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THAER-BIBLIOTHEK.
Die bedeutendsten Fachleute haben sich vereinigt, um in der Thaer-Bibliothek cine Collection von Büchern zu schaffen, welche auf wissenschaftlicher Basis, aber in gemeinverständlicher uud knapper Darstelluugsweise je ein Gebiet der Landwirthschaft, des Gartenbaus und des Forstwesens behandeln.
Der Name Thaer-I die alle an dieser Oollei Mann, welcher der Vatc werden muss mid zu de neues Denkmal ist.
Die Bände der Tha
ler Verehrung Ausdruck,
erfüllt für den grossen
Jodenwirthschaft genannt
die Thaer-Biblicihek ein
naeu nicht in brochirtem
Zustande, sondern siimmriicli lest und geschmackvoll in engüsch Leiueu gebunden zur Ausgabe. Jeder Band ist einzeln verkäuflich
und kostet 2fe Mark,
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eis.
welcher nur mit Rücksiebt auf
eine grosso Verbreitung der Bände so niedrig nonnirt werden konnte, der es aber ermöglicht bat, dass die Thaer-Bibliothek trotz der kurzen Zeil ihres Bestehens bereits in vielen Tausenden von Bänden in ganz Deutschland verbreitet ist.
Das nachstehende Verzcichniss enthält die Bände, welche vor-läufigin die Thaer-Bibliothek aufgenommen wurden; es sind theils ganz neue, theils bereits bewährte Bücher, resp. neue Auflagen derselben.
Die Bücher eignen sich ebenso zum Selbstunterricht, wie zu Lehrbüchern für Lehranstalten und bilden in ihrer Gcsammtheit weitere Fortführung vorausgesetzt, eine fachliche Hausbibliothek, in welcher man bei keiner Gelegenheit vergeblich um Rath suchen wird.
Wo immer es wünschenswerth ist, kommen gute Abbil­dungen in Holzschnitt dem Text zu Hülfe und enthalten manche Bände der Thaer-Bibliothek bis zu 150 und mehr Holzschnitte.
Die Landwirthschaft ist naturgemäss durch die grössto Anzahl von Bänden vertreten, während für Gartenbau und nanicntliehForst-wesen die meisten Bände noch in der Vorbereitung begriffen sind. —
Die Collection wird stetig fortgesetzt und ist die Verlags­handlung immer bereit, behufs Uebertraguug der Bearbeitung neuer Bände mit berufenen Fachleuten in Verbindung zu treten.
Zu beziehen durch jede Buchhandlung.
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Verlag von Wiegandt, Hempkl amp; Parey in Berlin.
Jeder Band
Preis pro Band
einzeln verkäuflich, 1 flAJllK DluLllU 1 rlillV iquot; ^- Eiland 2^ Mark.
H
•nn von Dr. Emil Wolff, Professor an der KönigrI.
landw. Akademie Hohenheim. 2' Auflage.
u.
n v. Dr. r. dlaquo; Goltz. Professor der Landwb'thschaft nil der Universität Königsberg. :gt;. Auflageraquo;
WlPtfPll llllfl WoifloilllQli von Dr. F. Bargtorf, Director der landwirthschaft-nlüOülr ÜUll 11 ölUüllUäll liehen Leliranstalt zu Herford. 2. Auflage.
rißscliiGlite der MwÄiscp von d. w. Llaquo;be m Ldp^. Die MM MmMt s?LSlkA' i!ii,quot;I,ler',,I,v,ror m [^M^-LaiKlwirtliscli, Reclienweseii r^LL^^A ?Ä^Ä Iiiimerwälirenter Sartenlalender ^a;!laquo;^1^1quot;'' ^^t-uhquot;-
LaiKlfirlSGll. MllKlllKlß a. d. landw. AkadwniVpoppelfdoi/bef Bonn. 8deg; Anfl.
Laniwirtscli. FiiiterJai von,.,-. w. Loe.gt;e m Leip^..
^i^'P^HPllt vuu MaxTOn ,lt'quot;1 Borne auf Berneuchcn bei Wusterwitz (Vei-fasser llilull/illllu des Handbaches der Augeltiseberei und des Wegweisers fiir Angler)
rölClSöll Oüllfi W16S611Däll von C. Turretiu, Ingenieur. 2. Auflage.
iSlullGllZuuJll v. A. Baron v. Berlepseli in München u. W. Vogel in Lehmannshöfel.
01]St- UlKl GeillÜSeljail I GrOSSei vonJ.G.Meyer, EandelsgärtncrinUlm.
Ulu Jüp lillU Uli' üeiriel] v.A.Goedde. Herzoglicher Jägermeister in Cobm-g.
aiiziicM id Seläeiaü 1™^'™^ ^™^^-
#9632;11
iüü von Dr. Emil Wolir, Professor in Hohenheim. 7. Aufl.
Gärtiierisclie Vereäliptast v. o.TeiChert, 0^.1^ ZZ^.
von F. Kuauer, Rittergutsbesitzer auf Gröbers bei Halle a. S. 4. Aullage.
Zu beziehen durch jede Buchhandlung.
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Verlag von Wiegandt, Hempel amp; PARey in Berlin.
Jeder Band einzeln verkäuflich.
TU A T7quot;D DTDT THTUTry mis pr0
1 JClALl\quot;DlDLlU 1 n£iJV in engl. Einband 2^ Mark.
TälläkSlläll von E* Ba1')0 iand Hlt;)facker' 2' Auflage.
LA Eerie M MascMnen
schule für Bodencultur in Wien. i. Aufl.
von Dr. t. Knelt', Director der Königlichen Thierarzneischule zu Stuttgart.
Emtam äer tali. Cültnrptazen ~
Wageningen.
Mayer, Professor in
von August Goedde, Herzoglicher Jägermeister in Ooburg.
(iß 10 ZZUCM von '• Hartwig, Grossherzoglicher Hofgärtner in Weimar.
0 1SI1311 vün ^' ^oac'f' Grossherzoglicher Hofgärtner in Darmstadt.
UTflPtflffplllilTl
von ur. u. nerner. jrroi. an ( liehen Academie in jPoppelsdorf.
er Königlichen landwirthschaft-
M nlaquo; (Zucht und Pflege) von Th. Bflmpler, General-Secretair des Gli Gartenbauvereins in Erfurt.
Be- lä Efltwässerni äer Aecter iJ WleseflI
Oec.-Rath inEegenwalde.
M
•ip von J. Hartwig, Grossherzoglicher Hof
gärtner in Weimar.
TliTlH¥iph711Pllt v
anstalt zu Helmstedt.
irector der landwirthschaftlichen Lehr-
til (Bau und Einrichtung) von Baurath F. Engel in Proskau.
(Bau und Einrichtung) von Baurath F. Engel in Proskau.
Der KaManlÄMi
von Baurath F. Engel in Proskau. 3. Auflage.
Ctan. MersDctaEMw. Stoffe
Hohenheim. 3. Auflage.
' quot;,fcquot; iquot;
Pral[tlsclleDesMeffioflslell^e^Ets?nde,'Landesthierarzt in strassbo^
T 11TliHPH Ullfl ^PPPflfiPlIjl-Bjlll
S. Auflage.
auf Jassen und König auf Zömigall,
von
neu bearbeitet von Benner und Kottiermel, Kreisveterinairärzte. 21. Auflage.
Zu beziehen durch jede, Buchhandlung.
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Ptaktifdje
^e^infedton^fefre
für
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Son
Jlugii|l Sundef,
Sanbcät^icratst in (älfaß = Sot^riagcn.
'amp; mxintt yxtimxW'
Unter 5Kttoirfung beg laquo;erfafferä nac^ bcm granaojlf^m beutjc^ bearfccttet
raquo;on
#. ^. #. ^f. ^femmtnö, Dr. phüos.
mr*m.
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SSerlog raquo;on ^k^JfrVT^^nH)eI amp; ^Sare^.
SerlogäSu^anbluna fUr 8anbraquo;trt1Waft, copy;attenSau unb Sorjlwcfen.
1877.
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5Der 9Wenfi$ ^ot mä^tige SBaffen jur Sert^cibigung gegen feine größten nnb grimmigfien Seinbe; aScr er ^at fol^e ni^t jur raquo;eraquo; fimffuns ber laquo;nenbtic^ Keinen, mel^e i^m einen ni^t minber fi^retfraquo; li^cn Srieg Sereiten, atlaquo; ber Siger nnb ber lt;t?ant5er.
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BIBLIOTHEEK UN1VERS1TEIT UTRECHT
#9632;I 1111 llllll INI INI III) I I llll lllll II II 111 III lllllll ifl
2912 767 1
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Woxxtht.
reg;a8 SBefen unb bie na^jlen Urfa^en ber 3nfectton8franf^eiten pnb etjl in neuerer ßeit einge^enb erforfdjt unb erlannt raquo;erben. 3e raquo;erberbltdjer biefe rotd^tigften aller Äranf^eiten für ben (Stnjetnen, ioit für bie SSoftSwirt^ fd^aft raquo;erben tonnen, um fo raquo;i^ttger iji bereu SSefäm^fung. SBa^reub man früher in biefer ^infid^t bottpänbtg im reg;unteln ta^te unb nur ^te unb bo mat ein richtiges Wtittei jur 3t6raquo;e^r biefer geinbe traf, wetjj man ic^t Bc= flimmt, raquo;ie unb raquo;oburc^ fte entfielen, tote unb raquo;omit man i|men 6eiIommen unb i^rer SBerfireitung entgegentreten fanu. Ser sect;err Sßerfaffer belaquo; £)rigiual= raquo;erleg, ber bie 3nfection8frant^eiten im raquo;eiteften copy;inne aufgefaßt bot, ifl für feine öerbienfitjone Strbeit raquo;on ber Societe centrale veterinaire mit ber bou i^r ausgefegten gotbenen SKebaitte im Sert^e raquo;on 800 grauelaquo; belohnt raquo;orben unb raquo;erbient für feine bortreffti^e Seiflung bie Stnerteunung atter SBetbeiligteu, bie i^m ouc^ bereitlaquo; in reifem ÜKage ju ZfyeU geraquo;orben ip.*) Sa ein ä^nlaquo; Itc^eä SBerf in ber bentftben Siteratur bilaquo;^er ntdjt eyiftirte, fo glaubte id^ im ^rioaten unb offentli^cn 3ntereffe, natneutltc^ bet beutfe^eu SJiebbert^cr, S^ierraquo; ärste unb copy;anttätsbebörben ju ^anbetu, raquo;euu id) bolaquo; fransöfifi^e Driginat in bie beutfdje copy;firacbe übertrüge. reg;er Jperr SSerfaffer ett^eifte mir bap berettraquo;tlligft feine 3uftimmung unb bie Herren SQäicgaubt, sect;embe( u. $arfb erflärten fi(b bereit, meine Ueberfejjung atlaquo; einen Sanb i^rer ru^mfid^fl belaquo; fannten 2;^aer=S3tbIiot^ef erfd^cinen ju laffen.
i8ei meinem Uuternebmcu ^atte id^ mid^ ber freunbli^en Untcrftii^ung belaquo; sect;rn. 35erfaffer8 junöi^ft infofern ju erfreuen, als er mir bie copy;efättigteit erjetgte, midb auf bie feit ber Bearbeitung unb sect;erau8gabe be8 Originate, b. fy. feit 1870—1875, geraquo;onnenen neueren (Srfabrungen unb Sntbeduugen aufmerffam ju madden, bie ic^ benn audj biefer Ueberfe^ung eintterleibt ^abe, fo bag biefe bo^cr gteitbfam ate eine raquo;ermebrte unb Berbeffertc 2fuf(age be8 fransöfifd^en DrigtnatS erfd^eint; ferner in fc fern, ate ber sect;err SJerf. fo freuubltd^ raquo;ar, mein SKanufcri^t burebjufeben unb raquo;erf^iebene mir unbefannte ober nid^t geläufige, fronäöfif^e ted^nifdpe 3lu8brücEe unb 9Jeberaquo;enbungeu ref^. ju erganjen mtb ju beriebtigen, fo bag id^ nunmehr boffen barf, in ber lieberraquo; fe^ung überall beu nötigen @inn getroffen ju ^abeu. 3c^ fübte midb geraquo; brungen, beut sect;errn Sßerfaffer für biefe greunbitcbteitcn unb copy;efäHigfeitcn meinen aufnötigen coKegialifd^eu Sani biemittetft öffenttid^ barjubringen.
reg;c möge benn bic8 fteiue SSndlj aueb in beutfe^er copy;prad^e nub im beut= fd^en Sieid^c fld^ einer na^fid^tigen Söeurt^ettung, freuubtid^er Slufna^me unb ja^Ireid^er Sbne^mer erfreuen, bamit e8 ben SÜn^en ftifte, ben i($ raquo;on i^m raquo;ünfd^e unb erraquo;arte.
?üb3, ben 28. gebruar 1877.
@. glrmming.
*) Stlä SJcnjetlaquo; bafür möge ^icr nur bie 2:(jatfa($e angeführt toetben, baß bai Ol'i-ginat raquo;on Dr. SdjmoulenritfcD in Petersburg auf SEoften ber rufjtfden Stegicrung in bie ruffif^e copy;pra^e überfe^t unb gebrudt, anQ on fammtlii^e amtliche S^ieräräte be8 Sron= lanbeS bcrll^ciU vuorben ift.
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^tt^affe - ^tjei^niH.
Seite
(Sinleitunfl..................nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;i
SSon ber 3fnfcctioit................nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 3
A.nbsp; nbsp;3nfection buti) copy;(^moro^er............nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;4
Srttäruiig unb Stügemcineä............nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;4
äooV^toIogiMe Untettu^ung bet copy;c^mato^er.......nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;7
Urf))runa bet copy;^maro^er...........nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;9
S^maro^crsiliat^olOflie.............nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;16
B.nbsp; nbsp; SBitutente Snfcction. — Seilte...........nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;20
etttätung unb SHfgemeinelaquo;............nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;20
Sletiologie be8 S?irulaquo; unb bcv Bitulenten Scant^eiten.....nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;25
3[6for()tion belaquo; Suralaquo;. — 3ncu6ation...... , . , .nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;31
Stttgemcine copy;^nHJtontatoIogie bev anftedtenbcn Stanl^eiten ....nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;37
C.nbsp; nbsp; nbsp;5D!ioämattWe Snfection.............nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;43
3)efimtion unb 2IIIgemetne8............nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;42
2tetiotogie ber ÜKtaSmen unb bee mioämatiWen Scanl^eiteu ....nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;43
Stbfor^tion ber 3Riolaquo;men............nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;51
Stttgcmeinc reg;^mt)tomatoIogie ber miaSmatiWen Sranlfieiten . . '. .nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;54
D.nbsp; nbsp; gaulige 3nfection......... ....nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;56
erltärung unb Slflgemeineä............nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;56
9taturge(äi0te ber fauligen 3nfection.........nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;61
SUgemeine reg;i)mtgt;tomatotraquo;gic ber )5utviben 3nfcction .....nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;63
Sou ber DcSinfection...............nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;67
SJon ber eigcutlic^en S)elaquo;infection............nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;67
A.nbsp; nbsp;Se^onblung ber infectiöfeu Sranl^eiten.........nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;69
copy;$maro(iertrant^eitcn.............nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;69
SBiruIente Sranl^eiten.............nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;74
aRiiiämatiWe Frontseiten............nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;79
copy;eptifäe ffiront^eiten.............nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;81
B.nbsp; nbsp; SBc^anbtung bet burc6 Serpruug mit ben Sronlen inficirten Sorbet . .nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;82
3)e8infcction beä TOcnfi^en............nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;82
S)e8infection ber Spiere.............nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;84
3)e8infection ber Sababcr, ber t^icrif^en Ueberrejle u. f. hi.....nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;88
5Dclaquo;infection belaquo; 9Hijielaquo;.............nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;95
SeSinfectiou ber Suft.............nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;99
copy;cäinfection ber SBo^nungen u. f. w..........nbsp; nbsp; nbsp; 102
£gt;elaquo;infection ber copy;tatte.............nbsp; nbsp; nbsp; 103
2)e8infection ber Sitenba^niBagen...........nbsp; nbsp; nbsp; 107
Sieäinfection ber Oefi^irre, Seilen u. f. w.........nbsp; nbsp; nbsp; 110
5De8iufectiou belaquo; SBaffetlaquo;............nbsp; nbsp; nbsp; Ill
SJeSinfection ber Sto^rungSmittel, belaquo; copy;tro^elaquo; u. f. W......nbsp; nbsp; nbsp;113
(Siebt eä eine raquo;orbeugenbe reg;e8infection ?........nbsp; nbsp; nbsp;115
2)elaquo;infectton8mittet...............nbsp; nbsp; nbsp;116
Sircutnfufa. — SuHJonberobilicn...........nbsp; nbsp; nbsp;lie
atmoftiläriföe Suft..............nbsp; nbsp; nbsp;119
SBaffet..................nbsp; nbsp; nbsp;121
copy;auerptoff unb copy;auerftofftoerbinbungen.........nbsp; nbsp; nbsp;122
copy;al^eterfäure, i^re SSerbinbungen unb SBeranberungen.....nbsp; nbsp; nbsp;125
S^Iorfaure.................nbsp; nbsp; nbsp;127
9Kangon(auren unb beren copy;atje...........nbsp; nbsp; nbsp;127
E^Ior nub S^Iorallolien.............nbsp; nbsp; nbsp;131
copy;cjtoefet uub feine SSerbinbungen...........nbsp; nbsp; nbsp;136
fio|lenftoff unb (eine SSerbinbungen..........nbsp; nbsp; nbsp;139
SPtjrogene.................nbsp; nbsp; nbsp; 140
ätnbere orgonifc^e copy;ubflanjen ............nbsp; nbsp; nbsp; 152
S^lorortige unb arfenitartige SRittet .........nbsp; nbsp; nbsp; 153
SRetaHfoIjc................nbsp; nbsp; nbsp;154
Salt unb feine SJerbinbungen ...........nbsp; nbsp; nbsp;157
Sntalien unb i^tc iBetbinbungen..........nbsp; nbsp; nbsp; 159
ätti^ang...................nbsp; nbsp; nbsp;164
•.............-
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#9632;
-
iittXeitung.
2)ie SieStnfectton ift bte sect;et(ntet^obc tocf^e jum 3tte(J Vt bie organtfc^cn SIemente raquo;egäufdjaffen unb ju jerftören, toel^e bie infection laoixtt unb raquo;on benen bie Suft unb bte feften Körper, ju* tuetfen feltft bie DrganiSmen unfercr J^iere buvt^brungen fein Bnnen.
5Dtan nennt „'DeSinfectionSmittetquot; biejenigen copy;ubftanjen, wet^c imä) p^ftcalifd^e, djemifdje ober )}^fio(ogifc^e SBirtung biefe organi= fc^en Slementc raquo;erfcergen, neutraliftren ober jerftören. 9Ran betrautet ganj fcefonberö als copy;eSinfcctionSmittef bie Wittd, toeldje bie burc^ infection raquo;crfc^utbetcn ^ranfljeiten abmatten.
S)ie !Dc8infection8mittet gleiten bi8 ju einem getciffen fünfte ben (Segengiften, ben SKittefn ber antibotifdjen ^Ket^obe; aber toä^renb biefe nur gegen bie c^emifc^en @ifte gerietet finb, toenben fid^ jene balb gegen bie burc^ organise ,3erfefcung erzeugten reg;afe, ba(b unb am Ijäufigfhtt gegen biefe fc^on tneljr ober toeniger raquo;erbreiteten organi= fdjen Dörfer fetbft. reg;te infection loirb in ber Ü^at jutoeiten burdfj animdif^e ober raquo;egctabitif^e ^Jarafiten raquo;eranlafjt; in anbren gaUen taxd) ßkmente unzweifelhaft organifi^er 9iatur, toelc^e man allgemein „S3irugquot; unb „SWiaSmenquot; nennt; in nod} anbcren fatten enbtidj bur(^ ^robucte ber fauligen 3laquo;fefettn9 orgauifd^er Sorter.
S)ie neueren (Sntbedungen trachten fogar, bie Slnftedung auf #9632;jtoci Slrten jurücfjufü^ren, namtic^ auf (Sdjmaro^er unb auf 3laquo;= fe|ung; bie SlnftedungSftoffe unb bie SDWaSmen f^einen immer orga= nifc^e — öegetab'Uifdje ober animotif^e — Körper ju fein, darauflaquo; ^in würbe bie beSinficirenbe sect;eitmet^obe balb anttyarafitifd|, bate laquo;ntife^Jtif^, am ^raquo;aufigften beibelaquo; jugtei^ fein muffen. reg;ie feftifdjc infection, genügenb begrenjt in iljren Iranfmac^enben SBtrfungen,
Bunbel Slemmiiifl.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;1
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2nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;copy;infeitung,
icürbe, toenn bte neueren Sntbecfungen fic^ kftätigen, nur ein Sampf gegen bte SSernte^rung ber unenbltd) Keinen Äörper fein. 3nbef|en, um nid^t fcefdjntbigt ju ioerben, ber J^eorie ju raquo;te( ju opfern, toer= ben toir in biefem 93ud)e bie nerfc^iebenen ?lnft^ten gelten taffen, tüie e8 für bie ^rayilaquo; bon 9ht|en ift.
Wan toirb fcemerten, bag unfere (SrHärung ber ^eäinfection unb ber infection auSgebe^nter ift, afö gemeiniglich bie reg;d)riftftener fotc^e angenommen tjaben, meldte nur bie infection burd) fc^äblidje reg;afef me^itifd^e SRiaSmen imb Slnftedungggifte jugefte^en; reg;e(afonb 6e= [treitet fogar biefe leljteren, tcel^e er afö fpecififd)e'Äi-anf^eit8urfad)en fcetrac^tet; mbeffen fd^eint e8 unä, bag e8 bei bem je^igen lt;Stanbe ber 2Biffenfd)aft geboten ift, bie 31[nftedung burd) copy;djmaroljer ^in5tt= jufitgen, raquo;oetd^e für bie ^rayiS alsect; eine Slnftedung burc^ einen feften 3lnftedunggftoff, als eine infection erfÄeint, toie fdjon SSerI;e^en in feinem 2lxtifel „contagionquot; im Dictionnaire pratique getrau ^at. dS ift nic^t mel)r mögtidj, biefe ^ran%itsect;urfad)en ju trennen, fo tocnig beim copy;titbinm ber infection, tak bei bem fcer reg;e2infection; bie antifeptifd)eit SWittet ßereinigen fid) fo ju fagen mit beit ^arafiti= eiben. Sllleg läuft barauf I)inau8, bie Sin^eit in ber Sfnfection ^er= jufteüen, fo toie man fie in ber Sfatije ber SSBefen nac^toeift. reg;sect; befteljt eine Ütei^enfotge raquo;on ^araftteu: foldjer, bie mit 6(osect;en 3lugen fic^tbar finb, überge^enb ju ben burd) bie Soupe 3U erfennenben biä ju benen, bie man burd) ein ftarleä äWifroSfop erbüdt, unb enblic^ Drgamten, bie fürjüdj oon S^auöeau, ober SJticrococccn, toelcfye bon fattier entbedt finb. Wan getaugt alfo ba^in, ügt;aS nur Jjtjpotljetifdj ift, um bei ben jerftörenben @afen fte^en ju bleiben; e8 giebt atfo feine befonberen copy;renjen.
reg;ie reg;e8infcction wenbet fid), toie toir fc^on gezeigt Ijaben, balb gegen ben t^ierifc^en Organismus, ber bie Snfection erfahren Ijat, balb gegen baö raquo;on bem Spiere betoo^nte äRebium (bie Suft unb bie betoobnten Socalc), balb enbüd) gegen bie berührten ^ör|)er (copy;efd^irre, Äteiber, copy;treu u. f. to.), fte fcmn auc^ auf ba8 gerietet toerben, toaö man in ber copy;efunbljeitöpftege „Sngeftaquot; nennt, b. 1). auf bie Nahrungsmittel unb copy;etränfe. Sloe biefe Äör^er fönnen burd^ i^re SSerü^rung mit bem DrganiSmuS bie 3nfcction bem. tljierifdjen Sörper
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ajon bet infection.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;3
ntitt^eifen; attein unter biefetn (efeteren copy;efic^tS^unfte fasect;t bte reg;ant= tätlaquo;=^oIijet bte 3)e8iiifection auf, inbent fie fid) im SlKgemetneu mdjt flegen ben t^ierifc^cn reg;oxpex fe(6ft tid)tet.
raquo;Ott bet Sttfccttoit.
copy;in etoaä tieferelaquo; copy;tubiunt ber infection, nad^ ben jejitgen Äenntmffen, erf^eint un8 not^lüenbig oor bem reg;tubtum ber quot;SeS-infection.
SBie toir in bent SBoraufge^enben gezeigt ^aku, inusect; man toer= fdjiebene 2Irten ber 3gt;iifecttou anerfennen. 2Btr werben nac^ eiuauber prüfen: 1. bie Sfnfection burc^ reg;c^maro^er, 2. bie infection burc^ (Jontagien, 3. bie 3nfectioit bitrd; SOtiaämeit unb 4. bie Snfection burd) 3erfefeun9' reg;'efe f^^rfe Unterfc^eibung, wenn man ben !£ijpu8 jeber 3trt fcetrac^tet, ift inbeffen nid)t fe^r genau, wenn man öolaquo; einer Sategorie ^m anberen üfcerge^t, fccfonberS wenn man fie bom ^ractifdjen @efid)t8punfte ausect; Betrautet.' sect;icr, toie 6ei jeber (S(affi= fication fann man fagen, bafj bie 9?atitr feine Sprünge madjt unb man finbet gafle, too man im 3lüeif^ ift, oh man 3Sirusect; ober $araraquo; fiten, SKiaSma ober ein ^robuct ber gau(nisect; oor fid) Ijat. S8 tommen juweiten Somplicationen ber einen Slrt mit ber anbern öor; fo ift bie miasect;matifd)e infection oft complicirt mit ber putriben unb xaii ben copy;djntaro^ertrantljeiten oerBinben fid) juweifen SJiiaSmen ober ^Jrobucte ber gäu{nisect;. inbeffen wirb bie p^fiologifdfe ober raquo;iel* mefjr t^eoretifd)e ^enntnig ber infection geftatten, in äftitten ber oer= f^iebenen patt)o(ogifc^en copy;rfc^einungen, raquo;oetc^e man Bei gieren unb SDJenfc^en 6cofcad)tet, bie untcrfc^eibenben S^oraltere einer jeben Slrt ber infection ju erlennen, i^ren Verlauf unb i^re 9ti(^tung ungeachtet ber Slbweic^ungen p unterfd)eiben, mögen biefe in bem SDiebium obet im Drganiämuä oorfommen.
(Sine tiefe OueEe bon Sfrrt^ümern, con 3l6toeid)ungen unb felbfl raquo;on SSerirrung in ben 31[nfid)ten über bie infection ftnb bie falfc^en SSorfteöungen, toetfy un8 getoiffe te(^nifd)e SBorter an bie sect;anb geben, tBeId)e ba8 Urtt)ei( trüben unb oerbreljen. „SBenn manquot;, fagt SBacon, „anfinge, bie SSörter unb 3lu8brü(fe wie bie SDfotljematifer ju erläutern, um iljre SBebeutung unb %en copy;inn erfennen ju faffetv
'*quot;
ii
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4nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; A. Snfection fautd^ copy;^mato^er.
v toürbe man baburd^ eine grojje Sofyi raquo;on copy;ontrocerfen unb copy;tretttgraquo; feiten raquo;ermetben unb bte ^ovtfdjritte ber Sunft toürben baburc^ urn fo fixerer fein.quot; 3n btefem 93u(^e fjafcen toir un8 fcemttljt, bte jtoetbeuttgen unb Btlblic^en 3Iu8brücfe gu raquo;ermciben. Sitte ^unftauölaquo; brüde, bcrcn toir un8 bebient fatten, ftnb fo raquo;iel toie ntöglidj auf i^re fccfonbere unb auSfcfjfiejjtic^e Sebeutung eingefc^ränft. iffiir tjafcen bonad) geftrefct, un8 Hare SSorftettungen ükr ben copy;egenftanb ju raquo;er= fdjaffen, ben toir be^anbetn, um im reg;tanbe ju fein, fie 9Inbern mit= gut^eUen; bie 3quot;t toirb unlaquo; lehren, ob toir unfer 3laquo;! laquo;laquo;i^t ^^n-
CM
A. Jttfectton burd) ^djtnaro^er.
copy;rllärung unD StUßcmclttcS.
reg;ie copy;c^marofeer finb animatifc^e ober oegetabififdje 3nbiraquo;ibuen, toetc^e toä^renb iljreö gonjen Sebenlaquo; ober toäljrenb einer getoiffen ^Jeriobe i^irelaquo; Sebenlaquo; in ober auf bem Körper anberer (ebenber ZUtxt tootinen unb iljre S^a^rung fuc^en. !I)ie 3^1 ber copy;djmoro^er, toeld^e man bei unfern sect;ausect;tljierett fennt, ift fe^r grofj unb noä) tagK^ raquo;erben fte burc^ bie ßntbedungen unferer copy;etc^rten raquo;ermetirt. SWan lann fagen, bafj jebe £{|ierart copy;c^maroljer beherbergt unbraquo; e8 fogar copy;c^maro^er giebt, in toe(cf)en noc^ SSefen i^re SBoIjnung ^aben, toefc^e für fie felbft S^maro^cr finb. ?angc 3eit fannte man nur (Bi/xtia-ro^er, toe(df)e mit bloßem Sluge ft^tbor finb unb man unterfdjieb fte in £gt;autfd)ntarot5er unb ßingetoeibetoürmer, ie nadjbem fte auf ber ^raquo;aut ober in ben copy;ngetoeiben too^nen. SBeit entfernt, i^nen eine Irantmac^enbe Urfadje jujuf^reiben, betrad^tete man bicfe SBefen atlaquo; raquo;on ber 5Ratur ju einem ^eitfamen Sinflu^ beftimmt. copy;o beljau^te* ten Slbilbgaarb unb @öfee, ba| bie Saufe jur copy;ntfernung ber t5on ber sect;aut obgefonberten raquo;erborbenen copy;äfte bienten unb bag bie copy;n= ^etoeibetoürmer bie SSerbauung beförbern, inbem fte bie überftüfftgen copy;äfte ber copy;ngeweibe ^intoeg nehmen. Slnbere bagegen (Seutoen^ötf, Slnbr^ u. f. raquo;.) fdpieben ben copy;djtttaro|ern bie raquo;erfc^tebenften reg;xcinU Reiten gu: ben copy;ur^fatt, ben copy;corbut, bte Torfen, bie ^Jcft, bie SBttflfc jc; fie festen copy;c^marofeer raquo;oraulaquo;, too bie SBiffenf^aft fte nte= ,ma(8 nad^getoiefen ^at. ^terärgtlid^e Smfirifer gelten einen SBurm
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(Srtlärung unb MgemeineS.
unter ber 3laquo;n9ef raquo;m copy;e^trn ober am Sifter be8 sect;unbe8 für bie Urfadje ber Sfugenblranf^ett berfetten; man fefete einen SBnrm in geicijfen SDtouIentjänbungen be8 ^ßferbelaquo; raquo;oraulaquo;. 3e^t Ijat man burd) baS SDiüroffop eine beträchtliche Slnja^I auimalifc^er unb begctabitifcfyer copy;c^maro^er erfannt, toetc^e man mit @runb als Urfac^e einer 9Jhnge öon ÄranHjeiten betrautet; toir toerben alsbatb bie reg;d)maro^er a(ä Äranf^eitäurfac^en erlennen, too man fie nodj raquo;or 20 Sauren nid)t psnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;als foldje raquo;ermüdet ^at unb bie Sntbedungcn ber sect;erren sect;at(ier,
GEljauöeau u. 31. bcrei^tigen unä faft, bie Slnftedunggftoffe aU raquo;egetaraquo; Hlifdje copy;c^maro^er ju betrad)ten.
68 wirb je^t tootjl angenommen, basect; bie (Sdjmaro^er nic^t bag ^ßrobuct biefer ober Jener Sranf^eit feien, bafj fie überhaupt fic^ nid^t ftjontan entoidetn, loie Stubol^i, 93remfer u. 31. annehmen; fie t;aben tljr eigenes Seben, i^ir befonbereä 2Befen, wie jebeä anbere copy;efc^öpf unferer (Srbe, unb fie fiebetn fid) auf einem Spiere an, inbcm fie t^m eine Äranf^eit berurfadjen; o^ne fie toürbe ba8 Styer, auf bem fie teo^nen, ftdj ber beften copy;efunb^eit erfreuen. ?eudart nimmt fo= gar feine befonbere ^ran^eitSantoge an, toetdje bie (Sntwidhtng biefer copy;d)maro^er erleichtern; biefe 3Mage toirb nod) allgemein in ber ntebicintraquo; fc^en 3Bclt angenommen, um bie Ieid)tere Sntmidlung ber (£d)marc^er auf einem 3nbioibuum, als auf einem anbern, ju ertiären. äRan fann ni^t me^r 3ugefteljen, ba| bie lt;2d)maro^er ni^t bie raquo;irftid)e Urfa^e ber Slnftedung in ben Äranffjeiten feien, tDe(d)e fie raquo;erantaffen, mau tann jegt ntd)t me()r jugefte^en, ba| eä in ber ^rä^e 3. SB. neben ber $rä^milbe noc^ einen befonberen S(nftedunglaquo;ftoff gebe, ben bie $rä£= milbe in fic^ aufnehme unb burd) toeldjen fie bie Äranfljeit mitt^eiten fönne. @8 ift jeljt auägcmad)t, ba| bie reg;d)marol5er bie Urfadje ber ÄranJ^eit unb boä SJtittel ju il)rer Slnftedung finb.
3tebe ^ierart ^at i^re eigenen lt;2d)maro^er; e8 giebt (ec^ma= ro^erarten, jDefd)e man nur auf biefer ober jener Tierart finbet; ba= ^in gehören pediculus capitis, bothriocephalus latus unb oxyuris vermicularis beä 3J?enfd)cn; taenia crassicollis ber Äa^e, echinorhynchus gigas beä copy;c^ttjeinelaquo;. @S giebt baoon anbere, raquo;etc^e mandjen Xfykv arten gemcinfam finb; fo finbet fid) ber Sticfenffmtourm bei aKen gleifc^freffem, bem ^ßferbe, bem Siinbe unb felbft beim SRenfdjen, bie
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6nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;A. Sufection burd^ @(^marofelaquo;r.
Sridjine 6et foft alien copy;aitgetfiteven; distomum hepaticum hd beti aBiebcrfäuern, (gtnljufern, 'JJtcf^äutern, ^aget^ieren, iBeutett^tcrcn laquo;nb itim Timmen. 3nbeffen ift e8 fetten, bajj berfetk copy;^maro^er ftc^ auf feljr raquo;erfd)tebenen ^tevavten fmbet, unb faft nnmögli^, bag ein copy;d^maro^er auf ber gleiten (SntoidrungSftufe Bet einem copy;äugctljicre laquo;nb einem MtHütigen J^iere o^ne Unterfc^ieb raquo;ortommt.
S8 giett eiire gro|e 9lnja^ reg;cfgt;maro^er für jebe ^ierort; fo fennt man bereu 40 his 50 beim ÜKenfcfyen, 25 6ilaquo; 30 beim quot;jpferbe, 20 biö 25 beim SHnbbiefraquo; unb beim sect;unbe (Jeudart). reg;ie finben fic^ in ben öerfdjiebenften Organen, I)auptfä^ü^ auf ber sect;aut unb in ben copy;ingeiDeibeu; e3 giebt njeber tiefe nodj oberfläd^Ii^e @eraquo;ebe, bte nid)t ber Simcanberung einelaquo; copy;^moro^erö ausgefegt toärcn; fo= gar ber g-otug in ber copy;ebärmutter fann babon ergriffen laquo;5erben. @8 gibt @d)maro^er, bie auf bie8 ober jenes Drgan, auf bieä ober jenelaquo; copy;ewebe befc^ränft finb; fo finbet fidj bie Sric^ine nur in ber SOteMfafer, ber 9tiefenfpu(murm nur in ben Urtieren; anbre giebt laquo;8, bie äiemlidj überall leben, ioie bie ginnen belaquo; copy;djtoeinelaquo;, bie ^djinoccen u. f. to.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;^
@8 giebt copy;c^maro^er, toetdje ber Suft bebürfen um ju leben anb toefd)e man nur auf ber sect;aut unb an bem ber Suft jugäng= üdjen ÄiJrperfteHen finbet; biefe reg;d)maro^er gehören bann gu einer ^ö^cren joologif^en Drbnung; allein ber Drt, too fte fidj aufhatten, iann fid) noc^ tief im Sorter befinben, musect; aber mit ber äußeren Suft in Skrbiubung fteljen; toie e8 j. S. bei ben DftruSfaröen ber gaH ift, toeld^e man in ber -Kafe ber copy;c^afe unb im ärtagen be8 ^Pferbelaquo; finbet. Sei ben Sögein giebt e8 vermöge ber Suft^öl^len mit 9fef^iration8organen auSgerüftete copy;c^maro^er in ßörfert^cilen, too man ganj erftaunt ift, fte ju finben, toie copy;erlac^ unb ^wn^el beinbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ! I
tgt;er inneren Jäufefuc^t ber sect;ü^uer conftatirt ^aben.
Um bie Se^ire raquo;on ben copy;djmarotseru rid^tig aufjufaffen, ift e8 erforberlic^, bie 5ftaturgef^ic^te biefer STrt oou Snbioibuen genau ju ftubiren. reg;ie SBiffenfdjaft ^at nod) lange nicfyt i^r te^tclaquo; 2Bort in biefer sect;tnfi^t ge^rod)en; toir femten nod^. ni^t alle gfiften^ißelaquo; btngungen ber oerfd^iebenen copy;d^maro^er; toir fennen überhaupt nt^t alle 9Ketamor^ofen, toeld)e fte burd)ma^en raquo;ö^renb tyreö 8ebenlaquo;
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3oi)^tjtfgt;olo9ttöe Unttrfu^ung ber copy;^marofeer.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;7
unb 8let(f)B)o^ finb bie8 raquo;efentli^e Umftanbe, bic evforfcE)t toerbeit itnüffen, für bie SDtcbtctn noc^ me^r, d8 für bie Zoologie.
3oo=Mt)tol08ifd)c Untcrfu^unß tier e^motofecr.
reg;ie copy;c^niaro^er fcitben ni^t eine gamiüe in ber iftaturgefdjt^te laquo;nb traquo; giefit bacon fa[t in aßen copy;äffen. (58 giebt Slrten, tüetc^e nid)t immer ati copy;^moro^er ejtftiren, fonbern nur in i^rem auSge= tinbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; fcilbeten 3uftanbe, inbem fie i^ren Saroenjuftanb im SBaffer ober im
feuchten 33oben verbringen; anbere finb nnr reg;d)marofcer toalirenb i^relaquo; #9632;garoenjuftanbelaquo;, j. 33. bie DeftruSarten. 2)a^er unterf^eibet man temporäre unb permanente laquo;S^maro^er.
(58 giebt leine eigenttirfjen copy;^marofter unter ben aBirbelt^ieren; mä) nic^t unter ben aKoüugfen; bagegen finb fie J$fo$| unter ben Dtingctt^ieren. 3n ber klaffe ber Snfecten finben teir fie kfonberlaquo; unter ben Dipteren: bie DftruSarten, bereu i'aroen oft copy;c^marotjer unferer copy;äuget^iere finb: hypoderma bovis, beren Saroen in ber ^)aut be8 9iinbüie^e8 raquo;orfommen; cephalomyia ovis in ben copy;tirn= ^ofilen be8 copy;c^afelaquo;; gastrus equi im ÜJJagen beö f ferbelaquo; u. f. to.; hie Saulaquo;fliegen unb bie g(ö^e finb immer copy;(f)marofeer. Unter ben ^albpgtern finben toir bie Sri^obecten belaquo; sect;unbe8 unb anberer copy;äugett)iere, bie Siottjeen ber 35ßgel unb befonberlaquo; bie Saufe, non benen (wie auc^ raquo;on ben g(ö^en) e8 für iebe S^ierart eine befonbere ?lrt giebt. (58 giebt feine copy;cfymarofeer unter ben gokoptereu, ben ^menopteren, Sepibopteren, Drttjopteren unb ^europteren, minber nicEgt;t unter ben SKtjriopoben. dagegen bitben bie 9lra(igt;niben ein ftar!e8 Kontingent, beginnenb mit ber gamitie ber üKilben, mo toir bie copy;amafulaquo;, bie reg;erman^ffu8, bie 3jobe8 unb bie raquo;erfd^iebenen SRitbengattungen ber Stäube antreffen; biefer dfaffe gehören ouc^ bie •Singuatutineeu an, bereu SebeuSioeife berjenigen ber sect;e(min%n (f entaraquo; ftomen) ä^nlid) ift. Unter ben Sruftaceen femmeu nur au8na^m8* toeife copy;cf^maro^er oor. dagegen ftnb fie jafjlreid) unter ben äBürraquo; mern, wo man in ber gamilie ber laquo;Ringelt^iere bie copy;rupfe ber SBIutegcI, bie 9?ematoben (Stellen, copy;putwürmer, Dj^uren, geberwürmer, copy;piropteren), bie Sric^inen, bie 3:rilt;f)ocep^aIen, bie reg;od)mien, bie copy;putwürmer unb bie (5(^inor^nctgt;en finbet. 3n berfelben copy;äffe
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8nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;A. gnfecticn burd^ copy;^matofeet.
ftnben totr unter ben f (at^elmint^en bie gamUte ber 9iematoben, bie nuv au8 copy;d^maro^ern befte^t (copy;iftomen, 9Wonoftomen, sect;emtjio^ men u. f. to.); bie Gteftoibeen, toelc^e man in ben Qüingetoeiben üer= fd^iebener gifdje finbet; bie Siguten unb bie Sotyriocepljatcn. unb enb= lic^ bie Sanioiben, bon bencn e8 nadj Victor (5aru8 me^r aiS 200 Slrten giebt. Qi finben ficfj feine copy;^maro^er unter ben (Sdjinobermen^. ebenfo toenig wie unter ben ^otypen unb 3jo^l;ten; bagegen finben wir unter ben ^rotojoaren bie Oregarinen, bie im ^uftanbe raquo;ottraquo; fommener Siliere immer reg;(^marosect;er finb; bie ^ßforof^ermien, bie man in ben giften, bent copy;^fcettte, bem Äanindjen finbet, finb o^ne ^weifet ^rotojoaren in eerfd^iebenen (£ntot(f(ung8graben. 3Bir ^abeu alfo bie unterfte Stufe beä Söierrei^S erreicht unb man !ann nid^t mit (Sic^er^eit entfd^eiben, ob bie SSefen antmalif^ ober raquo;egetabiüfd^ ftnb. SSir muffen je^t bie copy;c^maroger ber ^ßflöngenrei^S in Sßc-trad^t jie^en, too toir bie 3nfuforien, bie Vibrionen unb bie SSorticeßen antreffen, bie ficfy in ben in 3erf^laquo;ng begriffenen eitoei^altigen gtüffigfeiten finben.
Wftan hmt tmr erft eine bef^ränfte gafyi raquo;on copy;d)maro^ern be8 ^ftanjenreid^, bie auf unfern Spieren lebett unb aüe gel)i5ren ju ben niebrigften Slrten, borjügti^ 3U ben copy;jampignonlaquo;; übrigen^ ber= me^rt fic^ bie Sa¥ tgt;ev befannten raquo;egctabitifdjen copy;djmarofeer taglid^ unb burd^ bie oegetabitifdjen reg;d)maro|er toirb ber contagiöfe ß^arafter bieter Frontseiten ert(ärüd), für toetdje man bis ba^in einen SJimS ober ein SDftaöma annahm. Cljtie milaquo; bei ben gntbetfungen ber Herren fallier, ^urn u. 1. aufeuljatten, toetd^e in ben berfdjiebenfteti Franf^eitcn (ber ßiboteva, ben tt^öfdjfelaquo; Franl^eiten, ben STOafern,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;L
ben (Sd^afpodfen, ben Fu^oden, bem 9iofc u. f. to.) iWifrofoHen, b. ^ eine organifirte ^eUe unb getoöfmlid^e reg;d)immc(bitbung*) entbedten,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;I
muffen mir bie SßegetationSgebilbe nennen, tDetd)c ben gacuö, bie Herpes tonsurans, ben Ä(aueiiau8fd)(ag unb raquo;ieKeid^t audj bie gleiten überhaupt berantaffen; ioir muffen etenfo bie ^ftanjengebilbe namhaft machen, toeld^e bie (Sd)toämmc(jen ber Äinber, oieüei^t aud^ bie Stylen
*) b. 1). eine berfc^tcbene ^ffanjenform bet gelBö^nlid^en (Sc^immeUjirje: ober einen aHottc^ifd^en 3uPanfa betfelben.
b
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Urft)tung bet (gd^maro^er.
?
belaquo; 9itnbtnelsraquo;claquo; unb teftiramt bie Sungenentgttnbung ber SSogel (pneu-momycosis) raquo;eranlaffen, e6en[o toie bie Sranl^eit ber (Seibenraupen.. 3Ran ^at mitunter bie pftanjticfjen S^ampiflnonlaquo;, bie ben Äarfcunfet fcilben, ben SKe^Itau unb SSranb ber copy;räfer als ^Sarafiten unferer Spiere anaenommen, bie fic^ im Styierförper in 33acterien umtiitben;. afcer toir meinen, basect; bort feine toirfttcfye @c()maro^erfranft)eit tior^ ^anben ift unb toir toerben biefe 3lrt Snfection mit ber miaämatif^en infection unterfudjen.
Uriprnnn belaquo; laquo;dimoroljcr. — 2)ie grage üter ben Urfprung, ber copy;cfymaro^er ift raquo;ielfac^ ertoogen unb lange £e\t fyat man in i^rer copy;nttoidfung im 3nnern ber Organe unb copy;etoefee, in i^rer fo fdjneKen SSerme^rung, einen 33etoeisect; ber frontanen Srjeugung erfcltdt. SÖtan er= fanntc, bag unter getoiffen günftigen Sebingungen ftcf) fettjitänbige DrganiSmen in ben copy;etoefien ober ben gfüffigfeiten be8 S^ierförperä unb jtoar tei^ter in pat^ologifc^en ^ßrobueten, afö in ben p^fioforaquo; giften copy;etoefcen enttotdetu, bie i^rer sect;orm nadj raquo;erfc^ieben finb: raquo;on ber einfädln gtüe bis ju einem ^öljer enttoidelten 2Be)en. 2lßein bie neuere SBiffenfd^oft ^at gezeigt, baß bem nic^t fo ift; fie Ijat 6e= toiefen, bag biefe SBejen fi(| aug @ieru enttotdeln unb bag man im Mgemeinen ungeheure SKengen beffelfcen in ben SWuttert^ieren finbet; fyix ftnb atfo bie SBorte „omne vivum in ovoquot; ber WuSbrud ber Sßa^r^eit. Swammerdam unb Redi ^afcen, inbem fie bie Sntfte^unft. unb bie äßetamor^ofen ber Snfeftcn fennen lehrten, fo gu fagen ben Seg 'ju ben neueren (Sntbedungen oorbereitet (Senfart). Snbem IßaüaS erfennen lehrte, tote bie (Sier getoiffer ßingetoeibetoürmer i^re SBo^nt^iere mit ben copy;fcrementen oertaffen, toie fie längere ßdt im SBaffer ober in ber feuchten (Srbe i^r Se6en fortfe^en unb bag fie raquo;on ba aus mit ben SRaljrunggintttefa in ben Körper ber Sintere jurüdfe^ren, ^atte er ben reg;runb ber grage erfagt, aber bie SBege unb Sftittet toaren i^m unkfannt. 3lud) falj taan aläbann copy;ele^rte, toie sect;artfoder, SÄiiKer, SSIod, @ö^c, eine 6efonbcre luftedungöfa^igraquo; feit mittelft 3)urc^bringung ber copy;etoebe für einen getoö^nliAeren llr= fprung als bie (änttoid(ung aulaquo; bem @i annefimen. Snbeffen famelaquo;. Stubotplji unb 33remfer auf bie fpontane Sntwidlung jurüd. SKan mug oon ba an, fagt Seudart, auf bie neueren Spodjcn übergeben,.
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10nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;A. Snfection butd^ copy;c^maro^er,
urn etnerfeiW copy;icbolb bte copy;egentoart raquo;on (Smbrtjonen in ben Stern quot;ber SingetoeibchJürmer tetoeifen unb anbrerfeitlaquo; (Sfdjrtdjt jncrft eine SBonberung unb benjenigcn ber Snfecten analoge SWetamorp^ofen ntutlj= laquo;iasect;en ju fe^en; bie copy;ntbecfung bon copy;tecnftrup ü6er bie atoedjfelnraquo; ben (Srjeugungen giett cnbiic^ ben richtigen 2luff(^Iusect; in biefcr forage. reg;ie Sntbedfungen bon copy;teenftrup würben fceftätigt unb raquo;ersoöftänbigt tmi) bie 9lr6eiten raquo;on raquo;. copy;iebotb, raquo;an 33eneben, Süc^enmeifter, Saufcner, ?eurfart, 3?ird)oiraquo; u. f. w., weW)e unfere Äenntniffe in biefer ^rage fcebentenb erweitert tjaten unb toet^e un8 geftatten raquo;erben, einige aCgemetne @efe^e aufsuftetten, o6gtei(^ bie 3lrt unb SBeife ber #9632;Srjcugung tei jeber 9lrt raquo;erfd^iebcn ift.
!J)er gröjjte J^etf ber lt;£c^maro^er ntac^t nodfj äußere SOJetamorraquo; ^ofen burd^, 6eraquo;or fie i^ren raquo;oKfontmenen 3uf1'an,:, dangen; ber (Smbrt^o, welcher au8 bem (Si entfielt, raquo;irb nac^ einiger ßdt jur Sarce unb fiernadj pi einem raquo;oKtontmen fortpflanjunggfä^igen STljier. Oft weicht bie ^ornt %belaquo; entfte^enben SSefenS, beö Smrfc^o ober ber Soroe, fo fetjr raquo;on berjenigen besect; au^gefcitbeten J^ierelaquo; ah, bajj man e8 juwei(en unter biefer abioeiefyenbcn gorm a(8 ju einer anbern 9lrt gehörig befdjrtefcen ^at. Daffefte ift aud^ tei (ac^marofeern be8 ^fiou' jenreic^S gefd^e^en unb jtoar häufiger, als man nodj im Mgemeinen •glaubt, (^atlier).
reg;ie J^icre, toetc^e nur im Samnjuftanbe copy;(^maro^er finb, toie j. 33. bie Deftrulaquo;, fommen nur in iljretn freien ^wf^nb6 jur ^eugunggreife; aber ^ier ift fdjon ba8 raquo;eiblid^e Stjier barauf 6e= bad^t, bie (Sier an einen geeigneten Drt ju legen, too bie Smbr^onen bie J^iere ober bie Drgane finben !onnen, toelc^e fie betjerbergen müjfen. 3)ie8 gefdjieljt mitunter burd^ einen copy;tid^ an bem Jljicre felbft, too bie (Sier bis jur Steife be8 copy;mbr^o raquo;erbleiben; bie8 ge= fdjicljt jo ber ^eit, too biefer burd) raquo;erfc^iebene jSSorgänge, erinnernb an biejenigen, toM)t toir bei ben (Singetoeibetoürmern betrauten toerben (in betreff ber DeftruS burd^ SSerantoffung ber Spiere jum Sedfen, in ^Betreff ber copy;orbiaceen burc^ befoubere SBanberungen ber @mbr^o= tten u. f. w.) an ba8 geeignete Drgan g^ongt, too er eine erfte HDtetamor^ofe burd^mad^t unb jur 8arraquo;e wirb. 3U einem beftimm= *en ^itpwnW8 raquo;Älägt bie Sarbe ba8 Drgan, fei e8 auf natürlichem
I
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I
Urf^rung ber @^marofeer.
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laquo;
SBege (mte bte Oeftru8=Sarraquo;e beS ?Pferbesect; mib belaquo; copy;d^afclaquo;), fct elaquo; auf einem 2Bege ben fie gefcalmt ^at, toie bte DeftruSiaröe unter bet sect;aut belaquo; 9Hnbe8.
Slnbere copy;c^maro^er, unb uantentlidj augev^att be8 S^ierclaquo; Menbe, bie Saufe unb SDWben,. entoicfefn fid^ auf getoityntidje 3lrt; tie Sier Werben auf bie £)aut ober .in bie sect;aare gelegt, jutoeiten an tie änjjcrften (Spieen, unb bie (Smtn^ouen machen il;re äWetamorraquo; pljofen burc^, o^ine i^r aBo^nt^ter ju öertoffen; eine copy;eneration folgt ter anberen auf bemfelkn Körper.
3in ^Betreff ber üBrigen copy;camp;maro^er, nantentlicfy ber (Singetoeibe= tDÜrmer (ben Oxyuris vermicularis nac^ Seucfart ciedeid^t ausgenommen), fann man fagen, bog fie ju einer OrtSoeränbermig iierurtt;ei(t finb unb bag fie bie raquo;erfdjicbenen ^fjafen i^rer copy;nttoidetung nic^t auf bem= felben 3nbtbibuum burd)mad)en fonncn; bie SBanberungen finb jur (Sr= Haltung i^rer Slrt not^toenbig. S)asect; Sefcen eines unb beffeften @c^ma= roijerlaquo; bcrt^eilt fid^ auf jtoci ober me^re SBo^nttiiere, oon benen ba8 eine bag junge unb unentotcfefte S^iier, bie Saroe, te^crftergt, ba8 anbere ba8 reife jar gortpflanjung fähige 2^icr; juwetfen finb biefe SBo^nt^tere nur üerfd)iebene 3nbitgt;ibuen, toie fcei ben Sridjinen; anbere SDfate finb e8 raquo;evfdjtebene Strten unb feffcft oerfdjiebene copy;attnngen; fo ^at bie taenia crassicollis ber Äa^e i^re Saroe in ber Sefcer ber 3J?auä; bie taenia marginata be8 sect;mnbesect; bie irrige in bem Sfte^ teg copy;c^afeS; bie taenia solium besect; 3Jfenf(^en ^at fie im ^flgeloefce belaquo; copy;c^tocincS (bie ginne); bie taenia coenurus besect; JpunbeS ^at fie in ben copy;cljirnljänten beg copy;c^afeg; bie Sigulen ber SBafferoöget Ijaben i^re Sarcen in ben SBeigfifdjcn; bag Echinobarthium des Roches ifl ber Boufommene ^''f*011^ eilie8 copy;c^marofjerg raquo;erf^iebener (Sruftacecn; tag Distomum hepaticum beg reg;d)afeg I;at ofjne 3raeifef \^ni Saroe in ten 3)Jotlugfen fumpfigen Sobcng, efcenfo bag Distimum echinatum ber Snten; fo ift ouc^ bag Peutastomum taenioides beg sect;unbeg bag raquo;oüfommene Xtytx aug einer Saree, bie man unter bem Seamen „Pentastoma denticulataquot; ber SBiebevfäuer betrieben ijat.
Oft fmb bie Saroen atg befonbere ber gamilie ber deftoiben ange^örige Slrten 6etrad)tet toorben; bie gleifdtfreffer beherbergen im Slttgemeinen bie raquo;oKfommenen 'Htym, raquo;oä^renb bie ?artgt;en fic^ mct|t
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12nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;A. Snfection burc^ S^matc^er.
ki ben ^ßflanjenfveffern finben; bte SldeSfreffer fatten bie Ttitte jtoi= fc^en betben.
reg;tc meiften Sc^maro^er legen Ster; einige gebaren teknbe Sunge ober raquo;tetoe^r lebenbe copy;ier (Jric^inen). reg;a8 S008 ber Sier, toelc^e fie te^en, ift feljr bevfdjieben; einige bleiben an betn Orte, an toelc^eri fie gelegt finb, Us ju it)rer Steife nnb bent 5tn8trie(^en ber copy;mfirtjonen; anbere entfernen fidj mit ber Qut oon i^ren SEragern, urn aEe 3lrteit ber iBertoanbtung bur(I)jumac^en. (Sinige toerben mit ben Sycrementen auSgettorfen, wie elaquo; ber gaü ift bei ben 33anbraquo;ürmern unb bem. grij^ten S^eif ber SingetDeibetoiirmer; bie Sier ber copy;cbmaro^er ber 9tefpiration8toege (Strougylus, Pentastoma Taenioides) tuerben mit bem copy;cfjleira bei ber copy;ypectoration auggetoorfen; biejenigen ber ^)arn= toege (^iefenfputourm) ge^en mit bem sect;arn ab; biejenigen, toeWje fid) im State befinben, ioie bie Strongylus armatus, basect; Hematobium,. burc^bo^ren bie äßänbe ber Singetoeibc, jutteifen bie (Sefajje ber sect;orn= organe unb mifdjen fid) entmeber unter bie copy;jxremente ober unter ben sect;arn; anbere burdjboljren bie copy;etoebe unb raquo;erbreiten fid) überaK im Körper nac^ Slrt ber jungen S;rid)inen; bie6 nimmt man bei ben 2lugenfabennjürmern an; anbere enbiicb üeranlaffen copy;efc^tüüre unb fetbft 3lbfceffe (Filaria medinensis) unb gelangen fo an bie Sfafjenraquo; toelt; biefe leiteten SBanberungen erfoigen häufiger oon ben Smbr^onen, ate raquo;on ben (Siern.
S)ie gruc^tbarteit ber Singeloeibeioürmer belauft fid) auf Jpunbert* taufenbe unb felbft auf SDlifltonen; baljer tonnen burc^ ungünftige Um= ftänbe Saufenbe berforen ge^en, o^ine bag eS fur bie (är^altung bev 3lrt copy;efa^r braute. 3)er 3ufaß JP 6et biefer au|erorbcnt(id)en grud)t= barfeit ber sect;aupt=factor jur Srijaftung ber 9lrt ber berf(|iebenen (Singemeibenmrmer; er muß fo ju fagen bie SSejieljungen jtoifc^en beiben Prägern unb baburd) eben bie jufäffige Uebertragung raquo;ermittctn; biefe Umftänbe finb gliidtitbermeife fetten. Seudart nimmt an, bag eine Taenia, toeld)e burd)fd)nittlid) jloei 3at;re lebt, loäljrenb biefer ^eit 1600 copy;lieber ^robucirt, oon benen jebeS 53000 gier enthält,, alfo im copy;anjen 85 äWißionen @ier; ba nun aber bie Qaty ber S3anb= toürmer beinahe biefelbe bleibt, fo mujj man annehmen, bag im S)urdj= fc^jtitt con biefen 85 SWiKionen @icrn nur ein einjigeä jur Snt=
Im
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Utftrung ber copy;^maro^tr.
13
totcftung unb auf feinen raquo;etf^iebenen SBanberungen gur raquo;otten 9ieifc #9632;flefangt.
Sttd^t afle Drte, too bte Ster abgelegt toerben, jtnb i^rer Srraquo; Ijoltung unb Snttoicffung günfttg. S5ie SBebütfntffe fmb nac^ ben Slrten raquo;et[djteben; alle bebürfen einer getoiffen geu^tifl^it; Mtfe Sier ^akn im Itlgenteinen eine gro|e SBiberftanbShraft unb man ^at ge= funben, baft fte burdj bie giftigften copy;ubftanjen, toie 3lko^ot, %zxpm= tljinol, S^iromfäure, nic^t angegriffen tourben. 3uiDetten wtft ^M concentrirte giftige Söfung fte nic^t an, toä^renb eine raquo;erbännte Söfung fte jerftört (Vis). (Sinigc Sier ^a6en eine ftarfe toiberftanblaquo;fräftige (Schale (Ascarides), anbere Hebrige sect;üllen, mit benen fte an ben ^Pftanjen feftflcben (Pentastoma taenioides), onbere Werben noc^ Bon letenben Reiten belaquo; äRuttert^iereä fcegteitet, toeldjer lijdi fortfäf)rt ju leben unb fogar fic^ ju bewegen (Taenia).
SBenn bie Sier bie ju i^rer (Sr^altung not^toenbigen 93cbtn= jungen gefunben l^aben, fo wirb fidj ber Smbr^o entwideln unb allaquo;= Jbalb baö (Si raquo;erlaffen; ^ier finb bie Mittel unb SBege no^ fe^r raquo;er= fdjieben; aber e8 würbe ju weit führen, ftd) bamit ju befcfjäftigen; im Slögemeinen mug bie (copy;djale aufgelöft ober bnr^broc^en toerben. SQSenn ber Smbrtjo beftimmt ift, ftd) bort ju entroideln, too er baS Si raquo;erlaffen ^at, fo bleibt er bort; aber e8 fontmt fe^r oft öor, bajj er atöbann eine neue SBanberung ju machen ^at, um ftd) raquo;otlfommen laquo;uSjubilbcn. copy;e^r oft, toenn ber GEtnbrijo im SBaffer ober auf ber feudjten Srbe ftdj enttoidelt ^at, fuc^t er raquo;erfdjludt ober eingeat^met gu toerben, um in bie (Singeweibe jn gelangen, fo finben bie 3Bieber= iäuer copy;lieber be8 SanbtourmS, bie ftifät raquo;erffinden bie Sier raquo;er= fdjiebener Singetoeibetoürmer; bie SSo^nt^iere ber Smbrtjonen raquo;erben ptoeilen felbft raquo;crfd^Iudt (jßiftomen finben ftc^ in ben copy;djneden unb toerben raquo;on ben Snten raquo;erje^rt); jutoeiten burd^bo^iren bie Smbrtjonen tie copy;etoebe unb bringen in bie fcerfäloffenften Drgane ein, toie raquo;. copy;iebolb unb SJteijjner oft beobachtet ^aben; bie erfte Slrt ber SBanbenmg toirb mit bem tarnen „^afftee SBanberungquot; bejeidjnet, tie anbern finb f. g. actibe.
