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BIBLIOTHEEK UNIVERSITEIT UTRECHT
2856 808 1
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3)ie ^uffranf^citon
bes
Pferbes,
i^re (Erfennung, Teilung unb Pcr^üttmg.
fon
Dr. fj, möüer,
Septet on bet fijl. ï^ietavjneifdiule unb nn bet ftjl. Bereinijten Wrtitltrie. unb 3n(ieniciirf(6ulf ju Setltn.
Tm*
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lÏÏit 3p-t)i bctt fcw£gt;5e^irftc4 f^oIjf^Sttlen.
laquo;erlitt.
SSerlag raquo;on Sßieganbt, tempel amp; ^Bare^,
Serlag86u(^^anWuna ffit Santmmtyfclmft, (BattenSau unb Sotflweitn.
1880.
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f
Ponpori
(X;
Oe einflufiretdjer ein Crgan für baê Sefeen unb bie ö)irt^fc|aftUd)e Sßevwert^ung eincsect; nuparen ^auêt^iereê ift, uut fo größer ïoirb unjer Sfntereffe für bie Äranffyeiten beêjelben, Dorauêgeje^t, bafs biefe ju er= feunen, ju ï)eilen ober ju oert)üten jinb.
3u bem Seïieuêprojeffe beê Drgantémuê jpielt ber ^uf beê *Pferbesect; nur eine uutergeorbuete dioUt, bagegen ift bie SSraudjbarieit biefeê Zieree raquo;on ber gefunbeu a3efc^affenl}eit feiuer ^ufe in erfter Siitie mit d)ï)cmgig. 2)ie sect;ufe bilbeu gleid)fant èocfel für bie als Sdulen bienenben copy;liebtnafeeu. copy;iefelberi fiub namentlid) in beu fc^ueKereu reg;angarten besect; ^ßferbee ganj au^erorbeiitlid^en reg;eraquo;alteturaquo;irfuitgeu auêgefelt. reg;en bie Äörperlaft öoriodrtö fd)leubernben sect;iuterfcf)enfelu gewährt ber ^raquo;uf einen (Stüfepnnft am 23oben, raquo;ä^renb bie aSorberI)ufe in bem nä^ften Slugenblicïe oon beu wud)tigen Stößen ber einfaKenben ßaft betroffen raquo;erben. Unter földjjen Umftäuben faun eê uid)t befremben, wenn ber sect;af biefen Stnforberungeu gegenüber fid) oft ju fcbwac^ erraeift, raquo;enn Ä:ranH}eitejuftänbe beêfelben ben copy;ebrauc^ beê ^ßferbee bef(i)ränfen unb ba^er bie ïbatigfeit beê practtfcf)en ï^ierarjteê fo ^äufig in lufprud) nehmen.
„aSon bem Äötper maï)nen wir juerft bie %n^t ju betrapten, unb raquo;er bie güfje unterfud)t, mn^ juerft bie |)ufe anfeï)enquot; (ïenopbon). — „SSebedt foU baê ^Jferb beurtbeilt werben, bamit uid)t ein jierlid)er Äör^er, rubenb auf weid)lic^em ^uf ben betprten Ääufer öerlodequot; — (^oraj).
2)iefe reg;runbfó|c unferer älteften ^ippologen unb reg;id)ter bejeugen, basect; fdjon frü^jeitig bie Sebeutung besect; sect;ufeê für ben SBertb besect; ^ferbeê richtig erïannt worben ift.
Um fo me^r musect; cS aber befremben, bap in ber Sgt;eterinär=(5t)irurgie bie ^uffranfbeiten fo wenig Sßerüdftditigung gefunbeu baben, ba^ bie Setradjtung berfe!ben grofetentbeilê ben Se^rbü^ern über .!pufbefd)Iag an= beimgefteïlt worbeu ift. ïltan fönnte aüerbingsect; raquo;erfuc^t fein, bieê burc^
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ivnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;SBorroort.
ben Umftcmb 511 rc^tfcrttgcn, bafe bie 5We^rga^l ber ^ufleiben burd^ ben ^ufbefd)lag Derurjad)t, unb Diele berfelben hmä) einen aioecïentjpredjenben a3efc[)Iag geseilt toerben. copy;em gegenüber ftdjt aber bie 2ï)atjad)e, basect; jur Teilung einer großen Slnjaljl unb gerabe ber toic^tigften nnb ge= fäf)rlicf)ften |)uffraiiff)eiten ber äkfdjlag nid)t ansect;reid)t, foubern ba| bie 33et)anblnng berfelben eine genane SSefanntfcfyaft mit ben attgenteinen reg;rnnbjä^en ber d^irnrgie üorauêje^t nnb bie Scadjtttng ber anatomifc^= p^fiologif^en gigeut^nnilid[)feiten biefcS Drganeê üerlangt. Sa too bie .£)ufbefd)tagsect;anftalten, toenigftenS in größeren Stabten, ber Seitung etneê Veterinäre nnterftettt ftnb, wie j. 33. in (änglanb tnag eine foldje (£om= bination beê ^ufbefd^lageä mit ber sect;nfpatï)o[ogie nnb gerapte gere(i)tfertigt fein. 33ei unê in £)eutfd)lanb liegen bie SBerljältniffe jebo^ anberS. Sßon ben toenigen, jn ltnterrid)t5jmeden beftimmten Slnftalten abgejeï)en, liegt bie StnSübung beê sect;nfbefd)lageê foft auêjd)liefelid) in ber sect;anb beê copy;c^miebel, bent \üx bie a3enrtï)eiliing unb 23eï)aubhiug ber meiften ^uffranf^eiteu bie nötfiige copy;ac^fenntni^ abgebt. S:rD|bem mad)en fel)r öiele berfelben hierauf Stnfprnc^, unb felbft baê 5publifum betrad)tet bie 33eljanblung biefer Seiben öielfältig, aber jum eigenen 9la(^tf)eile alê eine $ßräroga= tioe beê Sdjmiebeê. reg;ar gn oft wirb ber ^terargt erft 511 Statte ge= jogen, wenn bie Äunft beêfelben erfcppft ift, wenn bie 3u[iänbe einen gefafyrbrolienben ß^aracter angenommen l)aben, ntdjt feiten fogar unï)eil= bare Solgen beê nrfprnnglid) geringfügigen Seibenê eingetreten ftnb.
Dljne S^eifel ï)at biefer Umftanb wefentlic^ bajn beigetragen, bafj raquo;on (Seiten ber S^ierdrjte ben sect;uffranf'l)eiten oft nid)t biejeitige 2luf= merffamfeit gef^enft worben ift, weld)e biefelben in bem eigenen wie im ^ntereffe beê $ferbebefi|ersect; oerbienen. 3tod) me^r aber trägt bie wiffen= f(^aftlid)e SSernadiläffigung biefeê 2;f)eileê ber a5eterinär=6^irurgie hieran bie @cf)ulb. 3lnftatt bie sect;uffranfl)eiten nai^ ben allgemeinen copy;ruubfä^en biefer SBiffenf^aft p beleuchten, wirb in ber 3tegel auf bie S3el)anblung berfelben burd) bie Se^rbüc^er über |)ufbefc^lag oerwiefen, obgleid) biefe geWD()nlic^ nur für Sdjmiebe beftimmt finb.
hieraus erflärt ftd), baß ber angel)enbe S^ierarjt biefem reg;egenftanbe feinen abfonberlic^en @efd)mad abgewinnen fann, bafe feine wiffenfd)aft= lid)e 5luêbilbung in biefem fünfte oft mangelf)aft bleibt. SBelc^er practifd)e ^ierargt ptte nic^t pufig genug biefe ßücfen gefüllt; wie oft fte^t man vatyloS oor bem ÄrattöjeitSjuftanamp;c, beffen (grfc^einungen unb aSerlauf nid)t ju erflären, beffen SSebeutung nt^t ju fd)ä^en ift, beffen Seïjanblung balver au(^ auf gut copy;lücf eingeleitet werben mu^. (Sefyr natürlich, wenn unter folgen Urnftäuben ganj unf^einbare ßeiben oft unerwartet einen bebrol)lid)en 6ï)aracter aitne^men, wenn bie in d^n= lideen fällen wirffome SSe^anblungêweife ben unï)eiloolten Sluëgang nid^t abjuljalten oermag. Siefe Unfid)erï)eit finbet i^ren reg;runb Bor= nel)mlid) in ber mangelhaften Äenntni^ ber im ^gt;ufe ablaufenben pat^o=
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gt;-Borroort.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; v
lDgif(^=anatotinf(^eit ^rogeffe itnb in ben @cf)wierigfeiten, teelde mit ber Seftfteßung berfelbeix Derbuuben finb. 2luê ber ricfitigen Sinft^t in biefe SSorgänge ergiebt fid) erft eine äuöerläjfige ^jSrog-uofe uitb eine rationeKe ï^erapie. Seiber i[t baê (Stubinm berfelben mit großen @^raquo;ierigfeiten üerfnilpft, raquo;eil bie ftarre nnb uubitrcf)fid)tige ^gt;ornfapfel bie copy;flotation ber in ben wi(l)tigften nnb am ^dufigften teibenben Steilen besect; ^uferaquo; abïanfenben Aranf^eiêproaeffe fefjr erf^wert, nid)t feiten fogar nnmöglid) macï)t. Wan ift baï)er oft baranf angewiefen, auf inbuctioem 2Bege jit einem Urteile hierüber ju gelangen.
reg;iefe Suct'en in nnferein SBiffen nnb Äimiien raquo;urben am meiften üon mir empfunben, alê id) raquo;or einigen Safyren an ber l)iefigen Stnftalt bie Apnffranïfieiten eoräutragen I)atte. 2Beim Stnbinm ber Siteratur fanben fid) jttar einige wert^öütle, meift raquo;enig beamtete 2lb^anblnngen über biefen reg;egenftanb, allein jur copy;eminnung einer miffenfdjaftlidjen copy;runblage für bie Bearbeitung ber ^nffran^eiteit reichten biefe nic^t aaS. 2)ie ^iefige Älinif fotto^l wie bie ^ferbefd)läd}tereieu boten mir inbefj ein äufeerft reid)t)altigeê ÏRaterial, weld)eê id) unter a3erüdftd)tigung ber oben gefcfyilberten Mängel jum reg;egenftanbe eines befonberen ètubiumê ma^te. 2)abei toax mir reg;degenï)eit gegeben, gemiffe nnb jum S:l)eil red)t' mid)ttge grageu an ber sect;anb beê SSerfudjeê ju prüfen. 2)enno^ wirb gern eingeräumt, bafj fotoo^ï baê flinifd)e, mie auc^ pd^ologif^raquo; anatomifdje a3eobad)tnngêmatertal, meines mir bei Slbfaffung biefer Slrbeit ju copy;ebote ftaitb, feinesmegê üollfommen ift. reg;a aber meine gegen= raquo;artige ïptigfeit biefem reg;egenftanbe fern ftel)t, fo f^ien eê mir boc^ jttedmdfsig baê copy;rgebnifj meiner Unterfuc^ungeu, a3eobad}tungen nnb 33erfud)e jufannnenjuftellen unb ber £)effeiitlid)feit jn übergeben.
SOïöge bie Arbeit alsect; ein SBcrfu^, bie ^nffïanf()eiteii raquo;om (Stanb= puntte ber raquo;iffenfc^aftli^en Chirurgie uub für bie 3raquo;ede ber grafie ju be{)anbeln, betrad)tet unb rüdftdjtöDoll beurteilt merben. hoffentlich Wirb biefelbe im (Staube fein, raquo;enigftenê in einigen fünften Slufflärung ju geben unb jn raquo;eiteren Slvbeiteu auf biefem copy;ebiete anjuregen.
2Basect; bie Slnorbnung beê copy;toffee betrifft, fo fei bemertt, basect; juerft bie acuten copy;ntjünbnngêprojeffe unb jwar eingel)enb bel)anbelt raquo;orben ftnb, raquo;eil biefe als bie reg;runblage ber meiften |)ufleiben ein befoubereê Sntereffe in Slnfprud) nehmen, unb am raquo;enigften letd)t öerftänbli^ futb. SSeim copy;tubium ber IKefye, weld)e Äranft)eit offenbar l)ierl)er gehört, bot bie @efd)id)te unb Siteratur fo mand)e intereffante nnb beadjtenêmertlje 2;^atfad)en, ba^ esect; jtoedmftfetfl erf^ien, biefe in ^iirje raquo;ieberjugeben. 3n ber jtoeiten Slbt^eilung finb bie Ärauffjeiteauftdnbe ber ^ornfapfel, welche in ben neueren £e^rbüd)eru über $ufbefdjlag Dielfältig eine 511= treffenbe 33et)anblung bereite erfahren t)aben unb überhaupt mit bem ^ufbefc^lage in näherer aSejie^ung fielen, in größerer Äftrge abgel)anbelt. Sei ber Betrachtung ber Sormabraquo;eid)ungen ift üerfnd)t raquo;orben, ben
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vinbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; SStinuovt.
Bujcunmenïjang berjelben mit ben (Sntwicïelungsoorgangen besect; ^)ufesect; jo= toeit tnöglic^ Har p legen.
2)xe Ärauf^eiteu beê ^ufgelenïeê, ^ufbeineê u. f. to. ïjaben nur in= foferu aSerürfft^tigung gefunben, alsect; fte in einem abhängigen 3SerI)ält= ntffe ju bem eigentli^en ^ufleiben fielen.
Sei ber Bearbeitung beê Stoffes brängte ftd) me^rfacf) bie grage auf: ob bief er ober jener guftanb afê frantf}aft jn betrapten itnb auf= junet)men jei ober nid)t. SSei entf(l)eibung berjelben ftnb in erfter Sinie bie mit bem fraglichen guftanbe etwa oerbnnbenen ülacljt^eile ober reg;e= fahren für ben raquo;irtt)iquot;cl)aft(id)en reg;ebraud) beë ^ferbeê mafegebenb ge= toefen.
Serlin, imßtdi 1880.
sect;. ^Roller.
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3nljaltst)er3etcfynif,
(Erft* ^htiieUttttg.
Die acute (£nt3ünbung bcr f)uflebertjaut.
copy;eite
I. Snirtcniciitc SUctvacijtiing.................nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;1
A.nbsp; nbsp;reg;te obcrftä^It^ oertaufenbe föittäänbung ber ^puflebert)aut. Derma­titis superficialis.....................nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;8
B.nbsp; nbsp;S)ie parenc^^matöfe reg;nt3ünbung ber ^mfleberljout. Dermatitis paren-
chymatosa......................nbsp; nbsp; nbsp;13
Sluébmtuttg ber copy;titaünbungêprojefle int ^)ufe.........nbsp; nbsp; nbsp;18
A.nbsp; Sluêbreitung ber Dermatitis superficialis.........nbsp; nbsp; nbsp;18
B.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; „ „ „ parenchymatosa........nbsp; nbsp; nbsp;20
Sletiologie ber acuten ßntjünbuttgeprojeffe hi ber ^ufleberljaut ...nbsp; nbsp; nbsp;27
I. 3laquo;e(ï)antf(ï)e Urfadjcn..............nbsp; nbsp; nbsp;27
II. ï^ermtfdje „ ...............nbsp; nbsp; nbsp;30
III.nbsp; 6ïiemifd)e .................nbsp; nbsp; nbsp;31
IV.nbsp; copy;pectfi^e ,................nbsp; nbsp; nbsp;31
reg;tagnofe ber acuten Qrntäänbung ber ^)uflebert)out.......nbsp; nbsp; nbsp;33
Beurteilung...............'.......nbsp; nbsp; nbsp;39
iBeljonblung.............,.......nbsp; nbsp; nbsp;41
II. (Sinjelne CfntjitnbHitfleforMtcit.
1.nbsp; S)te SSernageïung...................nbsp; nbsp; nbsp;49
2.nbsp; 3)er SRageltritt....................nbsp; nbsp; nbsp;54
3.nbsp; 2)er Äronentrttt....................nbsp; nbsp; nbsp;59
4.nbsp; 3)ie copy;teingaïïe....................nbsp; nbsp; nbsp;68
5.nbsp; S)ie ^uffnorpelfiftel..................nbsp; nbsp; nbsp;78
6.nbsp; reg;te Serbäüung ober baö SJerböKen............nbsp; nbsp; nbsp;95
7.nbsp; (gntaünbung ber ^mfIeberï)out burc^ anbermettige, mec^antfd) raquo;irïenbe Urfacf)en......................nbsp; nbsp; 102
m. reg;te Slc^e, iet ajcrfc^lajj.................nbsp; nbsp; 104
Stteratur......................nbsp; nbsp; 104
copy;ttimologtfc^elaquo;....................nbsp; nbsp; 105
@ef(i)td)tltcf)eä....................nbsp; nbsp; 106
reg;rf(ï)etnungen ber SRel^e.................nbsp; nbsp; 109
5)tfferenttaI=2)iagnofe..................nbsp; nbsp; 111
aEßefen ber ^ranïl)eit.................'.112
!ßQtI)oIogifd)=anatomifd)ee............. . .nbsp; nbsp; 116
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vinnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;SiiljnttäDerjeidjilij?.
Cettt
SSetlauf, 2gt;aiier, 3luêgang...............nbsp; nbsp; 131
ßomplicationeit...................nbsp; nbsp; 133
Sßrognofe...................nbsp; nbsp;134
Urfadjen......................nbsp; nbsp;136
58ef)anblung...................nbsp; nbsp;143
SBe^anblung bel Sïe^ufeê................nbsp; nbsp;151
Smtitt Jlhtijeiltmö,
^e^Icr^aftc gujiänbc bev fjornfapfcl
I. 5raquo;lbtt)ini1)uitgcn raquo;on ber normalen ftovm uni copy;röftc.
3tIIgeniettte a3etrac()tung.................nbsp; nbsp;155
1.nbsp; reg;er roette $uf (glad)' ober Spiattljuf)...........nbsp; nbsp;162
2.nbsp; reg;er enge, fdjtnale ober ïletne ^)uf............nbsp; nbsp; 164
3.nbsp; reg;er laquo;ollljuf....................nbsp; nbsp;167
4 S)er 3roang^uf...................nbsp; nbsp; 170
5.nbsp; reg;er @oï)Ienaroaitgf)uf.................nbsp; nbsp; 180
6.nbsp; reg;er Sod^uf..................nbsp; nbsp; 184
7.nbsp; reg;er fd)tefe £)uf ...................nbsp; nbsp; 188
II. iJdntiLMiijmiiH'it in bcr iJl)tgt;ftfttUfct)cn IScfdjaffcnljeit bcê ^orncê.
Stügemeine .Setradjtmtg.................nbsp; nbsp;199
1.nbsp; reg;er ^arte fpröbe ^)uf...............nbsp; nbsp;202
2 5)er roeide, mürbe ,fmf................nbsp; nbsp;207
III. (Sontinuitatêtrennungen ieé jporneê.
1 ^ornfpalten....................nbsp; nbsp;211
2.nbsp; S)ie lofe ober getrennte SGBanb...............nbsp; nbsp;219
3.nbsp; S)ie I)ot)Ie SBanb..................nbsp; nbsp; 224
Krcmftje^uftcinbe bes Strahles.
1.nbsp; reg;te reg;trat)tfäule...................228
2.nbsp; reg;er (Stra^IIrebä ober ^uffrebé..............236
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lie acute (Eiitnuibuuij bcr sect;uflcbcrl|aitt
I. StUgemeine Betrachtung.
•ySn ber 3Seterinatrd)trurgxe aflegt man bie copy;ntjünbungêprojeffe ber ^)uf= leberljaut alsect; ^ufentgünbung ju bejeic^nen. 2)tefer Elaine tft mi)t correct. 2Bir müffen ben sect;uf, ein ben Nägeln, Ärallen nnb flauen ïjomologeè Drgan, alê ein Dber^aittgebilbe Betradjten, tt3el(^esect; niemals in einen (£nt= jünbungê^ro^e^ üerfe^t ttjerben fann. Sïidjtig ift beêï)alb bie aSejei^nung „copy;ntjünbung ber^ufleberï)autquot;; allein eê ^at ftd) ber 9tame „^ufen^ünbungquot; fo eingebürgert, bafj berfellbe aud^ ^ier fdjon ber Äürje wegen Bielfältig gebraucf)t raquo;erben airb.
S)a bie ^raquo;ufleberïiaut, wie ber 91ame anbeutet, einen S^eü ber äußeren |)aut fiilbet, fo foßte man oorauêfe^en, bafs bie in berfelben auf= tretenben Aranï^eitê^rojeffe unb namentlid) bie Sntjünbung berfelben ben |)autïranï^eiten an bie (Seite gefteKt werben fonnten, benn bie anatomtfc^e copy;inri^tung ber reg;eraquo;ebe entfc^eibet beïanntlid) in erfter Sinie über bie 3lrt ber in benfelben auftretenben Äranfbeiteoorgänge. copy;ine gewiffe Sleï)nli(ï)feit beftetjt jwar, inbefe bietet bie anatomifdje (ginri4)tung ber ^Dufleberbaut mand)erlei Abweisungen raquo;on ber altgemeinen copy;ede bar. £)ap ïommt eine 3teiï)e anberer, jum Zijtil redjt einflußreicher Sltomente, weldoe ben Aranïljeitêöorgangen unb inêbefonbere ben acuten 6ntjünbungê= projeffen in ber ^)ufleberï)aiit einen ganj befonberen Sl^aracter öer= leiben, fo baß niéjt allein bie @rfMeinungen, fonbern au(b ber SSerlauf, bie 3luêbreiung unb bie SSebeutung biefer Vorgänge ficf) wefcntli^ an= berê geftalten ató in ben übrigen S:betfen ber äußeren ^gt;aut. 2)iefe SSerbciltniffe einer ïurjen a3etrad)tung ju unterwerfen ift erforberttcb, urn ein ïlareê SSerftäubniß für bie ^rage ber ^ufentjünbung gu gewinnen, ^nêbefonbere müffen jwei Umftänbe berüdftd)tigt werben, nämlic^:
1.nbsp; bie pb^frtfifcf)laquo;1 unb ^emif^en @igenf(baften beê ^)ufeê, unb
2.nbsp; bie anatomifS=pb9floïDSii^en 6igentt)ümli(bfeiten ber^)ufleberï)aiit.
^jufttant^eitfn.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 1
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2nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; erfte 3lbtl)etlung.
1. 3eue ^ornfopjcl, welée toix ^)uf nennen, bilbet ein jo tnöd^tigeê laquo;S^u^organ für bie Don iijx eingejc^loffcnen 2t)eiïe, bafe bie 3laquo;^ amp;* entjänbungerregenben ßütffftffe t)ier bebeutenb eingef^ränft wirb.
2)ie nur f^toac^e copy;pibermiê ber allgemeinen 2)ecïe ift nt^t im (Stanbe, einer 9leif)e üon aufjeren Sc^äblic^feiten 3Biberftaitb ju leifteu unb fie com Körper feru ju galten, mäljrenb bie ^ufleber^aut niemals raquo;on i^uen getroffen werbeu faun, fo lange bie .^ornfapfel unüerle^t ift. S)ie Urfac^en für bie Êutjüubung ber ^ufleber^aut finb mit wenigen 3luê= nahmen in groben medjgtrifdjen Snfulten gegeben, copy;obalb jebod) au ber einen ober anbereu Stelle ber .pornfapfel eine Trennung beê Sufamineil= Ijangeè auftritt, uub beu SBeic^t^eilen baê S^u^organ fe^lt, ift ein Sttrium für alle moglicfyeu S^äbli^teiten |ergefteßt. @ê beftel)t alsbaun eine SSunbe, bie unter Uinftdnben, namentlid) unter ber copy;inwirïung non Uu= reiulid)feit unb auberer, gum 3:l)eil nnbefaunter (g(J)ciblicl)feiteu bem @djidgt; fale einer jeben 2Bunbe oerfallen unb ju gefa^rbrol)enbeu Sluegäugen füï)ren fann.
gerner ift nid)t ju überfe^en, ba^ bie bem .frufe mit ^üdfid)t auf feine :pl)i)fiologifcf)e Aufgabe gegebene copy;uric^tnng oft ju Äranfl)eitsect;= juftänbeu 23eraulaffuug giebt. reg;ie fe^r empfiublid)en 2ßeic^t^eile beêfelben finb jaifdjert bem garten Äuocl)en (^nfbeiu) einerfeits uitb ber itnuad)= giebigen ^ornfapfel anbererfeitê eiugefdiloffen, fo bafj felbft geringfügige ßageoeränberungen an ber letteren oft fc^merj^afte copy;rudwirïungen uub felbft £}uetf(l)ungen ber ^ufl^er^aut jur golge ^aben. copy;iefer Umftanb fällt um fo meljr in'sect; reg;ettrid)t, alsect; bie Derle^enbe Sßirt'ung ber ^orn= fapfel in ber [Regel nic()t alSbalb jtt befeitigeu ift, weil burd) bie 6nt= feruung ber ^ornt^eile iaä @d)u^orgau für bie SBeidjtljeile oerlcren ge^eu würbe. Unfer copy;tugreifen ift ba^er oft barauf befdjrcinït, oorläufig eine 3lbfd)Wäc£)uug besect; ua4)t^eiligeu copy;inflnffeê ^erbeigufül)ren, oljne eine ooUftänbige SSefeitigimg beêfelbeu fogleid) bewirfeu ju founen.
(gilt weiterer copy;runb für bie flinifd)e (gouberftellnng biefer Äranf^eite^ projeffe ift in ben @d)n)ietigfeiteu begrünbet, wel(^e bejüglid) ber @r= fenuung unb SSeurtljeilung bcrfelben gegeben finb. Sowohl bei ber copy;iagnofe alê and) ^ßrognofe tritt unê bie unnadigiebige unb unburd)ftd)tige $mn-tapfel ^inberli^ entgegen. 2)ie (grfranïungen in ber sect;ufleberl)aut fmb — uub man ïann raquo;o^l fagen glüdlid) erweif e — feï)r f(^merjï)aft, fo bafe ^ierburi^ auf bie 3(tott)Wenbigïeit t^erapeutifc^er gingriffe frü^eitig auf= merïfam gemacht wirb. Sie äkbeutung biefeê UmftaubeS geigt ftd) unê xtäjt beutlic^ an jenen Süfjen, an benen bie ßmpfinblid)feit (bur^ 3(teu= rotomie j. 33.) aufgehoben worben ift. S)od) :ttd)t auê bem ïtadiweiê einer Äranft)eit allein, fonbern auê ber genaueren sect;eftfteEung besect; @i^eê, ber Sluêbreitimg, ber Urfact)en unb ber Ütatur beê ^rojeffeê ergeben ft^ erft bie nötigen Sln^altêpuntte für bie SJenrtljeilung unb SSe^anblung berfelben; bie (Segenwart jener ^orubefleibung ma^t aber einen birecten
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Site acute (Siitjünbung bet .£uf[ebert)aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 3
einblirf in bieje SScr^dltitiffe abjolut unmöglid), jo bafe ber Sljcrapeut barauf angewiejen ift, auä aubenDcitigeii reg;rjd)eimiugeu jit einem Urteil über biefe fragen jn gelangen.
Sei ben acnten entäünbungeprDgejfen biïbet enblid) bas (ätngejd)lofien= fein ber 3Beid)tl}eiIe in ber ^ontïftpfeï ein ^inbernifc foraquo;oï)l für bte entjünblid)e copy;djtDcttung, wie and) für bie gntleernng ber copy;ntjünbungS^ probucte, inêbefonbere ber 5-läd)enerjnbate. Slaquo; tiefer a3ejicï)ung bcfinbet fic^ bie .'pufkber^ant in berfelben 2age raquo;ie baê reg;et)im. Gnne 2lu= id)tt)e[tnng fann, fo lange bie ^ornbecïe nid)t entfernt ift, nur auf Äoften ber Umgebung auftreten. 2)ie entjünbli^e (Syfubattott, fei eS in baê reg;e= mebe ober an bie Dberflä^e, fann an ben meiften Stellen in ber sect;uf= leberliant nur auf Äoften besect; aSlntge^alteê itnb unter (Sowprcffton ber 51ac^barfd)aft ju Staube fommen. S)er copy;ntjünbung^erb befinbet fid) f omit unter einem feï)r Ipljen £)ru(fe, welker fic^ bur^ baê fc^nelle J8or= quellen ber blo^gelegten SBeidjt^eile flar genug p erfennen giebt. SJenn= gleid) angegeben werben mufj, bafe biefe copy;rudwirfung unter ttmftänben einen günftigen ginflufe auf ben Skrlauf ber copy;ntsünbungeüorgange anê= juiiben im copy;tanbe ift, fo bilbet biefelbe bod) bie Urfadje ber grofjen (2d)mergï)aftigMt, fomie and) beê nic^t feltenen 3luêgange0 in 9lecrofe.
2. copy;in fernerer @runb für bie @igeutt)ümli^ïeiten ber acuten @nt= 3ünbnng^roäeffe in ber ^)ufleberl)aut ift in ben anatDmifd)^^fiologif^en aSerf)altniffen jn fuc^en. Sluf biefen copy;egenftanb ift bereite friil)er*) Don mir aufmerffam gemalt worben, ï)ier fei nur golgenbeë ^erDorgeïioben: Sie 3lbtt)eid)ungen oon ben gleiten 3nftänben in ben übrigen 2lb= fd)nitteu ber äußern ^)aut liegen einerfeitö in ber a3efd)affen^eit ber (Sutiê, in ber (äinridjtung unb Verbreitung beê fubcutanen reg;ewebesect;, fowie in ber gormation unb Starte beê Rete Malpigbü begrünbet, anbererfeitö finb biefelben burd) ben eigenartigen Sau unb Verlauf ber asiutgefäfee unb bur^ bie (Eirculationêüorgauge bebingt.
S)te 6utisect; befitjt an ber ^raquo;ttflcbcc^awt einen nngewöljnlid) ftart ent= mid'elten ^apiltarförper. 2ln ben meiften Stellen (Saum, Ärone, So^le unb Strahl) fielen 1—2 mm lange papillen in bid)t gebrängter 3ln= orbnnng, unb bie auf biefe SBeife bebentenb vergrößerte Dberfläd)e beê (iorium ift mit einem fe^r ftarïen Sletegewebe bebedt; an ber #ldfd)' manb finben wir einen nod) großartiger entwidelten unb mit einem ftarfen Stetelager bebedten 5ßapillartDrper in %ovm. ber primär = unb Secunbär= S-leifd)blätter (gig. 1 c). reg;er unter bem Corpus papillare junäd)ft ge= legene (Sutisabf^nitt ift burd) reg;efäf}md)tl)nm unb einen grDbmafd)igen SSan auêgejeic^net. 3Serpltnißmäßig bide SSönbel öon Prilldrem a3iube= gewebe mit elaftifd)en gafern bilben ^ier ein grobmafdjigeê 9leèwerf, meldjeê bie größeren reg;efdßftämnte aufnimmt, bie iï)re tiefte in ben ^apiUarraquo;
*) aKöIIer: Streit) für roiffenfdjaftlidie unb practifdje Jljietïietlhmbe. SJb. IU.
1*
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4nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;copy;rfte Slbttieilung.
ïörper fc^iden. Sodereê SinbegetDefce finbet ftd) in btcjer (S^id^t nur alê Adventitia ber reg;efäsect;c. ^ür biefe laquo;Sc^ic^t i[t bie Sejeic^nung Stratum vasculosum raquo;on mir in 3Sorj(t)lag gebrast raquo;orben (^ig. 1 d).
Bfg. i-
vrquot;^;V
a Jpornttiant
Dueticitutt Iiut4 Mc Sifijctroant).
b Ke;e Malpigh. CSecuntär^crnSIatt), c Corp. papillare {5Ietf(6i[alt), d Stratum vasculosuni, e Strat. periostale, f ^)ufbein.
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2)ie acute copy;ntjünbung ber |)uf[ebetl)aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 5
2)ie untcrfte @d)id)t beê tëomm t)efteï)t, jotoeit bte ^raquo;ufleber^aut bem ^ufbeine anliegt, auê einem aufjerft gefälarmen, fertigen copy;etoebe. 3ln ber ^leijditoanb laufen bie a3inbegett)e6sect;= unb elaftifd^en 'ftafon biefer lt;S^id)t, faft fenfred)t jut ^ufbeinoberpdie fteljenb, parallel unb in ge= ftrecfter Sftt^tung in bie raquo;orige €d}icï)t über (^ig. 1 e); an ben übrigen Slbtfjeilungeu galten biefe gajern raquo;ortcaltenb bie 3flid)tung ber 4gt;ufbein= oberflädie tune. ?5ür biefe Slbtljeihuig ber ^)ufleberl)aut, teelde gleid)= geitig bie copy;teile beê ^Serioft oertritt, jc^eint bie SSegeidEinung „Stratum periostalequot; paffenb. ^ierauê get)t Ijerttor, ba| an ben laquo;Stellen, too baä ^ufbein öou ber fieber^aut beberft ift, eine €ubcutiê feljlt; biefe lentere ftubet ftd) alfo nur:
a)nbsp; unter ben Äronentoulft unb bent S'ïeif^fflitme,
b)nbsp; unter ber gleifdjttmnb unb ^leifdjfo^le, fotceit biefe nid^t un= mittelbar basect; ^ufbein bebetfen, fonbern bie Imfbeinfnorpel al0 copy;runblage l^aben unb
c)nbsp; unter bem gleifdjftraljle alê fogenannteê (Stra^lpolfter. copy;ie Subcutiê befiel an ben genannten (Stellen eine eigenartige 6in=
ridjtmtg: ber locfere, mafcfienrei^e S3an ber altgemeinen Subcutiê fel)lt ï^ter oft, an Stelle beêfelben ift ein auê feften Sinbegetóebêfafern be= fte^enbeê reg;eraquo;ebe getreten, weldjeê an manijen Stellen nodj fe^r öiel elaftifc^e Elemente enthalt. S)urd) größere 2Bei(^^eit unb loderen SSau Sei^net fic^ nur bie Subcutiê beê ^leifilfaumeê unb ber Äronentnulft ausect;, tt)äl)renb baê bie .gmffnorpel einbettenbe Sinbegetoebe (Parachondrium) eine aufjerorbentlidj fefte unb biegte Structur befi^t. SBemerft fei no^, bafj Bon einem eigentli^en ^3eric^onbrium, roenigfienê an ber lateralen Änorpelfläc^e nic^t bie 9ïebe fein ïann. 2)aS mobificirte SubcutiSgettjebe geï)t ^ier o^ne eine beftinimte reg;renje in ben Änotpel über, inbem eine, in ber 9licf)tung pm Änorpel gleidimdfjig sune^menbe 2lnjat)l oon Änorpel= elementen jwifdjen ben 33inbegetóebêfafern eingeftreut liegen. 2)ie Sub= cutiê wirb l)icr progreffto gum ^aferfnorpel. ßnblic^ üerfdjwinben aud^ bie legten Ißinbegewebeelemente, unb man trifft nur nod) Änorpeljellen an, weldje in einer anfdjeinenb ftructurlofen Swif^cnfufiftonj gelagert jinb (Ijtjaliner Änorpel). ^iernaci^ fönnen bie ^)ufbeinfnor|gt;el aB eine mobificirte unb jtoar oerïnorpelte Subcutiê betrautet werben; bod) wirb hiermit nic^t behauptet, bafj biefelben auc^ genetifd) alê foldje anpfpredien finb. S5iefe grage geprt nid)t ^ierl)er. UnS interefftrt ber Üebergang ber Subcutiê in ben Änorpel infofern, alê ^ierburd^ bie copy;enefté ber Wi^tigften Äranf^eitSprojeffe beê letteren eine copy;rflärung ftubet.
gür bie 33eurtl)eilung gewiffer patï)ologifc^er ^rojeffe beê Änorpele ift ferner bcadjtenëwertl), basect; baê paradironbrale fflinbegewebe beêfelben einerfeitö mit ber Subcutiê ber ÄronenWulft unb anbererfeitê mit bem laquo;Stroijlpolfter in unmittelbarer aSerbinbung ftel)t, fo bafe bie Aranfï)eitê= projeffe raquo;on ber einen auf bie anbere 2lbtt)eilung ber SubcntiS ber 4?uf=
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6nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Srfte Slbt^eilunc).
leber^aut mit Setcf)tigfeit überfriec^en fönnen. S)tó (Straf)lpDlfter tft burc^ feinen großen Slei^t^um an elaftijd)en %a\cn\ auêgejeid^net, toeldje an ber Stra^lfpi^e bie a3inbegeraquo;ebsect; clemente ganj unb gar in ben .£rinter= grunb bräugen. Sine anbere StgentljümlicPeit beê (Stra^Ipolfterê be= fteljt in ber faêcienartigen Sïnorbnujig besect; copy;ewebeê beêjelben, woburc^ mehrere, in ïjorijontaler Sage über etnanber gejcf)id)tete Membranen ent= [telden, teelde bie Slnêbreitimg ber acnten ßntgünbungSprojefje in ber Sttdjüatg ^nr ^raquo;xifbeinbeugefe^ne erjc^weren. ^icrattS erflärt jtd) ber 511= roeilen günftige Verlauf ber acnten copy;ittgnnbnngêprojeffc tm (Stratjl^olfter, inêbejonbere baê aSerf^ontbleiben ber in nä^fter 9tcil)e gelegeneu sect;uf= beinbeugefe£)n e.
2tn feiner anberen copy;teile ber äußeren sect;aut finbet fic^ ein fo ftarfeê Rete Malpighii toie im sect;nfe. SBenn man bebenft, bajj bie ^ornprobuctiou eon biefem copy;eraebe anêge^t, fo fann biesect; nid^t auffallen. reg;ie ungen)öl)n= ltcf)e Starte macfjt eS aber jngleic^ möglid), bai acute ßntäünbitngamp;piojeffe, beren Urfadjen uur oberftd(|lt(^ eintoirfen, ftd) auf biefeS copy;ewebe be= fcï)ranfen fönnen. reg;8 ift bieê gar rtid)t fo fetten, unb raquo;ie in bem gol= genben gezeigt werben foil, läfjt fid) biefe Strt ber grfranfung auc^ ïlinifc^ Bon ben in ber dutiê felbft ablanfeitben copy;ntäünbungeprojeffen trennen, lud^ bte 3tnsect;breitung biefer SSorgänge fte^t mit ber Stdrfe besect; SÖialvig^i'-fdjen S^leimne^eë in engem ßufammea^ange, wie mir fpäter fet)en werben.
(Sine raquo;eitere (gigentljümlicfyfeit ber ^gt;nflebcrf)aut, toelcf)e namcntlid) bei ben acrtten Gmtjünbungêprojeffeu berfclben ^eroortritt, liegt in ben (Sirculationêöorgangen begrüntet, ^kx ^gftologifc^en Slufgabe ent= fpre^enb, befi^t biefelbe eine fe£)r lebhafte unb anwerft fidjer angelegte élutcirculation. reg;em ^c^en SSlutge^alte Berbanft bic ^ufleber^aut bie aSejeidjnung „fyleifd)raquo;aub=(So^le unb Strahlquot;, raquo;eil bic Êutiê t^atfäc^lic^ ^ierbur^ eine fleifdjfarbene Sefc^affcnljeit erplt. 2)er arterieEe a3lnt= bruef in ben copy;efdfeen berfclben ift uid)t allein öon ber ^ro^ulftöfraft besect; ^icrjcnê abhängig, fonberu berfelbe toirb no^ burd^ bic im SSerpltnifj jnm ^gt;erjen uiebrige Sage beê ^uifeê nad) ben reg;efc^en ber copy;raüttation bebeutenb erl)öt)t. 2)emcntfprec^enb finb bie reg;efäsect;e mit uugciDÖljnlid) ftarfen SBanbungen auêgeftattet. S)er SRüdflu^ beê öenöfen 58lutcsect; ift bagegen erfdjwert; berfelbe wirb aber eincêtfjciB burd^ ben ^o^cn ttrteri= eilen Stutbrud, anberent^eilê bur^ eine copy;inridjtung im |)ufe unterftü^t, raquo;eldjc namentlich bei ber ÄörperbeiDegung jur SBirfung gelangt. 25aö raquo;enöfe SSlut fammelt ftc^ nämlid) in ben grofjen aSenenne^en an, bie öorgugêweife an ben ^intern -Stbtljcilungen beê sect;ufeê unter ben |)ufbein= ïnorpeln unb ber gleifc^ïrone fid) raquo;erfinben. 3n golge ber SSelaftung unb ber hiermit raquo;erbnubenen aScrengerung beê sect;ufeê an ber Ärouc wirb auf biefe großen aSenenne|e ein S)rucf auegeübt unb ber Snljalt ber= felben in bie größeren nenöfen reg;efäe=@tämme getrieben. 3m SKomentc ber copy;ntlaftung beê gu^eê füllen ftd) biefe SSenenne^e in golge ber 6r=
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copy;ie acute Gntjünbung bet 4?uflebert)aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 7
laquo;mtcrunfl beê sect;ufeê raquo;on 9leuem unb jraquo;ar auêf^liefeli^ auê ben fleineren SSenen ber Peri^^erie, weil ter Stücffhifc ausect; ben centrolen reg;efäfe= abf^nitten burd) bie Älappeu berjelben öer^inbert wirb. lt;£d wirft alfo ber ^uf bei ber SSelaftung unb entlaftung abwed)jehib wie eine 2)ruct= unb Säugpumpe unb unterhält bie jur function wie aud) Nutrition not^wenbige a3lut=(IirculatiDn. copy;iejer Umftanb ift raquo;on ^o^er SSebeutung für bie 6rna^nmgê= unb SMlbungêüorgange in ber ^)ufleberï)aut. reg;ie Körperbewegung bilbet ^iernacf) eine not^wenbige Sebinguug für beu regelmäßigen Slblauf bief er p^t)jtoIogifd)en Vorgänge. @o wirb eê Har, baß and) bei entyimblidjen ^ßrejeffen tit ber ^ufleberl^aut biefe aSelaftungê= momeute eine große SioUt fpielen.
gsect; unterliegt feinem 3raquo;eifel, baß burd) alle biefe SSerpltniffe auf bie copy;ntfte^mtg unb ben SSerlauf acut entäüublid^er ^ßrojeffe in ber ^uf= leberl)aut ein fcebeutenber Einfluß auêgeübt wirb, bod) läßt ftd) nic^t behaupten, baß biefelben im copy;taube finb, tiefen 9Sorgängeu eine abjolute Sonberftellnug 511 geben. 3Bir werben bementfprec^eub fel)en, baß bie gntsünbungen ber ^ufleber^aut in iljreu äußeren grfc^einungen oon benen in ben übrigen Steilen ber allgemeinen 2)ede gwar raan^e SSer= fd^iebeu^eiteu jeigen, baß tre^bem aber in ben patl)ologifd)=auatDmifcf)en Vorgängen immerljin eine große Konformität befielt.
copy;S laffen ftd) bie acuten (SittjüubungêDorgäuge an ber ^uflebevl)aut in jwei, burc^ il)ren @i| oerfc^iebene 2lrteu trennen, nämli^:
A.nbsp; nbsp;in eine oberfläcfylicfye éutsünbung = Dermatitis superficialis,
B.nbsp; nbsp;in eine tiefergeljeube @ntjünbung = Dermatitis parenehymatosa. 3n ber Ueberjeugung, baß SRan^er biefer (giutf)eilung einige a3e=
beuten entgegentragen unb nid)t allein ben pfactifdjen SBertl) foitberu aud) bie 5Kbglid)feit, biefelben wiffenf^aftlid) auê einanber ju galten, begweifeln wirb, muß id) ausbrüdlid) bemerfeu, baß fold)e SSebenfen nn= moglid) an biefer Stelle mit wenigen copy;äfeen ju jerftreuen ftub; bem 3weifler gegenüber fei jebod) erwähnt, baß biefe (gintyeihmg ïeineêwegê neu ift, fonbern baß fd)on SSatel*) anfange biefeê 3al)rf)unbert5 biefelbe anfgeftettt ^at. SSatel nannte bie oberfläd)lid) raquo;erlaufenbe copy;ntjüubung an ber ^leifdjwanb Podophyllitis, au ben übrigen SteEen Podolachnitis, wäl)renb er bie parendjgmatöfe (gut^ünbung ber ^ufleber^aut alê Podo-phlegmatitis be3eid)nete. @anj mit Unrest ift biefe (gintljeilung oljne 3iad)aï)mung geblieben, uub wo ber SSerfud) gemad)t worben ift, ï)at esect; an bem nodigen 3Serftänbniffe für bie practif^e 3Serwertt)ung berfelben gefehlt.
*) SSatel — überfe^t oon Sßcftel — ^anbbud) ber ^terarjncifunbe. 1829.
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copy;rfte aibtljetlung.
A. reg;ie oberfïac()ïi^ Bertaufenbe (gntsünbung ber ^ufleber^aut. Dermatitis superficialis.
Sttö fold)e bejeidinett air bie entjünblt^e (Srfranhtng beêïleteMalpighii unb beê Corpus papillare. Sie tiefer liegenben Ibfiiinitte ber gutiê jtnb hierbei trfdjt mit betroffen. 3n golge ber einwirfnng beé entjünbung0= reijeê, reeldjer in ber Siegel öon befärcinfter Sntenfttät ift, tritt alsect; erfte Reaction eine Qtjpexämu ein, raquo;eldje jund^ft eine feröje ïranêfubation jur golge ^at. copy;ie TOafc^en beê anê reticulärem aSinbegewebc befte^enben ^apiKarför^erê, twelve juoor mit einer geringen 5)Jenge copy;emebêjaft an= gefültt raquo;aren unb nur roenig geltige (Elemente enthielten, fußen ftd) mit bem entjünblid)en ïranêfubat, tooburd) biefelbeu auêgebet)nt werben. 2)er @aftrei(^tï)uin, bie ernäfjrungeflüfftgfeit beê copy;eraebeê nimmt gu; bie für biejen 3uftanb geläufige Sejci^tmttg ift „entjünblid)ee Oebem.quot; ebenfo wirb bie aRetefc^ic^t mit bem ïranêfubat burd)tränft, bie einjelnen Seilen werben burd) baêfelbe auêeinanber gebrängt unb quellen auf.
Sßollen wir bal Silb weiter auemalen, fo bürfen wir unê ie|t einen blaffen gl.ecï oorfteüen, wie er in ber änderen ^catt etwa burd) ben @tid) einer SKüde ju ïage tritt, copy;aê cntjftnbli^e Oebem ^at jur ßornpreffion ber copy;efäfee geführt, an copy;tette ber ^Qperämie ift Stnämie getreten, copy;tefe SSeränberungen fömten leid)t unb ot)ne ltnterbred)ung ber ^ornbilbung Berfd)Winbenf inbem baê entjünblid)e Debem tl)eilê reforbirt, ttieilê oon ben benacbbarten ^ornmaffen burd) Srnbibition aufgenommen wirb. reg;ie wät)renb biefeê SBorgangeê gebilbeten ^ornmaffen erlangen natürlid)er= weife ein raquo;eränbertee Sluêfeljen. SSenn biefelben an ber Dberfläd)e beê ^ufesect; angelangt ftnb, jeigen fie eine mebr glänjenbe, burd)f^einenbe, glafige Sef^affenbeit, wel^e etncSt^cüS burd) bie lebhaftere SBudjerung unb unootlftänbige SSerï)ornung, anberentl^eilê bind) bie aSeimifdjung ber wäfferigen copy;ntjünbungêprobucte besect; 9tetelagerê bebingt ift.
Dft genug bietet fid) @elegent)eit, biefe Slbnormität an bem (Sol)len= born ber S;rad)tenwmfel, inêbefonbere an weiten ^ufen mit niebrigen 2;rad)tenwänben ju beobachten, copy;iefelbe befunbet alfo einen längft ab= gelaufenen (gntpnbuiigöpro^efe unb follte rató üeranlaffen, bie etwa nod) fortbefte^enbeu Urfa^en beêfelben ju befeitigen. Siefe copy;rf^einung ift um fo meljr bea^tenêwertt), alë eine erbebtid)e ßal)ml)eit mit biefen ent= günblid)en (grtranfungen in ber Siegel nid)t oerbunben ift, unb baf)er bie urfäd)lid)en TO^öerpItniffe fonft lei^t raquo;erborgen bleiben.
èür gewöbnlid) treten aber bei biefen leisten entjünbungen Slutungen auf. (Sê ift fel)r natürlid), bafe burd) bie gewó^nlid)en Urfad)en biefer Vorgänge, nämlid) Quetfc^ungen unb Serrungen in ben oon barten ^orn= maffen feft eingefd)loffenen papillen refp. Slattern Ieid)t SSlutungen ^er=
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reg;te ocute (Sntjünbung bet Jpuflebcrtjaut.
öorgemfen roerben. 2)te ^ainorrï)agie betrifft eutroeber nur etnjelne ^aptUeu ober ^aptltengru^en; bementigt;re(^enb jeigt baê ^orn an ber betreffenben laquo;Stelle fpäter eine punïtförmige 3({öt()img. grftrecfte firf) bie 35lutung iebod) biê jur Safrê ber papillen, fo bafe and) in ben Snterpapülarräumen ftc^ Sint anfammelte, fo entfte^t eine biffufe 3ïöt^nng beo neugebilbeten sect;orneê; man pflegt raquo;on rotten ober blauen rf5Mlernquot; gn fpred)en, unb nennt biefen ßuftanb in beu ïradjtenroinïeln eine Steingalle. copy;aê 33lnt roirb gum 2;ï)eil reforbirt, gum 23)etï biffnnbirt esect; in baê benad)barte sect;orn uub tritt in ber eben befprodjeuen ßrfc^einung fpäter ju ïage. 2ll(e biefc @r!raufungen müffen alê bie lei^teften formen ber Dermatitis super-ficialis beê sect;ufeê aufgefaßt roerben, bie atfo balb ol)ne, balb mit SSlutungen axtftritt (Dermatitis superficialis haemorrhagica).
3ft tu Solge einer ftdrferen ober anï)altcixben Säfion bie entgünblid)e 3fteactioii erl)eblid)er, fo tritt gunä^ft in ber copy;djletmjdjidjt eine lebhafte 3Bud)erung ein. Sei biefer befd)leunigten proliferation gelangen bie aftetejellen nicl)t gnr raquo;ollftänbigen Sßcr^onrang fonbern werben bem flüffigen glä^enerfubate beigemifd)t. Sind) im ^apillarforper gel)en roeitere a5er= änberungen raquo;or fid): copy;ie Don bem entgünblid)en g.rfubat auêgebe^nten 3Dïafd)en beê SSiubegewebeê füllen fid) allmalig mit aïnnbjelten, fo bafe biefe Elemente, roeld)e unter pl)t)ftolDgifd)en Serpltniffen l)ier uur öereinjelt öor= ïommen, namentlid) iu ben ^apiïïen in großer 5Kenge nad)geroiefen roerben fonnen. 6S mufj gleid)gnltig erfd)eiuen, ob biefe glemente ausect; einer 3Buc^e= rung beê praeriftirenben reg;ewebeê, (um mit giinbfleifd) 511 fpred)enr auö einer üppigen Sinnenprobnction) ^eroorgegangen finb, ober ob fie ató 6mi= grationêsellen anjnfeï)en finb, roeld)e aus ben Slntgefafjen unb auf bem SBege actiüer SBanberung ober pafftoer Semeguug l)ierl)er gelangt finb; iebenfattê ^aben roir eine gellige Snfiltration beê ^apillarförperê oor uuê, Don bem ansect; ein Uebertreten biefer Elemente on bie £gt;berflad)e, in bie @d)letmfd)id)t ftattfinbet. Snbem bie t)iert)er gelangten Selten abfterben, bilben btefelben etter. ?lid)t feiten fommt eê and) l)ier gu capilläreu |)ämorr^agien; roobei baê Slut ben gntgüubnngèprobucten beigemifd)t roirb.
SBir l)abeu alfo gwifd)en bem ^ufl)Drn unb ber (Sd)leimfd)id)t eine ^lüfftgïeit, roeide auê feröfem 2rairêfnbat, aulaquo; Sdetegcttcn unb mS 6iter= ïörperd)eu befte^t, ber unter Umftdnben aud) Slut beigemifd)t ift; burd) baê ïïïifroffop kffen ft^ regelmäßig SlutfDrperd)en in berfelben nac^= roeifen. reg;ie beiben erfteren Seftanbtf)eile finb für geWDl)nltd) Dort)errfd)enb, rodl)renb bie (giterelemente meift fpdrlid) unb baê Sint uur ba in größerer SRenge Dorl)anben ift, roo bie Sdfton mit reg;efdfeerreifeungeu oerbuuben raquo;ar. 2Bdl)renb fic^ unter bem DMroffope bie genannten Seftaubtl)eile lei^t uad)roeifen laffen, erfd)eiut biefeê gutgünbungêprobnct bem unberoaffneten Sluge alê eine balb meljr graue, balb me^r fd)roarge, bümtflüffige aÄtfffe (fog. ^nfeiter). copy;ie in pelten ^ufen me^r graue, in bunfelen graufc^roarge %CLïï)t oerbanït bas gntgünbungêprobnct ber Seimifc^ung
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ßrfte JIBtlKidmg.
raquo;on nte^r ober roeniger pigmentirten 3ïetejeüeii. 6ê ift biefe Sökffe alfo baê ^robuct einer copy;ntäünbung, weldoe in ber tgt;berfla(^li(ï)[ten (5cE)t(^t ber .tgt;utleberf)ant, öorjugäweije in bem jet)r ftarfen IReteïager abläuft; bie bejc^riebene SSefc^affenïjeit ber copy;ntjünbimgêprobucte bilbet jomtt ein ju= uerlajfigeS Seinen fiir ben @ife ber (Srfranfung unb ein llnterjd)eibunge= merfmal jir)ijd)en ben juperficiellen unb ben parend)t)matöjen ^5rojef|en, ba bie letteren ein t)ierDon bentlid) Berjd)iebeneê ^ßrobuct liefern.
5Dafe auc^ biefer SSorgang nic^t immer mit auffälligen (Scfymerjen unb mit 2al)ml)eit üerbunben ift, le^rt nnê bie täglidje copy;rfa^rung: ^ed)t oft macl)t man in ber $ra,rté bie S3eoba^tung, bafe ein ^Sferb oor bem SBagen ober auf einem 3ïitt urplopd) unb in fo ^ol)em reg;rabe la^m wirb, ba^ ber äkfifeer eine SSerftau^uug ober 3Serrenfung Oenratäjct. reg;aê in ber Dïegel beobachtete Stolpern besect; SJ^ietcä, unb baê un= uoEftanbige S)urd)treten int fyeffel ift bem 2aien ber. 5raquo;eifelloje SSeweiê für baé SSor^anbenfein einer ^effeloerftauc^nng. SBirb man auf frifc^er Xt)at, uo^ in berfelben (Stunbe 311 9ïatl)e gebogen, fo finbet man oft bie copy;rfdjeinnngen einer .guifentäüubnng. ­)bem mit bem ïïinnmeffer einige Snuitte an ber f(^meräl)aften copy;teile besect; ^ufeê gemacht finb, entleert fid^ oft im l)oï)en SSogen eine graufdimarje, biinnflüfftge ïliaffe, raquo;eld)e bei ber Unterfud)ung bie raquo;orljin genannten Seftanbt^cile jeigt. Sßenn bte Stelle weiter freigelegt wirb, entbedt man eine ^öl)le, meldje ftc^ meift im Skrlanfe ber meinen Sinie nnb guweilen über einen größeren Slbjc^nitt beê ^nfeê fortfe^t. 2)({an wirb einräumen muffen, bafe mä^renb ber furjen 3eit bes SSefte^enS ber Sal)mf)eit, Dielleic^t fanm einer falben Stunbe, raquo;eber biefe copy;iitgünbnngêprobnfte fic^ bilben, nod) raquo;iel raquo;eniger aber bie anêgebreitete Unterminirung bel ^raquo;orneê jlaquo; (Stanbe fommen fann. amp;ë bleibt alfo nur übrig anjnnef)men, baf? ber ^projefe bereite längere 3eit beftanben, aber erft fpäter unb jroar ganj plöfelic^ jur Saï)m= ^eit geführt ^at. 2)er gttftonb ift urfprünglid) f^merjloê üerlanfen, ober bod) mit fo geringen @d)mersect;en raquo;erbunben geaefen, ba^ ein £al)mgel)en burd) benfebeu nid)t bebiugt mnrbe. SBenn man bebentt, ba^ bie 6nt= jünbungêprobncte jmtf^en bem fertigen ^orn unb ber ÊutiiS, alfo in bem ^etegewebe unb jmar raquo;oräugemeife auf Äoften beraquo; normalen SSlutgeljalteS ber 5(la(^barf(^aft fi^ anljäufen fönnen, o^ne einen erl)ebltd)en copy;rucf auf bie empfinblid)en 2Sei(^tl)eile auêjuüben, fo wirb eê begreiflid), bafj ber ^rojefe faft f^merjloé raquo;erlaufen fann. S)af5 aber biefer fogenannte .'pufeiter ^ter feinen (Si| geljabt t)at, beweift bie Sefc^affen^eit ber frei= gelegten ébfc^uitte ber sect;ufleber^aut: SKan finbet biefelbe ftetê mit einer Spitï)ellage bebedt, bie Êutiêoberfla^e fann alfo gar nid)t mit bem @nt= jünbungêprobuct in birecter Serü^rung geftauben ï)aben. (ïine plö^lid) erfolgte abnorm ftarte SSelaftung ber bie leibenbe (Stelle bebedenben ^)orn= tï)eile, 5. S. bnr^ basect; treten auf einen Stein n. f. to. I)at jebod) einen erï)eblid)en 2)rud auf biefe, mit ben gntjünbungêprobucten gefüllte Jpó^le
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reg;ie acute copy;ntjünbung ber ^)ufleberï)aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 11.
unb inbirect auf bie • ^uflebertiaut (uiögeübt imb f o eine mef)r ober weniger [tarfe öuetfdiung ber lederen herbeigeführt, weld)e bie Urfad)e beê plöprtjen 2at)mge^enê würbe, copy;er geringe Smd, ben bie copy;egenwart ber ßyjnbatmafjen auf bie nun einmal öerle^te .lónfleberl)ant au0= übt, ift ï)inreic^eub, bie (2d)merjen uub bie Saljttrijeit jit unterhalten. 2)xe 9ticf)tigïeit biejer (ärtlänmgeweije ergiebt fic^ cmä ber Seobaditung, basect; mit ber (Entleerung ber (ïntjünbungSprobucte bie 2al)inl)eit oft fofort bebeuteub abnimmt, unb jelbjt ol)ne weitere Sel)anblnng faft regelmä^fl in wenigen Sagen t)erfct)Winbet.
Sraf man ben ^erb an ben Staaten an, fo ift man gewöhnt, oon einer eiternben Stcingalle ju fpred)en, war ein px weit üorgebrungener .pufnagel bie Urfaci)e, fo nennen wir eä eine SSernagehmg, bilbete bie (aol)le ben éi% beê ProjeffeS o^ne eine birect nactyweiêbare Urfa^e, jo pflegt man and) wct)l bie l)öct)ft unpaffenbe a3eäeid)nnng „^ufgejd)Würquot; für ben 3uftanb jm bennfeen. S)iejer lentere Name ift am wenigften jntreffenb, beun cê fe^lt bem Sscrgange öaê 6^aracteriftijd)e beê reg;cjd)Würesect;, baê Verwalten eineê 3erftöruugêpro5effeê. 2)ie granfdiwaräe, bünnflüjfige ÜÄaflc, welche ju biefer Ißcsetdjmrag Sßeranlaffung gegeben Ijaben mag, ift nicE)tsect; weniger alê 5aucl)e, fonbern baê ^robnet elncä acuten gntsiutbungêproaeffeê.
2)er Slnêgang ber juperficiellen (gntsünbung fann ein brei= facfier fein, namlitf) 1. atejorption, 2. perforation, 3. Uebergang in eine parenct)Qmatöfe gntjünbung.
S)er Sluêgang in gïeforption ift fein fe^r feltener, bei ben oljttC Släcl)enerinbate ablanfenben ^rojeffen fogar bie JRcgel Slber and) tro| ber (Gegenwart fold)er fann bie ;){eforption jlaquo; copy;tanbe fommen. 3eber befd]aftigte a3efd)lagfd)mieb mac^t nidjt feiten bie a3eobad)tung, ba^ beim 3luêid)neiben ber sect;Mfc, unb jwar am l)äufigfteii in ber weisen 2inie mel)r ober weniger umfangreiche Unterminiruugen, sect;ól)len Jim S3orfd)ein fommen. SMefelben fntb in ber Flegel leer ober enthalten eine geringe ïïïenge einer grauen, fc^mierigen ïlïaffe. reg;ê finb bieê eben .sterbe, an benen ein fold)er entjiinbungeproäefe abgelaufen ift. copy;aê (gyfubat, weldieê bief e ^Dl)len urfprünglicf) anfüllte, ift tfjeilê auf bem 3Bege ber gieforption Derfd)Wunben, t^eilê burc^ imbibition oon ben benad)barten ^ornfubftanjen aufgenommen worben. SSeim 9linbe, bei bem foldje @r= franfungen nic^t bie Slnfmerffamfeit wie beim laquo;pferbe auf ftd) gu jief)en pflegen, fann man in ben ^ornfof)len ber Älauen oft mehrere, über ein= anber gelegene |)ö^lenbilbnngen beoba^ten, bereu (£ntftel)ung auf eine wieberl)Dlte gntjünbung ber Sleifd)fDl)le mit bem Stuêgange in Üïeforption jnrü(ïgefüï)rt werben mufj.
Unglei^ pufiger alê SReforption wirb jebod) perforation nad) aufeen beobadjtet.
2)ie copy;ntjünbungeprobuete werben na^ außen entleert unb jwar fntweber auf fpontanem 3Sege, inbem biejelben an ber Ärone bes ^ufeä
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12nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; förfte Slbtfjeilung.
jxtm a)orjcf)ein fommen, ober tó toixb iï)nen burd) operatiöeä copy;ingreifen Slbflufe raquo;erf^afft. Offenbar ift ber Ie|te SBeg ber fürjere, weil bie aKöglid)fext für bie Ipontane copy;ntïeeruixg nur an roenigeu (Stefteu beê ^ufeê gegeben ift. Solche laquo;Steßen finb namentlich bie Ärone xmb bie obere Skgrenjung ber SSaKen unb besect; Strahles. 2gt;a aber in ber Siegel ber ^Srojefe feinen (Si£ in ben unteren Slbf(ï)nitten ber g-leiftf)wanb refp. an ber @of)le I)at, fo muß baê (Sntpnbungêprobuct, um bie Ärone ju erreichen, an ber SSanb in bie sect;öf)e fteigen. 23efanntUc^ gefc^ie^t biefeä fe()r fc()nel( xmb jmar ftctö in ber 9ïid)txmg ber SSIätter. 3iad)bein bie Äronenmulft xiberfd)ritten ift, wirb eine Trennung besect; reg;aximbanbeS bemirft, unb nun entleeren fid) bie Waffen am @aum besect; .s^ufeê. 6S füll l)icr nid)t bie grage aufgetoorfen raquo;erben, axif weld)e SBeife biefeê agt;orfd)reitcn jn Staube fommt, ba mir reg;elegenl)eit ï)aben werben, an einer anberen Stelle anf biefelbe nä^er einjugeljen. Sln^ bie grage: toeêï)alb ber ^xo^fi ftetS ben Verlauf ber flatter raquo;erfolgt, foil fpäter beantmortet werben.
2Sar bie copy;ntäünbnng an ber ^ertptyerie ber @ot)le anfgetreteu, fo wirb oft beobachtet, bafc biefelbe oorjugSweife im 58erlanfe ber weisen Sinie erl)eblic^e gortfcl)ritte gemad^t Ijat. 5iid)t feiten ftnbet man eine Unterminirung an biefer (Stelle, bie oon ber 3;rad)tenwanb über bie 3el)e ïjinaxtê bis gur anberen Seite beö ^xifeê reid)t, ma()renb M bie ^)orn= fof)Ie im normalen Bufammen^ange mit ber glctfdjfoljle befinbet, ober bo^ nur ein Heiner Äreieabf^nitt berfelbeu unterminirt ift. 3)iefe ZijaU fac^e muf? axif basect; 3}orl)anbenfetn eines ftarfen 3tetelagerê an biefer Stelle 5urücïgefnl)rt werben; ^ier ftnbet ber ^roge^ bie geringften ^inber= niffe für feine Ausbreitung, aber einen feimfafyigeu SSoben für feine 6nt= wicWnng.
3n ben 3(ugen beä Saien erfetjetnt cé als eine befonbere Seiftung, room ber Operateur nad) roenigen copy;^nttten mit beut Sttnmnefflaquo; fofort ben copy;iter^erb ouf= finbet; er felbft ift oieüeii^t oon feinem copy;djorfbM überjeugt, roemi Hjm biefeä roieber= ^olt gelingt. Unb bod) liegt barin eben gar feine befonbere Seiftung, beim man Ijat fe^r oft ben nrfprünglid)en Ärant^eit^crfa gar ni^t entbedt, Dielleidjt an ber ent= gegengefefeten copy;eite beä ^)nfeê bie (äntleerung öorgenommen, bie in ber Kegel ouS= reid)enb ift, nm eine baïbige Teilung Ijerbeiäufü^ren.
copy;ê fnüpft iiä) an biefe Setra^tung aber bie practifd)e Kegel, bafe nad) einer vorangegangenen Meinigung ber gansen copy;oïjlenftödje beê ïranfen Jpufeä aunäd)1t In ber loeijjen Cinie Ka^forfctjungen mit bent 3Unnmeffer anjufteEen finb, unb jroar einerfeit^, roei! burd) bie Serbreitungêroetfe beé qSrojeffeS ï)ier bie ineifte SluSfic^t für baê Stuffinben beë ^etbeö gegeben ift, unb anbererfeitS, roeit gerabe ^ier bie ent= jünbungêproaeffe om ï)aufigften uorfommen, beun bie urfäd)Iid)en SOÏomente 3. 23. Süer= nagelung, Trennung ber Söanb u. f. ro. roirfen flier am pufigften auf beu sect;uf ein.
(Sin britter, jwar feltener 8lnsect;gang ber oberflac^lxc^en (äntjünbuixg ber ^uflebert)aut ift ber Uebergang in parend)t)matöfe grïranfuug. Sllê 9ïegel gilt, bafe bie fuperftcieEe entjünbuug aU Dberfläd)enpro3efe abläuft, unb wenn ein foldjer Uebergang ftattfinbet, fo liegen ftetê befonbere ttrfa^en für basect; ginbringen in bie Stefe raquo;or. copy;ie ^äxtfigfte a3eranlaffung l)ierju
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Sie acute Gmtjünbimg ber ^mfleberljaut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;13
gtebt eine ie^inberte copy;ittleerung ber (SntAünbungêprobucte ober ein gortbefte^en beê gntjünbnngêreijeê ab. SSeibeê trifft am ^äufigften für bie gcfftrebenfleij^toanb ju, ba^er ftnb autf) bie (Srtranhmgen berfelben ftetê mit einer befonbereu reg;efa^r Derbunben.
3)te Urfad)en ber fxiperftciellen copy;ntsünbung jollen erft fpäter erörtert raquo;erben, nur fooiel fei ï)ier glei^ bemerft, ba^ esect; in ber [Regel Duetfctmngen geringeren reg;rabesect;, Sfm'nöen ober oberp^li^e Verlegungen fiub; ein leister 2)rud ber mebianwnrtê biêlocirten ^orntoanb, eine laterale 2)islo= cation mit ßen-ung ber S-leifcf)teanb, ein ber 3ftetef(i)t(|t ju nat)e getretener Hufnagel, nid^t feiten aitd) basect; Vorbringen reijenber Stoffe üon aufeeu bisect; auf bie 2Beict)t^eiïe j, 33. @d)mu^, Jpara u. f. id., teelden burd) Trennungen in ber ßontinuttät beê .'porneê 3. 33. burc^ lofe SBänbe aSerle^ungen ber ^raquo;ornfo^le, ^orufpalteu u. f. raquo;. ein Suß^ng JU beu SBeic^t^eileu besect; ^raquo;ufeê gebat)nt war.
B. reg;ie parendjtjtrtatöfe copy;ntjünbuug ber ^ufleber^aut.
Dermatitis parenchymatosa.
hierbei l)anbelt eê fid) um eine in ben tieferen 3lbfdt)mtten ber 4)uf= leberl)aut ablaufenbe copy;utjünbung, wel^e balb mit einer £)berflädjen= erïranïuug öerbunben ift, balb of)ne fold)e beftel^t. 3Jtan ï)at biefe beiben öerf^iebenen gönnen ber ^avitent^ünbung too^l mit bem Satarr^ bej. ber èntgünbung ber @4)leim^aut oergltcï)en; ber fuperficiette ^roje^ faun bem ßatarrl) jur Seite geftellt raquo;erben, ber pareuc^^matöfe entfpric^t ber mirflidjen {£c^leinil)autentgünbuug.
S)ie biefen Äran^eitggnftanb einleitenben patl)ologifc^en Vorgänge ftnb bem SBefen nad) biefelben, wie bei ber £)berfläct)en=(ärfranhing; in il^rem Verlaufe bieten fte jebod) namhafte Abweisungen oou biefen. copy;e ftnb nameutlid) plaftifcf)e (jellige) Sufiltrationen, welche ftd) in ben gufammenpugenbeu (Sd)iSten beê ^ufcoriumsect; einftellen. Vorjugêweife tritt biefer Vorgang in ber mittleren copy;(fyicfjt, bem Stratum vasculosura auf, ba bie gefafearme, fefte Vef^affen^eit baê Stratum periostale ^ierju Wenig geeignet raad)t. gn bem ^apiïïarïör^er werben t)ierbei regel= mä^ig gellige Snfiltrationeu augetroffen, wät)renb bas 3letegewebe nid)t immer nad)meiebar mitleibet.
@ê aanbelt ftd) alfo um eine Snfiltration beê ßoriume, raquo;cl^e in ber 9tegel jur (giterung fü^rt unb jwar genau in berfelben SBeife, wie in ber äußeren ^aut. Slu^ ber hierbei gebilbete copy;iter untertreibet fid) burd) gtid)t0 raquo;ou bem gewöl)nlid)en a3iubegewebê=(giter; er beft^t fogar in ber Siegel bie copy;genfdjafteu beê Pus bonum et laudabile. SSenn ftd| baê ^robuet eiueê £)berflää)en=^rojeffesect; bem giter beimtfd)t, fo mufj berfelbe aEerbingS eine Veränberung erfahren, bie raquo;on ber ÜJteuge unb ber Vefdjaffenljeit beê letteren abfängt.
ïïli^t feiten |at man reg;elegenl)eit, eine fold^e eitrige Snjiltrotiou
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(Srfte Sübt^eilung.
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Mrect ju beoiad)ten, tok 5. 23. in ber 3Mattiquot;d)icl)t. copy;ie SSlatter erjd)eiiteu raquo;ergröfeert, uub fdjon bei ber maïrojtopijcfyeu a3etrad)tung fdüt bie gelfc li^e garbe berfelben auf; if)re £)berfläd)e beeft eine bünne @d)id)t gelben 6itersect;, uub 5imjd)eii ben Slätterit lä^t fid) ein ebenfo befd)affener copy;iter !f)ert)orbrucfeii. S)ie nüfroffDpifd)e Uuterfu^ung ergiebt ()ier eine ftarte Süüimg ber Süden beê SSinbegewebeiS mit jura größten 2;f)eil im 2lb= fterben begriffenen 3ftunbjcKen. (Sine gleiche eitrige Infiltration läsect;t fic^ im Strat. vasculosum nad)tteifen, mä^renb baê Strat. periostale in ber Siegel raquo;oltftänbig intact bleibt. reg;er Verlauf nnb SluSgaug biefer copy;ntäunbiiugeform fann fid) nad) bem reg;rabe berfelben unb fonftigen 5ßer= pltniffen Berfd)ieben geftalten, bod) muffen 3 3luegäuge ^ier befonberiS berücfftd)tigt raquo;erben, nämlid):
1. StefDlutiDit, 2. Slbfcebirung, 3. SJranb.
1.nbsp; %üx bie aïefolntion, bie 9tüdbilbnitg auf bem SBege ber SJeforption fommen ber ^)nfleberl)aut offenbar bie günftigen 6irculatton)o= unb 2)rutf= SSerpltniffe toefentlid) ju Statten. Verlief ber ißrogcfj aHsect;fd)liefelic^ in ben tieferen Steilen, fo ift berfelbe unter Umftäuben nic^t einmal mit einer Unterbrediung ber ^ornbilbung raquo;erbnubeu. @ine copy;iecontinnität ber ^oruprobnctiou mufe aber not^enbig eintreten, wenn bie Oberfläche b. I). baê Rete Malpigkii in ben (£ntjünbungsect;proäefj l)ineingejogen raquo;ar, ober toenu fid) bie copy;ntjünbungêprobucte an ber Dberflädje ber ßutiiS angehäuft t)aben. Sie flüffigen a3eftanbtt)eile ber leiteten werben tl)eilsect; non ben benad)barten ^ornt^eilcn burd) imbibition aufgenommen, tljeilsS 00m Gorium reforbirt. £)er Snl)alt ber ^ö^le wirb l)ierburd) eingebitft, nnb ba bie 3teforption biefesect; eingebidten 3teftesect; längere 3eit in Stnfprud) nimmt, injttif^en aber bie regenerirte copy;pibermiê bief en Vorgang ftört, fo ift berfelbe in ber Siegel unoollftäubig, unb man finbet in beu auf biefe 2Beife entftanbenen ^ö^ïen gewöï)nltd) eine graue, fd)mierige ober ïrnmlic^e SDtaffe. .£nerburd) faun bie 9latur beê ^Srojeffeê oft felbft in fpäterer Seit nod) feftgeftellt werben.
2.nbsp; (Jin l)änfiger Stnêgang ber parendnjmatöfen copy;nt^ünbung ift ber in StbäcePilbung. hiermit oerbinben ftc^ aber neue (Sefaljren, weld)e üorjngêweife in ber weiteren Slnöbreitung ber copy;ntjünbung berul)en unb uamentlid) bann in 2luêfid)t fielen, wenn eine rechtzeitige ßntleerung besect; 3lbsect;ceffesect; nid)t bewirft wirb. @ef)r oft gelingt biefeê uic^t, weil ber ^erb nid^t genauer fcftgufictten ift, ober bie |)ornfapfel ber regelmäfeigeu copy;ntleernug unüberwtnbtid)e |)inberniffe entgegenfetjt. ^ierju fommt uod), bafe nid)t feiten bur^ aSerunreinigungen oon aufjen unb ^eruorquelteu ber SBeid)t^eile ber Slbfluf? ber copy;ntsünbungêprobitcte be{)inbert ift. 3Md)e SSebentung folc^e 3quot;ftlaquo;nbe an anberen Stellen ^aben ift tyinlänglidj be= fannt; ï)ier am ^nfe aber ftellen fieft in fyolge berfelben befouberê brei copy;efa^ren ein:
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2)tc ocute föntjünbung ber ^gt;uf(eberl)aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 15
1.nbsp; 5)lecroie ber ópufleberljaut unb besect; ^ufbeiuis;
2.nbsp; ^legtnoue, ba wo fid) eine Sukutté raquo;orfinbet;
3.nbsp; getier mit lt;Septid)aime ober ^cimie.
2)en ïluêgang in 9lefroje werben wit fpäter ïenueu lemen, ï)ier foil unê äunäd)ft bie jtoeite gotttplication, bie ^legmone bejd)äftigen. Sdarattraquo; lic^ pflegt man mit biejem stamen eine btffufe gntgÄnbung beê a3tnbe= gewebeê, ^ier ber Sukutiê ju belegen, raquo;eld)e anf infectiöfem SBege ent= ftanben ift. reg;ie in bent Olac^jafee auêgebrüdte Segriffäeini^ränfung wirb nenerbingê faft aßgemein nnb mit D^ed)t anertannt. 3lm ipnfe fann biefe Complication fomit mir ba auftreten, raquo;o jid) eine copy;ukutiê finbet, alfo unter ber Ärone, an ben Hinteren Slbtfjeilnngen ber sect;leifd)raquo;anb unb iyleifd)fDl)le unb enblid) im @tral)lpDlfter. copy;iefe ^l)legmone giebt bie l)auptiäd)lid)fte aSeranlaffung p ben bei üerfd)iebenen .^ufleiben anf= tretenben copy;ecunbäraffectionen.
(gin aSeifpiel wirb unê tiefen Vorgang am beften erïldreu. 2)enïen Wir iraë an ber Sradjtenwanb eine ^ornfpalte, raquo;cldjc 6tó auf bie %ki'\är-wanb reid)t nnb ^ier eine parend)i)matDfe copy;ntäünbnng ber lefeteren l)eröor= gerufen Ijat. Sluê bem Spalt fliegt anfange etwaê Êiter; esect; ift gwar Soweit uorï)anben, am ^ufe aber loffen fid) nod) feine erheblichen aSer= änberungen nad)weifen. Salb aber tritt eine fefte, wenig fdjmerjïjafte 3lnfd)löeEung ber Ärone nnb besect; SSaltenä berfelben Seite ein, welche alt= mälig größer wirb unb alêbalb an irgenb einer Stelle abscebirt, wobei mit aSlut gemifd)ter copy;ter entleert wirb. 2Jjit biefen erfd)einungen leitet fid) ein bem aSeft^er wie au^ bem beljanbelnben SUrgte pd)ft uuangenef)mer Äwatflctteprogct ein, welcher alê Änorpelfiftel bejeid)net wirb. esect; l)anbelt ftd) nämlid) um eine, öon ber 5-leifd)Wanb ansge^enbe, pljlegmonöfe entjünbung beêjenigen Sinbegewebeê, weldjeê unter ber gleif^frone liegt nnb ben ^uffnorpel einbettet. Siefe ^t)legmone fü^rt mit aSorliebe jur (giterung unb jur 9le!rofe beS ^nfbeinfnorpelê. copy;asect; necrDtifd)e Änorpelftücf, weld)esect; itidjt auegeftoßen werben fann, unterhält eine eiterige (Sntjünbung besect; ^ara^onbriumê, bie wiebernm jur Diecrofe fü^rt. Siefer circulus vitiosus bebingt es, bafs basect; Seiben SBo^en unb Monate lang unterhalten wirb, wa^renb welcher 3eit basect; 2;^ier jnweilen arbeite unfähig bleibt.
2)ie ^legmone beê Stra^lpolfterê ift eê, welche bie unter bem Flamen Sltageltritt befannte aSerle|ung beê 5leifd)ftral)lsect; oft fo gefäljrlid) mad^t, worauf wir fogleid) jurüdfommen werben.
eine weitere Êomplication ber paren^qmatöfen (änt^ünbung ift ba^ gieber, welnee balb als eiufadjeS gntjnnbungêfieber balb alê fepti^ämi= fd)eê ober pqämif^ee auftritt.
aSefanntlid^ l)aben alle biefe gieberarten baè copy;emeinfame, baß fie burd^ [ReforptiDn gewiffer fd)dblid)en Subftan^en eingeleitet werben. Sinb biefe Subftanjen eiufadje (äntgünbungeprobuete, fo fprcd)en Wir
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ßrfte 3lbtf)étlung.
üon einem copy;ntäüntmngefteber, ftnb eê putribe aKaffen, fo nennt man ben ßuftanb iSeptidjämie. copy;ol^e copy;ußftanjcti ftnben ftc^ bei parend)t)matöfen Kntpnbnngen ber ^nfleber^ant faft regelmäeis; ^aiu ïommt, ba^ fnr bie aïeforption bevfelben ^ier gerabe bie günftigften Sebingungen e?:iftiren. @ê ift namentlid) bie burdj bie copy;egenwart ber Apornïapjel üeranlafete 2)rucf= fteigerung in bem (gntjünbung^erbe, ber [tarïe eftracaeailäre copy;rucf, welker bie jc^äblidien SiiBftanjctt I)ier in ä^nlid)er SSeife Ieicï)t in'ê SSlut übertreten läfet, tnie innerhalb ber gefdjloffenen copy;elenttapjel. gnblid) fommt uod) in a3etrad)t, ba% jeljr puftg inbirect ein |eptid)ämifd)er Qu-ftanb baburc^ eingeleitet toirb, baf? in Soïge ber großen @d)mergen bie Spiere aubauernb unb unruï)ig liegen unb fid) ein copy;ecubitalgangrän äu= Sieben. 6ê ift biesect; fogar bie ^änfigfte Urfac^e ber copy;eptidjcimie, welche namentlid) bei fc^weren ^ferben leidet eintritt.
IBei oorl)anbener 9ïecrofe ift enblid) auc^ ber Uebertritt raquo;on 6iter= maffen in bie SSlutbaljn begünftigt. (Sotooï)l bie bidmanbigen copy;efäfee ber Êntiê raquo;ie aud) bie in ben ^aöer'f^en Kanälen beê ^nfbeinê ein= gefd)lDffenen SSlutgefä^e ftnb bei Trennungen in ber Kontinuität iljrer SBänbe öerljinbert ju collabiren, fte bleiben offen fielen unb gewähren nic^t nur ben flüffigen a3eftaubtl)eilen ber Sutjünbungêprobucte einen Zugang jur SSlutba^n, fonbern oft gelangen aud) bie aufammenï)cingenben, feften SKaffcn in biefelbe unb bebingen burd) copy;mbolie jenen ßuftoni1/ iraquo;cn man all ^t)ämte ju bejeic^nen pflegt, copy;pinola ^at in feiner Arbeit „De vomicis pulmonumquot; auf bief e ï^atfac^e juerft bie Slufmerïfamfeit I)ingelenït. Sluê biefen SSorgängen ergeben ftd) nic^t allein oielfad)e ÊDmpU= cationen besect; an ft^ einfadjen |)ufleibenê, fonbern el erK)ad)fen aud) auê benfelben bie größten @efal)ren für ben Drganiêmuê.
3. 2)er britte Sluêgang ber parend)^matöfen Gmtjünbung ber ^iuf= lebertiaut ift ber in ülecrofe. Slbfterben ïleinfter Steile fommt bei jeber (Sntjünbung, in Ijeroorragenbent SKa^e aber gerabe bet benen im .'pufe raquo;or, unb btefer Umftanb erflärt bie ïljatfadje, bafe bie parenc^^ma= töfen (gntjünbungeüorgänge im ^)ufe ftd) fo oft mit pïjlegmonofen 6r= ïranïungen ber laquo;Subcutiê compliciren. 3Bir pflegen tnbefj Bon einer Slecrofe erft bann ju fpredjen, wenn baê Slbfterben fic^ auf macrofcopifd) nad)= weiêbare Slbf^nitte ber ^ufleber^aut erftredt. copy;iefes tft aïïerbingê nic^t fo pufig, aU man bei ben (ginrid)tungen besect; ^ttfeê tooï)l üorauêfe|)en ïönnte; offenbar wirf en in biefer SSejieljung bie copy;efä^öerbinbungen üor= t^eil^aft; allein eê gehört ber Uebergang in 9lecrofe ïeineëteegê ju ben (Seltenheiten unb wirb Dorjugêmeife nad^ ferneren Verlegungen (aSer= nagelung, Äronentritt) beobachtet, és ift namentlich baê Strat. periostale, toel^eê bttrc^ feine gefafjarme, fe^nige @inrid)tung eine befonbere £)iê= pofttion jur 3tecrofe in ftd) trägt. 2Bie Änorpel unb (Seïjneu necrotifd^ abfterben, toeun fie öon giter umfpült merben, fo audj bie pertoftfd)idsect;t ber ^ufleberput. £)at)er ift gerabe au ben üorberen 3lbfd)nitten, foweit
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5)ie acute copy;ntäünbung ber ^raquo;uftebcr^aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;17
baê ^ufbcin reicht, baê Sorfommen ber 3(lecrofe am puftgften ju !beob= achten, ^raquo;ter ftirbt md)t jelten ein fleinerer ober größerer ölbfc^nitt ber gleifd^jo^le ober gletjd)raquo;cinb ab, unb regelmäßig erftredt ftd) bann bte ïlecrofe biê auf baê ^ufbein, jo ba| bei ber 5Dermartation bie Dberflä(f)e besect; Ie|teren mit öerloren ge^t. JDie ïïtecroje an ber |)ufleberf)ant jeigt ftd^ burd^ ben SSerluft ber natürlidjen, rotten ^arbe, biefelbe raquo;trb gelb= toeife. 3m nörblic^en reg;eiitjd)Ianb nennt ber SSoHêmunb biefe ïïïaffen „laquo;Pebbifquot; ober „^ebbigquot; (= OKarf im ^otje). miffdüig ift baê jlaquo; gewiffen 3eiten häufigere SSorfommen ber Dïecrofe bei (gntjünbungen ber ^)ufleber= ^ant. 2Bie bei anberen aSerIe|nngeu unb gntsünbungen unter bem (gin= Puffe unbeïannter @c^dblid)Mten sutoeilen ber Uebergang in 23ranb nngetoöljnlid) f)äufig beoba(f)tet wirb, fo aud) am ^)ufe. ^ier in Serlin ^errfd^te eine fold)e ^eriobe im SBinter 1874/75. copy;oidd^I SBuitben an anberen Äör^erfteKen, wie audj namentlich Verlegungen am sect;ufe gingen oft in umfangretdje aSranbbilbung über. Unfere 2iteratur ^at im Itebrigen eine 3teiï)e folder Seoba^tungen aufjutoeifen. 2)ie oon ^ertwig*) alê metaftatifcfye ^ufentjünbnngen bejeic|neten Vorgänge f^einen ï)ierï)er ju gehören. aSatel**) befd)reibt beim ÏKügbranbe einen gußantlfirap, welker baê Slbfaden ber ^)ornjc^iiï)e bebiuge. gering***) treilt eine 5ufefeu(ï)e ber ^ferbe mit, meiere oon Äraiffig in einer größeren Verbreitung beobachtet würbe unb faft regelmäßig in wenigen Sagen mit 3luêfd)ul)en enbete. üïlacf) ^e^nef) follen in SKejo^egtiee fel^r oft branbige ^ßrojeffe an ben sect;ufen ber ^ßferbe oorfommen, wäl)renb in ben benac()= barten ^Srioatgeftüten fold^e nidjt beDba4)tet werben, ^terïier bürften audsect; bie oon Kofenbaumff) alê ^obopljlebitiio bejeicf)neten, im |)erbft unb SBinter 1851/52 ^äufig beobacf)teten copy;rfranfungen gu rennen fein: Äronen= tritte unb anbere Verlegungen am sect;ufe führten faft regelmäßig jur 3(le= crofe unb enbeten mit wenigen Sluenaljmen töbtlid). reg;er Uebergang in 9lecrofe bilbet eine ber gefäl)rli^ften (Somplicationen ber ^ufentsünbung, benn, wenn basect; necrotifd^e Stucï nid)t auf operatioem SBege balb befeitigt wirb, fo tritt bei bem mangelnben Slbfluß für bie Vranbjauée eine fcijnetle Sluêbreitung ber ßntäünbung ein, welche mit goêlofuug beê ^ufeê oer= bunben ift. S)aê 3lusect;fd)ul)en ift faft immer bie ^yolge raquo;on 3te= crofe an ber |)ufleber^ant.
SSie bereite ertt)ä^nt, greift bie üftecrofe oft auf baê ^ufbein über, bod^ fann man juweilen beobachten, baß ftd) baê Slbfterben auf bie
*) ^raquo;erttoig'ê ,sect;anb6u(i) ber ai)trurgte III. SUufl 1874. p. 199.
**) SSatel, auS bem franj. oon Speftel. .^anbbud) ber 3;i)teraränetfunbe 1829 p. 533.
***) gering fpecielte S|Sat^ot. unb S^erapie für S^ieräräte 1858. p. 538.
f)) ^gt;ei)ner Soopo^^S'6 quot;quot;^ S^eropie. 1852.
ff) 9lofenbount, STOag. f. b. gcfammte ï^ter^etllunbe B. copy;urlt it. .^erttptg. SBb. 24. p. 212.
.f)Uffraiif[)citrn.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 2
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Êrfte Slbtïjetlung.
otierfla(ï)Uct)e copy;c^i^t ber (Suttê bef^rdnft. (So finbet man mct)t feiten 5iecrofe ber 'gletjd)blättd)eit, welche |t^ in btefem 3wftanbe mit Seid^tigfeit raquo;on ber Unterlage ablofen laffen. SBenn bie 3lecrofe btê auf baê ^ufbein jtd) erftredt, f o banert bie (gtfoliation ftetê langere geii. 3!)ïeift fommt biefelbe am |)ufbein früher ju lt;Stanbe alsect; an ber gleijdjwanb bej. So^le, \o bafe ber @eque[ter bereite mobil ift, tt)ät)renb bie fefte aïerbinbung mit ber ^ufleberliaut bie Soêlofung bureï) operatioeê Eingreifen erforberlid^ mad)t.
2)ie regeneratioen ^rojeffe ge^en in -ber Siegel mit grofeer 3Soll= ïommen^eit non ftatten. Sft bu Sïecrofe auf eine fleine (Stelle ber ^nfleber^ant befdjränft geblieben, fo erfolgt bie Teilung jiemlid) fc^nelt unb meift oljne irgenb melii)e itact)t^eilige folgen- SB^r biefelbe jebod) über einen größeren 3lbfd)nitt 5. iß. ber Sßanb oerbreitet, fo bieten bie an biefer Stelle fpdter anftretenben üppigen 3Bud)erungen ben oon ber Ärone l)ernntern3ac^fenben SBanbt^eilen ni(i)t feiten ein ipinbemifc unb ftören fo bie Teilung. Sie 3tegeneration ift an ber .tgt;ufleber^aut oft gerabeju erftautilic^, boc^ bleibt fie zuweilen uitoollftanbig, looburcft untieilbare ßuftänbe entfielen. So ift 3. 33. bie t)ol)le SBaub faft ftetê baê copy;rgebnife eineê necrotifirenben Sorgangeê an ber gleifdjmanb.
SÖei umfangreidieu ßerftörungen ber letteren fommt esect; aufeerbem nic^t feiten jur Seutung ber betreffenben Seite beê sect;ufbeinê.
Sie StuêBveihtng ber (fM^üttfemtfle^roscffc im amp;ufe.
Sowohl für bie SSeurt^eilung raquo;ie aucf) 33e^anblung ber entjünbli^en Vorgänge im ^)ufe ift esect; dou großer SSebeutung, feftjuftellen, in raeldjer 3ïicsect;tung bie Ausbreitung berfelben erfolgt, roeldje copy;ewebe unb SKomente biefelbe begünftigen. 5Ri^t feiten lä|t ftd) bei genauer Äenntnife biefer aSerijamp;ttiiiffe nod) re(i)tjeitig ein uu^eilooller Sluêgang üer^üten, unb wo ein foldjer eingetreten ift, ba bringt bie geftftellung ber Unteilbarkeit beê SeibenS nic^t allein bem a3efi|er fonbern aué) bem bet)anbelnben Slrjte mir copy;eminn. @ê fte^t feft, bafj ol^ne bie Äenntnife biefer fragen oon einer 3U= raquo;erläffigen ^ßrognofe nic^t bie 9lebe fein fann, baljer l^aben biefelben in bem ?(lad}ftei)enben eine turje SSetra^tung gefunben. 3)er St| besect; ^ßrogeffee ift aud) hierbei DDrnel)mlic^ entfdieibenb, toie fi^ auê bem golgenben er= geben wirb.
A. S)ie Sluêbreitung ber Dermatitis superficialis.
@rn3äl)nt ift bereite, bafj bei biefem Vorgänge baê ?ylad)euej:fubat oft auf Umtoegen jur dntlerung gelangt, namlid) in ber Siegel an ber Ärone beê ^ufeë, unb jaar felbft bann, wenn bie unteren SBanbabfdjnitte ben primären Si^ ber ßntjünbung bilben. ^n folgen gölten fteigt baê copy;yfubat an ber gleifcf)Wanb nad) oben unb jwar genau in ber Siidjtuug
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2)ie acute copy;ntjünbitng ber .Craquo;uflcbcr^aut.
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ber Platter, gê tam bat)er ber entaünbungl^erb leid)t baburc^ auf= gefunbeu werben, baft mau au berjenigen Steiïe bev weiften Siuie fud^t, weld)e burd) bie 3lid)tuug ber Blätter, bej. ber .fiDrnrö^r^eu ber SBanb mit ber ^erforationêftelle in SSerbinbuug fte^t. copy;ie luêbreitung au ber ^leifd^toanb i[t cine gauj beftimmt Dorgeäeid)uete, uub uiematë greift ber ^rojeft er^eblicf) in ber £}uerrief)tung ber SSïatter öor.
Sij. 2.
Stusfercitung bev Dermatitis superficialis on Der öleifdjwanb (fc^mnttfc^).
Sie Dberflä^e ber gleijc^manb ift burd) bie SSlattbilbung je^r unebeu uub ï)at auf biefe SBeije eine ganj aufterDrbeutIid)e SSergröfterung erfahren. SSeuu nun ber ^roseft au ber Dberpcfye, in bem SKetegeWebe raquo;erlauft, fo muft berfelbe not^wenbig bie 9ftid)tuug ber SSïatter raquo;du unten uad) oben eiufd)ïageu ober ridjtiger gejagt, bei gleid) fd)uel(er Suêbreitung nac^ alten Seiten bie Äroneuwulft früher erretten, aïê in ber Iprijoutalen 9fiid)tuug ein jidjtlidjer SDïtfd)rttt bemerfbar ift. Sin ber ^-leifdjwaub ^dQt fid) ber SSotgang alê eine, oft uur female, oben uub unten faft gleid) breite 2:ren= uung berfelbeu raquo;ou ber .quot;pornwanb. (gig. 2 a.)
2lu ber 3'Ieifd)Jo^e finbet bie 3luêbreitung raquo;orne^mli^ im Verlaufe ber weiften Sinie ftatt; uid^t feiten wirb gïeidjfam eine Äanalifiruug ber= felben faft um ben gaujeu .f)uf beobachtet. 6ê faun bieê itid)t auffallen, wenn mau bebeuft, baft ber ^ßrojeft in bem SMegewebe abläuft. reg;er= felbe wirb ftd) bal)er uamentli^ in ber fRidjtung ausbreiten, wo biefesect; ëewebe bie gröftte (Starte befi^t, uub baê ift am unteren ^ufbeiuraube, in ber weiften Sinie ber galt, .frier finbet er beu geringfteu SBiberftaub uub beu güuftigfteu SSoben für feine copy;ntwitflung.
reg;er Umftaub, baft man au ben betreffenben (Stelten baê ßorium oft mit SRctegewebe bebeeft finbet, läftt fd)licftcu, baft eê ftd) bei biefer 2lu5brei=
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gtfte Slbt^cilung.
tung weniger um einen Sortfdjritl beê copy;ntjünbrnigeprojefieS jelbft, olsect; öielme^r um eine (Stnjdjmeljuitg bcsect; OfïetegeroebeS bnri) bie 6ntäunbungsect;= probufte ï)anbelt. Cierauê erflärt fdj axify bie oft geringe S^merj^aftig^ feit, rnel^e mit folgen Sluêtireitungeit oerbunben ift. copy;benfo wirb burdj biejc 3lnnat)me bie Sluêbreitung in ber SRtc^tung beê ftärfften 3ftetelagersect; öerftänbli^. @ê musect; ben 5|3robufteit ber juperficieEen (äntjftnbimg eine einfdjmelgenbe Äraft juerïcmtt merben, welche fid) namentlich iu bem 3fletegemebe geltenb mad)t, uitb um jo meitiger auffatten tann, atö be= fanntlid) Sinbegetoebêfafern unb feïbft elaftijc^e Elemente burd) bie ^ro= bufte acuter ßntjünbungen eingefc^moläen raquo;erben.
2)iefe 2lrt ber SSerbreitung begrünbet aud) beu im allgemeinen gut= artigen SSerlauf foldier ßrfranfungen. @o lange ber ^rojeè Dberfläd)lic^ bleibt, fc^liefet berfelbe feine bejonbere copy;efa^r ein, wenn er uid)t toie bei gewiffen Äranf^eiteu, g. 33. ber 3tcl)e, über gro^e 2lbfd)mtte ber sect;uf= matrix verbreitet ift uub jn einer ßoderung ber 3Serbinbnng ättiifd)eu ^)uf unb ^lufbeiu fü^rt.
B. 3luêbreitung ber Dermatitis parenehymatosa.
2lnbersect; toie bei ben oben gefd)ilberten raquo;erhalten ftc^ in biefer 33e= jie^ung bie ^arendigmatöfen Sßtojeffe.
2Bäl)renb bie ^uêbreitung ber Dberftdc^enerfranfung in erft er Sinie raquo;on ber S3ef(Jjaffenl}eit ber Dberfläd)e ber ^ufleber^aut, üdu ber 2)ide beê 9letelagersect; unb bem (Srabe ber SScr^ornuug, fmme öon ber 6onfigura= tion beê ^apillarförperê abf)ängig ift, entfe^eibet bei ber parendjljmatöfen copy;ntjünbung hierüber raquo;or Mem bie SSefdjaffenljeit ber unter bem Sorium gelegenen reg;eraquo;ebe. 2Ja basect; Gorium an ben einjelnen Slbt^eiluugeu ber ^raquo;ufleber^aut raquo;efentlid^e 2Serfd)tebenf)eiten md)t barbietet, fo fommt biefe felbft Ijierbei nur menig in S3etrad)t. So lange bie (Sntjünbung auf bic (Sutiê befc^rdnft bleibt, jeljen wir biefelbe nad^ aEen Seiteu ftd) glet^mä|ig auebreiten. SSilbet bie untere Slbt^eilung ber $rleifd)raquo;anb ben 3luêgangsect;punft ber grfranfung, fo jeigt ftd^ ein ^albfreiêfbrmiger 30Jf(J)mtt berfelben raquo;on geringerer ober größerer Sluêbe^nung leibenb (gig. 3 a). copy;ine Sluêbreitung über größere glädjen ber ßutis wirb im reg;anjeu nur feiten beobachtet, unb esS erfolgt biefe ftetä langfam. Somo^l bie Serb^eit beê SJiaterialê, bie grofje 2ßiberftanbefä^igfeit ber ftraffen aSinbegewebêfafern unb elaftifc^en (Elemente, alsect; audj bie reg;i(^tigfeit ber Slnorbnung berfelben madjt baê (Sutiêgemebe für bie fdjnette Sluêbreituug acuter ßntjünbungen to enig geeignet. 3m ^ödjften ÜRafee ift biefesect; bei bem Stratum periostale ber sect;all. diejenige (S^id)t ber gleifdjmanb unb gleifd)fDf)le, meld)e mit bem ^ufbein in birecter Skrbinbung fte^t, welche alfo baê ißerioft oerttitt, ift üerpltni|mä^ig feiten (Si| einer parent^matöfen @utjünbung. SSä^renb ber Vorgang üorjugêmeife in bem Stratum vasculosum abläuft, bleibt basect; Stratum periostale unb
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S)te acute Gnitäüitbvmg bet ^ufleber^aut.
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ber Anoden weift öerfc^ojit. S)ie jeï)nige Sef^affen^eit biejer (5utisect;jd)i^t, bie unDoEftcmbige ^ßoren^gmftTÖmung in berjelben ift ï)ter ebenfo wie
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Ausbreitung b€t Dermatitis parenchynatosa an fccv ßteifc^iDanb (f(^einflttf(^).
in anbeten SJjeilen ber 3lusect;keitung ber (gntjünbnng ^inberlic^. reg;ê ertlärt ftd) bieje Sï^atfa^e cntó bem iefannten Umftanbe, basect; bie über bie giacparfctyatt fid) auêbreitenfaen entjünbunge^robufte ben ^auptgrunb für bie Stuêbreitung beê (ïntpróuiigêprDseffeê abgeben.
reg;ana anberê raquo;erhält ftd) in biefer SBejie^nng bie (Snbcntté, fowte baä übrige, mit berjelben in SSerbinbimg fteï)eube, lodere 23inbegeraquo;ebe. Sie geräumigen copy;etoebêlüden \mk bie SBeid)ï)eit ber ^ttfent begünftigen ï)ter bie Fortbewegung ber belctatren Waffen unb jomit and) bie 2lusect;= breitung beê acuten copy;ntjünbnngêprcsejjeê, namentlich ber eiternngsect;' öorgänge. copy;obalb bie (gntjünbiuig bie copy;ubcntiê erreid)t ïjat, gel^t bie 5ïuêbreitung berjelben meift in rapiber SBeije öor ftd), unb fü^rt ni^t jelten ju ben unangenel)mften golgejuftdnben. Sritt biefelbe auf biefe 2Beife auf baê paradionbraïe aSinbegewebe über, jo fteljt bie fog. Änorpel= fiftel in 2lulaquo;sect;ftd)t; oom @traï;l^Dlfter greift bie gntjünbung leiber ju oft auf bie ^ufbeinbeugefel}ne über, copy;ie copy;efabr, weld)e mit beut Uebertritte auf bie (Subcutig oerbunben ift, ift um fo großer, alsect; alle biefe Steile, fowoï)l unter ftd), wie and) mit anbereu paraten raquo;on ï)0^er copy;ignität, j. 33. @el)nen unb copy;elenfen in aßerbihmng fielen.
2)iefc Sl^atfac^en ju fennen, ift ba^er um fo Wichtiger, alê nur unter aSerüdftitigung berfelben bie ^rognofe rid)tig ftctrt werben fann, unb eS mag ^ier gleid) auêgef^rodien werben, ba^ an benjenigen Slbt^eilun= gen ber ^ufleberï)ant, weld)e mit einer SubcutiS oerfet)en ftnb, bie parend)t)matöfe @ntjünfcitng burd)weg am ungünftigften ju
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copy;rfte 3Ibtf)ei(ung.
öerlaxifen pflegt. Sfató biefcm copy;mitbe muffen aud^ jene laquo;ßorgänge an ben ïra^tent^eilen beê ^nfeê ftetó mit befonberer SBorpdjt beurteilt raquo;erben. 2)ie gcfd^rtt^fte Stelle ift in biefer Sejie^ung bie (gcfftrebeu= fleifc^wanb. reg;ie (äntjünbung berfelben — aafy wol)l edftrebenfteingalte genannt — fcpefet eine gonj befoubeve reg;efal)r ein, nämli^ ber 3Kit= affection ber ^ufbeinbeugefeftne unb besect; copy;tra^lbeingelenteê. Sa felbft bie fnperficielle gtt^tebung mac^t an biefer Stelle Don if)rem gutartigen Serlauf ntdjt feiten eine Stuêna^me. 2gt;a bie ecfftrebenfleif^ioanb nur eine Slbt^eilung ber übrigen 5leifd)wanb barftellt, alfo au ber Dberfläd)e SBIftttcr trägt, fo greift bie fuperficielte gntgftnbting and) l)ier in ber Sfti^tuttg biefer Blätter raquo;or; esect; fteigt baê {gntsiiubungêprobuft, beffen Slbflnfe uad) aujjen bel)inbert ift, iu biefer Stiftung uad) oben. reg;ef^ief)t biefeê in ber 9läl)e beè S:rad)teutoinfetó, fo totumt meift eine Entleerung über beu fallen ober bem (Straf)le 311 copy;taube, unb bamit ift iu ber 3ïegel bie reg;efal)r befeitigt. SSilbeu inbefe bie üorbereu, ber @tra^fpi|e ncil)er gelegenen Slbtljeilungeu ber edftreben beu @t^ ber eutsünbuug, bann ift eine Entleerung nad) au|eu uumoglid), beun ea fül)ren bie tfleifc^bldtter biefer 3lbfd)nitte beö edftrebeu gegen jeneê copy;eraölbe, raquo;el^eë oon bem 5leifd)ftra^l unb ber 51eifd)fo^le beg. ben edftreben gebilbet loirb. sect;ter ftaguiren bie amp;nU jünbungSprobufte unb uid)t feiten fefet ftd) unter biefeu Uuiftäuben ber Projefe iu bie tiefereu iSd)id)ten ber 6utisect; fort. 2)ie reg;ntjünbuug wirb parenc^gmatöê unb greift ebenfo toie bie ^ier Don oorn herein alsect; fol^e
Sij. 4.
auftreteube mit ßei^tigfeit je^t in bie
Subcutiê über, um eutoeber, in bem copy;traljlpolfter fortfd)reitenb, bis auf bie .'pnfbeinbengefeljue ju gelangen, ober um iu baê Parachondrium überzutreten, ^u bem erfteu galle feljeu toiv bie biê ba^tii oft unbebeutenbe Sat)m^eit plö^lid) ju= neljmen. Dt)ne bafe mau an bem fyufce erl)eblic^e aSerauberungen uac^meifeu fann, o^ne ba^ in bem (gntjünbiiugêfyerbe ftc^ Slbmeic^ungen oon bent btêljerigen 3u= ftanbe bemerflid) machen, erreichen bie (S^mergen unermartet eine enorme Qölje. 5)aä ^ßferb ftet)t auf brei Seinen, unb wenn eine üDrübergel}eube SSelaftuug beê tränten gitfjeS ftattfiubet, fo mirb bie ße^eumanb in feufrec^ter [Richtung auf= gefegt. Sä|t man ben %u$ aufgeben,
tmu^Mm******raquo;*laquo;*.*raquo;**,*. wie aum laquo;erläge, unb öerfuc^t mit ber laquo;icrfietä tcj. 6laquo; 4iufbein6eaaefe^ne. ^anb bte a^enwanb beêfeloeu mi) unten
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3)ie acute (gutjünbung ber ^)ufteberl)aut.
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5laquo; brücfen, fo dufeert ber patient fe{)r grofee lt;S(i)merjen. £)ieê finb bie jtdieren ßei^enfür bie entjiinbung beê copy;traïjlpolftcrë fotóie ber @eï)nenfcï)eibe beêJjntfbeinbeiigerê. ïlod) einigen Sagen bocnmentirt fid) bieje ^(egmone besect; gletf^flra^leê noc^ burd) ein britteë
!Dut(tif(^nitt tintê ncrmnlen Jgiufeä.
^^legmonc ieä reg;tta6IpoIfterä.
(Symptom, näntlic^ burc^ eine 2lnj(f)roel(ung über bem @traï)l jmifd)en
beiben Satten (gig. 6.) copy;etoo^nlic^ fommt f)ier nai^ ïurjer $tit ^er=
foration jn (Stanbe. 3ft biefeê mit erf)ebli(f)ent 91ad]Iafe ber gdjinersen
raquo;ig-
üerbnnben, jo liegt noc^ Hoffnung raquo;or, ba^
bie (aef)ne intad geblieben ift, anberenfallö
fann bte SSe^anblnng eingeftettt werben,
benn eine eiterige (Srfranfnng ber @eï)ne
unb beê Stra^lbeingelenteê mac^t baê Sei=
ben in ber ïtegel wnï)eilbar. 5(u^ [teilt fic^
nunmehr balb lieber ein, n)eld)eê im herein
mit ben oft enormen (Sdjmerjen, bie baé
2:f)ier raquo;om ^reffen abgalten, in htrjer .ßdt:
jur copy;rf^öpfwng fü^rt. SBenn bem Seiben
beê patiënten burc^ Söbtung nid)t balb ein
6nbe gemadjt wirb, jo Wirb baê itnausect;bleib=
li^e Decubitalgangrän bie Urfac^e ju bem
letalen -Sluêgange ber Aranïljeit. 3n fe^r
feltenen fällen l)eilt ber 3uftanö babur^,
bafe eine SSema^fnng ber ^gt;ufbeinbeugefel)ne
mit bem Stra^lbeine ju @tanbe fommt. |)ier=
#9632; \
bei bleibt aber faft regelmäfeig eine jo be= 3m^Lf$amp;****'
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reg;rfte Slbtfietluttg.
beutenbe Satjm^eit befielen, ba| bie DoKe copy;ebraudiêfa^igfeit nidjt wteber eintritt. 3uroeilen toirb jpater nod) eine Serrei^ung ber |mfbeinbeugefel)ne beobachtet (gig. 7.)
Urn bet ber (Section biefe 3u[täubc am beften jit überfc^auen, bur^fct)neibe man ben sect;ttf in feiner SKebianekne. Sofort fällt bte be= beutenbe Vergrößerung beê Stra^lpolfterä auf. 2)aêfelbe ift ^uttjeilen urn bas copy;reifadje oergröfeert, I)at eine graugelbe garbe angenommen unb ift mit größeren nnb ïleineren gerben burdjfeèt, tt)eld)e eine vunforme ^lüfftgfeit enthalten unb an beu SSänben oft mit copy;rannlationen bebedt ftnb. aSefonberê bentlid) tritt biefer Vorgang an bem oberen, ber sect;uf= beinbeugefeline sunädjft gelegenen ï^eile besect; Stra^lpolfterê ^cröor. S)ie inifrofïopifd)e Unterfud)ung beê @tral)lj)oïfterê ergiebt eine biffufe aellige Suftltration mit gnburation nnb ftellenraeife Slbêcefjbilbnngen.
@ê ift alfo berfelbe ^rojep, raquo;ie bie ^ijkqmonc im Unterl}autgetoebe. Sind) ^ier fann berfelbe jlaquo; Slbêcebirung unb Scleroftrung führen (Elephan­tiasis). reg;arin liegt jebo^ nid)t ber @d)raquo;erpxiuft ber reg;efal)r besect; Seibens. Von bem Stra^lpolfter auê geï)t ber ^ßroäee utd)t feiten auf bie sect;ufraquo; beinbeugefebne über, unb ergreift bie untere glädje besect; Stra^IbeineS. Sie eitrige gntjünbung gerftort fd^nell ben Änorpelüberäug beêfelben, unb im günftigften galle tritt in einiger 3eit eine Vernmdjfung berfelben mit ber ^ufbeinbengefet)ne ein, nid)t feiten wirb aucf) bie Seï)ne jerftßrt unb partiell necrotifirt. giujelne 3lbfd}nitte berfelben erfd)einen intenfiraquo; gelb, finb jum ïfjeil oon ber übrigen @el)ne abgelöft unb liegen in einer mit (Granulation auêgefleibeten Stbsect;ceßl)ot)le.
3n einem folgen gafle würbe eine größere Ouantttät copy;iter in bem reg;tral)Ibein= gelenle ootgefunben, reeller fid) öoräugeroeife über unb unter bem copy;tratjlbeine auf= ^ie(t, ba bie reg;e(enïf(ad)e beé copy;tra^Ibeineê felbft burd) beit reg;ruiï ber Se^ne Dun bem öiter weniger berührt roorben roar. 2)ementfpred;enb jeigten fid) bie beibcn copy;teUen bei @eï)ne, roeldje oor amb hinter bem copy;tra^lbeine lagen, oollftänbig jerfofert, necrctifirt. derjenige Slbfdjnitt ber @el)ne, roeleer auf bem @traf)tbeine gelegen ïjalte, roar foft gana unDerfel)rt. copy;iefer Sefunb fteï)t in ooKer Ucbercinftimntung mit ber allgemeinen Slnnalime, ba6 namentli^ bie 65egenroart beé copy;iterê jerftürenb auf (Menfflädjen unb copy;elften refp. Sänber einroirft.
3)aß bie copy;ntaünbung in folgen %äMi nityt feiten auf bie Setme beê ^ufbeinbeugerê übergreift, beruht tooijl bauptfäd)lic^ barin, baß gerabe ber Sljeil beê Straf)Ipolfterê, toeliet mit biefer Sel)ne in aSerbinbung fielet, burd) einen meljr loderen 33au auiSgegeid)net ift. Saê (Setoebe besect; Straï)l= polfterê unterfd)eibet ft^ an biefer Stelle nur raquo;enig öon ber eigentlichen Subcutiê. (gê ftnb in bemfelben bafjer alle aSebtngungen für eine leiste Sluêbreitung beê ^rogeffeê gegeben. Von Jjiercutó greift berfelbe ebenfo auf bie Subcutiê in ber Äötlje über, raquo;ofelbft pd) balb eine 2lufd)tt)eEung jeißt.
sect;at ber 3uftanb einige 3eit beftanben, bann wirb and) regelmäßig bagjenige Sinbegewebe, weldjeê bie copy;runblage bcsect; Sollen bilbet unb bie
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2)ie acute (äntäünbung bet ^ufteber^aut.
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^ufbeinïnorpel umgiebt, jo wie au^ baê unter ber Ärcnenraulft gelegene in 3)ïitleibenjd)aft gegogen. Infdjtoeltungen an ben SMen unb an ber Ärone taffen biefeê erïennen, nnb bie SMIbnng ber jog. Änor^elfiftel Ber= muttjcn. gnbeffen läfet in ber 3ftegel ber töbtttcfye Sïnêgang eê ni(^t foroeit fommen.
Sntereffant finb Sterbet nod) bie ipäter am ^)ufe auftrctenben @ecunbärDer= änberungcn, roeldje einen copy;inbüd in bie rae^anifdje copy;eioalt jener SSorgänge geftatten. a3ettacf)tet man nämtidj ben ^)uf auf ber copy;iinfyiittsfladje (gig. 8), fo Ift jugleid) eine
Siä- 8.
4
ajeränberunjen in 5oläe smet 'p^Cejiiumc teS copy;tta^Ipolfterä entftanben.
dislocation beê ^ufbeineê nodjjuweifett. reg;aäfelbe ift nadj oben gefd)obcn unb fiat eine fd)n)ad)e reg;ret)ung um feine Duerad)fe erfahren. reg;ie copy;pitje bei Spi^beineä fte^t nid)t meï)r in bem, burd) bie ^Bereinigung ber SSSanb unb (£oI)te gebilbeten SBinïel, fonbern ift nad) eben gerüdt. reg;ie 9löï)rd)en ber Jpornmanb bitben nidjt met)r eine gerabe Sinie, fonbern jeigen in ben oberen 9lbtt)eilungen eine Krümmung ober Siegung nad) äugen, fo bag fid) auf ber Sßknb unterhalb ber trone eine Erhabenheit seigt. (£S ift bieê aber leine SSerftärfuitg, fonbern eine copy;islocation ber ^ornroanb nad) aufjen. 2)er Umftanb, bag biefe SSernnberung befonberë an ber Ärone ber 3et)cnK)anb auä= gebitbet ift, beroeift äugleid), baß oorjugêroeife bie Sßndjerung im Stro^tpolfter, unter aWitmitlung ber eigentpmIid)enS^enbeIafhmg roä^renb bet f ranl^eit bie urfäd)Ii^en SKomente für biefe Seformität abgegeben ^aben.
SBeniger gefä^rlid), alê unangenehm ift ber Uebertritt ber gntjünbung auf baê ^arac^onbrium, auf jieneä SSinbegetoebe, raquo;eldjeio bie |)nfbein= fnor^el einbettet. SBie fc^on bemerft, ge{)t ausect; ber grfranfung bieferaquo;
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(Srfte Slbtljeifung.
hl
copy;eroebes faft regelmäßig eine SDWtaffection besect; Anorpelê fycrBor (^norpel= fiftel). Stm leic^teften gelangt bie Êntjünbung Don ben ^interen Slbj^nitten ber gleijc^wanb 511 bemfelben, ba^er geben .spornjpalten an ben 3:rac|ten= wänben ^ierjn oft bie SScranlajfirag ab. häufiger nod) wirb eine Parachon-dritis phlegmonosa Bon ber sect;leifd)fof)le aug angeregt. (Sä ftnb nament= ïid) bie eiternben copy;teingaïïen, bie befanntermafeen jo oft i^ren Slnêgang in Änorpelfifteln neïjmen. (seltener wirb bieje copy;rfranhmg besect; Änorpele Bon (Sntjünbungêprojeffen an ben ßdftreben öeranlaßt.
2?on ber gleijdjWanb auê wirb geWD()nli^ bie laterale Seite beê Änorpels angegriffen, dou ben copy;dftreben auê bie mebiale, oon ber So^le balb bie eine, balb bie anbere. 2)a jebod) ber Knorpel an oielen Stellen Don großen SBItttflcfamp;ficn burd)jogen tft, we(d)e eine je^r ftarfe Adventitia beft^en, jo bilben bieje bie aSermittlungémege für baê Uebergreifen ber (äntännbnngä= nnb ßerjtörnngeproäejje Bon ber einen ÄnDrpelfläd)e jn ber anberen. Sind) bie am Änorpel auftretenbe 5Recroje laßt oft ben Vorgang Don ber einen jn ber anberen jylddje beêjelben übergreifen. 3tnjc^wel= lungen an ber Ärone in ber Mïje beê ÄnorpelS beiden bieje copy;rïranfnng beê ^ara^onbriumiS an. copy;iejelben jtellen ebenfallö eine Pjlegtmme bar, b. ij. eine bnrc^ infection Don bem primären Arcmfljettöïjcrbe ein= geleitete, fecnnbäre copy;ntjünbung, weld)e bie Senben^ jiir copy;iterung in fid) trägt. Sie 3lnfd)Welhing wirb Dorsect;ngêweije bnrd) eine plaftij^e Infiltration bebingt; im günftigften galle gelangt jie jnr gert^eilung, je^r oft aber gef)t biejelbe in Slbêcepilbimg über nnb jte^t ben Knorpel in SMitletbeits f^oft.
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f. j
1
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9IettoIogtc ber aeuien (ftttjuitbun^e^ro^cffc in ber fmflcberljout.
2Bie bereite copy;ingange erwähnt ijt, beft^en bie SBeic^t^eile beê |)nfeê in ber jet)r wiberjtanbefä^igen ^ornfapjel ein anfeerorbentlic^ wirtjameê @c^u|organ. @o lange biefeê intact ift, wirb eine große Steige äußerer Äranfljeitereiäe Don ben reactionefä^igen Drganen ferngehalten, copy;ie 3Biberftanbefät)igfeit ber natürlichen (éd)u^organe ijt aber ben feinbli^en ßinwirfnngen im allgemeinen abäquat, unb eê ïann ba^er nic^t anf= fallen, wenn wir jeljen, baß audj am ^)ufe bie gewaltjamen medjanijdjen (gintDirfnngen bie @(^u|ftaft biejeê Organeê übertreffen. reg;ie 3Ka(^t ber 2lußenDer^ältnijje tft oft größer als bie SBiberjtanbefäljigfeit ber |)orn= fapjel. (Ssect; ïommen ferner nid)t jelten Unterbrechungen in ber (Sontinuität ber ^ornïopjel Dor, wobur^ aud) für bie, jtoar mit geringer mec^anifc^er Äraft einwirfenben, oft aberntest minber geföfjrlicijen lt;Scfjabli(J)ïeiten ein 3ugang ju ben feljr empftnblid)en Organen ^ergejteUt wirb. (Snblid) ift gu berüdft^tigen, baß bie .fufleber^aut burd^ Sdeijeinwirïung Don ^nntn, Dielleidjt Dom Slute ausect;, in acute nnb d)ronij(^e copy;ntjünbungêprojeffe
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2)tc acute Qfirtattttbuiifl ber ^gt;uflebcrt)aiit.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;27
raquo;erje^t werben fann, 5. 23. fiei ber 3te^e. (gsect; laffen ftc^ jomtt bie Ur= jad)en ber acuten ßntjünbung ber ^mfleberljaut in folgenbe copy;nijpen jitfammenfaffen:
I. lïTecfycmifcfyc Urfadjcn.
1. SScrtounbungen ber .fmft eb erbaut. Siefeiben treten unsect; in ben oerjd)ieben[ten ÏJJobtftcattDneit entgegen, (se^en raquo;ir Don ben jeltenen %äikn ab, in benen jnfälüge 35erle|imgen ber 3(Jad)bart{)eiIe hxä anf bie ^nf(eber()ant öorbringen, \o laffen ftd) folgenbe, jotoo^l bnvd) iï)re (äntftefymig aUi and) Htnif^e SBebentnng t)er= f^iebene ïramnen biefeS Drgauê niiterjd)eiben: a. $Der Äronentritt. SBie ber 91ame jd)on jagt, ()anbelt eê fxd) urn eine JBerwnnbnng ber Amte bnrd) ben ïritt beê auberen Snfeeê ober eines anberen ^sferbeê. reg;ie I)terbet [tattfinbenbe aSerlefenng tarnt eine fef)r oeTid)iebengrabige fein, immer aber liegt eine £)netfd)raquo;unbe oor, ioaê wot)l jn 6ead)ten ift.
b.nbsp; nbsp;35ie S?ernagelnng. S){e bei lueitem am f)änfigften Bortommenben 58ertonnbnngen ber .tmfieberfjaut erfolgen burd) bie jiun Qroed besect; .^nfbejdjlageö eingefd)lagenen -Mgel. 3Bir nennen bie Serle^nng eine Skrnagelung.
3uwei(en bilbet jebod) eine foldje äkriefeung feine SJitnbe, fonbern ftellt mir eine Clnetjd)nng bar.
c.nbsp; nbsp;2)er 91ageltritt. SIIS jold)en be5eid)net man eine Jöerle^nng, bej. Söerwnnbmig ber 3Beid)t()eile beé sect;ufeê, bnrd) bas copy;inbringen frember copy;egenftanbe, meift Dtägel, welche bnrd) bie Saft besect; Äörperö in ben sect;uf gebrüctt werben. Slnf ben erften aSlicf er= f^etut eê nberflüfftg, bieje SSetle^ung üon ber aSeruagelnng 511 trennen, raquo;eil esect; bei oberflä(^lid)er a3etrad)tHng gleid)gnltig erfdjeinen fann, 06 ber raquo;erle^enbe reg;egen[tanb bnrd) ben @d)lag beê ^atnmerS ober bnrc^ bie ÄDrperjd)mere in ben .s)nf getrieben raquo;irb. @ett Sllterê raerben jebod) biefe beiben Seiben an^einanber gehalten nub ganj mit aftelt. 2)iefelben finb ncunlid) in i^rer SSenrttieilnng unb 23el)anblniig wefentlid) Berjd)ieben. 25er (Srunb hierfür liegt in bem üerfc^iebenen @i^ ber sBerlefenng. 6sect; ift ba{)er biefe Trennung oorjugêweije ans practifdjen copy;rnnben gerechtfertigt.
d.nbsp; nbsp;3ln berweitige 58erronnbniigen ber ^uftebert)ant fommen nic^t feiten bnrd) unoorfi^tigeê ober nngcfdjidKcê 33efd)neiben beê ^)ufeä raquo;or. copy;iefelben bilben in ber 9ïegel ttur oberfläd)ltd)e Verlegungen ber @ol)le ober besect; @tral)tesect; mit bem .^ufmeffer ober ber ^)an= Hinge. @efd^rli(^e folgen beoba^tet man ^iernad) mir feiten. 5lümentlid) gilt biejeë oon ben Verlefenngen beê ^leif^ftra^leö mit bem ^nfmeffer. 2)ie fef)r langen papillen beêfelben fd)etnen
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28nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Srtte 9lbtï)etluni5.
gegen fol^e jufätligen ^ßertür^ungen iDenig empftnblic^ ju jein. @sect; fomtnt ba^er in ben meiften gallen bte Teilung jolcfyer Sßerwunbungen ofine jebe S3e^anblung ju Stanbe.
;1
2. Dwetfjungen.
2)iefe ereignen jid) im ^ufe noc^ pufiger alê SSemunbungen, tod) finb irtdjt alle burd) 2)rntf bewirften SDlgeguitänbe, namentlich 2at)ml)eiten, in einer copy;ntjiinbung begrünbet. 6in |)nfeifen, mel(J)esect; eine nngünftige Sage l}at, fann burc^ copy;rucÊ eine Sa^ml)eit erjengen, oï)ne bafj eine copy;ntjünbnng jugegen ift. 3a jelbft eine anbauernbe 2)rudngt;irfung erjeugt ni(ï)t allemal eine Duetfc^ung. Dft aber ift bie ßinwirfung ber mecf)a= nijgen copy;etoalt auf ben .£mf unb inbirect auf bie Don i^m eingef^loffenen SBeic^t^eile fo gro^, bafe eine £luetfct)ung entfielt, ge nad^ ber -2lrt unb
i' #9632;
i
I
bem @rabe ber copy;intoirfung beê quetfc^enben Äörpersect; geftalteu jt^ bie
folgen Berf(f)ieben. ^n ben geringeren copy;raben befcl)räufeu fid) biefelben auf eine geringfügige 23lutung, ol)ne baß entjünblidje Vorgänge ober £a^ml)eit fid) einftellen. Siefe Slutungen erfolgen entoeber auê ein= gelnen ober auê copy;ruppeu con papillen, copy;em entfpredjenb jeigt ftd) baö raquo;ou bem SMute burc^trdnfte ^orn punf'tförmig gerötljet. 3quot; anberen fällen raquo;erben audj bie Si^erpapiltarräume raquo;on ber SMutung betroffen; baê ganje Stetelager wirb Bon bem e^traüaftrten SSlut burdjträuft, unb bann erf(ï)eint fpäter eine biffufe 3(totl)färbnng beê ^orneê.
ginben folc^e SSlntnngen in ben @oï)lenraquo;infeln, ben ïrac^ten, ober an ben gctftreben ftatt, f o pflegt man ben ßuftonb mit ^em tarnen: „Steingallenquot; ju belegen; raquo;erben fie an anberen Steilen ber Soljle an= getroffen, fo nennt man fie getüöl)nlidj „rotl)e ober blaue ÜKälerquot;. 2ln ber @ol)le finben fid) biefe aShitungen oft in größerer 3lnêbreitung oor, j. 33. raquo;enn bnrdf) basect; ^ufeifen ober basect; ^raquo;ufbein ein 2)ni(f auf jene auêgeübt raquo;orben ift.
2)of3 bie Gutfernung bief er blutig iuftltrirten ^ornmaffen, baê bei ben @d)miebeu fo beliebte „Slnsect;fct)neiben ber copy;teingaltenquot; minbeftenê un= nü|, oft aber fogar fc^äblic^ ift, ergiebt eine oberflädjlidje 33etrad)tung i^rer 6aufalitäte=aSer^dltniffe.
SBar bie Öuetfc^ung fo er^eblic^, bafe eine fd^merj^afte copy;ntjünbung burä) biefelbe eingeleitet raquo;urbe, f o tritt uatürltd) £al)ml)eit ein. Unter biefen Umftänben ift bie @ntleening beè in größerer -JJlenge anêgetretenen SSluteê, meldjeê ftd) jmif^en ^orn unb (Sutiê angekauft ^at, gutoeilen üort^eilt)aft, raquo;eil baêfelbe alê frember Äörper burdj 3taumbeengung unb fortgefe|ten Srud bie ßal)ml)eit ju unterhalten im Staube ift.
copy;ie ausect; folgen Qnetfdjungen l)erüorgel)enben copy;ntjünbungen fönnen je nadj ben Umftänben fuperficiell ober aud) parend)i)matDê üerlaufen. 3m reg;ro|en unb copy;anjen bieten fie feine @igentï)ümlid)teiten, ftnb jeboc^ namentli^ an ber 5tófd}foï)Ie oft mit bebenflid)en folgen raquo;erbnuben.
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2)ie acute entjünbung ber ^raquo;uflebetfjaut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;29
m$i toejentlid) öerfd)tebcn fmb Öttct[4)ttitflen ber Sletjd)wanb( nur bafe bie laquo;Blutergiefeungen, raquo;el^e an ber £)berflätf)e berfeïien auftreten, in gorm Keiner, fct)maler (Streifen, ben Querfdjuitten ber glätter ent= fprecf)enb, in bet toeifeen Sinie fpäter ftdjtbar werben.
25te näd)ften Urfad)en ber £iuetjd)nngen finnen fe^r oerfd)ieben fein: So fann, raquo;ie bcmertt, bie Samp;rnagelttng eoeut. nur eine Dttetf^ang herbeiführen. Sn ber Stegel ift jebod) eine übermäßige aSelaftuug ber $orn= manb, raquo;eranlafet burd) fehlerhafte (Stellungen ber gü^e, iingleid)mcifeigesect; Sefd)neiben beê sect;ufesect;, ober eê ftnb anbere fcljtotycftlaquo; Suftänbc ber sect;Drn= fapjel, j. 23. Swang^uf bie aSeranlafjung jü öuetjdjxmgen.
So fommen ferner 2)rudraquo;irfnngen unb Säftcnen Bon Seiten ber ^ornt^eile, inêbefoubere ber ^ornaanb jm Staube, toenn bie a3e= fd)neibung berfelbeu tiernad)läffigt wirb. Slm meiften leiben auf biefe SBeife bie uuregelmä^ig geformten, namentli^ fdjtefen^mfe. Sind) wirft an= bauernbe 3;rDcEenl)eit beê sect;ufeê begünftigenb auf basect; Suftanbefommen fold)er Duetf^ungeu ein. 2)aï)er beobad)tet mau in ttodenen 3af)reêjeiten unb in StäEen, in benen bie ^ufpflege üernad)lä1figt mirb, berartige Seiben, bie man gewoljnlid) mit bem lamen „^ufjefdiwürquot; ju belegen pflegt, läufiger alê unter ben entgegengefefeten aSerHltniffen.
Duetfd)ungen ber sect;leijct|fol)le fönnen ferner burd) basect; Sluftreten auf l)arte copy;egenftanbe, 5. 33. Steine, Ijeroorgerufen ioetben raquo;enn bie sect;orn= foï)le su bünn ift; ebenfo in golge Senïung beê ^nfbeineê, Wie fold)e bei ber SReïje unb anbauernber Selaftung eines SufeeS, wegen fd)merä= Rafter ßuftänbe beê anberen, beobadjtet wirb. Senhmgen beê ^ufbeineê in golgc anbauernber SBelaftung beê gii^eê finb gar nid)t fo feiten. Startere ^ulfation ber Sd)ienbeinarterie unb Detme^rte SBdrme am sect;nfe fünben biefen Vorgang juerft an; balb barauf fällt bie Ärone ein. 2)ie Solgejuftdube geftalten ftc^ wie bei ber Sftelje; bie burd) basect; 3urüct= treten beê ^uf^eineê bebingten ßerrungen ber ^leifdgt;tDanb führen ju ä^n= li^en 9leubilbnngsect;üergangen, wie bei jener Äranf^dt.
gig. 9 jeigt unê ben S)urd)fd)nitt eineê auf bieje 2Beije oeräuberten sect;ttfeS. 2)ie Senfung war aber fo rapib erfolgt, baB eine oollftänbige Trennung swifd)en gleifd)Wanb unb ^ontwanb eiitgetreteu war. 3lad) gänsli^er Slblöfung ber gleifcplatter oon ben Hornblättern mußten natürlid)erweife bie ßerrnngen aufhören; bem eutjpred)enb war and) ber laquo;ïlenbilbungêBorgang ein befd)ränfter geblieben.
m jinb mir wieberljolt berartige gäUe raquo;orgefotumen, bie fdjttcfcltdj biefelben aSerdnberungen an bem ^ufe jur golge Rotten, Wie bie ffttye. a3egünftigt wirb biefer Vorgang bur^ grofee Ä5rperfd)Were, burd) Stehen auf hartem Soben unb £ufeifen, weil hierbei eiu copy;egenbrud ber Soï)le fe^lt. dagegen tritt eine foldje Senfung wic^t fo leid)t ein, wenn bie Spiere auf weitem Soben, Sanb, £DÏ)e ober Sagefpäne fielen.
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erfte 3Jbtf)eiliing. 3 ia- 9.
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copy;enfimo beä .£gt;ufbeitieä in golge antauetnier SBelaftunj iei %uiti.
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II. Ctjcrmifcfye Ur[ad?en.
^raquo;ier fommt nur Me £i|ie in laquo;Betraft, beun Gsrfrimmgen fiub au ber .'pufleber^aut mf)l ïanm ttohafyM worbcn. £)asect; .sect;orn i[t befanutlid) ein feï)r fdjledjter Sgärmeleiter, bie Êirculatiou bes StateS in bent Jpufe laquo;ufeerft lebhaft nnb bie ÏÏJeuge biefes fortbauernb neue Sgärme gufu^ renben gluibumê ungemein grofe, jo bafe tmfcre ^ferbe ïjierburd) üor beut erfrieren ber ^ufleberïjant jo gut mie gefidjert ftub, fo lange ber ^ornf^uï) intaft ift.
copy;tó aufbrennen ber copy;feit ift für gcwöHjitltdj ebenfaltö ntct)t mit nadf)t^ei(geit folgen raquo;erbnnben.
Fleming miterfud)te bie loärmeleitenbe gigetifdjaft bcS j^ufcS in ber SBeife, bag er mit einem roHjglüïjeuben (Sifen eine SteUe ber Slujjenfladje beê ^ufes trennen lieg, nnb on ber cntfprerfjenben inneren gläd)e ein 3:ï)ernioineter anbradite. reg;aS urennen mufete 4—5 Minuten fortgefc^t Werben, um eine SBirfung an bent S:f)erino= meter ïieröoraurufen. reg;ie SBnnb leitete bie SBörme nod) ïangfamer alê bie copy;oï)Ie. ^ierburd) wirb balaquo; öerpltnijjmäfjig feltene ffiorfommen Don SSerbrenungen fowoljt roie copy;rfrierungen on ben aBeid)tI)ei(en bes ^ufeë erïlörlid).
SBemt jebod) ber Jamp;uf raquo;or^er fel)r ftarï befcf)nitteu ober ju ftarï alb= genügt ift, bann bilbet basect; jüngere, wafferreic^e $om einen befferen Seiter für bieSBärme, unb aïêbann tonnen bie öon beu älteren copy;griffe ftellern alê „ Combustiones ungulaequot; bejei(ï)neten 3uftäube oeranlaftf merben. reg;ur(f) aKfeitig eitergifct)eä 3Sorgeljen gegeu baê burd^ bie S3e= quemlid)ïeit ber @4)miebe üeranlafste, uuBDrftd)tige Slufbrennen ber ^uf= cifen ift csect; bebingt, bafe man ïjentjutage nur I)Dd)ft feiten gntjünbungS^
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3)ie acute föutäünbung ber 4)uftebert)aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 31
projefie an ber ^ut(eberi)aut auf biefem Sßege entfielen fiel)t. copy;aöfelbe gilt üon beut e^emató üon mtflcj(%ilaquo;ften unb bequemen f^mieben an= getoenbete Sluffc^ütten Don @d)la(ten ober 0lüt)enben Äo^len auf bie (Sot)le beê sect;ufeä, um baê sect;orn leister jd)neibbar ju ma^en.
III.nbsp; nbsp; (Ltjcmtfcfye Urfad?en.