$Wa^ einer me^r ober toeniger langen SBanberung fommt ber XSmbr^o jut 9iu^e um, toenn bie Umflänbe günfiig finb, auSjutoadjfett
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14nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;A. 3nfection butd^ copy;^marcfeer.
laquo;nb fidgt; ju Stetamor^^ofeu für eine raquo;eitere gnttoidtong raquo;orjubereiten; fobann fapfeft er ft^ oft ein nnb fcilbet fid) eine sect;ütte aulaquo; ben 9tal)rungäinitte(n fetneö aBot;ntt;iere8. reg;ie günftigen Umftanbe finb nac^ ben Irten feljr raquo;erfdjieben; ber (Smbrl;o musect;, um jur Saröe ju toerben, biejcnige If)ierart unb balaquo;jenige Drgan angetroffen ^aben, toüd}t8 i^n beherbergen fann; ber (Smbrt;o au8 bem (Si ber Taenia solium fann nur im laquo;S^toeine ju einem (^Vfitccrcuö toerbeu; berjenige -ber Taenia coenurus tdun nur in ben Sfercen = Sentralorgonen jur $i)batibe toerben.
aBenn ber (Singetoeibetourm an bem für bie Qsyiftenj ber Sarraquo;e geeigneten Orte angelangt ift, fo ift er bamit nodraquo; nid)t 3U (Snbe; et mujj noc^ eine ätoeite Söanbevung, eine neue SBeränberung feiner äußeren SebenSbebingungen, t)ornef)tnen; fef;r läufig muffen biefe Samn nod) einmat üon einem Spiere, if)rem SBobnt^iere toädrcnb i^relaquo; auagebitbeten ^uftanbelaquo;, öerfc^ludt unb i^re reg;ap\d mu^ auf= gelöft raquo;erben; bielaquo; beobachtet man bei bem copy;fticercug bc8 @d)raquo;eine8, toeldjer, um jum SBanbioiirm ju raquo;erben, 00m aKenfc^en gegeffen raquo;erben mug; bie sect;l)batibe beS Sdjafelaquo; muß bom sect;unbe öerf^tudt raquo;erben u. f. raquo;.; äuraquo;ei(en raquo;irb bag reg; blog eingeatmet, raquo;ie mau tS bei ben reg;d)maro^ern ber ^efriration8raquo;ege beobad^tet. Obgreic^ biefer ^aröenjuftanb fe^r lange bauern fann, 3uraquo;ei(en 10 3af)re, fo ift boc^ bie 3öaf)r|d)eintid)feit, bag bie SarBen ju i^rer boUen 2lu8= bifbung gefangen raquo;erben, nod; fe^r gering unb man fiefit oft bie Sarben in iljren SBo^nt^ieren abfterben; bie8 beobachtet man bei ben eingefapfeften Srtdjinen, bei ben ginnen, raquo;efd^e mumificiren, ber= laffen ober eine fettige Degeneration crfciben, raquo;enn iljr äßo^nt^ier am Seben bleibt.
Unfere ^enntniffe in ber ^aturgef^id^te ber pffanjfidjen S^raa^ ro^er finb nod) nid)t fo raquo;eit borgefc^ritten, raquo;ie biejenigen, raquo;efdje bie Spiere betreffen, unb f)ier ift bie raquo;ed)fetöraquo;eife grjeugung noc^ mä)t genugfam beobad)tet. reg;o ift e8 uns nod) ganjfic^ unbefannt, raquo;ie ber gabulaquo; entfielt; aKe8, raquo;aS man babon raquo;eig, ift, ba| er bon einer S^ierart auf bie anbere übergeben fann, bon ben SKaufen auf junge reg;a^en, bon biefen auf ^inber (Saint-Cyr-); baffelbe ift ber gaff bei ben Giri^togamen belaquo; ^opfgrinbeS, raquo;efc^en @erfac^, Sie^nat
iiA.
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UtHttung faer copy;c^matc^er.
15^
unb äWeanin raquo;on einem Xtytt auf ba8 anbere übergefjcn fa^en.. ÜDa^er raquo;erben bie Untetfudjungen raquo;on sect;aüier aujjerorbentüd) nüglicfy tocrben fönnen; btefer iBeobac^ter ^at conftativt, basect; bie raquo;evfdjiebcnea formen, raquo;elc^e anä einem unb bemfetben SSegetabil entfielen fönnen,. raquo;id ja^(reic^er finb, atlaquo; bei ben raquo;edjfetoeifen erjeugungen belaquo; 3^ier= reives; fie finb befonberä feljr ja^Ireic^ bei ben 6^ampigtionlaquo; belaquo; lt;2c^imme(3, tcelc^en ev fpecieü ftnbirt ^at. Se nad) bem SRebium,. anf toetc^cs bie copy;poren faüen, wirb man eine grosect;e Slnja^t raquo;er= fc^iebener SßegetationSformen ^ercorge^en feljen, toeld)e bie Seofcad)ter im Sittgemeinen atä ebenfo biete Irten betrautet I;aben, fogar atlaquo; Slrten, bie raquo;erfd)iebenen gamilien angehören unb äuweiten afö niebrige Sfjiere. 3laquo;nbel raquo;ergteit^t biefe raquo;erfc^iebenen formen, toeldje biefelbe -pflanjenraquo; art jeigt, mit ben Derfdjiebenen attotropif^en jamp;fiiixtom, toetd)e ber= feibe Äörper annehmen fann. reg;asect; Penicillium crustaceum, ber Qiljampignon beä gewö^nlid^en copy;djimmetlaquo;, wirb im Staffer ju einem Pseudo-vibrion, einem teigigen (£(^warmer, unb in Sßernljrung mit fti(tftoffreid)en SJJaterien ju einem äRicrococcuS, b. t). 311 einer bei taufenbfacfyer S3ergrösect;ernng ftdjtbaren copy;ronufation; biefe copy;rannlationere bitben, inbem fie fid) fettenformig raquo;erbinben, bie Sacterien, in gemiffert fatten ben Leptothrix; in einer jucfer^altigen Söfung wirb fid) ein (Srl)ptococcu8 bitben, in einer Saure ein 'ilrt^rococatg, inbem fid) uamtid) £tüin bis inlaquo; Unenblidje burd) ^noSpenbitbung bermefjrm fönnen; bieg finb bie wirfenben Urfac^en ber fermentation, bie copy;telaquo; mente ber S3ierl)efe; in anbern Satten wirb fid) ein Achorion, ein Oidium u. f. w. bitben fönnen. SIeljntidje 3ÄetamorpI)ofen fd)einert bei ben übrigen (Sf)amf)ignon8 be8 (£d)immet8 ju erfolgen (aspergillus glaucus, penicillium glaucum, rizopus nigricans etc.). Sei attetl biefen ^ftangengebitben conftatirt man, bag bie Sporen, nad)bem fte einem winjigen reg;d)Wärmer baä reg;afeiu gegeben ^aben, jur (Sntfteljung eineä Micrococcus, eineö Arthrococcus, eines Cryptococcus, ber Leptothrix, eines Oidium ober Achorion SSerantaffung geben fönnen. 2Bir wollen noc^ conftatiren, bajj bie ti)pifc^en (5ri)ptogamen beg copy;djimmetlaquo; filt;^ nur fc^wer im tljierifdjen Körper würben entwicEetn fönnen, weit biefe ^ftanjengebitbe bielaquo; nur bei Suftjutritt cermögeit unb weit fte in ben copy;ngeweibeljötjten ju oiet Äo^Ienfäurc antrefferaquo;
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A. 3nflaquo;ctten bunty reg;4maro^et.
tDttvben. 3inein unter t^ren raquo;erf^tebenen formen raquo;on 3etten ober Granulationen fönnen fte fe^r gut o^ne Suft raquo;egctiren, ftc^ burc^ AnoSpenBtlbung Bemte^ren, afcer fte fönnen nic^t jur etgenttti^ fo= -genannten SBefrud^tung gelangen.
laquo;tiintttomatofontc. — S)te burdj copy;c^moro^er oerurfacamp;teu Äranf= ktten finb fc^r bcrf^teben; e8 gleit beren f^toerc unb gutartige; jutoetten oerurfadjen bie @^maro|er nur int 9lugen6Iicfe i^irer 3!Ban= fcerung f^toere ÄranfReiten; c8 giefct fote^e, toelc^e atöbann bie @efunb= ^eit unb fogar basect; Sebcn i^rer Sßo^nt^iere in Oefaljr bringen.
3gt;te burd) copy;djmaroljer raquo;erurfac^ten Äranf^eiten bieten inbeffen nur feiten beftimmte copy;t^m^tome, toelAe fte ftdjer erfennen laffen, fotoie beren SRatur unb Urfac^en ju erforfdjen geftatten. 35ie @r= fennung biefer ^ranf^citen ift im Slügemeinen oon bent objeetioen 9Ja(^tt)eisect; ber Syiftenj ber reg;cfgt;niaro^er abhängig; fo mufj man bie ^)antf(^maro|er attfftnben, um bie oerfdjiebenen ^)autfranft)eiten ju •ernennen. 3)aä Surfen, brennen, bie Gfntjünbung ber Oberhaut, balaquo; SlugfaKen ber ^)aare ftnb bie allgemeinen 3ei(^en ber ^ä|e oiix ber -gledjten; aber um genau ju unterfdjeibcn, mug man ben copy;c^maro^er burdj balaquo; ältitroffop auffinben unb erfennen: bie Sarcoptes, Psoroptes, ^ymbiotes ober ein ^PflanäengebilDe. Wian mug copy;puren ber (Stn= igetoeibetoürmer, Sier ober Ueberrefte in ben ftatceQ, bem sect;arn, im copy;fettet ober im SCuamp;ourf finben, um ft^cr ju fein, bag man c8 mit biefen copy;ngetoeibewürntern ju ttiun Ijabe. 2)ie ginnen be8 copy;^voeineö fann man getooljnlidj bei Untcrfuc^ung ber unteren 3raquo;n9ctts fläche erfennen; bie Sridjinen, inbem man ba8 gtofd) mit einer Harpune onftic^t; bie copy;djmaro^er be8 Slugelaquo; mittelft be8 Op^t^aImoS= copS. 3lnbere ^Joraftten geben ftdj burc^ 3lbfceffe ju erfennen, iocMje ftc^ btlben (ber DeftruS ber 9ttnber u. f. raquo;3., ber gabemourm); bie SluScultation unb ^creuffion enbli^ ergeben Äennjeicamp;en belaquo; (g(^ino= -coccus ift ben Sungen, belaquo; Soenurulaquo; im copy;e^irn u. f. to. (Sine genügenbe Äcnntnijj ber 3oo(ogie ber copy;c^maro^er, iljrer raquo;erfc^iebenen #9632;copy;ytjlenjbebingungen, i^rer SKetamor^ofcn unb iljrer SebenSioeife loirb laquo;ttd^ baju bienen, um - bie 3)iagnofe unb befonberlaquo; bie ^ßtognofe ridjlig
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@($inoro(3er=5paflamp;ologie. — copy;^inftontatclogie.
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^u fteHen; biefe Äenntntffe finb elaquo;, bte beit Slrgt führen muffen unb man !ennt erft jc^t bte (ad^maro^erfranf^etten ungcfaf)r; bte 3Biffen= fdjaft ^at in btefer Sejte^ung nodj raquo;tet ju tetften!
2)te copy;djmaro^er toirfen aitf ben t^ierifc^en ^or^cr in Ber= fc^tebener SBeife; bic8 Wngt raquo;on i^rer @röge, iljrer Slnsa^I, i^rer Se6en8art unb and) raquo;on ber Sfotnr be8 raquo;on tljnen betoo^ntcn DrganS a6. 3n le^terer SSejie^mtg ift esect; !(ar, ba^ bie reg;d)maro^ev • beg Oe^irnä onbeve laquo;Symptome ^eroorvufen muffen, ate biejenigen beg !J)arm8, bafj bag Stnf^Ioftom, inbem e8 ba8 SSfut ana bem reg;arra #9632;fangt, anberS tcirfen mu^, ate bev OjajtimS, lüeldjer t^n einfach reijt, ober ate bie Svic^ine, raquo;efdje feine copy;ewefce bnr^6o[;rt. @8 giefet copy;t^maroljer, toet^e immer eine ^ranfljeit fieroorferingen (copy;trong^lnlaquo; ber 9?ieren, copy;jfScercuS beg SlugeS, Srid^ine), unb anbere, loetc^e ^ur sufäHig unb in geringem (Stabe ^ranf^eiten raquo;erurfac^en.
35ie copy;c^maro^er toirfen bur^ (Sntnat^mc iljrer Sfa^runggftoffe ousect; i^rem SBotjUt^icre; attein bie baburd} IjeruorgeBradite SBirfung ift nod;raquo; toenig er^eBIic^, raquo;cun fte nid)t in ju grower gafyl raquo;or^anben finb. 3uweifenr toie bit ißtutfauger ober ber Slnf^Ioftom im ^^ölfraquo; ftngerborm beä 9Kenfc^en, faugen fie balaquo; Slut ausect; unb tonnen fo Stutarmutlj 6eiraquo;ir!en. SSenn fte i^rem SBoIjnt^iere raquo;ie(e 3kl)ritng8= ftoffe entjie^en, bie tym fe(6ft ju feiner Erwartung nötljig ftnb, fo tgt;erait(affen fie eine ungenitgenbe Ernährung unb einen cac^ectifdjen 3uftanb.
Slitbere SÄale ioirlett bie (£djmaro(3er, inbem fte einen Stoum im DrgantemuS i^reS 9Bo^nt^ieresect; einnehmen, auf bie knadjfcarten @eiraquo;ebe comprimirenb ober bie Sancite, iraquo;etd|c fie bewoljnen, raquo;er= fiopfenb; bie8 finb jmoeUen einfach med^anif^e SBiriungen, aber oft rufen fie audj eine ?ltro^ie ber bena^barten copy;etoebeS ^crraquo;or, tote man eg bei ben ^batiben beg reg;et;irng unb ber ?eber, bei ben (S^inococcen ber ?eber, bem (strongl;(ug ber 9?ieren, ben Stridjinen in ben SKugfetfafern bcobadjtct. !Jgt;ie-fe ?ltrop^ie beg copy;etoebeg raquo;er= änbert bte function beg Drganeg unb eg refuttirt baraug eine raquo;er= fc^iebene SBirtung auf ben Drgantemug; eg entfte^t Setäubuna, Sä^mung ober Sonontftonen, toenn bie sect;elmintljen auf bie 9?erraquo;claquo;raquo; #9632;centratorgane toirfen; eg erfolgt eine me^r ober weniger bebeutenbe
Smtbelsglcmming.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;2
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A. Snfection faurdj Qafmaro^tx.
alteration ber Sriia^rung, raquo;enn eä fid) um sect;eümntljen ber Mer ober ber Vieren Ijanbett; in ben WluStdn raquo;erminbern fie bie Q[on= tractionSfraft. reg;ie gr^e6Iid)feit ber fo l;eroorgebrad)ten Äranf^eit ^ängt alfo at raquo;on ber a[Bid)tigfeit ober ber Serridjtuna beä ergriffenen DrgaueS: ber (5t;fticercn8 ber ginne ift faft unfd)ablidj in ben SlRttSfetn unb toirb fe^r gefcit)rlid), Wenn er basect; Stuge ober ba8 @d?irn I)eimfu(|t. 3Iber and) burd) fljre med)anifd)en aBirfimgen auf bie Drgane tonnen bie copy;d)inaro(jer bebeutettbe Störungen ljer6ei= führen, wenn ber (£anal, toett^en fie serftopfen, ton großer 3[Bid)tigfeit ift; fo ceranta^t ber Strongylus trachealis bei ben S8i5ge(n ßrftidung, 33anbtoürnier fönuen bie copy;ingeweibe oerftopfen unb Sntiaginatiotten fimutiren; Srtftomen tonnen bie 2lnsect;fü^rung3= gange ber Mer eerftopfen unb eine gefatjctidje reg;eI6fud)t 6ei ben toon ber @geltran!t)eit ergriffenen reg;d)afen ^erücrrufen.
S)ie g)e(ntint^en finb auc^ eine Urfad)e oon Äranff;eiten burc^ bie SBetcegungen, toetd)e fie ma^en; fie oerantaffen babur^ t^eitö copy;d)meräen, tfyxU (gntjönbungen, tt)ei(S enblid) (gubftanjoertufte, toenn fie bie @etoete burd)6oI)ren ober burd)bringen. reg;ie Setoegungen ber ^arafiten im Stügemeineu unb ber sect;e(mint^en inSkfonbere finb 6efd)ränft genug; fie braudjen nid)t nad) i^rer ^at)rung jn fud)en unb bie einigen Setoeguugen, toeld)e fie inad)en, finb biejenigen, tce(d)e bie (gr^aftung ber 3lrt raquo;erlangt, 2)ie 2Sanberungen ber Qnnbr^onen finb biejenigen 33enjeguugen, ioctd)e man am ^äuftgften beobachtet; 3. S3, wenn biejenigen ber Sanbtourmeier in ba8 gteifc^ eimoanbcrn, um ju ginnen ju ioerben. S)iefe SBanberungen gefc^e^ien inbeffen auf eine raquo;erborgene 3Beife. SBenn bie infection nid)t offenlaquo; bar befannt ift, fo fann man fie bei unfern Spieren im Mgemeinen nic^t erfenuen; aBein bie (grfa()rungen über sect;e(mintf)en ^aben be= toiefen, ba^ biefe SBanberungen Äranil;eiten Ijeoorbringen uub jutoeilen fogar ben Sob beö S!Bo()ntI)ieresect; I)erbeifüt)ren (33anbtoürmer unb S:rid)inen). einige 23eobad)ter I)aben bei 9Wenid)en ober Spieren beobad)tete Äranftieitöfätte angeführt, tteld)e man fügtic^ nur folgen SBanberungen jufd)reiben fann; in erfter Uüfc musect; man bie Sri^inofe anführen, oon melier nur ju oft in ben legten Sauren bie 3iebe gewefen ift unb toetc^e man auc^ bei gieren gefetjen ^at. copy;etoiffe
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#9632;
copy;djmarc^er^a^ologie. — (Symptomatologie.
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sect;elmint^en Oeturfa^en @eraquo;e6äraquo;erfufte, tote bte Ascarides lumbri-coides, teethe jutoetlen bie S)ärrae burc^bo^rt, tit bag SSaudjfeH etn^ bringt unb bort Ebfceffe bitbet, toetd;e fid; nac^ äugen öffnen; bte Filaria medinensis Beranlajjt and; bei 9Wenf^en nad) attgen fii^-öffncnbe Slbfceffe. reg;ie Sarcoptes ber Ärälje burdjbo^ren bie (gpt= berntiö in aßen Stillungen unb berurfad^en nid;t aüein copy;cbmerjeu (^Brennen), tnbem fie bie toargenförmigcn reg;orf3er reijen, fonbern rufea fogar EntjünbungSMäädjen ^erbor.
35te copy;egenwart con SBünnern aHein fann bie Urfad)e oca •Srantljeiten fein; ba8 35orfomnien äal;lreid)er Üridjinen in ben S)ärmen. raquo;erurfadjt eine bi)3^tsect;erittfd)e jDarmentsiinbung; bte- Sänien unb bte SlScariben seranlaffen beim sect;unbe reg;armentäünbung, toenn fie ju ja^Ireid; finb; ber Oxyuris vermioularis raquo;erurfad)t 3)arrablutftu| beim äRenfdjen; fe^r oft ftören bie sect;e[miittljen bie Sßerbauung, rufen (üolifen, nercöfe laquo;Sc^merjen, felbft (^onöuffionen unb SeitStanj ^erbor. Dft ^at man efjilepfieartige (S^mfstome unb tounber(i^e8 ^uden, burd) SSanbtcürmer unb reg;)3ulmürmer raquo;erurfadjt, beobad)tet, unb ^IKtoajc ^at conftatirt, bajj ber Eeine Sanbtourm mit brei 9tingen (taenia ex echinococco veterinorum) beim sect;unbe einen fe^r lebhaften copy;^inerj unb eine ber äButf; fet;r äl;nltd)e ^rant^eit ^eröorruft, toe8= ^alb biefer ^rofeffor annimmt, bajj oft ein sect;unb affe copy;^mptome ber aButI)fean{^eit jeigen unb bod) nur an biefem Keinen reg;d)maro^er leiben fann.*') jDie (Sfwiioürmer erjeugen (Sntjünbung ber Suft= rityrenäfte unb fetbft ber Sunge bei ben SSieberMuern; enblid; nad; (Sljabert lonn bag Pentastoma taenioides besect; sect;unbe8 Sntjiinbung ber copy;d)kiml)aut unb fogar reg;nod)enfrafi Ijeroorbringen.
3n Setreff ber f}f(an3lid)en copy;^maro^er t;aben toir fd)on er= toä^nt, basect; bte epip^ten, toel^e i^re SBurjeln in unb jmoeikn unter ber (Spibermtö ^aben, bort me^r ober toeniger ^eftige Srritattonett unb (Sruptionen Berfdjiebenen copy;rabeö ^eroorbringen; jutceiten nur einfädle Ibf^uppung, anbere 3Kate entjünbung mit aufteilt unb'
#9632;
*) 3n ber SJ^at fyaie anä) xä) M copy;ecttonen tout^berbod^tiget sect;unbe fe^r häufig bie ftetnen SSonbtoümer, jutoeUen in großer gaifi, gefunben.
Ser Ueberf. 2*
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20nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; B- 35im(ente Snfection. — @eu^e.
Äraften; oft entfm lugfatfen ber sect;aare, jutociten eine SSeränberung be8 sect;aare8 fetfcft (herpes tonsurans). 3Benn bte ^flanjengebitbe fidj auf tie SBron^ten erftreden, fo erjeugen fie Sronc^ittS laquo;nb f netttnome (tefonberö 6ei ben SSögetn); im äugern £% rufen fte meljr ober toeniger Saub^ett ^eroor u. f. to. reg;ie SRicrococccn, welche ^aUier faft üfeevaü raquo;orauSfe^t, toürben bie SBirfung hdkm, bie Verrichtungen beö 3)arin8 ju fcefdjteunigen unb ki rei^ü^era 3SorI;anbeufein bie 3erftörimg ber (£pitt;elialjenen ^eröorjurufen, batjer ber reg;arm' ßatart^; insect; Slut üfcergegaugeu toürben biefe Oramttationen baffclfce nac^ Sfct einelaquo; gormenteä raquo;eranbern unb raquo;erfc^icbene Symptome Ijerlaquo; raquo;orrufen, toeWe l^ier nic^t ju erörtern finb.
B. iDirulenle Jnfedton. — ämfyt.
copy;rllärung unb SlUpmctncS.
Sgt;ie Urfac^en ber raquo;irutenten infection ober ber eigentlii^ fo= getianuteu 3ln[tecfung finb befonberlaquo; fcelannt unter beut tarnen „5Siru8quot;. reg;er Virus ift bag ^ßrobuct befonberer ihonfljciten; burc^ Inftecfung ober Smpfuug auf anbere gefimbe Stiere übertragen, bie jebod) für bie Äranf^eit em^fangltd) fein muffen, betoirft er eine berjeuigcn ä^nlitt)e Sranf^eit, ausect; toelcber er {(erborgegangen ift, tooburc^ er conferbirt toirb. reg;er SSirulaquo; unterfdjeibet fi^ bom reg;ift unb äRiagtna baburd^, bag er nic^t untergeht, toenn er bie Ärant^eit t;eroorgerufen ^at, foubern er conferoirt fid^ unb fd)eint fic^ fogar ja oermebren, ganj toie bie reg;d)maro^cr. reg;ie äBanberung üon einem 3nbimbuum auf ba8 anbere ift eine SSebingung feiner (ionferuation unb Ijier tann bie fpontane gntiDidtung ebenfaülaquo; nid)t mebr jugegeben werben.
reg;ie ^atur belaquo; SSiruS ift nod) unbetannt unb berfetbe ift nur ju fd)ä^en nac^ ber äBirfung, toeld^e er auf ben tfjierifdjen Körper ausübt; burcb djemifcbe 9Jeagentien ijt er nid)t ju entbecfen. Snbeffen nimmt man an, bag in neuerer ^eit burc^ fef)r ftar!e SSergrögerungen Bber fc^r fmnreid)e Jj^ficattf^e Dfscrationen e8 gelungen fei, t(jn ju fef ariren. S)ie neueren Sntbedungen fteHen ben SSiruS atä organise SSBefeu, als 9Kicrococcen oerfdjiebeuer (Jr^tcgamen, SRicrojl^men ^in, raquo;oburc^ bie raquo;irulentcn Brautzeiten in bie 3a^ ber Sdjmaroljerraquo;
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erllätung unb Mgemeinelaquo;.
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fran^etten gu öerfe^en fein würben. S3Sir fönnen fie ober I)ter nic^t al8 folc^e anerfennen, benn ungea^tet ber (äntbedungen raquo;on (Sfiaucau, fallier, 33ea(e, copy;emmer u. f. to. tennt ber ^at^ologc nur raquo;itutente (Stoffe, ntaterieße Urfa^en ber reg;ranf^eitsect; = Uebertragung, ein ntit SSiru8 raquo;erfe^eneS SBe^ifel. reg;te 35e^iM=3;räger beS 33irusect; finb üon 9fatur feljr eerf^ieben; e8 finb organise Körper, @emebe ober gtüffigfeiten, toet^e man afö SlnftecfungSftoffe betrachtet. reg;er 33irug ift übrigenlaquo; triebt ein integrirenber Xijtil biefer (Stoffe, er ift nic^tlaquo; weiter aU ein ^ßrobuet ber Alteration biefer legieren. Sittre unb 9tabin galten fogar ben 35iruä nic^t für eine unbekannte Sln^aftung an ber Materie; für fie befteljt ber SSirnlaquo; aug organifd)en (Subftanjen einer gfüffigfeit, bie burc^ ifomerifdje ßata^fe eine fotd)e SWobification erlitten ^aben, basect; fie o^ne 3gt;erdnberung in ben ^^fica(ifc()=d)cnufd)en S^aracteren bie Sigeutljüntlid^eit ^aben, bie erlittenen älfobificationen auf (ebenbe organifd)e Subftanjen ju übertragen, ntit toetc^en fie in 35erül)rnng gebmmen finb.
Somit auf eine immaterielle Sfatnr ber SlnftedungSftoffe, auf eine fo ju fagen bl;namifd)e 2BirIung ju fd)Iie|en, fd)ciiit unlaquo; ya toeit ju geljen. sect;t)|5ot^efe für sect;^ütl;efe loürben loir biejenige t)or= jie^en, ttetd^e eine Annäherung jioifc^en bem SSintS unb ben •Sdjmaro^ern annimmt.
reg;sect; ift toidjtig, jtoifc^en bem SSiruS unb ber (Snbftanj genau in unterfd)eiben, toetc^e tyn raquo;erraff unb toeid^e ein ^robnet beS Organismus ift, entftanben ausect; SSeranfaffnng beä SSiruS felbft. 2)er ^odenoirnS ift in bem @iter ber Ruftet enthalten, aber biefer (Siter ift nid^t ber copy;itraquo;laquo;; eins ift bie SBirfung belaquo; Stnbern. reg;er (Siter ift ein eigentl;ümüd;eg ^ßrobuet in bem entjünbeten Drgane, loeldjeS fid^ buri^ iebe ^flotogif^e Operation aus ber äettigen proliferation enttoidelt unter bem Sinftuffe ber STeijung; eS befielt eine Sbentitat beS anatomifc^en S^aracterS in ben oirurenten unb ben einfad) ent= jünbüdjen ^roceffen; ber iBiruS bringt eine Ruftet ^eroor, ganj fo raquo;ie e8 bie Application beö SBredjtreinfteinS getrau ^aben toürbe; baffetbe ifi ber gaü bei Stjeuguttg ber 3to^fnoten, ber tuberculöfen @ranu(ationen u. f. to.; bielaquo; finb SBirfungen belaquo; SSirulaquo;, nidjt aber ber Sirulaquo; feibft. 'Man barf nidjt bie anatomifc^en Safionen ber
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22nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;B. SBirurente Snfection. — copy;eud^e.
Utruknteit ^ran!^eiten mit bcm SBtruS, toef^en fie ^eröortringen, in nähere Scjietiung fcringen, atlaquo; bie reg;(fytnarol|evfranff?citen, raquo;on benen jene ^errütircn. reg;er Röteten ift auc^ serf^icben toon bent $ioamp; gift, eBenfo toie bie berntinöfe copy;ranufation belaquo; fabenfovnrigen reg;pul= tourmeS belaquo; (2c^afe8 raquo;erfefiieben ift ton ben Sowen ber 5Rematobe, tDcfd^e in i^rem Snnern entsaften ftnb.
reg;ie geico^ntic^en 3?c^iM belaquo; SSirulaquo; finb basect; SBdit, bie S^nt^^e, ter copy;petzet, ber copy;djletnt, ber eiter; fie finb sutoeilen ba8 ^robnet einer franfl^aften Secretion; bie leitete Strt ber IMertragung toürbe fogar nadi ^eter ber getoö^nli^fte gall fein; bieg fielet man in ber S^at 6ei ber SSaccine, ben SSarioIen, ben reg;rf)afporfen, ber Sl^t^enraquo; feud)e. reg;ie birutente copy;genf^aft ift oft mit einer größeren Injaftt i5on ftüffigen unb feften ^or^ern raquo;erfcunben mtb fobann pnb atte gfliffigfeitcn beg 2:r;ierförperg impfSar unb !önnen fo bie Äranf^eit übertragen; man conftatirt bieg bei ber 9ftnberpeft, bent 9iosect;, ber Sungenfen^e unb ber copy;^tü8 (Valleix, Pellizari). copy;onft aber ift ber Sßirug meljr fpecieU an eine glafflgfeit gebunben, j. 5S. bei ber SButy am copy;^cic^el, bei ber 9)taur= unb Älanenfeuc^e an bemreg;eifer; bet ben copy;cfyafyoden an bem ^afcnfd)Ieim unb ber Stymie ber ^nftetn. äßenn man jttttetlen ben SSiruS burd^ copy;ecrctionen übertragen raquo;erben fief)t, fo finb ebenfobiet gäÜe befannt, too bie Prüfen me^r atlaquo; gilter mirften, bie fäfjtg toaren, ben iBirug am S)ur^gange ju ilinbern; fo fie^t man älaquo;weiten Bei fic^erli^ inficirtem 33(ute ben reg;d)teim, ben lt;Bpdi)ti. ben t^ierifd)en copy;amen boc^ nid)t bie Urfac^en einer tnftedung raquo;erben, gbenfo fann man jutoetlen bie WtM) bon Spieren, bie bon ber SBut^ranf^it, bem ÜWüjBrcinb, ber SWanl^ unb ^tauenfenc^e ergriffen finb, o^ne Sta^eil berbranc^en. S)ie örtliche Uebertragnng getoiffer btrulenter ^ranf^eiten alfo burc^ bie lltcrin= Gircntation ift nad^ ^etcr nid)t jmeifel^aft, unb er fü^rt !j:^atfac^en an in Setreff ber SSartoIen, ber (Stypfnttg, beg 9to^eg (Tardieu) unb tgt;er Sc^afpocfen. Snbeffen ertauben ung bie beoba^teten Sfiatfac^en, wenigfteng an bie (Srbtic^feit ber birutenten ihan%iten unferer sect;auStI)icre ju 3raquo;eife[n.
reg;ie t^icrifdjen Slnfterfunggftoffe finb ber SkrAjeitung fä^ig, aber tie Stngbctmbarfeit ift feljr berfd)ieben nad) ber 9Zatur beg SStrulaquo;
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(SrMäruitg unb Slttgeinetneg.
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tote ßljavtbau fc^r gut gejelgt ^at, raquo;eldjer bch5tefen ^at, basect; ber Sinrö ber lt;amp;ä)afyoitn bid auSbe^nfcarer tfl, als berjcntge ber reg;u^= podeit. ^ßeter fagt, basect; ber SStruä not^toenbtg töäiii) unb bteö bie ttefentüd^e 33ebtngitng fei, basect; er atforbirt werbe. reg;iesect; ift aBer nt(^t me^r jutreffenb; je^t fennt man etnerfeitlaquo; bie 9Zatur berjenigen ttgt;ierif^cn @ifte, laquo;gt;eW)e organifc^e SBefcn ober SRicrococcen finb; anbrerfeits toetfj man, basect; organif^e unb fetbft organifirte SDfoIecüte obforfcirt werben tonnen ober Ote( me^r bnrd) tyre amiboiben 33e= loegungen bur^bringen (Sortet). reg;ie p^fitaüfdjen unb c^cmif^en Slgentten tonnen ben 3Sirusect; oeränbern; eine ju ^o^e Temperatur lann ba8 %{)itet unb ben SSirnS bebentenb atteriren, i^n fogar 3er= ftoren, toä^renb bie Ääfte, wenn fie nicfyt aU^n ftart ift, iljn conferoirt. 3)a8 Sid^t fd^eint nacf^eitig ju fein, inbem esect; bie cfjemifcfyen 9ieactionen ixiddjitxt; bie Efectricttät ift erft wenig in biefer ^i^tung erforfc^t worben. Samp;ie 2lciämitte(, inbem fie bie baö SBetjifet entyattenbe tyierifc^e copy;ubftanj jerftörcn, raquo;crni(f)ten ebenfalls ben Sßtrulaquo;. reg;ie 5(bftringentien ba fie nid)t fog(eid) bie organifdje 50faterie jerftören, atteriren ben 33iruS nit^t; aber bie 'Pijrogene fd)cinen in biefer sect;infid)t raquo;on einer anjjerorbenttid} giftigen Äraft 3U fein unb befonberS bie copy;arbotfaure, welche nad) ben @rta^rungcn oon ?emaire töbtlic^e (Sigenf^aften für bie Heinften SBefen befiljt. copy;alaquo; reg;;tor, Wetc^eö bie tyierifc^en copy;toffe ftar! angreift, foü nad) Stenautt ben SSirnlaquo; nid)t angreifen; neuere drfatjrungen oon copy;erfa^ beweifen, ba^ bielaquo; in Setreff belaquo; raquo;er= biinnten GHjtorlaquo; richtig ift, nid)t aber in betreff besect; troefenen unb frifrf) bereiteten S^orlaquo;. ^Ra^ lt;Sd)onbcin jerfefet ber SJirnlaquo; ba8 copy;oppetoytjb beg SBafferftoffS, üerßert aber biefe copy;gcnfdjaft, fobatb ein wenig Sarbotfäure jügefelt toirb; ber mit beut ^oppeloj^b be8 SBaffevftoffä bezauberte 33irusect; oerfiert gtci^jeitig feinen contagiöfen ^^aracter, ot)ne ^weifet burc^ bie SBtrfmtg beS Däonlaquo;, wet^eö für ein ma^tigelaquo; 3erftörunglaquo;mittet tt^icrif^er InftednngSftoffe gilt. S)etlaquo; übermanganfaure Sati ^at oermöge feiner teilten .^erfefetöffl unb feiner Sauerftofferjcugung anty eine fpecififd)e ffiirfuug unb tobtet leidet bie organifd)eit SBefen, bie 9JficrLicocculaquo;=35irnS.
reg;ie ^ä^igteit ber tyierifdjen Slnftedungöftoffe, b. f). tyre an= [tedenbe ßlgenf^aft; ift fet;r uerfdjieben; fefjr leidet äerftörbar in ber
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'
24nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; B. laquo;trulcnte Snfection. — copy;euc^e.
Sut^fvan^eit, fdjeiut esect; fic^ in anbern %ken gut 311 conferüireit unb fi^ fogar nad^ bent Sobe feinelaquo; SErägevä ju raquo;erme^ren; in legerem galle ift man inbe| ntc^t immer ft(*)cv, claquo; mit einem 9}irusect; ju t^un ju ^afcen unb too^t ^äufig ^anbelt traquo; ftdj um ein äKiaSma,. toie beim aÄtljfcr^tb. 3in allgemeinen fann man lagen, bajj ber SBiruS fic^ beim lebenben Spiere fe^r gut confemvt, toie man e8 fielet an ben langen 5ßertpben ber öiicubatiou einiger üirulenten Sranfe Reiten, mäf;renb er fid) beim tobten Spiere balb bertiert.
3)ie SluStroduuug burd) bie Suft ^ebt im Slßgemeinen bte contagiöfe copy;genf^aft' ber üirulenten (Stoffe auf, toenn biefe 3luä= trod'uung tauge genug getoäfyrt ^at unb grünblic^ erfolgt ift. reg;ie gkidjen Materien couferraquo;iren ben SlnftecfuugSftoff fetbft nac^ ber gäudüjj lange Sjeit, toenn nur ein loenig geudjtigfeit bie ßoHftaubige Stuätrodnung üer^inbcrt. @[etd)raquo;ie bie Sd^marofeer Ijaben auc^ bie tttierif^eu Stnftedunggftoffe ein jät^eS geben unb bie fautige copy;ä^rung fii^rt nic^t immer i^re ^erftoruug ^erbei. gbeufo lotrb burd) bie (Sjrcremente ber Traufen oft bie e^otera unb bie ^iuberpeft über? tragen unb ber lt;Sd)(eim, fetbft toenn er fdion in gäutntjj über= gegangen ift, fann nod; Sräger be8 9tosect;giftesect; fein (@ertad)). ^uraquo; toeifeit aber üernidjtet and) bie faulige @ät;rung ben SSirulaquo;. reg;ie Sabaoer tonnen im Sittgemeinen über 24 copy;tunben nac^ erfolgtem Zohe ofynt copy;efafjr get;aubl;übt tcerben, ttä^renb noc^ toarmeä sect;aar unb gteifc^ bie 9ttnber)3eft unb bie Sungenfeudie übertragen tann. reg;ie SSJut^frantljeit toirb nid;t burd; ben Sababer übertragen. Wan ^at beobachtet, ba^ ber 3tufteduugäftoff ber Suugenfeudje fid) raquo;ä^renb langer ^eit im sect;eu ober SKifi erl;atten Ijat. (gürftenberg fü^rt 5 SKouate an.) 2lef)nti^elaquo; ift in betreff ber Dtinberfjefi beobadjtet toptben. Sei ben reg;d)af)3oden ^at man ben StnftedungSftoff 3 big 5 Monate erbatten gefetjen (öeffen, SUütter, sect;aubner); beim äftifc branb fü^rt mau eine (£rl;aftung im 33oben bon 3 Sauren an. (copy;ertad)). copy;erfefbe copy;dmftftcüer ^ot ben SluSbrud) ber ^o^tran^eit in Stätten beobad)tet, in benen fid; feit 3 ober 6 Monaten feine ro^lranten ^ferbe met;r befunben Ratten. sect;aubner ^at bie 9taube beä ^ßferbeS fid) 4 3al)re lang in einer reg;ede ertjatten gefetjen. 9Jfan ift fogar nod) weiter gegangen unb t)at raquo;on einer (gr^attung beg-
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Slettologie fae8 33tru8 unb ber raquo;irurcnten Äranf^eitnt.
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S3trulaquo; ber SRtnber^eft burc^ 19 3fa^re gef^rodjen (Dpilj) utib belaquo; S3tru8 ber orientalifdjen ^eft burd) 30 3a^re.
Sletioloßic iraquo;csect; 33ivusect; untgt; ber ötvulcntctt tranffteitcn.
dytan sect;at lange gilt bie Fontane Sntotdlung ber inrulentett Sranf^etteK angenomntert, Befonberlaquo; in ber STIjieraränetfunbe; fett längerer £nt würbe bie Fontane (Srjeugung btefer ^rant^etten in ber ^uttian = äRebicin aügemein geleugnet. 3n neuerer 3^ ift matt iiljer bie fpontane Sntfte^ung ber S^ierfranlfjeiten gliidlic^ raquo;on ber änjidjt jurüctgefommen, wetd^e Befonberä eine grojje SBebeutung für bie ^3rafiö unb für bie 55eteriitär=$ofijei fyat Renault, fid) ftüljenb auf bie auggejeidmeteu SeoBadjtungen ruffifdjer unb beutfcamp;er Slfiierärjte (Slbamotoitfd), sect;aupt, SSrauer, 3effen, Unted)ner, Sorinfer, sect;at)n, Sßeit^) ^at ber Slnfidjt raquo;on ber ni^t f^ontauen copy;ntfte^ung ber ^inberpeft toenigftenö in unfern Sänbern (Seltung raquo;erf^afft. 33outetj, sect;ertoig, copy;ertac^ ^a6en benfeI6en reg;runbfaj| fur bie 3But^!ranff)eit aufgeftettt; guc()sect;, copy;erlac^, 9te^nat u. 21. Ijafceu tf;n in 33etreff ber Sungenfeudje bewiefen; sect;ertoig, (Serial unb lt;£t. S^r in SSetreff ber 9to^fran!Ijeit; anbere tnbliä) (gürftenBerg) Ijaben it|n in 33etreff ber @d)afyodett beioiefen, toie er aud) in Setreff ber SSarioten ber SDfenfd^en jugeftanben totrb.
3e^t nimmt man bather attgeraein an, bajj bie Birutenten Äran!= Reiten belaquo; SRenfc^en unb ber 2:l;iere fidj nur burd; bie 9lnftedung jetgen unb fi^ auä) nur burdj fie conferbiren, ganj toie bie (Sd)marosect;er bur^ il;re äBanberungen. S)ie8 ift es grabe, teas ben SSiruä Bon ben DJJiaämen unterfdjeibet; biefe (enteren, baSjetüge besect; SKUäBranbS j. S., !önnen fid) fpontau entoidetn, toät)renb ber 35irulaquo;, berjenige ber 9iiuberpeft ober beS dtofyü nur raquo;on einem Sljiere Ijerrüfiren fann, raquo;etches biefe ^ranfljett gefaßt I)at. 3)ie reg;eutf^en nennen „eine anftedenbe copy;endjequot; („ein Contagionquot;) foId)e Ärant^eiteu, Welche iüir nur burrf) Slnftedung fid) erhalten unb raquo;erlaquo; mehren fe^en.
!S)iefe 0rage ber f^ontanen (Sntfte^ung anftedenber ßranfljeiten ift ber copy;egenftanb fe^r intereffanter copy;iöcuffionen in ber 9lcabemie ber 3Jfebicin unb in ber mebictnifdjen reg;efenfd)aft in S^on gewefenraquo;
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26nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; B. SBiruIente Äranffetten. — copy;euc^e.
copy;te tft ntc^t ent^tebcn toorben. Qnbcffen glauben ictr, ba^ für jcben juBeriaffigen Seobac^ter btc BiruUnten ^ranf^ctten feine anbete Urfad^e Ijaben fönnen, al? bte Inftedung. 3Bir fagen mit StouiUaub: „3laquo; ben birulenten unb fpecifif^en ^ranfljeiten Beborf e8 ganj not^= tnenbtg einer fpecififc^en Urfac^e unb biefe ftnbet man nirgenblaquo; anberS als in ber Slnftetfung.quot; 3fe me^r man bie birufenten ^ranfReiten crforfdjt, um fo me^r raquo;crtiert bie Se^re üon it;rer f^ontanen @nt= fte^ung an 23oben. SBenn bie Berfcfyiebencn me^r ober weniger aH= gemeinen tlrfad)en, immer biefetten für aüe Sranf^eiten, bie toa^ren Urfadjen ber üirutenten ^ranf^eiten toären, fo muffte man nadj 33e= tieBen biefe ^ranff)etten tieröorrufen fönnen, atraquo;cr bieS ^at Stiemanb jemata öermodjt. SWan gefangt atfo not^ioenbig in ^itofopljifdjen 3toeifel unb wenn man fobann bie ^ermanenj be8 SSirulaquo;, feine fo teilte unb lange Sonfertnrung, bie Seid)tigteit feiner UeBertragung unb 9luö6reitnng, fnrj bie eerfdjiebenen Wirten ber 3lnftedung erwägt, fo wirb man Balb bafjin geführt, nur bie Slnftedung aU Urfodjc iiefer Äranf^eiten aujuerleraten. reg;ie (Sigenfinnigften werben biesect; in SSetveff beö SJo^eS unb ber Sdjafjjocfen einräumen muffen, wie man esect; in S3etreff ber 9Jäube unb ber gleiten jugieBt.
reg;ie @eweBe nnferer ^)augtl;iere tijnnen fo Wenig 2lnftedung8= ftoffe wie copy;iftc {raquo;erfteHen. SOfan errege, erfd)üttere, reije burd^ aHe Wittet, aHe möglichen copy;uBftanjen irgenb einen tfjierifdjen Drgani8= muö; man fdjffiädje, entt'räfte, BerauBe itm auf aHe Irten, bie @Ie= mente, wcldje il;n Bilben, Werben in leiner SScife in if)rer Reaction geänbert werben. reg;ie SReactionen ftnb unaBänberUd)e ßigenfe^aften; fie fönnen an Sntenfität raquo;ertieren, unterbrücft werben; aBer fie finb unberänbcrtidj in il;rem SBefen. @g fann fo wenig im 23Iute unb in ben (SeweBen ein SStruS erjeugt werben, wie eine STridjine in ben SRuäfetn, ein 2)iftoma in ber Seber, eine SRilBe auf ber sect;aut fpontan entfielen fann. 2gt;cr Organismus ift für ben 35iru8, wie für bie (Sdjmarofjer ein 9)febium, Wo fie leBen unb fidj eermefiren fi5nnen. (SS ift mä) nidjt fange f)er, wo tic 9täube einem Sfäubegift jugefd^rieBen Würbe; fange ^eit ^at man an bie fpontane copy;ntftc^ung ber Singeweibe= Würmer gegfauBt unb jwar, weif man bie Umftänbe nic^t Begreifen founte, wefc^e iBnen ben Zutritt in bie copy;ingeweibe raquo;erf^affen. Stan
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SÄetioIogte belaquo; SJirulaquo; unb ber virulenten firanf^eiten.
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ttjürbe jefet ntc^t me^r bte SSe^auptung toagcn, bajj btefe SBürmer fpontan entfielen. SBe8^atB toürbe man batnatlaquo;, irgt;et£ tcir nid^t in aKen gäHen bcn contagtöfen Vorgang 6et ben anftedenben ^ranf^eiten erfaffen, balaquo; ^Je^t fjakn, auf bte fpontane gntftettitng tiefer Avantraquo; fetten ju f^tie^en!
reg;ic ötrutenten ^rant^eitcn pffanjen firf) butd) Staftetfimg un= mittelbar ober mittelbar fort; bie erftere 3lrt gcfcftieljt einfach burd^ Seru^rung, hüxä) StMagerung bcsect; STuftecfung^ftoffeS auf bie ^aut ober bie copy;^leini^äute. Sei ber unmittelbarelaquo; Inftecfung toirb ber 25irug oft burd^ rebenbe ober leMofe mit bem SlnfterfimgSftoffe im= ^ragnirte Körper oerf^repft; bie fc^toanimigen Körper eignen fi^ raquo;oräugStoeife boju. reg;ie initte{6are 3fnftedu:ig erfolgt auf (Sutfernung, am ^äufigften bur^ copy;ermtttelung ber Suft, jntoeitelaquo; burd) SBSaffel ober fefte Körper. 3)ie Impfung, b. ff. bie ginfüljrung belaquo; 9In= fteduugSftoffeg unter bie Spibermilaquo; fyciit bie SDKtte jwifd^en beiben Wirten ber Sluftedung.
9Kan nimmt f(üd)tige unb pye SlnftednngSftoffe an; am f)äufig= ften !anii berfetbe SSirnlaquo; fiy unb pdjtig fein (^u^oden, reg;d)afpoden, IRinberpeft); e8 giebt nur toenige toirffi^ fiye InftedungSftoffe (SSnllj, reg;l^{)ilig) b. ^ fotc^e, bie fic^ nic^t auf Entfernung mitteilen fonnen. 3)ie gatd)tig!eit besect; 9lnftediing6)loffe8 erffärt fid) burd) bie reg;cgen= toart ötMetttlaquo; organtfdier VRoUcük in ber Suft. Sn ber 3^at er= folgt bie Sluftedung bei ben copy;djafpoden, ber Simgcnfeiidje, ber 9{inber= peft unb mehreren onberen Uranl^eiten nac^ ber 9vtd)tung besect; SBinbelaquo; a(3 Prägerlaquo; ber orgauifd)en 9JfoIecü(e. E8 ift enoiefen, hafc ber 3nfectiong!rei6 raquo;on 10 6ilaquo; 30 9JJeter oariirt; Ibilbgarb nal)m fo-gar einen ^aum ton 120 2gt;fetcr an; er beträgt 100 äReter unb fogar nod) mef)r bei ber Suttgenfeudje nad) sect;ait6ncr, ^raquo;quot;ber u. f. raquo;.; copy;eit^ fäm it)u bei ben S^afpodeu auf 320 TOeter. Um uad)3u= loeifen, bafj ber f(üd)tige ?Inftedunglaquo;ftoff bur^ in ber 8uft enttjattene orgamfd)e aKokcüte fi* bitbete, t)at Süc^enmeifter bie copy;egemoart eineg bie Slnftcduug beloirfenben Staubelaquo; in bem 3quot;nmer Poetenraquo; franfer beioiefen; Stjancau ^at anfteefenbe ßranf{)eiten erjengt burc^ Sinat^mung be8 Staubelaquo; oon feröfen Slbfonberungen ober son ge= trodnetem (copy;c^teim mehrerer anftedenber ßranf^ieiten; enblid^ ^at
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28nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; B. S5iruleute firanl^eiten. — copy;euc^e.
SSiHemin fogar ble copy;djtmnbfucfjt burd^ (Sinat^mung its getrodneten unb nidjt in gäu(ni| übergegangenen 3lu2toutf8 ükrtragen. copy;er f(ü(i)tige 3luftecfungsect;ftoff Ijat ütrigena alle Sigenft^aften beä feften Inftecfungäftoffeg.
Sin 9lnftecPung8ftoff lann ficfy raquo;on fetfcft raquo;cranbern, faim tote ein copy;cfyntarotjer umfommen, ber fein 3Bof)nt^ier finbet ober tote eine ^PPanäe, beren copy;amen nic^t auf einen iljn jnfagenbcn SBoben gelangt S)amit ber SlnftetfnngSftoff fid) tnitt^eUe, ba| er eine anftedenbe ^ran^eit ^erüorfcringe, ift elaquo; in ber SÖjat erforberlid), ba^ baä Salier, loel^em er eingeimpft ober mitgetljeift toirb, il;n aufnehmen unb bie ^ranH;eit erhalten fonne. @S kftefjt eine SSiberftanbgfraft, loetdje iatb ber üöjierart, fcafb beut Stnbtoibunm eigen ift; fo ge^t ber 9^0^ fe^v fc^ioer auf gleifdjfreffer üfcer, feiten auf äRenfdjen, fe^r Ieid)t auf (£inl;ufer; bie Suugenfeudje ift bem Stinboicl; eigent^ümlid), bie copy;i^jljtfiS bem 2)fenfd)en u. f. to.; anbcre Sranf^eiten bagegen, bie SSutl) 5. 23., ftttb für faft ade Sitten anftedenb. SIBcr bennodj giebt e8 gälte, too man fagen fann, ba^ in ber %xt besect; ^am^feg, ber jtoifdjen bem 25iru8 unb bem Drganiänutg entfielt, biefer jutoeden ftärfer ift unb mau sutoeiten 3nbiöibuen finbet, toeldje ber Slnftedung burc^ raquo;irutente Brautzeiten unb fogar ber 3mf)fung toibcrfte^en. SOian fiel;t bieS fcei faft aßen Sranf^eiten uub unter ben ber Slnftednng günftigften Umftänben, ot;ne eine anbere Urfad}e, als Stnbioibuatiamp;nu^ Sbiofljncrafie annehmen }u tonnen; bosect; Sitter, bie donftitution u. f. to. Ijafcen nidjt immer (äinfhtjj barauf.
copy;emiffe anftedenbe Äranl^eiten fd)eineu fid) tei^ter 6ei einem 3nbioibuuni raquo;on fd)ü)ad)er (Eonftitution ju entoidefn, baö f(^on imxd) eine ooraufgegangene Ärant^eit erfd)i5pft ift, alf bei einem foId)en, ba6 fid) einer raquo;oütomraenen @efunb()eit erfreut. 6sect; giebt hierfür atlaquo; birecte Erfahrungen nur biejenigen bon Sourgignon unb ÜDetafonb üfcer bie 9{äube ber lt;Sd)afe gemad)ten; biefe S^erimentatoren fjafcen bie ütäitbemitfcen nid)t auf gut genährten copy;d)afen gebeifjen unb ftdj rafd) öenne^ren gefeiten, toenn biefe mager unb fd)laquo;3ad) toaren. Seber ^ßrattifer raquo;ei|, ba^ bie 9toi5fraufl)eit fic^ teid)ter unter erfd)öpften unb fd)tüadjen -pfcrben, toie bie ^Pferbe jum (£d)iffeäiel)en unb ju gradjlfuljr= Kerfen oerbreitet, ai$ unter gut genährten ^Jferben; befonberö raquo;enn.
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Slctiolcgte beraquo; SStrulaquo; unb ber btrutenten Äranf^eiten.
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bie 9tnftrengung bermefirt rokt, t^ettt $$ bie Sranfijett mit. gaft alle Sl'Jcnfc^en, raquo;eMje bie 3?ofefecin^eti tgt;on ^ßferben ermatten Ijatcn, waren fc^toinbfüc^tig ober franf(id).
2)er älfenfc^, fagt ^eter, fei bo^jenige tetcnbe SBefeit, toetd^eS für 3uSie^im9 nirutenter burd) bie niebrigften Organismen erjcngter ^ranf^eiten am fäl)igften fei, bie fid; nid)t in g{eid)em copy;rabe ber Sfeceptitiität erfreuen. reg;er 35octor -pautlet giefct an, bajj non un= gefätjr 92 (gpijootien, bie in ber copy;cfdjidjte öerjeic^net fivib, 21 SDfenfdjen unb unteren gemeinfam maren. Sei getoiffelaquo; mefjren Sljierraquo; arten gemeinfamen ÄranfReiten, tei benen man einen leidsten llcber= flang raquo;on einer 3lrt auf bie anbere Bemcrtt, conftatirt mau benmad) eine Ieid)tere Snfteduug jtotfc^en 3ubiüibuen berfclbeu 3lrt; bie8 ^aben toir fc^on beim 3tol| angeführt unb mau finbet baffelbe and) fcei ber Sühbetpejl, SDf au{= n. ^{auenf eud)e unb befonberlaquo; bei ber SBut^franf^cit. reg;ie 9?inberpeft t^ei(t ftdj allen SBieberfäuern mit, aber teidjter unter 3iin= bern als raquo;on biefen auf SBüffet unb reg;d)afe; bie ä)faul= unb ^(aneu= feu^e tf)eilt fic^ (eidjt unter Sitten mit, meniger feid)t ben copy;d)toeinen, noc^ meniger leidet ben copy;d)afen unb fe^r auSnafymStoeife beu ^Pferben. Unter 100 raquo;on mnt^ran!en sect;unben gebiffcuen ^raquo;unben erhalten 30 bie ^ranf^eit unb bie Inftedung betrifft nur 20 oou 100 bei ben burc^ sect;unbc gebiffenen Siinbern (sect;aubner) uub 9 auf toenigftenS 100 bei SWenfdjen (3raquo;Jtbef). S3 würbe übrigenlaquo; feljr intereffant fein, bie 9lnftedunglaquo;oer^ä(tniffe feftjufteflen unb bie copy;efa^ren be8 Sontactelaquo; in 3a^ert aulaquo;brüdeu ju fönneu, aßein esect; festen bie ftati* ftifc^en Sln^attg^uufte. sect;aubner nimmt an, bafj ba8 2lnftedunglaquo;cer= ^ältnisect; für Sttuberpeft, WauU uub ^(auenfeuc^e unb laquo;Sd^afyoden 95%, bei Suugenfeud^e 80%, bei SOWsbranbtranfljeiten 25% unb bei SR-ö$fran^ett 7% beträgt.
reg;ie met)r ober loeniger gro^e SWengc oirutenter Äör))erc6en in einem otmoS^Ijörifdjen äftebium ift nic^t gteicbgüttig für bie Seid)tig= !eit ber (Sntfte^ung ber ^rantljeit uub ben Umfang iljren SScr^eerungen. 3um 2^eit lägt fld) burc^ bie donbenfation be8 3Siru8 bie 3;^ätig= !eit getoiffer SnfectionS^eerbe erfiären, bie au8 ber luljäufung unb ^ufammenfperruug ber J^iere Verborgenen. SKan fijnnte fagen, basect; bie birulente Materie bann eine größere Sntenfitat annehmen würbe.
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B. Virulente Äranf^citcn. — copy;euc^e.
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toenn fie in ber SltmoS^äre öertreitet, [o ju fagen in einem ge= fdjloffenen Staunt ausgebrütet ift.
3Öir tootfen ^mjttffigen, bag ein 2^ier einer aetoiffelaquo; Äranl^eit toiberfte^en lann unb einer anbeten ganj ä^n(td)cu ntd)t. reg;ieg füt)rt uns auf bie Immunität; biefefte ift eine fe^r merfwürbige eigenraquo; fc()aft ber üirulenteu ÄranfReiten, toeldje barin 6efte^t, bag eine erfte SBerüljrung bie Immunität für biefe nämliche f^afft! !Die auftecfenraquo; ben Äranl^eiten, fagt $eter, mobificiren in biefer sect;infid)t bie feften SSeftaubt^eife unb bie glüfflgfetten ber Icbenben Körper, toetd^e junt erften Mal bereu SBerüfyrnug erlitten ^aku, fo, bag biefe Drganiäraquo; men iciberftanbSfä^ig toerbeu gegen bie (Simmrfung beffetben SSiruä. reg;ie Qmmunität atlaquo; ein (Sfyaraftcr ber auftedeuben ^rantfyeiten in ber sect;uinau=2};cbiciu angenommen, fann aber a(sect; fotc^er nid)t in ber 35eterinär=3Kebicin betradjtet raquo;erben, obgfei^ me^re contagiöfe Äranf= Reiten biefer augenommeneu aBiberftaublaquo;fraft 3Jaum geben. lt;So bie Stinberpeft, bie Sungenfeui^e fdjeiuen bie 3mmuuität ju befi^en, xoai)= teub bie 2(^t{)enfeud)e bie Spiere, meiere fie gehabt ^aben, im copy;anjen nic^t bor einem jtoeiten Angriff ^u fdjit^en fd^eiut; I)öd;ften8 fann mau eine geringe einige donate nad) ber erften SrauH}eit bauernbe 3mmuuitat annehmen, ^ßeter fagt übrigenlaquo;, bag bie Immunität ge= toö^nlic^ nur temporär ift unb bag ber DrganiäumS attmä^tig bett aufgenommenen 9i[nftedunglaquo;ftoff terüert, unb baljer bie Immunität. iKan l)at in ber sect;uman = 3Kebicin conftattrt, bag eine anftedenbe ^ronfi;eit bie Smmunitat für eine üjt äf)nlid)e Äranf^eit fdjafft, bag bie giuimpfung ber Vaccine cor beu SSarioIen fd)ü^t; bag Oleitfyc f^eint in ber ißeterinär=2Rebicin nic^t beobad)tct }n toerben unb man lann erHären, bag jtoei raquo;irutente ^rauK;eiten jufammen bei bemfelben #9632;Subinibnunt befielen föuueu unb bag fie fid) niematlaquo; neutratifiren. (Sin rosigelaquo; -pferb faun bie äButfyfranffyeit ober bie ^ßferbepoden er­halten, gerabefo toie mau in ber sect;uman=9)Jebicin bie laquo;S^p^iüS unb bie SSaccine gleidjjeitig einimpfen fann. (Sin Inugenfeud)e = franfeä S^ier fann ben ber tuberculöfen (2d)toiubfud)t ergriffen teerben unb biefe fann gteidjäeitig mit ber Sungenfeudje eingeimpft toerbeu (%bttnj. £)ft I;at man bie Siinberpeft bei einem tungenfendje^franfen Spiere er-fäeinen gefe^en.
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Slfeforjjtion beä SSirus. — SncuBation.
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Wian ^ot oft Behauptet, bafj ber SSiruS bitrdj bie fotgenben copy;cnerationen gemitbert tcerbe; bieS gcfdjidjt tnbeffcn nur ba, ibo man bie Slnftecfung füttft(id) ^eröorruft, burdj Sm^ungen. ÜRan fie^t bann, toaS entftet;t, ioenn 31t früt;jeittge dultnren ben Samenförnern i^re Äeimfcaft entjie^en. 33ei ben nattoltc[)en ^ranft^eiten fielet man. an bem SßixuS biefelk 3ntenfität, btefetSen Sranl^eiten ebenfo ge= fä^vüd) t;ercorrufen, mie fonft. S)ev Sfolj, iüelc^en man jeijt 6e= otadjtet, ift nid^t raquo;erfc^ieben son bem, toetdjen copy;oHet^fel befc^rtefcea ^at; bie 9tinber^eft, raquo;elc^e fic^ 1865 in gngtanb gejeigt ^at, Ijatte biefelben (Symptome unb biefelbe copy;efä^rüdjleit, wie gar Qüt tioxi Stamajjini; bie $oden finb auc^ ie|t nodj für ben 3)Zenfd)en fo ge= fä^rlic^, toie jur 3quot;* ^on ^ajeS.