2)asect; ^ttftorn leiftet faft allen d)etntjd)en Stgentten energijd)eii 2BibeT= ftanb, unb bei ber (Starte beêjelben am sect;laquo;fe toimnen, ol)ne Jremtnngen in bem Sufammett^ange besect; porties, buret) (^emif^e Subftangen nieraquo; male ateijungen ber £gt;uf(eberf)aut jn Staube. Sttibcrê ift eä jebod), menu Steile besect; ßutie frei gelegt finb. äu^ in biefem galle btlben Sufattige Shtäfeuugen jelteue greiguiffe, bagegen ift basect; bei ben copy;^mieben fo beliebte 33e^anbelu ber ^ufleiben mit gewiffen Slrsneimittelu ju erraquo; wähnen. ïerpeutï)iuDl, fogar anorgauifdie Säuren raquo;erben Don benfelben bei ben raquo;erfiiebenften sect;ufleiben, fogar bei frifc^en aSerle^ungen, 3. 23. Skrnagehmg, in Slnteenbung gebraut. Sli^t feiten toirb auf biefe Sßeife erft ein copy;ntsnubung^ro^e angeregt, bem raquo;orfjanbencn aber ficf)eriid) ^orfd)iib geleiftet. 3um mM gel)en bie Reiften mit folgen Mitteln etttoä f^arfam um, fo bafe biefe Stoffe in ber Siegel mit ben raquo;erlebten aBeict)tl)eilen gar nid)t in a3erüt)rung fommen. 2)abur^ wirb ein weiterer Stäben raquo;er^inbert, aber cmäj ber copy;laube ber Saien an bie SBirffamïeit jener ÜJtittel unterhalten.
(Je musect; gwar angegeben werben, bafe unter gewiffen Sebinguitgeu biefe Mittel, wie j. 33. bie raudjenbe Salpeterfäure, eine günftige 2Bir= fung t)aben tonnen; baf wo j. 35. Steile abjuä^en ftnb, emf)fiel)ft fid) gerabe Mefeê Mittel beê feften Sd^orfeê wegen gauj befonberê; int llebrigen ift esect; jebod) gefäl)rlid), Sd)mieben foldje Mittel sur wiUfürlid)en aSenu^ung in bie .t)anb ju geben.
IV.nbsp; nbsp;SpcciflfcfyJ Urfac^cn.
So einfach unb Hat bei ben erwähnten Urfadjen bie 2Birfungê= weife liegt, fo bunfel ift baê reg;ebiet ber fpeciftfd)en Urfa^en. 2)eê= ^alb fei eê geftattet, einige Slgeutien mit Jjcianjujieljcn, bereit 9latur me^r ofcer weniger unbefannt ift. SBie fd)on früher erwähnt, werben ni^t feiten locale gntjünbunge^rogeffe unb jwar raquo;oräugeweife an ber Sleif^foljle beobachtet, für welä)e eine birecte mec^anifd)e Urfadje nid)t aufguftnben ift. derartige Seiben pflegen mit bem Stomen „^ufgefc^würquot; belegt p werben. 6ê ift aud) allgemein betannt, ba| ber Si^ fold)er Aranï^eitê^erbe in ber 3(iegel bttrd) einen f^wargen gled in bem @oï)len= ï)orn ober burd) eine bröcilic^e a3efd)atfenl)eit unb graue garbc benfelben
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ßrfte Slbtljcümig.
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angedeutet tüirb. copy;iefe Jfiatja^e brängt unê folgenbe aSorfteKung üBer basect; Suftanöefommen biefer Aranï^eitêjuftdnbe auf: £)ur^ trgenb welche mec^omfcEie ßinmirfung mirb juerft ber Sufimmen^ang beê ^orneê an ber betreffenben Stelle geftört. 2)urdj einen Warfen Äörper i[t 3. 23. bie ^Drnfol)le Biê in bie 9l(il)e ber 3öeid)tl)eile getrennt; ober eê ^at ft^ bie SBaub in ber meinen ßinie üon ber @oï)le loêgelöft. 8lnf bieje 2Beife wirb bie empfinblidje sect;ufleber{)aut änderen @cl)(iblid)feiten jugangli^ gemacf)t, mel^e ber unoerle^te ^uf fern f)dlt. 311 folä)e Trennungen beê |)omeê bringt copy;^mn^ ein, bie flüffigeu SSeftaubt^eile beê SKifteê, ber ammDniafalifd)e ^arn gelangen auf biefem 3Bege bisect; auf bie 2Seicl)= tl)eile unb regen ^ier eine acute (äntsünbung an. copy;er Umftanb, bafe man bei bem genannten Seiben auêjdjtiepd) eine fuperficiette copy;ntäünbnng finbet, unterftü^t uamentlid) biefe (ärtlärungsect;raquo;etfe. Dftmalê gelingt esect; and), foldje copy;iecontinuitäten birect tiad)jutt)etfen, toie 3. 23. eine lofe 2Banb. Gfè jprid)t ferner für bie 3lid)tigfeit obiger 2lnnaï)me ber Umftanb, bafe biefe gntjünbungen am ^äufigften an ntcf)t befc^lagenen ^)ufen beobad)tet raquo;erben. 3n ber 2lrmee bieten gerabe bie nid)t befc^lagenen Kemonten am l)äu= figften copy;elegen^eit ju folgen Beobachtungen. (Sbenfo Behalten ftd^ oft bie Qmtjünbungêprojeffe an ber iyleifd)toanb, raquo;el^e in golge raquo;on sect;Dru= fpalten entfielen; inbe| ïommt ï)ier ber med)anifd)e 2)ru(f, bie £iuetfd)ung mit in a3etrad)t, ober eê erzeugt bie lentere allein bie (Sutpnbung.
Dl^ne 3raquo;eifel raquo;irfen ä^nltd^e SSerpltniffe, toenn ju gemiffen Bquot;ten bie entjünblid^en ^rojeffe im sect;ufe einen böêartigen 6l)aracter annehmen. SBenngleid) bie gntjünbung junä^ft burd) anbere Urfadien in ber Siegel angeregt raquo;irb, fo entfReiben folctje uubefannte Sd^ablic^ïeiten in oielen fällen über ben raquo;eiteren Verlauf berfelben. 9Kd)t feiten fe^en mir unter ber (Sinörirïung biefer Urfad)en (äntpnbungeprojeffe auftreten, ttel^e eine gro|e Neigung jur ïdecrotiftrung beftfeen. gê finb ^ier bie f^on früher angebeuteten SSeoba^tungen gemeint, wona^ unter gemiffen unbeïannten copy;inpffen anwerft maligne Qmtjünbungen in ber ^ufleber^aut auftreten. reg;ie bort angeführten, oon ^ertmtg, ^e^ne, Äraiffig u. 21. gemalten (grfal^rungen laffen feinen 3raquo;eifel barüber, bafe mir eê in foldjen fällen mit ft3ecififdjen S^abli^feiten ju t^un l)aben.
9Rit 9lücïfic^t auf unfere oollftdnbige Unïenntnifj über bie nä^fte Urfac^e ber Stelje wäre oielteic^t aud^ biefe ïjierljer ju gallen. @ê mufj jebo^ gemagt erfc^etnen, bem hierbei mirffamen ^Princip eine fpectftf^e Sdatur jujufd^reiben. SSenn man fiebenït, bafj fo oerf^iebene Urfa^en: (Srfältung, copy;enufj intenfio mirïenber 9la^rungêmittel u. f. to. biefe Äranf= ^eit f)eroorrufen fönnen, fo mu| bie Specifitdt jum 3Jïinbeften jteeifel^aft erf^einen.
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2)ie acute ßntjünbung ber Jpufteber^out.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;33
Siagnofe.
$Die ertennung ber acüten (gntjünbungêprogeffe tft für getDÖt)nU^ md)t mit bejonberen (£cf)Wierigfeiten öerïmi|)ft. SSiel größere Umfielt unb jorg= faltigere Unterfudjung raquo;erlangt bie èeftfteüung ber ^ronifd)en entpn= bungen. 3e erheblicher bie grfranfung, itm fo leidjter tft wie fiberall, fo aud) ^ier bie copy;rfennung berfclben.
%üx bie copy;iagnoje einer sect;ufta^m^eit ïommen oorjugêweije folgenbe ÜKomente in SSetra^t:
1.nbsp; nbsp;2)ie Slnamnefe. Slcnte gntjünbung^rojeffe bebingen begreiflietjermeife acut Derlaufenbe
Sa^eiten, teelde l)ier in ber Kegel l)Ocf)grabig ftnb nnb ben copy;ebroud) ber Jljiere jur Arbeit me^i ober weniger ftören. £)ie ga^m^eit öcfteljt ba^er für geiBÖ^nlid) erft furje geit, wenn biefelbe jnr 33et)anblung gelangt. fÖe--fonbere tRMfxtyt ift auf foIä)e S5er^ältniffe ju nehmen, mel^e erfa^rungsect;= getnäfe oft bie Urfadje ber ^ufla^tnt)eiten abgeben, 5. 33. ber ^ufBcfdjlag. 3)tc 6oïncibena ber Sa^tn^eit mit ber einfül)rung ober (grnenerung beë aSefd^lageê läßt ftetö oermut^en, bafe eine sect;ufla^m|eit oorliegt.
2.nbsp; nbsp;Sie Strt ber ßaljmljeit. hierbei ïommt jnnäcf)ft in Setea^t, basect; bei acuten (Sntjünbnngen
im ^nfe raquo;orgngêweife bie Selafhmg fdjmer^aft ift; im copy;tanbe ber Stadje raquo;irb bal)er anbauernbeê ober oft roieber^olteê SSorfe^en beê leibenben ^ufceê beobachtet. 3luê bemfelben copy;runbe wirb beim reg;e^en besect; Styereê ber sßelaftnngemoment abgefürst. gS ift ferner flar, bafe bie Saljntfjcit bei ber Sewegitng bann am meiften l)erüortritt, wenn bie SSelaftung beê leibenben gufecê gefteigert wirb, copy;urtf) bie faßenbe Bewegung beim SSergabgeïien ift biefeê namentlidi an ben Sorberfüfjen ber ^att; baljer wirb unter biefen Utnftänben bie £aï)inl)eit beutli^er. 33eim aSorfül)ren auf hartem SSoben, j. 33. (Strafeenpftafter, tritt biefelbe ebenfalls ftärfer lieröor, weil bie ^reßungen besect; ^ufeê unb feiner 25ßei(^tl)eile gerbet gröfeer jinb, ató beim reg;e^en auf weitem, fanbigen SSoben. amp;sect; ift ie= boc^ feftjuï)alten, baß ïeinê biefer Symptome alsect; pat^ognomifd) für eine £uftaf)ml)eit angefel)en werben barf, benn wir finben biefelben (Sr= f^einungen and) bei anberen Safjmfjeiten wieber, namentlid) bei Seiben ber copy;elenfe, (Seinen unb SSanbapparate. (Sê muffen beê^alb nod) an= bere ^ülfSmittel jnr ^eftfiettung einer ^uflal)mï)eit in 3lnfprucf) genommen werben; baï)in gebort namentli^:
3.nbsp; nbsp;reg;ie Socalunterfudiung. copy;em Anfänger ift bringenb ju empfehlen, hierauf ein befonbereê
reg;ewid)t gu legen, unb ftc^ nidjt bnrd) biejenigen tauften ju taffen,
4inftraiit^eiteii.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; quot;
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34nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; (Srfte 3tbtï)eUung.
toeldf)e k^aityteu, mit sect;üïfe i^reê praftifc^eu 33Hdeê auê ber Sa^m^eit allein [tetsect; bie reg;iagnoje feftfteïlen gu föntten. (gsect; giebt jtoar sect;äHe, in benen ber reg;eübte auê ber Slrt ber Sa^m^ett fd)on mit einiger copy;i^er^eit auf ein beftimmteê ^)ufleiben jd)liefeen ïann, allein bie Socalunterfudjung ift tro^bem jur nctfjeren geftftellung ber ïranï^aften Seranberungen unent= be^rlitf).
2)te hierbei ju reg;ebote fteï)enben ÜKittel finb: Suj^ection, ^al= pation mit 6inf(ï)lusect; ber Stuttjenbung ber 3ttnge unb ^Percuffion. 3n ber Stntoeubung biefer ^ülfêmittel mu| man f^ftematij^ ju SBerte gel)en. 3Hd)tó i[t fehlerhafter, alsect; nadj ber SSeurt^eilung besect; reg;angesect; gleid) jur Unterjuct)ungöäange ju greifen, um burd) planlofeê Guetfc^en beê ^raquo;ufeê ben @i^ beê Seibenê ermitteln ju wollen, copy;aburd) ïommt namentlich ber Slnfänger lei(^t ju ïrugfdpffen. 5llsect; ganj uujwetfma^ig mu^ esect; aber bejeicl)net raquo;erben, wenn bie Unterfu^ung besect; lammen ^Pferbeê mit ber Slnwenbung ber Bansect;e beginnt. 2)em weniger gtouti= nirten pafftrt eê bann leicht, ha% er bie wi^tigften 3quot;[tänbe überjteï)t unb nebenfadjlidje copy;rj^einungen unb Ißeränberungen feiner copy;iagnofe ju reg;runbe legt, auf biefe SBeife aljo ju einem faljdjen Urteile ge= langt.
Sie Snjpection l)at ft^ junäc^ft auf ben reg;ang besect; ^ferbeê ju er= ftreden. @cl)on beim SSorfüljren foil man benfelben mit 9ïüd:ftc(jt auf bie (Stellung ber (Mebmafjen in 33etra(ï)t gießen. 2)ann ge^e man an bie 33eurt{)etlnng ber Stellung ber %üfa fowie ber sect;orm unb Sef^affen= ï)eit ber sect;ufe. hierbei ftnb womöglid) bie .prabtépofttioneïlen 3Serï)dltnxffe auêfinbig ju machen, ober wirïltcï) franfl)afte 33eränberuugen am ^raquo;ufe feftjuftelten. copy;te^t j. 33. bie eine SBanb fteiler, ift fie gar eingejogen, ober jeigt fie 3ftingbilbung, fo mu^ man bie 33ermutf)ung ^egen, ba^ Ijter ber Locus affectus ift. Unter 33eruc!fi(ï)tigung foldier 6rfd)einuugen ift eraquo; bem copy;eitbten juweilen möglid), fowoljl baê ^ufleiben, alê anä) bie Sauer beêfelben anê ber Entfernung feftjuftellen. 5Kan richte ferner feine Sluf= merffamfeit auf bie Stellung ber Skllen, um etwaige SSerfdjiebungen ber= felben ju conftatiren unb betradite bie (Sntfernung berfelbeu raquo;on ein= anber. Sllêbann beftdfitige man bie Soï)le unb ben Strahl. Sei ber Beurteilung beê Stra^leê ïommt eê namentltd) auf bie copy;rofje beêfelben an (3wangl)uf). 3)ie So^le faun bei befc^lagenen ^ferben uur jum S^eil überfet)en roerben. ferner ift ber SSef^lag ju unterfudjen, bie Sage unb Sefdjaffenljeit beS ^ufeifenê, ber Si^ ber Mgel u. f. w. jtnb feft= juftellen, hierauf werben bie SemperaturBerpltniffe beê ^)ufeê unterfud)t, wobei einige Umftänbe berüdjt^tigt werben muffen, bereu Sßidjtbeadjtung lei(ï)t ju ïaufrfiungen SSeranlaffung gtebt.
Wan lege bie flache .'panb juerft auf bie 3rf)laquo;u= unb Seitenwanb unb Bergletdje bie Temperatur ber beiben |mfe an biefer Stelle mit einanber. Sllêbanu umfaffe man ebeufo bie Hinteren Slbfc^nitte, bie Sallen
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3He acute (£itt}finbung ber ^uflebcrfiaut.
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imb 3:rad)teu, mu bie ïetii^evatur berjelbeu ju beftimmeu; esect; joll feft= gefteKt tocrben, oïi eüra ber dneffiallen ober bie cine ïradjtentoanb warmer ift, als an ber cmberen Seile, ober ob beibe Steile warmer finb aïê bie beê anberen ^wsect;esect;.
hierbei muf? fcftgeïjalteu raquo;erben, ba|, je bicfer bie ^ornïage ift, befto fälter ber ^uf erjc^eint. (£^on auS biejem copy;nmbe finb bie SSaKen ftetê bie lüörmeren 3;t)eile besect; ^laquo;feê. Sie unter Seitung aSraneü'ê*) burd^ @röï)u öorgenommenen SKeffungen ^aben ergeben, bafe bie Temperatur ber sect;aut in ber SSaïlengrube erijeWid) ï)Dt)er ift, aïsect; quot;an ber Amte ber Beï)e. Sind) couftatirte reg;roï)u, bafe ua^ 5)urd)fc^neibung ber Seffet= neröen bie $aut an ber Ärone eine lt;£teigentng um mehrere copy;rabe jeigt. Sbtf foldje @d)wanfuugeu mu^ alfo Dlüdft^t genommen werben.
Serner ïommen bei ber 33eurtï)eilung ber SBarme imfy baê reg;effiï)ï leid)t 3:änfd)ungen üor. SMê pï)t)fioïcgij(ï)e reg;efe| fagt: ber effect eineiS fenftblen 9ïeigeê nimmt jlaquo;, {e meï)r SierBenenbigungen glei^^eitig raquo;on bemfclben Dieij getroffen werben. 3wei gleic^ warme g-lüfftgfeiten werben baïjer üerfc^ieben warm gefc^äfet, wenn man bie eine mit bem Siuger, bie anbere mit ber gangen £anb uuterfud)t. copy;cwö^nüd) umfaßt man ben Serfent^eil beê sect;ttfeë fo mit ber sect;anb, bafe bic 33olaTf(äd)e beê Saumenê bie eine, bie ber übrigen ^mQtx bie anbere Seite tieriit)rt. SBenn alfo I)ierbei nic^t er^eBli^e STeniperatttmntcrf^iebe gefunben werben, muf? man bie sect;anb wenbcu, bamit nid)t ber mit bem groeten 3lbfd)nitte ber sect;anb iit ffierütyrnng gefommene sect;uftï)eil irrt{)ftmlid) für oenneï)rt warm gehalten Wirb. Sn sweifeïfjaften gälicn empfiehlt esect; fid), aud) bic copy;orfalfldd^c ber finger ober ber £anb ju benuien, weil biefe betanntlid) für 2;em= peraturbcftimmungcn empfinbli^cr ift, a(ê bie SSolarfladje.
3m 16. unb 17. Sa^unbert liefe man ben sect;uf mit 2Baffer, uament= lid) Salgwaffer begießen unb beDbaä)tcte nun, weïd)e copy;teile am früïjeften abtrodnetc alfo oermeïjrt warm war. 2lu biefcr würbe baê Seiben gefugt.
grft nac^bem bie Semperaturücrpltuiffc feftgeftellt finb, foE man jur Sluwenbung ber Uutcrfud)ungsect;jange übergeben, copy;iefclbe bilbet einen £ebel für bie palpation, ba bie Äraft nuferer ginger an bem Ijartcn ó;uf gu bicfem Swed ni^t auêrei^t. Sic rid)tige SCppttcatton ber Untcrfud)ungsect;= Sauge tierlangt aber Umftc^t unb Hebung. @e^r leid)t werben bie ergeb= niffe ber. Uuterfud)ung mit ber Sange unridjtig beurteilt unb geben ju ïrugf^lüffen aSeraitlaffung. Sßor Slllem barf man nid)t tiergeffen, bap burd) t)eftigeê copy;rüden mit berfclben f^Hc|lic^ au febcm sect;ufe @^mer3enê= duBcntngen ï)croorgenifen werben fonncn. copy;ie wi^tigfte aber and) fd)Wierigfte Aufgabe ift, bie copy;röfje -bcê anjuwenbenbeu copy;rudesect; ridjtig abjumeffen. Sn erfter Sinie mufe hierüber bic Scftigïeit beê ipufcê eut= fd)cibcn, weï^e aber befanntli^ fe^r Bcrfd)iebcu ift. QS giebt copy;nfe bet
*) SRagajin für bte geiammte 2:()ierl)eilïunbc. SBb. 20. p 399.
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copy;rfte Slbt^ettung.
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benen man baê 10 fadje beê 2)rucïesect; anraenben fanit, o^ne ba^ bie Spiere copy;^mersen äußern, mä^renb ki anbeten ber einfache S)nid basect; ï^ier ju jndenben SSetoegungen öeranla^t, o^ne ba^ ber $a\ franï ift.
3fft bas (Sijen abgenommen, \o lä^t ftd) ein birecteê Urt^eil uier bie @tärfe ber SBanb gewinnen, unb eê ïann im 9l((gemeinen auf einen gleizen Suftlaquo;quot;^ bet copy;oljle gejc^Ioffen toerben. gerner mufc bie 9lac^= gieïiigfeit besect; ^gt;ornesect; entfc^etben. SBentt an ber gebriicften copy;teltc basect; .'porn beê sect;ufeê na^giebt, o^ne bafe basect; ï^ier (S^merjen äußert, fo ift bie Slnna^me gerechtfertigt, bafe t)ier ber @i| beê Uebelê ntd)t ift. ßutft ein ^Sferb beim erften 2)nid an einer (Stelle beä ^)iifesect;, fo fe^e man bie QanQt raquo;orfic^tig an einer anbeten an unb gelje aßmälig wieber auf ben fufpecten 3tbf(^nitt über, unb toenn basect; S^ier bei gleichem reg;rucEe nur an biefer copy;teile (adjmerjen jeigt, fo ift man berect)tigt basect; £eiben l)ier gu fudjen.
copy;em Slnfänger ift 311 ratljen, mit ber Styplication ber QanQt niemale ba p beginnen, wo ber Aranfljeitóljerb 0ermüdet wirb, fonbern mögli(f)ft roeit entfernt üou biefer Stelle. ^)ier finbet er @elegenf)eit, bie 28tberftaub0= fät)igfeit ber ^ornfapfel unb bie copy;ntpfiublicljfeit beisect; ^ßferbee ju prüfen, um alêbann, an ber Stelle bes raquo;ernmtljïidjeraquo; Si^eê beê Uebelê an= geïommen, bereite ein ridjtigeê 5KaB für ben nötigen reg;rucï krauê= gefunbeu ju I)abeu. 3ft man in feinem Urtktt uidjt fi(|er, fo roirb baê 3Serfaf|ren roieberl)olt.
2)ie S^merjeneäu|erung, „baê ßucfenquot;, befielt barin, baê bie 2Jlusect;feln refp. ber ganje gufe fljcitö unroillfiirli^, reflectorifd^, t^eilê ttilt=. fürlic^ bewegt roerben. 25ie reflectorifd}eit Seloegungen äeigen ftd^ alê fur^e, frampf^afte ßontractionen ber ÏRuêfeln, roeldje au ben ftätEeren berfelben am beutlidjften ^eröortreteu, fo ba| man bei bem furjen unb richtig abgemeffenen £)ru(f feine Slugen befonberê auf bie Sd)ultermusect;feln unb bie SSorarmftretïer ju rieten ^at. gutagen berfelben in gleichem Sempo mit bem angemeffenen copy;rutf ber Sauge laffen mit Si^er^eit att= nehmen, ba| au ber betreffeuben Stelle Scfymerjen oorliegen. JDie uo(ï)malige Prüfung ber Temperatur an biefer Stelle beftätigt meift biefe 3tnna^me.
3lusect; bem copy;efagten ge^t ^erbor, bafe bie Unterfuc^ungêgauge ni^t in ber £gt;anb eineê Seben ein untrüglid)ee ^ülfêmittel jur geftftettung oon ^uflal)mt)eiten ift. ga felbft bem reg;eübten pafftrt esect;, ba^ er eine foldje mit ber ganw nidjt eutbecft, ober fie ju finben glaubt, wo fte nid)t öor^anben ift. 35a jubem bie Bange ein unbequem ju trauêporti* reubeê Snftrument ift, fo empfiehlt e£ ftd^, biefelbe foroeit entbel^rlicf) ju machen, alsect; eê möglich ift.
Unter aufmerïfamer 33eräctftcf)tigung ber übrigen SSerpltniffe faun burd^ Älopfeu mit einem leisten Jammer ober anbeten Snftrumente, 3. 23. mit bem ^raquo;efte eineê ^ufmefferê in ben meifteu fällen bie Sauge
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2)te acute föntjünbung ber ^raquo;ufleber^aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;37
erje^t werben. Sei einpftnblicf)en ^gt;ufen mufe btejer ÜKet^obe ber 6?= ^loratiDu jogar ber ^Sorjug juerfannt ïnerben, roeil biefelbe raquo;eniger leid)t gu 3;äufd)ungen fiiï)rt.
3tiir bei geimffen 2eiben, 5. 33. bei ber djronifdjen sect;ufgeïenïlaï)m= Ijeit, bei S^erf^Iag unb grfranïung ber (Scïftrebenwanb fann bie ganQe burd^ bie ^Jeraijfion nict)t erjefet raquo;erben; inbefjen finb unter folgen Um' ftänben in ber Dtegel beibe entbefyrlitf).
4. reg;ie inbirecten copy;Qmptome.
%üv bie geftfteKung einer ^raquo;iifla^m^eit (^mfentjünbung) fommen enblid) noc^ mittelbare 6rfMeinungen in 33etra(f)t. copy;aju gehören:
a.nbsp; nbsp;copy;ie ftärfere ^xüjation ber (Scf}ienbein= refp. gefjel=3trterien. Siefe ift ftetê t)Drï)anbeii, wenn bie copy;ntjünbung eine größere Stitóbreitung er= langt, ober jur (Siterung gefütirt t)at.
2)ie ftärfere ^ßulfation ift bie S'Olße ber geftorten Êirculatiou, welche fowol)! burc^ bie entgünbli^e 2lnfd)raquo;eEmig, alê and) burd) bie Slnt)äufung ber Êntjiinbmigêprobncte bebingt ift. Sßegen ber be^inberten 5tuêbeï)nuug fönnen bieje Vorgänge mir burc^ (Sompreffion ber nad)barlid)en copy;ewebe nnb i{)rer copy;efäfse, alfo auf Äofteu ber Circulation, 5U copy;tanbe fommen, unb in golge beffen mufe not^wenbig eine (Steigerung beê SSÏutbrudeê in ben jufiif)renbeu Strterien, toeld)e mau fd)led)terbingê aïê raquo;erftärfte ^ulfation gu bejetdjnen pflegt, entfielen.
@et)eu mir üon ben acut entäünblic^en Stffectioneu ber |)aut unb Itnter^aut in ber Umgebung ber P)alaugen ab, raquo;eïd)e birect na^meiêbar finb, fo finbet fid) bie ftärfere ^ulfation au biefen copy;efäfjeu faft nur nod) bei acuteu copy;elenfentjünbungen. copy;ie (Steigerung beê artielleu Stutbrudeë tritt inbefe bei biefen Seiben niemalê in bem SRafje auf, wie bei ben acnten copy;ntjünbungêprojeffen in ber ^ufleberljaut, fo ba^ biefe Gjrfdjeinung faft alê patfjognomifc^ betrad)tet werben faun.
b.nbsp; nbsp;Slusect; berfelbeu Urfadie, b. ï). ber (Sirculationêftöruug im sect;ufe, ge^t eine jmeite, nid)t minber wittige ßrfc^einung ^erüor, nämlid) baê Debem in ber Unterbaut, namentlich im SSerei^e ber aSeugefe^nen. Ser Slnfänger ift oft geneigt, biefe ditfdjeinnng für eine Se^nenentjünbung ju galten. @ine genauere Unterfuc^ung ergiebt jebo^, bafe bie Seinen öollftänbig gefunb, baß meber Slnfcfymelhtng nod) au^ copy;(^merjen in benfelben öor^anbeu finb. reg;aê %d)kn ber Semperaturfteigerung uuter= fd)eibet biefeê Debem enblid) üon einem entgünbli^en unb fetmjcidjnet baêfelbe alê Stauuugêöbem.
SBerbeu bie angegebenen ^ülfêmittel forgfaltig in Inweubung gebrast, fo läßt fid) bie copy;egenroart eineê acuten (Sntjüubungêprojeffeê in ber ^ufleber^aut mit ßeicfytigfeit erfennen. 5Ke^r S^wierigfeiten bietet bie geftftelluug beö Si^eê beêfelbeu im $ufe. 2tud) hierbei müffen bie oben angeführten Momente SSerüdfi^tigung finben. 3Mc SteHung ber
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ßrfte 3lbtï)eiluiig.
1 i Ilaquo;
^ftfee jowie ter @angf bie a3ef(^affent)eit imb namentli^ bie %oxm besect; .'pufeS jetgen unsect; bie p copy;rïranïungen präbi^onirten Stellen, ftvmix mufe ber Jta^weiê raquo;erme^rter 3Bärme unb beê @d)ineräee als Stn^alt bieneu.
ïlac^bent man fic^ üon ber Sage unb 23efd)affen^eit besect; ^)ufeijensect; itberjeugt l)at, lä^t man baêfelbe abnehmen unb uuterfnc^t nunmehr bie untere 5läd)e besect; ^ufeê, bie @o^le. 6^e an basect; Slufju^en beê .^erbeê gegangen wirb, jollte niemale oerjäumt roerben, jnnäd)ft ben |raquo;uf ausect;= gnfdt)nciben, b. 1). bie (Soljle unb ben Straal non allem jerfalleneu sect;orn gu befreien. 35aburi) er[t geroinnt man ein freies reg;efid)têfelb, ein Urtljeil über ben (Si| ber ^nfndgel, über bie SScrbinbnng ber SBanb mit ber @o^le, über bie 33ejcl)affenf)eit ber letteren rote and) beê @tral)leê.
Selber raquo;irb biefeS oft öerfdumt unb baburd) werben ntdjt feiten grobe 3Seriel)eu begangen j. 33. frembe Äörper, welche bie 32eid)tl)eile raquo;erlebt ^aben, mcl)t aufgefuuben. @et)r l)äufig roirb nad) 2lbua()me beS SifenS fofort mit bem gitnnmeffer an ber Bermutl)lid)en Stelle ber (Sr= franfung loSgefdjnitten. ^yinbet man roieber copy;rroarten l)ier 9(lid)tS( fo gräbt man au einer anberen copy;teile roeiter unb jerftört ben sect;nf in unBer= antroortli^er SSeife, ober bringt i^m felbft neue SSerletjungen bei. Hm biefeê jn oermeiben ift esect; not^roeitbig, üor Slnroenbnng beS 3ïinnmefferé ober ^nfbo^rerS jid) burc^ eine einge^eube Unterfu^nng mogli^ft ge= nauen luffdjlujj über ben locus affectus jn öerfc^affen. hierbei mufe uamentlid) baê 2lnge auf bie roetfje Siuie gerietet roerben, weil biefe ben ^raebilectionSfi^ ber entjünblic^en ^rojeffe barftellt. 3)er ^raquo;uf ift an biefer (gtelte jund(J)ft üon bem jerfallenen sect;orn unb @c^mu| gu reinigen, erft bann roirb eê mogltd), ftc^ oon bem 3uftanbe beSfelben ju übergengen.
ferner ift auf bie a3efcï)affent)eit beê (Soï)lenf)orneS ju achten, ^iubet fxd) baêfelbe an irgenb einer èteüe in ben tieferen Sagen verfallen, grau unb brödelig ober fc^warj gefärbt, f o raquo;erfolgt man btefen ^unït mit bem ^Keffer ober ^nfbo^rer unb trifft in ber Dflegel balb ben Ar(inïl)eitS= l^erb au.
JBor Stllem mufe bei biefem 9fta^fd)neiben ber reg;runbfa^ feftge^aïten werben: bie .pornwanb ift nad) 3)ïoglid)fett ju fd}onen; biefelbe ift gnmïrageu ber Saft unentbe^rli^, wä^reub bie ^ornfo^le burd) ïüuftlid)e (S(^u|mittel e^er erfe^t werben faun.
3n ber |)omwanb felbft liegt aud) niemalê ber Aranf^eitêl)erb, pd)= ftenê an ber Sïerbinbung berfelbcu mit ber ^)ornfot)le, in ber weifjen Sinie. SBenn alfo ï)ier baê SReffer jum 9la^weiS beê copy;ntjftnbungS^crbcS in Slnwenbnng fommt, fo mu^ pd^ baSfelbe üorjugêweife in bem @o^Ien= ^orn bewegen. SSon ber ^erip^erie ber copy;oljle fann ot)ne erheblichen 3Ra^= t^eil ein Stüd entfernt werben, uid)t aber raquo;on ber SBanb.
aKadjen bie Umftänbe baê abtragen ber SBanb notljwenbtg, fo barf
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!Bie acute (ähttäünbung ber ^)ufleberï)aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 39
üor Slßem biejeê nid^t in einer erheblichen Stuêbe^nnng erfolgen, raquo;eil fonft ein größerer ï^eil beê jum fragen ber Saft nötf)igen ïrageranbeê oerloreu ge|t.
3itraquo;eilen ift and) bte Strt ber gal)mt)eit im (Stanbe, über ben lt;B\^ beS Seibenê einigen Sluffc^lnB ju geben. 33ei entjünbli^er copy;rfranfung j. S3, ber ^tateren sect;ufabfi)mtte, ber ïradjtent^eile, oenneibet baê ï^ter beren SSelaftuug unb fe^t feinen SSeugeapparat in Sptigfeit, um bie Saft meï)r mit biefem unb bem amp;tf)m1fyeüe beê ^ufesect; aufgunefimen. copy;iefe 2lrt beS copy;angeê ermedt bei Säten ï)anftg ben éerbac^t auf 3Serftau^ung besect; ^effelgelenfeê. (äntgegengefe^t geftaltet fic^ bie Sett)egnngê=(Störung bei Selben an bem 3rf)eKrtKite amp;% ^ufeê. giertet treten bie (Sdjmerjen nameutli^ in bem Stugenbücf ^erüor, in bem bie Saft über bie 3e*)e l)tnmeggefd)oben raquo;irb. 3)ie Spiere ma^en alébann SSeraegungen mit bem leibenben ^yufee, wie bet ber 9ftel)e, b. ^. fte fe|en benfelben weit na(ï) ücrn unb fud)en namentlich bie legten Momente ber SSelaftung abjU' ïürjen, inbem ber leibenbe %]i$ plö^li^ unb früher entlaftet wirb, alsect; berfelbe fenfrecï)t unter bem Dïumpfe jn fielen fommt.
f8ettvifieilnn$.
copy;c^on bie üerfc^iebeneu unb oft fel)r bebenftidjen ïtuêgange ber sect;uf= lal)ml)eiten beweifen jur Genüge, ba^ bte Skurtljeilung berfelben fe^r üerfc^ieben auêfallen tarnt. (S3 giebt acute copy;ntjünbungêprojeffe im sect;ufe, bie gar nicf)t ju unferer Äenntni^ gelangen, alfo of)ne SSebeutung ftnb; Wir ^aben aber and) Vorgänge Fennen gelernt, bie ben Sob besect; S;l)ieresect; jnr golge ^aben ïönnen. .Swifdien biefen beiben gj:tremen finbet fic^ eine grofje Slnja^l SJiittelglieber.
mt 5Rüdftd)t auf unfere frühere Setrac^tmig fonnte esect; überflilfftg erfc^einen, auf bief e Berpltniffe ^ier nod) einmal einjuget)en. Qüv beffereu Ueberfid)t unb fcfynelteren Drientirnng fei ^ier nur nod) sect;olgenbesect; bemerït:
1.nbsp; copy;ieSSeurt^eilung ber entäünblid)en laquo;Projeffeiu ber |)uf= Icber^aut fjäugt in erfter Sinie raquo;du bem ßljarofter, 6.ej. @i^e berfelben ab. 2)ie Dermatitis superficialis geftattet im 3111= gemeinen eine güuftige ^rognofe, bie parenc^gmatöfe @ut= jünbung ber ^ufleber^aut mu^ ftetê alê bei SBeitem bebenï= Ud)er angefe^en werben. S)ie gtid)tigïeit biefeê copy;a^eê ergiebt fid) im Uebrigen auê ber früheren SSetrac^titng unb esect; bürfte bei ber a3e= fpred^ung ber laquo;ßrognofe genügen, bie raquo;id)tigften flinifdjen ltuterfd)eibungê= merfmale biefer beiben copy;ntgünbungêformen gu erwähnen.
Sei ber ^rognofe tommen
2.nbsp; nbsp;2)ie @d)merjen unb bie Slrt unb SSeife ber entfte^ung berSo^m^eit in a3etrad)t. 3Bie bereite bemerft, fann bie fuper=
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40nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; copy;rfte atbt^eilung.
ficieEe (gntjünbimg einige Sett befielen, o^ne Saï)OTÏ)eit ju raquo;eranlaffen. copy;ie lentere tritt bann aber oft ploilidj unb sugleid) fe^r ftarf auf. 5)iefer Verlauf beutet auf einen Dberftadjenprojejj, wenn nidjt befonbere fStx^ält-niffe öorliegen, 3. 23. eine tiefere 5ßerttmnbung beim Dïageltritt. ^aft ebenfo jdjnett Derfc^minbet auä) bie fia^m^eit bei biefem Seiben, menn bie Qmt= leerung ber ßntjünbungeprobucte erfolgt ift. S)ie burc^ eine parend)^ matöfe (äntjänbung beioirfte ßa^m^eit tritt langfamer auf, nimmt alêbann aßmälig 311 unb errei^t nic^t feiten eine bebeutenbe ^)öl)e. 2llê toic^tigfter (ärunbfa^ für bie ^rognofe mufj folgenber feftgel)alten werben:
3.nbsp; nbsp;gebe Imfentjünbung, toelfyt eine er^eblic^e Safjmljeit längere Seit t)inburc^ unterf)ält, f erliefet eine grofje copy;efa^r ein.
2){e Dberftäd)ener!ranfung oeranla^t nur üorübergef)enb ^o^grabige Saljmljeit; bei ber ^arenc^^matöjen entsünbung ftet}t bie Sat)m^eit im allgemeinen mit ber 3n= unb g^tenfitat beê ^Srogeffeê in grobem a}er= pltniffe; namentlid) rufen bie gangrdneêcirenben Vorgänge ftetê ^oc^= grabige (S^merjen l)eroor.
4.nbsp; Sie bebeutenben @d)merjen finb um fo oorfic^tiger ju beurteilen, je raquo;eniger aSeranberuugen alê Urfa^e berfelben nad)tt)ciiSbar finb. ginbet man j. SB. oorgefaltene 2Bei^%tle, raquo;eld^e an il)ren Sftdttbern öon bem Qoxn incarcerirt ftnb, ober beim Sluffe^en besect; %übeä £)uetfd)ungen erfahren, fo liegt bie Quelle ber copy;djmcrgen ïïar raquo;or unê, unb muß bie 2kurtf)eilung besect; Suftanbeä nad) ben fonftigen aSer= anberungen erfolgen. Sn ber ^egel ift jebod) eine genaue (Sinftdjt in biefe bei ben ^ufleiben nid)t moglid), unb beöi)alb ift bei ber SSeurt^eilung auf bie @d)mer^aftigfeit ber ßeiben ein befonbereê reg;ett)id)t 311 legen.
5.nbsp; nbsp;dtn weiterer Umftanb, ber bei ber ^Srognofe 311 bead)ten ift, bilbet bie Sefc^affenlieit ber ^erforationêftelle an ber Ärone.
2)ie fuperficietle gntjünbung perforirt l)ier mit einer einfachen Sosect;= trennung besect; (Saumbanbesect;, bej. ber SSallen. Weitere bentfd)e (Sd)rift= fteEer be^ei^neten bies mit bem 3ïusect;bru(ïe „ber (äiter ift inê .gaar ge= fliegenquot;, ebenfo bie granjofen: „rapostume a soufflé au poilquot; (Solleysel). copy;sect; befte^t herbei raquo;eber eine 2lnfd)raquo;eltung ,nod) finb er^eblic^e Sdjmerjeu an ber laquo;perforationêfteïïe jugegen. So lange biefeê ber %a.U ift, fc^liefet ber copy;urdjbrud) feine reg;efa^r ein.
£)ie parendi^matofen ^rojeffe füt)ren an ber Ärone fteté ju einer wirtlichen perforation ber sect;aut unb finb mit einer me^r ober weniger ftarten 2lnfcl)Wetlung ^ierfelbft öerbuuben. 33et ben unangenehmen 2ïuê= gangen bief er Snftänbe mu^ bie *Prognofe baf)er ftetó ungünftiger auä* fallen, imb bie Sebenfen ftnb um fo größer, je erheblicher bie 3ln= fdiweKung unb je mef)r biefelbe in ber 9Ml)e ber Imfbeinfnorpel auftritt.
6.nbsp; nbsp; gin nid^t minber wichtiges Seurt^eilungêmoment bietet baê gntjünbungêprobuct. 25ie garbe unb ßonftftenj beê eitere läfet un=
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2)te acute Sntjünbung ber ^ufleber^aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 41
trüglidje 3fiücffd)lüfje gießen auf ben Ort ber gutfte^uug beêfelbeu, alfo auf bie 9totur unb bie 33ebeutuug besect; entjünblid)en ^Jrojeffeê.
copy;uufelgraue ober fd)tDarje %axhe. unb 2)ünnflüffigfeit besect; 6iterê lä^t ftetê auf einen fuperficielleu, mei^gelÊe ^arbe unb 2)tdflüf|igfett auf einen parend)i)matofen Vorgang fd)lte|en.
^)ier ift uur bte SSorfid)! nötïjig, äarifd)en (ïiter unb 31110)6 311 unter= fd^eiben. ^areni^^matöfe ^Srojeffe fönneu ein jaud)igeê ^ßrobuft, alfo ein mefjr bünnflüfftgeê copy;ecret liefern, copy;aêfelbe befiel jebod) nic^l jene bunfle, graue ober f^warge, fonbern eine burd) a3eimtfd)uug dou Slntfarbeftoff bebingte rötljlidje %axie. Gine nur einigermaßen xnnficl)tige SSetrac^tung lä^t ^ier eine 33erroec()felung nid)t anffommen.
3m Uebrigen muffen bie fonftigen (grf(|etnungeit mit beriidficfjtigt raquo;erben. Siefe ftnb jebod^ roeniger fi^er, j. 33. bie Steigerung ber STemperatur an ber eutjünbeten Stelle unb baê gieber, raquo;eld)eê bie paren= (^^matöfen Sßrogeffe l)äiifig begleitet, bei ben fuperficiellen bagegen fe^r feiten oorfcmmt; l)od)grabig ift baê 'gieber bei ben :branbigen ^ro= jeffen, jutoeileu fogar mit copy;cfyüttelfroften öerbunben; bei ber copy;egentnart Bon ülecrofe fiub and) bie copy;d^merjen in ber 3fiegel fet)r erl}eblic^. 3ft bie betreffeube copy;teile ber ^ufleberljaut frei gelegt, fo beweift bie graue gorbe, tncrfc^ea3efd)affen^eit unb Borjugêtteife bie mangelnbe SSlutung bei aierle^ung berfelben ben Sluêgang in Dlecrofe. 2lu^er= bem ift meift eine übelriec^eube Sandle üor^anben.
Sei ber aSeurt^eilung ber ^uffranf^eiten im Slllgemeinen unb ber acuten Gutjünbungëöorgauge im .t)ufe inêbefonbere fommt enblid) ber Sau beê Pferbeê unb bie ÄDrf)erfd)Were in a3etrad)t. Set beu fd)tDereit Siaceu ftnbet ftd) im allgemeinen eine größere empftnblid)feit; bie ï^iere geigen felbft bei leisten Äran^eitgprojeffcn im sect;ttfe oft erl)eblid)e laquo;Sc^merjen. copy;afe ber burd) bie Äörperlaft ausgeübte copy;rud l)ierbei mit= toirft, ift stoeifelloS. 2)aju fommt, baß fd)tt)ere ^Pferbe weniger leid)t ol^ne 9(tad)t^eil längere geit t)inburd) einen %n$ Doltftaubig fd)onen fönnen. copy;enfuug beê ^ufbeiuê an bem coutinuirlid) belafteteu Sufje wirb bei i^uett weit pufiger beobachtet, alê bei ^ßferben raquo;ou letzterem Äorperbau.
copy;nblid) jeigeu ftd) fd)were ^pferbe bei ben ttDtl)Weubigen 3Kaitipula= tionen oft wiberfpenftig. gtamentlid) gilt bieê oon ben belgifd)en ^ferben, bie oft öou Sugenb auf gewohnt finb, im Dbtl)ftalle befd)lagett ju werben, ftd) beS^alb beim 2lufi)eben beê 5usect;eê gewDt)nlic^ xinrul)ig jeigen unb fo bie Seljanblung fel^r erfc^weren.
amp;i)cvapic fcctr acittctt fênijün2)un$ icr amp;ufletgt;evftant
2)te Se^anblung ber acuten entjüubungêprogeffe in ber ^ufleber^aut entfpric^t äwar im Slllgcmeiuen ben ^rincipieu ber Se^anblung gleid)er Vorgänge an anberen Körperteilen, boc^ fommt {)ier eine feitje oon
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42nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;(Srfte Slbtljeiluiig.
ttmftänbcn in SSetradjt, toel^e bie gerapte nic^t imeri)eblidj mcbifictrenr |o i)a^ eine iejotibere a3etradE)tung berjelben notï)h)enbig erf(f)eint.
2)aê Söic^tigfte, oft aber auc^ bete @d()Mnerig[te ber SSe^anblung Hegt in ber copy;rfüllnng ber (Saufalinbication. Sin feiner (Stelle besect; Äörpere ift bie aSefeitigung ber Urfacl)en mit fo üielen (Sdiwierigfeiten oerbmtbeu, alê am ^gt;ufe, unb an feiner anberen Stelle raquo;erlangt baê luffinben berfelben größere Umfielt unb eine e.ractere Unterfu^ung alê ^ter. Sei ben d)roni= fd^en aSorgängen ift btesect; noef) mel}r ber Salt, nie bei ben acuten.
copy;ê raquo;erfte^t fid) con felbft, bafj jnnädift ber eingetretene frembe Äörper, ber unüorftdlitig eingefc|)lagene 9tagel entfernt, ober baê fe^lert)aft cingerid)tete Qnfen abgeänbert raquo;erben mxi^. sect;ierju ift aber raquo;or allen Singen nott)toenbig, basect; man mit ben copy;ruitbprincipien besect; ^ufbef^Iagcê raquo;ertraut ift, unb bas ift reg;nmb genug, baß fid) ber aSeterinair ein ri^= tigeê a?erftänbniö über biefe fragen aneignet. £)l)ne ein fol^eê ift er ni(f)t im Staube biefer raquo;icl)tigen ^nbication geprig no^jidomnten. @ê würbe 3x1 weit fuhren, auf biefe fragen l)ier einjuge^en, unb muf? ba^er auf ben tl)eoretifd)en ^ufbefct)lag oemiefen loerben. 9Zur fei bemerft, ba| esect; hierbei namcjttltdj auf ein gutes, burd) Uebung gefd)ärftee Sluge an= fommt, toeldjeS mit SSerftänbniB fe^en unb fo and) anfd)eiucnb gering= fugige 2Seränberitngen am sect;ufe conftatiren faun.
2)ie fflefeitignng ber Urfa^en gefd)iel)t t^eilsect; auf operatioem 38ege, t^eilê mit sect;ülfe beê sect;ttfBcf(^Iagê. SBie biefer Slufgabe, ob fogleid) ober erft fpäter reg;enüge ju leiften ift, l)ängt öon ber 2lrt berfelben ab.
hieran fd)lieBt fid) bie SSeïjanbluug beé (Sntsünbnngêproaeffeê felbft. So lange nod) feine Eiterung Dorl)anben ift, itrirb bie gntgünbuug, wie au anberen Äörperftellen mit Äälte bet)anbelt. 3Ran lä^t ben sect;ufe in ein falteê SSab ftellen, bem jWcdEmd^tg etwaê @ië sugefel^t wirb; ober eê werben um ben sect;uf gelegte ßompreffen in furzen 3wifd)enräumen mit red)t faltem SBaffer begoffen. @l muB biefeê miubeftenê alle 10 ÜRinuten ge= fd)e^en, wenn man raquo;on ber cmttpïjlogtfttfdjen SBirfung etwaê erwarten will. 2ln Steiïe biefer Êompreffen taffen ji^, wie esect; namentlich früll)er Diel gefd^al), Umf^läge Don Äuljbünger, bem aud) Se^m ober erbe ju^ gefegt werben fann, anwenben; boc^ ift 511 empfehlen, biefeê SSerfa^ren nur ba in Slnwenbung 511 bringen, wo feine 3Beid)tï)eile freigelegt ftnb, auberenfallê f^aben biefe Subftanjen bur^ aSernnreinigung ber ÜBunbe meï)r alê fie nu^en.
aSor allen reg;ingeu ift eê notl)Wenbig, bafe ber praftif^e S^ierar^t unter aSerücfftcpgung ber wirtl)f^aftli^en a?erf)ältniffe ftd) bie ^-rage ber SluSfü^rbarfeit refp. Slulfüljrnng feiner Slnorbnungen Dorlegt. Wan mu^ ^ier oft auf basect; aSeffere Deräid)ten unb ju bem reg;uten greifen. SBenn man alfo j. 33. Dorauêftel)t, ba^ ber falte Umfdjlag nid)t regelmäßig erneuert wirb, fo ift äWeifelloe beffer, gar feinen ju oerorbnen, ober anbere ^raquo;ilfêmittcl aufäufnd)en.
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reg;te acute copy;ntjünbung ber ^)ufleberï)aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 43
2ßo eê jiir (Sitenmg ht%. gläc^eiieflubation geïommen tft, jtnb bie 6ntpnbungê|)robufte mögltc()ft balb unb auf bem furjeften SSege jur Entleerung ju bringen. (Sê aanbelt ftd) aïfo barum, bie frauïe copy;teile genau feftjuftetlen unb mit bem 3tinnmeffer bej. ^raquo;ufbo^rer freizulegen. SSejüglict) besect; Slxifju^euê ber (Siter^erbe ift bereite auf gewiffe -ipülfêmittel uub aSerfal}ren aufmerfjam gemadjt worben; {)ier fei nur nod) auf einen Umftanb ^ingetoiefen, nämlic^ auf ben 9ïad)raquo;eiê berfelben, wenn bereite au ber Ärcne ber 5Durd)brnd) erfolgt ift.
^äj ^abe l)ier fpeciell bie fuperficiellen ^ßrojeffe im Singe, bie ftetö in ber 3ïid)tuug ber a3lattfd)id)t nad) oben fteigen. Sie Äronen^apitteu fielen ebenfalls in einer geiniffen Drbnung, unb jtoar rei^entueife. 21h ber Styen- unb Seitentoanb bilben biefe 5paptlleureil)en grabe Sinien, raquo;eld^e genau in ber SJerlängerung ber S'leifd)blättd)en liegen. reg;eêf)alb feï)en toir, baß bie £)berfläd)enentjünbuug l)ier bie Äroneinuulft auf bem ïürseften SBege, alfo in ber Querridjtnng berfelben überfdireitet, um über bem (Saumbanbc jum 2)urd)brud) ju fommeu. Ser Sßrogc| ift alfo genau in ber SBerlängerung ber fyoxxncSfyväjtn ber 3Banb ju fud)en.
^raquo;at mau ben Äraufl)eitet)erb mit bem 3Reffer freigelegt, fo entleert ftd^ ber (Siter oft in grofjer 3)ïenge auê ber fleineu Deffuung. 5)tefe 511 erweitern unb bie unterminirten |)Drntf)eile alle fortjnne^men, ift burd)= auê uid)t noting, oft uidjt einmal jwedmäfeig. 6sect; genügt öielmeljr eine copy;effnung üon 5—6 mm; ein weiteree 3luêfd)neibeu ift fogar nad)tl)eiltg, weil ï)ierburd) ein Verfallen ber S3eid)tl)eile unb anbere unangenehme ftolQt--guftäube begüuftigt werben. (5sect; ift nur notl)Wenbig, einen gemigenb weiten Slbflufefanal 511 fdjaffen, weld)esect; in ber angegebenen copy;ro^e für bie bünnflüffigen Sntjünbnngêprobufte tiollftänbig auSreid)enb ift; fo bei ber fuperficiellen éntjünbung; anberö geftalten fid) bie 35erl)ältmffc bei ber parend)i)matöfeu; bod) baritber fpäter. — (£el)r oft fel}en wir nac^ ber Entleerung biefer Waffen fofortigesect; 9tad)Iaffen ber copy;^merjen, unb uad)bem ber gup einige Jage gefüllt worben ift, t)erfd)Wiubet bie Sa^m^eit faft regelmäßig.
Sie aSeljanblung ber Dermatitis superficialis geftaltet fid) bal)er feljr eiufad), fo baß bei biefer fd)ließlid) jeber @d)mieb mit copy;lud operirt. S)a ba'ê 9luêfd)neibeu feine befonbere 3lufmer{famïeit oerlaugt, uub eine 3lad)= be^anblnug nid)t erforberlic^ ift, fo fel)en wir biefe ^rojeffe and) oielfa^ unter ber 33el)anbluug besect; a3efd)lagfd)miebeê feilen. 5Jtanc^e öerberben eS nur burd) SnBieÜ^un, namentlid) burd) bosect; freilegen größerer Slbfcfyuitte ber SBeidjt^eile, ober burd) bie Sluwenbung reiseuber copy;toffe, wie !Eerpen= ttfinöl ober gar (Salpeterfäure. Qmn reg;lüd ift in ber Siegel fd)ou eine bünne ^ornbede öorljauben, fo baß biefe ^Kittel, ebenfo wie bie gebräudj= liefen SBunbbalfame, -Slloetiuctur, Garbolfdurelöfuug u. f. w. weuigftenS o^ne na^t^eilige folgen bleiben, copy;aß biefelbeu febod) o^ne alten 3ht|en finb, unb baß biefe 33el)anblungsect;meife als eine 6rbfd)aft ber (ad)miebe=
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44nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; (Stfte 3tbtf)dlunfl.
d)irurc(ie betrautet toerbeu mufe, üerfte^t fic^ üon felbft. 2)urd) größere Quantitäten 3:er^entl)inöl ober (Salpeterjäure roirb bie (äpibermt^lage mcf)t feiten geijtört, bie 3Bei(i)tl)etle in einen nenen Sntjünbungêproge^ öerfefet, unb bie in ber Teilung begriffene oberftäcfyUdje Srïranfung wirb mit .^ülfe ber Ännft in eine fcfytóere Dermatitis parenchymatosa öerwanbelt, ober eê merben fogar größere 3tbfc()nitte ber -frnfleberHjaut btrect necrotifirt.
2Kan läfjt felbftoerftanblid) biefe Mittel bei Seite unb befd)ränft fid) einfad) barauf, ben %i\^ in ïoltel SBaffer ju fteden, tt)eïd)e)3 frei Bon Unreinigfeiten ift. 3n biefem 33abe reinigt fid) bie ^gt;ö()lc oon i{)rem Squot;l}att. Sann tierfd)lie|t man bie Deffnnng mit einem ïampon unb lä^t entlreber ben giifj ein ober sioei Sage in faltet SBaffer ftellen, ober eê werben bie Umfd)(äge in ber oben angegebenen SBeife ap^ïicirt. DJïit ber Stnwenbung ber Äffitte barf man ï)ier nic^t ängftli^ fein, namenttid) Wenn bie Saï)mtieit in %ol$e ber Entleerung ber copy;ntjünbungöprobucte bereits nad)gelaffen I)at. S)al)er finb aud) bie weniger forgfaltig applicirten Umfd)Iäge in ber Siegel ansect;reid)enb wirffam. Sie 2a^mt)eit t)erfd)Winbet aber and) oft in wenigen Sagen, wenn gar feine Seljanblung eingeleitet, fonbern nur für SReinijalhing ber Slbflnpffnung Sorge getragen wirb. 3ft bie Sal)m()eit befeitigt, fo läfjt man baS gifen wieber auflegen, oorver jebod) bie Deffnung mit Berg unb 2Sad)0 ober SJjeer, ^ed) u. brgl. geljorig oerftopfen, bnmit ftc^ nid)t @d)mu^ in ber ^)Dl)le anfammelt unb eine neue (gnt^ünbung Deranla^t.
@ine ganj anbere Sel)anblung unb niet größere 3lufmerffamfeit t)er= langen bie parend^matöfen Sßrojeffe.
SBenn in ben früheren Erörterungen bie 9)tögUd)feit, beibe SSorgänge Bon einanber ju trennen, nad)gewiefen ift, f o tritt unsect; biefe Trennung für bie 5ï;l)erapie alsect; eine 9lotI)wenbigfeit entgegen. So lange nod) ïeine Eiterung oorf)anben, weidjt l)ier bie S3et)anblung oon ben befprDd)enen ÜKa.rimen nic^t wefentlic^ ab. 6ê fällt unê nur bie Stufgabe ju, burd) örtliche Slnwenbung ber Äälte bie copy;ntjünbung 311 betämpfen unb bie @ite= rung jurftdEgttljattett. ^raquo;at man jebod) laquo;aä ber Sefd)affen^eit bes entleerten laquo;Secreteê, ober auê anbern Umftänben bie Ueber^eugung gewonnen, baß esect; gur copy;iterung bej. ju Slblcebirnngen geïommen ift, fo muß biefen @nt= günbungeprobneten balbmDglid)ft ein Slbfluß nad) außen üerfd)afft werben, gerner ift 311 bebenfen, baß ein reparatorifc^er 9leubilbungsect;projeß (Gra­nulation) nDtl)toenbig wirb; biefen ju unterftü^en unb bie S^^ihwö ber Snftltratton ber reg;ewebe 511 begänftigen, ift in foId)em %ail bie Hauptaufgabe beê S^erapeuten. SSeibeê erreid)t man burd) bie Slnwenbung warmer sect;upäber; bod) mufj auc^ t)ier 3fieinlic^feit bringenb empfohlen werben, copy;eftatten irgenb weld)e Itmftänbe bie Slnwenbnug eineraquo; gufc babeS ni^t, fo läßt man (Sompreffen um ben .'puf legen, unb biefe in längeren ,3ttnfd)mr(iumen jnjedniäßig mit lauwarmem SBaffer anfcudjten.
Sie operatioe a3et}anblung ift I}ier bei weitem ntd)t fo einfad), wie
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2)te acute Sntjüttbung ber ^raquo;uffebetljaut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 45
bei ber fu^erficielten copy;ntäünbung fonbern raquo;erlangt ötelerlei 9ïütfft(t)ten. 3quot;= nädift ift esect; not^wenbig, baê .foru jowett fort^me^men, ba| ber Güiter freien Sïbfhi^ ï)at. 3)iesect; ju erreichen ift oft nidjt leidet, beun abgefef)en Don ber bidpfjtgen, jäf)en 58efc^affen{)eit befinbet ftd) ber ßiter ni^t immer, mie bei ben fuperficieflen ^projeffen in einer größeren ^)ö^le ein= gefdjloffen unb fann baï)er ni^t mit einem ïïtale jur oollftänbigen reg;nt= leerung gebrast merben. @sect; raquo;irb beê^db not^menbig, eine, ber SKenge beê copy;iterê entfprec^enbe (SteKe ber Güitté freijulegen, unb tód^renb ber näd)ften Sage bie Sitemng ju beobachten, um fixere SRücffdilüffe auf bie 2lusect;breitung ber (Srfranïung mad)en ju fönnen, unb utn enent. bie %vd= legung ju Berüoïlftdnbigen. gê ift meiter ju bebenïen, bafe mc()t aüein bie eiternbe copy;teile erïranft ift, fonbern audj bie 5kc^barfct)aft mel)r ober meniger mitleibet. 3n berfelbeu befte^t S^mellung unb eitrige 3quot;ftl= tration, raquo;eld)e unter bem 2)rucïe ber ^ornmaffeu fl^ befinbet. 3lm beut lid)ften jeigt fid) biefeê in ber grofjeu Neigung ber 2Beid)t|eile, auê ben Deffnnngen beê sect;orneë IjerDorjutreten, ober, mie man fic^ gemoljnlidj auêjubrüden pflegt, „BorjufaKenquot;. £)asect; Vorfallen musect; nou oorn= fiereiu t)erl)inbert unb ber öorl)anbeue SSorfatt befeitigt merben, ba bie Teilung nur unter biefen aSebingungen moglid) mirb. copy;ie Stdnber ber üDr= gefallenen DJÏaffen merben oon bem benachbarten sect;orn gequetfc^t, unb baburd) bie copy;ntjünbung unterhalten; ba^er ftnb foldie Sßorfätte jugleic^ äu^erft fd)merj{)aft, namentlich wenn eine copy;pit^elbecïe fel)lt. gerner öer= ^inbern bie in bie ^raquo;ornlüde eingeftemmten 3Seid)tl)eile ben regelmäfjigeu Slbflufe ber entjünbungêprobucte. 33eibe Umftanbe bebingen, bafe nic^t allein ber öorljanbene (Sutjünbungêproje^ unterl)alten toirb, fonbern bafj berfelbe in ber ^eripïjerie ber raquo;orgefalleneu S;ï)eile weitere sect;ortfd)rittc mad)t. SBir ï)aben l)ter üor aßen Singen jwet Stuf gaben ju erfüllen: ]. ben abnormen S)rucf auf bie entjünbete 5Ud)barfd)aft ber freigelegten (Stelle ju milbern; 2. baê Sorquellen ju Bereuten, refp. bie raquo;orgefallenen 2ï)eile jurüd ju bringen.
copy;ie Erfüllung biefer beiben Snbicationen Berlangt Bor Sltlem eine 2lbfd)mdd)ung beê ^orneê in ber ?(lad)barfd)aft beê 2lbflufefanalê. 2Bir Berbünnen baêfelbe, biê eê nachgiebig geworben ift, unb legen fogleid) ober balb nad) bem guibabe einen paffenben copy;rudoerbanb an. 2ln ber @oï)le ift bie Slppltcation beêfelben nid)t mit befonbereu Sd)Wierigïetten öer= bunben unb mu^ na^ ben allgemeinen Regeln ber 3lïiurgie erfolgen. (Schmieriger ift baê anlegen eineê jmecfmä^igen copy;rudBerbanbeê, menu an bem unteren ^ufbeinranbe ein Slbf^nitt ber gletfd)Wanb unb gleif^= foï)le jugleid) BorgefaHen ift. ^ier mufe barauf gefeï)en werben, bafe ber applicirte GomprefftBBerbanb Bon aßen (Seiten gleichmäßig mirït; anberen= faasect; entfielen not^menbig Duetf^ungcn. Wi dl)nlict)en Sc^wierigfeiten ift bie [Repofition BorgefaUener aßei^t^eile au ben (gdftreben Berbunben.
3n frifd)en gallen genügt ein jmedmd|iger copy;egenbrucf; beftel)t ber
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46nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; (Stfte SMbttjeiluitg.
aSorfoK l'^ou längere Beit, jo reicf)t berfelbe atteiu nic^t laquo;ie^r auö, unb man Ift gejttnutgen, -2tbftrtngentieu ober fogar Sle^mittel gu sect;ülfe ju nehmen. 3tlê ein mtlbcè 5Kittel empfiehlt fid) bie Stloetinftur ober ber SBunb= balfam, bereit 2ßirfnng man bnrd) 3quot;la^ öon Argentum nitricumlO—20pgt. Derftärfen fann. copy;aêfelbe fann man and) burd) anbere jc^rnmpfenbe SJiittel erzielen: Cupram, Ferrum n. Zinc, sulphuric, ober Cupr. aluminat., Creosot, (Sarbolfäure, Ferr. sesquichorat. n. f. raquo;. äSetttt bie Dber^ f(äd)e ber üorgetretenen a3cid)t{}eile üou (Spitzel gang entblößt i[t, jo mirfen Saunin ober gerbldnrcl)altige ^fIaii5enabfod)nngen bejonberö öor= tI)eiH)aft. 3raquo;wei(en trifft man piljförmige sßorfäKe au, bie am beften operatiü entfernt raquo;erben. 50ïit ber Slnineubung beê heffere barf man md)t ängftlic^ feilt unb bejitgli^ beê ßrfafeee ber e^eibirten Steile feine a3efnrd)tung I)egeit. SMefer erfolgt fel)r prompt nnb geraquo;öf)nlid) oï)ne bleibenbe folgen. 3ft man genJüjtgt, sect;u ben Sle^ntitteln jlaquo; greifen, fo ift bie raud)eitbe Satpeterfanre nnb ebenfo bie ßfyrontfänre jn empfehlen. laquo;Sie taffen eine örtüd) befd)ränfte sect;(efenitg ju unb erjeugen einen feften S^orf, toeWjcr bnre^ 2)rud oort^ciï^aft raquo;trït.
SSefte^t Jlecrofe ber sect;nfleberl)ant, fo muH baS ^orn fotoeit oollftänbig entfernt toerbeit, als jene reid)t. ^n ber 9iac^barfd)aft ift baê ^)orn auS eben erörterten copy;rünben aljjujdjwddjen. reg;efd)ie()t biesect; nid)t, fo fd)rettet bie copy;ntännbnng nnb 9lecrofe bnrd) bie (giunrirfung ber SSraubjandje immer meiter raquo;or unb bebtngt nid)t fetten eine Soêlofung ber ganjen ^orufapfel (3lnêfd)ut)en). copy;asect; testere ift faft immer bie fyotge raquo;on ïtecrofe. Sie aSranbjanc^e Dernrfad)t eine juperfteiette ßntjÄnbung ber 9({ad)barjd)aft ber necrotiftrten @tette, bie ftd) uamenttid) bei maugert)aftem Slbftn^ ber= erfteren immer weiter anèbreitet, US eubtid) bie SJerfitubnng beê .f)ufesect; mit feiner Matrix fo meit gelodert ift, bajj bei einem etoaê ftdrïeren 2luf= treten beê gnfjeê ber ^uf abfällt.
(ge^r feiten wirb basect; 2lusect;fd)nï)en DÏ)ue primäre (Srtranfnug ber ^)uf= leberl)ant burd) gewaltfame ginttirtnitg auf beu sect;uf bewirft, j. 23. mie ^anbolb*) bei einem ^ferbe, basect; mit bem %v% jmifc^eu jmei (Steinen fteden geblieben mar, beDbad)tete. SBäfjreub fold)e laquo;yälle ebenfalls a\ê unheilbar aujnfe^en ftnb, fönnen bei partiellen Srennnngen biirc^ ändere reg;emalten Teilungen beobad)tet werben.
SSet ber üRectofe ftnb warme SBäber angezeigt, betten jwedmä^ig garbolfäure ober (S^lorfalf gugefelt wirb. SBä^renb ber ïlac^t öerbinbe man bie copy;teile mit einer Söfung oon ßarbolfänre in Del ober reg;li)ceriu (1 : 10) ober mit Äampferbrei**). copy;obalb bie Söfnng beê aSranbftüdeê unter 91ad)^ülfe mittelft pincette unb Keffer erfolgt ift. Wirb baê Seibett
*) a3erid)t fiber faaä SSet. SBefen fan Äöntgv. Saufen. 1875. p. lOO. **) 9Kün lä^t Dampfer mit fooiet 2pirituS Derreibcn, baß ein biiïer Svet entfte^t, roeleer auf SBerg gebraut, auf bie ïDiinbe copy;teile gelegt raquo;oirb.
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3)ie acute föntäünfaung ber ^ufteberïiout.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 47
itac^ feiner fonftigeu Sejdjaffenïjett betianbelt. 3n ber 9ïegel t[t aud) igt;asect; ^pufbein mitïtetroffen. Die (^foliation gel^t an bcmfetten, noaicntlidj an feinem anwerft tnarfrei^en unteren atanbe, feï)r fdjneiï Bon (Statten.
3Bid)tig ift, bei ber Se^anbïung auf bie aKenge beê liters ju ad)ten. @o lange nodj oiel copy;iter entleert ïüirb, ift raquo;enig 2Uiêfi(ï)t auf eine balbige Teilung oorïjanben, unb ntüffeu bie [Reprobuctionêöorgange wie angegeben geförbert toerben. Sdfet bie 6iterung aflinälig nodj, unb öerfdjtoinbet fie enbïid), fo ift eine befonbere a3e{)anblung gett)öf)nlid) nid)t inetjr nDtt)toenbig. 5Dïit ben nötl)igeu @c^u|üorri^tungen für bie in gfolge beê ^ornöerlufteê gefc^waditen copy;teïïeu ïann basect; ^ßferb alêbalb ju arbeiten herangezogen werben.
sect;ört aber ber copy;iterabflufe bei ben parend)t)matöfcn Sßrojcffett pIofe= lid) auf, f o ift eine SSe^inberung beêfelben ju oermutljen; nehmen ju= gleid) aud) noc^ bie copy;d^mergen gu, fo faun biefeê mit @i^ert)eit an= genommen toerben. SSor Sltlem ift atëbamt notï)ttenbig, baê |)inbernife für beu Slbflufj ju befeitigen.
@inb grotere 3lbfd)nitte beê ^uffiornes entfernt worben, fo ift nad) bent 2lbfd)lufj besect; AranK)eitêDorgangesect; Sorge ju tragen, bafj bie mit einer nur bunnen (SpibermiSlage bebedteit 2Beid}tf)eiIe hinlänglichen @(^uè erhalten, ^pierju eignet fid) natnentlid) an ber ^nfwanb ein fogeuannter S^eerüerbaub: Wlan legt eine leinene SMnbe um ben ^)uf, unb beftreic^t bie einjelneu Touren mit ^oljtï)eer. Diefer SSerbanb ^at bei feiner fc^ii|enben SBirfung nod) ben a?ortt)eil, ba| er, raquo;enu er gut angelegt ift, längere Seit liegen bleiben ïanu. Wan tam tyn fdjon oor bem Slbfdjlufc ber Senarbung anlegen, ba bie lefetere auc^ unter biefem S?erbanbe rec^t gut erfolgt.
2üt ber copy;o^le müffeu bie laquo;Sdju^mittel mit ^üïfe beê -gmfeifenê be= feftigt werben. Sluf bie befecte copy;teile wirb etmaê SBerg mit S^eer, S5ad)è ober a3aumwad)ê gebrast. 2)iefe copy;toffe raquo;erben mit bem (Sifeu ober burd) eine fünftlid)e copy;o|ïe oon ftarfem Seber ober gilj befeftigt. 2tn beu Steilen ber copy;o^le, raquo;eld)e md)t oon bem ^raquo;ufeifen bebedt finb, fowie am copy;traï)t eignet fid) ju biefem Qtoedt ganj befonbere ber fogenannte „copy;plintoerbanbquot; (gig. 10). 3(lad)bem bie SKebicamente unb baê nötige SBerg auf bie ïrauïe copy;teile gebradjt ftnb, merben jwei platte |)öljer mit i^ren Qntbeu fo jmifc^en ^raquo;ufeifen unb 4)ornfolf)ïe gefdroben, bafe fte bie erfteren tragen. Ébgefeljen baoon, basect; biefer SSerbanb, aud) o^ne baê ^)uf= etfeu ju entfernen, erneuert raquo;erben faun, ift berfelbe uodj beéïjalb be= fonberê oort^eill^aft, raquo;eil bie SUZaterialien jur ^erfteltung beêfelben überall ju fjaben ftnb, unb ber aSeft^er Ttd) balb bie nött)ige gertigïeit aneignet, ben aSerbanbraquo;e(^fel felbft auêjufüljreu.
Sin copy;teKen, raquo;o bie Skfcftignng biefer copy;d)u^mittel fc^wierig ift, leiftet aud) 2Bad)sect;, ^Sed^, Saumraquo;a^ê altein benfelben Dienft. Sluc^ ift
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erfte Silbtïieitimg.
paraffin git biejem Qtotä ju empfehlen, toelcfieê toam aufgetragen unb biwi) Segiefeen mit ïaltem SBaffer j^nell jum (Srijärten gebrast tnirb.
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SplintoetSanl).
3um @d)lufe biefer Setra^tung nod) eine Semerfung. copy;sect; ift befannt, bafj jowof)! in nnferer ßiteratur, aU auü) unter ben ;praïtifd)en S:^ier= ärgten oft bie (Streitfrage aufgetoorfen raquo;irb: ob bet ben acuten (Sntjün= bungen int |)ufe ïaltc ober raquo;arme iBdber angettienbet raquo;erben foïïen? 3n ber öorliegenben Slb^anblung glaube id) bie raquo;idjtigften Sln^aïtepunïte für bie entfd)eibung biefer amp;rage erörtert ju l^aben. SBenn aïier int 3111= genteinen bie Slutoenbung ber raquo;armen SSäber ftd) einer groteren gafyi oon Stnpngern erfreut, alê bie ber Äälte, fo liegt biefeê einfad) in bem Umftanbe, ba^ bie fuperficieEen ^ßrojeffe, bei benen im SIKgemeinen jwar bie Äälte inbtcirt ift, and) ot)ne biefe, unb felbft bei ber 3lniüenbung ber raquo;armen SSäber feilen. SSei ber :parend)t)matofen copy;ntjünbung raquo;ürben jeboc^ bmd) bie Slnaeubung ber Äälte bie ^eilungênorgange minbcftenê Ber= langfamt, raquo;enn nid)t gar bitrd^ ungünftige Stuêgdnge, j. 33. ^lecrofe, nnterbrod^en raquo;erben. 6ê ïann ba^er nid^t auffaCen, bafj bte ^öie^rja^I ber ï^erapeuten bie raquo;armen Säber öorjietjt.
SKand^er ber Sefer raquo;irb ftc^ öietteid)t beê Sluêfpru^eê laquo;aptnola'ê erinnern, raquo;eld)er alsect; praftifc^e SRegel auffteßte: „@(^raquo;arjer ^raquo;ufeiter gt;jer= langt Aalte, gelber copy;iter SBärmequot;.
2)iefe auê ber Erfahrung getoonnenc 3lnfd)auung erfc^eint na^ ber öorliegenben 33etrad)tung bureaus begrünbet.
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3)ie acute (Sntjünbung ber 4gt;uflebcr^aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 49
IL copy;ittjelne copy;ntgunbungêformen.
1. Sie Sfcntagelung.
£)ie bei SBeitem ^dxiftgften SSerle^ungen ber ^ufleber^aut treffen bie ^Sert^erie ber gleijd)fof)Ie unb bte uitteren Slbj^nitte ber SBanb unb Stear bnrd) bte ätim S^etf besect; ^ufbefd^lageê eingefd)lagenen Sltagel. Man bejetdjnet biefelben alsect; 33ernageïung. 25ie auf btefe SBetfe ju copy;tanbc ïontmenben Sßerle^vtngen fönnen üerfd^teben fein, balb ftelleit biefelben £luetfd)ungen, balb (Stidjnmnben bar. 3n bent erfteren ^alle ift ber 9tagel nur biê innbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;'';' quot;
bie ?Mfje ber SBeid^t^eile oorgebrungen; ber= felbe ï)at öießeic^t nur bie faftreidjen, jungen .sect;ornt^eile, alfo bie äufjerften Sagen besect; uauteutli^ am unteren Staube ber sect;leifd)tt)anb unb an ber ^eripïierie ber (Soljle fel)r ftarfen Rete Malpighii getroffen. Set einem folgen @i^e übt ber ütagel burdsect; bie aSerbrän= aeaitaäsraquo;8laquo; éie m laquo;n^ajeraquo;. gung beê ^orneê einen 2)rud auf bie
@utisect; auê unb oerurfad)t @tf)merjen. 25tó ^ßferb ge^t nacl) bem a5e= fdjlagen ettoaê blöbe/ bod) Derfc^Jninbet biefe geringe ßa^nt^eit in ber 3fïegel balb, inbem ber 9tagel burd) baê ^laditoa^fen beê ^raquo;orneê raquo;on ben SBeii^t^etleu me^r unb mei)r entfernt wirb, unb bie betreffenbe 3fletef(^id)t raquo;er^ornt. Unterfu(i)t ntan jebod) ben sect;uf uacï) einiger geit, fo ïann man bie jtdjtbaren (Sturen biefeê fel)lerï)aften SBefd^lageê nadjtoeifen. 2ln ber Stelle ber roeifjen Sinie, an aeldier ber üJlagel feinen @i^ l)atte, geigt jtd) je|t ein fd^jBarjer Sied, ber Ijalbmonbförmig in bie (So^le ï)inein= ragt unb nauientlici) an uidjt ^igutentirten ^ufen ant beutli^ften ï)erDor= tritt. ÏRan fagt gewö^nlic^: „ber 9tagel l^at gebranntquot;, offenbar wegen ber fcfyioarjen garbe'ber Slede.
£)er biê in bie 9ftetefc^ic^t Dorgebrungene 3ïagel trifft ^ier ein faft= reid)eê copy;efflebe, alfo Seu^tigïeit an, raquo;elcfye bem @ifen reg;elegenï)eit bietet ju roften unb mit ben SSeftaubti)eilen ber iungen ^ornmaffen, inëbefonbere mit bem nur fel^r lofe an biefelben gebunbeuen (Scf)toefel djemifdje 3Ser= binbungen ein^uge^en. £)asect; in ïleinen ^artiïeldjen ^ier niebergefcfjlagene (Sdjwefeïeifen unb copy;ifeno^qb^brat ift bie Urfadje biefer (Sc^warjfärbung. Ueberaü, wo foldje Slede gefunben merben, mu^ alfo ftreng genommen eine Skrnagelung unb gmar raquo;or längerer Seit ftattgefunben f)aben; ben (Sd^mieb aber follten biefe Slede jur SSorft^t beim Sefdjlagen mannen.
^mffvanllieilcn.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;4
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50nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; copy;tfte 9lbtf)eUung.
3lltcf)t feiten geï)t auê einer foldjen £luetjd)ung eine fuperficieïle 6nt= jünbung mit ben bejprodf)enen folgen ^eroor. Saê ^ßferb jeigt entroeber balb nac^ bent SSejdilage eine allnxälig june^menbe 2at)m|eit, ober bte lentere tritt einige Sage jpäter ganj ^lö|li^ unb im Ijo^en reg;rabe auf. reg;ie weitere Unterfudjung ergiebt bann bie früher emäljnten a5eränbe= rungen, eine Dermatitis superficialis mit i^ren ^olgejuftänben.
9lic^t immer befdjrdnït fxä) bie 2äfton anf baê Stratum mucosum, fonbern ber 9]agel trifft ptteilen baê fênttégetoebe, ja er fann felbft baê |)ufbein Derle^en unb Stüde raquo;on bemfelben abfprengen. 3laquo; jebem gälte wirb ïjier eine SSIutung auftreten muffen, bie feïjr häufig erft beim SSernieten beê Stagelê beobachtet wirb, copy;ewö^uli^ ift feboc^ basect; „endenquot; beê ^ïferbeê bei bem @infd)lagen beê hagele bem (Scfytnieb ein Seweiê, bafe eine 33erle|ung ftattgefunben ^at. ïlac^ bem ^erauêjieljen wirb bie Älinge besect; hagele blutig gefunben, aucï) treten wof)! einige tropfen SSÏut auê bem ülagelfanal l^erüor. copy;oct) nici^t immer geben bie Spiere burcf) Qnätn bie SSerle^ung beutlic^ ju erïennen. SBirb ber ^Jlagel, wie es bei ben Sc^mieben beliebt ift, mit einem fraftigen (Silage fd^nell burc^ ben ^uf ^inbur^getriebéi, f o beobachtet man bei weniger empfinblidjen ^ßf erben faft gar feine (Sdjmerjeneäntjernng bei biefer SSerlefeung. 33eim 25er= nieten beê 9lagelsect; jeigt fidj aber ein ïröpfc^en SSlut au ber ^ornwanb. 3m gälte ber klaget balb entfernt unb in baê betreffenbe JiageUoc^ ein anberer nidjt eingef^lagen wirb, BerurfadE)t auc^ eine fold)e SSerletsung gewö^n= lic^ feine Saïjmïjeit. S)iefe S^atfacïie ift eine altbefannte. (Sollegfel fagte fc^on 1767, bafj, wenn an ber raquo;erlebten (Stelle ein jweiter 9tagel nidjt gef^lagen werbe, feine copy;efa^r eorljanben fei. reg;er gutartige g^aracter biefer (Stidjwunben erflärt ftd) einerfeitê auê ber geringen Sfaêbeljnuug ber SSerle^ung, anbererfeitê auê bem Umftanbe, ba^ baê elaftifc^e |)Drn= gewebe ben ülagelfanal balb oerfc^lie^t, fo bafe Verunreinigungen ber SBunbe nic^t leicht eintreten. reg;ie SBunbe l)at ben copy;Ijaracter einer fub= cutanen Verlegung; ftnb bie IBebingungen für bie Teilung auf bem erften Sßege üor^anben, welche in ber 3legel and) ju lt;Stanbe fommt. SBurbe jeboc^ in ber ütac^barfc^aft ber Verlegung ein anberer 9tagel einge= fd^lagen, ber burd^ SSerbrängung beê ^orneê auc^ nur einen gelinben reg;rud auf bie oerle^ten SBeidjtïjeile auêübt, fo wirb biefer ^eilungêöorgang geftört unb eS entwicfelt ftdj eine copy;ntpnbung. @ê ftnb beêïjalb bie genannten unb aUgemeiu befannten SSorftdjtêmafjregeln in folgen %aVien ganj am ^ßla^e. 3e na(i)bem nur bie ^apitlarfd)itf)t, ober au^ bie tieferen Sljeile ber 6utiê Berieft waren, treten üerf^iebene golgen auf. (gê faun ftc^ bem entfpred)enb entWeber eine fuperficielle, ober eine :parend)t)matöfe Dermatitis mit i^ren Derfd)iebenen folgen auêbtlben. (Seï)r bebenflid) wirb ber 3uftanb, wenn ^uglei^ baê ^ufbein oerle|t ift, wenn gar ber eingebrnngene Sflagel ein copy;tüd öon bem unteren 3lanbe beêfelben abgefprengt l^at. 3n biefem gälte fommt esect; ftetê jur copy;iterung unb 9lecrotiftrung beê betreffenben Änoc(jen=
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Sie acute gntjünbung bcr .^uftebert)aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;51
jtMeê, beffen Slblöjung, toie fdpn (Seite 18 auêgefil^rt tft, immer längere Beit in Slnf^ntd) nimmt; unb ba au^erbem bie rcparatorifdjen SSorgänge hierbei jeljr Diel contpticirter [inb, fo jie^t ftc^ baê Seibeu ftetê in bie Sänge unb füïjrt tiic^t feiten ju unheilbaren 5lusect;gängen. Sa ferner bie (gd)merjen fel^r bebeutenb finb unb bie Spiere ju onbauernbem Siegen üeranlaffen, f o wirb bie aSerlefeung oft inbirect burd^ copy;ecubitalgangrän töbtlify
^ta^ttofc. 2)ie 6rf(^einungen ber SBernagelung finb im copy;anjen bie= fetten, meiere im allgemeinen Stieile alê laquo;Symptome ber ^ufeutgünbung befd^rieben ttjorben finb: Sal)ml)eit, bie fid) öcrnefyulidj burc^ @d)merjeu bei ber SSelaftung beê sect;ufeê ändert unb auf hartem SSoben, laquo;pfïafter, beut= lieber ^eroortritt alê aiif raquo;eict)em; (Sdjmerjen beim £)ntcf mit ber Aufgange ober beim Älopfen gegen bie 9Uete ober Äöpfe ber Hufnägel; oerme^rte 2Bdrme am ^ufe, ftärfire ^ulfation ber @(^ienbeinarterie, bilben bie nncpgften Seiten berfelben. 3llsect; practifdje 9tegel gilt ferner ber @Tunb= fa|, bafe jebe £a^mï)eit, meld)e balb nadsect; ber StuSfül)rung beê sect;ufbefcf)lagê bei einem i5ferbe auftritt, getoöljnlict) bur^ Seilet an bem letteren bebingt ift, unb ber pufigfte berfelben ift bie aSernagelung. S)ie ^iete au ber |)orn= manb geben mir einen uitDotltommenen 2lu^alt über ben @i| ber 9tägel; juBerläfftgere Stusfunft erteilt hierüber bie SSetraäitung ber @o^lenfIäd)e beê sect;ufeê, fpeciell ber 3(tageHöc()er. Bquot; biefem Braquo;ed' mufe bal ^ufeifeu ab= genommen, bie @DÏ)le unb inebefoubere bie mei|e Sinie raquo;on copy;^mu^ unb jerfaHenem ^oru befreit merben. 23efanntlid) follen bie 5Rägel in ber treiben Sinie (9]ageïlinie ber (£d)miebe) angefe^t unb burd) bie sect;orntt)anb getrieben merben. Sluf feinen sect;all barf ber -Ragel inuerl)alb ber meinen Sinie, b. ^. in ber So^le angefetjt raquo;erben, unb fobalb l)ier bei ber Unterfudjung beê sect;ufeê ein 3kgellod) gefunben mirb, liegt ber SSerbadjt raquo;or, ba^ ber betreffenbe Stagel bie SBeid)t^eile besect; sect;ttfc8 raquo;erlebt ï)at. Sd) betone ausbrüctlic^ „ber 2Serbad)tquot;, benu eê ift l)iermit noäj ni^t uotl)toenbig eine aSemagelung oerbuuben. SBenu ber 5]agel fdjräg genug angefe^t mar, ïann berfelbe, oïjne ju Derte|en, bie Slufenfld^e ber ^ornmanb erreichen. 3laquo; Wer aber biefe Perforationen ftetle liegt, um fo meljr ift bie copy;egenwart einer SSernagelung gu öer= mutzen. Su folgern gatte unterfudje man mittelft ber Bange, bej. burc^ Klopfen, ob bie aSermutt)ung ftd^ beftätigt, unb bann erft benufce man baê ^ufmeffer, um beu entaünbungêï)erb fretguïegen. 3H^tl ift unjtte* mäßiger aU fofort jum 3ïinnmeffer ju greifen, um ein gtagelïod) na^ bem anbereu ju erweitern.
^cuitljeihinfl. 2)ie mit einer aSernageluug Berbunbenen SoIge= guftänbe ïounen ua^ bem oben copy;efogteu fefyr raquo;erfd)ieben fein. a?orjugsect;= toeife Rängen biefe non bem reg;rabe unb bem @i^e ber S5erle|ung ab.
3toifdjen ben lei^teften Säftouen, meld)e bie @ebraud)Sfaï)igïeit beê $fetbesect; nid)t eine lt;Stuube unterbred)en unb ben ferneren, unheilbaren
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52nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; copy;tfte 9lbtï)etlung.
SSerle^uugen liegt eine große 3(leif)e 3JlittelgUeber. reg;erabe bei ber a5er= nagelung tritt bie ?llotf)Wenbigfeit ber Trennung jwifc^en einer juper= ftctetten unb ^arenc^gmatöfen Qmtjünbung ^erüor, unb eê treffen bic im allgemeinen Steile iefpro^enen copy;runbjä^e aurf) für bie Senrt^eilung ber SSernagelung ju. 2)ie ülot^wenbigïeit biefer Trennung erfannte bereite Sorbanuê 3ïuffusect;*), inbem er brei Derji^iebene Irten Don 5ßerna= gelungen unterfc^ieb unb befonberê bel)anbelte. @r trennte : 1. „Inclava-turae, quae tangont tuellumquot;. 2. Inclavaturae, quae non tangunt tuel-lamquot; unb enbtidj 3. eine „Inclavatura, quae rumpit coronamquot;. 9luffusect; erflärt auêbrücïli^, bafj biefe Trennung ber Seurtlieilung teegeu not^ wenbig fei. 5)a ber reg;egenftanb bereite einge^enb be^anbelt tft, fo ïann berfelbe ^ier übergangen werben. Semertt fei jeboi^, baß ein befonbereê reg;eraquo;ic^t auf ben reg;rab ber Sa^m^eit gelegt werben muß. 23eftef)en nad^ Entleerung besect; (Siterê bie (Si)merjen in einem erheblichen copy;rabe fort, o^ne bafj hierfür eine befonbere Urfad^e, j. 33. ein Vorfall ber Si5eic^= t^eile, aufjufittben tft, f o mu| bie 3Sernagelung mit großer SSorficfyt be= urteilt werben, copy;efellt ftd) ju biefen ^oc^grabigen S^merjen gar nod) gieber, fo ift man fidjer, baß eine tieferge^eitbe aSerle|ung üorliegt, bie nid^t feiten mit ülecrofe ber ^nfleber^aut raquo;erbunben ift.
Siefe ^gt;ufbeinnecrofe barf jebo^ nidjt mit ben burc^ ben etngefd)la= genen Stagel mecf)anifc^ abgefprengteit Änodjenftücfeu öerwec^felt werben.
Sffitd)tig Ift bieget copy;egenftanb nainentlt(|, wenn eS fid) um fate a3curtï)etlung faeä= felben pro foro ^anfaeü. reg;te copy;ntfdjeibung tft oft fdjtocr, nifyt feiten ganj unntögti^, benn basect; abgefprengte Änoc^ertftüd bleibt eine Qeittang, faurd) bte Sebet^aut feft= geljolten, in feiner Sage unb roirfa faurdj bie fid) enttoicfelnben copy;canulationen an ber Dbcrflädje rau^ unb uneben, fo baß faoSfelbe gottj bie Sefdjaffenljeit eineê ejfoliirten copy;equefteré annimmt. So lange baljer bie tnedjonifcfye copy;inroirfung beê SRagelS an bem Änodjen felbft nic^t nad)äuraeifen ift, ober auê bem Si^e beêfelben im Jpufe eine un= mittelbare SSertetjung beê ^ufbeinä gefolgert roerben tann, ift man nii^t bered)tigt, eine folc^e Ibfprengung burc^ ben Sdagel anäune^men.
^)at eine Serwunbung ber 2Betct)t^etle ftattgefunben, unb ift ber ïjagel ni^t fofort entfernt worben, fo gelten bie Spiere in ber Sïegel balb nadj bem 23efc£)lagen la^m; bie Saljmljeit errei^t ni(^t feiten inner= Ijalb ber erften 24 copy;tunbeu eine bebeutenbe ^)ö^e unb läßt bann eine fdjwerere aSerle^nug oermutl)en. Sxitt bagegeu bie Sa^mï)eit erft einige (3—8) Sage nadj bem a3efcl)lagen unb jwar ^lö^lid^ ^eröor, fo ïann faft mit (Sidjerljeit auf eine oberfläcfili^e Säfton mit Uebergang in eine
Dermatitis superficialis gefc^loffen Werben.
2)aß enblid) bie ^ßrognofe raquo;on ber redjtjeitig eingeleiteten, jwe(ï= maßigen Se^anblung abhängig ift, ergiebt ft(^ raquo;on felbft. tiefer Um= ftanb oerbient bei ber burdj SSernagelung öeranlaßten acuten Gmtjünbung ber sect;ufleberl)aut jebo^ eine befonbere Serüclfidjtigung, weil gerabe Ijier oft
t
!#9632;!
*) Jordani Ruffi Calabriensis Hippi^tria von Hieronimus Molin. Patavia.
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2)ie acute föntaünbung ber Jpufleberïiaut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 53
üble Sluègange burd) aSernadjIäjftgung raquo;eranlafet toerben. @d)HefeItd) jet nocf) bemerft, ba% aucf) eine birecte aSerie^img beê ^ufbeinê ober eine jecunbäre ïlecrcje beêfelben ïeineêwegê als unheilbar betrad)tet raquo;erben barf. Sei einer red)tgeitigen unb jhjecftnäfeigen SSel^anblung ift oft in Beri)ältni^inäfeig fwrjct Seit öoflftänbige Teilung ju erjielen.
ttrfadjen. copy;ie SSernagelnng ift felbft eben nnr eine Äranff)eite= nrfad)e, nnb toenn man raquo;on Urfad^en ber SBernagehmg f^ric^t, fo ftnb bamit jene Umftänbe gemeint, raquo;eld)e bie nftdjfte Sßeranlaffung ju biefer aSerleferatß abgeben. Siefe eingeï)enb jn betract)ten ift copy;egenftanb beê ^nfbefd)ïageê: bie 9(li^tberüdfid)tigung ber reg;runbfä^e beêfelben bilbet baê Deranlaffenbe Moment bei faft allen aSernagelungen. SSor aßen fingen fnxb ^ferbe mit fd)le^ten, inêbefonbere f Riefen ^ufen, namentlid) mit bünnen, fteil gefte.Ilten nnb brMlid)en SBänben unb fold)e, ttd^e beim a3efd)lagen unruhig ober tciberfpenftig finb, öftere aSernagelungen auê= gefegt.
3u ben buxäj bie @d)ulb beê SSefdjIagfdjmiebcS oemrfa4)ten aSer= nageluugeu geben ju eng gerichtete unb ju tief gelodite gifen, fottte ein fehlerhafter gtagelanja^ unb mangelï)afte 33efd)affenï)eit ber giägel Slulafe. (grtbliä) faun ber regelrecht eingefd)lagene 3Ragel DÏ)ne bie copy;djuïb beê IBefd)tagfd)miebeê burd) anbertteitige Umftänbe raquo;on feiner SSaïin ab= gebrängt toerben unb bie 2Beid)tl)eile Beriefen, ttie j. 33. burd) Stücfe Bon ^iifnägeln, teeldie Bon aufeen nic^t immer erïannt toerben fönnen.
raquo;luö bent 3lngefül)rten gel)t ï)ert)or, baß bie SScrnagetungen 6alb burc^ ein SSerraquo; i(f)ulben (Sßeviel)en) öon (Seiten beê copy;d)tniebcê, balb oï)ne ein fotd)eê oerutja^t toerben. Dbgleid) bie Wtét)Xidf)l ber SBentagelungen bur^ SSernadjIäffigung ber copy;runbfä^e beè ^ufbefdjtagé herbeigeführt toerben, fo tnuij in bent concreten gaUe bennod) ein fotd)eê aScrfetjen nadjgetoiefen toerben, wenn ber copy;djtnieb für bie auä ber SSernagclung f)enox--gegangenen Solgen oerantroorttid) gemadit toerben folï. Sn b'er SReget ift bieê nur bann ntöglid), wenn ein feljlerijoftet „ giagelanfa^quot; feftäufteMen ift b.t)., wenn ber laquo;Kaget iimerl)atb ber ^ornfoï)te eingefdjlagen ift.
Qäe^anMtmlaquo;). Sie Seïianblnng ift nac^ ben in ber aUgemeinen a3etrad)tung aufgefteüten copy;rnnbfd^en einprid)ten. SSor dtten Singen mufe jnnäd)ft ber betreffenbe SRagel nnb baê (äifen entfernt raquo;erben. SBar bie aSerlelung nod) frifd), unb ift ein 3lusect;gang ber entjünbung in eite= rung no d) ntdjt Bor^anben, fo ift eine antipl)logiftifd)e raquo;e^anblung, alfo Äälte angezeigt.
SSenn bereite (Siterung eingetreten raquo;ar, fo mufj für einen regelmäßigen Slbflufj ber Seïrete Sorge getragen nnb, je nad)bem eine fuperficieUe ober :parend)i}matofe gntäünbnug Borï)anben ift, baê früher befprod)ene Jßer= fahren eingeleitet werben. SBnrbe ber Berle^enbe s}tagel fofort entfernt, fo ift neben ben Berlin ermähnten aSorftd)têmaèregeln nur barauf 33ebad)t ju nehmen, baß bie SBunbe nid)t Bernnreiuigt wirb. gsect; empfiehlt fxä) besect;ï)alb, bie Deffnung in ber @oï)le bej. weißen 2inie mit etwaê 2Bad)êr
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54nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;ßrfte Slbt^eilung.
aSaumrocKfyS ober gett 511 raquo;erj^Hefeen. (Sdjmtebe icenben ^ierju md)t feiten basect; reg;lü{)etfen an, woburd^ oKerbingê ein SSerfdjIufj ebenfatlê ^erbet= geführt iraerben fann. SSte aber fo oft ba-S reg;nte übertrieben wirb, fo au^ t)ier. fRxty aHein raquo;on @d)mieben, ja felbft raquo;on S^ierärjten wirb jutoettcn empfohlen, ben giagelfanal anzubrennen, b. ^. ein fpijseê reg;lüt)= eifen iit benfelben etepffiljren. 2)a| biefeê SSerfa^ren alsect; irrationea unb öerraerflid^ bejeid^net raerben mnfe, bebarf feiner raquo;eiteren 33egrün= bung.
gbenfowenig ift p empfehlen, ben Jtagelfanal 5U fpalten. ^ierburd) nimmt man ber Sßerlefeung ben jubcutanen ß^aracter unb oeranIa|t in jebem gälte eine geringere ober and) [tärfere gntgünbung, bie meift ganj anêbleibt, raenn burd) Sïcrf^Uefecn beê 3tageUo^eê am ^ufe bafür geforgt wirb, basect; nic^t grembförper in bie SSunbe einbringen. Stoecfmäfeig ift e* in folgen gatten, bem Sßferbe 2—3 Jage 3h^e ju geben. Sie folgen ber aSentagehmg ftnb i^rer Dtatnr ua^ jlaquo; bel)anbelu.
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8. laquo;Scr mantUviit
Site 9lageltritt bejeic^net man eine aSerle^ung ber Bei^t£)eile besect; ^raquo;nfeê burd) einen 9laget ober aubere copy;egenftänbe, mlfye bwcfy bie eigene Saft beê Äörpere bisect; in biefe 2Beicf)U}eUe gebrücït raquo;erben, m er= fc^eint graquo;ar bei Dberpc^li^er Seteadjtmtg ganj gtei^giiltig, ob ber Der= le^enbe copy;egenftanb burc^ ben (Schlag beê jammere ober burd) bie Äörperfd)raquo;ere in biefelben getrieben raquo;irb. Sßenn ^ier bennod) eine Trennung gemad)t worben ift, fo gefdjieijt biefeê ansect; rein practifc^en reg;runben. Lebemann raquo;eife, ba^ eine SSeruagelnng in ber [Regel nid)t biejemge reg;efaf)r einf^liefet, raquo;elc^e mit bem gtagettritte öerbnnben ift, eine SOjtttfadjc, raquo;eld)e fc^on nnferen älteften S^riftfteKern beïannt raquo;ar.
copy;iefe IBerfc^iebenïjeit in ber Sebeutung ift bur^ ben copy;rab nnb ben Ort ber Skrlepng oeranlafet. Sie anatomifc^e ginrid)tung beê sect;ufe8 bebingt eS, bafi bie aSerle^nng bei bem fcgenannten 9tageltritt faft regel= mä^ig ben copy;trat)! trifft, bajj in ber bei weitem größten mcfaaty ber gälte ber oerle^enbe copy;egenftanb raquo;on ben feitlid)en @trat)lfurd)en ausect; bie 2Beid)tl)eile erreicht. Sie grofee 3öiberftanbäfäf)igfeit ber ^ornfol)le ge= ftattet i. b. 3ï. nid)t baê (ginbringen eineê fremben Äorpere. Sem (Strahl hingegen fe^lt biefe geftigteit, be^alb bilbct berfelbe faft immer ben @ifc biefer aSerle^ungen. Um auf ben Srucf beê Äorpergewic^te bie ^omtple ju perforiren, ift eS not^wenbig, bafe baê na^ unten gerid)tete ßnbe refp. ber Äopf besect; hagele burc^ einen feften copy;egenftanb ftrtrf wirb, um ein 3luêweid)en beêfelben ju öer^tnbern. Siefe Sebingung ift befonberê bei furjen Nägeln mit breiten Äöpfen gegeben, we^alb in frütierer Seit,
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2)ie acute (Stttjünbung ber ^uflcberï)0ut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 55
atë fol^e Sdägel sum Sejcfylag ber SBagenräber in copy;ebraud) raquo;aren, 9lagel= tritte öfter beobachtet raquo;urben atö ^eutsutage.
3lusect; bemfelben reg;runbe bilben bie jettlicf)en(Stra^Iturc^enanxl)äufigfteii
ben @i| jolct)er aSerle^ungen. SBenn ber frembe Äorper bieje trifft, fo finbet
berfelbe an ben edftreben einen (Stüamp;nmft, nm in ber 3fli4)tung bet
letteren einjubringen. 2)aburcf) ift eS au^ bebingt, bafe ber frembe
.former regelmäfeig bie gefafirbringenbe Stiftung ju ber copy;e^ne beê £uf=
beinbengerê einfd)lägt unb nid)t feiten Verlegungen berfelben, fowie besect;
êtrapeineê raquo;erurfac^t. 9lm lei^teften raquo;erben biefe Stelle raquo;on ber Wtüte
beê @traï)leê b. t|. jttif^en ber @^e unb ber 23aftsect; beêfelben auê erreicht,
weê^alb bie Verlegungen au biefer (Stelle befonbere @efaï)r einfct)lieBeu.
gê ift ferner bie Siegel, bafs ein auf biefe SBeife einbringeuber frember
Äörper nic^t attein ben ileifc^ftra^l, foubern and) baê copy;tra^Ipolfter Ber=
le^t unb nidjt feiten gleic^jcitig bie oben genannten Steile ixoc^ trifft.
2Bir l)aben ba^er nad) folgen Verlegungen faft niemale eine fuperficieUe,
foubern eine :pareud)t)matöfe (gntjüubung ber ^ufleber^aut, fotoie eine
entjünbuug im @tral)lpolfter ju erwarten. 2lnf biefe Sßeife fommen beim
Sdagettritt fel)r oft Verlegungen öon Organen 511 (Staube, weld}e eine fjo^e
2)ignität beftfcen, unb baburd) erflärt c8 fid), bafc ber SRageltritt ju ben
gefürd)tetfteu Verlegungen am ^ufe geprt unb oft mit unheilbaren
folgen oerbunben ift. copy;iefe Verfd)iebenl)eit red)tfertigt and) bie Trennung
beêfelben üon ber Vernagelung.
2Beld)e reg;efal)r bie pareud)^matöfen ^progeffe am fyleifd)ftraï|l unb Stra^lvolfter eiufc^liefeen, ift auê ber früheren Vetrad)tung (Seite 22 raquo;ol)l flar geioorben. m ift bie ^itaffection ber sect;ufbeinbeugefel)ne unb iï)rer articulation mit bem Stral)lbein. S)ie (grfraufung berfelben füubigt fid| burc^ eine er^eblic^e £at)m^eit, burd) faft abfolute Vemeibung ber 39e= laftnng beê èufeeê an; beun hierbei mu^ not^wenbig bie Veugefe^ne angefpaunt unb ein copy;rnd auf baê Stral)lbein auêgeübt raquo;erben.
3:ie tävfennvmQ beê ^ageltritteè ift in ber 3Regel nid)t mit be= fouberen @c^raquo;ierigïeiten oerfnüpft; oft raquo;irb raquo;on bem Vefi^er refp. fftÜjrei beê laquo;ISferbeê ber frembe Äörper bereite entbedt unb gang ober tl)eilraquo;eife entfernt. Snbeffen oerbient bemerft ju raquo;erben, bafe guwdlen ber ?(tad)raquo;eiê einer folgen Verlegung nic^t fo leid)t ift, namentlich raquo;enn ber oerle^eube copy;egenftanb nur ïlein raquo;ar, ober bereite entfernt raquo;urbe. 3n ber Siegel ftnb cä äraquo;ar größere, nid)t fo leicht ju iiberfel)enbeÄörver; ein Stüd copy;raljf ober eine ftarïe 5(label ïaun jebod) leidet überfein raquo;erben, namentlich raquo;enn nic^t bie Vorftdjt gebraust raquo;irb, bei ber Unterfu^ung beê ^nfeê aud) ben Strahl regelmäßig jn befd)itetben. copy;iefeê foKte ba^er niemalê Berabfänmt werben, esect; fei beun, ba^ etne anbere Urfad)e ber sect;uflal)ml)eit jweifettoê uad)geraquo;iefen ift.
reg;ie SScw^ciluttö richtet fid) oorjugêweife nad) bem reg;rabe ber Verlegung. 2)ie Slusbe^uung berfelben in bie Siefe entsteht ftd) febod)
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56nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;copy;ïfte Slbtljeitung.
itt ber raquo;legel ber birecten aSeurt^eilung. copy;etoö^nli^ ftnb tS Sttd^aunben,
beren @rö|e felbft mit ber Sonbe nic^t feftjuftelten ift. 3u einem Urteile
über bieje aSerï)altniffe gelaitgt man ba^er entroeber auê ber Sef^affenïieit
beg oerle^enben Aörperê, raquo;enn berfelbe nod) öorï)anben ift, ober aber
aus bem @{^e unb ber 3tid)tung ber aSerlefeung unb namentlich anê bem
copy;rabe ber @c^mergett bega. ber £aï)mï)eit. 2)ie Sa^mVit giebt
ba^er beim SHageltritt ben jid)erften 2ln{)aïte^unft für bie
^rcgnofe ab. Sßar ber üerle^enbe Äörper nur biê auf bie |)ufleber^aut
öorgebrungen, fo ift bie Berie^ung ntdjt er^eblic^, roenn nifyt ettoa befonbere
Umftänbe g. 33. retinirteê Bunbfecret, üorgefaltene 2Seic^tf)eiIe biefeS Der=
urfadjen. $ta$ fo lange bie £ufleberï)aut öou bem fremben Äör^er nid)t
perforirt ift, bleibt basect; geiben Bei einer entfpred)enben S3et)onbIung in
ber SRegel gefaï)rioê. (Scbalb feboct) eine perforation ftattgefunben ^at,
ift bie copy;efaïjr grofe. ïritt gleid) nac^ ber 35erle|ung erljeblidie 2aï)mï)ett
ein, fo mufe eine Saefioit ber Satgefe^ne ober felbft beê @traBl= ober
^ufïgt;einê befürd)tet raquo;erben, mtb bie laquo;ßrognofe geftaltet ftc^ alêbannftetg
bebenfli^. ^älle, raquo;ie 5.18. bie S3eobacf)tung oon copy;traufj, baß felbft basect;
Äronbein jerfprengt ttmrbe, gehören gu ben copy;elten^eiten uub mad)en baê
Seiben natiirlid) abfolut unheilbar, dagegen finb SSrüdie beê @tral)lbeinê
in golge Don SHagdtrttt ittd^t fo feiten, aber auc^ ftetS uulf)eilbar, b. ^
fie üernicï)ten bie Srau^barfett beê laquo;ßferbee gum 3trbeifébienft.
Set ber Scuttljetlung beê SJlagcItrtttcê ïommt ferner ber Ort ber SBerlc^ttttfl in Setradjt: copy;o bie ^ufbeinbeugcfeï)ne unb baê (Stra^lbein in ber 2Kttte jto)if(sect;en Sop unb @pi|e beê @traï)leê ber Stufjenftacfje beê ^raquo;ufeê am nädiften liegen, fo mufc bie Serle^ung btefer (Stelle als befonbere gefäBrlicf) betrachtet roerben. gin 9ïagel oon 1,5—2 cm. Säuge reicht ï)ier aus, um jene parate 311 Ber= le|ett, rodf)renb biefelben forooï)! raquo;on ber @tra^lfpi|e, wie au^ üon ber 33aftsect; beê copy;trebles ausect; raquo;eniger Ictdjl getroffen roerben. 5Die Entfernung ber aSeugefe^ne Bon ber 2Kn|enfläcf)e ift nid)t bei aEen ^ufformen glei^ unb rietet fid) inêbefonbere tia^ ber Starte beê @traï)Ipolfterê. 2lm wenigften tief ift i£)re Sage bei elad)t)ufen, ba^er natfj bei biefen eine berartige Sßerlefeung mit befonberer aSorfid)t beurteilt roerben. SBeniger bebenïlic^ ftnb auê biefem reg;ntitbe bie Ütogeltritte bei fteilen, engen ^ufen.
raquo;eim SRinbe befinbet fid) öle gefäfjrttc^fte copy;teüe in ber slaquo;ä^e beê ^interen copy;nbeä ber innerett Ätauenroanb. Verlegungen faurdj fc^arfe Ädrper an biefer Stelle treffen fefjr leirfjt bie iBeugefeJjne, raetrfje üllbann biefelben laquo;eränberungen erfahren fann, rote beim Sßferbe. reg;ie copy;e£)nen Hegen {)ter ber Dberfläcf)e ber flauen fel)r na^e, ïaunt einen ßentimeter Don berfetbeit entfernt. reg;ie (£rfct)einungen unb golgen finb im copy;rojjen unb copy;anäen biefelben rote beim SPferbe.
2ln ber StraBlfpi^e oerlefet ber einbringenbe grembfbrper guroeilen bie |raquo;ufbeinbeugefef)ne an iï)rer 3ixfertionêftelle foroie baé ^ufbein. 3n folgen
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5)te ocute copy;ntjünbung ber .fjuftebcr^aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 57
gallen t[t bie goï)mï)eit feine bebeittenbe, au4) bie reg;efaï)r mcf)t fe^r grosect;. 6sect; ftofeen ftd) ^ier, raquo;emt aud) langjam, Steile ber ëe^ne unb Änoc^en= ftüde atraquo;r unb in ber Äegel tritt Teilung ein. (Solle^jel erfïarte gerabe bieje SSerte^ungen für bie gefätyrlidjften; inbefe j(^on 23oitlet) ïjat barauf aufmerïjam gemalt, bafe biefe nidjt jo bebeitïlid) finb, raquo;eil eê ï)ier ge= lüö^nlicf) nur gu einer circuntfcripten Äno^ennecroje fomme. 3tm aenigften gefät)rli^ ift ber in ben Hinteren @trat)Iatifc^nitten Dorfotnmenbe 3lagel= tritt, öorauégefe^t, ba^ ber grembförper nid)t in eine ungewöhnliche Siefe oorgebrungen i[t. @inb bie beknnten Slujei^en einer eitrigen copy;rïranïung besect; (atrat)lt)etnê unb beê .^ufbeinbeugerê Dorï)anben, (f. @. 22), f o faun man baê Seiben für unheilbar erflären.
copy;aêjelbe gilt, toerat eine ftarte Sluftreibung ber Ärone runb um ben ^uf mit roieber^olten Slbsect;cebirungen unb je^r heftigen S^merjen auf eine (gntsünbung besect; ^nfgelenïeê fd)lieèen läfet. 5)iefe ßomplicatiDn ift im Uebrtgeit nf^t l}äiifig, unb bei ber SDiagnofe berfelben mu^ berndfic^tigt werben, ba| and) etnfad)e ^legmonen, todi)t fid) um einen größeren j£ï)eil ber Ärone beè iQufä erftrecfen, in ber Siegel feljr f^merjt)aft finb. 2)ie geftfteUung ber Slrt^ritiê ift in folgen gälten oft rec^t fcf)raquo;ierig. 35a^er ift Éei biefen (grfdjeinungeit aSorficl)t geboten unb nDt^= raquo;enbig, bie copy;egentoart ber copy;rfranfung beê ^nfgelenfeê burc^ anber= roeitige Hilfsmittel feftpftelten. 2)ie großen Sdimerjen 6ei ber IBeraquo;e= gung unb SSelaftung beê %uamp;è, foatie bie periarticnlären Slbêceffe, toüfye an anberen copy;elenfen faft ftgnificante @rf(^einungen einer eitrigen Slrt^ritiê bilben, tonnen biefe S)iagnofe ^ier allein nid)t begrünben.
(Sine foldje copy;rtranïung besect; sect;ufgelenfe0 famt fDiBot)l primär in golge unmittelbarer SSerle^ung berfelben, ober aber fecitnbär burc^ gortpflanjung ber (gntjünbung auf biefeê reg;elenf bebingt werben. S)irecte ä?erle^ungen öom Strahle auê erfolgen enttoeber, nad)bem pgleid) basect; @tral)lbein gertrümmerl ift, ober ber oerleiaenbe Äörper bringt jaifc^en ^ufbein unb Stra^lbeiit in bal ^ttfflclari. ^Derartige Beobachtungen finben fid^ in unferer Siteratur, and) fenne id) fold)e auê eigener copy;rfa^rung.
gnblid) raquo;erbient bie StnfdjtDeHung in ber Äotlje, bi(f)t über unb jttiifdien ben SSaHen, eine befonbere 33ea^tung. copy;iefelbe beutet eine ÏRiterfranfung beê @traï)lpolftersect; an unb fd)lie^t eine ï)ol)e @efaï)r für bie a3eugefel)ne unb beren Slrticulation mit bem (Strat)lbein ein. Sefte^t hierbei ert)ebHd)e Saïjmljeit, f o bafe ber Huf nur mit ber gefy bei fent= rechter 3ticf)tuitg ber Se^enwanb aufgefegt raquo;irb, fo ïann man faft mit €)id)erl)eit auf eine folcï)e ßomplicatton rennen, unb bamit geftaltet ftd) bie sprognofe ftetê fd)Ied)t. 3m Uebrigen mu^ auf baê Seite 22 hierüber copy;efagte öernriefen raquo;erben.
söeI)ttttHutt;v reg;te erPe ^laquo;fs^laquo; btx gerapte ift, ben etwa nod) im Hquot;fe ftedenben fremben Körper oollftänbig ju entfernen bejw. feft=
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58nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;förfte 3lbtï)eilimg.
gixftetten, ob bie Entfernung beêfelben erfolgt i[t. copy;aö ^erauêne^men beê raquo;erle^enben Äörpere gelingt tt\ ber Siegel mit ^raquo;ülfe einer 3^ge unb mufe rec^t Borjici)tig auêgefüï)rt werben, bamit nidjt Stüde beêfelben im ^)ufe ftecfen bleiben, hierbei ift barauf ju acfyten, bafe ber 3ug inberfelbeu 9lt(ï)tung anêgefu^rt toirb, in weleer ber grembför^er iu ben ^uf ein= gebrungen ift. 2Bie oben bemerït, liegt biefe bei Verlegungen oon ben feitlt^en @traf)lfur(^en auê regelmäßig parallel mit ber giidjtung ber copy;tfftrebenroaub. 3llêbann ift bie ganje Soljle beê ^ufeê foweit auê5u= fc^neiben, bafe fie auf einen Mftigeu Stegerbrud nad)giebt. ^n ber 9tad)= barf^aft ber SSerle^ung Berbünue man baê ^raquo;orn fo, bafj ettoasect; 23lut burä)fd)raquo;i^t; and) ber Straal ift ju üerfleinern, fo basect; beim Selaften beê giifeeê jeber reg;rud ooit bemfelben fern gehalten tnirb.
9luf bie SSerbünnung ber (So^le ift ein befoubereê copy;etoic^t ju legen, wenn tiefer ge^enbe Verlegungen ju befürdjteu ftnb, bie Sa^mïieit alfo erl)eblict) ift; anberenfallê reid)t ein 3luêfd)neiben ber @oï)le unb beê copy;traljleê raquo;ie jum 3wed beê 33efd)lagê ausect;. -3ln ber (Stelle, raquo;o ber ^yrembïörper eiugebruugen ift. Wirb eine tridjterformige Deffuung l)er= geftettt. Sn alten frtfdjett gäEen, b. \). fo lange uod) feine copy;iteruug oor= l)anben ift, mttfj alêbanu eine antipl)logiftifcf)e Se^anblung eingeleitet raquo;erben. Sim t)ortl)eil^afteften raquo;irb ber SuB Squot; biefem 3raquo;ed iu talteê Sffiaffer geftellt, raquo;elct)esect; öftere erneuert raquo;erben mttfj. copy;eftatten bie Umftdube nic^t bie 3lnraquo;enbung ber Smtncnfton ober S^Stttioraquo;/ fo müffen falte Umfc^läge applicirt raquo;erben. Defteres erneuern, Ijdufigeê aSegieBen (alle 10 Minuten) berfelben mit faltem Staffer ift unerld^li^. Äu^büuger, Se^m k. oenmreinigen bie SSunbe unb ftnb baljer ju Der= meiben.
ïritt nad) 3-4 Sagen feine merflidje SSefferung ein, fo barf man auf eine Leitung per prim am intentionem ni^t me^r rechnen, unb eê fielen alle mit ber (giterung oerbunbenen reg;efat)reu in -Sluêficfyt. copy;ie oerle^te Stelle ift banu nod)mató forgfältig ju unterfuc^en, ob etraquo;a SBunbfecret retinirt ift. 2lud) ^ter mu^ aSorftd)t mit ber @onbe empfohlen raquo;erben. Seffer ift eê, mit einem f^arfen 3ftinnmeffer baê ^raquo;orn in ber ndd)ften 5lad)barfd)aft ber raquo;erlebten copy;teile ganj fortjuneljmen, maê um fo leid)ter gelingt, alê baêfelbe in tfolge ber ßntjünbung oon feiner ÏRatri?: getrennt ift. 2llêbann oerfu^e man, raquo;enn bie SBunbe in ber ßeberljaut gefc^loffen erf^eint, oorft^tig ju fonbiren, ob nic^t etraquo;a burd) SSerflebung ber Slbflufe für basect; unter ber Seberl)aut liegenbe Söunbfecret, giter u. f. raquo;. oer^inbert ift. grfolgt hierauf ein reid)lid)er 2lbflu|, fo mu| bie SSunbe offen gehalten raquo;erben. 3lm einfad)ften raquo;irb biefeê bur^ ïamponation erreicht. 3(tötf)igenfaltê fann aud) bie SBunbe erweitert raquo;erben. 3Meê ift faft immer bann jraquo;edmä|ig, raquo;euu auê ber engen Deffnung größere öuantitäteu @iter ober 3aud)e entleert raquo;erben. Slaquo; jebem galle ftnb nunmehr raquo;arme gtifebaber angejeigt, um bie copy;ranulation
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reg;te acute föntäünbung ber ^uflcber^aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 59
aujuregen imb bie ßert^ethmg ju beförbern; bod^ muffen biefe continu= irlid) angetoenbet raquo;erben. 3[t biefesect; nic^t mögli^, fo empfep esect; ftd), warme ßataplaemen ju applictren, bte raquo;on geit gu ßett (alte ï)all)e @tunbeii) mit raquo;armem SBaffer begoffeu raquo;erben.
3n ber übrigen 3ett ift ein Skrbanb anjulegeu unb 3raquo;ar namentltd) um baê 35orfaHeit ber freigelegten Sßeidjtljeile ju Derl^inberit. gin bereite eingetretener forfait mufe bnrd) einen jwecfmäfjigen copy;rudoerbanb ober anbere ^ülfsmittel jurücïgebrdngt raquo;erben. SSeim ^ageltritt ift auf biefen legten ^unït befonberS ju ad)ten, beim gerabe bie raquo;orgefaüenen 2Bei(|= tl)eile geben oft bie Urfadje jur detention ber Sßimbfecrete ab, raquo;elcf)esect; an biefer copy;teile gerabe mit ber größten reg;efat)r öerbuitben ift.
2)omit ber ^uf nic^t 511 fet)r aitötrodnet, läfet man benfelben einige 3eit nad) bem 5ßabe einfetten.
3ft bem (äiter noc^ 3aud)e betgemifct)t unb ftnb bie copy;dimerjen fe^r grofs, fo ift ber Eintritt öon Stecrofe 311 ßermut^en. Um tie abgeftorbenen Waffen möglic^ft balb ju entfernen, mu| bie SSunbe täglid) unterfud^t raquo;erben, bod) befd)ränfe man hierbei ben reg;ebraiic^ ber Sonbe auf baê 9bt^raquo;enbigfte. 3eigt ftd) in ber SBunbe eine grauweiße, raquo;eid^e SRaffe, bie bei ber 23erHl)ning raquo;eber blutet nod) fdjtnerjt (9Recrofe), fo mu| beren (äntfernnng mbglid)ft balb beraquo;irft raquo;erben, xoaè am beften mit ^ülfe ber pincette ober Äornsange gelingt, ^m Uebrigen muffen bte altgemeinen copy;rnnbfdl^e ber 6f)iriirgie ^Ia| greifen: 2Dte Sorge für 3ftetn= lic^feit fann md) I)ier nid)t genug empfohlen raquo;erben; unb wenn eine anber= raquo;eitige SBerantaffung für haê -Slulegen eineê SSerbanbeê niéjt me^r t)or= liegt, fo muß baSfelbe fd)on auê biefem copy;ruube fo lange fortgefefet raquo;erben, otó noc^ eine offene SBunbe öorljanben ift. Sïec^t oortl)eil^aft ift, namentlid) raquo;enn bas Säunbfecret eine übelried)enbe a3ef^affeiil)eit beftijt, ein SSerbanb mit ßarbolol ober reg;li)cerin (1:10). laquo;pierburd) wirb nid)t attetn eine 5)eêinfection erhielt ober 3ei1^ung Dert)inbcrt, fonbern baê benachbarte ^orn raquo;irb ättgleid) raquo;ei(^ unb gefd)metbig erhalten, fo baf? esect; auf bie entjünblid) gefd)raquo;ollenen Steile feinen copy;rini nusüben ïann. Slue bemfelben reg;rnnbe ift bie raquo;ieberl)olte ßntfermutg ber nad)raquo;ad)fenben ^orumaffen notl)raquo;enbig, ganj befonberê, raquo;enn bie Sdjmeräen längere 3eit anhalten.
3. Scï itionctitritt
3Serraquo;unbungen an ber Ärone burc^ ben Sritt eineê anbereu gusect;esect; bilben jiemlid) pufige SSorïommniffe, namentlid) im SSinter, raquo;enn bte Stollen ber fmfeifen gefd)ärft ftnb. Sßalb ift nur bie aufjcre ^raquo;aut, balb jugleid) ber ^leifc^faum unb bie Äronenraquo;ulft, nic^t feiten ftnb fogar tiefer liegenbe Steile, raquo;ie bie copy;el)ne beê langen 3laquo;l)eitftredere, baê ^ufbein
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60nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ßrfte SlbtlieUung.
ober |)ufgelenï öon ber aSerte|u!tg betroffen. SDarauê geïjt ^eroor, bafe bie SSebeutung ber al3 „Äroitentrittquot; bejeic^tteten Selben eine feï)r öer= jc^iebene fein fann. copy;er geraquo;óï)nUcf)fte @t| besect; Ärcnentrittee ift bie Sef)e besect; ^ufeê, boc^ werben and) an beu @eiten= unb felbft ben ïracfyten* treilen jntoeilen fol^e beobachtet.
2)er Äronentritt bittet eine Duetfc^wunbe, benn toenn aud) ber Ber= lefeenbe copy;toüen gefc^ärft roar, f o ift berfelbe immerhin bod^ ju ftumpf, um o^ne größere Ärafttoirhmg in bie 2Seid}tl)eite einjitbringen. copy;ie Skrttninbung ift bat)er ftetê mit einer meljr ober raquo;eniger ftarïen Duetfcfyung terbunben, in ben meiften fällen ^at bie lentere fogar eine größere a3e= beutung alê bie Sßunbe. @S ïann baï)er cutdj itid)t auffallen, bajj biefe 35erle|ung 5U ben allgemein gefürd)teten Seiben geprt; benn einerfeite bietet bie Teilung raquo;iel !Sd)n)ierigïeiten unb ift tro^ ber Sänge ber gdt, mel^e biefelbe erforbert, oft nur eine unöollftänbige, inbem oielerlei (Störungen jurüdbleiben ïönneu; anbererfeitê gehören töbütdje ßompli^ cationen feinestoegê ju beu felteiten Sluegängeu. 3llsect; Duetfd)txgt;unbe lafjt biefelbe f aft niemals eine Teilung auf bem erften SSege ju copy;taube lommen, fonbern biefe erfolgt regelmäßig per supurationem. hierbei fönnen fid) mancherlei gdjWierigfeiten eiufteÖen. 3u jebem g-alle ftört bie Jpomaanb jene ^eilïcrgange me^r ober raquo;eniger; biefelbe übt einen S)rud auf bie gefd)toollenen 3tbtf)eilungen ber Äronenttmlft ausect; unb be= günftigt auf biefe Sßeife baê Slitftreteu raquo;on 9tecrofe. copy;agu ïommt, ba^ ber Äronenranb ber ^Drutoaub ein ^inberuifs für beu regelmäßigen Slbflufe besect; 2Bunbfecretesect; barftellt, raquo;elc^eê fe^r l)äufig eine iaud)ige SSefc^affeuljeit annimmt. S)ie normale 6iurid)tung ber Äronenwulft, namentlict) ber grofee amp;d)a\t an elaftifd)em copy;etoebe, oerleifjt ebenfalls eine ^räbie^ofttion jum Slbfterben, h3eld)esect; ferner nod) burd) bie Slrt ber a5ede|ung (Quetf^ung) unterftü^t wirb. Unter biefen Umftänbeu ift baê l)äufige Sluftreten Bon 9lecrofe in ber (Sutiê unb feïbft ben tiefer liegenben reg;eraquo;ebêtljeilen beim Äronentritt ganj ertlarlid). 3lud) ift uid)t ju oergeffen, basect; ftc^ in ber @ukutisect; ber Äronenwulft ent^ünblic^e ^Sro= jeffe lei^t auêbreiten, raquo;oobnrd) ui^t allein bie ^ufbeinfnorpel fonbern auä) bas ^lufgelenf in reg;efa^r fommeu fönnen. Gntblid) raquo;erben md)t feiten bei bem Äronentritt felbft Drgane öon ^o^er SDignität raquo;erlebt, uameutlid) bas ^ufbein uitb bas |)ufgelenï.
3um reg;lüd pflegen bie gtegenerationeoorgänge an ber Ärone, wie an ber .£mfleberf)aut überl)aupt mit großer $8oltfommenl)eit aijulaufen. Selbft nat^ fd)raquo;ereu, mit 3Recrofe öetbunbenen 3Serle|ungen fie^t man oft bie Restitutio ad integrum eintreten, b. f). bie ^leifcProne nitumt iï)re pï)9fiolDgifd)e ï^atigfeit, SBaub^orn jn bilben, in ber früheren 33dII= fommentieit raquo;ieber auf.
copy;ine oorübergeljeube llnterbred)ung in ber 3;l)ätigfeit ber Äroneuwulft musect; natürlich eintreten, fobalb ft^ eine eiuigermafeen l)eftige copy;ntjünbung
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2)te acute Sntäünbung ber J^ufkbettjout.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 61
an berfelben etablirt ^at. Sowie elt;S jur glä^ene^jubation fotnmt, |ört bte normale ^ornbilbenbe S^ätigfeit ber betreffenben 3lbt^eilung ber Äro= nenwulft auf. reg;ie notïiwenbtge Solge Neroon i[t, ba^ an ber Stelle jtdj fpäter eine SüdEe in ber ^ornwanb finbet. ÜRan nennt einen jold)cn 2)efect eine „^ornïluftquot;, beren 3lusect;be^nnng oon ber rfiumltdjen unb zeitigen Vlnterbred}ung ber ^ornprobuction an ber Ärone abhängig ift. S)te Sluêbreitung ber copy;ntjünbung an ber Ärone entf^eibet über bie fjorijontale,' bie Sauer berjelben über bie fenfred)te ïtuêbe^nung ber ^ornfluft. 2Birb bie ^ornbilbung an ber Ärone bauernb geftört, bann jeigt fiel) ber ent= jpred)enbe 2lbfd)nitt ber |)Drnraquo;anb für immer befect.
%m bie Srage, ob eine Restitutio ad integrum eingetreten ift, beg. eintreten toirb, ift bie 23efcl)affen{)eit ber über ber ^ornïluft gelegenen 2tbtl)eiluitg ber Jporntoanb in letter 2inie entfd)eibenb. reg;erabe l)ier jeigt jid) ein tjofy entwidelteê tRegenerationsoermogen. Obgleich eine gro^e 3a^l öon papillen ber ülecrofe aul}eim gefallen ift, unb eine nod) größere 3lnjal)l in nottftänbiger Unorbnmig fid) befinbet, lagern ftd) bie le|teren boef altmälig fo gufammen, bafe basect; 5probuct il)rer S^dtigïeit gleidjfam auê bemfelben reg;ufe t}eröorgel)t, mie oorver; and) nid^t eine copy;pur ber ftattge^abten 35erle|ung bleibt oft übrig, copy;iefe SE^atfa^e lä|t ftd) mof)l nur burd) bie Slnnaïjme erïldren, ba^ bie nid)t mit erfraitïten, in ber nor= malen Sage raquo;erljarrenben papillen bie erfranften in iï)re frühere ^ßofttion jurüdbringen. 2)a bie fflenarbung öon ben Sïanbern auêgeï)t, fo mu^ baê in einer gleichmäßig anbauernnbe Skttegung ftc^ befinbenbe ^ßrobuet ber nid)t erfranïten papillen bie benadjbarten ïranïen in biefelbe, b. 1^. in il)re frühere Dlid)tung unb Sage gurüdfüljren. copy;amit fte^t ouc^ bie aSeobadjtung in Uebereinftimmung, baß Deformitäten jurüdbleiben, fo= balb bie ffienarbung nic^t langfam unb gleichmäßig Don ben Diäm bern erfolgt. SBenn j. Sß. burc^ aSernad)läfftgung biefer copy;eftdjtêpunïte bei ber SSe^anblung bie SSenarbung an einer copy;tette ftd) unregelmäßig Dorfdjiebt, bie ^ornprobuetion fdjon gu einer geit beginnt, in ber nodj eine ftarfe Slnfdjmeltung Dor^anben ift, fo baß alfo bie papillen unmöglich ftd) rangiren ïönnen, bann toerben biefelben Don iljrem eigenen ^ßrobuete gleid)fam eingemauert unb muffen nottjicenbig für immer in biefer Sage Derljarren. 3t)re Sage aber entfi^eibet über bie Sïidjtung ber Don il^nen gebilbeten ^gt;ornröf)rd)en, bemna^ muffen au^ biefe Don ben normalen ab= meidjen. Snbem f o eine größere Slnjaïjl Don papillen für immer biefe Deränberte Sagerung einnimmt, entfielen jene attgemein alê unheilbar beïannten, ïjornigen Stuêwüc^fe an ber Ärone (gig. 11.). 3)(tó aber foü bie aSe^anblung Der^inbern unb beê^alb ift bie angeftellte SSetrac^tung and) Don practifdjem SBertl^e.
3n anberen gdHen treten bauernbe S)efecte an ber ^ornmanb auf, toeld)e burd) ben Untergang einer größeren Stn^aljï DonÄronen=-papißen bebingt ftnb. Sin ber entfpredjenben 3lbtï)eilung ber sect;orn=
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(ïrfte 3t6tl)eilung.
toanb jeigt ftc^ fpater eine rinneufövmige Vertiefung, ßuweilen
fteßt \\ï) aud) in ?yolge folder Äronenoerle^ung ein f)t):per|)laftil'd)er
nnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Vorgang ein, unb jaar t)oräugö=
fteife bann, raquo;cun bie 2Serï)or=
nung bei nod) fieftefyenber, ftär=
ferer Slnf^wellungber Äronenwulft
eingetreten i[t. Unter biejen Um=
ftänben bilben jtc^ fpäter fcuilen=
artige Verbictungen ber Qom='
raquo;anb, bie in ber DRi^tung ber
^)ornrDl)rd)en entweber ber 9lu|en=
ober Snnenftädje ber SBanb an=
SfttoniWt erftnnfung bev Atone in Solje tittel ßronentrittc^.
liegen unbfriiljerals „^p ornb rüd)equot;
(Keraphyllocele) bejeid)net tt)ur=
ben. 58 ra n ell*) ^at biefelben
auêfü^r[Td)er 6ejd)rie6en.
S)ie an ber 3nnenf(äd)e ber .porntoanb BDr=
Bfj. 12-
ïonmenben (iyig. 12) finb mit atro=
p^tf^en Vorgängen am sect;nfbeine
öerbnnben vtnb Beranlaffen jntoeilen
d)rDmf(^e £al)ml)eit.
Siagnofe. S)ie (ärtenmmg eineê Äronentritte^ i[t in ber Siegel mit Sdinrierigfeiten ind)t t)er= bunben. £)berftäc^lid)e Verlegungen fönnen jwar burc^ ein langesect; Qaav ber Ärone üerbetft unb bei bem geilen öon Sal}m^eit überfe^en raquo;erben. Vei einer flüd)tigen Unter= fud}ung fann ein JDurd)brud) raquo;on giter für ein Äronentritt get)alteu raquo;erben. (Sine nur einigermaßen auf= merïfame Vetrad)tung ber betreffenben
Keraphyllocele (b.) mit einem *otn|)jalt tetÉunben (c).
Stelle Idfjt jebo^ einen jold)en 3rr=
äjtatt fe^r leicht oermeiben. Verlegungen ber Aronentóulft fönnen gelegentlich auc^ burd} anber= weitige Urfa^en raquo;eranlaßt raquo;erben, j. V. burc^ Streiken ober jufällige copy;intoirfung öerle^enber Äörper. @old)e ßäftonen raquo;on bem Äronentrittc in jebem galle ju trennen, ijt juraquo;eilen red)t f^raquo;er, igt;oé) ba bie Ve= beutung unb 23eï)anblung biefelbe bleibt, fo fommeu fte für bie 3)ifferenttal= biagnofe ntd)t tu Vetrac^t.
^ycuftfjcthtncj. SBte bereite erraquo;äl)nt, gehört ber Äronentxitt im
*) SStertelja^reSicfirtft Bon aKüller u. Stölt. SBb. XVI it. XXI.
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reg;te acute Grntjünbung ber ^)ufleberf)aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 63
Singememeu ju ben me^r ober ïoeniger bebenïH(|eu Seiben, boc^ raquo;erlaufen biefe SSerle^ungen fetneêwegê alle ungünftig; im reg;egeutï)eil in ben meiften gälten isirb fogar eine öolle SBieber^erfteKung erjielt. copy;ie SSe^eilung mufj ba^er üerjc^ieben auêfalten, unb eë finb in bem con= creten gälte namentti^ fotgenbe 2lnï)altspunfte ffa bie ^Srognoje ju berudfidtitigen:
1.nbsp; nbsp;copy;er Drt nnb bie 3lulbeï)nung ber SSerte^ung. 3e weniger bie Äronenwxilft feliift betroffen ift, befto günftiger geftatten [i^ bie ^raquo;eilüorgänge. £)berf(ä(i)ltd)e 3SerIe|itngeu ber äußeren Qavit unb beê gletj(^faumesect; oïjne perforation berjelben fonnen gerabeju atê unbcbenftid) angefe^en werben. Siefelben feilen bei entfprecfyenber 23e^anbluiig unb 9ïu^e regelmatig unb lei^t. éobatb bie (Sntiê aber perforirt ift, toirb ber Sttftwib bebenfltd), unb je tiefer bie 3?erle|ung reicht, um fo gefährlicher.
2.nbsp; copy;ie reg;rö|e ber Slnfcfyaelluug unb ber reg;rab ber Sa^m^eit. @te erfe^en bie ï)ier erfc^werte Socatunterfuc^ung imb namentli^ ben copy;ebrauci) ber Sonbe, raquo;elcfie üiet toeniger im (Staube ift, Sluffcfylufj über bie 3Ser= breitung beê ^rojeffeS ju geben, alê bie genannten @t)mptome, benit ni(t)t altein bie ßonttnuitälStrennung, fonbern auc^ bie gleidueitig DDrf)anbene Quetf^uug entfd)eibet über bie (Sröfje ber copy;efa^r. copy;ie Slpplicatiou ber lt;Sonbe ift fogar gefäf)rlid), toettu biefe ui(^t mit befonberer 3Sorftc^t gef(^iet)t. copy;a bie SSerte^ung nid)t feiten biê in bie 9(taf)e besect; reg;elenfesect; üor= bringt, fo faun burc^ eine plo^lidie Semegung oon Seiten beê ^jSferbeê leicht eine 3?erlefeung ber copy;eleuHapfel tjerbeigefü^rt werben. SBirb inbefe baä Sonbiren not^wenbig, fo tt)äl)le man ftatt ber Wtdaü- eine toeicfje gifc^= beinfonbe unb fe^e bie fonbirenbe ^gt;anb feft auf. S3eim Vorbringen gegen baê reg;elenf mxisect; überljaupt befonbere 3Sorftd)t gebraust werben. Quv geftftellung einer copy;eïenfwunbe ift übrigenê ^ier fo wenig, wie anberêwo eine Sonbe notïjwenbig, fonbern esect; musect; ber Si^ ber SSerle^ung, bie Sinfdjwettung, ber reg;rab ber Sa^ml)eit unb namentlich ber Sluêflufe raquo;on S^nooia hierüber entfctjeiben. Sin ber copy;renje beê 3el)eit= unb Seitent^eilê beê ^mfesect; liegt basect; sect;ufgelenï ber Ärone am uä(J)ften, balver ftnb Äroneutritte an biefer Stelle ftetê bebenïlidjer.