3l6forJ)timt bcsect; SMruö. — Sttcufitttion.
reg;ie Ifcfor^tion beö SSirnS fann nur raquo;on einem fünfte beS-Äör^erumfangeg aus erfolgen, burdj bie sect;aut ober bie @d)teini^aut.
S)ie Slbforptton burc^ bie sect;aut ift feiten genug unb ift burd) öiele (Sc^riftfteßer conftatirt; toir glauben, basect; fie nur uad) SSerie^ung ber sect;aut ftattfinben fann, toenn fo ju fagen basect; SapiKarneij btosect; gelegt ift; nid)t attein bie (SpibermiS, fonbern bie me{;r ober weniger entoidette sect;aarbede, mit ber unfere Spiere berfelien finb, finb bie mäd;tigften ^raquo;inberniffe; bie rafirte unb burd; SSäljungcn entfpredjenb be^anbette sect;aut toürbe fid; baju beffer eignen. Sftan fül;rt als 33:1= \pkl raquo;on ber Slbforftion burc^ bie sect;aut nur baSjeuige einiger S^rift-ftetter an, toetc^e fie beobad;tet ju ^aben be^au^ten in gofge einer reid)ftc^en Smbibition ber sect;aut beim acuten Viofy (9tenault), beu copy;djafpoden (S^aubau) unb bem SRifjbranb.
reg;ie 3l6for^tion burd) bie reg;d)Ieint^aute ift leidjter unb bie etn= fadjfte imbibition genügt bagu. @8 ift je^t oneriannt, baf bie copy;djleind;aut ber Sufteege ee ift, meldje baju am (eic^teften unb am getoöl;nlid)ften bient. SJfan toei^ nad) ben Erfahrungen raquo;on copy;o^ier, traquo;ie toirffam unb fdjneß bie 2lbforation ift, bie auf ber Sd^teim^aut ber 33ron(^ienraquo;erjlraquo;eigungen fid) raquo;oüjie^t. Sie ift ber geioöljnlidjfte SBeg bei ber 2tnftedung bnre^ bie Sungenfeudje, bie Siinberpeft, bie lt;S(^afpoden, bie SBarioIen, toie and) bur^ ben 9tot5, too bie Slnfteduua.
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32nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; B. SBirufcnte firanf^ettcn. — copy;eud^e.
bte nä(f)ften SBege, ba8 ftnb ijie SJafen^iJ^Ien, toä^It. £)laquo; 3Siru8 toirb nid)t nur afcforfcirf, toenn er mit einem flüfftgen SSe^tfel a6ge= lagert raquo;irb, fonbern aud) jelfcft im ^utoerförmigcn ,3uftonbe; aber bann mu^ bag SSe^ifel fic^ evloeidjen, bie ^ijgroScoijif^en (Sigenfdjaftett toieber annehmelaquo;, todä)t ben SSiruS abforptton€fä^ig machen. 3)urc^ bie StetytvationSfdjIeimljcmt mit ber Suft eingeat^met, Reiten fi(^ aKe flüchtigen SlnftedmtgSftoffe mit, bie jafitreicfjer ftnb, aU man gemeinig= lic^ glaubt; biesect; l^aben bie Srfabrangen raquo;on S^auöeau in Setreff ber S?accine unb ber copy;djaftwden entfc^ieben bemicfen.
reg;ie Stugeiifd^eimljaut ift oft aiS ber Slnftedung burd^ einfache imbibition bienenb bejeid^et ioorben, o^ne ba| ein ^quot;fammenljang ftattfänbe; fie bient in ber Xfyai jur 2lbforption be8 SSiruä beim 9?ol5, bei ber SButl^ranfljeit, ber @^^tü| u. f. to.
3)ie Schleimhaut ber copy;efc^le^tälaquo; unb Uriu=3ßerf5cuge, in ber menfc^Iic^en ^atljologie genugfam befaunt burc^ bie ?eid)tig{'eit, mit ber fie ba8 lt;£l^i{isect;gift abforbirt, bemäd)tigt fid) cbcnfo Ieid)t belaquo; SSiruS bei unfein gieren; burd) fie gef(^ief)t bie ÜÖUttljeilung ber a^ttjiifen Ärauf(;eiteu, ber 33efd)ä(fran^eit, oietteidjt fogar gemiffer SBIcnnorrljöen. Sie loürbe nidjt tocniger bie gäbigteit ^aben, anbere Ulnftedung^ftoffe ju abforbiren, totidcjt bort JufäKtg abgelagert toerben tonrbeii.
SJtan ^at bis in ncueftcr QtH allgemein angenommen, bafj bie S^(eimt;aut be8 SScrbauungsect;canaIsect; nid)t jnr Slbforption beg SSirulaquo; biene, basect; bie 2(nftednngsect;ftoffe ol^ne SJac^t^eil geuoffen werben fönnen nnb basect; bie SScrbauungStraft bie ftMften SlnftednngSftoffe neutratifire unb terni^te. gilr biefe finfi^t ^at man fid) geftü^t auf bie raquo;on Renault unb SRe^nat angeführte St^atfct^e, kJäjj bie Siliere ungeftraft raquo;on ben Ueberrcften rosiger unb miläbranbfranfer Spiere freffen, auf Erfahrungen raquo;on sect;ertoig über bie SBut^trant^eit u. f. to. reg;anj !üväüc^ ^at Sotin noc^ betoiefen, ba^ man sect;unbe, Sc^toeine unb copy;epget mit gleifd) raquo;on miläbranbtraufen gieren füttern unb erraquo; näljren faitn.
Sä Ijaben inbeffen jcberjeit entgegengefc^te 9lnftd)ten geljerrfdjt; fo l)at man bie Hnftetfung burc^ Stuten burd^ bie genoffene SDWIdj #9632;conftatirt, bie (eid)te Uebertragung ber 9Jfau(= unb Ätauenfeuc^e burefy
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3l6fori)ttcn be8 35iru8. — 3ncu6atton.
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iaS mit bent reg;^et(^et ber ^ranfen impragntrte gutter; bte Inftecfung ber copy;c^afpoden burd) geputccrte unb in Rillen fceigebra^te SSorfen (9to(^e=?ubin unb SBefiioI); bie 9lnftecfung belaquo; acuten 9to^e8 bnrt^ einen einem ^Jfevbe eingegebenen 33iffett lt;Samp;km (Renault); bie ln= ftedung ber SJinberpeft burd^ mit SSirulaquo; berfe^teS SBaffer (sect;anbner). 3n Setreff belaquo; SJfiläbranbelaquo; fcetoeifen ja^reic^e son 3)aöaine in granfreidj unb raquo;on mehreren copy;ete^rten in !Deutf(^(anb angeführte S^atfa^en, bag balaquo; gleif^ für 9)fenfd)en unb Spiere atfftedenb ift. copy;ic^er finb bie gälle ber 3luftedung burdj ben SJerbauunggapparat fettener, afö man raquo;eranlajjt ift ju glauben; aber man gelangt leister taju, afö bie Immunität anjuncljmen unb befonberlaquo; ftdj auf bie eine offenbar miaSmatifd)e ober fogar feptifd)e Srant^eit betreffenben 2;^at= fa^en ju ftiifeen, um auf bie oirutenten Sran^eiten ju f^tie^en. gerner Ijat man bei biefen grfa^ntngen ben ^l)fio{ogifd)en ^nftanb ber reg;igefHon8organe in 33etrad)t gcjogcn. 5Bie(e biefer Sßerfudje muffen ioieber^olt geprüft laquo;erben, befonberS feit ben ton (S^autiau teobadjteten S:^atfad)en in betreff ber Snftedung ber copy;^loinbfuc^t burd) bie SBerbauungöraquo;ege beim 9?inboieI; unb ben Gjirfa^rnngen raquo;on Bittcmin über bie ^anindjen; biefe ßrfatirungen führen ju bem SSetoeife, bag ber Sßiruö gteid) ben ^arafiten eine augerorbentfic^e (Sr^attungSfraft — Sßiberftanb gegen jerjißwnbe Siittoirfungen befi^t. copy;eitbem ^at S^auoau gejeigt, bag bie Vaccine fic^ ebenfo fic^er burc^ ben SSerbanungScanat, raquo;ie imxdj injection in bie copy;efäjje über= tragen fann; e8 genügt, menu bie ber SkrbanungStljätigWt unterraquo; toorfencn copy;toffe reidj an Sirulaquo; fmb.
2Bir tonnen nic^t unterlaffen, bei ber grage ber 3lbforption be8 SSiruS bnrd^ bie TOagenraquo; unb =reg;al-nt=copy;d)teimt)aut ba8 Urffeeit traquo;on SßiHemin anjufü^ren: „reg;ie SKe^rjat;! ber SSerfuc^e, raquo;set^e nnbcftreitlaquo; bar bie Unfd)äblid)feit belaquo; gcmetnfamen SSirulaquo; fcftjuftetlen fc^einen, ergeben ni^t bie Folgerungen, toe(d)e man baraulaquo; gejogen ^at. Sim ^äuftgftcn l^at man bei sect;nnben eyperimentirt; man Ijat i^nen miljraquo; branbige, rosige, tl^öfe u. f. to. Materien gegeben unb aulaquo; ncga= liocn 9?efultaten I^at man gefd)toffen, bag fie unangreifbar feien. reg;iefe (S^tugfotgeruug ift ganj fatfd). 35er .'punb, ber niemals natur= .gemäg ben ajJitjbranb, ben 9?o^, ben ZtyfjaS I)at, fann offenbat 3uiibelraquo;5Iemmina.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;3
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34nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; B. asirutente Ärnnf^etten. — @eut^e.
btefc Äranf^ettcn ntc^t imä) tie SBerbauung ber toeic^en ^robuctc ermatten, toetcamp;e babon fytxxityxtn, fonft toiirbe ber 3ufa^ i^m oft copy;etegenljeit gcfcen, fid) ju inficiren. reg;ie erfte SBebingung, 6et ben SSerfucfyen btefer 9trt jum 3^^ äu kommen, tft bte, mit Styierarten ju operiren, bie natuvgenta| faljig finb, bie ßron^eit ju re^robuciren,
toetc^e man ftubirt...... SOfon fann nic^t raquo;on biefen Urfadjett
überjeagt fein, toenn man in ben Srfa^rungen bon Stenauit toiberraquo; f}5rcc£)cnbe ^fefultate erfannt ^at.quot;
1)ie 2l6foration bcsect; SSirulaquo; burd) Sffiunben erMärt fi(^ tei^t; ba^er bie (Srfofge ber Sm^fungcn. 216er e8 ift nic^t allein bo8 copy;efäjjfljftem, tt3e(d)e8 atSbonn ben SSintö abforbiren fann, fonbern ebenfo gut basect; 3eögeiraquo;e6e, in tcetc^em er fid) abgelagert finbet;. $atte ^at gejcigt, ba^ bie SBut^franffjeit, bie ^oijfranf^eit, bie reg;d)af= ^oden, bie aftenfcfyenpoden, ber SKiläbranb belaquo; S)fenfd)en unb ber Spiere u. f. to. auf biefe 3lrt ber 2lufnaf)me fic^ enttoidetn, toie fie fid) aud) mittefft Slufna^me burc^ bie sect;aut enttoidefn.
Oft bleibt in gofge ber tocafen Slbfor^tion, kfonbevS nac^ ber Smpfung, bie anjtedenbe Sranl^eit tocal (Snngenfeuc^e, SBaccine); aber fie wirb oft allgemein, toenn bie Slbforption burd) bie 9tefpiration8= toege ober burd) bie SOfagenraquo; unb =reg;arm=reg;^teim^aut erfofgt. (Sljaubau ^at gejeigt, ba^ man ben allgemeinen SPodEettaaäfdjIag burc^ birecte injection besect; SSirulaquo; in ben Slutumlauf t;erBorrufen fann.
quot;Sie Stbforption belaquo; 35irulaquo; ooßjie^t fid) mit einer großen copy;d)nenigfeit; allein biefe copy;djtteHigleit erfd)cint raquo;erfd)ieben. 9ta^ ben Erfahrungen ton SSarrl), Saennec, Ibefon, ^Sarifet, 3lnbra(, HJfartin ift balaquo; ^odengift einige SKinuten nac^ ber (Sinimpfung abforbirt unb in bie allgemeine Sirculation übergegangen. sect;ausect;mann, ber eine äßunbe fünf SKinutett nad) ber (Sdjafrodeuimpfung cauterifirte, fonnte bie SBirfungen besect; SSirn8 nid)t raquo;erf)inbern. copy;pinofa ^at baffetbe beobachtet na^ ber fed)8 copy;tunben na^ ber Operation gcf^ef)enen Slmjjutation belaquo; geimpften £%elaquo;; Renault ^at baffetbe beim 5Ro^ beobod^tet, too eine copy;tunbe f)ingereid)t ^atte für bie Ibfor^tion. Slaquo; gef)t inbeffen auS ben Erfahrungen belaquo; doctor SJobet ^eroor, bag balaquo; reg;ifen = ^er(^Iorür balaquo; lt;ö^^i(ilaquo;gift 4 bilaquo; 6 (Stunben nad) ber Einimpfung neutratifirt unb bag elaquo; ebenfo balaquo; ^u^podengift auf
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Wbfot)3ttcti belaquo; SßiruS. — 3ncuBation.
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raquo;oKIommene SBeife uuf^abttc^ mac^t. copy;S gieSt getctffe @tfte, bit lange £eit an bet 3mpfung8ffä^e ju Bcr6Iei6en unb nur langfam in bie copy;rcutation eingefogen ju toerben f^etnen. jDieö ift ber gatt nad^ sect;e^ft 6et bent 3ßutl;gift unb e8 ift in ber Zfyat Beinahe er= raquo;tefen, bajj bie einige reg;tunben nadj bent Siffe raquo;orgenomntene Saunrifation nod) eine nülättdje SSirfung {raquo;at; biefe Stnfidjt, bie in ber lt;öanität8=^o(ijei bon gro|em 9fu^en ift, fte^t in SBiberfpruc^ mit berjenigen raquo;on Bergeron unb toirb nic^t affgemetn Bon belaquo; copy;ete^rten angenommen.
Sine getoiffe gt;$dt raquo;erlauft immer jtoifdjen bem 9Koment, too ber SSirug in ben Sorter eingeführt toirb unb bem foment, too er bie raquo;iruknte Äranf^eit ^erborrnft; bielaquo; nennt man „bie 3ncufgt;ation8= ^eriobequot;, eine ^Jeriobe, too noc^ nidjtlaquo; bie tranttieit belaquo; t^terifc^en Äi3rpetlaquo; raquo;errät^. SBa^renb ber 3ncn6ation8 = ^ßeriobe enttoidett ftc^ noc^ fein ißirulaquo; ober toenigftenS teiu anftetfuiigSfäI)iger; fettfi toenti bie Äranfljett anfängt fi^ ju offenBaren, toa^renb i^rer SSorfcoten, conftatirt man nod) feine Stnftedung. 3)iefe (Srfdjeinung ift fe^r fc^toer ju erftären, erinnert aber an bie Vergiftungen burd) metaUifd^e lt;SaIje (Slrfenif, Tupfer) ober burc^ 5Sred)nu|, wenn man lange 3eit ^inburc^ bem tljimfdjen Wörter Meine Quantitäten ber copy;ufcftanjen geben fonn unb toonac^ ^(ofetid) of)ne anft^einenbe Urfadje man einen gefa^riidjen SBergtftungSäuftaub eintreten fief)t.
Set einigen firanfi;eiten ift bie 3ncu6atton8 = 5ßertobe jiemtid) fc'efc^ränft unb man finbet eine (copy;djtoanfung jtoifc^en toenig raquo;er= fc^iebenen 3a^en; ^quot;8 beofcadjtet man 6ei ber SBacctne, too fie 3—4 Sage bauert, bei ber 9Kau(= unb Äfoueitfaidje 3—6 Sage, bei ben Sßariolen 4—7 Sage, bei ber ^inberfeft 5—8 Sage, bei ben reg;d)af^oden 8—21 Sage. S3ei einigen anbern tranf^eiten beftel;t bie größte Unregefmäjjigfeit, o^ne bag bie Saner ber Sncubatton fe^r lang ift; fo faun bie 2Burt)frantI)ett fid) nac^raquo; einigen Sagen jeigeit, fogar nad) einigen Stunben (SBiborg, gering), toä^renb in. anbern pHen mehrere 9Konate unb fogar, toie man behauptet, mehrere 3a^re baju gepren. 33ei ber Sungenfcu^e beträgt bie Saner ber Slnftedung bur^fc^nittrid) einen 3Konat, fie fann aber auc^ 3 5 unb fogar 8 äftonate betragen; biefetbe Unregetmäjäigfcit toirb bet
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B. SSiruIentc Ärant^etten. — copy;eudje.
ber 9toläfran!^cit angeführt, btc fid) 3 6tS 5 üagc nacfj einer 93c= rü^nmg offentaren fanlaquo;, toafirent) fie auc^ toä^renb einiger SSodjen latent (in ber Sncubation) bleiben fann. Sir entnehmen über biefe grage bie fotgenben SaWtt quot;^er ^k 'Sauer ber incubation bent au^gejeic^neten SSerfe liter SSeterinär^oKäei raquo;on sect;aubner.
Sranl^ettett.
Sauer ber 3ncu6aticn.
3in copy;ur^Mnitt.
2Iii8nal;mSHgt;eife.
8?inber)5eft......
4—9 Sage.
5—8 Sodden (Oevrac^).
^ungen^euc^e.....
3—6 laquo;odjen.
4, 6, 9 unb 10 9Konate.
copy;d^af^octcn.....
6—8 Sage.
12—21 Sage.
Sty^enfeu^e ....
3—6 Sage.
1 Sag m 12 Sage.
SRirjkanb......
2—4 Sage.
reg;cbr raquo;erjepieben.
SBut^ran^eit ....
3—8 SSofim.
2—3 Sage. —8—9 SKon. (nt^t feiten).
1Ro^!rnnf^eit.....
1—3 SBod^en.
3, 6 unb 9 donate.
copy;ef^aiban^elt . . .
8—30 Sage.
2—3 SKonate.
lt;gcjemfranfljctt . . .
3—6 Sage.
-
JRaube........
14—16 Sage.
^louenfcu^eb. @4afe
3—6 Sage.
reg;ie reg;auer ber Sncubation btffertrt bei einer unb ber[et6en ^ranftjeit nad) ber 3lrt ber (Sinfü^rung beS SSiruS im Slltgemeinen; fie i[t fürscr bei ben geimpften Ärau%tten, atö wenn eine eigentraquo; üd)e infection ftottfinbet. Sfad) SJtarefd) gebraudjen bie SSarioIen 6 — 21 Sage bis ju i^rem 3luöbrudj, toä^renb fte eingeimpft nur 4 — 18 Sage bebürfen; berfetbe %aU ift beim SJofc, ttsefc^er ein= geimpft nur 4—5 Sage ju feiner 2(u8bitbung bebarf unb raquo;enigftenä 2—3 SBoc^en erforfcert, teenn er burc^ Slnjtedung raquo;eranta^t ift; bie geimpften copy;d)afpoden gebrauten 3, 4, t;öc^ften8 8 Sage, biö fte er)(|etnen, toäljrenb fie auf natürlichem SBegc 6, 8 unb fetbft 21 Sage baju nöt^ig ^aben.
SOtan Ijot conftatirt, basect; bie anftedenben ^ranftjeiten fxty fc^neßer bei jungen Spieren entoidetn, a{8 bei erteac^fenen. ^erf^iebene Um* ftänbe fönuen bie reg;auer ber incubation oertängern, teie SRonueet tS bei beu acuten Sranfljeiten gegenüber ben Sßarioten unb ben KKafern bcoba^tet ^at; copy;pinola Ijat conftatirt, ba| bie in ber
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SlKgemeine copy;vm^tontatologte ber onfledenben Sran^etten. 37
Jräc^ttgteit traquo;orgefd|rittcnen Äü^e cxft nadj bem copy;cfcä^ren tout^= Iran! toerben.*)
S)ie 3ntgt;afion tft ber SDtoincrtt, loo bie Ärant^eit anfäiiflt ober ber SßiruS feine aSSirfung auf ben DrganiSmuä beginnt; gcicöt)nü(^, fofent bie ßvanf^eit nid)t eingeimpft ift, jeigt fie fid) atäbalb burd^ oflgemeine (Srfc^einungen, ÜSortoten, bnrd) eine Slrt 9teactiongfie6er, unb bie locaten (Symptome fontmen erft fpäter. (Ssect; ift ü^rigen^ fc^toer, ^ier jtt generatifiren, in Setreff ber jn großen llnä^n(i(|feit ber anftedenben Äranfljeiten. 3U berfetkn S^i te0 *gt;laquo; S?irn8 ftdgt; jn erlennen giebt, f'ann bie ^ranf^eit fic^ fortpftanjen.
SlUgcmctuc Symptomatologie ber anfterfenben .traittljiitelaquo;.
3?tan fann in ben birutenten Äranf^eiten aKgeineine unb locate (Srfd)einnngen unterfdteiben; bie erfteren gelten auä ben SSeränberungen tjereor, teet^e bie oirutente infection in ber 33(utcrafe unb in ben organifc^en Verbrennungen einleitet, bereu reg;i^ biefe gtüffigfeit ift. 3n ben gelDÖ^n(id)en gäHen Befielt giefier mit (Srt;öt)ung ber 2em= ^eratur unb mü)x ober weniger merftid^e 33efc^leunigung ber Sirculatioiu reg;ie localen Säfionen beftef)en ^aitptfad)tid) in franft)aften @r{d)eimtngen auf ber sect;aut unb ben Schleimhäuten. SSei einer großen galfi biefer Brautzeiten, bie mit einem aügemeinen gieber anfangen, ift bie Srufstion eine günftige (Srifiä; bielaquo; ift ber gaü, toenn bei ben SSariotcn, ben Bu^poden, ber Vaccine unb ben copy;dtafpoden auf ber sect;aut ^uftetn ^eroorfonimeu; tf giebt and) fatfdje ^nftetn beim 9JJi(j= branb, raquo;o bie (5rfd)einungen auf ber sect;aut aß 3lb{eitnng toirfen unb ba8 ÜJJiläbranbfieber niä|igen, e8 tommen and; Sjtant^eme bei ben typt;öfen Äranf^eiten, ber Sungeufeudje, bei ber 33efd)ä(£rantyeit, beim diofy unb 3Burm öor. Steben biefelaquo; tocaten Seiben erfd)eitieu auf benachbarten copy;teßen entpubüdje ^uftänbe ber laquo;S^teim^aut unb ber $)aut mit copy;d^merä, Stöt^e, sect;i^e unb @efd)raquo;ulft; jumeiten tommen felbft 331ut = (5ongeftionen, fettener Stutpffe raquo;or. 3Kan behauptet oft, basect; bei ber Siiuberpeft, ber S^otera, bem StyptynS critif^e
*) 3n einem Don mir Beobachteten gaKe sect;atte bie Sucubation ber SSBut^ Irant^eit bei einer tu^ über 1 3a^r gebauert.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;reg;er Ueberf.
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38nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;B. 9}ttu(ente tranf^etten. — @eu^e.
Srüpttonen auf ben copy;rfjletmljauten entpe^en; to'tx fönnen atlaquo; fotdje aber bie couftonten ?äjtonen nicf)t betrauten, inel^e man auf bcr lt;2c[)feiml;aut bcr SSerbauungSorgane jur Qdi btefer 3lffecttonen finbct'; bicfe Safionen bariircn traquo;on ber einfachen (Sntjünbung 6t8 jum Sranbc; eS fann Sgt;i^tf)erttiä, fettige Sntartung, Ufceratton eintreten n. f. to. (58 ift ftar, bag bie umgcfonben Oetoefce toenigftenlaquo; öer= mijge i^rer ^adjljarfdjaft ftd^ in einem entäünbtid^en ^uftanbe befinben müffeu. 3u,,3e'fen treten ausgebreitete SStutergiiffe auf ber reg;c^(eim= Ijaut, oft fogar im 'ißarenc^^m ein (SButlj, SJtitjbranb ber Spiere, fieberhafte 58tut=Sru^tiouen bei 2Kenf^en).
reg;te Slffectionen besect; Si}m^ft;ftem6 finb ebenfo tjänfig, bcfonberlaquo; toenii bie Äran^elt raquo;on Siterprobuction begleitet ift; biefe Slffectionen crttären fid) anlaquo; ber 9Me ber Si;inp^gefäge bei Slbforptiou beä ßiterlaquo;. S3on folgen 3lffectionen führen toir bie 3to|brüfen, bie SBurmfnoten, bie f^tjititif^en 1gt;rüfen(eiben unb getotffe Irten ber Snbercutofe an u. f. to. ^utteiten raquo;erbinben fic^ in fotd^en gotten bie Stffecttonen ber (Siterinfection mit öielfa^en STOetaflafen in ben @e= toeben, Siteranfamratungen u. f. to., wie mau esect; beim acuten 9tcsect; icobac^tet.
^utoeifen befc^ränft fic^ bie Äranfljeit me^r auf bie briiftgen Organe, toie man e8 bei ber Sungeufeudje beobachtet. 3)te SKitj unb bie ?i)ni^tnoten, bie jur 2lusect;fonberung im Drganigmirö beftimmt finb, toerben in bieten anftecfeubeu Kraut^eiten tief ergriffen.
SKan nimmt allgemein on, bag in ben anftedenben Äranfljciten eine Sttteration be8 StuteS ftattfinbet, unb bennoc^ ift man in biefer sect;infidgt;t tro^ mannigfattiger Unterfudjuugen noc^ nic^t befeftigt. 9Kan ^at eine uugetoo^nli^e gtiiffigfeit be8 SluteS bei ben 35arioIen, Seucoc^tfiämie beim 3to(5 conftairt, einen grojjen 9?ei(^t^um an gaferftoff bei ben ÜWafern, uncoagutabteä Sltbumin bet ber SButtraquo;, tooburc^ ba8 S8(ut fdjmierig unb bemjenigen in aKitjbranbraquo; !ranft)eiten fe^r ä^ntic^ toirb (gälte); im Mgemeinen ^raquo;aben biefe batb geringen, batb fcfytoeren ?lffectionen nid)t ben pofttioen S^aracter, toetdjcn man iljnen in einer getoiffen gt;$dt beilegen toottte. SBa8 bie SWicrococcen betrifft, toetdje fattier in: SStute gefunben ju ^aben ongiebt, fo finb fie toenigftenlaquo; fct;r ferner ju erteunen ; Sgt;ie Sac=
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allgemeine @^m})tomatolcgte ber an^edEenben Sranl^eiten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 39
terien, toetc^e Srauctt, ^ofenber, SMafonb unb 2)aüaine im äKilj* fcranbHute entbetft ^aben, c^aracterifiren raquo;ietme^r eine miaämatifc^e ober au8 33(utraquo;ergtftung entftanbcne Äranffieit.
333ir fönnen als eine conftante Säfion in anftedenben ^rant^eiten biejenige nic^t annehmen, toeWje sect;attier angieBt, ber in aüen biefen Äranf^eiten Sficrococcen gefe^en ^at; im Stute muffen biefe Äörndjen fdjüjer ju unterfc^eiben fein üon anbern raquo;eilen Äüget^en unb bie copy;d^lüierigfciten werben noc^ größer fein bei anbern gtüffigfeiten. 2öir raquo;otten inbeffen beim SRo^ bie Eytftens eincsect; befonbern anatomifc^en copy;erneutlaquo; anfuhren, einer ^eoptafie, eines befonbern ^ör^erdjenä, ä^nlic^ bemjenigeu, ber bie Slubercufofe c^arafterifirt unb ioetc^er oon Seifering, reg;aint=CEt;r unb copy;ertac^ bef^rieben ift (Journal de Lyon, 1865, p. 157).
(Sä giebt anftedenbe $ranfi)eiten, Joetdje bie Spiere nur feljr toenig afficiren unb bie i^nen gteic^fam jur ätoeitcn 5Ratur toerben: eine fotdje ift ber djronifdje 3io^, mit toetdjem man ^pfcrbe lange •Öa^re arbeiten gefe^en Ijat, tote man anc^ reg;^^i(itif^e iljren @e= fd)äften obliegen ftebt. StHein bie Saty ber beoorjngten 3tnbioibuen, auf toet^e bie ^ranf^eit nur oberfladjli^e 9tffectionen ^eroorbringt, ift fdjt bef^ränft; in ber 9teget beeinträchtigen bie anftedcnben Äranf= Jjeiten, felbft bie d^ronifc^en, bur^ bie copy;c^merjen, toetc^e fie cerur= fadjen unb burc^ bie SBertufte, toeldje fie oerantaffen, in ^o^em reg;rabe bie guuctionen ber reg;rnäl;tung unb bringen aümä^lig 'Inamie uub SKaraSmuS, oft auc^ einen cac^ectifc^en ^uftanb ^eroor, toie man i^n befonberS beim Stotj beoba^tct.
3m IHgcmeinen mo^en bie anftedenben Ärant^eitcn einen rafdjeu Serlauf unb greifen ben Drgani8mu8 bebeutenb an; e8 giebt fogar fotdje, toetc^e oon allgemeinen fafi nieberfc^metternbert unb befonberlaquo; neroöfen copy;ijmptomen begleitet finb (SButt), Sty^ttlaquo;); in biefen gatten fommen oft ä^if^^P011!2quot; üor unb e8 treten bzxauj gyattation, Äoma, Slbijuamie mit 3ttofie unb ^äupg atlaquo; gotge Sä^mung ein. ^(nbere Brautzeiten finb einfad} ßon gntjünbuuggfieber begleitet (Sßarioraquo; ten, copy;djafpoden, Bu^oden).
reg;ie SDte^rjattf ber anftedenben Äranf^eiten Ijaben i^re pat^ognoraquo; monifc^en copy;^m^tome, bie mit einigen feeunbären laquo;Symptomen bajit
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B. a5irutente Äran!^eitcn. — copy;eui^e.
btcnen, bte Äranftjett jr efyarafterijtven, ben XypvH jlaquo; fcttben. raquo;er laquo;8 fotnmt leicht oor, bag bte Äran%it burc^ bie S^ättflleH be8 Dr* flantömug ajfobtficationen erteibet, toefc^e fie me^r ober raquo;eiliger öoit bem 5£^u8 entfernen. 9Kan 6eo6ac()tet oft, bag bte burcfy einen S5irn8 oerantagten reg;^m)3tonte oerfdjteben fein tonnen, 6atb aatt, talb c^ronifd), tne^r ober toeniaer auäfleprägt unb er^eMic^, Bei berfelben Äranf^eit unb bentfelben gtnbioibnitm nte^r basect; 9?erOenfl;ftem atlaquo; balaquo; S^mp^ unb raquo;fatfoftem affictrettb. reg;o jeigt bte 3öutl)fran^eit, ob= gfeic^ fie immer burdj einen ton ^atur ibentifdjen aSirusect; ^erbor= gerufen wirb, eine fobeutenbe fi^mptomatif^e 35eri^ieben^eit nac^ bett Slrten unb fctbft beim sect;unbe fe^en toir benfef6en SSitttS Mb bie ftiüe, Balb bie rafenbe 2ßutl) ^eroorrufen. reg;ie SSurmfranl^eit ber SOienftf^en bifferirt nad^ Sarbieu merHtdj raquo;on berjeuigen beg ißfetbelaquo; unb bie 9Jo^ran!I}eit, bie beim gfel ftetsect; acut ift, oerlauft beim ^ferbe iatb acut, batb djronifdj, bei ben Heinen aBiebertäuern unb ben greif d)f reff era, iDe(d)e fie sufäflig erljaften ^aben, too^T immer (tyrontfd). reg;ie Äu^oden ber Ättt; unb bie Stylen belaquo; ^ferbeS finb ibentifdj nac^ S^auoeou unb bennodj ift bie copy;^mptomatbtogie berfdjieben. Slaquo; giebt fogar gaße, iuo eS fdjiuierig, faft unmögfic^ ift, bte ÄranBjeit ju ernennen unb elaquo; bebarf ber ganzen copy;eiftegfraft gur 3tnbnction unb Sfnatogie, unterftu^t burd) bie Seobad^tung, urn fit^ jurec^t ju finben; fo I;at man beim SDhnfdjen S5ario(en o^ne Eruption, beim 9JinbüieI) Sungenfeuc^e o^ne affection ber Junge (aBiflemS, sect;. Sßoulei^, 3unbeO, beim ^ferbe einen innern 9to(5 o^ne lugftug, obne copy;efdjtoüte unb reg;rüfen betrieben (Supul;, Jafoffe,. reg;er(ad), Stjbtin, 3UItbeI).
SBir tooüen t)ier biefe anftedenben ^ranftjeiten anführen, loel^e äugerüc^ ibentifd) in ifjren Symptomen, i^rem SSertaufe unb ityren Zerrüttungen, bennoc^ toefentli^ oerfd)tcben finb in SSetreff il;reg copy;runbeg, toie 3. 33. bie reg;d;afpoden, bie Sßariolen unb bie ^u^ poden, raquo;on bencn jebe, eine mit Statteruentytion begleitete ßranl^eit, bem copy;djafe, bem SKenft^en ober ber reg;ufy eigen ift unb toetc^e nur auSna^mgloeife fic^ auf attbere airteit übertragen fönnen; fie erinnern alfo an bie copy;^maroßer (gtol;, ?au8, 9täubemi{be), bie auc^ eine beraquo; fonbere Srt bilben für jebe Sbierart.
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allgemeine reg;ijnHgt;tomato(ogte bet an^edenben Ston^eiten.
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Sebor totr mit bcn oirutenten Äranf^eiten fc^tie^en, tommeti-wir nodj auf bie f(^traquo;eren Sungenletben gurürf, um baöon noc^ einige äBorte ju fagen, bie oft raquo;on ^raltifcrn fcefc^vtetcn finb unb bie man at8 fcegteitenbe 3ufäße fcetradjtet ^at, bie naä) einigen copy;d^riftftenern Beinahe conftant unb erft meljr ober weniger nac^ ben 3ufäßen er= Hart finb; biefe Seiben fdjeinen na^ ß^auocau, Sonletj u. 21. eine grojje StoKe ju fpieten in ber 93orkreitung besect; StnftcdungöftoffeS. Ssect; fommt in ber Z^at id ben SSarioten, ben SKafern, ben copy;c()af= ^joden eine meljr ober weniger ausgeprägte fcegleitenbe ?ungenentäünlaquo; bung raquo;or, in toeldjer nac^ ben (Erfahrungen raquo;on (Eljauüeau eine 33er-treitung beS 9lnftecfunggftoffe8 ftattfinbet, ber bemjcnigen in -Kidjtö nac^fte^t, bcn bie ^ufte(n auf ber sect;aut enthalten. Sin Kröpfen ber au8 einem reg;(^afpo(fen=Sungen=Änoten auägejogenen gtüfftgfeit, mit ber fünf^unbertfadjen @etoitf)t8ntenge 2Saffer Bermif(f)t, ^at biefem ge^ fc^idten Syperimentator eine gtüfftgteit geliefert, toete^e bie copy;djafpoden faft immer mittelft ber Janjette cinjuimpfen geeignet tear.
jDie anftedenben Sranft;eiten finb ftetS f^ioere Seiben wegen i^resect; anftedenben S^aracterlaquo;; 6ei ben gutartigeren, wie bie SOiaufe unb Älauenfeudje, ift bie feuc^enartige SSerBreitung eine Urfadje ber (5rf(^wernng; esect; giefct bereu, bie unheilbar finb unb anbere, weldje oon fe(6ft oerfdjwinben. SRan barf Bei ber ^rognoftd biefer Äranf= Reiten nic^t raquo;ergeffen, ba| bie sect;eftig!eit einer anftedenben Äranfljeit nic^t proportional ift ben fijmptomatifdjen (Srfc^einungcn; alfo ein rosiges 'jpferb, wetc^elaquo; nur Sungentu6er!e(n, eine geringe unb noä} berBorgene UIceration, einen fdjwac^en 2lu8flu^ ^laquo;t, ift eBenfo ro^ franf, eBenfo gefäf)rlicfy, wie ein raquo;om ausgeprägten Siofe ergriffenes ^ßferb. (SS gieBt Bei ben anftedenben Brautzeiten teine eigcnttidje copy;utartigfeit, wie man fie Bei miaSmatifdjen unb gewö^nli^en Äran!= Reiten BeoBac^tet; unb, um Bei ber als SSeifpiet aufgeftellten Sran!= l^eit fte^en ju BleiBen, Behaupten wir, bajj ber fog. uunoßt'omment SRo^ nic^t eyiftirt.
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42nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; C. mamaüfät 3nfectton.
C. illtc0mctifd)e Jnfection.
reg;cflnttiott uttb SingcmclneS.
Sftan tejet^net mit bem kanten „WiaSmaquot; eine SSeränberung ber Suft, eine oft un6emct!bare Slulbünftung bur^ ^^fitatifc^e unb t^emif^e SSorgänge, toelc^e getoiffe Aranfl^eitcn ^crcorrnft unb toefc^e laquo;tan feiner anbern Urfac^e jufc^reikn fann. reg;a8 SDJia^nm ift me^r Mannt burd) [eine 2Birfungen, a(8 nadj feiner Statur; inbeffen teeisect; man je^t, basect; bie SOtiaSmen gefcitbet tocrben bur^ organise (Sub= ftanjen, burc^ bie Ueberrefte ^flanjtic^er ober tJjierifdjer copy;ubftangen, iie in ber Sttft oerbreitet [inb, too fie fcefonberä burc^ SÜBafferbünfte jurüdge^attcn raquo;erben. reg;ie8 finb nte^r ober weniger jerfe^te, faulige ober gä^runggfä^tge SKoIefutar-^artifed^en unb fte fd^eincn fic^ einer tefonbern unter bent Stamen „Sata^fequot; tefannten ßraft ju erfreuen, üftacfy beu (Erfahrungen me^rer beutf^er unb englifdjer ^ßat^otogen ioürben biefe organifdjen copy;ubftanjen ootltommcne Sr^togamen fein, SWicrococcen, nac^ fattier lt;£poren raquo;on raquo;erfdjiebenen ^iljen, fe^r jc^ncll ber SSermeljrung fähige SBefen, juweilen unter anbern gormen {lt;xU SSacterinen, Dibium, Sc^immeO je nac^ bem SDtebium, raquo;o fie raquo;orfommen. 3ul15e^en Pn^ e8 tquot;311 Raulen gieren ^errü^renbe SKotefüte, Sltaterien beä 3tuSfluffe8 ober ber Sy^ectoration. SBir fcetrac^ten aut^, alsect; nac^ j^orm ber 9Kia8men raquo;irtcnb, bie (5r^to= gamen, toetd^e mitunter bie 9taljrunglaquo;mittel ber J^iere fcebetfen (Stoft, 93ranb u. f. lo. ber (Serealien) unb loelc^e anfteefenbe Brautzeiten laquo;rjeugen.
35aa äKiaSma ift bem äljnlid), toaS man „einen jTüdjtigen 2ln= ftedungöftoffquot; nennt, afcer eä unterf^eibet fic^ baburd^, bafj e8 augerraquo; ^at6 beä tljierifcf}en Drgoni8mu8 entfielt unb bog e8 getoö^nfi^ mit ber raquo;on i^m f)crBorgerufencn Sranf^eit raquo;erf^toinbet; e8 unterfdjeibet fid) raquo;ein SSiruS barin, bag e8 nic^t an einen tljicrifdjen 5ßel;ifet ge= tunben ift, fonfccrn fic^ faft beftänbig in ber Suft fcefmbet; jutoeiten tubeffen finbet e8 fic^ am SBaffer Ijaftenb unb inficirt e8 burc^ @e= tränf, in anbern gäKen burdj 9ta^runglaquo;mitte[. SS unterf^eibet fi(^ raquo;om 35irusect; auc^ barin, bag e8 ftd^ nic^t einimpfen lägt unb toenu
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Slettologte ber SDltagmen unb ber mtasmattf^en Srnnf^eiten. 43
tie copy;mintpfung einer miaSmatifcfjen copy;ufcftanj au^ jutoeiten eine infection ^erraquo;or6vtngt, fo erfc^cint biefe me^r fe)5ttf^er 9?atur, weit bie miaSmatif^e aJtaterie fid) im ,3nfitanbe blaquo; fauligen 3erle(5UIt9 fcefanb. reg;ie)e Slnfic^t ift übrigens noc^ mdjt allgemein angenommen unb man füljrt namentlich ajfiljbranb^ranf^eiten an, toelc^e in bieten gäßen einfad) eine bösartige Ruftet mit SStutßergiftnng ^ereorrufen unb fidj fonft na^ Slrt ber anftedenben Sranf^eiten burc^ Einimpfung, burdj Serü^rung unb bur^ flüchtigen SünftecfungSftoff fortpflanjen. (Daöaine, copy;atreau jc) copy;0 ift aud) bie reg;c^lDinbfud)t, toe(d)e toir efcenfaHlaquo; alsect; miaSmatifc^ betradjten, öieHeic^t me^r eine üirulente ÄranJIjeit (SSiüemin, (5^autraquo;eau).
Sie aKiaSmeu toie bie 3liiftecIungSftoffe fd)cinen einer 9tug6rei= tung nac^ aüen 9Jtd)tungcn I)in fät;ig ju fein, aber fie fd)einen fd)ueaer laquo;18 biefe tyre infectiöfen Sigenfhaften ju vertieren, fobatb man fie i. S3, burdj eine etoasect; ftarte 33erbünnung jert^eiß ^at; aHein fpccieße Erfahrungen finb in biefer Sejie^ung nodj ju machen. reg;a8 30?iagma bcbarf einer warmen unb feuchten ?uft; bie I)öf)ere Temperatur, mie bie 3)ürre finb feiner Sfljimj Ijinberlid) unb fobatb i^re Simcirtung laquo;toalaquo; lange an^äft, lann man atfo fieser fein, bie DJtiaämen ju äer= ftören. 3ubeffen mu^ mau nidjt öergeffen, basect; biefe fid) einer aufjerraquo; orbentüc^en aBiberftanbgfraft erfreuen, toenn nur ettoaS geudjtigfeit borljanben ift. 'So berietet man, bag copy;efdjtrre miljbraubtranfer Spiere noc^ nad) einigen SRonaten ber sect;eraulaquo;bringung an bie ?nft bie Ärant^eit verbreitet Ijaben unb (Sertad) behauptet gefeljeu ju ^aben, bag miljbranbfrantelaquo; gtetfdj noc^ nad) bret Sauren ber 55ergrabunamp; toirffam geroefen fei, bie ^ranfljeit mitjutyeiten.
reg;ie c^emifc^en 9lgentien, toeld)e tie organifc^e SKaterie 5er= ftören, fd)cincn auc^ bie SRiaginen ju jerftören; unter biefen reg;ub= ftanjen nennt man ^auptfäc^Iid) bie Earbolfänre, baS übermangan= fanre Äali unb in britter 9tdl)t baS trodene E^forgalaquo;.
%etit)lo%xt iev 9Jliasect;mcn mh öcr mittSmattf^cn tranl^citcn.
Dbgteidj bie S5Bif|enfd)aft noc^ lange nid)t i^r tefeteS SBort gc= •tyrodjen I)at, fo fann man bodj je^t cerfc^iebene Strten 9[)?ialaquo;men je uadj i^rem Urfprunge crfennen; mir tooHen bie copy;nmpfmtaömen, bie
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C. 3Kta8mattfc^e Snfection.
burc^ llntergrunbtoaffer ^crtoorgefcratlten ßran^ehen unterfuc^en; biefe tetben Strten SKtaämen, bte fid) leidjt mit 53Iutöergiftung com^Iiciren, gefcen Stnlag, ^ier raquo;on biefer GEcntylicotion ju reben; toir tooücn foraquo; bann bic Sr^togamen ber Nahrungsmittel, barauf bie (Staü=9)iialaquo;men unb ükr^au^t aÜe biejenigen unterfuc^en, toeldje raquo;on Spieren ^er= lommen.
SBenn bie fpontane copy;vjengung ni^t meljr atsect; @runb ber anlaquo; ftedenben Äranf^eiten jugegefcen toerben fann, fo fann jte bagegert teid)t jur (gntfte^ung ber mtalaquo;matif(fgt;en ^ran^eiten ^erangcjogeit icerbett. reg;ie SJJiaSmen, bie ftetlaquo; ^roto^^ljten toaren, ftnb basect; ^ßrolaquo; buct einer 3u)ainntenlDiv^tII9 Berf(f)iebener Umftänbe; fie jeigen fic^ überaß, raquo;o organif^e in Berfe|5quot;n3 Begriffene 50iaterien raquo;or^anbett finb; fie entftelten burdj Seime, bie fi^ uberaK finben unb bie nidjt f^ecififd) finb; eS ift nifyt nötl;ig, bamit fid) 50?tfäfcranb, reg;um^ffie6er in einem Sanbe jeigen, ba| jueor fc^on gäüe raquo;on SDtiCäbranb ober lieber aufgetreten waren, ioie eg not^ioenbig ift junt Stugfcrud) ber Söut^franf^eit unb ber 9tinber()eft.
S)ie reg;umpfmiaSmen entfielen, ioie i^r 9?ame anbeutet, auf copy;ümpfen, too organifdje, pfianjtidje ober t^ierifd)e (Stoffe oorljanben. fmb, bie fic^ jerfeljen; man beobachtet fie and; nad) Ueberfdjwemmungeit anb bejeid)net fie oft mit bem Dramen „Sffluoienquot;; 3)e(afonb be= jeic^uet fie mit bem Namen „Sumpffermentquot;; er toürbe fie ate eine feljr jur gäutni| geneigte organifdje SRaterie beobachten, bie in ber SttmoS^äre in geringer nadj ber Sennjeratur raquo;eränberlid)er sect;ö^e 8trt)alten toare. ÜDie Oegentoart biefer organifdjen Körper ift juerfl efperimenteü raquo;on SBonffingautt nad^getoiefen toorben in einer 3fna(tjfe, toetd^e er mit ber auf ben ungeheueren (Sumpfftacfyeu in Slmerifa ent= nommenen Sttft angcfteöt ^at. SDarauf finb Semaire unb copy;ratiolet gefommen, toeld^e biefe unenblid) fleinen SDficrop^ten unb SWicrojooen in ber Suft raquo;on copy;ologne entbedt ^aben unb (Selmi, toeld^er fold^c in bem üt^au ber Umgebungen ber italiemfdjen copy;ümpfe gefunben Ijat. S3ei unferen Spieren fe^en toir bie copy;umpfmiaSmen SWitjbranbfranfraquo; Reiten, periobifdje Slugenentjünbung raquo;cranlaffen. 3n ber S^at fteljt mau in ben copy;egenben, in toeldjen bie STeidje unb Sümpfe eine grojje Stäche einnehmen, bie größte Sßerbreitung biefer Äranf^eiten; fo ejgt;
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ätettologie bcr 3JHa8men unb ber mtasmatif^ett Stanf^eiten. 45
^onirett aud) bie (Sümpfe ber copy;ologne, ber 35atn6e unb 33reffe juni SJfttjbranb. Gsr tft atjouttf^ in ben funtyftgen copy;egenben bon (Sft^= (anb, Äurlanb unb Sieftanb unb ift bort inäkfonbere unter bent 9?amen „3a8toaquot; ober „fitirifdje Äran^eitquot; befannt. 33etm SKenfc^en rufen btefefben SDttaSinen copy;umpffteber fjernor, bie balb intermitttrenb, iatb remittirenb, fetten an^altenb finb.
(S8 giebt gäüe, raquo;30 bie SDtiaSmen auffiörcn, in ber iJJäbe unb auf tteine (Sntfernungcn ju raquo;irf'en; e8 tann bort ba8 [tattfinben, toaS ^ojnansect;tl) „eine SOSanberung bcr SOfiaSmenquot; nennt. reg;o fann in einer copy;egcnb, raquo;elite SKiaSmen erjengt, SumpfmiaSmen ober anbere, eine übermä|ige SSerbampfung [tattfinben, bie eine SJeränberung be8 f^ecififc^en copy;emi^tlaquo; ber Suft üeranla^t, ba^er einen üeränberüdjen Snftjug, ber bie SRiaömen in eine getoiffe sect;i5^e entführt, ton too fte •burd) Sibfutifung nicbergefdjkgen werben, oft an einem toeit entfernten Drte. Stuf biefe SBeife tonnen fie jtoifdjentiegenbe Sonber unberütjrt iaffen. SDle Söinbe ^aben bann einen grojjeii (äinf(usect; nnb man toeifj, bag oft in einer getoiffen sect;öt)e bie Suff eine anbere 9ttdjtuug ^at, lt;xte an ber (Srboberftäd^e; e8 tann anc^ ber (Sinflujj einesect; getoö^n= lid^en SuftjugeS fein, toetdjen bie Umbre^ung ber Srbe ^ernorbringt. 9lu8 biefem 3U9 btx mia8matif(^en Suft, biefen aBaubernngcn ber löiiaSmen, tann man bie copy;yiftenj getoiffer miaSmatifc^er ÄranfJjeiten in Ijöljeren copy;egenbeu eritären; atebann fjat fic^ ba? 9)Jia8ma, bie Tlrfad^e ber infection, in ben !Kieberungen, bcn Jfiätern, euttoidelt. jDie mia8matifd;e Ärantl^eit ber ^ö^eren copy;egenben jietjt ftc^ weniger in bie Sänge afö bie ber S'Jiebernngen. reg;ic eiibemifd^en ober enjooti= fc^en Brautzeiten ber copy;ebirge finb oft auf eine Saljreöjeit befc^räntt, fte Rängen ab bom atraosect;pl;ärif(Zen [3ufkni'er wn SSor^errf^en ge= toiffer SBinbe unb feiten fann man im ^(ad)(anbe bie tocafen Urfac^en fo teidjt entbeden; bieS ift bei ber Sommiffton ber %aü gewefen, toeldje 1868 bcn SWitjbranb in bcn copy;ebirgen bcr Slubergne unterfu^t ^at, neben bcr STnftedung, ber infection burcamp; raquo;ergrabene J^icre, ^at fie feine locate Urfadje bcr Äranftjcit gcfunben.
SOtan f;at ganj aUgemcin couftatirt, bag, foweit bie (3umpf= fläzen raquo;on SBaffer bebedt finb, feine fd)äblic(jen 9lulaquo;bünflnngen au8 Sicnfelbcn auffteigen; aber toenn balaquo; SBaffer raquo;erfd^winbet, wenn bie
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46nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;C. 2Rio8mattf(|e 3ttfection.
Oonne i^ve copy;trafen fenfrcc()t auf bie feuchte grbe toirft, fo erfolgt bie reg;unH)f=SBergiftutt3 in ^o^em @rabe. Wtan ^at alSbann 9Rta8= wen besect; @rbfcobeitsect; angenommen; a6er e8 tft fcefannt, ba| elaquo; ba8 copy;nmbwdfflaquo; ift, icetc^elaquo; ftc^ bann Bcfonberlaquo; toirffam jeigt. SBenn ber Untergrunb getitbet ift raquo;on S^on ober ?eljm, ber bem reg;urc^= fUejjen belaquo; SBafferfi miberfte^t, fo BUbet baffetbe einen unterirbifAen SKoraft, ber aufgeKftc t^ierifc^e unb pftanjlic^e Ueberrefte entt)ä(t. Slug biefem (Sinflug belaquo; copy;runbtoafferS erHärt ftc^ ber copy;nftojj ber , gcologifd^eu Sef^affen^eit beö (Srbbobenlaquo; auf bie copy;ntfte^ung belaquo; SWtljBranbelaquo;, be8 Z^nS belaquo; 2laquo;enfd)en u. f. to. SWan £)at in ber 2:^at ertannt, baß ber 2:f)on6oben ober ber falftjattige Sl)onbobeti auf ben OrganiSmug einen afyntidjen (ginffu^ auSiiit, tote ber reg;untyf= Boben. Sie copy;ntfte^ung biefer Untergrunb=9Kialaquo;mcn toirb ftar! 6e= einflujst raquo;on ben Sfa^reSjeiten, raquo;on ben attnogpfyarifdjen 33ebingungen, ben Sffiinben, ben 9tcgen ober ben copy;eiuittern. Wit bem 9frgen unb ber Üem^eratur änbert fic^ ber Stanb biefer unterirbifdjen Sümpfe unb mit biefer Slenberuug beg copy;tanbeg bie nid)r ober toeniger gro^e ^Probuction ber 2lugbünftuitgen. lt;Bo !ann man ficfy ü6eräeugen, toie bie atmogp^ärifd^en 5BerI)ä(tmffe bosect; SSerf^tcinben ober ben copy;tiüftanb ber Äranf^eit f)er6eifüt;rcn tijnnen, toenn fie border eyiftirten. Sin fteiniger ober fetfiger Untergrunb berl;inbert äRi(j6ranb!ran^eiten, ganj fo, toie er nac^i ^Jettenfofer bie g^olera Ber^inbert. 3Bir toollen noc^ ber copy;nttoatbung ber copy;efcirge ertoä^nen, toelcfte, inbcm fie basect; copy;(eid^* geteilt belaquo; SobenS mobificirt, mitunter jur (Sutfte^ung ber Üraquo;ia8nteti mitgetoirtt ^at.
Slber ju beu getoö^nü^en SluSbünftungen kommen feljr oft noc^ 'ißrobucte ber fauligen .Serfefcung ^inju; bieg fie^t man im 9forb= Dften Bon atojjlcmb, too man ben iWitäfcranb, ben 3asect;toa, nid;t aflein ben (Sümpfen, fonbern aud) ben dabaBern jufcfyreikn mu^, toet^e man in bie SKoräfte toirft unb ioetc^e fo ja^Irei* finb, ba^ man ju mititärifc^er sect;ütfe greifen muf, um bie SabaBer ju entfernen,, toefdie auf ben Kanälen unb Seidjen fcfytüimmen (SJenett). S)asect; unterirbifdje SBaffer ift auc^ oft auf biefe Söeife inficirt unb fein ein= flusect; auf bie (Sntftefiung belaquo; ÜKiljfcranbeS ober tt;p^öfer ^ran!f;eitert ift nid)t minber er^eblic^ unb fogar häufiger 6ei nnö, atö ber anbre.
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Sletiologie ber 9Kta8men unb bet miflämatif^en firanfReiten. 47
reg;^tnok l^at oft btc fc^Ie^ten Saffercer^ältntffe ben 9Mj6ranb ^cr= raquo;orfcrtngen gcfe^cn unb bie erhaltenen 9tefu(tate, tnbem fte ben SBobeit einer copy;egenb burc^ Qnitoäfferungen raquo;eränbern, ber Suftur jugängttc^ ntadjen, fcetctefen, toie toefentltc^ unb mädjttg biefcr geofogifc^e (5in=
M if*.
S33enn noi^ Unterfudjnngen oorjunetrnten ftnb, nm ben nte^r obec-raquo;entger bur* ben Untergrunb tebingten copy;nftufj be8 SBafferS auf bie Sntfteljnng beg aWirjbranbeg ju fcetoetfen, fo irautfyt man nid^tr toeitcr bie SBilbung ber t^fjöfen Äranf^eiten teim aKcnfc^cn unb öieöeic^t auc^ bei nnferen gieren jn ertlären, — Äranfljeiten, teerte 3le^n(ic^feit genug mit bem SKtfsfiranb ^afcen, ttraquo;ic toir weiter unten fe^en raquo;erben. Qk Unterfu^ungen Bon ^Jettenfofer ^afcen fceftiiefen,, ba| bie tei^t bon ti^ljöfen Ärantfjeiten ^eimgefuc^ten copy;egenben bie= jenigen finb, too baä SSrunnenwaffer oft raquo;erunreinigt ift mit Stoffen, aulaquo; ben 3lbtritten. D. Sieic^ Ijat burc^ feine Slnal^fen nad^getoiefen, bajj ein ^ufanimen^ang fceftanb jtoif(^e.n ber sect;äufigfcit t^p^öfer Ä,ranf= Reiten nnb bem copy;e^aft an copy;atpeterfäure in ben SBrunnemoaffern, biefe copy;äure ftammt nur, teie f^on S3ouffingauIt gejetgt ^at, au8 oerbädjtigen Dueöen, au8 ben Sltgängen üon ^ü^ien, Abtritten unb ?l6trittlaquo;gru6en; ein äöaffer, baö fal^eterfaure Satje im Ueberfc^ug enthalt, enthält nac^ Slfey. WitÜer geaöljnücfy noc^ anbere copy;ubftanjen, nad^ fattier JRicrococcen. Sie Sfauc^egruben unferer Sanbgüter, bit 3auc^e, raquo;ef(^e bie SlbjugSgraten bie(er unferer Dörfer t5crunreinigt, muffen not^menbig na^tf)ei(ig auf ba8 SBaffer toirfen, bon benen unfere Spiere faufen, unb oft eine Urfadje enjootifc^er Sranf^eitett fein. SBir motten übrigens barauf anfmerffam ma^en, bajj ein SBaffet mit organifc^en Stoffen, fogar raquo;on Infiltrationen ausect; Stritten unb 3l6tritt8gru6en I)crrü()renb, gefc^roängert fein fanu, ofjne ba| e8 be8= ^att einen fäküitn copy;ef^matf ober mibrigen copy;eruc^ ^atte; copy;noto Ijat fogar ein foId^eS gefe^en, toefdjeä fe^r angenehm bon copy;efebmarf mar.
SKan ^at jmoeiten jur (Sntftel;ung ber 9Rta8men einen copy;uflug ber copy;eftirne, namentlidj be8 S)fonbesect;, angenommen; nid)tsect; iemeift inbeffen, bag baburd) eine reelle 2Bir!nng ftattfinbe, ober, toenn fte ftattfinbet, basect; fie bon bem Sinflug unferer Trabanten auf bie (Sbbe
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C. SWiaSmattf^e 3nfection.
unb glut1^, auf bte Itmoö^ärc, auf bte Sa^rcSjettcn unb auf bte IRegen u. f. to. Jjcvriifrre.
SJfan ^at oft bie copy;^maroljer'dr^ptoganten bcr 9?af)runasect;raitte( angcflagt, bo^ fie eine Urfadje ber infection unferev Spiere feien unb fcttft piaffe ^at 6e^au)3tet, baß bie tlj^öfen ^ranf^eiten aus feiner anbern Urfad)e hergeleitet tocrben !ö;tncn. SDie Serjc^rung ber S^jun^ignonS, toelc^e getoiffe ^Pftanjen äfcerjie^en, toie bie tilletia caries, ustilago carbo k. Bringt in ber Xfyat ganj aügemein eine fdjtocre SSergiftung Ijerüor, toe(d)e man fcergkidjeu fann mit bent SOJiläbranb unb welche toir gern mit bem 3tamen „(SvgotiSmulaquo;quot; bejeic^ncn; mit nerüöfen Symptomen, welche biefer Vergiftung eigen ju fein fd^einen ((Spinofa, #9632;^romb^olj) fommt, icie fceim 9Kiij6ranb, jugteit^ VoHbfütigfeit unb SSIutjerfeljung cor. reg;ie8 iBIut ift atterirt unb eä entfte^t Stutraquo; ^arnen. 3)er SOtetift^au Bringt nac^ Äaufc^, SSeüng, Siabe, copy;aSparin, copy;ertoc^, hitman, SRarc^aut :c. eine miljbranbartige ^ranf^eit ^ercor. ßbert ^at ausect; einer Gmtaljrung mit grünem Ä(ee, ber mit Sri$to= ganten (iWe^att) bebecft war, 33ttttt)arnen unb btutige Ttllä) ent= ftcljen gefe^en; Spinota ^at 33(utljariieit burdj fd)immelige8 sect;eu ^er= traquo;orgetrad)t gefet;en, unb copy;ertat^ l^at baffctfee beobachtet na^ einer lt;Srnäf)rung mit Sot)(, ber mit Grl^togamen befeljt mar. copy;ittet ^at baffetbe nadj ber Srnä^ntng mit faulem copy;trot; gefeljen. #9632;— -Sn^ beffen biefe 33ergiftttng ift nid)t conftant unb gud)8 I^at beobad^tet, baß bag mit 9?o^ befaöcne reg;troI; nnfd)äb(i(^ blieb, als man elaquo; auf einem Sanbgute ben reg;deafen unb bem 9iinboie^ gegeben Ijatte; SJtogne ^at eine (Srfa^rmtg berfetben 2lrt gemalt. SDieä beobachtet man and) fonft fe^r oft in ber ^rayiS, mo bie infection toiel häufiger .fein mürbe, toenn fte immer auf bie SJerioenbnng oerborbener 9?at;rungS= mittel folgte, brande fyat sa^Ireic^e SSerfndje über biefen copy;egenftanb gemalt unb Äanin^cn mit 33Iättern ernährt, bie mit ben Sri^toraquo; gamen beö 9iofte8 befeljt mareu; biefe Spiere blieben toal;rcnb einiger 2;age ganj gefunb, ftarben barauf plöljtic^, oergiftet burd) ein Stgenlaquo;, teeld^elaquo; fte ptöljüdj lähmte, brande untcrfud)te bie (Sjxremente mtcro8!opif(^ unb fanb fe^r Ieid)t bie copy;poren bc8 puccinium, aber tljreä Sfn^altS entleert; bie Äöntdjen laquo;Jaren burc^ bie S5crbauungsect;= t^ätigfeit abforbirt toorben; bei ben Erfahrungen tjon grande ift esect;
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Slcttcfogic ber 9Kioäinen unfa ber jntaSmntifc^en Srattt^eiten. 49
ittc^t möflltc^ getuefen, bie ÄiJm^ät im t^tert)'d}en Körper ju raquo;ers folgen; bie Unterfudjung belaquo; SSIuteS ^at feine lt;Spm son Sacterien crgeten unb c8 ift toa^rfd)einIi(^, basect; biefe genannten Äövndjcn ja ^feubo=Vibrionen geioorben ioaren, bie nur fcei einer Skrgrojjevuna raquo;on 1500 !Igt;ufc^ineffer fi^tbar finb, loie fattier bei onbern copy;jamraquo; ^ignonsect; conftatirt f)at, unb ba^er fd)toer ju erfennen finb inmitten ber Sencoctjften beS 33lute8.
3)amit basect; 50^utterforn unb bie Srt;ptogamen überhaupt eine Vergiftung ju copy;taube bringen, ift e8 nöt^ig, bajj ber copy;ebrauc^ toä^renb einiger ßtit fortgefegt loerbe. Slffjtt oft ^at man auf bie Itnfc^äbtic^feit eines üegetabilifc^en copy;c^maroijerlaquo; gef(f)Ioffen, weil man in ben Sypertmenten o^ne copy;efaljr grofe Quantitäten angetoanbt ^at unb toeit fogar bie toicber^otte Stnioenbuug o^ne nad^t^eilige 3Birfuugen gebtteben ift; aHciu, loie ^cufinger jeigt, tritt bie natürticfye S3cr= giftung, toeldje bie copy;pibemieen unb copy;pijootieen berantajjt, nur bann ein, loenn biefe copy;ubftanjen, felbft in Keinen Duantitäteu, toä^renb einer I)iureid;enb langen ^eit aufgenommen toerben. SUan fann alfo ni^t ausect; SSerfudjen fc^üc^en, bajj biefe (Subftanjen feine giftige SBirfung l)abcu, um fo mefjr, ba fie, ioenn fie in großen Ouantitäten gegeben loerben, mit ben (Sycrementen abgeben, o(;ne fo ju fagen öeränbert ya fein (Ä'uf;n, brande).
Sßir fonnen ctroaS fdtneKer über bie tl;ierifd)en äKtaSmen I;in= toegge^en, um fo me^r, alsect; raquo;iefe raquo;on benen, toe(d)e toir anführen raquo;oKen, oieffeic^t feine eigentfidjeu 9Jfiasect;men finb. SBir ^aben ju= näd)ft ijon ben reg;tallmialaquo;men ju reben, raquo;on ben ^robueten ber tljiertfdjen luSbünftuugcn, Slbfonberungen unb 2tu8fonberungen, toetc^e in fc^fec^t gebauten, fd)Icc(jt gelüfteten, ju fel^r mit Spieren über= füllten copy;täEen in bie SBanbe, in bie Süden beä ^Pftafterlaquo; ein bringen, ftt^ jerfefeelaquo; unb einem 9J?iasect;ma 9taum geben, roef^eä man oft a(8 bie Urfadje tlj^öfer Äranf^eiten betrautet !)at, @8 futb e{)er aRiagmen biefer 3lrt, raquo;erbunben mit raquo;erborbenen 9fta^rung8= mittein, wetc^c am Stot^Ianf ber copy;djweine copy;d^ufb gu fein fdjeinen, als baä, toaö man „bie mebicate Sonftitutionquot; genannt l^at. — 3)ie UeberfuHe in (StaHen ift eine Ijaufige Urfac^e ber 3nfection unb wenig ernft^afte ^ranf^eiten fönneu unter bereu copy;nffnjj fet^r gefäl)rüdj
3irabct=5l£gt;itming.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;4
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C. SKiaäinatiföe Snfection.
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raquo;erben; fo ^at man id bev üttaut= unb Ä(auenfeu(fgt;e unter btefent copy;influj} fc^njcre gomplicationen teotac^tet (äunbel); fo tann eine Sron^ttia einen gefährlichen ß^aracter annehmen unb eine 2Bunbe ^eitt nur fd^tcer, fann fiel) fogar mit |(Sr^fipeIa8 unb copy;angran com= ^üciren, tüie man bicsect; oft in ben sect;ogpitätern ficf)t, weniger oft itt ben SranfenftäÜen ber S^ierärjte. SSenn bie eingefdjloffenen Ztypt leant finb, fo ^robucirt fi^ ein me^r ober toeniger f^eeififc^eä SOtiaäma, toet^eä bie fpecififcfjc ^rani^eit re^robucirt, au8 toetdjer cö ^eroorraquo; gegangen ift. S)ie8 beobachtet man in Setreff ber TlauU unb Ä(auen= feuere in ben bejeidjneten gäüen fogtei^; bielaquo; beobachtet man auc^-in Sßetreff ber 3)rufe; aber ^ier finben fiefy am tiäufigften bie 21[uS= ttntrfsftoffe, wel^e raquo;ertroetnet finb unb im 3uftctni:ie augerorbentlic^ feiner Sßcrt^eilung burefy bie Stt^mungStoege aufgenommen toerben; in anbern %'iUen erfolgt bie 3lnftecfung burc^ bie mit bem SluStonrf befubetten gutterftoffe. 6sect; genügt, ein brufefrantelaquo; Zfym in einen überfüüten reg;taß ju ftetlen, um mit copy;icfyerljeit bei aKen Spieren beg copy;taflet einen lugflug entfielen ju fetjen. reg;er geioö^nli^e SlifSftuI beä 6atarrt)e8 bringt biefelbe SBirfung ^eroor unb man l^at fogar bie Slntoefenljeit einesect; rosigen •pferbeä in einem Statte einen aH= gemeinen Slugflujj unb nic^t ben dloi$ tjeroorrufen gefe^en; toaä tool)! betoeift, basect; bie Ätanl^eit fief) ntcfjt burd) ben (s^Ieim felbft mit= t^eitt, loo^I aber burd) ben reg;taub jener oertrodneten Sftaterieu. SBir muffen I)ier getoiffe anftedenbe ^ranf^eiten mit reg;d)(eim^outentäünbungen ^inftetten, raquo;on benen ^ßeter fpridjt, raquo;ie bie Sßtennorrfjagie, ber Joei^e g{u|, gewiffe Slugenentjünbungen; in biefen tel^teren Äranfljeiten ^at man fef)r gut bie Slnftedung burd^ me{)r ober weniger raquo;ertrodnete unb in ber Suft fuäpenbirte eitrige 3Ko(ecüte conftatirt. ßnblidj bie tuberculöfe copy;^toinbfu^t, oon ber SSiüemin, (S^auoau unb Sotin in neuerer gt;$dt ben onftedenben Character fo gut burc^ bie Suft, wie burdj birecte SSerü^rung nadjgetoiefen t)aben, fd)eint auc^ me^r ^ier^er ju gehören, atö unter bie oirulenten Äranf^eiten.
3Bir wotten nidjt nergeffen, bei copy;etcgen^ieit ber Sletiotogie ber mioemotifd^en Äranf^eiten, auf ben anftedenben S^aracter einiger biefer Äranfljeiten ^injutoeifen, namentlich beö SRiljbranbeS unb bet copy;djtoinbfudjt.
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Sl6foti)tion ber äKiaämen.
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sa6for|)tion ber maämn.
SBie inm S3irtt8 fönnen auc^ bie in ben SDfcbten üert^eitten SDiiaSmen burc^ bte mit ber Slujjentoelt in SSerbinbung fleljenben SSJege in ben Organi8ntn8 ber iljrer SBirfung aufgefegten Spiere gelangen. 68 ijt nic^t nöt^ig, bajj bie ÜKiaSmen gagförmtg ober flttfftg feien, um abforöirt ju werben, benn bie cor^uScutäre 9Jatur btefer 3lgentien würbe fein sect;inbermß il;rer reg;urc^bringnng burd^ nn= raquo;erlebte ^tädjen, fcefonberS burd) bie Slt^mungStoege, fein. SBenn biefe bie 3)ur(^bringung be8 9Kinerat=reg;taukä in ba8 Sungen=^arenc^^m, ber bie copy;djioinbfudjt ber 33ergteute, copy;i^eerenf^kifer nnb copy;tein^auer raquo;erurfac^t, geftatten, fo muffen bicfetben Sebingungen um fo me^r ben Eintritt ber feinen Sorndjen gejtatten, wet^e raquo;a fogleid; allaquo; raquo;on Sr^togamen ^errü^renb tetra^ten woöen.
3)ie infection !ann nifyt burdj bie sect;aut erfolgen, fe^r ausect;= na^möweife burd) bie toenig auögebeljnte copy;^leim^aut beS 3tuge8 unb ber copy;efcfjkdjtöraquo; unb Urin^SBerfseuge, fonbern biet häufiger buri^ bie SfefpirattonStoege unb bie ÜRagen= unb reg;arm=(Sd)(eim^aut; bie erftere nimmt bie in ber 3(tmofpf)äre eerbreiteten, bie teuere biejenigen SKiaSmen auf, ttetdje bie gutterftoffe fcebeden ober ba8 @eträn£ raquo;erunreinigen.
2Bcnn bie Statur ber SRiaSmen allgemein genug Mannt ift, fo fönnen wir baraulaquo; bereit 2tbforption ^erfeiten. reg;o nimmt man at(= gemein an, bafj esect; ein feiner reg;tau6, eine Gm^togamenraquo;(Spore ifi; Wenn biefe Spore auf eine feudjte gfä^e gelangt, auf eine lt;SdjIeim= ^aut, fo fäjwiflt fie foglei^ auf; ber 3eÖenlfern w^13 fit^tbar unb Bübet ft^ in eine betrac^tfic^e Sinäaljf Äörnc^en um. SlteBatb be^nt bie SRemfcran fic^ ausect;, äe^P^fet unb bte Äörndjen treten unter gform fe^r tewegüdjer ^feubo = SSibrionen ^erßor (mouvement brownien). reg;tesect; finb atäbann fleine gefdjwänjte ^ügel^en, ganj ä^nlic^ ben copy;amentljierdjen, wetd^e man juweüen für SKonaben gehalten ^at, p^tfcar 6ei einer SSergröferung öon 1200 bis 1500 ÜDurdjmeffer, je nac^ ber ^ßftanjenart unb mit einer StotationöBewegung 6ega6t, bie berjenigen einelaquo; Greifetlaquo; ganj ä^ntic^ ift, 68 iff offenbar biefer Sewegüc^feit ju banfen, bie teinalje t^iertfc^er 3lrt ift, bag biefe.
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C. aJttaSmatit^c Snfcction.
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^fcitbo^ttrioneu bic copy;djteimfyaut quer burc^bttttflelaquo; unb in getoiffcn ^aüen in ben aSlutftrom einbringen !önncn; bic8 totnmt raquo;or 6ei ben er^togamen belaquo; 9tofte8, raquo;on bent grancte ftets bie ^üüen in ben (gjxrementen gefunben ^at, raquo;ät)renb bie Summen abforfcirt laquo;5aren. 35te (gntbedung biefer Sörnd)en im 93(ute ift bent gele{)rtcften Wiho' gra^t^en uninög(id); after burd; bie Sllteration berfclkn, raquo;et^e fie jnr golge fyakn, tann man an ber copy;egemcart biefer neuen SBefen im SMntc nt^t ^weifetn. Itad) ganj furjer Beit raquo;erticrt ber ^ieiibo= Sßifcrto biefe au^erörbent(i(l)e SeBfjaftigfeit; fein Äör^er verlängert fic^ nnb feine Seile raquo;erbop'pett fic^; jebe ber sect;albjetten raquo;erfängert unb raquo;erbc^ett fid) eknfatß laquo;nb fo immer toeiter. SBenn biefe 35erraquo;ie(= fältigung an einem nrf)igen Orte erfotgt ift, fo bleiben bie Seilen mit einanber raquo;erbunben, bttben articulirte gaben, mef)r ober toeniget lange Letten; biesect; erfolgt auf ber 5[Rautfcb(eim^aut toaljrenb ber 9M)e ber Ztyext unb biefe gäben bttben balaquo;, raquo;aS ^ema! unb ^obin unter bem SJamen „Ceptliotrix buooalisquot; befdjrieben ^jaben, toenn e8 ber getoötmtidje copy;cbimmet ift, toel^er reg;^oren geliefert {jat. 3m Stttte fönnen biefe gäben nidit ganj bfeiben; fie werben ^erriffen unb e8 bitben fid) at8bamt gtäb^en (bie Sacterien unb Sacteribien raquo;on Srauetl, ^ottenber, reg;ctafonb, reg;araquo;aine jc). reg;ie Erfahrungen raquo;on ttob, SuIaSne, Seudart, ^allter tc I^aben biefen Urfprung ber SBacterien unb beren ^flanjtidje ^atur nad)geluiefen. — 2lber toenn bie SDJaterie, in ber fi^ biefe Sörndjen gebifbet tjaben, rei^ ift an SUbitmin, teilen bie raquo;erfefyiebenen S^quot; M amp;amp;amp; unb bilben bann fcie TOcrococcen bon sect;aüier, toeldje jugteic^ bie germente ber ammomacaüfdieu gäutni^ ftnb. reg;ie ^atfiotogcn fjaben bie Sacterien im Stute mifäbranbtranfer STt^iere, in bieten topfen reg;ranffjeiten erf aunt; ^aüier behauptet, biefe 9Kicrococcen im 33(ute t^^u8tranfer S!laquo;enfd)en, befonberä beim sect;urgerü)^usect;, gcfetjeit ju {raquo;aben. darften sect;arm8 ^at beren im Suite rotljtanffrauter copy;d)Weine gefetjen; aber e8 tonnen biefe aHicrococcen unb raquo;actericn, fid^er auc^ fetbft tept^o= tricifdje reg;d)nüre, auf ben Sdjteim'amp;äuten unb in anbern copy;äften belaquo; Körperlaquo; oorfommen.
SBenn ein auf fofdye SBeife burd) 'ipjeubo^SSikionen, Sactcrien ober Micrococcen inficirteS SSIttt einem Spiere eingeimpft, jumat
laquo;i
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S(6for^tton ber SKtaamcn.
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toenn eg birect in ben 33(utftroin tnjtcirt toirb, fo toerben biefe ^rotopf)l;ten fcegreiftt^erweife fortfahren ju (eben unb fi^ ju öer= mehren, alfo bie ^Itanf^cit mittfieilen, toie bieS raquo;on SDanaine u. 31. 6eobad)tet i[t. Wian toei| and), bag bie (Sinintyfung beg Oibium be8 Sßeinftodö gefährliche Srant^eitSäufäUe erjeugt ^at. SBenn man anftatt toarmen 93Iutesect; ein an ber ?uft oeränberte? S3tut ober gar fauliges Steift nimmt, in toeWtem ^rotof^ten anbrer 3lrt (SQSirfimgen ber 3erfefeun9) ßorljanben finb, fo fann begreiflidjertoeife ebenfalls eine infection erfolgen, bie aber in i^ren SBivfungen etloaS oerfd)ieben tft, toie mir bei ber feptifdjen infection fe^en werben; esect; toerben fic^ SDJicrococcen ober SSacterten einer üerfc^tebenen 2lrt bitben u. f. to. Sie ißacterien finb nidjt djaracteriftif^ beim 9)?i(3branb, toie man mitunter bthctüptti ^at, unb fie tommen and) bei ber SSIutoergiftung oor.
reg;ie SWiaömen toirfeu getcöljnlic^ erft nad) ber 3ncubation8jeit, aber es ift in biefer 33eäie{)ung mä}t$ copy;pecieüeS anäitfü^ren, aU basect; ^ier niematä bie laugen ^perioben eintreten, toeldjc man bei ben raquo;iruknten Stoffen beobachtet ^at.
Matt fann annehmen, baß bie SRiaSmen nur burd) i^re Onantität toirfen unb bag bie oerautajjte Ä'ranf^eit im Slügemeinen biefer Duautität cntfprid^t. Sltfo jur geit, roenn in einem fumpfigen Sanbe Sffluoien anfangen fid) bifben, finb bie gaüe ber infection feiten u-ib im 2lEgcmeinen toeuig gefä^rüc^; fie toerben befonberä bösartig, menn bie ßiisootie ober (Snbemie itiren ^ö^epunft erreid)t ^at, um toieber gutartig ju raquo;erben gegen baS reg;nbe, toetc^elaquo; ber Stüdtefyr belaquo; Sßaffetö in bie copy;ümjjfe entfpric^t. reg;er Äör^er tann fo ju fagen ftc^ an bie ÜÄiaSmen getoö^nen; man hseiß läugft, ba| bie in ben Umraquo; gebuugen ber Sümpfe ober in biefen fefbft aufgejogenen Spiere ber (Siiiioirfung biefeS jerftörenbeu copy;influffeä beffer tüiberftef)en, als bie= jenigen, toeftfye in raquo;oÜfommen gefunben Orten aufgelDad)feu unb in. bie (Sümpfe berfeijt finb, um bort ju serbteiben; eö finb auc^ bie gremben, toelc^e befonberlaquo; leidet oon ttjp^öfen ^ran^eiten in ben copy;täbten ergriffen toerben, raquo;o biefe Ä'ranf^ett entfielt.
lt;äS giebt SKiaSmen, ioef^e bie eine ober anbre Tierart er= greifen, o^ne anbre ju fdjäbigen, bie boc^ benfelben 33er{)ättiiiffen ausgefegt jtnb. (So toirb ba8 9JinboieI) im IHgemeineu teidjter raquo;om
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C. äRtagmatif^e Snfection.
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SIKtlj'branb ergriffen, atlaquo; balaquo; ^Pferb; ba8 copy;c^af iji biefer 3nfecttott etenfo fc^r unterworfen. 3lt(etn getoötinttd) fcenterft man nidjt bie SSefoiiber^ett, tok id ben SlnftccfungSftoffen unb toir fe^en atte 2:^ter= arten empfänglich für ben Sftitakanb unb bie ttj^öfen Srantljeiten; Bei ben miaSmatifdjen Srant^eiten fleljt man fo ju fogen bie ^an= jootieen unb e8 ift nidjt ertciefen, ba^ bie Inftedung in biefen Sranf= Reiten leister erfolgt unter gleiten 9lrten, j. S3, raquo;on copy;c^wein ju copy;djlocin, toon copy;c^af ju copy;d^af. SRan nimmt gewöt;n(id) an, bag bie aJJiaSmen ganj 6e[onber8 bie jungen Spiere ergreifen unb basect; fie me^r (Sinftiig ^aten auf matte unb fd^tedjt genährte, at8 auf Iräftige Spiere. S)ie8 conftatirt man kfonbersect; 6etm ÜJJenfc^en, raquo;50 man ben Stylus auf ÜJJenfc^en ükrgcf)en fie^t, welche, inbem fie einen tränten pflegen, ermüben unb bon i^ren copy;etoo^n^eiten a6= ge^en, mä^renb balaquo; Uefcel bie ^rantentoärter nidjt ergreift, toetc^e i^r copy;efdjäft auSükn.
^lUgcrndnc S^tn|)tonttttoIogic bfrmtttSmotif^cn tranf Reiten.
@S beftetjt ein groger Untcrfc^ieb jtoifdjen ben copy;umpffranf^eiten, toetc^e einem 3;nbibibumn jur stoeiten 9?atur toerben unb bem SDWtjraquo; fcranbfiefcer, lüetd^eä apoptectifd) tobten fann. — 2Bir Ijakn weiter oBen eine ^ufammenftettung in Setreff ber 2letiotogie besect; 3JJi{j= 6ronfce8 unb ber t^p^öfen ^rantljeitcn geliefert unb biefe ^ufommen-fteHung ftnbet fic^ auc^ in ber ^rayig. 3m Journal des v6t6rinaires militaires de 1865 ^jot Sßarreau in einem trefffi(ften Sluffa^e bie 3lnfic^t unterftü^t, toelc^c barauf l)inausect; läuft, einen gewiffen 3laquo;= fammeuljong, ioenn nic^t gar eine fcöKtge 3bentität gwifc^en bem SD?i[3branb unb ben ti$I)öfen Brautzeiten anjunel;men. 3n einer reg;i8cuffion ber Sociötö vöterinaire d'Alsace im Sa^re 1866 Ijat man audj eine augerorbentlic^e SBertoanbtfdjaft gwifd^en ben ti)^öfen Branf^eiten unb bem aRttjfoanb conftatirt. (Snbli^ in ber ^at^oraquo; logic raquo;on 9?oeII rennet man unter bie aRitjbranbformen auc^ bie unter bem tarnen „^ferbelaquo;S^^u8quot; betriebene Srant^eit, wet^e burd) i^re copy;^mptome unb itiren Verlauf bie größte Sle^nlic^teit ^ot mit getoiffen 9Jti(äbranbarten ber übrigen Spiere unb bereu Statur ebenfo probtematifefy ift, wie biejenige ber ajtiljbranbtranfljeiten. Die
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OTgcmeine copy;i^ntytomatMogie ber mtasmatif^cn Sranf^etten. 55
typljöfen Äranf^etten ber neueren Seit fctlben ben gettnben 50WIjtraquo;ranb ber Snjterärjte be8 uerffoffenen Sfa^rtjunbertS; allein burdj einen raquo;erraquo; toerffic^en üJfipraudj glaubt man folgen je^t faft üfceraß jit erfcliden, fototb bie fcetreffenbe Sranl^eit nid^t einen ganj regeintägigen 3Ser= lauf nimmt.
S5ie mia8matif(Jgt;en Äranf^citcn fmb fämmtlidj allgemein, tooburdj fie fic^ raquo;on ben anftedenben ^ranftjeiten unterfdjeiben, hsetc^e feljr oft i5rt(i^ finb; bie allgemeinen reg;ranH;eiten nun finb (^aracterifirt burdj eine me^r ober toeniger kbeutenbe Sllteration be8 S3(utc8, biefer gfüfftg!eit, toetc^e, inbem fie ben ganjen Organismus burc^ftrömt, alle @ctoetraquo;e, oüe SDfoIecüle be8 Sorters bie Störung empftnben lägt, raquo;seiche in i^ren (Stementen ftattgefunben Ijat. !Igt;tefe Sitteration be8 33futcsect; ift jutocileu fe^r fiebeutcnb, ioie Beim töSartigen SOfiljfcranb, h50 esect; feine toefenttic^e copy;genfdjaft, 311 coaguliren, raquo;erloren I)at; e8 fcefte^t bann eine SJerminberung beS gtBringe^attesect;; basect; Slut ift bunMrotl), bid, fdjmicrig, t^ecrartig; ber garbftoff ift in (Serum aufgelöft; mit biefem 3Mftaube belaquo; 23(ute8 treten feidft Infiltrationen ins ,3cflgetoe6e, jureeilen einfad) gelattnöfe ßyfubate oon ffiix'm ein. #9632;3m 3ltlgemeinen ift eS bei ben miaSmatifdjen ^ranlljeiten biefer beraquo; fonbere ^tP*1^ beS Stutelaquo;, oon reg;elafonb „'SiaftaS^emiequot; genannt, raquo;50 baS ^lasect;ma be8 iBluteS bie (Sigenfd^aft fiat, ba8 lt;ötär!emd?l in copy;lucofe fc^neH mnjutoanbeln, ^^mfaK11 biefem für basect; ?e6en be8 Sl^iereg ougerorbentlic^ gefäljrli^en ^wft^nbe nnb ber wenig ioafirraquo; ne^mfcaren 93eränberung (SSerminberung be8 SibrinS) in ben reg;um}5f= fiebern giebt e8 cine fo grofje £ai)i raquo;on Uuterfd;ieben, bag e8 ju ioeit führen toürbe, fie ^ier eiujeln ju erörtern.
reg;ie allgemeinen ^ranl'^eiten finb raquo;on ber fogenannten Slbijnamie begleitet, b. I), raquo;on copy;djioadje, grfdjo^fung, SSerringerung ber reg;cnfi= bilität unb ber Setoegungen; oft tommen Somplicationen mit 31)30= ^leyien, ^aral^fen unb Ijauptfädjlidj raquo;erfc^iebenen ^croenjnfällen raquo;or.
3n getoiffen gälten befielt eine grojje 3lel;ntid}feit mit bem, loaS mir fogleid) unter bem 9Jamen „copy;epticanomiequot; betreiben toerben.
S9Bir ^aben bei copy;etegcnljeit ber aHgemeiuen (Symptomatologie feer miaömatifc^en Äranf^eiten noc^ raquo;on ben befonbern anftedenben •Äranf^eiten gefprod)en, weldje mir, raquo;ieHeic^t fe^r mit Unrest, in
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D. gaufige Snfcctton.
btefe Kategorie gefegt ^a6en; xi'ämüd) tjon ber 2)nife, bent Satarr^e ber reg;c^eiml)aute, ber S;u6erfet=reg;(f)tDinbfu^t; biefetten ^afcen tljre eigenen copy;tjmftome, bei toeldjen wir f;ier tiifyt fte^en bleiben fcnnen. — Sbenfo erinnern air, bajj eine ^ran!f)eit, teethe man (ange 3ett ben SlnSbiinftungen, ben SKiagmen fumpfiger Sanber jugcf^rieben ^at, bie EgeHtattf^ett ber äSiebertäuer, in neuerer £dt als auö= f^fiegtid^e Sc^maro^erfran^eit erfannt ift; raquo;on Seberegeln berantapt, toitrbe fie ben Stamen „copy;iftomatofequot; raquo;erbienen. reg;ie SSSfnftnöfe tourbe ebenfaltS lange geit atlaquo; eine miaämatif^e Äranfficit betrautet.
D. Jmityt Jnfcctton.
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Sion ber gtttttttiamp;. — reg;ie gäulnijj ift bie ^erfeljung, teeC^e bie organifdjen Körper erieiben, fo bafb basect; Seben aus i^nen ent= tt)id)cn ift; fie ift beut Seben entgegengefe^t; oödj fo lange ein Dörfer tebt, fann fie fi^ feiner nii^t benmd)ttgen; er ift bann ber fort= batternben @rnä^rungsect;t^ätig!cit unterworfen, ber organifdjen 3luftöfung unb Slffimilation, aber er entjieljt fid; ben (^emif^eu (Sinreirfmtgen, toelÄe bie gänlm^ biiben. Stujjer ben Icbenbeu Körpern fetbft, Spieren ober -pflanäen, fei)en wir bie Stoffe, welche ber Körper ausect;fd)eibet, bie (Sycremeute, bie ^robuete ber copy;ecretion, baS 33tut, toet(^esect; man entjieljt, baS Organ, welches man amputirt, bie ^ßffanjenovgane, toeld^e auSgebient traben u. f. w., ben (Sefe^en ber fauligen ßa* feijung raquo;erfatlen, fobalb i^rerfeitS eine Trennung oon bem tebenben SSefen eingetreten ift.
3m normalen 9faturjuftanbe, in bemjenigen, weiden reg;uma8 „bie d)entifd)e Statil' ber organifc^en SBefcnquot; genannt Ijat, fte()t man, ba| bie Spiere unb ^ftanjcn bie toirflidjen 3lugg{eid;er ber 3ltmofp^äre finb; bie ^fiaitjen entnehmen unauf^örltd^ aus ber Suft baS, maS bie Spiere i^r tiefern, b. ^. Soljtenftoff, äBafferftoff, copy;auerftoff unb copy;tidftoff unb jwar in ber gorm raquo;on Äoljlenfaure, SBaffer unb ?lmmoniaf; baS ^Pflonjenreic^ ift baS gro|e Saboratorium beä organi?
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(Srflärung unb allgemeinelaquo;. — SJon ber gäurniß.
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\amp;iitt SefcenS unb bte öegctaBtüfc^en unb antmaüf^en copy;toffe fcitbea fid^ auf Äoften ber 8uft; fie ge^en ton ba aulaquo; in bte Spiere über, junadjft tu bte ^flanjenfreffer, bemnädjft in bie gleif^frefjier toa^renb be8 Sebenä ober nac^ beut Stöbe ber Spiere. ÜJicje organtf^en (Stoffe, nadjbem fie i^ren gmtä erfüüt ^a6en, werben jerjiiji-t unb feljren in bie Sltmof^äre sttrücf, aus ber fie ^erftamnten.
„reg;o fcitbet fic^quot;, fagt reg;untag, „biefer ge^ehnnipootte Kreislauf beö organifd)en SebenS auf ber Dberflädje ber Srbe. reg;ie Suft ent= ^ält ober ergeugt erbitte ^robuete, Äo^Ienfaure, Baffer, reg;atyeter= fäure, Slmmonia!. 3)ie ^ßftanjen, toirtttdje 9tebuctionSap^aratc, 6e= mac^tigen fid) i^rer copy;runbftoffe, bcS Äo{)tenftoffelaquo;, 3Bafferftoffe8, copy;ticfftoffeS, 9tmmontafS. 3Ktt biefen copy;runbftoffen bilben fie aKe organifc^en ober organifationSfaljigen Stoffe, toeldje fie ben gieren übertiefern. reg;iefe, i^rerfeitö toirflic^e *erBrennunglaquo;anftatteii, erjeugen Äoi;teitfäure, SBaffer, 2lmmoniaf unb Saf^eterfäure, toelc^e in bie Suft äurüdfe^ren, um bon 9?cuem unb bis inlaquo; Unenblic^e biefelben ßrfMeinungen jtt toieber^oten.quot;
copy;ie 2ttmosect;^I;äre fteHt alfo baS copy;tieb einer Seite bar, toeldje bo8 ^ftanjenret^ mit bem J^terreid) oerbinbet unb bennod) finbet ein unauftörtic^er äöed^fet ftatt. reg;ie Stoffe gefeit aulaquo; ber Suft in bte 5ßflanjen, gelangen auf btefem Söege in bte Spiere unb fe^ren in bie 8uft äitritcf, nad)bem biefe tfycen ^u^en baraulaquo; gejogen ^aben.
reg;iefer ge^eimnilboüe Kreislauf ber ^erfe^ung ber orgont]d)en Stoffe burd) ba8 Seien unb ber ^erfe^ung jut ^üdfeijr in bie organ? bilbenben gtentente, in toetd)e toir glei^ertoetfe ^tneingesogen raquo;erben, too bie entfte^ung mit bem Untergange abtoed^fett („entfielen unb raquo;ergebenquot; fagt ber beutfd;e Slitter) butbet, ttenn er feinett regelmäßigen reg;ang ge^t, feilte Slnomaiien um fid) Ijerttm. 3lfcer toenn er geftört toirb, unb bieö ift nur jn Ieid)t, bermöge ber (äimoirfuitg be8 gjJenfdjen auf bie Statur, fo finben toir in biefer organtfdjen ^erfel^ung eine Urfadje ber infection nid^t aHein bttrd) bie oerf^iebenen giftigen Slgentten, toeldgt;e ftdraquo; bilben, fonbern auc^ burd; bie unenblic^ Heinen SSefen, toeid^e toä^renb biefer ^erfe^ung entfielen unb bie meüeidjt bie ^auft|ä^Iid)fien Slgentien berfelben finb.
ÜDie fd^nellfte copy;runbfornt ber Stüdfe^r ber organtfe^en Sorter
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D. gaulige Snfecticn.
in bte organbttbenbcn (Slemente tft bie SSerbrennung, wetdje als tefete !(gtcmente ^of)(enfäure, SBaffer unb copy;alpeterfäure liefert. 316er btefe grünbüc^e 3rcfefeung erfolgt ni(^t teidjt in bcr Statur unb bte f5äul= iti| ^robucirt raquo;erfd^tebenc Sfemente. 35te reg;eutf(^en unterfc^etben mit 9ied)t jtoei ganj raquo;erf^iebene 3lrten ber gaulnij}, fo ju fagcn jtoei copy;ytreme, teethe toir unter bem kanten „SSertocfungquot; („corruptionquot;) unb „eigentüdje 5äutnisect;quot; („pouriture ou peträfaction proprement dite'O bef^retten raquo;erben, jena^bem bie 3erfefeun9 'in Serü^rung mit tier Suft ober id beren 3l6f(^tug erfofgt.
reg;ie S3emcfung ift bie organise 3crfe^uquot;8r welche in Serüljraquo; rung mit ber Snft erfolgt; fie ift eine langfame Sßerbrennung; bie Oytjbatton fptett batei eine grofje Stotte unb bie ^Jrobucte natiern fi^ benjentgen, quot;mdfyt bie SSerfoennung liefert; man ^at fie audj „faure 5äutnisect;quot; genannt. jDie eigentliche gäulni^, raquo;eWje man and) „alfa= ßfc^e gäulni|quot; nennt, erfofgt M Slbf^Iu^ ber Suft; bie ^robucte flnb tjerfRieben, je natfybcm bie Slbtoefen^eit ber Suft me^r ober toeniger raquo;oKftänbig ift; anftatt ber Äo^Ienfäure Bilbet fic^ ^o^tenoy^b, ftatt SBaffer ^o^enioafferftoff, auc^ äöafferftoff fclbft, ftatt (Salpeter= faure Immontaf, Cyanogen; man fie^t anc^ reg;d)tt5efet=3Bafferftoff unb ip()osect;^or=SBafferftoff nefcft onberen infectiöfen unb giftigen (Elementen entftctjen.
SlHein auger bem (Sinfluf; ber Suft auf bie gäutnifj fommt auc^ ber (Sinfluj? be8 SBafferlaquo; basu; oljne äßaffer iefte^t !ein Seien, o6er auc^ feine gäutnig; raquo;ößig getrocfneteS ^leif^, ganj raquo;ertrodnete copy;ycreraquo; mente fönnen fic^ no^ fe^r lange ermatten, o^ne bte minbefte 3Ser= änbevnng ju erteiben. ^ur gäulnifj ift alfo SBaffer erforbertid) unb iljre ^robucte raquo;ariiren uuenblid^ je nadj ber größeren ober geringeren äRenge SBaffersect;, je nac^bem biefeS md)t ober toeniger bie Sßerü^ntng jnit bcr Suft raquo;er^inbert unb je nadj feiner oy^birenben 3öir!ung, auc^ je nac^bem biefe bie 3luflöfung unb SBegfütirung einiger ber gebttberaquo; ten ^ßrobuete Beförbert.
S)le SBärme influirt gtei^faHS auf bie gäulntß; ju gro^e sect;isect;e uer^inbert biefelfce, fei elaquo; bnre^ SSerbunftung belaquo; äBafferlaquo;, fei e8 burd| tie Soagulation ber (Siraquo;ei|ftoffe, raquo;ieüeidjt inbem fie bie unenblic^ Keinen SBefen, meiere bie faulige 3laquo;fcfeun9 fceleirfen, tobtet. reg;er
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(SrMärung unb änigemcineä. — SBon ber gäurnig.
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groft toixtt in bemfetten copy;tnne unb bev^tnbcrt bte ^emtf^e 3laquo;= fegung. (Sine mittlere Temperatur raquo;on 15—300 S. ift bic für bie gäulnig günftigfte; in ben copy;renjen biefer Stemperatur ftc^t man eine (Sr^ö^ung um einige @rabe bie organise ^erfeljung fceforbern unb erleichtern, mä^renb ein reg;in!en berfe(6en fte raquo;erjögert.
reg;cr (Sinfiug beö Si^telaquo; ift toenigcr offenbar; ütrigenö !ann man if)n in laquo;Betreff ber 5Ratur ber ^erfc^ungSprobucte ba^ingefteat fein laffen.
reg;ie Statur ber in ^erfeguug Begriffenen Körper fettft inftuirt fcebeutenb auf bie gäulnijj; fte erfolgt toeit fc^neöcr 6ei Stoffen ani= malif(ften, als bei fo^en begetafcitifc^en Urfprunglaquo;, weit biefe (enteren weniger reid) ftnb an SiiDefgfioffen. Sefonberlaquo; raquo;arürt bie ^atur ber ^robucte; fo präbominirt balaquo; 9lmmonlaI id ber gMnijs ftttfftoff= reifer Körper, toä^renb 6ei ber ^erfe^ung raquo;egetabitifc^fr Stoffe ber Äo^tenlüafferftoff bie ^auptroKe fpieft; 6ei biefen reljteren feffift bart= iren bie ^robucte je nadjbem bie %Mm$ ober raquo;ietmefir bie copy;äljrnng M grünen ober fjatfe oetto^ßten copy;ubjianjen ftattfinbet. IBer e8 gicfct noc^ einen Befonberen copy;nffajj ber 9KtneraIjloffequot;, ioeWje immer bic organifcfeen laquo;Sudflanjelaquo; Begleiten; bie copy;raquo;eijjftoffe tcerben burc^ alfatifd^e copy;afge jurücfge^aften, fotoeit fic einen Seftanbt^eil besect; IeBen= ben Körpers Bilben; aBer neBen ber gäu(ni| fommen and) grfc^eiraquo; nungen ber bo)3peIten ^erfefeung raquo;or, toerd;e, toenn e8 freie Itfatien ftnb, baju Beitragen, bie copy;rjeugung raquo;on 9tmmoniat ju raquo;ermeljren unb in einigen Sauen, Bei UeBerfdiufj raquo;on et;(ornatrtum j, 58., biefe Itfafoibe ju probuciren, mo in bcm 2lmmoniaf ein ober mc^re 9tequi= laquo;atente SBafferfioff raquo;erfreten toerben burc^ ^ol^eittoafferftoff, looraulaquo; bann 9ln%tamin, reg;imont^famin u. f. traquo;. entfteBen, copy;uBftanaen raquo;on fe^r giftiger, noc^ ni^t genügenb geteürbigter Sraft; bie8 finbet BcfonberS ftatt, toenn ntd)t genug Sttft raquo;or^anben ift, um Nitrate (copy;atjtafe u. f. to.) entfte^cn ju laffen.
S3ei ber gäutnig geraden immer ^artifet ber organifc^en lt;copy;uB= fiansen felBji in %8.rtM% ratify mit bem SBafferbunft unb ben proraquo; bucirten copy;afen anSgetoorfen raquo;erben, toaS offenBar bie inficirenbe unb fiintenbe SBirfmtg raquo;erme^rt.
SKan ^at oft bie gäntnijj mit bcm tarnen „faulige copy;ä^rungquot;
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60nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;D. gautige Snfection.
benannt, toeil man angenommen Ijat, basect; bet biefer 3erfe(5un9 quot;laquo; copy;ä^iungSBorgang ftattfinbe; man ^at (ange 3^ angenommen, ba^ biefe copy;Ölungen f^outan bnv^ eine Umänberung ber copy;tüeijjftoffe ent= fielen. 3e^t iceijj man, basect; bem nic^t fo iji unb basect; bie unenbtt^ Heinen SBefen, Spiere ober ^ftanjen, toetdje bie tl)ätigften Igentiett ftnb, unertäglid) jur gäutni^, ni^t fpontan entfte^cn, fonbevn au8 keimen ^eroorge^en, bie in bev Suft fdjmeben unb bie man üfceraü in ber Sltmo^äte finbet; e^ ge{;t in ber Zl}at au8 ben Unterfuctyungen raquo;on ^aftenr, SEl^nbatt Ijeröor, ba^- aüe (Säfjrangen auf organifdjen, raquo;egeta6itif^en ober ammalifc()en SBefen berufen unb bie Unterfut^ungen raquo;on Semaire, sect;aüier u. f. to. Mafien tetotefett, baß biefe äßefen aucfy bei ber goutniß nid)t festen; allein raquo;ät^renb'Semaire ftc für ü)ttcro= gooen |ält, fyäit ^aüier fie öiefaietyr für 2laquo;icro^^ten; bielaquo; ift eine für bie ^rajctö menig toidjtige grage. reg;ie SBerme^ruug biefer !(ein= ften SBefen gefc^ie^t mit einer außerorbentti^en @d)nelligteit unb fte fmb bann bie toatjren Urfad)en berganlniß; biefe befielt nur in bem Seten biefer Heiuften Sffiefen. „Dalaquo; germeutquot; fagt 3)umasect;, „er= fd)eint unlaquo; aU ein orgauifirteS SBefen, raquo;et^elaquo; jn feinem 9fusect;en bie-^raft afcforbirt, cermöge toeld^er bie ^artifet be8 Körperlaquo; raquo;ereinigt toaren, ber ber copy;äljrung unterloorfen ift; elaquo; raquo;erbraust biefe Sraft unb eignet fie fid) an. reg;ie ^ßartifetn be8 jerfaüenen Körperlaquo; trennen fid) in eiufad)ere ^Jrobucte.quot; — Sieben ber ^robuetion ber fleinfteu SBefcn l)at man jutoeilen eine SScrmeI)rung ber Saroen raquo;on üerfd)iebe= neu öufecten, namentlid) raquo;on stiegen, couftatirt, bereu jerftörenbe Sirtung oft nü^lid) ift unb felbft bie infection raquo;erf)inbert.
9fa^ aüem 3Sori)erget)enben fie^t man, bafj bie gäutnig, bie .Serfeläung, eine ber 3JotI)iDenbigfeiten ber Slaturgefefce ift unb bag e8 eine Sfyortyeit fein mürbe, menu man baran benfen raquo;oüte, fie ju ^iubern. 3lber möglid) ift eS allaquo; eine Aufgabe ber reg;efunbf)citsect;pf(e8e, mie toir toeiter unten fet)en werben, biefe 3laquo;flaquo;ßquot;n8 F regeln, fte ju (eiten unb fo raquo;iel mie möglid) gur trodenen 3erfet3ung t)in5ufül)ren, burd) einfache SSerioefung, mobei bie So^Ienfaure balaquo; einjige ^robuet ift, meld)e8 bem Seben ber benad)barten SBefen fd)äblid) merben tann, raquo;o= bei copy;tidgafe raquo;orfonttnen, wie baS SoI)tenoyt)bgaä, copy;d)raquo;efetoafferftoff= fäure, bie Äot)(enmafferftoffarten, bie fämnttüd) in flong geringen SOJengen.
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Katurgef^tc^te ber fauligen infection.
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giftig fmb, too hit e^eugung ber mienbltc^ Keinen SBefen tegrenjt anb f^fiotogifc^ ift.
SKaturgcfdöi^tc igt;cv fauligen SnfectUm.
Sie man gefc^en ^at, tarnt bie gäntni^ ;auf ben tlnertfcfjen Möxptv tu ätteiertei SBeife raquo;ufen: 1) burc^ bie jncjgt;^ittfd)en copy;afe, tttetdje fid; bilben, fi^ mit ber ciugeatf;meten Suft raquo;ermifdjen, fid) im S£vinftpaffer empfat unb ben 9tal;rung8mitte£n beigemengt fein Bnnen; 2) burc^ bie fteinften SBefen, toetdje biefe 9?aturerf(^einung begleiten unb beren Urfadjen fie finb. 68 ift bemnad) red)t fdjlcierig, £gt;eim reg;tubium ber fauligen infection, 6ei ber SSfuteergiftung, bie ffiirfung tiefer 5Mcro^t)ten ober 9JJicro3oen unb bie ber (Safe ju trennen; man nimmt an, bojj biefe (enteren im Stffgemeinen weniger ^u fürd)ten feien; bafj fie mefir bie Sinne, ben @erud) treffen, aber nid)t fo fe^r auf ben Orgamgmirä, auf baS ?cben influiren, wie bie fkiuften Söefen. 3incin rcenn man fo toett gefeit moöte, fie für ,:unfd)u(big ju erffären, fo tuurbe man raquo;on einem öftrem in baS anbere berfaHen; man Ijatte Unrest, bie ganje faulige infection btefen tteinften SBefen auftreiben ju moöen, benn ganj fidjer traben bie giftigen ^robuete, feie me^iti' fc^en @afe, toe[d)e fid) g(etd)3eitig bitben, i^re bljnanrifdjen SBirfungen; laquo;8 fommt of ein gifttgrlaquo; ^rineip bor, iDerd)e8 getüiffe ruffifd)e Sterbe „(Sepfinquot; genannt t)a6cn, toer^eS fie ifolirt ju I;akn unb I)eftig ju= nad)ft auf balaquo; 9Jeroenfi)ftem unb roeiter auf basect; SBIut einlüirfen ae= fe^en ju ^aben behaupten. 3)ie infection ift ^ier alfo Jttöfet,damp; bie SBirfung beS SKiaSma unb be8 d)emifdamp;en giftigen Slgenlaquo;.
S)ie Stgcntien ber fauligen infection tonnen ftd) in ber 2uft im gasförmigen ^uftanbe ober im ^uftanbe mit organtfd)en ^artüetn fcelabener fünfte befinben; biefen Slgentien, ttjet^e ftarf ben copy;erudf^ Berühren, I)at man im allgemeinen immer ju großen ßinfhif? beigelaquo; meffen unb fie finb e8 eien, inet^e man befonberS burd) bie 3n= fectionSmittet 3U bekämpfen fud)te. (58 ift gemijj, basect; im Mgemei= nen bie Seute, toetdie megen i^re8 @eweramp;e8 in ben 2lu8buitftungcn biefer 91laquo; leben, bie Safenmeifter unb Orubenräumer, bo^ bie in ftintenben Statten (ebenben Spiere nief)t merftid) baöon an i^rer copy;efunb^cit leiben, ^meeifen inbeffen fte^t man bon biefen 2lu8=
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62nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;D- 5auH9e Snftction.
iünftungen aucfraquo; bte gefälirit^flen 3ufäae entfielen; in ben mit reg;c= fangenen fcefefeten Äafematteu, too tie Sjcremente nicamp;t regelmäpg entfernt ionrben, entftanben tyartnaciige $ini)wx. copy;uerjent ertta^nt einer auf baö SRinbbic^ tcä^renb ber 53Iocfabe raquo;on 9Kainj üfcerge^ flougenen Stut^rinfection, bie man nur ben fauligen Sluäbunftungen ber fd)(ed)t befcfjaffenen copy;täüe ^ufc^reifcen fonnte; reg;e(afonb fitfjrt in 4nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;feiner allgemeinen ^atljotogie (pag. 112) niedre gäüe biefer 3lrt an.
Wan mug nodj jel^t annehmen, ba| bie Sabaüer ber tobten jl^icrer beren SSergraBung unoonftanbig war, biejentgen, ioelt^e auf ber @rbe: liegen gefclieBen toaren (bie 9JJauttoürfe, raquo;ie bie grojjen Spiere), bo| bie Slbbedereien, bie raquo;erjcfyiebenen gabrifcn, too bie tljierifcfyen Stoffe raquo;erarbeitet toerben, basect; bie Orte, toeld)e fotc^e Bertgt;eimli^en, bie copy;c^Ia^tfetber, bie tfoafen, bie laquo;Senfgrukn u. f. to. im Slttgemeinett Dueöen fauliger 2lusect;bünftungen finb, toelrfje ber copy;efunb^eit ber Spiere fdjaben fönnen.
reg;te ^Jrobucte ber fauligen 3erfefeuil9 mifdjen ftc^ nic^t aßeitt mit ber Suft, bie toir atfjmen, fonbern auc^ mit bem SBaffer, toet^elaquo; unS jum Srinlen bient; biefelaquo; fann f^abli^ toerben toeniger bur^ bie. barin ent^attenen löätic^en Stoffe, ate burd) bie orgamfdfen copy;toffe, toetdje barin fugpenbirt finb. copy;o Ijaben Werner, copy;ditoeiljer u. 21. gefunben, bag basect; SBaffer, toe(dgt;e8 ausect; Seidjen ftammt, toorin S^iercabauer liegen, fettjt toenn elaquo; fittrirt ift, gettfäuren enthält, toie Sutterfäure, atfo orgauifc^e 9Katerien. Serfc^ ^at eutbedt, ba| ein an sect;umu8 rcid^eS SBaffer nur fd^abltdj toirb, toenn esect; ?ug(eidj raquo;iele organifdje Meinte enthält. (Sin SBaffer fann mit organifc^en Stoffen ftarf g^ f^toängert fein, felfcft oon Sfufittrationen aus ^(oafen ober Katrinen ^errid)renb, o^ne bag eS beS^alfc einen fc^ted^ten @efd)mad ober reg;e= rudraquo; ^ätte; in biefen äBaffern ift getoö^nti^ met^r copy;al^eterfäure afö Slmmoniaf enthalten (gaure). reg;ie SBrunnentoaffer finb gctoö^nlic^ fatjig toegen ber 9Jad)barfd}aft ber Katrinen, 3lbjugägrä6en, copy;c^Iac^tlaquo; ^aufer unb befonberä ber sect;anf= unb g(ac^ä=3Jöften.
fSJixt ben feften Nahrungsmitteln fie^t man ebenfalls bie 2tgen= tien ber fauligen infection in ben t^ierifc^en Äor^er gelangen. SBer lennt nic^t bie raquo;erberbtidjen SBirfungen, bie ein fauliges gteifdj für bie ZWxt Ijat, unb befonberS bie ganj eigentümlichen SBirfungen,
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Stflgememe copy;Wtonwtofoglaquo; ber ^utriben Snfection.
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Werc^e jtth5eifen bie copy;afjlale Ijat (^eljnal), unb bo8, toaS man mit bem kanten „SBurftgiftquot; beaeidjnet ^at. Sie nerbböfen unb gefäl^ (tcf)en 3laquo;fäÜe, raquo;üefe^e man gutoetten in biefen lefeleven gäüen beobachtet ^at, feinen beranla^t ju toerben burc£gt; SJitnant^Iamin unb ä^nli^e Sttcatoibe. 3lber für gewö^nltd) unfc^nrbige begetabtltf^e copy;ubftanjen fonnen mtter bem copy;nflujj ber gäntnig ober einer unterbrochenen copy;ctyrung erftaunlicö fliftige copy;igenfc^aften annehmen, toie man jutoeitett. beim copy;orgljo, bei ben ^unfetrübenbtättern unb fdbft beim getDöf)n= SÖiafj ber SBrauer beoba^tet ^at (^unbet).
enbtid) tann bie SSluföergiftung in gotge ber Sttfor^tion bttr^-eine nic^t normale gtäd^e, burc^ eine anbere aU bie (Sc^(eiml;äute erfotgen; fo lohnte 9tenault ben traumatifdjeu SSranb einem SStute auftreiben, raquo;etc^elaquo; in gautnifj übergegangen auf einer SBunbe ju= rüdgeblieben unb abforbirt raquo;ar; man fie.^t bie ißlutoergiftutig in golge bon (giterabfceffen, burc^ eitrige infection, burc^ eine (Sinim^funft fefjtifc^er äftaterien entfielen.
Siagcmeinc S^m^tomctologic ber Jjutriticn Snfectiott.
SBet^e Materie e8 anrf) fei, beren gäulnt^robucte ben Äor^et inficiren, fie gelangen ftetsect; ins Sohlt unb bringen bag ^crbor, toalaquo; man „33Iutbergiftungquot; genannt ^at; eg erfolgt getoö^nti^ eine hcppätt 2ßirfung, hso emegt^eirg bie freinften äöefen borfommen, toelc^e in bie Sirculation einbringen, nad) 3lrt ber SDftagmen, afg Fermente, SUticrococcen, SSacterien ober einfädle $feubo=5Bibrionen toirfen; anbern* t^eiTö bie me^^itifd^en ^robucte, bie gctoöfynrid} a(g erftidenbe 3tgentien toirfen, inbem fit ben 5ß(ut!ugeld)en ben (Sauerftoff entjie^en. 33ei ber SBIutbergiftung finbet eine 33cranberung ber rotten Äiigetd^en unb ber gibrine ftatt; bie Äügerd^en sect;aben i^ire gorm raquo;eränbert; fie ftnb jufammengefc^rumpft; i^re ^änbcr pnb gejä^nt ober jerriffen; fie geben iljren garbftoff on ba8 pragma ab unb töfen fid^ gutoeiten boüftanbig auf; bag gibrin ift toeidj, gaEertartig. reg;a8 Slut ge= rinnt nic^t gehörig, eg ift fdjtoarj, fc^mierig unb behält bie gorm eineg S^rupg ober einer copy;aKerte; eg ift eine blutige SDtaffe, über­laben mit sect;ama^roin unb bie ginger ftar! befubehtb; bie garbftoff= förnc^en bitben barin eine unregetraä^ige 9Koffe unb man finbet barin fajt
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••64nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;D. gaultge Snfecticn.
immer SBactcrieit. Sin folc^eä 93ütt musect; offettfcar ben (grgiiffen in bie copy;etoebe, fcefonberS in bie perend^^matöfen Organe, günfiig fein. @8 fomrat nicfyt in aßen gäüeu ber fautigen infection biefe er^ebti^e SSeränbcrung raquo;or, ttettfye toir fcefc^riefcen f)akn unb e8 giebt anc^ gutartigere ^uftanbe. Wlan fielet f^ueß auftreteube gäüe, raquo;obei man fic^ an baö copy;enfbtei ber copy;rubenräumer eiiimert, mit imrflicfycr SSer= giftimg, unb djronififye d'aUt, too bie Sranf^eit ftd) mit t^Ijöfen Ärantf;citen, mit ber ÜMarta, üerbinbet unb fogar ber ^SeUagra entraquo; fielet, toelrfjer in fljietärjtttdjlaquo; SBejie^ung raquo;on reg;upont \o gut be= ynbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; fc^rieben tft. |)icr finbet fic^ alfo biejelbc SSeräufcerung com @ut=
artigen jum S3o8artigen, toie bei beit miagmatifc^en Äratifijciteu. Sitte heftigen attgemeinen Sranffyeiten finb oon Sd)toäc[)e begleitet; oft fommen auc^ neroofe laquo;Symptome raquo;or.
£)ie feptifdjen Äranft;eiten finb oft toon S)urd)fätten unb fogar raquo;on Stu^ren begleitet; biefe (Symptome erfdjeincu crittfd)er S'Jatur. l3)etafonb fagt, baft bie fauCigcit 9Miasect;men, toef^e burd) bie 3lt^mungS= toege in basect; 33(ut gelangen, ganj befonberS bnrd) bie reg;d)(eirafjaut= flädjen ber SBerbauungSroege au8 bem Äör^er au8gef(^icben toerben unb ba^ o^ne ^toeifet ber Reaction, weldje raquo;du biefer Seite ftattfinbet, um fol^e Slugfc^eibung gu betoirfen, bie fauligen 3)urd)fätte unb ÜJu^ren 5ugefd)rieben rcerben muffen. Slttein bie 3gt;urd)fäne finb noc^ leidjter, toenn bie feptifi!)eu copy;ubftansen felbft in bie 5Serbauung8iraquo;ege gelangt finb; bieg fielet mau uad) bee 3?erbauung raquo;erborbener Sta^rungäraquo; mittet unb SSirei? quot;^at e8 nadj bem copy;enuffe eines mit 3nfufortert übertabenen SBafferlaquo; beobachtet, fattier l?at betotefen, ba^ bie reg;nr^= fätte burd) einen großen Ueberftu| an SOficrococcen raquo;eranta^t toerben.
2{(sect; SBirfungen ber fel3tifd)en infection finb and) bie er^f{pefa= töfen copy;ntäünbungcn ber ^)aut unb belaquo; (3eöglaquo;toebeg ju betrauten, toefc^e man jutoeilen atlaquo; Ärifen raquo;orfommen fielet, bie aber öfter 3[Bir= togen ber (Sinimpfung eitriger ^tüffigfeiten finb; ba8 fubeutaue (Srnp^i^fem tft oft ein laquo;Symptom ber Stutoergiftung; ber copy;corbut felbft fdjeint fe)}tifd)er ^atur ju fein.
9fad) ben (Srfa^rungen raquo;on reg;araquo;aine ift bie 33(utraquo;ergiftung bur^
; i
(Sintmpfung bcS ftüfftgen Slutelaquo; anftedenb unb bieö ift Ieid)t be=
greiftic^. Slber mu^ benn biefe Äranffjeit beö^atb ben SJJitjbranbs
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Mgemcine copy;öm^tomatotogte bet })utriben reg;e8tnfcctton.
65
ftranfReiten angeret^et toerben, toit copy;anfon, Sfatottf^ u. 31. attjuraquo; nehmen geneigt finb? reg;te8 feeiceift noc^ ntc^tä unb 3)abatne fagt, bag bie burd) (gtntmjjfung vergifteten SBfotcS raquo;eranfa^te ßranfbeit burc^ ja^trei^e unb kftimmte d^oraftere, burd^ Stbtoei^ungen in ben SBactevieen fic^ raquo;om SOWskanb untcrfc^eibe: burc^ ein toenig raquo;er= änberteS Slut, cine icenig raquo;eranberte 9Äi[j, feine allgemeine Äranf^eit, weniger Infterfungöftoff. Oavreau fagt, bag, fobatb bev Job nac^ ber Güinimpfung fe^tifd^er Materien eintrete, immer ein fe^r inten= ficelaquo; 9teactionSfteber raquo;orauägelje, n3ät)renb nad^ ber copy;inimpfung be8 SöiirjbranbeS ber Job o^ne anbere laquo;Symptome, als eine Unterbrürfung belaquo; ^Sulfelaquo; unb ber sect;eräfc^(äge, eintrete.
3gt;ie gemö^ntt^en Äranf^eifen, tefonberä bie ber ItJjmnnggioege, nehmen unter bem (Sinfluffe fauliger 2lusect;bünftungen teic^t einen fe)j= ttfe^en S^arafter an, eine eomptication, weldje bie Reifung erfdjioert; bieg 6eobad£gt;tet man ^äufig in ben ^ofpitäfern unb Äranfen^äufern.
3n betreff ber SBtutoergtftung conftatirt man Ijäufig aud^ einequot; getoiffe Immunität, eine fiefonbere SiberftanbSfraft unb bie copy;etoöljnung an bie SKebien f)at i^re un6eftreit6aren gtnwirfungen auf ben (Sdjufe geiüiffer Subibibucn.
Unter ben burdf) Slutoergiftung terf^utbeten Äranf^citen er= toä^nen mir no^ bie infection ber Slrme ber j@e6urtlaquo;!amp;e(fer unb k= fonberlaquo; ba8 ^atfcefiefcer ber ^ü!je, eine ^araftjfe, raquo;erantagt bon einer infection burd^ bie jurüdgefetiebenen Sodden; bie Älauenfpalt=ent= jünbung be8 SRmbbtdjelaquo; unb bie tfauenfeud^e fettft fd^einen i^rett Urfprung in ber feftifetjen Sufection gu ^aten; bie Sty^enfeudfje compticirt ftc^ mit ben Staucngefd^ioüren unter bem nad^t^eifigen reg;in= ftuffe beS SKtfteS unb ber Sfaucfje.*)
9?ad^ allem Voraufge^enben ergießt fid), bag bie infection raquo;eranlagt toirb burc^ fd^äblic^e copy;uBfianjen raquo;on 6eftimmter d^emifd^er ^ufammenfe^ung, bie fi$ in ber Suft, im SBaffer unb in ben jut emä^rung ber Spiere bienenben copy;ufcftanjen fceftnben. SWan fie^t
1-1
*) Uc6er eine 6et mir fetBjl erfolgte 3nfection burd^ reg;e6urt8^ülfe ^aBe td^ im SBerid^t ü6er btc Vn. SSerf. b. laquo;ereiitö aKedft. S^ierörjte bon 1851 referirt.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;reg;er UeJerf.
3unbcr=gicmmiitg.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;g
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66nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;D. gaulige Snfection.
fie audj, unb jtcar fixerer, veranlagt toerben burdj getoiffe ntebere: DraaniSmen, oon bcnen einige nofy ben SSeotac^tern unjugängüd^ finb unb anbete nur in allotro^ifdjen ^uftänben be8 getoo^nli^en copy;djimmelS ober ä^nüc^er ^ftanjenarten erfd^einen; jutoeilen finb e8 copy;c^tnaro^er, beren MenStoeife öoHtommen Begannt ift. 3n einigen gäflen tjl bie Urfad^e ber infecttöfen Sran^eiten macrofco^ifd), ge= iooljmttdj okr microfco^ifd^; oft felbft mit unfern 35ergrigt;jjerung8= Snftrumenten nici)t toaljrne^ntbar tleibt fie nte^ir ober toemger ^1^0= t^etifc^. S)tefe Urfa^cn ^aben jutoeilen cine au^crorbentüc^e SGBiber= ftanbäfraft unb. finb nur inbirect mit bcm copy;toffe oerfcnnben, ber i^nen atö SSe^iM bient; fie werben nidjt immer mit biefem jerftört unb fdjeinen nid)t met;r ben getoöfmMjen d;emifc^en unb f^ftfalif^en copy;efefeen ju ge^ord)en; man mug, felfcft wenn unfere copy;inne fie ntc^t toa^rsune^men raquo;ermögen, i^ren ^^fiologifdjen, jmoeilen fcttft einen m^fteriöjelaquo; (Sinf(usect; auerfennen, toefdjen man „Satalljfequot; genannt ^at. S)tefe Urfac^en fc^einen basect; innere besect; Organismus ju ergreifen unb fampfen gtetd)fam mit ber Sefcensect;!raft. — reg;iefe Sran^eiten finb ge= toßljntidj allgemein;lalJeresect; gießt beren auc^ locate; je meljr bie ßranf^eit local ift, um fo {eid)ter ift bie Urfadje jh erforfc^en; bie allgemeinen ^ranfljeiten fangen oon einer SSeränberung beS 33(uteä aB unb ftnb me^ir ober weniger, tote ^ßinet fagt, mit copy;c^toä^e öer= Bunben, b. ^. einer erljeHtdjen copy;törung ber SSeloegli^teit unb beS @efü^8.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;____________
Ugt basect; @anje einer tnfectiofen Äran^elt rtdjtig ju begreifen,, finb befonbere ^enntniffc^rforberlic^; man braucht folc^e befonberS, um bie copy;c^maro^erfranJ^citen unb bie oirutenten ^rant^eiten richtig ju beurt^eiten.^ 3Hon mug beim copy;tubium biefer raquo;erfdjiebenen Äran!raquo; Reiten auf biquot; (E^emie, ^^fü, Biologie, Splogie, Sotanif unb ^at^o= 1nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;logie äurfidgretfen.
copy;te copy;efäljriidjfeit biefer tnfectiofen ^ran!^eiten ifi feljr raquo;er= Rieben; eS beftel^t ein unmerftidjer Uebergang bon ber @utartig!eit
m
bis jur 39ösect;artigfeit; aße nehmen inbeffen, felbft bei ber (Sutartigfeit,
einen eruptiven S^arafter an, toenn fie burc^ angergetoö^nli^e Ur= fachen entfte^en, leicht eine getoiffe Slnja^I Snbitiibuen jugteic^ ergreifen^.