3n topogra|)l)ifd)er Sejie^uug ift ferner ju berüdfidjtigen, ba| ber obere 3f{anb beê Aronenfortfa^eê öom ^ufbeiu in ber ^)D^e beê ÄrDneu= ranbeê ber 3^euwanb feine Sage l)at. copy;ie (gntfernung beê ^ufgelenïeê Bon ber äußeren glä^e ber Äronenwulft beträgt an ber 3Ritte ber ße^e etwa 1—2 cm. 3m weitereu SSerlonfe na^ ber Seitenwaub tritt 'baê ^nfgelenï immer met)r oou ber Ärone bei ^ufeS jurüif unb nafy unten, fo basect; bie reg;efaï)r ber copy;elenïoerle^ung ^ier geringer wirb. SBegen ber copy;efal^r für baê -gufgelenf unb ben langen ße^nftreder muffen bie Äronentritte an ber 3^ ftetê mit befonberer SSorftc^t beurteilt raquo;erben. Slaquo; ber SRegel tft bie Sa^m^eit bei ben Verlegungen an biefer Stelle
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64nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;ßrfte Slb^cttung.
grofe, bie @d)merjen treten aber ba, too eine copy;elenïaffection nic^t öorliegt, öorneï)mltcï) im SKotnente ber Bewegung beê Sufeeê t)eröor, maïjrenb eine Selaftung im @tanbe ber 3ftuï)e regelmäßig ftattfinbet. ^ierburtf) airb ber SBeweiê geliefert, baß baê ^ufgelenf nid^t mit= leibet. 3ft basect; Äapfelbanb besect; ^ufgelenfeê raquo;erlebt, jo ïamt basect; Setben in ber ÜRegel alê unheilbar ktrai^tet werben, benn eê ftettt ftd) faft ftetê eine iau(ï)ige reg;elen!entjünbung ein. 2)ie heftigen @d)meräen nnb ber 2lnsect;fhiß Don copy;tptoüta geben ben SSemeiê fur bieje 6omplt= cation, woburct) bie ^rognoje ftc^ fe^r ungnnftig geftaltet. 3uttgt;eileit entmidelt ft^ erft im weiteren Verlaufe beê Seibenê burd) gortpflanjung ber (äntjünbnng eine 5(rtï)ritiê besect; sect;ufgelen!eê. 3quot; folgern ^aüt äußert fxd) bie copy;ntjünbung beê ^ufgelenfeê neben großen copy;c^merjen burd) eine Slnf^weKung ber ganzen Ärone, bie fpäter an oerfdiiebenen copy;tellen unb wieberf)olt abêcebirt. copy;agn gefeilt jldj Sieber, bie ïtiiere laffen in %oIqc ber @rf)merjen raquo;om Reffen ab, liegen beftänbig nnb gefeit in Solge beê 23ecubitalgangranê an copy;epttc^ämie ju copy;runbe.
S)ie 23erle^ungen ber Ärone an ber (aeiten= xtnb 2:racf)tenwanb ftnb gwar weniger gefä^rlic^, altein esect; get)en ausect; i^nen juweilen Änorpel= fifteln ^eroor, weld)e eine längere Qtit ju i^rer Teilung in Slnfprud) nehmen. -2lUe biefe copy;öentualitaten müffen bei bem Äronentritte berud= fidjtigt werben; auc^ barf man niemals öergeffeu, baß bie ooïïftanbige Teilung erft bann alsect; gefriert betrad)tet werben ïann, wenn eine normale SBanbbilbung bie Dottftänbige SBieber^erftellung ber pf)9ftologifc^en 2;^ätig= feit an ber raquo;erlebten ÄronenWulft bocumentirt.
Sifcvapic- (Selbftberftänblitf) finben auc^ ^ier bie allgemeinen [Regeln ber SBunbbeljanblung 3lnwenbung. 2)aju fommen jeboc^ biejenigen Subicationen, welcfye [\é) auê ber Slrt unb SBeife ber SSerle^ung, fowie ber 33efct)affen^eit ber öerle|ten ïfieile unb beren ïtadjbarfdjaft ergeben. 58or aHem ift ju bebenden, baß eine Quetfdjwunbe öorliegt, bie faft regel= mäßig burd) frembe Äörper raquo;erunreinigt ift. 2:ï)eilê ftnb eê bie bei ber 3Serle^ung in bie SBnnbe gebrücEten spaare ber Ärone unb loêgetrennte (StucEe beê SSanb^orneê, t{)eiïê raquo;on außen eingebrungener @d)mu^ u. f. w. ^)ierju ïommen enblid) bie burd) bie Duetfdjung jum 2lb= fterben gebrauten reg;ewebêt^eile. Sie erfte Slufgabe, bie bei jebem Äronentritt ju erfüllen ift, ift baïjer baê Slbfdieren ber sect;aare an ber oerleven laquo;Stelle unb bie Entfernung ber etwa in ber SBunbe beftnblid)en fremben Äörper. hierbei gewinnt man jugleidj einen ungefähren Ueber= blid über ben Orab unb bie Sluêbreitung ber 3Serle|ung.
Sllêbann ift bie ^ornroanb unterhalb ber raquo;erlebten Stelle abju= fd)Wä(^en. föian läßt am beften mit ber 9laê^el ein ïjalbmonbformigeê Stüd ber SBanb, unmittelbar unter ber SSerle^ung fo weit oerbünnen, baß baê ^lorn fidj auf ben ^ingerbrucE nachgiebig erweift. copy;iefe 2lb= f^wäd)ung ber SBanb ift ftetê jwecfmäßig, notï)Wenbig aber, fobalb bie
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SDic acute entjünbung ber ^uflcberïjaut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 65
Äronenraulft er^eblid^ oerle^t ift, mtb jwar mit [Rücfficf)t imf bie, menu md)t fd^on raquo;orijanbene, fo boc^ regelmäßig eintretenbe Stnf^aeKung. @efd)iel)t biejesect; nid)t, fo übt bie unnacfjgiebige SBanb einen SDrud auf bie entaünblic^ gej(t)raquo;o((ene Ärone auê, mobur^ niäjt allein bie ent= jünbung unb bie copy;djinersen er^eblic^ gefteigert raquo;erben, jonbern audj baê gintreten ber 9tecrofe begünftigt wirb. 3Son bem reg;rabe unb ber Sluêbreitung ber SSerlefeung wirb efi bat)er aud) abfangen, toie raquo;iel Bon ber Sßanb 311 entfernen ift. 3üê [Regel gilt, bafj bie Slbfcl)Wäc^ung ber SBaub jo weit erfolgen mu^, wie bie 2lnfcl)wellung an ber Äronenwulft reicht. 3ft an bem Äronenranbe bie SSanb etwa mit Derle^t, ober oou i^rer Tlatny loêgeloft, fo nimmt man biefelbe in ber Ausbreitung biefer Trennung Bollftänbig fort, raquo;eil fie anberenfallê bie SBunbe med)anif(ï) reijt unb bem Slbfluffe beê in ber tRegel me£)r ober weniger jauchigen SBunbfecreteê ^inberlid) ift.
Stadjbem biefeê gefd)el)en, läßt man bei frifrfjeu aSerle^ungen mäßige Äälte einwirten. 2tm jwecEmäßigften gefc^ie^t bieê in %ovm ber gntmerfion, burc^ ginfteHen in ein @efäß mit ïaltem SBaffer, raquo;elc^eê öfter erneuert, ober burd) Einlegen bou 6iê fait erhalten raquo;erben muß. SBo biefe Slpplication nifyt burc^fü^rbar ift, fann bie Äälte in g-orm Bon llm= fdllägen angetoenbet raquo;erben. £)ie le|tereu finb jebo^ weniger ju em= Pfeilen, t^eilê weil fte faft niemale correct applicirt raquo;erben, tljeilê raquo;eil burd^ ben copy;rud ber llmfdiläge bie copy;d^meräen unb bie copy;ntjünbung ge= fteigert werben. Sei großer copy;d^mer^aftigïeit unb ftarfer Änfd^wellung finb biefelben baï)er gang ju Bermeiben; jebenfaöS muffen redjt weidde unb leid)te ßompreffen benu|t werben, bie man öortt)eilï)aft in furjeu 3wifd^enräumeu mit SBaffer befeud)ten läßt. SBa^renb ber 9lad)t wirb ein SSerbanb angelegt, uac^bem bie SBunbe mit einem weisen, mit garbolöl getränften Sampon bebedt raquo;orbeit ift. 25aê Del raquo;irït ïjier nod) burc^ 3Beic^erï)alten beê sect;orneê Bortïjeil^aft. S3ei ber Application beê SSerbanbeê muß Bor allem barauf 9türfftdi)t genommen raquo;erben, baß nidfjt ein ju ftarïer S)rud auf bie entjünbeten Steile auêgeübt raquo;irb.
reg;ie Slnwenbuug ber Mlte beim Äronentritt ift im Slllgemeinen wenig beliebt, unb mancher ^ractiïer jieï)t eê Bor, Bon Born herein ein anbereê 3Serfa^ren einjuf^lagen. 6ê ift rid)tig, baß bie Äälte nur in einem befc^räntten reg;rabe Slnweubung ßnben borf unb jwar mit 9ïüdft(^t auf bie örtlidjen SSer^ältuiffe unb auf bie £}uetfd)raquo;unbe. Sllê altgemeine c^irurgifd^e 3ftegel muß aud) ^ier ber copy;runbfa^ gelten: „3e größer bie Sluetfdjung, um fo meï)r muß bie Äältewirfung befc^ränft werben.quot; SSefinben ft^ in ber frifd)enSBunbe Biel ^ermahnte reg;ewebêtl)eile, fo muß ein weiteree Slbfterben befürd)tet raquo;erben; bie SBunbränber ftnb burc^ bie Quetfd^ung meïjr ober raquo;eniger Berieft, i^re copy;efäße ^erriffen, unb fte befinben fid) in ber reg;efa{)r neïrotifdf) ju raquo;erben. Unter biefen Umftänben ift bie anbauernb angewenbete Äälte geeignet, bie
^juftt.inf^eiten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;5
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66nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Ctfte 3lbtl)ettun9.
ein vita minima fü^renben Oeroeïiêt^eile jum Slbfterben ju bringen. Stufeerbem befd^ränft Äälte befanntlidj bie raquo;egetattöen SSorgänge in ber SBunbe f omit bie demarcation ber necrotifdjen SJiofjen, baê fog. „Reinigenquot; ber SSunbe.
2)ie Application ber Ädlte mufe ba^er auf 2 — 3 Jage nad) ber SSerle|ung befdjränft, unb biefe nic^t ju intenfiü angetteubet rcerben. Unter ben oben angeführten Umftanben i[t fogar bie Slnïoenbung eineè toarmen 33abeê raquo;orjujie^en. sect;ierburd) rairb bie SBnnbe ebenfallsraquo; gereinigt, baê jan^ige Secret abgefpült, bie copy;iterung unb demarcation be= fdjlennigt unb bie |)ornraquo;anb toeid) erhalten, fo ba^ ber 2)rucf berjelben auf bie entjfmblid) angefd)mollene Ärone gemilbert wirb. Sluftatt ber a3äber fönnen auc^ raquo;arme Umfdjläge mit ben angegebenen 3Sorfi(^fémafe= regeln Slnwenbung finben. So lauge bie (granulation nod) mangelhaft ift, raquo;erbinbe man wä^renb ber 3(lad)t mit ßurbolöl ober noc^ beffer mit copy;igeftiüfalbe, Ungt. basilicum u. f. to. ^n ber 3fiegel wirb bie copy;iterung unb copy;rannlation balb red)t lebhaft, nic^t feiten überfd)reitet fie fogar basect; gewünf^te 9Ra$. 3lusect; biefem copy;runbe ^aben fid) feit 2lltersect; ^er bie leid)t auêtrocfuenben SRittel einen Sftuf bei ber äkljaubtung beê Äronen= tritteê erworben. 3m SSolfe würbe gewö^nlic^ reg;erbfäure in gorm öon Sinte angewenbet; l)eutjutage enthält jeboc^ bie SHute in ber Siegel ïeine reg;erbfäure. 3lusect; bemfelben reg;runbe finben oielfältig Sleipraparate 3ln= wenbung; empfet)lenêwert^ ift warmer 33leiwaffer ober ein Sab raquo;on copy;id)enrinbenbecoct u. f. w. sect;at man copy;elegen^eit, ben ^fufj täglid) jwedentfpre^enb oerbinben ju laffen, fo erreicht man benfelben gmd burd) einen gut angelegten Srudöerbanb. S)urd) benfelben wirb bie £luetfd)ung oou Seiten ber ^raquo;ornwanb oerl)inbertr bie @d)merjen nehmen oft fid)tlid) ab, fo bafe ^ter ein copy;ruifoerbanb, ebenfo wie beim Vorfall anberer Si5eid)t^eile beê^ufeê, alsect; ein fcfymerjftillenbeê ÜKittel angefeï)en werben fann. Um ein leid)teê @d)rumpfen unb Sluêtrocfnen ^erbeijufü^ren, be= pinfele man bie SBunbflädje mit SBunbbalfam, Tinet. Jodi u. f. w. Ueppige copy;ranulationen werben mit ^raquo;öllenftein abgeafet, unter Umftänben auc^ auf operatioem Sikge entfernt. SDauert bie Teilung länger, fo ift befonbere Stufmerffamfeit auf bie Sßunbräuber ju richten. TOc^t feiten bilbet ftä) auf benfelben eine reidjlidje 2)ïenge ^orn, welnee forgfältig unb oft wieberljolt entfernt werben mu|, weil burd) baêfelbe bie SSenarbung oerl)in= bert wirb, gineêt^eilê üben biefe garten, ftarren Slänber einen 5Drurf auf bie SBuube auê unb quetfdjen biefelbe bei jeber Bewegung beê ^yu^eè; anberentl)ettó geben bie callöfen SBunbränber bie näd)fte tlrfad)e ju ben ïranf^aften ^ornwuc^erungen an ber Ärone ab.
$Die 33enarbung raufc, wie bereite erwäl)itt, ganj allmälig erfolgen; eS foil bie eine Rapide nad) ber anberen unb burd) biefelbe in iljre normale Sage jurMgebradjt werben, bamit fie il)r ^orn in ber 3Banb= ric^tung nad) unten fd)ieben fann. £)iefesect; wirb am eiufad)ften burd)
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Dié acute copy;ntjünbung ber ^puftebcr^aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 67
feudjte SBärme eneic^t. 3)iejelbe erhält bie neugebilbeten fgt;ommafieu wüä), jo basect; bie 3lbfd)tt)el(xmg ber Ärone, fotüie bie richtige Sagenmg ber ^tpilieit berjelkn ungeftört öon Statten ge^en ïann. 2a[feu bie (Sd)tner5en nac^, unb ift bie SBunbe bereite in ber Sßernarbung begriffen, fo ïann biefe 3Birfiing beê tnarmen SBafferê buri^ 3ufa| öon etftaê sect;dIs= afd)e, (seifennjaffer, ^ottajdje ober Kalilauge (0,5 pßt.) erl^ö^t werben. 9lusect; biefem reg;rmibe ftnb bie 23äber Bon Seifenftiaffer nnb Slfd)e beim Äronentritt üielfältig empfohlen werben.
9ti(^t jelten ift bie günftige SBirhmg ber warmen SSäber in S^eifel gegogen. 3Bie immer liegt au^ ^ier bie SSaijrljeit in ber 5Witte. eä mn% jugegeben werben, bafe bnrd) bie auflocfernbe SBirhmg berfelben baê .'peröorbrängen ber reg;ewebe (SBeic^t^eile) begünftigt wirb. 2Bo bieö eingetreten ift, ba.nuifj bie 9tnwenbung ber SSäber auêgefe^t ober bod) traquo;efd)ränft werben, ^n jolden fällen leiftet ein öorfidjtig angelegter 25rud:= öerbanb ooräüglic^e copy;ienfte. reg;er lentere gewährt baljer in ber ^riBat= prapê, roeide eine täglitf)e Unterfu^nng beê 3quot;ftflnfoê oft nic()t geftattet, mand)e 3Sortljeile unb wirb öon öielen ^ßractifern mit Vorliebe angewen= bet. 9ïacl)bem bie SBnnbe gereinigt, baê SBunbtyont oerbfmnt ift, wirb eine jweifityfige ffiinbe öon ber Äöt^e ausect; fo nac^ oorn gefü{)rt, baß fid) biefelbe auf ber mit einem ÜÜBergbaufd) bebedten SBunbe freuet, üon ï)icr an ben Seitenwänben besect; sect;nfeê ^erabläuft unb fid) auf ber (aol)lenfIäd)e beêfelben abermale freujt, fo baß bie Äopfe auf ber SBnnbe wieber Sufammentreffen. Siefe Souren wieberï)olen ftc^, bisect; bie Gnbeu ber 33inbe entweber unter ber Soljle ober an einer (Seiteuwanb beê ^)ufeê, jebenfallu aber nic^t auf ber SBunbe äufammengefnotet werben. 23ei sect;ufen mit langen 2rad)ten erfüllt eine einföpfige Sinbe, wel^e über bie SBnnbe unb bie 2:rad)teuwänbe beê ^)ufeê gelegt wirb, beufelben Qvotd. Slud) faun man einen fogenannten Äettenoerbaub anwenben. Seim anlegen beêfelbeu fommt esect; in erfter Sinie barauf an, baß auf bie üerle|te copy;teile .ni^t ein jn ftarter Srud anêgeübt wirb, woburd) bie öefaljr ber 3lecrofe nod) gefteigert würbe. ïïlubererfeitê muß aber ber 3?erbanb feft genug liegen um basect; 33orquelten ber Sgt;eid)t^eile 511 üerl)inberit. 5(Keift nehmen nad) Anlegung einesect; a?erbanbesect; bie iS(|merjen balb ab; in biefem ^alle. fatm man beufelben uubeforgt 3 — 4 Sage liegen laffen, namentlid) wenn bie (Srueuerung beufelben nic^t oon geübter .vpanb auêgefü^rt werben faun. 9lef)men bagegen bie copy;c^tnerjen jn, fo muß ber 3Serbanb abgenommen werben unb eine anberweitige 33et)anblung eintreten.
S)er auf bie SBnnbe 511 legenbe Sßergbaufc^ wirb üort^eill)aft mit etwas *ßlei= ober 3iuffalbe beftric^en, wenn cê ftd) um eine frifc^e SSunbe mit copy;ntjünbung ï)anbelt; bei älteren finben bagegen Bortf)eil()aft reg;igeftiD= falben énweubuug; finb öiel uecrotifc^e 9Kaffen öorl)anbeu, fo empfiehlt fii^ Garbolöl ober ßam^erbrei.
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68nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;ßrfte Slbtljeihmg.
5)ie ainfc^auungen ber Sßracttfer über bie Söetjanblung beê Aronentrttteê ge^en oft roeit auêeinanber; roas ber eine roarm empfiehlt, t)erurtt)eiU ber anbere. gum'amp;fyiï ift bieä auf ben Umftanb jjurücEaufüfjren, ba^ ^icr öor 5lïïem basect; copy;prid^roort jutrifft: „6inê pa^t ntdjt für Stile.quot; 55ie Setjanblung beê Äronentritteä oerlangt Biet Umfielt unb ftete 58erfldfirf)tigung ber in bem concreten %aütt öorliegenben pat£)tiIogifcf)en Qu--ftönbe. Heilmittel, bie in tljren SBirïungen fid) biometral gegenüber fteïjen, ïönnen ba^er SBerroenbung finben. SBatb ift Äälte, batb SSBärme angezeigt, batb müffen bie aSilbungsoorgänge unterftü^t, bolb 3urü(fge£)alten roerben, nidjt feiten ift Serftürung bet neugebilbcten SKaffen angejeigt. Qiê fann bat)er nidjt auffallen, ba^ Bon ben= fetben Heilmitteln oft gute copy;rfolge gefet)cn roerben, bie in einem onberen gafle ben ï^eropenten int reg;tid) taffen. SBenn j. 8. Spin o Ia oon ber Stnroenbung beê Ê5Iü^= cifenê eine oort^eil^afte äüJirfung gefet)en f)at, fo roirb man bod) beätjalb uic^t beraquo; Raupten mollen, bag jeber Äronentritt auf btefeSBJelfe ju befjanbeln fei. copy;benforocnig ïönnen ÏDlijjerfoIge, roeide oon einer SKebication gelegenttid) beobachtet roerben, bie aïïgemeine 58erurtt)eilung eineä folgen S5erfaf)renä begrünben.
SInberentfjeiI'S finb bie SSorurtljeile, roeld)e gegen geroiffe ÜÄet^obcn ber Se^anblung oon öufleiben befielen, alé. trabitionetle 3rrtï)ümer anäufel)en. 2)aä copy;tubium ber Siteratur giebt äuroeilen eine Sluftlärung in folgen fragen. So 3. SB. roarnt 3. 9{uf fuê bereite oor ber Sturoenbung ber SBäber beim Wageltritt; SSeiboIb behauptete \ä)on Bor faft 200 3at)ren, baß gelte unb Dele bei allen Huffrant^eiten nad)t£)eifig feien. 5)iefe Slnfdjauungen finben auc^ I)eute nod) äitroeilen SSertreter, obgtei(^ jeber unbefangene a3eobad)ter jugeben musect;, bag bies eben nur SSorurtljeile ftnb.
4. ^ie vÄ-tciitrtdUc.
reg;ie Sejeic^nung „copy;teingaßequot; ift ttaljrfdjemlttf) ber Slnf^auung ent= ftmmgen, ba| buref) (Steine üenirjad)te Quetfdjuitgen baê Seiben ^erDDr= rufen, tt)ä{)renb ber 9lame r,reg;altequot;*) früher für jeljr Berf^iebene Uebet benu^t raquo;urbe.
3n ber beutfe^en Seterinärliteratur läfjt ftc^ biefer Dlame bis auf bie alteften (S(ï)riftftetter besect; 16. ^djrijmtberte ^urücffii^ren. ^afi alle fpred)en oon (,@teingallenquot;, einige gebrauten bie Skjeicfynnng „Ärappenmälerquot;, raquo;eld^e offenbar üon ber 5arbe beê Ärappee abgeleitet ift.
SBie e^ebem bilbet nod) ï)eute ber Plante „copy;teingallequot; einen Qioh lectiobegriff für alle an ben Ijinteren 2lbtï)eilungen beê sect;ufesect; raquo;Dr= ïommenben Quetfd)ungen unb copy;ntjünbnngen copy;er (Si^ biefer ntec^a= nifdjen fiaftonen ift balb bie laquo;yleifdjfoljle, batb bie Srac^tenraquo; ober @tf= ftrebenwanb. 3)emnacf) unterfcl)eibet man eine @of){eit=, 2Banb= unb (Sä' ftrebenfteingalle. SJie nä^fte SBirïung einer folgen Sßerlefeung ift eine ßerrung ober £lnetfd)ung mit ßerreifeüng ber copy;efäfee, unter Umftänben auc^ beê copy;ewebeê unb in ^otge beffen Sntjünbung.
£)ie in ben So^lenminïeln ale fogenannte (Steingallen ju Stanbe ïommenben Dnetf^nngen ober Sprüngen ftnb faft immer mit Slutungen oerbnuben, weêl)alb man ben Äranf^eiteprojefe too^l aB eine Dermatitis
*) aBaï)rfd)einIid) ftommt baé SG8ort „@altequot; ana bent isect;Iänbifd)en ,galle' = eta geiler; bänifd) „gallquot; = fct)Ierf)aft, ob.
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copy;ie acute copy;ntjünbung ber |)ufIeberf)out.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 69
hacmorrhagica be5etcf)nen fann. SuWfilcn fommen inbefe aud) Quet= jungen Iet(f)temt Orabeê mit nadifolgenber entjimbung o^ne Stutuufl ju @tanbe, bie iïjrer copy;eringfügigfeit roegeit iebod) meift md)t beamtet raquo;erben. SSei ber altgemeiuen SSetrac^tung ber ^iitcntgünbung (reg;. 8) ift biefer copy;egeuftaub bereits bejproctien toorbeit, beê^alb fei ï)ier nur %oh genbeê ^inäugefügt:
SBie au anbereu Aörpertfyetlen, faun aucï) l)ier bie öuetjdjung bem copy;rabe nad) jeï)r üerjd)ieben jein, unb ï)ieraad) geftalteu fid) bie goIge= guftänbe. 3n ben geringereu reg;raben ruft biefelbe nur eine leiste ent= Süubnng ï)eröor, DÏ)ne ba| eê 5laquo; einer copy;efä^jerteifettttfl unb Blutung ïommt. Sie uäd)fte Solge ber ßutjiiubung ift eine öeräuberte S:ï)atig= feit ber ï)orubilbcuben Drgaue. 2Sir erfenneu biefe in ber Stegel erft, raquo;enn basect; in jener ^eriobe probucirte ^oru an ber ^ufoberflä^e erfd)eiut. S)aêfelbe ift niel)t gläugeub, burd)fd)eineub, etroaê gelblid) gefärbt, jäl)e, elaftifd), bie tiefereu @d)id)teu erfd)einen ftiei^er unb faftiger aU normal. copy;iefer Suftanb ld|t fid) l)äufig in ben ïrac^teuiöinfelu ber @DÏ)le uad)= raquo;eifen. (äbenfo ftubet fic^ biefe sect;ornbefd)afteu^eit faft regelmäßig in ber gtad)barfd)aft ber rotïjen Slede. 2)iefeê katere auftreten beutet fdjon auf bie Slrt unb SSetfe ber gntfte^ung berfelbeu l)in.
S)ie ^ornprobuetion ift burd) ben GmtjflnbungSreig nid)t unterbrod)en, öielmet}r lebhafter geworben; bie golge person tear eine unootlftäubige SSertiornung. £)iefe unb bie gleid)äeitige reg;urd)tränfuug ber jungen sect;orn= maffen mit bem feröfeu Jranêfubate bebingeu bie Êegel^ncte fflefd)affenï)eit, raquo;ät)reub bie mifroffo^if^e Unterfudiiing eine öeräuberte £agerung uub unregelmäpige (Sontouriruug ber ^ornjeUen iiad)toeifeu läßt.
2ßar bie quetf^eube copy;etoalt größer, fo fommt eS ju ßerreifeungen ber aSIutgcfäye im Corpus papülare uub felbft ben tieferen S^ic^teu ber Ä)ufleberl}aut. 2)asect; e?:traüafirte 33Iut tritt entmeber in bie sect;ornrö|r(|en, raquo;enn bie 3erreifeung ein reg;efä| ber ^ßapiKe betraf, ober aber cS fammelt ftd) auf ber Dberflä^e ber £eberï)aut au. Sn bem erfteu ªmp;i erfd^eint basect; £oru fpäter punftförmig gerottet, in bem anberen tritt unS eine met)r ober raquo;eirigct auêgebreitete, gleidimafeige Sïotïifarbuug besfelben eut= gegen. Slud) unter biefen Umftänbeu toirb bie ^ornprobuetiou nid)t immer unterbrodieu; jntoeileu finbet fid) fpäter eine weiche, frümlidje ftaffe in bem sect;oru, ber 3f{eft beê eingebitïten copy;rtrafiafateê.
sect;at bie Sßerle|iuug eine (äntpubnng gut golge, fo fonueu fid) alle jene Vorgänge eiuftellen, weld)e iu ber attgemeineu Setradjtuug uäf)er erörtert tnorben fiub; balb eutusidelt fid) eine Dermatitis superficialis, balb eine Dermatitis parenehymatosa. gtl jebem %üüt aber fommt e0 JU einer Xlnterbred)ung ber ^ombilbuug uub jn entjüublid)en SSorgängen mit ober oï)ne Eiterung; ï)iernad) unterbleibet man aud) raquo;ot)l jttifc^eu trodeneu unb eiternben (Steingallen.
25er raquo;erfdjtebeue Sluêgaug ber (gutgimbung ^äugt tï)eilè Bon bem
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70nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;erfte Slbtïjeilung.
copy;rabe, t^eilé raquo;on ber copy;auer ober ber SBieber^oïuttg ber me^antfÄcn
Säjton ab.
m erfcf)etnt auf ben erfteji Slicf auffdttig, baf? mit fftMfät auf bie ^äuftgfeit biefer rotsen JledEe gtitjattbtttig mit gitening oer^ältixifemäfeig fetten sur Seobadjhmg gelangt, offenbar mufe biesect; pm S^eil barauf äurncfgefn^rt werben, bafj bie Sebingungen für bas ßnftanbefommen einer Siutung äufeerft giinftig ftnb, baamp; aljo felbft geringfügige Säftonen biefelben ï)erbeifüf)ren ïönnen. 3Re^r noc^ bärfte auf biefe ^atfadf)e ber Umftanb beftimmenb fein, ba^ bie laquo;ßerle^ung faft immer eine fub= cutane, richtiger eine fubepibermoibale ift. 2)ie äufjere Suft mit iï)ren entjünbungSreljen ftnbet feinc.i Sugang 511 bem Aranöjeitsljerbc, menu nicï)t etwa ein folder auf operativem 2öege bur^ basect; bei beu @d)mieben fo beliebte Stofdjnciben ber rotten glecïe erft fünftlid) Ijergefteltt wirb, ginbet biefeë ftatt, wirb baê voti) gefärbte sect;orn biö auf bie SBeic^t^etle entfernt, fo tritt regelmäßig (gntaünbung mit Eiterung ein. .pierauS geï)t jur copy;enüge ï)eröor, ba$ biefe f)anbwerfemäptge 33esect;anblung ber @tein= gallen öerwerfüdj ift.
3:t ^ö^eren reg;raben ber Quetf^ung fommt e5 ju einer me^r ober weniger umfangreichen ßerreipnitg besect; reg;ewebe3 unb laquo;ecrotiftrung beê= feiben.
enbli(f) ift bie 2raquo;öglid)!eit ni^t anagefi^loffen, ba$ bie (Sntjünhmg mit (ätternng of)ne Slutmig auftritt, altein biefer Jad ift feiten, benn eê fanlaquo; bie .ponmatnr feine erl}eb[i^en anetfd)iingen erfahren , ofjne bafe glei^jeitig Siutungen oeranlaßt werben, weil bie 3Beid)t^eiIe in ber ftarren unb wenig nachgiebigen ^ornmaffe feft eingefc^(offen fmb. 25a^er fe^en wir häufig SBIntung unb oerijSftitifjntiijHg fetten copy;tttjtobung unb faft niematä copy;iternng o^ne SIntung.
aide biefe *8eränbemngen fommen alê fogcnamtte Steingalten entweber in bem @of)tenwinfel, an ber ïra^ten= ober (£cf|trebenwanb oor, bat)er ^at man and) eine Trennung in 2Sanigt;= imb eiftrebeufteingatten öor= genommen, benen eine britte 2trt, bie So^tenfteingaaen anjnfci)Iie6en ift. 2)iefe gint^eitung ^at aud) einen practifcf)en SBert^, weit bie aSeurtlJeilung unb Se^anbtnng ftd^ t)iernarf) üerfc^ieben geftattet. Sie copy;efa^r, wetdje mit ben edftrebenerfranfungen atfo aud) mit ber (äefftrebenfteingatte raquo;erbunben ift, würbe bereits in ber attgemeinen Setradjtung ber ent= jnnbung Seite 22 einge^enb befp rochen.
amp;\)mptomc. 2)ie grfd^einimgen ber Steingatten ftnb im copy;attjen biefetben, wetene bie acute ent^ünbung ber |)ufteber^aut begleiten, auf beren 33efd)reibung Seite 33 ba^er raquo;erwiefen werben mufj. 3n oieten pulten läfjt ftd^ bie Gegenwart oon Stetugaaen fc^on bei ber Setrarfitung ber ^ufe oon SBeitem mit einiger 3Ba^rfcf)einlid)fett uadsect;weifen: Ungtei^er Staub ber beiben Satten eineä ^ufeö unb namentli^ 8flingb itbung an ber ïta^tenwanb fonnen aU faft fixere Seiten für basect; SSor^anbenfein
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2)te acute (Sntaünbung ber 4)ufteberl)aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 71
raquo;on StemgaUen angefe{)en merben; rotïje %Mt toixb man neben tiefen erfd)einungen in ben 3:rad)tentt)inMn niemalê Bergeblid) jud)en. 3n ber aSeritdftcpgung biejer aSerpltniffe liegt bie Äunft, bie copy;iagnoje auf (Stein= gaüen per distance jn [tetten. 2)er reg;rab ber copy;c^mergen ift je nad) ben SSerraquo; änberungen je^r öerfd)ieben. reg;elbe unb rot^e gtede beftefien geraquo;öt)nli^ ol^ne Sal)mï)eit. copy;obalb jebod) entjünbung fid) einfteüt, ïoirb baê Seiben oon meï)r ober weniger @(f)merjen begleitet. Sie copy;ntjünbutig dufjert ftci) burd) oermet)rte Sßärme an ben Samp;udjten unb SBatten unb burc^ @d)merj beim 2)rud mit ber Sänge ober beim 5ßercutiren. 3n mannen •JaUen genügt fdjjon ein Bufammenbrücïen ber 2;rad)tenlaquo;3änbe mit ber sect;anb um (S^meraenêöu^erungen {jemrprufcn. reg;e^r oft aber raquo;erben bie patiënten erft öorgeftettt, wenn ber aSefdjlagfdjmieb feine Ännft Der= geblid) angewenbet, nad)bem berfclbe bie copy;teingalle, wie er ftd) auêguraquo; brücfen pflegt, „auêgefQuittenquot; ^at. Sllêbann finbet ftd) nid)t feiten eine eitcrnbe giädje oor, bie feinen 3raquo;eifel me^r über bie Slatur beê Seibenä äuldfet.
sect;ier muB jebod) bemerït raquo;erben, bafe bie Urfacl)e ber £al)m^eit nid)t immer in ber Steingalte ju fucl)en ift, fonbern esect; gef(l)ie^t gar oft bafe ber in g-olge einer anberweitigen £al)m^eit ju 3fïat^e gejogene @d)mieb bie Urfad)e in einer Steingalle ju finben geglaubt, bie Ber= metntli^e copy;teingalle auêgefct)uitten unb einen jweiten Äranfl)eitsect;juftanb erft fünftlicl) herbeigeführt ^at. Wan mufe batier in folgen gälten Dor= ftd)tig fein unb mit mdfityt auf ben a5orberid)t unb auf bie Slrt besect; Saï)m= geiene fein Urtfjeil bilben. Suweilen ift esect; abfolut unmöglid), unter biefer Umftänben fofort ju einer beftimmteu copy;iagnofe ju gelangen, copy;iefelbe mufe ftd) banu erft im weiteren Verlaufe beê Seibenê ergeben.
Itrfocïjcn. S)ie Urfad)en ber Steingalleu finb fel)r oerfd)ieben, balb ift eS eine preffenbe, balb eine jerrenbe reg;ewalt, weld)e bie Säfton ber SBeid)tl)eile Ijerbeifü^rt. reg;ewiffe 3uftänbe begünftigen foldje unb oerleil)en fomit eine ^rabiêpofttion ju copy;teiugalten. 2)iefe liegen sum S^ctl in bem^ufe felbft, jttnt 2t)eil anêertialb beêfelben unb finb trtdjt feiten in bem Äörperbau begrünbet.
#9632; 1. DispofttioncIIe Derijältniffc.
A. fol(t)e, bie aufeerl)alb beê ^ufeê liegen.
$Daf)in gehören:
1. S)ie pl)^fiologif(ï)en Aufgaben ber Sorberfü^e, inêbe= fonbere ber 2;rad)ten. Ser Umftanb, bafe bie SSorberfüfee meljr be= laftet ftnb als bie Hinteren reg;liebma^en, unb nameittlic^, bafj biefelben heftige ^reUungen auêjulialten fiaben, raquo;on benen gang befonberê bie 2ra^tentl)eile ber sect;ufe betroffen werben, erflärt eä, bafe SteingaHen
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72nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;gtfte älbt^etlung.
faft auêna^mêloö an ben SSorberfüfeen auftreten. 2)te copy;t^ofition ift ï)ier alfo in einem pï^ftologifctjen 9Jiotnente gegeBen.
2.nbsp; copy;eïjr lange unb toeic^ e ^cffcl. lt;Diefe bebingen ftetê eine m^r--belaftung ber SEra^tcn unb geben fotnit eine Sïnlage ju Duetf(ï)ungen berfelben ab. copy;lüdli^eTOeife ftnb bei btefen Steaungen bie ïrac^ten^ töänbe meift rety raquo;iberftanbêfa^ig. @e^r ^ctufig finbet man aber aud) bet ftetïer SeffelfteHung, bei fogeitanten ruinirten geffeln (Steingaaen. ^ier muß bie (gntftetjung berfelben auf eine uuüoltftänbige 33red)ung beê copy;tofeeê unb ftdrfere SSirïnng ber Mungen prütfgefü^rt raquo;erben, gê ift jebcc^ md)t gu überjet)en, bafe umgefe^rt bie copy;teingalïen bie Urfadjen ber (Sontracturen, begraquo;, ber fteilen geffeïn bilben ïönneit. fiieröön M fpater mä) bie [Rebe fein.
3.nbsp; nbsp;5e^Ierf)afte Stellungen ber raquo;orberfüße raquo;erleiden oft
etne foI(J)e copy;isjiofition, namentlich bie bobenweite, bobenenge unb
bte franäöfifd)e copy;teOung. Stud) t)ier ift e^ bie ungleic^mäfeige 3Sertf)eilung
ber Saft, raquo;etdje bei ber bobenweiten unb frangöfijd)eu copy;teÄung an ber
inneren, bei ber bobenengen an ber äufjemi Seite beê sect;ufesect; mit einer
aKel^rbelaftung oerbunben ift. 2)ie beiben erfteren raquo;irïen gang befonberê
fc^äblid), raquo;eil bte innere SBanb fd)on pl)t)fiologif^ me^r belaftet ift. 2lud)
ftnb btefe Beiben 2lbraquo;eid)ungeit fel)r ^äufig mit einanber oerbunben, iBre
nad)tl)eiligen SBtrftmgen fummiren ftd) alSbann.
ß. copy;ine 3raquo;eite 3fteisect;e präbiepofitioneller Momente liegt im fiufe felbft Su biefen gamp;^Ien:nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;^ i i i
1.3quot; fd)raquo;ad)e Sra^tcn, b. Jj. fold)e, raquo;eld)e nid}t im Stanbe ftnb, ber oon oben einraquo;irfenben Saft unb ben Prellungen ben nötigen SSiberftanb git ïeiften. Siefe mangelfiafte SBiberftanbêfaljigïeit ift in ber Siegel in einer ju bünnen SBanb, ober in einer gu raquo;eidjen a3efd)atfen= ïieit beê 3Banbl)ornesect; begrünbet. copy;iefelbe team aber nur relatio ju fd)raquo;ad) fein, b. f)., ben übermäßigen Slnforberungen nid)t entftjtcdjen. Benn j. 23. bie 3:rad)tcn abnorm 1)0^ ober niebrig ftnb, ober raquo;enn bie= felben eine ungeraquo;ö£)nlid) forage Sage ^aben, fo muß bie SBirfung beö copy;rudeé unb copy;toßeS, raquo;elc^e burd) bie Äorperlaft üerurfac^t raquo;erben, aud) übermäßig groß fein. 3n jebem guße aber ftellt fid) unter bem copy;nfluffe etneê folgen aKißüer^ältniffee Dïingbtlbung an ber 3;ra^tenraquo;anb ein, bte baljer, raquo;te bereits erraquo;aï)nt, alê ein faft untrüglid)esect; 3eid)en für bie reg;egenraquo;art oon copy;teingallen angefefjen raquo;erben fann.
reg;tefer geiler muß nod) metjr ^eroortreten, raquo;enn bie Sauge unb 9tid)= tung ber a;rad)tenraquo;änbe eine fehlerhafte ift. @o feljen raquo;ir SteingaHeit, fDraquo;o^l bei gu langen als aud) gu furgen, bei gu engen unb bei gu raquo;eiten Srac^ten. Sie im SSerljältniß gur Sänge ber 3el)e niebrige 3;ra^ten= raquo;anb erfährt eine 3[Re^rbelaftung; bie gu lange Sroäjt muß ben Stoß gunäd)ft aufnehmen, raquo;obnrd) Ieid)t Cluetf^nngen entfielen.
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S)ie acute copy;ntjünbung ber ^raquo;uflcber^out.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;73
Äerfting*) fuc^te bie näs^fte Urfacfje ber copy;tetngallcn fiel ^o^ett Kra^teitroänben in ber gorm ber ^ornfo^Ie biefer engen £gt;ufe. copy;iejelte ift ineift fctjr fyoty, bie copy;o^Ieit= fd)enfel bilben bal)er nai^ oben ftärfer geioölbte copy;r^abentjetten, raquo;äl)reiib bei padjen .£mfen mit niebrtgen Srac^ten aucf) biefer 3:f)eil ber copy;oïite meï)r eben ift. Sei ber erfteren gönn joH nun bie jugefpi^te 3}efcf)affenl)eit ber oberen (inneren) gläcf)e bet (£ot)Ie leitet laquo;inen copy;rud auf bie gteifd)foI)Ie auêfiben unb copy;teingallen erzeugen. reg;tefer Slnfidjt trat bereite 31 o 1)1 ra eS**) entgegen, roeldjer ganj richtig bernerfte, baß bie copy;teingallen bei fütdien ^)ufen nicf)t an ber copy;teile ber @ot)te raquo;orïontnten, roo bie [tariere ^raquo;eroorraquo; rogung berfelben fid) finbet.
2. 2)ie ju enge ïra^tenmanb, wie fie in ertrenter Sßilbung beim 3wang= ^ufe nortommt, mfy notïiwenbig einen reg;rud' auf bic entfprec^enbe gleifdjtoanb auêüben. reg;iefer copy;rucï fauu fo gcfteigert tterbeu, baß eine Duetfdjung, eine copy;teingalle entfielt. Swattgljufe finb bother faft niemale frei uon Steingatten, namentlid) fümineu oft SBaubfteiugaflen an ii)Heu Dor. 9licf)t feiten beobachtet mau jebod) beim 3nmngï)ufe and) (gdftrebeufteingatten; biefe finb offenbar buref) bie Stäupungen raquo;erur= fad)t, raquo;eld)e bie (ädftrebe bei jener |mfabuonnitdt erfährt.
Umgefe^rt ift baê 3Serl)ältnife bei raquo;eiteu sect;uf€n. Stt tiefen beftel)t baê SSeftrebeu ineiter ju werben, baï)er tomraen bei UjnCM feiten 3öanb= fteingallen, bagegen I)äufig @cïftreben= unb (go^lenfteingaden oor. So^leiu fteingatten, weil bie Stradjtentoanb uiebrig unb ber @bI)letHDittfel weit, bie So^le alfo weniger gefd)ufet ift. reg;ie (ädftreben leiben ^äufig, weil bie Neigung beê ipufeS fid) ju erweitern lcid)t 3eniingeu unb £luet= fd)ungen an ber @dftrebenfleifd)wanb ^erüorruft. Sie fd)toa(f)en Jradjten, bie weniger gef^ü^te Sage ber Sofile unb basect; SSeftrebeu ftd) ju erweitern, ftnb bie Urfadjeu, bafe biefeê Seiben fowo^l bei ben sect;ßlatt= alsect; and) 3SoU= #9632;^ufen fel)r l)äufig beobad)tet wirb.
copy;anj anberä üert)ält fid) in biefer a3ejie^ung ber 9te^xif; an il)m trifft mau faft uiemalê (Steingatteu an. 3Dftan fanu raquo;01)1 fagen, bafe ein auêgebilbeter 9M;){)uf gegen baê Sluffonuneu öou @teingatlen in ber 9ftegel Immunität befifet. (£sect; ift biefeê fe^r natürlid), beun ber 3fte^= ^uf befifet ftetö ïraftige unb meift gut gerichtete S:rad)ten. Bu bemerïen ift, baf? an einem ^)ufe, ber an Steingalteu leibet, nid)t feiten JRel)e auf= tritt; bie Steingatte giebt fogar eine reg;isect;f)Dfition für bie (ärfranfung an 9le^e ab, bagegen fel)en wir feiten baê umgeïe^rte a3erl)ciltntfe, ba^ an einem auêgebilbeten 9ïet}l}ufe eine @teingatte ftd) entwidelt.
II. 2(eu^ere Urfadjcn.
3u ben bie copy;teingatten begünftigenbeu SlufjeuDerljältniffen gehört in erfter ßinie bie fehlerhafte SSe^anblung ber sect;ufe beim Sefd)Iageu.
s) Äerfting, Unterri^t Sßferbe }u beklagen. 1777. p. 237. *) aJtogajin für ^ierarjneifunbe. 1799. p. 284.
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74nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;copy;rfte raquo;Ibtfjeüung.
1. 5et)Ier^aftesect; Scfcljneiben.
a.nbsp; (gobalb bie aSefc^netbung ber .porntnanb nidfit mit 9lüdjt(^t auf bie Stellung unb Semegung ber copy;Uebmafeen erfolgt, ift biefelbe feï)Ierï)aft unb giebt bann leidet bie Urfadje oon Stetngalteu ab. ßbenfo mufe bie ju lange 3^ tttrfen.
b.nbsp; 9li(J)t anberS ift bie SBirïung beê unglei(^inä|igen SSefdjueibene ber beiben ïra^ten. Ungïei^e ^ö^e berfelben öeranla^t fet)r oft Steingarten, ^raquo;ier ntnsect; ganj bejonberê auf ein leiber üiel beliebtet aSerfai)ren aufmerffam gemaft raquo;oerben, gt;Delc()eê bejtoecten foil, (Stein= gatten ju feilen, biefelben aber gerabe Berurfad)t (gig. 13). (Sä
gij. 13.
Unjwedmäjige 8cf(^netbunfl in Statuten.
ift bieê baê Stieberf^neiben ber 3;rad)tenwanb, raquo;el^eiS in ber 3lb= fid^t gefcf)ief)t, bie mit ber copy;teingatte behaftete 2lbt()eilung beê sect;ufeê Don jeöem Srude ju befreien. Sft bie Sradjtentoanb fo weit t)er= fürjt, bafe fte bei ber Selaftuug beê %ufasect; nic^t me{)r mit bem #9632;pufeifeu in 33erüf)mng fommt unb auf bemfelbeu feine copy;tüjjc finbet, jo fenft fte fuï), bem 5Drude oon oben folgenb, na^ unten, hierbei raquo;erben aber bie ättrifdjen bem ^nfbeine unb ben ^ornmaffen ein= gefct)Ioffenen 2Beid)tI)eiIe £iuetfd)ungen unb 3errungen auêgefe^t. reg;8 wirb buret) biefeê Sßerfal)ren gerabo basect; Hebel begünftigt, raquo;el^esect; man mit bemfelben befämpfen wollte. 2)af5 auf biefe 33eife fe^r oft .vjornfpalten entfte^en, foil bei ber SSefprectjung jener Seiben erörtert werben (cf. biefe). SBirb ein £uf längere Seit ï)inbur^ fo be= Rubelt, fo ftellen fid^ meljr unb me^r Deformationen an bemfelben ein. ßuerft giebt ftd) bie nnDortljeilfjafte SSelaftung burd^ 3fling= bilbung an ber sect;ornraquo;anb ju erïenneu. reg;iefe 9linge erfdl)einen iiidt)t feiten an ben ïradjten breiter otó an ber copy;eitentoanb, ä^nlid^ wie bei ber SRelje. reg;ie Einbiegungen ber ^orntoanb unterhalten bann in ber 3ftegel bie Sal)m^eitf raquo;enn aud^ bie copy;ntpnbung, wel^e bie SteingaHen bilbete, befeitigt ift. gig. 14 jeigt einen auf biefe SBeife beformirten ^raquo;uf. Diefelbe nadl)tl)eilige SBirïung f)at basect; fo^ genannte 2lbridt)ten ber gifen.
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2)ie acute ßntjünbung ber ^ujteber^aut.
75
c. git ftarfeê ißef^neibeit ber (ïcïftrebeu ïami fowcf)l an weiten wie aud) an engen laquo;tmfen bie llrfad)e gu SteingaKcit abgeben. Sin
Sifl- ilaquo;.
SJtfcrmitit ttl Jamp;uftlaquo; in Solalaquo; raquo;on Sttingatfen.
betben ift bie (S^raquo;äd)ung ber copy;cïftrcbeit nad)t()eiHg, toeil biefelben ben fehlerhaften 5ormabmcid)ungen in jebem Satte einen SSiber= ftanb entgegeufe^ien. Sei beut engen ^nfc wirb bie copy;rfftrebe ge= [tand)t, bei bem weiten gegerrt; jel)r natürtid), bafj bie i£d}Wäd)ung berjelben nad)tl)cilig wirfeit nttife. Oïof)liiieiS füfjrte atte copy;teingalten auf eine übermäßige iBefd)ueibuiig ber (Mflreben guriief. 2. ge^ler^afte Scjd)affenf)eit ber ^ttfeif en. £)af)in gehören:
a.nbsp; copy;tjeit, we(d)e an ben ïrac^ten nantentlid) enger ^)ufe einen nad^ innen abgebauten ïrageranb Ijabeit. reg;ic SBirfimg liegt auf ber ^gt;anb.
b.nbsp; 3tn ben S:rad)ten gu eng geridjtete, gn hirge Êijcn, beg. gu langeê ßiegen berfelben. 3n jebem g-alle fontmt bie i£o[}Ie in copy;efaljr, gequetf^t gu werben; bie ^olge ift eine So^IenfteingaKe.
c.nbsp; copy;enfelben copy;ffect ^aben (ätjen, weld)e burdj gu fcfteê Sittfliegen einen abnormen S)ritd auf bie (£oï)Ieitwinfcl auêübeit.
9tfle bie geitannteit aKomente werben iijren nad)tl)eiligen copy;influfe gang befonberê beim copy;ebraud) ber ^ferbc auf bem ^flafter geltenb machen, weil unter biefen Umftänben bie SBirfmtgen besect; 6tofeeê fowo^l alê audj beê copy;rntfeê ber Äörperfc^werc befonberê heftig unb na^tl)eilig ftnb. (Sbenfo werben biefelben bei fef)r auêgetrocfneten ober bttrd) an^altenbe geud)tigfeit aufgeweid)teit ^ufen itire fc^öblic^e Sßirhmg in ber einen ober anberen 3fiid)tnng leister jur èeltung bringen, copy;asfelbe gilt oon fe^r fc^weren unb fettleibigen ^Bferben.
Stub bie präbiepofttioneKen Skrijältuiffe fo ftarf auêgebilbet, ba^ felbft eine gwedmäfeige ^ufpflege unb eben foldjci 33efd)lag uid)t im Staube ift, bie copy;ntwidelung ber copy;teiitgollen gu raquo;er^inberu, ref^. biefelben gu tjetlen, fo fprid^t man oon unheilbaren beg. habituellen (Steingalten.
3n bem angegebenen ift bie Sletiologie ber laquo;atetngallen feineêwegg
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76nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 6laquo;Pe 9ßgt;tl)etluitg.
erjc^öpft j jonbern esect; fönneu alle (ginflüffe, unter beueu bie ï)intereu 3lb= t^cihmgeu beè |)ufeê eine Duetfdjung erfahren, bie llrjacf)en ju lt;Stein= gallen abgeben, gaft niemals aber finb cS Steine, bie fid) jwif^cn sect;uf= eifen unb sect;uf feftje^eu, raquo;ie man too^l geglaubt ïjat.
33cnrtI)cUitttlt;|. Sei ber Seurtljeilung ber Steingalle ift auf jwei ghrnfte 3(iücEfi(it ju nehmen, nämlid): 1. auf bie 5Dïöglid)feit, bie Ur= jad)en beê Seibenê ju bejeitigeu, unb 2. auf bie |)eilbarfeit ber Bor= aanbenen ïmnBjaftcn SSeränberungen.
2)a too bie Urfac^en nid^t entfernt raquo;erben ïönnen, ift uatürlid) an eine Teilung uidjt ju benfen, unb unter biefen Umftänben müffen felbft bie rotten aJtäler o^ne jebe Sa^m^eit eine öorftdjtige a3eurtl)eiluug er= fahren. Sum Sfeïauf für ben 2)ienft auf bem ^pflafter, befonberê ju fd)nelleren copy;angarten, finb fold)e ^ferbe niemals ju empfehlen, namentUd) ttenn btefelben uom Sanbe ïommen. Sn foldjem gälte muß man auf öftere Saïjmljeiten gefaxt fein.
Slnberê, wenn bie llrfad)en befeitigt ïoerben ïönnen. Sllöbann gilt in ber 3ïegel ber fc^on raquo;on gorbonuê 3Utffuê ausect;gefprDd)ene copy;runbfafe „cessante causa, cessare debet efFectus,quot; unb bie a3eurtl)eilung ift Don beu örtlichen aSeränberuugeu an bem Sufee, b. t). nou ber sect;cilbarfett berfelben abf)ängig ju mad)en. reg;elbe %käe. unb rot^e 5Wüler, überhaupt bie fog. „trod'euen éteiugallenquot; erfc^einen unter biefen Umftänben gefat)r= loé. èie rufen feine £al)ml)eit ^erttor, üerbieneu bagegen um fo mel)r bie 33ead)tung. beê Sc^miebeê infofern, aB bie Urfad)en berfelben, raquo;eld)e faft ftetê in bem |)ufbefd)lage begrünbet finb, aufgefud)t unb befeitigt toerben müffen.
3m Uebrigen gelten and) ï)ier alle in ber allgemeinen a3etrad)tiing ber ^ufentjünbung aufgeftellten erunbfä^e. Sie fuperficieKe copy;ntjünbung ift DÏ)ne @efaf)r, auêgenommeu an ben Sdftrebeu. ^)ier ift fie um fo bebenflid)er, je uäl)er ber @tral)lfpi^e biefelbe i^ren @i| ^at. Sie :parend)i)matöfe (ïntjünbung ift ftetö mit meï)r ober hjeniger reg;efa^r öer= bitnben; am größten ift biefe raquo;ieber an ben copy;dftreben, weniger groß au ber Sxadjtenttanb unb am ungefci()rlid}fteu au ber So^le. @o lange fid) bie parendi^matofe 6ntjünbung auf bie gleifd)fol)le befd)ränft, unb eine Slnfd)tt}ellung au bem betreffenbeu Sauen nid^t oorl)anben ift, ift bie copy;efal)r gering. Selbft wenn fid) ber ^Projeß fo weit uad) oorn föttlaquo; gevflanjt t)at, baß baê ^pufbeiu mit afficirt ift, fet)en wir pufig Wiber erwarten fd)nelte Teilung eintreten. 9!Kan faun l)ier fogar ïtecrofe eincê größeren @tüdesect; beê Äno^ene Dl)ne er^eblid)e Sal)ml)eit oft in furjer 3eit feilen fet)en. 2)oc^ ift nid)t ju überfe^eu, baß in fold)en fällen fe^r leidet eine Sluêbreitung ber gutjünbung auf bie ^ufbeiufnorpel ftatt= finbet. Siefe reg;efal)r ift erft mit ber oollftanbigen Siftirung ber (äiterung alsect; befeitigt ju betrad)ten.
Sebenfli^er ift gtecrofe an ber tfleifd)wanb ber ïradjteu unb am
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23ie acute Êntaünbung bet ^lufleber^aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 77
gefät)rlic^ften an ber ber ßdftrebeu. copy;tefe ^atjac^e ift mi)l gum ïljeil auf ben Umftanb suriicfjufityrm, bafe man ben ^)erb an ber (Sol)le in ber 9legel ne'ti8er erïennt unb leid)ter freilegen ïann. 2lnbererfeitê ïommt bie mit ber üßecrofe an biefen Steilen raquo;erbunbene reg;efa^r ber ^ort= Pflanzung ber (Sntjünbung auf bie Änorpel, refp. auf baê @trat){pDlfter unb bie SSengefeïjnen in a3etrad)t, Vorgänge, toeld)e Seite 20 bereite eine einraquo; geï)enbe Setra^tung erfahren f^aben.
@nblid) ift bei ber 33eurt()eilung ber copy;teingaden ganj befonberê bie 2at)mt)eit jn berüdfic^tigen. @o lange biefelbe ni^t fe^r grofe ift, ber ^yufj, wenn auc^ nur öorübergeljeub belaftet wirb, ift bie reg;efal)r nic^t ert)eb= lid). llmgefel)rt muffen alle mit bebeutenber £aï)mï)eit oerbunbenen (Stein= gallen a\ä bebenflid) betrautet werben, wenn nid)t eine offenbare unb leid)t 511 befeitigeube Urfad)e ber S^merjen aufjufinbcn ift, j. 23. üor= gefallene unb incarcerirte 2Beict)tï)eile.
3m Uebrigen ftnb alle bteienigen ÏRomente 511 berüdfiditigen, welche bei ber allgemeinen ißetradjtung ber acuten (äittpnbung ber ^raquo;ufleber^aut nä^er befprod^en werben ftnb.
58d)auMuuci S)iefelbe ift junäd)ft auf bie SSefeitigung beê Dor= aanbenen Aranïljeitóauftanbeê gerietet unb t)at ferner bie Slufgabe, bie Urfad)en ber copy;teingalte ju entfernen, ^n erfterer 33ejiel)ung mu^ auf bie oben angegebenen altgemeinen reg;ruiibfä|je öerwiefen werben, copy;ajj basect; beliebte Sluêf^neiben ber rotten glede faft niemale etwasect; nutjt, fe^r leicht aber f^abenbringenb werben ïann, ift bereite erwähnt werben. 9Jtan laffe fie alfo uitberüt)rt. 3quot; öermeiben ift namentlich ftarfeê 3Ser= fürjen ber ïrac^tenwanb unb basect; Slbric^ten beê 6ifenê, ein SSerfaljren, welnee leiber in ben Skfdjlagfdjmieben nod) Dielfad) ausgeübt wirb.
copy;tott biefeê 2Serfal)rensect; feilte man junad)ft bie Urfadie ber Steinraquo; galle aufjufinben fuc^en. 311 ber 3ïegel ift esect; eine ungleicfymäfjige Set-laftung ber S:rad)tenwänbe. (Sin entfpred)enbeê aSef^neiben wirb bann ftdjer jum Qieh fuhren. %inbd man, bafs bie fd)Wa(^e, eber gar ein= gejogene S:rad)tenwanb bie 3Seranlaffung ber Steingalle war, fo forge man in erfter Sinie für einen forgfältig gearbeiteten Ijorijontalen 3;rage= ranb beê |)ufeifenê. SHadjbem baêfelbe wie geWDt)nlid) aufgepaßt ift, läfjt man mit ber [Raêpel fontei ^raquo;orn öon ber leibenben SEradjt fortnehmen, bafe etwa 1 mm gtaxint jwifc^en (Sifen unb Sract)t oor^auben ift. 2)a= burc^ wirb bie lentere gegen Prellungen nnb 5)rud gefd^ü^t, finbet febec^ bei ber Sklaftung beê gu^eê ben nötigen Stü^punft.
ßä^t bie Stellung ber S:rad)ten= unb copy;dftrebenwaub öorauêfe^en, bafe bie bem sect;ufe innewoljnenbe Neigung fxä) auêjube^nen, bie Urfadje ber Steingatte war, fo mufj burd) einen fc^räg nac^ innen abgebauten beutfd)en ïrageranb biefem Uebelftaube entgegengetreten werben; esect; ift bieê namentlid) bei weiten ^)ufen ber ^aH. ^m Uebrigen ergiebt ftd) bie Aufgabe beê 2;l)erapeuten auê ber Serüdftc^tigung ber Urfadien beê Seibenê.
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78nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; lt;£rfte laquo;Ibtfjcilung.
^Deutet baê copy;rgebuiê ber Unterjuc^uug auf Eiterung fjin, ober ift biefelbe gar burd) bcu Slufbru^ an ber Ärone jiir copy;etoife^eit geworben, fo mujj junä^ft für ben regelmäßigen Slbflufj laquo;Sorge getragen werben. copy;sect; wirb in bem (So^Ienwinfel eine Deffnung ï)ergeftent, welche ber 51atur besect; ^kojcffeS ent^re^enb unb nad) ben in ber aUgemeinen Betrachtung auê= eiuanbergcje^ten copy;runbjä^en dnjwt^teti ift, nad) benen übertiaupt bie weitere Skljanblung erfolgen m\\% Um 3ßieberl)oIungen ju oermeiben wirb f)ier auf basect; bort copy;efagte raquo;erwiefen.
5. Sie fmffttorpelftftel.
5Wit biefer aSejeictynung pflegt mau in ber 2Seterinärd)irurgie alle fiftulöfen reg;efd)Würe uub d)ronifd)eii (Eiterungen ju belegen, wellte iljren iSi| in ber Ärouenwulft, in bem unter biefer gelegenen SSinbegewebe unb in ben ^ufbeinfuorpeln Ijabeu. 5lic^t in jebem gall ift fjierbei ber ^)uf= beinfnorpel afftcirt, beêijalb ^at auc^ bereits ^aubner f,£roneugefd)Würquot; unb „^uffnorpelfiftelquot; getrennt. copy;aS pufige Sortommen fiftulöfer reg;e= fct)Würe unb lange anbauernber copy;terungen an ber Ärone besect; ^)ufeê ift in ber anatomifd)ett Einrichtung biefer Steile begrünbet.
SMe fogen. Äronetirfmte ber ^raquo;ornwanb bilbet glei^fom eine 3;afd)e, in welcher bie Ärouenwulft i^re Sage I)at. Slcute copy;utjünbungen ber letzteren finb bat)er notfiwenbig mit @d)Wierigfeiten für ben Slbflufs beê 6itersect; Berbunbeu.
copy;in jweiteê Moment für baê pufige auftreten öou c^ronifc^en Eiterungen an biefer Stelle ift in bem SSorljanbeufeiu einesect; fubcutaneu copy;ewebeä unter ber Ärone gegeben. 2)aêfelbe reid^t, wie bereits friifier erwähnt, bis an bie untere copy;renje ber Äronenwulft, an ber ^interen Slbt^eilung ber @eiteu= unb ber Siadjtcnwonb fe|t ft(^ baSfelbe unter bie gleifc^wanb fort. S)ie copy;ubcutté 5eid)net fi^ an biefen (Stellen, inS= befonbere unter ber Äronenwulft, buri^ eine berbe, fefte, fel)nenäl)ulid)e 25ef^affent)e{t ausect; unb bisponirt jitr 9tecrofe.
^iergu tommt brittenS bie bei jeber SSelaftung unb copy;ntlaftung beS gupeS herbeigeführte Sructfd)Wanfung in biefen Steilen. Sei feber 33e= laftnng wirb mfyi aßein ein in ber 3flid)tung ber .fwruwanb nad) joben fortgefe^ter Sruct auf MeÄrouenwulft unb beren Unterl)autgewebe auegeübt, foubern bie ki ber SSelaftung eintreteube Verengung beS ÄronenranbeS ber Söanb wirft nod) preffenb auf jene Steile; ein Umftanb, ber bei ber 23etrad)hmg ber ßirculatiousnerljctltniffe bereits befprod)en worben ift.
(gnblid) fommt tiierteuS ber ^ufbeiufnorpel felbft in SSetradjt. 2)iefer ift befanntlid) an feinem oorberen unteren @nbe mit bem |)ufbein öer= bunben, grö|tentï)etlsect; aber in 23inbegewebe eingebettet (Parachondrium), welkes mit ber SubcutiS ber Sïeif^raquo;ttlaquo;b, ber So^le unb bem Stra^I= polfter in birecter SSerbinbung ftel)t. copy;iefer S^eil ber SubcutiS ift
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3)ie acute (gntaünbung ber Jóufleberliaut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 79
übettjo ïoie baê (Stra^lpolfter fefjr reid) au elafti|d)ein @eraquo;ebe, beftdjt fogar grö|tentf)etlê auê folgern; audj baê SSiubegewebe bilbet berbe, fefte gafermaffen. Dbf^on biefe copy;ubcutiê jef)r oid Slutgefäle enthält, jo tft eê mit beu eTuä^ruugeDer^ältniffen berfelben offenbar bod) fd)ledjt be= fteKt. 35te reg;efä^e finb ^ier Borne^mlid) grofjereu Saltberê, uub btenen raquo;eniger jur @rnaï)ruug alê öielme^r jur Unterhaltung ber regelmäßigen ßirculation in auberen Steilen beê ^)iifeê. SMcfeS reg;etrebe ge^t ferner unmittelbar in ben ^ufbeinïnorpel über uub bilbet bie fajerige 0(iinben= fd)ic^t beêjelben. copy;ntjünbuugê= uub copy;iterungêprojeffe in ber einen ober auberen Slbtljeiluug besect;felben führen baf)er fe^r kxdjt pr SRecrofe uub pflangen ftd), unterftü|t burd) bie SBirfung besect; $Drudraquo;ed)felsect; uub in Solge beê beï)inberten Êiterabpuffeê fe^r leicht auf ben Knorpel fort. Sim Änorpel tritt unter ber copy;intoirfung beê ßiterraquo; uub anberer @ut= jünbungêprobucte leicht 9|ecrofe ein; bie uecrotijd)eu Äuorpelftude finb ebeufo fd)aier nac^jumeifeu mie gu entfernen uub unterhalten bie copy;iterung itub $ßerfd)n)äruug.
25ie .^uffnorpelfiftel fteltt alfo einen ^ronifc^eu (giterungêprojefe bar, melier burd) Dlecrofe am ^ufbeinfnorpel unterhalten raquo;nirb, uub ba^er aud) atê ein Ulcus chondropathicum bejeidjnet toerben fanu.
Slusect; biefer a3etrad)tung ge^t aber t)ert)Dr, baß aud) oljue birecte 3)Zit= leibeufdjaft besect; Änorpele bie sect;eilungeöorgänge au ber Ärone auf er= ï)ebli^e copy;djnrierigfeiten ftoßeu; fommt ^ierju nod^ basect; Äuorpelleibeu, fo mirb bie 2luêfid)t auf Teilung noc^ toeiter t)inausect;gefd)obeii.
2)ie Unterj(|eibung gtt3ifd)eu ÄrDnengefd)teür ober Ärouenfiftel uub ber eigentlichen Änorpelfiftel ift fomit gauj gerechtfertigt; inbeffeu ift eS in Dielen gallen nid}t möglid), eine fol(^e Trennung fogteid) burd)jufü^ren. tltic^t immer läßt ftd) mit lt;£id)erl)eit nad)raquo;eifen, ob ber Änorpel mitleibet ober uid)t, jumal bie Unterfuc^ung mit ber copy;onbe über jene 3uftänbe uub iljre Sluêbreituug fet)r raquo;enig Slusfunft 311 geben öermag.
copy;er Äran^eiteproseß wirb regelmäßig buri) eine Gmtjünbung in bem ä3inbegett)ebe unter ber Äroneuwulft ober im ?parad)Dnbrium eingeleitet. 2)er be^inberte Abfluß ber (gntjünbungêprobucte raquo;eranlaßt eine weitere Sluêbreituug beê 3Sorgangeê in bem benachbarten SMnbegenjebe, bebingt burc^ Snfection. Sê entfielt eine ^sf)legmone, laquo;)eld)e bie Urfadie ber Stufd)tt)elluugen, wie man ju jagen pflegt, „Stuftreibungen ber Äronequot; abgiebt. 2)iefe Sluftreibuug ^at baljer il)reu @i^ weniger in ber Ärouen= raquo;ulft felbft, aB oielme^r in beren Subcutiê. Sie beutet aber beu @rab uub bie 2luêbreitung ber (ärfraufuug au, uub ift baljer für bie 23eur= tïjeilung beê SuftanbeS raquo;du f)ol)er SSebeutung. Eine jebe ftärfere 2lu= jc^wellung ber Ärone unb beê Sallenê wirb bemnad) alsect; ein bebenfltdjeê 3eid)en ju betrauten jeiu uub als joldje erïennt jie auc^ jeber ?)Sractifer an. @sect; ift ferner gu berüdftd)tigen, baß bie Slufdjweltuug unter bem Stucï beê oberen 2lbfd)uitteö ber -pornwanb fte^t. S)ie bei jeber a3e=
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80nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; copy;rfte Slbt^eilung.
laftung unö (Sntlaftung beê gufeesect; auftretenben 2)rud|^ttianfungen be= günftigen einerfeitê bie j^ueüe Sluêbreitung ber ßutjünbung in biefem. Sinbegetoebe, aubererjeitê fteigeru {ie bie Gmtjünbungêüorgdnge unb be= förbern basect; ßuftfmtefommen raquo;on ïlecroje, jumal bie jdjlecfyten (grnaï)= rungêöer^altniffe unb basect; in retcfylidjer 5)ïenge üor^anbene elaftijd^e (Gewebe jc^on jum Slbfterben präbiöponiren. reg;ie ^Srobucte ber @nt= jünbung bejro. ^tecrofe raquo;irfen mieber inficirenb auf bie 3tad)barfc^aft. Sitbem bei jeber, burd) S3elaftung beê fyufeeä herbeigeführten 2)ni(ï= fteigeruug biefe Stoffe in bie 2)ïafd)en beê nachbarlichen SMnbegetoebeS getrieben werben, raquo;Wen biefelbeu t}ier alê entjünbungêerregenbe @ub= ftanjen. copy;etangen biefelben biê an ben Knorpel, fo entfielt i)m -Jlecroje.
(Sê ï)anbelt fic^ aïfo um eine ^ßfjlegmone beê unterl)alb ber Ärone gelegenen SSinbegewebeê, unb jiüar mit ober ol)ne Slffection beê Anorpelê; in bem erften Salie raquo;irb ber ßnftaitb „Änorpelfiftelquot;, in bem anberen „Äronenfiftelquot; genannt. Sie eiterige Suftltration beê SSinbegewebeê füljrt an einzelnen copy;teilen jur 2lbsect;cebirung. S)er Slbeceß perforirt bie .!paut refp. bie Äronenwulft nnb entleert nun feinen Snaait na^ aufeen, fotoeit bie örtlichen SSer^ältniffe biefeê geftatten. Jtacï) ber (Sntleerung, füllt ftd) bie 2lbêce^ï)ö{)le burc^ Granulation in ber 3fiegel biê auf einen engen Äanal ausect;. £)iefer aber befielt atö 3tbflufero^r für bie in ber Siefe fortf(l)reitenbe, burd) bie abgeftorbenen ï^eile beê SSinbegewebeê ober beê ÄnorpeB unterhaltene (Siterung fort, unb bilbet eine fo^ genannte giftet. £äp bie copy;iterung ober 3?erf^raquo;arung in ber Siefe nad^v fo fann and) ber giftelgang jur Teilung fommen. Sobalb jeboc^ ber copy;iterungsect;= ober SSerfdjrtiärungeprojefj in ber ïiefe nid)t öoßftanbig. ^unt Slbf^lufe gefommen war, brid)t ftd) berfelbe eine anbere Sßafyn naä) aufeen, perforirt Don bleuem unb fo in ber gtegel ju wieberl)olten Wahn. SSet bem copy;ur^brud) bur^ bie gefäfsreidje Ärone fommt esect; regelmäßig ju ^Blutungen. Sßenn man baljer l)ier eine fluctuirenbe (Stelle öffnet, fo finbet man ftetsect; Diel Slutgerinnjel, welnee bei ber fpontanen perforation mit entleert wirb.
33ei ber Section folder ^)ufe läßt ftd) eine ftarfe eitrige Infiltration beê erfranïten SSinbegewebeê conftatiren, unb wenn ber Änorpel in 5Ktt= leibenfd)aft gejogen war, fo jeigt berfelbe in ber Siegel partielle 9ïecrofe. reg;ró|ere ober ïleinere 3lbfd)nitte beêfelben ^aben eine graue, oft intenfb grüne garbe angenommen, ftnb Don bem Sinbegewebe unb benachbarten Änorpel mel^r ober weniger loêgelöft unb liegen in einer (5iterl)DÏ)le, weldje mit copy;rannlationSgewebe auêgefleibet ift. Sie Dberflädje besect; necrotifc^en Änorpele erfdjeint ftetê raul), wie angenagt. S)a bei Seb^eiten ber ïïac^weiê unb bie Entfernung berfelben fe^r erfd)Wert ift, fo muffen bie necrotifdjen 5Kaffen für gewöl)nli^ Don bem copy;ter refp. ber copy;ranulation cingefcJ)moljen alfo auf bem SBege ber Uleforption befeitigt werben. @el)r
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S)ie acute entjünbung bet Jpuflebcrfiaut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 81
puftg fann man bei ber Section biefeê birect nac^ïBeijen: bie copy;rami= lationêmaffen fteden in me^r ober raquo;eniger beutli^en SSertiefungen beS ÄnorpeB, ^aben benfelben jutoeilen raquo;ollftcinbig burcf)bD^rt. copy;iefe 3Sor= gange erforbern aber Diel ßeit, nnb jo jt$)t fid) bie éeil^S f*6^ laquo;t We Sänge.
2lm ungünftigften geftalten ftcï) bie SSerpltniffe, wenn baê $ara= d)onbrium an ber inneren (mebialen) Seite beê Anorpelê leibet. ^ier ift basect; SSinbegetoebe loderer alê an ber änderen Seite, bie Slnfc^tBeïïung ba^er meift öiel bebeutenber. (Sin joldier 3ttftalaquo;igt; ^trb entaieber Bon bem unteren 9tanbe beê Anor^elê eingeleitet ober babnrd), basect; ber ^rojesect; ben Änor^el perforirt.
reg;ettiöï)nli(^ gelangt ber Vorgang im SSerlanfe ber ben Änorpel burcf)bobrenben größeren SSIutgefd^e an bie mebiale g-ldc^e beêfelben, in= bem bie p^ïegmonöfe copy;ntjünbung ftd) in ber Slböentitia biejer reg;efäfee fortpflangt. S){cê ift namentlid^ in ber ïlal)e beê unteren Otonbeê besect; Anorpelê b^ufig ber ^all, raquo;eil t)ier befonberê ftarfe unb mit einer feï)r loderen 2lboentitia aitêgeftattete reg;efä|e ben Änorpel perforiren.
copy;te copy;rfranïung an ber mebialen Seite beê ÄnorpelS ift nic^t allein in aSe^ug auf bie Teilung ungünftiger ju beurtbeilen, fonbern bringt aud) noe^ baê ^ufgelenf unb bie Se^nenfcbeibe in copy;efaljr.
copy;a8 oorbere (Sube besect; ^ufbeinfnorpelê befinbet fid) bem copy;elenfe am ndd)ften; etwa in ber aKitte ber Seitenteanb liegt berfelbe bem Äapfelbaube faft unmittelbar auf. 2)aï)er ïommt raquo;on t)ier auê am leidjteften burcb Uebergreifen ber copy;ntjünbung auf bie copy;elenfïapfel eine 2lrtï)ritiê ju Staube, weld)e in ber 3tegel ju 6ario=9lecrofe fül)rt, alfo ein unï)eilbaresect; Seibeu barfteltt. SBenn biefe ßomplication jeboc^ im reg;anjen nicbt fel)r blaquo;laquo;ftS beobachtet raquo;irb, fo erfldrt ftd) bieê auê bem Umftanbe, ba^ erfabrungsect;= gemdf? bie entjünbli^en ^rojeffe nur feiten raquo;on ber 9ltod)barfcf)aft ber copy;elenïe auf biefe übergreifen.
(Sin faft ebenfo felteneê Sßortommni^ ift bie SOtitaffection ber Sel)nen= fc^eibe ber ßebenbeuger, obgleid) biefelbe in ber ttddjften 9ldl)c beê @nt= jünbungê^erbeê liegt. Sê ïann biesect; ttol)l ^atlptfd^li^ auf bie 2Birfung bet fog. Straï)lbeinfeffelbeinbdnber jurüdgefübrt raquo;erben, raquo;eld)e all ftarfe gaêcien bie Seljnen unb tï)re Scheiben gleid)fam raquo;on bem Arantï)eitöl)erbe abfd^lie^en. Su^eileu raquo;irb aber biefe fertige Slusbreitung angegriffen, unb bann ift eine eiterige SSurfttiê bie unausbleibliche sect;olge. (Javart teodineux ber ^ranjofen.)
3n ber Vlegel bleibt baê ßeibcn auf bie eine Seite beê ^raquo;ufeê be= fd)rdnït, in fe^r feltenen gallen tritt ber ^rojefj auf bie aubere Seite beêfelben über, gur bie (Srfldrung biefer S;ï)atfad)e ift offenbar bie Saft= ftrömung unb ber SSerlauf ber Sqmp^gefdfje mafegebenb.
copy;nblid) ift esect; eine befannte (grfabrungêfad)e, ba| ber Vorgang
fjufftanf^citen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 6
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82nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;lt;ärfte Slbtïieilmtfl.
regelmäßig oon ben ^interen 3lbtt)eiluiigen ber Ärone auf bie öorberen ftd^ ausbreitet, aber f aft nieutalê ben umgeïe^rten 2Beg einf dalägt. @0 tft ferner bie Kegel, baß, roenn eine copy;rfranfung beê Anorpelê felbft Dor= liegt, ber ^Srojefi nicE)t e^er aufhört, alê biê er baê oorbere Qünbe beè Anorfielê erreid^t ^at. SWan nal)m ba^er früher an ((S^inola), baß ber Änorpel Don bent ^ßrojeffe glei^fam jerftört werben muffe, beoor baS Seiben jur Teilung gelange, gum ï^eil ift biefeê richtig. 2Ran finbet nämltd) bei ber laquo;Section raquo;on sect;ufen mit alten Änorpelfifteln bie Wintere 2lbtl)eilung besect; Änorpele jutoeilen üollftänbig jerftört unb bnrti) 23inbe= gewebe erfe^it, tüä^renb fic^ bie oorberen 2lbjdl)nitte noci^ in ber eiterigen copy;infdjmeläimg befinben, ober jum Jtieil bereite necrottfd) ftnb.
2luf biefen eigent^ümli(ï)en Verlauf fc^einen tgt;erf(^iebene Momente einen Einfluß anêjuüben. 5)a basect; ßeiben faft immer an ber Ijiuteren Stbt^eilung beê Änorpele beginnt, f o ift bei raeitem t)äufiger bie @e= legen^eit gegeben, bie Stidjtung raquo;on finten nac^ oorn eingufplagen. Db nic^t aucf) ber Verlauf ber S^mpligefäße, fomie bie raquo;om ^)ufe ausect;= ge^enben 35rucberl)ältntffe hierbei eine 9tolle fielen foltten'? copy;8 ift faum jweifeltiaft, baß namentlid) bie ïDrucïfc^toanfungen and) hierbei einen 6tn= fluß auêüben, inbem fie bie gortbeteegung ber beletairen (Stoffe oorjugê= ttjeife in bief er 3li(f)tung begünftigen. (ïnblic^ tft ju berüdftc^tigen, baß bei ber größeren SSetoegïi^ïeit beê ^)ufeê an feinen Hinteren Slbt^eilungen bie an ber Ärone auftretenbe Slnf^mellung Born, b. I). nac^ ber ße^e p, einen größeren SBibcrftanb antrifft unb einen ftarïeren 2)ruc£ erfährt, alsect; in tljren ï)tnteren, ben ïradjten pgewenbeten 3lbfQuitten. Slud^ ^ierburc^ mag bie ^fortpflanjung ber copy;ntjünbung in ber Kidjtung nai^ Dorn begünftigt fein.
copy;reift bie ^legmone runb um ben ^)uf, fo team man Bon einem ^ßanaritium fpred)en, ein 3luebrucE, ber in ber aSeterinärdjirurgie and) ttio^l gebraust roorben tft, toenn bie copy;rfranfung ftd) fpontan entaidelt l)atte unb einen befonberê heftigen Verlauf unb ben Éuêgang in 5lecrofe na^m.
Sie reg;tttjjturaquo;fc ber ^ufïnorpelfiftel ift im allgemeinen nidjt f(^raquo;er. reg;er 9ladjtt)eisect; ber garten, feften Stufc^weEung unb ber (gtter entleerenbeu Äanäle genügt jur geftftellnng berfelben. Stuf bie SlnfdjtBellung an ber breite ift jebod) größeree reg;ett)ic^t ju legen als auf ben 9ladjtt)eiS einer g-iftel, benn bie le|teren fönnen jeitoeife jum SSerfd^lnß gelangen, oljne baß bie Teilung besect; Setbenê befinttiB geworben ift.
Slu^ ift ber ^adjtBeiS ber giftelgänge mit ber (Sonbe oft mit (Sdjttnerigïeiten Berbunben, inbem biefelben nic^t gerabe, fonbern oft ge= ïrümmt ober gar im Qiäiaä Berlaufen. 2Bid)ttger alsect; bie Sonbe ift ba£)er bie 3Dïenge beê gebilbeten (giterê. Äleiite SBunb= unb @e= fcl)toüreflädjen, toel^e eine reid^lic^e beenge Siter abfonbern, erweefen immer ben SSerbadjl auf giftein; fo auä) ï)ier.
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2)ie acute föntjünbung ber ^raquo;ufleber^aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;83
2)xe 2aï)ni()eit ift bei biefem Setben balb fe^r er^ebli^, balb nur gering. (Sinfadie Verlegungen an ber Ärone, raquo;nie fie burdj (Streiken, ober alê Äroncntritte jlaquo; copy;taube fommen, ftnb nid^t leicht mit ber Änorpel= fiftel su t)ertoed)jeln. Sei genaiter Unterfu^ung Iä|jt fic^ bie Verlegung birect nadjtocifen, raquo;elc^e nur jelten mit \o er^ebli($en 3(nfcf)raquo;ellungen raquo;erbunben ift mie bie Änorpelftftel.
Sei ber eiterigen Gmtjünbung beê ^ufgeleuïeê fommt ebenfattë eine ^ïegmonöfe (Sutjünbung beê nnterfjaïb ber Ärone gelegenen a3inbe= geraquo;ebesect; uor, bie anc^ an raquo;erfcfjiebenen copy;teilen ju 3lbêcebirungen führen fann. hierbei finb jeboci) bie copy;djmctäen unüergleic^Ii^ größer; bie 5ï;ï)iere fefeen ben %\i$ gar nid)t an unb nehmen bie £aft aud) ni^t einmal für fnrje gut mit bem franfen gu|e auf, fonbem gel)en unb fielen ftetê auf brei Seinen. S)iefe copy;rfdjeinungen fotoo^l raquo;ie anc^ ber Untftanb, bafe bie 3lnfcf)roelhtng um baê gan^e reg;elenï, mit 3luênaf)me ber fütteren flamp;^e auftritt, alfo runb um bie Ärone beê sect;ufeê reid)t, laffen biefeê Seiben üon ber tnorpelfiftel kidji unterf^eiben. Semerft ift bereite (Seite 57, bafj bei auegebreiteter ^legmone an ber Amte, namentlid) toenn ji^ biefelbe um ben ganjcn élaquo;t erftrecft, bie Sa^m^eit ebenfalle fe^r edjeblid) fein fattn, fo ba^ hierbei eine Semec^felung mit ber copy;elcnfentgünbnng leicf)t möglid) ift. Sie (£d)meräeu pflegen inbefe in biefem gälte nad) erfolgter perforation er^eblid) nad)julaffen.
2)ie SWitaffection ber (£el)neufc^eibe ber ßeljenbeuger äußert fic^ eben= falle bunt) bebeutenbe Saï)m^eit, bur^ glejcionêftellung beê gufeeê unb burd^ eine mel)r ober weniger erï)eblt(^ fcïjmer^afte Sïnj^loellung an ber ïjinteren gldcfye ber oberen anlangen, bie jid) aber fe^r balb um biefelben unb nad) oben fortpflanzt.
Suweilen unb namentli^ bann, roenn bie giterung an ber innereti sect;läd)e beê ÄnorpeB befielt, wirb and) baê ^ufbein in ben Äreisect; ber ertranfung gegogen. ^nbem fid) bie eiterige copy;nt^ünbung auf baê ^erioft fortfe|t, entfielt eine Periostitis suppurativa mit 3lecrofe beä ÄnodjcnS. 3lud) biefe Complication ift gefät)rlid) unb fann unter Umftänben bie Urfadje ^u copy;elenfaffectionen abgeben.
SScrlanf. S5er gSerlanf ber ^^legmone au ber Ärone ift immer ein d)ronif(ï)er. gaft niemals befd)ränft ftd) berfelbe auf 2—3S55od)en, fonbem bauert in ber Siegel jmifc^en 5 unb 6 SBodjen; beim Mangel einer äraquo;edentfpred)enben Se^anblung meiert baê Seiben oft mehrere laquo;Kouate, nid)t feiten and) tro^ einer folä)en ebenjo lange.
copy;er ^roje^ beginnt mit einer StefdjttcHmtg an ber Ärone. 91ad)bem biefelbe einige Sage beftauben, erfolgt perforation mit anfange ftärferer Eiterung, bie aber aHmälig nad)läsect;t. 23te laquo;Perforationêfteae öernarbt bis auf eine ïleine Deffnung, caxS welcher fortwä^renb, unb namentlid) bei ber Sewegung beê laquo;pferbeê fleinere . ober größere Mengen puriformer glüfftgteiten entleert werben. Salb ift esect; gutartiger copy;ter, nid)t feiten
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84nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; (Srfte Stbtfieilung.
ober erf^eint ber Stuêflufe iau^ig. 9lo^ einiger ßeit, 8—14 ïageiv fdpcfet f\ä) auäi biejer Äanal; in ber 3ta^e beêfelben, unb m ber 3ïegd nad) ber 3eï)e ju tritt eine 3unaf)me ber 3lnfcï)meEHng ein, welche ben= felben Serlauf Wie bie erfte nimmt, glicht feiten erfc^eint bie jweite perforation nod^ rod^renb beê Scftc^enS ber erften giftel, jutteilen fteïien bie betben Deffmmgen alêbann in birecter Berbinbnng.
9gt;ftt betn auftreten beê neuen Stnfbrn(ï)eê tjeilt gemöf)nU^ bie altere giftet, nnb fo fe^t ftd) ber ^rojefe öon ben S;rac()ten nad) ber 3eï)e beê ^ufesect; fort, ntn ^ier in ben meiften pßen in Teilung iiberjuge^en. copy;amber oerge^en aber oft SSo^en nnb Sonate. SBä^renb beffen ift bie copy;ebulb besect; 33eft|erê ni^t feiten erfdppft, unb inbem ftc^ berfelbe an einen anberen Mxtf ober Saien Wenbet, ober jebe aSeijanblmtg einftellt, l^eilt baê Hebel nid)t feiten in ïurjer Seit. laquo;Die a3et}anblung ber Änorpel= fifteln gehört baïjer oft ben unbanfbarften Aufgaben in ber ^rayiê, wenn man fid) nid)t gu einem gtabifalüerfa^ren entf^lie^en tann.
S)te afó Êomplication auftretenbe copy;ntgünbung besect; ^ufgelenfeê unb ber copy;efytenfdjeibe ber Be^enbeuger ift bereite ertoaïjnt.
Itrfadjen. Mc SRomente, welche im copy;tanbe ftnb, eine eiterige copy;ntjünbung in bem ^Saradjonbrium anäuregen, ïönnen bie Urfa^e einer Änorpelfiftcl toerben. 3n ber Dtegel ift bie grfranïung biefeê SBiitbe* gemebeê eine fecunbäre unb jwar get)t biefelbe gelüo^nlid) öon ben ïïladjbartïieüen auê.
Sie näd^fte Urfadje ift faft immer eine ^legtnone besect; ^ara^on= briumS unb beê fukoronären aSinbegetoebeä. Sagegen geben einfache, burd) med^anifdie aSerle^ungen ^eröorgerufene entjünbungen nur feiten jur Silbung einer Änorpelfiftel bie raquo;eranlaffung ab; and) felbft bann oft nid)t, wenn bie aSerle^ung ben ^ufbeinfnorpel mitgetroffeit ï)at, ocr= auêgefe|t, bafs eine jmedmä^ige Sße^anblwng eineê fold)en Seibenê red)t= jeitig eingeleitet ttrirb.
3laquo; ber 3Dïel)rja^l ber g-dtle finbet ftd^ ber ^rimärt)erb ber erfranfung in anberen Slbf^nitten ber .£uf(eberï)ant. 2Bie in ber allgemeinen a3e= trad)tung bereite auêeinanbergefe^t ift, ftnb parend)ptatöfe laquo;ßrogeffe bie ttamp;djfte Urfad)e biefeê Seibenê, inêbefonbere bie an ben ^interen 3lb= Teilungen beë ^ufclaquo; raquo;ortommeitben Steingaßen. copy;leidjgnltig, bur^ weldoe Urfa^en bie (gntjünbung herbeigeführt rairb, ob burc^ eine (Stein= gälte ober perfortrenbe |)ornfpalte ober eine aSernagelung an ber SJtadjtcnraquo; wanb: fobalb biefelbe jt$ bte auf bie Subcutte fortfe^t, ift bie reg;efa^r *.lt;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ber (arfranïung beê Anorpelê üor^anben. Sie aSebittgungen für eine-
locale 3nfection ftnb ^ier im Ijoljen SKa^e gegeben: bie 5lufred)tl)altung öon jReinli^ïeit ftöfet ^ier auf oft unüberainblid)e |)inbermffe; raquo;on Seiten beê sect;ufel finben bauernbe Weisungen beê entjünbungsect;^erbesect; ftatt. amp;S fann ba^er m^t auffatten, ba| foldje copy;ecunbdraffectionen ^ier fo oft beobaditet merben.
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35ie acute (Stitaünbung ber ^ufteber^aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;85
Sn erfter Sinie öerbienen copy;teiitgatten atö Urfad)e ter Änorpelftfteht genannt ju raquo;erben. 5itd)t minber gefaïjrlicf) finb eiternbe ^ornfpaïten amb tiefer get)enbe Sßernagehmgen an ben Srac^tenWänben. lt;BoMb biefe laquo;nb aï)nïtd)e grfranhmgen ni^t eine red)t forgfaïtige Seïianblung erfahren, jobalb inêbefonbere für einen regelmäßigen Slbfhij} beê copy;iterê rejp. ber Saudje nicf)t genügenb laquo;Sorge getragen toirb, fe|t fid) bie entjnnbung leidjt auf bie Subcutiê fort, nnb bie SSebingungen jur Silbung einer Änorpelfiftel finb l^iertnit gegeben.
(gnblid) ge^en Anorpelfifteïn gutoeilen aus jener ^autnecrofe ^eröor, bie getBÖt)nlic^ atö 33ranbntauïe bejeic^net raquo;irb. Sritt biefeê geiben in ber 3lä^e beê ^raquo;iifbeinfnorpelê auf, fo ïann enttoeber bic Dlecrofe birect ï)iê auf ben Änorpel reiden, ober eS ïann bur^ gortfe^ung ber gnt= jünbung eine Änorpelnecrofe l)erbeigefül)rt raquo;erben; in lebem %aUt ift eine Änotpelftftel baê copy;itbrefultat.
Strauß*) nnb Stnbere raquo;ollen foI(ï)e necrotifc^e ^rojeffe nantentli^ ï)aufig bei jungen SBeibepferben beobachtet ï)aben, raobei Sltieile ber Ärone befonberä in ber aaltje belaquo; SSallen branbig abfterben. copy;iefer Suftanb biirfte mit bem rPanaritium'' ober „branbigen gußgef^löürquot; ber beutfdjen S^ieramp;rgte nnb bem „Javart encomé'' ber granäofen ibentifc^ fein. S)ie etnfatf)e Änorpelfiftel Wirb Bon gekteren aïê „Javart cartilagineuxquot; bejei^net.
copy;er Umftanb, baß kanbige ^Brojeffe in ber ütaïje besect; Anorpeïê oft jut (Snthncfelung ber Änorpelfiftel SSeranlaffung geben, raäl)renb bet birecten SSerletningen beê Anorpetê biefeê Diel raquo;eniger ber %aU ift, betoeift, baß oorne^mlid) eine ^legmonofe ^ßarac^onbritiö bie Causa proxima barfteKt. Sofern aïfo bie Anorpeïoerletjung ju einer P)Ieg= mone füf)rt, ïann biejelbe and) eine Änorpelfiftel raquo;eranïaffen.
^Beurteilung. 5)ie Änorpelfiftel fteUt ein ftetê langfam ï)eilenbeê Seiben bar; feïjr oft reid)t bie reg;ebulb beê Seft|erê nic^t auê, bie Leitung abzuwarten, gê ift beêï)aïb ju empfehlen, non raquo;orn^erein auf bie 3Ser= äögernng berfelben aufmerffam gu mad)en, beun fonft fet)lt basect; 2Bid)tigfte bei ber 33et)anblung, nämlid^ bie gdt
2)od) nid)t in alten fällen bietet basect; Seiben ber gerapte gleid)en SBiberftanb, unb bei ber giprung ber ^rognofe müffen baljer alle biejenigen SKomeute erraquo;ogen werben, raquo;eld)e hierüber Sluff^Iuß ju geben im (Staube finb. Slamentlid) raquo;erbienen hierbei folgenbe @efid)têpunfte eine befoubere 33erüdft(^tigung:
1. ber Umftanb, ob eê fid) um eine Äroncn= ober eine raquo;irfli^e Änorpelfiftel ï)anbelt.
3ft ber Änorpel uid)t in ÏJlitleibenfdjaft gebogen, fo ftellt ftc^ bie ^rognofe ungleid) günftiger alê in bem entgegengefe|ten pralle. Seiber
*) copy;traug, 4raquo;anbbuc^ beé Jpuf= unb Älouenbef^Iagä. 1844.
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86nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;ffitjie Slbt^ettuiig.
i[t eê oft red)t j^toer, pmeilen gaitj urnnoglid) mit copy;ic^er^eit ju fag en, ob biefeö eingetreten ift ober md)t. Säfet ftc^ mit ber @onbe ein Äanat biê auf ben Knorpel ober bod^ bis in beffen 9ïa^e noäinieifen, fo muf* bie SRiterfranfung beSfelbeu raquo;orauägefejjt raquo;erben. ÄeineSroege ift jeboc^ bie umgeïeï)rte lt;Sct)lufefolgerung berechtigt. Sn biefem grall mu^ bie Oor= t)anbene Slnfc^weEnng alsect; Sln^alt bienen; ift biefe ftarf nnb auegebreitet, fo liegt ber Skrbadjt einer Änorpelerfranhutg oor. 2)iesect; toirb um fo roaïjrfdjeinUdjer, je länger ber ^rojefj bereite beftetit, unb je cofriöfer bie Eiterung auê beu öorl)anbeuen Siftelgängenift. copy;er ïlac^toeis berÄnorpel= ertranïuug ausect; ber aSeimifc^ung oou Äuorpetpartifeln jum 3Bunbfecret gelingt nur feiten, beun in ber Siegel ïrerbeu foldje Änorpelftücte entWeber ooltftäubig aufgelöft, ober fte serfallen beoor fie mit bem (äiter entleert raquo;erben.
2.nbsp; nbsp;2lm ungünftigften ftub ^iftelgänge gu beurt^eileu, welche jur mebialen Seite bes Änorpele führen. reg;iefe Sujlönbe oerlangen eine befonbetó üorfid)tige SSeurtï)eilnng uid)t allein, weil fie ja ben am lang= famften ^eilenben gehören fonbern au4), raquo;eil biefelbeu bie copy;efafjr einer 5!)ïiterfranïung beê ^raquo;ufgelenïeê einfetteten, raquo;ie bereite erraquo;ä^nt raquo;urbe.
3.nbsp; nbsp;3^ grefeer unb ausgebreiteter bie Sluftreibung ber Ärone ift, um fo weniger ift eine balbige Teilung ju erwarten. 3Me Stnfdjwellung beutet bie SluSbreitung nnb ben reg;rab ber entjünbli^eu Infiltration an; je größer biefe, um fo mel)r fmb neue Perforationen ju erwarten.
4.nbsp; Slufc^wellung unb (äiterung an beu unteren 9tbfcl)ititteu beê Änorpele, b. sect;. im ^)ufe felbft, bieten ber SSeljaublnng ftetê größeren 3Biberftanbr alê wenn basect; Seiben me^r oben auftritt, giternngen unter ber alt= gemeinen copy;ede ober felbft unter bem ^leifdjfaume raquo;erben burd) re(ji)t= jeitigesect; Spalten oft in turner ßeit jur Teilung gebraut.
5.nbsp; nbsp;3;n ber ^raquo;o^e ber copy;eiteuwanb bieten bie Sßrojcffe eine größere Stuêftc^t auf balbige Teilung alsect; an beu ïradjten. copy;ê ergiebt fidj biefesect; ausect; bem bereite befprodjeuen Verlauf beê SSorgangeê. (Sine balbige Teilung fte^t in fixerer SluSftdjt, raquo;enn ber ^rojefe biê jur oorberen Hälfte ber (Seitenraquo;anb oorgefdjritten ift, inêbefoubere aber, raquo;enn jugleid) oor ber giftet, b. Ij. jtoif(ï)en berfelben unb ber |)ufjeï)e eine ent= jüublid)e Slufd^wellung nid)t befte^t.
6.nbsp; nbsp;Sluf bie 3Jfenge besect; copy;iterê ift für bie S3eurtt)etluug fein fe^r grofeel reg;eraquo;i(i)t ju legen, inbeffen, wenn bei einer geringen 2lnfct)WeHung er^eblic^e giterabfoubernug ftattftnbet, fo ift biefer 3uftanb ftetö un= günftiger ju beurtt)eiïen, aB wenn bie ßiterung nur gering ift.
7.nbsp; nbsp;SBenn eine erl)eblid)e Sa^m^eit öorliegt, o^ne bafc biefelbe burc^ nacf)raquo;eisect;bare ungefä^rli^e SBeränberungen, j. S. burd^ bie ftarïe Spannung ber entjünbnngêgefctiwulft ft^ erMren lä|t, fo mu^ biefe bei ber a3eurtf)eilung raquo;o^l berüdfi(ï)tigt raquo;erben. Unter folgen Itmftdnben ift bie ^rognofe weniger günftig, ba, abgefeljen raquo;on ber Unfä^igfett besect; Patienten i^n ärbeiteleiftungen, bie Teilung in raquo;eite %tvne. gerücft ift, unb aufcerbem
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S)ie acute (Sntjunbung ber ^uflcberf)Qut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 87
gefat)rlicf)e 6onM)licationen broken, welche oben be^rodien fmb. Sft ïeine, ober bod) nur jo geringe gatjmfjeit raquo;or^anben, basect; ber 2)ienftgebrauc^ beê ^ßferbee trt^t er^ebltcï) geftört ift, fo geftaltet ftd) bie ^rognoje aud) infofern no^ günftiger, atë bie copy;ebulb feitenê beê Seft^erê raquo;eniger leict)t crfd^öpft wirb. 9lad|tï)etle für ben ^eihmg^rojefe ftnb mit ber Sßer= wenbwng besect; Patienten 511 Ieid)ter unb langfamer Arbeit natnentlt^ auf raquo;eifern SSoben nid)t oerbunben. Unter Umftänbeu ïann fogar ein oortï)ei^after (Sinfluê burd) bie aSewegung auegeübt raquo;erben, iubem foraquo;oï)l bie 3ertt)eilung raquo;ie aud) bie (Sutleerung ber Äranf{)eiteprobucte auf biefe SBeife geförbert raquo;irb.
9Kan barf jebod) nid)t üergeffen, bafe mit jebem ïage mögïid)crraquo;eije eine bie @ebraud)êfat)igïeit auêfdiliefeenbe gaïim^eit eintreten ïann.
8.nbsp; gtad) meinen Seoba^tungeu fiub bie auê Eiterungen in ber sect;flctfd)= raquo;anb ïieroorgegangenen Änorpelfifteln befonberê oorfid)tig ^u beurti)eilen; namentlich gilt bieê üon ben bxir^ eiternbe ^ornfpalten eingeleiteten. copy;tcfe ftnb nid)t feiten tuit Êarieê beê ^ufbeiueê com^licirt.
9.nbsp; Änorpelfifteln an ben Hinterfüßen erweifen ft^ bei ber 33et)anblung geteo^nlid) l)artnädiger alê au ben aSorberfüfjen. Db baê l)ier in größerer ÏDÏenge oortommenbe berbe ^arad)onbrium bie ttrfad)e ï)ierfür abgiebt, ober ob nod) anbere 35erl)ctltniffe mitfpielen, muß ba^tngeftcttt bleibeu.
getapte. 3)ie gnbicatioueu für bie SSet)anblung ber tnorpel= refp. Äronenfiftel ergeben ftd) auê ber aSeriidfid)tigung ber pafyoiofflfy anatomifd)eu Seränberungen. 3)ie erfte Slufgabe besect; ^era^euteu ift, für eine freie unb öoüftäubige Entleerung beê Eitere gu forgen. 31m fdjueltften itnb ftd)erften füt)rt eine (Spaltung ber g-iftel MS auf ben reg;runb berfelbeu ju biefem Siele; biefeê SSerfaljren ift aber nur bann an= juraenben, wenn ber ^ßrojefj über ber Ärone liegt, ba bie (Spaltung ber Äronenraquo;ulft minbefteuê eine bleibenbe Deformität am ^ufe jlaquo;t %olalt l)aben würbe. 2Bo aber eine Spaltimg ber g-iftel ot)ne größere aSerle^ung ber Äronentoulft möglid) ift, ba muß biefeê 3Serfal)ren allen anbern üorgejogen raquo;erben. SRit einem Senotom ober fpi^en SSiftouri ertoeitert man ben Äanal nad) oben unb unten, unb nad)bem ein SBergtampon in bie SBunbe gebraut raquo;orbeu ift, welcher biefelbe auêeiuanberl)alteu foil, wirb ein SSerbanb angelegt, copy;elingt biefeê 9Serfaï)ren, fo feilen bie giftelu meift in furjer ßeit, inSbefonbere wenn eine er{)ebli^e Slnfc^welluug au ber Ärone nid)t oorï)anben ift, b. Ï). bie SBebingungeu für bie Eutftetiung neuer giftein fehlen. Selber ift biefe 33ef)anblungêraquo;eife oft nid)t burd)= aufül^ren, namentlid) bann ui^t, wenn bie g-iftel unter ber Äronenwulft liegt ober gar auf ben Änorpel jufüljrt.
Slud) in folgen gälleu ift cS fel)r wid)tig, für einen regelmäßigen Slbfluß ber Secrete unb für bie Entleerung ber in ber Siefe liegenben necrotifd)en SRaffen Sorge ju tragen. Sft biefeê BoUftänbig erreid)t, fo tritt in ber Siegel balb Teilung ein. 33te jur Erfüïïung biefer 3u=
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88nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; gifte SÄbtljeitung.
btcatton geeigneten aKittel finb fe^r Derfd)ieben, bei ber Sluêroo^I berfelben muffen raquo;orne^mli^ bie in beut gegebenen galle üorï)anbenen 3uftänbe entf^eiben.
3ebenfaltê ift jwtddjji ber copy;rud Don Seiten ber ^ornroanb auf bie angef^iöoKene trone ju befeitigen ober bod) nad) 5!Kögïid)feit absuj^toäd^en, benn biefer Srud ift, roie ermähnt, sum Sljeil bie Urfac()e beê sect;ort= befte^ens ber gntaünbnng. 3u biefem Qmd muamp; bie |)ornmanb, fotoeit bie SJJtfdjtoeOung an ber Ärone reid)t, an i^rer oberen Slbt^eilung bünn geraspelt werben, gbenfo ift bnrd) 5eud)tert)alten beê ^ufeS biefer 2)rud nac^ 9JïögIid)ïeit ^erabjufe^en.
3nr Herbeiführung eineê freien 2lbfluffesect; ber Secrete fommen folgenbenbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;I
^erfaïjren Ijatptfadjlidj in Setradjt:
1.nbsp; nbsp;reg;ie (Spaltmtg beê Aanaïeê, wie oben augegeben. SBiüiamê*) bebient fi^ ^terju eineê ju biefem 3raquo;ed befonberê couftruirten Bistouri caché, weldjeê eine lange unb fe^r fdimale Äiinge Beftyt, fo bafe eS biê auf ben copy;runb beê Äanale gefüt)rt werben faun, um oon |ier auê eine gleid)mä^ige erweiterung beêfelben otjne reg;urd)f^ueibuug beê Äroneuwutft Ï)erbei3ufüï)ren.
2.nbsp;Ste|mtttel. Hierher gehört baê einführen eineê @ublimatfabenê unb bie injection oon äl}enben glüjfigfeiten. SMefe 9Kitteï wirfen Dorjugê= Weife baburd) ODrtï)eiï^aft, bafe fie ben Slbftufefaual erweitern unb bie Steinigung beê reg;efd)Würeê erteiltem. 33ei alten, bereite oernarbten S-iftelgängen foinmt ferner in a3etrad)t, ba^ bief e Wütl bie jur reg;ranu= lationêbilbung unfähigen caEöfen copy;ewebêt^eile jerftören. hierbei fommt esect; oiel weniger barauf an, welnee oon ben TOtteln in Slnwenbung ge= brad)t wirb, alê oielmeïjr auf bie energifd)e unb swedmapige Stpplication berfelben. hierin ift and) ber ^auptgrunb für bie gfödttidjcn copy;rfolge mancher S^ierätjte ju fu^en, bie i^uen fc^lieBlid) einen bebeutenben Stuf in ber Skijanbtung foldjer Seiben einbringen. 2)ie in concen= trirter gorm äfeenben Slbftringentien oerbienen jebod) ben SSor^ug, nament= lid) aber, wenn gleid)jeitig eine ftarfe 3luftreibnug an ber trotte befteï)t. Sin ben J^eilen, mit benen fie in ber concentrirteit '#orm in Serüljruttg ïommen, (2Bänbe ber Äandle unb reg;efd)Wiirêfla(ï)en) führen fie eine 9tecrotifming ^erbei, wirfen f)ier alfo aH äe|utittel oort^eil^aft, inbent ber Slbflufefanal öergröfeert unb bie SlttSftofjung ber necrotifc^en @eraquo;ebê= maffen erleid)tert wirb. Suner^alb ber SBunbe, refp. beé reg;efd)Wureê, wirb bereits baê SKittel biluirt unb gelangt im oerbünnten Suftanbe in bie plaftifd) infiltrirte unb raquo;aêcnlarifirte 9tad)barfd)aft; ï)ier füï)rt bag= felbe eine @d)fumpfung ^erbei. 9ti^t feiten wirb narf) ber ^njectiott biefer laquo;raquo;tittel ein f^nelteê galten ber reg;efd)wulft beobachtet. aSielleic^t übt aué) bie beêinficirenbe SBirfung berfelben einen gänftigen (ginflufj
#9830;)
Williams, The principles and practice of vet. surgerie. London. 1872.
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3)ie acute ßntjünbung ber ^ufteber^aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 89
auê. ßu biefen Stoffen geboren öorpgêtDeife bie (Sulfate öou (Sifen, Äupfer, 3tnf imb ber Steijuder, wie fte in bem SSiUat'fdjelaquo; giquor f(|on fett langer 3ett allgemeine Stntoenbttng unb Slnerfenmtng gefunben paften, gtti'effett ïönn man raquo;on ber Slniuenbttng beê einen ober anbereit biefer ÏKittel benfelben (Srfolg beoba^ten, namentlict) anc^ Dom Cuprum aluminatum, welnee jwedmö^ig in 10—15p6t. fiöfuttgen eingefpri^t mirb. copy;benfo fal) ict) rect)t gute copy;rfolge Don ben in glei^er Concentration angewenbeten Sublimatlöfungen, met^e aud) SBilliamê empfiehlt. 9teuer= binge ift aud) bie (Sarbolfäure in ftärferer Concentration (10—20p(£t. in Spirituê) mit 3JDrtï)eil angetoenbet raquo;orben. reg;te injection toirb ätDed= md|ig täglich ir)teberl)olt unb fo lange fortgefefet, bis fid) größere Sc^mer^aftigfeit jlaquo; erfennen giebt, ober bie reg;efd)toitlft beutlid) Heiner wirb. sect;llsect;bann fe|e man ouê unb forge nur für bie 2Beid)er{)altuttg bei ^itfeê.
3ft ber Äanal fo eng, bafe fi^ bie Sttjcction ni^t gut betoirfen läfet, fo applictre matt junä^fl einen Sublimatfaben. copy;er Schorf, melier ï)ierbiird) ergeugt ift, raquo;irb bttref) marnte Säber gttr copy;eêquamatiou gebraut, worauf alêbattn jene 9Kittel leid)ter 311 appliciren ftnb. copy;in ^refefd)Wamtit fü^rt gewö^ttlid) nur eine t)Driiberget)enbe (gmeiternttg beê Äanalsect; gerbet. reg;er lefetere.fcpejjt ftd) balb raquo;ieber, namentlich wenn gugleid) g-uPäber ongewenbet werben.
3. 2)aê @lül)eifen. Mit einem sugefpi^tett, glüi)ettbeti copy;ifett (ßöfc^fpieB) toirb ber giftelfanal auegebrattttt. Sei empfinblic^ett Spieren ift bie Slnwenbung besect; reg;lül)eifettê meift mit Sc^wierigfeiten üerbunben, im Uebrtgett aber gehört biefes 5!Kittel gu ben wirffamftett. copy;ê fittbet namentlich ba mit aSort{)eil aSerwenbitttg, wo ber Äanal fe^r eng ift, unb bie SBänbe beêfelben eine callöfe SSef(^affeitï)eit angenommen l)abeii.
SBä^renb ber SSe^attbluttg mit bem einen ober anberen biefer SJMttel ift ber sect;laquo;f burd) lauwarme gujjbäber, burd) Umf(l)läge ober oft wieber= l)olttsect; ginfetten weid) ju erhalten. SBenngleic^ bie gufebäber ben SSorsttg Berbienen, weil fte gleidjjeitig 'bie 2)eêquatnatioit, bie DtegenerationêBor' gänge anregen unb eine 9teiitigiing besect; ^erbeè ï)erbeifü()ren, fo ift aber iiid)t au^er Sl^t 311 laffen, ba| biefelben burd) Slnregung ber Qnterungê= raquo;orgänge oft na^t^eilig airfett. reg;anj befonberê tritt biefer 9itad)tf)eil bei ï)ö^eren Temperaturen ber 23äber ^eroor. copy;eê^alb empfiehlt esect; ftd), bie fyupäber periobifd), etwa alle 3—4 Sage einmal, unb oon nur lau= warmem 2Baffer attjuwenben. 3lad)bem bie Dberftäc^e besect; sect;tifesect; ab= getrodnet ift, lä^t man bie Application einer ^uffalbe ober einesect; ^etteraquo; folgen.
3n mandjen fällen, namentlich bann, wenn ber ^rojefj raquo;on ber Sleif^wanb (^orufpalte, Steingalle) ausect; eingeleitet worben ift, fe^t fid) ber giftet=Äanal raquo;on ber Ärone biê unter bie gleifdjwanb bej. biê auf baê ^ufbein fort. Unter biefett Umftanbcn mu| bie ^raquo;ornwanb an
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90nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;reg;Tfte aibtöcilung.
ber betreffenben Stelle unb beren Umgebung ganj fortgenommen tüerbenr jo bafe ber copy;runb beê banale freigelegt tft. ftidjt feiten finben ftd) ^ier ftnodjenfequefter, roeide bie copy;iterung xmter^alten, unb beren Entfernung oft eine fd)nelte Teilung beê Êeibensect; jur Solge ^at.
SBte fc^on benterït, fonunt esect; bei bem 3luêt)eilen biefer 3uftänbe Diel auf bie geit an; nad) einer gewiffen Qtit besect; a3eftel)ensect; feilen bie meifteu Don felbft. (S^raber ïonnte baljer aud^ baê lleberfüt)ren ber $ferbe auf bie SBeibe empfehlen; nad) 4—5 donaten tritt in ber Siegel jpontane Teilung ein.
6nblt(^ — the last not least — ift bie üon Lafosse père juerft empfohlene Dperation ber Änorpelftftel ju ertoä^nen. copy;iefelbe befteï)t in ber Entfernung beê erfranften ^ufbeinfnorpelê unb jaar entweber beê ganjen ober ber trauten -3lbfd)nitte beêjelben.
lieber ben 2Bert{) biefer Operation fiub bie Meinungen ber Sfjierärjte fiets geteilt gemejen, unb nod) l)cute |at biefelbe minbefteuê ebenfoöiel copy;egner als 2lnf)änger. @ê fann bieê nid)t auffalten, wenn man bebeuït, ba^ bie operatioe SSe^aublung ber Änorpelfiftet ju beu fd)teierigeren Operationen gehört; benu einmal raquo;erlangt biefelbe umftdnblicfye SSor^ bereituugen, ju benen and) basect; 9ïieberlegeu besect; 2;f)iereê gehort, unb banu fefet fte llebung unb reg;ef^idlid)feit DorauS. %üx ben ^riDat= tl)ierarjt^ ber ol)ne fadjüerftanbige .f)ülfe bie Dperation Domeinen mufe, bleibt biefelbe immerhin ein ni^t allein umftdnblid)eê, fonbern and) fd)raquo;ierigeê tijerapeutifdjeê ^iilfêmittel. 9ted)net man ^ierju, ba^ bie raquo;on beu cerf^iebenen Operateuren eingefd)lagenen ÜMlpben oft fe^r öon einanber abweid)en unb nid)t feiten nnöort^eil^aft geaefen finb, fo fann eS nid)t befremben, bafe bie 3leflaquo;ltatc ber Operation nid)t immer über= cinftimmenb unb günftig raquo;aren. £)iefesect; oerfdjiebene fRefultat einerfeitê, bie amS ben genannten copy;rünben Ijerüorgegangene Sïbneigung gegen bie Operation anbererfeitê fmb offenbar bie Urfad)e, weêl)alb biefelbe üer= l)dltnifemdêig feiten anêgefül)rt roirb. Dteuerbingê t)at copy;iebamgrop^*) auf bie a^ort^eile ber Operatiobe^anblung anfmerlfam gemad)!. SDaê oon i^m eingefc^lageue Serfa^ren gewährt, mie i^ auê eigener 33eob= ac^tuug beftdtigen fann, ganj erï)eMid)e aSort^eile oor ben fraseren ÜDie* tl)oben. copy;aêfelbe befielt in ber (Entfernung beê ganjen Anorpelê unb mirb in folgenber SBeife auêgefü^rt:
SRa^bem ber |)uf gereinigt unb bxtrd) Umfd)läge oon geinfamenme^l= brei gehörig erweist ift, wirb berfelbe auêgejd)nitten, b. ^. wie beim 33efd)lagen üon bem jerfallenen ^orn befreit. SClSbarat fd)neibet man mit bem 9flinnmeffer eine rinnenförmige Vertiefung in bie ^ornwanb, welche öon bem raquo;orberen Änorpelenbe biê jum ïra^tenwinfel besect; .s)ufeê f^rdg nad) unten unb ï)inten läuft unb btó in bie a3lattfd)id)t
*) SBeridjt über baê SSetettnärwefen im Äönigreitf) (Sadj^en für baê %di)x 1872.
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S)ie acute (Sntäflnbung ber Jpiif(ebetf)aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;91
ber ^onmanb ret^t. 2)ann nrirb bie ^ornroanb an ber Uebergang^tette ju ber copy;dftrebe cbcnfo xtnb jwar üoin Ärönen= jum ïrageranbe in ber JÄid^tung ber ^orufajeru burd)jc^nitten; in ber ttjeipen Sinie ber ^raquo;orn= fol)le merben biefe beiben Trennungen in einanber nbergefü£)rt. 3Siä I)ier^er ïann bie Dperation bei rul)igeu ^ferben im @tel)en aiisect;gefüf)rt merben, anberenfaüê roerben biefelben sn betn ßroede niebergelegt, roasect; ^nr roeiteren Sluêfülirung ber Operation aber in jebem gaKe notljroenbig ift. 2)aê ^ßferb wirb \o eingelegt, bafe bie leibenbe ^uffeite nacf) oben gu liegen fmnmt; bei copy;rfranfnng ber inneren Hälfte mu| alfo ber leibeuk $u|3 nnten liegen, copy;erfelbe roirb mit bem reg;d)tenbein auf baê @d)ien= bein beê oben liegcnben Hinterfußes gebnnbeu, nnb um ben Sefjel ein Slusbinbeftrid gelegt. Sbenjo bequem für ben Operateur roie buman ift bie (SbloroformnarcDfe, boc^ läfjt ftd) bie Dperation and) oljne biefe ansect;= fübren.
reg;ie gegen bie Slnroenbung ber 6I)Iorofornmarcofe M SPferben ßtelfad) auS= gefpvüd)enen Sebenïen finb unbegrünbet; eine befonbere copy;efoljr ift bei biefen Spieren mit ber Starcofe ntc^t BerBunben, roie id) aus eigenen 9}erfud)eii unb SBeobadjinngeti Derftdjern fann. Sßenu biefe Se^auptung mit ben Stngaben anberer nid)t übereinftimtnt, fo liegt bies eiufad) in ber Sfpplicationémetljobe. @S raaren namenilt^ bie belgtfd)en ^ierarjtc, iDeId)e bei tl)ren 35erfud)en unaitgeiie()nte ßrfa^rungen gemadjt Ratten, unb oor ber Slnruenbung beä ß^Ioroforms bei Sßferben roarnten. reg;er üon ifinen oft tieob' ad)tete tbbtlidje Sluêgang ift jebod) nid)t ber Sßirtung beö (Sfjloroforinê äiiäufdireiben, fonbern ift in ben inetften göUen offenbar burd) förftictung fierbeigefütjrt roorben. reg;aê aSeftreben, Apparate ju erfinben, raquo;etd)e mit ntöglid)ft roenig iStoffoerf^roenbung oerbunbcn finb, I)at baf)tn geführt, baß man bie Sljicre nur nod) (Sljlorofornt einraquo; atomen lieg, unb iljnen febe 3ufuf)^ oon 8uft abfd)nitt. reg;aï)in gehören oerfdjiebene Stpparate in fyorm oon Seberfäcten. (Qrbenfo rote bort barf man fid) nid)t rounbern, roeun ein ^ninb roaï)renb ber ïlarcofe ftirbt, beffen Äopf in einer um ben Jpató be--feftigten unb copy;Ijtorofornt ober 3Iett)er ent£)attenben copy;direeinêblafe ftecft.) Sei ^unben liegen inbefi bie g3erf)ältniffe anberS; bei i()nen ift bie (S^Ioroformnarcofe ber fo f)äufigen .'peräfe^Ier roegen gcfätjrlic^. 9tid)t aber bei Sßferben, oorauêgefe^t, ba^ bei ber Slpplication, — unb basect; copy;infü^ren eineê ïteinen @d)roammeë in ein 5ftafeit= loä) ift immer nocf) bie etnfad)fte nub enipfel)lensroertt)efte — feine gef)Ier begangen roerben.
?Rad)bem bie voxtyn bejeidjueten Trennungen in ber |)oritroaub ^er= gefteEt ftnb, wirb baê betreffeube Stücf berfelbeu mit ^pülfe eineê Änod)ert= beberê, im Stotbfalle einer ftarfen Hawïlinge unb einer Äneifjange langfam unb öorfid)tig entfernt. SKan fd)iebt ben Äno^enbeber bej. bie Täuflinge in ber Slinne ber Him^anb unter baê abgetrennte copy;tüd berfelbeu unb fud)t boê lentere burd) ^erabbrüden beê 3nftrumenteê raquo;on ber S-leif^= roaub ju lofen, iim nun mit ber Äncifjange bie SBanb ju erf äffen unb ebenfalls burd) copy;enfuug ber 3cingenfd)enïel baê (Stüd Hornroanb altmälig Don oom nad) finten ^n löfen. Herbei muffen bie Ringer ber linfen Hanb burcb copy;rüden unb Soêtrennen beê Saumbanbeê tt)ätig eingreifen. SDiefeê ift entfRieben ber f^merjï)aftefte %.ï)til ber Operation, ber aDer= bingê bie 9lar.cofe roünf^enêroertl) ma^t. 2Bar ber ?yufe bic^t über bein
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gtfte Slbt^ettung.
^effel xeijt feft auêgeïmnben, jo ftnb au(^ oïjite biefe bie S^merjen irt^t jo erï)e6Ii(^, raquo;ie mau anjune^men geneigt ift.
2)er britte 2lft ber Dperation befielt in ber defection bcê Anorpelê. 3u biejem Qtoed tttirb an ber unteren copy;renje ber ÄrouentDuIft tn ber SRicfytnng berjelben mit einem Sorbeerblattmeffer ein Schnitt bnrd) bie Seber^ant bisect; auf ben Änorpel geführt, ber jomeit reid)t, wie bie Skifd)5 manb freigelegt ift. Snbem nun ber Operateur bie finger ber linfen fyanb in ber copy;egenb beê Anorpeïê auf bie dufjere sect;aut legt, nsirb bie lentere fowie bie Äronenwulft mittelft beê boppelfc^neibigen Sorbcerblattmefferö in ber ganjen 3luêbef)itung beê Anorpelê Don biefem getrennt, copy;abei ift uur bie aSorfid)t jn gebraucf)en, ba^ raquo;eber bie Äroneuwulft, nod) auc^ bie aufjere ^aut raquo;erlebt wirb; bie linïe ^laub mufe jur Drientirung bienen. 3quot; empfehlen ift, baê 39leffet möglid)ft naï)e ber Dberfläc^e beê ÄnorpclS 311 führen, bamit bie copy;nbcntiê erhalten bleibt. ^ierailf raquo;irb mit einem (jatten lorbeerblattförmigen SRcffer juerft bie l)intere ÄnDrpd= flä^e ercibirt. Man iraquo;ä()lt ^icrgu ein fold)esect;, beffen conoere 5ïad)e bet ber @d)nittfnl)rung gegen bie 5Äebtauebene besect; $u\iä gcriditet ift. Soioeit bie fyleifd)wanb beu Knorpel beberft, raquo;irb biefelbe mit fort= genommen; biefeê ift uicf)t ju nberfe^en unb gemäljrt bei ben Diege= uerationêoorgcutgeu mand)erlei S?ortf)eile.
SSiê ba^in ift mit ber Operation ïetue copy;efaljr öerbuuben; biefelbe tritt erft bei ber Ghxifiou ber raquo;orberen golfte beê Anorpelê ein, nämlid) bie reg;efaï)r, baê Äapfelbanb besect; .pufgelenfeê ju oerleven. Hm biefe 511 umgel)en, mufe bxirc^ 3lriäiel)en besect; um ben laquo;yeffel gelegten unb über bie (Soïfle besect; -gmfeê l)inn)eg nad) öoru geführten copy;trideio eine ftarfe @trecEung beê JpufgelcnfcS betoirft werben, hierbei tritt basect; Äapfelbanb raquo;on ber mebialen Squot;Iäd)e btä ÄnorpeB jurüd, fo bajj bie reg;éfaï)r ber SSerle^ung beêfelben geringer wirb. 3öä()renb biefer Stellung fud)t ber Operateur mit bem anberen .^alblorbeerblattmeffer, beffen @d)netbe nad) raquo;om unb beffen Krümmung nad) bem ^ufbein gerid)tet ift, bie öorbere Änorpelplfte ftiiefenweife jlaquo; entfernen. Sie abgetrennten Stitcïe werben am bequemften mit einem fd)arfen .^aïen — 2lrterient)aïen — ober einer pincette erfaßt. Slud) l)ier ift ber betreffenbe 2lbfd)mtt ber gteifcfywanb mit ju e.rcibiren, aber fo, bafj nod) ein minbeftenê 5 mm breiter Staub berfelben über bie ^oruwanb l)eröDrragt. Sïuê bem oben angegebenen reg;runbe fnc^e man in möglid)fter Mf)e besect; ÄnorpeB ju fd)neiben unb raquo;enneibe namentlich an bem raquo;orberen Änorpelenbe mit bem Keffer in bie SHefe — gegen baê ^ufgeleuf — raquo;orjubringen.
SSic^tig ift üor Slllem, ben Änorpel mögli^ft raquo;ollftänbig 5laquo; entfernen; wenn inbefj loêgetrennte SRubimente beêfelben in ber Operationêwunbe liegen bleiben, fo ift bteê weniger nad)tt)eilig, alê wenn biefelben mit ber 9lad)barfd)aft in fefter SSerbinbung bleiben. 2)urc^ copy;ingeven mit
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Site ocute (ïntaünbung ber Jpuflebet^aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;93
bem finger überjeitgt man pdj nn ber raquo;oaftänbigen Entfernung beö Änorpele.
3ft ber 5ufe redjt feft anegehmben, \o ift in golge ber (Sompreffion ber -Strterten bie Slutung unBebeutenb unb ftört bie Operation nur wenig. (Sollte inbefc ftdrtere aSIutung eintreten, fo lege man eine copy;cpnge feft urn ben g-effel; f)ierburd) ift nad) meinen aSeobac^tungen bie ggmard^'f^e elaftifdje Sinbe fet)r einfad) gu erfefeen.
hierauf folgt unmittelbar baê Stntegen besect; 35erbanbeê. copy;te Dpera-tionêttmnbe raquo;irb mit einer 1,5-2 p(5t. garbollöfung gut auêgefpült, unb ein mit berfelben Sofung getränfter Bergbaufd) fo unter bie Ärone unb axifeere ^aut gefd)oben, bafe beibe Smette in ifjrer früheren Sage erhalten bleiben. (Sbenfo wirb ein SBergbaitfd) auf biejenige Stelle gelegt, too bie •5leifd)raanb entfernt toorben ift. Ueber beibe fommt alsbann ein größerer, trodner SBergbaufc^ ju liegen, weldier burd) einen mä^ig feft angelegten Äettenoerbanb befeftigt wirb. Ueber biefen ffierbanb lege id) eine ben gufj US, jum g-effelgelenf einfc^lie^enbe Sage SBatte, welche burc^ ein copy;tuet: Seinwanb befeftigt wirb.
hiermit ift bie eigentlid)e Operation beenbigt. reg;er SSerbanb ïann nac^ meinen SSeobaditungen 8—10 Sage liegen bleiben, oorauêgefe^t, bafe berfelbe gut unb üor Slllem nic^t ju feft liegt. SlnberenfaEê mu^ ber= felbe abgeänbert werben. 2)a aber bie ber Operation folgenbe (Schwellung meift unbebeutenb bleibt, fo ift bteê feiten erforberlid). 3ebenfaasect; aber mufe mau fid) etwa 24 copy;tunben nad) ber Operation JjtcöJOlaquo; perfönlic^ überzeugen. Sei ber Ibna^me beê USerbanbeë finbet man faft immer eine über bie ganje %lää)t ausgebreitete, gleichmäßige copy;ranulation unb geringe, gutartige Eiterung. Stuf ben üblen copy;eradj ber SBunbe ift fein be= fonbereê reg;ewid)t ju legen; esect; ift bieê bie golge besect; Serfaltö ber @pi= gelten. reg;ie SBunbe wirb |c|t mit lauwarmem SBaffer gereinigt, unb na^bem ber oben befd)riebene 3Serbanb erneuert ift, läßt man ben £uf etwaê einfetten, ^m gaü berfelbe fef)r troden geworben, faun auc^ ein guPab oon lauwarmem SBaffer jur Sleinigung ber Sßunbe unb jum 2luf= weisen beê ^ufeê in Slnwenbnng fommen.
Son fe^t ab empfiehlt es ftd), ben Serbanb atte 48 Stunben jlaquo; wedjfelu, wobei in ber angegebenen SBeife üerfaï)ren wirb.
3n bem 2Ra|e, wie bie copy;ronulation oorf^reitet, wirb ber unter bie Ärone ju f^iebenbe Tampon allmälig fleiuer gemacht, unb fd)liefeli^ oer= einen ftdj bie beiben copy;ranulationeflä^en. hierbei ift Sorge p tragen, baß biefeê aEmälig oon oben nad) unten erfolgt, weil auberenfoltê 3lbsect;= cebirungen an ber trone oeranlaßt werben.
ebenfo ift auf bie (Stelle ber ejxibirten gleifd)Wanb p adjten, bafe ^ier nid^t burc^ e^cefftoe Granulation bie fpätere SSenarbung con ben SUftnbem geftört wirb. (Sê ïann biefeê burd^ einen poffenben copy;rudoerbanb errei^t werben.
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94nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;copy;tfte Slbt^etlung.
Unter gfmfügen SSerïjaltmffen beginnt bereite mit 14 Sagen bie a5e= narbnng nnb bie SBanbbilbung an ber Ärone. SMe ledere mufe oft jnrüdgel)alten, be^. basect; nengebilbete ^orn \o lange wieber jorgjam ab= getragen werben, biê bie aSereinignng ber 2Bnnbpd)cn unter ber Äronen= ttulft erfolgt ift. SRad) 4 3Boct)en ift bie Senarbnng ber SBnnbftä^en nWjt feiten frf)on öoltenbet, nnb bei einem jwedmäfeig angelegten ^eer= Derbanb fann basect; ^ferb balb jn leister Sïrbeit oemenbet roerben.
reg;ie in beh le|teit Sauren in ber copy;reebener Älintf pnfig Sur ^tts wenbung gefommene Operation fnï)rte faft dusect;na^m8lo8 nnb bnrd)fd)nitt= lid) in 55 Jagen jnr Teilung, m mnft jroar angegeben werben, bafe mand)e Änorpelfiftel in bief er Seit and) oljne Operation t)eilt, inbefe ift faft niemale mit lt;Sid)erï)eit auf biefen copy;rfolg jn red)nen; nid)t feiten fteUen ftd) im Saufe berfelben nod) unheilbare Slnegänge ein. laquo;Rationeller ift baï)er aroeifelloê bie operatioe SSe^anblung, rodf)renb baê conferoatiue aSerfal)ren für ben be{)anbelnben Slrjt einfaé^er nnb bequemer, für ben SSeft^er aber entfd)ieben foftfpieliger ift.
2)abnrd), bafe bie ernenerung beê laquo;ßerbanbee nid)t fo f)äufig notï)= roenbig ift, wirb basect; a?erfal)ren noc^ öereinfad)t, unb nad) meinen (Sr= fa^rnngen oerbient gerabe biefe Sölcäjobe ganj befonbere Seadjtung. esect; fd)eint, ba| mit biefer Setjanblung eine, toenn and) nid)t oollftänbige, fo bo^ tieilweife Slntifepfiä erhielt raquo;irb. einige %amp;U, bie raquo;on mir unter a3erücEfid)tigung aHer ßantelen beê ßifter'f^en SScrfa^rcnlaquo; operirt rourben, boten in it)rem Verlaufe feine roefentlid)en aSortfeüe raquo;or bem oben be= fd)riebenen. 3n jebem gälte war bie (Siterung unbebeutenb, unb bie Orannlation ftetê überraf^enb günftig.
sRur feiten ftöfet man bei ber Dperation auf er^eblid)e ^inberuiffe. reg;a0 ï)anfigfte unb unbequemfte ift bie Sßcrinödjcmng beê ^ufbeinfnorpelê. sect;ür fold^e gälte mufe man einen Jammer nnb fd)arfen 5Jèeifeel bereit galten, mit benen baê ofjtficirte Änorpelftütf o^ne SBeitereê entfernt wirb. reg;a bie aüertnöc^erung fid) faft immer an ber ^interen unb xmteren Stb= tt)eilung beê Änorpele finbet, fo gelingt biefesect; meift otjne gro^e @d)roierig= feiten. S3ei ber oben angegebenen 9(la^bef)anblung finbet man nad) ber Stbna^me beê erften Skrbanbeê bie freigelegte Änodjenftamp;dje ebenfaltê mit guter copy;ranulation bebecft, unb csect; roirb bie Teilung burc^ biefe (5om= plication itidjt wefentlid) beeinträchtigt. reg;erabe fold)e gälte ftnb aber in ber gfogel mit erï)ebtid)er gaï)mï)eit üerbunben unb teiften ber confer= oatiöen SSe^onblung ftetê großen SBtberftanb. 5)ie Sat)mf)eit oerfd^Winbet nic^t feiten unmittelbar nad) ber Dperation, fo ba^ ber oor bem 9tieber= legen faft gar nid)t belaftete gufe nad) bem 3luffteï)en fofort jutn fragen ber Saft in Slnfprud) genommen wirb.
Wit nad)t^eiligen golgen für ben copy;ebrand) ber ï^iere ift bie aic= fection beä Knorpels nic^t öerbunben.
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2gt;ie ncute copy;ntäünbung ber ^gt;uflebett)aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;95
6. S)ie laquo;crödUmtfl oicv fcaé 3$erBäUen.
9Ktt biejen 9iameu bejeic^net man gemó^nli^ eine entjünblt^e er= tranfung berjenigen Slbjdinitte ber ^ufleber^aut, toeldie bie reg;ruitblcge ber SSalten bilben.
Sn früherer Qtit, namentlich im Borigen 3af)rf)unberte ^at man ben Segriff weiter auêgebe^nt, unb bie SSejeic^nung „herballenquot; ober „3Ser= baUungquot; fur eine größere gteifye anberer fd)mer^after ^rojeffe in ber ^ufleber^aut in Slnwenbung gebrast. Soijne^fen*), SBollftein**), grendel***) unb anbere ïiaben herballen j. 33. mit ber 3te^e ibentificirt. Äerftingf) machte bereite auf biefe SBcflpedjfelung oufmerïjam ratb fagte, bafe bie Verlegungen ber ^ufleberljaut in golge ^u ftarfer 3lbnu|ung beS ^laquo;feë bei unbejcfylagenen ^ferben alê SSeribMen beaeic^net unb baïjer Don untoifjenben Sljierärjten unb Saien alê 3fle^e angeje^en toerbe (cf. fRe^c). (gelbftoerftänbli^ jc^liefeen wir jebe weitere Sluêbel^nung beê S3egriffeê „SSerbaEenquot; ausect; unb befc^ränfen benjelben auf bie entgünbli(%en Slfectionen ber fog. gleifdjballen.