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SBon ber reg;e8mfection. — SSon ber eigentlichen S)elaquo;infection. 67
fo bag fie jur gnjootie, gftäootte unb feftji gut ^Jansootie toerben.
5Die getoö^nfi^en Ttittd ber Zfyxapk genügen mdjt, urn fie ju Mcmtyfen, felfeft bie einfache reg;efunb^eit8^f(ege fann i^nen nid^t box-Mengen; bttyaib mug man ju fpecteüen Mitteln, jur S)elaquo;infection unb ju !j)e0tnfectionlaquo;mtttetn greifen, bie wir im gotgenben einge^enb Betrauten tooUai.
Won bet ^infection.
yiafy ber längeren Qsrorterung, Jcefc^e toir ber infection ge* toibmet ^afcen, ift eg nicfyt nöt^ig, raquo;on ber S)elaquo;infection lange einen SBegriff ju gefcen. 2luf bie öiettei^t raquo;on ^eorie jn fe^r erfüßten Seiten fönnen nunmehr ganj fcefonberlaquo; ber ^rayilaquo; getoibmete (Seiten folgen, hierin icerben wir ben ^rhtci^ien folgen, bie bor langer .Seit ein groger 3(rjt ausgebrochen ^at: ^rayilaquo; mit SBiffenfdjaft, SBiffenfc^aft bur^ bie ^rayiö.
reg;ie reg;e8infection Gebeutet für ung bie SKet^obe ber sect;ei(una ober ber @efunb^eit8f flege, toelc^e ben $meä ^at, bie ^arafitare, bie oirulente, bie miaämatifdje unb bie fe^tifc^e infection ju Befam^fen ober ju raquo;er^inbern; bie ^Jro^tjtayig mug in ber STljat eine efcenfo toie^tige 9Me fielen, toie bie eigentliche S^erapie; attein e8 wirb unlaquo; ein toenig fdjtoer raquo;erben, biefe beiben äKittel ju trennen.
3luf bie copy;efa^r ^in, un8 3Bieber^o(ungen auäjufc^en, glauben raquo;ir, bag elaquo; nöt^ig ift, bie eigentliche S)eäinfection unb bie !I)e8= infecttongmittel afigefonbert ju erörtern.
#9632;
raquo;on btx ctßentli^cn SeSinfcction.
reg;ie 5Delaquo;infection gefd^ieljt auf breierfei 3lrt: 1) bie ^erftörnnft
ber tnpeirten Objecte; 2) i^re Reinigung burc^ me^anifc^e ÜKittet;
3) bie Deäinfection burc^ ^^ftfatif^e unb (fcmifdje ^roceffe, welche
gfeic^fam bie SDtitte ^ält jtoifc^en ben Reiben erften. S)a8 erfte biefer
SDJittet ift baä fc^erite, ba8 rabicaffte, ater auc^ baSjenige, ju toeldjetn
man nur im äugerpen gaKe unb nac^ ernftü^er (grtodgung greifen
5*
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Wff
68nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Tgt;. gautige Snfection.
II
barf. 2)ie ^etfitfrficn unb ^^fitalif^cn SWtttef raquo;erben ^aii^tfäc^It^ ongctoanbt, um ba8 93e^ifel gu jerftorcn utib man tann annehmen, oljne ba^ btcS übrigenö fic^er erwiefen ift, basect; man bie Urfacfje ber infection (ben copy;d^maroläer, ben 33truä ober ba8 9Kia8ma) jerftort, inbem man ba8 S3e^iM raquo;ermdjtet. reg;te mec^anifc^en Wlxttd finb tiutsUdj, raquo;ett man in raquo;ielen gäüen annehmen fann, basect; e8 genügt, bte Urfadjen ber Snfectton in ber Suft ober im Sßaffer ju ifotiren, ju verringern, um i^nen bie copy;igenfc^aft ju benehmen, wetd^e oft ber 5Dtenge ber mirfenben Urfac^en beitoo^nt.
reg;ie ^ßroceffe ber reg;e8infection Rängen raquo;on ben raquo;orlicgenben %ixüm unb raquo;on ben fie begteitenben Umftanben ab; bie 3nbicationen finb bemno^ feljr oerfc^teben. 35ie8 raquo;erfte^t ficft nur au8 bem prac= tifc^en @eficf)t8punfte unb man fann fie nur einjeln mit (Srfofg er= crtern; belaquo;t;atb toirb e8 überflüffig fein, unlaquo; beim allgemeinen aufjn= fatten. SOtan barf ni^t ein allgemeinelaquo; jamp;e8infcction8mitte£ finben iooüeu; bann toürbe man ben Stein ber äöeifen fuc^en; wenn in neuerer .ß^it getoiffc -Parafiticiben fic^ als bie träftigften 2)e8infection8= tnittet gejeigt Ijaben, fo barf man boc^ barauä nid^t f(^Iie|ett, basect; man ttinftig bie anbern raquo;erbe entbehren tonnen.
2)ie jDeStnfection ift eine genaue unb mifftidje Dperation; fie Ijat gegen' Urfac^en ju !ämpfen, meiere oft btofj ^pot^etifc^ finb, fo bafj unfere copy;inne fie nid^t faffen tonnen, unb toetdje als Soncurrenten ber Seben8l'raft erfc^einen. 3Jtan mujj biefe fdjonen unb übrigenlaquo; energifdje SWittet antoenben, um bie anbre Äraft, bie infection ^^ecflaquo; iljrer Vernichtung ju befäm^fen; mir raquo;erben feljen, baft bie8 nic^t immer mogtid) ift unb basect; man oft, urn balaquo; @ift ju tobten, balaquo; Silier fetbft tobten mu^. — ^r 2ßirfung8fefb ift fe^r grog; fie tidjtet fi^ gegen bie lebenben SBefen unb gegen bie unbelebten Dbfecte, Welche mit ben erftern in 33eru^rung finb; alle fragen ber allgemeinen unb fetbft ber fpccietlen copy;cfunb^eitspftege befc^äftigen fie anlaquo; raquo;er= fc^iebenen Oefi^tSpunften. copy;ie erforbert feljr fotibe Äenntniffe in ber copy;jemie, ^J^fif, Strjneiinittelle^re, ^^armacognofte; fie mug bie copy;anitätS^PoIijct, bie ^rinatcn unb öffentlichen SSer^ättniffe, bie Oefe^e belaquo; Sanbelaquo; unb raquo;erfc^tebene anbere Umftänbe fennen.
•3n ber ^Jroyilaquo; ift elaquo; erforberiid^, bag bie ridjtig angeorbnetc
I'll
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copy;d^maro^er^ranf^eiten.
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SDeSinfection auc^ bem laquo;PuWtfum fagticf? gemalt raquo;erbe; man mug fie jum copy;egenftonbe ber SBeriDaftungämajjregeln ma^en, fie buvc^ bie copy;cfunb^etMmter, bie ^otijei unb fcefonbevä bie ^rbatfeute augfü^r^ bar machen. SDie S)elaquo;tnfcction ifi eine ber geeignelften Operationen, ben laquo;ßractifer gut gu fteöen, aßer fie tann i^n auc^ in alaquo;isect;crebit bringen, menu er nidjt bie genauere Wufmerffamfeit, bie copy;ic^er^eit nnb 6cfonber8 bie (Snergie entoidelt, ttetc^e iu atjuKdjcn gaöen \a not^tcenbig finb.
reg;ie ÜDeäinfection begreift:
1)nbsp; nbsp;bie aSe^anbümg ber infectiöfen ÄranfReiten;
2)nbsp; nbsp;bie SSefyanbtong ber burd^ Seru^rnng mit ben Äranfen inficirten Äör^er.
SBir toerben in betreff beg erften Ssect;eit8 un8 amp;vj faffcn, raquo;efd^er sect;au^tfa^e ber ^ati^otogie ift unb teeren raquo;siete laquo;S^riftfteaer nid^t a(ä jur 2)elaquo;infection gehörig betrauten. Sßir tciffen inbeffen, basect;, ba ber eine nic^t o^ne ben anbern beftet;en fann, fie auc^ nidjt bei unferen Erörterungen getrennt toerben bürfen.
------,--------
.
A. iBel)anMuni5 kt infectiöfen Ärankl)eiten.
SBir ^aben bie copy;djmaro^ertron^eiten, bie raquo;irutenten Sranf-Reiten, bie bnrcfy 9Kiaätnen ceranta^ten unb bie eon Stutoergiftnng entftet;enben ^rant^eikn einjeln ju betrauten; toir raquo;erben gteid^eitig beren S^era^ie nnb %o^^töjfi8 erörtern.
lt;B$mavoitiet'reg;vanltititen.
reg;ie 33e^anb(ung ber reg;c^maro^erfranfsect;eiten barf fid) nid)t baranf befdjränfen, bie copy;^m^torne gu befämpfen, fonbern mujj mög(id)ft bie Urfac^e angreifen; man mujj bie @dgt;marolsect;er tobten ober toegid)affeii; bie S3ef)anWung mug ben Umftänben nacfy raquo;erfc^ieben fein; elaquo; ift nid)t immer mögü(^, ben laquo;Sc^maro^ern Bütjttfojftntett, toeil baö Organ, in toetcfyem fie fid) befinben, gutoeilen unjugäiig(id) ift.
S8 giebt lt;Sd)maro^cr, welche man medjanifc^ entfernen tann;
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70nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;A. Se^anMung ber tnfectiöfen fircmf^eiten.
burc^ einen (Sinfttd) in ben 3l6fceff !ann man ben ntebinifcfycn gabenraquo; tomm, bie Oeftruglaröcn au8 ber ^aut ber SBieberläner IjeranSraquo; Bringen u. f. to.; bnrd^ eine ä^nlic^e Operation !ann man bie copy;c^maro^er belaquo; 3luge8, bie Sc^inococcen, bie sect;^batiben bei ber SDre^franf^eit belaquo; copy;c^afelaquo; entfernen (Slte^anation). 3raquo;an fann Ruften laquo;nb liefen burc^ ent[pre^enbe SWittel Ijereorrnfen, urn bie Oeftrttlaquo;* laröen on8 ber 9tafe ber copy;^afe ouStoerfen ju (äffen, aber nur im anfange, jur gt;$dt ber (SintDonberung; baffelbe WiM !ann junseilen ein Srijier öon ben reg;(^maro^ern ber 33roncf)ien befreien. Sßei laquo;S^maro^ern belaquo; reg;arni8 ^at ntan geraten, jerftojjeneä @Iaä, feinen copy;anb einjulaquo; geben, raquo;cWje bie copy;^(eint^äute nic^t ßertefeen, tooty aber bie SBürmer tobten; bieg ajftttel l^ot juteeiten beim Strongylus contortus be8 Labmagens, beim gdjinococenlaquo; belaquo; 3wölfftngerbarm8 Srfolg gehabt; @er(a^ fagt, basect; bie Spiere fdbft juweikn bieft sect;eitmitiel auffudjen.
SBenn man fie nic^t mecfyanifdj befeitigen fann, fo mn^ man ju giftigen raquo;urmwibrigen Präparaten greifen, itjetd^e fie tobten, be= täuben, jerftören unb fte jur SluStcanberung nötigen. @8 giebt SWebicamente, iceWje auf bie copy;c^marogcr fefbft wirfen, anbere loirfcn auf bie ßingeweibe, inbem fie enttoeber rei^tic^ere copy;ecretionen ^er= torrufen ober auef) bie periftattifcfyen Setoegungen beförbern. — 3n ben 9tefpirationgorganen bebient man ftd) ber copy;inat^mungen unb Läuterungen mit oerfdjiebenen empijreumotif^en copy;ubftanjen; bieg ift ein ganj guteg bittet, aber oft errcidjt man bamit bie feinen sect;lsect;cariben ni^t. 3n Setreff ber SBerbauungätoege bebient man fldj ber (Sffcnjen, ber ^rogene, bitterer, mcljr ober weniger fpeciftft^cr 2)fitte(, jutoeiten ber ^urgaujen unb felbft ber ÜDraflica; basect; Lefhttat ift utdjt immer geftc()crt. (Segen bie 'ißaraftten ber sect;arnlaquo;3ege Ijat man ftd^ jutüeifen mit Srfotg ber ^arntreibeuben ÜJtet^obe bebient.
33ei SSetjanbfung ber copy;c^maro^erfranf^eiten mu^ man nidjt toer= geffen, bag bie copy;djmarotser oft faft unempfinbtic^ finb gegen bie für grofje UTIjiere giftigften copy;ubftanjeu, rcä^renb anbere SKebicamente ioelc^c toeniger raquo;irffam erfd^einen, fie fdjnett tobten, copy;o fie^t man ^ßarafiten, toä^reub fie in einer 3lrfeniJ= ober Duecffttter^Söfung lange 3eit leben fönnen, fe^r f^nett unter bem Einfhijj einer geringen Stenge copy;arbolfäure, ßreofot ober 33enjin umfommen; balaquo; copy;(^cerin.
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reg;^marigt;^erraquo;Äranf^etten.
71
ml(fye8 auf groge Itym nic^t bie germgfte üble SBirtung ^at, tjl laquo;in reg;tft für ciek laquo;Sc^marofeer (Saufe), glaquo; giebt aud) folc^e, toelc^e von Slßoljol unb S^Ioroform ntc^t fterbcn, bie aber raquo;on ^ßerubatfam augenbticfli^ erfticfen. ^amentlic^ ^at man biefe Beobachtungen bei '(Spijooen gemalt unb 3)anf biefen (Sntbedungeu fann man fte leidjt genug berfd^iuinben machen; allein mehrere sect;autf^maroläer befinben fiä) tiefer (Acarus follicularis besect; sect;unbe8) unb lüiberfte^en ber S3e= ^anbtung. Steffelbe beobachtet man bei ben ^flanjlidjen ^arafiten, Welche im Idgemeinen Ijartnädiger ftnb als bie t^ierif^eu; man Ijat toa^rgenommen, bag ba8 übermanganfaure SM fie fixerer tobtet, at8 ber Sublimat.
, 2Bir fjaben bisher nur bon ben ^arafiten gefproc^en, toelc^e fid^ auf ben (Schleimhäuten ober auf ber sect;aut befinben unb nod) ni^t bie 2lrt unb Sßeife befprod)en, tote man bie im gteifdje raquo;orraquo; ^anbenen copy;cbmaroijer, Joie bie Irtdjmen, tobten unb raquo;erfc^ioinben machen fann. Slfan f|at ^ie unb ba bie Slntoenbung be8 3ob8 ober audj ber (Sfeftricttät oorgefc^(agen, um biefen (Sdjmaro^ern bei3u= tommen, allein bie SSerfudjc traben aKgemein negatioe ^efuftate gehabt atnb e8 ift fctyloer, loeun nid)t unmöglid;, ben STrittyinen ober ben Rinnen beijufommen, fobatb fie ben 2)armfana( raquo;eriaffen ^aben. Wan fyat oft oerfucfyt, bie sect;e(mint^iafi8 ju Reiten burd) ^mprägnalion ber feftcn unb ftüffigen Stelle besect; reg;öxptx3 mit tourmtoibrigen Mitteln; allein man ^at attgemein feinen Erfolg bamit erjiett; fo Ijat bie f ifrinfäure, ba8 ^ifrinfaure reg;aüt toetc^e ba8 gfeif* bitter machen, toeber bie Sric^inen, nodj bie ginnen ju tobten cermod)t (ÜÄo8(er). ^luc^ ift cg feljr fd^toer, auf bie ^amatojooen einjmoirfen.
reg;a bie SBürmerfranfbeiten oft mit einem bebeutenben @rabe raquo;on copy;djtoädje besect; ganjen OrgamSatttS ocrbunben finb, fo ift e8 erforberlic^, 311 tonifdjen laquo;nb analeptifdjen 9KitteIn ju greifen; man toenbet fie in SSerbinbung mit ttjnrmtreibenben SKittetn an. reg;iefe SSe^anbümg ift jmoeiten ^eitfam unb genügt bei ber ?ebevege(franf= ^eit; ebenfo fc^eint fie ju genügen, um ben copy;puftmtrm ausect; bem Sabmagen beä 3Jinb8 ju oertreibcn; man tann anti), inbem man mit bittern SRitteln unb ^itrganjen laquo;jedffett, benfe(6en copy;rfolg er= teilen in SSejug auf ben copy;putonrm beä ^ferbelaquo;. Ueber^aupt finb
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72nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;A. Se^onWung ber tnfectiöfen Sranfficiten.
(?
bie tonifc^en 5IRttte(, toenn fie mtdj nidjt bte Reifung ktoirfen, bodamp; ein gutelaquo; sect;ü(f8mittel ber iBcI;anb(ung.
S8ei ber iProp^tayilaquo; ber reg;c()marofeerh-an!f)eiten musect; man ^au^t= fädtficfj bie Sffiege unb SRittel ber infection fennen, bie Slrt ber ein= wanberung ber copy;d^maro^er unb i^rer (Sm6rl;onen; man tnnjj i^re Se6enlaquo;art !eunen unb baki ift bie SBiffenf^aft Iciber no^ weit entlaquo; fernt, atle not^enbigen 31nt;altsect;punfte gefiefert jit Ijaßen. reg;ie Sitten, bie copy;etüotju^eiten, bie Sekngart ber Snbieibuen fielen ekn^ faßlaquo; cine mächtige ^oße in ber SSa^I ber Ttitkl; enblic^ giefct e8 Smflüffe ber 3a^reäjeit unb Befonbcrg ber Dertti^fetten; ber burcfy bie Deftrusect;tarbeii Berurfad)te sect;aften ber copy;djafe jeigt fid) ^au^tfä^= lid; im sect;erfcfte, bie reg;ref)!Eran^eit ber reg;d)ofe im Sßinter; in einem Sanbe ift bie Dre^franf^eit I)äupg, im anbern unfeeJ'annt; bie reg;djma= ro^erfranffjeiten ftub fe^r häufig in Stb^'finien, in copy;röntanb, ber= ^ättni^mägig feltener fcei unS.
Urn ben SDfeufdjen ju fdjü^en, mujj man bie lt;£d)tac^tt)äufer fccauffi^tigen; baburdj fceugt man ben 2;rid)inen nub bem Sanbrnurm
bor, beren Sarben fic^ im copy;(^raquo;etnefletf^ fcefinben; baburd) toürbe
man arn^ ber Taenia mediocannellata ber 'älfct;ffinier borbeugen,
laquo;
beren Sam ein im SRmbfleifdj 6efinb(id)er (5t)fticercug ift; in btefem
gälte ift eö kfannt, ba| bag getodjte gfeifc^ nic^t me^r bie copy;efatjr Bringt, wie baä roI;e. S)er Bothryocephalus latus eyiftirt atS Äeim in ben StMen, 6efonber8 in ben Sadjfen; ein anberer Bothryoce­phalus in copy;ronlanb !ommt im copy;eel^unbSffeif^ bor. S)er sect;unb fann ßermöge feiner Sejie^ungen sum SRenfdjen biefem and; copy;d;ma= roller mittljeden: ben S^inococculaquo;, baS ^eutaftoma u. f. to.; bielaquo; gefdjieljt, wenn man nac^täffigertoeife bie Jtfdjgefdjtm üon biefen gieren augfeden lä^t. reg;a8 SBaffer, metdjelaquo; laquo;nlaquo; atlaquo; copy;etran! unb jurn aBafd)en besect; Äör))erlaquo; bient, fann Äeime raquo;erfd)iebener reg;d)ma= ro^er entsaften unb um it)ren Uetergang auf ben ÜDJeufdjen ju traquo;er= ^tnbern, tolirbe man baffeflje fiftrtren muffen, copy;g finb kfonberä copy;ptjooen, weld^e ber SKenfd) meift burd) birecte ober inbirecte 3ln= j,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;ftedung bon ben gieren empfängt unb bie pftanjlidjen reg;(^maroger
finb ^auptfäe^üc^ ju furzten. Seilte 5ßorfid)tgmagregetn, SSermeibung ju häufiger 33erüf)rung ber fraufen Spiere, Sorge für 9Jein(id)fett
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S(^maro^erraquo;Srontyeiten.
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toecben jur SSorfceuguug btetten; icenn getoiffe Irten bon entojooett nur auf einem beftimmten Spiere leben fönuen, toenn fie auf cine Tierart angeloiefen finb, fo fic^t man buvc^ i^re Uefortragung ein ^eftigeS 3u(Ien toeranta^t toerben; fo raquo;eranlaffen ber Dermanyssus avium, ber Dermatobectelaquo; be8 copy;(f)afe8 Surfen, oljne basect; biefe copy;c^maro^er auf ber sect;aut belaquo; aWenfc^en leben fonneit.
Unfere sect;ausect;t^iere fonncn iljre copy;(^maro^er auf beufetteu SBegen unb fogar nodj leister aufnehmen, a(8 ber 3Äenf(f); attein in biefer £tnfic^t finb unfere Äenntniffe nodi fe^r bef^ränft. Sßte oft finb nid)t i^re gutterftoffe ober copy;etränfe burd) (Sycremente oeruureinigt, bie oieIIetd)t Smbr^onen raquo;on copy;c^maro^ern entfjalten. 3)a8 reg;d;af unb balaquo; 9tinb empfangen bie sect;tjbatibe ber SDre^franf^eit mitteift i^relaquo; burd; bie copy;ycremente beS mit bem Sanbwurm behafteten sect;unbe8 oerunreimgten gutterlaquo;; biefer nimmt ben 33aiibttmrm auf, inbem er gletfd) fri^t, Welches bie ?oroen ber oerfdjtebeuen Sanbtourmarten ent^ätt; bag copy;djmcin fiubet ebenfaülaquo; eine Stusa^t feiner (raquo;djmaro^er in feinen 5Ra^rungömitte(n (bie Jric^inen in ben fatten, toel^e e3 oerje^rt). a)Jegnin t)Cit (Sntojooen burd) gutterftoffe oerfc^te^t ge= fe^en. ^8 giebt (Sntojooen, bie fid) in ben 3nfecten unb ben aWoHuSfen oerme^ren, teethe bort ju Saroen toerben unb toel^e fidj-nid}t reprobuctren, b. f). nnr raquo;oHfommeue Spiere toerben in bem Körper unferer Spiere, toenn i^re aBot)ntI)iere oerje^rt toorben finb^ bie Taenia nana unb bie 2)iftomen bei ber Sgeßranf^eit reprobuciren fid^ auf biefe SEeife. quot;aai) finben unfere Spiere auf i^ren 9fal;rung3= mittein aU (gier (auf bem g(eifdgt;e, ben Krautern, bem ^afe, befonberg im ^ot^e) bie (Smbrl^onen ber Saroen raquo;on gtiegen unb £)eftruä= arten; fie finben fid) jutoeikn an ben paaren, oon toei^en bie Spiere fie in fid) aufnehmen, inbem fie fid) lecfen. reg;ie con ben 5Parafitcn raquo;erfolgten Sßege unb 9Kitte( ju erforfd)en, toürbe faft fo raquo;ie( fein,, toie beren Verbreitung raquo;erljinbern ju fönnen; feien toir forgfäitig in ber ernä^rung unferer Spiere; raquo;ermeiben toir bie feudjtcn Reiben, bie retc^ finb an copy;djneden; fatten toir fte rein(td) unb toir toerben bie 3a^ ber reg;d)maro^erfran!f)eiten raquo;erringern, „3e meljr ein Sanb in ber Sultur unb eiraquo;ilifotion raquo;orgefd^ritten iftquot;, fagt Seudart, „urn fo toeniger beobachtet man bort reg;d)marofeerfran^eiten. reg;ie Un=
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,74nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;A. SSe^anblung ber infectiöfen Ärant^eiten.
retnltc^fett, ber SSerbraud^ ro^er 9?a^runa8mtM, bte ju ^auftgen IBerü^rungcn belaquo; ÜKenfdjen nttt ben Spieren, ftnb bie raquo;irffamen, toenn auc^ inbtreden, Urfai^en ber copy;^tnaro^erfranf^eiten.quot; 3Ba8 ber terii^mte ^elmtnt^ologe raquo;on ben reg;(^tnaro^er!ran!^etten Bei ÜJtenfdjen fagt, ijt auc^ auf btejemgen ber sect;au8t^iere anjutüenben. (Sine gute copy;efunbljeitspftege ift bcfonberlaquo; ein auSgejeidjneteS SSorbeugunggraittet, benn e8 ift fcefannt, bag bie (Sntojooen unb Sctojooen nid^t auf einem BolHonmicn gcfunben Jtjiere gebei^en lijnnen, bag fie bagegen fe^r gut kfcen unb fid) aujjerorbenttidj öerme^ren auf einem fdjtedjt gehaltenen unb fc^te^t genarrten J^iere; fo i|l elaquo; mit ben 9iäube= milfcen unb ben Saufen; nod) meljr ift eö ber gaü bei ben (Sin= Hetoeibetüürmern.
SJitulcitte tranl^cttclaquo;.
reg;ie Seljanblung biefer ^ranf^citen bejie^t ftc^ auf bie SDjerapie unb 'ipro^^tajilaquo;; biefe (e^texe in i^rer 3lrt fteljt mit ber lt;Sanität8= ^olijei in SSerbinbung.
ÜDiefe ^ranf^eiten, bie fpeciftfdj finb, meinen nid^t ben gctoöljraquo;n= lichen Slfittefn ber ^era^ie; man Ijdt raquo;ergebenlaquo; bie entgegengefe^teften ^raquo;eifmet^oben gegen fie raquo;erfuc^t, bie ^brotljerafne, bie JEeropat^ie, bie SWet^oben raquo;on SSrolcn, 9?afori, 58rouffai8 ober 9tabemacfjer; man ^at tonifd^e unb alterirenbe, antfjip^togiftif^e unb ejcitirenbe, eraquo;a= -cuirenbe unb antiputribe SKittet aller Slrt gebraust; man ^at ju= tceilen einen paUiatiöen, niemate einen curatben (Srfofg gehabt. 3fm copy;egent^eit raquo;erlangen bie raquo;irutenten ^ranf^eiten in i^rem SSerlaufe nid^t gehemmt ju raquo;raquo;erben unb man ^at oft eine @ruption8franf^eit, bie man burc^ eine anttp^fogiftifd^e SSc^anblung ju unterbrücfen raquo;er= fud^te, gefä^rüd^e Sompticationen annehmen gefeljen. — üDie J^erapie faun nur bie ju heftigen Sieactionen milbern ober fie anregen, traquo;enn fie ungenügenb fmb.
Wlan fyai oft raquo;om tljerapeutifdjen Oeft^tSpunfte au8 an= genommen, ba| man 3lngcfid^tsect; ber fpecififcfjen ^ran!^eit8urfad^e aud^ -laquo;ad^ einem fpecipfc^en Heilmittel ju fud^en Ijabe; fo glaubt man ^egen bie copy;t^ljiliö ein fpecifif^eö SDfitlel in ben Ouedtfilberpräparaten, gegen bie lt;Sumpf!ranfIjeiten ein fold^eö im S^inin gefunben ju ^aben.
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SMrutente fironf^etten.
75
3le^iitt(^e copy;pectpca gtefct elaquo; in ber ^ierarjneifunbe mdfjt; alle bte* jentgen, wet^e ju raquo;erfc^tebenen Reiten gegen bte SHo^franfljeit, gegen bie Sungenfeuc^e u. f. to. ange^riefen toorben ftnb, l)a6en fic^ in bet ^JrayiS untmrffam ertoiefcn.
3D?att lann fagen, bajj bie raquo;irulenten Äranf^eiten enttoeber raquo;on fcfljp Reiten ober bag fie un^eiftar finb.
3nbem man ein fyecififdjeS SHittet ju finben Ijoffte, über bejfen Sfatur jebo^ bie SBiffenfdjaft nifyt bie minbeften fixeren Ingafcen ieftljt, ftat man gegen bie SBirtungen belaquo; 3?irnS, ber jufäHig mit bem fcSenben Körper in 33erül)rung gefomraen war, in ber ^otentieHen ober actueHen copy;anterifation ein Heilmittel gefunben; man jerftort mittetft be9 Sauftifumlaquo; bie copy;etoeoe felBft, toet^e mit bem 3lnftecfung8= fioffe in iBerii^rung gefommen finb. 9Wan ^at in getoiffen caufltfdjen 9Kitte(n eine attgemeiue anticirutente SBirfung ju ermüden geglaubt, in anbern eine meljr fpecietle 2Birfung; fo ift bie copy;piegglanjbutter ^änfig bei SSeljanblung ber raquo;on giftigen ober tout^franfen J^ieren ^errü^renben SBunben ober SBiffen borgejogen toorben; auc^ geljt au3 ben Srfa^rungen belaquo; Dr. 9?obet ^eroor, bag baS Sifen^erdjtorür unter sect;inäufügung einer (Säure baS copy;ij^ifiggift 4 — 6 copy;titnben nac^ beffen Sinintyfung boKftänbtg neutralifirt; ebenfo neutralifirt e? ben SSaccineftoff. 3lu8 ber Erfahrung mug fic^ ergeben, ob feine antibirutente SBirfung fi(^ and) auf anbere Slnftedungäftoffe erftredt; biefelbe grage entfielt audj in Setreff ber Sarbotfäure, toetc^e man aisbann fubcutan antoenben Kirnte.
9Kan Ijat gegen bie oirutenten ^ranf^eiten. ein sect;eilmittet in ber ^räferoatiöen Impfung jtt finben geglaubt; man tyat in ber Zfyat crfannt, bag, inbem man bie raquo;irufente ^ranfljeit auf ein gefunbelaquo; önbitibnum übertrug, man 2(uSfi(bt ^abe, fie in gutartiger ^orm ju übertragen. SDaraulaquo; ift bie 3mpfnng ber copy;djafyoden unb ber Sungenfeuc^e be8 Sttnboie^eS ^eroorgegangeu, fotoie bie Qbec, and) bie SJtnberpeft unb bie reg;^pt)ifis einjuimpfen. Slflein e8 ift ertannt toorben, bag nid)t aüein ein IntogoniSmulaquo; einer oirutenten Ärant= Ijeit gegen fic^ fclbft, fonbern aucfy gegen eine i^r a^nftc^e ^ranf^eit befielt; fo ^at man erfannt, bag man ftc^ gegen bie ^ocfen burc^ bie SSaccinotion, burdj bie Sinimpfung ber Ätt^pocfen ober ber *ßferbe=
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76nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;A. reg;e^anb(ung bet mfecttöfen firanl^eiten.
poäm f^il^en Bnne. 3tn btefer Icfetern Sßejte^ung ijl tnan inbeffeit gu iocit öcgangen, inbem man g. 33. annahm, ba^ bie Styljt^enfeudje raquo;or bev Sungenfeudje fdjiifeen foitne, bag biefe oov bem SKtfjkanb fdjii^e unb bag bie SSaccme ben sect;unb Bor ber (Staupe Bewahre.
sect;tnfic^t(icC) ber ^räferbatiraquo;=3mpfung unterfc^eiben bie 3)eutf^eft mit 9{ed)t bie ^ot^impfung, toett^e man amoenbet, wenn bie ^ran!= ^eit, Joeldje man bereuten toiE, in ber copy;egenb ^errfc^t, unb bie copy;c^u^impfung, teethe bann getoo^n^eitämägig ftattfinbet, wenn eine bro^cnbe ^ranf^eit nid)t borljanben ift, toie bie SSaccination 6ei SDJenf^en. reg;te erftere biefer Operationen, im sect;afle ber copy;efa^ir angeloanbt, ^at fid) oft toefenttid) nü^lid) erloiefen gegen bie copy;(^af= poden, bie Sungenfeud)e, bie 2JtauI= unb Ätaucnfeudje, alier mit ber anbern l)at man augerorbent(id) oielen ÜÖtijjfcraudj getrieben; burc^ biefe Operation l;at man bie copy;(^afpodeu im nörbüdjen reg;eutfc^(anb permanent ermatten, fie bort, fo ju fagen, acctimattfirt (gürftenberg, SWäUlaquo;). 3)affette ift and) in 33e(gien I;infid)t(i^ ber ?ungenfeud)e gefdjel^en unb beä^atb tonnen Wir nur ber Sociätö v^rinaire d'Alsace beiftimmen, bie fid) gegen biefe Operation auSgefprodjen ^at, in fo fern fie fä^ig fein würbe, bie üranftjeit gu acclimatifiren. 3eben= faKS mug man ki ber (Sdjugimpfung in Siüdfic^t barauf, bag man eine ebeufo gefat)tlid)e ^ranf^eit erjeugt, wie bicjenige, wetd^e man Betämpfen wiK, niemals bie äKagregeln ber copy;anitätä^otigei raquo;erna(^= läffigen, fonbern bie burdj bie geimpften Spiere raögtidje Slnftedunj ber^inbern.
(S8 gicbt übrigens häufig ftdüt, wo e8 rationeller, befonberlaquo; cconoraifc^er ift, bie Jpeitung ber anftedenben Äranf^eiten unferer sect;auätl)tere nic^t gu raquo;erfuc^eu unb wo, um iljre SSerbreitung, bie weitere infection, ju cerl;iuberu, We(d)e nod) burd) anfd)einenb ge= Reifte Spiere möglid) ift, man beffer tljut, ben 3tnftedungsect;ftoff ju jerftijren unb jwar burc^ Sefeiligung beg SfiiereS, bem berfelbe on* ^aftet. on ber ^rayiS mug man annehmen, bag bie anftedenben ^ranf^eiten niemals fpontan entfletjen, unb fie nadj 3lrt ber gewö^tt= lic^ften gortpflanjung, a(8 anftedenbe Seuche befämpfeu; beim biefe Brautzeiten, wenn fie aud) fpontan entftänben, würben fogteic^ biefen 8eföZrIid)en S^aracter unb bie Stnftedunggfaljigteit annehmen. Sä
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SMruIente firanf^eiten.
77
ifi in ben mciften gaffen 6effer, energifc^ sorjugeljen nnb bnr^ utt= na^ftc^tK^e SDbtung, bie hmfy gntfc^äbigung augjugfei^en tft, bie erften sect;erbc ber infection ju berttfgen.
!Dte frop^fayiä ber onftedenben ^ranf^eiten erforbert a{8 toefentric^e nnb unerfäfü^e Vorbeugung bie Sfofirung ber ^ranfen; tnon mu^ jebe Communication cer^inbern, fei fie mittefbar ober un= mittelbar, jioifc^en gefunben, stoeife^aften unb hranfen Spieren. äWan wu| ber Slnftedung auStoeid^en unb baljer nic^t raquo;ergeffen, basect; fie ebenfo fe^r, menn nic^t nofy me^r a(8 bnr^ birecte dommunication, fcurd^ bie bon ben fronten Spieren tnficirten SKebien erleichtert toirb: bie infection faun gefdjeljen burd^ bie Suft, ba8 SBaffer unb fettji burc^ bie Nahrungsmittel; man muf bie 2lbfor}gt;tion belaquo; 58iru8 burcf) bie It^mungsmcge unb SBerbauungamp;oer^euge raquo;er^inbern, teethe noc^ ben fdjönen Verfugen toon S^auoeau bie ^äufigften copy;ngangSpforten für bie infection finb,
S)U 3lnftecfung fommt auf fo raquo;erf^iebene SBeife ju copy;tanbe, bag csect; nic^t immer gelingt, fie nadjjutoeifen; bie Sfolirung bet brauten fann a(fo nie ftrenge genug fein. reg;iefe 3fo(irung mufj raquo;on ben Sefi^ern gefd)e^cn, aHein oft ift bie 3nterraquo;ention ber 33e= ^örben erforberlic^, toctd^e ben SSerte^r untcrfagen, bie (Sequcftration ober Slbfperrmtg anorbnen, jutoeifen bie SWärtte unb ben sect;anbe( fuS^enbiren unb fetbft fanitätS^oüjeificamp;e SScrfe^rSgrenjen bcftimmen, bie copy;renjen f^erren tonnen u. f. raquo;. Witmkx ift bie STobtung unb 33efeitigung ber ergriffenen ober raquo;erba^tigen Spiere erforberfid^.
(S8 mürbe ju meit führen, ^ier bie oerfd^iebenen raquo;on ber lt;Sani= tata^otijet anjuorbnenben SOtagregetn ju erörtern unb mir merben unä begnügen, menige affgemcine 9Jegcfn anjugeben.
3)ie SJiafsregeln muffen nad^ ber Natur ber Äranfljeit unb ber Slnftedung raquo;erfttyieben fein; fte muffen auc^ burdfj bie Umftaube 6e= bingt toerben, unter meldten bie Äranf^eiten auftreten. 9mmer, fclbfi in ben gutartigften gaffen, bebarf e8 einer Slnjeige an bie SBe^örbe. 3m SCffgemeinen ift eine genaue SBeobac^tung burd^bie @efc|gebung onjuorbnen; menu biefe mangelhaft ift, fo lann man bei getinbem Sluftreteu barüber ^intoegfe^en; allein 3lngefid)tlaquo; einer copy;efa^r, einer epiäootie, musect; man auf bereu SluSfü^rung ftrenge galten; dura lex
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78nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; A. SSe^anbhtng bcr infecttofen firattf^citen.
sed lex; man mug fidj too^I in 31(^1 nehmen raquo;or bet Ungebunbeju l^ett, auf toddje fogteid) bie SRt^tbeobac^tuug ber copy;efe^e fotgt. 3)te ÜJia^regdn muffen leidjt auSjufü^ren fein; toenn fie 3U fitter fiitb, gu britdenb, fo fuc^t ba8 ^ufctifum fic^ iljnen ju entjie^en; au^ miiffcn fie ptactifd) unb bent Smeä entfprec^enb fein, ben man 'bamit erreichen toiü. SWan musect; bie Sfntereffen be8 ^ublitumg ernfiKd^-ertoägen, biejenigen be8 sect;anbellaquo; unb ber Sanbtoirtljfcfyaft nid^t ju fe^r ftören; man mug in Smägung jie^en, oh biefe SOtafjregeht burc^ i^re 3Iu8füljrung bem öffentlichen SBo^I nic^t meljr fc^aben unb ben 3SerfeI)r erfcf)toeren, ate bie Äranf^eit gefc^abet Ijafcen ö5ürber toefdje man befäm^ft. 33efonber8 ift e8 erforbertic^, bag bie polijetraquo; lidjcn ÜKagregeln nid^t raquo;iKfuriid) unb üBertriekn feien ober unnötig tetäfttgen, bag fie ftar, faglid) feien unb nic^t copy;egenftanb ber gfurdjt unb 39efcitte(ung fein fonnen. (S8 ^anbett fi(^ barum, ben Sefifeem gu sect;ülfe ju fomnten, beren 2lntrag8re(^te nid^t ju oerfümmern, im copy;egent^eit auf biefetten Sfäidfidjt ju nehmen. (Sntfdgt;äbigung ift eine mächtige äßaffe in ben sect;änben ber lt;Sanitätä^oIijei=S8eamten; eS ift unerläglid), bag bie SSefi^er auf @ntfd)äbigung rennen lönnen, toenn man raquo;on iljnen ein D^fer jum S^ü bix öffentlichen SBSo^tfa^rt raquo;erlangt.
Sin toefentlicfyer unb ^au^tfac^üc^er ^ßunft jur 33efäm(5fung ber onftedenben Äranöjeiten unferer sect;ouät^iere ift bie gute Sinri^tung beä 35eterinar-copy;anitatlaquo;=S)ienfte8, Wetter ftete eine aufmerffame 3luf= fic^t ausüben, ber luStreitung ber anftedtenben Sranl^eiten burc^ regetmägige -Önfjsectionen juoorfommen unb fie auf iljrem sect;eerbe befdjränhn mug; um für aÜe gdtte raquo;on toirHid^em 9?u^en ju fein, mügte biefer jDienft international geregelt raquo;erben. S)ie 3luffic^t auf ben äßärlten unb auf ben Jpanbel, auf ben SranSfort ber Spiere, bie 3nff)ection ber (2(^lac^t^äufer unb SSie^fo^eln toürben, fähigen Si^ierärjten anraquo;ertraut, fiebere äRittet fein, bie Duelle ber meifteu anftetfenben Äranf^eiten ju entbeden. SOJan toeig, bag e8 berartige Äranl^eiten giebt, bie fidj nicfgt;t allein unter ben Spieren raquo;erfireiten, fonbern fettft auf ben SDJenfdjen übergeben (SBut^i, 9iosect;, SSKiljfcranb, copy;c^toinbfud^t, 9)iaut= unb ^lauenfeudje u. f. to.), fte erforbern eint fpeciette Sluffic^t, toeld^e leiber in ^ranfreid^ jur 3^* n^ befteljt.
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5Wta8mcitifcf;e Äran^citen.
7raquo;
Sir toerben toetter unten oon ber eigentlichen 3)e8infectiott reben, beren ^üfetid^teit aßgemetn anerfannt ift unb bie raquo;on ben. copy;efe^aetern aller Sänber raquo;orgefc^riefien ift (in granfreic^ burc^ ben. Slrtitef 6 be8 reg;taat8rat^6efc^fuffeS bom 18. 3u(i 1784).*)
diejenigen, toelc^e bie fpontane Sntfte^ung ber InftetfungSftoffe annehmen, ratten ju ben aKa^regeln ber (Sefunbljeit^flege; esect; giefct fogar copy;ofdje, toetc^e glauten, baburc^ bie SBJirfungen belaquo; SlnftedungS^ fioffelaquo; ju neutralifiren. (Sidjer ift eine gute copy;efunb^eit^ftege imnter toon 9?u^en, fcefonberlaquo; um bie SSerkeitung einiger Äranl^eiten ja fotämtfen; akr o^ne bie lt;alaquo;nität8 = ^olijei toerben beren (Srfotge
jietlaquo; unäureidjenb fein.
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SHlasect;mttttf(|e Erimlljcitcn.
ÜDie S^era^ie biefer Äran!kiten ^at auefy no^ etloaä copy;^eeififc^elaquo;^ jebodj nic^t fo raquo;iel, toie I6ei ben birulenten Äranf^eiten; l^ier fann eine tonifc^e, onafe))tifc^e 53e^anb(ung not^ (grfolg ^a6en, juntat,. toenn fie ju renter Sdt angetoanbt wirb. SBcnn man fcefonberlaquo; iti ber tonifcfyen Se^anbtung ein fc^maro^erlaquo; ober fäulnijjtoibrigelaquo; aKittefr toie-ben (Samper, balaquo; ^reofot, bie Sarfcotfäure, ba8 3fob, ba8 dfylox, ieifügt, fo fann man in oieten gäHen nod^ bie Sllteration be8 SStuteä aufholten unb bie Spiere raquo;oüftanbig IjrfMin. 3)ie 33e^anb= tung ber miaämatifc^en ÄranHjeton erforbert eine rechtzeitige 3ln= toenbung, jumat toenn bie Äranf^eit gefetyriid) ift; bie SKiagmen, toenn fie einmal bie öieüeic^t catal^tifc^e eigenfctyaft, eine SSrutäer* fefeung ^er6eijHfüt)ren, angenommen Mafien, finb in iker 2Bir!ung unb in i^rer aBeitertoerfcreitung fc^toer gu bef(f)rän!en. Den tonifd^en, analeptifdjcn ober neroenftärlenben, ben eycitirenben meljr ober toeniger antifpaämobifc^en, ben ^rogenifdjen ÜKitteln musect; man als nü^Iic^e TtiM gutoeiten bie Semperantien, anbere Wiak bie teilten 2lftern= antien, toie bie 3Üfa(ien, ^injufügen, toet^e jugteic^ biuretifd^ toirfen..
ÜDie 5Pro^(afi8 ift ^ier noc^ raquo;om größten sJJufeen, toenn bie reg;efunb^eitsect;|3ftege nur feeunbäre (grfotge 6ei ber ^ro^tjlafilaquo; ber anlaquo;
*) Sie beulten Sßet^Sgefe^e ü6er Sesinfcction ber lt;Si|enBafrtraquo;aSteftraquo;oaen. cfgen im anfange.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;reg;er Ueberf.
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80nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;A. Se^anMunj bet infectiojen Sran^eiten.
ftedcuben Äranft)etten ^at, \o tjt fte bagegen raquo;on einer unkftmtraquo; fcaren 9?ul5(tc()fett Bet ben miagmatifdjen Äran!^eifen.
S8 fontmt tnbeffen ntd)t fo fe^ir auf bie ^rioate, aid raquo;ietme^r auf bte öffentliche copy;efunb^eitspflege an, teethe auf ben reg;efunbljeit8= 5uftanb einer ganjen @egenb (Sinftu^ ^at. @in copy;tau fann gut gebaut, bie 9ta^rung l^inreicfyenb unb richtig jufammengefe^t, bie ollgemeine Pflege raquo;orjügtid^ fein unb bennod) fönnen fic^ ber Sßitjlaquo; fcranb unb bie tiefen Äranf^eiten unter bent Sinfhtffe ber copy;ünt^fe geigen, öfter nodj bur^ Sltiagnten, bie aus bem copy;runbtoaffer ^eröor= geljen. Sine Sntoäfferung, eine Ableitung beö fte^enbeit Söafferlaquo;, 3laquo;fu^nitg flie^enbett 2ßaffer8, SBaunt^ftanjungen toerben oft nte^r kiften jttr SSetämpfung ber ntiaämatifc^en ^ranfljeiten, aU bie befte @efunb^eit8pf(ege. copy;^inota giebt an, ben enjootifc^en üDMäfaanb baburc^ geseilt ju ^aben, bafj er bie junt Sränfen bienenben @e= toäffer regulirte. Sä ift befannt, basect; man auf wirifame Seife bie t^^öfen Äranf^eiten belaquo; äWenfäen befämj5ft burd^ Regelung ber Slbfuljr be8 Unrat^ in ben copy;täbten, burc^ Sßer^inberung beö (Sin= bringenlaquo; beS copy;rubenloafferö in ben Srbboben unb baburc^ entfte^enbe Snfection bc8 Srinftoafferlaquo;; fotd^e SSeranftattungen toürben aud^ für bie copy;efunb^eit ber Spiere raquo;on Erfolg fein.
jßie lanbioirt^fc^aftlic^en gortf^ritte, bie Sultiraquo;irttng geloiffer unbenu^ter Sldferflät^en, bie 3lbteitung ftagnirenben SBafferS, bie 3tn= toenbung geloiffer reg;ünger ober ^ßerbefferungen, welche bie 3e,:fefeun9 ber organifc^en Stoffe begünftigen unb iljre gäulni^ regeln, Ijaben ben aKitjbranb ousect; raquo;ieten Dertfidjfciten raquo;erf^toinben laffen, too er ju Infang biefelaquo; 3at)r^nrtbertg ganj getoöljntidj toar. — reg;iefe felbcn gortfdjritte in ber Suttur ^aben, toie man be^au^tet, auf bie ^flanjen= franf^eiten Sinpug gehabt (man nimmt an, bog ber 9toft unb SBranb toeniger fetten ftnb, atsect; fonft) unb toerben befc^utbigt, eine diM' toirfung auf bie Äranf^eit ber J^iere ju ^aben.
Sie 3?erfe|ung in onbere Dertlic^!eiten toirb oft ein ^Jräfercatiraquo;laquo; SOttttel, jutoeiten ein sect;ei(mittet biefer ^ranf^eiten fein.
(Snbtidj fommen gäöe raquo;or, too man ju fanitätSpoüjeitic^en ÜKa^regeln greifen mufj, toie bei ben anftedenben Ärant^eiten.
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copy;eptifd^e ^ranf^etten.
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reg;c|)ttf^c Ärttnl^cltcn.
Die STfjerapte ber fepttf^ett ßranf^ctten ift ntcfjt leicht, fo lange bte Urfad^e fortfeefte^t; man toirb and), tote bet ben ÜÄtaSmen, bie SBirlungen ber infection burc^ tonifdje anateptifd^e 3JJttte( fcefänt^fen fönnen, toelc^e in btefem f^ectcKen gaüe ben Stamen „Inttfepttcaquot;, „Slnti^utrtbaquot; ermatten. ÜDU bittern leftringentien ober batfamifc^en SKittet toirfen fixerer, atlaquo; bie Slnafeptica unb in erfter 5Rei^e fielen getoiffe ^Pijrogenc mtjtoetfet^aft bermijgc iljrer giftigen Sffiirtung auf bie unenbtid) Keinen SBefen. SSä^renb ber alfattfdjen gänlnig rät^ ntan ben copy;ebraudj ber reg;äitren an, toa^renb bie 2l(fatien borjujie^en ftnb, toenn eine faure gcuttnifj [tattftnbet. 33ei ber localen gäu(nisect; fte^t ntan fi(fgt; gut, toenn man S^for, itbermanganfaurelaquo; reg;a(i unb anä) abforbirenbe SKittet anwenbet, toelc^e bie ju jeber Sfäutnifj nötige ^euc^tigfeit entfernen.
reg;ie Saite ift ein sect;auptmittet gegen bie allgemeine i8tutBer= gtftung, befonberlaquo; in met^obifc^er Slntoenbung ber Uebergiejjnngen mit faltem SBaffer auf bie sect;aut; neben i^rer erfrifc^enben äöirtung be= förbern biefe Uebergie^ungen bie sect;auttt)ätigfeit, raquo;erme^ren bie Srattäs ^iration unb tocr^inbern befonberlaquo; bie copy;rjeugung me^itifc^er reg;afe, namentlich berjenigen be8 fubcutanen Smp^femS. 3lnbre ÜJtate Ijat man mit Sort^ctl ju reg;ampfbäbern gegriffen, ju ftarfem burd^ euerraquo; gifd^e grictionen betoirften lt;Sc^tocisect;.
reg;te ^rop^tayiä ift ^ier noc^ eins ber toirffamften achtel unb befonberlaquo; burc^ bie allgemeine copy;efunb^ieitspflege toirb man ein ftc^eraquo; relaquo; Stefuttat erreichen. ÜKan bringe bie raquo;erfefyiebenen Regeln forgfättig in 2lusect;fü^rung, tjalte befonberö auf äu^erfte ^einfic^teit, ein aWittel, oulaquo; bem bie SBeifen faft eine Sugenb gemalt Ijaben; man isergeffe itiemalä, bosect; bie äufjere Pflege raquo;on einem nnbeffteitbaren Stufen ift, um Sranfbciten raquo;on unferen gieren fern ju galten; man raquo;erraquo; ^inbere ^auftfäc^ti^ bie geuc^tigfeit, biefelaquo; toefenttie^e element bet gäulntjj; man ^alte bureaulaquo; auf ben teidjten 3laquo;tritt reiner unb trocfener Suft.
SBeld^elaquo; auc^ bie 3Me fei, toetc^c bie faulenben ftöxptx, fielen, fo raquo;ermogen fie, oer copy;efnnb^eit belaquo; SWenfc^en unb ber Untere jlaquo;
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82nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; B. SSe^onblung ber burc^ Sßerityntng mit ben Srnnfcn jc.
fdjaben burc^ fete raquo;on ifymx ^robuctrtcn fc^abltdjcn @afc, ober, toaS toaljrfdjeiutidjer ift, inxä) bie unenblic^ flehten SBefen, toetc^e bte gäut= ntjj fcegleiten, fic^ ber Suft, bent SBaffer, felbft bent SBoben betmengen; eg ift toefentlid), lebe gänfni^ in ber Umgebung nnferer Sßo^nungen ju oerf)inbern ober raquo;enigfteng i^ren fc^äblic^en (Sinflu| abäutoenben; bie aWittet jur 3lu8fü^rung finb ädjlreid) unb oerfRieben; fie Rängen toefenttidj bon ben Umftanben ab.
B. iBeljanMunij htx burd) Berulirung mit hm f renken inftdden Mxytx.
SBir ^aben in biefem Sa^itel ber 9feilje nac^ ju erörtern:
1)nbsp; nbsp;!Die ÜDeginfection bc8 SDJenfdjen, ber mit tnficirten SE^teren in 33eiat)rung gefommen ift;
2)nbsp; nbsp;reg;ie SDe^infection ber J^iere fat bemfelben gatte;
3)nbsp; nbsp;üDie jDeäinfection ber (Sabaoer, ber t^ierif^eu Ueberrefte u. f. to.;
4)nbsp; nbsp;!Die reg;elaquo;mfection beg Sfttfbtf;
5)nbsp; nbsp;Qk reg;eöinfection ber Suft;
6)nbsp; nbsp;reg;te reg;e8infection ber SBo^nungen;
7)nbsp; nbsp;reg;ie reg;eSinfection ber reg;efd)trre unb 33e!(eibungen;
8)nbsp; nbsp;S)ie quot;Seginfection belaquo; 2Baffer8;
9)nbsp; nbsp;5E)te 2gt;esect;infcction ber Nahrungsmittel, be8 copy;trolielaquo;.
raquo;
ScSinfcctlon bcsect; SJlcnfdjctt.
35er ÜKenfdj faun burd^ feine 33ert%mtg mit ben gieren ein Srager belaquo; InftedungöftoffeS werben; biesect; ^at man oft bei ber SKaul= unb Ätauenfeuc^e, ber Sungenfeudje, ber Ninberpeft conftatirt; oft finb biefe Äranf^eiten burt^ lt;SdjIoc()ter, S^ierärjte, ÜDienftboten raquo;erfc^Ie^t raquo;orbeH unb and) burd) bIo| Neugierige, raquo;eldje au8 inftcirten copy;täöen in copy;täüe mit gefunben Spieren gefommen finb. reg;te tooHenen copy;toffe J^einen bie fdjIimme[j(Sigenfd)aft gu ^aben, bie 2lnftcrfung8ftoffe leister cmfjune^men unb feftju^alten, als leinene ober baumtooUene; bie gujjraquo; Befletbungen oerf(^te)gt;)3en ebenfo leicht mit 3lnftedunggftoffen im)3räg= nitte 9Katerien.
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2gt;e8infection belaquo; SKenJc^eit.
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ÜDic S)e8infcction besect; ÜKenf^en ift nic^t (eidjt, fetbft toem man fiä) auf tie Skffetbuiigögeaenftänbe befc^räntt laquo;nb befonberä fie einem feör ftarfen ÜKijjfcraudj augfeßt. lt;£o ift baö preujjifcfye Serfa^ven, toelc^eS me^v bie @efmibt)ett ber jl^iere a(ö bie äBürbe belaquo; 3Ken= fc^en refpectirt, toett c8 fo weit gel)t, einen SWenfc^en bur^ eine copy;(^ilbtoad^e tobten ju laffen, nic^t fel;r empfet;(en8roertlj. 2)affeI6e gilt bon bem baierifdjen SSerfa^ren, welkes Smlin unb 3iou(eij er= butbet ^afcen; buvc^ biefeS ^Kittet fe^t man fic^ ber copy;efo^r auä, ben ÜKenf^en ju erfticfen, inbem man it)n ben (Styorränctyerungen unter= icirft; man toenbet e8 auf aüe Steifenben an, felfcft toenn e8 Bieten biefer 8teifenben leicht ift, ben SSeweiS ju tiefem, bag fie mit (einen franfen Spieren in 33evül;rnng gefommen finb; eS ift bureaus läc^erüc^, baä Qfylox fo ju miprauc^en, ein beSinficirenbeS ÜMttet, beffen anti= raquo;irutente SBirfung nod) fe^r ju beftreiten ift.
reg;g ift raquo;erniinftiger, bon tranfeu gieren aüe gremben, sect;änb(er, (Bfylafyttx unb Neugierige ftrenge fernäu^alten; nur grabe bie Seute jujulaffen, beren man jur Seforgung ber Spiere bebarf, laquo;nb biefe som SSerte^r nadj- au|en ^in abju^aden. reg;ie Seute, mldje ben bringenben SBeruf Ijaben, mit ben !ranfen gieren in 33erül)rung ju lommen, möffcn, teenn i^re copy;efc^äfte beenbigt finb, bie oorläufig jum copy;c^ufee angelegten reg;cf)ürjen, SSIoufen unb anbere Äleibungäftiiife atlegen; fie muffen ^auptfäc^Iid) bie gujjfcetteibungen raquo;e^feln, fic^ barauf forgfättig wafdjen unb bajn eine Söfung raquo;on Übermangan* fouren Äafi ober Sarbotfäure an ben ber Slnftedfung befonberlaquo; au8= gefegten Äör^ert^eiten, bem copy;eftdjte, ben sect;änben, SSorberormen, u. f. Je. raquo;ertoenben. reg;ie muffen raquo;ermeiben, beoor fie ftd^ grünbli^ gelüftet ^aben, fid^ gcfunben gieren ju nähern unb man wirb bie llnftetfung ftc^er raquo;er^inbern; benn bie S)e8infection burd^ bie Suft ift faft ebenfo jtdjer, toie biejenige burd) Sf|Ior; fie totrb fi^er toirfraquo; famer fein, als bie 2)e8infection jener (copy;d^toabron Ulanen, oon benen sect;aubner rebet, unb laquo;selche man mit Sßaffen unb reg;e)gt;'äd burdj eine copy;c^eune bur^reiten lieg, too eine (Styorentoidhtng ftattfanb; aber man ^atte copy;orge getragen, biefe ntcf)t ju ftar! toerben gu laffen, um bie ^ßferbe unb Leiter nic^t ju betäftigen. — 33ie @fftgräu^erungenr •fonji fe^r empfohlen, erioeifen fic^ nid^t nü^tic^er.
6*
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84nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; B. SBe^nnbfung ber burc^ SSerii^rung mit ben firanfen tc.
Slur in fe^r ernftcn gälten, jur Siit ber 9Jinberpeft, foil man fcre J^ierärjte unb bte SKenjdjen jwingen, auf bent sect;eerbe ber Äran!= ^eit, innerhalb ber (Sanität^raquo;copy;renje jn ber6(ei6en; ftetä nin| ber 2;t)ierar5t, tuetc^er jur gt;$dt ber copy;nfdjiefpung ber 9tinberfeft, fettner 6et copy;elegenljeiten auberer Ärant^eiten, bte SKafjregetn feitet, raquo;ä^renb btefer 3e't W iei3ev ^iöat^royiä enthalten. Siber fetbft in ernften gäüen mu| man [id) jeber Uebertreibnng enthalten; man Ijat 3U= raquo;eikn gegen bie Siinberpeft fo ^arte ä)tasect;regefn ergriffen, icetcbe für bie uugtiicfli^e 9JJenfd$eit fo brüdenb toaren, bag man nid^t geaagt ^aben würbe, gu ätjnti^en ju greifen, menn man bie aJJcnfdjenpeft, bie fc^re(Iüc()e fc^tcarje 5ßeji besect; äRittetalterä, ju befam^fen gehabt ^ätte. 3)ie Suft ift nidjt berma^en mit SSintg erfüllt, ba| er bcn= jenigen inficiren lönnte, wetter nur an einem inficirten copy;taffe t)or= übergegangen ift, nodj weniger ben SJeifenben, welder auf ber 6ifen= ba^'.t burc^ ein inficirteä Saub gereift ift; ebenfo gut muffte man ben 33ögetn besect; sect;immete baä Umherfliegen tüe^rcn. I
ScSinfcctlOtt öer %f)kxt.
9ftc(jt fetten ftetft man J^iere, bie mit ^ranfen in SBerütjrung :gett)efen finb, bie anftedenben ^ran!I)eiten übertragen; biefe 2lrt ber 3lnftecfung tann auf bier raquo;erfd)iebene 9trten erfolgen: burdj Spiere ber= fetben Strt, bie raquo;erbat^tig ftub, mcit fie burdj Cohabitation biefctbe Äran!= Jjeit aufgenommen ^aben fönnen; burd) Spiere einer anbren Slrt, toetc^e aber biefelbe Sran%it (S^autraquo; unb Stauenfeut^e be8 ^{inbbie^esect;, raquo;erlaquo; breitet burdj reg;^toeine) ermatten fönnen; burc^ Spiere einer anbren 3lrt, loet^e biefetbe ^rant^eit nur auäna^mStoeife ermatten fönnen (bte 9tinber= ^jeft übertragen burd) Heinere aBiebcrläuer); burc^ Spiere einer anbren 3lrt, met(^e niemals bie ^ranfljeit erbatten, fie aber burdj bie sect;aut ober fonfttote übertragen fönnen (sect;unbe alä Uebertrager ber Stinber^eft).
33ei ben Spieren, meiere bie ßranf^ett ermatten fönnen unb bei ioetdjen fie gctoöljntid) ift, totrb man ^inrei^enb ftrenge 3Wasect;regeIn ju ergreifen toiffen; wenn bie Äranfljeit einen ftüc^tigen 3lnfte(fung8= fioff entoidett,- fo toirb man jebelaquo; J^ier belaquo; copy;taüeS al8 berbä^ttg Betrauten; bie8 gefc^ie^t bei ber 3iinberpeft, ber Sungenfeuc^e; toenn ber SSiruS ft? iff, fo ftnb nur bie Sfa^barn atlaquo; raquo;erbäc^tig ju betrauten.
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Deäinfectton bcr Spiere.