35aê Seiben ftellt balb eine acute, balb eine djmxifdje copy;ntjünbung bar, welene in ber 3fiegel burd) mec^anifc^e Urfad^en, namentli^ £}uet= f^ungen herbeigeführt wirb. reg;er 3uftanb ift ba^er faft immer mit Blutungen oerbunben, bilbet alfo eine Dermatitis haemorrhagica, weïcfje in ber 3ïegel fuperficiell, feltener garend)i)matöê öerlauft. SBie bei ben copy;teingallen jeigen fxé) aud) l^ier bie Blutungen bur^ 9fiotf)färbung beê ^orneê au ben 2:ra(ï)tenwinfeln. Siefeiben treten auf ber èdjïrfttpdje besect; SBanb^orneê ju ïage unb unterfd)eiben ftd) baburd) raquo;on ben @tem= gatten, bei benen bie Slot^färbungen jwifdjen ber SSanb unb ber (Soïjle, ober in biefer felbft iljren @i| l)aben. ^unftförmige SRöt^uugen laffen auf Serreifeungeu ber Oefcifje in ben papillen, biffufe ^igmentirung cuf folc^e an ber Safiê berfelben fd)liefeeit. 2)ie (gntjünbung ift oft ttur gering unb raquo;erläuft in ber Siegel ol)ne g,rfubationêoorgange. 35a aï)er bie urfäd)lid)en SWomente, leid)te £iuetfc^ungcnf meift längere Beit an^ galten, fo reid)en felbft bie geringen copy;rabe ber (gntjünbung auê, eine luenn aud) md)t !l)od)grabige, fo bod) bauernbe £al)mï)eit ï)eroorjurufen. Sllê weitere folgen ber copy;ntpnbung treten (Störungen in ber normalen ^ornbilbung ein.
2)ie ^ornballen, weldoe ben Uebergang beê (gaumbanbeê in ben Straal barfteltjen, erfc^einen buxé) eine in %olQt ber bauernben [Reijung cintretenbe ïïïeljrprobnction öon Seiten ber gleif^baHen oerbidt. reg;ewö^n=
*) 8ö^net)fen, copy;rünblidjer aSeric^t. 1609. **) SBoIIftetn, Aranïï)citen ber güHen. 1787. ***) grenzet, SPraltifc^eê Se^rbuc^ für SEftferärate. 1797 f) Äerfttng, Unterrid)t Sßferöe au befdjtagen. 1777.
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96nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Stfte 9lbt^etlunfl.
ltd) leibet and) Me Sleijdjh'one ber 3Banb mit, unb an ber ïradjtenwanb ftettt jt^ eine ungleicfymafjige ^ornprobuction ein, welche f\é) bimJ) 9ting= bilbung an berjelben bocumentirt.
Stid^t feiten fommt and) eine SSerbiegung ber SErac^tenwanb ju (Stanbe, jo bafe biefe in iljrem aSerlaufe Don oben nad) unten nid)t eine gerabe i.'inie bilbet, jonbern eine 3lbraquo;eid)ung raquo;on biefer nad) unten unb oorn erfährt (gig. 15). 2)iefer 3quot;ftanb i[t oon 2)ontintï alê ßmn$)tf fpiljer ^raquo;iife ober ïrac^tenjlrang^uf befd)rieben. Suttctlctt Ift glet(^= jeitig ber eine ober anbere 33al(en na^ oben biêlocirt. 33ei ber 33e= tradjtung beê belafteten laquo;yu^eê bemerït man allbann, baft bie beiben SkHen nid)t in einer ^)öl)e liegen, fonbern basect; eine ^orijontale Sütie, toelc^e burd) bie 3Kitte besect; einen 33allenê ge^t, ben anbern mel)r ober weniger unterhalb ber 5ïïitte trifft. @e^T ^äufig befielt in folgen g'aïïen ein copy;ngejogenfeht ber Sradjtenaanb; biefelbe ift mebiantoörtö biêlocirt (Stt)angl)uf).
'Bympiome. S)ie acute gorm besect; Seibenê giebt ftd) bur^ 2ln= jd^lDeHung, üerme^rte SBärme unb copy;c^merjen an bem betreffenben SSaHen ju erfennen. ßutoeilen ift and) eine Trennung beê ^ornballenê üon feiner 5Jïatri?: jugegen, bie balb birect burd) bie raquo;on aufjen olê Aranï^eitê= urfad^e eingeörirlte copy;ewalt raquo;eranla^t ift, balb in Solge e?:fubatiöer copy;ntpnbung eintritt. 3ft bem erften %aie ftnben ftd) jugleid) Êonttnui= tatêtrennungen beê ^orneê, SSlutungen unb anbertoeitige 2Serle|ungen; raquo;ar bie Söfung beê ^raquo;Drnballenê burd) bie cntjlbtbïidje (S?:fubation bebingt, fo feilen biefe in ber Vlegel.
I I 1
SBdfjrenb ber 3(lad)agt;eiê ber acuten copy;ntjünbung ber 23alten feï)r leid)t ift, bietet bie Siagnofe ber djronifdjen èrïranïung berfelben jletó
grotere @d)raquo;ierigfeiten, namentlich für ben Ungeübten. reg;enraquo;Dl)nlidj giebt ftc^ baê Seiben juerft burc^ geringeê Sat)men ju erfennen. S)ie Spiere gel)en namentlid) auf l)artem SSoben blobe; auf bem ^Sflafter äußern bie= felben oft bei einzelnen dritten größere @d)merjen. Zuweilen ftnb beut= lidj nad)toeiêbare entjünblic^e copy;rfc^einungen, öermel)rte SBärme unb (Sdjmerjen an ben Saiten unb Jrac^tentöänben, namentlich beim 3nfammen= brüden berfelben raquo;orljanben. 2)iefe ïönnen jebod) fo unbebentenb fein, bafj bie (grfennung berfelben unftd)er wirb, ja fie fönnen anc^ ganj fehlen. SSon ber allergrößten aSebeutung für bie 25iagnofe ber djronifdjen b-orm ift bie Setrad)tung beê ^ufeê: SSon ber laquo;Seite gefeljen jetgt ftd^ #9632;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; an ber ïradjtenwanb beê belafteten gu^eê eine fd)Wadje Änitfung, welche
je nadj ber 3eit beê SSefte^enê beê Seibenê balb ber Ärone, balb bem inbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ïrageranbe nä^er liegt. 3n ber SRegel trifft ntan biefelbe bid)t unter
bem Saßen au (gig. 15). Unterfudjt man biefe (Stelle an bem auf= gehobenen gujje burd) Älopfen ober mittelft ber ^ufjange, fo äußert baê ^Jferb mel^r ober Weniger beutlidje S^merjen. ^raquo;ierburd) wirb bie S)iagnofe außer 3weifel geftellt. Seljr ^äuftg jeigt ft^ ber betreffenbe
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2)ie acute föiitjiinbung ber .ipufteberfjaut.
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aSaHen aud) btSlocirt. copy;benfo laffen ftd) an folgen ^raquo;ufen faft regelmatig (gteingallen na(i)tDeifen, tt)elcf)e oft irrt^ümli^erroeije für bie Urfadje ber Sa^mïjeit angefeï)en roerben.
gift 15.
copy;inStejung in traafimvani in Solje copy;fnfung ber a?atlen.
copy;aê Seiben jeigt fid) in ber Siegel nur an einem Saiten, nicf)t feiten aber an beiben SScrberfüfjen, juweilen an beiben Saiten beêfelben gufeeö, faft niemals an ben Hinterfüßen, copy;er innere Satten leibet ungleich i)dnfiger alê ber äußere (laterale).
eine 35ern)ed)feluug biefeê 3quot;ftctnbeö mit anberen Selben fommt fo leidet nid)t raquo;or, too^l aber Säuf^ungen über basect; Sor^anbenfein beê Scibenê überhaupt. 90ïan barf nicl)t Bergeffen, baß baê Horn an ben Saiten immer wärmer ift^unb baß namenttid) eine bünne ïrad^tentoanb ftd^ ftetê raquo;ärmer anfüllt alê bie Qdje. beê ^ufeê. 9Kan ftü^e beSljalb niemale feine copy;iagnofe altein auf biefeê Symptom, fonbern giel)e nod) anbere, inêbefonbere bie S^mer^aftigfeit mit in Setrad)t: 6in ^aar Sdjläge mit bem $tft besect; Stinnmefferê ober einem @d)lüfjel gegen bie rinnenförmige Vertiefung an ber Sradjtenmanb geben faft regelmäßig bie nötige Sluêïnnft über bic reg;egenaart besect; Seibenê; ebenfo fann bie Unterfucfyungêjange bennet raquo;erben.
copy;ie copy;egenmart beê Seibenê wirb aber trol3bem fjäufig überfein, raquo;eil bie am Hufe auftretenben gormaï)raquo;eid)ungen oft ganj nnfdjeinbar ftnb. @ê gehört ber Buftfl^ èu \mm Slaquo;ben, bie man erft feljen lernen muß.
Itrfodjcn. eine copy;ntjünbung ber 5leif(t)balten fommt raquo;orjugêtteife burd) jraquo;eterlei Urfac^en ju copy;taube: 1) burd) Serle^ungen Don 2lußen, 2) Quetf^ungen oon (Seiten beê Hlaquo;féê-
3u ben äußeren Serlefeungen gehören £luetfd)ungen unb SBunben j. S. burd^ baS fog. Stufreiten ober anbermeitige, anfällig einwirfenbe reg;eraquo;atten. gerner ïönnen fold^e Serlefeungen eintreten, raquo;enn ^ferbe uubefd)lagen ober mit gu furjen Httfetfcn öerfel)en auf hartem, unebenen Soben benu|t raquo;erben; wenn j. S. im SSinter bie gefrorenen SBege feljr rau!^ ftnb; ebenfo beim èe^en auf frifd) aufgefd)ütteten ß^auffeen. Segünftigt
^uffriint^eiten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;7
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(Srfte 3l6tf)ettung.
iil '
tüerben biefelben bur^ niebrige ïrac^ten. S)ie auf fold)e SSeije eut= ftanbene gntjünbung trägt in ber Siegel ben acuten (5t)aracter.
ßur sweiten reg;ruppe ber Urfac^en gehören Prellungen oom ^)ufe, bej. non ber SEra^tenwanb. 2Benn bie lentere ju ï)Oc() i[t, f o finbet buret) bie bei jebem ïritt ftdj n)ieberï)Dlenbe Stofewirïung eine 3lei= gung ber 33allen ftatt, bie namentlid) auf bem ^ßflafter unb bei fdjroadjen SBänben eine c^ronif^e copy;ntsiinbung, jum minbeften aber eine fdjmerjl)afte (gmpfinbung unb £a^mt)eit bebingen ïann. S3ei unglei(^= matiger Söelaftung ber beiben 2:raci)ten raquo;irb nad^ einiger ßeit bie eine berfelben mit bem SSalleu in bie ^ö^e gefd)oben, unb baburct) bie uad)= tl)eilige SBirfnng jum ï^eil auêgeglidjen. Sei fe^r fc^räg gefteEten unb fdjn)ad)cn ïra^ten, namentli^ toenn in %olQe beê 33aueê ber ^alangen jugleid) eine ftarfeaSelaftung ber ^interen 2lbtl)eilungen beê |)ufe5 ftattfinbet, tommt esect; ju Quetfc^ungen ber Sauen mit gleiciiäeitiger @ei:hing ber= felben. 2lm t)änfigften ftetlt fitf) biefe (Srfctjeinung bei jungen ^Pferben ein, meldje com Sanbe, nomentli^ auê einer feuchten copy;egenb auf baê Strafjenpflafter gebrast toerben. 9lac^bein biefelben 4—6 SBocfjen burd) ben tagli^en reg;ebrauci) ben Prellungen beê ^ßflaftere auêgefe^t getoefen finb, fangen fie an ju lammen; bie Unterfuc^ung ergiebt alêbann bie befcfiriebenen 58eränberungen.
2)ie aScuïtijcilttttij ricl)tet fid) oorjugêweife méj ben Urfadjen unb nac^ ber SJloglic^ïeit, biefelben ju bef eiligen. Slcute copy;ntjünbungen ber 33allen in Solge äußerer 3Serle|ungen feilen jiemlic^ f^nell. copy;o lange inöbefonbere bie acute copy;ntjünbung fnperficiell üerlänft, ift ïeine reg;efat)r raquo;ortianben; menn biefelbe jebod) parencf)t)matDö n3irb, f o liegt bie 23e= forgni^ oor, ba^ ber .'pufbeinfnorpel, weleer bem ^leifct)ballen als reg;runb= lage bient, mit in beu Areiè ber copy;rïraitfung gebogen wirb. (Sine ftarfe 3tnfd)n)e(lung ber 23allen mu^ ba^er immerhin als bebentlid) angefe^eu werben.
33ei ber burd) anbanernben 2)ruct Derurfad)ten ^ronifc^en %oim be? i^eibenê ift bie ^prognofe bei ^ferben, bie auf bem ^Pflafter SSerroenbung finben follen, ungünftiger. SDiefelben ftnb für biefen Qmd, inêbefonbere alê Üuruêpferbe juweilen ganj unbraud)bar; jebenfaltó aber t)ergel)en mehrere donate, felbft ein ^albeê %ai)x unb barüber, biê bie 8a^ml)eit nnter folgen Umftänben befeitigt ift. copy;iefelbe befielt in ber Siegel fo lange fort, biê bie Änidhutg ber Sra^temnanb biê jum ïrageranbe tjeruntergemac^fen ift.
S)er (Silj biefer 3?eränberung giebt ba^er 2lnï)alt für bie SBeurt^eilung ber copy;auer ber Sa^m^eit, b. ^. foh)Dl)l über bie Sänge ber ßeit bes a3e= ftel)enê berfelben alè and) über ben ßeitpunft ber t)orauêfid)tlidjen Teilung, bej. SSefeitigimg ber Saïjmljeit. 3laquo; raquo;tc^r bie Änictung Don bem Äronen= raube abgerütft ift unb ftdj bem ïrageranbe genähert ^at, nm f o früher faun man auf bie Stüdfe^r ber 33raud)barfett beê ^5ferbesect; redjnen. reg;af5 aKerbingö baê über jener Stelle befinblid)e 2Banbl)Drn Don normaler 33e=
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reg;te acute copy;ntjüttbung bcr ^)ufteber{)aiit.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 99
jct)affeu{)eit fein mufe, wenn man firf) btejer ^opung eingeben toiU, Ber= ftc{)t ftd) oon felbft.
23ei ber Seurtï)eihtng ift nod) ein anberer Um[tanb beac^tensmertï). (£eï)r oft beobad)tet man, ba^ bie £a{)mï)eit im anfange beê Seibenê, namentlid) \o lange bie nrjäd)Ud)en gKomente nod) fortbeftet)en( unb baê ^pferb anf bem ^flafter anftrengenbe Arbeit, üDrneï)mïi^ in fd)neEcn copy;angarten üerric^ten mn| jiemlid) l)Dd)grabig ift, einige Sage 3tut)e unter Application üon Äälte bewirfen balb eine merïlicfye Seffernng. Snrd) biefeS giinfttge Siefultat ber a3cï)anblung barf man fid) febod) nid)t raquo;erleiten taffen, bie ooEftänbige SSefeitignng ber Sa^m^eit in naijt 9lnê= fid)t jlaquo; fteHen. Sie erfal)rang Ict)rt, bafe geringe copy;raiie Bon Saï)m^eit meift längere 3eit fortbeftel)en unb erft üerfd)tt)inben, toenn bie gefnidfte Stelle oon ber gleifd)toanb ganj abgeriidt ift. Wit einiger 3Sorftd)t finb bie ^ferbe aber fd)on in biejer Seit jn langfamen 2ïrbeitsleiftungen gu üerwenben.
Seim Slnïanf oon gujrnêpterben für ben S)ienft in größeren copy;täbten oerbienen bie sect;ufe befanntlic^ ftetë eine befonbere a3ead)tuug; bei jartem 23an unb fd)rägen, langen Sraditentoänben mufe bie (gntttridelung biefeë Êeibens ftetê befürchtet werben.
^ctTtt^ic. 3teben ber SSefeitignng ber Urfad)en fällt ber a3el)anblnng bie Stnfgabe 511, bie beftet)enbe (Sntjnnbnng ju befämpfen unb etwaige ?Had)tt)eile fern ju galten, weld)e biefelbe ttac^ fic^ sieben föiutte.
33ei ber acnten copy;ntsnnbnng o^ne glad)ene^fubate unb o^ne Soêlöfung ber ^ornbatten, ferner bei ben fnperftciellen ^rojeffen unb enblid) bei ben d)ronifd)en formen ftel)t bie Stnwenbung ber tälte obenan. Wtaa
läfet ben gnfc ilaquo; quot;quot; reg;efai mit ïaItem ^a^x ^eEen' Dl)er K^tyH* mad)en, fo lange bie 2Bärme iroc^ nad)raquo;eiêli^ gefteigert ift. copy;ent falten Sabe wirb oft baë eine ober anbere ber Slbftringentien, Sleijuder u. f. w. gwedmäfeig ängefe^t; bod) ïommt cS l)ieranf weniger an, atö auf bie erafte application ber Äälte. Sßäljrenb ber 5ïad)t läfet man bie Sattelaquo; mit etwaê gett einreiben ober mit ßinfe refp. aSleifalbe beftrei^en.
Sei ben einfad)en auetfd)iingen fül)rt biefe a3el)anblung in ber ^egel in wenigen Sagen jnr Teilung, fflefte^t gleichseitig eine Skrletsung beè Sattenê, fo ift and) biefe 511 berücEfid)tigen. Soweit SJjetle beê ^orn= ballenê loêgeloft finb, muffen biefelben entfernt werben; eine weitere SSegnaljme ift jebod) nid)t jn empfehlen, weil fonft ber entjünblid) gc= fdiwoüene SBatteti über basect; |(ttte sect;orn ber S:rad)tenwanb fid) ^inwegfenft unb raquo;on bief em geqnetfd)t wirb. 3ft ein größerer Slbfi)uitt besect; sect;om. ballenê oerloren gegangen, fo mufe ein Srudoerbanb angebracht werben, ber gerabe ï)ier fel)r leid)t ju appliciren ift unb jwar in ^orm einer einfachen copy;rfelbinbe ober etiteS fog. Äettenoerbaubee. 2iefergel)enbc SBunben an ben Satten finb nad) ben allgemeinen copy;nmbfäfeen ber 6l)ir= urgie 511 bel)anbeln. Seiten biefelben biê auf bie Ärone nad) unten, fo
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100nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;förfte Teilung.
raufe basect; Söcmbljorn an ber entfpre(J)euben SteKe oerbunnt raquo;erben, um ben 2)vud beweiben anf bie gefc^tooiïenen SBeic^tïieile möglidjft aufju^eBen. ïlecrotif^e 9Kaffen raquo;erben ara beften frü^eiticf rait ber pincette, eö. unter 3u()iilfena^rae beê SBleffcrê entfernt. 3m Uebrigen gilt aßee basect;, raquo;aö beim Äronentritte hierüber gesagt raquo;orben ift. 50?an forge für ben freien Slbflufj ber SBnnbfecrete, beun jebe Oïetention berfelben ffi^rt bie reg;efal)r ber Sluêbreitung beS entgünblid^en ^Sro^effeS auf ben Änor^el, ber @itt= raquo;icfehmg einer Änorpelfiftel ^erbei; bat)er raufe auf biefen ^unft ein forgfameê 5tuge gerietet raquo;erben. Sei gleic^jeitiger 3?erlefeung beê Äuorpele ift boppelte 3Sorfic^t not^raquo;enbig. 3uraquo;eilen ftcttt fid) an ben 3Sunbräubern ftarfe 2Bud)erung ein, fo bafe biefe aufgeraquo;ulftet erfdjeinen. liefern ltebel= ftaube raufe bei ßeiten baburcf) entgegengetreten raquo;erben, bafe mau raquo;ä{)reitb ber 9ta(ï)t unb fo lange ber ^yufe ftd) ni^t im SSabe befinbet, mit èulfe einer ßirtelbinbe einen raäfetgen Srud auf bie Bnnbränber ausübt.
Sei ber ^ronif^en ^orra besect; 2eibenê ift ebenfaüê ein füfjlenbeê Sßerfaf)ren einsuf^lagen, raquo;elcf)eê aber rainbeftenê 2 bisect; 3 SBod^en fort= gefegt raquo;erben raufe. Slufeerbera ift auf bie aSefeitignng ber Urfad)en ein befonbereê reg;eraquo;ic^t ^n legen.
2)en abnormen S)rucf auf bie Satten unb fr[eifd)raquo;anb ber ïradjten aufäut)eben ift jnnd^ft bie Aufgabe besect; ^ufbefd^tageS, aber in ber Siegel ift biefe feine leiste. Sinb bie Staaten im Skrijaltnife jur ße^e beê sect;ufesect; ju lang, fo muffen biefe öerïürjt raquo;erben, nmgefe^rt jene; baè lentere, näralid) eine relatio p lange ße^e, raquo;irb häufiger angetroffen. Soweit eê, o^ne ein 5Kifeoer^ältnife in ber Sänge beiber Steile ^erbei= Sufüï)ren, gef^e^en fann, raufe baïjin geftrebt raquo;erben, ben f^räg geftettten S:rac^tenraquo;änben eine raefjr fenfre^te 9(iicl)tung ju geben. Äaun biefesect; burd) SSerfürjung ber 3et)enraquo;anb erreicht raquo;erben, fo ift bief er 2Beg ber befte; auberenfaHê muffen gifeu mit oerbidten Stoltenenben ober mit (Stollen 9lnraquo;enbung finbeu.
(gin befoubereê Stugenraerf raufe auf bie Sänge ber ^nfeifen gerietet raquo;erben; raquo;or Mem finb jlaquo; furje (Sifen sect;laquo; befeitigen. 3e f(t)räger bie ïrac^ten geftellt ftnb, je länger unb fdjräger bie geffel, um fo longer follen bie copy;fen fein, ßum 9Rinbeften raüffen biefelben fo lang fein, bafe bei belaftetera 5ufe ein üon ben Satten gefäHtee Sot^ basect; l)intere @nbe ber öifen nod) trifft.
33eftel)t baê Uebel nur an einem Sklten, fo ift entmeber bie betreffenbe S:rai)tenraquo;aub ober bie entgegengefetde 3e^enraquo;anb 311 lang. Um bieê im coucreten galle fcftjttfteHen, läfet man baê ^ferb auf raöglid^ft ebenem Soben im Stritt oorfül)ren; raan beobachte aläbann bie a3eraquo;eguiig beê gufeeê unb namentlich ben Moment besect; SCnftretenS: Äommt ein ïljeil bes $ufeS früher mit bem Soben in Serü^rung, alä ber ent= 1gt;re(ï)enbe ber anberen Hälfte beêfelben, fo ift berfelbe als ju lang 311 betradjten.
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3)ie acute (Sntäünbung ber ^raquo;ufleber^aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;101
@e^r l)äufig ift ber betreffenbe Saiten nad) eben biêlocirt. ^ier mufe pnamp;djft eine SSerfüTgung ber ju langen 3lbt^eihmg beê ^)ufeê ^erbet= getül)rt raquo;erben, ^ad) bem 3lufri(^ten beê ^ufeijenê lä^t man mit ber 3ta^el foütel ^)om wegnehmen, bafj etwa 1 mm (Spielraum jmijdjen SBanb unb ßifen befteï)t, unb ber Sollen reg;elegent)eit finbet jtd) gu fenfen. Serner ift bei biejem 3quot;ftanbe oft 3fïnl)e nötljig. Sim beften wirb baè $gt;ferb auf weidje Streu geftellt, nod) beffer fiub @ägefpäl)ne ober Sotje.
@e|r üortl)eilt)aft ift and) ein 4—6wöd)entlid)er SBeibegang. 3n ber SRcgel geftatten jebod) bie wirt^fc^aftlic^eu 33erpttniffe biefeö ni^t, jumal baö Seiben am Ijaufigften in größeren Stcibten üorfommt. a3efd)ränfung bcö S)ieuftgebrand)sect;, befonberê in f^nellen copy;augarten unb auf bem @teiu= pflafter ift jebod) jur Teilung besect; ßufton^s in ber 3ïegel erforberlic^.
copy;teilt jtd) baê Seiben ïurje ßeit, nad)bem bie ^pferbe raquo;om Sanbe auf baê Rafter Berfe^t worben fiub, ein, f o ift in ber Siegel nid)t üiel p erwarten. S)ie sect;luêfid)t auf eine bauernbe Teilung ift atóbaun DDr= ne^mlid) Bon ber Stärfe ber SBänbe unb Bom San ber copy;djenïel abhängig. Sinb bie erfteren traf tig, bie letteren regelmäßig, f o ift uamentlid) bei jungen uferten auf eine Dolle Teilung jm rennen, wenn biefelbe aud) erft nad) längerer ßeit eintritt; im anberen Satte bleiben bie ^ßferbe für ben copy;teuft auf bem ^pflafter in ber 3ïegel für immer unbraud)bar.
(2el)r nad)t^eilig ift bei biefem Seiben basect; (äinf^lageu ber ^ufe mit Äul)mift, Seljm n. f. w., ba baê aufgeweichte fyom biegfamer wirb, unb bie SBaitb weniger im Staube ift, bem Srude ben nötigen SBiberftanb ent= gegeujuftellen. ^)ierbur^ wirb ber Sluêbilbuug bes Seibenê gerabe^u iBorfdjttB geleiftet, unb bod) gefc^ieï)t eê fel)r oft, weil man Ijofft, basect; fog. Älammgel)en beé ^ßferbee auf biefe SJeife ju befeitigen. So lauge bie ^ferbe jur Arbeit nod) l)erangejDgeu werben, muß man fid) auf bie Regelung beê ^ufbefd)lageê uub auf ßinfetten beê ^ufeê befd)rän!eu, um baê ju ftarfe Sluêtrocfnen beêfelben ju Ber^iubern. Slnberê geftaltet fid) baê Scr^amp;Itml, fobalb baë ^pferb Otnl)e |at. 3)oc^ tommt esect; aud) unter biefen Umftänben Borgngsweifc auf bie Äältewirfung an, namentlich wenn auê= gefpro(|ene entjünbli^e 6rfd)einungeii jugegen finb. Um ein übermäßige^ Slufwei^en beê ^ufeê ju Berï)inbern, empfiehlt eê jt(^, benfelben oor ber Slnwenbung beê SBafferê einjufetteu, woburd) baê copy;inbringen größerer beugen geuc^tigfeit Bereutet wirb. 2luê bemfelben reg;runbe ftnb Umf^läge. weniger jwedmäfeig alê bie 3mmerfion unb Irrigation.
@et)r ungünftig geftalten ft^ in ber Siegel bie 95erl)ältniffe, teenn baê Seiben bei fd)Weren Su;ruêpferben auftritt, wel^e anl)altenb auf bem ^flafter bennet werben. SBenngleid) burd) bie angegebene Se^anblnug bie Sal)ml)eit oft befeitigt wirb, f o ftellt ftc^ biefelbe bod^ in ber Siegel raquo;on quot;fteuem ein, fobalb bie Spiere wieber einiglaquo; SBo^en gearbeitet Jjaben, unb bie ^raquo;ufe ben Prellungen beê ^Sflafterê auêgefe^t gewefen finb. Sn folc^em galle bleibt gewöljnlid) ni^tê übrig, alê bie ^ferbe auf baê
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102nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; (Stfte 3lbtl)eilung.
Sanb gurücfijufü^reii. 9kcf) längerer geit fomtnen biejelben md)t feiten geseilt jnrütf, um aläbalb ttiieber in basect; alte Seiben ju Berfatten. lt;Bold)t, unter bem Flamen t,|ifla[termübe ^ßferbequot; bei ben beitadjbarten Sanb= bewo^nern größerer Stäbte beïannte Spiere bilbeu fe()r oft alê ^lt;iquot;belä= ortifel ben copy;egenftanb ber (Speculation berfelbeit.
7. (5-ntjmttraquo;mt(i tev ^uflcbcrftaut tütet anbertoeiHgc, mcrfjnnifri) totrfcnbe Urfadjcn.
copy;ie in bem lefeten Äapitel befprod)enen Aranï^eitêguftanbe ber £mf= leberl)aut finb feinesmegêbie cinjigen, araquo;eld)e I)ier Dortommen. copy;ê giebt raquo;ielmeljr noc^ eine 3tet^e raquo;on llrfad)eu, wel^e ebenfallê unb gar nid)t feiten bié ^ufleber^aut in einen copy;ntäünbungejuftanb ju raquo;erfe^en im copy;taube finb. @in reg;rucf öon Seiten beê ^pufeifenê auf bie gleif(J)fol)le reid)t auê, ^ier eine copy;utjünbung ju etabliren; baêfelbe oermag eine jcbe anbere, mit l)iureict)enber 3quot;tenfitdt eintoirfeube copy;eioalt. @Dld)eu Ärdnf= Ijeitêurfadjen ift oorsugêweife bie So^le öielfältig auêgefefet; esS finb na= mentlid) £}uetfd)ungen, tt)eld)e biefelbe wegen il)rer Sage äit)ifd)eit bem un= nachgiebigen ^pufbein unb ber ebenfo unnachgiebigen sect;omfp|)le fetjr lei^t treffen. SSalb finb nur aSlutungen, balb ift eine ausect;gefprocf)ene ßnt^ünbung bie golge foldjer Säftonen. S)ie rotten %kdt ober fog. „blauen SÖtälerquot; an ber (Sot)le finb ebenfo entftanben unb äfynlid) p beurtljeileu, wie bie gleidjen 3Seränberuugen au ben ïraditen, bie loir Steingallen nennen. SBieber^olt ftd) ein folder 3)ruct öfter, ober befielt er langere 3laquo;it l)in= burd) fort, f o ïommt eê uii^t feiten jur SluSbilbung einer mefyr ober tóeniger erheblichen copy;ntjünbung ber ^leif^fofyle laquo;tit beittlic^er 2al)ml)eit. 5Ran toirb einen folgen Suftanb am beften atö eine £)uetfd)ung ber v5leifd)fol)le besei^nen.
copy;erfelbe effect faun burd) ju ftarïeê Stbnufeen ber ^ornmanb unb ^ornfo^le bebingt raquo;erben. lt;Diefe sect;Drntl)eile ftnb aBbanu nid}t mel)r auêreic^enb, bie öou iïjncn eingefd^loffenen 2Beid)tï)eite gegen copy;rud oon au^en ju fd)ü^en. copy;ie ^ferbe ge^en lal)m, ober wenn bief es toie ge= WDt)nli^ an beiben %iiamp;n ber gall ift, fo fpridjt man öon „Ätammge^enquot;.
reg;anj baêfelbe faun au ber gteifdjwanb, j. 33. burd) ben 2)rud einer eingebogenen 3Banb entfielen.
copy;afj bei folgen Salim^eiten ni^t notljmenbig ein gntjünbungäprojefe im sect;ufe befielen mu^, ergiebt fid) Don felbft, alêbann rei^t aud) in ber 3flegel ein jwedmäfeiger SSefc^lag auê, bie Sal)m^eit ju befeitigen.
25od) ïann bie öuetfe^uug fo ftarf werben, bafe fte eine wirïlidje gntjünbung jur golge ^at. 2lm t(äuftgften ereignet ftd) bieê an glad)= unb aSoltïiufen, wenn j. 33. ^raquo;ufeifeu raquo;erloren gingen, unb bie Spiere- ge= ijwungen waren, ot)nc (Sifen ju marfc^iren.
%a\t ebenfo Bertolten fid^ £}uetfd)ungen ber Soljle öon Seiten besect;
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2)ie acute (Snt^finbung ber ^uftebcr^aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 103
^ufeijenê, tok jold)e burd) eine unöoflftänbige ^bbacf)ung ober fehlerhafte äkfcf)neibung beê ^ufeS t)eranla|t werben nnb jnsar ganj befonberè an gt;pnfen mit ffac^er nnb bnnner Sofyle.
.'pier Derfd)iBinbet na^ Entfernung besect; ^ufetfcnê bie 2af}m()eit nici)t fogleid), fonbern erft nad) Slnmenbnng einer Slnti^logofe nnb cntfpred)enber ;ï{nf)e. SelbftoerftdnbUd) mnfe oon ber entjünbcten 5Ieifd)foï)le jeber Srnd ferngehalten werben. @sect; ift ba^er bnrd)au'j nott)toenbig, bafj ber #9632;f)nf fobalb alsect; moglid) mit einem gwedmä^igen (Sifen Der= feï)en wirb, benn of)ne einen foMjeh SSefc^lag ïann man fetbft auf wetd)er copy;treu biefe 2a{)ml}eiten oft längere Qdt erfoïgloê befyanbeln, wät)renb biefelben nac^ Slnwenbnng eineê gwedmäfeigen Sef^logeê balb befeitigt werben.
Stuf aïïe biefe Ärant^eitöjuftönbe ï)ier etnjuge^en ift nii^t nöt()ig, weil fowof)l bie érïennung wie and) bie ä5enrtt)eilnng nnb 33el)anblnng berfelben aiisect; ber früf)eren a3etrad)tnng fid) Don felbft ergiebt.
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III. 2gt;te 9te^e, ber SSerf(|tag.
Literatur: Aristoteles: Historia animal. Stagyrit. — Ruellius: TrSv tnnia-roixtav ßißXCa ävta. Basel. 1537. — Vegetii Renati Mulomedicina Don (Somtiuct. SBafel 1564. — Jordanus Ruffus Calabriensis: Hippiatria. Stuégobe Woliit. laquo;jSataDia. 1818. — gnt)fer jr.: reg;rünbltd)er Sertc^t u. f. to. Slugêburg 1576. — Senter: Hippiatria. 1599. - SKarr Rugger: Son ber copy;eftütereQ. 1640. - Hoffmann: Sroei gute unb nü^tcf)e 58üct)er. 1608. - Cöïjitetjfen: copy;rünbtic^er laquo;eric^t u. f. 10. 1609. copy;imon SBinter: reg;er iDo()H)erittene Êaoalier u. f. re. 1668. — Solleysel: Le veritable parfait maréchal. 1677. - 3. 6. SSBetboIb: copy;etmier ^ferbearat 1701 unb fpäkre Slusgoben. — ÜSatentin Srt^tetn: Moêaraenetbud). 1716. — De la laquo;iuérinière: École de eavallerie. 1733. — Saunier: La parfaite connaissance etc. 1734. Hebertest Don 2ötl!en. 1767. — Garsault: Le nouveau parfait maréchal. Paris 1760. — Kobertfon: ^fcrbearaeneifuiift. 1767. — bon copy;inb: SoUftmtbiget Unter= ridjt. 1770. — Serfetbe: Soüftänbige 'Jtbïjaiibtung oon ber SÄeljIronttjett ber ty\ttht. 1770. — 6.. (5(). Sßinter: Sgt;ei üollfommene u. f 10. SjSferbefdjoti. 1678. — äöoltlaquo; ftein: „Äronf^etten ber gullen.quot; 1787. — Äerfttng: 3lnroeifung jur Äenntntamp; unS laquo;etlung ber ^ferbeftanfijctten. 1788. — copy;erfelbe: ltntcrrtd)t Sterbe ju beklagen u. f. re. 1777. — grenjel: *ßractifd)ee ^aitbbud) für 2:f)ierärate unb Deïonomen. 1797. — Koljlrocé: laquo;DJagajin für Stjiertjeilfunbe. 1799. — SSterorbt: SProdifdjeê 4panbbud). 1800.— copy;rjlebeti: Sßracttfrfjer ltnternrf)t u. f. re. 1800. — aKogalla: lieber Aranï^eiten ber laquo;Pferbe. 1801. — Ülntmon: SSoUftanbigeê ^anbbuc^ u. f. re. 1804. — Ed. Snape: Practical treatise on farriery. 1805. — Obabert: instructions et observations sur les maladies des anim. dom. 1808. — Girard: Traite du pied. 1813. — Gohier: Mémoires et observations sur Ia chirurgie vét. 1813. — SSettt): £)Qnbbuc() für Setertnärfunbe. 1818. — Huzard fils: Esquisse de nosographie vét. 1820. — reg;erfetbe: Conjectures sur l'origine ou l'étymologie du nom de la maladie connue dans les chevaux sous le nom de fourbure. 1827. — O. SEenneïer: „9to6= arjt.quot; 1803. — SDBolbinger: gerapte. 1821. — Elaine, Delabere: The out­lines of the veterinary art. London 1826. — o. Senneïer: iBemerfuttgen unb Sufafee 3U aBalbingeré gerapte. 1828. — Rodet: Doctrine physiologique. — Satel: Ueber= fe^t non Sßeftel. ^anbbuct) ber a^ieraraenetïunbe. 1829. — Hurtrel d'Arboval: Dictiounaire. Ueberfefet Bon iRenner. 1831. — Bracy Clark: Hippodonomla. Seutfc^e neberfe^uitg. 1832. — copy;grober: „reg;er S^terarat.quot; 1833. — Simmon: raquo;on copy;tnb'é laquo;Pferbearat. 1837. — o. SHonato: aKagaatn oon reg;urlt u. ^ertrotg. 3oI)rgang 1838. — W. Dick: Manual of veterinary science. 1841. — gering: copy;pectelïe *ßntl)ologte unb Sfjerapie. 1842. — copy;traug: |)anbbud). 1844. — 2)erfelbe: copy;t)ftemattfd)eé ^anbbud) bcr iSeter. = 6t)irurgte. 1844. — Stetrid): Jpanbbu^ ber
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5)te acute (Sntjuiibung ber ,5)iiflebcrï)aiit.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 105
Ëljtrurgtc. 1845. — James Winter: The horse and his diseases. 184ü. — copy;rog: reg;ie Jpufentjünbung bev 5ßferbe. 1847. — Spooner: Treatise on the structure e. c. 1840. — laquo;Bartels: Drgnn für ^ferberoifienj^oft it. f. in. 1843. — 3(nfcr: 3u6= ïranf^eitcn. 1854. — Daumas: Les chevaux du Sahara. Ueberfefeung Don copy;rufe. Uouley: Nouveau Dictionnaire 1862 (Fourbure). - copy;^tnola: ^anbbnc^ ber jpeciell. ^atl)üIog. u. ï£)erap. 1858. — copy;erlod): reg;ertd)t[icl)e S^ier^elttunbe. 18G2. — Skudnniller: 8el)rbud) ber patljot. Slitatomie. 18G9 — Fleming: The Veterinarian lor 1870. — copy;tebamgro^fi): 5Beteritiär=a3erid)t für bas Äöntgreid) copy;ad)fen. 1872. ,sect;oubner: reg;ie iimeren unb äußeren Äranftjetten. VI, 9lufl. 1873. - griebberger: SatireSberidjt ber Ägl. Stjtcraräenetfdjute ju 3!)Jünd;en. 1872. — 3uiibel: Sictionnaire. 1819. — .^ertroig: 6t)inirgie. 1819. — ^tngft: 3lrd). für rotff. u. proct. 3:f)ier= t)etlfnnbe. Sb. IV. 1878. — copy;ominif: reg;er rationelle ,amp;nfbefd}Iag. 3. iilnfl. 1879.
mt bcm Stamen 3ie^e (3f^c|)e, altbcutd) died), diM), ^ed)iu, Mfyia) cber 3gt;erid)lag wirb eine bereits ben älteftcn tl)ierär3tUd)en @d)riftftellerit beïonnte ßtttgftnbung ber ^ufleber^ant belegt.
Cftijmulugifriicê. Sie griedjifcfyen @d)riftftel(er ^ippocrateS*), Stpf^rtitl unb ^ierocleê befd)reibeii basect; Seiben unter bem Slamen „y.QiViccaisquot;. Slpf^rtuê bemerft cmêbrürflid), ba^ biefe SSejei^nuug Bon ber llriad)e, bem übermäßigen @euuß raquo;on copy;erfte (xqiüIj), meld)e befanntlid) im Orient ató ^a^rnngêmittel für ^ferbe aßgemeine 3ln= menbung finbet, abgeleitet fei. -Dafjer lautet bie Iateinijd)e Ueberfe^ung „Cretiacas ober hordeatioquot;' (Ruellius).
Sie ^ranjofen nennen bie Äranf{)eit „fourburequot;. Sind) biefer Sfiame wirb öon .^ujarb mit ber latemifdjcn aSejei^nung in 3ufammenï)ang gebraut, inbem bae lateinifdie hordeum ehemals forbeum flang.
3n bemfelben Sïer^altniB ftetjt basect; italienifd)e „Forzuoloquot; mit l'orzo bie copy;erfte, jomie basect; arabifd)e „medroube be chairquot; b. ï). Don ber copy;erfte öcrfc^Iageu (Saumaê).
reg;ie alte englifd)e Sejet(|raing „founderquot; ftammt offenbar oon bem IjerDorragenbeu (Symptom ber Äranff)eit, nämlid) ber copy;teifigfeit ^er. copy;em (Si^e unb SSefen entfpred)enb nennen bie copy;nglänber neuerbingê baê Seiben getoo^nlid) „Laminitisquot;. 3laquo; Spanien mirb bie Äranßjctt „aguaduraquot; genannt (Ülober).
Sie Gtgmologie beê SSorteê „Sftetiequot; ift uod) ein öegeuftanb ber Êontroüerfe.
akitJ), jßatel u. 21. nahmen an, bafj biefe Sejct^nung beêtjalb geroät)lt raquo;orben fei, raquo;eil bie mit jenem Setben behafteten 3;t)iere eine
*) (5s ift I)ter felbftoerftanblid) ^tppoerates ber ^ippiater gentetut unb nid)t ber berül)nite copy;djöpfer ber Uliebictn. reg;crielbe roar ein 3quot;tgenoffe Don Slpfflrtuö (400 p. c), itield)er tljn in feinen Sktefen ^fetbeaegt nnb SPferbejüd^ter nennt.
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106nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;6ïfte SWÏjeUung.
êtelïung annehmen, bie mit ber einesect; Ke^eê grofee %ttyilifyhit ^afien io((. 2?iejeê i[t jebod) tl)atjäd)Ud) unrichtig.
raquo;. copy;tub, SBitt) nub ïennefer 6et)aiipten, bafe bev Ddame besect;l)alb geit)äf)It fei, weil geilte ^el)e I)äufig in bieje Äranff)eit öerfatten jollen.
éuijjcr jan. bejeiclinet ben 9lnsbrnd „reï) ober red)quot; alê einen sßroöinjtaltSmue für „rol)quot; ober „ra^quot;. Sei ber übermäßigen ïlufna^me üon gutter folie nömlid) bie rol)e, b. t). unDerbante „gpeifequot; bie Urfadie ber Ä'ranf^eit abgeben.
periwig mill bie akgeidjuuug mit 3ï|enmatiêmusect; in aSerbinbung bringen unb fd)reibt beêl)alb „Ufyfyquot;.
mk bief e sect;ßermntl)ungeu treffen febod) uid)t ju, fonbent eg ift ber sRame altbentfd)eu Urfpruugê nub flammt oon bem aümeberbeutfdjcn „lirequot;, oberbentjd) „rdl), rag ober rad)quot; - fteif, raquo;eld)eê mit bem lateinifd)eit rigidus oermaubt ift. copy;asect; ,fiquot; im anfange ber SBörter ift fpäter fort= gelaffen (sect;ei)fe*).
%vx bie ;Ric^tigfeit biefer Stunal)me fprid)t einmal bie oon mehreren älteren bcutfd)en @d)riftftelleru (5. 33. SSiererbt) gebrannte Sß^ei^nung „Stcfytquot; n. f. n?., als and) iusbefonbere ber Umftanb, ba^ bei beu beutfdjen $ßeteriuär=@d)riftftelleru ber 9Rame „dMjequot; üiel früher benufet ift, afé baê Selben für SRl)eumatiêmuê gehalten mürbe.
2)ie 58eseid)nuugen r,3?erid)lag ober SSerfdjlagenquot; ftnb für biefe Äranft)eit erft fpäter gebrannt. reg;ê bebeutete biefer Stuêbrncf im Sllt= beutfdjen foulet alê („anbete fd)lagenquot;, „anbete artenquot;, eine aubere 33e= fd)affeul)eit annehmen, fetneu Buftaub üeränbern (sect;et)fe). Sn biefem Sinne werben jene 33ejeid)uuugeit üon Saieu noä) öielfältig für alle Äraufl)eiten gebraust, beren llrfa^en xmb SBefen nid)t ftar liegen.
copy;cflaquo;^td)tlt^cë. (Sê ift fel)r erilärlid) ba^ bie 9ïel)e 311 ben älteften, ben erften t^ierärjtlic^en copy;djttftfteKerri bereite befanuten Ärauf^eiten ge= prt: 5)aê auffällige in beu Ärauf^eitsect;erfd)einungen unb bie eüibent ua^tl)ciligeu folgen mußten bei bem niefit felteuen aSorlommen bie 2luf= merïfamïeit ber Sefitjer unb beren 3ftat^geber auf btefesect; Seiben lenfeu. Unfere älteften (Sdjriftftelter erwähnen bal)er nic^t nur bie Äranf^eit, fonbern geben fogar eine jiemlid) genaue aSefc^reibung ber copy;ijmiptóme unb eine aSe^oriblung au, mie fie im Sittgemeinen nod) l)eute im reg;e= brand) ift. Slpfqrtnê lieferte fc^on eine eingel)enbe SSefdireibung ber= felben unb fagte auêbrüdlid), baß eê eine befannte Ärautl)ett fei, beten ^ame oon ber tlrfad)e l)errü^re. (gr empfiehl bereite ben Siberia^ auê ben „geffelabemquot; unb falte Umfd)läge. Sind) wirb öon i^m fd)on empfDf)len, bie Spiere wä^renb ber Äranifyeit l)ungern gtt laffen, unb ermähnt, ba| biefelben nad) überftanbener Ärauft)eit ni^t mel)r bie frühere Ätaft jut 3lrbeit beft^en.
*quot;) .'petife, .^anbroörterbud) ber beutfdjen copy;pracfje, 1833.
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2)ic acute (Sntgühbuhj) ber $uf[eber()aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 107
5lät)ere -Stngobeu über baê äßefen ber 9ïef)e ftnbeu wir bei biefeu @cf)rittfte((eru uid)t, inbe^ jdjloffen 3tpji)rtusect; uub QimiïiS, ba^ bie Äranff)eit burc^ bie gii^e entweihe, „loeit bie .föfe quot;ft wccfyjeltenquot;.
3triftoteleê öergleid)! in jeiner Historia animal, bie Äranf^eit, welche er „xQiöïaaii;quot; nennt, mit bem ^obogra beê 93fenjd)en. JDerjelbe ^ot ebenfaKê baê Sïuêjdjuljen (exungulare) öftere beobachtet.
£)ie lateinijc^en Ueberje^er ber griecfyifcfyen SBerfe (Mueltinö n. St.) l)aben bieje aSejeid^nung balb latinifirt, balb überfefet, bat)er bie Sïuêbrücte cretiacus tutb hordeatio. Sie rDmiid)eit (£(^riftfte((er [dreinen bie 3ftel}e weniger gut geïannt 511 ()aben; bei (SolumeUa, ^afiabinS unb Sßarro finbe id) feine Slnbeutnngen über biejetbe.
SSegetiuê bejd)reibt bie Äranti)eit, wie Striftoteleê, aB ^obogra, gebraud)t jebod) and) beu SUrêbrud cretiacus uub trennt ïiierüon eine auberc, bie er als indigesta ex hordeo benennt, .'pier liegt aljo bereite eine 2lubeutuug ber fpäter erfolgten Sreuuung jwifdien bem rf)eumatifd)eu uub bem gutterBerfd)lag Dor. 35egetiuê liefert ebeufollê eine eingel)enbe 33efd)reibnHg beê ßeibenS nub empfiehlt and) ben Siberia^.
3;crbanuê SftttffuS bef^reibt unter bem Stamen „infusio sen infunditoquot; eine Äranfljeit, bie uur auf bie 3ïet)e bejogen raquo;erben faun. (gr Idfjt biefelbe burd) beu übermäßigen copy;euujs öon jutter uub copy;ctranï unb Uebertreiben bei ber Slrbeit entfielen. Sn feiner Mulomedicina finbet fid) ber erfte Jßerfud), bctè SBefeu ber Äranf^eit ju erklären: S)ie über= mäßig gefteigerte 5Keuge beê aSlnteê uub ber 8äfte foil fi(^, ber Schwere folgenb in bie %ü$t ^erabfeufen; bal)er aud^ raquo;ol)l ber ülatne „infusioquot;. ^ebenfalls ift bie italieutfd)e 33ejeid)nuug für Ste^e „rifondimentoquot; l)iermit Berwanbt. Carlo Ruini nennt fie in feiner Anatomia et Med. 'equorum nova „riprensione overo infusionequot;.
3?on ^ier ab founen wir bie Äranfljeit in jebem Se^rbn^e für 2:t)ier= ärste nub Stallmeifter wieberfinbeu. Sie 9Wel)rja^l ber 8d)riftftelter fd)euft bem reg;egenftanbe fogar eine eingel)eube SSctrac^tung; faft alle ftel)en in iljren 3lnf(^aiiungen über baê Sßefen ber Äranfl)eit auf bem copy;tanbpunïte ^ippoeratifc^er Se^re unb laffen wie 3- Stnffuê basect; Seiben burd) eine iSenhmg ber humores in bie copy;liebmalen ber Spiere entfielen. 9luê oer= fd^iebeneu Slubeutungen gel)t ferner ^eröor, baß man bief er 9lnfd)auung entfprec^enb bei ber a3el)aublung (Stride um bie Seine ber Sljiere gelegt I)at, um jene (aenfung ju tierl}inbern.
copy;ine eingel)enbe Setra^tnng wibmet ^a^fer jun. (1576) biefer Aranïijeit, unb trennt bereite eine 5utter= 3Baffer= Sßinb= nub Slutre^e. 9la^ i^m foHen aud) bie copy;rieben eine folc^e ïrennung bereite gemad)t unb neben ber *QiiHaaie eine nk^a^ovtj (gutterrel)e) cpiatjfia (2Binbre^e) unterfd)ieben l^aben, 3luêbrüde, welche ftc^ bei ^omer unb Xenopljou ftnben folten unb raquo;iellei^t auf biefeê Seiben ju begießen ftnb.
S)iefe Slnf^anung über bie SSirtung im Uebermcft aufgenommener
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108nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; lt;Srfte laquo;Ibtljeituitfl.
sjla^rung fiubet mem bei einer größeren Slnjamp;ljl fpäterer Sc^riftfteaer fóieber. (Soe^ne^fen 1609. u. SI.)
Seuter (1599) befdt)äftigt fid) ebeufaüê feï)r eingel)enb mit bem Seiben, raquo;on bem er Behauptet, bafe tS niemals in üollftänbige reg;enejung iibergel)laquo;. 2lud) Seuter unterfdjeibet „gutterraquo; 2öaffer= laquo;nb SBinbre^e,quot; empfiehlt ben Stberla^ aiisect; allen 4 „geffelabernquot; unb giebt gegen 90 üer= |cl)iebenc ïRecepte gur Teilung ber Äranff)eit an, mxin ftrofdilaid), SJ^e= reaf, Sorbeer unb SBeiu eine Hauptrolle jptelen, unb eine 9fteil)e anberer, jum ïijcil wenig äftljetijdjer aSetjaublnngêroeijen Dcrgel^net finb.
5)?ar,r Rugger füt)rt in jeiner „copy;eftütereiquot; lt;B. 123 ebenfaße bie aM)e an, bejei^net biefelbe alä einen gj-cefe an ben ^ufen unb befd)reibt bereite ben eigentl)ümlid)en copy;ang ber mit bem 3(te^ttf behafteten ^ferbe.
Soe^ncQ.fen (1609) gebraust juerfi beu 2lusect;brucE „Serfplagen,quot; f^lie^t fid) im Itebrigeu faft überall Seuter an; ebenfo ibentificirt-Simon SBinter (1678) 9ïe^e mit „Sïerfplagenquot;.
reg;ie fraujDfifd)en Veterinäre ftel)en Don norn herein mel)r auf bem Stanbpimfte ber römifd)en Sd)riftfteller. Sol let) fei erflärt bie 9ftel)e jnm erften Wal' für ^eumattgmuS. S)ie ^utterrel)e foil nad) it)m am fi^tterften ju l)eileu fein.
%a\i ebenfo fprid)t fid) copy;uériniere (1735) ans. -Derfelbe läßt bie ^tel}e aud) burd) länger anbauernbeê SSelaften ctneS %namp;ê, j- 33. bei fdime^aftcn 2al)ml}etten beê anbereit Sufees, eittftel)en, eine Urfadje, welche von ^ier ab in ber ganjen frangöfifd)en ßiteratnr befonberê betont wirb; basect;felbe ift mit ber Stnna^me gefd)e^eu, bap bie 3tel)e fel)r leidet burd) ben copy;enufj beS reg;etreibeê im ^alm öeranlaßt werbe. @. be= l)auptet aud), bafe bie Äranfl)eit unheilbar fei, wenn fie nid)t innerhalb ber erften 24 Stunben „orbentlid)quot; bel)anbelt werbe.
Slitf bem Stanbpunfte reg;'g. ftel)eit nameutlid) Saunier (1734) unb öarfattlt (1760).
Slue ber jtoeiten ^älfte beê 18. gatyrljunbertê finben wir in ber beutfdjctt Siteratur bereite eine Steige oon Spedalabl)anblungen über bie :Kc^e. o. Sinb wibmete 1770 biefem reg;egenftanbe eine 5Konograpl)ie, ebenfo finben ftd) bei SBollftein, SBalbinger, Äerfting, grrtn^cï, gt;)iol)lroe'j, Jßierorbt jutreffenbe Sefd^reibungen unb Slngaben über bie S8eï)anblting biefeê 2eibeitsect;.
5)ie betitfd)en Veterinäre auS bem anfange beraquo; 19. 3jlt;rf)i-ï)iilaquo;bertsect; faffen bie 9i{el)e t^eilê nad) bem Vorgange ber gried)ifd)eit Sd)riftfteller auf, unb laffeu biefelbe alë eine ^piet^ora burd) übermäßigen reg;enufj fd)roer uerbanlid)er üla^rungSmittel entfielen, tfjeitë fd)ltefeen fic^ biefelben ben fraugöfifd)en S^riftftellern au, weld)e, ben Vorftellungeu ber römif(^en Veterinäre folgenb, ba* Seiben alsect; eine 3lrt 3W)enmattêmusect; ertläreu.
3la(^bem man enblid) bie Urfad)en genauer lernten gelernt Ijatte, ließ man in 2)eutfd)lanb bie SBejei^nungen 3Binb=, 3Baffer= jc. JRe^e
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reg;ie acute Sittafinbung ber ^ufleberljaut.
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feilen, untertrieb bagegeu einen rfjeunwttfdjenraquo; unb einen gutteröerf^lai-;. 3n Sranfreirf) unb (gngtanb ift auf biefe 2renmnig mentals reg;etoid)t gelegt ttiorben.
Scftnitiott. 3)ie ateïje ober ber 3?ericl)lag ftellt eine fpontane ent= günbnng ber ^nflebertjaut bar, raquo;eldje in ber 3({egel pUlßti) auftritt, acut üerläuft, unb jet)r Ijäufig eine copy;eformität beê sect;ufeS gur ^yolge ï)at, roeldjt als „3ïel)l)iifquot; ober „Änolll)iifquot; besef^net raquo;itb. SBetttt Vereine Trennung jtBifct)eii ber r^cimtatif^eu ^wfentjünbung unb berjenigei!, toeldie burd) anbermeitige ttrfa^en j. S. 5)iätfcl)ler bebiugt ift, uid)t geiuacf)t wirb, fo gejcl)iet)t biejeê einfad) ans bem reg;rimbe, raquo;eil eine raquo;efetttttdje Sïcrfc^iebmljett, qua ^ufleiben, sraquo;ijcf)eit biejen Ärauftjeiten tti^t oor^anben ift. SBir raquo;erben fpäter fennen lernen, bafj \otool)i in Srfdieinungen unb itn SBerlauf, ak- and) in ber Beurteilung unb a5e= l)anblung einige Unterfd)iebc 511 mad)en finb, inbeffen faun unê biefer Umftanb altein nid)t Beranlaffen, bieje in if)rent SBefen gan3 gleiten Äranf^eit^roseffe Don einanber ju trennen.
3d) l)abe fie eine fpontane genannt, raquo;eil unsect; ber nähere 3ufaiumeu= l)ang jtoifd^en Urfad)en unb Äranfl)eit bi^er burd^auê unflar geblieben ift.
2lm l)änfigften werben bie beiben Borberfüfse, jutodlen and) gleid)= jeitig bie Jpmtcrfüjje befallen; ausect;naf)msect;toeife leibet au^ ttoï)l ein .giinter= unb ein SSorberfnfj, ober eê leiben 3 güfje.
reg;asect; fliuifd)e SSilb ber Aranï^eit ift ein fo prägnantes unb eigen* tl)ümlid)esect;, bafe eine einmalige 33eobad)tung genügt, fid) baêfelbe ein= juprägen unb jebe l)od)grabige grfranïung mit 8eid)tigfeit gu erïennen, felbft per distance bie copy;iagnofe 511 ftellen. reg;ie eigentl)ümlic^fett ber Sal)ml)eit beftef)t barin, ba| bie leibenben g-üfje unb iuêbcfoitbere bie 3e^entï)eile ber ^ufe ju éntlaften gefud)t werben.
geiben bie aiorberfü^e, fo werben biefe oom (ad)raquo;erpunft beê ÄörperS möglid)ft weit entfernt nad) Dorn gefefct unb and) beim reg;cl)en in biefer aiid)tung p erhalten gefud)t, fo bafe biefelbeu mit Curjen copy;^ritten ben Hinterfüßen äugftlid) ooran ju eilen fd)einen. @ie beftuben fidb foiüofil beim (Stehen alê and) raquo;ft^renb ber éeweguug raquo;or i^rer normalen fenfreci)ten [Jüdjturtg gleid)iam im Momente beê pl)i)fiologifd)en 2tusfd)reitensect;.
Sie ni^t leibenben Hinterfüße werben mögli^ft weit unter ben ÏRuntpf, in bie 9la^e beê @d)Werpuntteê gebraut, um einen möglid)ft großen tydl ber 2aft aufjunetimen. 311 bemfelbeu 3mede wirb ber Äopf unb $ató in mef)r fenfred)ter, gehobener (Stellung gehalten.
üffiirb ber patient jum @et)en gezwungen, fo fnd)t er biefe (Stellung
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110nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Sïfte Pftetïiutg.
ber (SliebmaBCu beisube^alteu nnb iitad)t ju bieejm ßroerfe tergc Splitte, tuobei baö 4?tntcrtjjell in S'oïge bcr iiujroccfmäijigeu Steduug fd)toaiifeiib fortbeuu-gt wirb. Set ängftlidje SBIid nervrätf) bei jcbem ïritt grofee Sdjtnerjeu. Seibeit bie ^intevfü^c a((eilaquo;, waé im Uebrigen feiten ift, fo werben alle 4 (S-üfse unter bem tRiuixpj jufammeiigefteUt, ber Äopf xinb sect;alsect; ftarf gefeuït getragen, um ben (sc()werpiutft nad) ÜJÏögU^teit ben 3gt;orberfüJ3en ju nafyern.
fieiben atte 4 %vifa, \ó werben biefelben jämmtlid) nad) corn ju bringen gefud)t unb in furjen, gefpaunten @d)ritten oft unter lauten copy;djmerjenêattjijcrungeti (Stêtineu) bemegt.
reg;anj befonbery ändern bie S:()iere beim 0e()eit auf fiartem, unebenem 33oben jel)r heftige Sdjinerjen, weld)e aäüjreub ber SScwegimg in ber Siegel nic^t nad)lafien, jonbern im reg;egent()eiï größer werben, jo baß bie Spiere oft nid)t me^r Bon ber copy;teile ju bewegen fiub, ftd) einlegen nub jelbft mit aller ïïïütje jum 2lnt[tel)en itidjt gebraut werben fennen. 23eim Siegen Wirb balb ber eine, balb ber anbete ber leibeuben ?füfje an ben SRumpf gejogeu, wäl)renb lautes @tö[)ueit unb öfteres Umfeljen nad) ben= felben I)eftige @d)mer3en anbeuten. Set fef)r großen copy;cfymerjen fteljen bie ^ferbe gleid)fam wie gebannt au einer copy;teile, oljue fid) 5x1 rüt)ren unb fmb nur mit reg;ewalt norwartê ju bringen, nic^t feiten wiegen fie mit jitternben copy;Itebma^en ben 9inntpf raquo;on ber einen jur anberen (Seite. 3n weniger fd)merj£)aften fällen wirb beim Stehen balb bcr eine, balb ber anbere tfiijj l)od) gehoben, ber reg;ong erfd)eiut ebenfalls gefpannt, wenn aud) nid)t in fo anSgefproc^euem copy;rebe.
2?ie copy;^merjeu äußern fid) am auffälligften bei Söenbnngen, mit weldien eine 5#cl)rbelaftitng ber einzelnen Süße notl)Wenbig öerbnnben ift. reg;ie JBeine werben babei nal)e jufantmelaquo;, oft freujweife übereinanber geftellt, um bie 2aft nwglid)ft glei^niäßig auf beibe sect;üfee ju üertl)eilen. 9iid)t fetten beobad)tet mau babei ein Äuacfen in ben (Meuten.
3m Stalle trifft man bie Spiere oft liegenb an. SSenn alle 4 ^üfje leiben, fo liegen fie faft beftdnbig.
reg;ie genannten @rfd)einungen ftub in ber Siegel allein fd)on l)iu= reid)enb, um bie Äranff)eit mit @ict)ert)eit gu conftatiren. gijnen gefellen ftd) inbef? nod) folgenbe l)inju:
1. reg;ie @rfd)einungen ber A^ufentäünbung.
a)nbsp; a}ermel)rte SBärtne besect; ganjen^iufeS, befonberê an ber 3et)enwaub.
b)nbsp; copy;djmerjen beim copy;rnd mit ber SanQt an ber ganjen 3^)laquo;quot;= quot;quot;^ 511m 3;i)eil aud) copy;eitenwanb.
c)nbsp; S)cutlid)e ^ulfation ber @djient)ein= unb ^effelartericn.
2. @in mel)r ober weniger heftiges fyteber. S)asect; le|tcre ift ein fteter Begleiter beiS acuten a?erfd)lagê. Sie 3:em= peratnr ift uugleid)mäf;ig nertl)eilt unb wed)felt oft; bie innere Äörper=
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2)te acute (Siitjünbung bcr ^ufkbevtjaut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;111
tempcratur ift oft auf 39—40 biê 41deg; (5. geftiegcn. 3)er ^ulè ift be= f^Ieunigt, basect; Sltl)men ebenfalls,
(äiue eigent()iimUc()e @rfd)eiimng biejeê fieibeite ift, bafe bie ^fcrbc tro^ ber bebeuteubeu reg;cf)merjen uub besect; oft ()o^en tfiekrö einen ungeftövtcu Slppetit ieigen. S)iefe Seoba^tung faun man, obgefe()eix dou jenen gälten, in benen grobe Sidtfeljlev bie Äranft)eit erjeugten, faft regelmäßig uiad)eu; ftöl)nenb nnb nnter ßä^nefnirf^en i)erje()rcn bie Spiere oft t)aftig i^r gutter.
Jli^t feiten ift bie Ärantyeit mit anbereu 2eiben complicirt, inoburd) boê (Ei)mptomenbilb einige Slbäuberuugeu erfahren faun. So fuibet fid) uamentlid) bei ber fogenauuten rf)eumatifd)en giißeutjünbung fet)r l)äufig 9}titleibenfc^aft ber DJiuêfelu, 5Jiuöfeïrl)eitmatiêmiisect;; fa el faun bie .£mf= entjünbnng üon biefem me^r ober raquo;eniger in ben .v)iutergrunb gebrängt werben, nnb felbft uur eine ï^eilerfMeinung, eine ßomplication biefeó ßeiben^ barfteKeu. 3u fold)em ^alk ift ber @ang met)r gejpgunt nnb fteif, bie copy;liebmafeeu merbeu in geftredter Stetlnng vorgebracht, bie Spiere nehmen mit jitteruben reg;liebmafeen eine copy;tellung wie beim jog. Ueberfot^en ein, bie ^tjalangeu werben in ertremer glerionêfteüuug ge= galten. 2)ic ÜJhtëfeln füllen ftd) ï)art nub gefpaunt an, ftnb bei reg;rud fd)mer^}aft; bie a3eugejeï)uen jeigen uid)t feiten eine eutäüublidje 3Iu= f ^Weitung, unb eublic^ Wirb oft Äuacfeu ber (Meuïe, inêbejonbere im -Stnfange ber SSewegung, beobad)tet.
ßuweilen gefeKen fid) jn ber rt)eumatifd)en (yujjeutjüubnng Stffection ber SSrnftorgane, nameittlid) ^ïenriliê, wäl)reub bie gntterrefje, bebingt burd) grobe copy;iätfe^Ier, uid)t feiten raquo;on (grfraitïungen ber ^interleibê= organe, uamentlid) Äolif, 2)nrd)faII rt. f. w. begleitet ift. (2)aê fogeuannte gettfc^meljeu ber alten 2)eutfd)euf „gras fondiiquot; ber fraujöftfdjeu Sc^rift^ fteller). .'pieruad) geftalteit fid) natürlid) bie Srjd)eiunngen oerjcfyiebeu, ja fommt uid)t feiten oor, baß bie 9ïef)e, weld)e fxé) nmgeïei)rt ju jenen Seibeu gefeüeu fann, anfange ooKftänbig nberfetjeu wirb uub erft fpäter, nad)bem jene in beu ^iutergruub getreten fiub, jur S3eobad)tuug gelangt.
copy;iffcrcnjtoIsSiiagnofc.
(Sine 3Serwed)feInng ber JReI)e mit anbereu Seibeu fann nid)t leid)t eintreten, weil bie Êrfd)eiuungeu fel)r djaraeteriftifc^ unb auffalteub finb. (SiS fommen I)ier nur jwei Ärauf^eitejuftäube in 23etrad)tf nämlid):
1. £lnetfct)nugen ber @o(}le, wie fold)e in jyolge jn ftarter 2Ib= nu|ung beê ^nfeë bei barfuf5gef)enben ^Jferben beobad)tct werben (baê fog. Älammgeljen). S)tefer ßnftanb fann in ber Jljat eine grofje 2le{)ulid)= ïeit mit ben copy;rf^eiuungen ber 9te^e annehmen. Wan beäeid)ucte beu= fclbeu früher aio „SSerbäEenquot;, unb barin liegt wot)l ber reg;rulaquo;b, baß unfere älteren 6d)riftftcl(er „?ReI)equot; nnb „akrbäKenquot; ibentificirt, uub
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112nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;reg;rfte S^eirung.
einjedie ber neueren raquo;etrfflftertó einen 3iifttinnienf)ang jtoif^en beiben Seiben gefugt f)aben. 2)er lentere tft nur infofern raquo;or^anben, aïsect; bic ftarte Slbnufeung ber SBanb nnb £iuetfct)ungen ber copy;o^Ie ein prabiêponi= renbeiS ÜRomettt für bie 3tet)e abgeben.
2)ie Trennung biefer beiben Seiben faun jebod) nid)! fitter fatten, wenn man bie sect;ufe genauer unterfud)t. reg;ie toeictye, nachgiebige unb auf ^ingerbrucf fd)nterj()afte @o()Ie unb bie fibermä^ige Slbnnfeung ber SBanb bilbet ein siiöeriäffigeS Unterfd}eibHngsect;momeHt. Sind) ftei)en unb geijcn bie Spiere auf raquo;eid)em sBoben nnb auf ber (Streu nidjt icie oerfd)tagenc.
2. 5JJuêfelr()eumatiêmuiS. @ê ift bereits ermätint, baf^ bie 3ïel)c nid)t fetten mit 9JhiöfeM)eiimatténurê coinpticirt ift, unb bafe ebenfo neben 50ïuéfeM)eumatiémusect; ^ufcntjnnbung auftritt. SBenn bal)er beibe Seiben ju gleidjer 3laquo;t unb in faft gleid)em reg;rabe beftet)eu, ift bie ltnterfd)eibung oft nidjt leicht. Um fo fid]erer ift bie Siagnofe, wenn ber 3Ühiëfel= r^eumatiemue o^ne 9te^e auftritt.
3m SlKgemeinen ift ()ier ja bemerfen, bafe beim SKttêïeWjemttatiSmuS öorjugêmeife bie SSewegungen ber copy;liebmafeen fd)nier^()aft finb. 2)ie Spiere fdjenen biefe ängftlid), felbft beim Siegen. 2)er reg;ang ift ba^er anwerft gefpannt. Sluc^ befielt hierbei äiemlid) regelmatig fogenanntec-„copy;lieberfnaefenquot;. copy;ie ÜJhtófcïtt füt)len fid^ ^art unb gefpannt, jtttóeileii aud) Dermêf)rt warm an, wdtirenb an ben ec^ieubeinarterien bie ^Suifation fel)It, unb an bem .£mfe feine Derme[)rte SBänne unb fein @d)merj beim £)rudf mit ber Sauge ju conftatiren ift.
SBcfcn icv täsanffttit
3(n5 ber gefd)id)tüd)en Sarftellung get)t I^eroor, baf? bie Slnfc^amtngen über baê SBefen ber Ärauf^eit im Saufe ber ^afyrljimberte oielfaltig ge= weifelt fyaben. reg;ie ätteften copy;c^riftftetler erflärteit bie Ärant()eit oora lt;2tanbpunfte ï)ippof ratify er Se()re für ein S3UitIeiben, welnee in ben ^ufen eine fritifc^e (gntfd)eibung finbe. Später üerfnd)te man (3. 9tuffuê u. Sl.) jur ßrtlärnug biefeê Vorganges ein pï)gfifalifd)eê 93ïoment ^eranjujie^ett, inbem man bie alterirten ^umoreê nac^ bem copy;efefee ber (£d)it)ere in bie ^ufe t)erabfinfen ließ. 5)k älteren bentf^en Sdjriftftctter aeeeptirten bie Se^re oon ber Si^sfrafie, wäf)renb bie granjofeit bie JRefje juerft mit ^eumattómuê in akrbinbung brauten, ^m. 16. unb 17. 3at)rl)unbert glaubte man in S)eutfd)IaUb bie copy;ntfte^ung beê Seibenê auf laquo;Säurebilbung im copy;igeftionêtractnê jurücffüljmt jn fönnen. 5)ian nal)m an, bafj bie im Ueberflufe aufgenommenen 9iJal)rimgsect;mitteI nid)t geprig Derbaut unb beêfjalb im ro^en, unoerbauten Buftanbe „ber Seberquot; unb bem SSlutc jugefü^rt würben. 35ie golge ^ieroon fei, ba^ bie copy;lieber nidjt normal 331ut empfingen unb beél}alb EroftloS unb matt erfcf)ienen. SMefe (gr= l'läruugeweifen finb offenbar ouS ber berjeittgen Slnf^annng in ber
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2gt;te acute (Sntjünbung ber ^)ufleberl)aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 113
•KeMjin ^eröorgegangen, aüe ÄranfReiten auê bem aSorwalten entwebev beê fauren SKagenfafteS ober ber alfalijdjen reg;alïe, überhaupt auê bem SSorI)anbenfein einer fog. 3(gnnioma abäitletten.
ßbenfo fdjloffen ftc^ im 18. Sa^ri}iinberte bie Sdtfc^auungen über baê SBefen ber Äraiiff)eit beu reg;rurü)fä|en ber copy;otibarpat^ologie an: man erflärte basect; Seiben für SöjerartattSnatS. Sd) finbe biefe Slnna^me juerft in einer Stuêgabe @oUet)ferg (1733), worin eê Ijetfct „la fourbure est un veritable rhumatismequot;. 3|m traten faft alle übrigen copy;d)riftfteller feiner 3eit bei, namentlid) auc^ copy;arfault, Sßterorbt, raquo;. @inb. Severer bemüht ftc^ in feiner Monographie bie SSorgänge pt^ftologifd) jü erflären unb bejeic^net bie üerfd)iebenen Strtcn ber 3tef)e aU ibentif^. 5llsect; Urfa^en na^m berfelbe Ueberfütterung nub copy;rfciltung an. reg;egen bie rï)eumatifdsect;c SRatnr beê Seibenê traten nur 6t)abert, glanbrin unb ^ttgari) auf. ORo^Itteä laquo;Kagaain).
2)ie 2ïnfï(ï)teH ber Stutoren Gnbe beê raquo;origen unb Stnfangê unfereê 3aï)rf)unberteê toetsen nod^ meï)r Don einanber ab; im copy;rofjen unb (dansen bilben biefe jebod) nur Mobificationeu ber früheren Slnf^auungen.
Sïuf bem Stoben ber ^aüer'fdien Srritabilitatêïe^re erïldrte Simmon, ba^ bie Aranït)eit bei einer Ijtypcrföjemfdjen inlage bnre^ ungewo^nli^c 9ïeiae ergeugt, i^ren @i| in ben 5Kuêfeïn, Seinen, copy;elenfen unb im Imfe auffdjlage. 3l)m fabelt ftd) @d)raber unb ïenuefer angefc^Ioffen. 2e|terer betonte jebod) befonberê baê ^nfleiben.
9Jïit biefen 2lnf(^auungen na^e üerteanbt ift bie Sluna^me einer größeren Stnjaljl Don Autoren (SSeit^, gunïe, ^aubner, Sptnola, (Strauß u. SI.), raquo;eldje baê Seiben alê ein ri)eumatifd)eê gieber betrapten unb bie ^ufentjünbung gleid)fam alê eine Socalifation beêfelben anfe^en. 5Da jebod^ biefe (Srfïarungêweife ben fogenaunten gutterDerfd)lag ntc^t mit einfcfylofj, fo tear man gejttungeu biefen abjujloeigen unb alê eine befonbere Aranï^eit l)injnftellen. reg;er!a^, sect;aubner unb Spinola nnterfc^eiben ba^er eine rl)enmatifd)e unb eine entgünbli^e Dïe^e, Jod^renb copy;trau^ eine „SSruftreljequot; (Critbiasis rheumatica) unb eine „|)ufre^equot; befdjreibt.
2)ie Wtimaty fprid^t ftd) bat)in auê, bafe baê laquo;ffiefentïi^e ber Äranf= ï)eit baê ^ufleiben fei; namentlid) in granfreid) unb gnglanb (Soule^, Stober, reg;trarb,-êurtrel, b'Slrbooal, Spooner, SBilliamê u. SI.), benen ftd) and) gering, Sßalbinger, Slnfer, Otueff, copy;rofj u. SI. angefd)loffen t)aben.
(Sine (Sonberfteltung in ber Stuf faff ung ber Äranfl)eit nahmen SB o 11= ftein, fyrenjel unb Mogalla ein, tceldje baê Seiben mit bem SSerraquo; ballen tbentificirten, unb SSolpt), ber baê SBefen berfelben in einer ent= jünbung beê |)ufgeleufesect; fud)te. @benfo Dereinjelt fte{)t bie Slnftc^t SSracg Slarfê ba, ïüelcfye ber üte^e jebe entjünblidje 9ïatur abfprid^t unb ben SSorgang rein medjanifd) ju erflären fnd)t. gtad^ i^m foil baê ^ufbeiu
.{raffrant^citen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; g
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114nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;(ïrfte älbttieilunq.
in %ol^e. einer Socferuug feiner Sßertinbuug mit bent ^)ufe burd) bie Äörperlaft nad) unten gebräugt raquo;erben, ßlarf fudjt bie t)er|d)iebeneii ätbftufungen ber Äranff)eit mit befonbereu Flamen gu belegen unb unter= treibet:
1.nbsp; eine „Pedicidaquot; = üoltftäixbige Dftef)e, mit Senfung beê sect;ufbeiuê.
2.nbsp; „Pedimotaquot; = unDottfommene 9tet)e, wobei baè ^ufbein nur t|eilweije gejenft erjc^eint.
3n ber 2BD^eiijc^rift für ïfjiedjeüfnnbe ï)at neuerbingê SKeifeïopf bie in ber Siteratur alê acute Ämijläfymung befanute Äraid^eit mit bem 9tcimen SBiubre^e belegt. S)iefe Sluêbe^nung bes Segrtffeê 3(tel)e ift aud) bereite Don Solle^fel unternommen morben uub bei fpdtereu @d)rift= fteltern ï)ier unb ba mieberjufinben. copy;afj biefe beiben Äranfyeiten jmei mefentlic^ Derfd)iebene fieiben barftelleu, braud)t raquo;o^l nidjt erft betont merben.
D^ne 3raquo;eifel mufe in bem ^ufleiben baê SSefcn unb ber 5Rittel= punft ber Äranfljeit gefugt merbeu unb jmar fomo^l auë raquo;iffeuf^aftlid)eu mie and) auê ^ractifdjen copy;rünben.
2ßie fd)Dn angegeben, beutet ber -Jtame 3ïel)e eigentlid) uur auf ein Symptom, ben gefpannten, fteifeu öang t)in. Bill man biefe ehemalige Sluêbeljnnng bcê Segriffeê 9ve^e beibefjalten, banu mufe mau freilid) eine aïelje, meld)e in 5Jïuöfelrï)eumatiêmu!o, unb eine fold)e, meld)e in einer .spnfentpnbung befielt, trennen, ober eine r^eumatifd)e uub eine entjünb= lic^e, mie ^aubuer, Spinola u. 31. unterfd)eiben. 3^ neï)me ba^er bie Sejeidpmng „Sïe^equot; für biejenige copy;ntjünbimg ber ^ufleberljant tu Slnfpruc^, mdd)e auê gemiffen, nur jum SD^etl befannteu Urfad)en ^erDor= gel)t (fpoutane ^uflebert)aiitentjünbung). 6sect; fd)eint mir biefeê um fo met)r gerechtfertigt jlaquo; fein, alê o^ne 3tteifel bie fog. |)ufre^e (Straufe) bie bei meitem l}aufigfte berjeuigeu Ärantt)eiten ift, meld)e bieder mit ber Sejeidjnitng ;)tel)e belegt mürben, uub weil feit ältere ber üftame 3ïe^e mit biefem ^ufleiben in aSerbinbung gebradjt raquo;orben ift. 3ft esect; möglid), bei einem ät)nlid)en S^mptomeubilbe baê 9lid)tergriffenfeiu ber ^ufleberljout nac^äumeifen, mae in ber S:()at uic^t ferner fällt, fo befielt in ber SRegel ^uêfelrljeumatiêiuuê. S)er Umftaub, ba^ jutoeüen ^uf uub 3Wusect;Mtt ju gleicher Qdt leiben, bered)tigt nod) feiiteswegê, biefen Sufa11^ ^ t™ uub biefelbe Äranfljeit ju erfläreu, fonbern eS l}anbelt ftd) l)ier offenbar um eine ßomplication. 6ë faun and) feinem Steifet unterliegen, baß biefe Trennung wefentli^ baju beitragen mirb, bie üerfd)iebenen 3lnfd)auuugen über bie aSeurtljeilung uub ^ße^anbtung biefeê S^mptomcomple^eê, beu man als 3ïeï)e be^et^net l)at, aufäuflären. SBo^l bei feiner jweiten Äraut= ï)eit beftef)eit in ben 5gt;lnficf)ten über ffieurtf)eilung uub Setjaubtung ber= felben fo grofee a}erfd)iebenl)eiteu unb fid) biametral gegenüberfte^enbe SBiberftmidje, alê bei ber 9le^e. 2Baê ber copy;ine für unbebingt uotljmenbig erflärt, bejeid)uet ber Slubere alsect; überfïüffig. Segler in ber copy;iaguofe.
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reg;ic ncute ßntjuhbimg ber ,£mflebert)aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 115
bejie^uugéiiieife iu ber 3luffaffung ber Ärajifl)eit t)aben Ijierglaquo; bie ^aupt= raquo;cvanlaffung gegeben.
S)k Trennung äloiicl)eu 5iitterüeiid)lag, rï)eumatiid)er unb eutjüub= licl)er Stelle jd)eint mir ebenfaUé nid)t t)ered)tigt. copy;icje Unterfcfyeibung ift eineêtï)eilê eine althergebrachte, aiiberentljeilë bie uDtl)tt3enbige 6011= jcqueitä ber StuSbctymmg besect; SBegriffeê 3ïel)e, raquo;ie oben gejeigt toorbeu ift. (Ecfyon ü. @inb jpricf)t fid) gegen biefe ïrennnng anê; 6. SB. Slnmon begci^net fie ntit 3(ïed)t ol)ne jeben practifd)en SBert^, weil beibe Seiben tlinifd) in ber Siegel nid)t ju trennen finb. reg;ie @rfd)einnngen finb bei bciben DoKftänbig gleid). 2Ber gegen bie 9iid)tigfeit biefeê lefeten Safecê SSebenfen trägt, bent empfehle id) bie @t)niptDnmrbilber ber einjelneit ;ïïeï)earten bei ben Derfd)iebenen (£d)riftfte(lern jn öergleid)en; baïb laffen fid) abfohlt feine Unterfdjiebe nac^weifen, balb f filbert ber eine genau baSfelbe Aranït}eitsbilb als gntterrt'l)e, ïotifytê ber anbere alsect; r()eu= matifd)e 3ïel)e l)infteEt, nnb umgefel)rt. Tlan ift eben nur bann im copy;tanbe, fid)ere Sïücffdjlnffe auf bie Urfad)e beê Seibenê ju machen, wenn cutmeber ein äuoerläffiger SSorberid^t norliegt, ober teenn ßomplicatiouen oorl)anben finb. g-inbet fid) bie £rantl)eit mit einer ^plenritiê complicirt, fo mirb man natnrlid) mit größerer Sigt;a^rfd)einlid)feit auf eine fogenannte rf)cumatifd)e f)tel)e fd)lie^en tonnen; bie copy;egemcart raquo;on Äolif würbe für tfutteroerfd)lag fpred)en. hierbei m5d)te id) aber auêbrüdlid) betonen, bafj in jebent %aüt möglid)fte 3ftücïfid)t auf bie raquo;eranlaffenben ltrfad)en jn nehmen ift. Weil biefe nid)t ol)ne ginfln^ auf bie s$rognofe unb 58e= l)anblung finb.
copy;urd) weld)e Urfadjen and) basect; Seiben entftanben fein mag, es ftellt immer eine (gntjünbuug ber .spnfleber()aut bar. Sßitl man aubererfeits aber ben Sluêbrud Sfte^e für rl)enmatifd)e Slffectionen ber übrigen Steile beé êc^enfelê nid)t falten laffen, fo empfiehlt eiS fid), bie SBcjcidjmmg „WnèUU ui)tquot; ju gebraud)en, nnb biefe oon ber r,|)nfrel)equot; jn trennen. Wcat mürbe alêbann aber gejwnngen fein, nod) weiter ju ge()en, unb im galle einmal eine copy;elenfentjünbung bei ber Äranf^eit üortiegt, and) nod) oon einer „@elent're()equot; ju fvred)eu.
reg;a^ bei ber Steïje oorjugêroeife unb nid)t felteit au!5fd)liefelid) bie 3e^enwanb leibet, ift eine altbefannte ïl)atfad)e. copy;S bürfte iubeß nid)t fo letd)t fein, eine genügenbe (ärflärung für biefe Gjrfdjetnung jn geben. 2)ie Slnna^me SBilliam'ê, basect; biefer 3;i)eit ber ^nfleberl)aut am gefäf5= reid)ften ift, faun nid)t alê begrünbet augefel)en raquo;erben. Ser Unterfd)ieb ift, wenn berfelbe überhaupt beftel)en follte, raquo;aê id) nad) meinen Unterraquo; fud)uiigen bezweifeln mufe, nur ein fel)r geringer unb nid)t ansreidjcnb jene 3;()atfad)e jn erflären. (äe f^eint mir oielme^r bie gauje Ginrid)= tuug beê ^)ufesect; ju fein, raquo;eld)e bie worjugêweife (grfraufung ber 3ef)en= waub et)er erfläreu fann. 3raquo;öbefoubere bürfte bie 33elaftuug l)icrbct in 23etrad)t f'ommen: copy;owoljl burd) ben Smet ber Äörpcrlaft auf baé
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116nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Srfte aibtljetbing.
^ufbein felbft, wie aud) burd^ bie ^ufertion beê langen 3e()eixïraquo;eu gerê am ^ufbeiite ift e-S tto^I bebingt, bajj bie copy;utroicfeluitg ber eutjünblid^en Vorgänge gerabe an biejer Stelle befonberraquo; begitnftigt roirb. 2)iefe grage joll jebod^ bei ber Setra^tung ber pat()ologifcf)eix JKnatomie ber 9ïe^e a3eft)recï)iing finben, ber raquo;ir unsect; nunmetjr juroenben.
^ittOoIorttfdj-^litatointfdjcS. 2)ie 9iïel)e [teilt eine Dermatitis superficialis ber .£mfleber£)aut bar, beren (Bib, öor^igiSweije bie gleifdj1 manb ber fttye ift, in ber Siegel aber bté auf bie Ärone unb auf bie üorbercn Ibfd^nitte ber (Seitemuaub ftc^ erftrecft.
SBenn ic^ biefen Sal an bie Sptije ber a3etrad)tiing ftelle, fo gejc^ie{)t esect;, um meine Stellung in biefer grage üon Boritl)erein ju fennseidjnen. SBicttei^t wirb üßanc^er ber 2litnal)me Sebeitten entgegentragen, in= beffen bie weitere aSetradjtung mag entfc^eiben, inmiefern biefelbe gerecf)t= fertigt ift.
• 2)ie biet)erigen pat^ologifcf)=aitatomif(^en Uitterfui^ungen ftnb größten^ t()cilê auf bie folgen ber Äranft)eit, auf bie Deformitäten an ben sect;ufen gerietet gewefen, ober ftebeftanben in einer oberfldcljlidjenaktractjtung biefer Vorgänge; benn nur feiten ift bie reg;etegent)eit gegeben bie im ^nfangsect;= ftabinm auftretenben aSeränberungen ju beobaditen. copy;erabe bie letteren aber ftnb am meiften geeignet, einen copy;inblicf in bie übrigen Äranf^eitsect;= raquo;orgänge gu liefern unb folleu unê ba^er jundcl)ft befc^äftigen.
Sfotdj SBollftein ^äuft ftc^ SBaffer unb Slut 3raquo;ifd)en ber ^orntapfel unb ben 3ßcicljt|etlett an, meld)e bie letteren unb felbft baê ^ufbein jerftören, wenn fte nic^t jeitig entleert werben.
aSrudmüller fanb bie 2Beid)t^eile besect; ^ufcS ftart gerötet, imfy fcud)tet, aber nur in geringem reg;rabe gefcbwellt.
^aubner fagt, bafe ingoige früljjeitiger, ferofer 3luêf(ï)Wi|ung eine Trennung ober Socferung beê Bufammenl)angeê gwifdjen gleifd^ = unb gt;sect;ornblättcl)en gu Staube ïomme, unb ^ierbur^ bie SMêlocation besect; |)uf= beineê bebingt werbe.
23atel nennt bie Äran{l)eit „Apoplexie da tissa réticulaire, glaubt im Uebrigen, bafj baê Seiben audj in copy;ntäünbung übergeben tonne, welche bann bie tiefereu Sfjeile ber gleifc^wanb ergreife (Podophleg-matitis).
2Uid) 3itlaquo;öel fpric^t oon einer ^ämorrt)agie unb Slpoplepe burd) 3erreifeung üon ßapitlaren.
copy;ie auSful}rlid)fte Setracfytung ber patl)ologifc^ =anatomif(^en 3Ser= änberungen bei ber Olefje üerbonfen wir Siebamgro^f^ unb grieb = berger, auf bereu Slrbeiten i^ ganj befonberê öerweifen musect;, gumal meine eigenen Unterfud^ungen im copy;anjen bie Sli^tigfeit ber raquo;on ben genannten Autoren Ijeroorgeijobenen copy;epc^têpunfte beftätigt ï)aben.
ïtad) ben öon mir an ^nfen üon ^ferben, weldje in bem erften
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2)ie acute (gntjiinbimg ber sect;ufleberl)aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;117
@tabium ber Äranft)eit getöbtet ober geftorben waren, angeftcKten Unter= fud)ungen geftaltet fid) ber Araiiï{)eitsect;raquo;Drgang etwa raquo;ie folgt:
eingeleitet raquo;irb baê geiben bnrcf) eine nieï)r ober raquo;eniger Ijeftige 6011= geftion mit 2)iird)teiic^tnng besect; copy;cwebeê. Salb barauftritt ein 3Bud)ermtgê= proje^ in bem Retn Malpighii ber leibenben Slbfdjuitte ber ^ufleber^aut, aljo uorjugsweije in bem ber 5leijd)Waub, unb jroar in ben copy;ecunbdrraquo; Blättern ein. (£(^on nac^ raquo;enigen Sagen finbet man eine bebeutenbe 3?er[tdrhing ber (2d)leimfd)id)t, beren 3eßen enorm t)ermel)rt erfdjetncn; pwctlcn Idft \\i) aud) ein aniorpI}eê g^jiibat in berfelben nad)toeifen; regelmäßig aber treten in ben jungen ^ornmaffen ïleine unb größere ^)dniDrrï)agien auf. 2)ieje a?orgänge founen natürli^ uur baburc^ ju copy;tanbe fommen, bafj entweber baê copy;ewebe ber 5Ieifd)raquo;anb cotnprimirt raquo;irb, ober babnrd), bafe burd) Smiidtreten besect; sect;ufbeinesect; ein ;)ïaum äraquo;ifc^eu ^ornwaub unb 5-letfd)luaiib gefc^affen raquo;irb. reg;er erfte g-actor fommt inbefe für biefen Vorgang raquo;o^l fanm in Setradjt, sumal gtei^= jettig eine iad)raquo;eïïung iu bem eigentlid)en @eraquo;ebe ber g-leifc^raquo;anb raquo;or= Rauben ift. 5lamentlid) ftnbet fid) bereite nad) wenigen Sagen eine mel)r ober weniger ftarfe plaftifdje gitt^üratifltt beê ^apiïlarïörperè berreg;Ieifd)= raquo;anb, b. i. beéjenigen Sinbegewebeê, raquo;eld)eê bie #kifd}btättd)en bilbet. Sn beu tieferen copy;d)id)ten ber SBanb, raquo;eld)e ansect; einem berben, feften fflinbegemebe beftef)en, treten bie patf)ologifd)eu 58eräuberungen gauj iu ben .spintergrunb; nur in bem bie copy;efäfje umgebenben, meï)T weisen SSinbegewebe fel)en raquo;ir ä()nlid)e Vorgänge. 2)er ^auptfäd)lid) leibenbe S^etl ift alfo baê Stratum phyllodes unb baê Rete Malpighii.
2)ie S'Olge biefeê entjünblid)en Vorganges ift eine Sod'erung ber SBerbinbung jwif^en ber ^orn= unb ^letf^toanb, bej. bem ^ufbeine. 2)aS lentere ï)at gleid)fam feinen 2lnï)eftnngêpnnW oerloren unb tarnt nun mit £eid)tigfeit ansect; feiner uatürlid)en Sage gebrängt raquo;erben. 2)ie Actio movens fanu äraquo;ar jum S^eil in ber bur^ bie ent3ünblid)e èyfubatton unb proliferation herbeigeführte Siaumbeengung gegeben fein, allein bie= felbe mu^ in ber ^anptfad)e oon Äräften auêgel)en, raquo;eld)e aufjertjalb beê ^tifeê liegen, hierüber fagt @ iebamgrofcfi) (a. a. D @. 1630:
„25iefe Äraft ift bie 2aft, bie jwar fenfre^t nad) unten ftrebt, aber burd) bie eigentljümlid)e ßonftrnction beê Äron^ufftral)lbeingelenfee fid) in gwei Komponenten jerlegt. 6iu S^eil ber Saft fe^t fid) in ber 3{id)= hing beê ^effe^, Äron= unb ^raquo;ufbeinê fd)räg nad) oorn fort unb bräugt oaê ^ufbein nad^ unten unb üorn; ber anbere wol)l nod) größere S^eil wirb feuïre^t auf baê @traï)lbein unb Bon biefem auf bie ^iufbeinbeHge= fe^ne übertragen unb bewirft, baf? burd) biefelbe baê ^ufbein mit feiner Spi^e na^ finten gebogen wirb. Sluê beiben refnltirt bann bie reg;efammt= bewegung beê Intfbeineê, bie copy;enfung unb fteilere 3lufrid)tung beêfelben.quot;
hierbei fommt im Uebtigen aud) bie (£el)nenfpanmmg in ben Seugcrn in a3etracf)t. reg;iefe, üon ber fdjrägeu Sagerung ber ^^alangen ab=
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118nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; förftc Slbt^eilung.
gängig, tüirft üon bem ^ufbeinbeuger auê jie^enb unb jraar in ber 3(Udj= titng ber unteren @traf)liieinflädje bej. ber Snfertion biejer copy;cïjiite am .Oufbeine.
Seoor ic^ auf bie Seaeiêfütirung bief er 5lmta^me eingebe, ntögeit gwnä^ft bie abtraquo;ei(^enben 2ütftd)ten erorterimg finben.
58efarattH(| i[t juerft öott reg;rofe unb fpäter wieber öon Somintf bie bisect; bafyin aßgemein angenommene copy;iêlocation beê ^ufbeincS in Baeifel gebogen toorben. reg;rosect; behauptet, baß baê bnr^ bie copy;ntjÄnbimg ßerurjac^te unglei^mdBige 2Bad)sect;t^um ber ^orntoanb beê ^raquo;ufeê bie ;)tef){)ufbilbHug bebinge. 25aê im$ Dbliteration kr Slutgefafie unb Slnämie raquo;erlangiamte gt;sgt;rnwad3raquo;tf)um an ber 3eï)emDanb foß nadj reg;roB bie Deformität oeranlaffen. äßafjrenb basect; ^ufBetti in feiner Sage tgt;er= bleibe, raquo;erbe bie trage toadjfenbe ß^enwanb üon ber fc^neller oorbrdngenben Sraditenraanb nac^ Dorn unb in bie sect;^e gefi^oben. reg;roß glaubt ftd) ju biefem @(ï)(uffe inSbefonbere besect;f)alb bereci)tigt, meil bie ben ïftttyqnf cf)aracteriftrenben 3ïinge ber ^ornwanb nadj ben Sraditen ju bioergirenb raquo;erlaufen. 9lacf) reg;rofe ift alfo ber 3ïe^nf bie golge etnel ü)tißBerplt= #9632;niffeê in ber SBanbbübnng.
reg;ie 3ftid)tigfeit biefer Folgerung ift fomit non ber 3Sbraitêfe|ttng obf)ängig, bafe eine unglei^mä^ige laquo;t'oritbilbuiig an ber SSanb überhaupt ftattfinbet. hiergegen mad)en fid) fc^on ernfte Sebenfen geltenb, toenn man ben Verlauf ber ^ornrö^r^en an ben Derfd)iebeuen 4bfd)nitten ber SSanb beê 3le^i)ufeê betrautet. 3raquo;iw^ft laquo;mt auffalten, baß bie 3tiug= bilbung an ber gtytntoaab eine anbere ift ahi au ber S:rad)tenwanb. 2)ie iRinge entfielen befanntlid^ bur^ einen gefd)[angelten Verlauf ber .V)Drnrö^rd)en. 2)ie @d)Iängelnng ift aber an ber ßetjemoanb eine ganj anbere, raquo;ie an ber ïrac^tenwanb; barauf beutet fd)on bie oerfd)iebene Siefe ber an ber SBanb raquo;erlaufenben 9fiinnen l)in; am grofjten ift biefelbc an ber ß^enttanb, roä{)renb biefe binnen an ber @eiten= unb Sraajtenlaquo; wonb altmälig auêlaufen unb 5war in bem ÜKaße, alë bie Cmirb^rdien ber SBanb einen meï)r geraben Verlauf nehmen.
reg;erlad) unb @iebamgro|fi} (1. c.) ^aben Derfnd)t, bie natfirltdje Sänge ber gefc^längelt uerlaufenben ^ornrö^rc^en an ben oerfdjiebenen SBanbabfdjnitten ju beregnen, unb beibe fommen 311 bem lt;amp;($.vi% baß bie akrfnrjuug ber .ße^enwaub eingig unb altein burd) ben gefc^längelten SSerlauf ber ^ornröï)r^en berfelben bebingt wirb, hiermit ift alfo bie llnrid)tigfeit ber copy;roß'f^en 3Sorauêfe|ung bargeman, unb bamit fällt natürlid) bie S:l)eorie ber 3fte^ï)ufbilbnng beêfelben gnfammen. giir bie a3e= urt^eilung biefer Slnfdjauung ift ferner bemerfenêwert^, baß bei anberen . Aranïljeitêguftanben, iuêbefonbere bei cl)rDnifd)=entjünbIid)en ^rbgeffeti in ber Mfje ber Ärone ber Sraditenlüänbe, ein ungleiches SBac^fen ber ^orn= wanb im Sinne reg;roß beobachtet raquo;erben fann. herbei raquo;irb swav bie 3tici)tung ber 3e^eunjanb infofern oeränbert, alê biefelbe eine SSerbiegung
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reg;ie ncute entaünbung bet .tmfleberljaiit.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 119
unb eine bem 9fteï)l)ufe ä^nlic^e gonnDeränbenmg erfd{)rt, inbeffen feï)lt ^ier ftctä bie Slingbilbung.
JDominif nimmt an, bafe bie SBuc^emng an ber SïeiWtoanb einen SDrucf auf ben 3ef)eitt^eil ber ^raquo;ornwanb auêüfie, raquo;oburc^ biefe in bie sect;öï)e gebrängt werbe unb beftreitet ebenfaïïê bie copy;iêtocation beê £uf= beineê. 6iS mu^ pgegeben werben, bajj eine Sageöeränberung ber sect;Drn= manb bei ber Silbung beê eieï)t)ufeê beteiligt ift, allein hierauf faun biejegormabwetc^uug besect; sect;ufeê uicl)t allein jurücfgefüï)rt werben. 35te copy;iêlocation bel ^ufbeineê bilbet ben erften unb ben wefentlic^ften factor für bass Suftanbrfomwëtt berjelben.
(sct)on nad) 8 Sagen besect; Sßefte^eue beê Seibenê Iftfet ft^ auf bem 3Kebtanfd)uitt beê %v^tê erïennen, ba| ber Slbftanb ber 3eï)enjpi^e beê ^mfbeineê oon ber ^ornwaub angenommen ïjat, ju einer Qdt, in ber an ber SBanb felbft, abgefeljen üon ber Äroue, noc^ feine aSeräuberungen, namentlich in Bejug auf %ovm unb Sage ju conftatiren ftub. SDte ^Drn= rö^rcl)eu ijabeu ben geftredten, geraben SSerlauf nur an ber Ärone öer= änbert (gig. 16-)
liefen 3lnfid)ten gegenüber würbe üon ber SKe^rjal)! ber älteren aSeobad)ter angenommen, bafe eine 2)iölo cation beê ^ufbeineê ftattfinbe, man war nur über bie causa movens nici)t einig.
gaft alle €d)riftfteller liefen baê ^ufbein unter bem reg;rucfe ber copy;ntjünbungeprobuete nad) finten weisen, copy;iefe 3lunal)me fanb eine 3Dïobiftcation refp. ergdnsung in ber a3et)anptung, bafe bie gleichzeitig ertraufte, r,rf)eumatifd) afficirtequot; aSeugefe^ne unb beren 3ïhtêïeta sugleid) einen 3ng auf baê sect;ufbein ausüben, woburd) bie Säirfung besect; 2)ru(ïeê üon (Seiten ber entjünbli^cn (£?:fubate unterftü^t würbe (ö. Sinb, IR^tter, copy;pooner, Smt^urm, aSrann); neuerbingê ï)atte aud) (Serlad) ftd) i^nen angefploffen. £)iejer letteren Slnna^me fte^t jebod) bie Skobacljtung gegenüber, basect; aud) ol)ne 2Ritleibenid)aft ber DJiuêfelu unb Seljne bie dislocation ju Staube fommt, wie auê bem oon Sieb am = gro|ïi) befd)riebenen Sail t)eroorget)t; baêfelbe ïann id) auê eigenen SSeobadjtuttgen beftätigeu. reg;ie mec^anifct)e SBirfung ber @ntsünbungS= probucte ift l)ier Biel ju fyodj angefd)lageu. reg;sect; musect; f^on fe^r bebenflid) erfd)eineu, bafj biefe weiden SKaffen baê ^ufbeitt auê feiner Sage unb auê feiner fo feften 2}erbinbung mit ber ^ornwanb brängen folten. 2lud) wenn man annimmt, bafe eine Soderung bief er Berbinbung Borausect;= gegangen ift, läfjt ftd) nid)t begreifen, wie oou bem eutjünbung^erbe eine foldje mec^anifc^ wirfenbe Äraft, ein anbauernber copy;rud auêgelien faun, ol)ne bafe fiel) in jebem galle ülecrofe eiuftellt; bieê würbe entfd)ieben ber %ai fein.
6ê ift jwar jujugeben, bafe in geringem reg;rabe burd^ bie @ntjüubungsect;= probnete ein Srud auêgeübt wirb, allein biefer ïann unmögïid) fo grofj fein, um bie copy;iêlocation beê |)ufbeinesect;, bej. ber ^ornwanb ju bewirfen.
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copy;rfte SMbtljeUuitg.
2ïlsect; ber ^au^tfactor für bie ^ufbeinbiêlocation fommt bie SBirfung ber Äörperfdiwere auf bie burd) bie entjünbuug gelocferte Sïerïmibung äh)ifd)en ^ornttonb unb %lti\fytoanb, bes. ^ufBein in Setrad)t.
copy;iefe ift eine boppelte unb jtoar:
1.nbsp; turd) bie Äörperlaft wirb ein reg;rucf beê Aronbeineê auf baê sect;ttf= unb Straf)Ibetn ausgeübt, tooburi) biefe eine Senfuug erfahren.
2.nbsp; tie burd) bie (SteKung besect; geffelö bebiugte 3tnigt;annung ber|)uf= £)einbeugefe{)ne bei ber SSelaftung beisect; pi^eê erzeugt eine 3ug= wirïung auf baê ^gt;nfbetn, mobxird) baêfelbe um feine ibeale £iuerad)fe gebre^t wirb, fo baß ber untere -pnfbeinranb au ber 3ef)e nad) unten unb finten, bie .'pnfbeindfte nad) oben betoegt raquo;erben.
%in bie oorjugstoeife aSet^eiligung biefer beiben factoren fpred)en inêbefonbere foïgenbe copy;riiube:
1. SDaê fc^nelle ßuftaubefonunen ber Senïung.
Dlic^t feiten erfolgt biefe in raquo;enigen ïagen, oft fogar beobad)tet man baê (SmfaKen ber Äroite, ein ftd)ereio 3eid)en ber eingetretenen écnïung, f^on ittucrijaö 48 copy;tunben. reg;rae foId)e 3tcuität ïafet fid) in ber Sfyat nid^t erïtdren, wenn man anêfdyiiefjlid) ben reg;rncï ber ghtjftnbnngSraquo; ^robucte alê raquo;trfeube Äraft in èlnftjrud) nimmt.
Sig. ie.
Sentung beê ^ufbeinä mä) ocfittägigem Sefte^en let SRe^e.
2.nbsp; nbsp;2)xe (Senïung beS ^ufbeineé in toto.
6ê kflet)t ni^t bloê eine copy;etrfung ber öorberen 3tbtf)eilung beä= felben, foubern baê ganje ipufbein Hegt, namentlid) bei rapibem Verlauf unb beim Uebergang in 3fieï)l)uf nad)raquo;eiêbar tiefer oïê normal, raquo;ie burd) g-riebberger (1. c. @. 55) aufcer jeben ßweifcl geftetït raquo;orben ift.
3.nbsp; S)ie 2lrt unb SBeife ber Trennung ber ^ornwanb raquo;on ber fyleifdimaub in ber 33Iattfd)id)t.
SSörbe ein 2)rud ber (gntjünbungöprobucte bie Siêlocotion bemirfen,
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3Me acute Sntjünbung ber ^)uf(eberf)aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;121
jo niü|te man bie Slätter in einem Buftanbe ber (Standjnng oorfinben, b. 1^. eê mnfjte ein weilenförmtger Serlauf ber Slätter in ber 3ftid)tung beö Querjc^nitteS berjelben bie notl)tóenbige g-olge einer jold)en ^reffton fein. 5)o8 i[t aber nic^t ber gaß; im copy;egentïjeiï, tö finben ft^ bie SSlätter ftarf üergröfeert nnb üerbreitert, jte jeigen uitó beutlid) bie folgen ber Serrung, aeld)e fie erfahren ^aben, nnb jraquo;ar ncnnentlid) burd) folgenbe 6rjd)eimingeii:
si) burd) iijre ebenen 5läd)en bei oft enormer 3unaï)me ber ^Breite.
b)nbsp; burd) eine inel)r jpifewinfelid)e ^Stellung ber@ecunbar = blatter ju ben ^rimärblättern.
3)ie Secunbärblätter fielen smar jd)on in normalem ^uftanöe in einem fpi^en, nad) bem freien amp;ïanbe offenen SSintel ju ben 5primär= blättern, an bem 9M)l)ufe aber läfjt fid) nad)ioeifen, basect; biefer SBintel um ein 23ebeutenbesect; fpiteer geworben ift, f o bafj fid) bie Sage ber (Secunbärblätter mel)r ber 3füd)tnng ber ^rtmärbldtter parallel geftaltet.
c)nbsp; nbsp;(Sd)on SSoulei) giebt an, bafj bie Sergröfjerung ber 5leifd)= bldttd)en ïeinelraegê gleid)mäpig fei, fonbern bafe einzelne gleifd)blattd)eu baê Dlioean ber anbeten meit überragen. SMefe 6i-fd)einung taan bod) füglid) uur baburd) erflärt werben, basect; bie ocrgröfjerten iBlätter in il)rer Skrbiubuug mit ben ^ornbIcittd)eu langer üerl)arrteu unb längere 3eit l)in= burd) einem erl)eblid)ereii ßuge auêgefe^t gewefeu finb. ÜJtau faun bod) nid)t annehmen, ba$ gerabe in biefeu burd) einen ()öl)eren reg;rab ber (Snt= güubung bie patl)olo9ifd)e Dleubilbuug eine befonberê lebhafte gewefen ift; benn biefe 6rfd)einung jeigt ftd) in großer UnregelmäpigEeit an ben S3Iättd)en (inégulièrement disperses). 5ßoule^ nennt biefe @ifd)einung „Le grand fait qui frappequot;, ein SSeweiê, bajj it)m eine copy;rtlärung für biefelbe gefehlt l)at.
d)nbsp; nbsp;burd) bie rejelmftfjig jwifd)en gleifd)= unb .sgt;rnraquo;anb, alfo auf ber Dberfläd)e ber fyleifcfyroanb auftretenben Blutungen. reg;iefe SMutuugen finb bei heftiger grlrauhiug oft fel)r bebentenb unb bereite t)orl)anben, beoor nod) ber 3Bud)entngêprojefe beutlid) aulgefprodjen ift. Söie will man biefe ^)ämorrl)agien erflären, wenn mau beu 2)rnd ber @utjünbuHgê= probnete anöfddiefdid) für bie ßrflärung ber Stélocation beê ^ufbeineö in Slnfprud) nimmt? Siefeiben fiuben offenbar il)ren copy;ruitb in ber gewaltfamen Setrung ber gleifd)blätt^en unb ftelten 511111 Sljeil ^)ämor= r^agien e vacuo bar.
e)nbsp; nbsp;%üï bie SSirïung ber ßuö^afl ö0quot; Seiten beê ^ufbeineê finb ferner bie ftetê uad)ngt;eisect;baren Serreifeunflequot; einjelner SSlätter uujweibeutigc Beugen.
Me biefe copy;rfc^eiuungen fpred)en fo offeufunbig gegen einen reg;rurf burc^ bie copy;ntpnbungêprobucte unb für einen 3l,Ö DDU Seiten beö ^raquo;uf= beineê, basect; man in bie 9ïic^tigfeit ber raquo;on Siebamgro^ït) betonten
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122nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; copy;rfte 3lbtt)eilimfl.
Stnna^men ïcinen B^ctfel mef)r je^eit fann. Slnbererjeitê ftub bieje SfyaU jachen auc^ geeignet bie Stnnaïjtne ju roiberlegen, ba|? bie ^raquo;orntDanb burc^ bie èntjünbungêprobucte in bie ^öt)e gebräugt werbe.
gerner ift nod) ju berücffidjtigen, ba^, wenn ein Srud bie vis movens barfteKen würbe, fldj biejer bod) juerft auf bie gleifc^btättc^en felbft geltenb machen nuifete; bieje würben ftart comprimirt werben, bie Slut= circulation in benjelben würbe DoI([tcmbig unmoglid) gemad)t, fie müßten notf)Wenbig unter biefem copy;rude ju reg;runbe geï)en. SSir je^en aber im reg;egentt)eil einen anwerft lebhaften ^i)perplaftijd)en Vorgang in ber Slatt= f(^id)t; bie 5[eijd)blättd)en üergro^eru jtd) oft um ein 3Sielfad)eê.
4.nbsp; nbsp;Sür baê gnf^n^fommen ber ^ufbeinbiölocatiou in ^oIqz beä Don aufjen auf baêfelbe einwirfenben S)rudeê fprid)t ferner bie Stuflöfuug ber gleifd)bldttd)eu in papillen, ein Vorgang, welker Don 5nebb erger bei ber 9flet)e, oou copy;iebamgro^fi) bei einer beut 9ïeï)ï)nfe ä^nli^en Deformität beobad)tet würbe. 9tuf bem freien, ber sect;ornwanb jugewen= beten ^anbe ber 51eifd)blätter treten papillen auf, weld)e oft fentred)t jur £)berfldd)e ber 5leifd)Wanb fteï)en. 5tnd) biefe copy;rfdieinnug ift nur erfldrlid), wenn man eine 3ugwirfnng öon Seiten beê ^raquo;ufbeineê anerfeunt.
reg;tefc ßrfdjcinmtg liefert augletd) einen SBemeiê für bie 9iid)tigfeit ber öon mir betriebenen SJorgiinge bei ber copy;ntnricfelung beê ^tufes*) unb finbet untgefel)rt in bemfetben roieber i()rc Srflnrung. reg;ê ift bafclbft nadjgeroiefen, ba6 bie gteifd)blätt(^en raquo;ätjrenb ber (äntroid'eluttg bcsect; 4gt;ufeê fid) fortbauernb erneuern unb jroar oon ber Äroue caxê unb 311111 ßinecfe ber SoOlenbilbung. So roie bort bie 'ölättdjen burd) 3ln= lagenmgen oon JßapiUen entfte!)en, alfo als contplicirte Sßapillen betmd)tet raquo;erben muffen, fo löfen fid) biefelben bei biefem fronf^aften Suftwbe roieber in JpapiUeit anf.
5.nbsp; nbsp;SBer enblid) biefe -Slrgumente nid)t anertenuen raquo;i((, ben oerweife id) auf bie jnweüen, uamentlid) bei rapibem Sßerlaufe ber Äranf^eit, oorfornmenbe l'oêlöfung unb Trennung ber 51eifd)btättc^en raquo;on ben sect;oru= blätt^en, woburd) eine oft über bie gauje B^cnwaub auegebreitete ^pö^le jwifd^en ^ornwanb unb gieifd)toanb entftef)t, wel(^e mit einer wäfferigen glüffigfeit ober mit Suft aitgefüüt ift. Sie copy;egenwart einer folgen ^)ó^le t)atte id) (Gelegenheit an einem frifd) erfranfteu 9fte()t)nfe ju con= ftatiren, an bem baê .pufbein eine bebentenbe copy;enïung erfahren t)atte. 2)asect; 23orfommen einer folgen ^ö^Ie beweift aber, baf3 bie copy;iêtocation beê ^ufbeineê f)ier ol)ne jebe copy;rudwirfung ber (äntjüubungeprobucte, fonberu einjig unb aEein burd) ben copy;rud ber Äörperlaft ju copy;tanbe gefommeu ift; alfo mufj minbeftensect; bie 3Kitwirfung berfelben Urfadie in jebem fyalle anerïannt werben.
copy;ie f aft regelmäßig jwifc^en ber gleifd)Waub unb ^ornwanb, nament= li^ in bem wud)ernben iïïetegewebe auftretenben, juweilen felbft mafro= ftopifc^ nad)weisect;baren, größeren ober fleineren ßüden, welche mit feröfem C^fubate gefüllt ftnb, t)abeii biefelbe SSebeutuug. St)re Sntfte^ung würbe
*) dotier, 9Kng. f. b. gef. af)ierl)eilf. 0011 reg;urlt u 4gt;ertjmg. S3b. 38, reg;. 321.
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2)ie acute (giitaüitbiing bev {tuflebet^outinbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;123
cfaenfo umnöglid) jetii, wie bie SMlbung einer größeren sect;5t)ïc, wenn t)ier cine er^eblid)e copy;rucfwirfnng raquo;on (Seiten ber wnd)ernben Slatt^ id)id)t beftänbe.
Sa 6ei biefem ßnriidgebrängtwerben besect; ^ufBeineS üon ber £orn--wanb bie entjünblic^e 5lenbilbung an ber gkifd)waiib jo probuctiraquo; tft, fo i[t cS jet)r natürlicf), bo$ bie (gnt|tet)nng foldier größeren ^öïjlen nic^t f)änfiger beobachtet werben fann.
S)aêjclbe gilt raquo;on ben oft enormen (Erweiterungen ber SMutgefäfee unb bem auftreten l)Oc^grabiger .^ijperämien.
reg;ieje copy;rünbe btoften woï)! aitéreid)eu um jlaquo; beweifen, bofe bie Drudwirhmg ber Äörperlaft für bie (Mlarung ber ^nfbeinbiêlocation in crfter ßinie in 33etrad)t fommen mufj.
9luf biefe gontrooerfe tft f)ier fo fpecielt eingegangen worben, raeil biefelbe ïeineêwegê blofe eine wiffenfd)aftlid)e Streitfrage barfteßt fonbern and) eine grofee practifd)e Sebcutung l)at. Slnê biefer grage ergeben fid), wie wir weiter fef)en werben, pd)ft bead)tenêwertï)e Folgerungen für bie a3enrtt)eilnng unb Sel)anblung ber Äranff)eit.
copy;djliejjttd) fei nod) bemerft, ba^ biefe Slnf^auung bereite beiaSraci) Slarf ju finben ift. copy;erfelbe fagt in feiner Hippodomia p. 120 ber beutfd)en Ueberfefeung auêbrüdlid), bafe basect; bei biefer Äranfljeit in feiner Sefeftigung mit bem sect;ufe geloderte .sjufbein burd) bie Äorperlaft nieber= gebrildt werbe, auf bie Sol)le l)erabftnfe unb biefer eine abgeflad)te %om gebe. 5lenerbiugê fmb Siebamgrofeïi) unb ^riebberger für biefe kuffaffnng eingetreten. Sefeterer l)at namentlid) auf bie Seufung beö .'pufbeineiS in toto anfmertfam gemad)t.
.'piernad) geftalten ftd) alfo bie eorgänge foIgcnbcrmaf?en: giue ßongeftiou leitet ben Vorgang ein. copy;iefer ßuftaub ber SSUttraquo; iiberfiillung, ber alsbalb mit einer f erÖfen 2)urd)tränfung beê reg;ewebeê ber a3lattfd)id)t Derbnnben ift, bebingt bereite burd) 3ftaumbeeugung heftige copy;^mcigen, wie baê oft urplöpdje eintreten ber Äranft)eit öor= ausfegen läfet.
SBirb basect; Seibeit nid)t bereite in biefem ïlnfangêftabinm abgefd)nitten, (eine 9[Röglid)feit, weld)e burd) bie oft fcl)nelle Teilung bewiefen wirb), fo folgt atêbalb ein SBudjernngsprojefj in bem 3ïetegemebe. 3n biefem, ben grofden ï^eil ber Secnubärbldtter auêmad)enben copy;ewebe beginnt eine proliferation, welche uid)t feiten mit feröê=Prinöfen (gflubationê= raquo;orgängen öerbnuben ift. Unterfttdjt man in biefem Stabium nad) @nt= fernung ber .^ornwanb bie gletfdjmanb, fo finbet man an ber Dberpcfye ber letteren ein gelbeê, balb me^r balb weniger burd) eytraoaftrteê 23lut rott) gefärbtes copy;tfubat, weld)eê mit ber gleifdjwanb nur loder öerbunben ift. 3Me innere wie äußere gläc^e biefer ÜKaffe jcigt beu SIeif^= wtb ^ornbldttd)en entfpred)enbe binnen, ein SSeweté, ba| biefelbe jwif^cu Sleifd)-- unb ^ornwanb liegt. Sei ber mifroffopifdjeu Unterfuc^uug er=
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ßrfte 3(btf)eUimg.
giebt fid), bafe btefette aul SRuttbactten unb einem fajerigen Material tie= fteï)t, bem immer mel)r ober weniger roti)e SSlutförper beiqemifdit finb (Sonlei)).
Sit anberen %älkn, üieaeid}t in geringeren reg;rabeu ber erfranfung, finbet fid) jtotfdjcn |)orit= unb 5leifd)raquo;aiib ein me^r feröfeê Samp;ronSfubot, toeld)e!3 ebenfaftö in ber 3tegel l)amcrvï)agijc^ eifdjefttt. hierauf finb and) offenbar bie Stngaben SBollfieinë, ^anbner'ê u. 31. jn bejie^eu, wona^ fid) eine frlüffigfeit an ben erfranften ^ufabf^nitten anpnft. ' 5)aS reg;ett3ebe ber flatter ift ebenfattê mit einem anfange feröfen, fpdter plaftifd)en (äel(igen) e.rfnbate bnrd)fefet; nad) einiger Seit finb bie 3ß(lfdjcn beê reticnldren SBinbcfleiocieS berfelben mit fleinen Dtnnbjellen angefüllt. Stud) in biefem copy;tabimn ift nod) eine Dtefolution unb eine Sanatio completa moglid); esect; fonn bie Äranff)eit, of)ne bleibenbe 3?er= änbcrungeu an bem .pufe 311 Ijinterlaffen, nod) üerfd)Winben. dauert bief er Bnftanb jebod) länger an, unb mad)t ber 5ßrojefe raquo;eitere gort= fd)ritte, fo erfolgt jundi^ft burd) bie oon oben auf baê sect;quot;fbein ein= mirfenbe copy;eiwalt (törperlaft) eine 2o^trennung ber S-leifd)tt)anb oon ber ^ornmanb. copy;er 3lufl)ängeapparat besect; ^ufbeineê (^leif^toanb) ift an feinem peripïjeren copy;übe (sect;omtDanb) bnrd) baê erfnbat unb bie geringere Seftigfeit unb 2Biberftanbefäl}igfeit ber raquo;u^ernben atetemaffen gelodert. SBenn biefe Sodernng eine gemiffe 3n= unb (ärtenfttät annimmt, menu ferner bie oon ernten einmirfenbe copy;etoalt eine gro|e ift, fo erfolgt bie SMêlocation beä .pufbeineiS, b. I). eine copy;enfung nnb eine leid)te SJre^ung besfelben um feine Cnerare.
Unter bem ginfluffe biefer copy;iêlocation tritt nunmehr bie probnetioe
(Seite bergntjiinbnng in ben $ßorber=
Sij.n.
gntnb, \mä unter ber SBirfung eineö 2)ritcïeê oon einem ßuftonbe bïgt;quot; ßompreffion unmöglid) märe. reg;ie Sßn^entng an ber Oberfläche ber 3Sanb in bem Rete Malpighü mad^t fd)nelte Sortfd)ritte unb ebenfo bie plaftifd)e Infiltration beê Stratum phyllodes, b. I). ber SMätter unb beê= jenigen sect;Sf)ciI8 ber g-llaquo;ifd)toanb, roel= d)er aué reticnlärem ißiubegewebe beftet)t. 3:n öen tieferen Sagen ber S-leifd)tt)anb finbet fid) biefer lßor= gang nur anbentnngêweife, fo ba^ in ber Sljat ber ^roje^ als ein fnper= ficieller bejei^net 311 werben oer= bient. copy;a| bie tieferen Steile ber 5leifd)wanb ni^t mitleiben, geïjt
SueiMnUt burd; Die öoinreanS unO raquo;tutme raquo;lätt^enft^i^t einelaquo; SSeWufeS. Süerflt. 3.
a) ^ormranS. b) reg;^t*t ber alten benmttäfm unk M (äffubateä. c) Mbnotme #9632; S8Iättct)eiif*t(St (?rol)uct ber entjünbung). d) 5Iei((5blitt(ben. e) Sletfi^TOanb.
(nii(6 Siebaragrofcti)-)
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Sie acute ßntjänbmig ber .gmflebcrfjaut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 125
jd)tm barauS (jerDDr, ba| ber SUiêgaitg ber föntjiinbung in (Siterung anwerft jclteit ift, raquo;on mannen (^ertioig) jogar ganj geleugnet icirb. Sd) mufe biejeu suftimmeu uiib glaube, ba^ ber Éuêgang in copy;terimg ftetê auf aubere Momente a(sect; auf bie 9ïel)e jelbft jutfttfgefft^rt werben inu|.
33ructmuller, (a. a. £gt;. @. 822) jagt ebenfoM, baß bie 58eint)aut beê ÄUDci)euiS, atfo bas Stratum periostale, an ber copy;utjünbung teilten 3htrt)eil ï)abe uub jd)ließt biefeê auê bent llmftaube, bafe am ipufbein wot)i atrop^ie aber nicmafó hanöjafte iuflageruugeu oorfonintett. Dïeben biefen copy;rüubett muß bie mifrojfopiicl)e Uitterjuci)itng ber Qfletfä)Wanb fotool)! an altem raquo;ie au frijd)em 3gt;erjd)lage leibeuber ^pferbe ju ber #9632;Uebcrjeuguitg führen, baß esect; ftd) nur um einen £)berf(äd)enprDjeJ3, um eine Dermatitis superficialis t)anbelt.
reg;ie -Jyleijdibldttdjeu nehmen hierbei alimäüg an breite ju, tnbem fte 3nuäd)ft med)anif^ gebe^ut, gejerrt raquo;erben, copy;ie nielfältig an= gutreffenben ß^retlnngcn berfelben beweijen jur Oenüge biefen Vorgang,, nnb ebeujo finbeit bie in ber SMattfdiicfyt nnb an ber Oberfläd)e berfelben regelmäßig auftretenbeu 33lntuugen nnter ÏRitwtrfnng beê horror vacui ii)re (ärftäntug. SDieje SSlutungen toerben natürlich am meiften in ben l)od)grabigen 5quot;ällen auftreten, in benen bie medjanifdje Trennung mit einer getotffen copy;dmelligfeit nnb reg;eraquo;alt erfolgt. SDie gleifd)blatter raquo;erben bmé) ben copy;influfe ber reg;et)nung nnb bur^ bQpfr^opbi^6 amp;ee-ï)9perplaftif(^e IBorgduge allmälig breiter; in iljnen trifft man regelmatig t^romboftrte copy;efä^e unb capilläre sect;ämorrl)agien an (^ig. 17).
2)ie Äronentoulft, raquo;eldje mit bem ^ufbein jraquo;ar burd) eine nur raquo;eicbe copy;ubcntiê öerbunben ift, muß bem 3^96 raquo;on Seiten beê letteren bennod) tfolge geben, raquo;eil fte mit ber ?yleifd)raquo;anb im innigen 3ufammen= bange fteljt. Slucb fie raquo;trb alfo naé) unten nnb tyntm biêlocirt. 2)a aber bie 3otten ber Ärmte in beu feften, raquo;enig nad)gtebigen fyoxn-röf)rd)en fteden, fo muffen biefelben an il}rer Safte eine Änidung na(b finten unb unten erfahren. Sin ben unterften ber Äronenpaf)iHeit raquo;irb biefe gorntöeränberung natürlid) am ftärtfteu fein, raquo;eil bie elaftifdje Äroneuraquo;itlft felbft auëgebel)nt raquo;irb (copy;iebamgro^fg). Sind) bier fommen in Solge ber 3erruiifl 3erreißungen ddu Slutgefä^eu unb ^ämorrbagieu raquo;or, bie fid) auf bem S)nrd)fd)nitt eines frifd) erïranften ^)ufesect; na^raquo;eifen laffen. 2)tefer Vorgang ber Ärouenfenfung ift fd)on üon außen ju er= fennen, tnbem ber äufjerfte S^eü beê SBaubborneS in %oxm einer Seifte an ber Äroue beê |)ufeê f)eroortrttt, ^httei: raquo;eld)er eine feilte hintte liegt. 2)iefe @rfd)einung, baê fogenanitte f,@tngefallenfetnquot; ber Ärone liefert unê fUntfc^ ben 3(la(braquo;eiê für bie bereite eingetretene copy;télocation besect; ^raquo;ufbeineê.
Slicht feiten greift ber Gnttjünbungêprojefj anf bie Äronenraquo;ulft felbft über; in jebem Salle aber beraquo;irft biefe mecbanif^e Säfton (3errung) iljrer
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126nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Grfte SMbttjetlmtg.
papillen ciue copy;utjüubung berjelien, fo bafe jefet burd) bie Stttf^wcKung ber gleifd|ïrpne jene riimenförmige Vertiefung raquo;erroifd)! icerbeu faun; man jprid)t oou einem .'peben ber Ärone. SBeurt In biejer gnt bie (Sen= hing beê .^ufbeiuê auft)Drt, jo tarnt bie Ärone fid) über bie nonnale gt;Qöi)i Ijinauê tjerüorraölben nitb e8 finbeu neue ßerrungen au ben papillen berfelben ftatt, iüeld)e ebenfaKê, iuêiefonbere an beu oberen mit 33(ntuugeii oerbnnben finb.
Sind) au ber .ftroue bleibt ber eiitjüiibïid)e Vorgang nid)t oI)nc reg;iH= ftuß auf bie probnctiüc 3:l)ätigtcit berfelbeu. SMe SReijttitg ift ebenfaKö mit einem ï)i)perplaftiid)en projefe an ben papillen raquo;erbnnben, fo bafj bie jefet gebilbete .porniDanb eine ßuna^me in l|rer Starte nad)Meifeii lafst, iubem jcbe einjetae Rapide eine fttWere .söornfäitle probucirt alv unter ben früheren uonnaleii 35erl)altniffeii.
Siftirt iu biefem Stabium ber ^rojefj, fo ïaun eine Teilung ol)uc bauerube Veränbcrniigen an bev SSanb beê Ajnfeê ju Staube ïoimuen. .Snbem bic @d)nieUnug ber Ämienmnlft oerfd)n)inbet, tritt biefe balb mieber in i^re normale S^atigïeit ein, nnb eine au ber nuteren örenje fc^arfe fftiime, nber raquo;eldjer ein gewölbter 3{ing fid) bcfinbet, mäd)ft all= mcilig ooit oben herunter, um am Srageranbe angefommeu ahi letter ßeuge beö Jßorgangee and) 511 rgt;erfd)iüinben.
3ln ber Slottfd)id)t jeigt fid) jebod) in ber Siegel äle banerube 33er= äubermtg eine mäßige Skrbreitenutg ber teeifjen 2itiie, ol)ne ba$ ber .^nf in feiner function bee{itträd)tigt wirb. Siellcidjt taint fid) and) biefe Stbnormität mit ber gtit raquo;ieber jtirücfbilbeu. Wi beut ßnriidtreteii ber Ontjnnbnng beginnt ()ier raquo;ieber eine nonnale ^ontbilbnng, bic jebod) meift in beut ïïiafse öermel)rt bleibt, aiä bie frleifd)blättd)en an SSreite angenommen t)abeu.
Seljr f)äiifig ïommt eê 511 iv)ieberl)olten Senhingeit beê i5llf^e'ne5-SBenn bie Spiere mit bem 91ad)laffen ber I)efttgfteit Sc^merjen bie gnfee mieber incï)r belaften, fo tritt itid)t feiten eine 2ßiebeTl)olnitg beê oben befd)riebenen SSorgangeê ein. Unter Uiitftänbeit wirb fogar ein abraquo;e^feltt= beê .pebeit nnb Senten ber Ärone beDbad)tet. Slm beiitti^ften erïenut man biefen Vorgang, mie Siebamgrofefi) nadjgmiefen l)at, anf bem £)urd)fd)ititt beê ^)nfesect;: 9ln beut ÄfDitenranbe ber .sporuwanb bilben bie .pornröt)rd)eit meift bem blofjeit Singe fid)tbare Sßellenlinien, bie burd) eine n.nebert)Dlte £}iölDcation ber Äronenpapillen bebingt fittb. (gig. 18.)
3it ber erften 3eit finben ftd) fowoï)t in ber raquo;eiBeit Sinie alê and) in beut ^orn ber Sol)leupeript)erie nid)t feiten 9lot^färbuitgeit, bebingt bttrd) bie tt)äl)renb ber Äranfljcit aufgetretenen ^gt;dtiu)rr|iagien.
Saê raquo;ä^renb ber Sauer ber entjiiitbnng an ben erïranften Stellen gebilbete .sjoru jeigt eine lederequot; Sd)id)tMng nnb geringere 2Siberftaitbsect;= faï)igïeit; in ber JRegel ift biefeê feboc^ ot)ite befonbere Vebeutnng.
Sei einem leid)teti Slnfall leibet bie éo^ïe in ber 3fcgel nid)t mit.
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2)ie acute föntjünbung ber .ipuflebevfjaut.
127
(Sobalb eö jebod) ju einer erïjebHcfyen copy;enïung beé .s)ufbeinee fommt, inufe natürli^ and) biefe meï)r ober raquo;eniger in ben ÄreiS ber copy;rfraufnng
Sig. 18.
Sängäft^nin lutä) tie Se^ftiroanraquo; eine? SReMufcä mit mc^tmalijer copy;entung beä 4iuf6ein(ä. SBergt. 2. (9ïa0 copy;iebamgroé^O
a) ^orniuanb. b) SroneniDuIft. c) ainotme SälättSenfc^ic^t. d) gieif^ülättclfen.
gejogeu toerben. reg;aë fid) fenfenbe sect;ufbein übt mit feinem unteren Staube einen £)rud' auf bie sect;leifd)lDÏ)le auê, woburd) oft asiutungen bebingt raquo;erben, welche fic^ flater alê Üftott)färbnngen bes ^erip()eren So^len^omeS an biefeu copy;teilen manifefttren.
Slnberé geftalten fid) bie Vorgänge, roenn ein t)od)grabiger (är= franfungêfall oorliegt. StKe bie gefd)ilberten SSorgänge laufen aBbann mit einer größeren ^ntenfitat nnb ber Siegel nad) aud) in einer größeren (g.rtenfttat ab. Sie Seiafung beê .^ufbeineé erfolgt in einem tjoijen reg;rabe unb fcl)ncl(er, basect; copy;infalïen ber Ärone nut$ notf)wenbig erf)ebtid)cr raquo;nerben. Ser untere SRanb beê ^nfbeineê tritt ftarf jnrüd, f o ba^ ein Ziftxi ber pertpï)eren @oï)lenpapit(en mit it)rer 33afiö nad) unten unb l)iitteu gebrängt werben, copy;iefer SE^eil ber Soljle raquo;irb glci^fam jur SBanbfläd)e; bie raquo;agered)t, ober felbft nad) oben gerichteten ^apitten fd)iebcn i^r £orn in einem me^r ober weniger red)ten SBinfel gegen bie innere fylddje ber .pcrnwanb. Sie benad)barteu, meï)r central gelegenen laquo;So^lenpapilten befinben fic^ unter ber 2)rndroirfnng beê .f)ufbetucê in ber groiten copy;efaljr, unb beSl)alb ieben wir and) gerabe l)ier unter llrnftdnben
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128nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;(ärfte Mbt^eiluitg.
bie fd)Werften copy;timmgen. — 3n kilteren Kraben entfielt in golge besect;-copy;rutfesect; 2ltrop{)ie, nicf)t aßciu tu ber ^dfdjfoljle, jonbern aud) mit ber 3eit am ^ufbein. 9tnquot; ber Soljlenfladje beê 3ef)ent^eilê beê sect;uf!6eiiiesect; tritt 3ltropï)ie beg. Stplajte ein, fo baß ber untere 3ianb beëfelben au tiefer copy;teile fpater raquo;ie aufgertc()tet erfdjeint: baê ^ufbein entjpn^t bami wieber ber gcrm beê ^ufeê.
35iefe gormüeränbernng glaubt copy;omiuif alê ein Setoeiêmittel für bie 9ïicï)tigfeit ber Don if)m auêgejprod)enen SBe^attptutig über baê 3u= ftanbefomraen besect; SRcPufeê in Stitjprud) nehmen ju ïönneit. 2). nimmt au, bofe bicje -2lbflad)uug ber (So^IenfladEie burd) bie ber SMocatiou ber .V)ornttanb folgenbe @o|iIe bebingt raquo;erbe. Stad) nnferer 2lnftd)t ift eö jebod) ber in golge ber (Senftrag beé ^mfbetneê gu copy;tanbe ïommeube 2)rnd ber (2oï)le auf bie untere ^lä^e biejeö Änod)ensect;. Sieje Sttro^ie fann unter Umftdnben jotoeit öor)d)reiten, baß, raquo;ie ein Präparat ber (jieftgen copy;ammlnng jeigt, nur no^ ein Slnbiment beê ^nfbeineê ü6rig bleibt, gerner raquo;irb bie Ijornbübenbe 3;{)dtigïeit ber ^apitten be^rdnït ober ganj aufgehoben. laquo;Rad) einiger Seit flad)t fid) bie concaoe copy;o^le ab, nnb fann eublic^ eine conoere gorm annef)men.
SMe Unterbrechung ber ^ornprobuction au biefen copy;o^Ienpapiïïen ift euttoeber blo^ eine oorüberge{)enbe, alêbann finbet jid) fpäter auf bem Surdjfdjnitte eine jpaltformige Süde in bem copy;oïjlenljoni; ober biefelbe banert langere Seit an, utib banu jeï)en raquo;ir, bai nac^ bem 3erfafl beê früher probucirten ^raquo;orneê bie gIeifd)fof)Ie frei ju Sage tritt; mau pflegt biefeê alê ben copy;urcprud) beê ^ufbcineê ju besetdjuen. copy;ine bünnfüifftge, nteift etraquo;aê rotï) gefärbte ^lüjftgïeit entleert ftd) auê biefer Deffnnng ber iSoï)Ie, nnb in ber Dtegel tritt bann an ber 5-leifd)foï)Ie 9lecrofe mit aSerjaudiung ein.