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S5a tk Äranf^eit ^ter eine metyx ober toemger lange Sdt im 3n= cafcationSftabium raquo;erbleiten fann, fo würbe eine 3)cäinfcction biefelaquo; Sl^iereS ju nichts nü^en. reg;ie SanitätS^oüäei nmjj fic^erere 9Witte( anmenben; esect; 6ebarf einer copy;equeftration biefer Spiere, eines Verbots i^relaquo; SSerfe^rS, weites eine ber 3ncubationsect;bauer angemeffene Qüt lang währen rau^; fie toerben nur mit (Srlaubnig ber jnftänbigen SSe^örben aus itiren copy;täüen entfernt toerben biirfen. 68 gibt in= beffen gälle, too bie Slntoenbnng biefer abfoluten copy;equeftration nte^r Unbequemüdjteiten lt;xU ißort^eite getoä^rt; beim SKiläbranbe ift eä oft jtoedmä^ig, eine DrtSoeranberuug ju begünftigen unb bei ber Sungcnlaquo; feuere ben SSerfauf an bie copy;djtac^terei. Mitunter fann man belaquo; SSerteljr be8 9lrbeitSoie^esect; geftatten, um nidjt bie getbarbeiten jtt hemmen; aber eS bebarf baju öieler Äütg^eit unb Umfid)t. Wan ^at fi(% gefragt, ob in biefen gäöeu c8 nidjt ein äRittet geben toürbe, biefe Spiere ju beSinficiren, um fie toeniger gefiiljrticb ja machen für biejenigen gefunben Sfjiere, benen fie begegnen fönnteu. Sl. TtixUtx Ijat ganj fürjlic^ raquo;orgefEtagen, baju bie (Earbotfaure ju oertoenben unb baö sect;aar ber Berbäd)tigen Spiere ju iraprägniren; toir Ratten biesect; SSerfa^ren toeber praftifcö nod) fidjer genug, um eg anjurat^en. Slber eS fommen toid)ti3e gälte oor, too man geglaubt Ijat, jebelaquo; SE^ier ate berbad)tig betrauten ju muffen, baS au8 einem in= ficirten ?anbe fam, too man oerpfüdjtet ift, bie copy;renjen gegen aKeS aulaquo; Ungarn unb ben laquo;Steppen fommenbeS S5iel; abjufperren, toeil e8 ben S:^p^usect; bro^te; eS ift inbeffen nid)t me^r (eic^t, in unferm 3a^rf)unbert ber fd^netten Communication unb ber großen Snttoidtung, toe(d)e ber (2(^(ad)tDieI)f)anbe[ angenommen I)at, eine Orenje ju fperren unb einem ganjen Sanbe, jumat ben großen copy;täbten, ein bureaus not^wenbigeg S'Mjrnnggmittet ju entjie^en; bie Ouarantaine, welche man jutoeiten angetoanbt ^at, toe(d)e man felbft nod) auf beut (5on= gte| in SBien gerühmt ^at, erteiltem bie Umgebung unb ben lt;£cf)teid)= Raubet. 50tan I)at fid) bamatlaquo; gefragt, ob eS nid)t ein Mittel gebe, um fotd)esect; SSie^ ju beSinficiren, um äjtn ben freien 35er!e^r ju ge= flatten; atiein ^ier ift bie Stnüoort nod) negatio. Man ^atte auc^ raquo;orgefc^tagen, nur ben SJerfe^r mit gleifd^ in SSiertetn ju geftatten; bielaquo; war ein Mittel, iebodj ungenügenb. reg;asect; fid)erfte Mittel ift,
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86nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; B. aSefmnbtung bet bur^ Serityrung mit ben firanfen jc.
nur ben 35er!e^r auf copy;ifenfca^ncn 311 gcftattcn, toet^e raquo;on biefem tier= bärtigen Sie^i nur ba8 für bie copy;(fylacfytcret tefttmmtc unb nad) ben großen copy;täbtcn, too lt;Sd)Mt^äufer finb, afcgefanbte 3}te^ aufnehmen tnüffen. 3fn ben sect;au^tftäbten raquo;on copy;cutf^fanb, too bte reg;c^(a(^t= Käufer burdj ein @e(eife mit ber Sifenbafm raquo;ertunben finb, totrb bielaquo; 93ielj) birect in'8 reg;d)(ac()t^auS 6eförbert, raquo;on too c8 nur in SSiertcrn ^erauSgegeten toirb; anberStoo ntu^ elaquo; oont 33a^n^ofe au8 ben für= jeften Sßeg nehmen. 2)anf btcfen Slnorbnungen, bereu ätuSfü^rung unter guter t^ierärstü^er luffirfgt;t erfolgt, fönncn bie nörbtic^en Reifen raquo;on reg;eutf^tanb SBief) ausect; Ungarn utib Oafiäien ermatten; bie efter= rei^tfd)en Staaten, kfonberS SSo^men, fönnen raquo;on pobofif^em unb anberem Sßie^ burdjreift toerben, otme ba^ eine Slnftedung ftattfänbe; eä finbet nur eine reg;egtnfection ber jurüdfe^renben teeren SSBaggonS ftatt. copy;0 ^at man bei biefem grofjen sect;anbe(graquo;erfe{)r jebe Oefa^r fern galten gefonnt, in toetc^e ftahlm^ fcalb tiineingejogen toerben toirb unb toelcfje raquo;erfangt, ba^ man fid) meljr nnb met)r für bie grofjen copy;täbte be8 äu^erften Dften mit 8e6en8mtttefa raquo;erforge in ber @r= toartung, bag unfere ^äd^tet md)t me^r bem immer ftärferen gteifd^ raquo;erbrauc^ genügen fönnen. 3)ie Slnjat)! beä, befonberlaquo; für ben SSer= brauch in copy;eutfdjlanb, tranSportirten 3Mef)e8 ^at fic^ au|erbem fo gehoben, ha% es fd^toiertg, toenn nidjt unmögti^, fein toürbe, e8 ju beSinfictren; ber äKartt in SBten empfängt toö^entlid) 3000—4000 9?inber aus Ungarn unb copy;afijten; toie tooHte man bie 4000, 5000 bis 6000 Spiere beginficiren, tocfdje nadj copy;imonbsect; Sngtanb momentraquo; lic^ für bie copy;djladjtereien einführt?
SOJan m auc^ jutoeiten eine f^üe^ü^e reg;esect;infection einer raquo;ou einer onftedenben ßranffjeit ergriffenen sect;eerbe angeraten; fo für lt;copy;d)afe, bie raquo;on ben ^oden ergriffen toorben finb, {)at man jutoeilen eine allgemeine SBafc^ung mit einem attalifdjen ober (^tor^altigen SBafcfymittet angeraten unb fogar angeorbnet; man Ijat fic^ nid^t geraquo; fragt, 06 biefe Sfagregel itidjt tocgen ber 3fal)re83cit, toegen be8 Äran!= ^eitSjuftanbeS einiger Spiere ober toegen i^rer jn großen 3lnäa^I gu fc^toierig fein toürbe. £gt;au6ner fagt, ba^ biefe SKa^reget, bie mit= unter angeorbnet toirb, oft auf eine ladjeriidje SBeife ausgeführt toürbe, baß man fi^ begnügt ^abe, bie sect;eerbe mit djforl?attigem SBaffer
#9632;#9632;
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copy;eäinfection ber Spiere.
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gu 6eft)rengen unb basect; e8 eben fo gut gewefeti wäre, gar nidjtö ju tym.
gür bte Spiere, wet^e nur auSna^mätoetfe eine anftcdenbe Äranfraquo; l^ett ermatten fönnen, würbe man in bie copy;eainfection, j. 33. burc^ Sarbotfäure, einiget SSertrauen fe^en fönnen, aber bie8 SSertrauen barf nit^t abfolut fein. Jpierbei ift e8 nic^t not^toenbig, fanitätS= ^oüäeitic^e SOta^regefn ju ergreifen; esect; toürbe täd^erii^ fein, einen sect;unb einjuf^erren ober ju tobten, mei( er mit einem rosigen ^ßferbe jufammen getoo^nt ^at, unb boef) raquo;ei^ man, ba| man mitunter ben 9io^ auf ben sect;unb übergeben gefe^en ^at; ebenfo tljat man Unrecht, im 3aljre 1865, bie freie Sinfüt)rung ber copy;djroeine ju tjer^inbem, toeil im 9lccIimatifationggartcn man bie JRinberpeft auf ein SJifamfdjwein übertragen gefe^en ^atte. 9Kan mu^ auf 9tusect;na^men feine fanitätamp;= ^oIiäeiti(f)e äRa^regeüt grünben, bie man ausführen taffen toiü. S5a lüir bei ber ^inber^eft finb, glauben leir, ba^ ber SBerfefir mit copy;trafen laquo;nb 3ie3eit mx in fel;r mistigen gaHen raquo;erfünbert werben barf.
3in betreff ber Spiere, welche bie Äranf^eit nit^t ermatten unb raquo;e(c^e fie mittdft ber sect;aut raquo;erbreiten, ^at eine 1)esect;infection nifyt fe^r oft ftattäufinben, ioeit ^ier bie Inftedung nur auSna^mSweife ftattfinbet unb man im Slügemeinen fie erft, nac^bem fie gefdjeljen ift, erfennt. reg;eIafonb füljrt in feiner (Sanitatg^olijei (p. 242) berraquo; artige gäfle ber SStnftecfung ber 3tinberpeft imä) sect;unbe, Sßottoie^, ^ßferbe, ^a^en, copy;d)iüeine, copy;eftüget unb Snfecten an; aber bieg finb gätte, toel^e man nic^t raquo;orljerfeljen unb buri^ reg;e8infection bereuten fonnte. (S8 gibt inbeffen eine in biefer sect;infid)t ju nef)menbe toirffame 3Ka|regeI: b. i. bie gefttegung ber sect;unbe in gäüen ber Siinber^eft unb ber Sungenfeud;e anjuorbnen.
SBenn man ungeachtet berartiger Sdjtoiertgfeiten auf eine reg;e8= infection ber Spiere jurueffommen ju muffen glaubt, fo toirb man ju lauen Säbern mit akaüfdjem ßarbolioaffer, jutceilen mit Sarbot= reg;eifen=Saffer greifen muffen. Sie 3Irt ber Slnloenbung wirb notIj= toenbig raquo;erfc^ieben fein nad) ber S^ierart unb au^ nad^ ber Irt ber ju befäntyfenben ^ranf^eit; esect; gibt einen Modus faciendi, toetc^en toir bier nidjt erörtern fönnen, um jo mef)r, ba er aud^ oon ben Umftänben abfängt, unter beuen man ftdj befinbet. 'Der gefunbe
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88nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; B. SBe^anMimg ber burc^ SSeriiljrung tnit ben Äranlen K.
SKenf^enöerftanb unb bte ^(ug^eit toerben raquo;on me^r kugelt fein, unt bte Stnftedung unter ben Spieren ju behüten, als bie reg;eSinfection. SDtan trage bafür Sorge, bie jirnt Stcferfcau ober ijconontif^en iBer= rictongen beftimmten Siliere nur in ktannten copy;egenben, üjo man toei^, bafj leine tranf^eit ^errf^t, ju laufen, man fte^e fo raquo;tet toie möglich babon ab, jur 3eit einer ßpijootie ju laufen, unb fyalte ba8 neue Sßitb, mm e3 angebt, iraquo;ä^renb einiger 3eit abgefonbert, in einer 2lrt raquo;on Ouarantäne.
S)ie Spiere, toie anbrerfeits ber SWeufcf), finb oft Präger raquo;oit copy;(i)maro^ern, toet^e fie unter fic^ ober fetbft auf ben äßenf^en überraquo; tragen. Bir f)aben gefe^en, basect; ber Sanbtourm belaquo; 9Wenf(^en gur ginne beim copy;djioeine toirb unb untgelefirt; loir ^aben gefebcn, ba^ bie Seftoiben einiger ^ftonjcnfreffer ju iBanbtoürmern bei gteifc^ freffern raquo;erben. Wlan l)at gefeljen, bag bie Sötoen einelaquo; Sirenlaquo; bie Srä^e auf bie äBärter, bie ^ferbe, einen 23är unb eine sect;^äne überraquo; trugen; man lennt ben anfteefenben ß^arafter beS Sarcoptes mutans ber sect;ü^ncr, ber auf ben SOfeufdjen unb auf ^flanäenfreffer übergebt; man lennt bie Sontagiofität ber gleite unb belaquo; ^o^fgrinbelaquo;, raquo;eW^e leidjt bon einer Styerart auf bie anbere übergeben. SSei biefen lt;Sd)ma= ro^erlranl^eiten ift bie curatioe 33e^anblung bie befte S)elaquo;infection.
3)esect;infection öcv ßaDoücr, öcr t^icrifc^en Uc6crreftc u. f. to.
6ttbtt0ct. — reg;ie con Spieren, toetc^e in gofge fernerer Sranl= Reiten: besect; SBraubelaquo;, belaquo; 3KUjbranbelaquo;, ber SButtgt;lranl^eit, ber ^tnber= ^eft, belaquo; 9tofeelaquo; u. f. id. geftorben finb, Ijerritljrenben gabaeer miiffeti raquo;ergraben raquo;erben, copy;te copy;efe^artilet, ösetdje in granlreic^ über bie SSergrabung gelten, ioerben auf alle f^toeren Äraul^eiten angetoenbet unb bie SBergrabung felbft mu|te raquo;oüftanbig mit äerfetynittener sect;aut 8efd)e^en. Seßt ift man inbeffen nidjt me^r fo ftrenge; unter einigen ißorftdjtämafäregclu lann man bie sect;aut unb einige anbere Steile; belaquo; Spierelaquo; beulen unb bie ooüftanbige Sergrabung wirb nur noc^ in ben fd^toerften gäüen geforbert.
3Benn überhaupt ein too^Ieingeric^tetelaquo; Slbbedereitoefen befleiß fo lann man geftatteu, bie rofctranfen unb tourmlranlen ^Pferbe boü-ftänbig ju benu^en, ebenfo icie bie ^ßrobuete oon S^inböiel;, Weldje
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reg;e8infectton ber (Eaboöer, ber t^teri|c^en Uefcemfte u. f. traquo;. 89
fonft unerla|tt^ bergrafcen ju taffen fein toürben. ?etber ift bte einri^tung ber Slbbedfereten nic^t im SSer^alttiijj mit ben gortfc[)ritten belaquo; 3a^rl;unbert8; man fann niäjt fc^tteK genug bie oerfc^iebenen 5ßvobucte ijerttiert^en unb bie 3luffi(f)t barauf ift ungenitgenb; jefet, ba bie Sinbuftrie onsect; aüen ^örpert^eiten 9?ußen jie^t, müjjten bie Slbbedereien toirttid^e gafcrifen djemifdjer ^robucte fein (btaufanreä eifen, S^ierfo^Ie, ^^oS^^ate, 8eim u. f. to.) 5 fie fimnten bie gabaöer in einem Greife raquo;on mehreren äKeiten auffndjen unb fie fobann oer= toertfien; bann !önnte man fie tooty bte ßabaüer bevfcraudjen laffen, toetd^e je^t noc^ cergraben toerben muffen, unb für ben Beamten ber copy;anität8=$oIijei mürbe bte Ibbederei ein au8gejeid)netesect; sect;u[f8mittef ber 35e8infection fein.
S8 ift überflüffig, bie aiüljlic^teit ber SBcrgrabung ber Sababer unb Ueberrefte ju unterfudjen, welche man nie^t beriüertt^en !ann; man toeisect;, ba^ fie bie Ärantljeit ben Spieren mittljeUen fönnen, toeld^e fie beriefen mürben unb bafj biefe Kac^Iaffigfeit raquo;iet jut Verbreitung einer epijootte beitragen fann; au^erbem toürben biefe tljierifdjett a^aterien, menn fie unöergraben an ber 8uft üerfauten, ber öffentltd)en copy;efunb^eit fd)aben. reg;ie Vergrabung gefd)ief)t jefet noc^ beim äRitjlaquo; branb, beim dio% (roenn feine Slbbecferei eor^anben ift), bei ber $Rtnbcr= ^eft, ben copy;djafpoden unb suteeiten bei ber 2ungenfeit(|e; in aßen biefen gaUen gebührt e8 bem Bon ber copy;anitatg^olijei befteHten £f)ierarät, bie 9?ü^li(^feit biefer 9Ka|regefn ju beurt^eikn. (So ift immer raquo;erboten, bie Sabaeer in einen SSrunuen, einen 2:ei^ unb felbft in ein fliejjenbeS SSaffer ju ioerfen, benn bie galle ber ln= ftcdung burd) biefe Urfa(|e finb ttidjt feiten, ffienn man bie (Sabaoer in baS ÜKeer toirft, foß man nidjt bergeffen, bie 58aucfyf)öl)Ie jn i5ffnen laquo;nb bie ßingetoeibe herausfallen ju (äffen; fonft mürbe ber Sababer in toenig Sagen obenauf fc^ioimmen unb burd) bie glut!^ an bie Äüfte geworfen toerben.
jDie jur SSergrobung bienenben Drte muffen ifolirt, entfernt raquo;on 3Siet)triften unb äßofmungen fein (200 laquo;Dieter nac^ bem copy;efefe); bie reg;rube musect; tief genug unb auf bie 3lrt gegraben fein, bag bie Spiere barin auf bie laquo;Seite gelegt merben tonnen; fie mujj groß genug fein, toenn eine grojje Slnjaljt raquo;on Spieren raquo;orljanben ift, bamit bie Srbraquo;
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90nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; B. SSc^onblung ber burc^ Setityrung mit ben Äronlen jc
fd^tdjt, toelc^e btcfe beberff, raquo;entgfienS 1,50 SDteter sect;o^e fyahe. reg;lefe lefetere SSebtnflung erfc^eint wnS totc^ttger aU biejemge, toclc^e bie Stefe ber copy;rufce Mb auf 10, balb auf 6 gug feftfe^t. SBenn bie @ru6e bie unterirbifdie SBafferflädje treffen foüte, fo musect; man fie nidjt fo tief graten, um nidjt bieS Söaffer ju infictren, raquo;etc^eö oft jum copy;etranf bient. 5llgbann mug man fte a6er mit Srbe jutoerfen unb einen ^üget bifben, wie man bajn in sect;oüanb raquo;ä^irenb ber legten lt;Sinfc()Ie^ung ber ^tinberf eft ju t^un f^utbig ift. reg;ie copy;ruben bürfen erft nad^ brei Sauren geöffnet loerben. reg;a8 öfireic^if^e @efe^ raquo;er^ langt 8—10 Starre. — üftan ^at fidj oft gefragt, ob e8 angemeffen fei, auf bie raquo;ergrabenen Sabaeer ÄaH ju h5erfen; ba8 copy;efelj f^reibt bieg SSerfa^ren bor, toetdjeg inbeffen fe^r raquo;erna^täffigt wirb. reg;eIafonb m. 91. galten esect; menigftenlaquo; für unnüd; toir glauben, bag e8 in ge= toiffen Sobenarten nii^tic^ unb in anbern überftüffig ift; esect; ift überraquo; flüffig in einem fanbigen 33oben, too ber Sabacer meljr üertrocfnet aU raquo;erfault; esect; tft nü^tic^ in einem lehmigen Soben, too ber Äaff, tnbent er bie geuc^tigfeit abforbirt unb fid) mit ben gitoeigftoffen raquo;erbinbct, bie ammoniatalifc^e ^äutnig öerf)tnbert unb bie copy;etoebe in eine unlösliche reg;eife raquo;erwanbett. ä^an ^at einige Wal Berfuc^t, bie Sabaner ju raquo;erbrennen, inbem man fte mit S^eer unb (Srböl im= ^rägnirte, aber bieg ÜKtttel ^at fid) nodj nic^t rec^t praftifc^ ertoiefen; überbem ift e8 feljr treuer (Ooerbofc^). reg;iefe 3Ket^obe mürbe nüijüdj fein bei bcn Schafen, bie man mitunter ber SBotte wegen ausgräbt. Slaquo; !ommt feljr häufig bor, ba| man ben Sababer eines S^iereS aus ber lt;3d)(ad)terei, toenn er bergraben ift, ausgrabt, um iljn noc^ in SSerbraud) ju nehmen; man benu^t bie 'Stafyt unb ben abgelegenen Drt, toelc^en man Ijat mähten muffen, um bie Vierter auSjugraben, fetbft toenn man Äafl barauf geftreut ^at. 3un^et ^at m ^l^ ißesie^ung ein feljr etnfa^eS SKittet angegeben, welkes fettbem bon copy;efa^S angetoanbt ift unb ben SBerbraudj biefeS gteifc^eS unmögtidj #9632;mac^t; eS befte^t barin, in baS gteifdj tiefe Sinfc^nitte ju machen, in toet^e man eine em(M)reumatifdje g(üfftg!ett einführt, toie Srböl, gemifdjt mit Sarbotfäure, Soaltar aufgetöft in ßrböt, SBenjin mit Sarbolfäure, aHeS laquo;Subftanjen, bie fic^ mit bem ^Wfd? berbinben unb nidjt bur^ Süften berfc^toinben. (jDefa^S mad)t (Sinf^nitte unb beraquo;
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SeSinfectton ber Sababer, ber t^terifc^en Ue6emjie u. f. to. gj
fcient ftd^ glet^jeittg belaquo; JrotarS.) (28 tft offenbar, bag btefe lt;3\ib' ftanjen jugtei^ aU S)e8tnfecttonlaquo;mtttet bienen.
laquo;Sdjttejjltdj führen toir noc^ an, bag man raquo;äljvenb ber dtinhiv ^eft unb Sungenfeu^e raquo;emtetben musect;, bte Sababer burc^ 3ttnbraquo;ie^ tran8}3ortiren ju laffen; bte copy;egenftanbe, toefc^e jnm Xrangport unb jum SSergraben ber Sabaöer gebicnt ^aben, muffen auf bte Irt be8= inftctrt toerben, tote toir toetter unten angeben toerben; bte Arbeiter felbft muffen t^re Ätnber forgfätttg toafc^cn, um jeben UnfaE ju raquo;erbäten.
gffcifdj. — reg;asect; öon einem mit einer infectiöfen Äranfljeit be= hafteten Kliere Ijerrü^renbe gleifc^ fann jutoeiten berbrauc^t toerben; bieg gef^ie^t bei ber toenig enttoirfetten Sungeufeuc^e, ber 9Kaut= unb Ätauen=copy;euc^e u. f. to. Oft Ijat man, um bie ginfc^Ie^ung ber ^ranf^eit burdj (ebenbe Spiere ju raquo;er^itlcn, öorgejogen, im copy;vogen ben SSerfauf in Vierteln einzuführen; bte8 ^at in QEnglanb unb 33et= gien jur ^eit beä ZijpfynS fe^r guten (Srfolg gehabt; man fonnte auf biefe 9lrt gteifc^ bon raquo;erbäd^tigen Spieren raquo;er^anbefn. Qn biefen gäEen, unb befonberlaquo; toenn basect; gteifd) raquo;on fc^on tobten gieren ^erftammt, musect; man barüber toac^en, bag c8 nt^t auf bie gfeifdp ban! fomme unb jerftücfett tocrbe, 6et?or e8 ungefähr 24 copy;tunben ber Suft ausgefegt getocfen ift; e8 ift in ber SDjat befannt, bag noc^ toarmelaquo; ftidfä jutoeiten eine contagiöfe Äranftjeit mitgeteilt ^at, bie Sungenfeu^e j. 58., toäljrenb elaquo; biefetbe im fatten 3wftanbe raquo;i^t me^r mitt^eifen tann.
33etm gteif^ ^anbelt eS fidj ^auptfäc^tid) barum, ob e8 nidjt bem 3Wenfc^en f^äbfic^ toerben fönne; obgleich ertoiefen ift, bag bie copy;efa^ren ber Stufterfung fe^r geringe finb, befonberä nad) bem Socken, fo !ann man fity bodj nic^t barauf raquo;ertaffen unb eg toirb beffer fein, bie Sonfumlion eines irgeub raquo;crbäAtigen gteif^eS ju ner^inbern, a(3 ftc^ bem auäjufe^en, bag biefem gteifc^e tgt;on einer anbern Urfadje raquo;erfc^utbete ^rant^eitSerfc^einungen äugefd)rieben toerben.
milü. — SWe^rnoc^ atlaquo; bag gleif^ ift eg ratsam, bie 9D?iI^ raquo;on öerbadjtigen Spieren bem Sßerfauf ju entjie^en, ttenigfteng, toenn man fetbft einen SSJtbertoiüen bagegen ^at; aug fe^r guten copy;rünben tjl copy;efaljr öor^anben, namenttid) beim SÖJiljbranb. reg;ag Äoc^en ift ein auggejei^neteä üJeginfectionSmittel.
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92nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; B- Se^anblung bet burd^ Söerityrung mit ben firanfen :c.
3n gewtffen fallen, j; SB. 6ei einer ton einem tout^lranfen sect;unbe gefciffenen ^u^, fonnte man bie Wtiify auf Gutter verarbeiten.
$änte. — reg;er Oebrauc^ ber raquo;on franfen gieren Ijerrü^renben sect;äute tft toenigcr gefä^rüc^, at8 man im Mgemetnen annimmt, aU bie in biefer sect;infid)t geltenbe @efel|getgt;ung anäuncljmen fc^eint unb jceWje man übrigens nit^t in luäfü^rung bringt. 3nbeffen ungeraquo; laquo;c^tet belaquo; ScugnenS auSgejetdmetcr copy;(^riftfteller (Srwf unb SKüöer) ^at man jutoeiten frif^e sect;äute bie ^inber^eft unb felbft |c^on be= arbeitete sect;äute ben SDtttjbranb mitreiten gefe^en.
9!Kan ift {e|t barüber einig, bie SSertuert^ung ber sect;äute ju ge= flatten, aber nur unter raquo;erfdjiebenen S3oi-ftd)tsect;ma^regc(n; nac^ 3lb= natime ber sect;äute mug man fie ofme SSerjug einer ^Bearbeitung unter= toetfen. reg;aS am f)äufigften angetoanbte unb jugleic^ empfehlenlaquo;raquo; toertfiefte SRittel ift ber ktiSt, ber fdjon raquo;on Vicy-d'Azyr em^fo^ten unb raquo;on ben ofterreidjifdjen, bairifdjen u. f. to. Regierungen angeorb= net ift. SSerfudje raquo;on copy;olototoSft; betoeifen, bag fc^on ein SSertoeilen raquo;on 48 copy;tunben in Äalfmitd) bie Jpaut eines raquo;on ber Rinberpeft ergriffenen Sl^iereä reinigt, copy;etoö^nti^ lägt man bie sect;aut nit^t fo lange in bem reg;aü unb basect; öfterreic^ifd)e Regulatiraquo; fc^reibt nur 24 copy;tnnbeu nebft SluSfeljung an einen guten Suft^ug toä^renb 8 Sagen raquo;or; in biefer grift mug man raquo;on 3quot;t ju ^cit Strohfeuer anraquo; günben; in neuerer gt;$dt fügt man ber ^valfmild) eine 2(uf(öfung raquo;on (Sarbolfäure ^inju.
2)er S^Iorfaß, raquo;on 2)ekfoiib empfohlen, toirb nic^t leicht an= getoenbet; bie Läuterungen mit trodnem (iI)tor ober fd^toefeltger Säure erforbern befonbere unb fofttyielige (Sinridtungen; eg ift nöt^ig, bag bie sect;äute, in einem 33ottid^ aufgehängt, biefe Läuterungen toä^renb ungefähr einer Stunbe erleiben; barauf muffen fie ber Suft ausgefegt toerben. Sine Stnfeudjtung mit Sarbotfäure erfc^eint einfad^er, praf= tifd)er unb raquo;on fi^ererem Erfolge.
Oft fann man ftdj begnügen, bie sect;äute in einem guten Suft^ juge ju trodnen unb bie SSerfudje raquo;on LenauÜ Ijaben betoiefen, bag eine raquo;oüftänbige 2lulaquo;trodnung jebe 2lnftedungsect;!raft aufgebt; nac^ btefem copy;^riftfteßer finb 15—20 Sage lulaquo;fe^ung an bie Suft nöt^ig unb mug bie sect;aut ungefähr jtoei Srittet i^relaquo; @etoid)tS raquo;erüeren.
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Scähtfeption bet (£abaraquo;er, ber t^ierifc^en Uefeemfle u. f. traquo;. 93
Senn man fie in einem Ijeijjen Suftjuge trodnen fann, \o ift bet
(grfolg fc^neHer unb copy;ofotottSf^ unb 3efjen ^abcn fcetoiefen, basect; bte
sect;aut eines raquo;on ber 9tinberpeft ergriffenen ZtymS i^re anftedenbe
(Sigenfdjaft oerliert, toenn fie raquo;a^irenb 24 copy;tunben einer Temperatur
raquo;on 50 copy;raben unb toä^renb 4 Sagen toon 36 copy;raben ausgefeilt
toirb. Man mu| baS copy;efrieren nidjt mit ber SluStrodnung öer=
medtfeln unb ^raquo;aubner ^at bie 9ftnberpeft burd; sect;äute mitget^eitt
gefe^en, bie mctyrenb mel;rer Sage gefroren toaren. SS ift unnötig
ju ertoafmen, basect; bie ju trodnenben sect;)ante fo untergefcradjt werben
muffen, bajj feine Spiere in beren iftäljc fommen unb ba| auc^ ber
Sftenfdj gefid)ert toerben mix% kfonberS in gäHen ßon ajfitjfcranb.
ÜDaS jum ßonferuiren ber sect;äute borgenommene (Stnfa^en i|i
oft als ein S)eSinfcctionSmittc( bejet^net worben; nac^ ben Skrfudjen
raquo;on Contamine bewirft baS (Sinfaljen ein SluStrodnen ber Jpäute
unb baS raquo;oCfommene (äinfafjen ift betnnad^ ein fid)ereS 2)eSinfectionS=
mittet; baS Sinfatjen ift raquo;oüftanbig, wenn baS aufgeftreute @alj
Jeine rötpdje g^uc^tigteit me^r anSfidern lä^t.
Das copy;erben, als baS raquo;orjüglidifte SSerfa^ren, wirft beSinficirenb auf bie sect;ciute ^ toenn man eine j0^ger6erci in ^^ yityt ^ ^
xft nichts raquo;ernünftiger, als fogfeid) bie sect;äute bem copy;erber ju über= geben. sect;aubucr fagt, bag er nur einen cinjtgen galt fenne, wo bie ^5cft bei einem copy;erber aufgetreten fei unb jwar burd) jum wirtffraquo; fc^aftticfyen copy;ebranc^ getauftes gfeifc^, niemals burdj copy;äute, bie man in groger %n^ai)l ialjin brachte; ber copy;erudj ber copy;erberlo^e f^eint ber Slnftedung entgegen ju fein.
gett. — SWan erfennt jeiät ganj attgemein an, bag bie gette raquo;on gieren, bie als jur Sonfumtion ungeeignet raquo;erworfen werben unb felbft biejenigen, welche Bon Spieren fterrü^ren, beren gletf^ jtt laquo;ergraben ift, unter ber Sebingung benu^t werben fönnen, bag fie fo= gleidj gef^motjen unb felbft auf ben copy;iebepunft gebraut Werben.
3laquo; gaffen raquo;on SDWIjbranb unb felbft raquo;on 9tinbcrpeft mug man, um eine ju fange sect;anb^abnng beS Cüabaoer ju raquo;ermeiben, nur groge SDfäffen aus ber Senbengegenb, bem 9i?fc unb copy;efröS entnehmen; biefe nod^ mit 33Iut unb anbem tljierifdjcn iüJatericn burc^brungenen 5Kalaquo;
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94nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; B. SBe^onblung bet bmä) Serityrung mit ben firanlen ic.
tertatien bürfeu nidjt Jceggekac^t, fonbern muffen auf ber copy;teile au8= gefdjmoljen werben.
33ei ben wegen Sinnen ober anberen Äranf^eiten raquo;on ber Son= fumtion ouägefc^loffenen lt;amp;d)raquo;etnen ift e8 jwe(fma|ig, ba8 gonje S^tet in Stüde ju ^auen unb mit etwalaquo; alcalifc^cm äBaffer auStodjen ju laffen; bamit basect; (2d)ma{3 nicbt ju copy;Reifen oermanbt werbe, t^ut man einen riec^enben copy;toff f)iuju, j. 33. etwas ^ujj ober @rböt.
reg;ötmc. — (Sine gute lugtrocfnung ober ein ftarfeä (Sinfaljen ber reg;ärme unb be8 9Kagen8 beäinficirt fle fieser; inbeffen bei ge= fätirlic^en Äranf{)eiten ift esect; geboten, bie SSerWenbung nidjt ju ge= ftatte-n unb fie ju üergraien.
grüner biente ber ^anfen besect; ^inboie^eä jm SSer^acfung be8 ansect; ben rnffifc^en Stehen fommenben Slafgelaquo;; bemna^ ift ein 5Ber= fcot erlaffen, weldjeö (äuge 3eit auf bem au8 jenen copy;egenben fornmenraquo; ben, fetbft gefdjmofjencn Zats gelaftet ^at; ieljt Ijat bielaquo; SSerbot feine iöerec^tignng meljr, jnerft weit man biefe 3lrt ber SSer^adung äugeraquo; mein abgefdjafft ^at unb fobann weil bie copy;efa^r ber Sinfd^e^ung burd) foldje bearbeitete (Singeweibe me^r als zweifelhaft war.
finodicu. — reg;ie im sect;anbel raquo;orlommenben ^not^en finb fetten frifdj; am ^aufigften finb e8 in ben Suchen auögefoc^te ^noc^en unb wenn fie anberä wo^er fommen, fo Ijat man fie raquo;ortaufig gelobt, laquo;m fie raquo;om gteifc^ unb anbern äßeidjtljeilen ju befreien. äKan braudjt fi^ atfo nid)t raquo;or ber äCnftedung burd^ im sect;anbel befinblidje Suoc^en ju formten (^aubner), unb bie raquo;on franfen Spieren Ijerrü^renben frifc^en Anoden werben fetten raquo;erwenbet, weit man fie raquo;ergräbt.
3n atten gaöen, wenn man fie raquo;erwenben wollte, mürbe eS am einfadjften fein, fie einer eintretenben SScrfatfung gu unterwerfen, wie e8 in Defterrei^ angeorbnet ift.
$ömt, Ätnucii, 0ttfc. — 2falaquo;naljme ber sect;orner bitben biefe Sljeite nidjt teic^t ben copy;egenftanb eines Import=sect;anbetsect; unb in gefä^rtid)en galten raquo;ergräbt man fie mit ben Reiten, bie man mäjt benutzt.
ÜDiefe SKateriatien raquo;ertragen wegen i^irer Sefc^affen^eit bie SDeäraquo; infection nic^t, — weber burdj 2lttatien, no^ bnre^ (Stjtorfatf; i^re Seytur leibet baburc^. £)ie SDcSinfcction in laquo;Satjwaffer wä^renb 24
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Seshtfecticn belaquo; SWiftclaquo;.
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copy;tunben ober btcjemgc in (Jarfcottoaffer tüirb olä geuiigenb betrachtet, eine gute Slugtrotfnung tnusect; immer raquo;erlangt raquo;cerben, toenn biefe SWaterialien aulaquo; einem raquo;erbacfytigen Sanbe fommen.
SSolle, gaan mi Sotfttu. — SDJan ^at im allgemeinen bte copy;efa^ren üfcertriebcn, toeldje biefe Wtt SBaaren ^erteifül;ren unb jebelaquo; SRal, toenn man ftrenge ÜRajIregeln gegen ben Z^ud ergriffen ^at, tonrben bie fremben äBoöen raquo;erboten; man ^at fogar jutoeiten auf ber ^ßoft SBottenproben o^ne SBert^ angehalten. 3?un aber ift er= toiefen, basect; bie äBoUe, sect;aare ober SSorften niemals irgenb eine ^ranf= ^eit unferer sect;au8t^iere herbeigeführt ^aben, fo ttjenig bie SRtnberpeft, toie bie copy;(^afpoden, unb biefe ^robutte finb o^ne ^toeifel baburc^ in laquo;OJi^crebit gefommen, toeil man fie aU Slnftedunggurfac^en bei ber 5Rinber)jeft im aJJittetalter in S?erbac6t ^atte.
dS finb überbieg niemals bie SBoHen im copy;ro^anbet, ebenfo Joenig bie sect;aare unb 93orften, toelc^e eine Äran!f)eit, toie ber £i$t;n8, raquo;erbreiten raquo;erben, toeil biefe SBaaren toä^renb belaquo; copy;ortirenlaquo; getüftet unb oorläufig forgfältig getoafc^en raquo;orben finb. reg;er sect;anbetsftanb ift überbem toon biefer SBafj^eit fo fe^r überjeugt, basect; er im 3af)re 1865, atlaquo; bie (Sinfü!)rung ber SBoHen nadj granfreic^ über unfere Sftorbraquo; oftgrenje raquo;erboten tear, feinen Stnftanb genommen ^at, bie SBotfen onlaquo; Saufen unb SBeft^aten burc^ bie copy;^toeij unb felbft burc^ ben copy;üben ^affiren ju faffen.
(SS ift inbeffen möglich, bag eine Slnftedung flattfinben fann burc^ ro^e SBoHc, bie aus ber 9?ä^e tommt unb bie man in bie flrofjen äftagajine fü^rt. 2lber fie toirb no^ burd) eine gute Süftung 6ei trodner unb feiger ?uft (50 — 60 reg;rab) genugfam beSinficirt; IRäuc^erungen mit fdjwefliger Säure, e^for unb befonberS mit earbot= fäure (@mit^) toerben nüfelie^, aüein, raquo;ie fc^on gefagt, nur bei fteinen Duantitäten unb nidjt bet ben SBoarenbaÜen im reg;rof$anbeI anraquo;enb= Bar fein.
2)cgittfccttott DtS 3RiftC0.
2)cr SRift mug raquo;on jtoei Seiten betrautet raquo;erben, junäc^ft als ein SWateriar, toel^eS Äeime onftedenber ^ranf^eiten entgolten fann, toenn er aus copy;täHcn fommt, too eine fol^e Äranf^cit befielt unb
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96nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; B. S3e^anbhmg ber burc6 SSerii^rung mit ben firanfen jc.
fobann als SDtatertal, toelc^eä burc^ bie 5äuIniJ5, butc^ bie jerftörctts ben @afe unb befonbersect; burc^ bie unenblid) f(einen SBefen, raquo;etc^e fid) borin 6i(ben, bie Urfac^e anfterfenber Äranl^eiten icerben fann.
reg;er SDiift ift eine fe^r häufige Urfac^e ber SBerfereitnng be8 3ln= ftedunggftoffeä, fcefonberS toenn er raquo;on Sranfen mit flii^ttgem 9tn-ftedunggftoff ^erriifjrt; bie8 t)at man fcefonberlaquo; 6ci ber 9tinber^eji, ber Sungcnfeui^e, ber Wlauh unb ^tauen=reg;euc^e, eieHei^t audj beim SKiljbranb conftatirt. 3tnbeffen ift eö nur in gefätjriic^en gaüen, jur gt;$dt ber 9tinber^eft, jtüecfmäfjig, ben 9Jtift ju Wertrennen; int 3lQgenteincn genügt e8, benfefben au8 bent copy;tattc ju f^affen unb fofort ju gelbe jn fahren, too man tyn enttoeber mittelft beö ^Pftugeä ober auf anbere SBeife unterbringt. Oft ift e8 3tDecfmä|ig, itjn fo= fort mit einem copy;eäinfectionSmittel gu raquo;ermifc^en; fnerju ift ber Äaß uic^t nütslicfy, benn mit biefem fc^on in sect;au(nisect; befinbfiefien SKateriat ruft er eine 9lmmoniaf=(äntoi(IIung ^eroor; e8 ift beffer, ju Sarbol* faure, felbft jum ttbermanganfauren Äaü gu greifen, toenn man nic^t mit ju gro|en SKaffen oon SOtift ju t^un ^at. @8 ift überfiau^t unjtoe(fmä|ig, iljn auf bem ^)ofe liegen ju laffen unb beffer, i^n in ben copy;tauen fid) ankaufen ju taffen, raquo;enn man iljn nic^t fofort Wegfahren fann; man Ijat angeraten, t^n mit (Srbe, mit abforbirenben copy;ubftanjen ju oermengen; aber biefe laquo;Subftanäen, felbft ba8 fc^wefetraquo; faure (Sifcn, Ijeben ben anftedenben (5^ara!ter nic^t auf. — ,3UItt ätbfa^rcn be8 inficirten 90tifte8 musect; man fo oiel üsie ntögfic^ fic^ nid^t foldjer Siliere bebienen, meiere für bie ^ranfljeit empfänglich finb; ebenfo toirb e8 jhjecEmägig fein, ben SSJogen raquo;erfolgen unb ben SRift, toefdjer unterwegs abfäHt, auffammefn ju laffen; baä gelb musect; öon ber SÖSeibe entfernt fein.
S35tr fontmen nun gum jtoeiten S^eil, ju ber grage, toie man e8 raquo;ermeibe, basect; ber Wift jur SlnfiedungSurfa^e tnerbe. SDie Söfung beS problems ift raquo;on 9teic^arbt in 3ena angefünbigt ioorben burc^ ben 35orfd)(ag, raquo;eichen t(^ ^ier raquo;örtlidj anführe: „S)er SJJift muf, um alle ber SSegetation nü^üd^en copy;toffe ju conferbiren, fo raquo;iel tote' moglidj, eine SSerwefung erfahren, b. 1). bie SSertoefung unter 3utrttt ber Suft, unb nic^t bie naffe unb unterbrüdte gäu(nisect;, SSet bet erften Slrt ber gäutnijj raquo;eriiert man ^ö^|ten8 etwalaquo; Soljlenftoff,
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S)e8tnfection beraquo; SWifteS.
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toä^renb bet laquo;SttcEftoff ate copy;dpeter jurüdffitetfct; 6ei ber jtceiten Slrt ße^t ber copy;ticfftoff unter ber gorm raquo;on Slmtnoniof raquo;erloren unb e8 entoidetn ftc^ jngfetc^ eerf^tebene giftige @afe unb aucb SOficro^^ten.quot;
Urn ju biefem fo ftaren unb toidjtigen 3tefu(tat ju gelangen, ftnb jtoei SSebingungen not^tcenbig: ein leister ^quot;^ttt bn Suft unb ntögti^ft toenig geu^tigfeit; man errei^t e8, raquo;enn man ben Stift burd^ SSertocnbung bielen (Strokes unb raquo;egetabilifd^er Stoffe focfer mac^t unb copy;raten ankgt, too bie Siauc^e oon ben feften Streifen bcsect; 2)ünger8 getrennt toirb. S)iefer ÜJ?ift, ben man üBrigeng nac^ Se= fiefcen Befeuchten tann, ift anerfannt toeniger inficirenb unb toirb bem= jenigen oorgeäogen, metier in ber Saurfie raquo;erfautt. D^ne raquo;on ber UnBequemtii^feit ju reben, teethe biefer legtere baburdj ^at, basect; nac^ einem Regentage feine 3au(^e ausect;getoäffert toirb unb bag ber befte 9Kift bie copy;rakn belaquo; reg;orfeg raquo;crunreinigt, ift er fidjer ein sect;erb ber 2ln= ftedung für unfere tänblidje Seöößerung, bie fc^on fo fd)Iedjt wo^nt, unb eine Urfac^e biefer tij^ofen Sranf^eilen, toelc^e fie fo oft Ijeimfudjen. — 916er in ben Stritten unferer reg;täbte mug man audj eine Trennung ber feften unb pffigen (Stoffe ju erretten fuc^en, unb ba man fie Ijier nic^t mit lt;3trolj unb aBforbirenben (Subfianjen mifc^en lann, mug man in ben (Srukn einen guten Suftjug unterhatten, inbem man copy;auerftoff sufütirt unb bie f^äbti^en @afe atteitet; bieg ift eine Ijaufig genug raquo;ernac^täffigte SSorfidjtgmagregef; ba^er ber ammo= niafatifc^e copy;erudj, toet^en man in ben Käufern mit ju bic^t raquo;er= fdjtoffenen copy;rufcen empfinbet. reg;a8 SlbgugSro^r mug mögüdjft na^e an ben Materien Beginnen, burc^ bie raquo;erfd^iebenen copy;todroerte ^inburd^ ge^en unb toenn e8 angebt, mit bem copy;c^ornftein eines sect;eerbe8 in 25er6inbung fteften, bamit ber 3U9 uni f0 [tarier fei; man raquo;ermeibet fo ü'erfdjiebene Unfälle für bie OruBcnreiniger.
9lBer esect; ift, BefonberS in ben reg;täbten, noc^ ni(^t 2ltle3 get^an, toenn man ben ^vttvitl ber Suft erleid^tert unb bie ffüffigen unb feften Steile getrennt Ijat; e8 ift noc^ nöt^ig, bag bie copy;ruBe, toetc^e bie 5fiifft9s: leiten enthält, fo bi^t fei, bag bie copy;uBfianjen, toelc^e oft ba8 Unter= grunbtoaffer unb bie SBrunnen, toetd^e ba8 jum Oetränt für 9Kenfd^en unb ST^iere bienenbe äBaffer liefern, inficiren, jurüdge^alten toerben. Mein bieS ift nic^t immer möglidj unb ba^er entfielt bie 5rft8e klaquo;
3unbelraquo;glcmming.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 7
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98nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; B- SSe^cmblung ber burd^ SSerityrung mit beu Sranfen :c.
fortgefe^ten SBegfc^affuna besect; Sot^elaquo;, cnttoeber burdj ^anoltfatiott ober in Tonnen. reg;tesect; ift cine fe^v toid^tige grage ber reg;eäinfection, toetc^e wir Ijier nic^t einge^enb erörtern tonnen; jebod) Werben wir jte etwas grosso modo kljanbeln.
9Äan ^at oft gefagt, ber gortfe^ritt besect; Stderfcaneä werbe ^in= reiben, um bie copy;täbte bon bem Unrat^ ju fcefreien, wetzen fie ^ro= bnciren unb welker fie in SSerlegentjett fe^t; bie Sanbwirt^e würben ben ooüen SSBert^) biefeä iDüngerlaquo;, ber fo reidj an ^oS^aten nnb copy;tidftoff ift, unb beffen SSenufeung um fo bringenber fei, afö bie copy;uanolager erfd)öpft werben, richtig fc^äljen. 216er in ben Säubern, wo ber SWerfou ben SSertlj ber menfd)(id)en Sjxremente rtd)tig fcfjä^t, freuet man fic^ üor ben (Sdjwierigfetten i^rer StuSfü^rung; bie ridij= tige SBe^anblung ber copy;ycremente ift nodj feiten unb !ann üfcerbem nic^t teic^t üfieraH ausgeführt werben. SBenn man einige copy;täbte-raquo;on biefen copy;ycrementen burc^ 3lbflüffe fcefreit unb baburd) bie 3iein= litfyfeit ^ergefteßt ^at, fo ^at man baburdj faft immer gleid^eitig bie ^(üffe iuficirt unb esect; wirb je^t genügenb anerfannt, bag bie (5anali= fotton nur oortt;eit^aft ift in ber Entfernung öon £)üngerfat)rifen (3tonna) ober oon Säubern, wo man bie copy;yeremente in natura oer= werftet; ber Sldertou wiü feine ^robufte me^r, bie gegen ben ge= funben äJtenfd^enoerftanb finb, fonbern reg;ünger, ber aße Wirffamen SBeftanbtljeik enthält. 93tan mug batjer bie fortwä^renbe ober ^äu= fige (Entfernung ber Syereraente oorjielien, fei eg burc^ 3{öf)ren mit fräftigen Säugpumpen ober copy;rudpumpen, bie j. 93. in äKanc^efter unb im sect;aag burc^ Siernur eingeridjtet finb, fei claquo; mittelft Sonnen nad) Sefoge, ober enblidj mittelft Raffern nac^ @ouy ober Sonnen nadj 2)iba(tn.
3n ßrmanglung biefer Irten raquo;on Entfernung ber Eycremente nimmt man feine ,3laquo;fhtdjt jur iJeSinfection; man ^at raquo;erfd^iebene aBfortirenbe ^utoer, Erbe, trodnen Sorf, reg;onb, Äafl (5DfofeImann)^ me^r jufammengefeläte ^utoer, wie baö ipu(raquo;er raquo;on (Some, raquo;orge= fd)Iagen; aöe Präparate foßen ben 3utrüt breg; Saft erteiltem, jtt= weiten fetfcft, wie man Behauptet, bie SSerwanbtung beS copy;auerfloffS in Djon. 3laquo; biefem gt;$toeät ift befonberö ber (Sifenoitriol aßgemein im copy;eBroudj unb raquo;erbient auc^ Vertrauen; in SSerü^rung mit ben
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SeSrafection bet 8uft.
99
organtfc^en Stojfen in copy;djiDefetelfen raquo;erwanbett, toixb er in 93erülj= rung mit ber Suft toieber ju einem fc^wefeffauren reg;a(j; bie Sarfcolraquo; fäure, raquo;on ^Jettcnfofer raquo;orgefc^Iagen, ift üfcrigenS toirffamer, fidjerer unb nit^t gu treuer. 2)cr üfcermanganfaure Äali unb basect; Qityov lönnen nur in 3luSna^m8fäßen öertoenbet toerben; fie finb ju treuer; inbeffen loürben fte raquo;on Stufen fein, toenn eine fc^neöe unb, fo glaquo; fagen, augenfclidti^e reg;e8tnfection Pattfinben mujj. 3um S^Ior ^at ber S^emifer Hoffmann einft feine ^^Pw^t genommen, um eine Ätoale in Sonbon ju beSinficiren.
ScSinfcctiott ttv Suft.
reg;ie reg;eSinfection ber atmof^tjärifd^en Suft, ber Suft, raquo;etd)e toir atljmen, ift oft not^toenbig jur £dt e^ijootifc^er ober epibemife^er ^ranf^eiten; biefe reg;e8infection ift um fo raquo;icfjtiger, ioeil, toie toir gefeljen ^afcen, burc^ bic StefpirationSteege, mit ber Suft, bie Urfacfeen ber Snfection, bie SDfiaämen, ber SSiruS unb felbft einige copy;d^maro^er aufgenommen toerben. 2)ic Slrt ber Snfeclion mug toerfc^ieben fein noc^ ber copy;efäljrücfjJeit ber ^rant^ett unb nacfj ben örtlichen 3Ser= ^altniffen.
(Sin Suftjug genügt jutoeiten, ater man !ann i^n nid^t immer Ijerfteöen; jutoeilen fogar in gcfä^rti^en ^ranlljeitSfäßen toürbe e8 unffug fein, einen Suftjug ^erjufteöen, o^ne juöor bie Sltmof^ärc beäinficirt ju Mafien; man toürbe baburdj nur ben flüchtigen 9ln-jtedungäftoff in bie ÜJJadjbarfdjaft fc^tcfen. copy;rüne ^3ftanäen in einem 9iaume aufgefteflt, toelc^e bie So^tenfaure ber Suft, toentgftenö am Sage, abfoririren, reinigen biefe, aber fte raquo;ernidjten nid^t ben 35uu8 ober bie 9Kta8men, toetc^e bort raquo;orijanben fein lönnen. 33aum-^jftanjungen in funtyflgen Sänbern ^aben biefe oft' gefunber gemacht, inbem fte eine raquo;ortäufig ben SDtiaämen unburdjbringtidlje copy;(^u^mauer fiitbeten. — reg;arau8, bafj man oft eine epibemifd^e Äranüjeit nad^ einem (Setoitter oerfd^toinben gefeljen ^at, inbem ber SSiruS ber äftiaS* men burd^ baS bei ben etectrifdjen (Sntlabungen ^robucirte Djon jerftßrt toürbe, ^at mau gefcfyloffen, bag man bie Suft eines Raumes burd^ copy;ectricität beSinficiren löune; aHein bt8 je^t gibt ei nodlj !eiti fraftifd^eö Ttittd, um ju biefem Slefultat ju gelangen. — Sin ein*
7*
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100 B. SBefjanMung bet burd^ SSerityrung nttt ben Uranien jc.
facfjelaquo; Mittel, aUx nur in gefinbctt fatten anweubfcar, tft bte 93e= toäfferung; je me^v man basect; SBaffcr in ber gorm eincsect; Stegen^ nieberfaHen faffen !ann, urn fo mti)x ft^tdgt esect; bie orgonifdjcn reg;toffe, belaquo; in ber Suft fc^wcfcenben copy;taub niebei; unb lagert i^n am S3oben ober anberSlco ab. — Sin cntgegengefe^teS ÜJJittet, toelc^eä ater ouc^ (Srfofg ^at, ofegteic^ elaquo; nit^t ein eigentlich beöinficirenbeö SKittel tft, fceftcljt barin, ber Suft i^re geud)tigfeit burc^ sect;i|e, S^torcakium ober einen anbern I^groSco^ifcfyen Körper ju entjieljen; bie organiraquo; fc^en Stoffe, felbft bie SJiiaSmen unb ber 9Jirnsect;, mit noc^ größerem iRec^te bie copy;(entente ber gäutnifj, fönnen nidjt eyiftiren in einer trodnen Wtmotyljäre; fte muffen bur^ SOSafferbunft fdjmeljenb erhalten raquo;erben.
SOian oertoedjfelt fefjr ^äufig bie beSoboriftrenbe mit ber be8= tnficirenben SBirfnng; fo gtantt man bie Sltmofptiäre burc^ Efftg-räitrf)erungen, burd^ 33er6rennujig besect; 3U(Icrg oi:,er aromatifc^er copy;toffe ju reinigen; burd) biefe Operation erfeljt man im SIHgemeinen nur einen copy;erudj burc^ ben anberen unb totrlt man nic^t auf bie Urfadjen ber Snfection.
' Ssect; ift fdjtmertg, in Sejug auf einen ber Suft nidjt raquo;erfc^Iofferaquo; nen Sfaum beSinficirenbe SWittet anäutoenben; bie Stiftung unb bie SBetoäfferung ftnb ^ier biejenigen ÜJtittet, ju toeWjen man am ^äufig= ften greifen mufj; bieg finb übrigeng bie raquo;on ber -JJatur angetcenberaquo; ten SKittef, ber SSJinb unb ber Stegen, unb oft mujj ber SDfanfdj cr= loartcn, basect; biefe sect;ülfe ifim raquo;on oten fomme; ber Sl^au üsirft übrigens efcenfo.
SBenn e8 fi^ aber um einen raquo;erfdjfojfenen Staum ^anbctt, fo gibt elaquo; fixere üBeSinfectionSmittet. Sin8 ber ötleften ift bie 2ln= loenbung ber Äo^tc; biefer Körper ^at in ber Xfyat eine feljr fräftige 3lbforftion8fä^igfeit für gasförmige Körper, toelc^e mit i^m in Seraquo; rü^rung fommen; feine Äraft nimmt raquo;cr^ättni^mägig ju beim copy;inlen ber Temperatur, na(^ ber Snjaljt ber ^oren, t^rer Snge, ber reg;tcfjtig= feit ber Äo^te; fie iji auc^ raquo;erfc^ieben nad^ ber Sfatur beä reg;afe8 unb, raquo;a8 am merftoürbigften ifl, e8 finb fdjäblidje @afe, welche am leidjtefien abforbirt toerbcn. SBä^reub nämtid^ 1 SSoIumcn ^o^te bei 10 @rab unb gewö^nfic^em Suftbrud 10 SJolumenjSauerftoff
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SeStnfection bet Suft.
101
unb 8 SSotonten copy;ticfftoff ofiforbtrt, afcforfctrt e8 beren 35 Aortenraquo; toafferftoff unb Äoljtenfäure, 55 reg;d)jraquo;efetoaffer[toff unb 90 3ltnmo= ntaf. reg;tefe @afe finb e$ nid)t alleitt, raquo;jelcfje bie ^oljle obforfcirt, fonbern fie nimmt oudj organise SKaterten unb SBafferbämpfe auf. StCein bamit bie Äof)Ie re^t tüirffam toerbe, musect; man burdj Saf= cination aHe Corner a6fortraquo;trten @afe austreiben unb bis ju i^rem copy;ebrauc^e in einem gut öerfdjtoffenen @efäge aufbelca^iren. reg;ie So^te ift in 2Birf(id)!eit nur boHig toirffam jur Sßefämpfung bet gäutnijj; um bie 3lnftecfung8ftoffc uitb 3Ktasect;men gu bet'ämpfen, gibt e8 toirt'famere SÖtittel.
!j)ie Läuterungen mit reg;;for, copy;cfljfäulaquo;) fdjtüefefiger Säure unb befonberS bie fatpeterfauren Läuterungen finb fe^r raquo;iet ange= toanbt toorben unb balb in Luf, balb in ü^igcrebit gefommen. 2luf bie Sßeife angetoanbt, basect; ba8 SKebiutn fo ju fagen burdjbrungen unb gefättigt ift, muffen biefe Läuterungen eine nü^tidje SBirfung ^aben; benn fie Ijaben aüe eine gerfe^enbe ^raft auf bie äRaterie unb wenn bie (Sintoirfung tauge genug nmljrt, fo fann e8 toeber einen SSiruS nod) ein SOJiaSma geben, toM}t i^nen toiberfte^en Bnuen. Mein toenn biefe SBirfung ju lange loä^rt, fo greifen biefe Läud^erungen bie Sßänbe, bie SKetoÜe unb fctbft basect; sect;o(j an, toasect; man offenbar tjetmeiben mufj. üDiefe Läuterungen ^aben au^erbem bie Unbequemraquo; lidjMt, für bie 3ltt)nmng8toege reigenb ju fein, toasect; bem Operateur nid)t geftattet, feine Operation lange fortjufe|en; man fann fie toeber in 3imniern no^ m betoo^nten Ställen antoenbeu. 33effer ift e8, fic^ biefer Mittel gar nid)t ju bebtenen, ate fie in gteidjfam ^omöo= ^at^ifdjer reg;ofi8 ju gebrauten; man fefet fid) ber Sädjertidjfeit aus, toenn man öon biefeu Läuterungen nur ber ^orm toegen copy;ebrauc^ mac^t.
35ie Läuterungen raquo;on (üarbotfäure finb bon einer feljr fiebern SBirfung auf ben SßiruS unb bie 95itasect;men unb Ijaben beu grogen SSorttjeil, bie SKetafte unb baS ^ijljwerl nid)t anjugreifen; inbem fie in le^tereö einbringen, er^ö^en fie fogar bie beamp;nficirenbe SBirfung. copy;ie ^aben ferner ben grojjen SSorttjeit, bie SttljmnngStoege nid)t ju irritiren unb ben SSerfolg ber Operation ju geftatten, and) felbft bisect; 3tt einem getoiffen fünfte in 3lntoefen^eit ber Sljiete angetoaubt ju
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102 B. SSe^anblmtg ber bur^ Serii^rung mit ben fitanfen jc.
werben, toenn man nur bafür forgt, fie aläbann weniger ftarf ju madden.
Snblic^ tebient man fid) feit einiger gt;$tit mit SBortljeit einer Jd^wac^ concentrirten Söfung raquo;on ükrmanganfaurem ^aü, beffen 2ßir!ung bem Mftigften copy;eSinfectionSmittel in nichts na^jufte^ett fc^eint, otgfeic^ e8 noc^ ntdjt genügenb raquo;erfu^t toorben ift; e8 ^at ben großen 9?ort^eiI, feinen copy;erudj ju toerfcreiten imb folgfidj 6ei ben tränten angeiconbt werben ju fönnen. copy;eine in Skrüljrnng mit organifc^en reg;n6ftanjen jeber Slrt faft augentlicEü^e Bn\^M, bie greimodjung raquo;on copy;auerftoff, Ojon, machen esect; ju einem fc^neßen 3erftörer ber 9Kia8men, besect; SSirnS unb jebeS organifc^en copy;toffelaquo;, bem man mit biefcm copy;atj teifommcn !ann. gmti SKittet werben angetoanbt, um biefe 33erül)rung ju errei^eu: bie SScfeudjtnng in gorm einelaquo; 5Regensect;, ober in einem Styparat, welder bie -ßufoerifotion ber gtüfftgfeit ertaubt, audj ber reg;e6ranc^ ber auf möglidjft breiten flatten bert^eitten gtitffigfeit; biesect; jtoeite SRittel ift balaquo; am meiften angetcanbte, afcer nidjt ba8 wirffamftc; esect; ^at ben SSortljcil, an ben 9Kauern, bem gupoben nid)t bie fdbwarsen ^(ede besect; 5ßraunftein8 ju f)intcr(affen, ber einjige 9?ad)t^etf, bem man 6ei Shmenbung biefeg OaljeS Begegnet. 3u ben copy;täHen ift biefer 9fac^t^ei( fan 91HIgemei= nen nidjt jw fürdjtcn nub bann ift bie Segieljung mittelft einer S3raufe fe^r nii^Iid). 3Kan mug bie gluffigfcit erneuern, fo Ijalb fie i^re Stolette garte üerüert.
3)esect;ittfcctiott tier Söoljnuntjcn u. f. to.
3n ber (S5efd)idjte ber anftedenben Äran!t)eiten gibt e8 ga^reic^e 33eifpie(e ber UcBertragung biefer Äranf^eiten auf gefunbe Spiere burc^ bie Suft ber bon Jraufen ST^ieren serfaffenen unb erft nad) einer getniffen gt;$dt icieber Bejogenen @tamp;Ke; bal)er mug man e8 fic^ jum copy;runbfafe madden, bie wegen SRtnberpeft, Sungenfeui^e, reg;d;afpoden, Stäube bertaffenen copy;täüe ju begiuficiren, becor raquo;ieber gefunbe Spiere ^ineingebradjt raquo;erben. Oft nimmt man Stnftanb, einen copy;tau ju be8in= ficiren, wäljrenb noc^ gefunbe ober feanfe J^iere barin finb; oft !ann man ficfo fogar barauf befd)ränfen, j. 33. bei gotten bon 9to^tranf= ^eit einen ein3etnen copy;tanb ju beSinficiren. Slber e8 finb nidjt bie
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reg;e8tnfection ber SBo^nungen u. f. to.