SBirb gegen biefe Vorgänge nid^t jwedmä^ig eingefd)ritten, jo greifen btefelben raquo;eiter urn fid), nnb eine Soêlófung beê ganjen ^laquo;feë (Slttê= f^u^eu) ift bie unausbleiblid)e golge. reg;aë gortbeftetien ber enortneu copy;djmerjcn, bie Soêlöfung besect; @aumbanbesect; in einer größeren Sluêbreitung nnb ï)eftigesect; %xei)tx fünbigeu bief en Stuêgang au, ber t)dufig baburcfy unterbrochen raquo;irb, ba^ bie 5£f)iere in laquo;yolge Bon copy;ecubitalgangrdu an (2eptid)ämie ju reg;runbe ge^en ober alsect; unheilbar getóbtet raquo;erben.
Äommt eê an ber (£oï)Ie nic^t ju biefen aSeränberungen, fo folgt tu ber Siegel bie SSilbung besect; fogenannten 9ïe^t)ufesect;. copy;erfelbe fann ber Sluêgangêpnnft eines einjigen heftigeren Slnfaïleê ber Äranf^eit raquo;erben, nidjt feiten aber ift er baê ^ßrobuct einer recibiöirenben copy;ntjfinbnng. copy;en 3luêgangêpunft biefer Slbnormitat bilbet bie JMêïocation beê ^nfbeineê. SSenn, raquo;ie ODrf)in befd)rieben, eine erï)eblid)e (Senfung unb ein 3^** meteen beê ^ufbeineê ju (Staube gefommcn ift, fo nimmt bie @DÏ)le eine nad) unten geraquo;ölbte %oxm an. 2ln ber gleifd^wanb tritt eine ton oïen nad) unten juneï)menbe Verbreiterung ber gleif(f)blätt^en ein. (gsect; raquo;irb
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SMe acute Gntäünbung ber ^uftcbetljaut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 129
eine lebhafte SSilbung öou loderen .^orntnaffen unterljalteii, bie in ber Dïegel ben üergrö^erten Sttfianb stDijdjcit ^orn= unti g-letfd)raquo;anb ddI(= ftänbig auêföUen. Siefe ïïïaffen [inb aber nidjt regehuä^ig öert)ornt, jonbern trodnen in ber Siegel ein nnb jerfalien, fo baß juweilen ein |)oï)l= ramn äa)ijd)en ber SBcmb nnb ber mit jenen ^ornmaffen bebetften 3-(eiid)= jotjle auftritt. 3ft bieferaquo; ni^t ber Salt, jo finben wir bie icei^e Sinie an ber $d)t oft nm ein raquo;ielfac^eê öerftärft, nid)t Jetten erreidjt fie eine 33reite raquo;on 10 — 30 mm. 9lad) ben Scitenwanbimgen ^in nimmt biefe Stbnormität allmdlig ab, um an- biefen jowie an ben 2:rad)tenraquo;änben in bie normale breite tüiergugeljen.
2Bäf)renb baSgt; .pufbein eine mel)r jenfred)te 6tel(ung angenommen i)at, ja in teeren copy;raben bie Dorbere gläd)e besect; ^ufbclneS mit ber ^orijontalen einen redden SBtnïel bilbet, weid)t bie Beljemnanb in ber entgegeugejeljten 3iid)tiing ab, f o bafs fie ntd)t feiten faft (joriäontat ge= ftettt ift. Sind) biefe abnorme ^id)tiing geljt an ben SeitentBünben all= mältg in bie normale über. Sie 2:rad)teiuuänbe finb regelmäßig fteiler geftellt nnb nid)t aKein raquo;erlängert, fonbern erfd)einen aud) ftärfer also normal. In ber £)berfläd)e ber SBanb finben fid) Unebenheiten in copy;eftalt con rinnenformigen Vertiefungen unb Êrl}abenl}eiten. copy;iefe finb am 3et)cntt)eil beê sect;ufeê fdjmdler xmb fcl)drfev ausgeprägt, nad) ben 2:rad)ten oerbreitern fid) biefelbeu unb laufen l)ier alhuälig in bie ebene Sßanb= fläd)e auê. reg;er Dïeljljuf ift alfo babnrd) auegeseidjnet, baß bie Sefym? roanb eine uad) ber ^orijontalen jn abtoeid)enbe 3tid)tuHg l)at, alfo mit bem (ärbbobeu einen abnorm fpil^en SBiulel bilbet, baß bie 3;rad)ten l)in= gegen eine mel)r fteilere Stedung einnehmen unb bie (£ol)le eine cottöe;ce ä3efd)affeül)eit erhalten l)at.
£)ie weiße Sinie ift an ber gcijz um ein Dielfad)eg il)rer normalen Starte nerbreitert, unb basect; ^)orn berfetben in ber bieget brorfelig. 5)ie SBaub ift meift fcl)r ftart; auf ber Sd)nittftäd}e berfelben jeigt fid) ein ben 3ïingen au ber £)berfldd)e eutfpred)euber unregelmäßig, ge= fd)Iängelter Verlauf ber ^)ornröl)rd)eu. Sin ber g-leifd)toanb erfd)eint üou ber Ärone naä) bem Srageraube eine allmälig junel)menbe Verbreiterung ber 5-leifd)blättd)eu. (Segen baö untere Gube berfelben ftel)t mau auf il)rem freien SRonbe oft ßotteu auftreten, raquo;eldie p^fiologifc^ nur toäl)renb ber copy;nttoidelung beê sect;ufeê ï)ier beoï)ad)tet werben. Surd) baisect; ßurüd^ treten beê unteren ^ufbeinranbeê ift ber Dorbere (3e^u) 2:l)eil beê peripi)erif(f)en (Sol)leuabfd)nittesect; jur 3Éanbflad)e geworben, inbem bie ^a= pillen berfelben eine mei)r ïiorijoutale, oft fogar eine aufgerid)tete copy;teltung angenommen l)aben, basect; raquo;on il)neu probucirte ^)orn me^r ober weniger gegen bie ^ornwaub rieten unb Wal)rf^einlid) Hid)t wenig jur bauer= paften Siêlocation bet 2Banb beitragen. Sie üïingbilbnng imb ^)erDorWDt= bung ber (Sol)le ftelleu jwar bie auffälltgften 3lbweid)uugeu bar; baß aber jngleid) eine raquo;eränberte 3lid)tung unb Sage ber ße^enwanb an bem Dïe^uf
^uffranfljeiten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 9
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130nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Kïfte mt^eitung.
beftet)t, mufe ber unbefangene SSeobacfiter jugeben. S)iefe raquo;erläuft nicfjt uteïjv in gerabcr 9lid)tung laquo;om Äroneu= gum ïrageranbe, fonbern beid)reibt einen gegen bieSïeifd)iüaub gerichteten, unregelmäßigen Sogen; jutoèflcnma^t fief) eine Änidung bei-felbeu bemerfbar, roeide balb in ber 2)ïitte ber 3Banb= p{)e, balb bem Äronen= ober bent ïrageranbe näljer liegt. SSebingung für basect; ßuftanbefommeu biefer 2lbtt)eicf)mig ift offenbar bie Soderung ber ^ßerbiubung ber ^ornwanb mit bem ^raquo;ufbeine; alZ bie nactyfte Urfad^e mirft t)ier ebenfo wie bei ber ^mfbeinbiêlocation bie Äörperlaft: bief e briidt juerft baê aufbeut nac^ unten urtb tfieilweife nad) ï)inten; fpäter toirb burd) ben £)rud ber Äörperlaft, namentlich in bem legten ÜJtomente ber ftüljenben 2;l)ätigfeit besect; @c^enfelsect; bie Qtytrüoanb in ber entgegen= gefegten 9ii(^tung ausect; il)rer normalen Soge gebrängt, copy;iefe 3lbweid)ung ift am bebeutenbfteu an bem Srageranbe ber ^ornmanb unb jtoar in ber 9JUtte ber ^ufjelje; uac^ oben foraquo;ol)l wie nad) ben copy;eitenttänben nimmt biefelbe allmälig ab. ^ierauê ertlärt fid) bie 3unal)me ber Sänge unb bie 5lbnal)me ber 23reite Deê sect;itfee unb ferner bie SMlbung ber an bem ü^tet^ufe eigentümlich raquo;erlaufenben [Ringe ber ^orntoanb.
2ln bem frifd) ertranften gufje tritt bie ^nfbeinbiêlDcation am beut= lic^fteu, in ben erften Stabien ber Äranfl)eit nod) ganj allein l)eröor; au bem älteren DM}l)ufe fantt bie Sageoeränbernug ber sect;ornraquo;anb bie besect; ^)ufbeinee.mel)r ober weniger Derbeden. reg;er l}ierausect; ï)ert)orgegangeue, oft mit großer ^raquo;eftigïeit unb Stuimofität geführte ^arteiftreit bürfte ftdj bemnadj mof)l ba^in eutf^eibeu, bafe bie 2ßal)rl)eit auä) l)ier in ber ÏRitte liegt.
Sine biefer aSetradjtung ergiebt fid) enblid) bie copy;runblage für basect; ^)eilöerfaï)ren: 2lufl)ebuug beê S)mdesect; auf bie 3el)eitwanb j. 33. burc^ Berfürjen berfelben ober Sprung ber Söanb, mit bei bem |)iugft,fd)eu 5Serfaï)ren, fül)rt in ber Siegel, leiber aber nur langfam jur 33efeitiguug biefer ^ufbeformität.
copy;er reg;ang ber mit bem Steljljnf behafteten ^ferbe ift c^aracteriftifc^: baê SSorbringen ber 3Sorberfiifee gefd)ief)t normal. 2)ie copy;Teufel, nameut= lie) bie unteren Slbtljeilungen berfelben, fc^einen inbefi i^re ^eftigïeit raquo;erloren ju ïjoben; bie güfee werben oft f o raquo;orgefe^t, ba| ber raquo;or bem ^Sferbe @tel)enbe bie @ol)le ber sect;ufe erblidt, inbem bie ^Sljalangeii in bem SKomente, in bem ber Sdjenïel am weiteften auêgeftredt wirb, eine ^)i)pererienftonêbewegung machen. Seim 9flieberfe^en werben meiftenS fowo^l im Stritt wie im Srabe nid)t bie 3^e ober ber ganje Slrage= raub beê .t)ufeê, fonbern bie S/radjten juerft aufgefegt, woburd) bei ganj langfamem Stritt jumeilen ein bo^pelter ^uffd^lag entfielt, inbem bie Sel)e ein Stac^ïlappen öeranlafjt.
£gt;iefer reg;ang war bereite ben alten Beobachtern beïanut. yntaxf Rugger fagt: „SBenu baê $ferb bie S5orberfü^e hinaufwirft unb nid^t bie Qtyen, fonbern bie Srac^ten juerft auffegt, f o ift esect; relje gewefenquot;.
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Site acute copy;ntäünbung ber ^ufCcberljnut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 131
SSctïauf, Waiter, SlnêQattQ.
reg;er geroöïjnltdje Verlauf ber 3ïeï)e ift ein acuter, in ber Dlegel fogar ein peracuter. (Sie tritt meift plö^lid) ein, erreicht oft in 24 Big 48 laquo;Stunben bete copy;tabium acmes, mn nid)t feiten jtf)Dn in 3—5 Sagen in copy;enefung nï)eraxigeï)en. Db biejenigen Seobadjümgen, wona^ bie Ätanf^eit in raquo;enigen Stnnben toieber öerf^ttmnben njar, ber eigentlichen Dte^e aïsect; ^ufentsnnbnng äujngflamp;len finb, musect; fraglich erflehten, copy;iefelben fmb ineineê SBiffenä niemale fo genau Jjefd)rieï)en werben, bafe eine 3$er= raquo;e^jelung mit anberen Seiben, inêfcejonbere mit 2Knsect;feIr^eumatiêmnsect; auêgejcï)lofjen ijt. 31Isect; mittlere Sauer ber ^ronöjett tarn man 5 - 8 Sage annehmen.
raquo;ei red)täeitig eingeleiteter ätoedmäfeiger 23el}anblnng wirb in ber 9legel inuer{)al6 5 Sagen Teilung erjielt. copy;oïialb aber bie ßtttäfljtbimg fid) xtfeer 8 Sage l)inauêerftredt, fann man auf eine reg;auer öon 14 Sagen MS 3 SBodjelaquo; rennen, boc^ fe^en wir and) in biefer ßeit nod) raquo;oltftänbige Teilung eintreten.
Sft esect; jlaquo; einer er^ebli^en copy;enïiing beê ^nfbeineS gefommen, fo Bilbet jid) ber 9tel)l)uf ausect;; tjierbxird) toirb eine d)rDnif^e copy;ntgünbung in ber g-leifd)roanb unb fomit eine lange copy;auer beê Seibenê fiebingt; eine Sanatio completa fann nidjt mel)r eintreten. Siefen ^olgesuftanb ^at mau feit 2lltersect; t)er mit bem Flamen ^rouifc^e ^el}e belegt. Sn anberen %älkn fe^t bie Äranfijeit raquo;eniger I)eftig ein; esect; fann fogar bie ßnt= äünbung unb bie ßat)mt)eit fo gering fein, bafj nid)t einmal bie copy;djoramg besect; Sï)iereê für iw^Wmbig gehalten wirb, laquo;man öBcrjie^t basect; geiben, unb fo bilbet fid) allmdlig ein Dïel)l)uf aitê. sect;laquo; anberen fallen leibet Uoä bie Qualität besect; ^orneS; basect;felbe mirb ködelid) unb mürbe. SSei fold)en laquo;ßferbeu ift jebod) ftetsect; bie copy;efaljr ber aenten grfranhtng ge= geben.
£gt;iefer SSerlauf öerbient alê djrontf^e fRéfyi beäeid)net ju toerben unb finbet ftc^ am t)äufigften in copy;egeitben, in welken üiel [Roggen an ^Pferbe öerfüttert raquo;irb.
Sn anbereu gäKen tritt na^ 3-8 Sagen er^eblid)es copy;euïen beê ^ufbeineS mit Stecrofe ber 5-leifd)foï)le ein, toeldje bie enormen Sc^meräen unb baê lieber unterïjalt; tuenn ittdjt 2)ecubitalgangrän in ïurjer Seit äum Sobe fü^rt, fo [teilt ftd) burc^ gieforption oou Sranbiauc^e (@e|)ti= d)ämie) ober burc^ $t)amk mit embolifdien Sßrojeffen in ben Sangen ber Sob ein (copy;pinola). reg;iefe Sluégduge ftub gar nifyt feiten unb erfolgen bei biefem Seiben fel)r leid)t, raquo;eil fotoo^l bie Dteforption üon Serfallä= probueten burd) ben ï)oï)en ejctraöaêculdren reg;rn(J int sect;nfe, alê and) ber Uebertritt oon Meinen ßerfattepartiteln in basect; offen [te^enbe Sumen ber @e= fafee ï)icr er^ebli^ erleichtert ift. es fe^t biefeê aber ftetê ben Uebergang in ^ecrofe raquo;cranê; fo lange ber laquo;Projefe ftd) auf bie oberftäd)Iid)en Sc^ic^ten
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132nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;reg;rl'te TOftïHwtg.
ber Seber^ant befc^ränft, tonnen biefe Vorgänge nnmögltc^ eintreten. (Stellt fid) jebod) 9l?ecroje ein, imb mirb ber ^aufye fein freier 9lbftnsect; nad) unten öerfd)afft, fo ïommt eê nic^t feiten jn nmfaitgrei^en 2:ren= mingen jwifdjcn ^nfteber^aut nnb ^ornfapfel, nub enblid) tritt 3tnS= f^it^en ein. Sind) bann erfolgt nteift ber Sob bnrd) copy;ecubxtalgangrän. SSirb jebod) redjljeitig ein auêreid)enber 9H)flusect; l)ergeftellt nnb ber 3raquo;ftani) jïoecfmdfeig bel)anbelt, fo faun auc^ nad) bem (gintritt ber Stecrofe, natnr= lid) mit ^interlaffnng üon 3fïel)l)nf, nod) Teilung erfolgen, bie jeboc^ mehrere Monate in Slnfprnd) ju nennen pflegt.
copy;ie Sauer unb ber Sluêgang l)ängen öorgugSioeife öou einer frül)= jeitigen ffiel)anblmtg ab. SSirb biefe balb nad) bem Sluftreten ber Aranï? l)eit, b. I). innerhalb ber erften 24 Stunben eingeleitet, fo ift bie Botl= ftänbige Teilung unb ycoax in fttrjer Seit faft fid)er. erfolgt iebod) in ben erften 3 Sagen eine jttraquo;ed:entfpred)enbe a3el)anb(ung nid)t, fo fann ma wenigftenê auf eine längere Sauer gefaxt fein; eine oollftänbige Leitung gelingt nur nod) feiten, in ber SRegel tritt 9ïel)l)nfbilbnng ein.
@sect; ift ferner ber Sluêgang Don bem reg;rabe unb ber Slitókettung ber Äranfl)eit, oon ber Sefd)affenl)eit beö ^raquo;ufeä unb enblid) Bon ber copy;djtoere besect; ^ßferbeS wefeutlid) mit abhängig.
3e heftiger ba^ Setben einfel^t, unb je größer bie 3^1 ber erfranften %\\amp;, um fo' bebenflid)er ttrirb ber gnftanb. Slnbanernbcj Siegen ber Patienten Id^t einen letalen SlnSgang befürdjten.
Sei ZßolU nnb glad)l)ufen unb befonberê, toenn bie ^ferbe oon be= beutenbem Äorpergen)id)t fhxb, ift bie -SlxiiSfidjt auf collftänbige Teilung immer geringer die unter ben entgegengefefeten Umftänben. 5)ie (ärtlärung ergiebt fid) anê ber früheren a3etrad)tung öou felbft.
3ertl)eilnng ift ju ermarten, menu in ben erften 5—8 Sagen bie oermel)rte SBänue an ben ^ufen, bie laquo;Pnlfatioit, bie copy;^merjcn nad)laffen, unb ber reg;ang freier taitb. 9M)()nfbilbimg ftel)t in SluSft^t, ttenn biefeS nic^t ber gall ift nnb bie Ärone ftarf einfällt, ol)ne ftd) alêbalb wieber tu l)eben. Sicher ift biefer Sluögang jn erwarten, wenn bie @Dl)le an ber (£tral)lfpi^e ft^ ju wölben beginnt. Dtecrofe mit il)ren Sluegängen ift ju befürd)ten, wenn bie Sdjmerjeu grabatim june^men, basect; gieber fDrtbeftel)t ober gar eine befonbere ^eftigfeit erlangt, wenn beträc^tlid)e Semperaturfteigerung, Slt^embefc^werben nnb ein fe^r frequenter unb fleiner ^ulsect; ftd) einftellen. S)ie Spiere liegen alSbaitn beftönbig unb andern oft bnrd) copy;tonnen enorme (Sd)merjeit. Schwillt unter biefen Umftänben bie Ärone beê sect;ufeê ftarï an, löft ft^ baê (Saumbanb, fo mnfe 3luêfc^ul)en befnrd)tet werben.
reg;er Sluêgang ber entsünbung in etternng ift fe^r feiten. amp;ê fommen jwar juweilen bei biefer Srattöjeit copy;terungen an ber ^iifleber^ant ju copy;taube, aber biefe treten fecunbär auf unb bilben bie golgeit oon mec^a=
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2)te acute Gmtäünfaung ber 4)uf(ebevï)aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 133
nifdjett Säfionen. Stud) @^inola räumt ein, bafe bie ßiteruttg niemale rein, fonbern ftetsect; mit Sßerjan^nng öerbnnben ift.
Se^r ï)aufig fommen bei ber 3f{et)e StecibiDe raquo;or. %a\t regelmäßig ftetlen ftc^ biejelben ein, toenn basect; Stiier öor üottftänbig eingetretener reg;enejung tnieber jur Slrbeit raquo;ertoenbet nnb mit intenfiö nät)renben (Subftttnjen gefüttert mirb. Selbft nad)bem bie fämmtlid)en Symptome raquo;erfdjttmnben finb, unb baö Selben ató DoKftänbig geseilt angefel)en werben fann, muß jotoot)! bei ber äkrtoenbnng jur Arbeit, toie and) bei ber Fütterung mit großer S8orfid)t pSBerfe gegangen werben: ÜJlagere reg;iät nnb leid)te Arbeit fd)ü|eu am jidjeiftcn öor DïüdfaKen.
Sie 9ïe()e, als .pufentgnnbung aufgefaßt, ift md)t feiten mit (ärfran= fimg anberer Drgaue nerbnnben. copy;•sect; gilt biefeê üorjngêttieife öon ber fogenannten rl)enmatifd)eu ^nfentjünbung. Sgt;iele @d)riftfteller l^aben ansect; biejem reg;runbe ben SSegriff ber DM)e, wie oben angegeben, weiter ansect;= gebel)nt unb and) ben acuten OJtnSfelr^eumatiêmuS biefem Seiben ju= gejälilt. reg;sect; fann nid)t beftritteu werben, baß guweilen basect; rl}eumatifd)e ?3htöfeHeiben in ben 3?Drbergrnnb treten, unb bie ^mfentjünbung eine Êmnplication biefcê Aranffjeitêprogeffeê bilben fann. %olQtahi 2Röglid)= feiten fuxb l^ier 311 berüdfid)tigen:
1.nbsp; nbsp;(Ssect;gt; tritt bie 9M)e (^ufentäiinbnng) für fid) allein oljue 5Jtusect;fel= leiben auf.
2.nbsp; nbsp;SMe rl)eumatifc^e ^raquo;ufetttjünbung ift mit einer gleiten reg;rfranfung ber 93ïusect;feln, gnweilen oud) mit @elenfr^eumatiömusect; oerbunben.
3.nbsp; nbsp;Sie ^nfentjüubung bilbet ein untergeorbnetesS reg;lieb beê acuten Wtnätth nnb reg;elenfrl)euinatiêmuS.
Ser erfte gall ift ber häufigere, ber britte feiten, ber jweite ftel)t in ber ^äufigfeit bcsect; Sorfommcnä jwifdjen beiben.
(gelbftüerftänbltd) faun unfere Sktradjtung auf jene Seiben nid)t auê= gebel)nt, fonbern esect; muß auf bie Siteratur bief er Äranf Reiten öerwiefen werben.
3ft bie 9ïel)e mit rï)enmatifd)en Stffectionen in ben ÏOhrêfeln ober reg;e= lenfen ber copy;liebmaßen oerbunben, fo Wirb ber reg;ang äußerft gefpannt, fd)meräl)aft, fteif; babei beobad)tet man in ber Siegel SOhtSïeïjtttem nnb Änaden ber copy;elenfe. Sie 53hiêfeln unb @el)nen finb beim 2)rud fd)merj= l)aft,5oerme^rt warm unb juweilen uad)weisect;bar angcf^wollen.
2lm beutli^ften fpred)en fid) biefe (grfdjeinnngen im Slufangc ber 23ewegung auê unb nei)men nad) einigen (Stritten allmälig ab, wä^renb bei ber reinen ^ufeutjünbung biefeS gwar ebenfalls, aber weniger beutlid) bcDbad)tet wirb. reg;ie öermel)rte SSarme be3 |gt;ttfeê, bie (ad)mergen beim reg;rnd mit ber S^^ge, bie mel)r ober weniger l)eftige ^ßnlfation ber
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134nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;erfte Slbt^etlung.
@^ienbein= unb geffdarterien, ber namentlich anf ^artem Soben blöbe, f(ï)inera^afte reg;ang nnb bie int lüeiteren SSerlaufe an ber Ärone nnb @o^Ie besect; sect;nfesect; anftretenben Sßeränbentngen laffen mit @id)er(jeit anf ein ^nfleiben fd)Iie^en. geilen biefe (grjd)einnngen ober fte^en biefelben mit bem fdunerj^aften reg;ange nnb jonftigen Symptomen nicï)t im a3er= pltniffe, fo fann man auf eine COïitaffection ber 5KttSïeln ober (Menfe f^IieBen.
gine anbertóeitige, ebenfalté ni^t feltene (Somplication ber Sïeïje ift picttttttó, feltener pneumonie, copy;ie (Srfd)einnngeu biefer 2eibeu müfjen alê befannt ODranêgefe|t merben, inbeffeu joE nid)t unerwd^nt bleiben, bafe burd) eine deftige grf'ranfnng ber aSruftorgane bie ^ufentjfinbung Ieid)t öerbedt merben fann. copy;benjo tonnen bie mit a3efd)leumguitg beê Stt^menê oerbunbenen Jjeftigen S^merjcn ein SSrnftleiben Dortänfd)en.
copy;in reg;Iet^esect; gilt für bie Äolif, refp. copy;armentjiinbung, ttcl^e fotool)l bie rïjeumatifdje ^nfentsünbnng, alsect; anc^ biejenige, toeldje auê copy;iatfeï)lern ïieroorgegangen ift, compliciren fann. 2)xird) biefelbe ltrfad)e (copy;rfältung, copy;iätfe^ler) toerben jn gleicher gdt ober balb nod)eiitanber nid)t feiten beibe Aranf^eitêprojeffe l)erüorgernfen. Sie anffälligfte ber= felben ift aber in ber [Regel bie Äolif, besïjalb fommt esect; nid)t feiten öor, bajj erft nad) SSefeitigung berfelben basect; ^ufleibeu entbedt wirb.
2)ie Complication mit ber Säljmnng beê nervus facialis ift in ber Dïegel eine feeunbäre, inbem beim Siegen ber ülerüenaft an ber Slufd)Iag= ftelle gegen ben Unterfiefer gequetfd)t toirb. copy;öd) finb mir and) gälte öorgeïommen, in benen baê ßeiben — raquo;ie eê beim 5Kenfd)en bie 3f{egel ift — als ein rljenmatifdjeê angefeï)eit raquo;erben mn^te. reg;erabe biefe gdlle raquo;erliefen and) günftiger; bie Sciljmnng oerlor fid) in 4—6 SBodjett, raquo;ä^renb bie burd) traumatifd)e Urfac^en bebingte für geraquo;Dl)nli^ jeber a3el)anblnng Sro^ bietet nnb unheilbar ift.
reg;ê ift nidjt unintereffant, bie raquo;erfd)iebenen 9(nfHaltungen, raquo;eld)e ftd) im Saufe ber 3eit über bie ^prognofe ber 9M)e geltenb gemaft ï)aben, ju betrapten.
Slriftoteleê eiflärte, ba^ esect; feine Heilmittel gegen biefe Äranfl)eit gebe, fonbern bafj fte nur burd) bie -Jtatur geseilt raquo;erben fönne.
9ïad) Slpf^rtnS follen bie ^ßferbe, raquo;eldje basect; Seiben überftanben ïiaben, für bie golgejeit nic^t meï)r biefelbe Äraft jnr Arbeit erlangen.
aSegetiuê behauptete, bafe, wenn feine ÜKittel Reifen, bie copy;aftration bie ^iere ^eile. (Si nihil profecerit, castretur et vitio carebit: nam podagra raro vexat eunuchos*).
*) SerStcirfjfa^ mag root)I richtig fein unb ^ot raquo;teüetc^t 311 jener 3(nfd)auung über bie ^rogtwfe bei ber Stet)e SSeraitlalfuitg gegeben, aiüetn baS feltene Sluftrcten beä spobroga bei Sunu^en ï)ot gerote nid)t in bent SDïangel ber ^raquo;oben feinen reg;runb,
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S)ie acute (gntäünbung ber ^ufleberljaut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 135
copy;ine eknjo fonberbare Stxiffaffxing Ijatte Soröamtê SKuffuS über bie Sßebeutung ber Ärauffieit: (gr behauptete, bajj biefelbe jungen gieren mä)t |tf)abe, im copy;egent^eil nu^U^ fei, weil burd) basect; ^)erab= finfeu ber hamores bie ^uod)en ftärfer würben.
SBtuter, copy;olle^fel it. 51. galten bereits bie gutterre^e für gefa(jr= (i^er unb fc^werer feilbar als bie anbereu 2lrteu ber 9ïel)e.
S3 o lift e in trennte 4 Slrten üon ^el)e, weld)e ftd) jebod) nur bem reg;rabe mä) unterfd)eiben, unb bejog hierauf bie ^ßrognofe.
S5e la copy;uériniere behauptete bereits, baß, wenn bie fütyc nic^t in ben erften 24 (gtunben beljanbelt werbe, biefelbe unheilbar fei. Sitte ftitmueu bariu übereiu, ba^ bie SSeljanblung möglidift frül)äeitig eintreten muffe, unb bafj ^icrüon bie ^ßrognofe öoruet)mlid) abhängig fei.
%üx bie 3Senrtl)ei(ung finb iuSbefoubere folgenbe SRomente eutfdieibenb:
1.nbsp; nbsp;reg;aS Sllter beê SeibeuS. reg;ie Seit beS Seftel)ciiS ber Ärauf= ^eit giebt and) uad) meinen aSetra^tuugen ben wid)tiöften SlüfyaltSpuuft für bie ^rognofe ab: Se früher bie SSe^anbhmg eingeleitet wirb, um fo fid)erer ift bie SluSftdjt auf Teilung. 2)iefer lt;Bai} gilt jwar für bie meiften ÄranBjettctt, aber wdI)1 bei feiner jweiten in bem SRafee wie l)ier. Stritt in beu erften 12—24 (gtunbeu eine jwecïentfprec^enbe Seljanbluug ein, fo ïanu mau faft mit @id)erl)eit auf trollftdnbige Teilung Ted)nen. S3ebenflid)er wirb bie ^Jroguofe für ^od)grabige gälte, wel^e in beu erften brei Sagen nid)t beljanbelt werben; l)ier ift faft niemals Sïefolutiou ju erwarten, fonbern eS fommt im günftigen %al[e ju mel)r ober weniger erheblicher Deformation beS sect;ufeS. 3ft enblid) in 8—14 Sagen eine Teilung nod) ntdjt erhielt, fo ift ber Ute^uf ber gewöl)nlid)e Ausgang.
2.nbsp; Ser reg;rab ber kxanfijtit S:m Slllgemeiuen farat mau fagen: je l)od)grabiger bie ßntäünbnngSerfMeinungen unb bie copy;djtnerjctt, um fo ungünftiger Wirb ceteris paribus bie ^ßroguofe. SBenn bie Spiere oor copy;^merjen nid}t fteljen fonuen, bann ift faft immer ein letaler Ausgang px erwarten, ber in ber Siegel fd)on in %o\a,t Bon reg;ecubitalgangrän, fünft aber fefir ^äufig burd) ^lecrofe ber ^ufleberf)aut unb barauS ^eröor^ geï)euber (Septid)ämie eintritt.
3.nbsp; nbsp;Sie S3efd)affeul)eit ber .'pufe. 3raquo; ^efer Segiel)ung gilt raquo;or allem bie 9fJegel: jcber recibiöirenbe ^erfd)Iag ift als fel}r be= beuflid) aufäufaffen, namentlid) wenn ber erfte Slufalt bereits jur 9le^{)ufbilbuug geführt Ijat. 2Jton muß ferner ben reg;runb|o| feft^alten: je fd)led)ter bie gorm ber erfranften ^)ufe ift, um fo bebenf= lieber ift bie ^rognofe. reg;ieS gilt namentlid) oou 5lacE)= unb 2Soll= ^ufen*). Sefetere tragen bereits bie ^räbispofition jn weiteren copy;efor= mationeu burc^ bie 3tel)e in ftd). 3nbe| and) aubere Deformitäten, wie
fonbern ütelmel)r in ber roentger üppigen Seienöroctfe biefer Sperfoncn. S)ana^ raquo;trb ober ber SSorbcrfa^ unhaltbar.
*) Sie %laä)-- unb aSoïïï)iife finb rooi)! oom 3ïeï)t;ufe ^u trennen.
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136nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;(ïvfte 3laquo;itf)eilmtg.
Swangtjuf, f^iefer sect;uf, ^ornfpalten u. f. to. uien auf ben SSerlauf ber Arcuiïf)eit einen ungüuftigen copy;influfe ausect;.
4.nbsp; SM e Urja^e ber Ste^e. Snï STOgemeineit trnt^ bie fog. ^nttcrre^e aU intgimftiger betrautet toerben alë bie burd) copy;rfcilhmg entftanbene. (SS bleiben bei ber erfteren fel)r ïeid)l SBerättbentngen am sect;ufe nnb Stcifigïcit ber güfje jimiiJ.
5.nbsp; nbsp;2)er guttersuftaub ref^. bie lt;Bi)Vocxe beê erïraufteu S()icresect;. Sei feineren Slieren, itamentlid) folgen, h)cl(f)e ber groben (Souftitntion angehören mib im DJiaftjnftanbe ftd) befiubeit, tritt Ieid)t iMy()nfbilbung eilaquo;quot;).
fi. reg;ie 3al)I ber erfranïten S-ii^e. SBenn alle 4 güfje ïeiben, geftaltet fid) bie Sßrognfffe nm Dielesect; nngiinftiger, oïê raquo;enn bie S?orber= fii^e nur allein betroffen finb.
7. S)te (Somplicationen. Siefe fonnen an fid) fd)on einen letalen Sluêgang bebingen, fie fönnen^aber ebenfo auf ben Sserlauf ber sect;uf= entjüubnng nad)tt)eitig cimmrfen. SDieê gilt für grfranfuitgeu ber 33ruft= orgaite nnb für bie Äolif. SMe ^leurttié ober pneumonie unb ebenfo bie Äolif fönnen allein fd)on töbtïid) merben; fie üben aber auf ben Verlauf ber ^ufentäünbung infofent einen ungüuftigen Gsinftofj ctüê, ctlë fie baS S:i)ter gwingen aubauernb ju fteljen, isoburc^ fowoï)! ber 8lusect;gang in fM)t)ufbUbnng .a\sect; and) anbere gefüt)rlid)e golgen, Dlecrofe n. f. w. be= günftigt raquo;erben.
copy;aS lieber fommt für bie Sßrognofe nur infofent in S3etrad)t, als baêfclbe alê Sïnabrud beê SocalleibenS einen ÜDÏafjftab für bie Seurt^eilung beê letteren abgiebt. Squot; ben erftcn copy;tabien ber Äranf()eit beutet unê baêfclbe einen mel)r ober weniger l)D()en reg;rab ber copy;utjünbnng an. 33cftcl)t aber baS lieber längere Qdt fort, ober tritt esect; fogar int meiteren ä^er= laufe ber Äranf^eit mit erneuerter ^raquo;eftigfeit auf, fo mufe ntau auf einen Slnégaug in Dtecrofe nnb 33eriaud)nitg fd)lief5en. @sect; f)at in biefem copy;tabiuut ber Äranfticit basect; g-ieber für bie ^rognofe baljer einen nid)t ju unterraquo; fd)öfecnben SBertl).
ttrfadjcit.
Slitio ben SBejeidptitngen ber älteren reg;d)riftftel(er, 3Bittb=, 3Baffer=, 5itttcr=, @tallrel)c n. f. \xgt;. gel}t l)erüDr, baB biefelben bepglid) ber Ux= fad)en ber Äranffjeit int 9ll(gemeinen gutreffeube IBeDbad)tungen gemalt Ijatten. Cbglcid) nun biefe 3;l)atfad)cn bereits fri'tl)3eitig befanut gewefen finb, unb troljbeut bie Ärantl)eit nid)tê raquo;eniger als 311 beu @eltenl)eiten gebort, foubern ben practifd}en ïïjierarjt red)t l)äufig befd)ttftigt, fo feljlt
*) Siefe 2:^atfüd)e tft tereitS ben ötteveit copy;djriftftcUcrn tefaimt geioefen, wie nu'3 ben 3lnfüf)ruiigen uon Straug (n. a. D. S. 203) utib raquo;on reg;irb (a. a. D. lt;£. 359 31t eiferen ift.
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S)ie ocute (Sntäünbung her .5gt;ufteber^aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 137
bennod) eine ürtfenf^ttftlt^é grflärung für bie SBirfungSmeife biejer Ör= jad)eit ber Dïe^e.
gsect; bürfte fid) empfehlen, aud) l)ier innere uub ändere Uifa^cit 511 trennen.
A. Slaquo;laquo;lt;*c tlrfarf)cw. reg;aï)in gehören oKc akr^ältniffe, toüfye ben 3Beid|tf)eiIen besect; ^ufeS iiberl)anpt eine £)iê|)cfition su entännblid)en (ärfranfnngen oerleitien:
1)nbsp; ein fehlerhafter SSau ber ^nfe, oorjngötoeife aber ber fftefy I)nf. copy;a^ bie 9ïeï)e in ber [Regel laquo;nb namentlid) bann, ttenn fie jlaquo; bleibenben SBerdnbcrnngen an ben sect;ufen geführt I^at, eine Anlage traquo;on Dienern jlaquo; erfranfen I^interläBt, ift allgemein befannt. -Slefynlid) t)erl)alten fid) in it)ren Sßirfnngen alle beformirten .s)nfe, wie fiad)e, enge, fol^e mit i)ol)len SSdnben n. f. to.
2)nbsp; nbsp;2lnbanernbe, me^anifc^e Neigungen ber ^ufleber^aut. (2el)r l)anftg fel)en wir biefe Äranfljeit nad^ anl)alteubenf anftrengenben 9}täiid)en, namentlid) auf hartem, feften Soben eintreten, copy;anj be= fonberraquo; ift biejeS ber g-all, menn fnrj Borger ber a3ejrf)lag erneuert raquo;orben raquo;ar. a3ci frifd)em Sejd)lag, namentlid), wenn berfelbe nid)t ganj jn)edentfpred)enb ausgeführt morben war, ftelit fl^ fel)r gern basect; Seiben ein. 2)ie auf fold)e SBeife 511 (Staube tommenbe Dïeijnng ber sect;nfleberl)ant Herleidt berfelben offenbar eine -Slnlage jur Grfranfnng an Dïel)e. reg;al)ingegen mufe esect; jmeifeH)aft erf feinen, bafe biefe ÜJïomente im (£tanbe finb, für fid) allein bie Äranfl)eit IjerBorsnrnfen. S)a^ an= ftrengeube Strbeitöleiftnngen, inêbefonbere in fd)nelten copy;angarten, einen nad)tl)eiligen GinfliiB auf bie ó)nfleber^ant ausüben, beweift jebodj eine Seobadjtnng an 9tempierben: biefelben geigen na^ ber 9lrbeit oft tier= meierte SBärme nnb felbft geringe copy;dimerj^aftigfeit ber ^ufleberljaut, meld)e fid) aber in ber [Regel nad) 24ftüubiger 9htï)e toieber öerliert.
S)a^ biefe (Sinflüffe im copy;taube finb, bie aMnerabilität ber 2Beid)= tl)cile beê Jpufcê ju erl)Dl)cn unb eine Siêpofition für bie Äranf()eit p fdjaffen, ift in ber bentfe^eu Siteratur üou 9tiemanbcm ernftlic^ beftritten worben.
liniere älteren Sctiriftftellcr finb im copy;egenitjell nod) melier gegangen. 8iil)iteQfen fdjeint fogar baê Serböllcn mit ber 3tel)e ibentifictrt 311 ïjaben; äiuetfeüoä ift biefeö aber 0011 SKollftein, grenjel unb DJlogalta, felbft SStofyltotS gefdjetjen, moljm--geejen 6. SS. 31 nun011 jnerft biefer 31nfid)t entgegengetreten ift nnb auöbrücflid) er= tlärt I)flt, ba6 biefe Seiben fel)r üerfdjiebeit feien.
6ê nutjj jebod) ^terju bemerït werben, bcifi bie a3e3eid)imitg SßerlnVUen früher in einem anberen Sinne gebrancf)t roorben ift, al'5 ^eute. 9}fan belegte mit biefent SSorte 8ai)ml)eiten, meld)c bei barfuß ge^enben Sßferben burd) Quetfd)uiigen ber güße er= jengt mürben, otjite baß man ein befrmbereä copy;emid)t auf bie (Srfraiifung ber Sollen gelegt ^at.
QS ift besljalb erflärli^, ba6 auf biefe SSeife raquo;entgtlene eine Spräbifipofition jut dtéfye gefdjaffen merben Tonnte, nnb bnfj fel)r Ijaufig ^errocd)fetiingen biefer Qiu ftiinbe oorgeïoimnen finb. Äerfting (reg;. 205) behauptete, bafe biefeS natnentltd) Don
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138nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; copy;rfte Stbt^eifung.
ben „Regiments = (acf)mtebenquot; mntjrenb beä geïbjugS in ber ^mifjifcijen 3lrmee ge= yd)ef)en fei.
hiermit erïtört f!c^ nud) wo^I bie iteuerbingé Ijiev unb ba roieber aufgetaudjte 9lnfid;tr baft ber SSerfdjtag nuS bent SSerbäKcn ï)ert)orget)e ober tmrd) basfelbe bebiugt roerbe.
5u granfreid) fd)eint man anberev Meinung ju fein, benn ßänbcl (a. a. £).) betiauptet unter SSmtfuug auf 33oulet), basect; alle bieje Momente feinen (äinfinfe auf bte (gutftel)iing ber 3te^e aueüben.
Eigene Seofiacfytungen l)al)en mid) jebod) git ber UeÈcrjeugung ge= fü^rt, baß auf jene a?er{)ältuiffe Usfytt uod) öiel ju wenig @ett)id)t ge= legt toorben ift, baß gerabe biefe unb namentlich ber 23efd)Iag eine iei raquo;eitern größere a3erücïfid)tignng oerbienen, alsect; bieder gef^el)en ift.
3)nbsp; SDaSfclbe gilt raquo;on ber @d)were besect; Äörpere. @cf)Du gunfe u. 21. wollen beobadjtet l)aben, baf; fette unb fcl)were, nameutlid) überbaute $fcrbe f)änftger an 9le^e erf'ranfen. copy;aSfelbe behauptet 3Sil= liantS: Sie fd)Weren englijdjen Äarrengäule (heavy dray-horses) follen Dorjugèweije ^änfig an 9ïel)e erfranfen, iubem bie Äörperi'd)Were eine $räbie|)Dfiticu 5laquo; berjelben fd)affe; biejesect; raquo;erbe nod) burd) ju ftarfeä •2lui3fd)neiben ber (£ol)le unterftü^t.
4)nbsp; nbsp;3U ben inneren Urfad^en gehören ferner alte 5)loinente, weld)e grfältungen unb fDiätfe^ler begünftigen, ber ^raquo;aanüe^fel, S?erraquo;eid)lid)ung, bod)temperirte Ställe, anl)altenbe 3lul)e n. f. w. £)b bie lefetere öiclleic^t nirf)t and) burd) copy;timing ber (Sircitlation in ber ^nfleberbant eine Stnlage ju ber Äranfl)eit üerleil)t, nui| üorlanfig unentfd)ieben, nadj meiner 3lnftd)t Jebod) als fel)r raquo;aï)rf(^einlid) betraclitet raquo;erben.
B. SCIê riuf?cic Utfadjcii fomraen oor 9ll(em (ärfältuugen unb copy;iätfe^ler in S3etrad)t. copy;rMltnngen Kutten auf fel)r öerfd)iebene SBetfe ju Staube f ommen: fdjnelleê Slbfü'blen ber in ftarter SranSjpiration be= finblid)en änderen ^aut; nid)t feiten wirb bie aSeoba^tnng gemacht, basect; sect;Pferbe in ïurjer gdt, juraquo;eilen in wenigen Minuten, 3. 23. beim 9laften auf ber Dïeife r,oerfd)lageuquot;. 2Bir fel)en bie Ärattöjeit häufiger bei ^jSferben,- bie in fd)nellen öangarten unb jum fd)Weren 3quot;9e beuufet raquo;erben. -Hai) gering foil Die Äranll)eit oft unb im ïjoljen reg;rabe bei englifc^en Dïennpferben üortommeu. reg;benfo f)äufig ift baê 2luf= treten ber Äranfljeit raquo;äl)renb eines SöiattöDerä ober Krieges, ganj befDn= berê bei Sßferbcn, raquo;eld)e amp;tr$ öorlier angefanft, au f^nellere Gangarten unb grofee Slnftrengnngeit nid)t geraquo;öl)nt ftnb. 3n biefeu gälten fommt offenbar bie med)anifd)e Oleijttttg ber Sßeid)tt)eile ber sect;tife raquo;efentli^ mit in aSetrad)t. gine gar puftge erfd)einnng raquo;ar baê Seiben nameutli^ in früherer 3eit bei ben ^ßoftpferben; ebenfo tritt bei SKilitairpferben bte Äranfl)eit nic^t feiten im SSiüonaf auf.
copy;ie Sejcid)nnngen 2Sinb= unb SEafferre^e ftnb offenbar attó ber 23eobad)tuug entftanben, baamp; falte SBinbe, 3quot;SIuf^ fowie ïrdufen unb Sßaben bei erijijjtcnt Äörper bie Äranfljeit erzeugen fönnen, raquo;ofür Spinola
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SHe acute entpmbimg ber ^raquo;ufteber^aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 139
(copy;. 761) eine intereffante S3eobad)tung ntitget^eilt ï)at. SSaffer ausect; gewiffen öuelten fc^eint befonberS na^t^eiltg 5laquo; jein.
eine foft ebenfo pxtfige laquo;ßeranlaffung jur Dïe^e geben SMätfcljler ab. 2)ie SSegei^ttung gntterre^e beweift, bafe bereits ben alteften (Sd)rift= fteEern biesect; betannt tnar. SHe Iateinifd)e aSeneunnng „hordeatioquot; ift ebenfaiïê ausect; biefer aSeoba^tung gef^öpft.
esect; ift eine längft befannte 2;t)atfad)e, basect; bie intenftö naljrenben gntterftoffe, bie ftidftoffretd)en Äcrner in biefer ^infid)t bie gefäf)rlid)ften ftnb. Obenan ftef)t ber Joggen, ferner SBeijcit, copy;erfte nnb bie £egnmi= nofen, grbfen, SSo^nen, Sinfeit it. f. to. Siefe Dta^rttngêtntttel er/engen natnentlid) bann bie ÄrqttBjelt fe^r lei^t, toemt fte tut frifd)eit 3nftanbe genoffen raquo;erben, nnb iuenn bie Spiere raquo;enig an Arbeit nnb an btefe 9(lal)rungsect;iutttel geraquo;öf)nt ftnb. SSei fdjtoeren ïirbeitêpferben totrb hingegen ber copy;enufe berfelben o^ne al(e na^t^eiligen folgen beobad)tet. OJHt JBorltebe tritt bie Äranffjeit im ^erbft nnb in Satiren anf, toetje eine •ÜRifeernte beê ^aferê ergaben; ferner toettn biefe Äörner mit bent .lt;palm ober balb na^ bent Sluêbrefdjen genoffen raquo;erben, tote biefeä oft ba gefd)iel)t, too basect; copy;etreibe mit ber raquo;on ^ßferben getriebenen 5!Kafd)tne gebrofdjen raquo;irb. Wcat toill ben gieren für bie fd)raquo;ere Sïrbeitêleiftnng babttr^ eine copy;utfdidbignng gtifontmen taffen, bals man i^nen reid)Itd)e* Mengen üon bent frifd) aiiêgebrofd)enen Äorn üorlegt; bie golge ift jebod) oft dM)e. ßbenfo raquo;irb bie grofee gürforge ber Ättedjte für i^re uferte itid)t feiten Urfac^e ber Ärattf()eit, tnbem biefelben ^etmltd^ ben ^ferben größere Mengen biefer gtttterftoffe üerabreid)en. 3leï)nHieê beobaditet man beim SKilitairpferbe auf SKdrfdjcn.
Selbft frifd)eê ^ett, namentttd) Äteetjen, ganj befonberê, raquo;enn basect;= felbe burd) längeree Siegen in großen Raufen er^i^t war, foil bie Sïeïje 31t erjengen im copy;tanbe fein (Äerfting).
3)a| ber übermäßige copy;ennfe biefer 3ta()rttngsect;mittel bie Urfad)e ber Kefie abgeben tann, ift eine Sfjatfadje, weld)e mty Sliemanb beätoeifelt. etn^elfäKe begegnen jebent practifd)en S^ierorgt, nid)t feiten fann man fid) ooit ber id)äbltd)eit SBirfttng biefer Stoffe bei einer größeren Slitjat)! oon Spieren beêfelben SSefi^erê ju gleid)er ßeit üBergeugen. Jftobet mad)te in biefer 33eäiel)ting intereffante äkobadjümgen in copy;panien fowie in bem gelbsttge laquo;Rapoleoit'e in Steg^ten; 5Kiltenberger lernte in bem polnifdjen ^elbgnge anfangs bicfeS 5a^rl}nttbertê bie ttad)t^eilige SSirïnng beê Roggens fennen. 3(iad) Solle^fel, SSlittb, 3ttnbel tt. SI. foil and) ber ^afer, im Uebermafj genoffen, baê Seiben ju ersettgen int copy;tanbe fein. Stöbet (ß. 188) berid)tet, bafe er me^rfad) bie SSeobac^tung gemad)t I)abe, baß franjDfifd)e 5pferbe in (Spanien bttrd) ben reg;ennß öon geringen Ónanti= täten unreifen ^aferS ber Äranfljeit oerfalten feien.
Siitereffnnt ift eine SÖÏittïjciliing ooit W. 91 Durcio*). (£in laquo;ßoftmetftcr in Saintraquo;
*) Recueil de méd. vet. pract. 1840; foroie SOÏagaain für bie gef. ti)- raquo;onöurlt u. ^crtroig. S3b. VIII, @. 120.
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140nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;copy;rfte Saittjeitung.
aSvij ntndjte 5Berfii(ï)c beu Jpnfev aU SPferbefuttcr bxircf) SÏOHgcn au erfe^cu. Sä ftellteu fid) jcbod) f)äuftge 3(nfälle raquo;on Subtgcfttoiien uub 35er|d)Iag etu, obfdjou ber Koggen Borijcr fat äSaffex oufgeweid^t toorben raquo;or. Sind) uadjbein mart bie Corner gequetid^t Uerabveidjt Ijatte, roicbevfjolteu fid) biefe Uebetftänbe. copy;iefelbeu bliebeit jebod) nuö, und)bein man ben Stoggen oorver gefodjt ^atte, obfdjon baêfelbe SRa^ gcïod)ter reg;erften= uub ÏRoggenïörner rote fïü^et ^)nfer gegeben raquo;urbe: 20 Sit. ben 3lrbeitä=, 15 Sit. ben Sßoftpferben. S)ie ttt biefer SBeife gefüttevteit 24 gjferbe litten meber an Snbigeftionen nod) oud) an SSevfd)Iag unb Shtgenentäünbungen.
Später roar ber Sefitjer wegen Reparatur feineä iïod)ofeuS genotpgt, roät)renb 4 Sagen bie gefod)teu Äßrnei mit btofe aufgeroeid)ten unb gequetfd}ten 'ju öertoufd)eit. reg;ie jyolge baoon roar, basect; fofort 5 spferbe an 9le^e erfranfteu.
@ine toijfcnfdjaftïidje grfiännig für bie 3Birïung'jraquo;et|e biejer 9ïaï)ntngsect;= mittel feï)U mtsect; biê jetit tioIl[täubtg. copy;ie ölteften (sd)riftftd(er Ijaben jid) tereitê bemüï)t beit 3laquo;!ttwmctt^ang jaif(^eit Urfad)e unb SBirhmg feftjltflcllcn, ttub bie üerjd)icbenften 2htjd)cuumgeu finb bamit ju Sage geïoimnen.
Äerftiug (@. bO) glaubt, bafe burd) beu übermäßigen copy;euufe üou
|D(d)eu 9ïat)ruugêmitteln, weïd)e im Söiagen lcid)t aufquellen, biefer fotool)!
alsect; aud) ber Sarm anêgebe^nt toerbe, unb bap bie (Somprejfion ber
äölutgefäfjc berfelben einen ftarfen aSlntanbraug nad) ben S'üfeen unb fo
t bie ßntjünbuug bebinge.
(£ollei)fel unb Söalbinger nehmen an, bafi jene 5kï)rnngömittel eine faure copy;äljrung eingeben, wcld)er bic uad)tl)eilige Sgirïuug jufomme. reg;iefe -3tnid}auung entfprid)t ber uenerbings aufgeftellten ï^eorie, toonad) bie im Uebermafe aufgenommenen unb bem Slute angeführten Sllbumiuate in biefem ober in ben reg;eh)eben in Sleifd)mild)jäure mugefel^t raquo;erben unb fo bie Urfad)e für getoiffe (ärfraufnngen barftelleu. S)ie unläugft raquo;on (Siebamgroljfi) über bie JpämogloWnnrie ber ^ßferbe iuitgetl)eilte Slu= fd)anung, ba^ ncunlid) bie copy;rfrnnfung bur^ eine plD^lid)e unb erl)eblid)e SSerme^rnng bes ^cmtftoffgeïjattea beö SSIutéS oernrfad)t toerbe, bürfte ïiielleid)t geeignet fein, einen gingerjeig für raquo;eitere llnterfud)nngen ab­zugeben.
Hnfere neueren S^riftftelter l)aben biefen ^untt raquo;ol)ürieisect;lid) über= gangen, ober l)aben in bem SSafferge^alt (ü-rud)tmaffer) ber frifd^en Äörner and) raquo;ol)l bie Urfad)c oermutl)et. 2)icfe (grflärung trifft offenbar ni^t jttj beim and) alter, raquo;ollftänbig trodener Dtoggen erzeugt bie ÄranM)eit fel)r oft.
£)b mir oielleid)t etmasect; (Spejifijdjeê in bem gutter annehmen muffen? SCtö unmöglid) fann biefe Skrmutl)ung um fo weniger jurücfgemiefen raquo;erben, ba befaimtlid) and) anbere Sftaljrungêmittel (a3ud)raquo;ei3en, unter gewiffen Xtmftänben Sßid'en u. f. raquo;.) auf bie ^aut unferer .spausect;tt}iere einen entäünbnngäerregenben, felbft ^lecrofe erjeugenben Einfluß fjaben, ba ferner aud} beim -iölenfdjen äl)nlic^e Erfahrungen beim reg;enuffe raquo;on copy;rbbeeren ober Ärebfen oorliegen. reg;cr Umftanb, bafs biefe 9tal)rungä= mittel ganj befonberê bei uutptigen ^ferben il)re fd)äbli^e 2Birïung
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reg;ie acute Sntjfinbung bcr ^mfleber^aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;141
jeigen, toäl)reub fie ïgt;et regelmatiger mtb jcf)raquo;erer SlrBeit oI)ne 5(iad)t()eil ertragen raquo;erben, uttteïftüfet anbererfeitê bie aSemart^unö, öafe ber fä)neßc Uebergaug unb ber Stufent^aït größerer ïïtotgen fticf[toffI)alttger 9tó()r= ftoffe ober beren 3erjefemigsect;probucte (^arnftoff) bie causa proxima bar= fteüe; bod) and) bamit raquo;are baê 8ïatt)jel nod) feineêwegê gelöjt.
reg;ie D^ef)e mit ber reg;id)t ber 2)len|^en jn öergleid)en, rü^rt aitó einer ßeit ï)er, in ber man über beibe Seiben ïeine ïlare agt;orfteUnng l)atte. esect; imterid)eibet ftd) jebod) ber acnte 5Berfd)lag jo raquo;efentlid) öon biejer Äranfi)eit, baß I)ier Analogien anfänftelien ïanm gered)ttertigt erje^eint. SSir mixfjen besect;ï)alb raquo;orlänfig auf eine raquo;i[jeujd)aftlid)e (gr= flärnng biefcS SttjammcidjangeS Berjid)ten nnb esect; jpotereu Unterfud)nngen nberlaffen, eine iold)e ()erbeijnfii()ren.
Sltó eine raquo;eitere Urjad)e ber 3tet)e ift basect; anbanerube @tel)en nnb bie anöjd)ticBlid)e Selaftnng einzelner copy;Uejbmajj.en bejd)nlbigt raquo;orben (i£tallrel)e). 3nr grïtcirnng beê 3niammenl)anges ber anbanernbeit Dfcdje mit ber ktijt ift raquo;on ginigen bie mangelhafte Umfe^nng ber 9lcd)rjtofte in Stnlprnd) genommen raquo;orben; bemnad) raquo;iirbe ber Vorgang ein äjjnlidjer fein raquo;ie bei ber sect;ntterret)e. Slnbere, Söalbinger, Sinfer, Alaine nnb nenerbiugê and) ^anbner nnb ßnnbel legen baè ^anptgeraquo;id)t auf baê med)anijd)e Moment. Ser anbanernbe Srucf, bie geftörte copy;it? culation foil bie $räbisect;pofition für bie @taKrel)e abgeben, gür bie 9ïtd)tigïeit biejer ^nnal)me fprid)t jngleid) bie Seobad)tnng, bafj bie an= banerube ffielaftnng eineê %mä, 5. 33. in golge erl)eblid)er Sal)mï)eit besect; anbeten SnfeeS, eine ber adele analoge SBeränberung ^erbeifnl)reraquo; fann. Siefe 3;t)atjad)e fannten bereite @oUel)jel (@. 424) foraquo;ie copy;nériniere (ß. 217) nnb jdt)lten biefelbe unter bie Urfad)en ber aM)e. Sind) 5-rieb = berger ^at auf btefen Umftanb anfmerffam gemad)t, nnb copy;iebamgrofefi) (a. a. DO einen al)nlid)en galt genauer befd)rieben. Safe nuter anraquo; bauernbem reg;rucï bie öluteirentatiou in bem betreffenben gnfee erl)eblic^e (Störungen erfahren ntufe, ge^t auê ber früheren (gd)ilbernug ber pl)gt;)fio= logifc^en Sßer^dÖniffe., ben S3ebingnngen ber 6irculation jui göibeug ï)eroor. a3ci öorl)anbeuer copy;iêpofition gur grïranfung an 3M)e reid)t offenbar bie in golge besect; anbauernben reg;rudesect; beraquo;irïte Dïeiauug (3er* mug beê 3lnfl)ängeapparatesect;) ausect;, biefesS Seiben ansuregen. 3ft bie eutjünblid)e 3kijung einmal jugegeu, bann raquo;irb biefelbe bnrd) bie nn= unterbrod)eue SSelaftung beê %VL%iä gefteigert. 9lad) meinen reg;eobad)= tnngen ift biefer golgejuftanb bei laquo;Pferben gar nicfyt jo feiten, unb in jold)em galle tritt baê Selben oft nur an einem gufee auf.
copy;ine gleid)e Urfac^e liegt offenbar ber 23eobad)tnng 511 reg;runbe, bafe bie 9ïet)e je^r pufig auf @d)ifftrauêpDrten entfielt, raquo;enn bie Siliere fid) nid)t legen fönnen, (Spooner, 3unbel).
Stud) bürften hierauf Diele ber alsect; metaftatijd)e 9iel)e bejct)riebenen Seiben ju begießen fein, j. S3, uac^ ber Suflnenja unb auberen Sruftraquo;
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142nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;copy;rfte Sttt^ettung.
ïrau^eiten, weldje bie Spiere jtoinöeu, aubauernb ju ftel^en (aSouIen). reg;ie SBu-ïuug ber Sclaftung fpric()t fid) and) burc^ basect; puftgere grtrauïen bev ^orberfufee auê.
Siefer Shmaïjme bie 33eobad)tung entgegen p fteïïeu, bafe laquo;Pferbe, raquo;cld)e fid) alaquo;S auberen copy;riinben niemalê einlegen, üdu bem ßeiben Oerfout bleiben, erfdjemt nid)t gerechtfertigt. @Dld)e Spiere fte^en niemals aubauernb auf ein uub bemfelben g-ufje, fonbern beloften unb entlafteu balb ben einen balb beu auberen 5-uf3. ^aubner giebt au, bafe bas an()altenbe Steden gans befonberê banu gefaï)rHd) raquo;erbe, toenn grofee 3ïu= ftrenguugen oorauêgegaugen feien, unb ein pltylifyet llebergang jur 9hd)e ftattgcfunben Ijabe. Offenbar raquo;irb burd) bie üort)ergegangene Sïu= ftrenguug eine 5Prabisect;pofitiou jar (grfraufung gefd)affen.
9MtI)feIt)aft erfd)eint bie Sltraa^mè euglifd)er 3ïutorai fotoie SuubeFê, bafe bie Dieïje in golge öon Hutanbrang nad) beut copy;armtanal eutftel)é unb befouberS bann mit Vorliebe eintrete, menu biefer 3uftanb burc^ 3tbfut)rutittel, namentlich mot er^eugt werbe. Sind) Söüliamê, reg;id u. 51. behaupten, bafe bur^ bie 35erabreid)uug eiueS 9[bfiil)rmittelsect; [Relje eutfte^en föuue, ferner, bap bei ber 9tel)e mdjt feiten bie gange äußere ^aut in ^itfeibeufd)aft gesogen werbe, uub in golge beffen bie @d)weif= uub 3)tó^ueitl)aare juweilen anSfaKeu. 2)iefe Se()auptungeu Ijabe i^ Weber burd) eigene Beobachtungen nod) and) burd) suoerldffige mt--t^eilungen in ber Siteratur beftätigt gefunben; fd)eint ba^er, bafe benfetben 2:äufd)uugen ja reg;ruube gelegen t)abeu. 3n Betreff ber oer= meintlidieu SBirfung ber 3lbfut)rmittel fann oieIteid)t ber Umftaub bie grage Ibfen, basect; biefe Mittel bei Äolif pufig 3luweubuug fiuben, uub biefeê Seiben nidjt feiten mit ber 9ïet)e sugleid) auftritt. reg;ie dMje ift aber nid)t bie gotge ber Äolif refp. ber Slloewirfuug, fonbern fie wirb burd) biefelbe Urfad)e (erfältung, reg;iätfel)ler) bebiugt, weld)e ber Äolif gu copy;runbe lag.
3tel)nlid) üerl)dlt cS fid^ wdI)1 mit ber bon Bun bel citirteu S3eo6= ad)tung Sifferaub'ê, wonad) bie Äraufl)eit häufig bei copy;tuten uad) bem copy;ebären inSbefoubere ua^ Slbortuê oorfomme. Sind) grand*) uub anbere (griebel**) erïenueu bie Mic^tigfeit biefer 2;t)atfad)e au. reg;afe äur Seit besect; @ebärensect; bie Spiere für äußere fd)oblid)e giuwirfungeu ftetê empfängli^er finb, ift eine befannte 3;^atfad)e; bie (Soincibens ber [Rel)e mit 3lbortiisect; ift ferner gewi^ T)äufig baburd) bebiugt, bafe bie SBirfung ein uub berfelben llrfad)e, 5. 33. 2)iätfel)ler beibe Seiben palci* ï)erüorruft.
(Sä unterliegt feinem 3ßgt;eifel, traquo;afe wenn mehrere biefer ltrfad)en auf ein sßferb 5laquo; glei^er Seit einwirfen, bie grfranfuug um fo fixerer uub PieKetgt aud) um fo heftiger auftritt. Sn biefer Segieïiung ift eine Bon *) grond, copy;eburtöpfe. **) SSet. i8erid)t f. b. Äöntgr. Saufen. 1876.
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S)te acute CSntjiinbung ber ^raquo;ufleber^aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 143
copy;pooner mitgetï)eiKte 58eobac()tung Mr. 6aftlei)'ö ausect; bem gelbjuge ber copy;nglcmber in (Spaitieu im 3a^re 1808—1809 (f. Spooiter a. a. £). lt;S. 190) je^r intevetjaut. 91ad)bem bie ^ferbe einen èeetranêport raquo;on ^ortömoutï) nac^ doninna, melier über 3 SBodfjelaquo; bauerte, iiberftanben Ratten, mußten biefdben, ba man-ben Sanbungêplafe mit bem üSdjiffe nic^t errei^en ïonntc, anSgt; ßanb fd^toimmen unb maten. ^)ier würben biejelben bic()t gebrängt eingeftallt, nnb raquo;a{)reub fie auf bem @d)ifie ^raquo;afer unb |)eu erhalten Ijatten, würben fie l)ier bei bem 93iangel an ^afer mit Sïoggen gefüttert. 9]ad) wenigen ü}Mrfc()cn erïranften non ben 3 Regimentern metjr als 20 Sßferbe an 35erfc()lag. Sin beu folgenben 9Jïarf(J)tagen jeigte ftd) baSfelbe @reigni{3, fo bafs in furjer amp;it an 400 ^ferbe erïranft waren. Sie meiften berfelben wareit. üon jenem Dïegimente, weld)eS juerft abgeriidt war, beffen ^ßferben alfo am wenigften 3eit gelaffen war fid) ooit ber copy;eereife auêjurutien.
eine @eereife ïonn im Hebrigen nid)t bem @tef)en im (Statte gleid) era^tet, fonbern mn^ nnter Umftdnben atä eine Slnftrengung bejetdinet werben, benn bie Sßal)ning beê reg;leid)gewid)tsect; ift offenbar mit nid)t geringer Äraftanftrengnng üerbunben. Snbeffen ïommt bie banernbe Selaftnng and) ï)ier in äktracfyt. S5ir f ommen fpäter nod) einmal auf bief e anefy in anberer aSejie^ung intereffante Seobad)tnng jurüd.
ücI)aiiMiiiu|. @ê giebt gewi^ nur wenig Äranfljeiten, bei benen fo t)erfd)iebeuartige sect;eilDerfaï)ren in Slnwenbung gefommeit finb, wie bei ber 9M)e. 3quot; i^en aBirïuugen oft biametral fid) gegenüberftefyenbe Änr= met^oben finb bei biefem Seiben ató wirffam empfohlen worben. 6sect; ïann biesect; nid)t auffalten, wenn man bebeuft, ba^ bie 2lnfd)auungen über bie 9ïatnr besect; Seibeuê unb iuêbefonbere bie 23eäiel)nngen ^wif^en Urfac^en unb Äraufljeit nur auf bunïelen Ssorftellungen beruhten unb and) l)eute nod) unbefannt finb. £gt;ie älteften @(^riftfteller (j. 33. SB in ter) ^aben eine Dteiï)e öon Recepten em^fol)len, bie aaä 30—40 tierfd)iebenen Sn= grebienjien jufammeugefe^t waren nnb oft bie feltfamften Stoffe ent= fielten; S)er SBiefelMg, bie ^ornwarje unb basect; menstruum virginis fpielten barin eine Hauptrolle.
S?on ben meiften Sc^riftftellern ift balb bie reg;iaf)l)orofe, balb bie Slntiptilogofe in ben Sßorbergrunb ber jfjerafrie geftellt worben.
Sei ber SBdjanblung ber acuten Rel)e finb brei puntte gu berüd= ftd)tigen, nämlid):
1. Sie ^ufentjünbung. 2. basect; g-ieber unb 3. bie (Somplicationen.
1. SBaê ben elften sect;hmtt anbetrifft, f o leiftet nad) ber überein= ftimmenben 2lnftd)t f aft aller älteren nnb neueren (Sdjriftfteller ein ïraf= tiger Siberia^ bie Doräüglidjften copy;teufte; bie 2)ïeï)rjal)l berfelben legt fogar ein ^auptgewidjt auf ben Siberia^. Sc^on ^ippocrateS läfjt bei ber 3fleï)e einen Siberia^ madden unb fagt, bafe baê Slut ber [Ret)eïranfen fc^Warj unb bidflüfftj fei („ro óè twv kqiUHavvtav at,laquo;a èazt, fteiävquot;').
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3(uc^ Stpf^rfató empfiehlt beix Stberlaü mib jiuar am erften Sage au ben SSorberföfjeti, am itäd)[ten au beu ^iuterfüfeeu. ^temdeä fpvidjt fic| cbenjo auê, lä|t aber beim giittevöerfd)ïag bic Slbem au ber èraft uub (sluiter öffnen. aSegetinS erfldrt fid) ekufalds für beu Siberia^ uub ffoax juerft am Äopfe, baun au beu güjseu; esect; jolt itiicjj immer uur weuig fdlni abgeïaffeu raquo;Derben. copy;emgegeitüber t)e^au))let ïhtffuê, bap fowot)! am Äopfe als aud) au beu reg;Iiebmafeen aSïut MS pi Df)nmac£)t entleert toerben mufe. copy;beufo taffen alle aubereu @d)rtftftetler ül)ne Slusect;= uatjme balb am .sect;alfe, balb au beu copy;djcttfcla Stberläffe mad)en; bie DJie^raa^t ift fiiv eitergifd)e Sluteutteeruugeii, uub Biete behaupten, ba^ öou bem 3tbertaffe allein bie Leitung abhängig fei. ^raquo;ertiuig uub bie frauäofifd)eu @d}riftfteller molten am udd)fteu Slage beufeïbeu wiebert)oteu, wenn uod) feine äkffernng eingetreten ift.
5lud) uad) meinen S3eobad)tungen mitfe bei ber Setjaiiblnug ber acuten dM)t im erften Stabium, b. I). in beu erfteu 48 copy;tuuben beö iBcfte^enê baê ^auptgeiüict)t auf ben Siberia^ gelegt werben. SSenn aber ber 3tber= la| raquo;rirfen fett, fo mnsect; bie Stutenttcerung eine red)t retct)lic^e fein.
3e nad) ber copy;rö^e, (2d)were uub uad) bem Dtdtjräiiftanb ber Spiere ift bie jur copy;reuse beS grlaubten, 5 — 10 kg, ju gel)cn. (gilt Stbcriafj bie sum beginn ber Dl)umad)t ift widjtiger alê alte aubereu Heilmittel. Siefer oon 3:- 9tnffniS juerft aiisgefprDd)eue copy;rnnbfa^ gilt aud) bei ben Êngtduberu unb ^ranjofen, berat Spoouer fagt: The bleeding should be pushed, if possible, to approaching syncope; D. Blaiue: As soon as the disease is discovered, bleed largely, nub Seuter läßt bie 33lut= eutjiefning fortjeijen „biö baä ^pferb raquo;or £)t)nmad)t fd)ier einfallen Witt.quot; (St) orb e rt erftärt: Des saigaées copieuses et brusquees, dès Ie prin­cipe du mal, opëreront avec efiicacité. Sei einem folgen 3]erfa{)reu mirb mau fetten genötl)igt fein, tn ben uäcf)fteu Sagen ben Siberian ju roieberf)oteu. copy;arnit luirb aud) ber Drtlid)e Siberia^, bie Scarification ber 5-letfd)fof)le ober ber |mffroue gauj unb gar eutbel)Tti4). Sl)r Ülutieu ift miubefteuö jti)cifeB|ccft. 5)aê Stnbo^reu ber lueifeeu Stuie pm 3lDed'e ber Sliitcitt3iel)img mul id) in Uebereiufttmmung mtt ^ertttig uub copy;pi no la ebenfaltê ató entbehrlich bejeidjueu; eS faam bie hierbei uDtl)Jüenbige aSerïe^Mïtg ber S5eid)tt)eile beê ^ufeê fogar öebenïli^e folgen nad) ftd) jie^eu.
Dbfdjou bereite (SotumeUa unb 33egetiuê ben ätberlaß cni bem .gmfe feltft euipfeljlen, fo lquot;d)ctiit mit biefe Set)aub(ung bod) mcf)t auf bie Sïe^e Êejogen werben 3U ïünnett.
Set aSatentirt Srldjtei (1716) finbet fid) ätterft Bet ber Sle^e ber Slberlajj auß bem Jjjttfe empfohlen, ^ierbttr^ foïïe ntd)t aüein baê Stut, foitberir aud) bic bort aitgefjaufte geudjtigïeit entleert werben, copy;pater fpredien fid) Sïï oil ft ein, Senneïer, ö. @tnb, Sïïalbtitger unb anbere in bemfelben copy;inne aué.
2)asect; 2lnl3of)ren ber meinen ßinie bejwedt jugleit^, beu awifdjen sect;Dru= uub %leifd)fo^Ie bej. SBanb angehäuften flüffigcn gutjüubitugsect;=
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Sie acute entgünbung ber ^ufleber^aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;145
probucten (ferófeê Sranêfutiat) einen mfhifi nat^ anfeen 3U öerjc^affen. reg;iefe 2lbftd)l laffeit and) Me Angaben Don SBoIlftein, Eric^ter unb 0. Stnb (copy;. 18) erfennen; bie (gntpfeljlungcn beê Slberlaffeê an ber @oï)Ie bnrc^ neuere Autoren 5. 23. ^aubner (ß. 429), gnnfe u. 21., beuten ebenfalle auf bieje Slrt ber sect;etlraquo;irïnng ïjin.
Unraquo;ort^cilf)aft ift, bafe eine ftarfe Sßerbünnung ber copy;o^Ie bent 3lber= laffe öorange^en mn^, raquo;elc^e in ben frifdjen ^dEen auf ben SSerlauf ber Äranf^eit ïefneëtDegl güjtftig toirïen ïann. ^erfönlid)e Erfahrungen über biefe g-rage fteljen mir nidjt gnr (Seite; ic^ l)abe mit einem nacf) ben oben angeführten Sftajimeu gemalten 3lberlafe ansect; ber Slaquo;plcttf8 ftetê ben gett)üitfcï)ten Erfolg gefe^en, totmi bie 33el}anbliing jeitig eingeleitet tourbe. 2)er Siberia^ ausect; ber geffelöene ift gang entbeïjrlicf).
copy;in jhieiteê, ebenfo raquo;i^ttgeê ^ülfêmittel sur S5efämpfnng ber ^uf= entgünbung ift bie ej:act auêgefnl)rte plication berÄälte; baê ßinftelten in ein falteê 35ab ober ïalte Umfd)lage, bie minbeftenê alle 5—10 Minuten mit rec^t ïaltem SBaffer begoffen raquo;erben muffen, 100311 allerbingS bie permanente copy;egentoart ctticl Äranfenpftegere not^toenbig ift; mä) me^r alê biefe SlvpHcationSmet^oben leiftet bie Irrigation. reg;aê füftlenbe aSerfa^ten mv.% in ber erften Seit imansect;gefe|t Sag nnb Dtac^t fortgefe|t raquo;erben. 3laquo;fa| Bon lt;S\sect;gt; 511 beut 58abe ober etóumf^lage fmb ebenfalls 511 empfehlen. SBemt bie Spiere oiel liegen, ift bie continutrli^e 2lppli= cation ber Äälte in gönn oon Umfd)lägen unfiebingt öoräusieljen, loeil basect; Stehen nic^t allein bie copy;d^nerjen erl)öl)t, fonbern and) bie 6nt= raidelung Don ^ufbeformitaten begnnftigt; reg;ienmfd)Iäge finb l^ier feljr gmedmäfjig. @teï)t ber patient anbauentb, fo Berbient bie permanente Irrigation mit copy;tówttffci ben SSorjng. 9Wit ben genannten beiben SKitteln fommt man fcei exacter Slnnienbnng berfelben in ber Dïegel ansect;, öorausect;= gefegt, bafe bie Äronf^eit ncd) frifd) ift, b. ^. in ben legten 48 (Stnnben cntftanben raquo;ar, nnb Gomplicationen xdfyi aufgetreten finb.
2)iefesect; 3Serfaï)ren f'ann jebod) burd) anberttcitige jwedma^ige ^)ülfê= mittel nnterftü^t werben, copy;a^in gehört oor alten Singen bie (Sin= loirtung auf bie S^ätigfeit ber älteren sect;aut ober besect; Sarmfanaleê.
3)ie erftere raquo;erbtent bei ber fogenannten r^eumatifd)en öïe^e ben 3?orjug, inêfcefonbere toenn eine auêgefprod)eue 3Äitaffection besect; Socd= motionêapparateê (ÜRnêïeln, copy;elenle) Dorjjcnamp;eraquo; ift. SBarme SSebecfungen bei ganzen Körpers, ^bropat^ifc^e Itmf^ldge nm ben Stumpf ber Spiere, beren Sßirfnng man unter Umftdnben burc^ erregenbe (Sinreibungen er= Rollen ïann, bieten ätoeifelloS eine wirtfame Unterftü^ung bei ber a3e= ^anblung.
copy;enten aSorberidjt ober 6rfct)einnngen auf fog. gutteröerfdjlag, fo ift eine Slbleitung burd) ben Sarm uorjujielien; größere reg;ofen reg;lauberfalj ober Slloë ftnb namentlid) ju empfehlen. Sluf etwa beftel^enbe 25arm=
^uffranf^eiten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;IQ
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146nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Stfte 3lt)tï)etlung.
reiäungeu mufe ïiet ber 2lusect;waï)l biejer ÜHittel geMljreubc Otücïfi^t ge= nommen tnerben.
(gsect; ift beïaunt, bafe bie Slbfüïjrmtttel gerabe iet biefer Äranf^eit oft eine mtgeraquo;öt)nlid) heftige SBirïimg äufeeru. ÜRait ^at btesect; ml)l auf bereite üor^anbene Sfteijjuftänbe ber 2)armfd)Ieimi)aut gurüdgefü^rt. ^d) möchte hierbei jebodj auf einen anbereu ^Sunït aufmerifam ntacf)en, nämlic^ auf ben üorangegangeuen Siberia^ unb bie in fjfolge beêfelfeen buri) basect; 2)urftgefüï)l öcrantojjte gKe^raufna^tne öon reg;etränf. 9lac^ beu heutigen Sluf^auungen über basect; 3ilftGquot;^ïommen ber abfiiïjrenben SBirfuug fpielt bie auf ber copy;anufdjïeimïjaut eiutreteube (secretion eine nur uutergeorbuete SloIIe. Sie aSerftüjfiguug ber %äcee toirb üorneïjntlid) bur(^ bie in golge ber heftigen ^ßeriftaltif be^inberte 3fteforptiou herbeigeführt. 2)ie Sßirfung ber Abführmittel ntufj fomit burc^ bie Stufna^me größerer ÜKeugen ?5Iüffig= feit geförbert merben, raquo;dïirenb ein Mangel an B'Iüffigfeit im copy;arm bie SBirïung gauj unb gar aufgeben faun j. Sb. lüenn bei acuteu @r= fraufuugeu beê @eï)irueê bie reg;etranfaufnat)me non beu gieren üertoeigert toirb. Sie 2:f)atfad)e fte^t feft, bafe mau nad) einem Siberia^, iiameutlicï), menu eine grotere Slutmenge entleert toorben war, bie braftifc^en 2lbfül)rmittel nic^t in SKapimalbofen an= loenben barf.
reg;er ïflu^en biefer SSeljanblungêlöeife ift offenbar nic^t allein öon ber SSlutableituug abhängig, fouberu esect; löirb bei bem 5quot;tterDerfd)lag audj bie causa proxima axtf bem nädifteu SBege ausect; bem Äörper entfernt, unb baburc^ beu oft fecunbär ftcfj einftelleubeu üblen folgen folder 2)iät= fehler oorgebeugt.
2. Sft lieber Borf)anben, fo mufj basfelbe natürli^ berücfft(^tigt toerben, unb eê muffen bie copy;runbfä^e ber antifebrilen 2:l)erapie ^lafe greifen. 3m 3lKgemeinen ift auf basfelbe fein fo gro^eê reg;ett)i(^t ju legen, fonberu bie ^auptfa^e ift unb bleibt bie SSeljanblung ber ^uf= entjüubuug.
lt;Se^r wichtig ift bie Siät: copy;ntäie^nng fämmtlid^er ober iDenigftenö alter intenftö irä^renben ^utterftoffe ift eine ^auptbebiuguug, raquo;orauf bereite ^ippocrateê, Slpf^rtnê, %aï)\ev unb faft alle fpateren @c^rift= fteller befonbereê reg;ett)id)t gelegt ïiaben. 2lpft)rtusect; fagt auêbrücflidj, ba| basect; reï)eïranfe ^pferb öor bem 14. Sage feine reg;erfte befommen bürfe. ^ippocrateê empfiehlt, baêfelbe 6 Sage lang mit jungem reg;raê ju filttern, „bamit esect; neueê 331ut erhaltequot;.
SDer oft tro^ ber enormen Sc^merjen öoïïftdnbig ungeftorte Stppetit ber Spiere gehört ju ben feltfamften (5rf(ï)einungen biefer Äranf^eit; raquo;äfirenb bei jeber traumatifcfyen ßntjünbung ber sect;nflebert)ant, bie mit nur an= ud^ernb gleidfieu Sdjmerjeu üerbunben ift, bie Spiere baê gutter Ber= fagen, beobad^tet man bei biefem ßeiben tro^ enormer laquo;Sdjmerjen einen ungeftörten Appetit, juweilen fogar anfcfieinenb großen junger. SBiU
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copy;ie acute Gsntjänbung bcr ^)uflebevl)aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;147
man a6er bte Aranï^eit mit (Srfolg befämpfen, fo mufe biefer Neigung entj^ieben entgegen getreten raerben. Sn ben erften beiben Sagen laffe man mir etroaê $en Derabret(f)en, am britten Sage Äleienfutter unb üor bent a^ten Sage geftatte man fein Äörnerfutter. copy;agegen mn^ bem patiënten üerjc^lageneê SBaffer ftetsect; ad libitum raquo;erabfolgt werben.
copy;ine jtoeite Slufgabe ber 2)iät bilbet bie (Sorge für einen temperirten, jngfreien Stall nnb für reidjlidje Streit. 6ê musect; ben Spieren oor SCKem reg;elegeiif)eit gegeben werben, fidj einlegen jn fonnen nnb bequem ju liegen. 4Merburct) werben junäd)ft bie oft Ijeftigen Sc^merjen am meiften gemil= bert; and) für ben Ablauf beä Sßrojeffcl ift basect; Siegen offenbar nic^t Dl)ne günftigen copy;influ^, wie ansect; ben angegebenen S)ebiictionen ber 3teï)= l}iifbilbung fid) raquo;du felbft ergiebt. SSlaine, SBilliomê unb anberc englifd)e Sd)riftftel(er betonen gans befonberö ben SBertt) beê Siegenê bei biefer Äranffjeit; SBilliamê empfiehlt fogar baä ^ßferb nieberjulegen, wenn esect; fid) nid)t freiwillig einlegen follte, ober aber .baêfelbe in einen ^.ïngegurt ju bringen. Selber fmb bie $ferbe itic^t im Staube, oljne gefährliche Solöen längere gdt Ijinbnrd) 311 liegen, fonft würben biefe ^rojeffe fid)erli(^ oft oiel günftiger oerlaufen. Unter biefen Umftänben muffen wir mtö in ber 9legel barauf befdjränfen, ba| wir ben Spieren basect; Siegen fooiel als möglid) bequem unb baburd) unfdjablid) machen,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; #9632;
ba^ für ein möglid)ft weid)eê Sager geforgt wirb. [Red)t üort^eilï)aft ift ferner weidjer SSoben, So^e, Sägefpäl)ne ober felbft weidje @rbe ober Sanb. @ê wirb and) l}ierbei ein leidster unb gleid^mäpiger reg;rud auf bie So^le auêgeübt, weldier bem .gmfbein als Stü^e bleut unb basect; ^)erab= feilten beêfelben biê gu einem gewiffen @rabe Derl)inberii fann.
53tar^ S'ugger empfiehlt jn bemfelben ßwede ein offenbar etwasect; ïjeroifdjeê unb weniger ju empfe^lenbeê Mittel: er lä^t namlic^ ben relje* franfen ^ferben fanftgro^e, runbe Steine unter bie .gufe binben, um naä) feiner 2lnficl)t bie im Uebermaf? bort angehäuften „huraoresquot; burdj ben Srnd ju befeitigen. copy;ie 3bee ju biefem Sßerfa^ren ift wof)l in einer Sßorfc^rift Xenopljou'ê 511 filmen, bie sect;ufe ber ^pferbe l^art unb wiber= ftanbefähig jn mad)eii. ^iernad) fott man baê ^Pferb beim ^pu^en auf ein ^ßftafter ftellen, weld)esect; burd) 3luffjutten oon fauftgro^en Steinen Ijergefteltt wirb. 2)ie ^raquo;ufe f ollen l)iernad) runb unb f eft werben „— *ai ocQoyyvkovs xoug nóitag tov ïmiov oipezat.quot;
copy;icfelbe Senbens üerfolgte offenbar au^ basect; üon ïtanjio öor= gefd)lagene aSerfaï)ren. 9lanjio fuc^t babttr^ einen leid)ten unb gleid)= mäßigen copy;rnd auf bie Sol)le anêjuüben, bafe er mit Salgwaffer unb (Sffig getrönïteê SBerg auf biefe legen nnb burd) eine 3JïetaEplatte be= feftigen läfjt. 25ie 5Wetallpïatte l^ot finten an ben Sradjten eine 3Ser= längerung mit gwei Deffnungen, burd^ weläje ein 33anb gebogen, um bie SBanb beê sect;ufeê geführt unb fo bie lentere feft jufammengebrüdEt wirb. 2)abei wirb Äälte auf ben 4?uf angewenbet unb ber patient auf Stein1
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148nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;lt;£rfte Slbtljeilung.
pf{after geftcüt. copy;urdj biefen, öon aKeit laquo;Seiten auf ben sect;nf eintótrfenben copy;rutf ïdiU Stanjio bic 2:ï)iere in raquo;enigen Sagen ïjerfMen.
@sect; erinnert biefeiS Sßerfa^ren lebhaft an b'e Skïjanblung, melcf)e Sóï)neqfen Borfc^reibt: S)erfelbe empfiehlt bei ben an ber 9ïeï)e leibeuben ^ßferben bie ^raquo;ufeijen niöglid)ft f eft anjieïjen jn laffen, nnb beljau|)tetr bafe fie fonft „^ïattïinfigquot; würben.
ßur teisteren Êinroirïung ber örtlidj angewenbeten Äälte empfiehlt eê ftd), bie @o^Ie üon bent jerfaïïenen sect;orn ju befreien; bagegen ift eine raquo;eitere 3?erbünnung ber @ot)le jn raquo;ermeiben, toeil bie copy;enfung beê sect;ufbeineê ^ierburd^ nur begünftigt mirb. S)ie ^ufeifen muffen entfernt merben, raquo;Drausect;gefe|t, ba^ bie g-eftigfeit besect; 2Banbï)orneê bieê überhaupt äuldfjt.
2Die genannten aKittel bilben ben ^eilapparat, ber unS jur 23e= ïdmpfung besect; acuten Sßerfc^lage jlaquo; copy;ebote fte()t. SBirb biefe 23e^anbhiug redjtäeitig eingeleitet nnb epact burd)gefiil)rt, fo ïann man mit äiemlicf)er copy;id)erl)eit ber ^eilnng in 3—8 ïagen entgegenfe{)en. Soüte biefelbe in biefer 3eit nicf)t eingetreten fein, nnb geigt bie eingefallene Amte bie bereite erfolgte SMêlocatimt besect; |)ufbeinesect; an, fo ïann man raquo;enigfteitsect; auf eine raquo;eitere Stägige reg;auer rennen, tüä^renb inel^er mit ber a3e= ï)anblttng fortgnfa^ren ift. Ski fd)tDereit ^ßferben mit flauen ^ttfeit fann man nid)t feiten beobadjten, bafe biefelben öor bem copy;nftellen in baê SBafferbab bcffer geljen, als nacf)^er. copy;tird) biefe @rfd)einnng barf man ftc^ jebo^ nid)t Bon ber Slntoenbung ber Äftlte abfd)reden laffen. copy;sect; ift biefeS jum Sljeil burd) bie toaljrenb beê copy;telene in golge beê onbauernben copy;rudee ber ^örperlaft benrirften 3erruitgen bebingt, jum S^eil Bon ber S)urd)feucl)titiig besect; ^nfeS nnb ber größeren 5fta^giebigïett beêfelben ab= gängig. 5JJait ftel)t besect;I)alb, bafj bie Spiere balb, nac^bem fte anS bem 23abe getommeit, ftd) einlegen nnb fo (Srlei^terung finben. Cierflitó aber ergiebt ftc^ jngleicl), bafe, wenn bie Patienten überhaupt Biel liegen, bie ejroct bttrc^geführten @isect;umfd)läge unb falten gomentationen ben 35orjtig Berbienen. 2)iefelben l^aben mir ben großen 3lad)tï)eil, bofe basect; Sager ber Spiere bafiei feljr leibet.
Um bei fe^r ftadjen unb weisen Intfen baê 3Utfweid)en berfelben bttrd) basect; SBaffer ju ^inbern, empfiehlt esect; ftc^, biefelben Bor bem @iit= ftellen in balt;3 SBaffer einfetten ju laffen.
Sobalb enblid) bie gefteigerte Sxmperatur am sect;nfe fowie attc^ bie ^pulfation ber geffelarterien oerf^Wunben ift, fällt in ber 9fiegel bie Snbication für bie SlniBenbung ber Äälte fort; olebann ift entweber ^)ei= lung eingetreten, ober eê ^at ft^ (Senfnng beê ^ufbeineê mit 33lbfla^ung bej. ^ertiorwolbung ber (Soï)Ie eingefteHt. SBaljrenb im erften galle bie SBeljanblnng ausgefegt raquo;erben fann, unb nur nodj einige Sage giu^e notijwenbig ift, mufe in bem jtoeiten gälte bie Slbaption besect;^)nfesect;, insect;= bcfonbere ber So^le an bie raquo;erdnberte (Stellung besect; ^ufbeineä eintreten,
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Sie acute (antjiinbung ber ^mfteberljaut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;149
laquo;nb bem ï^erapeuten ffilö bie 3lufgal6e 311, biefen Sßorgang ju imter[tü|en. 50ïtt bem ^erDomöIBen ber Soljle fcE)toinbet bie Sa^mï)eit meljr unb me^r. 3n btefem laquo;Stabhim tft ba^er eine Sßerbünnung ber @oï)Ie angebrad^t, roeil biirc^ jenen Vorgang bie Slnpaffung beê ^ufeS on bie üeränbertc Sage beê ^raquo;ufbetneê erlei^tert wirb. 3quot; bemfelben Swede ift bie 3luf= Weisung beê ^ufeê bnrc^ gompreffen öortïjeütjaft.
^öon ber entjünbungêttjibrt gen Söirïnng einer fcfjarfen Einreibung an ber Ärone ift nitf)t raquo;tel ju erwarten. SMefelbe ift jwar öon namhaften ^ractiïern (^aubner, copy;pinola u. 21.) empfohlen raquo;orben; ber Sltu^en biejer 23e^anblnng ift aber raquo;eniger auf eine copy;erbation, aB Dielme^r auf bie tuit ber SBirïïmg ber (Sd)arffalbe raquo;erbunbene Hebung ber Ärone jurüd= jnfii^ren. reg;ie Slnf^toelïung ber Ärone fitf)rt namli^ ju einer Hebung ber mit i|rer SSafië na^ unten gebrängten ^apitten. Sluf biefe SSeife ïann burc^ bie fdjarfe copy;inreibung auf eine üort^eil^aftere Silbung ber SSanb besect; sect;itfeê f)ingeraquo;irït, unb bie (änttBicfelnng beê Sde^ufeê jurüd^ gehalten werben, ^aubner (a. a. £gt;. @. 429) ïonnte bal}er baê sect;eben ber gefenften Ärone nac^ ber Sluwenbung ber @d)arffalbe mit Dïec^t ale ein günftigeS S^^en erhären.
grfolgt perforation ter ^ornfo^ïe, fo mufc für ben Slbflufe ber pandje (Sorge getragen raquo;erben; bie bloêgeïegten 2Bei(^tf)eile fhtb raquo;or 3Serunreini= gnng ju fd)ü|en. SScn großer SSi^tigfeit ift ein möglid)ft weiter Staub; ï)ierbur^ wirb einerfeitS ber raquo;eiteren Senïung besect; ^ufbeinesect; ein leister £)rnct entgegengefe^t, anbererfeitê werben £luetfd)ungen ber @o^Ie öer= ï)inbert.
3Birb an ber einen ober ber anberen (Stelle ber Ärone Soêlöfung besect; lt;2aumeê unb 2)urd)bnic() einer glüfftgïeit beobachtet, fo ift oor allen £)ingen für einen Slbflufj biefer, in ber 9tegel au ber @oï)le entftanbenen Snt= jünbimgêprobucte Sorge ju tragen. 3u biefem 3wecEe mufe au ber be= treffenben Stelle ber reg;Dl)le in ber weisen Sinie eine eittfvred)enbe @egen= Öffnung f)ergeftellt raquo;erben. Steiït fic^ in golge fc^neller ^nfbeinfenïnng £lnetfc|ung unb üftecrofe ber gleifd)fol)le ein, fo ift eine balbige copy;emar= cation Ijerbeijufüljren. ÏRit bem Dtinnmeffer raquo;irb bie necrotifd)e Stelle, bie fic^ burdj il)re graue, wei(^e aBefd)affen^eit unb baê Dlic^tbluten ju erfennen giebt, frei gelegt unb bnrd) warme Umfd)läge ober 33äber bie bisfecirenbe Eiterung unterftü^t. Slufeerbem forge man für möglidjfte üïeinlic^ïeit, eüent. unter 2lnraquo;enbung non copy;esinficientien, Sarbol, (Sf}Ior jc. SBenn nad) einigen Sagen bie Sófung jnm größten Styeil erfolgt ift, fo entferne man baê Stürf mit ber pincette ober Äornjange. 3n ber 9fiegel reicht bie 51ecrofe bis auf basect; ^ttfbciit, fo bafe jugleid) ein Stüd Anoden abgeftofeen wirb. SBirb für ben normalen Slbflufc ber 3auc^e mamp;)t geforgt, f o bewirft biefelbe eine biffufe Gmtjünbung ber ^nfleber^ant, raquo;el^e in ber 3legel mit raquo;oUftanbiger ^Iblofung beê sect;ufeê (Sluöf^n^eu) enbet. Surc^ biefen Sluêgang wirb ba^S Seiben fteté unheilbar, unb urn benfelben
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150nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; (Srfte 3lbtï)eilung.
ju öer^inbern, liefeen bie älteren franjöftj^en ïï)ierarjte (guerft reg;trarb) bie ganje ^raquo;ornjo^Ie entfernen. iDte SSorttieile biefer Dperation ïöituen jebo^ einfacher bnrcf) eine (Segenöfnnng in ber toeifeen Sinie erlangt to erben.
3. copy;ie ßornplicationen mie Peuritté imb Aoliï jinb i^rer 9iatnr ent= fpredieub gn bet)aitbeln, worauf ^ier nid^t nä^er eingegangen merben faun.
Sie aïteften (Sajriftftelter ïiaben bereite bei ber frifdj entftanbenen [Re^e bie SSewegung ber Spiere alê Heilmittel öorgefc^lagen. (Sd)bn Sl^ft)rtnsect; empfiehlt baê rel)efranïe ^Jferb töglic^ ju führen, ober gum .g)Cnungel)en JU JÖjingen (avdyxaïe óè xai^^isQav neQiS-azelv). copy;benjo ^aben ftcï) bereite gaqfer, (Seuter, SBeibolb, copy;rieben u. 51. für bie günftige SSirfung ber Skmegnng anêgefprocfien. 3quot; copy;nglanb ï)at nament= lic^ Sroab mit aller (Sutjc^ieben^eit für bie erften copy;tabien ber Aranïljeit ber SSetoegnng baê SSort gerebet. Saunier fagt: „SBenn man am Stage früï) bemerft, basect; ein *ßferb re^e ift, fo reitet man eê ben ganjen Sag l}inburd); nimmt man esect; aber bes* Slbenbê fpat gewaljr, fo mufe eê bie folgenbe 5(lad)t geritten merben.quot; Sind) Sftobet (@. 200) mill burd) eine mäßige 23emegung bie geftorte SSlutcirculation mieber inê copy;leid)gemid)t bringen. Sin f er (@, 294) befcfyreibt eine berartige a3eobad)tung, mobei bie balbige 23etoegung jmar eine SSefferung beê Oaugeê l)erbeifül)rte, akr bie meitere (äntmidelung ber ^ufentjünbung ni^t befd)ranïen ïounte.
SSo^l feiten toirb raquo;on biefem graufamen SSerfaljren copy;ebrani^ gema(l)tr menn nid)t bie obmaltenben Umftdube bie Slnmenbnng beéfeïben gebieten, j. 33. bei Strmee=^ferben int gelbe. reg;erabe unter biefeu Sgt;erl)ältniffeii iÊommt bie ÏRtfyt nid)t feiten oor, inbem ju copy;iatfeljlern unb copy;rïaltnngen namentlid) in SMüouaïê raquo;ielfältig reg;elegen^eit geboten ift. sect;ier l)eiBt e^ oft „SKarf^iren ober (Sterbenquot;, unb bann barf and) baê äufjerfte üßittel nit^t uuoerfndjt bleiben. Sn fold)en gallen ïiabe id) felbft oft beobad)ten tonnen, bafs SBemegung ber Spiere SSefferung unb ooKftäubige Teilung ^erbeifflï)rte. (£ê ift jeboc^ ju bemerfen, bafj auf folgen Dlu^en mit einiger 2Baf)rfd)einlid)feit nur bann gu redeten ift, menu basect; Seiben oor= ne^mli^ olä iïKuêtelr^eumatiêmuê auftritt, unb bie ^ufentgüubuug uict)t ^oc^grabig unb üor allem uod) in bem erften (Stabtum ftd) befinbet. Slber and) auf bie Sefeitigung ber entjünblidjen a?orgänge in ber ^ufteberïjout faun bie Äörperbemegnng uad) meinen SSeobadjtnngen raquo;ort^etl^aft ein= mirfen; benu id) l)abe oon biefem a3erfal}ren mieber^olt bei ^ferben Teilungen beobachtet, bei benen bie SBärme ber Hufe, bie ftopfenben Strterien feinen 3raquo;cifel barüber liefeen, bafe bie Hquot;flebert)aut erïranft raquo;ar. Db in folgen gaïïen blofe ein ßongeftiojuftanb öortjanben mar, ber burc^ bie Socomotion anêgeglid)eu mürbe? 2)afe bie Socomotion einen t)erDor= ragenben copy;inflitfj auf bie asiutcirculation im Hufe anêübt, ift bereits früher erörtert werben, uub cä märe beêfjalb in ber %i)at benfbar, bafe in foldjen ganj frifc^en, acuten gallen bie Socoraotion and) gegen baê Huf5
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S)ie acute copy;ntjünbung bet 4raquo;ufleberï)aut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;151
leiben gimftig tBirfen unb jelbft bie aSejeitigttng biefer acuten (StrcuIationsect;= ftönmgen ^erbeifüï)ren ïann. Shtcf) Fleming ertlärt ftcf) für bieje 2lnficf)t. (Saftleg (Spooner a. a. D.), beffen 3Kaffenbeobad)tung besect; aSerfd)lagesect; bereits früher bei 33efprect)ung ber Urfadjen gebaut raquo;orben ift, l^at glei^= fal(sect; bie güuftige SBirhtng ber Äörperbemegung anertannt.
reg;ie ï^erapie beê ÄnpH* ober 3lc6|ttfeS jerfamp;Ut in eine ^alliatiD= unb eine [Rabicalcur. reg;ie erftere ift o^ne gtottfd bie nricl)tigere, weit bie SRabitalcur fdjwierig, langwierig nnb tro^bera ni^t feiten oljne ßrfolg ift. 33et bem ^alliatiüöerfaï)ren aanbelt eê fi^ öorneljmlicl) um einen é(^raquo;| für bie (Sofjle. 2)ie lentere mnfe namentlicl) an ber 3e^e beim 3lnêf(^ndben gefront raquo;erben, unb beim Slufpaffen ber copy;fen fmb alle bieienigeu SRMfldjten gu nehmen, wel^e beim Sßoll^uf SSefprec^ung finben roerben. Snsbefonbere mufj baê |)ufeifen gehörig breit nnb fo ftarï ab= gebaut fein, bajj esect; feinen copy;rnd auf bie @ol)le auêübt. 3lm jaetf? mä|igfteu ift ein gefc^loffeneê, me^r nac^ ben Sracljten ju gelod)tesect; @ifen. Sie èc^tóierigïeit beS Sef4)lageê liegt aucf) t)ier meift in ber fd)lecl)ten, brühigen S3ef(f)affen^eit beê ÉJanb^orneS; ï)ierüon ift sugleid) bie @ebrau^sect;= fäl}igfeit ber ^ferbe für ben SMenft auf bem ^flafter abhängig. SSeim SSef^lagen mu^ auf bie 3eï)enn)anb befonbere 9tücÊfid)t genommen werben. 3n golge ber copy;enftmg bej. S)reï)ung beê ^ufbeineê ift biefelbe in ber Kegel ju lang. Siefe \moi)l, wie aud) ein S^eil ber gewu^erten Stattlaquo; fcl)icfjt werben jwedmöfeig mit ber StoSpel fortgeuommen. reg;ef(^ieï)t biefeê nic^t, fo wirb bie ju lange 3el)enwanb bei ber Selaftung beê g-nfeeê na^ raquo;om nnb oben gebrängt, unb barin liegt bie Slingbilbnng unb baê gDrtbeftel)en besect; entjünbnngêproaeffeS in ber a3lattfd)id)t begrüubet. SBirb aber bie 3el}enwanb fo weit fortgenommen, bafj bie i£eiten= unb ïraditenwanb oorjugëweife jum fragen ber Saft in 3lnfprud) genommen werben, fo erfolgt, wenn bie ^ornbefd)affenl}eit im Uebrigen eine gute ift, nidjt feiten mit ber 3eit eine allmcilige 58erbefferung ber ^ufform. 9tatürli^ barf baê copy;fen ni^t an ber ganjen 3el)enwanb frei liegen, b. ^. raquo;on ber ^ornwanb abfielen; baêfelbe würbe owë nal)eliegenben copy;rünben balb loder werben unb oerloren gel)en.
3nr Schonung ber ße^enwanb bleut ferner basect; fog. 3lufrid)ten beê ^ufeifenê an biefer Stelle; and) ift eine Unterlage Bon Seber ober fSrttj oft jwecfmä|ig. S)aê 3Serfaï)ren war fd)on frft^jeitig in ßiiglanb gebräud)= lid) (SSlaine), unb ift neuerbingS Bon copy;ominif empfohlen worben. 2)a ber Strahl in ber laquo;Regel redjt ftart ift, fo fann berfelbe immerhin mit bem gifen in Serü^rung gebrad)t werben. Seine ïragfa^igfeit ift ber eiafticität wegen jwar nur gering, inbefj um fo ergiebiger ift bie ab= fd)Wä^eube SBirïung beSfelben auf grfd)ütterungcn. 3m allgemeinen ift feftauljalten, bafe ber Ke^uf bie @ebraud)êfaï)igfeit ber Spiere auf hartem SSoben ftetê befd)rdiift, in ben ï)öf)eren copy;raben ganj aufgeben fann. (Stete Slufmerffamfeit auf ben a3efd)lag, bamit bie -sect;ufeifen nicl)t oerloren
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152nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;ßrfte 9(btljettung.
ge^en, öfteres ginfetten ber SBanb fotootil toie audj ber So^Ie besect; ^)ufeê nnb Borfid)tigeê Peinigen ber letteren bilben bie totc^tigften ^raquo;ütfêtnittel für bie erijaltung ber Srauc^barfeit ber mit 3te^nfen behafteten ^Sferbe.
SSe^üglic^ ber jnm einfetten üerïüenbeten copy;alben fei bemertt, ba^ sect;arjlbeim{|^ungcn ï)ter Don Stufen finb'. 2lu^ gemährt basect; (ginf^ntieren mit bictem Serpentin beim 33efd)Iagen meift gute copy;ienfte. copy;er copy;ebraud) ber ^ferbe anf toei^em SSoben Wirb burc^ ben Ste^uf, fofern berfelbe nic^t eine nngetDD^nIid)e copy;ntroidelung erlangt I)at, nnb baê ^uf^orn bie= jenige geftigïeit beft|t, meiere ben aud) unter biefen Umftänben faft immer unentbeï)rHd)eu S8efdE)lag ermöglicht, mä)t erï)ebli^ bef^ranït. copy;8 barf jeboc^ mä)t üergeffen werben, ba^ biefe Abnormität ftetó bie ^räbts^ofttion gu neuen (MrattÜotgcn in fid) trägt.
Sie 3tabicakur beê [Reitiufeê ift p Berfcï)iebenen Seiten üerfucfjt uub juerft burd) reg;ro| in Singriff genommen morben. copy;rof?, beffen Slnftc^t über bie uäd)ften Urfad)en besect; Äiiollt)nfesect; bereits ernannt ift, empfiehlt in feiner 1847 erfd)ienenen, ben 3lel)^uf be^anbelnbeu Wtono--grap^ie an ber ^e^enmaub, bid)t unter ber Ärone einenquot;quot;Sluêfc^nitt jm raffeln, fo bafe bie gleifc^frone an biefèr Stelle nur nod) mit einer bönuen, nachgiebigen $omfäity bebedt bleibt. laquo;Räubern biefe 9iinue mit 2Sad)S ober einer äl)nlid)eit 5)ïaffe auegefüllt ift, wirb an ber trone eine Salbe applicirt, moburd) eine 3leijung, aber feine e.rfnbatiöe entjünbung Ber= anlaßt werben füll. £ierburd) will copy;rofe baê nac^ feiner 2lnfid)t öer= minberte SBa^St^um an ber Ärone öon -Jleuem anregen, nnb na^ ben SKittljeilungen beéfelben ift mit ber ßeit eine Teilung besect; 3lel)l}ufeS ^ier= bnr^ nic^t feiten erjielt worben.
@in ä^nlid)esect; SSerfa^ren l)at fd)oit o. @iub nnb fpäter reg;ol)ier an= gegeben; B. @inb liefe bie 3el)enwanb, jwei Singer breit unterhalb ber Ärone, biê jum eifen in ber breite öon trier giugern abrafpelu, fo bafe bie gewnd)erte S51attfd)id)t öoltftänbig frei gelegt war. Stof biefe @teae würbe alêbann wa^reub einer 9kd)t eine Salbe üon Sublimat, Äal! uub Sllaun gebraut. Wm näd)ften SJtorgett würbe bie je^t wunbe copy;teile mit SSeingeift, 3lloë= nnb üß^rrljentinctur abgewaf^en, barauf mit einer ^ar^ falbe bebedt uub öerbunben. copy;er Serbanb war aüe 48 copy;tunben ju erneuern, copy;er giel)I)itf foK anf biefe SBeife in 3 SKonaten geseilt werben.
68 unterliegt feinem ßweifel, bafe burd) btefeê raquo;erfahren bie Teilung, bej. eine aSerbeffermig ber ^nffonn ergielt werben fann. reg;urd) ben an ber 3el)euwaub angebra^ten Ouerfc^nitt wirb bie Ärone oor ^BreEnngen üon unten gefd)ü^t, fomit werben Stauchungen oermieben, unb bie |)nf= frone in bie Sage gebrad)t, baê neugebilbete sect;orn in ber normalen 3fttd)tnng nad) unten ju fd)ieben. copy;aSfelbe wirb aber, wenngleich nid)t fo fd)neH, burd^ basect; oben angegebene Skrfaljren (SSerafpeln ber Se^eu= wanb) beim a3efd)lagen errei^t. copy;abet gewährt baê lentere ben Sortfjeil, bafe ber copy;ebraud^ besect; ^Sferbeê uic^t ganj unterbrochen wirb, wie biefesect;
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reg;ie acute (Sntäünbung ber ^uflebertjaut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 153
bei ber ö. lt;Binb unb reg;ro^ angegebenen SBebanblung für eine fürjere ober längere 3eit not^wenbig ber %aü ift. Wit IRücffidjt auf bie ^ent= jntage immer er^ebli^en Unter^altungêfoften ber ïïiiere raquo;erbient basect; ^altiatiüöerfa^ren gloeifelloS ben SSorjug.
9leuerbingê ift raquo;on sect;ingft ein raquo;on bem raquo;ortgen ttefentließ ab= toeic^enbeä aSerfaI)ren jur Teilung beê Dte{){)iifesect; em^fo^len morben. copy;aêfelbe befteï)t barin, ba% ooit ber 3e^nfpièe ailê S*ei rinnenförmige 6inf^nitte burd} bie ^ornwanb bisect; nac^ oben ju ben (Seitenteilen ber Äroneimulft geführt werben, hierauf raquo;irb ein ^ufeifen, welnee mit einem SSugel raquo;erfe^en ift, ber über bie Setjeiwanb ^inwegreid^t, auf= gef^Iagen. Sn ber aRitte biefeê SSügelê beftnbet fify eine (Sd)raiibe, toel^e gegen basect; Don bem übrigen sect;uf gtei^fam abgetrennte copy;töd ^oramanb fenïrecï)t gerietet ift. S3ei ber Stnmenbung biefer @d)raube toirb jeneê lt;BtM ^ornroanb gegen baê ^ufbein gebrnett, alfo in eine, bem biölocirten ^ufbein entf^rec^enbe Sage gebraut, hierin fomo^l, als and) in bem Umftanbe, ba^ bie 3eï)entoanb jebmeber Srndwirfung, nament= lic^ aber ben ^relhmgen oon unten entjogen wirb, ift ber SBortljeil bee ^ingft'fdjen aSerfa^rensect; ju fiid)en. Sie Be^enroanb wirb bnrd^ ben SSügel bes ^ufeifenê fo fi.rirt, bafe bie burd) bie SSelaftnng berfelben öer= xirfad)ten a?erbiegungen beê nad)n3ad)fenben SBanbborneê nuumebr anfrören. Sei raquo;orfic^tiger Slnwenbung gelingt eë ben 9ïebf)uf 511 befeitigen, unb gwar ift biefeê Qid erreid)t, raquo;enn bie SBanb oon ber Ärone btö gum Srageranbe nad) unten geraquo;ad)fen ift. hierüber öerget)en in ber Üïegel 6 biê 9 donate. SMljrenb biefeë ßeitranmee ïann basect; ^jSferb, abgefeï)en raquo;on beu erften 4—6 Söodjen, bie ein ftarfeê 2luftoeid)en besect; ^ufeê bur^ Êiuftellen in SBaffer ober bnre^ ltmfd)Iäge notijwenbig machen, ju gemö^n= lieben Sieuftleiftungen in langfameu copy;angarten, befonbersect; axtf meinem Soben oft oerwenbet raquo;erben, ßuv aSeförberung beê ^oniwa^êt^nmeê lä^t |)ingft bie Ärone wödientlicb einmal mit einer, auê (Sant^ariben, copy;oppeljobquedftlber, Serpeutfiin unb gett befteï)enben copy;albe einreiben.
S3ei einem nad) beu ^ingft'fdjen aSorfd)riften raquo;on mir bebaubeltem ^ßferbe murbe ber Sfte^ttf in 9 ÜKouateu raquo;oltftänbig befeitigt, allein bie brodlige Sef.^affen^eit besect; 2Banbï)ornesect; mar ber Bollen @ebraud)5fal)igïeit beê S;^ieresect; immer nod) binöerlic^.
3um (Sc^luffe fei no^ erradl)^, bafj neuerbiugê oon (grcolani ber 3tel)f)uf alsect; eine 5piljfraufbett bcjeidinet worben ift. Sn bem „Archivio di Medicina vetermariaquot; 3at)rg. 1876 befd)reibt ßrcolani beu 9te^uf, iuê= befonbere bie burd) bie aSeränberung ber meifjen Siuie au ber lt;Sol)le auf= tretenben aSerduberungen.- reg;iefe bnrd)Ioc(jerte SSefc^affeubeit beê sect;ornesect; würbe befannlidj oon ben granjofen alsect; „fourmilière'' (Slmeifen^anfeu), in (änglanb aïsect; „pumiced footquot; (aSimfteinfufj) bejeic^net. Sn ben Süden ber ^ornmaffe fyat copy;rcolani einen pij oorgefuuben, ben er alé Achorion keratophagus beäeid)net unb aio bie Urfad)e biefer Skränberung
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154nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;ffiïfte raquo;tïieitung.
betrautet ^at. reg;iefesect; sect;ufleibeit nennt copy;rcolani „Onychomykosis ber 6inf)nferquot;. copy;erfelbe Slittor toitt and) eine 3Wübe in biejen ^ornt^eilen gefnnben ^aben, bie in ber begeidjneten 3eitfcf)rift obgebübet raquo;orben ift. 6ê bebarf wo^l ïeiner weiteren Setóeiêfü^nntg, bafe bieje aSorfomm= niffe als rein jufdffige ju betrapten jtnb. SBer eine acute entwidelung beê 3ïcPttfc8 einmal beoba^tet l)at, wirb fdjtterittdj in bie aSerfuc^ung ïomtnen, biefem Hebel eine parasitäre 5Iatur jujujc^reiben. SBie eê aber fo oft in neuerer 3eit beim 2luffinben üon ^arajiten gefcf)e^en ift, ïjat ait^ l)ier eine 3krwecï)felung jwijc^en llrfad)e unb Sßirfung ftattgefunben. Sie aJtilben fDWcl)l wie bie ^jSilje finben in ben porofen ^ornmaffen günftige @j:iftenjbebiugungen xmb fiebeln fi^ beêl)alb ^ier an.
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Zweite 2lbtf)dlung. éefykx\)nftt Jufïftnbe hn sect;omkapftl
I. 3l6tvei(|ungett üon ber normalen groim nnb reg;r5^e.
SlUgemeine ^ctindjtmtfl.
(SotoDÏ)! in ber gönn toie aud) in ber copy;röfee bieten bie $ttfe ber ^Sferbe titan^erlei 35erf(^iebenl)eiten, bie aber nur jum £l)eil aïsect; franï= ï)aft angejeï)eit merben fónnen. 3Siele biefer Slbweic()ungen liegen nod) innerhalb ber pt)r)fioïogi|^en copy;renjen, ntan^e berfelben muffen fogar alsect; t)ort{)eil^aft betrautet raquo;erben, tnbem fte bie Sßirfungen anbertoeitiger get)ler 5. 33. in ber (Stellung ber copy;liebmafjen aitfju^eben ober bod) 'ju milbern beftimmt finb. Slnbere aber geben bie Urfadje 511 (Ijïomfdjcn Sa^m^eiten ab ober lieben bie reg;ebrau^lfäl)igfeit beS ^SferbeS 511 getoiffen 2)ienftleiftnngen ganj unb gar auf.
Sie copy;röjje beê ^laquo;fcê foil jund^ft jnr reg;rêsect;e beê ^ferbeê im graben Sßer^ättniffe fielen, ^ieroon laffen jtd) aber ntdjt feiten 2lbweic^laquo;ngen cortftatiren, bie balb o^ne jebe aSebeutung fmb, jutoeilen aber bie reg;e= brand)êfa^igfeit nnb nrirtfyfdjaftlidje aSertoert^nng beê 5pferbeê me^r ober raquo;eniger beeinträi^tigen. reg;o fteltt ftd^ in eblen 3raquo;cl)ten juweücn eine bebenflic^e SSerfeinerung ber ^)nfe ein, bie mit aSerminberung iljrer 2Biberftanbêfal)igfeit raquo;erbunben ift. Sei großen 2lnftrengnngen uub nainent= lid) bei anfjaltenbem reg;ebrauc^ ber ^ferbe auf bem copy;trafeenpflafter geben feiere sect;nfe oft gu Sa^m^eiten a?eranlaffnng. (gbeufo föunen nnOer^alt= ni^mäfeig grofee 4)nfe mit nad)t^eiligen folgen üerbunben fein.
Sie lyrage ob unb raamt ein fold)er 3quot;ftttnb alê franïfjaft, ober nur atö eine SSariation in ben ^^ftologifc^en SilbnngSüorgängen anjufefien ift, läfet ftc^ in bem gegebenen gälte oft gar nid)t entfd)eiben. D^ne ßweifel gehören ntand)e biefer sect;lbraquo;eidiitngen ju ben letteren, tropem aber finb biefelben mit einer a3efd)ranfung ber @ebrau(^sect;fal)igïeit beä ^Sferbeê oerbunben. Söju ïomntt, bafj öiele biefer 3quot;ftöube eine ^ßrae=
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156nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Smette Slbttjetrung.
bi^ofttion ju cmberweitigen copy;rïrauïungen einf(ï)Iiefeen. SSon bem @tanb= punïte besect; practifc^en Sebürfniffeê auêget}enb, muiten ba^er auc^ bieje mit in bie Betrachtung ^ereingegogeu werben.
copy;ie gonn besect; sect;ufesect; toirb in erfter Sinie öon ber copy;telluug ber ^onitoanb beftimmt. ^e meïjr bie lentere in iïjrem Verlaufe odu ber Ärone jum Srageraube eine forage 3li(ï)tung einjd)lägt, um jo raquo;eiter mufe notfiwenbig ber ^u[ in feinen unteren Stbttjeilungen tserben; je fteiler biefelbe ftct)t, urn fo enger erfdjeint ber sect;uf. Sei e.rtremer SMlbung ent= fteïjt in bem erften galle ber weite ober gla^^uf, in bem letteren ber enge ober aSocffmf. Bei feï}r jd)räger 3Sanb[tellung finbct fic^ regelmäßig eine wenig ober gar nid)t gewölbte, jïadjlaquo;! (Soï)Ie, baï)er ber Sflctrac; bei ber fteilen SSanbfteaung ift ftetê eine mel}r ober weniger ftarï gewölbte copy;o^Ie raquo;or^anben. Stuf bie entftel)ung biefer gormabwei^nngen, weldje inbeß ïcineêwegê alle alsect; fwtijologifd) betrautet werben bürfen, [tub folgeube llrfad)cit oou copy;nftufe:
1.nbsp; nbsp;Sie 33erer6uug. copy;S ift eine sweifeltoê feftftef)enbe 2:t]atfad)e, baß ebeufo wie bie garbe unb @tärfe ber 4?aare, ancE) bie sect;ufïraquo;cf^cffctt= ï)eit oou ben Eltern auf bie Sia^fommen übertragen wirb. S^on Simon SBinter erflärte auSbrüdlid), baß fowo^I ber 5lad)l)uf, üU and) ber enge sect;)uf itnb bie oerfd)iebene p^pütf^e Sefd)affen^eit beêjelben (g-eftigfeit, 23rüd)igfeit, (Sprobigfeit) oou ben (Sltent auf bie Siingen raquo;ererbt werbe. (gsect; gilt bieê oorsugêweife oou ber (Starte ber Derfd)iebeiten ^ufabfQuitte; aber and) it)re ^orm, refp. bie Slnlage pr aSilbung ber fyonn wirb raquo;ererbt. 5)er öorfid)tige gÄ^ter fd)lieBt batjer ^ferbe mit mangelhaften ^nfen oou ber Bucfyt aitó.
2.nbsp; nbsp;(Sinen wefentïic^en copy;inflnß auf bie fpätere |)ufform traben bie 6utwideInngeraquo;orgänge beê sect;ufeS. Sßd^renb beê in= trautertnen Gnitwidehmgêftabinmê ïommt natärli^ bie Vererbung aßeiu in a3etrad)t. 9iad) ber copy;eburt wirfen I)ierbei mancherlei Slujjeneiuflüffe mit; biefe erlangen oft fogar basect; Uebergewid)t unb raquo;erben fürbiefyorm ber sect;ufe gerabejn entf^eibenb. hierfür fprtdjt namentlid) ber Umftanb, baß bie ^lufe neugeborener fyo^len faft alle eine gleidje iyorm beft^en unb niemals berartige 2lbioeid)ungen jeigen. copy;ie Anlage ju Formfehlern ïann wo^l raquo;ererbt werben, aber bie letteren finb niemale angeboren.
2)ie weicfie, wenig raquo;erl)ornte proraquo;iforifd)e ^)ornfot)le fällt unter bem ausect;trodnenben (ginfluffe ber äußeren Suft unb ber med)anifd)en (Sin= wirfung ber Selaftung fd}on in ben erften 24—48 (Stunten größtentljeile ab, unb bie beftnitioe reg;ol)le fowie ber Strahl ïommen je^t jum 3?orfd)ein. reg;ie gönn bes sect;ufesect; ift nun bie eineê nac^ unten fc^toac^ raquo;erjüngten 6i}linbersect;, alfo eine ber fpäteren sect;ufform gerobe entgegengefe^te. reg;iefe reg;e= ftalt ift eineêtljeilê burd) bie in ben unteren 2lbtl)eiluitgen fc^wäd)ere f)ornwanb bebingt, anberentï)eilê bie fyraquo;löe ^er iquot; ^er Gittwid'elung ju* rüdgebliebenen @ol)le. SHit ber weiteren Sluêbilbung biefer S;t)eile erlaugt
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^ef)teï)afte 3uftänbe ber Jpornta^fcl.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 157
ber sect;uf feine jpätere gorin. copy;ie (gntttricïehmg beê sect;iifeê bauert minbeftenê f o lange tok bie beê Aörperê übertiau^t; 6larf Ibe^anptet, bafj biefelbe erft mit 8 Satiren üollenbet fei. Sd^ ntu^ in biefer ffiejie^nng auf bie @ntit)icïehmgêgefd)ic()te besect; sect;ufeê*) unb fpecieE ber @ol)le öemeifen unb roerbe mid) ï)ier auf eine furje SSefprec^ung biefer SSorgänge t)efct)ränfen.
ßsect; ift bafelbft nad)gewiefen worben, basect; bie Vergrößerung ber @£it)Ie beê ^)nfeê b. fy. baä 3Sad)sect;t^um ber S'teifdjfoijle raquo;aïjrenb beê intrauterinen 2ebensect; gröfeteut^eilä, nai^ ber copy;eburt aber faft auêfcpejjlidj an ber ^eripijerie berfelben erfolgt. 3)urc^ Dergïeid)enbe 3ät)tungen ber (Soï)ïen= papilten laßt fid) bies* nac^tüeifen. reg;ie Vergrößerung ber gleifdjfoljle fommt ï)ierna(^ baburc^ ju copy;taube, baß bie ?yleifd)blätt^en an iï)rem unteren, ber ^raquo;ornfofile jugetüenbeteu 3ïanbe, immer neue ^aptllen ber @DÏ)Ie eiupflanseu. Sffiä|renb bie 3leifd)bldttd)en au i^rer Safte, b. i. ba too fie ber f$fleifd)ttgt;anb auffi^en, mit eiuanber tierwad)fen, toerben an bem eutgegengefe^teu freien 3tobe üou ber Ärone aus neue Rapiden gebilbet, welche fpäter ju @oï)IenpapiKeu werben. 2luf biefe Söeife tuirb and) ber für bie Vergrößerung ber @oï)le uot^wenbige fftaara gef^affen, trol^bem biefelbe in einer gefc^loffenen unb unuad)giebigeu ^ornfapfel liegt. £)asect; @oï)leutt)ad)sect;t^um nad) ber Oeburt läßt ftc^ baï)er mit bem Sid'enrt)ad)iStljum eineê SSaumeê Dergleichen; baêfelbe gef^ie{)t auf bem S3ege ber SlppofUiou unb jmar raquo;on ber Ärone, beg. ooit ben gleifd)= blättdieu ausect;.
@sect; ift leidjt begreiflich, baß biefer 3Bad)!St^umsect;mDbusect; immerhin eine gewiffe Dtac^giebigfeit ber ^ornmaub raquo;orauêfe^t, bej. baß burd^ geft= ftellung ber SBanb j. SS. burdj ben ^ufbefc^lag biefem @nttoi(ïelungê= gange ein ^inberniß in ben Sßeg gelegt toirb. reg;erabe weil baê SBa^fen bmä) Slppofition au ber ^eripl)erie erfolgt, muffen alle biejenigen copy;inflüffe, weld)e bie unteren Slbtfjeilungen ber ^ornwaub feftftellen, baê SBai^êt^um ber @oï)le bel^inberu unb bie äHlbung eines engen sect;ufesect; begünftigen, wä^renb jene, welche bie räumlichen S5erl)ältniffe für biefeu Vorgang günftiger geftalten, ber Vergrößerung ber copy;oljle unb bem Sßeiterwerben beê ^)ufeê Vorfcï)ub leiften.
2)iefe öornel)mtic(j in äußeren SKomenteu beftefienben (Sinflüffe ju befpred^eu, bürfte um fo mdjx geboten fein, alê bie Äenntuiß berfelben in ben @tanb fe|t, bie ßuttoitfelung ber einen ober anbereu ^raquo;ufform ju be= günftigen, bej. bem 6?:ceß nad) ber einen ober anbereu Slidjtnug wirffam entgegen ju treten.
3u biefeu gehören:
1.nbsp; geud)tigfeit unb Srodenljeit.
2.nbsp; Eted)auifd)e(äinflüffe, namentlich bie Velaftung unb inbirect ber SSefc^lag, enblid^
3.nbsp; bie Pflege ber ^)ufe.
*) SKöIIer, SJiogaäin für gefammte S^ierljeillunbe. SBb. 38.
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158nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Sroette 3lbtï)eilinig.
ad. 1. gebermcmu lraquo;eisect;r ba^ in 51ietieruugêgegenben ber weite, auf |)öt}en ber enge -puf ju sect;aufe ift. 3weifeKoê jpieleu t)terbet bie 6rbH(^= ïeüèoerfialtmffe eine grofee 3ïotte, esect; finb biefe jebod) nid)t bie atteiuige Urfa^e jener gormabiueic^uugen. Sine geimffe ^Srabiêpofition mag an= geerbt jeiu, bie äußeren SSer^dttirtffc, namentlich ber 3lufenthalt auf feuchten SBeiben ift offenbar für baê 3uftanbefommeu beê ^la^l^ufeê raquo;on gang befonberer Sebeutung.
(£c^on Äerfting*) fogt: „bie reg;eftalt ber git^e Gt)ufe) ï)angt wm ber copy;nttoicfelung ber 91atur, biefe aber raquo;om ^eugfte unb ber Stute, ferner Dom SBaffer ober ber SBeibe abquot;.
reg;ie (gntwicfeluug ber @DÏ)Ie fiubet, mie oben ermähnt, jum groeten S^eil erft nadj ber copy;ebitrt ftatt. gn bemfelben Wta^e, mie fid) biefe raquo;ergrofjert, mufe ber ipuf an feinem ïrageranbe meiter raquo;erben, unb eê pngt fomit bie gönn beê ^)ufeê mefentlid) oon ber Sluêbilbnng ber @oï)Ie ab. SSirb ber sect;uf burc^ geu(ï)tigfeit anbauerub meid) unb elaftifdj erhalten, fo bleiben bie 33erl)ältniffe für biefen SSilbungêproje^ red)t t)or= ttieil^aft; bie ^ornïapfel ift ben an ber SBanb ^eruntermac^fenben 5ßa= pillen nid)t l^inberlid), fonbern lä^t biefen Vorgang unter möglid)ft gün= fügen SSebingnugen raquo;on (Statten gel)en. Sie burd)feud)tete unb elaftifd)e ^raquo;ornmanbmufe für biefen Gmttoidelungeproäefj umfo leichter Dïaum geben, alê bie bereits fd)räg geftellte SBaub unter ber SSirfung ber Äörperlaft immer mel)r in biefe Dïidjtuug unb üon ber laquo;Soljte abgebrängt mirb. copy;er sect;ttf mirb baï)er unter ber ßinmirfung feud)ter Sgeiben nid)t blofe meiter, fonbern bie @ol)le flacht fid) jngleidj ab (gla^l)uf).
3lnbauernbe S:rodenl)eit mirtt entgegengefe^t. @d)on |)oerbt**) be= ïiauptete, bafe bei $ferben, toelc^e oon feuchten SSeiben in trodene Ställe ïommen, bie |)ufe enger raquo;erben. Pellegrini***) tljeilte eine gleid)e S3cDbad)tung auê ungarifcf)en copy;eftüten mit: SBenige SOtonate nad). ber Ueberfü^rmtg in ben copy;tall mürbe ber oorver runbe sect;uf, läuglid), ooal. 9lac^ ben TOttljeiluugeuSafer'H) beft^en bie in ber SBilbnifj lebeuben ^Sferbe einen befferen, größeren unb fefteren ^raquo;uf, alsect; bie bomeêticirten. reg;ie copy;rtoeiterung beê sect;laquo;feä mirb burd) bie auf bie laquo;So^lenentmidelnng ungünftig mirïenbe 2;rodenl)eit gurüdgel^alteu. 2)ie ftane, unnachgiebige ^ornmanb befd)ränft ben SSilbnngêprojefe an ber Soïjle; bie lentere giebt and) in iljrem copy;emölbe nid)t nac^, fonbern nimmt eine concaoe gorm an.
SMefe 2lbmei^ungen liegen biê gn einem gemiffen copy;rabe innerhalb ber :pl)l)fiologifdjen reg;renjen. Ser enge sect;uf ift eine ßigentpmli^feit beê -sect;öt)enpferbeê unb namentli^ ber eblen Orientalen, ber gladjljnf beê ge=
*) Äerfting, Unterricht Sßfcrbe ju befdjlagen. 1777. copy;. 29. **) ^oerbt, Unterricht in ber ^ufbe^Iag=Äunft. 1827. ***) The veterinarian for 1871. p. 249. f) ebenbafelbft.
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gef)Ierf)afte 3uftänbe ber Jpornlapfel.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;159
meinen ^ferbeê tft raquo;orangêweife in 9tteberungen ju sect;aufe. 2)er raquo;eite ^ittf pafet ebenjotoeuig für [teinige ^ötjengegenben, raquo;ie ber enge ^iif für fnntpfige JHeberungen. 3lu^ ï)ter je^en raquo;ir raquo;ie überall in ber organifdjen giatur ein Slnpaffen bei Äörperformen an bie Stufeenöerpltnifje. g-ür bie 3lnnat)mereg;DTninifsect;, bafe ju ftarïe bej. maiigelljafte grjcï)ütterungen beê sect;ufeê auf bem parten refp. toetsen Soben bie Urfad)e ju biefen ^Drmaïraquo;raquo;ei(^ungen abgeben follen, j^eint mir eine p^fiologif^e Srflarung ju fel)len.
91i^t feiten raquo;erben biefe gormabraquo;ei(f)ungen fo erljeblid), bafe fte felbft unter ben paffenben Slu^enöerpltniffen bie reg;ebraucl}êfa^igfett ber 2;l)iere ine^r ober raquo;eniger ftören unb besect;l)alb au^ alê franf^aft bejeic^net ju raquo;erben oerbienen. lt;Bo ïann ausect; einer übermäßigen SSef^ränfung ber lt;2o^lenbtlbung ber S^aug^uf, jum ÏRinbefteu eine ^räbi^ofitiDn jur 3wang^ufbilbung l)erDorge^en, ebenfo raquo;ie eine übermäßige Qnitraquo;icfeluug berfelben jur e;rcefftüen glacïi^ufbilbung unb eublid) jur @ntftel)ung besect; aSoa^ufëë fü^rt.
ad. 2. 3Basect; bie SBirfung ber Äorperlaft anbetrifft, fo fommt im Slltgemeinen raquo;oï)l raquo;eniger bie copy;roße alsect; oielme^r bie 2lrt unb SBeife ber Uebertragung berfelben auf ben ^)uf in 33etrac|t.
Offenbar ïjat aud^ bie copy;roße ber Saft einen (Sinfluß auf bie (änt= raquo;idelung ber ^ufform. 3e erljebltdjer biefelbe, um fo mel)r raquo;irb bie Neigung jur fflilbung einesect; leiten ^)ufesect; beftel)en; attein biefer Urnftanb ift raquo;o{)l öon untergeorbneter Skbeutung.
aSiel raquo;tätiger ift bie Sßertljeiluug ber Saft unb bie Dtic^tung, in raquo;elc^er biefelbe einfättt. Sobalb ber £)rud ber Äörperlaft ungleid) auf ben sect;uf raquo;erteilt ift, fobalb in ?yolge abnormer copy;tellungen ber élieb= maßen bie üDJittelebene beê ^)ufesect; nic^t fenïredjt fteï)t uub bie A5ornraquo;anb an ber mebtalen unb lateralen Seite eine oerfdjiebene Stiftung ^at, fo baß einzelne @oï)lenabfQuitte in iijrer 6ntraquo;icïelung begünftigt, onbere be^inbert ftub, muß eine Störung in ber StuSbilbuug ber normalen \t)m= metrifdien ^ufform eintreten. reg;a^er finb fehlerhafte Stellungen regel= mäßig mit abnormen (af^mmetrifdien) ^ufformen öerbunben. 33et ber bobenraquo;eiten Stellung j. 33. raquo;irb burdj bie Sc^rägftettung ber lateralen ^)oruraquo;anb an biefer Seite basect; 2Ba^êtt)um ber ^leifc^fo^le geförbert, bie fteile Stellung ber mebialeu ^)Drnraquo;anb ift ber SoI}lenentraquo;idelung raquo;eniger günftig; bie lentere muß ï)ier alfo notljwenbig befdiranït raquo;erben. 2luf biefe SSeife fommt ber fd^iefe sect;uf ju Staube; bte laterale ^alfte gebort einer weiten, bie mebiale einer engen ^ufform an. 6in fo geftalteter lt;sect;uf raquo;irb bei ber bobenraquo;eiten SteEung regelmäßig angetroffen; bie umgeïeïjrte fyorm finbet jtd) bei ber bobenengen Steßung.
2)ie 3lnnaï)me copy;ominü'ê, baß bie %otm beä ^)ufeä ber reg;lieber= ftellung entfpred)en, unb baß ber sect;uf beim SSefc^lage biefer angepaßt
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160nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Srceite 2tbtf)ctlung.
toerbcn mufe, ift jtocifcïloS rid)tig, aber kiber nod^ ftl^t genug ïraquo;erücï= jxc^tigt hjorbeu.
copy;erabesu alê oerberblt^ utufe baê frühere SSeftreïien Beäeic^net merbeu, in iebetn %a\k bem |)ufe bie %oxm etueê uormalen ju geben.
SMefem reg;ruubfa|5e copy;omintfê ftimme icf) jebo^ uur tu fo toeit ju, aU eê fid) urn bie aSe^anbhtug ber £ufe ausgelaufener ^ferbe aanbelt. SBäljrenb ber Sutwidelungêperiobe liegt nac^ meiner Ueberjeuguug bie S-rage bod) auberê. Qsect; i[t mijt baran ju jtoeifelu, bafe man iu biefer 3eit auc^ auf bie copy;teltung ber copy;liebmafeen fotool)!, ioie autf) auf bie %orm ber sect;ufe abäuberub beg. öerbefferub eintoirfen ïanu; bod) baê erftere geprt nid)t ï)ierï)er, uub foil an einer auberen (Stette erörtert raquo;erben.
5lud} ber SSefc^lag übt einen copy;iuflufj auf bie %om ber sect;ufe aaS. 6ê ftnb hierbei nid)t jene S:ormabgt;Deid)uugen gemeint, welche bem sect;ufe öomberge^eub burd) eine paffenbe ober unpaffeube aSef^neibuug Don Seiten besect; Sefd)lagf^miebesect; erft beigebracht raquo;erben, fonbern bie toatjreub ber Qmttoidelung beê ^ufeê entftaubeneu bauernben gormabtnei^uugen. Wiavic Rugger behauptete fc^on, bafj bie ^ufe ber barfuß gdjcnben got)len garter, breiter uub ruuber raquo;erben. SBracg 6larf fagte au'j= brücïlid), bafe bie gntraquo;icfelung beê ^ufeê bur^ frü^eitigeu Sef^Iag be= ï)inbert raquo;erbe uub begrüubet biefe 2luftd)t burc^ genau mitgett)eilte a3e= Dbad)tuugen uub S?erfnc^e. Unter SSerüdft^tiguug ber copy;utraquo;idelungsect;= SSorgange ber èojjïe Idfet ftc^ leidet begreifen, basect; ber ^ufbefd^Iag raquo;ä^renb biefer geit eiueu ïjemmeuben giuffufe auf jenen SBilbungêprosefe auêüben miisect;, bafe bie So^lenentwicteluug burc^ benfelbeu befd)räuft raquo;irb, ber £uf fomit enger bleibt. Siefe SBirïung jeigt ftc^ ganj befouberê, raquo;enu baê ^ufeifeu einen fd}Täg nad) 3uuen abgebauten (altbeutfd)en) S;rage= ranb l)at.
ad 3. (Sbenfo ïommt bie Pflege ber sect;ufe,; namentltdj im unbef^la^ geneu 3quot;ftoube iu SSetradit.
gtu^t basect; junge 3;l)ier feine ^raquo;ufe uic^t regelmäßig ab, fo raquo;irb bic (Soljle uub 2Banb immer wiberftanbêfal^iger uub Ijinberlid) für bie 2lusect;= bilbung ber (2ol)le, für baê normale Söeiterraquo;erbeu beê sect;ufesect;. gbenfo faun eiu üerua^lafftgteê ober uu3raquo;edmdsect;igeê SSefdjuetben bie Urfac^e jur SSilbung fd)iefer ^ufformen abgeben, ^eter Êreêceutiuê ïanntc bereite biefe SBirtung besect; ffiefdjueibeue ber sect;ufe.
@. glemincj (Horse-schoes ana Horse-schoeing 1869. lt;B. 396) ctttrt bie 3ln= fi^t besfelben mit folgenben SBoiten: ,to pare and lighten the hoofs makes them large and strong.' SSteUetd)! flammt, rote Diele anbere oon bem copy;enannten auS= gefprodjene 3(nfd;auungen, au^ btefe Bon feinem 3ettgenoffen 3. SRuffnê.
@ê ift ferner eine längft betannte S^atfac^e, bafj Stufju^t im (Stalte enge Cmfe, Slufgu^t im freien, 5. 33. in l)albraquo;ilben copy;eftüten raquo;eite £ufe erzeugt. £)ie Srodeu^ett in ben Ställen unb bie größere geudjtigïeit ber SBeibeu ïommt offenbar mit in a3etrad)t. Xtifyt unraquo;efentli(^ erfdjeiut jeboc^ auc^
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5et)Ierl)afte 3uftänbe ber ^pornïapfel.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 161
bie Äörperkioegung für bie Sluêbilbung beê ^)iifeê. 2)ie aïnoe^felnbe 23ela[tung unb copy;ntlaftung, bie SSereugerung unb èrweitmmg beê ó)iifesect; trägt, tote bereits früher bemerït, wejentlid) gur ncrmalen ßrnäl)ruiig bei, ja biefelbe ift fogar Don jenen factoren unbebingt abhängig. 2Bie Diel nteï)r mufj biefeê wa^renb ber Ênttóidelung bes ^raquo;ufeê ber gatt fein. 5)ie ßirculation im sect;ttfe leibet unter betn SDïangel ait Äörperbetoegung, unb baê ïann für bie Qnttwicfelung beêfelben ttidjt o^ue copy;inflnfe bleiben.
3ur geftftellung beê Êinflnffeê besect; |)ufbefc^lagesect; unb ber 23ef(^nei= bung ber sect;nfe tourbe raquo;on mir an einer jwei ^aijxt alten copy;tnte mit normaler Stellung ber SSorberbeine unb regelmäßigen, gefunben sect;nfen folgenber SSerfn^ angefteKt:
SRa(ï)bem bie beiben iBorberljufe Dollftäubig gleichmäßig ausSgejdjnitten toareu, würben bie copy;röfeenDer^dltniffe berfelben geitau feftgeftellt. reg;ie SRcffungcn ergaben bei gleidjer 3öaubt)ö^e:
Sinter ^)uf. Medjter Jpuf. 3Beite au beu ïradjten ... 6,1 cmnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;5,8 cm
„ an ber copy;eitenmanb . . 9,5 „nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;9,3 „
S)er ettnaê weitere linfe .£nf würbe mit einem englif^en ßijeu bef^lagen, ber re^te Don 3eit jlaquo; ßeit auêgefRuitten unb nidjt befd^lagen. SSereitê nac^ ad)t SBocfyen raquo;aren bie copy;imenfioneu ait ben oben be= 5etd)neteu copy;tellen au beiben ^ufen Dollftäubig glei(ï), fie betrugen 6, i cm refp. 9,3 cm.
copy;rei ÏUouate fpäter war ber linïe ^raquo;uf bereits enger alê ber rechte. S)ie ÏReffungen ergaben:
Cinïer 4)uf. Setter ^uf. 1. Sßeite au beu Sracfyten ... 6,5 cmnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;6,8 cm
'2. „ au ber Seitenwanb . . 10,5 „nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;10,8 „
copy;ie SSanb au bem linten (befc^lageuen) .puf e war etwaê lof e, urn ba^er bie SBeite beêfelben genauer ju ermitteln, würben nod) ïïïeffungeu Don ber weißen Sinie ber (Seitemmiib ausect; Dorgcuommen, aljo ber größte (Seiteubur^meffer ber €oï)le feftgeftellt. copy;iefe betrug: 1. am linfeu ^nif 9 cm.
2. am redjteu sect;uf 9,8 cm. copy;urdj ben Sef^lag ift alfo ber urfprüugli^ weitere puf fo in feiner copy;ntwicMuug gehemmt, namentlich bie (gol^lenauêbilbung bc^inbert worben, baß fdjon nad) Dier donaten ftd) ein umgefe^rteê agt;erl)ältniß l)erauêftellte: ber uubef^lagene engere $uf war je^t bereits weiter feine gorm regelmäßiger.
gaffen wir baê copy;efagte ïurj gufammen, f o würbe nuf er (Srunbfatj lauten:
Sln^alteube ginwirfnug Don gcu dj tig feit, Sarfußge^en unb oft wieberl)0lteS aSefc^neiben ber SBanb unb @oï)le uuter= ftü^en bie 3tusect;bilbnng einer weiten ^ufform unb führen enb=
^uftcanf^eiten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;11
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162nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Srfte Stbt^eilung.
lid) gu $ïacf)= unb SSoII^itffiilbiuxg; aitl)alteitbe Sroden^eit, frü^jeittger Sejc^lag vtub üernac^ldfjigteé S3efc^nexben be= günftigcn bie SSilbung enger fmfformen.
aßon biejen allgemeinen @eftd)tsect;piinften auê müffen raquo;ir bie buri^ bie (Snttoicfelung bebtngten ?yormatiraquo;etd)xingen beê Imfeê betrapten, öon benen folgenbe öon bejonberem ^ittereffe ftnb.
1. C?cr toette ^uf (^Inrljljuf, Sptaitfynf).
Wlit biefem Flamen pflegt man jene ^ufform ju belegen, an raquo;eld)er ber Umfang ber @ol)lenflä(^e fetjr gro|, bie @oI)le felbft iiidjt gewölbt, concao, fonbern abgeflacf)t ift. 5)ie SSanb, nantentlii) au ber 3eï)e tier= lauft in fdjrager üïic^tuug unb bilbet mit ber horizontalen einen fpi^ereit SSinfel alê beim engen ^)uf, oft nur einen folgen oou 25deg; biê 30u. 2)ie Srac^tcn biefcê ^ufes ftnb meift Eurj, fcï)mad) unb ebenfalle fcfyräg ge= ftettt; ber (Strahl ift gewoljnlid) fräftig entmidett, fe^r lang unb breit, copy;ie gorm bes ^)ufeê ift eine runbe.
copy;iefe |)ufbilbung ïommt fe^r pufig, aber faft ansfctyliefjlidj an ben aSorberfüfjen oor. 5luf bem S)urc^fd)ixitte eiuesect; folgen sect;ufesect; erf^eint mä)t nur bie ^ornfo^le abgeflact)t, foubern and) baS ^infbein ^at feine SBolbititg me^r ober weniger Derloren unb ift an ber @oIjIenflftd)e ebenfo geftaltet. (Se^r {)änfig ift biefe ^ufform mit lofer SBaub öerbunben unb giebl oft aSeranlaffung gum @tveicf)en, jur copy;ntfte^ung raquo;on (Stine= galten, duetf^ungen ber @ol)le u. f. w.
SSet ber 3kurtf)eilung fommen namentlicf) folgenbe puntte inSSetrad^t:
1.nbsp; nbsp;£)er reg;rab ber Sluêbilbung. SBiê jn einem gewiffen, ber 9ïa9e nnb ben SlufeenBerpltniffen eutfprecfyenbeu copy;rabe mu^ biefe ^gt;nf= form alê normal betrachtet raquo;erben. 3n SHieberungêgegenben ift biefelbe fogar für ben copy;ebraud) ber ^Pferbe auf weitem, namentlich fumpftgem iBoben öortljeilljaft, weil ber reg;ang ftd)erer wirb. .sect;ol}ere reg;rabe madden baê ^ferb für fd)nellen Sienft auf bem ^ßflafter oft unï)raud)bar.
2.nbsp; nbsp;copy;ie Sefdjaffenljcit ber ^ornwanb. 3ft bie SBanb ber ^)ufe rec^t ftarï, baê ^)om wiberftanbefä^ig, ftnb nantentlid) bie S;ra^teu= wänbe nid)t ju fd)Wa^, ift ber copy;tro^I gefnnb, bie 23erbinbung jwif^en SSanb unb Soljle nid)t gelodert, feilte lofe Söaitb üortianben, fo fteßt ftd) bie Seurt^eilung um raquo;ieleê günftiger, alê unter ben entgegeitgefe^ten SSerljäüntffen.
3.nbsp; nbsp;£)ie copy;ebrau^Sjwede beê ^ßferbee. ißeim copy;ebranc^ beä ^ßferbee auf weidjem SSoben ift bie fladje gorm besect; ^)ufesect; in ber Siegel Dljue aKe SSebentung. copy;anj anberê, wenn basect; ^Pferb täglid) auf bem ^Pflafter unb namentlich in fd)netleren copy;angarten ge^en foil, copy;er ^)uf l^at bnrc^ bie ^yormabänbernng an Glafticität unb geftigfeit raquo;erloren unb ift ni^t im laquo;Staube, bie iljn hierbei treffenben ftarfen Prellungen auêgu=
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get)lerljafte Quftänbc ber ^ornlapfel.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;163
galten. (Steingalten, lofe Sßänbe, £}uetfcf)itngen ber copy;oïjle ftnb unter biefen Umftänben Urfadjen I)äuftger £at)m^eiten, fo bafe baä ^ßferb für biefe reg;ebraud)ejwecfe jogar untanglirf) werben ïann. 3n ben f)ö^eren reg;raben unb namentlid) bei fd)Wa^en, bünnen SBänben tft biefeS in ber gtegel ber galt. 5luf bieje copy;igenfpaften, namentlid) auf bie Stärfe ber SBanb unb inêbejonbere ber Srac^teuwanb, wirb man baljer jurSeftimmung ber reg;et)raud)êfci^igïeit ju ben befagten 3raquo;eden fein |raquo;auptangenmerf ju rid)ten Ijdbtn.
4. Sei fehlerhaften copy;teEungen, namentlid) bei ben bobenweiten unb jel}entoeiten ceranlaffen bie toeiten ^)ufe fet)r oft (Streichen, copy;anj be= fouberê ift biefeê bann ber galt, wenn gleichzeitig ein enger, fd)maler Sau ber Sruft befielt, melier betanntlid) mit jenen laquo;Stellungen puftg gufammentrifft.
Itrfadjcn. copy;ie urfad)ticken SRontente, meiere bei bem Buftanberaquo; ïommen biejer .£mfform befonbersect; toirtfam finb, ^aben bereite bei ber allgemeinen aSetradjtung (Srmatjnung gefunbeu; ^ier fei nur gotgenbeê bemerft:
copy;as l)äufige, ja f aft auêfdjtiejjïtdje SSorf ommen beê glad)^ufesect; au ben 2Sorbergliebma|en mufe mo^l eineêtijeitê auf bie fd)ün p^ftotogifd^ weniger gewölbte So^te ber ^orbertjufe, anberent^eilê auf bie Wlt^v belaftvtug berfelben äuriiefgefü^rt werben. 3luc^ bie üerfdjiebene 3fii^tung, in weleer bie einfaltenbe Äörpertaft bie SSorberfufee Irifft, fowie bie ftarïeren Prellungen, wetzen biefelben unterworfen ftnb, mogen l)ierbei wirffam jein. Sittoeilen beobad)tet man and) eine Stbftadjung ber ^)orn= fotjle in golge auêgebreiteter copy;rïranïung ber aBIattfd)id)t ber SBanb. 2)ie gormoeranberung ift in folgern gälte oft mit Senïung beê ^nfbeineê an ber einen ober anberen Seite öerbunben, fo bafj ein fd)iefer ^)uf ent= fielen faun. 2)iefe Senfung beê ^ufbctneS fann unter Umftänben jlaquo; äl)nlid)en Serdnberungen wie beim SÄe^ttf SSerantaffung geben (Siebatn= grD|h)). Oiue fotd)e (grïranfung ber a3Iattfd)icf)t ber gleifd)Wanb fann wieber burd) bie öerfc^iebenartigften äußeren llrfad)en bebingt werben. 3n ber Dïeget finb esect; entaüubti^e ^rojeffe. 3wraquo;eilen beobad^tet man jeboc^ auc^ eine Senïung besect; ^raquo;ufbeiueê in toto unter ber Grinwirfung beê anbauernben reg;rucEesect; ber Äörperlaft, wenn baê S:t)ier gezwungen ift, wegen anï)attenber, ftarïer ßa^m{)eit längere Seit Ijinburd) auêfc^lieèli^ einen gu^ gu belaften. SSergl. Seite 29.
93eI)onïraquo;Iung. SSon einer Rettung ber ^ufform fann bei einem auêgewadjfenen 5|ßferbe, wie auê ber obigen SSetra^tung tjerüorgetjt, ni^t bie [Rebe fein. Itnfere a3el)anblung bef^ränft ftd) bal)er auf 5|Sräferöatiö= maßregeln unb auf bie Skfeitigung berjenigen Störungen, weid)e mit biefer ^ufform in bem gegebenen gälte raquo;erbunben ftnb.
9lur wäljrenb ber copy;ntwicfetungêperiobe beê jungen ^ferbeê ftnb wir im Staube, ber in ber 2tuêbilbung begriffenen gormabweid)ung entgegen
n*
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164nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Smette Slbtfietlung.
ju treten. 2Ste auê ber allgemeinen 23etrad)tung erïjeiït, ^anbelt esect; ftc^ |ieriiei urn Slbljaltung ber sect;eucf)tig!eit, laquo;tn trodene SBeiben, (S^onen ber (go^Ie nnb SBanb beim 3luêfc^neiben unb um einen jeitig eingeführten jttjedmäfeigen 23efd)lag ber ^Jferbe.
SBeim a3ejcE)Iage ift namentlich auf (g^onung ber copy;dftreben nnb ber lt;Sgt;oi)k Sfïüctfti^t ju nehmen; auê ber letteren barf uur baê jerfaltene ^orn entfernt toerben. 2)er ïrageranb ber reg;ifen mufe na^ ber alt= bentjd)en fflïet^obe fd^räg nad) ^imai abgebadjt toerben mb barf uur au ben ïrac^ten ^orijontal gearbeitet fein. SDurd) biefen fc^rägen S;rage= raub wirb bie SBanb meljr ober raquo;eniger jnfammengeïialten unb ein toeitereê Sluêwetdjen berfelben fomie bie (aenïung ber @ol)le öer^inbert.
Seim Semieten ftnb bie 9lägel nur mafeig ftarf anjujieïjen, toeil bei ber fd)rägen SBanbftellung fonft lei^t £}uetfjungen bebingt toerben.
reg;er aSejd)lag ift bei ben ouêgebilbeten gladi^ufen unentbe^rlid). Sinb bie Spiere gejtoungen bauernb auf 5pf{after ju ge^en, f o empfiehlt ftd) ein gefc^loffeneö copy;ifen, um and) ben @trai}I jnm ïragen ju bringen nnb namentlid) um nacijtïjetlige Prellungen ju Derï)üten.
S)agegen toerben (Summifofileu unb äl)nlid)e 35Drridjtnngen ni^t gut ertragen, toetl bie £ornfot)le ju fc^toad) ift. 50ïit ber Slntoenbung ber= felben mttfi man raquo;enigftenê fel)r raquo;orfui^tig fein.
8. !Scr enge, female oamp;cr fletne ^rnf.
Siefe .'pufform bilbet ben reg;egenfa| ju ber Dcrigen unb unterfd)eibet fic^ üon bem SJloimat^ufe burc^ bie geringere copy;röfce feiner lt;Sof)lenflä^e. Sie gönn ift in ber Siegel eine ettoas längUd)e, inbem ber sect;uf oon ben Seiten jufamtnengebrüdt erfd)eint; bie SBanb ïjat eine fteilere (Stellung, bilbet an ber 3eï)e einen SSinfel Bon über 50deg;, raquo;eld)er nad) ben Srac^ten june^menb eine SBeite bisect; 90deg; unb barüber erlangen fann. 2)ie (Sol)le jeigt eine erï)eblid)e SSölbung, ber (Strahl ift nur mä^ig ftarï.
SBeuTiljetlmtg. S)iefe ^ufform ift in ber *Regel nict)t befonbersect; na^t^eilig, fonbern eine etgentï)ümlid)ïeit ber ^ö^enrapen*). gal)nd)eit toirb bur^ bief e allein niemals erjeugt. copy;er sect;uf ift fefter nnb raquo;iber= ftanbefäl^iger alsect; ber toeite $nf unb fann nur in ben ïjóïjeren Kraben ber (änttoidelnng als nac^tfieilig, bejw. alê ïranït^aft betrad)tet toerben. S3ei mäßiger ^uêbilbimg eignet fi^ berfelbe ganj befonberê für ben @e=
*) Xtnfere älteren copy;c^rtftfteller ï)aben biefe ^ufform aU bie normale unb Borraquo; tt)etlt)aftefte befdjrieben. eolumella lobt an bem Sorten: .ungnlas duras et altas et coneavas rotundasque.quot; Xenopfyon fagt: „reg;te Jpufe muffen t)oï)t fein, fo bag ber (Strahl I)od; liegt unb iïjn ïein copy;egenftanb am Soben Beriefen fann; ein foldjer ^uf Hingt gegen ben Soben, mie ein SecCen (xv/ißakov)quot;.
SKpfQrtuä (^ippiotria copy;. 253) fagt: „^Jfetbê, bie einen unten I)ot)Ien Jamp;uf üon feftem sect;orn ^aben unb beim Stuftreten einen Scfiall erregen, finb beim leiten gute Käufer unb beburfen beê copy;porneS nt^t.quot;
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gel)ïevljafte Suftänbe ber ,f)ornïaffeI.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 165
brand) ber laquo;ßferbe auf bem laquo;Pflafter. copy;ie 3Biberftanbêfa{)igïeit unb geftigfeit beê ^orncS, bie größere Starte laquo;üb gejdjü^te Sage ber lt;Bo\)h madjen i^n ^ierju bejonberê geeignet.
reg;ie 9la^tl)eile, teelde mit bief er ^ufform jnweilen üerbunben ftnb, begieten ftd) eineêtfjeilê auf bie Dteigung ju weiterer Skrengerung (bie S)isect;pofttion ju Swangbuf), aubereutl)eilsect; auf bie md)t feiten ju geringe copy;tarïe besect; $orneê. reg;ie |)ornh)anb ift biêweilen ju bünn, urn ber SBirfung ber ^rellungeii unb besect; copy;rudeê ben nötigen ÜBiberftaub ju leifteu, ber enge ^uf ift nid)t feiten gleid)jeitig ju f (ein, b. ï). er fte^t ju ber Äörpergröfee unb copy;d)raquo;ere btsect; ^ferbeé nic^t im richtigen 58er= Ijältniffe. copy;olc^e Spiere jeigeix namentlid) uad) groten Sliiftreugnngeu nuf bem ^ftafter oft fd)merjl)afte gm)3finbungen, bie jebtxl) bnrc^ 9iube O^ne Sïa^tbeil balb befeitigt raquo;erben, copy;afe berartige Suftdnbe bei gleic^= jeitigem aSDrl)anbenfein anberer Urfad)en ju nad)tl)eiligen folgen fübren ïönnen, unterliegt feinem Sweifel. gnêbefonbere ift baê Sluftreten ber Ste^e an i()nen nid)t feiten.
2)er sect;uf ïanu all ein in reg;eftalt eineê geraben, abgeftumpften ÄegelsS mirfenber copy;odel betrad)tet raquo;Derben, toeld)er bie auf ben èc^enfel fallenbe 2aft ju tragen l)at. 2)abnrd), ba^ aber bei ber SSettiegniig beê Aorperê ber @i^icerpunf't beêfelben utc^t uur in ber ^rojectionêekne, fonbern üud) in ber Sranênerfalebene bewegt werben mu^, ift ber ftü^enbe @d)eufel gejwuugen, au^ jugteid) copy;eitwörtêbewegungen aiiêjufal)ren.
9ta(^ ben Unterfudmngen non peters*) lommen biefe au!sect;fd)lief3lidj in bem ^gt;uf= unb Ärouengelenf ju copy;tanbe, beun bie über bicfen gelegenen, bas 5effel=5?Drberfufetx)urjel= unb (ällenbogengelenf, laffen fol^e ui(^t ju. SMefe ß.i'curftonSfreibeit in ber ïransDerfalebene beträgt für baê geffel5 geleuï int duBerften ^yalle 1,5 bis 2,0 cm, für baê aSuggelenf, weld)eê laquo;twa fieben SKal fo weit öon bem ^ufgelenï entfernt liegt, alê basect; geffelgelenf, etwa 14 cm. ïlatf) ben raquo;on peters am ru^enbeu Äorper burd) abwed)felnbeê t'podi^eben ber a5orberfü^e ermittelten Slngaben fd)wanfen biefe @eitwartêbcwegungeii in ben (2d)ultergelenl'eit je ua^ ber S3auart beê ^pferbeê jwif^en 6 biê 10 cm. SBeun man bebeuft, ba^ bei ber Körperbewegung biefe aSeweguugèfreiljeit niemalê ganj in Shtfprud) genommen wirb, ba bie (Seitwartêbeweguugen beê 9f{nmpfeê ïaum jemalê f o erl)eblid) ausfallen, f o entfprid)t bie reg;röfee ber Unterftü^ungêflad)e bes ^raquo;nfes etwa biefen feitlid)en 58crf^iebungen bes (£d)lDerpuntteS, fo ba^ alfo ber Unterftü^ungSpuuït im sect;ufe ftetsect; unter bem copy;c^werpnuïte raquo;erbleibt.
@S ift flar, bafj biefe 6inrid)tung burdjaus not^wenbig ift, beun fowie ber Scbwerpnnït über bie copy;renjen beê ^)ufeS ï)inaiiéfallen würbe, ïönute, in ber SBorauêfe^ung, ba^ ber sect;uf am Soben bur^ 3leibung
*) Sßetere, mc(^antfd)e Unterfud)ungei! an ben copy;elcnlcn unb bent ^raquo;ufe beê ^Sferbcê. Serltn, Jptri^wolb 1879.
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166nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 3gt;raquo;quot;te 3l6tï)eiluttg.
fiTcirt ift, bie ftütjenbe Äraft besect; @(t)enfelsect; nur burd) eine [tarïe 9lu= jpanmmg ber copy;eitenbänber aufregt erhalten werben. Safe bteê bei einem Jamalen, f leinen ^)iife leister eintreten Wirb, alê bei einem breiten, grofeen, Ift jelbftoerftdnblid).
SDemnad) fodte bie copy;rofse besect; ^ufeS raquo;or -Mem mit ber reg;ro|je tiefer laquo;seitwdrtêbeiBegnngen ber (S(f)enfel im *ßert)ältnife ftef)cn; je großer bie letteren, befto nmfangreidjer, nameutlid) befto breiter mnfc ber sect;uf fein. 3:cne Skiüegnngen nennen wir fte furg „@d)tranhingen besect; Äörperequot; — nehmen mit ber SSreite ber Untcr[tü|uug!5f(cid)e, b. I). mit ber (änt= fenutng jwijc^en ben beiben A)nfen 511, fie ift bei ^pferbeu mit breiter SSruft nnb bobenineiter Stellung ba^er größer otö bei ben entgegengefefeteit formen, copy;emuad) mufe ber .puf bei ben erftgenannten 23ilbnngen größer nnb namentlid) breiter fein, alsect; bei (enteren.
2liisect; biefer 33etrad)tnng ergiebt fic^ ferner, baf; ber fleine, female sect;nf leid)t jn Säftonen ber sect;emmnngsect;apparate ber (Menfe, inêbefonbere ju Segnungen ber Seitenbänber SSeranlaffung giebt, ein Umftanb, ber für bie SSeurt^eilung beêfclbeit in concreto mit erwogen loerbeu mnfe.
Xlrfitd)cu. Siefeiben finb bereite in ber altgemeinen a3etrad)tung über basect; Suftanbefommen ber gormabtoeidjungen befvrod)en worben, fo bafe l)ier auf baê bort copy;efogte oemiefen raquo;erben tann. Stile Momente, raquo;eld)e ber (go^tenentwidelung ï)inberlid) finb: anbanernbe (äintoirfnug ber ïroden^eit, frü^eitiger aSefd)lag, SSemadjIdfftgung beê a3efd)neibena ber @ol)le nnb 3Sanb begünftigen bie (gntwicfelnng biefer |gt;ufform.
?öcI)onbliiulaquo;\- SSon einer Sefyanblnng fann nac^ bem oben (Sefagten fo lange nid)t bie 3tebe fein, atê na^ttjeilige folgen mit biefer ^nfform mfyt oerbunben ftnb. ttofere Hauptaufgabe ift, bie übermäßige Sïuèraquo; bilbung berfelben bei jugenblidjen gnbiinbuen jn befd)ränfen nnb ber copy;ntraicfelnng besect; Swang^ufeS öorgubengen. SSeibeS gefd)iel)t nad) ben in ber allgemeinen aBetrad)tiuig auögefprod)enen reg;rnnbfä^en. SBä^renb ber SSadjSäjumamp;periobe wirb man bie StuSbe^nung besect; S^nieä bnrd) Sendjtigtcit, Bewegung ber 2:f)iere im freien, öfter wieber^Dtte'S 9luê= fd)neiben ber @oï)Ie nnb regelmäßigce S3efd)neiben ber SJanb, fowie bnrd) l8arfuBgel)enlaffen ju unterftüfeen fuc^cn. SBenn ber SSefc^lag nofljweubig wirb, fo mufe burc^ einen horizontalen ïrageranb bie a3eweglid)feit beè ^ufeê an bem Jrageranbe moglicfyft begünftigt werben, .päufigee reg;nrct)= fend)ten biefer .pufe (bnrd) (äinfd)lagen) unb nac^l)erigeé ginfetten ift ganj befonberê bann ju empfehlen, wenn nod) geiler in ber 3Sefd)affeit= ï)ett besect; ^orueS Bort)anben fmb, wenn baêfelbe riffig ift, wenn 9leignng 511 GontinnitätStrennungen üorliegt. copy;iefelben SWaferegeln erweifen fid). nü^lid), wenn sect;ßferiic mit folgen ^ufen raquo;iel in fd)nellen Gangarten auf iem ^ftafter 3?erwenbung finben.
ÜRit biefen beiben bisect; ju einem gewiffen @rabe ber Sluêbilbnng
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j?eï)lerl)afte Buftänbe bet .^ornfapfel.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 167
immer nod) normalen Imfformen ftefjen swei anbere franf^afte ßuftänbe am Imfe in na^er aSerwanbtfiiaft: wenn bie glad^ufbilbung eine ge= raquo;tffe copy;rertje überjd)reitet, menn bie (So^fe eine SSölSung mfy unten er langt, |o nennt man biefe franf^afle Silbung einen r,3?oat)ufquot;.
copy;beufo ge{)t aaä einer übermäßigen Verengerung besect; $afeä ber ßloang^nf ^erüor, raquo;eld)er in bem gleiten 2Sert)dItniffe • ju bem engen Imfe [teï)t, raquo;ie ber aMfyuf jum ^latt^uf. Seibe bilben alfo einen ent* j(ï)ietieneit gyccB in ben t^pijc^en ^uftormeu unb muffen ba^er in jebem reg;rabe ber Sluêbilbnng alê franf()aft bejeidjnet raquo;erben.
3. Scï $SoUt)nf.
Wit bem Dcamen BDllï)uf belegen toir biejenige .^nfform, bei ber bie 6ol}leimolbung eine ber normalen enlgcgengefetjte ift. S)ie normal cDit= caöe @ol)lenflä(i)e beflft ^ier eine conüe.re gorm. ^m Uebrigen ift bie einrid)hing, wie beim 5lad)^nfe, oon bem er ftc^ eigentlid) nur grabueE unterfd)eibet. Nifyiä beftoweniger raquo;erbient berfelbe eine befoubere 33e= trad)tung, raquo;eil mit if)m ftetê meï)r ober raquo;eniger er^eblid)e 9lad)tï)eile oerbnuben finb.
5Da bie So^le nad) unten conüe.r ift, fo ragt bicfelbe oft über beu Sragcraub ber Söanb tjeroor unb raquo;irb fomit beim auftreten beê ^ufjeê belaftet, fofern bieê nic^t burd) ben .pnfbefdjlag oerljiubert raquo;irb. 5ßferbe mit folgen sect;ufeu tonnen bal)er niemals, namentli^ auf hartem SSoben, barfuß ge|en of)ne £iuetfd)ungen ber gïeifd)fol)[e gu erfahren; biefelbeu muffen ftetê im I8efd)lag erhalten raquo;erben.
SBenn aud) ber Vollauf mandje 3le^nlid)feit mit bem 3le^ufe l)at, fo barf berfelbe bennod) nid)t mit biefem Derraquo;ed)jelt ober ibentificirt raquo;erben, raquo;ie biefesect; friiljer oft gefd)e^en ift.
£)ie 2Banb ift beim aMl)uf Ijänftg bröcfelic^ unb raquo;eid), fe^r oft mit 3ïingbilbnng oerfe^en unb juwcllen bid)t unter ber Ärone eingefallen.
^Bcut^ciltmg. SHefe ^uffom ift mit all' ben uad)tl)ciligen folgen Derbnnben, meld)e bei ber 33etrad)tnng besect; 5lad)t)ufesect; angegeben finb unb jraquo;ar in einem nod) erpïjtem aKa^e. ßnm reg;ebraud) auf Steinpflafter, namentlich in fdjnelleren copy;angarten, finb ^ferbe mit fold)en ^ufen in ber 3ïegel ungeeignet, befonberlaquo;S wenn baê Sßonb^om buid)ig ift. copy;urc^ bie uott)wenbig raquo;erbenbe l)äufige Êrnenerung beê a3efd)ïagesect; raquo;irb bie= felbe nod) mc^r gcfd)raquo;ädit. 3lud) {)ier ift beê^alb auf bie Sefdjaffenljeit, Stdrfe unb geftigfeit ber SBanb bei ber SSeurtfjeilnng grofeei? @eraquo;ic^t ju legen. Sllê ein nugünftigeS 3eid)en muß and) bie Jftingbilbung an ber SsSanb angefeljen raquo;erben, copy;iefelbe liefert ben 33eraquo;eiê, bafe periobif^e ^eijungeDorgänge an ber Ärone abgelaufen finb, raquo;eld)e nid)t feiten burd) Soderung beê 2luf^änge=3lpparatee (5leifd)raquo;anb) bebiugt raquo;erben. Sie ^inge beuten ferner auf eine geringere geftigfeit ber -Oornwanb I)in.
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168nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Sroeite Sïbtljeilimg.
3Beiterï)tn mu| Siücfftdjt auf bie SSerbiiibung ber SBaub ntit ber So^Ie genommen raquo;erben, yiiijt jelten unb nod) meljr alê bei %lalt;!i)-l^itfen finben fid) näntlidj bei biefen .'gufen Trennungen jloifd^en SBanb unb copy;o^Ie, fogenannte lofe SBanb, roeide oft ju Sa^m^eiten SSeranlaffung geben, copy;agegen fönnen bie Spiere auf h)eid)em Soben bei entfprec^eubem Sef^Iage in ber Siegel unbefd^ränfte 3Sermenbung finben.
Jlvfartjcn. S)iefe liegen in alten jenen Skrljältniffen, bie lüir beim gfodjljuf lernten gelernt ^aben. reg;sect; bilbet fic| ber SSoll^uf natürlich bann leicht ausect;, wenn alte ober bod) mehrere biefer Urfad)en äugleid) unb in einem heftigen copy;rabe einteirfen. Äerfting*) behauptet, bafi bei einem ^ferbe, raquo;eld)eê im üierten Sal)re bereite platte ^)ufe ï)abe, bie 6nt= raquo;ictelung beê 5ßoE^ufesect; in fixerer Sluêftd)t ftelje, wenn baêfetbe ben nac^t^eiligen copy;inftüffen ni^t entzogen werbe. reg;iefe 8lnftd)t ift gewi^ jutreffenb, unb id) möd)te noc^ ^inäiifügen: 3e mel)r bie copy;Iternt^iere mit 5lad)= ober aMl)uf behaftet ftnb, je frü^eitiger bie Sluêbe^nung ber (£ol)lenfläd)e ber -fmfe bei bem jungen Spiere gunimmt, um fo fixerer ftel)t bie Silbung beê aSoItl)ufesect; in 2luêfid)t, inêbefonbere menu bie 2luJ3eni)erl)ältniffe biefer (Snttoidetung günftig fiub. Stuf copy;ruub eigener a3eobad)tungen glaube id) behaupten ju fönnen, bafe felbft bei au5= geroad)fenen gieren auê bem weiten refp. 5ta^{)uf ber ißollfjuf fid) ent= wicfelu ïann. Slnbauernbe geu^tigteit ober häufiger SBed)fel sect;wifc^eu Sroden^eit rtnb geu^tigfeit unb l)efttge Prellungen burd) ben copy;ebraud) auf bem ^ftafter fpielen hierbei eine Hauptrolle. 2)abei wirft ferner ein uujwecfmäßiger SBefc^tag, namentti^ ju ftarfeê a3efd)neiben ber @o^le uub beê @tral)le!S unb ein fehlerhafter ïrageranb besect; ^ufeifenê mit.
S)ie in fyolge Bon @rnä^rungöwed)fel auftreteube [Riugbilbung an ber ^ornwanb ift con ber l)ier befpro^eneu wefeuttid) öerfRieben: bort ift eine abwedjfelnbe 3quot;= laquo;^ 2tbnal)me ber .poruprobuction bie Urfad)e, l)ier ift biefelbe burd) sect;lbanberuug ber Sfti^tung ber |)ornfafern bebingt. ein S)ur^fd)nttt burd) ben ^utf geigt, bafe Abweisungen in ber [RiS= tung ber ^)Drurö^rd)en befielen, ein 33eweiê, baf? eê fic^ um SSer= fd)iebungen ber A)ufmatri?; l)anbelt. reg;iefe fönnen jebod) nur burd^ S)is= locationen beê ^ufbeineS entfielen unb fonmen bei bem %lafy refp. a3oltl)nfe um fo leichter ju laquo;Staube, ba bie ftü^enbe Äraft beê @o^len= gewötbeê gröfetentï)eilisect; üerloren gegangen ift, unb ferner, ba bie SBanb ber SSirfung ber Saft meniger äßiberftanb ju leiften im Staube ift, aU bei bem engen ^raquo;ufe. copy;ie Sage unb Sßerbinbuug beê |)ufbeinesect; mit bem ^ufe ift weniger geftd)ert unb feft. @d)on bie größere Sreite ber SStatt' fd)i(^t unb ber weisen £inie beittet auf biefeê 3!JiifeDerf)altnisect; l^in.
Sritt bie (Seuïung fd)nelt ein, f o erfd)eint bie Ärone, wie bei ber
*j Äerfting, Unterricht ererbe ju befc^Iagen copy;. 164.
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ge^terïjafte ßuflamp;nbe ber ^ornfapfel.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;169
ffttyt, eingefallen; (Strauß nannte tiefen Bnftanb ber Ärone „teröbetquot;. SSalb barauf tritt unter ber Ärone an ber SUifjenflacfie ber ^ornroanb eine ringförmige Vertiefung, alfo eine Änicfung ber Sganb auf. S)tefer ßnftanb ift in Solge besect; Srudeê beê nad^ ^mun geri^teten SSanb= l^orneê anf bie iyleif(^fol)Ie oft mit galjmljeit raquo;erlbnnben, bie längere Bat anmalt, copy;ominiï l)at biefen ßiiftaquot;^ tt)ie bereite erwähnt, alsect; S^angraquo; u weiter sect;ufe befc^rieben.
SSei ben S5erfd)iebungen beê ^ufbeineê im sect;nfe tommen namentli^ bie copy;oljlennnnM in reg;efabr. 2)iefelben werben jtolfdjen ber fd)rcig ge= ftellten Sïractjtenmanb unb ben Sctftreben geqnetfdtit, bal)er finb Steile gallen fe^r häufige ßomplicationen biefeê Uebelê.
jycljowMuun Von einer Teilung besect; SJoll^ufeê fann natürlich nict)t bie 3ïebe fein; um bie copy;ntimcMuiig beêfelben ju oerl)inbern, ift na^ ben beim 5-lad)^uf bef|)rod)enen SWa.rimen 511 raquo;erfahren.
Sie Unterhaltung ber a3raucl)barfeit, fyern^altnng unb SSefeitigung raquo;on f(ï)iners^aften g-olgeäuftänben unb Sal)m^eiten ift eine wefentlidie Aufgabe besect; 58efcl)lageê. @o lauge bie Sßanb noc^ gefunb, bie jur aSilbnng bes ïrageranbeê nötige ÜKenge .sect;orn öor^anben ift, läßt ftd) biefe in ber JRegel and) erfiillen: ein fd)räg nad) gnnen abgebad)ter Srageranb für bie Seijenraquo; nub copy;eitentoanb bietet einerfeite eine jraquo;ed= entfpred)enbe Unterftülung für bie SBanb unb ift aubererfeitê im @tanbe, ber Dleigung beê ^)ufesect; unter ber Äßr^erlaft weiter jn werben wirffam entgegen ju treten unb Srennitngen ber SBanb üdu ber @o^le (lofe SBanb) 311 üerl)inbern. sect;el)lt csect; an SSanblpru, fo uuisect; burd^ Stuflegen Don Seber ober reg;uttapercl)a ein fnnftlid)er ïrageranb l)ergefteltt werben. (ael)r häufig tritt biefer SOtaitgcï im Sßinter ober Slnêgangê beêfelben ein, nad)bem burc^ häufige Slbanberung beê Sefdjlageê ((£d)ärfen) bie untere 2lbtl)eilung ber SSanb in %olQt beê 9Iagclnsect; gelitten ^at.
reg;ie ßifen bürfen nid)t ju fd)wad} unb fd)mal fein, copy;a aber ber Vollliuf in ber Olegel einen grofjen Umfang t)at, fo erhält basect; 6ifen immer ein erljeblic^eê @ewid)t. copy;iefeê ift um fo metir ber %aU, als baê= felbe je nac^ ber SSorwölbung ber €,oi)k mel)r ober weniger l)Dl)l ge= rietet werben mnfj. reg;aê ^)0^1rtd)ten barf jeboc^ nur auf Äoften ber (gtdrïe beê (Sifenê gefd)el)en, fo basect; and) nod) ans biefem copy;runbe bie (gifen ftetó red)t ftarf gearbeitet fein muffen.
Sei empfiublid)en laquo;yüfjen ift basect; Unterlegen einer £eber= ober 5tlj= fo^le öon Vortljeil. copy;abur^ werben auf unebenem copy;oben £lnetfd)nngen ber meift fd)Wad)en @ot)le Der^inbert, bie mangelnbe copy;lafticität besect; .^nfeS jum 2;t)eil erfe|t unb bie SBirfnngen ber copy;töfee anf l)artem Soben ge= milbert.
SSor allen copy;ingen ift eine @d)Wäd)nng ber (2ol)le burd) ju ftarïes Slusf^neiben berfelben ju raquo;ermeiben; esect; foil nur basect; verfallene £gt;orn anê ber lt;Sot)le entfernt werben.
li
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170nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Sicette SUbtfictlimg.
25asect; jo beliebte ßiitfcf)lagen ber ^ufe wirb ïjier leicht natf)t^eilig, bagegeu ift tfidfjttgeS einfetten ober 33eftreid)en mit 2:f)eer ganj be= jonberê bann 511 empfehlen, wenn bie ^ufe anbauernb groter ^eit^tigïett fotto^I dê ïrodenïjeit anSgejeljt werben. @^on So^ne^jen*) jagt ausect;= briidlid), bafj SSoIt^ufe nid)t I)änfig cingefct)Iagen werben biirfen.
SBenn bie Srad^ten fdjttadj nnb niebrtg finb, finbet ein gefd)Ioffenesect; (Sifen Bort^eiü^afte Shiwenbmtg.
Serner ift barauf 311 ad)ten, basect; bie .piifeifeit quot;i^t raquo;erloren geï)en, weil aisbann notfjweixbigcr 2Beife £iuetjd)itngen ber copy;o^le entfielen, bie md)t feiten lang anbanentbe Sa()m()eiten jnr golge l^aben. gbenfaltê nodjtijeilfg ift eine ju häufige Erneuerung beê SSefdamp;IageS, ba bie SSanb hierbei burd) baé 3lageln feJjr leibet. (ga muß ba^er. raquo;or allen copy;ingeit anempfohlen werben, einen rec^t gef^idten nub juöerläffigen Sefd)lag= fd)mieb ju wdljlen, beun Bon bem jwedmdfeigen ^ufbefd)lage allein t)ängt bie a3raud)barfeit beê ^ferbeê ab.
Sßor bem Slnïauf foldier ^ferbe jum Dteitbienft uub jum copy;ebraitd) auf bem ^pflafter, uamentlid) alsect; Su(ruêpferbe, mu| befonberé gewarnt werben, inêbefonbere wenn biefelbeu bis bal)in auf bem Sanbe waren, ober gar fd)ou eine bröcflidje a3efd}affenl)eit beS ^uf^omeS unb 9ting= bilbung erfennen laffeu.
4. reg;cr ^Junii^Ouf.
9U3 ßwang^uf wirb feit alter 3eit jene fehlerhafte ^ufform be= geid)uet, bei ber bie Wintere 2lbtt)eilung ber SSanb (3:rad)ten) etnauber in abnormer SSeife genähert fiub, cine oon oben nad) unten couoergirenbe 9iid)tung angenotnmett ^abeu, fo bafe unter ber eiufallenben Äörperlaft bie 2Beid)t()eile, namentlid) bie 5leifd)wanb ber Smdjtcn gebrildt, ge= quetfd)t, eingezwängt werben.
reg;te aSejeidjituiiij 3ioaitg()uf fftr fatefen concrcten Buftnnb ift bei beu öltefteit unferer beuti'djett copy;etmiuii-fdjnftfteUcr iibcraü roteber 311 finben. S)ie frangêfif^e 23e= jcidjming ift .encastelure' ober bie uitere .pieds encastelésquot; (SoüeQfel). copy;pater rourbe jnerft öon ben copy;iigliinberit turner unb copy;oobwin**) nod) ein gioctng^uf ber Sotjle unb beê Strat)teé tjinäiiflefiigt. copy;benfo ^nt neuerbtngé 2)o miitit ben ée= griff 3iDnitgI)uf erroeitert unb ntit biefein Stamen alle biejenigcn Verengerungen etn= jetner .yufcibtljeitungcn belegt, „wetdje bie freie a3eraeglid)!eit beä ^ufbeineê nad) ab= unb aufiDärt'3 befdjräufen unb babnrd) Sdjrcunb unb Cluctfdjung ber baS ^ufbetn befteibenben, ^wnetaeugenben 'iBïatrij beroirfenquot;. Giegen biefe 3(uabe(}nung bes i8e= griffes 3roang()uf lägt fid) ittfofern Sïidjtó einroenben, aU bie nödjfte Hrfa^e ber (Bd)mexien unb ber Sat)mf)cit bei allen Buftänben biefeibe ift, näntlid) ein niiftaltenber Srud ber in if)rer Sage unb JRid^tiiug ueriiuberteu .spornmnffen, bej. bes .Jnifbeineê auf bie angrenäenbeit aigt;eid)tf)eile. reg;in 2;[)eit biefer Suf'äube nrirb jebod) beffer bei ber ffletradjtung anberer Seiben, reeldje bie copy;enefiê berfetben Hor tegen, befprodjen, 3. 23. ber fogenanute 3roangl)uf roeiter unb fpifcer ,sect;ufe Sününit'é.
3laquo; bem gofgenben foil besï)alb 3unäd)ft biejenige 3lbroeid)ung berutffid)tigt werben, meldje bisfjer aUgcmein aU Stoang^uf bejeidjitet roorben ift unb in ben
*) 8oeï)nei)fen, a. a.D. lt;S. 155. **) Srauelt, fflïag. c. copy;urlt u. periwig. f8b. XI.
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gefjlerïjafte Quftänbe ber ^ornfa^fel.
171
IRatjmen imfcret 93etrac^tuitg ^ineinpnêt; eine anbere Seformitcit beS .öufeé, roeide eine äfjnlidje Sebeutung ^at unb als (Sol)tenän)angf)ut beäeic^net roirb, foü am @cf)hijj bcrfelben erörtert roerbeii.
Zijinyiomc. copy;ie (grfeiiintng biefeê SeibenS ifi bei geriuggrabiger 3tusect;bilbitng ntd)t Ietd)t, uttb boc| ift bte geftftelhmg beSjelbeu in feiner crften (äntttridelung anwerft totc()tig. copy;er S^ai'S^iif o6'^ f^) äquot;näd)[t biirc^ Sufammenrücfen ber SSaüen unb SSerf^tttnben ber mittleren 2tral}i-fur^e, fo bafe nur eine fcfytnnle aber tiefe Spalte an biefer Stelle ftcl)tbar ift. 25er Straï)! roirb aUmälig fc()mäler, bie ßdftrebeit finb bic^t an benfelben herangetreten nnb jeigen nidjt feiten Stbiücidjnitgen dou it)rem normalen Sßerlauf: ftatt bafe biefelben in geraber ?Hid)tung raquo;on ben 3:rad)tentt)infeln ber @tral)lfpifee 511 laufen, bef ^reiben fie einen unb jmar in ber Siegel nad) ber ^oruioanb gerid)teten ^öogeu.
SJenn fol^e Skränberungen mit Sa^mt)eit nerbunben fiub, beren amp;r= fd^einuugen auf ben Si^ ber Urfad)en im ^ufe fdjliefcen laffen, fo ïann man o^ne Sebenfen bie copy;iaguofe „3raquo;cingt)ufquot; ftellen.
3J?it ber gdt wirb biefe gormabmeidjung immer auffälliger, ber .'puf fd)mäler unb länger, oud) bie Satten rüden naïjer an einauber, fo bafj man fd)lie|lid) bie copy;egenwart beä 3inangf)ufeë fd)Dn Don 2Seitem feft= ftellen fann. Säfet man ben %v$ aufnehmen unb betrautet bie untere 5läd)e beêfelben, fo finbet man bie copy;olyie ftarf gemölbt, bie 2:rad)ten lang, bie eingesogene .fnifwanb oft bentlid} fd)wäd)er nub bosect; .porn ber= felben fpröbe.
5)urd) bie oeränberte 3tid)tnug ber
gig. i9.
SBanb merben £lnetfd)uugen foiriol)l an
ber Sleifd)maiib toie aitd) au berSoljle begüuftigt, baf)er fiub Steingalleu ftete Begleiter beä Swang^ufeS. 9ln beu faft immer fet)r langen Stra^teniDamp;tiben ftellen fid) l)äufig ^ornfpalten unb ixnax in ber Siegel Äronenranbfpalten ein. 3leï)nlid)e Trennungen fommen and) an ben geftaudjten (ätfftreben ju Staube, meiere man mi)l alsect; „@c{ftrebenbrüd)equot; bejeidinet t)at. Siefe letteren bebingen gutseilen acute copy;ntjünbungen au ber (äcfftrebenfteifdjwanb, beren gefä^rlidje folgen früher bereits gefdjilbert fiub.
9teben biefen örtlidjen @rfd)einungen jeigen bie ï^iere immer meï)r ober raquo;eniger beutlid)esect; 2a()mgel)en. lidjt
copy;oc^äcatiaet SroanflSu
feiten jeigt fid) bie £at)ra^eit periobifd). 3m Staube ber 9tiilje wirb ber leibenbe %u$ Dorgefeljt; toeun beibe
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172
Broeite Slbtljdlung.
güfee leibeu, ge^ieïit bieê abwed)jelttb; bic Spiere liegen oiel imb äußern, namentlid) balb nad) bem Stxtffteïjeit unb im anfange ber Sewegung laquo;S^merjen, bie fid) burdj f^neH anfeinanber folgenbeê, abroe^felnbeS copy;ntlaften ber giifee, wobei oft eine nxeljr ober raquo;eniger bentlidje glé^tonS* fteïïnng in ber Sorberfn^iBxtrjel nnb bem ieffelgelenïe angenommen nrirb, funb- geben. SSirHic^e Sabm^eit jeigt ftd^ natürli^ am efjeften, raquo;enn nnr ein Snfe leibet. gbenfo tritt biefelbe auf hartem SBoben beutlidf)cr ^erüor, täS anf tt)eid)em.
copy;in fe{)r gewöï)nlid)eê Segleitfgmptom beê Stt)ang()ufeê ift bie ïofe Änie= nnb fteite geffelfteKnng, ober toie man jn jagen pftegt „ftruppirte Seinequot;, copy;er reg;rnnb biefer copy;rfc^einung ift t^eitó in ben copy;djmèrjctt, tï)eifê aber in mirMid)er erfranfung besect; laquo;Beugeapparateê ju fud)en. 2Die ffielaftnng ber ïradjten bereitet bem SÖjtcre S^mersen, ba^er wirb burd) Mftigere Slnfpannnng ber Sengemnêïeln bie Saft inef)r auf bie oorberen ^nfabtljeihmgen gu Derlegen unb mit ben ÜJhtsfeïn jn tragen gefudjt. reg;iefe anbanernbe Stnftrengnng fü()rt fpäter pr copy;rfranfung ber SSeuger; eê ftedt fid) Gontractur berfelben ein, unb bamit loirb bie 3lbweid)ung
in ber (Stellung ber copy;ïiebmafjen eine ban=
Sifl- 20.
ernbe nnb in ber Siegel mtfieilbare. Unter
bemfelben ginftnffe fe^en raquo;ir ferner a}er= ïaugernng ber ïradjtenttanb, nnb eine metyr fteile ^nfform entftef)en.
2)ie bel'd)riebenen Sgt;eranberungenïommen balb on beiben Sra^tenwaitben oor, ganser 3wangï)nf (gwangbnf enger ^ufe reg;d= min if), balb nnr an ber einen berfelben, balber 3toangl)nf (ßwangbuf Ijalbenger ober ï)albn)eiter ^nfe 2) o mini f).
Unter bem banenxben Srncïe ber etn=
gejogenen SBanb erleibet ,bie DJZatrir ber=
fetten, bie Ärone mel)r ober raquo;eniger
copy;törnngen in ifjrerbornbilbenben^atigfeit.
5tomentlid) ift biefeS an benjentgen ^a=
eingejttängtc SBanb ift aujleic^ (jeftau^t.
pillen ber gall, ttcldje ft^ au bie sect;leifcb=
blättd)en aufd^lielen unb gur SStlbung ber
ineiêeu Sinie beitragen. 35iefe papillen
atropt)iren unter bem banernben S)rude ber ^ornutanb, fo bafe bie Bon
if)nen gebilbete Sdjidjt ber .'porntoanb (raeifee Sinie) in ben fpäteren
copy;tobten beé 3raquo;angl)ufesect; öerfd)mälert erfd)eint.
reg;er copy;trafjl liegt jwifdjen ben langen Sracbten in ber Siefe, burd) ben S)rnd ber oon ben copy;eiten beranrndenben (Scfftrebeit ift 2ltrop^ie au bemfelben eingetreten. £)ft finben fi^ and) gäulmjjprojeffe an bent étral)l (Strablfäule).
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gel)lctt)afte ßuftänbe ber ^ornfnpfel.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 173
2)er raquo;on ben einanber genäherten ^ornttänben auf bie 5leifcf)tt)anb auêgeuble £)rud ma^t ftc^ namentlich am ^raquo;ufteine geltenb. Sin bev lateralen glätte ber ^raquo;ufteinäfte treten 9ïeforptiDnêoorgdnge auf, raquo;äiirenb an ber mebialen neue Änocfjemnaffe aufgelagert wirb. Sluf biefe SBeife pa^t ftc^ basect; 4?ufbetn ber abgeänberten ^ufform me^r unb meï)r an. Seim falben Bwangljuf öerltert boêjelbe, toie ber Jfjuf, feinen f^mmetrif^en Sau, inbem nur ber eine 2lft biefe Umbilbung erfäl)rt.
S)ie ^ufbeinïnorpel gel)en unter ber bauernben [Reizung non Seiten ber SBanb oft einen aSerfnöctyerungêprojefj ein, ober eê finbeu Aaïf= ablagerungen in bem Änorpel ftatt (aSertalfung).
3n beu ^ö^eren copy;raten beê falben 3raquo;cingl)ufe'j tritt regelmäßig eine copy;iêlocation ber ^ufmatri?; ein unb jwar in berfelben SBcife mie beim fct)iefen |)iife (cf. biefen).
üöcurtf)ctlmtfl. Ser 3wangt)uf ift ein geiler, welker bie a3rauct)= barfeit beê ^ßferbee ftetsect; erl)eblicl) I)erabfe^t unb baêfelbe namentlich jum copy;ienfte auf bem (Steinpflafter faft immer unbrauchbar ma^t. Morris*) nennt iï)n ben größten getyter beê ^raquo;ufeê. Gfê raquo;erben jtoar nid)t feiten ^Sferbe mit ï)otf)grabigen Bwaug^ufeu auf bem copy;teinpflafter benu|t, inbeß biefeê ift meiner 5Keinuug nad) eine Tierquälerei. 3eber ïritt ift mit außerorbentlicfjen (S^merjen oerbunben, raquo;eSfialb bie Spiere and) nur furje Stritte madjeu unb „flammquot; ober „trippelnbquot; gcljen, raquo;ie tuan fid) too^l auêbriidt. Sei temperamentüollen ?|3ferben oerliert fid) biefeê mäljrenb ber äktoegung oft ganj. lud) burd) entfpre^enbe aSetjaublung beê ^ufeê fauu bie 2af)ml)eit, toeldie bie geringeren copy;rabe besect; 3raquo;tng= l)ufesect; begleitet, jum aSerfd)Winben gebrad)t werben, ol)ue baß jebod) basect; Hebel felbft geseilt toirb.
Slue Siüem biefeu folgt, baß man bei ber äkurtfjeilung uid)t bloß bie Semegungen auf hartem SSoben, fonberu and) bie ^oxm ber ^)nfe ftetsect; einer forgfamen a3eurtt)eilung unterjie^eu muß.
S)ie Seurtl)eilung muß namentlid) oon folgenben fünften abhängig gemad)t werben:
1. Sßon bem reg;rabe beê Uebelê unb ber 3eit beê aSefte^enê beêfelben.
Sobalb bie SEradjtenttamp;nbe eine conöergirenbe 3flid)tung angenommen laben, tragen fte natürltd) in fid) felbft bie Seitbenj jlaquo;r fortfd)reitenbeu copy;teigeruug besect; Seibenê unb je weiter biefe (Steigerung gebieten ift, umfo größer bie Neigung jur aSerengeruug unb umfo größer natürlich au^ bie @d)raquo;ierigfeiteu für bie Teilung. copy;sect; ift ferner erflärlid), baß bie naä) längerem Scfteljcn beê 3wang|ufesect; an bem |)ufbein, ben ^raquo;ufbeiufnorpeln, fowie an ber Oftatri;r besect; ^ufeiS auftretenben SSeräuberungen baê Selben unheilbar ma^eu fönneu. copy;tnb bie ^ufbeinäfte bereite gefd)Wnnben,
rl
*) OJÏorriê, a. a. D. copy;. 72.
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174nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Srceite ätbt^eilung.
bie ^ufbeinfitorvel üerïnödjert, bann i[t naturlicf) ïeiue 3luêficf)t me^r auf Teilung üori)aiibeii; bie frifdjc, frcte Settegung fanu niemalê toieber= ïe^ren, raquo;eitu auc^ bie 2af)m^eit Dorüï)ergef}eub juut 3Serfd)n)inben ge= bracht wirb.
3113 2)Zaf5ftab für bie S3eurtl)ei(ung beê copy;rabeê ber Sluêbtïbung besect; Seibeiiö oerbient bie Sef^affen^cit beê @tra^eê gaiij befonbere Sead)tung: je raquo;etter ber @d)raquo;unb beêfelben Dorgefdjritten, urn fo groter bie -Shiêbilbuug hcê Smang^ufeê unb urn fo Bebenïltdjcr ber ßuftanb.
Sie 3eit besect; SSefte^ettó ber Aranï()eit tam ebenfaße am ^ufe felbft gum 23jeil feftgefteKt werben, wie ftd) auê bem oben copy;efagten ergiebt; Ijierbei ïommt eê oorjugêwcife auf bie a3eweglid)ïett beê ^ufeä in feinen ^interen Slbttjeihmgen an. Um biefe feftsuftellen, umfaffe man ben un= befd)lageneu sect;laquo;f mit betben ^toben fo, ba^ bie copy;aumen auf bie (Soï)len= fd)enïel unb (ïcfftreben, bie übrigen ginger auf bie äufeere gläc£)e ber ^ontwaub gu liegen tommen, unb üerfudje nun, in wieweit ber 4juf noc^ aSewegungen b. 1^. grweiterung unb SSerengerung jnlaquo; lä^t. Säfet ft^ in ber angegebenen SBeife eine beutlidje SSeweglt^^ feit uac^weifen, bann ift immer nod) Hoffnung auf .peilung t)orl)aitbeu. Sft biefeS aber uid)t ber galt, jeigt ftd) ber ^uf bei bief er Unterfud)ung raquo;oilftcinbig ftarr, erfc^eint bie weifee Stute an ber eingeiogeneit SBanb atropI)trt, bann ift mit Sid)erf)eit auf Uu^eübarfeit beê 2eibensect; ju rechnen; Spiere mit folgen ^ufen ftub nur uo^ auf weichem Stoben braudjbar.
2. Jßou ben Urfa^eu. m ift eine betannte S:ï)atfad)e, baß ber l^albe i3wougf)ttf größere @d)Wierigfeiten für bie Teilung bietet, als ber gange. 2)iesect; ift Borgugêweife barin begrünbet, bafe ber ï)albe 3wang= ^uf faft ftetö auê einer fehlerhaften copy;djenfelfteKung l}erüorge^t. reg;a nun biefe Urfac^e in ber 3iegel md)t jtt befettigen, bie Söirfttug berfelben auf ben .fmf aud) ni^t 311 paral^firen ift, fo gelingt bie Teilung beê 3wang= l)ufeê unter biefen Umftduben fel)r fc^wer, oft gar nid)t. Sft bagegen eine fehlerhafte fficljaitblung besect; ^ufeä bie Urfad)e, fo geftaltet ftd) bei geringlaquo; grabiger Sluêbilbuug beê geilere bie ^rognofe üiel günftiger. 2)oc^ ift Wol)l jn bead)ten, baß ber @runbfa| ^cessaute causa, cossat effectusquot; in aSegug auf ben 3wangl)uf uic^t immer gutrifft: ben ßerlnödjerten sect;uf= beinïnorpeln ift mit feinem STOtttel iï)re frühere eiafticität wieber gu geben, ebenfowenig ftnb bie biêlocirteu bej. beformirten ^ufbeiuäfte in il}re alte Sage beg. %oxm jurüdgufu^ren. gin alter ßwangljuf ift fdjon aai biefem copy;raube ein unheilbares Hebel.
ttrfodjcn. (äiue Anlage gum ßwangljtif wirb mit bem engen sect;ufe raquo;ererbt; bieê ift im l)o!)eu copy;rabe ber gall, wenn bie Stadjten fe^r fteil ftel)en, unb bie SBänbe beê ^tufeS fd)Wad) ftnb. ferner raquo;erleiden alle biejenigen Momente eine 2)isect;pofttion gur Swaugl)ufbilbuug, wel^e toafy
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get)ler^afte Suftänbe ber ^ovnlapfel.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;175
renb ber Sugenb bte Sntwidelung ber So^le beeinträchtigen, alfo bie 23übung eineê eitgen ober fd)iefen fmfes begünftigen: aubauernbe 2:ro(Een= l)eit, 2lufjnct)t im (Stalle, ßernad)läffigte ^ufpflege, frül}äeitiger unb un= gmedmäfeiger 58ejct)lag unb alte 23erf)ältniffe, raquo;el^e oben bereite erörtert raorben finb. 2lbiraquo;eic^nngen Don ber normalen copy;djenfelfteünng, nament= lief) biejenigen, toeld)e in ber grontalebene liegen (bobeumeit, bobeneng), geben eine Slnlage jn 3wflngt)ufbilbung.
-211S äußere Urjac^en raquo;irfen jene Momente, welche bie copy;iêlocation ber Jra^tenraänbe besect; sect;ufesect; begnnftigen. 5)al)in gehören:
1. S-e^lerI)atter 5Befd)ïag. 33alb ift eê unswedma^igeä Se= jd)neiben, balb mangelhafte ßonftrnctiou ber Êifen. Sn erfter £inie ïommt in SSetra^t:
a.nbsp; nbsp;S[bfd)niäd)ung ber copy;dftreben. 2tn bem engen |)ufe fällt ben (Mftreben bte Aufgabe p, alê Strebepfeiler ju bieuen unb ber Steigung ber ïra^tentóaitbe, fic^ einanber ju nähern, ent= gegen ju löirfen. Sßerbeu bie copy;dftreben jn ftarf befd)nitten, jo raquo;erben fte in iljrer function gefd)tt)ä(^t, nnb bie laquo;yolge ift oft Swang^ufbilbnng.
2)iefe SKi^anblung ber sect;nfe ïam früï)er beim copy;ebrauc^ beê SSirfmefferê häufiger Dor ató gegentoärtig bei ber Stnraquo;en= bnng beê Dïinnmefferê. 2)eufelben copy;ffect ^at natürlid) anc^ bie Surd)fd)neibung beê Srac^tentoinfelê.
b.nbsp; nbsp;3quot; ftarïeS a3efd)neibert beê @tral)leê. reg;er Strahl unterlaquo; ftü^t bie (Mftreben in ber oben befi^riebenen g-unction. 3U ftarfeê SSef^neiben, unb allee, nmê bie aSerü^rung jmif^en Strahl unb (Jrbboben üer{)inbert (^ot)e Stoßen, lange 2;rad)ten), ift ber SBilbung beê 3tt'an9Ï)ufeê förberlid).
c.nbsp; nbsp;Unjttedmäfuge SSef d)neibung ber S:rad)tenraquo;änbe. @o= moï)l ju lange, toie anc^ p furje 2:rad)ten iucliniren jnr SMlbung Bon 3ttönsï)uf- Sei ben gn langen S;rad)ten toirft einmal bie copy;ntfemung besect; Strahles üom SSoben, ferner raquo;erben bie ^reltun= gen beim 3luffe|jen besect; gn^eê nadjtljeilig, befonberê in fd)neEen copy;angarteu; raquo;enn enbli^ bie Jraditentoänbe eine fdiwad) con= raquo;ergirenbe 9lid)tung erft angenommen fabelt, bann raquo;erben bie gn langen Jraditen befonberS gefäl)rli(^, toeil mit ber june^menben Sänge berfelben, bie nunmehr eine weitere Verengerung an= ftrebenbe SBirfung ber Don oben brüd'enben Äörperlaft immer heftiger wirb, ba bie Sänge ber ïradjtenmanb if)r gleii^fam alê Hebelarm bient um baê untere Gcnbe berfelben gegen bie 5Ke= bianebene besect; ^)ufeê gu äraquo;ängen. 3laquo; niebrige Srac^ten finb raquo;on raquo;eniger Sebeutung; nur wenn bie Qeijt l^hiä^ über= mäfeig lang, ber Strahl otrDpl)ifd) unb ber ^)uf fpi^ ift, raquo;irb
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176nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;(Srfte atbtfjeilmtfl.
bie übermäßige SBclaftmtg ber ju ïitrjen ïradjten gutneilen lbe= beuflicf).
SSon ben feljlerljaft conftruirten ^ufetjen, iDeld)e 3iraquo;ang= fyufbUbung begftnftigeu, ift öor allen eine unjinecfmäjjige 2Cßs ba^ung ju nennen: ein fcfyräg nac^ Snnen abgebauter SErageraquo; ranb am (Stoltenenbe beê copy;ifenê bilbet eine t)äuftge Urjadje besect; Stoang^nfeê. copy;ie auf einer jd)iefen ßbene jte^enben S:rad)ten= raquo;änbe raquo;erben burc^ ben Srud ber Äörperlaft gegen einanber gebrängt, imb jo toirb ber 23ilbung besect; 3raquo;ang^ufeê SJorf^ub geleiftet.
Sle^nlid) ift bie SBirfnng ber an ben ïrac^ten ju tceit ge=
richteten copy;ifen, wenn lentere ï}ier eine fdjtdge Slbbac()iing beft^en.
2. reg;as StuätrocEnen beê sect;ufeê. Sie SBtribatg besfelben ift
f(ï)DU bei ffietrac^tnng beê engen sect;ttfe8 bejprod)en würben. Sind) ift be=
reite erwähnt, ba| namentlid) inätjrenb ber Qrätttitdelmtgamp;periobe besect;
^)ufeê anbanernbe Srotfen^eit leid)t nad) biefer Diid)tnng nad)tt)eilig wirb.
sydjimMmig. copy;iefelbe muß auf bie SurücEfü^rnng ber 2:rad)teu=
wänbe in Ujre normale Sage gerid)tet fein, unb bieê faun bnrd) Derfd)ieben=
artige Mittel erreicht werben, öon betten je nad) bem reg;rabe ber 2lu'5=
biïbung, unb abhängig von anberen Sßer^ättttiffen balb basect; eine, balb
baê anbere 3Serfaf)ren ben SBorjug öerbient.
3in ben geringeren reg;raben beê Hebels reid)t juweilen bie SScfeitigung beê fehlerhaften 5Sef^lagesect; aus bie ^eilimg l^rbcijufüljren. 3;ft ber (Strahl nod) einigermaßen erhalten, fo baß berfelbe mit bem (Stege eine* gefd)loffenen Êifenê in SBerü^mng gebrad)t werben fann, je empfiehlt ftd) biefeê ganj befonberê. copy;abei ift eê notljwenbig bie S;rad)ten etwaê ju entlaften. Wan läßt, nac^bem baê (Sifen mit ^orijontolem ïrageranbe an ben £:rad)tentf)eilen wie gewö{)nlid) aufgelegt ift, mit ber ütafpel ein wenig ^raquo;rn üon ben S:rad)ten abnehmen, fo baß nac^ bem 2luffd)lageu besect; (SifenS ein copy;pielraum Don 1 mm jwifcfyen biefem unb ben S:rad)ten= wänben üorljanben ift. SMljrenb nun bei ber SSelaftung beê fyußesect; bie Srac^ten auf bem (gifen einen (gtüfepnnft finben, tritt bie auêbe^nenbe SBirfung beê copy;tra^Itó unb ber gdftreben in Äraft, unb biefe ift oft allein im Staube baê Uebel ju feilen. 2)iefeê 23erfaï)ren muß burd) ^äufigee copy;inf^lagen unb (ginfetten fowie burd) gortlaffen ber utd)t burd)= auê nDtl)Wettbigen 5Mgel unterftüßt werben; biefe finb foweit alsect; moglid) am Bel)entt)eil beê copy;ifenê anzubringen, gerner ift baö 3}erbünnen ber 3el)etiwanb, unb jwar burd) 33erafpeln berfelben in ber SJUtte oon bem oberen copy;ritttl)eile bisect; jum Srageranbe Doräjcüljaft. reg;iefe ffie^anblnug empfiel)lt fid) namentlich bei ^pferben, welche auf bem ^flafter benufet Werben.
copy;eftatten bie Umftänbe baê ^Sferb unbef^lagen auf eine feudjtc Sßeibe ju fdjiden, fo ift bieê oft allen anberen Skljanblungêweifen öDr=
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geïjtcrïiafte Buftänbe bcr ^ornïopfel.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 177
jugidjen, befonberS wenn baê Hebei erft in geringem copy;vabe tieftest unb bet jungen gieren anttritt. Ueber^aupt tft ber 3tufent^alt auf bent Sanbe, bie aSetoegung auf weitem SSoben, ttoburi^ ein mäßiger, aber anï)altenber copy;egenbrucf gegen bie copy;oijle unb ben (Strahl ftattfinbet, oft allein auêreidjenb geringere copy;rabe beê 3wan9Ï)ufesect; iu feilen. reg;iefe Sßirfung beê weisen Sobenö ift in (Stäbten burd^ gut paffenbe reg;untmi= fohlen ober reg;untmibuffer t^eilweife jn erfe^en; biefelbe wirb bnri^ 3lb= f^tt3äd)ung ber ge^uttanb mit ber Dtaêpel unterftu^t.
Sin unbef^lagenen .'pufen tritt faft niemalê ber ßwangljuf auf, esect; fei benn, bafj bie 33efct)neibung berfelben ganj unb gar üernacl)laffigt tourbe, bagegen tonnen geringe reg;rabe biefeS Seibenê oft babnrd) allein geseilt raquo;erben, bafj man bie S:l)iere barfuß geljen la^t. Selber geftattet bie @e= brauc^êmeife baê le|tere l}äufig nid)t; boc^ reicht alebann äutoeilen ein Ijalbmoubformigeê éifen onê, raquo;eld^eê ben sect;uf einigermaßen in bem naturlidjeti 3uftanbe beläßt unb bal)er in folgen g-ällen oft gute 2)ienfte leiftet. Fleming läßt bei ^ufen, an benen eine Seubenj jur Verengerung fid) jetgt, ein in feiner SSreite bem ß^arlier'fdjen @i)ftem entfpredjenbeê, Ijalbmonbformigeê (äifen antóenben, toie id) Gelegenheit ^atte in SBinbfor ju fel)en, unb nac^ ben aSerfid)ernngen %.'?- mit großem aSortl)eil.
Sft bie conoergirenbe 3ïirf)tung ber 3;rad)teittoänbe bereits eine er^eb= lid)e unb ber Strahl bebeutenb atrDpl)ifd), fo reid)t biesect; Verfahren jur Teilung nid)t ausect;; in fold)em galle muffen bie S:rad)tenmänbe bttrc^ anberweitige ipülfêmittel in i^re normale Sage jurüdgebracfyt werben.
copy;sect; ift im Saufe ber ßeit eine 3leil)e oon ^ufeifen conftruirt worben, meld)e biefen ßwed' mel)r ober weniger oollftäubig unb ftd)er erfüiïen (Sol)nei}fen, copy;enter, farrier, ßoleman, SSarbier, aSeanfilS, copy;efa^S u. sect;1.)-
SSon biefen oerbienen na^ meiner (grfal)rung folgenbe befonberê em= pfo^len ju werben:
1. reg;aê Sefa^ê'fdje copy;ifen. copy;in ftollenlofeö (gifeu, weWjeS an bem inneren Sianbe ber beiben copy;^enfelenben je einen fleinen -2lnfjng befiel, möglid)ft weit na^ ber Qdjt gelobt ift unb an biefer (Stelle im reg;egen= fa^ ju ben geWD^nlid)en ^ufeifen fd)Wäd)er gearbeitet ift (gig. 21). S)asect; gifen wirb fo aufgelegt, baß bie beiben Stufjüge gegen bie 2:rad)ten= wintel refp. gegen bie Jjintercn ßnben ber copy;dftreben ju liegen fommen (gig. 22). reg;ie mittelft einer (Straube l)erODrgebrad)te copy;rroeiterung beS èifenê bewirft bann eine (Srweiterung beê ^ufeê au ben Stadien.
SBä^renb ber $uf burd) feud)te Umfc^läge ober burd) Êinftellen in SBaffer wei^ gehalten Wirb, läßt man in 3wifd)enräumen öon etwa 5 —8 Sagen mittelft ber @d)raube (gig. 23, 24) ben ^uf jebeSmal um etwa 2—3 mm erweitern. 2)ie ftattgefunbene Erweiterung ift nad) bem 5!Kaßftab beê Sl^arateê (gig. 23 d) gu controliren. Xtoa) ju* oerläfftgeren 2ïn^alt gewinnt man hierüber, wenn an ben (Sd)en!elenben
•ïiufttanf^eiten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 12
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äroeite ätbtliettuiig.
ber unteren, b. Ï). öom ^)ufe abgercenbeten Gnfenftddje je eine Waxh an= gebraut ift, \o bafe man raquo;or unb uac^ ber 2lnraquo;enbung beê 3lpparatesect;
iJig- 21.
Stg. 23.
2)efa?ä'f^eä Smang^nfeifcK.
SaSfetSe aufgeft^Iagtn.
Stg. 23.
ÜS- 2*.
Scfa^S'fi^et JDilatatiimSaWatat
Seutfi^ei copy;ilatationäatJtJatat
mittelft etneê copy;rïelê bie erjielte (gröjeiterung feftfteUen fann. reg;ie ftatyU ja^e bei ber Slnwenbung ber Straube ift baê ri^ttge SOÏafe ju galten.
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geljtertiafte ßuftänbe ber |)ornïa))feI.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 179
Gé fotnint hierbei iusbejoixbere bic reg;et)nbarfeit besect; Cufe^ te ïïetrac^t, roeldjc man stDecfmäßig Dor tem Sejctylagen in ber oben angegebenen 3Beije feftftettt. 3ft bief e nod) grof?, jo fann man mit ber 3tuêbeï)nung ener= gijc^ öorgel)en nnb Don bem SSerfa^ren and) (Srfoïg ertoarten, im anbereu fyaUe mnf} bie (Srlüeiternng langjam nnb ocrfid)tig erfolgen, copy;teilt fic^ Ijierita^ Sc^mer^afttgfeit ober gar Sa^ml)eit ein, jo mitfi balfeïbe DDr= läufig ehtgeftelü merben. 3lid)t feiten reid)t eine jlüei= ober breimaïige (Sriüeiterung anê nid)t adein urn bie 2aï)ml)eit ^n befeitigen, fonbern anc^ nm ben 3wang^nf ga Reiten, copy;obalb nämlic^ bie Sra^teutoönbe ansect; ber nad) nnten conBergirenben ÖW^tung gebrad)t fiitb nnb parallel fteï)en ober gar, menn and) nur nm ein reg;eringeê, nac^ nuten biöergirenb raquo;erlaufen, bann rei^t bie Äörperlaft oft allein auê, nm bie auf cine Bodftänbig fiorijontale copy;bene geftellten 2Bänbe immer mcï)r anêeinanber xtnb in iï)re normale Sage gurüdjufüljren.
2. Sn ber Sßirfung mit bem 2)efai)ê'fd)cn copy;rweiternngêöerfa^rcn xibcreinfttinmenb ift ber iBefd)lag mit fd)räg nad) au^en abgebad)tem Srageranbe. ^nertd ttirb bie Saft bes ÄörperS alê ^ïraft in Slnfprud)
Sefajä'töeä Sioanü^iifeiFen mit j^räjeui ït.iaercinbt (rnicS Se|renä).
genommen, um bie auf eine nad) außen fd)räg abgebaute, fdjiefe Gbene geftellten 2rad)tenraquo;änbe in if)re normale Sage pxxM ju bringen, öbgleid) basect; ^ßrincip fel)r einfa^ ift, fo I)at basect; 25erfa^ren bod) üerljältnifemäßig ttenig Slnwenbung gefunben. Slor allen Singen gehört ein fel)r gefc^idter SSefc^lagsfc^mieb sect;nm amp;tid)ten beê ^nfeifenê baju; eê f'ommt aud) l)ierbei uamentlid) auf ben rid)tigen reg;rab ber 2tb= bailing an, b. i). auf bie fd)iefe copy;bene, auf raquo;eld)e man bie fc^räg geftellte Sradjtentoanb bringt. reg;iefeê ,mu| fld) öjeifó na^ bem reg;rabe ber @d)rägftenung ber S:rad)tentodnbe, t^eitó nad) ber aSeweglidjïeit besect; sect;ufesect; rieten. Sft ber Srageranb ju fd)räg gef^miebet, fo ge()en bie Spiere balb lai)in, wenigftenê toirb ber reg;ang fd)nter5l)aft. 53ian mu| beé^alb 6ei biefem S?erfaï)ren oorftc^tig borgenen.
SSeibe 93ietl)oben laffen fid) burd) Einbringung biefeä Srageranbeê an bem Sefa^ê'fdjen copy;ifen mit einanber raquo;erbinben (23el)renê %. 25.)
Sei beiben SSerfaljren ift mäßige SSewegung, befoitberê auf tt)eid)em aSoben oort^eill)aft, bie Samsung ju letzter Strbeit ba^er nid)t anêge= fct)loffen. éelbftöerftanblid) muffen bie sect;ufe burd) fenc^te-Umfd)löge imb (äinfetten weidj unb na^giebig erhalten teerben. Sie SBirhmg ber Straube fowoljl wie and) abgebad)ten SErageftä^e läfet ftdj burd) a3er= bünnen berSe^enmanb beê £mfeê mittelft ber Kaêpel bebeutenb fteigern.
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180nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Stoctte Slbtïieilung.
copy;Cttfcffién S^etf öerfolgenb, machte mau früher gtixf^nittc in ber Seiten^ ober Sra^tenmanb, ein SSerfatiren, tóel^cj jeboc^ raquo;eniger 311 empfehlen ift.
SSefte^t baê 2eiben langere Qeii, ift bie 23eraquo;eglid)feit beä .sect;ufesect; nur nod) eine geringe, ftnb bie ^uffnor^el gar oerfnödjert, fo läfet ftcf) auf eine Teilung nic^t me^r rennen. gsect; bleibt alöbann ni^tê übrig, alsect; basect; ^Pferb auf bem Sanbe ju oerinertljen, ober alê einjigeê Mittel bie 9]eurotomie, raquo;eldje jwar bie £at)m^eit befeitigt, inbeffen jutoeilen mit anbertneitigen nac^tf)eiligen Solgen Bcrbunben ift.
reg;e^r üiel (£ci)Jüierigfeiten bei ber 33cl)anb[ung bietet, wie jdjon erwähnt, ber l^albe 3tt)angl)nf. ^)ier tnufe öor allem Sütberen fftr eine glei(ï)mafeige a5ertl)eilung beê Sto^eê unb ber £aft Sorge getragen unb bie SSaub beê sect;ufeê fo befct)nitten werben, bafj bie beiben Hälften gleid)= mäfsig mit bem Soben in 3Serül)rung fommen. Unter feinen Umftänben barf bie eingejogene SBanb abnorm belaftet raquo;erben, unb gerabe biesect; jn Berl}inbern, refp. ju bef eiligen, ift oft mit ben größten copy;^raquo;ierigfeiten raquo;erbunben. copy;er reg;ang beê ^ßferbeS mufe genau geprüft werben. SSeim gurren beêfelben auf ebenem SSoben unb am laugen Sü9el muffen beibe copy;eitenroänbe ju gleid)er 3eit auf ben SSoben gebrad)t raquo;erben. S)urd) entfpred)enbeê SSef^neiben ober fflnftltdje (ärp^ung ber p niebrigen SBanb mittelft ßeber ober reg;uttaperd)a ift nötigenfalls tiefe reg;leid)mä|ig= feit ïjerïieijuffiïjren. gür bie franfe ^raquo;uffeite ift ber eifenfd)enfel mit einer ïprijontalen Jrageflä^e sect;u oerfel)en. 3quot; maud)en ftixlkn läfet fid) eine uad) au^en fc^toad) abgebad)te Jragefla^e unter beu oben erwähnten aSorfiditSmaèregelu mit aSortl)eil in 2luraquo;enbung bringen. 3ft ber (Stral)l noc^ fräftig, fo empfiehlt ftc^ and) ^ier ein gcfdjloffcneê Sifen. copy;nblid) fanu auc^ für ben falben ^raquo;ang^nf ein Sefat)ä^eä @ifen Serwenbung finben. a?ortl)eill)aft ift eê jebod^, bafe man atëbann bie jum Braquo;ecf ber 2lusect;beljnung angebrad)te (Sc^raquo;äd)ung beê gifenê an ber 3e{)e etraquo;aê uad) ber franfen Seite raquo;erlegt, ^m Uebrigen raquo;irb raquo;ie beim ganjen 3raang= f)uf ü erfahren.
S)ie an ber entgegengefefeten Samp;anb I)änfig üorfommeuben Trennungen Don ber (Sol)le (lofe SSanb u. f. raquo;.) oerbienen ebenfalle berücffid)tigt 311 werben. (copy;. biefe.)
Sie raquo;erpltni^mäBig grofee SSetoegli^feit ber ïrac^tenwdnbe besect; .f)ufesect; giebt offenbar eine copy;iêpofition 511 bem eben befpro^enen Seiben ab; wir fel)en ba^er berartige copy;iêlocationen am pufigften ^ier auftreten. 55ie SKöglic^feit, bafe and) anbere 2lbfd)nitte ber ^ornwanb unb bie ^Drn= foï)le in dl)nli^er SBeife eine fel)lerl)afte Sage annehmen, ift jebodj feineê= wegê auêgef^loffen.
(gin foldjer 3quot;ftanb ift, raquo;ie bereits erwähnt, non Surner unb
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5eï)tert)ofte Suftönbe ber ^ornïopfel.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 181
reg;oobhmt*) befc^rieien raquo;orben. 5)er lentere nannte üjn „eine nnnatür= lic^e concaocquot; @o|ïe (sole unnaturally concave), baêfelbe Seiben, h)eld)esect; jpater Don SSraucU nnb Sominiï alö „(So^lenjwang^ufquot; bejeid^net worben i[t.
aSon bent *8orïommen biefeS t)isect;ï)er ju wenig beamteten tranf()eitsect;= guftottbtó ï)abe ic^ mid) raquo;ieberljolt überzeugen ïönnen unb laffe bat)er eine furje Setrad)tnng beêfelbeu Ijier folgen.
S)er So^eiiainangljuf jeigt fid) am Ijäufigften an fonft tabellosect; ge= bauten ^ufen; runbe Apnfe mit birtem, feftem Sporn werben am meiften raquo;on biefem Seiben befallen. 3n ben jüngeren Sebenêja^ren fteEt ftd) baêfelbe l)äuftger ein, nnb fd)eint fid) baë laquo;ßorfoinmen beSfelben auf bie S?orberfüfje ju befc^ränfen.
Ser sect;iifbefd)lag unb bie Scrtoenbung ber St)iere auf bem ^ßflafter begünftigen offenbar bie (Sntwidelung besect; SeibenS, weites im Uebrigen aud) an unbefd)lagenen g-üfsen auftreten fann.
Ser (gol)lenän)augl)uf befielt in einer übermäßigen Sßölbnng ber ^ornfoljle, wcld)e bnrd) eine Verengerung besect; sect;ufeê an feinem S:rage= ranbe ücranlapt wirb, gnbem ber 33reiten= ober Sängenburd)meffer ber ^ornfo^Ie oerïleinert wirb, muß bie concane %ovm berfelben not^wenbig guncï)meit, nnb je fd)neïïer biesect; erfolgt, um fo großer wirb ber 2)rud fein, ben namentlid) baê ßentrnm ber oberen @ol)leitflcid)e auf bie gleifd)= fol)le ausübt, copy;iefer oer^dlt fid) äljnli^ wie ber bei bem oorljin be= fprod)eucn Seiben oon ben 5rad)tcmoänbcn auègeljenbe copy;rud; beibe erjengen mel)r ober weniger Sa[)ml}eit.
^vfcOctwungm. 3n ber 9tegel wirb man juerft bnrd) bie Sa|m= I}eit auf baê Seiben anfmerïfam. copy;iefelbe pflegt ftd) einige ßeit nac^ bem SSefdjlagc, oft nad) einer ftärferen Stnftrengnng einjnftellen. 3lbge= fe^en baoon, baß quot;juweilen bie Sal)m^eit auf weid)em SSoben beutli^er Ijeroortritt ató auf Ijartem, befit^t ber Buftanb feine etgeitt^ümlid)ïeiten, fonbern fd)liesect;t fid) ben übrigen .spuflafymljeiten an.
5-ür bie geftftellnng beé Suftanbcê ift bal)er bie Unterfnd)ung beS 4?ufeê unumganglid) uotl)wenbig; biefe ergiebt golgenbeê:
3lad)iüeiSbar Derntel)rte SBdrme fel)lt, bagegen beftel)t in ber Diegel etwas oerftärfte ^nljation ber @d)ienbetnarterte; esect; fann biefe and) fel)len. Sie gewöl)nlid)e ü)Jetl)obe ber Application ber Unterfnd)uugsect;= gange liefert ein negatioeê äiefultat; übt man jeboc^ mit bem einen 3angenfd)enfcl einen Srncf auf basect; Zentrum ber ^)ornfof)le ansect;, fo äußert ber patient Sdjmerjeu. Sei anfmerffamer a3etrad)tung ber unteren ^•läd)e beS ijufeö fällt bie ftarf concaoe gönn ber @of)le auf. Seibet nur ein Süß, fo giebt fi^ oft eine beutlid)e agt;erfd)iebenl)eit in ber %omi ber @ol)!e beiber ^)ufc jn erfeniten. 3ln ber ^ornwanb jeigt fi^ in ber
*) 3- copy;OObWttt: New system of shoeing horses. Sonbon 1820. reg;. 79.
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wm
182nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Smette Slbt^eilung.
giegel eine Skrengeruttg beê ^itfeä; ber ïrageranb ber ^urntDaub ift balb an ber einen balb an ber anberen 2Banbabt{)ei(ung nad) Snnen, b. f), gegen bie @oï)le ocrfdjobctt. Verfolgt man ben Verlauf ber .porn= rDf)rd)en ber SBanb genauer, jo Iamp;fct fi^ in ber 9Regel eine 2lblDeidE|img berjelben oon i^rem normalen Verlauf erïennen: anftatt in geraber 9ttid)tung Bon ber Ärone nac^ bem Srageranbe 3x1 üerïanfen, betreiben fie an bem einen ober anberen SBanbabjdmitte, änweüen aiic^ an bem ganjen Umfange ber iporntoanb einen nad) anfjen geric(]teten Sogen. Sft bie ganje .^ornmanb berartig eerbogen, fo nimmt ber $uf in ben ï)öf)ercn copy;raben beê Uebelê „eine tonneuförmigequot; copy;eftalt an (copy;ominif). 3laquo;-ber Kegel aber befd)ränft ftd) biefe 3lbttmd)ung auf bie beiben @eiten= wdnbe ober auf bie ßef)e nnb 2:rnd)tenwanb nnb ift nid)t feiten fo gering, bafe nur ein geiibteê Sluge biefelbe feftjuftetten öermag.
3Sei ber Setract)tnng besect; ïrageranbeê unb ber weisen Sinie laffen ftc^ in ber Kegel einige rotl)e ^unïte nad)raquo;eifen unb swar öorne^mlid) in ber weißen Siuie ba, wo bie ^omroanb bie befd)riebene SBeränbening. geigt. reg;ie ^ornfoï)le befi^t in ber Kegel eine ungewöijnttdje £)ide, mD= burd) biefelbe, wenn fte öollftdnbig auègefdritten ift, nod) mel)r cencan, „ttric eine fegelfönuig {)o^le ïaffe erfd)cintquot; (copy;oobwin).
2)iefe gorm ber @oï)le fowie bie 2lbmcid)ung in ber Kid)tung ber ^ornwanb, bie laquo;Sdjmersen im ßentrum ber @ol)le an ber (straljljpike geben bie toid)tigften Stn^altSpunfte für bie copy;iagnofe ab.
2)er (Sol)lenjraquo;angl)uf wirb fe^r leidet mit ber d)ronifd)en sect;ufgelenïê= Saï)ml)eit I3ermed)felt; bie abnähme ber copy;rofje belaquo; ^ufeê, bejw. ber2lu5= bet)nung ber copy;ol)lenfläd)en bietet bei beiben £eiben oiet 2(el)nlid)feit. Sa ferner baê copy;rgeïmtfj ber Unterfud)ung mit ber .'pufjange bei beibelaquo; 3n= ftdnben raquo;ollftänbig glei^ ift, aud) bie Saljndjett teilte auffäUigen a?er= fd)iebenï)eiten bietet, unb anberloeitige fignifteaute Symptome bei bem einen wie bem anberen £eiben fel)len, fo ift eine foId)e aierraquo;ed)feluiig fe{)r erflärlid). £)ï)ne 3toeifel gehören feljr Diele jener müt l)ierf)ev, in benen Teilungen jeneS copy;elenïleibenê beobai^tet würben. 3. Snrner*) unb nac^ i^m 33rauell**) Ijaben biefe 3gt;eräuberung beê ^ufeê ingt; tl)ümlid)ertt)eife für bie wefeutlid)fte Urfad)e ber d)ronifd)en ^ufgelenféraquo; £al)m^eit erflärt. hiermit in Uebereinftimmuug unb im reg;egenfa|j ju faft alten anberen SUitoren tonnte 2: urner bie fsitlfatioit ber @d)ienbein= Slrterie für ein conftantes (gqmptoin ber d)ronifd)en Ä)ufgelente=2a^ml)eit erflären.
copy;erabe biefe (grfdjeinnng ift nad) meinen 23eobad)tungeii aber otö basect; wid)tigfte Unterfdjeibungêmerfmat beiber ßeiben anjnfe^en: Kegel ift, bafj bei ber dironifdien ^ufgelenfê=Saï)ml)eit bie ^nlfatton
*) Surner: The ve:erinarian for 1828. **) SBtauett: Surft u. ^ertrotgä 50Jng. S8tgt;. XI.
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8eï)Ierl)afte Supitbe faer ^otnfapfet.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 183
feï)lt, tod^renb jie bet btefem Seiben öor^anben ift. copy;od) ift au^ bieje Olegel nic^t o^ne SluSna^me.
^etner fomntt bie SSerfleinenmg beê sect;ufeê in SSetrai^t: bei bem @oï)Ienjtoangi)ufe befielt bieje raquo;orne^mli^ in einer Verengerung beê= jelben am Sxagercmbe, bei jener Äranf^eit in einer nteï)r gleid^inä^igen copy;rö^enabna^tne belt;3 ganjen sect;ttfesect;; ^ier be|4)reiben bie £)ornrDf)rcl)en oft einen Sogen, bort fabelt biefelben iï)ren geraben Verlauf nid)t öeränbert. (Snblid) fehlen bei ber sect;itfgeIenïëlaquo;Sa^m!|ett bic Blutungen in ber rteifeen Sinie.
Ükuitljcthittfl. copy;iefelbe geftoltet fid), toenn basect; Setben erft richtig erfannt worben ift, günftig. 2)urd) ßiufü^rung eines stoedinä^igen SSe= f^lageê wirb basect; Hebel in ber 9ftegel geseilt. Valb reid)t t)ierätt eine einmalige ernenermtg beê $ufbefd)lagesect; anê, balb tritt eine bauernbe Teilung erft nad) mehreren SBiebert)oltingen besfelben ein. SBenn nad) erfolgter Teilung bie Urfad)en öon feuern toieber eintoirfen, fo finb Sïecibioe nid)t feiten, anberenfaltS ïontmen biefe geaöl)nlid) itid)t raquo;or.
llrfori)cu. reg; o obraquo;in glaubte, bafe eine übermäßige .'pornprobttction ber (So^le bie ^räbiepofition ju btefem Seiben abgebe, nnb baß an= banernbeS Stehen auf Reißer (Streu, ttobnrd) baê ^orn troden, ^art unb unbiegfam merbe, baêfclbe oeranlaffe; wenn baê fo befd)affene ^uf^orn beim aöefdjlagen nid)t fortgenommen raquo;erbe, fo entwidele fid) bie Äranf= ïjett fel)r fd)nell unb namentlid) bei jungen ^ferben, welche furj oorl}er raquo;on ber Sßeibe in ben (Stall übergeful)rt raquo;erben feien.
@ê unterliegt feinem ßweifet, baß biefe Umftänbe auf bie entftel)ung beê Seibenê einen ginflnß anêuben, allein eë finb biefe offenbar nid)t bie einzigen autf) nid)t bie wid)tigften Urfad)en beêfelben. alle Momente, weldoe ben Srageranb ber ^ornmanb gegen baê Zentrum beê ^ufeêbrdngen, fönnen baêUebelbei gewiffen (engen)sect;ufformen oerttrfad)en. 2)af)in geprt raquo;or gidem ein fehlerhafter .f)itfbefd)lag: ein fd)räg nad) Sinten abgebad)ter Srageranb besect; gifenê bei engen ^nfen, namentlid) wenn sugleid) einzelne 2Banbabfd)ititte eine 9Kel)rbclaftnng er= fahren, fpielt I}ier eine ^auptrotte. S)aß jebod) bief er factor nid)t un= umgctnglid) notljWenbig ift für bie (äntftcljung besect; Scibenl, beweift ber Umftanb, baß baëfelbe and) bei barfuß gcljenSen ^ferben beobachtet werben fann.
reg;ie 9(nfid)t copy;uobmin'ä, bajj bei bem reg;of)(eitän)ang()iif eine „übermäßigequot; ^orn^robuction ber lt;Bot)le beftelje, ift offenbar irrtpmlid). (Sine ungcroö^ntidje copy;törfe ber ,£ornfof)Ie roirb alferbings bei beut Sciben oft beübod^tet, allein biefe (£rfct)einung bürfte burd) bie ocränberte Sffianbridjtung öeranlafet roerben. reg;er 3erf.iU beê lt;Sofjlen= Oornes erfolgt eineétfjeibS unter bem ßinftuffe ber StuèeiiDerïjftltmffe, namentlid) ber abmedjfelnben copy;inmirfung Bon geudjtigfeit unb Srodenljeit, anberentfieilé unter ber äöirfung ber mit bent 9iad)road)fen beê 3ßanbI)orneS oerbunbenen (ärroeiterung ber ^)ornfol)Ie. reg;ie £)ierburd) nottjroenbig bebingte reg;el)niing beê (ioblenf)orneê füt)rt jur ßerftörung feiner Seftigfeit. 2)iefer lentere Umftanb bewirft bie f)ier ftetê ju beob= ad)tenbe Serïlflftung beê ^orneö unb ift aud) roo^t bie Urfad)er baf bie Jpornfol)te
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184nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Swette 9lbtï)etlung.
an weiten Stufen im Slïïgemeinen fcf)roäc^er ift alä an engen. Snjoferit l)ier alfo eine gröjjeve Verengerung bcö Jpnfeê beftel;t, unb jener beïjnenbe factor jum ïljeit fort= fällt, erhält baê $mn längere 3eit tiinburd) feinen regelntäfeigen 3uflaquo;nimen^ang.
SSe^anMung. reg;ie .pauptaufgalbe berjelbeu ift eine copy;vweiterung ber i2D^lenfiäd)e beS sect;ttfeë ^erbeigufu^ren; bie 3tbflad)itng èer übermäßig getoölbten (So^Ie mufe bann not^teenbig folgen. reg;iejesect; wirb burc^ 2lnf= meinen beö sect;iifeê nnb einen jiDedmäfcigen Sefc^Iag erhielt.
@ä empfiehlt fid), juerft eine ftarfe Sefdjneibnng beê sect;nfeisect; torän= nehmen nnb insbefonbere ben centralen S^eil ber sect;onifoï)Ie (in ber 9lät)e ber @traï)Ifpi^e) fo toeit aU möglid), b. I). bisect; fte beut giugerbrucf leid)t nad)giebt, ju üerbnnuen.
5Dïit Oïec^t empfiehlt fd)on copy;oobwin, bafe bieê alle öierje^u Sage ttrieberljolt werben foil, copy;ann Ififjt ntan ein sect;nfeifen mit ^origontalew Srageranbe auflegen, copy;ie ungejwängteit 3öanbabfd)nitte tnerben nmt= metjr babnrd) jn fronen gefugt, bafe man fie fteirfer faefd)iieibet unb ein (atiid Seber au biefeu Stellen auf bem copy;ifen anbringt (copy;ontiuif), ober man Idfjt, uad)bem baê gifeu regelmäßig aufgepaßt ift, an ben ein= gejogeneu Stellen mit einer DïaSpel foDiel oon ber .'pontwanb abnehmen, baß eine etwa 1 — 2 mm breite SM'e jwif^en (Sifen unb sect;ttf entfielt. Sin ber 3el)e muß man permit öorftdjtlfl fein, raquo;eil fünft baê (Sifeu leidet raquo;erloren gel)t. ^raquo;ier ift eine Seberunterlage awed'mäßig.
35te -Mgel follen raquo;omögli^ fo angebrad)t werben, baß tne biêlocirten ^oniwanbabtl)eilitngen Don benfelben uid)t betroffen, alfo nid)t fijrirt werben, bamit fie lcid)ter in it}re SJlormallage äuructfcl)ren föunen.
copy;iefer ^efd)lag wirb öortljeilljaft alle 3- 4 2Sod)Cit erneuert, nnb ber sect;uf in biefer geit redjt feud)t erhalten.
gmpfeljlenöwertl) ift and) ein fe^è= biê adjtWödjctttHdjer SSeibegang, üorauêgefe^t, baß baê spferb barfuß gcl)t unb ber .SDuf regelmäßig alle raquo;ier^el)!! Jage befd)nitten wirb.
6. lt;5cr fSoäffnf.
ms SBodßjuf ober copy;todf^uf, fteilen ober ftumpfen ^uf (gig. 26) be= 8ig. 2laquo;.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 5eid)uet man eine .vmfform, welche babnrd) auêgejeid)=
net ift, baß bie äßanb eine abnorme fteile 9licf)tung einnimmt unb mit ber ^orijontalen einen er^eblid) weniger fpi^en Sßinfel bilbet alê am normalen sect;uf. Sie Sracfytenwanb ift im SSer^ältniß jur 3el)en= wanb jn lang; bie (sol)le beó ^ufeê ift ftarf gewölbt, ber (£tral)l meift gut eutwicfelt, wenugleid) berfelbe laquo;cftafcna^saumdfter.) ïgt;ei ïgt;cr ttefèn Sage äWif^eu ben ï)oï)eu Staaten oft
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gel)lcrl)afte 3uftänbe ber Jpornfapfel.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;185
f kin crfdjeint; èittoeilen ift berjelïe aïlerbingS atro^ijd). copy;te %oxm beê ^ufeê ift ftetS eilte enge, fein £orn ift feft nnb ratberftanbêfal)ig.
Itrfarijen. Side Slbänbenmgen in ber 3fti(I)tung ber copy;liebmafeen, weld)e bie Sradjten Don bem Soben entfernen, eine ftärfere SÄbnit^ung ber ^ufgelje bebingen unb basect; sect;ornn)ad)êtf)nm an ben Sradjten be= günftigen, rufen mit ber 3eit ben SSodHjttf I)eroor. £ial)in gehören insect;= befonbere:
1.nbsp; nbsp;copy;ie fogenannte rücïftanbige (Stednng, ïïteld)e baburd) ausect;ge= getdjnct ift, baf5 bie 3gt;orberfüfee meï)r unter ben Seib, alfo rüdmärte gcftelit fiub. m ift letdjt begrcif(id), bafj bei biefer Stellung bie S^ens wanb am unbefct)lagenen sect;ufe mel)r abgenu^t unb im SSerijdltnifi jur S;rad)teninaub länger raquo;irb, fo bafj bie ganje SSanb eine md)r fteile 9ïid)tuug ^um grbboben annehmen mn$. agt;ielleid)t begüuftigt bie geringere Selaftung ber Srad)tenaianb and) eine SBefd)leunigung beê ^orötoa^Sraquo; tt|umS in biefem .s)nfabfd)nitte.
2.nbsp; nbsp;ÏÏÜS ein regelmäitgei unb notl)wenbiger golgejuftani) ftellt ftd) biefe ^ufform bei jenem Seibeu ein, beu mau alsect; Steljfu^ be^eic^net. @g ift biesect; eine mit mel)r ober toeniger ausect;gefprod)ener ftIeriolaquo;3ftelUing in ber a?Drberfu^wurjel uerbnnbene fteile (Stellung ber Phalangen, tnö= befonbere beê geffelbeineê unb ftnmpfe Söiufelnng beê geffeïgclenïcg. hierbei ift el gleichgültig, ob eine @el)neucDutractur ober eine (grfraufung eiue^ reg;elenteö (S-effel= ober Äronengeleufce) bie Urfad)e biefer fel)ler= l)aften Stellung ift; in jebem laquo;alle bilbet fid) mit ber (gntteidelung biefer Slbnonuitat ein 23odl)uf auS. Sind) l)ier ift leid)t dnjufcfyen, baß mit ber oeranberten 9{id)tung ber ^l)alaugcn bie Sradjtemuanb oom SSobeu entfernt, ber 3tbnufeuug entjogeu imb im SBadjStljum begüuftigt rairb.
3.nbsp; nbsp;25er Sod^uf ïommt ferner alsect; ein regelmäßiger Begleiter ber fogenaunten 33ärenfüfeigleit, b. I). einer sect;t)perertenfionêftelluug ber P)0= laugen oor. copy;aê auftreten besect; fflodl)nfeS bei biefer gerabe entgegenraquo; gefegten (Sd)enfelftellnng erf^etnt auf beu erften Slid etmaê parabor; allein eë ift eine befannte S:t)atfad)e, baß biefe beiben Abnormitäten regelmäßig mit einanber oerbuuben finb. SSeïanntltd) entfprid)t für ge= n3Öl)ntid) bie 9fïid)tuug ber 3el)enraquo;anb ber Neigung ber $l)alaugen, fo baß alfo bie 3e{)e bes sect;ufeê in ber Verlängerung ber oorberen glddje bes iyeffel= unb troubeineê liegt. 2)er mit ber bäreufüßigen Stellung raquo;erbunbene 33odi)nf mad)t jebod) oon biefer, bereite üou Strauß be= tonten Dtegel eine Stusna^ine. SBar jene Stellung angeboren ober in ben erften 2cbenêjal)reu entftanben, fo ertlärt fid) bie Kombination einfad) in ber (gntwidelung ber copy;elenïc. SBentgei leid)t öcrftänblid) ift bie entftcl)nng biefer 3lusect;ual)me in beu fpätereu 2ebenêjal)ren, bod) basect; gel)ört uid)t l)ierf)er.
4.nbsp; nbsp;Wan beobad)tet ferner ni^t feiten bei ^ferben, raeld)e längere 3eit an Spat, djronifdjer ^ufgclfttföraquo; unb ät)nlid)en anbanernben £a^m=
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186nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; gmeite Slbttjetlung.
Reiten gelitten IjaßCtt, allmälig eine Umformung beê ^raquo;uftó unb eine md)v fteile SteKung ber Bef)enwanb; bie 2rad)tentoanb erreicht mit ber 3eit eine im aSerfjAIttrifj sur Beï)e abnorme Sänge, unb fo nähert fid) ber ^uf in feiner %mn immer met)r bem Sod^uf.
5. gnblid) ift 311 bemerfen, basect; ein anbauernb mangelhafte^ 33e= fct)neiben ber ïrad)ten= nnb jn ftarfeS SSerttojen ber Be^enwanb fe^r mot)! ein 3RifeöerI)dItei6 in ber Sänge ber 2:rad)tenttmnb gnr 3e{)enmanb nnb permit eine met}r fteile Sßanbftellnng ecgeugen fann. 2lusect; einer folgen fehlerhaften Sel)aublung allein geï)t jebod) niemals toirflid)er S3od^uf l)crüor.
aSorübergeljenb jeigt ftd) ber So^uf and) bei Jollen, inSbefonbere in Skrbinbung mit einem engen sect;ufe unb ferner in ben ^erioben ber entmidelnng, in benen bie jungen Iljiere einen fteilen copy;taub im Reffet befi^en. copy;iefe (ärjd)eiimng oerliert fid) jebod) fpäter, fobalb im raquo;etteren Serlauf ber gntmidelimg bie 3lbnieid)iiugen in ber (£d)eufelftellung öer= fd)minben.
famp;euvif)cilttn$. SBie aus ber Sctradjtnng ber llrfad)en l)erüor= gel)t, ftettt ber SSodljitf in ber Sieget eine 6ompenfationêauomalie bar, b. I). berfelbe ift bie golge gemiffer 'geiler in ber Stellung ber reg;lteb= mafeen nnb gleicht baS burd) lefetere bebingte DJUpertjältnife äum 2t)eil ans. 3)a biefe ^ufform als fold)e mit erljeblid) nad)tl)eiligen folgen gewêl)ulid) nid)t oerbnnben ift, fo faun bie Beurteilung biefeS ^uffef)lerS günftig ausfallen, man f)at jeboc^ einen unseren copy;ang, häufiges Stolpern u. f. to. als na^tl)eilige folgen bes ffiodtjufeS feegci^nct (Präger, ^artmann), allein biefe bei jener S-ormabmeid)uug beS ^ufeS allerbingS üorfommeubcu (Srfd)eiuungen raquo;erben burd) bie ben ffiDcf= l)uf üerurfad)ten fehlerhaften (Stellnugen ber reg;liebma^en raquo;eranlafjt hieraus ergiebt fid), bafe bei ber SSeurt^etlung beS SuftanbeS l)aupt= fäd)lid)^ bie ben S8ocR)ttf oeranlaffeubeu Urfad)eu in ffietrad)t jlaquo; sieben finb. 3cad)tt)eilige folgen werben oou biefer .s)ufform nur bann beDbad)tet, wenn biefelbe ni^t im SSer^dltnifj jur Sdientelftelluug ftel)t. grrei^en bie 2rad)tcu nic^t jene sect;5^e, um ben Seugefef)neu bie nötige Unter* ftü^ung bieten gu fönneu, fo getjeu aus biefem SKi^üer^dttniffe anber= weitige (ärfranfungcu ber @el)nen Ijeroor; fobalb bie 2:rad)ten anberer= fette eine abnorme .vpMje erreid)t l}abeu, führen fie, nameutlid) beim @ebraud)e besect; ^ferbeS auf bem ^flafter, leid)t £)uetfd)ungeu ber unteren Slbttjeilungcn beS .pufeS, befonberS ber tfleifcpaKen ^rbei unb fonnen fmnit bie Uifadjen oou Steingallen, akrbäEung unb auberen Sa^ml)eiten werben.
£)b ein aftifcocrljältnitj nad) ber einen ober auberen Seite ï)in raquo;or= liegt, ergiebt ftd) aus ber 33etrad)tnng beS copy;angeS nnb ber alten |)nf= eifen. Sobalb beim Stuftreten ber ganje Srageranb ber SSonb 5laquo; gleid)er 3cit mit bem ffloben in a3erüï)rnng fommt, fobalb bie Slbnnfenng ber
'
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gel)tcrï)afte 3uftänbe ber ^orttïa))fcI.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;187
gif en, abgeben raquo;on einem namentlid) bei SBagenpferben ftärferen 2lb= j^Ietfen ber 3eï)e, eine gleid)mä^ige ift, mufj ber geiler ber gteUnng als coinpenftrt unb bie 5orm beö ^ufeê alê ber letteren entjpred)enb betrautet werben.
Ü^cïjoiifclmtfl. 3ia^ bem ODr()in copy;efagtcti ïann öon einer 236= ï)anblnng beê Soc^ufeS nur banu bie 3ïebe fein, raquo;enn ein 5ÖH|raquo;er^dïtni^ in bem reg;rabe ber SluSbilbuitg beêjelben gut (stfjenfelftelütng öorliegt. Snweilen ïann eine Stöfinbenrng biejer ^uffom not^wcnbtg werben, wenn nämlid) bie aSebingnugen bejeitigt morben finb, unter benen er entraquo; ftanben war; j. 33. nad) ber S)urci)jd)neibung ber erfrauften a3engejel)ne.
2Basect; ben èrften ^nnft ange()t, jo ift bie Se^anblung nad) ben al(= gemeinen copy;rnnbfäfeeu beê ^ufbcfdyiageê ein5nrid)ten. Söerben bie ïradjten nid)t l)iureid)enb belaftet, weil fie ju niebrig finb, fo mufj burd) 58e= fd^ncibung ber gdje ober ert)öt)ung ber erfteren mit .sect;nlfe äwed= entfpred)enter Unterlage (reg;uttaperd)a, Seber) ober burd) copy;tollen unb üerbidte (gtollenenben'beä .pufeifenê sect;tbl)ülfe gejdjafft werben. Sie ju langen £rad)ten werben einfad) burd) a3efd)neiben oerfürjt. copy;iefeö a?er= fahren ift tu ber Siegel geboten, foweit bie 3Betd)tl)eile beê ^ufeiS ï)icrbei tridjt raquo;erlebt werben, anbcrcufaMS bieten ftoltenlofe ober ^albmoubfönnige (äifeu paffenbe plfsmittel. Sie laquo;ße^anblung ber burd) TOf30ert)(Utniffe in bem reg;rabe ber (gutwidehuig beö a3odl)ufesect; erzeugten golgejuftänbe mufj nad) ber Statur berfelben erfolgen, unb fann in biefer sect;infid)t nur auf bie bejügli^en Äapitel raquo;erwiefen werben.
gine Sefeitigung besect; a3odl)ufeê unb bie Sgt;ieberl)erfteltung ber früheren ^ufform ift nur in einem gälte juläjftg unb nDtl)Wenbig unb jwar wenn bie Senotomic oorgeuoiumen worben ift. 2)urd) biefe Dperatiou fällt bie llrfad)e beê Sod^nfcé fort, nämlid) bie ^erfürjuug ber Seinen. 6ä ift bal)er bei ber plö^lid)eu SSeïönberang in ber Stellung ber reg;lieb= mafjen, befonberS wenn esect; fid), wie bie SRegel ift, um bie Snrd)fd)neibung beê ^ufbeinbeugerê ^aubelt, uDtl)wenbig eine entfpred)enbc Slbäubernug ber .vjufform eintreten 311 laffeu. Qu biefem Qmamp;e unb um bie SSirtuug ber Senotomie ju unterftüfecn, lafjt man bie Staaten beö /öufeê fo öiel alê möglid), b. I). foweit uieberfd)iieiben, aïsect; eê bie a3efd)affent)cit beö sect;ufe8 geftattet, obne bie 355eid)tl)eile jlaquo; Derlefeen.
(Sd)liefelid) fei nod) bemerït, bafe bie Stnwenbnng beè fogenanuten „S^nabeleifensquot;, weld)esect; baê Ueberfött)en besect; mit einem ï)0^cn reg;rabe Don copy;teljfupilbung behafteten ^ßferbee Dert)inbern foil, um baêfelbe nod) arbeitsfähig 511 erhalten, als eine 3;l)ierquälerei betrad)tet werben mufj. copy;er copy;ang ber Spiere wirb burd) bie fo erjielte SBerlängernug ber ßety erfct)Wertmtb burd) biefortbaueruben 3errungeu ingoige berjumSlbwideln beê gu|esect; öom copy;oben not()Weubig werbenben 3JïnêMactionen wirb in ben erfrantten a3eugefd)nen eine f^merj^rofte entjünbuug unterhalten.
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188nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Slocite mtïieitung.
fo bafe eS gembegu ber Humanität te'laquo; reg;cjl(sect;t plagen ^ctfit, raquo;erat man bie Slnmeubung biefeö ^ftlfSmtttelS geftattet, urn foïAe ÄribBel no^ jur 3lvbeiféleiftung üemenben jlaquo; fönnen.
7. Scr fdjtcfc öuf.
2llê „f^tcfen ^ufquot; fcejeidjuet mau feit alter Seit eiueu feben beatlié aftjmmetrifd) geformten ^uf; fobalb ber sect;uf in feiner artitteïekne bitrcï)= fjnttten ntd)t swei gleite Hälften bilbete, lourbe berfclÊe fcï)ief genannt. Jterkt fal) man üon geringen, nid)t anffäKigen 3ïbmeic()ungeu ab, meiere ft cl) and) an gans normal geformten ^ufeu conftatiren laffen, bagegen raquo;nrbe em .pnf, an toeld)cm bie beiben @eitenwänbe nid)t gleicf)md^g beicl)mtten ober abgerieben raquo;aren, geiüöt)nlid) and) afó fdjief beseid)net.
Sn biefer StoSbe^nutig oertiert ber 3kme jebe practtfcèe Sebeutung,
bie sufefet genannte Sormabireidjuug fd)Iiefet überhaupt uid}t mef)r etroaé
sßatyolOötfdjeS ein; ein folder sect;raquo;ƒ faun p^ftettó afó raquo;erftüinmelt be=
. trautet werben, bod) ift berfeïbe unter getoiffen ItmMnben gerabe
üordjeityaft.
raquo;on ber suïefet genannten ^uffom, toel^e raquo;ir einfad) afijmmetrifd) nennen raquo;oliën, ift l)ier gans afcgefeljen raquo;orben, benn eê ift bie Stufgabe beo ^nfbefdjlageê, ftd) mit ber aSebentung berfelben 311 befd)äftigen. Um ben laquo;egnff bcé fd)iefen .pnfes beftimmter befiniren ju ïönnen, follen 3nnad))t einige raquo;ertjältniffe be* normalen ^ufeS oorauêgefc^idt werben.
Skm geringen, läufig oorfommenben 9lbraquo;eid)ungen abgefel)eii, ge= ftaltet fid) bic Tiormalfonn beê ^laquo;feê raquo;ie folgt:
SSMrb ber |gt;uf in feiner ÜMtelebene bnrct)fd)nitten, fo seigt berfelbe Stóei gleid) geformte Hälften, b. I). er ift fqmmetrifd) gebaut. reg;ie cor= refponbirenben Steile ber beiben Hälften, namentlid) bie ^ornraquo;anb ber= fetten befifeen eine gleite Säuge unb aii^tnng. Sie ber 5-leifd)fDl)le Snge!e()rte ys-Iäd)e ber ^orufol)lc — nennen wir biefe furs öie S5oben= flad)e beo .pufcé (petere *) — liegt l)orisontal; ebenfo liegt ber Äronen= raub ber .spormoanb in einer ebene, raquo;eld)e fic^ aber mel)r ober raquo;eniger nad) l)iiiten neigt.
5)ic beiben Hälften ber .S)ontfol)le fmb raquo;on gleid)er copy;rofce unb gorm, raquo;al)renb ber @traf)l, genau in ber 5Jütte besect; ,V)ufesect; gelegen, einen an beiben Seiten gleidjmftfjig pgef^ten teil bilbet.
copy;iefclbe Symmetrie ber Stlbung fprldjt fid) an ben aBeid)t£)eilen unb bem .spufbeine auê, raquo;enn man raquo;on ber tmgleidjen SSef^affenfieit ber feclcntfläd)e beé letteren abfiel)!
Sin bem fd)iefen Jpufe scigeu fid) l)ierüon folgenbe Slbraquo;eid)ungen:
Stm anffädigften tritt bic uugleid)e 9ïid)tung ber 2Mnbe l)cnior:
*) Sßetere, a. a. C.
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geïjtcr^afte ßuftönbe bet |gt;ornïapfet.
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raquo;ctyrenb bie eine in fteiler Sfttdjtttttg nad) unten öerläuft, f erlägt bie anbere einen nte{)v fcf)rägen üBerlauf ein. Sie lentere, weld)e gewoijnlid) aui) bie längere ift, Mlbet mit ber SSobenf(äci)e besect; ^ufeê einen fpifeeren SSinfel alê bie fteile 3Banbl)ä(fte; and) wenn bie beiben geitenwdnbe fo bejd)nitten ftnb, basect; fte eine gleite ^ö()e (b. ï). ber fenfred)te Slbftanb ber Ärone öom Srageranbe) befifeen, jo bleibt bie jRici^tung berfelben bod) oerfd)ieben.
copy;iejenige sect;älfte ber sect;omioï)le, welche raquo;ou ber fdjrägcn SBanb be= grenjt wirb, er^eint größer alsect; bie anbere. 3™ Sijeü ift biefeä oft bie golge ber SSefdjneibung ber Jporttfoljle, tnbc| bie lefetere ift an biefer laquo;Seite in ber 9tegel t^atfäd)lid) größer, beun an^ bie obere glädje ber= felben (a3obenf(äd)e) jeigt an ber f fragen Seite einen größeren Umfang; and) ift biefe Hälfte besect; @trat)Ieê gett)öï)nli(^ etwaio ftärfer. reg;er lentere befinbet ftd} aljo ntd)t genau in ber DJfitte ber @of)le, fonbern ift mcljr nad) einer Seite gelagert. Se(}r oft ftel)t ani^ ber Äronenranb an ber ^uffeite Jjoljer atö au ber fd)rägen; basfelbc gilt oon ben 33alten.
SMefe S?eräitberungen laffen fid) an ber Äjornfapfel am beften auf einem fenfred)ten Querfd)nitt (raquo;on innen nad) aufjen) erfennen gig. 27. SMljrenb ber normale sect;uf einen abgeftumpften geraben Äegel bilbet,
5iä- 27-
copy;(^leftt-^uf.
af^mmetrtjtfjer ^iuf.
(f*ematif(^)
ftellt ber fdjiefe sect;uf einen nngleid)feitigen Äegel bar. 3quot;8le^ erfennt man, basect; bie fteilere SBanbplfte eine größere Starte beftfet. ^n oielen gällett meid)t bie ^ornwanb jebod) nic^t blofe raquo;on it)rer normalen Sage, fonbern audj oon ber geraben gt;)ïid)tung ab, inbem bie ^ornrö^rdjen ber fteilen SSanbplfte einen üou ber a)ïebianebcne beê ^nfeê abgetoeubeten, bie ber fd)rägen .f)ornraquo;anb einen gegen biefe gefrümmten Sogen befd)reiben. Sn beu ï)ö^eren copy;raben biefer 2lbtt)eid)ung tritt ber Srageranb ber fteilen S5anb juloeilen unter bie Sot)Ienfläd)e beê sect;ufeê, fo bafj bie raquo;oeiße Stnie unter bie gleifd^fc^le ju liegen tommt. ^n biefer g-orm mürbe man ben sect;uf richtiger „frnmmquot; nennen. 2Me SSeäei^nung „fc^iefquot; ift überhaupt nic^t gut gen3äl)lt, beim fdjicf bebeutet eben nur eine Slbaeidjung oon ber Senïred)teu ober 3Bagered)ten.
9Kit ben bef^riebeuen Slbnormitäten im SÖau ber |)ornïapfel raquo;er=
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190nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 3wlaquo;te Sllbtïjetlung.
6inbcn fid) vegelmäjjig SSerdnbmntgcn an ben 28ei^tt)eiïen beê ^wfeg
uiib am ópiif^eiquot;6:
laquo;Die S-leijd)frone liegt an ber fteücit 2Banbt)älfte weift Ijö^er unb ift t)ier oft breiter. Sie g-leifd)toanb jd)Iiefet fic^ im Sllïgemeinen ber sect;orn= ttanb an; ba, too bieje gegen bie @Dl)le gefnimmt erjd)eint, ift bie gleijc^wanb oft nber ben unteren ^nfbeinranb auf bie copy;oijlenfläctye biefeê ^nodjeuê übergetreten.
S)asect; ^ufbein l)at \\i) ber g-orm beê ^üfeê mel)r ober raquo;eniger an= gegapt: bie ber [teilen .'pornwanb entjpred)cnbe SBanbfldc^e beê AnDd)enê ift Don geringerem Umfange nnb lauft weniger jc^rdg gegen ben unteren ORcmb alê bie ber anberen Seite. Dli^t feiten finben fid) an biefer SBanb= fläd)e raquo;on oben nad) nnten üerlaufenbe rinnenförmige 3gt;ertiefiingen, iBeld)e äkrbicfungen ber a3lattfd)id)t ber ^raquo;orntoaub entfpred)en nnb offenlaquo; bar bnrd) ben 5)rud ber letteren entftauben finb. reg;ie @o^lenfläd)e beê ^ufbeineê jeigt an ber fteilen Seite eine geringere Sluêbeljnung, ber Dom unteren Jpufbeinronbe biefer Seite befdiriebene SSogen entfprid)t einem größeren Äreieabfd)nitte all- ber ber anberen Seite; bie entfpred)enbe reg;elenfl)älfte besect; ^ufbeincê liegt oft tiefer alö bie anbere.
diejenige copy;eformität, raquo;eld)e alê „fd)iefer ^ufquot; bejeid)net loirb, be= fdjränft fid) alfo ïeineêwegê auf bie öorufapfel, fonbern betrifft gugleid) bie üon il)r eingefd)loffenen S:f)eile. Sft bie |)ufbeforniität fe^r ftarf ausgeprägt, fo laffen ftd) and) au ben übrigen ^l)alangeu aSeräuberungen nad)ïüeifen: biejenige Seitenl)dlfte beê Ä'ronen= unb geffelbeineè, raquo;eld)e ber fteilen Rüffelte entfprid)t, ift üerïürjt; bie beibeu copy;elenffläd)eu finb an beu eiujeluen Änod)eu einauber geudl)ert, bie reg;elenfad)fen liegen nid)t mel)r parallel; oft treten aud) bie Saub^öcfer an ber einen Seite ftärfer l)erDor alsect; au ber anberen.
Dlid)t au iebemfd)iefen^nfe laffen ftd) inbefe alle biefe Seränbcruugen nad)roeifeu; in geringereu gutmideluugêgraben ber ^nfbeformität fel)leu raquo;erfd)iebene berfelbeu. SSon bem afi)mmetrifd)en (uugleid)mäfeig be= fruittenen) jn bem eigeutlid) fd)iefeu ^uf lä^t fid) oft eine copy;reuse uid)t aufftnbeu. ge mel)r aber ber fd)iefe ^uf in feiner copy;ntwicfelnug $ort= fd)ritte gemad)t l)at, um fo großer ift bie gaijl ber copy;lieber, weld)e biefer Äette raquo;on aSeranberungen eingefügt raquo;erben, um fo mel)r raquo;irb au^ bie 5ïad)barfcl)aft in beu Äreie ber (grïranfuug hereingezogen.
SDaê 3nfammentreffen einer fo großen üïei^e abnormer ßiiftänbe, bie Untgeftaltung ber ^ornfapfel nnb aller raquo;on il)r eiugefd)loffenen Drgane toirb erft ïlar, raquo;enn man in ßrwägnug jie^t, bafe fie bie fyolge raquo;on getoiffen fehlerhaften Stellungen ber copy;liebmafjen bilben. Sd)Dn Äerfting unb Strauß l)abeu biefen Bufammenljang ri^tig erfannt nnb auêbrüd= lid) erflärt, baß in bem copy;Ueberbau bie alleinige Xlrfad)e besect; fd)iefen .'pufeê gu fud)en fei. Sind) f)eute muffen raquo;ir biefen Sa| im SIHgemeinen alsect; richtig anerïennen. 2)emnad) ift eS natürlid), bafj ber copy;rab ber
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gel)lerl)afte ßuftänbe ber Jamp;ornïapfel.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;191
goniiaitDeidiung am ^ufe mit bem copy;rabe ber fehlerhaften (Stellung ber reg;liebmaBen in ber Oïeget jufammenfdllt.
Dleuerbingê l)at petere biefe 3:t)atfad)en in eingel)euber S5eife be= griinbet. Sn feiner, and) in anberer SBejie^uttfl fei)r intereffanten unb le^r= reid)en Slrbeit*) l)at berfelbe an ber sect;anb matfjematifdjcrSJettetMittel biefen 3ujammen^ang bemonftrirt. amp;Z würbe 51t tneit fnl)ren, auf alle biefe gragen unb SSewetémomente an biefer copy;teile einjugeljen, bal)er nmfj auf jeneê 2ßer! öemiefeu werben, gilur bie tt)id)tigften 2:i)atfad)en unb Sel)r= fä^e, foraquo;eit es eben notljttienbig erfd)eiut, foïïen l)ier raquo;iebergegeben werben.
3Bie bereite (Seite 165 ïjerüorgeïjoben morben ift, fiuben bei alten copy;angarteu beê ^ferbes, bei ben langfamen meï)r alsect; bei fd)iielleu, ge= ringe copy;eitwartêbeweguugen, copy;c^wanhiugen beê Aörperê ftatt. 2)iefe finb jebod) fo gering, bajj bei ber Sklaftung beê normal gebauten copy;djenfefó ber Sd^merpuuft nid)t über bie @eiteutl)eile besect; sect;ufeê ïjinouêgerüdÖ wirb. Sei fenfred)ter Stellung ber a5orberid)enfeI übt ba^er bie 2aft einen Srud auf baê ^ufbein auê. Don weld)em bie beiben feitlid)en Hälften biefcê Anod)enê gleidjmdfjig betroffen werben; folglid) musect; Don biefen bie copy;rudwirfung ebenfalls gïeidjmamp;liig auf bie beiben Apuf^älften übertragen werben, fo bajj biefelbeu itt gleid)em Wafct sum Sragen ber Saft SBcrwenbung fiuben.
copy;beufo wirb raquo;on bem in einer fenïred)ten @bene fid) bewegenben Sc^enfel bie gleicfyfam fallenbe Äörperlaft beim Sluffejjen bes gufeeê Don ben beiben ^)uft)älften gleid)mä^ig aufgenommen. Sie (Sd)raquo;anfuugeu beê Dïumpfeê oerurfa^en jWar eine Borübergel)enbe 9Ke^rbelaftuug balb ber einen, balb ber anberen ^uf^älfte, aEein fo lange ber (Sd)enïel feine normale Stellung beibetidlt, wirb bie 3Sertf)eiIung eine jiemlid) glei^= mäßige fein; eine geringe SKe^rbelaftnng ber mebialen sect;ufl)älfte bürfte allerbingê and) unter biefen Umftänben tosfyl eintreten.
#9632;Dtan benïe ft^ nun j. ffl. eine bobeuloeite Stellung, wie fie bei ^ferben mit fd)maler SSruft oft beobachtet wirb. 9let)men wir an, ba^ bie 3lbweid)ung im S^ultergelenï beginnt, fo baf? alfo alle unter biefem copy;elenfe gelegenen Sd)enïelfno(^en nid)t wie normal in einer fenfredjten, fonbern in einer fd)iefen, lateralwdrtê geneigten copy;bette liegen. Sei foldjer (Sd)enïelformatiou faun unmöglid) ber (Sd)merpunft in bie ÜKitte beê $ufeê fallen, beg. bie SSelaftung ber beiben ^uf^dlften eine gleichmäßige fein, fonbern bie Saft mufj uottiwenbig meï)r ber inneren ^dlfte beê ^pufeS jufallen.
jffienn biefe (Stettung üon einem gooien balb nad) ber copy;eburt an= genommen wirb, fo bleibt bie ungleiche Selaftung ttid)t ol)ue gin= wirfung auf bie Cnttwidelung besect; |)ufe!sect;; aiu^ bie Sorgdttge bei ber
*) peters, a. a. D.
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#9632;
192nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;3it)ette Slbt^eitung.
Anod)enï)ilbung muffen SlMnberungen erfahren, raquo;eil bie uugïeic^mafjige 3Sertï)eilmtg ber Saft fid) in beu copy;elenfeu gelteub mac^t.
copy;ie copy;ntmicEeluug ber ÄnD(^enepipt)^fen ift beïauutlidj *) üon bev Smdwirimtg in bent gugeprigen reg;elenïe (intvaartifulären reg;ntd) ab= gängig. £)ie Stetgenmg biefeS copy;rucfeS an ber einen (Seite fü{)rt ju einer 5Befci)rauïung besect; 2cmgentoad)!sect;tt)uniê ber betreffenben (gpip^fen^alfte, unb Ijicrmit ertlärt fid) bie Umlagerung ber reg;elenfa(^fen unb bie afl)m= metrifd)e Jorm ber ^alangen, wie mau fie bei bent fd)iefen ^iife oft an= trifft, (äbenfo ift bie SBirfuug am .s)ufe.
sftiemttfó fiubet mau einen Riefen sect;ttf augeboren; berfelbe raquo;irb mit ber 2luua()me ber fehlerhaften copy;teïtung, bie ebenfalls bet ber copy;eburt fe^tt, erworben. 9M)bem baê %o\)ktt 5. f8. wegen ber gu fc^maleu copy;ruft unb ju fleiner llnterftüljnngêf(ad)e für ben Äörper bie bobenweite Stellung angenommen Ijat, inuB sunä^ft eine mtgleic^mdltge Slbfc^leifung beê sect;ttfeê eintreten: bie mebiale .^ornwanb wirb fürger unb fteiler, bie late= rale länger unb fd)räger. reg;iefe raquo;eränberte 9ïid)tuug fowie bie 5)ïel)r= belaftuug ber erfteren wirft namentlid) ungünftig auf ben frül)er be= fprodjenen (SntwidelungiSBDrgang ber So^lc beS £ttfe8 ein. copy;aburd) basect; bie fteile sect;ornwaub gegen bie gleifc^wanb unb Ärone besect; .pufeê ge= brängt wirb, muß bas üon biefen Sletten auêgel)enbe !£ol)lenwad)êtl)um nott)Weubig befd)ränft werben.
copy;aê Umgefel)rte ift auf ber lateralen ^nifljdlfte ber gall: Apier ftel)t bie ^ornwanb fd)räg gum copy;rbboben unb wirb burd) bie SBirfung ber Äörperlaft üon ben genannten Steilen abgebrängt, fo baß bie 3luöbilbung ber gleifd)fol)Ie unter begünftigten 2}ert)ältniffeu abläuft.
copy;er non ber fteileu ^ornwanb auf basect; ^ufbein anêgeübte copy;rnd Ijat eine geringere Gmtwideluug ber betreffeuben Jpälfte beêfelbeu jur %olQt, wä^reub biefer Vorgang an ber entgcgcngefel3ten copy;eite begünftigt ift. Sïuf biefe S5eife fommt bie Stf^mmetrie am ^mfbeine ju (Staube.
3u fd)einbarem (Sontraft mit biefen aplaftif^en Vorgängen ftel)eu bie juweilen au ber ftart mebiauwartê btólocirten |)ornwanb auftretenben 3Bud)erungen ber ffllattfd)id)t. Apierburd) werben ^ornauflagerungen au ber inneren g-lädje ber ^ornwanb ^eroorgebrac^t, bie tljcttó raquo;on ber Ärone ausgeben unb biê jum ïrageraube reid)eu, tï)eilê an irgenb einer SteEe unterhalb ber Ärone beginnen, copy;ie entfvrec^enben 3lbfd)uitte ber 2Banbflä^e beê ^ufbeineö jeigen riunenförmige Vertiefungen, welche in i^rer'5'orin ben Serbidungen ber ^ornwanb genau entfpredjen, bie man wot)l aiê Äerapl)i)llocele befdjrieben ^at.
3n biefen pat{)ologifd)en ^ornmaffen laffen ftd) faft regelmäßig a3lut= fpnren uad)weifen, bie esect; aud^ erïlaren, bafe biefelben unter Umftänbeu d)ronifd)e £a^mï)eiten bebingen fönnen. esect; finb offenbar ^robucte ent=
*) äian öergleicEje: Völler, reg;aê copy;prunggelenï beö engltfc^en SSoïIMutpfcrbeé. 3Ir^tO f. roifi. u. pr. Sdierp. 1880.
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gel)lerl)afte guftänbe bcr ^ornfapfel.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 193
jünblid)er [Reiäungen, toel^e ausect; ber iingleicf)mä|igen reg;ru(fraquo;trfung ber Aórperlaft ^eröorge^en.
Sie ftärter klaftete, fteilere SBanb^älfte wirb ferner mit bent ju= gehörigen SSaHen in bie ^)5ï)e gefdjoben, jo ba^ ber Äronenranb berjelben mit bem ber anberen ^uftjälfte nic^t met)r in einer gbene fonbern ï)ö^er liegt. 5)ie bnrd) bie éïeïirbelaftung ber ^ornmanb betoirfte Sïeigtoirhmg an ber Ärone füljrt enblid) jn einer ^^pertropïjie ber letteren; bem= entfprec^enb wirb bie ^ornraanb ^ier bider.
Uvfttcfjcu copy;ie ganje 9fieit)e ber an unb neben bem f^iefen ^)ufe oorïommenben Abnormitäten bilben alfo bie golgeäiiftänbe raquo;on fe^Ier= ïjaften (Stellungen. 2)ie letteren geben fietó bie raquo;ejentlidjfte Urfactie jur aSilbung beê jcfyiefen sect;ufesect; ab. SSei ber (äntftefynng beêjelben fpielen ie= bod) juweilen nocf) anbere SOlotnente mit; bal)in gehört Dernacf)läffigte Pflege unb uamentlidj unjaedmafeigeê a3efd)neiben ber ^ornwaub. SBelc^en Sinflul bie äkfdjneibung auf bie copy;ntmitfeluug beê ^ttftó ausübt, ift be= reitê lt;B. 161 erörtert Würben. SBirb ber ^uf bei einer bobenttieiten ober bobenengeit Stellung nid)t entfpred)eub abgerieben ober bejc^nitten, fo faun biefer Umftaub bei ber SMlbung besect; fd)iefen sect;ufesect; mit= ttirfeu, b. ^. f o lange ber ^)uf fid) überhaupt noc^ umformen faun, alfo mafjrenb ber copy;ntwicMung beifelben. SBenn j. 33. bei einer etwaê boben= toetten ober jeïjentoeiteu laquo;Stellung bie innere ^orntoanb uoc^ abnorm lang gehalten wirb, fo muf? ber 2)rucf, ben biefelbe auf bie gleifdjwanb unb Ärone auêübt, nod) toirffamer jur copy;eltung fommen.