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(Stätte attctn, tcetdfec man beSiufictren ntu^; man barf audj nic^t öer= ,geffen, bte SifenfcafintDaaen ju reinigen, biefe laufenben copy;tätte, bte je^t fo ^äufig jum SBtebtrangport fcenujjt toerben. gt;$u oft tranSporraquo; tiren fie SSie^, toelc^eS einen reg;ranf^eit6!eim mit fic^ füljrt unb oft fogar eine ber gefa^rlic^ften ÄranfReiten, toelc^e 6ei unsect; nic^t ent­fielen unb ki benen bie Seidjtigfeit ber (Sinfcfyte^ung im SSer^ättnig fte^t ju ber Seid^tigfeit unb copy;c^neBigleit besect; Serfeljrg; toir tootten J^ier oon ber Stinberpeft unb ber Sungenfeuc^e reben.
ScSittfccttott bet copy;tolllaquo;raquo; — 3)ie 9lrt ber reg;esect;infection, toetc^e man anjutoenben Ijat, ift raquo;erfc^ieben je nadjbem man esect; mit einer fe^r gefä^r(i(i)en ober mit einer gutartigen ^ranf^eit ju t^un Ijat; im erfteren gatte wirb bie S)e8infection, toenn fie rabicat fein fott, niemals in copy;egentoart anbrer Spiere gefc^c^en bürfen; bei anbren Äranf^eiten aber toirb ba8 SSerfa^ren ocrfdjieben fein je nac^bem man eä in Slntoefen^eit ber Spiere ober in bereit Slbioefenl^eit anroenbet. ^)asect; SSerfaf)ren wirb aud) oerfdjiebcn fein, je nac^bem man e8 mit tinem flüchtigen ober feften 3lnfted'ungSftoffc 5U ttiun !sect;at, in welkem gatte man btosect; einen S3jeU be8 reg;tattesect; be^inficirt.
reg;ie erfte Serrri^tnng ift, ben SMft, bie copy;treu unb bie gutter^ überrefte ^iuauSjufc^affen; man wirb babei raquo;erfahren, wie eö oben angegeben werben ift. Sfadj biefer SSorbereitung läßt man atte SBinfel be8 copy;tattelaquo; mit bem Sefen auffegen. SBenn man baju Söaffer nötljig l^at, fo musect; man barauf galten, ba| esect; teidjt aufgenommen unb raquo;erlaquo; •graben werben fönne. reg;arauf musect; man ben copy;taub unb bie copy;^inn= gewebe entfernen.
SSeoor wir in (Sinjet^eiten eingeben, erwähnen wir, ba^ esect; fidj l^ier Ijaitptjäc^tid) barum Ijanbelt, mit ^(ugljeit unb o^ne Uebereitung ju raquo;erfahren; eg Ijanbett fid) nidjt barum, raquo;iet ju t^un, um elaquo; gut ju matten; man mujj fid) auf ba8 Sfotljwenbige ju bef^ränfen wiffen unb befonberS nid)t glauben, ba^ man atteä gettjan Ijabe, wenn man einen alten copy;tail gritnbtid) jerftört Ijat; oft I)at man eine grofje IReparatnr corgenommen unb eine Sleinigfeit oernac^läffigt; man mnjj ^auptfadjüd) nic^t grünbüc^ beSinficiren wotten, fo lange noc^ raquo;er= iiäd)tige Spiere im copy;tatte oorljanben finb.
Sir ^aben nadraquo;einanber bie reg;eSi:ifection ber SKauern, be8 gnjj*
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104 B. S3c^onbhmg ber burc^ SSeritymtg mit ben Sranten :c.
6obcn8, belaquo; ^oljwerfg laquo;nb fobann bte S)e8infcctton ber Suft ju er= örtern. 9fa(^ ber copy;tette, toeWje raquo;tr ^ter ber reg;elaquo;infectton ber Suft ongewiefen, barf man nidjt f^Itegen, ba^ man erft baran benlen muf, nac^bem man aüeS UeBrige fceforgt ^at; im copy;egentljeU ift esect; potfe mägig, mit ber reg;eäinfectton ber Suft ben 3lnfang ju machen, mit einer borläuftgen aKgemeinen ß^orräuc^erung unb fobann burdj Süftung.
Sei ben auä (Steinen errichteten unb mit einem Slntourf t3er= fernen SKauern unb reg;ecfen ift e8 jtoecEmä|ig, in fefjr gefäl)rli(^eu Äranf^eitäfätten ben Slmcurf ju entfernen, inbeffen nic^t ju grünbüc^, unb i^n neu machen ju (äffen. Oft Iäsect;t man, toenn ber alte Inraquo; tourf entfernt unb ifoox ber neue angefoacfjt ift, mit einer Söfung üon Sarfcolfäure ober übermanganfaurem ^ati fcefen^ten; biesect; bietet ben ^Bort^eit, bie reg;eginfectionsect;mittet in bie 9ftsect;en unb Söc^er einraquo; bringen taffen ju fi3nnen. — SBenn bie ^ranf^eit nid)t ju gefaljrii^ ift, fo genügt e8, bort eine ^aHmitd) auftragen ju taffen; oft lägt man ber Äatf'mUdj Sarbolfanre ober S^forialf jufe^en. Senn man nidjt bie fdjwaräen gkcfe freuet, fo laffe man iljr eine Sefprengung mit 5Permanganat ooraufgeljen. Set ben dauern auö ro^en Sacffteinen genügt cbenfo ein 2tntcurf ober ein 2lntoei|en nad^ boraufgegangener beäinficirenber Ibtoafcfjung; bei gtafirten Steinen mnfj biefe Ibtoafc^ung genügen; man raquo;ertcenbet baju eine aßaüf^e Sauge mit Sarbotfaure. Sei ben auö getrodnetem 9Kift unb Se^m geftampften SKauern ift e6 immer nöt^ig, fie bor bem Slntoeifjen mit einer Sofung raquo;on (5arboI= fänre ober nod) beffer bon ro^em *Pennanganat tüchtig ju imprägntren* STOan Ijat jutoeiten geraten, biefe SKauern mit Steinfo^Ient^eer ju beftreidjen; toenn man tyn rafd) trodnen taffen fann, fo ift eä ein einfaches, oort^ettljaftelaquo; unb fixerelaquo; Wittd; balaquo; ^olstoer!, toelc^elaquo; getoö^nüc^ einen SE^eil biefer Stauern bifbet, mu| ebenfalls bamit be= ftrtd^en ioerben; man !ann e8 Borger noc^ mit einer Söfung raquo;on (Sarbotfaure ober ^ßermanganat imprägniren. reg;ie SKauern au8 Srettern muffen wie anbereä Jpofätoer! betjanbelt raquo;erben. reg;^8, mit (Sarbot toaffer ober einer ^ßermanganattöfung ju äRortel gemalt, wirb ju ben reg;eden nü^fic^ fein.
reg;ie gnjsbßben aulaquo; ^iegeffteineu, ^liefen, copy;rbpec^ ober @tein= mörtet toerben, toenn fie leine Stiffe Ijoben, mit einer ollotifdjett
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2)e8infectton bet SEBo^nungen u. f. traquo;.
105
cartot^attigen Sauge gefrült; biefe Sauge tcirb l^ergefteßt, inbem man eine Sallmildj gu einer Söfung ücn ^ottafc^e ober copy;obafolj unb barouf ein toenig ßarfcolfäure jufe^t; fie fann toarm fein, inbeffen nidjt ju i)d% toext fie bann bie Jpänbe be8 SlvkiterS angreifen würbe; bie Arbeit fann ntittetft einelaquo; fteifen SScfeng ober einer DuecEcnbürfte raquo;errietet raquo;erben. 2)ie gepflafterten gu^töben raquo;erben efcenfo aBge= f^ütt unb ffäter ntug bie Qürbe, raquo;ctc^e ber Sefen aus bem ^Sfiafter entfernt ^at, burdj reg;anb erfe^t raquo;erben. reg;ie gujjfcöben au6 ^(anlen raquo;erben, toenn fie in gutem äuftattb2 fi^, efcenfo te^anbelt, raquo;ie baS sect;oIäraquo;erf; raquo;enn fie raquo;erfautt finb, mug man fie boÜftänbig entfernen, raquo;erfcrennen unb erneuern; gleichzeitig mu| man ben copy;runb belaquo; gusect;= bobcnsect; umgraben, raquo;ie raquo;ir fogkidj bei ben gufjböben au8 Srbe an= geben raquo;erben. SBüdjtx 3lrt auc^ ber gufjboben ift, fo raquo;irb man gut t^itn, gro|e äRengen fodjeuben 3ßaffer8 barüber ju gießen. S)aS loc^enbe SSSaffer ift inbeffen nicf)t ein fixeres reg;eäinfectionsect;mitter, benn e8 erlattet fe^r rafd), raquo;enn man es auf gro^e fflafym auögiejjt unb ftatt 100 copy;raben ^at elaquo; bann nur noc^ 60 — 70; beffer raquo;ürben 3lnraquo;enbungen ^eijjer SBafferbäm^fe fein; biefe Ijaben 100 @rab unb me^r. — reg;ie gugböben aulaquo; Srbe muffen meljr ober raquo;eniger tief umgegraben raquo;erben, je nadj ber copy;efctyrticfyfeit ber Sranf^eit; man ^at jutteiten geraden, fo tief ^u ge^en, raquo;ie ber Urin einbringt; aber in alten Statten ift biefe Siefe jutoeilen au^erorbentttd) unb esect; raquo;ürbe tböric^t fein, fo tief gu ge^en. @etoö^n(i(^ lägt man ben Untergrunb in einer üliefe raquo;on 1 ober 2 ^Decimeter ausect;f)eben; man entfernt biefe (Srbc fogkic^, lägt fie auf bem getbe raquo;ergraben, befeuchtet barauf ben Untergrunb mit einer Söfung eon Sarbolfäure unb permanganate man Ijat auc^ fc^on oerbünnte Säuren angeraquo;onbt; am folgenben Sage lägt man auf biefen Untergrunb copy;tüde ungetöfdjten ^aÜeS, bie jur copy;rüge einer Keinen !Kug jerfi^tagen finb, raquo;erfen; man breitet barüber eine Sage frifcfyer @rbe unb Ijäuft fte mägig an. äöenn man e8 na^ biefem SScrfa^ren nöt^ig erachtet, fann man noc^ einmal mit (£arbof= raquo;affer befeuchten; allein man bcfcfyleuntgt baburd) baö 3e,:faöen be8 ^alfeö unb elaquo; ift oort^ett^aft, bag biefeä tangfam raquo;or ficfj ge^e, be= fonberS raquo;enn man 8 Sage lang einen Suftjug Ijerftetten fann; barauf fdjlägt man bie Srbe tüd)tig fejt.
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.106 B- SSeDcraMung ber burdp Seriilirmtg mit ben Sxanten jc.
3)a8 Safetoer!, bie ^ri^en, kaufen, gtmer, genfler, tyuxm 4t, f. jo. muffen forgfättig mittetft einer garten Surfte mit ö^enber Sauge crägetoafdjen raquo;erben; ^ierju toenbet man nic^t fofort bie darlaquo; totfäurc an, fonbern fccbient fi(^ berfetfcen crft na4 ber 9l6trodnung; raquo;enn man nid^t bie fcraune garbe fdjenct, fo tocnbet man für biefen •lederen ^tocd ba8 f ermanganat an. äimettm tgt;eb.arf e8 beä 16= irofjenS ober 3lb^o6eIn8; bieg ift fofonberä not^toenbig Bei bcm sect;o(j= toerf, toelc^claquo; mit Del geftridjen ift, in toel^eöi gaKe ber neue 3ln= ftric^ and) ein 3)c8infectionsect;mittct fein mirb; juioeifen fann man balaquo; ^ofjioer! mit copy;teinlo^Ienl^eer anftret^en, ber ein SeSinfection^mittet ift. SDie jur toeitcren laquo;erioenbung ju alten ^öljer muffen unmittet tar oerbrannt ioerben. iBei bem a(ä laquo;Sc^eibetoänbc bicnenben sect;otj= toerf ioirb man gut t^un, in gefährlichen gäHen baffeKe gu entfernen -nnb bie untevl;att beffelbcn kftnblicfye aKauer jn beSinficiren.
reg;aä copy;fentoer!, ioel^efl man lei^t herausnehmen fann, mitfj in einer laquo;Sc^miebe auggegü^t toerben; bieö mu| man mit ben sect;atfter= fetten, ben S^anfeln nnb Porten fieforgen. reg;a8j[entge, toalaquo; man nit^t fortnehmen fann, toie bie kaufen, ^rip^en n. f. io. fce^anbett man mit feiger cauftifdjer Sauge; e8 ift Beinahe üBerftüffig, nod^ ein 2gt;e8infectionlaquo;mittet anjutoenben. — S)ie fteinernen Grippen muffen *knfo fcefjanbctt toerben unb ^auptfäd^Iid) mit focfyenbem SBaffer.
S33ie mir fc^on erioä^nten, musect; eine reg;elaquo;infection ber Suft oor= 'aufgeben unb auf biefe oerfdiiebenen Operationen folgen. SBcnn ber gaK gefa^rli^ ift, fo kbarf e8 ber reg;e8infection mit (^for, mtne= ralifd^en Säuren unb, maS baä empfcl;len8mert^efte ift, ber 9täudgt;erung mit SarBoffäure. 3n ben übrigen gäflen genügt ein guter Suftjug; biefer ift immer notfjioenbig, um bie geud)tigfeit ju entfernen, bie •Me raquo;erfc^iebenen Operationen, toetdje mir befc^riefcen ^aben, nt^t ber* fetten mürben ju ^intertaffen.
reg;amit bie reg;esect;iitfection grünblidj gefd^c^en tonne, mug fie in Slbmefen^eit jebeä 2:t?iere8 vorgenommen merben; aber bielaquo; ift .nicfyt immer mögtid); man toirb ni^tlaquo; befto meniger ju Mauserungen mit (Sarbotfäure ober aud) jum übermanganfauren Äaü greifen fonnen; ^ ifi uns oft begegnet, uns beffen in aWi^branbfätten jn bebienen; bie eingeatmete Garbolfaure mirft bann atlaquo; $räferoattömitte{.
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#9632;
2)e8tnfectiort ber copy;ifenfca^nwagen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 107
(Sine tfjeiltoeife reg;eötnfectton einesect; StaHeS, emesect; 9Jalaquo;me8 j. 33. tft nut ftatt^aft bet gätten mit fiyem 9Stru8, niemalä in %'aUtn mit flüchtigem 3(nftecfungsect;[toff; fie toirb oft in gäüen üon Dtoljfran^eit, reg;rufe u. f. to. angeorbnet. Sftan bcrfä^rt toie oben, mit 9lnsect;naljme bev Läuterungen, toelc^e ni^t reijenb fein bürfen.
SeSiitfcction bet copy;tfenba^Jimaaeit — SS ift immer notljtoenbig, bie jum SSie^transect;^ort bieneuben 2Bagen griinbtidj ju reinigen, fie raquo;on ben (Sycrem^nten ju entleeren, fie auSjufegen, aber e8 gibt gäüe, loo man fie au^erbem beSinficiren mu|, bomit fie nicf)t ber Verbreitung irgenb einer anftetfenben ^ronfljeit bienen; man toirb biesect; auf eine beftimmte 2Beife bornet;men muffen, um anftecfenbe ^ran^eiten filler ju raquo;erlitten. Se^t entleeren bie SBefifjer tooty, bamit bie Snngen= feudje, bie 9Kau{= unb ^fauenfeucfje, ober irgenb eine anbere anfteamp;nbe Äranfljeit nic^t ju ßiete SScrtoüftungen bei ifmen anrieten, tyxm ganjen copy;tatt unb inbem fie bie Qnfenbaljn bennljen, feljen fie i^r SSie^ auf ber Steife na^ ^aris ober einer anbern großen copy;tobt in copy;efaljr. reg;ie SBagen, toetdje jtt biefen Sran^orten gebient ^aben, fe^en in bie copy;efa^r, bie Spiere ju inficiren, welche man fpäter barin raquo;erfc^icft unb man fann fo bie copy;efuub^eit ber Spiere einer ganjen copy;cgenb gefäljrben. reg;o ltraquo;ar im 3at)re 1862 bie Styftfljenfendje bei aßem nad) ber großen StuSftetfung in Sonbon gebradjten SJieb auf= getreten. — 3)er transport gefd)ie^t oft in einem Sanbe, too eine anfted'enbe Äraufljeit t)errfdjt unb obg(eid) baS Sanb aöein burd^jogen toirb, fo ift bod) eine Slnftedmtg ju furzten. 3n • Defterret^ murbe, aU man bie Verbreitung ber Sfinber^eft fürd^tete, ber SSerfe^r ber 9Jinbcie{)f)eerben auf ben getoö^ntidien SBegen unterfogt unb ber Strange ^ort foflte nur auf ber copy;fenbaijn gefc^et)en. Mein bie SBagen fönnen ein toaljrer sect;eerb ber infection unb für baS fpäter barin toerfdyidte Viel) feljr gefä^rüc^ toerben; eine grttnbnd)e iDeSinfection tft beS^alb not^toenbig. amp; gibt Sänber, too raquo;on je^t an bie 'Desect;= infection immer gteid) bei ber Steinigung ber SBagen gefc^e^en foHte; ford)e fiub Ungarn, copy;afijien, ^ßolcn, ioelc^e raquo;id Sßiüj au8 ben copy;te^en ermatten, nic^t jum reg;d)(ad)ten, fonbern e8 ju ernähren, ju mäften, eine ,3quot;* tan9 ?u begatten unb barauf nad) 2Bten unb toeiter ju raquo;erfd)iden. jDurc^ biefe äftafjregel toürbe man bie copy;efa^ren bet
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108 -B- SSe^nbfung ber burd^ SSerityrung mit ben Äranten je.
copy;nfcfylewung bei- Siinberfcft in bo8 raquo;cftltc^e (guropa er^efcli^ \gt;ex* minbern.
3m Sfa^re 1865 ^at fi^ ber internationale t^ierärstlic^e Son= gre^ in 2Bien mit biefer grage befdjäftigt unb bag bringenbe Seraquo; bürfnijj einer Regelung biefer SSer^ättniffe anerfannt; Oefterreic^ ^atte fc^on burd) eine SSerorbnung bom Octofier 1852, bie copy;djioeij burc^ einen 33efc^(usect; oon 1853 3Wagregetn in biefem copy;inne ergriffen, bie 35eSinfection für getoiffe %'dUt unb eine regelmägtge Steinigung für immer angeorbnet. 3e|t fcefte^en Stegutatiöe für 93aiern, S3aben, fo toie für ben ganjen 33unb belaquo; korbenlaquo;; in granfreic^ fjaku toir nichts ber Slrt unb bennod) würbe esect; not^toenbiger fein, als anbersect;= too, toeil unfere @efeüfd)aften fein 6efonbereg SKaterial für ben 3Sielj= transport ^aten.*)
SBaS bie anäutoenbenbcn äJfittel Betrifft, fo muffen fte raquo;erfdjieben
fein, jenad)bem man in toeitem Umfange raquo;orsugeljen ^at ober nac^*
bem e8 fic^ um einen einjetnen ^aß ^anbett; im erftern ^aHe ift
ber (Sparfantfeit toegen eine teicf)te unb fc^neöe StuSfü^rung, untefcfeabet
einer genügenben SBirtung, erforberft^. S)ie teilte unb fc^nette 3Iusect;=
fü^rung ift ioo^I ju Beamten, toenn man weifj, ba| auf bem iBaljnraquo;
^ofe ju ^(oribsect;borf 6ei 3Bien oft 2 — 500 2ßaggonsect; in 24 ober
36 (Btuuben ju reinigen unb ju besinficiren finb, benn biefelten
muffen fo fc^netl toie möglid) äurüdgefd)idt toerben, um eine SSer=
fperrung ju raquo;erl)inbern unb befonberö um nis^t eine unnötige ?age=
rung ju ityafykn. 2)te SBaggonS führen in ber 9?ac^t raquo;om copy;onn=
afcenb jum Sonntag biefem 33a^n^ofe 2—4000 reg;tüd 9Sie^ ju, baö
raquo;on Semfcerg, copy;ro^marbein, Slrab, Jemegtoar, 33afiad^ u. f. to. ^er=
!ommt, bieg ift ^o(nifd)esect;, foboüf^eä, ungarifdjeg 35ie^, toeic^eö faft
immer ber SRinber^eft oerbäd)tig unb oft fdjon oon biefer fdirecfiictyen
Äranf^eit tefaüen ift. SfJüßer Ijat lange gut bie S)eSinfection in
g(oriblaquo;borf fceauffid^tigt unb bem (Songrefj in Sien erüärt, basect; fie
gut unb jioedmäfjig raquo;orgenommen werbe. reg;ic i5[terreicsect;ifd)en SBer=
orbnungen fd)rei6en eine erfte SuStoafdjung ber 2Baggonsect; mit feigem
*) reg;ie beutfd^en JRcic^Sgefe^e über Seäinfection ber (Sifen6a^nraquo;25ie^tron8= fortloagen Befinben fid^ im Wn^ange.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 2)er UeBerf.
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SeSinfection bet (gtftnfia^moogen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 109
Staffer, eine jtoette mit ^ei^er Sauge mtb enblic^ eine gute Süftung raquo;or. 35iefe SSerfa^rungSweife ift auc^ toon bem Songre^ 1865 em= ^fo^Ien werben, ofcgteic^ copy;ertad^ erMart Ijat, basect; er Hntoenbung ^ei^er SBafferbämpfe raquo;orsie^en toürbe, toeil man baburdj auf bie gladden ber SBänbe mit 100 copy;raben einwirlen nritrbe. 9Kan toürbe gut t^un, bem fodjenben SBaffer ro^eä ü6ermanganfauresect; Äa(i jujufe^en; wenn man ben gujjfcoben bamit anf^ioarjt, fo fd^abet ba8 nic^t; er teürbe öon einer SBafdjung mit Sauge biäpenfiren; bag SRanganoy^b, nod-c^eS fid^ bilbet, würbe jur Sonferoation be8 sect;otje8 Beitragen unb man würbe nidjt ba8 Del entfernen, mit welkem basect; sect;o(j imprägnirt ift unb wetdjelaquo; fettfi ba8 sect;oIj öerljinbert, ben 3lnftecfungsect;ftoff ja abfortiren.
Sn ben gewöhnlichen gaUen, jumat wenn man leinen gur ?luf= tio^me be8 ^ei^en SBafferä geeigneten großen Reffet ^at, mu^ man gu bem reg;ampf einer Socomotibe greifen. 3n einem fcefonberen gaHe, wo SBaggbnlaquo; jum Transporte tungenfeuc^efranter Spiere gebient Ratten, t)a6e id^ bie copy;efcttfäaft beauftragt, auf Soften beS SSerfenberä eine 9täud^erung mit ßarbotfäure in 35er6inbung mit SBafferbampf raquo;orneljmen ju laffen. Sine Socomotioe lieferte ben SDampf; eine lange Sichre Bon ^autfd^uf in SBerbinbung mit bem SBeljättnijj ber copy;arbotfäure, biente jur Slnwenbung ber kämpfe, wcWje man in aßen gdfen unb copy;palten ber äBaggonä einbringen faffen lonnte. reg;a8 (5^Ior wirb fetten ju biefen reg;csect;infectionen nü^üd^ fein, weit ti bie äRctaüe angreift; ber Sifemntriot, oon ^ßerofino empfohlen, ift nid^t wirifam genijg uub idj würbe i^m immer baö ^Jermanganat oorjie^en, welc^eg 6ei ben gujjfcoben nac^ ber erften SBafdfjung anjuwenben ift, wet^e bie Sycremente entfernt ^at. — (Sine gute Süftung ber 3Baggon8, bie gänjtidfj geöffnet fein muffen, wirb eine nü^tic^e unb fetfcft uner= tägtid^e Srgänjung fein bei jeber Steinigung unb befonberä bei ber 3)eäinfection. S)iefe Süftung wirb befonbersect; erteietytert, wenn ber SBaggon nad^ bem ^ßrobnctionSorte ber J^iere leer jurüdffeljrt.
@8 brauet !aum erwähnt ju werben, basect; man aud^ bie SSerraquo; wenbung be8 aus ben SEBaggonS, welche jum Transporte franfen SJie^eä gebient ^aben, !ommenben SDtiflelaquo; beauffid^tigen mug, bag man für Reinigung unb S)elaquo;infection ber Sßrüden, bie jum (Sintreißen
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HO B. Se^cmbhtng ber burtty SSerityrung mit ben Sranlen tc.
bienen, foicte ber Sc^oufetn unb Sßefen forgen mug, bag bie 3Ken= f^en be8 3u9e8 le^ft, toeldje bei bent ßintaben unb 9luölaben ber S^iete befc^äfttgt toaren, fid) getotffen SSorfic^tSmagregefn untevtcerfen muffen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;*
3)er ttitex-ärjtüc^e ßongreg in SSien unb barauf ber Songref ber Styerfdju^öereine in 3üri^ ^aben bie gorberung gefteHt, bag btefe jDesect;infection immer unter Sluffic^t eines Sljierarjteä gefc^e^en miiffe, toel^er bie 2lrt ber reg;esect;infcction anjuorbnen unb nadj ber Statur beö SlnftedungSftoffeä in luöfüljrung ju bringen ^aben toürbe. — reg;S raquo;erfte^t fid), bajj biefe 3Ka|rege(n ebenfaKS bei ber Seginfection ber laquo;Skiffe anäutocnben finb, toetdje bie Spiere nad) (Sngtanb ober irgenb einer anbern SScftimmung geführt ^aben; allein SKangellaquo; ber Sompetenj toerbe tc^ nid)t in bie (Si^efl^eiten ber f^ecieöen 3Ser= fa^rungsect;raquo;eifc eingeben.
3n Ermangelung jeber 5Serorbnung ^at ber SSefi^er, toeWjer eine anftedenbe Äranff)ett fürchtet, balaquo; Stecht, bei ber Slbfenbung bie SDeSinfection be8 SBagenS ju forbern, bie notljiDcnbig auf feine Äofteu erfolgen mug; babei mug er ficfy mit ben SSerioattungäbeamten raquo;erlaquo; ftänbigen unb bafür forgen, bag bie SJUttel, loelcfye er antocnbet, ni^t ba8 äRatertat befc^äbigen; er mug bie SluSfü^rung belaquo; SSerfaljrenä-übertoac^en.
ScSinfection Her (Ucfdjim, Werten laquo;. f. to.
Ute copy;efdjirre, welche bie franfen Spiere bei ber Streit getragen Ijaben, bie reg;ecfen, toeldie fie gegen biegen unb Ääfte f^ü^ten, bie fuljgefdiirre, balaquo; Settjeug belaquo; copy;eftnbelaquo;, ioetc^elaquo; im copy;taöe too^nte, muffen beSinficirt toerben. !Die copy;cgenftänbe oon geringem SBert^e muffen berbrannt ober raquo;ergraben loerben; basect; ?einenjeug mug in fodjenbem SBaffer eingetoeid^t, tooßene reg;ad)en muffen einfach in'nic^t alfatifcfyem SBaffer gefocamp;t, Seberfac^en einer SlbJBofdjung mit fauftifc^er Sauge (^ßottaf^e ober copy;obafatj unb SaH) mittefft einer Surfte unterraquo; ioorfen unb fobann nadj ber Srodnung eingeölt raquo;erben. @8 ifi gut, bem Del meljr ober toeniger ^l^en^Ifäure jujufe^en; teuere bringt tief in ba8 Seber hinein. %üx bie copy;efdjirre raquo;on ladirtem Seber toirb
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SeSinfecticn belaquo; SBafferS.
Ill
eine einfache 3lbiDa[c^ung mit copy;eifentoaffer genügen; eiferne copy;egen-ftänbe muffen, toenn man fie herausnehmen !ann, ausgeglüht, fonfl aber mit lauftifc^er Sauge gereinigt unb eingefcfjmiert raquo;erben.
2)esect;infccttott bcsect; SBaffcvS.
Sue 9?atur belaquo; SBafferö ift ougerorbentti^ tjerf^ieben unb feljr oft finbet e8 fic^ üerborben ober ungefunb; toir ^aben un8 ^ier nid^t-bei ben SSerunreinigungcn bnr^ mineratifc^e (Stoffe ober getoityntidje reg;afe aufju^alten, ebenfo raquo;enig bei ben SSernnreinigungen, loel^e ju= raquo;seifen bie Seitungärö^ren raquo;crurfadjen. 3ßir ^aben ^ier nur raquo;on ben SSerunreinigungen ju reben, toelcfje eine infection herbeiführen fönnen unb folglich raquo;on benjenigeu, teethe raquo;erantafjt fmb burdj bie @egen= toart organiser laquo;Stoffe; biefe Verunreinigungen finb feiten genug in ben QueHtoaffern, im glufjwaffer unb in ben SBäffern tiefer Srunnen, häufig bagegen im Staffer ber copy;fternen, flayer SBrunnen unb be=-fonbersect; in ben Seen.
9Man trifft im SBafferoft ^ampignonlaquo; (3)iatomaceen), 3ta= fnforien (aJJonaben, 35o(raquo;oy, SSorticeöcn, sect;i$oftrifen u. f. to.), 2lnne= üben (SBtuteget, ^ajaben),- Surbeöarien (^emerten, SlKefoftomen), 9to= tatoren, mc^r jufammengefe^te Spiere, toie reg;ap^nieen, Simnabieen unb anbere glieberfufjige (Sruftaceen; enblid) copy;araafen, Saroen son Sgt;i^= tercn n. f. to. S)iefe ocrfc^iebenen Spiere !önnen in bem Körper ber Spiere, toetc^e fie mit bem copy;etran! öerfd^Iuden, nidjt teben unb toerben feine ^arafiten, toie man jutoeilen im gemeinen Seben glaubt; aber i^re copy;egentoart geigt immer ein raquo;erborbeneä unb gefa)jr(icl)csect; SBaffer an (S: SBebl). Snbeffen gibt eS ^arafiten, toelc^e mit bem SBajfer aufgenommen toerben; bielaquo; gefegt bei bem gemeinen S^nltourm, toetc^en man jutoeilen eine ganje Sebölferung raquo;er^eeren gefe^en Ijat; burt^ balaquo; 3Baffer nehmen bie Schafe and) fe^r ^äuftg bie Seberegeln auf; burc^ bie 9Sief)tran!en oerbreiten fic^ oiete Sc^maro^er ber It^mungöorgane (Colin), oicßei(f|t ber gröjjte S^eil ber S|3ultoürmer unb fclbft ber copy;ingetoeibetoürmer.
Sine Slrt ber Stufection, bereit Srtoät;nung fe^r toidjtig ift, toirb-raquo;eranlagt burc^ bie copy;egentoart unenbfic^ Heiner, laum burc^ baraquo; 9Kifrolaquo;fo^ fic^tbarer SSefen unb befonberlaquo; Äeime t^^öfer ^ranl=
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112 B. SJe^anMmtg ber burd^ Serityrung mit ben Äianlcn k,
Reiten, toelc^e ftc^ bur^ Infiltrationen an8 3l6tritt8gru6en nnb 3auc^e= graben raquo;erbreiten, copy;djon Saucifi befd^ricb biefe infection be3 SBafferS fotco^t in ben (raquo;täbten toie in ben S)orfern; ober toa^renb einiger 3eit ^at man pliiljüc^ biefe önfectionStDetfe an8 bent copy;efic^t toerloren, bie bennodj i^re au^erorbentfi(|e SBtcbtigteit ^at; man !ommt je^t jDan! ber arbeiten raquo;on ^ettenfofer, Slif^, Sangbein, SStrd^oraquo;, copy;ontiS^ l^eim u. f. to. barauf jurücf. Unfcre trinfbaren SBaffer toerben tagli^ ungefunber, reiser an Nitraten unb organifdjen ^ßrobucten unb leiften ben epibemifc^en ^ranf^eiten SBorfcfjub (9ii^). 3)er Mmfä inpctrt ben Srbboben ober raquo;icfme^r ben Untergrunb mit feinen Sycrementen, feinen Äüdjenftäffern u. f. to., mit organifdjen Stoffen, Welche nid^t jtoedmä^ig abgeleitet ober jerftort raquo;erben.
(S^eüreul erHärt bie infection besect; SBafferg in bem SBafferbeden raquo;on ^Jarilaquo; bnrdj bie SSilbnng affalifc^er (Sc^iDefefoerbinbungen, toeldje überaÜ ftottfinbet, too fc^wefelfaure SMatien fic^ in Serü^rnng mit einer orgamfcljen 9Katcvic befinben, in einem ber ?nft beraubten SBaffer; ber reg;t)p8 be8 SBafferS unb bie organif^en laquo;Stoffe ber reg;etritnsect; tragen, inbcm fie in ben Srbboben einbringen, ebenfalls burc^ (Srjengung be8 copy;c^toefeltoafferftoffS, jur infection raquo;on ^ari8 unb anberer großer copy;täbte bei.
(£8 ift nidjt immer leidjt, biefe raquo;erfc^tebenen ÜSernnreinigungen be8 SBafferlaquo; ju erlennen. 3)te (^emifc^en 3Jeactionen bilben ba8 fit^erfte 2Wittef, bie organif^en Materien ju erfennen unb man fann nic^t immer burdj ben copy;eruc^ ein mit fauügen copy;toffen betabeneä 333affer erfennen; ^ßettenfofer, copy;noto, Serfc^ ^aben betoiefen, bafj bie SBäffer, felbft wenn fie mit au8 Äloafen unb Satrinen ^errü^renben copy;toffen imprägnirt finb, baburdj nit^tS enthalten, toaö für ben @e= f^maef unb copy;erut^ toaljrneljmbar ift.
jßie gittration ift ein sect;auptmittel jur reg;e8infection be8 SBaffersect;; fie gef^ie^t burc^ meljr ober toeniger fernen copy;anb, burdj poröfe (Srb= arten, burc^ feljr finnreic^e (Sinrit^tungen, raquo;on benen einige tronSlaquo; portabel finb. copy;ie ift anjutoenben bei SBäffern, bie mit anitnaUfdjen copy;toffen, mit barin fuöpenbirten copy;rbarten raquo;erunreinigt finb, aber fie Ijält nic^t bie organif^en copy;toffe jurüd, welche am gefä^rüc^ften finb; bieg SSerfaljren entjie^t bem SBaffer bie Suft unb bie bartn aufgelaquo;
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reg;eämfectton ber SJa^rungStntttel, belaquo; copy;tropes u. f. to.
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löftc ^o^tenfäure (SoHe^) unb mac^t e8 gefdjmad:,tosect;, ba^cr ba8 S8e= bürfntg, c8 mit Suft in 33eriif)vung ju Bringen.
Wtan ^at jutoeitcn angeraten, Sohlen in ba8 Sßaffer jtt toerraquo; fen, gtü^ienbe ^o^Ien barin ju lüften; man conftrnirt je^t fogar fe^r gro^e filter bon Äosect;(e, icetc^e raquo;iel Söoffer (tefevn fönnen; a6er bie giltration über getoöljnlidje Äo^Ie entfernt nifyt immer bie organifdjen Stoffe, wie Soudjarbat unb reg;ucommnn im Qdfyvt 1839 gejeigt ^afeen, inbem fie ein feljr ftinfenbeS copy;um^fttiaffer fiftrirten. Sftan Befreit ein Söaffer bon feinen organifcfjen (Stoffen nur mittetft Sljicrfoljfe, roie ^ranftanb unb Set^ebl^ 6etoiefen ^a6en.
2lnbere fagen, basect; nur burdgt; So^en bie organif^en Meinte fieser jerftört toerben unb Bei efnbemifdjen Äranf^eiten ift oft geraten toorbeu, basect; Söaffer fod^en gu laffen; burd; biefelaquo; SBerfa^ren berliert eS inbeffen feinen copy;efdjmad unb man greift nicamp;t gern 31t bemfetten.
(Sin afteS nnb im Orient f)äuftg angeteaubteä 3Serfa^ren (Sesfdj) ift ber 3ufa^ eine8 Bittern ober aromatif^en Stoffes; allein bieg ift ein ungenügenbeS SRittel; baffelBe ift ber %aü Bei ,3ufa£ eines copy;afjeS ober einer Saure. Sie Slbftringentien, unb BefonberS ber Slfaun, finb nü^tic^er, toeit fie meljre organifÄe SuBftonjen nteberfplagen, aBer i^re 3Bir!ung ift ungenügenb unb fie geBen bem SBaffer einen unangenehmen copy;efc^mad. reg;aS d^tor fann nic^t ba^u bienen, ein SBaffer jn beäinftctren, toefc^eS man trinfeiKlmujj^unb elaquo; giBt fein BeffereS jDeginfectionSmittef, atlaquo; basect; üBermanganfaure. Äati. 9Kan fe^t bem 2Baffer eine Söfung beffelBen gu Bilaquo; elaquo; eine rötpe^e garBe annimmt; mau mujj Beftänbig umrühren; für Heine Quantitäten SBaffer genügen einige tropfen be8 SDHttelS unb ein^itetnerj UeBerfdju^ be8 SafjeS !ann ber copy;efunb^ett toeber fdjaben, noc^ bem SBaffer einen fdjledjten copy;efc^mad geBen. 3m Sommer giBt tin Heiner ,3ufafc raquo;ott lt;Sa{)3eterfäure bem SBaffer eine angenehme 5rifcf?e, toelc^e unfere ST^iere nic^t fdjeuen.
JDcSittfcction amp;cr 9lii^rmigsect;mittcljbcsect; Stroms u. f. to.
reg;ie toerfc^iebenen 9?a^runggmittet be8 SKenfdjen unb ber Spiere raquo;erben leicht genug Urfac^en ber 3nfection. ^nlDeiten ift ein gkifdj raquo;on Jrid^incn, ginnen ober anbern sect;e(mint^en inficirt, wetd^e ft^
3unbclraquo;gicmming.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;a
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114 B. SSeljanMung bev burc^ SBerü^rung mit ben Äranlen jc.
mittljeUen fonneit, toenn e8 nic^t border gefoc^t toor. 3lu(^ mug bie8 ^oc^en tange genug gebauert fiakn, bamtt basect; 3nnere ber copy;tiicfe mi} eine 5lein)5eratur con 70-—85 @rab erreiche. ,3quot;-toeiten ftnb e8 ^ftanäüc^e (sdjmarofeer, wef^e ba8 SSrot, bie gutterlaquo; ftoffe bebeden unb bann finbet man gletcf^citig getoiffe son SDfcgmn Befd)rie6ene t^ierifc^e copy;djmaro^er. Unter ben erfteren finben totr ben SRoft, ben SSranb, bag SOtutterforn, ben copy;dämmet; unter ben anbern bie Dribatiben, bte copy;amafen unb raquo;erfefytebene SJfitben; bie erfteren föunen öerfdnebene miaSraatifc^e 3nfecttonen herbeiführen, raquo;etd^e totr erörtert I)abcu; bie anbern berfdjiebene ^)autfranf^eiten. — 3lIIein bamit ftnb bie S3cbingungen noc^ nic^t erfd^ityft, unter toetd^en ba0 gutter eine Itrfadje ber infection merben faun; sect;eu, lüefc^eS über einem (StaEe liegt, in tDeId)em bie Sungenfeudje ge^errfd^t ^at, ift leiber geeignet, mit Sßirusect; burc^brungen ju fein unb bie Sranfljeit fibertragen ju fönnen, fetbft nad) einer feljr langen gt;$dt (me^re SWonate nad; gürftenberg); baffelbe ift ber %aä id sect;ieu raquo;on Stätten, bte mit ber 9ftnber^eft, ber McmU unb flauen=reg;eud)e infictrt ftnb; ebenfo ift esect; mit bent copy;trol). 3n le^terer sect;iufi(^t ^aben lieberlaquo; tretbungen ftattgefunben; man ^at angenommen, bag bie 9iinberpe|t im Sa^re 1867 in 9tljeinpreugen burc^ Strolj eingefd)teppt fei, in toetc^eg Sßäume raquo;erfadt toaren; biefe ^Inna^me ift inbeffen nidjt be= ioiefen ioorben; e8 ift ba^er unri^tig, bag man bie Einführung atteS copy;tro^esect; raquo;erboten ^at, toe(c^esect; au8 einem oerbad^tigen Sanbe fommt, felbft wenn esect; jur 93er^adung in ^orjeffanliften ober reg;tasect;ftften ge= bient Ijat, toag äugerft t(;ört(^t ift. £)ie reg;eginfection beS burc^ ?luS= bünftungen tranfeit SSiefieö oerunreinigten gutters ober copy;troljeS ijl nid)t leicbt; man mügte e8 ftreng genommen mit feigen reg;ämffen,. einem tüchtigen feigen Suftjuge burdjjie^en laffen; allein bieg toürbe groge laquo;sc^toierigfetten fabelt unb eg ift am beften, eg an Ort unb copy;tette raquo;erbrausen ju laffen mit gieren, tüeld)e nii^t für bie 6c= treffenbe ^raufljeit empfangüdj finb, j. 33. mit ^ferben. Keinen SBieberföuern. 9Kan !ann eg auc^ njä^renb mehrerer Stage ber Sonne augfe^en ober nodj beffer bem St^au.
33ie burc^ ßr^ptogamen ober tfjierifd^e copy;c^maro^er raquo;erborbenen S'Ja^runggmittel tonnen nic^t raquo;ottftänbig beginficirt raquo;erben; man tann.
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reg;i6t eg eine toorteugenbe SeSinfectton?
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fie toot;I auSfcf)ütte(n, afccr man veinigt fte fcamit ni^t fcöffig. Man muf bie guttevmittel nuv raquo;orfi(f)tta laquo;lit ^ifee k^anbeüt; bie Cornet fönnen leidet in einem Dfen auf 100 6isect; 120 @rab erl;i^t unb bann in nod) Ijeijjem äuftanbe aerummeft tuerben; bie #9632;pffanjengefeitbe get)en mit bent copy;taufc bacon unb toenn man bie Körner in niebrigen Raufen an ber Suft liegen tä|t, fo nehmen fie toieber 85—90 % tyxiS urfprüngOctyen copy;emic^teS an.
#9632;
copy;tot csect; ctne tmrocugenbe 2)esect;infcction ?
iDfan Ijat fi^ oft gefragt, oi, wenn eine contagiöfe ober epijooraquo; tifdje ^ranftjeit in einem Sianbe Ijerrfcfyt ober eg fcebro^t, e8 nidjt ein SKittet gefce jur 3)eginfcction, urn bem Uebet raquo;orjufeeugen. reg;ic Smpirifer ermangeln md)t, eine teftätigenbe 3lntoort ju gefcen unb ber SCugenHid besect; reg;(^re(f8 fc^eint t^nen ber geeignetfte, urn biejenigen ou^juBeuten, teethe fo ungKtdtic^ finb, iljnen ju trauen. SlOgefe^en raquo;on benjenigen, toeldje ju üfcernatürKc^en unb geheimen SDfittetn il^re 3uf[u^t genommen ljatgt;en, gifct e8 eine gro^e gt;$a.% ioelc^e 2lrjneien laufen, bie feinen anbern Srfolg ^a6en, alö bie S3örfe ber aKju Iei^t= gtäufcigen Käufer ju erteiltem. @8 gifct fein aJJittel, bem man ein unfcebingteg SBertrauen juioenben fönnte nub bie £)auptfadje ijl, öor= ftdjtig ju fein unb tefonberä fid) raquo;or SInfietfung ju ^üten, ber ge= toöl;n(i^en Urfad^e ber SJerfcreitung epiäootif^er Brautzeiten, toetc^e man bie raquo;ertorgenften 2Segc ge^en fie^t. 2Benn oon biefer copy;eite bie 3lufmer!famfeit rege toirb, fo !ann man, wenn man miff, einige 9taud)ernngen mit Gif)(or ober Sarbotfäure öorne^men; aber im copy;runbe finb fie überftüffig unb mitunter betäftigt man bie Spiere unnüläer-toeife bamit. (Sine gute copy;efuub^eitgpffege, Stiftung, werben meljr 9tu|jen ^abeu (^aubner); bie Söjiere, welche fi(^ auf ber Söeibe be= fiuben, erhalten oft eine mifbere $ran%it, als bie im Stalle fteljen= ben; ebenfo ^at man beobat^tet, ba^ ein biatetifdjeg SSer^alten unb fetbft Sayirmittet (copy;(auberfafj) biefetbe SBirfung ^aben, befonberlaquo; wenn bie Wmh unb Btauenfeud;e ^errfc^t. SDtefe (Srtüägungen jeigen unö, basect; e8 feine eigenttic^e borbeugenbe reg;e8infectioti gibt.
i;
#9632;
#9632;
8*
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Sgt;e3mfection8mittel.
Pc0ittfectiott$mittef.
S)te !J)eätnfectionlaquo;mitte( ftnb ja^freic^, \d)v raquo;erfc^ieben in il^ver 3ufarainenfe^itng unb in i^ver 2Btr!nnglaquo;meife.
Sine (Kaffificatton ift liter not^cenbig. 9Kan fann fie unterraquo; Reiben in nie^anifcfgt;e, ^irfifaüf^ = ^emif^e, d^emifc^e, ^fiologifdje ober onttttitale Mittel. 9Kan fann fte einseifen in ^ßarafiticiben, Stntitnruknta, Slntimiaämatica uub 3lntiputriba. SBeber baS eine nod) balaquo; anbere biefer reg;l)ftente l^at eine tcirltid) lütffenfd)aft(idje i8e= grünbung; elaquo; wirb bte Unanneljnilidbfeit ^a6en, sa^reic^e SSBieberraquo; Rötungen ju erforbcrn.
3m S'fadifofgenben toerben toir eine ganj anbere Drbnung inne fatten. 2Bir ioerben nut ben Strcumfufen anfangen unb in erfter 9?eil)e mit ben SmponberaBUien: ber sect;i^e, ber Slectricität, bem Sidjte. 3)avauf raquo;erben folgen: bie Suft uub ba8 SBaffer, bann bie (Srörte= rung be8 laquo;Sauerftoff6; feine Sntfte^ung: basect; Djon unb bie oer= fd)iebeneraquo; £gt;j:^be: Safpeterfanre unb fa[)3eterfaure @alje, bie Gifytorraquo; fäure unb bie S^Ioroevbinbungen, bie UeBernianganfanre; barauf ba8 Qtylox mit ber copy;atjfaure unb bie aHalifdjen (5^torber6inbungen; ber Sc^ioefet mit feinen copy;aurcn unb Saljen; ber ^o^Ienftoff, bie oerfdjtebenen Slrten Sofjte unb bie organifdjen Stoffe; bie ^ro= gene (Stjeer unb beffen ^probucte, SarBotfaure unb SSenjte) bie (Sffenjen, bie Sltfo^ofarten, bie Ibftringentien (lannin ober 33itter= ftoffe mit ben lourmwibrigen Mitteln). S'Ja^ einigen SBorten ükt bie Slrfenifmittel, bie 9Ketaßfafäe, ben ^atf, toerben bie Htfalien mit ben me^r ober toeniger tauftifd^en Sangen, bte Slfc^en, ba8 Sod^fatj fommen. — 33ei jebem SKittet toerben loir bann feine Statur unb aBtrfung^loeife, feine 5Rü^Iidjfeit, äntoenbungSart unb bie (jracttf^e SSertoenbung erörtern.
(Eircumfufa. — Sm^nbcrttfitlicn.
^i^c. (Sine Temperatur oon 60deg; (GEeuttgraben) njetc^e bie Gerinnung besect; ßiloeijjelaquo; betoirlt, toirft mät^tig auf bie Sc^maro^er, bie 9Kiasect;nten unb bie SlnftedungSftoffe; fte tobtet fie unb madjt fte untotrtfam, inbeffen ntujj bie ßinioirhtng ber Temperatur raquo;äljrcnb
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sect;%.
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einiger ^eit fortbauern unb efceufo toid^ttg ift eg, fie bann auf 100deg;, b. ty. auf bie Jem^eratut beö fodjenfcen SBafferS ju bringen. SSenn biefe Temperatur raquo;on 60—100deg; troden ift, b. t). toenn man o^ine SBaffer er^t^t, finbet eine Slugtrodnung in berfefben gt;$di ftatt, icie bie Soagufation beö Sitoei^eS.
(Sug. Renault ^at jatjlreidje Unterfuc^nngen angefteKt in SSeraquo; jieliung auf biefe Temperatur öon 1000 ^rocdä i^rer Slntoenbung Bei ber SDeginfection unb ^at feftgefteKt, baß äße Präger ber 2tn= ftcdung, toenn fie ber Temperatur besect; tod)enben 2Baffersect; unterttiorfen tourben, nid?t me^r fä^ig toaren, bie ^ranffraquo;eit ju übertragen; basect; ba8 fod)enbe SCBaffer bie SBirffamteit belaquo; SlnftecfungSftoffeä jcrftört unb bag bie 9lugtroduung Bei einer getciffen Temperatur aöe 3(n= ftedungSftoffe gleichmäßig if;re anftedenben (Sigeitfd^aften berlieren mac^t (SRetjnal). „'copy;aS t'odjenbe SQäaffer unb bie Slugtrodnungquot;, fagt üfe^nat, „rraquo;ernid)ten bie Söirffamteit ber 3lnftediing8ftoffe unb Intben ausgezeichnete SRittet für bie S)esect;iufection.quot;
5Bou SSicq=b'3tät)r, Orognier, empfohlen, ift baS loe^enbe SBaffer lange jamp;eit als basect; fic^erfte SKtttet jur ^^öruttg ber 2lnftcdungg= ftoffe tetro^tet toorben. lt;amp;S tourbe ganj atigemein entoeber allein ongetoanbt ober mit anbern reg;eSinfectionlaquo;mitte(n jufantmett. S)ie SSerfadje raquo;on Sfenautt ^afcen bie aHgemcine Slufidjt Beftätigt unb bie sect;i^e wirb ie(jt aügemeiu aiS ein p^fifalifdjeg 3cvfitörmtg3nutte[ besect; SSiruS angefeljen, metdjeS beit Beften djemifc^en üWittetn ntd)t nad)= ftetit. Sei i^rer Slnloenbung muß mau tubeffen nid)t raquo;ergeffen, bag !od)enbe8 SBaffer, toenn esect; auf einen SugBoben j. 33. auSgegoffcn totrb, burd) SSerü^rung mit ber Suft unb bem ^ujJBoben merfüd) er= faltet unb bag eS bann nid)t toie ein feiger Körper öon 100 Orab, fonbern too^I nur raquo;on 60 ober 70 @rab toirft; bamtt feine antt= raquo;irutente SBirfüng gefid^ert toerbe, ift elaquo; alfo nöt^ig, feine Sintoivfung ju oerlängeru ober ju erneuern.
sect;eige SBafferbämpfe, BefonberS toenn fie unter einem ertyöfyten Suftbrud ^eroorgeBrad)t tocrßeu, tjaBen eine Temperatur raquo;on 100 copy;raben'; fie finb beu 33egicgnngen mit fodjenbem SBaffer raquo;orjulaquo; jic^en, toeit Bei tljnen nic^t ein fd^netteS copy;inten ber Temperatur ftattfinbet unb fie eine Temperatur ^aBen, Bei toefcfyer man fidjerer
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118nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;SeStnfecttcnSimttel.
ift bie luftecfunggftoffe, bte SKiaSmen unb bte copy;(^maroläev ju jerftoren.
ajtan ^at jittoeilen toon einer leeren üentjjeratur copy;efevauc^ fle= tttac^t; fo toevben eifcrne copy;egeuftänbe boi1t)ei(^after bcSiuficirt, toenn man fie in einem copy;cfymiebefeuer US pm Stot^gtü^en er^i^t.
Oft ^at man fid) and; jur reg;eäinfection ber copy;täfle ber Stammen Bebient, man ^at jutoeilen copy;olj ober em^i;renmatifd)e copy;toffe boju tenu^t, inbem man 5U ben ftarfen Stammen einen Snftjug julie^; oBer bie generggefa^r 6ei biefem copy;erfahren ift ja grc|, atlaquo; ba| man eS em))fe^(en tonnte.
(Sine Temperatur raquo;on 100deg; ift not^oenbig, um bag mit 2:ri= Ritten ober ginnen bürdete gteifd) laquo;nf^äbfid^ jn madjen; bamit f^üfeen toir un8 bor maneber infection unb raquo;ietteic^t fogar tor ber copy;d)iDinbfud)t (S^dttöan, copy;erfad;).
3)a8 foc^eubc SBaffcr ift nii^Iid) jttt DeSinfection ber copy;täfle, um bamit bie gi'pöben unb kaufen QB3Utoafd)en; wenn fein sect;inber= nisect; Beftel;t, atfaüfd)e Saugen jnjufe|en, fofl man fid) mit bem ^ei^en SBaffer nidit Begnügen; cknfo ift e8 mit ber S)esect;infection ber reg;ecfen unb @efd)irre. Tlan cr^ätt bie Temperatur im SüM ba= burd), basect; man oon gt;$dt 311 ^eit gtü^eubeä gifen ober einen gfü^en= ben copy;tein tjineimmrft. reg;al tocgetibe SBaffer, jtttocllett ben reg;ampf, mn^ man auc^ 3ur S)e6mfectiott ber (SifeuBa^niragen antoenben.
Oft beSinficirt man Äteibung^ftüde ober bag SBaffer nicht oer= tragenbe copy;ad^en, inbem man fie in einen feigen Ofen bringt.
Sie fiitUc wirft efccnfaflg beSinficirenb, toenn bie onftedenben ober anbren copy;tofie einer ^inreid)enb niebrigen Temperatur ausgefegt raquo;erben; inbeffen toei^ man ttidjtS ganj SejümmteS iitcr bie lempelaquo; ratnr, ju toetd^er man f)iuuiitcrgcl)en mug, um einelaquo; beginficirenben grfofgeg geloi^ ju fein. @g fcejieljt fogar in biefer Sejie^ung eine ou^erorbenttid^e Sefcengjäfdgt'cit; fo rceijj man, ba| copy;d)marol5er einer , Temperatur Bon — 10 Sentigraben toiberftanben fjaoen, toie Änoc^ Bei STrtdjinett Beotad^tet ^at. reg;ie SxäubemitBe belaquo; 9Jinbe8 gebetet nur im SBinter unb in ^fimaten Bon ftrenger Satte. SSiete contagiöfe ober mia8mafifd)e Sranf^eiten toerben nid)t burd) bie 3Binterfätte Ber()inbert; eg ift Betannt, basect; ber 3(nftedunggftoff ber Sitnberpeft
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erectrtcität. — iiä)t. — Sltmoy^ätif^c Suft.
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laquo;nb ber (S^afpocfen lange ^eit in gefrornem ÜKiftc ermatten ildit (sect;an6ner).
ein getciffer Sinflul bev Mitt atä reg;e8infectionämitteI, aiS bie 3tnfte(fungsect;ftoffe unb 6efonber3 bie 9Wialaquo;meit serftörenb, fann übrigens nidjt fccftritten tocrben; aüein in ber 'ißroyis tnu^ man fic^ niemals barauf certaffen uub fit^ nity ber Aalte aß reg;elaquo;in.fectioraquo;8JttltteI be= bienen moKcn. Sgt;ie Saite bringt oft einen aitgenb(tcf[id)en copy;tiüftanb ber infectiöfen gigcnfcfeaft Ijeroor, aber man ift nicfyt fieser, basect; fic nidjt jurücffe^re.
copy;Iccttitität. — reg;a man ^äufig epibemifd^e ober e^ootifefo burc^ SBintlaquo; ober SKiaSmen oeranlajjte Sranft)eiten no^ copy;eioittem aufhören fat), fo I)at man geglaubt, bajj bie @(ectricität ein reg;c8in= fectionämittel in biefen oerf^iebenen gäfleit fein müfjte; bie e(ectri= f^en (Sntfabungen oemanbeln einen 5^etl beS copy;auerftofflaquo; ber Suft in £)jon, biefe SBirfnng ift (eitbt genug ju erftaren. 2)anac^ ^at man äittoeiten electrifd)e Snttabungen antoenben Wollen, um ein üökbium gu beginficiren; aber bie tgt;crfd)iebenen oorgefebtagenen SScrfa^ren ^aben nic^t bie gertngfte SBeftättgung burd) bie ^rayilaquo; erfahren.
(äbenfo ^at man raquo;ergebcnS oerfu^t, bie Sridjinen bur^ ftarfe etectrifd^e copy;tröme ju tobten.
Stt^t. — S)a8 copy;onnenltcbt ift befanntlic^ ton einer offenbar beginfidrenben SBirfung, ioetd^e toefenttt^ oon (^emif^en ^eactionen abhängen mu^, bie eS begünftigt unb befonberlaquo; bon her Srjeugung be8 Djong. 3)a8 Sic^t wirb inbeffen nid)t aU ein reg;e8infection8= ntitte(, fonbern nur als ein Unterftfi^unglaquo;mitte( ber Suft unb ber sect;il5e betrautet.
(£8 ift befannt, basect; ?t)m^e jum Surfen fid; nur an einem bunllen unb !üt)Ien Orte gut erhält.
Sltmof^ärtfi^c Suft
$gt;ie Suft, we(d)c, ioie toir gefehlt ^aben, fidj fo (eic^t mit SSirulaquo;, 9Kia8men unb me^^itifdjeu copy;afen erfüllt, ift beffenungead)tet ein auSgeäcicfyneteS 3)eginfectionSinitteI; biefe Slgcntien, raquo;on benen fie laquo;füEt ift, finb in einem abgefdgt;toffenen SKcbium gefd^rlic^, aber in
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reg;e8infecticn8mitte(.
bei- weiten freien Sltmof^äre raquo;erkeiten fie fic^ faft ükratt unb raquo;ei-= lieren fie fid).
2gt;ie Suft toivft a(g me^anifdjelaquo; nnb aU c^emifd)elaquo; reg;esect;infection8= mittel. Um nted)onifdj ju totrjtett, raujj fie in SSeroegnng fein, in iljrev Serü^vung mit beu nmgeknben ^ör^evn erneuert tuerben; fie mujj einen 3ng ^aben, bamit tyre äBirtnng fortbaure. 2)er Snftgug entführt bie geuc^tigfeit ber Körper, ber copy;ebäube, ber copy;taEe unb ifi baburc^ con einer nü(5nd)en äBirfung; ober jugteid) raquo;ertyettt bie Suft bie Miasmen, bie 3lusect;bunftungen unb felbft bie SlnftedungSftoffe, toeld^e in einem SRebinm fd^ueben, nnb breitet fie aulaquo;; ba esect; einer getoiffen Slnja^I biefer eelemente bebarf, um eine Sirfung ^eröorjitlaquo; bringen, fo fann eine infection baburd) nid)t ftattfinben. reg;ie Suft ^at aud) eine d)eniifd)e SBirtnng blaquo;rd} ben Sauerftoff, ober btetme^t burd; balaquo; £)joii, meld)eg fie entl)ä(t; i^re copy;cgenteart mobificirt bie fauligen 3erfeijungsect;probucte unb fo entfielen an copy;teile ber feptifd/en fxo* bucte Ijöljer oj:l)birte SSerbtnbungen, bie bem Körper toeniger na^= tyeilig finb, toie ioir weiter oben erwähnt fyaien.
Man Herfahrt bei ber Süftung einelaquo; Socallaquo; fo, bajj man alle Stjüren unb genfter öffnet, um einen aityattenben Suft^ug ju 6e= toirfen unb befonberlaquo; um bie in ben üerfd)iebenen SBinMn befinblid)e Suft ju erneuern; baju ift äuWeiieit nötyig, bie (£d)eibetDänbe ber copy;taue ju entfernen, ben gutterfaften t3on ber copy;teile ju nehmen u. f. to. Um ben Sttftjttg ^erjuftellen, I;at man jutoeilen fic^ etneg Ventilatorlaquo; bebient, j. 58. einer 2lrt SBinbaiü^e; anbre Wak fud)te man eine ftarfe erfc^ütterung ber Suft burd) copy;eibe^rft^üffe ju crjeugen; auc^ fteüt man ben $?uftäng bnrd) einen copy;djornftein I;er, ben man mit einem sect;Krb oerbinben fann; in ben 3'mntern raquo;erfel^en bie Defen tiefen reg;ienft.
Man belehrt in ber reg;efunbl;eitspftege barüber, wie nüljlidj bie Süftung ber copy;täHe für bie copy;efunb^eit belaquo; SSie^elaquo; ift; fie ift elaquo; |aupt)äd)Iid), toenn irgenb eine ÄranITjeit ^errfc^t, toetd;e man furztet ober meldte fd^on eingeteert ift; in ben bewohnten copy;täffen mu^ man ter^üten, baß bie Stiftung eine Urfac^e oon grtättnngen werbe. 3tt ben Säubern, wo ein miaSmatifdjer Sinf[usect; befielt, befonberlaquo; in fumpfigen Säubern, ift bie Stiftung in gewiffen copy;tunben belaquo; Sagelaquo;
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äBaffer,
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flefäljrlid), raquo;cntgfteng toenn bie Suft ntc^t ein copy;e^ölj burdjfireidjett lonnte.
reg;te Suft felbft ift ein S)e8tnfectton8mitte(, tnbcffen totrlt fie jn tangfam unb toirb ba^er getoö^nlic^ nur jur Uuterftü^ung anbrer 3)e8mfection8tmtteI angctüanbt. reg;ie raquo;erfc^tebenen SSerfudje öon Stenauft ^afcen Betütefen, bag beim Stol^, beim iDJitjbranb, bei ben copy;djafpoden unb ber SButl) eine WuStrodnung an ber Suft burc^ 12—15 SEage bie anfiecfenbe (Sigenfc^aft ber öirutenteu Stoffe raquo;oflftänbig aufgehoben ^at unb bajj biefe bie Äran^eit burdj 3rapfung aifyt me^r überraquo; tragen fönnen. 3)abur(^ belehrte ung biefer auSgejeic^nete S^ierarjt, unb mit Ujm 9Je^naI, bog bie Suft an unb für fidf) jur reg;e8infectton ber sect;äute, ber sect;örner, ber ÄteibungSftüde bienen tann unter ber 33e= bingung, bag fie 10—15 Sage lang ber Süftung untertoorfen raquo;erben.