(Sine unjwedmd^ige 33efdjneibung beê ^o^len^ufeê faun aber felbft bie urfprünglid) normale Sc^enïelftellung ju einer fehlerhaften umwanbeln unb jugleid) ben f(|iefen ^)uf er= jeugeu. 2)iefen oielfältig angefochtenen copy;ruubfatj ju beweifen, ftellte id) folgenben SSerfuc^ au:
Sei einem 6 50ïonate alten fyo^leu, welnee eine burd)auê normale @d)eufelfteltung befafj, bei bem namentlid) nid)t bie geriugfte Slbtoeid)uug ber reg;liebma|en in ber ïranênerfalebene ju bemerïen, alfo Weber eine bobenweite unb jeljenweite uod) auc^ eine jeï)eu= ober bobenenge Stellung öorï)anben war, liefe id) an bem redjten S^orberfufje bie äußere, au bem linïen bie innere SBaubfeite regelmäßig befdjneiben, waï)renb bie entgegen= gefegten SBanbplften unbef^nitten blieben. 9tad)bem bieê etwa 9 ïïïonate fortgefe^t war, jeigten fowo^l bie ^alangen wie aud) bie ^)ufe alle jene Slbweidjungeu, bie oben alê bie èigenfdjaften eines fc^iefen ^ufeê befprDd)en worben ftub. copy;er red)te SSorber^uf geftaltete fid) wie ein bei ber bobenengen Stettung an biefem gufje eorfommenber f^iefer ^raquo;iif, raquo;aï)renb ber linïe bem einer bobenweiten entfprad). copy;ie 3^en richteten fi^ beibe ftarï nad) linf'ê, fo baf? eine Stellung entftanb, wie man fte unter natürli^en 3Serpltniffen niemals ju copy;eftc^t beïommt. copy;arin aber glaube id) basect; ftcf)erfte Seweiêmittel erbliden ju bürfen, bafe bie 2lb=
$uftranfèquot;ten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;13
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194nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Sroeite 3lbtïjeilung.
ttietd)ungen bie %ol^ ber SSe^anblung ber sect;ufe ttiaren, fo bafe alfo ber (gtnwanb aii!5gefd)lDffen ift, ba^ fic^ biefe Stellung aüé) o^ne eine foldje entwicfelt ptte. 2)ie raacerirten Pjalangcn beê rekten gufeeê geigten an if)rer inneren, bie besect; linten Sufeeê an iljrer arideren Hälfte eine niangel= ï)afte gnttDidelnng, jo bofe bie entjpre^enben reg;elenïaï)f^nitte einanber genähert toaren.
copy;iefer Berfud) beweift alfo, ba| eine fehlerhafte Sefc^neibung beê sect;nfesect; im @tanbe ift, fowo^l eine fehlerhafte copy;lieberftellung mie audj bie befproc^ene ^ufbeformität ju ergengen. Sßenn man bieê jugiebt, mu^ man anbererfeitê aud) anerï'ennen, bafe bur^ eine ent= fpredjenbe Se^anblnng (SSefc^neibung, a3efd)lag) Berbeffernb auf ettoa Borï)anbene geiler in ber Stellung ber copy;tiebmafjen eingewirft Jüerben faun. reg;er le^te Sßunä fällt inbefe niäjt met)r in baê copy;eiiet unferer SSetrac^tung.
Sluê bem reg;efagten ergiebt fic^ weiter, ba^ bie Silbung eineê fcl)iefen sect;ufeê ftetsect; in bie ^eriobe ber Äörper= bej. ^ufentmitfelung fällt, nub bafj nad) biefer amp;it ein Jpuf burd) ungleid)tnä^igesect; Sefc^neiben gloar aft)mmetrif^ gemaft, aber niemals fd)ief werben faun. genter gel)t l)ierausect; Ijeroor, basect; nad) raquo;ollenbeter Äörperentwidelung ein fdjiefer ^nf nnmöglic^ in bie normale gorm ïüieber 5uriicfjufiil)ren ift.
Jöeurtt)cttuuß. 2Benn raquo;ir ben fd)iefen sect;uf fo regelmä|ig in golge getoiffer fehlerhafter (Stellungen auftreten feljen, fo mu| a priori ge= f ploffen merben, bafe biefeê Sufammentreffen eine günftige èebeutung l^at; unb fo ift esect; in ber Sïjot. Ser f^iefe sect;nf l)at bie Seftimmung, bie 9la(^tï)eile jener Slbnormitäteu gu compenfiren. (gsect; ift leid)t begreiflich, basect; für ein ^Sferb mit bobeuweiter (Sd)enïelftettung ber normale $uf nid)t bequem fein toürbe. Sn biefent g-alle mufste bei ber S3elaftung besect; gufeeê bie innere Sßanbfeite früher auf ben 33oben ïommen ató bie äußere; bie erftere mürbe fomit bie ganje (Sto^toirfung ber einfallenben Saft auf= juuel)men l)aben. Um bieê ju oermeiben, ^ätte bie aïerbinbung ber ^^a= langen unter einanber ober mit bem (ad)ienbeine fo abgeäubert werben ïönnen, bafj in bem einen ober anberen biefer reg;elente ein in ber Samp;canêlaquo; öerfalebene gelegener SBinfel cntftänbe. 2)abur^ würbe aber ber copy;djenfel feine wid)tigfte gigenfe^aft, alê Stü^e ju bleuen, öerlieren, unb eê müßten notl)Wenbig fortbauernb Sprüngen unb öuetfdjungen an ben reg;elenïen auftreten. Dljne 3weifel tonnten bie 3tad)tl)eile unb copy;efa^ren, wel^e mit ben 3lbWeisungen in ber Sc^enfelfteEung oerbuuben finb, toon ber Slatur in feiner einfacheren unb ftdjereren SBcife compenfirt werben, alê burd) bie SMlbung biefer ^ufabnormität. S)iefelbe ift baljer nid^t alê na^eilig ju betrapten, im copy;egent^eil, f of cru ber entwicEcIungsect; = grab beê f^iefen £ufeê mit ber Slnêbilbung ber fehlerhaften (Sd)enfelftellung übereinftimmt, ift berfclbe fogar alê günftig ju bejeid^nen.
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gef)terl)afte Swftönbe bcr |)ornïapfeI.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;195
Me Me betriebenen SSeränbenmgen finb barauf berennet burd^ Herbeiführung einer moglid)[t ïiorijontalen SSobenftäd^e besect; ^ufeS bie üftacf)tf)etle ber fc^iefeu lt;£^enfel[teltungen tmfcpblid) ju machen. 2luê btefem reg;runbe muffen auc^ bie an bem ^ufbein unb ben anberen beiben ^dangen anftreteuben gormabweic^uiigen alê günftig angeje^en raquo;erben. 25iefe 3luffaffung berechtigt jebodj nifyt, ben f Riefen -giuf aU einen nor= malen ju bejeidjnen. SDerfelbe ift aÉerbingsect; fur gewo^nlicf) ba, too er Borfommt öort^eil^aft; immerhin aber bilbet er eine $)atï)oIogijdje 6r= fc^einung unb üerbient ba^er aucf) ^ier betrachtet ju toerben.
2)ie Beurteilung besect; f piefen ^)ufesect; tnu^ bemnacï) ftctê mit atüdfrcbt auf bie copy;c^entelfteüung erfolgen, unb Biele berjenigen 9kcf)tï)eile, roeide bet bent f Riefen sect;ufe beobachtet raquo;erben, ftnb weniger burdj bief en, aïsect; ötehnef)r burd) jene bebtngt. g-olgenbe 5Jtomente ïommen Ijier namentlicï) in Betrapt:
1.nbsp; nbsp;£gt;er reg;rab ber Sluêbilbung. £)a^ bie ungleichmäßige 3n= anfprud)na^me beê fdjiefeu sect;nfeê bei ber SBtrfnng ber SSelaftung unb uod) met)r beê @to^esect; nict)t üt)ite reg;efa^r unb juwetlen au(^ nic^t otine na(i)tt)eilige g-olgeu bleibt, öcrfte^t fid) Don felbft. reg;ê ift auc^ natürlich, baf? bie nac^tl)eiligen g-olgen ftc^ urn fo beutlidjer jetgen, ie meï)r bte (gntioidelung beê fc^tefen ^ufeê laquo;yortfc^ritte gemaft ^at. Se fteiler bte eingesogene SBanb ftet)t, um jo raquo;orfic^tiger mufe bie SSeurtljeilung beê Buftanbeê ausfallen. Sefoubere 33ead)tung öerbient ber sect;ornftraï)l: Sltrop^ie einer Hälfte gehört ju ben ungünftigen (Srf^einungen, beun fte beutet auf 3ttgt;cmgt)uf ï)ilaquo;-
2.nbsp; nbsp;reg;ie Starte ber ^onttoanb. Um bie abnorme SSelaftung, teelde bie fteile 3BanM)dIfte trifft, oïine laquo;Schaben ertragen ju ïönnen, ift eine moglidifte laquo;Starte berfelben ftmnfdjenêwertïj; eine jarte, bünne 2Banb, uamentlid) toemt biefelbe jugleid) brödlid)e0 sect;orn beft|t, ift Ijierju nici^t geeignet; eê entfielen unter folgen Umftänben leid)t Cluetfdjungen ber ^leifc^wanb ober g-leif^fofile, toeldje mit fc^merj^aften Sa^m^eiten üer= bunben ftnb.
3.nbsp; nbsp;reg;ie fonftige 25 e fd) äffende it ber ^ornwanb, namentlid) ber Verlauf ber ^ornrö^rdien berfelben. So lange biefe raquo;du bem geraben SSerlauf feine Slbaeic^ungen machen, muß baê Itebel atö t)erf)ältniß= maßig günftig beurteilt werben. 3ft bie ^ornloaub jeboc^ in it)rem SSerlaufe öon ber Amte jum ïrogeranbe geïrümmt, fo ift ber Suftcmb ftetê bebenïlid)er. Se ftärfer biefe Krümmung, um fo ungünftiger muß bie ^rognofe auefallen, jumal gerabe biefe sect;ormabWeisung feljr oft ju ferneren aSernagelungen Beranlaffmtg giebt.
4.nbsp; nbsp;S)ie copy;ebrauc^êweife beê ï^iereê. SBd^renb auf weitem aSoben felbft ^öl)ere reg;rabe beê fdjiefeu sect;nfeê o^ne erl)eblic^e 3(tad)tl)eile befielen tonnen, geben beim 2)ienft auf bem ^Pflafter, befonberê in f Quellen copy;angarten, f^on geringere copy;rabe oft bie Urfadie ooit 2aï)m=
13*
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196nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Smite Stttljeilmtg.
Reiten ab. SDiefe treten bei mannen, namentli^ wenn ber 33ejc^lag= jd)mieb ben ^mf nic^t burdjanê jwecïentfpredienb be^anbelt, ï)auftg auf unb ïonnen baê ^ßferb jn biejem Qtotd ganj unbraucpar tnad)en; ba= gegen ïann baêfelbe auf bem Sanbe noc^ raquo;ieïe Sa^re ungeftcrte 3Ser= raenbung ftnben.
5. copy;nblic^ ^ängt bie ißrDgnofe Don beu mit bem fdjiefen ^)nf üerbunbenen (Somplicationeu ab. Qu biefen gehören uament= lid) folgenbe:
a)nbsp; nbsp;@teingalten unb ïofe SSaub. 2lu ber [teueren ^gt;uf^älfte ftnben fidj regelmäßig SSanbfteiugaÜen, toelc^e in -Quetf^ungeu ber gleif^aaub befielen unb burd) baê ^raquo;eraubräitgen ber ^ornmaub an biefelbe bebingt raquo;erben. £)ie entgcgeugefe^te fd)räg geftelïte ^orntoanb wirb burd) bie Sklaftung öou ber ^onifo^Ie abgebraugt, unb eê entftetjen auf biefe SBeife l^ier Sxennungen in ber Weißen 2inie (lofe SBanb). Seibe 3quot;= ftänbe geben oft ju Sa^m^ettett unb periobifdEjer reg;ebraitc^lunfäi)igfeit SSeranlaffung. Se me^r biefelben auêgebilbet ftnb, um fß norft^tiger muß ba^er bie SSeurttieihmg ausfallen.
b)nbsp; nbsp;Sin ber fteilen unb an if)rem inneren Srageraube mebiantoärte biêlocirten ^raquo;crnmanb tommen leidet aSernagelungen raquo;or, wenn auf biefe fiagenöeräuberung ber 2i5anb beim (ginfct)lagen ber Hufnägel niójt SHiä* fid^t genommen Wirb. 2)ie g-Ieif^fo^le liegt oft fenfrecE)t über ber toeißen Siuie; barausect; erflärt fid), baß gerabe bei biefer ^ufabnormität iti(^t feiten burdj 3Sernagelungeu birede SSerle|uugen beê ^)ufbeinesect; beoba^tet werben. (Sin t)od)grabig auêgebilbeter fd)iefer ^)uf Bedangt balver ftetsect; einen um= fid)tigen unb gefd)idten aSefc^lagfc^mieb.
c)nbsp; nbsp;S)er f4)iefe sect;uf fn^rt ferner gnweilen ju copy;rfranfungen ber copy;elenfe ber ^B^alangeu. Sie ungleichmäßige SSelaftung beê sect;ufeê unb namentlich bie bei unregelmäßiger 2kfd)neibung beêfelben notï)Wenbigen abnormen Creg;eitwartó=) SSetoegungen in biefen copy;elenïen bewirten Segnungen in ben SSanba^paraten berfelbcn, bie ftd) balb burd) £al)m^eiten, balb burdj SSerbidungen ber Sänber unb Sluflagerungen beê Änoc^ene an ben Sn* fertionêpunïten berfelben jh ertennen geben, copy;erartige @rfd)einungen mahnen baljer ^ur SSorfi^t bei ber SSeurtljeilung biefer fehlerhaften sect;ufform.
d)nbsp; nbsp;Gmblii) giebt bie fehlerhafte (Stellung unb ber fdjiefe ^raquo;uf ni^t feiten aSeranlaffung jum copy;treiben. 3)ieê ift um fo el)er ber galt, je enger bie laquo;Stellung ber Hinterfüße unb je fdjmäler bie SSruft besect; laquo;ßferbeS ift.
OSeljairälmtg. hierbei muß fowo^l bie fehlerhafte S(ï)enïelftel(uug wie auä) ber fd)iefe ^uf berüdftd^tigt werben, ferner ïann bie Sdt-^anblung raquo;on jwei öerfdjiebenen copy;eftd)têpunïten auêgeï)en, namli^:
a) bie raquo;orljanbenen ^at^ologif^eu Suftäube gu befeitigen, ober • b) bie nad)tï)eiligen 5oISen berfelben fernjuï)alten, bej. aufju^eben.
25ie 9Wöglid)feit baä erfte 3iel au erretten ift, wie fid) one unferer
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8:ef)Ierï)afte Suftänfae ber ^ornïapfel.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;197
Betrachtung ergiebt, nur toä^renb ber (ïntwidelungê^eriobe beê gnbiötbuuutê oor^anben.
SSenngletcf) ferner zugegeben werben mufe, basect; bie Sejeitiguug ber fehlerhaften S^enfelfteltung oft auf grojje (Sc^tDterigfeiten ftö^t, ntdjt feiten gerabeju nnmöglt^ ift, weil bie SSebingungen für bie (Sntfteljung berfelben in anberweitigen, unabänberlicl)en Slbnorraitäten beê Äörper= Baues, j. 33. in ber SBübung ber 33ruft, begrüubet liegen, fo lä^t ftdj bo^ ni^t leugnen, bafe wir im (Staube ftub, hierauf einen copy;influfj auê= juüÊen. Sie TOglidjfeit folc^e fehlerhafte Stellungen gu erzeugen, glaube idj oben nad)gewiefen 311 Ijaben. 2)arausect; ergiebt fic^, bajj bie copy;ntwicfelung berfelben beeinflußt werben fattn, ergo finb wir audj im Staube, ber Sliiêbilbnng berfelben ïjinberlid) entgegen 511 treten unb jwar irnxäj eine jwecEentfpred)enbe 33eï)anblung beê |)ufesect;. 9ïeuerbingsect; ï)at man fid) Wol)l gegen biefe üötöglicpeit auêgefproc^en, bie bereite Don ben älteren ScfyriftfteEern jugegeben würbe. lt;Sc£)on 3orb. 3f{uffuê*) fagt: „In aliquibus tarnen possunt remedia modo aliquo inveniri, quum equus videlicet nascitur cmribus obliquis vel pedibus, tam anteriori parte quam inferiori, tale remedium doceboquot;.
3n berafelben Sinne äußern ftc^ auc^ Äerfting unb Strauß. 6sect; Würbe jebocJ) über ben Dta^men unferer 23etracf)tung ^xuauêfül)ren, auf biefeit copy;egenftanb f)ier einjuge^en.
SBaê ferner bie Teilung besect; jc^iefen sect;ufeê betrifft, fo muß bie 2Röglic^= ïett berfelben wäl)renb ber copy;utwicfelungêperiobe ebenfalfó jugegeben werben. £)ie ^ierju erforberli^en 3Raßna^men ergeben ftc^ auê ber früheren a3e= tra(f)tung über bie @ntftel)ung beêfelben oon felbft. 3m Uebrigen wirb man fic^ auc^ hierbei woljl ^auptfäc^lic^ barauf bef^ränfen muffen, ejcceflfoen gormabwei(i)ungen entgegen gu treten.
SBic^tiger ift entf^ieben bie jweite ^nbication, nämlic^ bie mit bem f Riefen ^raquo;ufe üerbunbenen ftorenben Solgen ju oerl)üteit, bejw. ju be= fettigen, hierbei ^anbelt eë, fid) öorneljmlid) barum, ben fc^iefen |)uf in boê richtige Sßerpltniß jur abnormen Sd)eufelftellung ju bringen refp. gu erhalten, bamit bie Slbäuberung in ber aSelaftung beê Sc^enfelê fo= wo^l für bie Anoden unb reg;elenEe alsect; aucl) für ben |)ttf mfy 9)iögli^ïeit unfi)äbli(^ wirb.
copy;er f^iefe ^uf muß ber fehlerhaften S^enfelftellung angepaßt werben, unb biefeê erreicht man baburd), baß man benfelbeu beim a3e= fd)lage fo befc^neiben läßt, baß eine möglicf)ft glei^maßige SSelaftnug erhielt wirb. Sei ber Sef^neibung ber sect;ontwanb ift barauf 3ftüdfid)t gu nehmen, baß beim Sluffe^en beö fyußee ber ganje Strageraub berfelben ju gleicher 3eit mit bem copy;rbboben in Berührung ïomint. 3nsect;befonbere ift barauf 3U ad^ten, baß bie fteile SBaubfeite, welche Wie erwähnt notf)=
*) 3. sRuffuä a. a. D. @. 108.
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198nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Smette TOfietlung.
ttenbig eine ÜJieïjrïielaftitng erfahren mnfy, nt(ï)t p lang wirb unb jo au(^ nod) bie gange Stofewirfung erleiben mnf?. reg;ê ift ferner baê ^ufeijen an ber fteiïen SBanb mit einem Hjorigontalen ïrageranbe ju öerfe^en, n3ä^renb bie fd^räg gerichtete SSanb ft^ beffer auf eine fdjiefe @bene ftü^t; beê^aïb la^t man ï)ier einen bentf(i)en SJrageranb anbringen.
Soar bnrd) übermäßige Sänge einer SBanbfeite ber betreffenbe Saiten in bie ^)Dl)e geftau^t, fo toirb jtoedmäßig na^ bem Slufpaffen beê 6ifensect; an ben ïrac^ten 1—2 mm raquo;on biefer SBanb mit ber SRafpel fortgenommen, bamit biefelbe copy;elegen^eit finbe fief) raquo;ieber 511 fenfen. 3ft in folgern galle ber @traï)l recE)t fräftig, fo finbet ein gefdjloffeneê ^ufeifen t)or= tl)ei[l)afte SSemenbung.
ferner ift barauf Oiücffi^t ju nehmen, baß ber für bie fteile SBanb beftimmte @ifenfcf)enfel nic^t ju furj .ift. Stamentlid) gilt bieê für ben inneren (Sd)enJel bei einem fdjiefen sect;ufe, welker anê einer franjöftfdjen (Stellung l)eroorgegangen ift.
Sei erljeblidjen copy;iêlocationen einer SBanb gegen bie 5Webianebene beS ^raquo;ufeê, nerbunbeu mit fdjmerjljaftem copy;rud berfelben auf bie g-leifdj^ raquo;anb muß bie SSeljanblung ttie beim 3waitgï)uf angegeben bnrdigefüfjrt tberben. ^)ier leiftet ber copy;efatjS'fdje Se]d)lag oft gute 5)ienfte.
copy;ublid) ift auf bie regelmäßige unb nicf)t ju fettene copy;rneuerung besect; a3efct)Iagesect; ju ad)ten. ge toeiter bie ^orntoanb in ber fehlerhaften 9tic^= tung na(J)tt)äd)ft, um fo mel)r toirb fte unter ber Äörperlaft nad) biefer 9lid)tuug gebrängt. SaS Hebel trägt ben Äeim ber 3Serfc^limmerung in fid) felbft, raquo;ie f^on Äerfting (a. a. D.) ganj rid)tig bemerft Ijat.
SSei gerben mit fd)iefen ^ufen, meldte auf bem ^pflafter gebraucht in erben, finben copy;ummieinlagen oft riDrtt)eilf)afte 33erraquo;enbung.
S)te mit bem fd)iefen ^ufe öerbunbenen (Somplicationen finb iljrer ^atur gemäß jn bel)aubeln.
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IL 3lbü)et^imgen in ber ^l)9ftfali[^en 23efd;affen^eit beé ^orneê.
-SlUgemetne ^civac^iuttg.
3n jeiner pt)t)ftïaUfc^en S3efd)affen^eit bietet baê ^uffiorn unferer ^jSferbe grojje aSerj^ieben^etten, unb eê ift audj fykv oft jtDeifel^aft, ob biefelben noi^ intterï)ai6 ber pb^o^flif^611 copy;renje liegen, ober ob fie alsect; pattiologiftf) 311 betrapten finb.
2Bir fyahm fruber bereite fcraten gelernt, bafj bie %oxm bes 4?nfesect; in ber Dïegel betn SSoben angepaßt ift, anf bem baê ^Pferb lebt nnb arbeitet; ber (ginfluf? beê SSobenê erftredt ftd) ferner auf bie pb^fiïi^f^6quot; Suftanbe beê ^);ifeê, fowie and) anf bie copy;cbneKigfeit besect; SBa^êtbnmê. 2)er sect;nf ber in 5Rarf(bgegenben lebenben ^Sferbe ift nict)t altein größer, fonbern bat aucb eine tüeicbcre, tceniger raquo;iberftanbêfafiige SBef^affenbeit alsect; ber ^mf jener ^ßferbe, weld)e auf bent fteinigen SSoben ber SJiontangebiete aufgenja(ï)fen finb. 2)t. reg;Dl)au*) fagt: To hard ground there is opposed hard horn, to soft ground soft horn.quot; @d)toab ttrieê Jlterft nacb, ba^ baê fpecififc^e @ett)id)t ber fleinen unb Hjattctt sect;ufe größer ift alê baS ber ^)ufe Don 3(liebernngêpferben. Offenbar banbelt eS ftc^ fymM raquo;efentli^ urn ben reg;rab ber aSerbornung. SBä^renb baê ^nfborn beê ^^cn^fcrbeê einen {)Dbereu reg;ra^ ^er SSerborunng erlangt unb ba^er fefter unb ttnber= ftanbiofäl)iger airb, bleibt baêfelbe in ben sect;nfen ber 9lUeberungsect;pferbe raquo;jafferreicber unb in Solge beffen meiner. 2gt;o^ ï)ierin liegt nidjt allein ber Unterfc^ieb biefer beiben tqpif^en #9632;pnfformeu; and) biftDlosiftf)e 33^= f^iebenbeiten laffen f\é) nadjttetfen.
gletning bat to0¥ è11^ barauf aufmerïfam gemalt, bafe in bem 4?orn ber ^ufe ebler ^pferbe bie Qai)\ ber ^raquo;ornröbrc^en größer, ibre (Stärfe jeboib üerbältnißmdßig Heiner ift alê in bem sect;nfe ber gemeinen ^Pferbe. 3)er 33au ber erfteren tuäre fomit ein feinerer. Sie ^ornwanb, inêbefonbere bie mittlere, mit großer SBiberftanbefäbigfeit anSgeftattete laquo;S^i^t ber= felben geid)net ftd) burcb ben gleiten Sau auê. 2)ie relatiöe geftigïeit ift
*) The yeterinarian for 1871 copy;. 252.
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200nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; BmeiU Sftt^eitung.
bei ïleinen, engen ^ufen in ber Sïeget evïjeÊHdjer al$ an groten unb Sffadjïjttfen.
Stuwer biejen burd^ 3ïb[tamntnng unb SSobenDer^dltniffe bebingten 3?erfcï)iebenï)eiten in ber SSejcfyaffeitljeit beê ^orneS giebt esect; noc^ eine Steile raquo;on Skrïjaïtniffen, n)elcf)e nid)t aEein einen (giuflusect; auf bie ptyfo fali\ä)m copy;igenjdjaften beê ^uf^ornesect; auêüien foubern audj anf bie (sci)ne((igfeit besect; ägacpttjumS influiren.
Slügemein gelten bie bunfelen ^)ufe für toiber[tanbêfdt)iger alê bie nid)t gefärbten. 33et ber änderen sect;aut Ift ba^felbe längft betannt, unb äußert fi^ jelbft nod) uad) ber Verarbeitung berfelbeu ju £eber. £)b auraquo; ber (Einlagerung Don Sßigment, ausect; bem größeren reg;e^alt an Äo^lenftoff bieje 2Biber|tanbsect;fdI)igïeit unmittelbar refultirt, mie Fleming*) an= nimmt, ober ob hierbei uodj anberweitige 33er^ältniffe eine Stolle fpielen, i[t ni^t nadigewtejen.
Somo^l auf bie (£cf)netligfeit besect; Ïïgt;ad)0t^iimê aU auc^ auf bie ^8e= f(^affenï)eit beê ^)ufl)Drneê übt ferner bie Staljruug eiueu jic^tlidien Sin= flufj auê: Sei reid)lid)er copy;rndljrung unb Äor^erjuualjme fe^en mir eine erpl^te ^robnctioitdt ber sect;orn erjeugenben Drgane, unter ben entgegeit= gefegten 5ßerf)dltniffen, gleichgültig ob bnrd) SDfangel an SHaïjnmg ober burd) coufumirenbe Arant^eitêjuftdube bebiugt, lä^t bie SSilbung besect; |)uf= ï)orueê nad). Dïiugbilbungen au ber Söanb fceê sect;ufeê befunben jold)en SSedjfel in ber a3ilbnngsect;tl)citigfeit. reg;iefen oltgemein anerfannten 2;^at= fachen gegenüber l}at aSombad)**) behauptet, bafj bei bürftiger 6rnä{)rung bie ^ornprobuction lebhafter fei alsect; bei reid)I}a[tigem gutter.
Slud) auf bie aSef^affeitl)eit beê ^ufl}ornesect; fdieiuen bie 9ta^rnngsect;= mittel uic^t o^ue copy;nflu^ ju fein, ^u reg;egeuben, in beuen oiel Joggen gefüttert toirb, finbet man oft brodlidje sect;ufe. Unter 33erüdftd)tigung beê UmftanbeS, ba^ burd) Joggen oft 9ïeï)e üerurfac^t mirb, faun biefe (grfc^einung ni^t gerabe auffallen; allein eê foramt bei biefem 3ufammen= treffen, oielleic^t nod) ein anberer Umftanb in aSetradjt: Joggen toirb oorneljmlid) in reg;egenben gefüttert, too Biel fc^ttjere Sirbeitöpfer be ge= galten werben, bie gar oft mit brodlidjen ^ufeu behaftet finb.
gbenfo feï)eii mir ein üJlodjtaffen in ber ^robuction beê Zornes, menu bie Sebingungen berfelben in betn sect;ufe felbft eine Störung er= fahren, raquo;eun j. Sß. bie (5irculatiousect;Der^dltniffe in ber ^ufleber^aut be= eintrdd^tigt toerbcn.
copy;iefer gall tritt ein, menu ber .gmf nid)t abttec^felub entlaftet unb belaftet mirb. 2Bie früher gezeigt morben ift, ftel)t bie Slutcirculatton mefentlid) unter bem (äinftuffe biefer med)aniflt;^en aSer^ältniffe; fobalb biefer gactor fortfällt, mie bieê bei anbauernben f^mer^aften ßa^m^eiten beê einen ober anbeten gufeeê ber gall ift, mirb bie ^ornprobuetion
*) The veterinarian for 1876 @. 376. **) raquo;ombaef) laquo;Diag. f. gef. St;ter^etlf. o. föurlt u. ^raquo;ertraig. m. XII, copy;.126.
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ge^rcrïjafte Suftänbe ber Jpornïapfel.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 201
langfamer; bat)er ift für bie normale üïeuMlbrmg beê ^ufeê aSetoegvuig unb regelmäßige 3lrbett ber 3:^iere jel)r Wittig.
Fleming miE in biefer Sejie^ung burcf) Seobac^tungeit unb 25er= fu^e feftgefteKt galten, bafe bie -gmfe ber Slrmec^fcrbe auf ben ffltcirfdjett unb inäiirenb beê OMtöüerê fc^neïler warfen, alê jur gdt besect; reg;armfon= bienfteê, eine Slnualjme, bie awü) meinen SSeobac^tungen entfpricf)t unb in ben frft^er entttricfelten copy;rcnlationêDorgangen öielleic^t if)re copy;rflänmg ftnbet. @oHte man in biefem 2lb^ängigfeiteöerl)ältnif|e nid)t jugleic^ eine raquo;on ben jal)Irei(ï)en, jut (gr^altnug ber DTgamf(ï)eii SBelt beftimmten Êompenfationaoorri^tungen erbliden biirfen? ^itr bie copy;ejunber^altung besect; .gmfeê ber in ber grei^ett lebenben copy;n^ufer bürfte biefe copy;inrt^tung geurig fel)r raquo;ortï)eil^aft fein.
3lncï) barin fann iä) Fleming juftimmen, baß bie |mfe ber bar= fuß geï)enben ^ßferbe f^ncller raquo;ad)fen alê jener, teelde bef^lagen finb, unb eS bürfte and) biefeê auf bie 6irculationsect;üorgänge in ber ^)ufleber= l^aut jnrüd'gefüï)rt toerben fönnen, ttield)e in ben unbef^lageuen ^)ufen unter oortljeilljafteren SSebinguugen fid) befinben, alä in ber burd) ^)uf= eifen in i^rer SSewegxmg meïjr ober raquo;eniger bel)inberten ^ornfapfel.
copy;S giebt noc^ eine Steile oon factoren, toeleven DÏ)ne S^eifel ein copy;nflufj auf bie (Sc^nelligfeit beê 2Ba^ätl)itmsect; unb felbft auf bie 23e= fc^affen^eit besect; probucirten |gt;orneê jnfommt, ol)ne baß mir im copy;taube ftnb Ijierfür eine wiffenfdjaftlidje (grfläfnng ju geben. @o ift eS j. S. eine längft beïannte Sl)atfac^e, baß bie copy;efdjlec^töorgane in einem be= ftimmten SSerljältniffe jur SSilbung ber dornigen 2lnl}dnge beê Äörpersect; fielen; baß bie (Saftration einen Einfluß auf bie 23ilbuug ber ^örner unferer Spiere ï)at läßt fi^ oft beobachten. ?ßon ben Strabern foil bie (Saftration bei ipengften juiueilen öorgeuommen merben, um bem ^uf= ï)orn eine beffere a3efc^affenl)eit ju geben*).
35on Sranell unb copy;ro^n**) ift burd) Sïerfudje nac^gewiefen, baß nadj S5ur(^f^neibung ber ^effelneroen eine ßunaljme in ber Sporn-^robnetion am |)ufe jn Stanbe fontmt, raquo;asect; ic^ aus eigener aSeobac^tnng an neurotomirten Süßen beftätigen tann. reg;iefe copy;rfMeinung, fo mie auc^ bie an folgen ^ufen burd)copy; rol) n feftgeftetlte (Steigerung ber S;em= peratur, muß WDf)l auf ben (Sinfluß oafomotorifd)er 5terüen jurüdgefüljrt werben, unb finbet ua^ ben Skrfudjen öon Vernarb, copy;d)iff, @d)maun u. 21. eine auêreic^enbc (Mlärung. copy;benfo mirb eine S?er= ftärfnng ber ^ornprobuetion in Solge leidet reijenber Einreibungen an ber Ärone beoba^tet, raquo;eêï)alb fold)e ÜJiittel in ber ^rajne nic^t feiten SSemenbung finbeit. 3lud) hierüber ftnb befanutlidj in Sorpat ent= fd)eibenbe SSerfudje angeftettt morben.
*) gteming: The veterinarian for 1872, reg;. 158. **) OKogaain f. gef. 3;f)terl)etlf. Bon copy;urtt u. ^ertroig. Sb. XX.
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202nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 3raquo;ette 3H)tt)ethmg.
aSon Fleming u. S(. ift behauptet raquo;orben, bafs bie ^omprobuctton oon ber Satireêgeit aïipngig fet, basect; biefelbe im grü^ia^re rei^It^er alê in ben übrigen J^reSgeiten ftattfinbe, |o raquo;ie baf? bunfle sect;ufe lonelier impfen alsect; toeile, bafe in ijeifjen reg;egenben bie Silbung jc^netter gefdjieïjt afö in falten.
5eucï)tigïeit joll nad) ben Seobacfitungen öon Suctyê*) bent 2Sa(^0= t^nm beê ^nfeê förberlid) fein „raquo;eil bie geringere SBiberftanbêleiftung ber 6rnaï)ntngsfliiffigïeit einen leichteren copy;ingang geftattetquot;. 3Baï)r= jc^einli^ ift jebod) bie nnter ber copy;inloirfung raquo;on 5eua)tigïeit bewirfte 3unat)mer tüeldje nac^ ben üon iyitd)ê angefteïïten SSerfn^en bei lebenben gieren etnm 4is i'W ^nfgrö^e beträgt, attetn auf bie in ^yolge ber SBajferaufnaljme bewirïte aSerme^nmg beê ttwfangeS jurüdquot; ju führen.
2:^atjad)e ift enblidj, ba^ maud)erlei inbiöibuelle Sßerfdjiebenljeiteix in biefer aSejiefiung epftiren, ot)ne ba^ raquo;ir raquo;on einer Äraitftjeit fprec^en ïönnen.
SBennglei^ bie ju ïangfante |)ornbiIbung ein etnpfinblid)er geiler ift, gnmal raquo;enn basect; ^orn gleichzeitig nur eine geringe aBiberftanbêfdïjigfeit beftt^t, raquo;ie biefesect; uic^t feiten üereint Dorfotrant, fo fann man ben Suftanb bod) ïaum alê einen franff)afteu begeic^neu, unb ebenfotoenig bitrc^ fpeci= ftfcf)e Mittel bie ^robuction befd)leunigen. 5Ran ift in folgen gälten in ber ^auptfadje barauf angetoiefeu, nad) 9Köglid)feit für bie ßonfertrirung ber^ufe bej. beê Qoxmä Sorge*ju tragen unb jraquo;ar burd) entfprec^enbe #9632;^ufpflege unb ben ^ufbef^lag. Sim itnangene{)mften ma^t fid) biefer Uebelftanb in größeren (Stdbten namentlid) Stuêgang beê SBinterê gelteub, raquo;enn burd) bie raquo;ä^renb biefer Saljreêjeit oft not^wenbig raquo;erbeube 6r= neuerung beê Sefc^lageê unb baê oft raquo;ieber^olte Slageln bie SBanb beê ^ufeê in i^rer gcftigfeit unb i^rem ßiifammen^ange gelitten l)at. copy;urc^ red^t raquo;orfic^tig auêgefü^rten Skfdjlag unb burc^ ^uffalben, raquo;elc^e mit gtüdfid)t auf bie a3efd)affenf)eit beê .fmffjorneê auegeraquo;äf)lt raquo;erben muffen, raquo;irb biefem Uebelftanbe am raquo;irffamften entgegen getreten.
a3iê ju einem gewiffeu copy;rabe ïönnen biefe ^ßerfc^ieben^eiten nodj nid)t alê franfl)aft bejeid)net raquo;erben, ntdjt feiten aber jeigen fid) in biefer aSejiefyung fo auêgefprod)ene SRängel, bafe raquo;ir auê rein practifcfyen reg;rünben ^ier 3raquo;ei Äranf^eitejuftänbe an bem sect;uft)orn betrauten muffen, nämlicf):
1.nbsp; ben garten, fpröben ^raquo;uf;
2.nbsp; ben raquo;eid)en, mürben ^)uf.
1. reg;ctr ffattc, ïpvöic fgt;uf.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;,
2llê fpröbe bcjeic^net mau einen $uf, raquo;eld;er bei einer großen sect;ätte
*) %uä)e: 5ffiag. f. gef. Stjter^II. Don copy;utlt u. ^ertroig. Sb. XXV, copy;. 315.
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geïjlerljafte guftönbe faer ^ornfopfel.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 203
unb Srodenl^eit mangelf)afte geftigfeit unb eine geringe 3Btber[tanbê= fä^igfeit beft|t. reg;er ïrageranb ber SEßanb bricht in golge beffen fe{)r leicht aus; nocf) ïjanfiger finben Trennungen in ber Kidjhing ber ^)Drn= röï)rcf)en ftatt (|)ornfpalten); ebenfo fpalten bie 311m gtotd beê $laquo;flt;= befd)Iagesect; eingefc^Iagenen 9tägel, wenn biefelben ju ftarf ftnb, bie 2Banb.
2)ie fpröbe S3efd)affen^eit mad)t ftc^ am empfinblidjften an ber SBanb beê sect;ufeê geltenb, allein auc^ an ber (Soï)le, nicf)t feiten fogar an bem @tral}l lint Saumbanb läfet fid) biefe copy;igenj^oft conftatiren.
2)ie (grïennnng beê fttijkvè ift oft itid^t letd)t, ba meift nnr bie folgen besect;felben, bie ^ornfpalten 11. f. w. offen 511 Sage tretelaquo;. reg;e= toö^nlicï) finb eê fleine unb jart gebaute ^raquo;ufe ebler ^ferbe, teelde in ifiren äußeren S-onnen burdjeató regelmäßig gebilbet erf4)einen. 91id)t feiten mac^t f\ä) an ben Samp;udjtenwdnben eine 3lbflad)ung bemerïbar; biefelben erf^einen iBeniger getoölbt. Sie £)berfläd)e ber ^orntoanb ift getoöi)nlic^ fe^r glatt unb eben, oft fogar ftarï glän^enb. häufig fiubet ftd) biefer tJeljler an Stoang^ufen, öfter an ben SSorber= oll an ben sect;iuterf)ufen.
reg;iefe abnorme g3efd)affeu^eit besect; ^ufl)Drnesect; fommt auc^ am i£aum= banbe oor; baêfelbe erfd)eiut raquo;eifjlid), troden, riffig, fd)ilfert fic^ leb= ^aft ab unb ift in biefem 3uftanbe weniger geeignet, feineu 3raquo;^ 5laquo; er= fällen, nämlid) alsect; aSerbiubuugêglieb jtttf^en bem garten ^uf unb ber empfiublid)en ^aut gu bieneu. Sind) au ber £aut in ber 9tdt)e ber Ärone tritt oft eine gleid)e copy;rfd)einuug auf; bie ßpibermiiS berfelben er= fdieiut oerbidt. Siefer ßiiftanb ift juerft oon ^aubner*) befd)rieben morben. copy;erfelbe ^at aud) barauf aufmertfam gemad)t, basect; hierbei bie SMlbuug ber ^ornftanb nad)läsect;t. reg;eutlid}eê ßo^mge^en raquo;irb in golge biefer Ißeräuberung in ber SRegel uid)t beobachtet, allein gar f)aufig äufjern bie Spiere einen blöben copy;ang, befonberë beim reg;ebrau^ auf bem ^flafter. Su f^nelten copy;augarten erfdjeinen bie Stctionen meuiger frei, ber reg;ang ift gebuuben. 9ïid)t feiten toerben fold)e ^Sferbe für öerbraud)t ober r^exi= matifd) afficirt gehalten.
3u ben mit biefer 33efci)affenl)eit ber ^ufe ferner üerbunbenen uad)= ^eiligen g-olgen gehören ^ornfpalten unb äuSbredjcn beS Cornel. ^ier= burc^ merbeu bie ^pferbe für beu copy;ienft auf bem Straßenpflafter oft üolI= ftänbig unbraud)bar, weil fdjou bie gemöl)nlid)en Prellungen nid)t ertragen werben fouberu regelmatig ^ornfpalten Ijeröomtfen. copy;in einmaliger copy;ebrau^ in f d)neller reg;angart reicht juttcücn auê, um auf ämet unb mehreren güfeen ^raquo;ornfpalten ju erjeugen. reg;ie (Spaltbarfeit ber SBanb ift fo groß, baß hierin eine ausect;gefprDd)ene ^räbispofition für bie copy;ntfteljung ber ^ornfpalten erblidt raquo;erben muß. Äommen ï)ierjn geï)ler besect; ^ufbefd)lagê, fo madien fi^ bie unangenehmen folgen biefeê Uebelê uod^ met)r be= mertbar.
*) ^aubner: SKag. von copy;urlt u. ^ertrotg. 935. XXI, copy;. 412.
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ßroeite 3(btï)eilung.
reg;l fommt femer in 33etracf)t, ba^, ttcntt bei folgen ^ferben ein üerloreneiS ^ufeifen rid)t jofort erfe^t raquo;irb, bie SBanb abbröcfelt, bie So^le Quetjc^xingen erfahrt, unb bie (Srueuenmg besect; SSefd)ïageê na^er oft mit großen S^wierigfeiten öerbnnben ift.
reg;ie slaquo;curtl)ctlitlaquo;rt tiefer 23efc^affenï}eit beê |)ufeê rietet ftd^ t)or= jugemeife nac^ bem @rabe ber SluSfiilbung; biefer ift unenblid) Berfé)ieben.
^n ben geringeren (Kraben genügt eine befonbere Slnfmerffamfeit in ber ^Sfiege wnb ber SliiêfiUjrnng beê sect;ufbefd)lage um bie Spiere bauernb brauchbar ju erhalten; in ben t)öï)eren reg;raben fönnen folcfje ^ßferbe jebo^ jttm Sienft auf hartem copy;oben, namentlich auf bem @teinpf(after ber größeren @täbte abfohtt uubrauct)bar raquo;erben. Seiber Iä|t ftd) nur feiten bief e grabuelle SSerfdjiebenfjeit äu^erli^ erf ernten. SHI praïtifc^e Dïegel mii^ man fefttjalten, bafe überalt ba, wo an mehreren ^ufeu ju gleicher 3eit ftt^ sect;ornfpalten finben, beren llrfacï)en in bem 23ef(i)lag unb anberen Sïerpltniffen md)t entfd)ieben {)erBortreten, eilte fprobe 23efdjaffenl)eit beê ^)tiff)Drneê oorf)anbeu ift.
ttvfadjctt. reg;asect; fprobe ^uft)ora fattn afö \old)esect; gebilbet werben, ober esect; nimmt baS ^ont erft fpäter, bttrd) äußere copy;inflüffe bebingt, biefc S8efc()affent)eit an. 3m erfteren %aUt ntu| bie Urfad^e in einer fet)Ier= paften aStlbnugêt^dtigfeit ber .vjufmatri^: gefugt raquo;erben. Sßorin eine foldje Stbnormität begrünbet ift, lafst fid) in ber 3ïegel nic^t nadjweifen. S^atfac^e ift, bafe fold)e 3uftänbe Don beu (gltern auf bie jungen üererbt raquo;erben tonnen. 2lbgefel)en baöon, basect; biefelbeu am tiaufigften bei eblen $ferbera?eit oorfommeit, läfst ftd) btefe fel)ler[)afte .sect;ornbefd)affenl)eit oft in befttmmten ^omilieit üerfolgen, f o baf} bie Vererbung berfelben nid)t jraquo;eifeït)aft fein tann.
2)ie aStlbmtg einesect; fo fehlerhaften ^orneê finbet fidj ferner in ber Kegel ba ein, raquo;o d)rDuifd)e ïHlbnugêftönutgen in ber ^nfmatrir be= fiebert. SSenn 3. S. beim 3wangf)uf burlt;^ einen bauentben copy;rtuf auf bie .pufleberliaut bie äilbmtgetptigfeit berfelben befd)ränft raquo;irb, jeigt baê unter biefeit Umftättben gebilbete ^ont nid)t feiten jene Spröbigfett. Slnbererfeitê fommt aber in 33etrad)t, ba^ ba, raquo;0 bie (Slaftijitdt besect; sect;ufesect; burc^ bief e ^oriibefd)affenl)eit gelitten l)at, ftetsect; bie Neigung im |)ufe oor^anben ift enger 311 raquo;erben. 2)tefe beiben Äranfl)eitisect;juftdnbe unterftü^en fid) bal)er gegenfeitig, fo ba^ bie pttftge (Soincibenj berfelben nid)t auffalten fann.
3u beu äußeren (Shtftüffen, wet^e auf baê @pröberaquo;erben besect; $uf= l^orneê begünftigenb einwirfen, gehört Dor altem anbauerube S:ro(Jenl)eit. és mufe iebod) immer ein geraquo;iffer reg;rab üon fpröber Sefc^affen^eit fd)on oor^anben fein, benn nid)t feber sect;uf jeigt unter ber genannten aSebingung biefen fehlerhaften 3uftan^ SSto fel)cn basect; Hebel am l)änfigften in ^)öi)engegenbeit unb bei ^pferben, raquo;el^e auf bem l)ei^en ^flafter ber
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5eï)Iei-I)afte ßuftänbe bcr ^lornfapjet.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;205
groten copy;töbte geïiraud)t werben, unb am bexitüdjften im Sommer ^er= Dortreten, befonbevê menu bie ^nfpfiege mangelhaft tft.
SSon nod) größerem 3lad)tl}eile tft inbefe baê periobifcf)e 2tnfwei(f)en ber ^)ufe o{)ne na^lertgeS copy;laquo;fetten. (Sbenfowenig toie ein lt;BtM Seber burc^ n)iebcri)Dlteê Slnfmei^en elafttfc^ unb gefdjmeibig ju ertialten ift, roemt baêfelbe nid)t nad)tväglid). gef(f)miert irirb, ebenfowenig ift biefeê ooit bem i?itff)orn ju ermartett. 3m copy;egentfjeil, beibe raquo;erben bei biefer copy;elegettïjeit erft reä)t t)art nnb brüdjig. 2)ie geudjtigïeit, n)eld)e in basect; reg;en)ebe eingebrnngett ift, öerbttnftet balb wieber, nnb urn fo öoUftdnbiger, alê trodene SBärme energij^ einwirft. Gsê ift bal)er Ttott)toenbig, wenn bas 2lufweid)eit eine traquo;Drtl)eilt)afte copy;inwirhtng ^aben \oH, nachträglich eine für bie ÜJflftffïgïeit inpermeatile S)cde ^ergttftcïïcn, wie biefeê burc^ Sinfetten ober Skftretdjen mit S^eer ttnb anberen Mitteln oortf)eilf)aft gefd)eï)en ïamt.
(ïinjelne Steile ber SSanb imb copy;oljïe besect; ^)nfeê werben nid)t feiten erft baburd) fprobe gemaft, bafs man tf)nen i^re 5eud)tigfeit entaieïjt, wie biefeê g. 58. burd) basect; Stitfbreunen t)eifeer Cufeif^n gefd)iel)t.
reg;ie nadifte llrfa^e biefer fehlerhaften 33efd)affen^eit beê ^)uft)oruesect; ift bisser oollftanbig unaufgefldrt. 3laéj ben oon mir angcfteltten Uitter= fuc^ungen befi^en foId)c $laquo;fe einen fe^r parten SSau, b. ï). bie Qoxn--rbf)rd)ett ftnb Berï)altui|ma^ig fleiu, baê 3n'ifd)enröt)r(^en^orn ift in ge= ringer ÜKenge oertreten, basect; copy;effige beê ^ortteiS feï)r bi^t. SDarin allein bürftejebod) ïattm biellrfadie ber mangelhaften SBiberftanbêfd^igfeit liegen. 3Ket)r Sluff^lit^ ïönnten öietfeid)t üergleic^ettbe Itnterfuc^mtgen besect; 5eud)tigfeitêgeï)altesect; ber sect;ufe ergeïieu. Söill man ftdj jebod) öor 2;rug= fc^lüffen fd)iit}en, fo mufe bie Unterfuc^ung auf eine grofje 3lnjaï)l raquo;on ^)ufen fid) erftreden, unb an folgen Dorgenommeit Werben, welche fi^ uuter na^eju gleichen Slu^enDer^dltniffen befunben l)abeu; ein Umftanb, weleer mid) biêljer öon biefen ltnterfucl)ungeu abgehalten ï)at. @sect; ift ift inbeffen f)öd)ft Waï)rf(^einli^, ba^ ber reg;rab ber SBerïjornung hierbei eine Hauptrolle fpielt. Se öollftänbiger biefe ift, befto meljr oerliert basect; copy;ewebe an geudjtigfeit unb copy;laftisität.
^Be^anMuttg. UeberaE ba, wo eine angeborene fehlerhafte |)orn= probuction vorliegt, ïann nur öon eiuem 5paltiatit)öerfaï)ren bie 9lebe fein, in anberen sect;ällen muffen öor^ugêweife bie ßaufalinbicationen a3e= rüdftdjtigung finben. Sie Indicatio morbi üerlcmgt (grï)altung ber 2ßei^= ï)eit unb ßlaftijität beê ^orneê burd) fleißiges copy;infetten. Sim Bort^eiI= ï)afteften ftnb hierbei bie flüfftgen gette unb Dele, Weld)e leister in basect; 4)orngewebe einbringen; bie ni(^t auêtrodneuben £)ele bürften ausect; bem= felben copy;runbe ben 3Sorjug oerbieneu.
Sft basect; |raquo;orn fe^r trodeu, jeigen bie Spiere in golge beffen blöben @ang ober ift gar £aï)mï)eit Borl^auben, f o empfiehlt eê ftdj bie Hufe burd) (äinfc^logen ober (äiuftellen in SBoffer aufjuweid)en. SSor alten
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206nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;S'oette 3tbtï)ctlung.
fingen barf aber baä nad)träglid)e copy;infetten ntcf)t nnterbleiben. 3Kan wartet bamit ara beften fo lange, bisect; bte Dberfläc^e ber sect;ufe trocfen ge= raquo;orben ift, unb beftretd)t btefelbe alêbann mit einem ber genannten gette unb jtoar, fo weit eê bie ßifen geftatten, beu ganzen ^)nf, insect;= befoubere aber bie ^orntoaub unb basect;gt; copy;aumbaub nebft Ärone besect; ^tufeê. @Dld)e Sßferiie finbeu am beften auf weitem Soben, auf bem Sanbe 3}er= toenbung.
(Sine ganj befonbere 33erüdftd)tigung raquo;erbient ber aSefd)lag. Sßox Slllem ift bafür (Sorge jraquo; tragen, bafj alle Steile heä ïrageranbeé ber Sßanb mit bem copy;ifen gïet^mö^ig in a3ernl)rung fommen. 2lm geföï)r= lidjfteu ift basect; 9[brid)ten ber @ifen ober baê ?ftieberfd)ueiben ber S:rad)ten, fo bap biefeïben bei ber SSetaftung feineu (Stüfepunft auf bem ßifen finbeu. ^ornfpalteu fiub atsbanit unausect;bleiblid)e Solgen (oergl. biefe). @benfo finb 511 furje copy;ifeu uad)tl)eilig; bie ^ufeijen muffen oielmeljr xmter fold)eu Umftanben red)t laug fein. Seim aufnageln berfelben finb feine ftarfeu Jldgel ju oewenben, woburd) bie SSanb leidjt gerfplittert toirb; and) baê Slufbrenneu ber ßifeu ift ju üenneiben, ebenfo basect; 35e= raspeln ber Sßaub nameutlid) in größerer (gutfernung oom Srageranbe berfelben.
(Sollen ^ßferbe mit fproben ^iifeu auf bem copy;tcinpflafter 3}eriDeubuug finbeu, fo muffen alle ^ülf^mittel benu^t raquo;erben um bie Prellungen besect; ipflafterê nad) aJtöglid)feit abjufd)raquo;ad)en. 3tomentlid) ift biefeê bei Su,ruê= pferben not^meubig, welche in forcirten copy;augarten benu^t toerben. @r= xeiäjt toirb biefeê burd) Unterlegen einer 2eber=, %ily- ober reg;ummifoljle. reg;ie lefeteren finbeu gerabe l)ier eine tiortl)eill)afte S5enoeubung.
63 fei jebod) bemerft, bafe bie Slnmenbung biefer @ummifol)len ftetsect; eine red)t ^ol)le unb fefte, bid'e sect;ornfo^Ie oorauêfefet, raquo;eil aubereufaltsect; leidjt eine Duetfc^ung ber ?yleifd)fo^le eintritt. Sft bie sect;ornfol)le flac^ unb bünu, fo ift eine 2eberfol)le, ober eine Unterlage oon £eber ober gilj unter bem èifen öort^eil^aft ju öerraquo;ertl)eu. copy;tub bie ïrac^ten uiebrig, ber @traf)l hingegen fräftig, bann wirb berfelbe S^ecf biirc^ ein gut paffenbeê gefdjloffcneiS copy;ifen erreicht, beffen SBirfung burdj bie Corwin genannten Unterlagen unter Umftanben nod) uuterftütjt raquo;erben fanu.
25a| bei folgen ^raquo;ufett bem .£ufbefd)lag eine befonbere Slufmertfam= feit gefdjenft werben muß ift felbftoerftdnblid); iuêbefoubere ift barauf ju ad)teu, bafe fein copy;ifeu üerloreu gelien fanu, unb wenn biefer fyall eiu= tritt, ba^ baêfelbe foglei^ erfe^t wirb.
S)urd) eine aufmerffame ïSeljaublung beê ^)ufeê, burd) eine forgfame Pflege unb burd) jwecfmäfugen a3efd)lag fanu auf bie äkfferuug biefeê geilere wefcutlic^ eiugewirft werben, ^laä) meinen a3eobad)tungeu unter* liegt esect; feinem 3weifel, bafj mit ber Seit, wenn and) erft nad) monate= langer SSe^anblung bie a3efd)affen^eit beg sect;oruesect; ftd) befferu fanu, allein
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geljlerljafte Suftäube ber |)ornfüpfcI.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;207
esect; ftnb mir auc^ gälte Mannt, too bic Spiere nur jnm £)ienfte auf bem 2lcfer SSerwenbnng finben fonnten.
3. 35er Juctdjc, utiirfcc £raquo;uf.
S8ie ber 9tame fd)Dn faßt, ^anbelt csect; jtd) ^ier um eine raquo;ei^e nnb mürfie SBefdiaffeii^eit beê ^uftprueê. SMefelfie bilbet fomit ben reg;egen= fajj üon bem raquo;Drt)in ßcfpro^enen geiler, tft jebod) efienfaltê mit einer ju geringen Söiberftanbêfa^igfeit üerbunben. 2Baï}renb bort üorjugsect;= weife Trennungen in bem ßnfammen^ange beê ^)orneê beobachtet roerben, raquo;elc^e in ber 3tt(f)tung ber ^ornrö^rc^en liegen (^ornfpalten) feïjen toir bei biefem 3uftanbe Dorjlaquo;g8ttraquo;etfe Trennungen in ber £luerrid)= tung berfelben, einen frü^eitigeu Qtr\a{[ besect; sect;ornesect; nnb Stbbröcïeln namentlid) bes ïrageranbeê ber SBonb. reg;aê ^raquo;orn ift feï)r raquo;eic^, fo bafj ber Hufnagel mit geid}tigteit burd) bie SSanb beêfelben l^inburc^ ju treiben ift. reg;erabe ba, laquo;30 bie SUctgcï burd) bie Söanb nac^ aufeen treten, trennt fid) basect; ^orn oft in ber £merrid)tung. @g falten namentlich bei t)äufig tóieber{)oItem a3efd}lag oft größere ober Heinere Stüde ber ^ornwanb am Srageranb ab, fo baß fdjliefjlid) ber größte ï^eil besect; Srageranbeê öer= loren ge^t, unb mit bem anbringen ber (Sifen bie größten (Sc^tt)ierig= feiten öerbunben fmb. @e^r oft finben unter biefen Umftänben Ouetf^ungen ber (Soljle ftatt.
ajiit biefer |)ornbef^affenï)eit ftnb ferner nid)t feiten SJerbiegungen ber ^ornroanb öerbunben. Sei ber toeidjen Sef^offen^eii unb nngeraquo;ö^n= Iid)en SSiegfamïeit ift bie 2Banb nic^t im (Staube ber Äorperlaft gegen= über ben nötigen SBiberftanb jm kiften; bie .£ornröf)rcf)en ber SBanb unb copy;dftreben geben nad^ unb öerbiegen fic^, unb 3raquo;ar fet)r oft mebian= raquo;arte, fo baß an ber eingebogenen copy;teile ein reg;rud auf bie 3Beid)tl)eiIe auegeübt raquo;irb. Sluf biefe SBeife fommen nidjt feiten fc^r fd)tüer ju be= feitigeube Sa^m^eiten jn laquo;Stairbe. 2lm l)äufigften erfolgt biefeê an ben Sradjten, beêl)alb ftnb copy;teingallen gattj gettjö^nlic^e SSegleiterf^einungen biefer fel)lerl)aften aSefc^affen^eit beê ^nfeS. ebenfo finben fid) an folgen ^ufen oft 8lingbilbungen (gtingel^uf).
^öcurttjctlnuct- 2luê bem copy;efagten ge^t ^eroor, baß biefeê Seiben immer einen erheblichen geiler barftellt, beffen a3etirtl)eilung bal)er ftetiS t)orftd)tig auffallen muß. @S l)dngt biefe ocrjugSioeife öon bem reg;rabe beê Uebelê unb öon ben copy;ebraudjêjtoeden besect; ^ferbesect; ab. Sjgte bei bem BDrl)in betrad)teten Suftanbe ïommen aud) l^ier grabuelt alle benfbaren Unterfd)iebe oor. 3ütö einen geiler unb afó frant^aft fönnen toir ben Suftanb erft anfe^en, wenn entfd)iebene gtac^t^eile ausect; bemfelben refut tiren, toenn bie wirt^f^aftlid)e Sluenußung ber ^ferbe eine tocfcntraquo; Itd)e SSefc^räitfung burd^ benfelben erfährt. copy;etttfïjnïWj ift biefesect; bann ber gall, toenn biefelben gum Stenft auf bem ^flafter, namentlich afö
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208nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Sroette Stbtljeilung.
Su^uêpferbe in fdjncKen reg;augarten Sßertoenbnng finben foßen. S)ie S3e= milling 511 biejem Qtocät wirb ni^t feiten gerabegn unmöglid) unb jmar bamp;fyaXb, weil bei ber geringen geftigïeit besect; 2Banbï)orneê bie spreldmgen ni(ï)t ertragen raquo;erben, fonbern ju Saljmljeiten Sïeranlaffung geben, ferner fommt in SSetradit, bafj bnrcf) basect; unter biefcn ttmftänben t)äufig not^ttjenbig toerbenbe SSefc^lagen bie SBanb beê sect;ufeê enblid) fo weit jerftört toirb, ba^ fdjliefdtdj nicl)t me^r SBaub^orn genug Borl)anben tft, urn baS @ifen jlaquo; befeftigen unb bie (Soljle beê sect;ufeê üor Duetfd)ungen ju fcpljen. Sie au ben 2:rad)tenniänben auftretenben aSerbiegnngen, wobei fid) bie SMen oft nad) l)inten unb unten fenfen, ersengen d)ro= nif^e £al)ml)eiteu, mie fte im Äapitel „herballenquot; befd)rieben worben finb.
SSei feljr weiten unb f(ad)en sect;ufen finbet fid) :üd)t feiten ein 6in= fallen ber Ärone unb jener Suftanb, bet raquo;onSominiï alê httamp;toanfr ï)uf weiter sect;nfe befd)vteben worben ift (oergl. SBott^uf).
Stile bief e ^uftcmbe bebtngen Sal)inl)eiten, weld)e in ber [Regel auf langere 3eit baê ^ferb jur Slrbeit utttaugltd) ntad)en, bie aBrand)barfeit jum SHcnft auf bem Pflafter nic^t feiten gang unb gar ausfütteren.
gsect; ift jel)r erflarlidl, bafe bief e itad)tl)eiligen Solgen fid) am weiften bann geïtenb mad)en, wenn jugïetdj bie %ovox beS ^iifesect; eine fehlerhafte ift, unb baê trifft oft jufammeu. Oewöljialid) betrifft esect; weite sect;nfe, oft 5-lad)l}ufe, bei benen bie nad)tl)eiligeu golgen um fo ftdrfer l)erDortreteiT. Sei ber SSeurtljeilung mu^ bal}er ttamentlic^ auf bie %oxxa ber £ufe 3tüdftcf)t genommen werben.
2lnf bem platten Sanbe l)aben biefe fehlerhaften sect;ufe meift nur ben sRad)tl)eil, bafj fte ftetö in Sefdjlag gehalten werben muffen, unb bafe ber lentere immerhin einige Sorgfalt unb lt;gad)tenntttisect; raquo;erlangt, welche bei unferen copy;orffdjmieben leiber ju oft BermiBt wirb.
tttrfot^ctt. Sind) in SSejug auf bie Urfac^en fte^t biefe fehlerhafte a3efd)affenl)eit besect; ^ufl)ornesect; ber oorigen gerabe gegenüber. laquo;Sie finbet fid) auëfdyiiefelid) bei Dliebenmg^ferben, unb ift in ber Siegel mit einer weiten ^ufform üerbunben. copy;sect; lafet ft^ jwar ni^t leugnen, bafs bie grblid)feit auc^ ï)ier eine ^olle fpielt, berat esect; giebt Familien unb 3tacen, benen biefe sect;ufbefd)affenl)eit alsect; ein laquo;yeljler anhaftet, unb weld)e als fold)e beïannt im ^anbel jurüdgeftellt werben.
3Son großer aSebeutung ftnb bei biefem Seiben bie äußeren (giuflitffe. SBir finben biefe a3efd)affen^eit beê ^nf^orneê namentli^ in gtieberungä= gegenben, olfo bei laquo;ßferben, bereu sect;ufe ber anbauernben ginwirïung raquo;on sect;eud)tigïeit auêgefe^t ftnb. @d)on bie alte SBeieidjtmttg „SBaffer^uf,quot; beutet auf biefeê Cßer^ältniB l)in.
r,sect;uf ntc^t feft, in bem (Sd)lamme genährt unb gebeljnt in bie SSreite,quot; fagtfd)on£)ppian. (gljiteget 1.288: 'Ojrlijvd'ovxQmsQqvnftoTQÓfpov evQvnéódov.) 3u ber SRegel ift jeboc^ bie UBirïung ber öon au^en au ben ^uf ï)erantretenben geu^tigïett ni^t altein bie Urfad)e biefer f#cr=
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gdjletfjafte 3wf'önbe bet ^otnïopfel.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 209
paften Sefc^affen^cit besect; ^uf^orneê. Dï)ne Sraquo;eifel ift Öaê ^orn oft fel)lerl)aft gebilbet; baêjelbe f)at nic^t ben reg;rab ber ajer^ornung erreid)t, raquo;eldjer notf)it)enbig ift um eine größere 2Biber[tanbêfa()igfeit ^erbetju= führen. Sn ^olge ber mangelf)aften 3Ser^ornung gerfdlit baê SKaterial friiljer atö normal gebilbeteS ^orn; beoor baê Don ber Ärone ergeugte SBanb^orn ben ïrageranb beê ^)ufeê erreid^t l^at, ift eê bereite fo mürbe unb brórflic^ geworben, bafe ber sect;ttf felbft bei oottftänbig glei^mä^iger SSert^eilnng ber copy;ructwirïung auêbrid^t, ober bafj buri^ bie |)nfnagel @tüäe beê SBanb^orueê abgefprengt toerben.
Se mef)r inbefe baê ^)iifl}orn ber ginmirhing ber g-eu^tigfeit alaquo;4raquo; gefegt ift, ober je öfter baSfelbe nadj bem Sluêtrodnen Bon Dienern auf= gemeint wirb, um fo met)r mnfe cê an feiner gefttgfeit 3lbbrud) erfahren. Siefelbe SSeoba^tung fann man ja an jebem organifcï)en Äörper mac£)en j. S. am Seber.
Sluë biefer SSetra^tmtg gebt ferner Ijerüor, bafe burC^ Slbljaltung Don gen^tigïeit jene fehlerhafte 23efd)affenï)eit ni(^t immer ooEftänbig befeitigt raquo;erben ïann. 3lnbauernbe (äiitwirtung ber Sroden^eit fteigert biefelbe fogar, raquo;ie man fid) oft genug überzeugen faun. copy;ajj oieIleid)t auc^ bie 9lal)rung auf biefe eigeufd)aft besect; ^orncê einen (äinflu| auê= juüben im Staube ift, raquo;urbe bereite (Seite 200 erwähnt, (gublic^ tonnen aud) ^rouifc^e (grfranfungen ber SKatrifulargetoebe auf biefe sect;orn= befd)affenl)eit raquo;on (Sinflufc fein. 2)er fogeuannte d)ronif^e SSerfc^lag ^eigt unë biesect; red)t beutlid).
^cljanfclmtfl. (giue nollftäubige ^eiluug ift natürlich nur ba mögli^, wo ber ^uf burd) dunere (äinflüffe, inêbefonbere bnrd) bie anï)altenbe einwirfuug ber geud)tigfeit biefe fehlerhafte S3efd)affenl)eit angenommen ï)at. a}orftd)tige, b. Ï). altmälige copy;utjie^ung ber im Uebermafe auf= genommenen ^yeudjtigïeit wirb in biefem %aUt ein fid)ereê Heilmittel fein. Sn allen anberen gälten fauu oou einer Teilung nid)t bie aïebe fein, unb eê bleibt :tiä)te übrig, alê baê sect;orn, uamentlid) ber Sßaub möglid)ft lange wiberftanbefä^ig ju erhalten. Sn erfter Siuie ïommt hierbei raquo;ieber ber sect;ufbefd)lag in S3etrad)t. SBor allen Singen ift eine ben Stellungen ber güfje entfpre^enbe 33efd)neibung besect; sect;ufeê uotl)Wenbig. 3ebe ungleid)= mdfeige aSert^eilung ber Saft wirb nid)t ertragen, felbft leiste Segler be^ Hufbefd)lagesect; ftrafen fid) an folgen sect;ufen oft fc^wer.
copy;ê ift ferner 3ïüdfid)t 5laquo; nehmen, bafe bie éifen md)t ju f^wer ftnb unb red)t weit gerietet werben; bie in reid)li^er 2ln3af)l einsuf^logenbe 9ldgel bürfen ntdjt jtt fc^wad), il)re 5tiete bürfen nic^t ju furj fein, bie* felben muffen möglid)ft ^od) hinaufgetrieben werben. Unter Umftänben, uamentlid) an fel)r weiten sect;ufen tonnen 8-10 9(lägel in eutfpred)enber SSert^eilung eingefd)lagen werben; ni^t feiten muffen felbft bie Hinteren Abteilungen ber @eiten= unb bie öorberen ber 2:rad)tenwdnbe jur a3e= feftiguug beê ^ufeifenê mttbenu^t werben. Sei weiten ^ufen ift raquo;on
#9632;ïraffriinfljeitcn.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 14
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210nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Sioette Slbt^eitung. ge^er^afte Suftänbc ber ^ornïapfel.
ber aïïgemetn gültigen gtegeï, bafe bie 9lägel in ber öorbern ^älfte beê (gifcité jl|cn joUen, oft Slbftanb ju nehmen. (Sê beftfeen biefe ^nfe ftetê bie Neigung ftd^ nod) toeiter auêjnbe^nen, weleer auf biefe Söeife, nötigenraquo; faas au^ burd) einen beulten ïrageranb unb fcitlldje Slufguge am 6ifen entgegenzutreten ift.
copy;a^ bem Sef^lage aud) infofern eine forgfdltige ^lufinerffamfeit ge= fdienft raquo;erben mufj, bamit nic^t bie ^ufeifen öerloren geï)en, unb bafe, menu biefeë ber galt getoefen, biefelben fofort erfefet werben müffen, ift felbftüerftänbtid).
gine eben fo grefje 2lufmerffamïeit üerbient auc^ bie sect;uf^flege; esect; aanbelt ftd) ^ier oorjuggweife barura basect; sect;otn ju conferoiren, feine geftigfeit unb 2Biberftanbêfaï)igfeit nad) 5JÏDgli^ïeit ju erhalten, baêfelbe alfo oor bem früt)jeitigen Serfatt ju fd)ü^eH. ^ierju ift Slb^altung jtt großer ïroden^eit raquo;ie auc^ Seudjtigfeit nDtt)raquo;enbig, unb namentli^ jeber fdjnctte Sßec^fel jraquo;if^en beiben ju raquo;emeiben.
Su biefem 3raquo;ecfe empfehlen fid) in erfter Sinie bieienigen ^uffalben, raquo;elc^e einerfeitê ben ^uf bem (Sinftüffe ber auêtrodnenben (äintoirfung ber äußeren Suft entjie^en, anbererfeitê ben eintritt größerer Steigen 5enc^tig= feit in benfelben üerï)inbern, raquo;el^e enblid) im copy;taube ftnb bie do^äfton ber ^ornmaffe jlaquo; erï)D{)en.
2lm meiften eignen ftd) ^ierju sect;uffalben, raquo;elc^e ans getten, ^arjen unb Subftanjen befteï)eii, bie in baê sect;orn einbringen unb eine fefte SWaffe mit bemfelben bilben, raquo;ie j. 33. ffl^eer, Serpentin. SDurc^ nacsect;= träglid^eS (ärraquo;ärmen mit einem Gsifen ïann man ben biden Serpentin öerflüfftgen, fo bafe berfelbe in baê ^orn einbringt; in berfelben SBeife ïann 3Bad)sect; akrraquo;enbung ftnben; eö paffen biefe copy;nbftanjen ganj be= fonberê atö 3ufa^ jn ben fetten.
3ur Sluêbefferung fd)abt)after (Stelten ïann copy;uttaper^a ober ber SJefoJjS'fdje |)ufïitt bienen.
t
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III. copy;ontinuitätetrennungen bcê ^orneê.
1. ^raquo;omftmltett.
2llê „^Drnjpalteixquot; raerben Sreixnungen in bem Swfßwinten^nge ber ^ornwanb bejeicfynet, toeïdjt in ber 9lid)tnng ber .£gt;ornröljrd)en liegen. 3. 3(luffuê nannte fie „scissuraequot;.
yia-i) bem fpecieden @i^e unb nacE) ber Sluêbe^nung ber |)ornfpalten :interjd)eibet man:
a)nbsp; Äronenranbfpalten, ttield)e öon bem oberen 3tanbe ber 2Banb meijr ober meuiger meit nad) unten ftd) erftreden, ben unteren 9ïanb ber ^ornwanb aber ni(ï)t erretten.
b)nbsp; ïrageranbfpalten, toetene üom ïrageranb ber SBanb au0= geïjen.
atei^en bie Trennungen burc^ bie ganje Sänge refp. |)öï)e ber SBanb, jo pflegt man biefelben alê
c)nbsp; f,bnr(ï)laufenbe ^ornfpaltenquot; 511 be^eidjnen.
üïiit 3tndiquot;i(ï)t auf i{)re Slusect;beï)nung fat bie Siefe unterjdjeibet man:
a)nbsp; Dberf(äc^Iict)e, welche ntd)t biê auf bie sect;leifct)manb üorbringen;
b)nbsp; burci)ge^enbe ober oottftänbige, bei benen bie SBanb in i^rer ganjen copy;ide gefpalten ift.
9lad) bem Sßorfommen an ben oerfd)iebenen 2Banbabfd)nitten unter= f Reibet mau:
a)nbsp; ße^enfpaUeu (Dd)fenf(aue),
b)nbsp; Seitenmanbfpatten,
c)nbsp; Srac^tenmanbfpalten,
d)nbsp; edftrebenfpalten, auc^ copy;dftrebenbru^e genannt. reg;ett)öï)nli(ï), aber mit Unred)t bejeid)net man and) 2)efecte in ber
4?Drnmanb, toeld)e in ber 9ïid)tuug ber sect;ornröf)rd)eu liegen unb burd) ben Sluêfatt ber t)ornbilbenben ïptigïeit einer gewiffen 2tujaï)l Äronen= papiKen erzeugt raquo;erben, atö ^ornfpalten. 3n ber 3ïegel ftub eê rinnen= förmige SSertiefungen an ber äußeren ^lamp;^c ber ^orumanb, bie fid) raquo;on ben mit fdjarfen 3(tänbern raquo;erfe^enen ^ornfpalten beutlid) genug untere jAeiben.
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212nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Broeiti Sttbtljettung.
reg;ie grfennung ber ^ornfpalten i[t ni^t f^ioer, bod) finbet tnait biejelbett \otool)l jufdHig burd) @d)mu^ afó au^ ab(ld)tli^ burd) a5er= ïleben mit SBacfjê unb ä^nlic^en (Subftansen üerbedt, fo bafe biefelbett leidet überjet)en roerben tonnen, pmal eine Saï)m()eit feïjr pufig nid^t öor= ^anben tft. reg;ie ledere tritt jebo^ ni^t jelten periobijc^ auf, tnbem bie eingetrodneten ober ftarï aufgeiDeid)ten DWnber ber Smalte bie 2Beic^= tï)eile reiben, ober inbem burd) ftarfe Slnftrengnugen Duetfd)ungen ^erbei= geführt raquo;erben. 3ft in golge ber ^ornfpalten eine eiterige copy;ntäünbung ber $leifd)tt)aub ober ber Ärone eingetreten, fo fprid)t man auc^ wotjl ton „eiternben ^ornfpaltenquot;.
Äronenraubfpalten, nietje nid)t roeit nad) nnten reiden, roerben burdgt; lange Äroneit^aare nic^t feiten öerbedt.
gt;WcuvtI)cilmtfl. 5)ie Sebeutung einer ^ornfpalte tann fe^r oer= fdjieben fein; eê giebt öollftänbig gefaljrlofe unb fold^e, bie burd) £at)m= Reiten beu copy;ienftgebrau^ ber g?ferbe ftören. copy;ê fouuen fid) biefelben unter Urnftduben mit fd)roeren ^-olgejuftäuben öerbinben, ja fogar ben Sob beê S:f)iereê herbeiführen, golgenbe Slntjaltêpunfte fommeu bet ber ^ßrognofe in S3etrad)t:
1.nbsp; nbsp;@o lange bie |)ornfpaIte ïeine Sa^ml)eit bebingt, ift biefelbe nod) günftig ju beurteilen. SBenn and) eine Teilung nid)t in fid)ere 5luêftc^t geftellt roerben ïann, fo ift bod) ein sroedmäfeig auêgefüljrter sect;nfbefd)lag für getoö^nlid^ im (Staube nadjtijeilige folgen fern ju galten. Sluf ben ^ufbefd^Iag mufe inbefe ein befonbereS reg;eroic^t gelegt roerben, beun felbft geringe ftefyhx besSfelben öerurfac^eu f)ier leidet Sa^mtjeiten unb reg;ebraud)ê= ftörungen.
2.nbsp; nbsp; copy;ie ïrageraubfpalten ftnb im SlKgemeinen öon geringerer 23e= beutung unb auc^ Ieid)ter 511 befeitigen alsect; bie Äronenranbfpalten.
3.nbsp; ^ornfpalten au normalen ^ufen unb bei regetmä^igen Stettungen taffen eine üiel günftigere ^rognofe ju, alê folc^e an fehlerhaften sect;ufen unb bei unregehnä^igen (Stellungen, unb jroar nic^t blo^ beê^alb, raquo;eil unter ben jule^t genannten Umftänben bie SSefeitigung ber ^ornfpalten oiel fc^wieriger, oft fogar unmöglid) ift, fonberu aud^, weil hierbei eine grofje reg;efal)r für baê gintreten raquo;on Saïjmïjeiten befielt.
4.nbsp; 2He an unbefdjlagenen^nfeu junger Spiere fo puftg oortommenben oberftäd)lid)en ïrageraubfpalten ftnb Dl)ne alte 33ebeutung; fte finb ge= roo^nlic^ bie golge mangelhafter ^ufpflege, namentlid) ber üernad)läfftgten Sefd)neibung unb 33erunbung beê ^raquo;ufeê unb taffen ftd) burd) eine ge= regelte Pflege leid)t befeitigen.
5.nbsp; nbsp;SSebenftid) roerben alle ^ornfpalten, weld)e mit £aljml)eit Ber= bunben ftnb, unb je erljeblid)er bie Saf)m^eit, befto größer bie copy;efa{)r. 3n ber Stegel führen biefelben ju parend)gmatofen ßntjünbungen ber 5leifd)roanb, nid)t feiten fogar gur 3(lecrofe berfelben. 3laquo; legerem gälte ift gro^e reg;efal)r üor^anben, in fo fern eine 3lusect;breitung ber copy;ntjünbung
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geljterljofte Suflänbe bet ^ornfapfel.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;213
auf bie 9lad)6arjcf)aft in Sluêfid^t fte^t. Sin ben ^interen Slbtï)eilungen beê sect;iifeê, ben 3:rad)tentoänben führen baljer ^orn^alten nic^t feiten ju jenen golgesuftänben, toeld^e bereite befpro^en roorben finb, namentlich ^u Änorpelfiftelu; audj ^ufbeinnecrofe ift hierbei nicf)t feiten.
3lusect; bemfelben reg;runbe finb ^ornfpalten an ben copy;cïftreben äufeerft gefäijtlid), ba fowol^I baê Stra^lpolfter alê auct) bie i8engefet)ne ftetsect; in copy;efa^r f^ttebt, fobalb eê an bkfer Stelle jur ßntjünbung mit copy;iterung ïommt. 2lnfd)tt)ellungen an ber Ärone unb ftarïe glefionsect;= ftellung finb ba^er alê fe^r beben!licf)e grfi)einungen aufjufaffen; bie elftere bei 2Banb=, bie lentere bei ben (gcfftrebenljornfpalten. Oobalb bie Srfc^einnngen ber ïïïiterïranfnng ber Seugefel^ne eintreten, ïann baê Seiben alê unheilbar betrautet ttierben (f. @. 22).
6. copy;o biefe gefa{)rüol(en Slnegänge ftd) nur bei ^ornfpalten ein= ftellen ïönnen, rael^e an ben Sradjten unb ber ^interen Slbtï)eilung ber laquo;Seitenraanb i^ren @i^ l^aben, fo muffen an biefen Stellen aHe ^er= forirenben ^raquo;ornf^alten mit grofjer S5orficf)t be^anbelt raquo;erben; anben 3eï)entï)eilen ftnb biefelben bei SBeitem nidjt fo gefä^rlicf) wie l^ier.
copy;ie ltrfod|cn ber ^gt;ornfpaIten finb tljeilê in ber Stellung ber copy;liebmafien unb bem Sau ber ^)ufe, tï)eilê in äußeren SSeranlaffungen, inSbefonbere in einem mangelhaft auSgefft^rten ^ufbefcE)lage ju fnd)en.
@ine ^räbisect;pofitiDn ju ^ornfpalten beffen:
1.nbsp; nbsp;SIEe ^ferbe mit fehlerhaften Stellungen unb f Riefen ^raquo;ufen; bie ungleichmäßige Sßelaftung besect; ^)ufeê begünftigt basect; 3uftanbe= ïommeit berfelben.
2.nbsp; nbsp;ßine entf^iebene Slnlage befi^en ferner aße fpröben ^raquo;ufe, inê= befonbere wenn bie 3Banb berfelben gleicf)jeitig raquo;on geringer Stärfe ift.
copy;ic anbauenxbe gintoirïung ber Srocfenljeit, welker bie 3Sorberl)ufe mdjv aitógefe^t finb alê bie sect;interl)ufe, bilbet einen copy;ntnb für basect; bäufigere Sorfommen ber ^ornfpalten an ben erfteren.
Sei jungen Spieren fommen ^ornfpalten l)äufig jur SSeoba^tung, meil bie |)ufe berfelben, namentlict) bie .^ornwanb il)re üoUe Sluêbilbung uoc^ nid)t erlangt ^at.
@tne meitere Énlage für ^ornfpalten ift in gormabtoeidjungen beê ^)ufeê gegeben; namentlich finb eê fe^r meite unb fel)r enge ^iufe (3raquo;aquot;9= ^uf), meiere oft an ^ornfpalten leiben. 3Me Slnlage ift l)ier in einer Störung ber medjanifdien $ßerl)ältniffe begrünbet. Sin weiten ^ufen ent= #9632;fteljen hmä) bie Neigung berfeben weiter ju werben f aft immer 3;rage= ranbfpalten; bei ben engen sect;ufcn umgeïel)rt Äronenranbfpalten, wel^e in ber raquo;eränberten Stellung ber ïrac^tenwanbe il)re grMrung finben.
Sllê Causae extemae machen fic^ Borjugêweife me(^anif4)e @in= wirfungen gelteub. Sei ber fdjrägen Ofiic^tung ber ^ornwanb muß fdjon unter normalen aSerï)altniffen ber copy;rucï ber Äör^erlaft be^nenb auf bie
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'214nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;3raquo;eite Slbtïjctlung.
SSerbtnbung ber ^ornfajern wirfeit. 3e mel^r bteje 3fïid)tung auêgebilbet unb je größer bie Sffiirïung ber letteren ift, urn jo leister wirb eine foldje Trennung eintreten (weiter sect;itf, jd)Were ^ferbe).
ebenjo mnfe bxtrc^ eine nngletdjmäfetge *ßertt)eihmg ber Äörperlaft, bnrd) eine ÜJietirielaftnng einzelner 2Banbabf(f)nttte bie copy;ntyte^ung raquo;on ^ornfpalten begiinftigt werben, ßine 5x1 lange Sra^tentranb nrirb j. 33. jnerft in bie ^öf)e gefcf)ofien, Btó enblic^ eine .^ornfpalte entfteïit. 2)ie abnorme Sänge ber Sxadjtenwanb ift ^ier alfo bie Urjactie beê SeibenS.
copy;enfcttcn copy;ffect fann aber and) bie nbermaßige SSerfürjnng einer 2:rac^tenraquo;anb I)aben. (So werben in ber W)\\fyt copy;teingatten ju feilen ober bie copy;ntwidelung berjelben gn oer^inbern Me Sraifitenwänbe juweilen in bem 5Jïafee oerfiirjt, bafe fte bei ber aSelaftmig besect; sect;n|esect; nid)t metjr mit bem ^nfeifen in Sßeriitjrnng fommen unb einen copy;txi^pnnft auf bem= felben ftnben (j. gig. 13, @. 74).
2)ie not^wenbige fyolge i[t in jebem fyalte eine copy;enfnng ber 2;rad)ten= wanb, weldoe felbftoerftdnblic^ mit einer [tarten Segnung an ber Äronen^ abtt)eilung berfelben nnb jwar in ber öuerridjtimg ber .sect;ornrö^rd)eit öerbunben ift, unb eine Spaltung ber ^ornwanb jnr golge ï)at. Siuf biefe SSetfe entfielt bie am t)änfigften oon allen üorïommenbe Äroiten= ronbfpalte ber J:rad)ten= ober Seitenwanb. 9ladj meiner Ueberjengung bewirft namentliä) in großen Stäbten biefe Urfac^e mefjr alê bie ^älfte aller Äronenranb = ^ornfpaïten. 2)ie Scfymiebe unb baS ^ßuBIthun fd)einen fxä) einmal raquo;on biefem 3Serfat)ren nic^t trennen ju foituen. @ine gleite SBirïnng ift mit bem fogenannten 3lbri(f)ten ber sect;ufeifen oerbunben.
Sin wetten ^nfen geben f^leii)t gerid)tete ^ufeifen bie gewö^nlid)en llrfad)en ber Sxageranbfpalten ab, insbefonbere 311 enge ßifen ober 5U langes Siegen berfelben. ferner werben an fold)en sect;ufen bnrc^ unpaffenbe SSefc^neibnug unb namentlid) bnrd) einen ^oriäcntalen Srageranb 511= weilen Srageranbfpalten öeranlafet. 2Benn ^pferbe mit wetten sect;laquo;fen barfuß geljen, wenn inêbefonbere bie lefeteren ntc^t regelmäßig be= fd)nitten werben, fo bilben ftd) oberfläd)lid)e Srageranbfpalten, bie jwar für gewo^nlid) feine Sebeutnng Ijaben, aber bei @elegenl)ett ftärferer reg;ef)nnngen 311 weiteren Trennungen unb Sa^m^eiten a?eranlaffung geben tonnen.
copy;sect; ift flar, bafj, wenn ju btefen urfäct)lic^en Berl)ältniffen anftrengenbe Slrbett nnb bie burd) ben f^neUen 3)ienft auf bem ^Pflafter herbeigeführten Prellungen ober ge^ltritte ^injufommen, worauf Sied*) befonbereê reg;emic^t legte, ^ornfpalten um fo leid)ter entftef)en. 3mmer aber ftnb esect; med)antfd)e giuwirfungen, copy;efjunngeneinselnerSßanbabtljeilungen, weldjebei einer gewiffen Slnlage (ßerreiparfeit) bie (Spaltung ljerbeifüf)ren.
Sie Bon (Soulban?: anfgeftellte unb oon copy;urlt**) unterftü^te 2lii=
*) Manuel of the vet. science p. 30. **) Sßatljol. Slnötomie @. 84.
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geltfeiïjafte Suftönbe blaquo; copy;ósnlapfet.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 215
ficfyt, bafe burc^ einen 2)rucf oon ^mtn, in ^olge regerer |)ornbUbung, bem Stufreifeen ber äußeren SSaumrinbe raquo;erglei(|bar, ^ornfpalten erjeugt raquo;erben, kruï)t offenbar auf einem 3rrt^um. £)ie a3eobacï)tung, bafe an ber copy;teile, an melder fpäter eine ^ornfpalte entftanb, baê SBanbljorn eine runslidje SSefc^affen^eit angenommen ï)atte, ïann unmöglid) alê SSeloeiêgrunb für bie 3ticl)tigfeit biefer 3lnna^me angefel)en Joerben. reg;iefe @rf(|einimg bilbet nur ben Seweiê, bafe entweber basect; ^)orn an biefer copy;teile eine fehlerhafte Sef^affeu^eit ^atte unb gerabe jlaquo; Spaltungen geeignet toar, ober aber, unb bieê bürfte mof)l bie 3ftegel fein, bie Segnungen, mel^e gur copy;r^eugung einer üollftäubigen Trennung nid)t anëreidjen, rufen p' nä^ft eine SRetpng an ber Ärone unb am Samnbanbe ï)eröor, raquo;obur(ï) bie raquo;eranberte sect;orubefd)affen^eit raquo;eranlafet tourbe.
2luf benfelben Umftanb fd)eint mir and) bie SSefiauptung SSiüiamS*), ba^ jutoeilen bie laquo;Spaltungen ber SSanb öon ber inneren, ber g-leif^manb jugemenbeten glcd)laquo; ausgeben, juräcfgefnl)rt raquo;erben ju muffen. 2B. glaubt ftd) jlaquo; biefer Slnnaljme bered)tigt, raquo;eil ber SSilbung einer ^ornfpalte px---raquo;eilen 2a^mï)eit raquo;Orangeat. Sei bem geïrümmten Verlauf ber ^ornwanb unb ber großen (Slaftisität ber inneren copy;^id)t berfelben ift biefe @ntftet)ungS= raquo;eife ïaum benfbar. S)ie ßa^m^eit allein reid)t nid)t ausect;, bie 9ftid)tigïeit biefer 2lnnat)me 51t betocifen; fte ift raquo;a^rfc^einlid) auf biefelben tned)auifd)en SBirfungen juriidäufül)ren, raquo;el^e fd)Iie^lid) bie Spaltung oerarfadjten.
reg;ie in golge ber copy;inftellitiig ber S;ptigfeit einer größeren Slnja^ Äronenpapilten entftel)enben rinnenförmigen aSertiefungen ober gar Boll= ftdubigen Sremtungeu in ber ^ornwanb, Kimen burd) alle SRomente er= jengt merben, raquo;elc^e ben Untergang bejieljungêweife bie (äinfteKung ber S^dtigïeit ber ^ronenpapillen t)erbeifiil)ren. 9Weift finb esect; Äronentritte unb ä^nlid)e 2Serle^ungen. 3iiraquo;eilen ge^t auê einer Äronenranbfpalte mit ber 3eit biefer 3laquo;^^ Ijerüor, inbem burc^ bie anbauernbe Trennung, öerbunben mit nied)anifd)er 33erle^ung ein Sijeil ber Äronenpapillen ocll= ftänbig jerftört toirb ober in feiner S^atigïeit alê ^ornbilbeubeê Drgan anbauernbe 23efd)ranïungen erfährt.
laquo;cljonMuiTfl. copy;iefe fjat fid) foraquo;ol)l auf bie Skfeitigung ber $omlaquo; fpaite alê aud) beren golgejuftänbe 511 erftreden. copy;ie Sebeutung ber letteren ift oft ber reg;runb, ba^ fte juerft a3erücffid)tigung fiuben muffen; bie Skljanblung berfelben mu^ nac^ ben allgemein gültigen copy;runbfä^en erfolgen, copy;ie Teilung einer ^omjpalte fann natürlich niemale burd) eine Sßieberoereinigung ber copy;paltränber erhielt raquo;erben, fonbern biefelbe erfolgt, inbem eine raquo;eitere Trennung besect; ^orneê t)ert)ütet wirb, burd) baö 51ad)= raquo;ad)fen ber ^ornttanb. gin fortfd)reitenbcê Sluffpalten mu^ inbe^ öor Sliïem burd) bie Sfjerapie üerl)inbert raquo;erben, unb bieê gefd)ie^t:
*) a. a. D. lt;B. 376.
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216
Sroeite Slbtljetlung.
Il
a.nbsp; burd^ aSefeitigung ber etwa nod) fortwirïenben Urfad^en,
b.nbsp; burdj ginning ber laquo;Spaltrdnber unb @d)u^ raquo;or genungen. 2)ie Urfa^en besect; Seibenê toirb ber auftnerïfame xmb utnjtc^tige
Unterjuc^er in ber 3ïegel balb aufftnben. reg;g barf jtd) berfelbe ieboc^ nid^t aiif ein Dt)erffci(f)Itd)e iBetrad^tung beê sect;laquo;felaquo; fiejc^ranïen, fonbern fein 2luge mn| ftcf) pglei^ anf bte copy;ïiebmafeen beê ^ferbeê rieten, copy;tub fehlerhafte (Stellungen berfelben t)orï)anben, fo ift ber |mf btefen ent= fpredienb p bef^lagen. Ungen)öï)nU(ï)e Spröbigfeit beê èufï)ornesect; ift burd) ^aufigeS einfetten ju befeitigen besie^ungêweife ju Berminbern. (£inb geiler beê ^ufbefc^Iageê bie Urfacfje, fo müffen biefe üor Stltem entfernt raquo;erben.
3ur (grfültung ber gweiten Snbicatton, namlid) bie copy;païtranber gu ftjctrett, ftel)en unê oerfdjiebene 9KitteI ju copy;ebote. 3)aS bejüglidje 5Ber= fahren geftaltet fid^ üerfd)ieben, je nac^bem eine 3:rageranb= ober eine Äronenranbfpalte üorliegt.
A. Sei ben ïrageranbfpalten ift cS bie Aufgabe beê S^erapeuten, baê weitere Sluffpalten beê ^orneê ju oerï)inbern. Sei weiten |gt;ufen ift bie nädjfte Seranlaffung jur (Spaltung ber SBanb in ber Neigung fid) ju erweitern begrünbet; biefer mufj man alfo burd) einen fd)räg ab= gebad)ten ïrageranb am £mfeifen entgegentreten. Unter Urnftänben tarnt bie Söirfnng beê @ifenê bur^ ein paar jur Seite ber ^ornfpalte angebrachte Slufjüge nod) unterftü^t werben.
Um ein weiteree Sluffpalten ber nad)Wad)fenben |)oruwanb ju t)er= t)inbern, fteltt man an bem oberen Snbe ber ^ontfpalte unb jwar fenfredjt ju berfelben mit bem atinnmeffer einen 1—2 cm langen £luerfd)nitt ^er, ober brennt mit einem copy;lüljeifen eine foldlje rinnenförmige aSertiefung in bie |)ornwanb. reg;iefe Trennung foil biê auf bie a3lattfdjid)t reid)en; beim Sd)neiben jeigt ftdj biefe burd) il)re wei^e garbe an.
3u bemfelben 3raquo;ede läfet man benjenigen S^eil besect; ïrageranbeê, welker unter ber copy;palte liegt, nieberfd)neiben, fo bafe berfelbe nid)t mit bem ßifen in Serü^rung fommt. copy;iefe Serïürjung muß ftdj in l)orijon= taler 9lid)titng foweit erftreeïen, wie ber 3)rutf Bon unten auf bie sect;orn=
Sig. 28.
k
.
Srajetanb • f)ocnf))aIL
fpalte wirft. 3m Slltgemeinen !ann ber copy;runbfa^ gelten, bafe baê lieber*
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get)lerljafte Suftönbe ber ^ornlapfel.
217
fc^neiben besect; ïrageranbeê mi) finten toenigftene bisect; baïjin fortgefe^t toerben mufe, wo eine @enïrecf)te öom oberen (änbe ber ^raquo;ornj^aïte einfällt. Sei Slra^tenjpalten mufj aber baranf Kiidfid^t genommen werben, bafc bie ï)inter ber (Spalte gelegene Slbtljeilung ber Sßanb einen (Stü|punft auf bem Sifen finbet.
SBaïjrenb biesect; 35erfaï)ren bei oberflächlichen unb ïnrgen copy;palten ausect;= reidjt, ift eê bei tief geïjenben unb ^oc^ ï)inauf reic^enben Srageranbfpalten jwecfmä^ig bej. not^wenbig bie Stänber ber Spalte ju fikren. 6S ge= f(f)ie^t biefeS entweber burc^ üiieten ber ^ornfpalte ober burdj Sln= f ^rauben einer SDïetaltplatte, am bequemften jebod) bnr^ eine copy;ifenïlammer (Slgraffe). copy;aê lentere, meinesect; Söiffenê juerft in %mnïïdiij angewen= bete SSerfaïjren ift befonberê p empfehlen.
copy;asect; 33renneifen (^ig. 29) mirb auf bie Umgebung ber lt;)ornfpalte appli= cirt, fo basect; bie beiben DorfteljenbenS^eile beêfelben jurSeite ber@pale tin bie ^ornmaub einbrennen. Sllêbann erfafjt man mit ber
Sig- 29-
Sange bie agraffe in ber Sangêric^tung, legt bie
es
lentere in bie mit bem SSrenneifen l)ergeftellte 3?er=
tiefnng ber |)ornmanb unb brüdt bie fdjarfen 6nbeit berjelbeit burc^ @cfjlief?en ber QanQt in basect; 3Banb= l^orrt. IBei furjen ^ornfpalten genügt eine, bei längeren ober burcfylaufenben merben jtoei, juweilen auc| brei nötljig. Smxä) ftärfereä 3laquo;föinmenbrü(ïeit ber Agraffen ï)at man esect; in ber reg;eraquo;alt bie copy;poltraquo; ränber einanber nä^er ju bringen.
copy;iefeê SSerfa^ren ^at in fyolge ber bequemen 2lnéfüï)rung manche a5ortf)eile raquo;or bem umftänblidjen unb nur raquo;on copy;eübten auSfütirbaren bieten ber copy;palte. Sei sect;ufen mit jarten SBänben mu^ allerbingö bie 3Sorft^t gebrannt toerben, bafe bte 2Banb nicl)t perforirt mirb. 3ïn folgen -fmfen ift
aber bie Application eineê 9lietesect; ebenfattio fc^toierig.
Srennetfert. Sins' u' Agraffe.
Staci) bem heften ber copy;palte läfet man biefelbe jmetfmä^ig mit einem Älebemittel auefüllen, bamit mä)t copy;c^mu^ ein= bringen fann; an engen copy;palten läfet fic| biefeê aucE) burd) SSrennen ber 3länber erretten.
B. S)ie Äronenranbfpalten bieten bei ber Seljanblung me^r copy;c^Wierig= ïeiten, jumal biefelben pnfiger mit Sa^m^eit raquo;erbunben finb aU bie ïrageranbfpalten. SBefteljen biefe längere ßeit, fo raquo;erben fte burd)laufenb, führen md)t feiten jur gerftörung raquo;on Äronenpapitten unb fönnen bann gerabeju unheilbar toerben.
2luc^ ï)ier mufe bie Urfacfye jnnä^ft befeitigt besie^ungsraeife auf= gehoben raquo;erben, foweit bieê moglicï) ift. SBie bereite bemerft, werben bie Äronenranbfpalten feï)r ^auflg burci^ ju ftarïeê Sef^neiben ber Srac^ten
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#9632;
218nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Smette aibt^eilung.
ï)erBorgemfcn. Skrfüräimg ber fibrigen Steile, batnit bie ïrac^t mit bem @ifen tüieber in 33erüt)rung fommt, unb reg;eraberici)ten beê ^raquo;ufeifenê jtnb bie notf)tombigften Sebingungen für bie ^raquo;eilimg bicjer ^ornjpalten. 3ft bie ïra^tcniranb jo weit raquo;erïürjt, bafe biefeê nidjt jogleic^ errei^t werben ïann, \o tnuê baS ^)orn berfelèen bnrc^ Unterlagen non Seber ober burd) reg;uttapertf)a ober reg;efai)sect;'i(^csect; Kmftlic^eê ^)orn erfe|t werben; ein ge= jdjloffeneê copy;ijen ift unter biejen Umftänben fe^r empfefilenêwert^.
genier ift bat)in ju wirf en, ba| bie (Spannung unb ßerrung am (S^alt burd} jwecïentfpred)enben ^uffiefc^Iag möglii^ft öerminbert wirb; alêbann ift burcf) brennen Don ein ober jwei ^unïten ober burd) bie Stpplication einer fd)arfen (äinreihmg an ber (Stelle ber Ärone, wo bie laquo;Spalte il)ren Slnfang nimmt, eine copy;ntjunbnng ber 2Banbmatri;r ^erBor= jurufen, um auf biefe Sßeife eine Bereinigung ber raquo;on einanber getrennten papillen reft), beren 5ßrobucte ju bewirten.
copy;ringt bie (Spalte bisect; in bie tiefere Sßanbjdjictyt Bor, fo wirb äwed= mä^ig etwaê ^)orn an bem Äronenranbe ber SBanb mit bem -Keffer ober einer Slaijpel entfernt, um bie SBirfung ber Einreibung auf bie unteren Äroneupapillen au!Sjubel}nen. Siefeê Berbünnen foil fid) jebodj niemals über ben inneren Dïanb ber Ärouenrinne l)inauê nad) unten erftrecfen. 3n biefer 4)öï)e ober bid)t unter ber Stelle wirb jwectmafng eine Slgraffe ober ein Stiet angebracht um bie Siäuber ber ^ornfpalte 511 ffriren; biefeS ift aber nidjt möglid), wenn bie SSanb an ber betreffenben Stelle öerbünnt würbe.
copy;benfowenig barf btc Älammer ober baê 3tiet oberhalb biefer copy;rengc angelegt werben, weil biê bal)in bie SSanb uid)t bie jur Slpplication ber= felben nötljige Stärfc befi^t. 2Benn nad) einiger Qixi am Äronenranbe ber ^ornwanb eine ^Bereinigung beé ^orneê ftd) jeigt, fo ift 3lusect;fi^t auf Teilung beê £eibensect; üDrI)anben.
Sel)r j^were ^pferbe muffen in ber erften ßeit namentlich mit an= ftrengenber Slrbeit öerfd)ont werben; and) follte mau biefelben nii^t in fd)uetlen öangarten auf bem Steinpflafter üerwenben. @rft nad)bem basect; öereinigte ^)orn 1—2 cm tief l)eruntergeraquo;ad)feit, ber ^nfbefc^lag jwecE= mäfeig eingerid)tet, nnb eine Älammer ober ein Dliet angelegt ift, tonnen biefelben wieber ol)ne @efaï)r jur Slrbeit Berwenbung finben. 2)iefesect; gilt namentlid) oon jenen ^pferben, raquo;el^e in golge ber ^ornfpalte lahmen; ein 4 — 6 wöd)entlid)er SSeibegang ift imter biefen Umftänben fe^r empfe^lenöwertl).
copy;ie in golge einer ^ornfpalte eutftanbenen entjünbli^en ^ßrojeffe muffen na^ ben allgemeinen Siegeln bel)anbelt werben. 9lufl)eben ber a3eweglid)feit ber Spaltränber burd) ütiet ober Älammer, 2lbfciwäd)ung besect; burd) biefelben auf bie gleifd)wanb auêgeübteu 2)rudesect; burc^ 23e= fd)neiben, 2lnwenbung oon warmen Säbern n. f. w., ßi^ndbrängen ber raquo;orgefaltenen SBeic^tï)eilc unb Sorge für Sfteinli^ïeit bilben ouc^ ï)ier bie
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geï)lerl)afte Buftänbe bcr ^ornfapfet.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;219
Hauptaufgaben ber gerapte. 2)ie copy;rfütlung berfelben i[t jebo^ nic^t feiten mit grofjen laquo;S^tüierigïeiten üerbunben, äiimal bie jloecfentfprecftenben ^ülfêmittel ftd) oft gegenfeitig auêfcpefjen, roie j. é. bie Sïpplication eineê ^ieteê ober etuer Älammer imb bie Slbfc^wäc^ung ber (Spaltrdnber. 25asect; 3Serfaf)ren musect; baï)er je nacf) ben gegebenen Umftänben Derfcf)ieben auêfalten, unb in bem einjeïnen %aüc bem Urteile besect; ï^erapeuten ii6er= ïaffen bleiben, raquo;on toelctyem am meiften Jlu^cn ju ermarten ift; allgemein gültige Regeln laffen fic^ bariiber nid)t aufftellen. @el)r gro^e @d)toierigfeiten bieten oft bie burdjlaufenben unb perforirenben, öulgär alê „bti)\txäiaatquot; bezeichneten 3^enfpalten. 2Benn eine erl)ebli(^e copy;ntjünbung ber SBcicE)= t^eile (2al)m^eit) nic^t raquo;or^anben ift, empfiehlt el fid) 2 —3 klammern ober ütiete in entfpred)enben Slbftdnben catplcgcn, unb ju beiben copy;eiten ber copy;palte an bem gefd)loffenen ^raquo;ufeifen ^toei breite Slufjüge anzubringen. ïrol^bem fällt el oft fd)Wer, bie a3eir)eglid)feit ber beiben SBanbljdlftcn raquo;ollftänbig anfäul)eben unb eine aSereinigung ber Äronenpapillen gn er= jielen, fofern baê Pferb nicl)t and) einige SBocfjen öon jeber 3lrbeit suriid= gehalten inerben fann.
Sn ben „Annales de méd. vet. publiees ä Bruxelles 1879quot; (cf. geringe Dïepert. 1880 @. 56) J)at copy;egiöe bie SSeljanblung ber .porn-fpalten mtttelft eineê grpanfiBeifema empfehlen, hiermit follen bie oben befprod)enen ^ulfêmittel inêbefonbere bie Sluêfüllung ber sect;ornfpalten mit 2)ef a^S'f^em ^uffitt, basect; Slnlegen raquo;on Slgraffen unb namentlich flei^igee @infd)mieren besect; ^ufeê t)ortl)eil^aft üerbunbeu raquo;erben.
Snfofern all copy;iêlocationen ber .'pornwanb, inêbefonbere eine aSer= engerung beê ^)ufesect; oft mit ber 6ntftef)ung Don ^ornfpatten in urfäc^lid)em 3ufammenl)ange fielen, erfdjeint eê begreiflich, ba| unter foldjen Umftänben jeneê a?erfa^ren Bortl)eill)afte Slntüenbung finben fann. ïliemalê aber toirb biefer SSefdjlag alè ein fouüerdneê 53ïtttel gegen ^onifpalten 2ln= erfenmmg finben.
3. lt;ric lofc otcv getrennte SSonb.
Wit biefem Sïamen pflegt man ïreunungen ber ^oniwaub raquo;on ber Hornfolile ju beäei^nen. SDiefelben finb natürlid) nur an iinbefd)(ageitcn ^ufen gu erïemten, ba bie Srennmig ftetê in ber weisen Sinie befielt. Solche 3uftÄnbe fommen giemlid) t)öquot;fig öor namentli^ au ben aSürber= füfeen unb an raquo;eiten Hufen. Saf)mbeit ift permit nici)t oft oerbunben. 3n mand)en fyallen führen biefelben aber ju enfyfinblid)en S5orgditgen in ber Huf^berbaut unb gu Sal|mï)etten. ÏUaii erïeunt bie ïofe SSanb, wenn bie teeifse Sinie gehörig gereinigt ift. IJn biefen Spalten, welche alêbann jtóifdjen ber ^oïntoanb unb Ho^fo^le ftd)tbar werben, finbet fid) ge= möbnlid) 6rbe ober S^mn|; erft nadj (Entfernung berfelben Id^t fi(b ein Urtïjeil über bic Sluêbreitung ber Trennungen gewinnen (3fi9-30).
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220
Sroette Slbtljetlung.
Sat)m^ett tritt erft ein, toenn bie Trennung ber ^raquo;ornwanb Biê auf bie Sleijdjttmnb bejie^ungêweije ^leij^jo^ïe ober bod) bté in bie 3lä^e biejer Steile reicht, f o basect; biefelben entmeber oon Seiten ber abgetrennten SBanb Serntngcn erieiben, ober bur^ oon aufcen eingebrungene %xmb=
m- 30-
Soflenflä^e eines Spufti mit a Ie jet SB.inb; b mi c Rotier 3Banb.
-
i
ïorper in @ntjiinbung oerfe^t raquo;erben. 2)te auf bieje SSeije ju copy;taube ïommenbe ßntjünbuug tft in ber 3ïegel eine fuperficieïïe; tft biefelbe mit (Siterung raquo;erbunben, fo nennt man ben ßuftanb auc^ raquo;oïjl ein „sect;uf= gej(ï)Wür,quot; uub bie Saf)mï)eit ift in biefem gaße ftarf. SBo bie be^nenbe SBirïung ber ^orntoanb bie Sc^merjen aüein bebingt, finb bie letteren raquo;eniger erïjeblicf) unb treten oft uur auf hartem Soben ï)eroor. Seiben beibe sect;ufe, fo fteKeu fid) afynlidje 6rf(^einungen raquo;ie bei bem burd^ ju ftarf e Stbnu^ung ber .£mfe bebiugten „Älammge^en.quot;
Sei feï)r anêgebrciteten lof en SBanben, inêbefonbere raquo;enn bie 2lb= raquo;ei^ung ber SBanb üon ber sect;orufoï)le eine erï)eblid)e ift, jeigt ftd) ju^ raquo;eilen eine leid)te Einbiegung an ber äußeren S'Iäd)e ber SBanb. 3wifd)en ben Vlieten ber 9Mgel unb bem ïrageraube ber SBanb erfdjeint eine leiste Stuêfdiweifung, ein Symptom, baê ftetê ben SSerbac^t auf lofe SBanb erregen mufe. reg;iefe èrfd)einung ift ba^er fe^r beacl)tenêraquo;ertï), raquo;eun fid) um bie Skurtljeilnug eincö befc^Iagenen ^raquo;ufeS tjanbclt.
JScuftljcilmifi. reg;a bie ^ier bef^ro^ene Trennung in bem 3quot;= fammenljauge beê ^orneê ïeine organifc^en jßeranberungen an ben Slïatriculargeweben beê |)ufeê einfd)liefet, fo ift eine SSefeitigung beö 3u= ftanbeê mögli(^. 3quot; tiefer Sejie^ung raquo;erhalten ft^ bie getrennten SBänbe raquo;ie bie ^raquo;ornfpalten: fe^t ftc^ bie Trennung nidjt auf baê neu
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ge{)terl)aftc Buftänbe ber ^raquo;ornfapfel.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 221
gebilbete .£orn fort, fo mufe ber Slaquo;ftani) feilen. 6ä faun ba^er bei ber ^jSrognoje ttur barauf anïommen, ob bie llrfad)en ber fortbauernben Soê= ïofwng ber SBanb ju bejeitigen finb.
reg;a bte in bem folgenben Äapttel befproc^enen, fogenannten „^o^Ien SBänbequot; in biefer äkjietjung fic^ onbcré raquo;erhalten, fo eric()ten sroetfmajjtg bieietben oon biefen Setben gu trennen, obfction bie nteiften 8ef)rbücf)er über 4)uftran!^etten biefe 3uftänbe tbentifictrt fjaben.
copy;te Urjadjen ïojer SSdnbe 511 befeitigeu ift oft re(i)t j(ï)tt)ierig. 50ïit ber june(}menben Sßeite beS ^)iifeê unb ber weidden ffief^affen^eit besect; sect;oraeê nehmen bie ber Teilung entgegeufteï)enben copy;^raquo;ierigfetten gu. reg;in not^menbigeê 2)efiberat für bie bauernbe SJefeitiguug ber lofen SBanb ift ein rationell aufgeführter ^ufbef^tag unb eine forgfältige Pflege besect; sect;ufeê; anberenfaKê ift an eine bauernbe Teilung nidjt 511 benfen.
Stuf weitem Soben toerben lofe SEBdnbe letzter befeitigt uub feltener na(^tt)eilig ató bei bauernbem copy;ebrau^ ber ^Pferbe auf bem Stein^flafter. copy;anj befiHibere SSorftcfit oerbient bie lofe SBaub beim Slnïauf raquo;on ^ferben für ben copy;teuft auf bem ^flafter. @iub bie ^ufc fel^r weit, ift baê sect;orn berfelben mei^, ftnb bie SBänbe fc^mac^ unb ïommt baê ^Pferb üom Sanbe, fo faun baêfelbe nameutli^ jmn ßu;ruegebraud) auf bem ^ftafter niemals uub felbft bann nid^t empfohlen trerbeu, menu eine Sa^m^eit nid)t sugegen ift. Sei ber SSeurttjeilung öon ^ferben für ben $f[(tftcrraquo; bienft foßte man niemals oerabfdumen, weite .gmfe auf ben in [Rebe fteljenben geiler befonberê jlaquo; unterfudjeu, unb ju biefem Smecï bie 4imf= eifeu ftetê abnehmen taffen.
copy;sect; fommt ferner bie Stuêbreitung unb ber @i^ ber lofen Sßanb in aSetractjt. Sft nur ein fleiner Slbf(ï)uitt ber (Soljlenperipïjerie oon ber ^ornmanb abgelöft, fo Ijat baê Uebel bei weitem uictit bie aSebeutung, alê meun bie Trennung ftd) 5. 33. auf i ober gar meljr als bie Jpalftc berfelben erftredt. SSebentlid) ift ftetê baê auftreten beê Seibenê an beiben Seiten beê ^)ufeê. gerner: je breiter bie steiferen ^raquo;ornfo^le unb Sßanb befinblidje Spalte, um fo weiter erftreeft ftd) biefelbe in ber [Regel uad) oben, um fo e|er ftnb aSerle^ungen ber SBeidjtljeile unb ba^er @e= brau^êftörungen ju befürchten.
SSejüglic^ besect; copy;i^eê gilt enblidj ber copy;runbfa^, bafe bie Sebeutung ber getrennten SBanb in bem SRafee gunimmt, alê biefelbe ben ïra^ten beê sect;ufesect; näljer liegt; in ber reg;egeub ber £ufjel)e ift bie reg;efa^r geringer.
ttvfadjen. 2gt;aS ^orn ber meinen Sinte ift fe^r meicï), faft ebenfo= menig oerï)ornt mie basect; copy;aumbaub unb ber @traï)l; biefe éigeufdjaft ber aSerbinbungêmaffe unterftü^t offenbar bie glafticität besect; ^ufeê, bebingt aber eine nur geringe ßof)äftonefraft berfelben; Segnungen biefer aRaffe burdj übermäßige grweiterungen besect; ^ufeê an feiner S;rageranbp(t)e ftnb
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i! I
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Qmeite 9(bt^eituttg.
ba^er immer bie itäd)fte Urfad)e besect; £eibeusect;. ^ieraiiê erïlart jtc^ auc^ basect; t}äiifige SSotïomracn ber lojen SBanb an wetten ^ttfcn.
S)a bie ^ornmanb bei biefer sect;ufform eine me^r ober raquo;eniger jd)räge 9fiic^timg jmn (Srbboben annimmt, jo mufe biefelbe bei ber 33e= laftung besect; gufteê not^menbig oon ber ^ornjo^Ie abgebrdngt merben. (gobalb bieje SBirtung in bent DJïajje auftritt, baß baburd) bie geftigfeit beraquo; ^Bcrbinbttngêgliebeê ^toijcfyen beiben, ndmlic^ besect; ^orneê ber meifjen Sinie iibermnnbeit wirb, tritt eine 3errcifeiltt9 tn ber letzteren, alfo eine loje SBanb ein. copy;aju fommt aber nod) ein anberer Umftarcb, nämlic^ bie 2Sirtung besect; itac^wad)fenbeit 2Banbf)Drnesect;: ba bie ^)oritrö{}rd)en in ben correjponbircnbeit 3lbjd)nitten ber beibeit Söanbl)älfteit, an wetten 4jlaquo;fen Bon ber Ärone jmn ïrageranbe einen ftarf biüergirenben Sjerlauf einjd)lageu, jo muffen bie gmifdieit benfelben liegenben 3tbtt)eihingen ber ^ornfofyle, weld)e jene gleid)fam mit eiitanber raquo;erbinben, gebe^nt merbeit. 3n bem 53ïafee alsect; fid) baê Sotjlenljorn öon feiner Silbitngsftatte, ber gleifdjfofyle entfernt, niusect; basfelbe einen immer gröfjer werbenben 3ïaum, ber gwifdjen ber fd)rdg geftellten ^ornmanb liegt, anêfüïïeit. reg;a^er fef)en wir and), bafj tie .'pontfo'^le fd)on an normalen, md)t regelmäßig befd)itittenen ^ufeit jt^ gertlüftet, copy;paltnngen erfährt ttitb fd)Iiefeti(^, wenn basect; sect;ont nid)t entfernt wirb, Don felbft abfällt. 3fe forager bie ^ornwanb jttm SSobeix geneigt ift, je ntel)r ber biüergirenbe Verlauf ber beiben fettttdjcn golften ber ^ornwanb t)eroortritt, nm fo me^r mnß biefe be^nenbe SBirfnng ftc^ gelteub madjen. copy;iefer Umftanb trägt auc^ ge= wiß baju bei, bafe bie 3rf)en= unb Seitenwaub ben ^räbilectionefitj ber lofen SBanb bilben.
3u ben äußeren Urfac^eit biefeê Seibenê ftub alle biejenigen (Siuflüffe ju jaulen, wel^e eine gleid)e SBirtung auf ben ^)uf ausüben; bat)in ge= ï)Dren namentlich:
1.nbsp; (Sin Ijorijontaler Srageranb bei weiten |ntfen; bie SBirfung beê= felben ift leid)t oerftänblic^;
2.nbsp; Ungleichmäßige^ Sütfliegen ber ßifen; bie me^r belafteten, ^eroor= ragenben Slbf^uitte ber ^ornwanb werben felbftoerftänbltc^ Bon ber ^ornfo^le abgebrängt unb jwar itm fo leichter, je fd)räger bie 3lid)tung ber SBanb ift.
3.nbsp; nbsp;SBefentlid) unterftü^t werben biefe Jrennungeit burd) ein aU= ju fc^arfeê Stnjie^ert ber Stägel beim Ißernieten.
4.nbsp; ^pferbe, weld)e bauernb auf hartem copy;oben namentlich in fd)nelten copy;angarten copy;ienfte ju leiften ï)aben, leiben häufiger an lofen SBänben alê folc^e, bie auf meinem SSoben unb im (Sdjritt 3Serwenbung finben. 2)ie Prellungen beê ^flafterê unb bie babnrd) bebingten größeren S)e^ nungen bewirten leidet fol^e Trennungen.
5.nbsp; nbsp; 2lud) baê oft wieberï)Dlte einfd)ïageu ber sect;ufe begunftigt basect; 3uftanbe!ommen ber lofen SSanb. copy;iefeê ift itamentlid) bann
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get)tett)afte Suftiiube ber ^ornïapfel.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 223
ber %aü, raquo;enn an unbej(i)tageneii .pufen Me weifee Sinie nt^t geprig gereinigt toirb. SBie bereite ^artmann rid)tig benterft f)at, roirb auf biefe SBeife ber 3ex\aii besect; |)orneê in ber weisen Sinie ungemein be= günftigt unb bent Suftanbefommen ber lojen 2Banb SSorjdjub geleiftet.
6.nbsp; 33et fcarfufe gefyenben ^ferben uub namentlich bei inngen 2;t)ieren tft eine mangelijafte ^ufpflege, iuêbefonbere baê öernadjlafjtgte aSejd)iteiben beê ïrageranbeê eine je^r erflärlt4)e Urfadje ber lojen SBanb.
7.nbsp; nbsp;Dffenbar liegt bei maturen ^ferben nod) eine befonbere ^Srä= biêpofttion Dor, teeld)e jton 2:t)eil in einer nuöollftänbigen Sßerfiornung ber weifeen Siuie begrünbet tft. reg;ieje bilbet in ber Siegel eine 2:^eil= erfd)emung besect; bereite alê raquo;ei^er ^uf befd)riebenen 3wftflit^^-
25ie 2:^atjad)e, bafc bte lofe SBanb üorjngêweife an weiten, fog. glad)l)ufen angetroffen wirb, mufj sum S:l)eil auf bie mit ber fd)ragen 2Banbrid)tung oerbunbene Neigung ju Segnungen ber @oï)Ienflacije ju= rüdgefüt)rt raquo;erben. reg;ie raquo;on oben brüdenbe Äör^erlaft brangt bie sect;orn= raquo;anb üon ber ^ornfoljle ab; biefelbe SBirtung übt baê nad)raquo;ad)fenbe iffianbljorn auê. S)urd) baêfelbe wirb ber Srageraub me^r unb meljr öon bem (Zentrum ber (Soljle entfernt nub jwar an toeidjen sect;ufen in p^erem üftafee ató an bem engen sect;ufe. copy;nblic^ ïommt mty bie in ber 9tegel geringere SScrpmung folder |raquo;ufe unb gewöfinli^ größere Äörperjd)tt)ere biefer ^ferbe mit in i8etrad)t.
!öcl)mibhmcj. 2)ie SBieberöereintgung ber öon einanber getrennten ^ornmanb unb ^ornfol)le ift felbftöerftänblid) nic^t möglid), bagegen mufj bie lofe SBanb pilen, fobalb bie Trennung fic^ auf basect; neugebilbete ^orn nid)t weiter fortfe^t. S)tefe fortf^reitenbe Soêlöfung ber nad)wad)fenben ^ornwanb Don ber fid) erneuernben sect;ornfoï)le ju raquo;erpten, b. I). bie llrfadieu beê Uebëlê entfernen unb bie nad)tpiligen Sdgen, wel^e mit bem Äranfpiteäuftanbe in bem gegebenen %aU öerbunben ftnb, jn be= fettigen, ift bapr bie Hauptaufgabe bér Sprapie bei ber lofen SBanb.
Sn erfter Sinie ïommen bie Urfad)en ber beftepnben Trennung in S3etrad)t: Stbänberung beê prtjotttalett Strageronbeê unb grfa^ besect;= felben für bie fd)räg gefteltte SSanb burd) einen fogenannten beutfdjen; gletd)mäfeigee Dlteberf^neiben ber SBanb u. f. w. bilben bei ben an fel)r weiten sect;ufen öorfommenben lofen Sßdnben bie aften Slngrippunïte für ben ïprapeuten. Sei fep fcpager SSanbrid)tung tarnt felbft ein Stuf= gug am copy;ifen bie weitere Êoêtrennung öer^inbern. Sft bie Söanb fd^wa^ unb erftreden ftd) bie Trennungen berfelben über gröfjcre Slbfd}mtte ber weiden Sinie, fo empfiept ftc^ ein gefd)loffeneê copy;fen.
S)aê gefd)loffene gifen finbet namentlid) ba öortpilpfte aSerwenbung, wo ber Strap Mftig ift, unb bie *)Sferbe mit auegebreiteter lofer SBanb auf bem laquo;Steinpflafter SSerwenbung finben, tnbem bie Prellungen, bie ben $uf ^ier notïiwenbig treffen, gemilbert werben. SBenn aud) bie lofe SSanb bur^ biefen SSef^lag ntdjt immer geptlt werben faun, fo wirb bod) ber
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224nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ßwette 3lbtt)eilung.
unter foldjen Umftänben oft f^mer^afte reg;ang ber ^ßferbe bur^ ben= fellben bejeitigt.
Sie oorï)anbenen (Spalten muffen bté auf ben reg;runb gereinigt werben; allbann lä^t man biefelkn mit SBerg, 3Ba(ï)sect; ober Saumtna^ê, Serpentin ober 5ï^eer auêfüHen. 2)er copy;efaijê'fdje ^raquo;nffitt pafet ï)ierju weniger, wie fdjon ?teufi)ilb ^eroorget)oien ï)Ot; berfelbe ift gu feft, unb erzeugt felbft juweilen £}uetfdE)ungen, namentlicï) wenn bie copy;palten tief fiub. IBbonn wirb ein wie oben angegeben geridjteteê reg;ifen auf= gelegt. Siegt eine lofe SBanb oon geringer (ïjorijontaler) Sluêbe^nung öor, fo wirb DortljeiHjaft nac^ bem SDifpaffen bei @ifensect; mit ber 3ftaê^el etwal oon berfelben fortgenommen, f o bafj ein Keiner ï)öa)ftenê 1 — 2 mm weiter Spielraum jwifdjen ßifen unb Srageranb entfielt. Sßei ausect;= gefprod)ener ^räbiepofition jur lofen SSanb muß biefeê jebod) unter= bleiben, weil ^ierbur^ Trennungen in ber 5(lad)barfct)aft begünftigt werben. @benfo, wenn bie Trennung ftd) über größere Slbfdjnitte beê sect;ufeê cr= ftredt; in folc^em gälte empfiehlt esect; ftc^, na^ bem Slufpaffen beê copy;ifenê ben ganzen Jrageraub unb namentli^ bie wei^e Sinie recE)t bicE mit S^eer ober Serpentin beftreid)en ju laffen, um basect; SluêtrocEuen, Raulen, überhaupt ben S^faß öeê sect;ome8 ber weißen Sinie gu Bereuten.
copy;iefeê SSerfaïjren eignet ftt^ im Uebrigen and) ganj befonberê afê giac^be^anblung unb für alle ^ufe, an benen ftd) eine mangelhafte geftigfeit bei sect;ornesect; ber weisen Sinie auSfpridjt.
2Baê ben 2. $unït anbetrifft, fo muffen bie in golge ber lofen SBanb etwa entftanbenen entäünblid)en Sßrojcffe nac^ ben allgemeinen reg;runb=
fft|en bel)aubelt werben. 3n ber Siegel ftnb eS nur oberfläd)lid)e @nt=
gunbnngen, wel^e einer ïül)lenben SSe^anblung in wenigen Sagen gu weidien pflegen.
3. Sie f)üJ)Ic aöoitiraquo;.
SSefentli^ öerfd)ieben oon bem oor^in befproc^enen Seiben ift bie fogenannte l)ol)le 2Banb. SBie ber ïlame fd)on fagt, {)anbelt ftd) ï)ier= bei um Trennungen in bem ßufammenl)ange ber SBanb felbft, unb jwar um foldjc, wel^e in ber 5läd)enri^tung ber ^ornwanb liegen. 3n ber Siegel befielen biefe Trennungen in ber innerften, raquo;on Seifering alê a3latt= ober gSerbinbungsect;fc^id)t bejei^neten 3lbtl)eilnng ber ^ornwanb. (^ig. 30.) ^Diejenige (Sci)id)t ber ^ornwanb, wel^e raquo;on ber sect;leifd)Wanb refp. ben gleifd)blättd)en gebilbet wirb, ift oon bem übrigen ^orn ber 2Banb auf eine Heinere ober größere Strede loêgelöft. reg;afe hierbei ein ïljeil ber ^ornwanb an ber betreffenben Stelle oon ber ^Drnfot)le ge= trennt fein mnfe, ergiebt bie einfadje Setra^tung ber 3Bac^êtl)umêoer^altniffe biefer Steile. 3n feltenen fällen finbet ftd) bie Trennung in ber fo= genannten Sd)uefd)id)t ber sect;ornwanb (reg;ig. 30); eine foï^e ïontmt baburc^
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geïjlerljaftc guftanbe ber Jpornfopfel.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 225
gu copy;tanbe, bafe eine gewiffe Slnjaljl ^jSa^iKen in ber ÏKitte ber ÄrDnen= ttiulft i^re S^äligfeit einftettt. 2)ieê ift \eboa) feï)r feiten ber %aU unb jwar anê bem einfachen reg;runbe, raquo;eil biefe papillen eine am nteiften ge= fid)erte Sage ï)abcn unb nur gang auênaï)msect;n)eije raquo;on jo ferneren 3ßer= le^ungen betroffen toerben, oljne ba^ guglei^ bie über il)nen gelegenen, raquo;elct)e bie benad)barte äußere (Sc^i(ï)t ber ^ornttanb bilben, gleid)jeitig gerftört ftnb. ^n fol^ent galle entfielt aber eine aSeränberung, wettf)e bereite bet ben sect;gt;ornfpalten befprocfyen ift.
2)ie Krfcttuunji ber Ijoljlen SBanb ift mit benfelben (Sc()ttrierig= feiten raquo;erbunben wie ber ÜJtadjweté ber lofen SBanb; aud^ biefe ïann erft mi) copy;ntfermmg beê copy;ifenê feftgeftellt merben. SSei einer größeren SluSbreitung ber ^t)t)len Sßanb lä|t fic^ juweilen auê ber ftarferen ^erüDr= Wölbung einer SBanbabtljeilung 2Serbact)t auf bie copy;egenmart berfelben f^öpfen. S3eim Percutiren giebt bie ^omwanb au ber betreffenben Stelle einen ïjoljlen 2on, fofern bie fiüde nic^t ïnnftlic^ burc^ eine fefte ïïïaffe raquo;erftopft ift. Siefe ïïïerfmale beweifen aber nur bie copy;egemtmrt eineê |)D^lraumesect; in bem Qoxn, nid)t aber eine ï)ol)le SBanb; benn aud) bie lofe SBanb fann ein gleic^eê Uut erf udjungêref uitat geben.
Siadf) bem Slbne^men beê copy;ifenê geigt bie wei^e Sinie ä^nlic()e Trennungen wie bei ber lofen SBanb, feboclj mit bem Unterfc^iebe, basect; fie pljer unb gwar wenigftenê biê auf bie ^leifdjwanb hinaufreichen, unb in ber Siegel audj eine größere SSreite beft^en alä jene. Ïï5aï)renb fiel) bei ber lofen SBanb in ber (Spalte gewöïmlid) nur (Scf)mu|5 finbet, ergiebt bie Unterfudjung l)ier, bafe neben biefem eine frümlige, brMlige 5Waffe (jerfalleneê ^)crn) öorljanben ift; juweilen ift bie copy;polte and) gang leer. £)ie Sluêbe^nung berfelben ïann fe^r oerfc^ieben fein. Sn ber Siegel entfprid)t bie Srorm einem Heineren ober größeren Äreieabf^nitte, ober einem mel)r ober weniger fd^arf jugefpi|ten Äegel, beffen (£pi|e nadj ber Ärone besect; sect;ufeê, beffen SSaftê gegen ben Srageranb gerietet ift.
@ê giebt I)ol)Ie SBdnbe, bie fici^ biê an bie Äronenwulft erftreden, in ber Siegel reidjen biefelben jebodj über bie SÖÏitte ber SBanbljolje nicf)t t)inauê. 2)ie Ijori^ontale 2luêbel)nung ift ebenfalle fe^r oerfRieben, bie= felbe beträgt 1—10 cm, feiten meï)r.
S)asect; Älaffen ber copy;palten ift ftetê größer alê bei ber lofen SBanb unb beträgt im 2)urd)fcJ)nitt 5-15 mm.
Sei feljr auêgebreiteter ï)0^ler SBanb änbert fid) oft bie ^orm besect; ^raquo;ufeê: 2)ie ber ï)OÏ)len SBanb entfpred)enbe (8ol)len^alfte erfd)eint ju= weilen weniger gewölbt, bie betreffenbe SBanb f^räger geftellt alê bie ber anberen Seite, copy;euïnngen beê 4?ufbeineê in Solge ber Soderung feiner SSerbinbung mit ber ^ornwanb geben l^ierju oft bie Skranlaffung ab.
SScnvif)cilnn$. copy;iefelbe musect; fidj nad) ber obigen SSetrac^tung ganj anberS geftalten alê bei ber getrennten SBanb. SMe l)ol)le SBanb bilbet in ber Siegel einen unheilbaren 3uitonb, ba^er ift in bem gegebenen
^uffrant^eiten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 15
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226nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Sroeite Stbtljetlung.
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5-aKe bie ^Srognofe mit 3ïiicf[i^t auf bie nodjtïjeütgen folgen beê Seibenê äu [tellen; biefelbe ift Bon ben mit bem ßnftanbe oerbnnbenen laquo;Störungen ber 33raucf)barfeit beê ^Sferbeê abhängig ju madjen.
Sn erster 2inie entfReibet hierüber bie Sluêbe^nung besect; Seibenê unb bie fonftige S3efc^affen|eit beê betreffenben ^ufeê. Qum fragen ber Saft faun biefer ïfjeil ber SSanb nur in fe{)r befdjrcinïtem ÜKa^e in Slnfpru^ genommen raquo;erben. 33efi|t bie ï)oï)le SBonb nur eine geringe Sluêbe^nung, unb ift ber ^uf im Uebrigen gut gebaut, ift namentlid) bie ^orntoanb unb (So^ïe red^t ftart', bann entfielen ansect; biefem geiler bei einigermaßen forgfältigem SSefc^lage ïeine nad)t^eiligen folgen. Unter ben entgegen= gefegten Umftänben ïann jebocf) bie reg;ebraud)sect;fä^tgfeit besect; ^Bferbeê burc^ biefen Suftan^ erl)ebU^ befd)ränft laquo;3erben. ülamentli^ ift biefesect; \ïn ben S)ienft auf bem ^flafter unb inêbefonbere jum Su.ruêbienft ber galt. S)ie heftigen ^ßreKungen beê laquo;Steiixpftafterê fe^en einen raiberftanbêfd^igeren sect;uf oorauê ató bie Arbeit auf ttieic^em SBoben. @ê fommt alfo oorjugê^ Weife barauf an, ob ber betreffenbe 2Banbabf(ï)nitt eittbe^rt, b. ï). fo be= fd)nitten raquo;erben barf, ba| berfelbe pm fragen ber Saft nid)t in Slnfpruc^ genommen wirb, gerner ift 5laquo; beachten, baß biefer Sufto*raquo; alaquo; ber Hinteren .£)ufï)alfte ftetö bebenflicf)er ift alö an ber üorberen, raquo;eil bie a5elaftungê= große bort erl^ebïi^er ift alê raquo;orn.
Urfacf)Ctt. SBie ausect; biefer ^Betrachtung {)erüorget)t liegen ber Jjotjlen SBanb ganj aubere patt)ologifd)e SBerdnberungen ju copy;runbe als ber lofen SBanb. gsect; befielt bie Stuffjebung ber SSerbinbung ber sect;ornraquo;anb nidjt allein üon ber ^ornfo^le fonbern and) öon ber gleifc^toanb. S)iefe Êontinuitdtêtrennung ift aber eine bauernbe unb unheilbare, raquo;eil biefelbe burdj eine B^^ftörung ber gleifc^blätt^en bebingt wirb.
SBcUjrenb bie lofe SSanb in einer ïrennung ber urfprimglicfj Der= bunbenen^ornmaffen befielt, l)at bei ber l)ol)tenSBanb eine fol^e SSerbinbung niemals beftanben. 61 ift entraquo;eber bie SSerbinbung beê 3Banbï)orneê mit bem @oljlenl)orn raquo;egen Unterbred^ung ber S:l)ätigteit in ben gleif^= blätteren aufgefallen, unb bann jetgt ftc^ bie ^o^le SBanb in ber fo= genannten aSerbinbungSfd)id)t, alfo außerhalb aber bid)t neben ber raquo;eißen Sinie, ober eS ift bie SSereinigung beS SBanb^orneS an ber Ärone nic^t in Staube geforamen, raquo;eil eine copy;ruppe Bon ÄronenpapiKen i^re ^citig--ïeit eittgefteltt l)at. SBäl)reub ba^er bie erfteren fid) mel)r ober raquo;eniger raquo;eit nad) oben erftretfen tonnen, reiben bie Trennungen in ber @d)u^ fd)idjt immer bis an bie Äronenraquo;ulft nac^ oben.
copy;er 6ntraquo;idelung ber l)0^len SBanb ge^en fomit ftets Äronfl)eitS= projeffe an ber gleifdjtoanb, ober an ben Äronenpapißen BorauS; bie l^o^le SBanb bilbet ben SluSgang berfelben. (S(^raquo;ere entjünblid)e ^ro= jeffe an ber gleif^raquo;anb, inSbefonbere fold^e, raquo;eldje mit 3(lecrofe berfelben öerbunben ftnb, l^interlaffen juraquo;eiten biefen ßnftanb. copy;benfo gehören eiternbe laquo;Steingalten, SSernogelungen, jutoeilen au^ ^ronif^^entjunbli^e
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gct)krljafte 3quot;ftänfo ber ^ornïapfel.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 227
iprogeffe ju ben bie gelDÓ^nlic^ften Urfadjen biefeS Seibenê. Unter 33e= rüdftdjttgung ber 2Bac^êt^uraêDert)altntffe ber ^ornwanb wirb eê Har, bafe fold^e ßontinuitätetrennungen ftetê hisect; auf ben ïrageranb ber SBanb fiä) fortje^en moffen, unb ba^ biefer ^e^ler pdj niemalê anf bie oberen Stbfdjnitte ber 2gaub bef4)ränf'en fann, toie man früher woljl ange= nommen ï)at.
S3el)OMi)Ittttflt. S3ei öer Un^eilbarfeit besect; Aranï^eitêjuftanbeê mu^ fi^ bie ïljerapie ber ^o^ïen SBanb auf bie Solgejuftftube bcrfelben be= fdjränfen. S)urc^ ein entfpred)cnbeê ^3räferöatiüt)erfa|ren jtnb übele folgen fern ju galten, unb too foI(f)e oor^anbeu jtnb, ift auf iï)re SSefeitigung f)in= jntóirïen. 2)a biefe int Slltgemeinen biefelben ftnb, wel^e bei ber ïofen SBanb SBefprec^ung gefunben ïiaben, fo tnufe biefer S^eil ber ï^era^ie ganj na^ ben bort angegebenen reg;runbfä^en erfolgen.
3und^ft ift bie sect;öï)Ie ju reinigen uub mit SBerg unb SBac^ê ober aSaunttoadjê, ïer^ent^iu u. f. to. ju üerftopfen, batnit nic^t (Sanb unb @d)ntu^ in biefelbe einbringt unb burd) S)x\iä auf bie mit einer nur bünnen ^Drnf(^id)t bebectte ^leifc^manb eine (gntjünbung ^eröormft.
Sa ber abgetrennte SSanbabf^nitt nid)t o^ne na^t{)eilige èolgen jttm fragen ber Saft in Slnfpru^ genommen toerben ïann, fo musect; nad) bent Slufpaffen beê (Sifenê ber Srageraub beêfelben ettoaê öerfürjt roerben, fo bafe berfelbe mit bem (Sifen nifyt in Serüï)rung ïommt.
(grftredt fttf) ber 3uftan^ ttöer größere SSanbabfQuitte, unb ift bie fonftige SSef^affen^eit ber ^orntoanb nidjt tabettoê, fo fann bie lieber: tragung eineê ï^eitó ber Saft anf ben copy;traïjl toünf^enêloertï) ioerben. SMeê toirb beïanntlid^ burd^ ein gefdjloffeueê éifen erreid^t.
copy;ntjüublicfie ^rojeffe in golge ber ^ol^leu SBanb toerben nadj ben allgemeinen reg;ritubfä|eit beljanbelt, toobei nic^t feiten bie Sßegna^me ber ^ornwanb, fotoeit biefelbe getrennt ift, raquo;ort^eil^aft toerben ïann. 2)iefeê èerfa^ren füï)rt gutoeilen auc^ ju einer Teilung beê Arauïl^eitêjuftanbeê b. ï). ju einer aSereintgung beê nadjwacfjfenben SBanbï)orneê. lm ^än= figften erfolgt bieê bei Trennungen neben ber tteifjen Sinie. ($ä fann auf biefe SBeife bur^ SSilbung oon Sftarbenïiorn ju einer SSerbinbung ber ^ornwanb mit ber gleifc^öjanb fommen.
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Dritte ^btf^tlung. lirmikl)cit!5|it(ïiiuïraquo;E htamp; ötruliles.
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1. Sie Stroïjlfoitlc.
ÜRit biefem Stamen pflegt man einen ïranfï)aften ßuftoquot;^ btè sect;Drn= ftra^Ieê nnb jtoar einen atttnäligen Serpningêprogefe beêjetten jn be= jeic^nen. Saê laquo;Stra^l^orn ge^t babei nnter, jerfäßt jn einer toetdjen, in ber Siegel grauweißen, fdjmierigen SOfaffe, raquo;on äufeerft penetrontctit, fanligem copy;eruc^; ba^er ber 9lame r,@traï)ltaulequot; ober „fanler (Strahlquot;.
2)aê ßeiben beginnt faft immer in ber mebianen @tra^lfnrä)e nnb breitet fidj öon ^ier über ben ganzen ^ortxftra^l ober boc^ über einen ïljeil beêfelben auê.
3nbem ber S^ftörungêüorgang fid) nic^t blosect; anf bie Oberfladje beê Drganeê befdjräntt fonbern aufy in bie Siefe bringt, mirb ber (Strahl getooljnlicl) in pockenartiger Slnêbreitung unterminirt, fo baß ft(^ copy;tücle beê ^ornftra^leê in gorm öon SSlattern ablöfen. reg;ie Dberfldc^e besect; Stra^leê ïann bo{)er unter Umftänben normal erfdjeinen, tro^bem ber Vorgang in ber ïiefe bereite erl)eblicl)e sect;ortfd)ritte gemalt ï)at. 2)er (Strahl ge^t natürlitf) hierbei mel)r unb me^r ju copy;runbe, nnb menn ber Serftörungêprojefj fo lebhaft mirb, baß bie üReubilbung mit il)m nid)t gleiten laquo;Stritt ^ält, fo fann ber sect;ornftraf)l ftettenmeife ganj öerloren geïjen; eê tritt alêbann ber sect;leifct)ftral)l frei ju Sage. @o lange biefesect; nid^t ber %aU ift, fe^lt Sol)mï)eit gettiöï)nli^. SBenn aber ber ^leifd}1 ftra^l frei gelegt ober ber ^raquo;ornftra^l fo meit jerftort ift, baß er bie medjanifctyen Slußeneinflüffe nid^t meï)r genügenb oon ben 2Bei(ï)t^eilen abgalten fann, bann tritt Saljmljeit ein. (gmpfinblicfye ^iere ge^en früher nnb auf weitem Soben oft meï)r laljm alsect; auf hartem unb ebenem ^Pflafter, meil auf jenem ber 5leif^ftral)l einem copy;rude raquo;on unten am meiften auêgefejjt ift.
copy;ringt ber gäulnißprojeß biê in bie üMlje besect; gleif(^ftral)le0 üor ober gelangen frembe Subftaujen in ben burdj jenen ^ergefteUten ^ol)l= räumen biê ju biefem, fo erregen jie l)ier eine acute (Sntjünbung, bie
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Äranfljdtäjuftänbe beê copy;travee.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;229
in ber 9legel einen juperficiellen S^arafter ï)at unb auc^ raquo;o^ï als „(atra^l= gef^mürquot; bejeic^net iBorben t[t. hiermit ift natürli^ eienfattê Sa^m^eit öertmnben. (Später ïönnen bie Spiere and) an ben Solgen beä faulen Stra^Ieê lahmen, raquo;enn 3. 33. ber -fmf enger gemorbelaquo; ober jid) gar Broang^uf entttjicïelt ïjat.
SSefen. copy;ie unraquo;oïïftanbige SSerï)ornung beê Strahles Èebingt eine geringere SSiberftanbêfcUjigfeit foraquo;oï)l gegen mec^anijc^e all and) djemijdje copy;intoirfungen; 3llïalien greifen 3. 33. basect; (Stra^ïï)orn leister an alê basect; $oxn ber @ot)le unb ber SBanb. laquo;Sc^on pïjtifiologijcf) tritt an bemfelben früher S^rfalt ein atê an ber ^ornwanb.
Unter a3erütfft(^tigung biefer SSer^ältnifje ift eê erïlarlic^, bafe ber ^raquo;oruftraïjl leicht gänlnifeprojeffen an^eitnfäKt raquo;ie bei bem genannten 3uftanbe. ^m copy;egenjalj ju ber früher üielfältig aufgefteliten a3ebauptungf basect; biefeê Seiben auê inneren Äranff)eitsect;juftänben ï)eroorget)e, ber (Straal gleic^fam eine 3lbjugêqueHe für eine 2)i)sect;crajte barftelte, mufe $m betont raquo;erben, ba| bie @trat)lfäule einen rein localen g^arafter bat.
2)ie Dtid)tigfeit biefer 2lnnat)ine ergiebt fidj fd)Dn ausect; ber einfachen SbatfacJje, ba^ baê Uebel in bem sect;orn, alfo in feilen auftritt, bie mit bem Drganiêmuê uidjt me^r in 2Bed)felaiir{ung fteben. 55ie Sejeic^nung „@trablfäulequot; ift alfo gang sutreffenb; eê ^anbelt fi^ um einen unter ben 6rfd)einungen ber fSfaalirifj einbergebenben S^ftötungêöorgang am ^omftraï)!. reg;dS 9fläbere ^^ öaê SBefen beê Setbenê foE bei ber 236= traditung ber Sletiologie befprodjen loerben.
tttf(raquo;d)ctt. Heber bie näc^fte Urfadje biefeê gdulni^rojeffeê ift raquo;ielfältig geftritten ttiorben. SBäbrenb non einigen llnreinlid)feit angeflagt wirb, behaupten 2ïnbere, bajj gerabe grofee 3(teinlid)feit bie Urfadje ber (Strablfäule barfteHe unb berufen fid) axif bie Beobachtung, toouad) bie @trat)lfäule bäuftger in Su,rusect;ftällen raquo;ortomme, in benen bie grofjte 3lein= liibïeit berrfd)t, alsect; auf bem Saube, raquo;0 bie Stym jutoeilen biê pr Ärone in ber (Stattjaucbe ftetjen. copy;iefe S^fadje ift jwar jum S^eil ridjtig, bie baran gei'nüpfte Folgerung jebod) falf^. 9Jtan oergifet bierbei eineêt^eilê, bafe bei getoöbnli^en Slrbeitêpferben baê Hebel bäuftg über= feben ober bod) nicbt fo bälaquo;fiö reg;egenftanb tbierärjtlidjer ffiebanblung toirb, unb anbererfeitê ïommen für ben ^äulnifeprose^ am @trabl weniger bie Oïeinlicbfeitêöerbaltniffe beê Staüeê alê oielmebr bieienigen besect; StrableS felbft in 23etrad)t. j)a| buri^ ein oberfIdd)H(beê 2luêlöaf(ben eine öoH= ftänbige 3leiingung beêfelben unb namentlid) ber (Stra^Ifnrd)en in ber SRegel ui(bt erhielt wirb, muf? Sebermann jugeben. 3laquo; ben SupiêftdUen finb baber bie 23ebingungen jur ^äulnife am (Strahl eben fo gut, ja in nod) größerem SRafje gegeben alê auf bem Sanbe. 35ie ju lonbwirtb-fdjaftltdjen 3wecfen oerweubeten ^ßferbe fielen im (Stolle jioar nid^t feiten im tiefen @d)mulj, in ber Siegel aber finb bie ^)ufe nur ttgt;db= renb ber 5Rac^t biefen Gjinflüffen ausgefegt, baben bagegen raquo;dbrenb
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3)ritte aibtljcüung.
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beê ïageê l^inreidienb reg;elegenï)eit f\ä) ju reinigen unb gaar bei ber 33eraquo;egung auf bem weitem SSoben uanientlid) im (Sanbe. 2)iefe 3fïeinigung i[t üiel nrirïfamer alê ein einmalige^ Sluêtnafcfien, basect; in ber SRegel nur eine jefjr oberfIäd)lic^e purification barftellt.
SSIeiBen ^ßferbe längere geit ntü^ig im (Stalle fielen, fo fann faft mit copy;idjerïjeit bie ^nttoicïelung ber copy;tratilfäule erwartet nierben.- 3)aê Sluettmfdjen ber sect;ufe unterbleibt alsect;bann oft ober gefdjiet)t nur dufeerft oberflädjlid), unb fo Wirb ben gautnifsoorgängen freies (Spiel gelaffen.. liefern Umftanbe ift esect; au(^ jujufc^reiben, baf? man früher angenommen ^atf ber faule Strahl enmirfele fic^ ausect; getoifjen inneren Ärantf)eiten, copy;rufe, 3nftuenja :c. (gê finb ni(ï)t bief e Äranfljeiten, fonbern baê burcl) bie= felben bebiugte längere Stehen im Stalle, namentlid) auf 5Katra^eitftreuf ift als bie Urfacfje ber Straljlfäule aitjufe^en.
Sleïjulicf) t)ert)ält esect; fid) mit bem glei^eitigeit auftreten beê Uebelê an alten 4 güjjen. ïïïan führte biefe grfc^eimtng auf eine innere $räbie= pofition für bie Äranf^eit jurüd. SSatel nennt bie Straljlfäute gerabeju eine gledjte. Unfere älteren beutfd)en S^riftfteller (ßö^ne^fen, Seutern. SC.) marnten öor einer fd)nellen Teilung ber Stra^lfäule, raquo;eil bie ungefunbeit Säfte burc^ biefen Äranf^eiteprojefe ausect; bem Körper entfernt mürben;, baïjer and) bie Trennung in einfadje, traumatifd)e unb oermidelte @traf)l= faule (Straufc). So lange eine Beffere 6inftd)t in biefe 25erpltniffe im Slffgemeinen unb in bie (Einrichtung beê sect;ufesect; inêbefonbere fehlte, lagen foldje Schlußfolgerungen fe^r na^e. SBcmt aber heutigen ïageê noc^ folc^e Slnf^annngen untertialten toerben, fo Ijeifjt baê alle gorfd^ungen unb copy;runbfa^e ber ^ß^ftologie außer Slc^t laffen.
£ier Umftanb, baß bie Stral)lfcuüe oft an alten 4 güßen auftrittr ïann ni(^t alsect; ein SSeweiê für ben inneren Urfprung berfelben an= gefe^en merben, benn ber %u$ ber einen Seite ift bod) in ber 3ftegel benfetben äußeren (ginflüffen auêgefe^t raquo;ie ber ber anberen Seite.
copy;ine 2)iêpofttion läßt fid) bei mandjen ^ferben jroar nid)t raquo;egleugnen, benn feljr oft beobachtet man basect; Selben in großen Ställen nur bei bem einen ober anberen ^Pferbe, obgleid) alte unter gleichen a?er^ältniffen leben. sect;ier muß eine befonbere Stnlage öDrt)anben fein;.altein biefe ift fetneêmegê eine innere, ftammt nid)t auê bem IBtute ober ben Säften besect; Äörpersect;, meldie fic^ am Strafte purificiren, fonbern in ber ^ornbefc^affen^eit muß biefe ^rabtépofition gefugt werben. reg;aß in ber copy;inridjtung beê ^)uf= Zornes mancherlei inbiDibueHe gigent^ümtic^feiten befielen, baß ber reg;rab ber aSert)ornung bei ben üerfdjiebenen ^ferben fet)r tmriirt, ift bereits früher ï)eröDrge^oben tóorben unb bebarf ïeiner raquo;eiteren aSegrünhmg. Sin ber So^le unb SSaub läßt fid) biefeê birect nad)raquo;eifen.
. Offenbar ift baêfelbe beim Strahl ber galt, raquo;enngtei^ bie 3Ser= f^tebenl^eiten äußerli(i ni^t fo beutlid) ^eroortreten. 2)ie 2Biberftanbê= fóljigfeit beê Stra^l^orneê ift jraquo;eifeltDS fe^r öerfdjieben, unb fo raquo;irb eê
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Atanïïjeitéjuftanfae beê copy;ttal)Ieê.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 231
ertlarïid), bafj ber (Strahl tiesect; einen Sßferbee früher uttb leister „faultquot; unb jerfdHt alê ber beê anberen.
2)agu ïommt aïier nofy ein jtoeiter Uraftanb, ben raan bieget faft ganj unEemäft^tigt gelaffen {jat, nämli^ ber SSau beê |)ufesect;, inêbefonbere bie ^)öt)e ber Sra^tenwdnbe. £)ie aHbefannte S^atfa^e, bafe ber faule (Straal faft regelmatig beim ßwangljuf öorfommt, foute auf basect; 3Ser= l^ältni^ ber ïra^tentodnbe p ber (Stral)lföule l)ingett)iefen ^aben.
reg;an3 richtig l)at f^on ^arttnann*) kmerit, ba^ aEc SSer^ältnifje, meiere ben (Straïjl bauernb uom 33obeit entfernen, baê ßuftanbetommen ber (Stra^lfäule kgünftigen. SBir beobachten biefeS Selben baljer am pufigften bei ^DÏ)en Sradjten unb regelmäßig beim S^attg^uf. copy;urdj bie Entfernung besect; @tral)leê raquo;om copy;rbboben werben gäulnifeprogeffe an bemfelben begünftigt, beun gerabe bie bei jebem Sritt ft(f) wieberl)olenbe aSeruljruug mit bemSÖoben bilbet bas ftdjerfte unb oollfomnienfte9teinigungê= mittel für ben (Strahl, bej. ein ^inberni^ für bie (gntwidelung öon ^äitlnit= ßorgängen; namentli^ gilt biefeê für ben copy;ebraudj ber ^ferbe auf toeitf)em SSoben. 3)ementf^reci)enb feigen ttir bei ^ferben auf bem Sanbe nur bann (Stral)lfäule auftreten, menu fie längere gtit mü^ig im Stalle ge= ftanben l^aben toie j. SS. im SBinter. gaft regelmdfeig oerliert ft^ basect; ßeiben beim SBeibegange, eS fei benn, baß bie äkfe^neibung ber ^)ufe ootlftänbig öernad)läffigt mirb.
(gbenfo geben bie neuerbingê puftger in copy;ebrauc^ gefomntenen @ummi=, £eber= unb (Stro^fo^len jur (äntmidelung ber @tral)lfdule Iei4)t aSeranlaffmxg, toenn biefe SSorriditungen nic^t öfter entfernt werben, um eine Steinigung besect; copy;traljIeS eintreten 511 laffen. Sdamentltd) feilen (StrD^= fohlen, weldje Idngere Seit liegen, ben gdulnifjBorgang am (£tral)le be= günftigen. SBenn man bebenft, baß gerabe biefe Vorrichtung neben ber aSef^rdnïung ber 3fteinlict)!eit jugleic^ au^ bie ^enditigEeit unb SBärme, bie niid)tigften factoren für bie ßutttiicfelung c^motifc^er SBorgduge ju-rütfplt, fo faun bieê nicf)t befremben.
geber gäulnißprogeß raquo;erlangt einen gettüffen reg;rab Bon geucfjtigfeit. 30tit biefer S^atfactie ftel)t f4)einbar ber Itmftanb im 2Biberfpru4), baß gerabe ba, mo ber lt;amp;txai)l an ber Oberfldcfye trocten erfdjeint, basect; Seiben ft4) l)dufig finbet; unter ber troefenen ^ornbede besect; @tral)leê entwidelt ftd) bann eine lebhafte unb auegebreitete ^dulniß. Sind) biefe S:f)atfacf)e muß barin iljre Srfldrung finben, baß bie an ber Dkrfläcfye beê @tra^lesect; beflnblid)e trocEene copy;eefe bie gdulnißprojeffe felbft jtoar mfyt auffommen läßt, aber bie copy;ntttrictelung berfelben in ber Siefe begünftigt, inbem eine purification unter berfelben gerabejn immögli^ wirb. 2)aë @tral)lï)orn felbft befi|t jur Unterhaltung besect; gdulnißDorgangee auèrei^enbe gendjraquo; tigfeit, jumal eine SSerbunftung burd) bie prte, trodene copy;ede raquo;erliinbert wirb, ßine gewiffe Sered)tigung Ijatte ba^er aud) bie Stnftc^t ^off*
*) ^artmann, a. 0. £X reg;. 255.
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copy;ritte Slbt^ettung.
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meifter'ê, bo^j bie gäulnife bei ber tredenen SBefc^affen^eit besect; copy;tränke burd^ bie beljinamp;ette Sfuêbitnftung Berurfa^t raquo;erbe.
reg;aê copy;ejagte bürfte mty auêreid^en, um bie 2lnftcf)t ju begrünben, bafj esect; jid) ftetê um einen localen ^äulnifeprojefe ^anbelt, ber in letter Sinie auêf^Iie^Iic^ burd^ eine mangelhafte Keinli^feit öerurfac^t wirb.
2Bie bei atten gäuIni|öorgängen, fo finben jtdj aud^ in bem ^5ro= buete ber Stra^Ifäule niebere Drganiêmen oerfc^iebener Slrt; einjelne berjelben fdjeinen aïlerbingê für baê Suftanbeïommen beê Säulni|öor= gangeê not^wenbig jn fein. Dbaber bie raquo;on ßüm in bem (Secret ber copy;tra^Ifäule nad)geimefenen Drganiêmen bie llrfa^e berfelben barftelten, mag ba^ingefteüt bleiben, ^uef) 3ürn ldsect;t biefe g-rage unentfe^ieben.
SSon uutergeorbneter SSebeutung finb aSerle|ungen unb ju ftarïeê 8lusect;fc^neiben besect; Stra^ïeê; ba^ aber auc^ t}ierburcf) bie (gntwtdelung beê 2etbenê begünftigt önrb, ift uad^ bem 2tngefüt)rten raquo;oïjl ertlärli^, benn esect; toerbeu bie SSebingungen für ben gäulmlproje^ herbeigeführt, inbem bie raquo;eiferen, aeniger öerljornten Stra^lfc^ii^ten freigelegt unb burd) baê auêtretenbe 33lut fowie baê SBunbfecret eine günftige ?Rä^r= pffigfeit entfielt.
Säeuirt^etlung. ?Ra^ ber foeben angefteltten Betrachtung fönnte man fe^r leidet ju ber SSorftellung gelangen, bafe bie copy;tra^lfaule ein gauj unbebeutenbeê Setben barftelle; bem ift aber nidjt fo. S)ie Erfahrung le^rt öielmel^r, ba^ bie Teilung beêfelben oft mit Dielen @^tt)ierig= fetten Berbunben ift, unb ba^ fid) nidjt feiten gewiffe ^olgejuftdnbe ein= fteïïen, welche an ftd) öiel bebenfli^er finb atö basect; urf:prünglicf)e Seiben, bie (Stra^lfäule. Seäüglid^ beê erften ^unïteê ift feft^u^alten, bafj bie Teilung in ber [Regel balb gelingt, toenn baê Seiben nidjt ju lange beftanben t)at, toeitn namentlich ber Se^ftörungeproje^ an bem (Straf)t= ^orn nec^ nid)t er^eblid)e gortfe^rttte gemalt ^at. Sft aber bereite eine bebeutenbe aSerïleinerung beê ^ornftra^leê eingetreten, bann bietet baê Seiben bei ber a3el)anblung gewo^nli^ größeren SBiberftanb. (Sä bürfte biefeê wo^l öorjugêïoeife barauf jurüdgefüï)rt werben fonnen, ba^ ber (Stral}l nunmehr bauernb üon bem 23oben entfernt ift, fo ba^ bie Sebingungen für bie Reinigung beêfelben fehlen. aSießeic^t finb auc^ bie jüngeren, faftreic()eren ^iornf(^ic^ten bem SSorgange günftiger. Sïu^ mag ber Umftanb in Setrac^t f ommen, bafe an bem nunmehr über bem Soben fc^webenben copy;tralie Iei(i)t [Riffe entfielen, in benen bie gäulnifeßorgänge günftige 23ebingungen finben ^ortfe^ritte jn madjen unb jugleid^ gegen bie Sintoirfung ber jur Teilung in Slntoenbung gebrauten Slrjneimittel geftd)ert ftnb. gebenfalte fteljt foöiel feft, bafe bie tfäule an einem fleinen, atro$)ifd)en (Strat)l ftetó ungünftiger bciirtl)eilt raquo;erben mufj, raquo;eil bie Teilung in folgen gälten bebeutenb f^raieriger ift alsS unter ben entgegengefe|ten aSerljdltniffen.
3u ben nad)t^eiligen Solgen, toeldje ftd) nad^ längerem 33efte^en
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Äranff)eitlt;3äuftänbe belaquo; copy;trapeê.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;233
ber Stra^lfäule einfteüen, ift in erfter ßinie ber Swang^uf glaquo; rennen, copy;erjelbe wirb burd^ bie SSerfleinerung beê (Strat)lesect; unb bie bauernbe copy;ntferaung Born copy;rbboben bej. burd) bie fdjlenbe Selaftung beweiben bebingt. 2)af? ber laquo;Strahl tDejentlicf) baju beiträgt bie ïradjtentljeüe beê sect;ufeê auêeinanber ju galten, unterliegt feinem Sweifeï; amp;ei ber S3elaftung brüdt ber ^ornftra^l unb mit i^m baê @troï)IpDlfter bie ^in= teren SBanbabfQuitte nad^ auien. gel^lt biefe SBirfung, fo rüden jene %$tik näljer aneinanber. 2)er SiBang^uf ift ba^er faft regelmä|ig mit faulem (Straï)! complicirt, eine grfc^einung bie offenbar pm großen ^eil auf bie (Sntwidelung beS erfteren ßeibene auê bem letteren ju= rüdgefüïirt raquo;erben mufj.
hiermit foU jeboct) nidjt bef(au^tet tuerben, ba^ ber Stmuigljuf ftetê bie %olQe ber étraljlfduïe ift. Sene gormöeränberung beê |gt;ufeä leiftet anbererfeitê ber ßntmidelung biefeê Äranf^eitSBorgangee an bem (Strahle Sßorfdjub, fo bafe ftc^ beibe Seiben alfo gegenfeitig begünftigen unb oft complictren.
copy;iefer Umftanb ift für bie Siagnofe fe^r bead)tenêttraquo;ert^; ber weniger reg;eübte ift geneigt, bie gaulnifj am Strahl für baê |)auptleiben jn be= trauten unb ben in ber Qmtttncfelung begriffenen ßroangljnf ganj unb gar ju überfein.
S)ie mangelnbe SBelaftung besect; lt;Straï)ïeê ï)at ferner eine Störung ber regelmäßigen @rnaï)rung bej. 23ilbung beê ^gt;ttfc8 jur %olQt. 9lad) ben früheren Angaben über bie ßirculationeoorgänge im ^)ufe ift biesect; fet)r erflärlic^; burd^ ben reg;rud besect; copy;tra^Ieê bej. copy;tra^Ipolfterê auf bie großen Senenne^e, meiere jnr (Seite ber letteren liegen, nrirb oorjugêraquo; Weife bie SSlutcirculation im Cmfe unterhalten (tigl. @. 6). 2)iefer factor fäüt jum großen Steile ausect;, menu ber Strahl nid)t meï)r be= laftet wirb, copy;eïjr natürlid), baß baê ^)ornraquo;ad)sect;tf)um an foldjen ^raquo;ufen fe^r langfam erfolgt unb basect; $om felbft oft bröcfelid^ ift.
(Sê ift enblidj eine uubeftreitbare S^atfa^e, baß bie (Straljlfäule, Wenn fte längere Qeit befielt, baju beiträgt — um miefj einesect; geläufigen Slnêbrudeê ju bebienen — bie Seine beê ^Sferbeê ju ruiniren. 3Me 6ntfteï)uug oon ßontracturen in bem Sengeapparate nament= ixe) ber Sßorberfüße wirb burd) basect; Uebel begünftigt. Offenbar ï)at ber bur(^ bie 5)lic^tbelaftung beê @tral)leê unfid)ere reg;ang unb baê häufigere Sluêgleiten an bem ßuftanbefommen biefeê Seibenê einen er^eb= lidien 2lntl)eil; auc^ mag bie mangelhafte SSredjung bes copy;toßee hierbei mit= wirïen. Sllê einen weiteren unb meineê (Srac^tenê nac^ wid)tigeren reg;runb für biefe 6rf(^einung modite id) auf bie mit ber (Sntwicïelung beê Swang' ï)ufeê ftc^ regelmäßig einfteltenben @d)merjen bei ber aSelaftung beê sect;ufeê aufmerïfam machen. Sei ber 23etrad)tung besect; ßwang^ufee (ß. 72) ift biefer copy;egenftanb bereite befprodjen worben. 2)ie mit ber Selaftung beê ^raquo;ufeê, namentlid^ feiner Sradjtentljeile raquo;erbunbenen Sc^merjen üeran=
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234nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; copy;ritte Slbt^eilung.
kffen baê ^ferb jeinen SSeugeapparat ftarf ansufpannen, utn mit biefem unb ber 3ef)e beê ^uftó bie Saft unb ben copy;toft Borjugêttjeije auf= guneï)meii. copy;eïbftöerftfinbli^ ift permit ein frü^eitiger „SSerbrau^quot; ber 3RulïeItt oerbunben; bie anbauernbe 2lnnä|emng ber Snjertionsect;= fünfte ber aSeugemuêïeln fü^rt jur (Sontractnr berjelben, nnb bie übtx* mäßige Arbeit betoirït jdiliefelid) eine SSerfürjung it)rer ^ub^öt)e. copy;nblic^ laquo;3erben anrf) entsiinbli^e Ärant^eiteoorgänge in ben 3Jhtêfeln unb (seinen t)ierbur(ï) begünftigt.
2hif biejen Umftanb ift ferner bie bei ben mit ber copy;trcdjlfäule be= hafteten ^Sferben oft beobachtete früf)geitige copy;rmübung junttfjufu^ren; bie 9Reï)rleiftitng ber 2)hi0Motat musect; nottiwenbig ben aSorratïj an (SpannMften in berfelben früher confnmiren alê unter ben geroö^nlidjen Sßer^ältniffen. 3IM^t feiten {)ört man mty bie umgete^rte copy;djlufjfolgelaquo; rung, bafe nämli^ fd)K)arf)e, toenig leiftungêfa^ige ^ßferbe DDrneïjmlic^ Don biefem Seiben beê copy;tra^lcl befallen raquo;erben; ï)ier ift bie Urfad)e mit ber Sßirfung üertnecïifelt.
gsect; ift oielfältig behauptet raquo;erben, ba^ bie copy;traljlfamp;ttïe leicf)t in copy;trallilfrebê übergebe; bieê ift jebo^ nur relatiD richtig. SSon einem toirïli^en Uebergange beê einen Seibenê in baê onbere fann feine 3ftebe fein, bagegen unterliegt eê feinem 3raquo;eifel, basect; bie @trat)lfäule eine ^räbiepofition für jeneê Seiben abgiebt. Sie bereitet ben @traï)l glei^= fam für bie copy;ntwicEelmtg besect; Straljlfrebfeê Dor, fteï)t ju bem letteren ettoa in bemfelben 35erl)ältniffe raquo;ie eine aSertouubung beê glctf^ftro^Ieê. £)aê 3taï)ere hierüber foil bei ber SSetradjümg beê (Stra^lfrebfeê be= fprodjen werben.
^ct)ttnMmt;v @o lange bie (Stral)Ifaule ótö ber Sluêbrud eineê inneren Seibens betrautet raquo;urbe, bnrfte man felbftöerftdnblic^ gegen biefesect; Hebei nidjt ol)ite SBeitereê energifcf) Borgenen. @et)r natürlid), ba^ man unter bem (Sinfluffe biefer 9lnf(ï)anungen oor einer fdjneïïen Teilung raquo;arnte unb gleid)jeitig burd) ^aarfeile unb ^Dntaneïïe anbere 2lbflup= f anale für bie „üerborbenen Säftequot; ^erjuftetten fu^te. 9ilad)bem raquo;ir unsect; raquo;on biefen SSorurt^eilen frei gemaft Ijaben, fönuen raquo;ir unbeforgt au bie aSef)anblung biefeê Uebefó gel)en.
reg;aê iRabicalmittel gegen Säulnifj überhaupt ift aud) l)ier basect; fic^erfte Heilmittel, nämlid) 0ïeinUd)feit. reg;iefe läfet ftc^ aEerbingê in bem ftrengften Sinne besect; SBorteê au biefer Stelle nid)t bur^füï)ren; biefelbe bef^ränft ftc^ auf eine oft raquo;ieberijolte Reinigung beê Stra^leê unb namentltd) ber Stra^lfurc^en.
3?or allem barf ben gäulnifeerregern nid)t Gelegenheit geboten raquo;erben, ftd) ï)ier bauernb anjujiebeln; öfteres 2luêraquo;af^eu ber gurdjen raquo;ttt Hülfe einer SSürfte ober eines pnfelê, im 9tot^falle eines mit Seinraquo;anb be= raquo;idclten HoljeS fü{)rt in ben geringen Graben beS SeibenS faft immer jur öollftänbigen Heilung- SBie aus ber früheren 33etrad)tung ï)ert)orget)t,
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Aranïtjeitêauftanfae beê Strafelaquo;.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 235
tft bie aSetoegung auf weic^ent SSoben, namentlich im loderen @antraquo;e oorraquo; tijeilfjaft; baêjelk gilt oom SBeibegang.
lt;Sel)r jtoedntd^ig folgt ber Reinigung besect; Stra^leê bie SSe^anblnng mit einem anüfqrtifdjen ober abftringirenben SKittel, ttelcfyeê man ein= träufeln ober mit SSerg in bie laquo;Stra^lfur^en einfuhren lä^t. 2lm pufigften finben (gifen= ober Äupferoitriol, Äupferolaun, 3iquot;ïBitriDl, Sanin u. f. raquo;. ï)ierju SSerioenbung. Sluc^ (Sreofot, ^olgejftg unb earbolfäurelöfung (10—20 p6t. in Spirituê) empfehlen fid) ju biefem Btoede ganj befonberê.
aSor ber Slnnjenbung biefer -Dtittet ftnb bie fämmtlid)en lofen Steile besect; |)ornftra^leê mit bem heffer ju entfernen, nm bem g-aulniperbe fiberall beijufommen; jebe toeitere aSefcl)neibung beê copy;tra^leê ift jebod) alsect; nac^tl^eilig ju bejeic^nen. ferner muffen bie prdbiêpofitiónelien 2ßa= pltniffe mit in bie SSeljanblung gejogen merben. copy;te ^oï)Ctt ïrac^ten laffe man nadj 9)ïögli(i)feit, b. I). fomeit bie copy;tellung ber copy;liebmafjen nnb ber SSau beê -^ufeê bieS gulaffen, nieberfc^neiben; and) ïjolje copy;tollen werben ausect; bemfelben reg;runbe jmedmäBig befeitigt. (Snblic^ ift eê felbft= oerftänblid), bafe 3ïeiixli^ïeit im Statte, eine reicfyliclje, trodene copy;treu bie äkljanblung toefentlic^ unterftü|t.
(So lange nod) ïeine bebeutenbe SSerfleinerung besect; copy;tra^leê eingetreten ift, füf)rt bief e SSe^anblung tit ber Kegel balb äitm 3ie^; esect; barf febod) mit berfelben ui^t fritter aufgehört merben, biê eine fefte ^ontbcde auf ber Dberfldcl)e oorljanben, unb alle Süden unb Spalten in bemfelben be= feitigt ftnb; anberenfaltó ift bie Teilung nur für ïurje 3quot;t. ÏÏiU 91ad)= beï)anblung oerbient baê Seftreid)en mit Stljeer ober Sarbolöl (1:10) be= fonberê entpfot)len ju roerben. ^inben ft^ in bem sect;ornftral)le tiefer gel)enbe ßerflüftuixgen, fo mujj btefen oor Slltem befoitbere SUtfmerffamfeit gefd^enft werben. reg;ie Sleinigung berfelben ift oft fel)r fdjtoer, bod^ mitsect; biefe foweit moglid) gefc^e^en. 2llêbann raquo;erwenbe man reg;eêinfectiDnsect;= mittel in flüfjtger %ovml meldje in bie Spalten beê copy;traljleê gegoffen werben, worauf ein mit bem aftittel getränfter SBergbaufc^ moglicfift tief in biefe Süden gefcfyoben wirb, ßiitoeilen läfet fic^ unter folgen Umftänben auc^ mit Sßortljeil öon bem copy;lü^eifen copy;ebranc^ ntadjen, boc^ mu^ man mit ber Application beêfelben oorftdf)tig fein, wenn ber ^ornftra^l bereite er^eblic^ an Umfang oerloren t)at, weil fonft leid)t eine Verbrennung besect; 3rleifd)ftral)Iesect; eintritt.
reg;ine not^wenbige Sebtngung für bie bauerube Teilung ift fortge= fe^te 3teinli^Mt; aufmerffame Pflege ber |mfe ift ^ier oiel wichtiger alê allee anbere. ^n einem Stalle, in bem in biefer Skjieljnng 9tad)= lafftgïeit ^errfc^t, wirb man bie Stral)lfcutle oergebliiï) beljanbeln, Wä^renb ein forgfamer ÄutfcE)er baê Hebel feiten foweit auffommen läfjt, bafj eine tl)ierärjtlid)e SSel^anblung not^wenbig Wirb.
reg;a wo ber faule Strahl alê 2;ï)eilerfc^einung beê ßwangljufee auf= tritt, mu^ ber lentere mi) ben bort angegebenen aBayimen be^anbelt
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236nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;dritte Sïbttjettung.
tcerben. ?!Rit ber Leitung beê Stnang^ufeä totrb in ber 3flegel au^ bie (Stral)lfäule befeitigt.
3. S^cv jamp;wftrcbë ober Stra^ltvcbè.
mit mäfxdit auf @i| unb SBejen fottte ber (Stra|lfrebsect; Bei ben Aranï^eiten ber ÜKtttnMargewebe beê sect;ufeê bejpro^en werben; benn berfelbe fteüt eine copy;rfranfung beê gleij^ftraï)Ieê bar. 2)ie 3le^nli^feit unb gefdjidjtlidje SSertoanbifdiaft besect;jelben mit ber Straïjlfciule liefen esect; jebod) jtóecïmafeig erf(ï)einen, bie SSetrac^tung beêfelben bem jule^t ï)e= fprocf)enen Hebel ansufcpepeit.
reg;er (Straï)lfrebê iilbet einen pat^ologifdien Sleubilbungêproje^ am gIeij(J)ftra{)I, ber fid) auf bie übrigen Abteilungen ber ^ufleber^aut fort= fe^en, aber and) l)ier felbftänbig auftreten fann, fo ba^ bie 33ejeic^nung „^uffrebèquot; paffenber ift. copy;er 5lame „Ärebsect;quot; ift jebod) iti^t met)r ju^ treffenb, feitbem mit biefer SSegeic^nung ein beftimmter SSegrtff öerbunben, eine in tt)rer copy;nrid^tung ganj fpeciftf(ï)e 5toïrilbung bejei^net raquo;irb.
Symptome. £)er als „£uffreb3quot; bejeic^nete ^ran^ettamp;ptaoäel be= ginnt mit wenig auffälligen èrfMeinungen: reg;eraquo;ol)nlid) jeigt ficf) an irgenb einer Stelle besect; Stra^leê, fel)r ^äuftg an ber @pi^e beêfelben ober in ber 9ttf)e ber feitlicfyen (Stra^lfurc^en, juerft eine fleine @r^aben= t)eit, toelcf)e an i^rer Beweglichen Spi^e troden ift, an ber SSaftê jebod) eine grauweiße, übelried)enbe ^euc^tigfeit entbeden läfet. @d)Dn mit un= bewaffnetem Singe erfennt man an bem ftreifigen SBau biefer auê bem gleifd)ftraï)l ^erüorwuc^ernben 9Kaffe bie bebeittenb üergröfeerten (Stra^l= papillen. 2)iefe Seränberung greift balb weiter um fid). Sie befdjränft fid) junädjft auf ben (Strahl; oft aber be^nt ftc^ biefelbe auf bie ?fleifd)= fo^le unb bie copy;cfftrebenwanb unb enblid) auf bie gleifcfywonb auê. 9la^ einiger Qdt ftellt ftd) eine bur(^ 2Bud)erung ber papillen bebingte Un= ebent)cit in ber ^)aut beê Seffelê wit leister Seêquamation ber 6pi= bermiê ein; au^ ber Sleifd)faum wirb l)iertraquo;on oft betroffen, in ^olge beffen baë (Saumbanb eine mel)r ober weniger ftarfe SSerbidung unb brocflidie iBefc^affeuBeit annimmt. SBäljrenb jebo^ an ben lefetgenannten Steilen bie Dberfläd)e gewö^itli^ troden bleibt, tritt an bem (Straf)!, an ber Solile unb SSanb neben einer üppigen SBudjerung ber papillen eine lebhafte Slbfonbernng ein. Saê anwerft penetrant, nac^ altem Ääfe ried)enbe (Secret befiel eine grauweiße garbe unb enthält eine grofee SJtenge verfallener, untter^ornter (gpitBelsetten, woburd) baêfelbe eine f^mierige Sef^affen^eit unb bie donfiftenj eines mä^ig biden SreieS erlangt, copy;er gleifc^ftraBl nimmt babei an reg;rö|e ju, unb wenn bie 3:leifd)fol)le mit ergriffen ift, ttmcf)ert auc^ biefe ftarf raquo;or. ïritt baê Seiben auf bie gleifdjwanb über, fo wirb ber ipuf mit ber 3^ oa ben ^interen Slbtt)eilungen breiter, inbem bie Slradjten auêeiuanber rüden, eine abnorme copy;rweiterung eineê .£mfeê ober mehrerer sect;ufe mufe bat)er
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Äranfijeiteäuftänbe bes copy;tratjIeS.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;237
ftetè ben SSerbadjt auf (Straï)lfreï)sect; erweden, beim nur feiten beobachtet man biefe Qnrfdjeinung unter anbeten Umftänben. UmgefeJjrt fommt esect; juweilen ju gwangï)ufal)nltdjen SSerengernngen beê ^)ufesect;; bteê ift be= fonberS ber galt, wenn ber ^raquo;uf berette Borger eng ftefjenbe 2:rad)ten= Wänbe befa^, unb ber^ßrojefe öorueï)mlt(^ bie gdftrebentoänbe ergriffen ïjat.
Sin ber gletf^raanb ftellen fxéj tne^r ober raquo;eniger lebhafte SBuc^e= rangen ber 33lattf^icl)t mit reidjlidjer Slbfouberung ein; überall ba, too bie ^ornwanb fel)lt, bringen feberbartä^nli^e Silbungen ^eroor unb fonbern biefelbe fd)mierige, ftinïenbe 3)iaffe ab raquo;nie ber erfranfte (Strahl.
reg;asect; ^eröorragenbfte Symptom beê ^uffrebfeê ift bie SSutfjerung fowo^l in bem ^apillarförper wie an beffen öberflddje. SBir felsen ba^er einmal aSergrofjerung ber 5ßapillen unb gleif^blättc^en, baneben aber ftarEe 2)eêquamation im 3ïetegetoebe mit Slrausfubatton Don glüfftgfeit. Saburd) unterfcl)eibet ftd) ber Stra^lfrebê raquo;efentlicf) öon ber (Strat)lfäule. 2)tefe 3Sud)erung erfolgt, namentli^ wenn bie 3Beid)tl)etle burd^ gtuflüffe oon aufeen gereift raquo;orben ftnb, unb ber copy;egenbrud beê sect;orneê feï)lt, oft ungemein f^neïï; bie 3Kaffe raquo;ä^ft häufig in 24 (Stnnben 5 —10 mm toeit üor.
SQïit ben eben bef^riebeuen grfcl)einungen tritt ber fogenannte lt;Straï)ï= frebê in ber Kegel auf, bodj begegnen wir ni4)t feiten meljr ober mentgcr er^ebltc^eu 3lba)eicf)uugen. (So finbet man juaeilen eine meïjr sufammen= ^ängenbe gteubilbung, an welker bie papiEäre 3ïatur faft ganj unb gar üermifet wirb. Sind) tritt bie copy;eêquamation oft in ben .è™tergrunb; bie ïranêfnbation ift ebenfaES balb fe^r lebhaft balb nur gering.
gine £al)ml)ett wirb beim (Stra^lïrebê erft bann beobachtet, wenn ber ^rojefe einen größeren Slbft^nitt beê @traï)leê ober felbft bie Soljle unb 2Banb mit bloßgelegt ï)at. copy;iefe tritt meift nur auf weitem copy;oben fieröor, inbem bie frei gelegten SBètdjtïjctle unter biefen Umftänben ge= quetfc^t werben.
Salb jeigt ftd) ber ^uffrebê nur an einem gufje, balb tritt berfelbe an mehreren pgleid) auf, ober eS wirb nac^ einiger Seit besect; ffiefte^enS an einem gu|e and) ber zweite ergriffen. Wifyt feiten leiben alle öier Süfee, guweilen jeigt ftd^ gleid)jeitig and) an anbeten Äörperftelten bie Neigung ju papiUären Sßud)erungen in ber ^aut. SSerle^ungen, 5. S3; Strei^wunben geben IjicQU oft ben näd)ften 2lnftofe; fo ï)atte id) @e= legenïjeit, an ben (Strei^wunben aller Bier güfje cinesect; PferbeS folc^e 2Bud)erungen jn beobachten.
SBcfctt. SBäl^renb unfere älteren beutfdjen (S^riftfteHer basect; Seiben für geig= ober geuc^twargen ertlärten, ^aben ftd) bie ftanjöftfc^en 3lu= toten guetft für bie ïrebftge 3latur beêfelben auêgefproc^eu. 3u copy;nglanb fd^lofe man ftd) balb ber letteren Stuftest an, wel^e fpäter and) in ber bentf^en Siteratur 2lnt)änger gefunben ^at. i8ei ber 9Reï)rjaï)l berfelten war biefe Slnerïennung jeboc^ nur eine nominelle; oljne Bon ber 8iltc^tig= ïeit ber Sluffaffung ftd) 3(led)enfd)aft ju geben, liefe man ftd) burdj bie
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238nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;reg;ritte Stbt^cilung.
^artnäcfigfeit, tt)eï(^e baê ßeiben ber aSe^aitblung gegenüber ju dufjern pflegt, oerleiteix biefe SSejeic^nung ju accepttren.
^aubner*) toav ber erfte, weleer gegen biefe bereite allgemein öerbreitete 3lnftd)t ernftlid) auftrat, bent audj basect; a3erbienft jufommt, bie Serraanbtfcfyaft ber Stra^Ifänle mit bem Stra^lfrebê guerft befam^ft ju f)aben. copy;pater l^aben fn^ immer me^r laquo;Stimmen gegen biefe offenbar raquo;on ber auemärtigen Siteratur übernommene falfd)e 2lnfd)anung erhoben.
^raquo;erttoig**) mad)te juerft barauf aufmerïfam, bajj bie Sejeic^nnng Stra^lfrebê fein etit^eitlic^er SSegriff fei, jonbern basect; üerf^iebene ïranf= ï)afte Dleubilbungêprojeffe unter biefem Flamen am Strahl oorfommen, nub ba^ mau eine gutartige nnb bösartige Sform nuterfd)eibeu muffe. Dïeuerbingê mieê befonberê and) Seonï)arbt***) barauf ï)in, bafe f,(Stra^I= frebêquot; ein 6oUectiraquo;begriff fei.
@sect; unterliegt feinem Bweifel, ba^ bie unter bem karnen GfoctyU frebê am |mfe öorfommeuben Seiben felJT Derfd)iebener 91atur ftub, unb ferner ftet)t and) feft, ba| ber am f)äufigfteu ju btefer 23ejeid)nung 3?er= anlaffung gebenbe Aranf^eitêjuftanb fein ÄrebS ift. Db jemalsect; am Straf)! ein (Sarcinom ober ßancroib beobachtet aiorben ift, bleibt überhaupt fe^r jmeifel^aft. 6ê märe redjt münfc^enênjertf), bafe bie in biefer sect;tnftd)t gemalten aSeobac^tungeu bef aunt mürben, um eublid} eine Statiftif ber an ber |)ufleberï)aut Dorfommenben 91eubilbungeu ju erhalten.
reg;te Bon |)erttotg unb ^aubuer öorgefc^Iagene copy;int^eilnng in in eine gutartige unb böêartige %oxm ift für practifc^e Qmät öort^eil= ïiaft, ix)iffeufd)aftlid) ift babei aber menig gewonnen.
SDie bei weitem fjdufigfte 3trt biefeä Seibenê beftet)t in einer ein= fatfjen |)^perplafte ber papillen mit ftarter Slbfouberung. 2)ie papillen besect; Sldfc^ftraïjleê, ber So^te ober bie Slätter ber SBanb raquo;ud)ern jn einer oft bebeutenben copy;rofje I)eran, f o bajj mau biefelben fe^r Ieid)t mit bloßem 3iuge erfennen faun. SMeje 3teubilbuug, meiere nur bie uor= malen a3eftaubtl)eile jener Drgane ju copy;runbe liat, fteßt bemnad) ein ^a= pillom ober ein Fibroma papillare ober SBarje bar. 2ln ber Oberfläche berfelben befinbet fid) basect; 3tetelager in einem aufjerft lebhaften 2Bud)erungê= proje^. reg;ie l}ier gebilbeten 5Kaffen fönneu bei ber fdjnelten ^ßrobuetion ni^t öer^ornen fonbern bilben ti)eilê eine elaftifc^e, meijje, faft fnorpel= ä^nlid^e SSebedung ber ^perplaftif^eu papillen, t^eilê ba0 ben S-aului^= projeffen au^eimfaHenbe Secret.
SBenn mir raquo;on biefem letteren Vorgang, ber mal)rfc^einlid) burd) bie ßinmirfung ber äußeren Suft erft eingeleitet mirb, abfegen, f o erhält ber Strahl bei biefem Seiben eine grojje 2lel)ulid)feit mit bem prooiforifd)en Strahle unb ber Soïjle beê foetalen ^)ufesect;, fo bafe biefe gorm beê Stra^l=
*) TOagaäln f. gef. S^tertieitf. üon reg;. u. sect;. 1855. **) 9Kagaäiit f. gef. 2;ï)tert)etll. uon copy;. u. amp;. 1848. ***) 3eitfcf)ritt f. practtfdje aSctermärwiffen^aft Don S|Siquot;i^ 1874.
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Aranï^eitéjuftanbe bcê copy;tra^IeS.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 239
frebfeê in bem embryonalen copy;ntmicïelungêmobuê beê (Strafyleê unb ber lt;amp;oïjh if)r tQpif^eê SSorbilb beji^t*), genau ebenjo wie bie patljologifdjen ^apillarJüu^erungen überhaupt in ber placenta foetalis hom. it)r ^^9fio= ïogifc^eê analogen fiuben (SHrcf)DW).
Qt8 geprt bieje gorm besect; @tral)Ifrebfeê fomit ju ben papiddren Dkubilbungen, Söarjen, unb jtnar ju jenen, welche glei^jeitig mit ftarïer Slbjonberung eineê pffigeu copy;ecreteê Derbunben |inb. Slud) sect;aubner l^rid^t fid) für eine foldfje Sïuffaffung unb 23egeic()nuug auê. ^iernac^ biirfte biefer $rorm beê étral^ïfrebfeê ber ÜJlame ßonb^Iom ober 5-eud)t= marje beijulegeu fein. 2)oc^ au^ biefe 91eubilbungen jeigen mancherlei S5erf(^ieben^eiten. Dft öeränbert fid) baê (Stroma ber ^apitten fet)r raquo;enig, if)re reg;rD^eujunaï)me tritt in ben SSorbergrunb, wä£)renb bie Söudjerung im gtetelager t)ert)ältm|mäfeig unbebeutenb ift; bie fo ge= bilbeten SRoffen erfreuten me{)r feft unb troden. reg;iefe rae^r härteren gormen weisen am tóenigften üon bem pï^fiologifdjen S^puê ab. Sn anberen Sdïïen laffen ftc^ in bem copy;emebe ber ^apiHten grofee SOïengen öon atonbjeKen na^meifen. reg;iefe fd)on meï}r Ijeterologe gieubilbung fte^t alfc ben ttei^en ^apittomen näf)er. 5ln i^rer Dberfläc^e ftnben ftarïe 3Bud)erungen in ben DMelagern ftatt, meiere fd)nelt emporhalfen, unb meun fte abgetragen raquo;erben, fid) in ïürjefter ßeit regeueriren. SJtan ïönnte biefe na^ SHllrotlj aU farcomatöfe ^SapiHome bejeic^nen, toasect; and) raquo;on SeDnI)arbt**) gefd)eï)eit ift. reg;afe eê ftd) in allen biefen galten um ttrödttidje copy;arcombilbung l)anbelt, erf^eint jeboc^ minbeftenë jttcifeï* ï)aft, meil biefe üteubilbungen oft neben ben garten formen beobad)tet raquo;erben, unb bie letteren burd) aufeere SEeije (Slrjneimittel) in raquo;eid)e nm= gemanbelt raquo;erben fönnen.
reg;asect; stratum phyllodes ber gleifc^raquo;anb entfpridjt bem stratum papillare ber übrigen 2lbfd)nitte ber ^ufleberl^aut; d ïanu balver nic^t auffalten, basect; ber gienbilbungêprojel auc^ {)ier auftritt, unb bafc ft^ an biefer Stelle ïjaljnenïammartige ober, raquo;ie ^aubner fte treffenb bejet^net, „feberbartartige SBuc^erungenquot; bilben. Sraquo;ifc^en ben ftarf raquo;ergröfeerten ?yleifd)blattern liegen ebenfo geformte, ben Hornblättern entfpre(|enbe 3Kaffen, bie ausect; bemfelben meinen, grauraquo;ei|en ^orngemebe befielen, raquo;eldjeê bie erïranften ^ßapilleu bebedt.
3raquo;eifellosect; fommen an ber ^ufleber^aut unb am Ijäuftgften am (Strahle nodj anberweitige ^enbilbungen raquo;or. 3lic^t feiten beobachtet man an bem letteren ^robnetionen, raquo;eld)e ft^ nic^t auf basect; corpus papillare bef^rdnten, fonbern auê ber jufammenpugenben copy;c^t^t besect; ßoriume ftc^ ergeben unb met)r mit bem S^araïter einer raquo;irtlidjen reg;e= fd)ttnlft auftreten. Sin i^rer Dberp^e raquo;erben in ber Siegel audj papillare
*) aKötler, gHagaäiu f. gef. S^ter^eitf. öon reg;urlt u. ^ertroig 1872. **) 8eonI)aibt, a. a. £).
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240nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;dritte Slbtftetlung.
SBuc^emngen beobachtet, jebodj niemalsect; in bem reg;rabe tote bei ben raquo;orijin be^roc()enen fyormen.
SBel^er copy;ruppe Bon reg;ej^toülften biefe 9lrt raquo;on Sleubilbungen an= geljöreit, ift ni(^t nac^getoiejen; wa^rj(i)einli(^ ijt i^re 5iatur ni(i)t immer biefelbe. Dft jtnb eê einfache Fibrome ber Sutiê; man^e freuten ftt)rD=farcomatöjer 5latur ju fein. £)b unter biefen auc^ heritable Ärebfe (Carcinome ober Cancroide) öorfommen, bleibt feftjuftelten ber 3iiïitquot;ft überlaffen. 25ie oon mir beobachteten mnfjten mä) bem ßrgebni^ ber miïrojfopijdjen Unterfuc^ung alê einfache Fibrome ber (Suttö kjeid)nct roerben. gs jc^eint, ba^ aud) bie SfRe^rja^l berfelben biefen Êt)araïter trägt, unb gtoar auê bem copy;runbe, meil fte in ber 3(tegel Iei(ï)t feilbar ftnb. 6ê fteïïen biefe bie raquo;on sect;erttoig unb ^•aubner alê bie gutartigen formen beê copy;tra^lïrebfeê bejei^neten Silbungen bar.
Dljite 3toeifel foramen beim sect;uffrebsect; and) Sdeubilbungeti in ben tieferen (S(^id)teit ber sect;iiflebert)aut oor, felbft bie ïïïitleibenfdjaft besect; ^ufbeineê ift nid)t aitsect;gef^Ioffen. reg;ar nic^t feiten greift ber 5Reu= bilbungeprojeß erft feeunbar auf biefeê über. 2)asect; basect; ^ufbein — felbft= raquo;erftänblic^ mir bann, toenn bie (So^le ber SSanb leibet — rait in ben Äreie ber copy;rïranïung gejogen werben fanu, betoeifen bie an 5[Kacerationê= Präparaten jn beobac^tenben SSeränberungen. Sluê biefen (ärfcfyeimmgen unb auê ben Oefäfjfcpngen, toel^e raquo;on ber Slrterie beê unteren ^)uf= beinranbeS in bie 9teubilbung übertreten, ju fd)lief}en, basect; bie le|tere läufig raquo;on bem Aiio(ï)eu nnb beffen Slutgefäfjen auêge^e, wie esect; raquo;on Seon^arbt gefdje^en ift, f^eint mir jebod) fe^r gewagt.
£)ie Dteubilbungen, meldje nad) ßeon^arbt raquo;on biefem copy;efäfje ausect;= ge^en, inn ben unteren Oianb beê ^mfbeineê ft^ |erumfcE)lagen unb an bie SBanbpcfje beê ^ufbeineê treten, fo bafe fte gleidjfam einen gaeibandjigen Sumor barfteEen, ftnb nad) meinem 2)afürï)alten franfï)aft raquo;eränberte (Soï)lenpapil(eu. (Sê treten f)ier nämlid) äl)nli^e %oIqamp; guftänbe auf, toie bei ber 9fle|e. SBenn in golge ber Sluêbreitung ber Sleubilbung an ber gleifd)Wanb bie 58erbinbttng beê ^ufbeineê mit ber 4?orittoanb foweit gelodert ift, ba| baê erftere bem S)rnde ber Äorper= laft gegenüber ni^t me!sect;r laquo;Stanb galten ïann, fo fenft ftd) basect; ^raquo;ufbein, unb esect; gelangen bie pertpljertfdjen (So^lenpapiüen um ben unteren 9lanb beêfelben on bie SBanbfïac^e biefeê Äno^ensect;. (Stebamgro|f^ unb griebberger |aben beïanntli^ bei ber 9ïelje hierauf juerft aufmerffam gemacht. S5ie unter bem S)rnde beê unteren sect;ufbeinranbeê beftnblid^e 2lb= t-Jjeilnng ber ^ßapiEen wirb in iljier SBuc^erung befc^ränft nnb abgeplattet, raquo;ä^renb fotoo^l bie an ber @ot)lenfläd)e beêfelben gelegenen alsect; aud) bie an bie SSanbfläc^e getretenen papillen ungeftort fortwuc^ern fonnen. Slnf biefe SBeife mufe notl^toenbig ein Tumor biventer entfielen, toie il^n ;. 35. 2eon|arbt bei bem (Stra^lïrebê na^toeifen ïonnte.
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ÄrcmffietteaufiÄnbe beS copy;trollelaquo;.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 241
3m lleïmgen ift 5laquo; bemerïen, bafe Me alê SBegleiter beê ^uffrebfeê am .fmfbeine auftretenben Jßeranberungen in ber 3ïegel nic^t in rare= ficirenben fonbern in ojfificirenben Vorgängen, in Änodjenanflagernngen befielen, copy;ie letteren jinb anfange jeï)r marïreic^, erfc^einen baljer an macerirten Anoden poröä. (Sine anfmerfjame a3etrad)tnng beê Änod)eu= burdjfdjtttiteS fc^n^t in lolden gälten öor a3erwed)jelungen, wa^renb an bem nid)t bitrd)fc^mttenett Präparat fet)r leicht Säujdjungen nnterlaufen ïönnen.
-2luf bie im Saufe ber gät über bie 3tatnr besect; (Strat)Ifrebfesect; auf= geftellten Slnfic^ten näljer einsnge^en bürfte ol)ne befonberen SBertf) fein. aSemerït fei jebodj, ba^ bie üidfältig angenommene 2SertBanbtfd)aft besect; fogenannten (Stra{)lïrebfeê mit ber (Stratjlfänle unrichtig ift. copy;traufe*) bejei^net ben erfteren alê „eine öerßridxlte @tral)lfäulequot;, Sinter**) ató r,bösect;= artige @tra£)lfdulequot;. (äicf)baum***) betrachtet bie Don if)m alsect; étrat)ltrebê bejei^neten Seiben alê fritifc^e 2lusfct)eibnugêprojeffe für basect; te^te 3et)englieb. (?)
copy;ine birecte 3krtoanbfd)aft jatf^en copy;tra^lfanle nnb (Strat)lfrebê 16e= fte^t nid)t, allein bie SBcofcadjtung, bafe bem @tral)lïrebê bie StxcfyU faule üorangel)t, ift nidjt fo fetten; auf biefen ^unït wollen raquo;ir bei ben Urfacfyen näl)er eingel)en. (äbenfo uubered^tigt ift eê, bie (Stra^lfaule unb beu eixtäßcM ju ben reg;efct)Würen ju jaulen, raquo;ie biefcê neuerbingê burc^ ^Ä|t) gef(ï)eï)en ift; oon einer Ulceratiou ïann raquo;eber bei ber @tra()Ifäule noi^ auc^ beim copy;tra^lfrebê bie iRebe fein. Sie grotere 3le^nli^feit mit einem reg;efd)Wür beft^t uod) bie (Stral)lfdule infofern, alsect; ein fortfct)reitenber 3erftörungsect;fraquo;rojesect; öorliegt, aHein berfelbe läuft an einem tobten SOtateriale ab, ïann baljer md)t all Ulceration bejeicfinet raquo;erben. Sei bem Stra^lïrebê tritt aber ber Dïenbilbungêprogefj in ben aSorbergrunb, mä^renb oon einer 3erftörung feine 3tebe ift.
reg;ie im raquo;eiteren Verlaufe an ber |)ornlapfel auftretenben copy;efecte bilben bie golge besect; biirc^ ben Äran!^eiteüorgang unterbro^enen ^orn=-bilbungêprojeffeS.
aScrtttttf. 2)er SSerlanf besect; fogenannten @tral)Iïrebfeê ift ftetö ein d)rouifd)er; baê Seiben beginnt tu ber 3(tegel unmerflict). 3umeilen mirb ber aufmerffame ^ferbepfleger buret) ben auftretenben peuetranten copy;eruc^ Deranlafet, ben sect;uf genauer ju unterfu^en; berfelbe eutbeeft alebänn an irgeub einer laquo;Stelle beê @tra|ïca eine ^eroorragung unb meidiere a3e= fd)affen^eit beê sect;orneê; am reg;ruube biefer laquo;protuberanj jeigt ftd^ eine graue, fdjmierige, ärt^erft übel rie(ï)enbe glüffigfeit.
*) ^mnbbucfi beä $uf= unb ^tauenbeid)Iageä 1844. **) a. a. D. copy;. 610
***) SDJag. f. gef. S;£)terï)etlaquo;. ö. amp;. u. $. 1846. f) Setjrbuii) ber ollgemetnen d;irurgiiiï)eit oet. $ßatI)ol. u. S;£)erap. 1874, @. 82. $iif{tan[$e{tcn.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;16
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242nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;dritte aibt^eilung.
Sßenn SBilliamê*) behauptet, basect; fc^on bie ^rabiêpojtttoit jum @traï)Ifrebsect; burd) btejen copy;eru^ geïennjeidjnet fei, bie er itac^ ber 3le^t= Iid)fett mit bem copy;eruct) raquo;on (Sdiwefelwafferftoff alö „sulphuretted hydrogen diathesisquot; bejetdjuet, jo liegt t)ier offenbar eine aSerwed^fehmg üon Urfad)e unb 3Birïung raquo;or. S)er reg;ernd) ift basect; (St)mptDm ber bereite oor^anbenen, aber nod) nic^t erfannten ïocalen Srtranfung.
3Son biefer Seite ausect; breitet fic^ ber ^ßrosefe balb fc^neller balb langfamer auf bie ?fkd)barfc()aft auê. copy;ewö^nli^ ergreift berfelbe ju= nä^ft ben (Strahl, tritt alebann auf bie (Soïjle unb juweilen and) auf bie Sßanb beê sect;ufeê über, copy;arüber Bergeï)en aber getoö^nlid^ mehrere SKonale, jutoeilen ^a^x unb Sag. (Sê ïann baê Seiben and) an anberen (Stellen ber Seber^aut einfe^en, g. 35. an ber lt;aoï)le ober gleifd)raquo;anb. 5ln ber letteren fteigt ber ^Sroje^ im 58ertaufe ber SSlätter nac^ oben unb ge^t enblid) auf bie Ärone über. Sie Sluébreilung erfolgt I}ier alfo genau ebenfo mie bei ber fuperficiellen copy;ntjünbung ber gleifdimanb (Seite 19). copy;iefer Umftaub Ift infofern intereffant, aU ^ierbnrc^ ber SSemeiê geliefert mirb, bafe ber ^rojefs jmeifeüoê in bem Rete Malpighü einfe|t unb in biefent auc^ junäd)ft fic^ auebreitet. Sie betreffenben sect;orntï)eiïe erf feinen anfange unterminirt, oon i^rer ÏRatrij: getrennt, biefelben fallen fpäter ab, unb htbem an i^rer Steïïe ïein neneê sect;orn gebilbet wirb, bleibt bie sect;ufleberf)ant ^ier unbebedt. Sobalb ber copy;rud üon Seiten beê sect;ornesect; fortgefallen ift, greift bie SBudjenmg fc^nell Dor. Siefe gorm beê ^raquo;nfïrebfeê mirb fel)r oft beim Ißefdineiben beê ^)ufesect; erft entbedt, nad)bem berfelbe bereite eine größere SlnSbreitnng erlangt ^at. 2lm pufigfteu mirb biefeê ba beobachtet, mo bie ^ufpflege mangelraquo; ^aft ift, unb bie Spiere nid)t befdjlagen merben. S)a eine Saï)m^eit in ben Slnfangêftabien ber Ärauf^eit nid)t befielt, f o ïommt baê Seiben überhaupt gemöt)nlid) erft im auêgebilbeten ßuftanbe jur Seï)anblnng, ein Umftanb, ber bie (Sdimierigfeit ber Teilung mefeutlid) er^ö^t.
^cnxtifcilmt^. copy;er Straljlïrebê gehört anerïannterma^en ju ben ferner feilbaren Selben, bod) jeigen fid) aud) ï)ier manche 5ßerfc^ieben= Reiten. 3ulDetIeii gelingt bie Teilung in furjer gut, balb ift biefelbe mit allen $ülfsect;mitteln nur mit Bieter ïïïü^e ober überhaupt nid)! ju bemirfen.
sect;ür bie 5prognofe tommen namentlid) folgenbe fünfte in 35ctrad)t:
1. reg;ie Scfd)af fenl^eit ber üReubilbung. So lange eine miffen= fd)aftlic^e (gintljellung ber l)ier oorfommenben Sdeubilbungen nidjt mögli^ ift, muffen mir uns barauf befd)ranïen, auê ber äußeren 33efd)affen^eit berfelben unb unter Sugmtbelegung ber (Srfa^rung bie |)eilbarïeit beê Seibenê ju beurteilen. 9lad) meinen l8eobad)tungen finb bie compacten, alê etmaê copy;anjeê auê bem gleifd)ftraïjl ^erraquo;ortretenben @efd)mülfte lm
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*) The principles and practice of veterinary Surgerie p. 362.
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tran^eitääuftänbe beä copy;tratileê.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 243
Mgemeinen günftiger ju Ibeurt^eilen lt;äS bie ßonb^Iombilbungen. 3llê fujpect mlifjen ferner biejenigen SSilbiingetx angefeï)en toerben, welche eine unebene -Dberflädje, eine i)örferige aSefdjaffenbett I)atienf raoburdf) ftd^ bie= fdkn ßonglcmerate öonx ïleineren Änoten ïennjeidjnen.
SBon ben papilldren SSilbungen finb ferner bie weisen formen un= gimftiger ju bettrt^eilen dsect; bie mebr garten, copy;ie letteren beilen ftetsect; leister. Renter mu| eine lebhafte Stbfonberung an ber Dber= fläche unb f^nelle SBuc^erung als ungnnftigeê Seiten gelten.
2.nbsp; nbsp;copy;ie Sluëbreitnng beê Seibenê. (So lange ber .gmffrebê auf ben (Strdjl iefdiränft bleibt, laßt fid) bie Teilung leid)ter unb oft in ïurjer 3eit erreid)en. 33ebenïlid)er toirb berfelbe an ber So^le unb nodj nte^r an ber gleifd)toanb unb ben copy;dftreben; bie letteren bieten in ber 3ftegel bie grcfeten copy;cbwierigïeiten.
Sritt ber sect;uffrebê primär an ber gleifd)tt)anb auf, toeldjeê nad) meinen 23eobad)hingen ïeineêwegê gu ben copy;eltenbeitcn gebort, fo mnfj bie ^ßrognofe Bornebmlid) Don ber 2lusect;be^nnng ber reg;rïranïung abfjangtg gemalt toerben. @inb nur Heinere Slbfdjnttte an ber unteren Slbt^eilung ber SBanb betroffen, fo erreid)t man bie ^eilitng oft in furjer ßeit; ift aber bereite eine grotere S-lad)e ber gïeifdjwanb erfranft, fo ba| bie ^omwanb in golge ber Soêlöfung öon ber gleifc^wanb bewegli^ ge= toorben ift, ober bat ber ^ßrojefi bereite bie Äronentoulft ergriffen, fo wirb ber ßuftanb bebenïlicb. Sins eigener grfabrung finb mir jebodj Saite befannt, welcbe beweifen, bafc ber SBanbfrebS au^ bann nod) beilbar fein ïann, raquo;oenn berfelbe bie ^ornwanb faft in iïjrem ganjen Umfange raquo;on ber gleifd)ttianb loêgelöft batte.
reg;a, too nur ein fd)maler, in ber Cfiid)tung ber SSlättcben gelegener 2tbf(bnitt ber gleifd)toanb erfranft ift, unb ein eri)eblid)er @d)toettungê= gnftanb berfelben nid)t befteï)t, gelingt bie Teilung oft in febr turner geit, öorauêgefeijt, ba^ man bie sect;ornraquo;anb, foweit ber ^rojefe reicht, ganj unb gar fortnimmt. 5Kir finb foId)e gälte oorgefommen, bie länger alsect; ein balbeê 3abr oergebli(b bebanbelt waren, aber auf biefe SBeife in Diersebu Sagen üollftänbig geseilt toiirben.
3.nbsp; nbsp; Sie copy;auer ber Äranfljeit ïommt bei ber SSeurtbeilung Weniger in SSetrad)t, bagegen Berbient bie (Scbneüigfeit ber enttoidelnng unb beê sect;ortj^reitensect; eine befonbere äkad) = tung. ge fcbnetter ber ^rojefj um fi(b greift, fe lebbafter bie SSucberung in ber erïranïten gleif(bwanb wie and) an ber Dberfläd)e berfelben, befto ungünftiger wirb bie ^rognofe. gutoeilen begegnet man SMIbungen, bie fo rapibeê 2Bad)êtbum jeigeu, bafe bie SBucberungen felbft burcb einen jtoedmäfeigen 2)rudüerbanb nid)t priidäubalten ftnb. hiermit oerbinbet ftd) faft regelmäßig an ber £)ber= pd)e berfelben febr profufe (Secretion einer rotblic^en, trüben fylüfftgïeit. 2Bo biefe copy;rfMeinungen auftreten, ba ftofjt bie gerapte auf grofee
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reg;ritte Slbtljettung.
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SdltDterigïetten, xmb je meïjr biefelfien auêgefproc^en ftnb, um jo ïiebenf= li4)er toirb bie ^rognoje.
4.nbsp; nbsp; Slud^ bie urjä^Hd)en Momente jtnb 511 berü(ffi^ = tigen, bodj lä^t [i(^ nur feiten hierüber ettoaê Sefttmmteê feftftelten. Seiben jebodj mehrere ?yü^e, ober ma^t fidj nod) an anberen Äörper= ftellen eine grofee Steigung ber ^gt;aut ju kapillaren SBud)erungen be= merfbar, jo mu^ auf eine befonbere ^räbiepofttion für biefeê ßeiben ge= fd)Ioffen loerben. Unter folgen Umftänben ift bie Sluêfic^t auf Teilung oiel geringer, alsect; ba, too 5. 33. offenbar eine äußere Sßerle^ung bie Ur= fac^e abgegeben t)at.
5.nbsp; nbsp;Sei ber S5eurtï)eilung besect; (Stra^lïrebfeê fommt enbli^ and) ber Äörperbau unb bas Semperameut beê Stieres in 23etrac^t.
£)ie Teilung mat^t bie (gntfernung alter ïoêgeïoften ^ornt^eile nottj5 wenbig, unb toenn auf biefe Sgt;eife ein größerer 3lbfd)nitt ber |)ornuianb öerloren ge^t, fo ift ber patient oft gejmuugeu ben gufe längere 3eit !()iitbur^ anbauernb ju fdjonen. SSei teisteren ^Sferben ift biefeê ef)er möglid), bei fd)weren tritt leidjt (senfung beê ^raquo;ufbeineê an bem be= lafteten %u^ ein.
£)a ferner in ben meiften fällen eine öfter toieberf)oIte cperatioe 33eï)anblung beê erfranïten ^gt;ufesect; erforberlid) ift, ba in ber 9ïegel, menigftenê in getoiffen ^eriobeu besect; Seibenê, ber Sßerbanb faft tctglid) gewec^felt werben mu^, fo fommt öiel barauf an, ob fid) bie Spiere biefe 23ef)aublung aud) gefallen laffen. Selber Wirb nic^t feiten, nament= lic^ bei temperamentoollen ^ferbat beobachtet, basect; biefelben bei ber 3tnä= fü^rung ber jur Teilung not^ioenbigeu Dperationen unrnï)ig unb tt)iber= fpenftig werben, unb bann ift in ber 3ïegeï alle Wityt raquo;ergebene.
gbenfo fe^t bie ^eihtng aud) einige reg;ebnlb fetteno beê Severe raquo;orauê; esect; ift bal)er ju empfehlen, benfelben öon oorn herein barauf aufmerïfam ju machen, bajj bie Teilung mir langfam unb mü^jam er= reid)t werben fann.
Urfarfjcjt. 3n ber älteren, ja felbft auc^ in ber neueren Siteratur breï)t fid) bie 3letiologie beê copy;tra^lfrebfeê um bie (Streitfrage: ob basect; Selben ein ortlidjeê, ober ber Sluêbrud: einesect; SlllgemeinleibenS fei. 3Benn= gleid) berfelbe als ein Socalleiben angefeljen werben mu^, lafet fxäj bod) uid)t leugnen, ba| eine gewiffe ^räbiepofttion bei mannen gieren oor= liegt, bie aber nicï)t etwa, wie man frül)er wo^l annahm, in einer @r= franfung besect; SStuteê beruht, fonbern burd) (Sigentl)ümlid)feiten in ber (äinrid)tung ber ^ufleberljaut bebingt ift. copy;er Umftanb, bafj neben bem ßonb^lom besect; (Strahles nic^t feiten au^ an anberen ^autftellen eine anêgefprodjene Steigung ju papillären 2öud)erungen beoba^tet wirb, fann ebenfalliS nur aU Sluêbrud einer localen ^ßräbispopon angefe^en werben. Siefe conftitntioneïïen aSer^öltniffe ftnb jwar i^rem SBefen nad) oorlaufig
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^ranfljeiteäuftänbe faeä copy;tra^teê.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;245
uuïlar, attein eS tnufe eine anatomifc^e copy;inridjtung in ber |)aut öorauê= gefetjt toerben, raquo;eld)e ju jolden 9leubilbungen eine befonbere Einlage üerlei^t.
Seonïjarbt jn^t biefe in ben 6irculationsect;öer^ältniffen ber ^)uf= leber^aut. reg;ie üon bemfelben mitgeteilten SSeijpiete, fotoie bie Skob^ ac^tung, ba| baê Uebel gerabe in bem Sebenêalter pufig auftritt, in todäftm bie ïljiere raquo;iel int (Stalte fteljen (go^letó, würbe allerbingê biefe Slnna^me nnterftü^en. ^ierbnrc^ wäre au^ baê Ijäuftge Slnftreten ber Sleubilbungen an ber sect;ufleberl)aut BieHei^t ertlärt; allein esect; erfc^eint bod) bebenfli(sect; ein fo grofeeê reg;ett)id}t auf biefen Sßtttrft ju legen. Slb= gefel)en baüon, ba^ bei ber ßntfte^ung berartiger SSilbungen ben 6ircu= lationêoorgdngen fdjwerlid) eine befonbere Sebeutung beizulegen ift, mufj bie 23lutcirculation in ber .£mfleberl)aut nac^ meinen Unterfu^ungen als eine anwerft geftc^erte betradjtet werben. S)aê häufige SSorfommen besect; @tral)lfrebfesect; bei jugenbltöjeu 3raquo;biöibuen bürfte Dielleidjt mit ber nofy lebhaften èntwicfelung biefer Drgane in Sufö^wen^ang gebradjt werben ïönnen. ^ür bie copy;rfldrung ber biêpofittonellen SSer^dltniffe an ber sect;nf= leber^aut fd)eint aber nod) ein anberer 5ßunft üon größerer SSebeutung 3U fein.
SBenn ein fleinerer ober größerer Stbf^nitt ber .gmfleberljaut 3. 33. in geige einer Sßerlc|laquo;ng in einen acuten gntsünbungeproäe^ öerfe^t ift, fo wirb ber lentere burd) ben copy;rud: oon (Seiten ber benad)barten |)orn= maffen oft unterhalten. Sofern iüd)t eine äwedmd^ige 33e^anblung ein= tritt, mad)t bießntjünbung in ber Umgebung leid)t gortfdritte. (Sine ïenbenj gur fortfdireitenben Sluêbreitung ber copy;utjünbnngêprojeffe Idfjt ftc^ be= ïanntlic^ an ber ,£mfleberl)aut oft beobachten unb finbet in bem 3ln= gegebenen eine ßrtlärung. 5luc| bie ^ronifc^en Qmtjünbungêoorgdnge ftnb benfelben ßinflüffen auêgefe^t unb ïönnen auf biefe Söeife ju all= mdlig um ft^ greifenben 2Bud)erungen führen. reg;aê gel)len beê ^QfiD= lDg{fd)en copy;rudeê, bem bie |)ufleberl)aut ausgefegt ift, mag hierbei and) eine éïolle fielen, ^ebenfallê faun eê nic^t befremben, wenn Wir unter foldjen Umftdnben ^t)perplaftifd)e SSorgdnge in ber |)ufleber^aut ablaufen fel)en, raelc^e gwar in i^rem aSerlaufe mit ben l)eteroplaftifd)en 5)teu= bilbungen eine gro^e äel)nli^feit fabelt, bennod) aber nur einfa^e ^)t)per= ^laften bilben. 9ta^ meiner 2lnftd)t werben gar mand)e berjenigen SSil^ bringen, bie wir alê Stral)lïrebê bejeidjuen, auf biefe SBeife angeregt unb unterhalten.
£iernad) entf^eibet fid) and) woljl bie grage, ob ber Straljlïrebê anä ber Stra^Ifdule f)erDorgeljen unb burc^ äußere SSerle^nngen l)eroor= gerufen werben ïann. SSeibeS l)at man früher allgemein angenommen, ift aber :ieuerbingsect; üielfdltig beftritten worben. 2Bie eben gegeigt würbe, geben dufjere SSerle^ungen nii^t feiten ben nädiften 2lnfto| ju biefen ïranïfjaften 9leubilbuugen. ^a id) möd)te fogar uocf) einen Sd)ritt
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246nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; copy;ritte Slbt^eiluitg.
weiter geïjen unb annehmen, ba^ an ber überalt mttfeften, fyaxttnQoxn* maffen bebedten ^ufleberl^aut eine foId)e SSlofelegung not^wenbig ift, wenn eine fo abnorme ^ßrobuction eintreten foil. S3efteï)t aber eine ^räbiepofition ju berartigen SSorgangen, fo ïann eine einfache 2Serle|ung ber näd^fte Slnftofe jnm ^eröorbred)en berfelben abgeben. 3quot; bemfelben SSerijältniffe wie bieje fte^t anc^ ber faule Strahl jnm Stra^lfrebS. Äein ßweifel, bafe auc^ bie Stra^lfänle ben Stra^Ifrebê einleiten fann. sect;ier= bei ïommt offenbar einmal ber Umftanb in SSetrac^t, bafe burd) ben 3erfalt beê ^)ornftral)leê ber sect;leifct)ftra^l ben änderen (Sé)dbli(^ïeiten mel)r e?:po= nirt ift. reg;ie ^robncte biefeê 3erfaltê, namentlich bie reijenben gett^ fäuren tonnen Dielteic^t bie (gntwidelung biefer 9tenbilbung begünftigen, wie Seouljarbt Dermutl)et. (äanj befonberê fdjeint aber bie SSlo^legung beê S'leifdtftraïjleê nnb bie babur^ bebingte bauernbe Sleijung beêfelben öon au^en in Sktradjt ju fommen.
@ine befonbere SSerwanbtfd}aft beftef)t alfo jwifd^en beiben genannten Seiben nid^t, baï)er läfst fid) nid)t be= Raupten, bafj bie Stra^lfäule in @traï)lfrebê übergebe, fDn= bern bie (Stral)lfäule erleichtert nur baê Sluftreten biefer liebele.
3m Uebrigen ift basect; ätiologifcfye reg;ebiet ^ier ebenfo bunfel wie bei faft allen Tumoren.
23eäüglid} ber einfachen gibrome beê Straljleê t)alte ic^ bie 2tuna^mer bafj 23erle^nngen ober auberweitige entjiinbli^e Sßrogeffe ató näd)fte VLx* fac^e in ISetradit tommen, für no^ meljr bered)tigt. Stad) meinen a3eob= Ortungen tonnen 3. SS. einfache Vorfälle ber 3Beic£)t{)eile bie copy;runblage gu biefen ïteubilbuugen abgeben. reg;axq befonbere gilt biesect; für ben (Stral)l. Sin beu übrigen 3lbfd)nttten ber ^ufleber^aut finb fold^e 3Sor= falle fdjmer^after, weil bie benachbarten, garten, ituuac^giebigen ^)orn= maffen ber Söanb uub @oï)le eine ftärfere £luetfd)ung oerurfac^en. Stm (Stral)l ift biefeê Biel weniger ber SaE; Ijier finbet man nid)t feiten bie SBeidjtijeile oorgefallen, oïjne bafe bie Spiere erï)eblic^e £a^mï)eit geigen. 33efteï)en folcï)e ßnfWnbe längere Qdt fort, fo geïjeu ausect; ben üor= gefaEenen Waffen grótere compacte Slenbilbuugen ï)erBor, weld)e ausect; ben normalen Elementen ber sect;ufleberï)aut gnfammengefe^t finb. 2luf bief e SBeife entfielen oft jene gutartigen 9lenbilbungen, weld)e nad) ber (ä?:tirpation lei^t feilen.
3Son 5Kegnin ift bie 2lnfid)t anSgefprodjen, ba^ ber copy;tra^lfrebè eine ïïïgcofe barftelle, wel^e burd) einen pftanälidjen ^arafiten bebingt werbe, ber raquo;on iljm ató „Keraphytonquot; bejei^net worben ift. ßweifeEoe t)anbelt esect; ftd) and) ^ier wieber um einen SJÏicroorgantómnê, ber in bem Secret besect; (Stra^Ifrebfeê günftige Sebenêbebingnngen finbet, auf bie 6ntftet)ung beê Seibenê jebod^ o^ne (äinflu| ift. £ier „Äera^gtonquot;
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Äranffiettäauftänbe bel copy;tia^IeS.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;247
ïïïégnin'ê ift an bem lt;Strat)lïrebê offenbar ebenfo unf^ulbig, wie ber Achorion copy;rcolani'ê an ber Stlbung beê 9leï)ï)ufesect;.
3Sorft(ï)ttger war gürn, toel^er ftd) bamit begnügte, bie etnfad)e S:f)atjad)e beïannt ju ma^en, ba| ftd) beim (Stra^lïrebê foraie beim faulen Strahl ^arafiten üorftnben.
S)te grofje ^artndtfigfeit, mit toelever baê Seiben ber S^erapie oft tro^t, ï)at gerabe jn ber 3Sermut^uug geführt, ba^ bie Urfac^e beê @tral)l= ïrebfeê parafitärer 5Ratur fei. Jladj ben cbigen 3liiêfüt)rungen erflart fidj bie fettere ^eilbarfeit Diel einfacher, unb toenn man bebenft, baf? bei biefem ßuftanbe fe^r pufig bie mirffamften 2lntiäi)mDtica in concentrirter nnb ämedmä^iger g-orm unb bodj o^ne copy;rfolg angemenbet werben, fo fpricf)t biel ebenfalls gegen jene Stnnatjme.
Sind) bie Don gering im Straï)ïfrebê üorgefimbene ÜJtilbe, Sarcoptes hypopodos, fte^t offenbar in bemfelben SJcrpttmjfe ju biefem Seiben. copy;nblid) ift no^ ju bemerten, bafe nac^ ben 33erfud)en Don ^erttoig, (S ala n.M. bie üleubilbungSmaffen feine 3nfectionëïraft befi^en, ein Umftanb, ber gegen ben fpeeififc^en, and) parajttdren nnb malignen 6^a= racter berfelben fpri^t.
Söc^anbhutfl. 2Bie bei aKen d)ronif^en unb fd)tter feilbaren Äranf^eiten, fo ^at au^ bei biefem Seiben bie gmpirie immer fort nadj einem Arcanum gefugt, gaft alle, namentlich bie meljr bifferenten Slrjneimittel ftnb beim copy;traljlfrebê oerfu^t werben, unb für ein jebeê . berfelben ^at pdj ein Anwalt gefunben, ber baêfelbe alê Specificum gegen baê Seiben in bie Siteratur einführte. lt;Selbft an reg;el)eimmittel ^ot eê nid)t gefehlt: SSalb l)ier, balb bort taud)t wieber ein Slrjt ober Saie auf, ber fid) rüf)mt jeben (Stral)lfrebsect; feilen gu ïbnuen. gsect; mögen allerbingä biefe 2kl)au;ptungen juweilen auê gewinnfüd)tigen abfluten ï)erDor= gegangen fein, allein bie grofje ïïïe^rjal)! ^at bod) entfd)ieben bona fide gejubelt unb il)rem Mittel eine fpeeififc^e SBirfung felbft jugetraut. SSei ber Teilung beê (Stral)lfrebfeê fommt jebod) nid)t altein bie Slusect;wal)l ber Mittel in SSetradit, fonbern aud) bie 3lrt unb SBeife ber Slpplication ber= felben; biefe bilbet fogar bie sect;auptfad)e. SBilliamê fagt gang richtig „Sie reg;efd)idlid)feit beê bel)anbelnben Strjteê fäüt befouberê iu'ê reg;e= wi^t,quot; unb id) möd)te l)inaufügen: 9(lid)t baä Mittel, fonbern ber Slrjt Jjetlt ben sect;ufïrebê; Don ber ri^tigen application beê Heilmitteln ift ber copy;rfolg faft allein abhängig, laquo;or allen 2)ingen ift copy;ebnlb not^wenbig unb jwar fowol)l bei bem aSefi^er alsect; bem S^erapeuten unb enblidj bei bem Patienten. Sep biefelbe bei bem einen ober anberen, fo bleibt bie 23el)anblung in ber 3f{egel erfolglos, copy;ittb bie Spiere fe^r unruhig, empfinblid) ober gor böêwillig, laffen fid) biefelben nid)t ben pufigen SSerbanbwedifel ruï)ig gefallen, bann ift nid)t Diel ju erwarten.
SSor Stllem ift bie gortnal)me ber ^ornmaffen, foweit bie=
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248nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;copy;ritte Sltttietlung.
felben bur^ ben Ärcmfljeit^rojefj raquo;011 i^rer DJiatri?: getrennt finb, not^toenbtg. gür bie Rettung bübet bieê faft eine conditio sine qua non, ein Umftanb, auf ben in ber Siteratur namentlich oon lt;Sie= bamgro^ï^ aufmerffam gemacht tóorben ift.*) laquo;Kittelft beê 3(ïinnmef|ersect;, eöent. unter gu^ülfena^mc ber Sftafpel unb ^auïlinge folten nicf)t nur bie getrennten ^ornt^eile entfernt toerbeit, fonbern eä mnfe mit befonberer aSorji^t baranf gejeïien raquo;erben, basect; bie SBegua^me beê ^orneê 4—5 mm tteit über bie copy;renjen ber (ïrïranïung ^inauê erfolgt, fo bafj an ben aïanbern fi^ ein jdjmaler @anm nofy ni^t er= franEter, üon sect;orn entblößter 6utiê befinbet. 3m raquo;eiteren SSerlanfe ber öe^anblung mnfe man auf biefe copy;teilen ein hmdtfameê 2lnge fabelt, btefelben öfter unterfuc^en, ob eine SSeitewerbreitnng l^ier ftatt= gefunben Ijat; ift biefeê ber gall geteefen, fo raufe basect; sect;oxa fofort entfernt il;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; raquo;erben.
copy;iefer Slnfi^t gegenüber l)at ^Bufe **) nenerbingê behauptet, bafe bie gänälic^e Abtragung ber loêgelöften ^cr:traquo;anbparticn nict)t nur überflüfftg, fonbern fogar nad)t^eilig fei, raquo;eil bie Teilung {)ierbnr^ öersögert unb erfc^raquo;ert raquo;erbe. sect;ßü| raquo;ill ncdj ber a3orfd)Tift ^iuier'laquo;***) uur bie innere (ad)i^t ber sect;Drnraquo;anb mit einem f^malen 3tiuumeffer fortnehmen unb bie äußere ehalten. Siefeê a?erfaï)ren fann bod) nur ben 3Sortl}etl ge= raquo;adrett, bafe nad) bem eintritte ber Teilung beê Uebelê alêbalb raquo;ieber ein ^mfeifen anzubringen ift, raquo;ä^renb, raquo;enn bie sect;ornraquo;anb über größere ^ufabfe^nitte abgetragen ift, bie Scfcftigung beê (Sifenê erft nac^ bem $erunterraquo;od)fett berfelben möglich raquo;irb. 3^ raufe ßepeifeln, bafe man größere Stbfc^nitte ber gleifc^raquo;anb mit gv^altung eineê fpater tragfä^igen S^eileë ber ^ornraquo;anb fo freilegen ïann, bafe biefe für basect; Sle^mittel juraquo; gdugli^ raquo;erben, unb baê raquo;erlangt and) SSioier. Siefer a?ortl)eil, raquo;elc^er mit ber (Schonung ber -sect;Drnraquo;anb raquo;erbunben ift, fann aber bie 3kd)= t^eile nnb namentlid) bie Unfid)erl)eit besect; aSerfal)rensect; entfd)ieben nid)t aufraquo;tegcn. Sind) nad) meinen s8eobad)tungeu ift bie Hofelegung alter öon bem £orn getrennten copy;eic^t^eile basect; einjig fixere ^ülfêmittel, um bie raquo;eitere Ausbreitung besect; ^roäeffclaquo; ju raquo;er^inbern nnb eine möglic^ft fi^nelle Teilung ju erzielen.
m raquo;ürbe 3u raquo;eit führen, alle int Saufe ber 3eit beim Stra^lfrebê empfohlenen Heilmittel nnb Ceilöerfa^ren {)ier aufäufüfjren; eine Meine Slnêwa^I mag genügen, Don ber 3al)l unb SJielfeitigïeit bief er Slrgnei^ grttppe B^ugnife abzugeben:
(Sublimat (o. @inb), ß^torfaK unb Aalïbrei (@i(^baura nnb Äird)ner), (Sreofot unb Sobïalium (Äraufe), Ferrum sulfuricum unb
*) SSetifyt übet b. 5Set.=3Befen t. ^öntgrei^ Sadjfen für b. Sa^r 1875. lt;B. 54. **) 5ßü^, über SSBunbljetlmtg bea. SÈitnbbefianbluitg. SBorträge für 2l)terär3te. II. copy;er. ^jeft 9 n. 10, 1879.
***) SBtöier, 3eitfd)rtft für SetertnäTOtffenf^aften. So^rg. V. lt;S. 243.
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Aranïljeitêauftanbe beä gixafyM.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 249
Slloëpulöer (Sßlaubiue), Slrjenif, 3le^oIt, moë (SSaBoIttit'f^e Ärebe= tinftur), @al))eterfaure, ÄupferDttriol (gungblut), Seeale cornutum, tnnerli^ (ßcf), UuterBinbimg ber Art. plantaris (giottger), punït= förmige Scarification iixib ^obtinftur (reg;ammann), (Suïilimat unb 6^tor)pieêgknj (SSiüier).
(Sê 1htb faft aße Slbftringentien, copy;eêinficientieu unb Sleèmittel empfohlen raquo;orben, boc^ fcfjon |raquo;aubner jagt ganj richtig: „6ê gielbt gegen ben @trat)ltreï)ê ïein (Specificum.quot; SBenn man bebenft, ba^ mit biefen unb nod) einer 3f{ei^e anberer ÜKittel ber (Strat)Itretisect; erfolgraquo; reitf) bel^anbelt raquo;orben ift, jo inn{3 man ju ber Ueberjeugung gelangen, baj} bie eben anêgefpro^ene 3ïnfitf)t jutreflenb ift.
gaft alle Slutoren legen ein befonbereê copy;emidit auf ben 2)rnd;= öerbanb, non bem audj uac^ meinen SSeobac^tungen meljr abfängt, alsect; Don bem 5)ïebicamente. @in forgfältig angebrachter copy;rndüerbanb mit ber einen ober auberen ber oor^in genannten iSubftanjen ober einem anberen Sletjmittel, Slbftringenê u. f. w., füï)rt bie überbaupt t)eilbaren formen pr Leitung.
reg;ie ïtuêioabl ber SKittel foftie ber Concentration berfelben mu$ unter SSerücïfi^tigung ber localen aSeräubernngen erfolgen. Sgo bie SBudjernng gering ift, unb bie Slbfonberung in ben SSorbergrunb tritt, ba finben bie Slbftringentien üortl)eil^afte SSerwenbung. 2lm milbeften toirft Tinctura Jodi; ferner finb bier Äupfer= ober copy;ifenfulfat (1:5—10 SSaffer) angezeigt; bei lebhafter Secretion babe id) oon bem Liquor Ferri sesqui-chlorat. in ber officieüen doncentration ober mit 1 — 2 Steilen SBaffer raquo;erbünnt, oft red)t gute Srfolge gefeben.
S)asect; le^tgenannte Mittel bilbet ben Uebergang ju ben toirïfamen sect;le|mitteln, toel^e bei ftärteren SBuc^erungen Slnaenbung finben. sect;ier mufe bie Stegel gelten: je bebeuteuber bie SBud^erung, um fo in= tenfioer fann bie SBirfuug besect; SlelmitteliS fein. -2ln ber @pit*e berfelben fte^t bie rauebenbe @alpeterfdure unb bie conc. E^romfäure. 5)ie erftere oerbient ben 3?orjug, namentlid^ raquo;eil fte einen trodenen, febarf begrenzten 2le^fd)orf giebt; troden ift ber S^orf bei ber (£(JrDni' feture jraquo;ar aueb, aber biefe bringt leidjt über bie getei'infdjten copy;renjen binauê in bie ïiefe. Söeniger beftig raquo;irfen conc. (Sarbolfdure, Sublimat (1:5—10 Spiritnê), 2lntimon= ober 3infbutter.
2Bo esect; ft^ um bie Berftörung bider Sd)i(bten ber 3leubitbung aanbelt, ïann bas reg;lübeifen angeraquo;enbet raquo;erben. Sludj laffen \xä) biefe oft mit bem Keffer leid)t abtragen.
aSon Dielen Seiten ift foraquo;obl gegen bosect; Srenneifen alê audj gegen bie 3lnttenbung beê ÏRefferê SSebenfen erï)oben unb behauptet raquo;orben, ba| baburd^ eine copy;rfranïung ber SSeugefebnen unb felbft beê ^ufbeineä ^erbeigefübrt werbe. SSei einer üorfid)tigen Slnraquo;enbung biefer |)ülfê= mittet, b. b- fo, ba| ber gleif^ftra^l bierbei nid)t perforirt raquo;irb, finb
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250nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; copy;ritte Slbtljeilung.
terartige Sluegänge md)t jlaquo; ïiefür^ten. copy;oü bie Serftorung üiier größere glasen auSgebe^nt raquo;erben, jo öerbient basect; copy;lü^etjen ben SSorjug; un= glet^mäBig f)eroDrgeraquo;ad)fene SteuMlbungen werben am beften mit bem Keffer entfernt.
(£e^r bequem tft bie SSefeitignng berfelben mit einem 3le|mittel unb bem 2Reffer äitgleid). Wlan lä^t bie geranc^erten ïltaffen, namentli^ menu biefelben fet)r weid) unb bhitreid) ftnb, junäc^ft mit Äupferoitriol beftrenen, ober mit conc. copy;arbolfäure ober einer ftarfen nnorganifcfyen copy;änre beftretd)en, nnb am nädjften Sage tonnen mit bem Keffer bie üerä^ten Steile leicht abgetragen werben, ofjne ba^ SIntungen hierbei ftorenb eiuwirfen. Sie rand)enbe copy;alpeterfäure mit einem reg;Iasect;ftab auf bie toudjmtben Waffen gebrad)t, bewirft baêfelbe unb geftattet fogar alsect;= balb bie copy;ntfernnng beS copy;d)orfesect; mit einem ftumpfen ^nftrumente.
Slac^bem auf bie eine ober anbcre Sßeife ber größte ï^eil ber t)or= ^anbenen Dlenbilbnngen entfernt ift, werben nad) meinen Seoba^tungen SSäber Don 6l)lDrfaIfmiId) ober üon @ic^enrinbenbecoct mit 35ortï)eil an= geroenbet. Wan betjue bie Application berfelben jebod) nid)t jn lange ausect;, laffe basect; SSab etwa |—1 copy;tunbe tdglid) unb Dielteid)t brei Sage hinter cinauber einwirfen. Sluc^ foK basect; SBaffer nur fc^wad) lauwarm feilt. 9lad) bem SSabe wirb ber imf recf)t forgfältig gereinigt, abgetrocfnet, etwasect; eingefettet unb mit bem einen ober anberen 3(bftringensect; ober fd)raquo;a(f)en Slel^mittel öerbunben. 3eigt fid), bafj bie wnd)ernben Stelten nad) bem SSabe raquo;erqueßen, fo befdjrcuiïe man basect; 2Sab ober fteüe bie 3(nwenbnng beêfelben ganj ein.
SBä^renb bief er, ^anptfäc^licö eine geljörige Sfcinigung unb 33eSraquo; infection be0 ^ufel absielenben 33orfur gewinnt man fdjon eine @infi(^t in bie Senbenj beê ^ranf^eitsprojeffeê, um mit 3ïücffid)t t)ierauf baê jwecfmäfjige Heilmittel auswählen p tonnen. SSon mm an mn^ 5eud)ttg= feit öon bem .sect;ufe fo raquo;iel atö möglid) fern getialteu werben; namentlich ift für eine trodene copy;treu copy;orge 5x1 tragen.
3Jïan oerbiube ben .puf mit bem gemdljlten Slrjueimittel, inbem mit bemfetben geträntteS SBerg auf bie erfrantten copy;tellen gebraut, Bon einem fefteix Sampon bebecft unb mittelft einer SSinbe fo befeftigt wirb, bafj biefe auf bie üon ^)orn entblößten Steile ber sect;ufleber^aut einen mäßigen reg;iud: auênbt.
copy;iefer unb jwar möglic^ft glei(|mäßig wirfenbe £)rucf ift oon aller= größtem 23ertl)e. S3ei ber Slnlegnng besect; SSerbanbeê muß ganj befonberê baranf 3tüdfid)t genommen werben, baß bie 3Beid)tl)eile an ben Slänbern nic^t gegen bie beuad)barten .^ormnaffen gebrüd't werben. 5)ie letteren ftnb ctwaê abgnfcfywadjen, nnb btird) gwedentfprec^enbe Sagerung üon läuglid)en Samponê ift ba{)in jn Wirten, baß bie ertranften 3Beid)tljeile raquo;on ben ^ornmaffen abgebrdngt werben.
2Setd)en 3du^en ein folder 2)rucf ï)at, beweifen unê bie altcrbingê fe^r
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ÄrcmfiKtteauitänbe beS Strahles.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 251
feltenen Seobadjtungen jpontaner Teilung beê Seibenê. ßineu folgen ^aü tt)eilt treiê=2ï)ierar3t ttltid) im 3Seterinär=@amtäteberi^t öon 1877—78 mit: ßin^ferb, welnee bereite mehrere Monate an @trd)IfeeB8 beiber hinter-ï)ufe erfolgloê be^anbclt war, toxirbe in basect; copy;öpeltnerf eineê jogen. S:ï}Dn= jd)neibersect; gekannt, too e8 unbef^Iagen in bem meinen ïïjonboben ge^en mufjte. SRad) einigen SKonaten toar baê Uebel DÏ)ne jebe weitere 58e= ^anblung geseilt, ghttereffant ift hierbei nod), bafe baê ^Pferb nad) 2lxisect;= jage beê aSeji^erê an ben ïranïen gü^en auêgejd)u^t Ijat. gS jprt(f)t biejeê nii^t allein für bie 3lid)tigïeit ber copy;iagnofe, Jonbern and) für bie oben empfohlene a3eï)anbluug, aEeê lofe ^orn fortguneljmen. Sa^ baê Slxtêf^ul^en hierbei itidit fo bebenflid) trab fdjmerjljaft ift, wie wenn basect;= felbe in golge acnt eixtjünblid)er ^rojeffe erfolgt, ober burd) geroaltfameê Slbreijjen besect; sect;ufe3 neraula^t wirb, ift erttärlid), bemx esect; finb bei biefem Seiben bie Don bem Qoxn getrennten 3Bei^tl)eile mit einer Êpibermiêlage bebedt.
2)er SSerbanb mnfj in ben erften Sagen, womöglid) täglid) ernexiert werben, fpäter gexxügt ein breitägiger 3Serbaixbwed)fel. Sobalb bie 3tänber ber erfranïten ételle auêtrodnen, bie Slbfonberung an ber £)berfläd)e nad)= lasect;t, nnb basect; fammtltd)e benad)barte sect;uf^orn mit feiner 9Katri;r in fefter aSerbinbnng geblieben ift, fobalb bief e (Srfc^einnngen ber fortfd)reiteixbexx ^eilxxng eingetreten finb, ift ein fo pufiger SBec^fel besect; SBerbanbeö xxi^t meï)r nottiig. ^n biefem (Stabinm tanxx berfelbe ol)ne SSebeixfen ac^t Sage liegen, äßenn beim 2öed)fel biefelben (ärfMeinungen gefunben werben, fo ïaixn ber folgenbe 2?erbaxxb eoeixt. noc^ länger liegen bleiben. 9ïad) biefer 3eit xnxxsect; aber nadigefeljen werben, ob ber ^roje^ ixid)t etwa 5ort= fc^ritte gemad)t l)at.
SSei alleiniger copy;rïranfung ber copy;oljle unb besect; copy;travel läfjt fid) fel)r bequem ein copy;ijpêgxxfs ató Serbanbmittel anwenben. @ê wirb ein gut abgebad)teê ßifen aufgcfd)lagen, unb nad)bem bie erfranften copy;teilelaquo; mit bem Slrjneixxxittel be^anbelt unb mit SSerg Derfe^en finb, wirb bie (Soljle mit bem (ètypêgxxfj auegefüllt. 3ur größeren Saner^aftigfeit besect; letteren empfiel)t esect; fxd), ^oljftabe wie beim (aplixxtüerbanb ((Seite 48), 3Wifd)eix copy;ifen xxnb sect;uf quer über bie (Sol)le ju legen, weld)e alSbann Bon bem erftarrenben reg;i)psect; eingefc^loffen werben xxnb bie gfefitgïctt besect;= felbeu ert)ö^en. Siefer SSerbanb faun etwa ad)t bisect; öiergeljn Sage liegen bleiben unb wirb bann mit bem ßifen abgenommen.
@ixx foldjer (S^pêoerbanb ift ixamenttid) auf bem 2anbe empfef)Iensect;= wertl) nnb geftattet ben (Sebraud) ber Sf)iere jur Arbeit, (aollen biefelben auf bem ^Sflafter öerwenbet werben, fo musect; man biefen SSerbanb mittelft eineê 2)edeleifenê ju erfe^en fudjen. lt;£o lange aber bie Spiere ^ier ixid)t arbeiten, jielje id) ben O^pêöerbanb raquo;or.
copy;in reg;t)pêgxifi lä|t fid) and) oljue 6ifen anwenben; nad)bem copy;Dtjle unb copy;tra^l gereixxigt unb gwedexxtfpredjenb befc^nitten fxnb, ftetlt man
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252nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; copy;ritte Mbtfieilung.
einen copy;tyjrêaBpfl von benfelben ^er, bet eüeitt. burd) (Sinfc^altnng üoti etraaS ^onf ober einigen ^oïjfpftncn nod) roiberftanbêfaljiger gemaft roerben fann. Sobalb berjelbe gehörig erftarrt ift, nimmt man iljn ab, bebedt bie erfranïten Slbfc^nitte nad) Application beê betreffenben 3lranei= mitteB, 5. 23. SSepinjelnng öon gobtinïtur ber (Sublimatlofung u. \. raquo;., mit SBerg, nnb befeftigt bie copy;ripêfo^Ie nunmehr mittelft SSinben. 35a biejer Serbanb ebenfo Ieid)t erneuert roerben ïann, f o empftet)lt ft^ ber= jelbe namentlich im 2tnfonge ber 3M)anbïnng, jo lange ein öfterer SSer^ banbraquo;ed)fel nott)roenbig i[t. (Sofern ber (Stral)l aïïein ober nur basect; ßentrnm ber (So^le leibet, läfjt fi(^ red)t jroedmafeig ein Splintüerbanb anroenben (lt;S. 48).
Sobalb aber an ber einen ober anbeten Stelle baê benad)bartlaquo; ^raquo;orit Bon feiner 3Katri;r getrennt unb eine graue, fdjmierige Staff e jtóifdieit beiben Jjerborjitprcffeit ift, mn^ biefeê iporu fofort entfernt nub ber 3?er= banb nunmehr toieber alle jroei biè brei Sage erneuert werben. Se länger bie Räuber ber erfranften Partie aber troden geblieben finb, um fo länger barf and) ber folgenbe Sierbanb liegen bleibeu. QjS ïaun für biefe llnterfud)uug nid)t bringenb genug Sorgfalt entpfof)len roerben; mit ber peinlic^ften copy;enauigïeit muß man bie üftac^barfcfyaft reoibiren unb jebe, au^ bie geringfte Trennung beê ^porneê Don feiner Unterlage ift hierbei gn bead)ten. 91ur auf biefe 2Beife roirb man mit copy;rfolg be^anbeln. 3BeId)esect; Érjneittttttcl Slnerfennung finben foil, l)ängt raquo;orjugêroeife üon ber 2kfd)affent)eit ber (grfrantung ab. Sfi bie Slbfonbernug foroo^l roie auc^ bie 2Bud)erung gering, fo reicht nad) üorl)ergegangener Oteinigung bte Sepinfelung mit Sobtiuftur oft ooßftänbig auê. Slnberenfallê roä^le man etroaê fräftigere Slbftringentien: Ferr. sesquichloratum, Äupfer= ober (Sifentritriol (1:10 SBaffer), ebenfo finb Äupferalaun, Sublimat, reg;)Ior= ginf unb 6l)lorfpieJ3glanä ju oerroenben. 2tuc^ l)abe ic^ (Sreofot ober Garbolfänre in fpiritnöfer Söfung (1:5—10) oft red)t roirïfam gefunbeu. ^ßn^*) ift neuerbingö für bie in lt;yranfreid) unter bem Dlaraen „Liquor caustique Vivierquot; aU Mittel gegen Stral)lfrebê befannte ïltif^uug auê Sublimat unb dljlorfpiefeglanj eingetreten. S)ie 3iifttmmenfe|uug bief er sect;lüffigfeit ift folgenbe:
Hydrarg. bichlorat. corr. 31,5,
Liquor Stibii cblorat. 7,5,
Acid, hydrochlorat. 12,0,
Aqua destil. qu. sat. ad 100,0.
Um bie glnfftgïeit etroaê braun ju färben, raquo;erben wot)l einige
tropfen ßifen^lorib jugefe^t. copy;iefeê Mittel foil uamentlid) ben 2)rud=
oerbaub überflüffig mad)en. ^n ber l)ier oorgefclriebenen (Sompofdion
l)abe id) baöfelbe nid)t üerfud)t, bagegen foroo^l ben Sublimat roie aud)
*) qsü^, a. a. D.
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Äraitlfieitäauftänbe beé copy;trn^Ieänbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 253
(Sljlorjpiefjglcntä öfter angett)enbet unb red)t gute copy;rfolgc mit benjelbeit erjielt. 23eibe copy;utiftonjen geben allerbingê eilten tredenen Schorf, allein ba^ biejelßen einen Srudnerbanb ganj entbe^rlid) mac()eit, möchte icE) ju= näc^ft beäweifeln. reg;er Umftanb, ba^ and) Dt)ne einen folcf)en bie .^eilnng ersieit werben fann, betteift bieê nod) nid)t, nnb wenn it^ bie Don 'ipnfe mitgetï)eilten 23eobad)tnngen mit ben eigenen oergleid)e, jo fann idj nic^t einje^en, ba| jeneê SJZittel eine jd)neßere Teilung beê copy;tra^lfrebfeê mograquo; lid) mad)t, als bie bisher mit Itnterftn^nng etneS copy;rndöerbanbeö an= gettenbeten ÏRebicamente.
Sei jeber copy;rnenernng beä SJerbanbeS mn^ gunddjft ber sect;nf jorgfältig mit SBaffcr gereinigt nnb nad)t)er mittclft eines @d)raquo;ammesect; geprig ab= getroeïnet toerben. Sa too fid) unter bem @d)orfe jene grane jd)mierige Sïtaffe ftnbet, unb eine Soêlofnng beiSfelben erfolgt ift, neunte man biefen mittelft pincette, Sßcffcr ober @d)eere fort, nnb applicire t)ier baS 'Hx^neh mittet oon feuern, copy;agegen oermeibe man natnentlicf) mit ben afeenben (Siibftanjen foï^e copy;telten, an benen fid) regelmäßige reg;rannlationen geigen, weldje burd) ifire rotf)e garbe genügenb fennjei^nen.
Êbenfo muß überall ba, mo ber @d)orf mit feiner Unterlage feft serbunben ift, baä Slbneï)men beSfelben oermiebeit werben; biesect; ift näm= li^ baê erfte Seidien ber beginnenben Teilung. reg;ie Slbfonbernng jener granen, ftinïenben 5Dïaffe beutet hingegen auf basect; sect;ortbeftef)eu besect; ^ro= jeffeê unb raquo;erlangt bie gortfetjung einer forgfamen SSeï)anblung. a5or altem fudje man feftjufteïlen, raquo;o bie Quelle berfelben fic^ befinbet. (Set)r oft ftnb esect; fleine copy;palten in ber troefenen Dberflätfye, ansect; benen bie SRaffe ï)eroorqnillt, unb toenn man bie Stelle genauer itnterfud)t, ftnbet man nid)t feiten jn feinem Srftaunen bie fd)einbar troefene Seele über größere glddjen nnterminirt. £)iefe Steile muffen fofort entfernt unb bie Dberfta^e öon fettem mit bem Slrjneimittel be^aubelt werben.
laquo;Soweit möglid) üermeibe mau l)ierbei 3?erle^nngen ber 3Beid)t{)eile unb ffllutnngen. Sie letteren erfd)Weren ni^t nur bie exacte Stuêfü^rnng ber notfiwenbigen operatiöen copy;ingriffe, fonbern fd)einen and) bie Unter= ï)altnng nnb Stnêbreitnng beê Aranï^eitêprogeffeS ju günftigen.
9itücEt baê Seiben bisect; in bie 9täl)e ber copy;dftreben ober ber sect;orn= wanb üor, fo muß man ein wad)fameê Sluge auf biefe Ijabett. Sie weiße Sinie ift oft wieberfjolt unb fe^r genau p reöibiren, weil ber ^ßro= jeß mit Vorliebe auf bie oben genannten SHjeile übergreift, unb bamit neue nnb befonbere (Sdjwierigïeiten für bie Teilung auftreten. Sft bereite ein folder Uebertritt erfolgt, fo empfiehlt ftc^ and) tjier bie fämmtlic^en, üon i^rer Unterlage abgelöften ^ornt^eile jlaquo; befeitigen, nnb alêbann basect;= felbe SSerfa^ren wie bei ber (Srfranïüng ber copy;oljle nnb beê @tral)lesect; ein= äufc^Iagen. copy;erabe ï)ier ift ein befonbereê copy;ewic^t auf bie Slpplication beê Srndöerbanbeö jn legen; am gwecfmdßigften wirtt in ber jftegel ein fog. Äettenöerbanb. Sin ber copy;renje ber gleifd)Wanb unb ^ornwanb raquo;er-
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reg;ritte 3U)tt)etIimi}.
langt bie äütlegung beêjelbeit ïejonbere aufmerffamïeit. 5Dïan mujj bmé) eine jmecfmä^ige Sagerung ber SamponS, teelde mit bera entfpredjenben Slräneimittel getränft ftnb, einen Srmï oon fceiben Seiten ((SDl)Ie unb SBanb) anf bie eifranften SMcfytïjeile auêjnülben jucken, bamit biefelïien an ben benacparten ^ornntaffen niif)t geqnetjd)t tnerben. Sgenn biefe SSorficftt geï)raud)t luirb, \o lä|t ftd) an ber gleifdjtoanb, namentlich bei geringer Slbfonbernng ber erfranften 3lbftf)nitte nidjt feiten in ïnrjer Seit eine öollftänbige Rettung ersielen.
3l't bie erfranïte S-läct)e übcralt mit einer tredenen (Spibermiêlage bebecft, bann empfiehlt fid) gaiij befonberê ein St)eeroerbanamp;, wie folder bereite früher (@. 47) bef^rieben ift. @e^r groedmäßig fe|t man bem 2;()eer etwaê Cuprum Ferr. sulfaricum ober (Sreofot gn (5:1 @tebam= grofefg). Söenn nic^t ein größerer Stbf^ititt ber ^ornwanb fort= genommen raquo;erben mufjte, f o ïann baê ^ferb afóbalb raquo;ieber jur Slrbeit bennet werben.
S)ie größten @d)a)ierigfeiten bietet bic St)era^ie ber erïranïten (Sd= ftreben, nnb nic^t feiten greift ber ^rojef? raquo;om @traï)l birect anf biefelben über, ße finbet fid) alêbann in ben fcitlid)en @traï)lfnrd)en jene graue, fc^mierige DJÏaffe, weld)e beim 2)rud anf ben @tra!jl l)erODrquiltt. 3n fDld)en gallen ift bie totale defection ber (ädftreben burd)auê erforberli^, eine operation, bie nur bei fel)r ruï)igen Söjtercn im @tet)en ausgeführt Werben fauu. reg;aê sect;orn ber èdftreben eraquo;, and) ber (gol)le mu^ foweit entfernt werben, bisect; man eine fefte SSerbmbung besfelben mit ber (Entté antrifft, hierauf wirb nad) ben 0Drï)in bcfprod)enen copy;rnnbfal^en Der= fahren. DlirgenbS fällt bie reg;efd)icflid)Mt beê Dperateurè bei biefem Seiben meï)r insect; reg;ewid)t alê gerabe l)ier.
2}or alten Singen gilt eê bie gegen eiuanber raquo;orbringeuben 2öud)erungeii ber copy;dftrebenwanb rtnb beS copy;tra^leiS jurüd ju galten. lt;So lange biefeê nid)t in ber gangen 91uöbel)uung ber (ärfranfung erjielt wirb, ift an Teilung nid)t ju benfen. Sei geringer ^robuctiöität besect; ProgeffeS gelingt biesect; Ieid)tcr, nnb jwar baburd), ba| Samponê öon üerfd)iebener reg;röße fo in bie fcitlid)en @tral)lfurd)cn gefc^oben werben, bafs bie groteren bie fleineren bebedeu, nnb baS copy;ange wie ein Äeil nad) allen Seiten einen gleid)mä^igen copy;rud auSnbt. 23ei jebem S8erbanbwed)fel ï)at eine forgfältige Unterfu^uug besect; ^ranï^eitê^erbeê ftattgufinben, nnb gwar umi biefesect; ï)ier nod) l)dufiger gefc^eï)en afó anberêwo. Slndj oer= fäume man nid)t barauf ju ad)ten, basect; in ber Siefe jwifd)en bem @tral)l unb ber gdftrebe bie Dberftäd)e gang nnb gar troden ift, unb nid)t etwa ber ^Projef} unter ber oft nur fdjeinbar trodenen S)ede öon neuem 3Ser= breitung finbet.
S)ie aSe^anbhmg mufe fo lauge fortgefe^t werben, alê nod) an irgenb einer copy;tette ber ^nfleber^aut bie fefte ^ornbede fep. ßrft wenn bie gange Dberfladje mit normalem |gt;orn bebedt ift, ïann man bie 23el)anb=
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Äranf^eiteäuftänbe beê copy;tra^Ieä.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 255
lung auêje^en, allein gang anê bent Singe barf man einen joId)en ^a= tienten bennocl) nic^t raquo;erlieren, benn gar ju oft ftettt ftc^ natf) fnrjer ßeit ein 3ïecibio ein. Um biefeê nod) int Äeinte ju erbrüden, mufe ber sect;uf in ber erften 3eit nad) SSeenbigung oft raquo;ieber^olt toeitigftenio alle 14 Sage uitb genau unterfud)t raquo;erben.
£eibet nur ber Strahl unb basect; Zentrum ber (Soljle, uub l^at basect; ^jßferb feinen ^o^en SSertt), jo bafj eine längere ßntjieljung beêfelbeu tion ber Slrbeit nic^t im SSerljältnifj au ^em öieltet^t jweifel^aften (Srfolge ber Teilung fteï)!, jo laffe man baêfelbe toäf)renb ber Äur ru^ig arbeiten. S)urc^ eine in 3toifct)enjeiten oon acl)t Sagen ftd) wieber^olenbe llnter= fudinug unb S3el)anblung nac^ bem oben angegebenen Regime fann unter Umftänben oollftänbige Teilung erhielt raquo;erben. SBemt bicfeê uid)t ber g-all ift, fo wirb bod) ber fdjnellen Slnêbreitung besect; Seibenê copy;invalt getrau, unb bie a3raud)barfeit beê patiënten längere Qdt erhalten. a3e= Wegung beê S:f)iereê fd)eint für bie Teilung fogar rec^t t)ort{)eil^aft p fein, fo bafe auc^ ba, too bie Patienten ber Arbeit entjogen derben tonnen, täglid^ eine leiste aSetoegung im freien alê empfeljlenêwert^ bejeidinet raquo;erben ïann; Bielteid)t beruht bie günftige SBirïung berfelben in ber 2ln= regung ber ßirculationöüorgänge. (Sine muf? l)ierbet jebod) üDrausect;gefe|t werben, ndmlid), ba^ ber ^)uf unb nameutlid) ber Jßerbaub ni^t berun= reinigt unb burd)feud)tet wirb. 2So biefeê ni^t oermieben werben fann, laffe man ben patiënten auf trodener (Streu int Stalle fte^en, uub gebe bemfelben womöglid) einen Saufftanb C33Dj:e). 3laquo; empfehlen tft audj eine copy;treu raquo;on Sot)e.
(SoEte basect; Hebel ben geWD^itlid)en ^nlfäntitteln nt^t weisen, fo bürfte bie Unterbred)ung ber arteriellen SSlutjufu^r, burd) Unterbinbung einer copy;eitenarterte, nac^ Slottger, ber Arteria plantaris, ober wie Seon= ^arbt für ben .^tnterfufj emp^et)lt, ber Arteria interossea externa ju oerfud)en fein.
copy;afj bur^ bie 2lbfperrung eineê gewiffen 33lutquantumsect; in ben Slenbilbungen bie ^perplaftifd)en unb fecretorifc^en SSorgänge gemilbert werben, ift fel)r notürlid).
copy;ie nad) bem SSorbilbe ber SSeljanbluug bösartigen -Jleubilbungen beim ïïïenfdien non copy;amman empfohlene punïtförmige copy;carificatioit Ijat aud) Seon^arbt beim copy;tra^lfrebê roirffam gefunben, bagegen tft biefelbe raquo;on anberen (Siebamgro^ït), ^yriebberger) erfolglos angewenbet werben. 2ßie fd)on @iebamgro|f^ angebeutet l)at, bürfte ftd^ biefe SeljanblungSmet^obe unter glei^eitiger 9lnwenbung eineê Srudüerbanbeê bei ben compacten, änfammenf)ängenben Steubilbungen empfehlen. 91ac^ meinen l8eobad)tungen gehören jebod) gerabe biefe ju ben leid)t feilbaren formen beê (Straïjïfrebfeê. Sei tuiten mufe nur üon bem Keffer copy;ebraud^ gemalt werben. SBcim man berartige 3leubilbungen, bie juweilen geftielt ftnb, woburc^ bie (gfftitpation berfelben fel^r erlei^tert wirb, in ber £olje
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copy;ritte 3lMt)eUujtg. Sranïïjettêauftanbe beê lt;attat)teS.
I
ber Dïierflad)e ber knacparten gefunben ^uflebertjaut ejccibirt, bie @d)nittfl(ict)e mit einem jcï)raquo;ac^en Sle^mittel ober SlbftringenS beï)anbelt xmb einen jwecEmälJig wirïenben copy;rudBerbanb anlegt, jo erfolgt bie Teilung oft in fetjr fnrser Seit, nic^t feiten in 8-14 Sagen.
3ltn (Schiffe biefer aSetrad)tung fei normale ttieiicr^olt, bafe ber
(Srfolg ber Setianblung oor altem baöon abhängig ift, bafe man bem
laquo;Progeffe burd) Slofelegnng fdmmtlidier erïranïten (Stetten ber sect;nfleber=
haut bie 5!fiöglid)teit einer weiteren Skrbreitnng abfd)iteibet; ferner bafe
nadj entfernnng ber franftjaften 2Bud)erungen eine trocfene 2)ecEe l)er=
geftettt toirb, raquo;cl^e burd) Stbt)altnng anderer Keije unb SBieber^erftellung
beê pf)9ftologifd)en copy;rucfeê ben (g?:ce^ in ben aSilbimgäöorgangen
Berl)iubert. sect;ieralaquo; ift üor allem ïrocfenljeit not^toenbig, unb ein
copy;rucfoerbanb burc^ anbete WM tarn jn erfe^en. ?(lnr burä) an=
banernbe Slnfmerffamïeit anf ben 3#lt;quot;tïgt;raquo; namcntlid) burd) pnfige
Unterfnd)imgen ber gcfunben 5)tad)barfd)aft unb ber oft nur fd)einbar
trockenen Dberflac^e beê Ärantl)eitel)erbeö ïann fid) ber ^erapeut üor
ber unangenehmen Ueberrafd)nng fd)ülpen, bafe ftatt ber fd)einbaren
Sefferung ber Äranf^eiteüorgang in ber ïiefe unb au (Stellen, an benen
biefer gar nid)t üermutl)et war, bebeutenbe S-ortfd)ritte gemacht ï)at. SSer
nid)t grünblic^ 511 SBerfe gel)t, wirb öon feiner SSe^anblung wenig (grfolg
feïien. 53ïnl)fam ift allerbingê bie gerapte beê (Straï)lïrebfesect;, je forg=
faltiger man inbefe raquo;on oom herein bei ber SSe^anbhmg ju SSerfe ge^t,
um fo mel)r wirb man ft^ nufelofe 5M)e erfparen unb um fo fixerer
unb früher basect; Siel erretten. aSiêl)er ift uo^ ïein Slrjncimitteï befanut
geworben, weld)esect; unä biefer @d)Wierigfeiteu jn überl)eben oermag, unb
ein feldieS wirb fd)werlid) female gefunben raquo;erben. Sind) ber liquor
caustique Vivier wirb ftc^ o^ne Btotfü nur unter 3Bead)tuug biefer
reg;runbbebiiigungen ber SJ^erctpte OÏS ein wirïfameê Ceitatttel m™ ben
(Stra£)lfrebê erweifen.
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Gegiftet,
St.
9lbfüï)rmittel, Stnroenbung bcrfetben bei ber Sflcï)e 146. — Sofirung berfelben rad) einem Siberia^ 146.
AchorioQ keratopbagus 153, 247.
Slberïafj bei ber Stefy 143.
—nbsp; auê bem ^)ufe 144. Slgvaffe 217. Siguabura 105.
Sirientf gegen .gmflrebê 249. 3ltropi)ie beé .^ufbeineê 128. Stufreiten, bie Urfai^e ber Serbaüung 97. Sluftreibung ber Ärone 79. Stufäiidjt, copy;inftuê berfelben a. b. .gmf 158. Stusfdiu^en in gotge Slecrofe ber Jpuf= tebertjaut 17, 132.
—nbsp; buxä) äutjere copy;eroalt 46.
SB.
SBaboIna'fcfje Ärebetinltur 249. 5SaIIen=reg;ntäunbung 97. Selaftung, Urfaclje ber ^ufentaünbung 29. SBcfi^neibung bei ^)ufeS beeinftugt bie
copy;teUung ber copy;liebmajjen 193. SBeroegung bei ber 3tel)e 150. Slutcirïutation im .gmfe 6, 200. JBIutungeu in ber ^ufteber^aut 8. SBotf^uf 184.
SBobenfläctje beê ^ufelaquo; 188. SSranb ber ,£iufleberljaut 16.
6.
Earbolfänre gegen Jpuffrebé 249. e^tortalf gegen ^uffrebö 248, 250. (5l)Ioroformnarcofe bei ererben unb ^raquo;un=
ben 91. (5t)Iorfvie6gIaiiä gegen .^uftrebé 249.
(SontinuitätStrennungen 211. Corpus papillare ber ^ufleber^aut 3. (Sreofot gegen ^uflrebä 248, 252. (Srttt)iap 105.
reg;. reg;efagt;)é'f^eé groangliufeifen 177, 198. Dermatitis superficialis 8. — 9(uegänge
berfelben 11. — S^re Sluébreitung 18. Dermatitis parenchymatosa 13. — 3(uê=
gänge berfelben 14. — Sljre 3luêbrei=
tung 20. 3)ecubitalgangrän, Urfac^e beê töbtticfjen
Sluégangeé ber ^ufentjünbung 23. reg;iät bei ber Steife 146.
ê.
copy;cEftrebenbrud) 171.
(Sdftrebenroanb, copy;efa^r ber copy;rfranfung
berfelben 22. (ïinreibung, fcfjarfe, an ber Äronc bet ber
Kebe 149. einfc^ïagen ber Jpufe, Sda^t^etle beê=
felben 101. ßtterung, felteneé SSorlommen berfelben
bei Stcingaïïen 70. Elephantiasis igt;eè copy;tral)Ipolfterê 25. Encastelure 170. gnt^ünbung ber ^ufleberljaut, fic^e ,sect;uf=
entäünbung. — beä reg;trof)Ipotfterê unb ^ufbeinbeuge=
feï)ne 22. copy;ïpanfiBeifen 178, 198, 219.
geudjtigfeit, SBJirïung berfelben auf ben £mf 158.
17
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-i'
258
9legt f ter.
:#9632;'#9632;;
glad^uf 162.
Sïeifdjfoljle, duetfc^ung berfetbett burd)
balaquo; copy;tien 102. gleifc^wanb, Sluêbrettung ber ßntjünbung
an berfelben 19, 21. gotni beê ^raquo;ufeê 155. — Urfacfjen für baé
3uftanbeïommen berfelben 156. Founder 105. Fourbure 105. Fourmilière 153. gractur beê reg;trat)Ibeineä beim 9lagel=
tritt 57. — beê Aronbeineê beim 3tageltrttt 56. gu^ant^raj 17.
copy;ummiiotjten u. Suffer 177,198, 206, 231.
@uttaperd)a 180.
ö^êguê beim copy;traljttrebsS 251.
Hordeatio 105.
^orttfajifet ogl. ^)uf.
^ornïtuft 61.
4?ornfpotten 208, 211. — eiternbe 212. — reg;er copy;ctftreben 213. — Slieten berfelben 217. — laquo;reimen 217.
^uf, atlaquo; copy;dmijorgan 2. — gorm=aib= metcEiungen beêfelben 155. — amp;ntmide* lung beSfelben 157. — roeiter 162. enger, fdjtnaler, tteiner 164. Sollt) uf 167. — ßroaiiglmf 170. — ftumpfer 184.
-nbsp; fd;iefer 188. — garter, fpröber 202.
—nbsp; mürber, raeidjer 207. — SSetaftung beSfelben 191.
jfmfbeinbeugcfcljne, i^re copy;ntjünbung 22.
Serre iöung 22. ^ufüetnbiêlocation burd) reg;rud 29. —
bei ber Sle^e 117. — beim Jpuffrebê 240. 4imfbefdjIog, copy;inftug beéfelben auf bie
gomt beS ^raquo;ufeé 161. Jpufeiter 9. — Söebeutung beéfetben bei
ber Seurtïieilung ber ^ufentäünbung 41. ^wfeifen, I)albmonbförmigeä gegen Sn)ang=
Ijiif 117. ^raquo;ufentäünbung, acute 1. — fuperficielle 8.
pürend)t)matüfe 13. — metaftatifdje 17.
Sluébreitung 18. — ïluégang in Sronb
16. — Urfad)en 26. — copy;iagnofe 33.
S3eurtl)eitung 39. — Sctjanblung 41. ^mfgelententäünbung, reg;rfd)einungen ber=
fetben 57, 81.
jjmfgefdjmür 29.
Iiuf^orn, fpecif. Semiet beêfetben 199. — bunfeleê foil miberftanbefä^iget fein 200. — (ginflufj ber fKla^rung auf bie S8efcf)affenl)eit beS ^pufeê 200. — copy;d)nel= ligleit beä 5Bad;ét^umeê 201. — (£m= ftuS öafomot. Jeroen 201. —SranïungSraquo; fä^igteit 202. — copy;pattborïeit 203, 214. SSererbung feiner reg;igenfd)aften 204.
J^uffnorpelfiftet 78.
^uffrebê 236. — üftame nifyt jutreffenb 236. — gutartiger unb böêartiger 238. ein GoHectiöbegriff 238. — ein fibroma papillare 238. — ein tumor biventer 240.
Jpufteberljaut, acute copy;ntjünbung berfelben 1. — (Sinridjtung berfelben 2, 3.
^raquo;ufre^e 115.
3-
Saraquo;art, tendineux 81. cartilagineux 85.
— encorné Ultb
Aaltercirïung beim Äroitentritt 65.
terap^)ÜoceIe 62, 192.
Äerapf)i)ton 246.
Älammgetjen 102.
Änolllmf 151.
Änorpelfiftet 80.
Äörperberoegung, i^re SSebeutung für ben
£uf 7, 150. Ärappenmäler 68.
tronenfiftet 80. — Dperation berfelben 90. Äronentritt 59. — SSorurtljcile in ber 58e=
tjanblung beSfelben 68. £ut)biquot;inger, 9èad)tl)eile beêfelben 42.
Laminitis 105.
Liquor caustique Vivier 252.
— fern sesquichlorat. gegen ^uffrebä 249.
9)1.
ïïïater, rottje ober blaue 9, 28. SKusfelrtjeuinatismiiiS 112.
Sfiogeltritt 54.
ïlccrofe alä Sluegang ber ^mfentjfinbung 16. — reg;ie llrfac^e bes 3luéfd)uf)enö 17.
—nbsp; beê ^ufbeineS beim Jtageltritt 57.
—nbsp; bei ber Kelje 131.
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^m
SRegtfter.
259
copy;.
copy;^enïelftetluitg, copy;inftue berfelben auf bie
^ufform 159, 172, 190. — einftujj bes 4jufeê auf biefe 193. copy;c^nabeleifeit 187. copy;enïuttg beé ^ufbeineê in golge an-
bauernber 58elaftung 29. —. bet ber
SRelje 120. @oï)Ie, Quetfi^ung berfelben 102. reg;ot)ïenaroon3Ï)uf 180. — copy;erroedjfelung
mit (ïjronif^cr ^ufgelenïêla^m^eit 182. copy;pïintDerbanb 48, 251. (SteingaHe 68.— 3luêfd)neiben berfelben 70. copy;tocffjuf 184. copy;trap, Äranl|eiten beêfelben 228. —
fauler 218. — gtbrome 246. (straPfauIe 228 — eine gierte 230. —
golgen berfelben 232. — öcrroidefte
241. — bösartige 241. — fein copy;ef^toür
241. lt;straf)laquo;rebiS f. .^uffrebê. (strappoïfter, copy;inridfitung beêfetben 6. —
copy;ntjünbung berfelben 22. Stratum periostale 5. — vasculosum 4. @tro£)foï)Ie, Urfadje ber (straïjlföule 231. copy;ubcutiê, S8efd)affent)eit unb SSorïommen
berfelben int ,£gt;ufe 5. (Sublimat, ?DWtteI gegen lt;strat)lfrebä 248.
Sentperatur besect; ^raquo;ufcê 34. — copy;influfe
ber SlerBen auf biefelbe 35. Senotomte. (äitiflusect; anf baê fyoumadß*
ttium 201. ÏIjeeBerbanb 47, 254. Tinctura Jodi gegen ^raquo;uffrebä 249. 3:rad)tenan)ongï)nf 96. ïranfungêfafjigleit beê ^uftorneS 202.
UIcus chondropathicnm 79. Unterfud)ung beê ^raquo;ufeê 33. UnterfudinngSäonge, Slnmenbung berfelben
35. Urfadjen ber ^ufentäünbung 26. — jne=
d)anifd)e27. — tï)ermifd)e30. —(^emifd)e
31. — fpecififi^e 31.
aSerbäüung 95. — oermedjfelt mit 9let)e
95, 111, 137. aSerbrennungen ber 4)uflebert)aut 30. SSerfnödjerung ber ^ufbeinïnorpel 94.
Dnt)d)omQcop 154. Drjuolo 105.
Parachondritis 26.
Parachoadrium beé Jpufbeinhtor^elê 5.
Sßebbtg ober qSebbif 17.
Pedicida 114.
Pedimota 114.
Periost beê j^ufbeineä 5.
Periostitis besect; Jgjufbeineä 83.
laquo;ptjlegmone beê copy;tro^UjoIfteiä 22. — beê
Parachondriums 21, 25. . Spiatttjuf 162. Podolachnitis 7. Podophlebitis 17. Podophyllitis 7. Sßulfation, ein Symptom ber ^)ufentäün=
bung 37. Pumiced foot 153. Pyaemie bie golge raquo;on 9lecrofe ber Jpuf=
leberïiaut 16.
a.
£iuetf(ï)ungenr Urfadje ber ^ufentjünbung 28 — ber gletfdjfoïjk 102.
9le^e 104. 8iteratur 104. — et^molO' gtfdjelaquo; 105. reg;ef^t(ï)tltd)eS 106. - copy;rraquo; fcfietuungen berfetben 109. — Sßefen ber Siei)i 112. — alê Sttjeumatiêntuê beraquo; trautet 113. — 5JJatI)oIogifd)e=3lnatotnte 116. — copy;erlauf 131. — d)rontfd)e 131. — (Sompltcattonen 133. — SBeurQeilung 134. — Urfadjen 136. — S3eï)anblung 143. — bei laquo;Irmee^ferben 150.
3l{eï)t)uf, Uria^en beéfetben 117. — Slnfidjt oon reg;rosect; 118 — oon copy;ontint! 119 — tgt;on copy;tebamgro^Iij 117. — SSelianblung beêfefben 151.
Rete Malpighii, SBef^offen^cit unb SSor= lonttnen itn ^raquo;ufe 6.
3lttngcll)uf 207.
Sïoggen, Urfadje ber 3lel)e 139.
Sarcoptes hypopodos 247. copy;auntbanb, copy;rfranfung beéfctben 203. (scarification bei (Straïilïrcbê 256.
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r|i'
260
Slegtfter.
S8ern.agelung 49. — SSeurtljeilung berfelben
pro foro. 52, 53. SSerfc^Iag f. laquo;Äelje. SSerrounbungen, Urfa^en ber ^ufentjünraquo;
buiig 27. SSoU^uf 167.
SB.
Siiadjetlium beä Jpufeé 199. SBätmelettung am ^mfe 30.
SEBanb, lofe ober getrennte 219.—l)ot)le224. SEBmbretie 107. SBafferrelje 107. SCBoffer^uf 208.
3.
3erfaII beä 4raquo;orneê, Urfact)e beêfelben 183. Sroangtjuf 170. — ^aüamp;er 172. — fpi^er
^)ufe 96. — weiter Jgmfe 169, 208. —
laquo;So^Ienjwangïjuf 180.
V
.
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Dru* oon CSetr. Unjjet {S.1). reg;timm) in Berlin. Scftönetergerftt. 17
JtU
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