Söaffcr.
reg;a8 SBaffer nähert ftc^ in feiner beSinficirenben SBirfnng mer!raquo; M} berjenigen ber atmofpljarifdjen Suft; allein e8 wirft tfauptfäcfyüd) me^anifc^, inbem e8 bie 3lnfte(fuitglaquo;ftoffe üerbünnt unb entführt.
Sn biefer SSesie^ung ift ba8 Staffer fe^r nüijlic^ jur Reinigung, ber copy;egenftanbe unb e? toirb ^äufig jum Slbfpülen, 3l6icafd)en u. f. to. angetoanbt, überaü too man bie copy;rtoeidjung nii^t für^tet; benn tft-toeiten mug man e8 in groger SDfenge antoenben.
Sfnbeffen jte^t man bor, bem SSaffer pl^fü'alifd)e unb c^emifc^e (Sigenfd^aften ju raquo;erleiden, um esect; melir unmittelbar auf bie 3ln= ftedungSftoffe eiutoirlen ju laffen; baju nimmt man getoöljnlid) ^eigeg SBaffer unb man löft barin enttoeber 2llfalien, ober ßarbolfäure ober anbere reg;eäinfection8mittel auf, toeld^e raquo;ir gelegentlid) erörtern toerben; gutoeilen inbeffen löft man öon biefen SDtitteln in faltem Sßaffer auf, j. 93. basect; übermanganfaure ßali. 2)a8 9iegentoaffer toirb jutoeilen fcorgcjogen toegen feineg 9?eic^tl;um8 an copy;anerftoff unb feiner grögercn ^ein^eit raquo;on mineratifdjen copy;toffen.
Sine genügenbe SSetoäfferung fdjlagt eine beträc^tli^e 3^1 raquo;on ^ijrperd^en nieber, toeld^e bie Suft berunreinigen; fie toirtt atfo me= c^anifc^, inbem fie biefe 'jparttfeldjen am ßrbboben ober an ben 8iän= bem feft^ält; ein in ein ,3quot;ntner gefdjfeuberter SBafferftra^l, ein
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2)e8infection6mittet.
ffogenfcab, ein reg;am^fftva^, tringen btefelfee SBirfung fyxvov; ctnfle= toetcfyte unb aufgehängte SBäfdje begtnficirt efcenfaHS bte Suft. !Der Stegen tft ein anggeseic^netelaquo; reg;e8infecttongntittet, raquo;enn er öon ber 'Slatnv in Serfcinbung mit 2Öinb gefpenbet raquo;irb; ber ä)?enfdj muß i^n fe^r oft nui^av ju ma^en Wtffen; eknfo ift elaquo; mit bem S^au.
copy;alaquo; SBaffer ift bei getüiffen Läuterungen mit dtyox ober laquo;Säuren nü^Iic^, um bie S)eginfection8mitter ju fifiren.
esect; toürbe ju weit führen, bie ja^reic^cn ^ractifd)en Slntoenbungen anäufü^ren, wet^e basect; SBaffer bei ber S)esect;infection finbet; eS ifi ein unentbc^rlWjeS 3Witter für ben grfofg raquo;erf^iebener Operationen; bur^ ba8 SBaffer fann ber 5Kenf^ fic^ am fic^erften beSinficiren; eine Ibmafdjung ber verunreinigten Spiere ift ebenfo nügli*. D^ne Staffer toürbe bie reg;elaquo;mfcction ber äBo^nungen, ber copy;täUe unb ber lt;Sifen6a^niDagen unmi5g(i(^ fein.
reg;ie SSJaffer^eitmet^obe ^at ftcfi gegen oerfdjiebene 3Sfutfranfr;eiten, namenttid) gegen ben SRotljIauf ber copy;c^iocine nü^tic^ geaeigt.
Soucrftoff unb Saucvftopertlniiungcn.
Djott. — reg;8 tft na^eju erwiefen, baß ber copy;auerftoff ber Suft feine ojrtybireuben unb betebenben (Sigenfcfjaften too^I nur erwirbt, teenn er fxd) im aHotropifdjen ^uftanbe befinbet, loo man i^n mit bem Stamen „Dgonquot; 6ejei^net. 3n ber Xifat ^at ber copy;auerftoff, tote er in djemtfdjen SBerfen befc^rieben ift unb in ben Saboratorien be= reitet totrb, bei toettcnt nidjt bie toirtfomen gigenf^aften, toie ber ent= fte{)enbe ober electrize Sauerftoff, melier nic^tl anberelaquo; ift, ai% ba8 Djon (sect;oujeau).
S)alaquo; Djon toirb enfmeber burcft bie toieberljofte ginttiirfung ele!trifd)er guit!en auf bie ?uft ober auf ben copy;auerftoff erjeugt ober raquo;enn basect; reine SBaffer burd) ben copy;toff jerfefet toirb (menu bie Seiter t5on reg;o(b ober Platin finb), ober burd) bie tangfame Djijbatton besect; 'tyfysSpfjotS unb einiger anberer copy;ubftanjen, toie (Sffenjen u. f. to., an ber Suft unb bei getoöljinlidjer Temperatur; ober bur^ bie 3er= fefeung belaquo; aBafferftoff=reg;oppeIo^bS, be8 i8artum=reg;oppefo^bsect; ober be8 übermonganfauren .Kali. reg;a3 Djon eyiftirt immer, aber in raquo;erfd)iebenen 25erf;ärtiiiffen, in ber atmofp^ärifdjeu Suft; ber jum
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Ojon.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;123
Steffen fetner Quantität conftruirte Sl^arat, baö Dsonometer ober DjonoScop ift tubeffeu nidjt ganj genau. 3)te SIectricität, raquo;etdje ftd^ fceftänbig in ber Suft Ijefinbet, unb toelc^e fic^ in getoiffen ,3raquo;ifcf)en= jeiten entlabet, beteirft bie SSertoanbhmg eines S:^eillaquo; besect; copy;auerftoffä ber 2uft in Djon. Slaquo; jcfjeint, basect; im grueling unb im (Sommer fidj toä^venb belaquo; Slogelaquo; metjr Djon enttoidelt; im sect;er6fte unb im Sinter entfielt bogegen mfys ica^reub ber SRaäjt (SBoetfel).
3)a8 Djon j^eint ftimuürenbe itnb fetbft reijenbe copy;gettfi^aften 3U lja= ku, luct^e es bem G^Ior natje [teilen; es kförbert eine ftavfere @c[)leim= abfonbentng unb Bringt eine 33efd)feunigung ber 3ieftnration ^eroor; bem S3(ute Beigemengt ift feine SBirfung biefelfce, toie biejenige be8 reg;auerftoff8. 3)aä Djon oerfcinbet fi^ fd)nell mit beu 9}ftasect;men unb ben t5on öerborbenem gleifd) (;errü^rcnben ftinfenben SDfoIefüIen unb madjt bereu @erud) raquo;erfd)tüinben; elaquo; ^iubert unb öerjögert bie gäutni^. (Seine copy;egentoart in ber Suft reinigt biefe, wenn fidj organifc^e copy;uBftanjen auf bem SBege ber 3ei:le^im3 Befiuben.
copy;^önbein ^at gejetgt, bafj bie Slnfted'ungSftoffe ber copy;^tßf, ber SSarioIen, baä SiBafferftoff=reg;op|)etoyi;b nod; lange 3quot;* Wlaquo;eÖ jerfefeen, loenn fie bie gigenfe^aft I^aBen ju inficiren, bafj fie akr, toenn man fie jum Äoc^en gebraut unb untoirffam gemad)t ^at, ba8 oytjgenirte SSaffer ntdjt mef)r jerfefeeit fonnen. S)t? Sarbotfäure bringt biefefbe äBirfung auf bie InftednngSftoffe ^erbor unb entjiefyt i^nen jugleic^ bie anftedenbe gigenfdjaft unb bie (Sigenfc^aft, baö Saffer= ftoff=reg;o|5pe(o^b 311 jerfefeeu; grand t;at biefe S3erfud)e mit SJoljlnrulaquo; toieber^olt. reg;asect; burd) bie ^^fe^ung be8 3ßa|ierftoff-2)o^eIoylgt;b erjeugte Djotr tobtet ben S3iru8.
S^an toeig no(^ uid)t, ob Jtotfdjelaquo; bem 9luftreten unb 3Ser= fdjtoinben getoiffer epibemifdjer ober e^ijcottfdjer Kran^etten (Stjolera, Mani-- unb stauenraquo;copy;euc^e, copy;rippe, Snftuenja, Sum^ffran^etten) unb ber 3l6tDefenI?eit ober copy;egentoart besect; Ojonlaquo; in ber atmofp^ari= Suft ber I^eimgefudjten copy;egenben toirfli^ ein aufanimenfyang befte^e. reg;ie tserfc^iebeneu über biefen copy;egenftanb auf oerfdjiebencu copy;tetten unb raquo;on ja(;(reid}en S3eobadgt;tcrn angefteHten SSerfudje ^aben noc^ fein toefenttiAeS 9tefuttat ergeben, ot)ne ßtoti^l wegen ber Unöofl= lommen^eit ber ojonomctrifc^en Apparate; baS jobirte unb geftärlte
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124nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;SDeäinfectionämittef.
Ißapkx fann buvc^ faure copy;änq)fe unb anbete jufäßtge Stoöbünftunaen officirt tocvben.
jDaä Djon an fid) ftnbet noc^ feine Sßertoenbmtg bei bcr 2)elaquo;= infection; bennodj fpielt claquo; eine toic^tige Stolle; biete reg;u6ftanjen ^aBen nur beSinficircnbe SBirfungen, toeit fie ber SBilbung be8 Djona jtt sect;ü(fe fomnxen, toe((^e8 bann baS eigentli^e reg;elaquo;infection8mittet ift; bieg 6eo6ad)tet man 6eim ükrntanganfauren reg;ali, Bei getoiffen copy;ffenjen unb einigen ^ßt^rogenen.
2)em Djon mu^ man bie SBirtungen besect; 3l6enbtl;aitelaquo; jufdjreiku, b. i). ber 3litlaquo;[egung an bie Suft unb ben S^au: „reg;ie reg;ef^i(fgt;te ber anftecfenben Sranffjeiten belaquo; SKettf^enquot; fagt fötymi „enthält ja^trei^e Seifpiele, bie barauf tjinauglaufen ju fceioeifen, basect; bie Semoi^ner raquo;on oerpefteten Säubern ungeftraft in ber Sfadjt unter ftdj berfe!}rcn fonnten, ioenn bie Sltmofr^äre mit ben StttSbünjimtgen beä SfyatuS erfüllt tear, unb bajj fie fid; o^ne 9fa^t^ei( raquo;erunreinigter Ä(eibitngsect;ftucEe fiebienen fonnten, nacf^bem fie ber gcndjtigfeit be3 Ifcenblaquo; unb TOorgeng auggefeijt Waren.quot; — „3d) würbe nic^tquot; fügt ^ei)nal Ijinju „für bie belaquo;inficirenbe Sraft besect; Slbenbt^aueö einfielen fönnen, oBgtei^ fie Bon empfeljlengtoertfyen (Sd)riftfteBern angenommen wirb; biefe Sel^an^tung mügte (Jontrotüerfuc^en unterlaquo; fteüt raquo;erben. Sinbeffen ift e8 mijglid), beim je^igcn Staube ber SBiffenf^aft ju itjren copy;unften biefe S;ijatfad)e ber practifd^en 5ße= ctadjtung angufü^ren unb ju wiffen, ba^ ber Zfyavt balaquo; reg;d)afpoden= gift redjtseitig berni^tet, basect; eine gefunbe sect;eerbe o^ne copy;efa^r nad^ bem gKorgentftau auf inficirten Reiben fid) aufhatten !ann.quot; O^ne ber autioirnleuten Sraft beg 2lknbtt;aueg ju biet SSertraüen ju fd)enfen, führen wir an, bafj mir einige SRate gefe^en feaben, mie 33iet) Voä^renb belaquo; 2;sect;aue8 mit gieren, bie bou ber MauU unb flauenlaquo;(Seuche befallen Waren, toetben !ounte, ofme bie Srauf^eit ju erhalten; biesect; ift and) eine bon unfern laquo;Sennern ber Sßogefen gewonnene Infidjt; fie Ratten fe^r barauf, foId)e 33erü^rung wäf)renb belaquo; Stageö ju ber= meiben, aber fie geftatten fie wieber am 3tbenb.
reg;ie giuwirtuug beg 3l[6enbtl;aueg, mit Umficfyt angewanbt, bilbet alfo ein S)eginfectiongmittet, wetd^eg man in einigen lugna^mefäHen in Slnweubnug bringen fann, j. 33. wenn bie inficirten copy;egcnftänbe
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copy;ci^eterfäute, i(;re 9}cr6tnbungen unb SBeränbentngcn.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 125
ntcfjt geeignet ftnb, geicafdjen ober mit cfyemifdjen Präparaten 6e^anbe(t ju raquo;serben; bie guttermittet, ba8 reg;trof), baS ß'orn lönnen mit 33or= t^eil biefer Simcirfung ber ?uft unb beS J^aiteg unterworfen toerben.
@ol|)ctctfiJttte, t^te SJctHtttutnflCJt nnb SSctöubcrttttgcit. — copy;etoö^nfief) inirb bie im sect;anbel oorfommenbe copy;atpeterfäure ange= toanbt; [ie jeigt 36^40deg; auf ber copy;aure^SBaage unb i^re'reg;id)tigfett ifi ungefähr 1,35; fte ift audj gut oertocnbBar, toenn fie anftatt un= gefärbt ju fein, burcamp; fatpeterfaurc Kampfe gefärtt ift. reg;ie lt;BaU peterfänre ift einlaquo; ber ftärfften Dy^bationämittet; fie greift bie ÜJfe^r= jaljt ber unorganif^en Körper feijr heftig an, fie toirft noc^ ftärfer auf bie organifc^en Stoffe, loeldje fie üüeroy^birt unb geroö^inli^ geflj fär6t, namentlich copy;toffe animaüfe^en Urftmmgö; fie jerftört bie or= ganifefoe Materie, inbem fie einen geMcfyen copy;c^orf fcifbet (Xant^praquo; proteinfäure). SWit Saffer terbünnt ift i^re Sßirfung weniger ener= gifc^, aber fie toirft nod} oytybircnb. 3f)re reg;ämffe ^a6en biefelte oy^birenbe SBtrfitng; fie I;a6en bie gigrafc^aft, fic^ an ben organifdjeii me^r ober toeniger I)t;grofcopifctyen Materien anju^efteu unb ft* mit i!sect;nen ju oerbinben.
jßie reine copy;atpeterfäure toirb oft a(8 ^intrgifc^eS Sle^mittel auf bergiftete, inficirte ober oirutente ffiunben angetooubt; oerbünnt toirb fie jum SSefprengen in einem inficirten Socat benn^t; am ^äu= figften aber benuljt man fie ju falpeterfauren Läuterungen. reg;iefe Läuterungen toaren im oorigen 3a^r^unbert feljr im copy;(fitounge, too fie raquo;on SSoiffieu, copy;mitf) u. f. to empfohlen tonrben; ba8 (B)lox Ijat fie feitbem raquo;erbrängt, toeniger jebod) im SluSfanbe, aU bei un8; je^t aber ^errfc^t eine ganj offgemeine Steigung, barauf jurudjugreifen, eine Steigung, bie inbeffen gemäßigt toirb burdj bie 3lntoenbnng ber Qtarbolfäure unb besect; übermanganfauren Äati.
Um fatpeterfaure Läuterungen raquo;orjune^men, rät^ man getoö^n^ üd), copy;atpeter (100 Steile) mit concentrirter copy;d^toefelfäure (80 Sljeik) ju be(;anbe{n unb ba3 ganje gefinbe ju ertoärmcn; esect; ift raquo;iel raquo;cr= Künftiger, copy;alpeterfäure in einer f(einen gtafirten copy;^a(e ju erraquo; l^en; man (ä|t bie (Snttoidlung 8—10 copy;tunben in einem luftbidjt raquo;erf^toffenen Socale anhalten. Ttan gebraust ungefähr 150—200 copy;ramm für einen Loum raquo;on 15—20 ßubifmetern; nadj ber Lauraquo;
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126nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;SeSinfcctionämitter.
djentng tebarf e8 einer guten Lüftung; feie copy;äm^fe bei fatpeterfauren ^äi4eritng reisen ttjeniger afö basect; e^for, tefonberö Stnfanglaquo;, afcer fie finb nid^t iccniger gefäljrlicfy.
35ie fa^eterfauren Läuterungen jerftören okrpäd)tic£gt; bie or= gonifckn unb kfonberö bie animati[^cn Stoffe; fie toirfen inbeffen tcoty nur in einer etoaä fcud)ten Sttmof^äre, too bie fatpeterfauren reg;änijgt;fe fic^ mit bem SBafferbatn^f gut oermifcfien unb an il;rer dltftU cität S^eit nehmen; fie Ijaten bie Unanne^mlic^feit, bie SBänbe be8 Soca(8, ibefonberö bie ^atfmauern unb bie aKetaÜe mtäugreifen.
ÜWan l^at jutoeifen ben falpeterfauren Läuterungen i^re be8= inficivenbe, namentlid) i^ire antißtrurente ^raft ftreitig gemalt (Le^nal); fo angetoanbt, bag fie ba8 SOfebium fättigen, fceäetgen fie eine jer= ftörenbe fitäfi: auf ben SSiruS unb bie 9Kiasect;men, benn bie SWaterie, toefc^e biefe trägt, toirb jerftört; ater ju ^äuftg toenbet man nic^t genug copy;äure an ausect; gur^t, bie copy;taütoänbe ju Befc^äbigen.
reg;ie f^ccieKen 9tntoenbungen ber copy;atpeterfäure atlaquo; reg;egtnfectionsect;= mittet ftnb 6ef(|ränft genug; man fcebient ftd; %er nur ju Läu^e= rungen, um bie Suft ju beöinficiren, too fie ft^ ber animaHfdjett copy;toffe Bemäd)tigt, toefdje ficfy bort befreitet finbcn, fie jerftört unb fo bie Suft reinigt.
reg;ieS aWittet ift raquo;on Stifd) empfohlen toorben jur fc^neüen !Deä= infection ber in einem inficirten sect;aufe fcefinbtic^en (gfcremente, $ 58. in S^oterafäßen; e8 ift ein Labicatmittet, aber wenig i3ortt)ei^aft, toeil eä bie Unanne^mtidjfeit ^at, baä ÜKauertoerf, baS sect;oIj unb bie SWetaÖe ansugreifen.
Wtan gebraust e8 mitunter innerlid) 6ei t^I;öfen Äran^eiten, Bei Slutüergiffnng, Bei ber Tlauh unb Ätanenfeud)e, nac^bem man elaquo; mit einer großen Quantität SBaffer üerbünnt ^at, 4 copy;ramm auf 1 Siter ÜSaffer.
3Wan Ijat jutoeilen geraden, fatpeterfaure üBääipfe burd) S3er= yuffung besect; ^ononenpufoerS, burd; glintenf^üffe ju erseugen; in einem fleinen ?ocaI aßein antoenbBar ift bie SBirfung besect; erjeugten copy;afeö ju \$ioa$, um einen toirftid; nü^id^en copy;rfotg ju pUtii
3)a man, um bie fatpeterfauren Läuterungen anjutoenben, bie copy;itBftanj erdigen unb rühren mug, toalaquo; nidjt o^ne manche UnBe--
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S^Iorfaure. — SDfonganfäuren unb beren copy;alje.
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quemli^fett tft, fo fyat SKarcon baran gebaut, fie burcfy fatpetrtge copy;aure ju evfe^en, raquo;eldje man erjcugt, raquo;enn man (gt[en in reg;atpetcr= fäiire legt; man fcebarf in biefem gaHe me^r copy;alpeterfäure, ater bie SBirfnng musect; biefctbe fein, toeif copy;al^eterfaure raquo;or^anben ift, bie fic^ mit bev falpetrigen copy;äure öerflüc^figt unb raquo;cit fid) in SBerü^rung mit feuchten organifdjen SJfaterien toieber reg;atyeterfäure bifeet.
copy;ftlotfixitte. — SBir criüä^nen btefeä ^ör^erS nur, um einige SBorte über ba8 d)(orfaure ^ati fagen ju fönnen, raquo;elc^eö fxd) in SBerü^rnng mit orgonifdjen, namentüd) animalifc^en Stoffen langfam jerfe^t unb fie ein wenig oyi)birt; biefe oytjbircnbe SBirfung ift esect;, raquo;efdje bie raquo;ernarbenbe SBirlung auf gewiffe SBunben unb namentlich auf bie Stylen erflärt.
äHanganfäuren ttitb bmu amp;aUt. — Seit Äurjem erft fcennljt man bie Sßeriinbungen ber ÜJknganfäuren (Mn. O.3) unb Uefeer= manganfäuren (Mn. 20.7) mit ben Safen unb fd)on ^a6en fie einen feljr raquo;erbienten Stuf ertoorben.
3)asect; im beften 9tuf fte^enbe ift basect; ütermanganfaure Äa(i, ioeld^eg man im ^anbel unter ber gönn oon ftarJ raquo;iotetten (Irijftatt= nabeln antrifft; bieä reg;alj ift (eic^t ViSlity in SBaffer, e8 Üjdit bem= fetben eine feljr ^übfcamp;e raquo;iolette garbe mit; eine feljr Heine Ouantitat genügt, um einer großen SJfenge SBaffer einen ftar! purpurfarbigen copy;djein ju geben. — S)a8 übermanganfaure Patron ift fe^r feiten im ^anbet. — dagegen finbet man bort unb ju fetjr niebrigem greife ro^e8 copy;alj bon St'dli unb Patron *); e8 unterf^eibet fid) com reinen copy;alj burd) einen Ue6er[d)u| ton !auftif(^em sect;lltaü, wetdjer eg I;l)gro8co)gt;if(^ mad^t, mabrenb ba8 reine copy;atj eg nidjt ift. reg;tesect; ift eine förnige copy;ubftanj, fd)raquo;arjb(au ober braun, toeldje im SSaffer nod) löälid) ift, aber i^r eine meljr grüntid^e garbe (oon SDfangan) raquo;erleiijt, inbem e8 nur rot^ wirb (Uebermangan) burd) eine ftarfe SScrbünnung ober burt^ einen 3ufa6 ^on copy;äure. 3un^e^ Wtyt 100 copy;ramm ro^eö reg;a(j gteic^ 30 copy;ramm reines lt;SaIj ober un= gefetyr ein reg;ritte(.
*) Sas reine ^ermanganat in f(einen SryftaHcn toftet 15 grancä pro Kilogramm; baä reine copy;alj in grcBen Sr^ftatten 10 granclaquo;; ba8 @alj be8-ro^en Bali 6 groncS unb balaquo; übermanganfaure Patron 3 grauelaquo;.
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reg;e8infection8mtttc(.
I
Sgt;a8 üterttiattganfauve Salt jerfe^t [ic^ feidjt unb fd^neH in 33e* rü^rung mit ovganifctyen (Stoffen; biefe kidjte 3erfeljung ift e8, teethe, fcegtcitet raquo;on einer reg;auerftoff=@r3eugung, Ojon, ben tljera^cutifdjen SBcrtf) biefeS SatjeS fcilbet unb e8 a(8 bo8 tefte reg;e8infectionsect;tnitteI em^pe^tt. reg;nr(^ eine erfte Dy^bation raquo;ertoanbett fic^ baö KO,Mn.2 O7 in KO,Mn.03, tuetc^eg felfift Icidjt jerfe^t, beSoy^genirt wirb unb einen ^iidftanb öon 9)Jangan=^3eroyt)b=sect;ijbrat gibt, inbcnt ba8 Sati Sotjtcnfäure ober eine anbere copy;äure antrifft, um fidj bamit ju raquo;erbinben. gotgenbelaquo; ift bie Reaction: KO,Mn.207 = KO,Mn.03 MnO2 20 = 2Mn02 30.
@8 ift eine fcl;r fteine Ouantität ^ermanganat Ijinreidjenb, um in Serü^rung mit einer organifdjeu copy;ubftanj Djon, frei toerbenben copy;auerftoff ju liefern, raquo;eldjer ficft mächtigerer oyl^birenbcr (Sigcnfc()aften erfreut, aU ber getoo^nnc^e lt;3auerftoff; man conftatirt bie ^quot;f^nna bc8 ^ermanganatS burc^ ben braunen TOeberfdjfag bon ^Jeroyijb, toelc^er fid) bitbet. 3)icfcr ^ieberfrf)fag bringt bermöge feiner ganj feinen gorbe in ba8 sect;ofj, bie Seinetoanb u. f. to. ein; bieS ift oft unangenehm. SBenn man eine Grippe ober Stanfe mit ^ßermanganat toofdjen Iä|t, fo musect; man toiffen, basect; ba8 sect;oIj Bort einer tief braunen garbe bleiben toirb unb ben 33efi(3er raquo;or^er barauf aufmer!raquo; fam matten; man barf ftd) beffelben nidbt ja Sefprengungen in einem Socal bebienen, too man bie SBänbe gu befleden freuet. reg;ie8 ift übrigens bie einjige tlnannef)mlid)feit biefeS reg;eSinfcction8mittete, benn basect; 'ipermanganat ^at feinen copy;erud), feine rei3enbe copy;igenfcbaften unb fonn in feigem toie in faltent SBaffer ongetoanbt raerben. — reg;em ro^en ^ermanganat mu^ ettoag copy;alpeterfaure jugefe^t toerben, toeit eS bann mit bem Sffiaffer mefjr ^ßermanganat unb toentger SKanganat gibt; man fann audj copy;c^toefelfänre nehmen, aber feine copy;atjfänre; biefe toürbe i^r (S^tor berlieren, toetd^eg frei toerben toitrbc.
S)iefe Dyt^bation belaquo; übermanganfauren Sati ift fcief fdmeKer bei einem organifirten organif^en Körper, aU bei einem unmittetbar ifolirten ^ßrincfy; fo raquo;eränbert ftdj in 33erü^rung mit Sltfo^ot, reinem ,3uder, reg;tärfe balaquo; ^ßermanganat erft nad) längerer ßdt, toä^renb bie ^iebnction rafd^ raquo;or ftd^ geljt bei ber 93rotfrume, ber SSierbefe, bem (Sitoeig. Surc^ biefe Dytjbation jerftört ba8 ^ermanganat fcbneü
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SWanganfäuren unb beren copy;atje.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;129
ten fc^Iec^ten. copy;eruc^ unb ^ält bie anattfc^e gäutnig auf; elaquo; erfegt ten copy;auerftoff ber ?uft, beffen Slßtoefenljeit bie gäufniß raquo;er^tnbert, troden unb fauer ju toerben.
3)ag ^ermanganat totrb nur in Sßaffer aufgclöft angetoanbt^; man ntusect; bie Söfmtgen ntc^t ju concentrirt ntocfjen unb am em= ^fc^tenStoert^eftcn ift biejenige, toenn man 10 @ramm reinelaquo; copy;alj in einem S?iter SBaffer auftöft. a)er ?iquor raquo;on Sonb^, #9632;meidftn man in ber IJJljarmacie antrifft, ift eine (Solution, bie 1,60—2 copy;ramm in einem Siter SBaffer enthalt; e8 ift auc^ bie SBejeic^nung be8 ojoni= ftrten SKafferlaquo; ober be8 flüffigen OjonS ber beutfeßen 2tyo%!er.
S)alaquo; ^ßermanganat ift nü^tid^ jur reg;elaquo;infection ber ?uft unb ^auptfäcpd) tann e8 angetoanbt toerben in ben nod) betoo^nten (Stallen ober Abteilungen. 3)a8 äftittel ift am toirffamften, toenn man eine Söfung mit sect;ülfe einelaquo; mit einer Sraufe raquo;erbunbenen 33tafeba[gesect; in einem Staum aulfpriljt; toenn man bie glcdfe an ben berührten SBänben für^tet, fo ftctlt man bie glüffigfeit in mögü^ft breiten copy;efajjen auf. 3)ie organifc^cn S(emente ber Sltmo^äre, copy;taub, SJtiaSmen unb SSirnä, bie Sof)(entoafferftoff=Sßer6inbiingen, ber lt;S(|raquo;efe(= toafferftoff toerben f(f)ncll jerfe^t unb ifyre fc^äbli^e SSirfung entfernt unb jtoar um fo raquo;icl fc^neüer, je raquo;oüftänbiger bie 33erü^rung mit bem ^ermanganat fein toirb. jDurc^ bie SSerfärbung ber Germanraquo; .ganat=Söfung in ben copy;efäjsen fann man fe^r gut bie belaquo;inficirenbe SBirfung raquo;erfolgen unb bie Söfung leicht erfe^en, toenn fie nießt me^r iraudjbar ift. reg;a8 ^ßermanganat toirft anljaltenb ober toenigftenS noäi fo lange, toie oy^birenbelaquo; reg;alj raquo;or^anben ift.
QsS bient auc^ jur reg;e8infection besect; SBafferS unb toir Ijaben gefe^en, bag e8 bießei^t baS 9Kittet ift, ya bem man in tiefer sect;in= fid)t baö größte Vertrauen tjaben fann.
S)a8 ^ßermanganat ^at feinen unbeftritlenen Stufen jur copy;e^s infection ber copy;täKe, fotoo^I ber SDtauern toie ber 0upöben unb belaquo; ^oljtoer!laquo;; nidjt burd^ sect;ige raquo;eränbert bient e8 gut baju, bie SKauem raquo;on SDKaSmen ober SSiruS ju befreien unb elaquo; ift ein Mftigelaquo; 9Kitte(, nac^ ben Slbtoafd^ungen anjutoenben. 6laquo; ift ebenfo nü^Iit^ bei ber DeSinfection ber copy;ef^irre unb berjenigeu copy;toffe, bei benen man bie iraune Färbung nid^t fdjeuet. 2)a8 übermanganfoure Sott ijt trofe
Sutibetjftemminj.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; .nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 9
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130 B- Se^anbhmg ber burc^ SBetityrung mit ben fironten k.
feinelaquo; ^Jretfea jutoeiten ongetcanbt toorbcn, urn Satrinen ju bcöinft^ ctren unb ein preu^ifd^elaquo; ^Regutatiraquo; raquo;on 1867 empfieljtt e8 ganj feelaquo; fonberl far btefen copy;efcraud;. 9ttc^ mijjbiffigt biefe SSenu^ung; er glaufet, bajj, toeil ba8 -ßermanganat SlHatien enthält, eg jur SBilbung ber falpeterfauren (Salje mittotrfen unb fofgttd^ ütelnteljr jur mögttdjen infection besect; @ntnbraquo;affer8 burc^ bte Satrinen Beitragen muffe, copy;ettft teenn ca8 ßermanganat bie 33itbung ber Sfitrate erleid)terte, fo mürbe e8 baburc^ ntc^t bie fdjabridjen Sigenf^aften be8 2Bafferg eermeljren;. e8 finb nic^t bie titrate beS SBafferS. teethe gefa^rfid) finb, fonbern nte^r bie organifc^en äftaterien, beren copy;egenmart bie titrate gemöljnlaquo; lic^ raquo;erraten; in biefem tyecieHen ftaUt nun muffen biefe -Katerien jußor burc^ basect; ßermanganat jerftört toerben.
3luf einen äWift^aufen ausect;negoffen mirb eine Söfnng be8 ßer= mangannt? ben fcf;(c(^ten copy;eruc^ entfernen fönnen, menigftenä für ben äugcnMicf, allein man mu| bag SSerfo^ren mieber^olen ober anbere SDtittel anteenben; eS toirb nüljüd} fein, ben SRift ju fcebraufen, ben man aulaquo; einem inficirten copy;tafle fdjafft unb ben man auf bem gelbe unterbringen raquo;ifl.
copy;alaquo; ßermanganat ^at bie ganj fcefonbere (Sigenfdjaft, bie ^)änbe beä DperateurS ju be^inficiren, mögen fie imxä) bie Unterfudjungen bei ber 9tecro8copie ober Stnatomie oerunreinigt fein ober burdj eine c^irurgif^e D^eration an einem gefährlichen Qnbiöibuum. @8 mar im 3ta^re 1862, als Dr. ßoncuö bie fe(;r raquo;erbünnte ?i3fung be8 ßermanganatä em^fa^I jur ^^'ftörung beä ?ei(^engeruc^sect;, ber ben Rauben nadgt; ben Unterfuc^ungen anhaftet, ober wenn fie ton fauligen copy;toffen berührt morben finb; ber Srfolg ift fet)r fc^nefl unb felbfl auffaflenb. — iäS jeigt fid) aud; nütjlic^, um bie Strme ber copy;eburtö-I)elfer ju mafeben; e8 öer^inbert bie ertjfipetatöfen Eruptionen, bie oft fo gefaljrlid) finb.
118 äßunbmittet ift e8 fe^r nüljlidj, um bie SBunben f^nefl raquo;er= narben ju machen, bie raquo;om SSranbe bebro^t finb, ebenfo biejenigen, too bie Siterung ju reidjlid) unb raquo;on fc^le^ter Sefd^affen^eit ift; man raquo;ermenbet baju eine Söfung oon 1 ju 500; e8 ^at fid) au^ fe^r nü^Iidj gezeigt gegen 3lp^tt)en (Straub), gegen bie QEatarrlje (3nnbel) unb fdjehtt fogar fpeeifife^ bei ber fofliculöfen Snteritilaquo;.
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amp;)iox unb S^loralfalien.
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d^lor unb e^loralfallcn.
S)a8 S^tor gift gemö^ntic^ für ein 3)eSinfectionämittei erfter SDrbnung unb ^at fic^ ben fceften Siuf beim SßoIJe ertoorfcen; btefct 9tuf ift ettoaS übertrieben, toie raquo;ir fpäter feigen raquo;erben, aber er ift ein foldjer beim SBolfe unb auc^ ungtüdlic^erweife bei einigen Geräten, bag man glaubt, ba8 S^tor toirfe als 3)e8infectionämittet fogar in unenblic^ Heiner 2)ojtö. Säglicb tritt ber geroiffen^afte ^ßractifer bem SKipraud^ entgegen, too man aüeä getrau ju traben glaubt, toenn nur ein toenig d^lor gebraucbt würbe; man fümmert fidj toenig um baS SBie unb SBieöiel; eö toürbe nü^lic^ fein, toenn balaquo; ^publifum über ben tmrtlic^en SBert^ biefeö aJtittellaquo; aufgelldrt würbe.
Sßon copy;u^ton be ÜKorßeau angepriefen, aber fd)on raquo;or i^m im 3a^re 1765 raquo;on Sourgelat angeroanbt, ^at balaquo; (S^lor in ber ÜEljat bte (gigenf^aft, bie organif^en reg;toffe ju jerfe^en, inbem e8 fi(^ i^relaquo; SBafferftofflaquo; bemäcf)tigt, um copy;aläfäure ju bilbcn. Siuige copy;djriftraquo; fteKer beftreiten bie 2Birtung be8 (S^lorä felbft unb nehmen an, bosect; ber copy;auerftoff belaquo; SBafferä ober ber orgauifd)en Materie, frei ge= toorben bur^ bie SSerbinbung be8 S^lorä mit bem äßafferftoff, ber ju Djon wirb, berjenige fei, toelcber feurcb feine befonbere oytjbtrenbe (ginwirtung alä 3)e8infectionsect;raittel wirfe; bieä ift übrigenlaquo; eine (Sr= flärung, bei weldjer wir un8 nic^t aufhalten Wollen, benn ber @r= folg ift berfelbe in einem wie im anbern gälte.
reg;a8 copy;jtor ift raquo;on raquo;erfcfjiebener c^emifcber SSirfung, je nadjbem esect; frifcb entwtdelt ober bor längerer 3eit bereitet ift; im letzteren gaUe ift eS me^r ober weniger mit SBafferbampf öerbunben unb ^at md)t meljr bie 3Bir!ungS{'raft, wie baä trocfne frifc^ bereitete ß^lor; baä reg;a8 fc^eint au(^ in feinen (Sigenfcbaften beränberlic^ ju fein je nadj ber 33ereitung8wetfe; fo wirb baä burcb ä^f^Wß belaquo; ^od)= faljeS mittelft copy;(^wefelfaure in 33erü^rung mit SBraunftein bereitete S^lor trodner unb wirtfamer fein al8 baSjenige, weld^elaquo; man erhält burc^ bie Reaction belaquo; ^eroy^blaquo; unb ber copy;aljfäure, wirtfamer be= fonberS allaquo; balaquo;jenige, Welchelaquo; aulaquo; ber .ßerfe^ung einelaquo; GEIjloralfali burd^ eine copy;äure entfteljt.
Oft fuc^t man bei ber SSereitung belaquo; S^lorlaquo; (jur 3)elaquo;infection)
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132 B. SSe^anbfung ber burd^ Serityrung mit ben Äranten laquo;.
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jlaquo; biet copy;efc^äfte 5U bcrmctben; man toiU ben c^emifc^en SSorgang tjeretnfadjen unb babur^ raquo;erfährt man untwtHommcn; fo rät^ man fdjr oft, copy;aljfdure unb SBraunftein fa(t ju raquo;ermifc^cn, o^ne ju beraquo; fecnfen, toie fcbloa^ bte (SnttotcHung ift. ÜJJan rät^ oft, Sljlorfalf auf einem Setter ^injufteüen unb gtaufct fo eine raquo;irHic^e beginftcirenbe SBirfung ju exjeugen. 2)amit balaquo; S^Ior bon Sirfung fei, mujj e8 ioä^renb ^tnretc^enb Tanger 3quot;* angeioanbt raquo;erben, e8 musect; in bie Äör^er einbringen unb um btefe copy;imoirfung f)erooräu6ringen, bebarf man einer genügenben Ouantität.
ÜJfan fann bie beöinficirenbe SBirtung besect; dljforS aßcmat nic^t feugnen, toenn e8 fic^ um Sgt;elaquo;infection fauliger tljiertfdjer (Stoffe ^anbett. 916er man barf bielaquo; nidjt me^r fo erHären, toenn e8 fic^ um feine antibirulente SOBirfung I)anbelt; man ift ju toeit gegangen, toenn man angenommen ^at, bo^ bie anftedenben ^ranf^eiten o^ne wjfenb einen Unterfdjieb nad^ ber gintoirfung bc8 (5Ij(or8 aufhören mffen unb basect; e8 bie Inftedunggftoffe jerftöre. SBenn man, tote Dte^nat fagt, bie (sdjriftfteüer ju Statte jie^t, toetc^e bie anftedenben Äranfijeiten fce^anbett ^aben, fo finbet man ja^Ireic^e gaHe, toeldje ^egen bie nü^Ii^en SBirfungen beS d^torlaquo; jeugen. Sitten, 5ßicq= V3läijr, copy;rognier l^afeen feit Stnfang biefelaquo; 3fa^r^unbert8 bie fo fe^r gerühmten SGBirfungen be8 amp;jiox8 kftritten; bie Serfudje bou 3effen, sect;uffon, SScr^e^en, 9ieijnal, SrtoIIet, SouSquet Ijafcen betoicfcn, basect; ba8 S^Ior ben 9lnftecfung8floff ber 9{inberpeft, ber Sungenfeuc^e, ber äButlj, ber SSaccine in feiner SBeife attertrt. (Sugen Renault ift e8 ^auptfäc^fic^, ber auf bie Harfte SBetfe bargeman ^at, inbem er trorfc ne8 obeö feuchtelaquo; ß^Iorgolaquo;, S^toraßaüen auf fefte unb pfftge raquo;irutente ÜÄaterien (acuten Sßoli, ÜKiljbranb, (S6af^oden, sect;ü^ner=S^oIera) ein= toirfcn unb bie copy;iutotrfung 5 ÜRtnuten biö 6 copy;tunben anbauern lieg, bag balaquo; ^(or nic^t bie (Sigenföaft befi^t, bie 2Infte(Iung8ftoffe ju jerftören. reg;iefe ÜJfaterien flnb gefunben gieren eingeimpft toorben unb fte ^aBen getoirlt, aU ob fte iric^t mit S^tor be^anbett werben toaren. sect;aubner enblic^ crftärt, niemallaquo; gefehlt ju falben, basect; bie reg;j(orräudjerttngcn eine anfterfenbe Äran!^ctt baran Ijtnberten, t^re SSer^ecrungen fortjufe^en, unb er beftreitet ebenfalls biefem ÜWittel .bie antictrulente Stgenf^aft. — Snbeffen auf ber anbern Seite finben
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amp;)tox unb S^cralJalicii.
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totr ?ßraftifer öon nid^t geringerem SSerbtenfte, weldje Oon ber besect;= infictrenben SBtrfung be8 S^Iorä überjeugt finb; unter biefen befinben fic^ copy;elafonb, ^ertotg, sect;ering, 9Jöß, Signer, copy;c^ii^ unb ^aupt= fäc^üd^ copy;ertac^. Se^terer Ijat gonj fitrjlic^ bag 9iefu(tat ber SSer= fuc^e raquo;eröffentfi^t, toel^e er über ben SSirulaquo; be8 9to^e8, ber reg;(^af= \)odin unb belaquo; SKUjbranbeä angefteüt ^at; btefelaquo; 9iefu(tat ift bem= jentgen ber 3kr[ud)e raquo;on Renault gerabeju entgegengefe^t! @r er= Hart, basect; raquo;on trodnem S^Ior ober einer fe^r concentrirten ß^(or= (öfung, beren (Sintoirfung lange genug, einige Sühnuten bis 2 copy;tunraquo; ben, bauert, bie SDtaterien i^ren oirulenten (J^aratter fieser berlieren. aJJan fann aus aüem biefen fdjticjjen, ba| bie SBirfung be8 QtytoxS nid^t fo fi^er ift, toie man im 3lEgemeinen tooljl annehmen toitt; ba^ elaquo; in raquo;ieten gaEen anberen Se8infection8mitteIn nadjfte^t unb bag, toenn man bajn greifen toiü, man esect; nid)t ftsaren, fonbern fic^ beffetten auf foldje SBeife bebienen musect;, bag e8 eine grünblid^e SBirfung Ijaben fann.
äKan bebient ft(^ beffelben ^au^tfäc^Iic^ ju Läuterungen. gt;$a. biefem 3wetf breitet man e8 in einem SSaflon über einem Aortenraquo; beden, in ben man 3 Steile Sraunftein, 4 Steile ßodjfatj, 6 S^eüe concentrate copy;c^toefelfäure unb 4 Steile SBaffer t^ut. üDiefe SBer= ^ältniffe, au8 ben aequicaknten SSerec^nungen abgeleitet, bifferiren raquo;on bem in ben Südjern angegebenen. — 9Kan !ann and) blog baö ^ßeroy^b (1 S^eit) unb (Satäfanre (5 Steife) anroenben, aber audj in einem 93aßon unb über einem Äoljtenbeden unb nic^t !alt, ioie man eö mitunter angeraten ^at; benn bie Sntoicftung ift aläbann ju tangfam. — 3Kan tann auc^, toenn man burdjauS auf faüem SBege raquo;erfahren toitt, 1 S^eit übermanganfaureS Äati unb 6 Steile copy;aljfäure nehmen; e8 finbet bann gteid^eitig mit Giljtor eine copy;auer= fioffentteidtung ftatt, beren SGßirtnng aber für bie Sieginfection nur unbebeutenb fein tann.
£)ie Sljlorraue^crung gefc^iel)t in einem gefdjloffenen Socate unb basect; reg;efäg, in toetd^em baö @a8 entoidelt loirb, mug mijgtic^ft ^oc^ gefteüt merben toegen bc8 copy;emic^tg beg @afeö (SJi^tigteit 2,44); man mug fie 24 copy;tunben bauern taffen, toaö nid^t (eidjt ift, tocil man toöljrenb ber Oagentmidtung baS geuer ni^t gut unter^aften
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134 B- SSefjonblung ber bmä) Serityrung mit ben Äranfen :c.
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!ann; man fann jtc^ nidjt genug raquo;ov ber (JrftidnngSgefa^r in 3lcljt nehmen. (SS genügt nidjt, ben copy;erndj beä @afe8 toäljrenb 24 copy;tun= ben in einem SRebium ju erhalten, fonbetn man mujj ba8 reg;aS wä^renb ber 24 copy;tunben erneuern; nur unter biefcr Sebingung toirb tine toirftid^e 35eSinfection erfolgen.
3)ie raquo;on ben (Sdjrtftftettcrn üfcer bie SJfcnge beä jut ^eSmfection einelaquo; teftimmten Socate erforbertic^en @afe8 angegebenen 3a^en foto \ifyx abtoeic^enb. reg;o forbert, lüäljrenb bie ^reu^ifc^e SBerorbnung 250 copy;ramnt Ißeroytjb, 360 reg;afj unb 300 copy;^ttjefetfaure für einen 9taum raquo;on 3000 (Suttffujj raquo;orfc^relbt, bie ofterrcidjifdjc SSerorbnung nur 100 copy;ramm ^eroyt^b, 180 copy;alj unb 120 laquo;Säure unb sect;ertoig giebt in feiner S^erapie no^ toeniger an. 3)ie oon 9tel;na( angegebenen SSerftältniffe nöt)ern fic^ benjenigen ber ^reu^tfe^en Sßerorbnung, aöein er giebt mc^r reg;a(j unb (Säure an, toasect; einen Ueberfdjujj raquo;on Safäfäure liefern mufj, tocl^c basect; Qfylox begleitet unb basect; @aä für bie raquo;egeraquo; tabilifd^cn färben unb bie SRetaHe gefä^rtic^er mad^t. — Die SKenge be8 ju oertoenbenben S^tbrl toirb üerfdjteben fein nac^ ber !Katur be8 SSiruö, ber ju jerftoren ift, mä) bem @rabe ber ^ranf^eit, bie er öcran= IaJ5t ^at unb aud^ uad) ben Umftänben, unter benen man t$ antoenbet; esect; fann atfo in biefer SBejiefjung feine attgemeine Steget gegeben toerben unb man toirb immer lieber ju oicf ate ju tocntg antoenben muffen.
reg;te S^Iorräuc^erungen muffen ftete in einem feudjten SKebium vorgenommen toerben; man f)at jutoeifen geglaubt, jn Sßefprengungen mit (5f)(ortoaffer greifen ju fönnen, aber c8 töfen fid) nur 2 Volumen @asect; in 1 SSoütmen gfüffigfcit, toasect; ju toenig ift, unb e8 ift bann beffer, ftdgt; affalifc^er copy;^(or^fuftöfungen ju bebienen.
Die S^Ion:äud)erungen bienen jur 3!)esect;infection ber lt;Stät(e, aber fte fönnen nur bei leeren Stätten angetoanbt toerben, benn in einem Betoofmten Statte toirb man niemate baö @a$ in genügenber SDtenge enttoidefn bürfen, @sect; ift feljr nüij(id), um ein SDtebium jn beSinficiren, too ein Jeid^engeru^, eine putribe 2tusect;bünftung befielt. (Sg ift un= xtfyt, basect; man d^tor jum officietten DeStnfcctiongmittct bei ber tftinberpeft, ganj toie bei ber copy;jolera, gemalt ^at, um ebenfo bie Suft ju reinigen, toie bie ?eute, bie mit ben Traufen in Serü^rung ^etoefen ftnb; man fe^t fi(^ babur^ meljrfadjen SKipröuc^en aus.
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S^or unb (£^IoraHoIten.
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!I)te (Styoratfalien toirfcn burc^ iai amp;)iox, Wcldjclaquo; flc enthalten, ipenn man fie ju Stauc^crungen bcnu^t; burdj ba8 (Siflor unb bie Zufallen, tuenn man ftd^ i^rer ju 3litoafc^ungen bcr 5Diaucrn, beö gupobenö, bcr Arisen, kaufen u. f. to. bcbient. 3f^r raquo;so^Ifetter IßrctS unb t^re teilte Sonfcrbation machen fie ju einer fe^r em= ^fc^tenSwert^en SBaarc. 35er S^torfaß ift öorjujieljen, tocnn man fic^ beffelfcen aiS ^ßufeer ober als 2lnftrtclj in ben Stätten bcbienen raquo;ritt; im k^teren gaße nimmt man 1 ZfyU auf 12 Steile Saffcr unb trägt bie ^aßmitdj mit einem ^ßinfet auf; e8 ift nie^t ju färbten, bag ber Äatf, toclc^er an einer SJaufe cber ^ri^fe Ijaften fcteibt, ber copy;efunb^eit ber Spiere fc^aben tonne.
SKan fccbient fidj juweiten ber ^loralfaKen jur !De8infection ber sect;äute, ber sect;örner unb Stauen, afcer mit Unrest, raquo;eil bie Seytur tjiefer Körper baburdj leibet. 3^r S'ht^en ift hjefentlidjer ju ben 2Bäf(^en ber copy;toffe, besect; SeberS u. f. iu., wobei man 1 S^eit auf 20 Streite SSaffer nehmen unb für gutes 9lu8fpü(en forgcn mufj, um ben Sat! ju entfernen; 6ei SHJotte barf bieö ÜJiittet nic^t angetoanbt toerben.
SRan gebraust juweiten (S^torfatf in noc^ bewohnten Stätten, um eine geringe S^torentoicftung ju beranftatten; bieg ift jebodj eine !l)esect;infection, bereu SBirtung ganj ^pot^etif^ ift. !I)ie8 SSerfatjren toirb gewöfinti^ son ben 33efi^ern a.u$ eigenem antriebe angewaubt.
reg;te Sntgiäutc, im corigen Sfa^unbert raquo;iet gebraust, ift bei* ita^e raquo;erbrängt icorbcn burd) basect; ausect; ifyr enttoidette S^tor; fle ift raquo;on teinem toefentticfycn Stoßen; benn toenn fie bie organifdjen SKaterien angreift, fo befc^äbigt fie audj bie ÜJfetatte, bie SDtauent u. f. m.
reg;ic ijl inbejj nü^tic^ ju 33efprengungen, befonberö toenn fie etwalaquo; raquo;erbünnt ift, in einem ftinfenben SRebium, hjo 3lmmoniaf raquo;orraquo; . #9632;^anben ift unb fie ift aföbann bem Qiljtor übertegen. reg;ie toirb aud^ ju ^ Läuterungen angemanbt, mie bie reg;atpeterfäure; fie ift iljr oft laquo;orgejogen toorben, toeit fie ben SSort^eit ^at, ejtyanfibtere kämpfe %a bitben, inbem fie fidj f^neücr in ben ju beäinficirenben Socaten raquo;er= breiten. SDtan ^at i^r jutoeiten eine fpeeififd^e SBirtung gegen bie laquo;^^öfen (Sfijootieen juertannt.
ÜRan fann ber öaud^e in ben Stätten Satjfäure beimifdjen, um
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136 B- SSe^onblung ber butc^ SJerit^nrng rait ben Äranfen :c.
fie loegcn Stinberpeft ober 9KtIjh-anb ju belaquo;infictven, — 2)te Sät' frrengungen rait raquo;erbiinntev (Saljfäure finb nü^iic^ in ben sect;öfen, um bie fc^äblic^en SBirfungen belaquo; copy;tauBcg toa^renb bev Sroden^eit jvt öa^inbevn.
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S^tijcfel untraquo; feine Serftlnliungett.
reg;ie Äenntai^ beö S^toefefS reic()t bilaquo; jum entfernteften Kter^ t^um ^tnauf uttb ev ift öon aücn Körpern berjenige, beffen @igcn= fcfjaften am meiftcn ftubirt unb auc^ raquo;on ben ?t(d)emiftcn unb Sfftjttoü am meiften übertvieben finb. Wifyt allein ^ßaracelfug Betrautet i^n ate ben toivftid;en geuerftoff, fonbern bie meiften 3l(djemiften machen aus i^m einen imaginäven copy;toff oon fdjtoanfenbev unb unbeftimmtev 9?atur, etoalaquo; oon 33ü^ ober (Stectrtcität an fic^ (raquo;abenb. Um fidj eine SSorfteHung oon getoiffen 9teben8arten ber atten 9lerjte ju madden, führen totr an, bag SSoer^aaoc oon fc^toefeligen Reiten ber sect;aut= I^mp^e rebet, toefc^e bnrdj bie sect;iße einer franf'en Region äertrummert toerben, beren reg;a(je in grei^eit gefegt unb raquo;on ben fcfywefdigen Sßanben befreit toerben, toetdje fie gefangen ^icttcn, balaquo; sect;aar unb bie sect;aut annagen unb sect;autfranff)eiten Ijerocrbringen. 35a{)er t)at man bie Slntoenbung besect; @d)toefcfö unb feiner S^erbinbungen immer rait: etwas copy;e^eimnijjooßem umgeben, fo bag ber 35oIfSg(aube nod) jc^t barin ein copy;efjeimnifj erfennen toitt, bag geeignet fei, bie ocrfd^iebenften Hebel gu befeitigen unb man erfennt i^n leidster als 9)tebicament ober afe !I)eäinfectioni?mittet an, cine copy;c^toefeloerbinbung ate eine ganj anbere ^u^^citung. 2)a^er fommt oljne 3toeife' bk fo gewöhnliche Stntoenbung ber lt;S(^traquo;efetb(umen, ber (Sdjtoefetfaure, ber copy;c^toefelfalbelaquo;, ber SBunbermittct gegen bie Äran^eiten ber ^flansen unb J^iere. SKan mug fagen, bag bie gefunbe (Srfaftrung in biefen SOJittetn nic^t immer baö gefunben ^at, wolaquo; bag Sßoli barin ju fe^en ftc^ einbitbete.
reg;er copy;c^wefel fetbft toixh ate jDeSinfectiongmittel wenig ange= Wanbt; man faun inbeffen feine 3tnwenbung gegen bie Äronfijeit beä Seinftodlaquo;, gegen anbre Äranf^eiten ber ^flanjen unb fetbft gegen bit Äranft)cit ber copy;eibenraupen anführen. Wan nimmt an, bag bie (copy;djwefetbhtmen ()auptfäd)ttd) burdj bie f^weftige reg;äure Wirten, welche fid; in iBerii^nmg mit ber Suft bilbct. 3n biefen gätten giebt bie
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Sie fötvefltge laquo;Säure.
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5ßrayi8 je^t ber beerte 9tc^t, toenn eg eine Zljtoxie giefct. 3lbev bie ^or^ett tft gtog bei ben ^ßerfoncn, welche t^re Schafe raquo;or ber 9iaube unb i^re sect;unbe üor ber laquo;Staupe ju fdjüfeen glauben, raquo;cntt fic copy;c^toefet [taugen in baö SSJaffer einlegen (äffen, toe(djcsect; fie faufen foßen. (S3 genügt ju totffeu, basect; baS 355affer nid^t ein einjigeS SMcfüt biefeä SKittelS auflöft, um einen 9Ka|fta6 für baS Vertrauen ju ^aben, toetc^cö ein äl)ntid)eg SWittet einflößen fann.
Sie fdjmctliflc @jtnte fc^cint ^auptfäd)(id) auf bie organifdjen copy;ubftanjen be^oy^birenb ju toirfen; fie toirft rebucirenb auf ben (Sauer= ftoff, toel^er bie Körper umgiebt unb raquo;er^inbert fo bie copy;abrangen unb bie organifc^e 3erfe^utt3-
reg;ie toirb ^auptfac^tic^ ju Ütäudjcrungen angetoanbt unb biefe: toerben baburd) bewirft, basect; man copy;d^toefet oerbrennt; man !ann ben reg;c^tücfe( in gorm eineä reg;oc^teg raquo;erbrennen ober and) if)n afö ^Julöcr auf gtüljenbe ^o^ten ober auf eine ^eige eiferne platte ftreuen; man fann bie fd)iüefUge reg;äure aud) erhalten, toeun man (copy;(^toefctfo^tenftoff in einer Sampe brennt. 3)iefe ^Dämpfe ^aben eine au^erorbentli^e Stafticität unb oerbreiten fid) ft^nett in bem ju beöinficirenben Socal^ aber fie Ijaben bie Unannc^mti^feit, bie 2ltf)mungsect;toege ju reijen unb fönnen nur in unbetoofmten reg;täC(en gebraust toerben.
3ur jDcäinfcction ber Äteibungöftüde empfo^ten finb bie copy;d^ioefet räuc^erungen in biefer sect;inficfyt ganj aügemein aufgegeben toorben; fie finb nüljüc^er für bie sect;aute, aber ebenfalls teurer a(S bie übrigen Sölct^oben. sect;öd;ftensect; fönnen fie ^ier atö Sonfcröation^SÖUttct, um eine ju fc^nclte 3^fe^ung ju oer^inbern, oerhsenbet toerben.
üDie fc^toeftige copy;äure ift ein Sonferoation^mittel, toct^eg man in ben (Bd}(ad)tereien nic^t genug benu^t, too tS befonberö im laquo;Sommer nüsect;Ii(^ ift: eö genügt, bie Dberfläc^e besect; ju conferoirenben gleifd^elaquo; mit Sdjtoefelgaö ju imprägniren; biefeö töft fidj in bem Saft be* gteifd)e8; eö entfte^t atfo um ba8 Steift ^erum eine fdjtoeflige 2(tmoS= p^äre, welche bie (Srjeugung ber gaulmg=(ä(emente raquo;er^inbert unb ju-g(eilt;^ bie fliegen abhält.
Sdjtvefligfatm uni ntttetf^ivefliofante laquo;aljc — reg;ie fc^tocfligraquo; fauren IHatien gelten in ber 3nbuftrie ate IRebucttonSmittel raquo;on oor-3ügK(^er SBirftmg unb ate gä^rung^toibrig bon augerorbentttc^er S33ir!=
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138 B. aSe^anbfung ber bur^ Serii^rung mit ben Äranlen je.
famfeit. SKan hjcnbet fie on, um ben (Scwdjcn unb ber papier* maffe ben imä) bo8 SSIet^en entftanbenen S^Iorgeruc^ ju Benehmen itnb in ben ^urf^fafcrifen unb SKfo^oifabriten wäfc^t man äße copy;ärfe unb Utenfilien mit einer Söfung raquo;on unterfc^tocfligfaurem Matron, urn jeben copy;äljrunggfeim ju entfernen. Seit langer ,3eit fhtb bie f^toeftigraquo; fanren 31H!a(ten a(8 faulnigtüibrig in Stuf gefommen unb jej^t tuerben bie Gtababer ju ben onatomifc^en SJorträgcn burc^ injection unter= f^toefligfauren Matrons confertoirt.
tyoli ^at in ber Slnna^me, basect; raquo;iek anftedfenbe Äranfljeiten nur-Fermentationen feien, geglaubt, fie mit f^toeftigfauren unb unterf(^raquo;epig= fauren copy;afjen Reiten ju fönnen. @r ^at ju fe^r auf feine Sljeorie gebaut, öon ber inbeffen einige raquo;ertljcotte S^atfad^en übrig geblieben finb; fo ift bie SBirfung ber fc^weffigfauren laquo;Safje unbeftrcitbar be= merflic^ gegen bie putribcn Iffectionen, meldte mcift aus einer fpecififdjen raquo;irufenten Urfad^e ^errü^ren. So ftnb Spiere, bie ber Se^anblung mit fdjtoeffigfauren (Satjen untertoorfen tourben, raquo;or ber gewölmliclj töbt(i(^en infection betoa^rt Joorben, meldje bie Sinjection fauligen ßtterlaquo; ober jerfe^ten SBIuteS ^eroorbringt. Semmola erHärt, ba^ ber in gaufaijj befinblid^e (Siter, bie raquo;crborbenen Nahrungsmittel in ben €ingetoeiben, ber raquo;erborbene Urin u. f. to. Vergiftungen Ijeroorbringen, gegen toeld^e bie fdjtocfKgfaurcn reg;a(äe beinahe fpecififc^ feien. (Sie lieben bie SBirfung ber abforbirten fauligen Stoffe auf unb untcrbrücfen raquo;ottftanbig bie (of'aten faußgen Sluäbünftungen, toenn man laquo;Sorge trägt für bie ört(i(*gt;e Stntoenbung be8 mittttä. Nac^ bcmfelben ^raf= tifcr finb bie 3niectionen fc^toeftigfaurcr (Satje öorpgStoeife fe^r toirfc fam unb nü^ftd) bei eitrigen Satarr^en ber sect;arnbfafe unb beim @e= bärmutterfrebä in einer getoiffen ^ßcriobe, fei elaquo; als 3)elaquo;infectiou8mitteI, fei es als 3Sorbeugung8= unb Heilmittel ber SSergiftungen, toefd^e auf bie faulige copy;ctyrung folgen. ÜJerfelbe copy;ete^rte fügt Ijinju, basect; bie reg;^^i(iS, bie 9Ki(jbranbbeu(e, bie Siterinfection unter ber (Sintoirfung fc^toefligfaurer (Satje gteid^güttig bleiben, toic bie copy;umpffieber, bie. SKafern, ber Sd^artac^, ber J^^uS u. f. to.
(SS ift merfwürbig, basect; bie unterfc^tocfligfauren Satge, toie bie fd^toefltgfauren 3l(falien, in einer ^inreic^enb ftarfen ÜJoftS (15 copy;ramm für einen sect;unb mittler copy;röfje) oom Äörper aufgenommen toerben,
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reg;ie (Sd^hKfetfäiiK. — Äo^Ienfloff unb feine SSerbtnbungen. 139
#9632;o^ne basect; trgenb eine p^ftotogifc^e SBhfung einträte; btc copy;rcuktion laquo;sirb ni^t raquo;evänbert, cfcenfo wenig bie Stefpiration; bie SD?engc M a6= gefonberten Urinä 6{ei6t biefetfce unb ba8 copy;atj fettft finbet fic^ nad^ einiger ,3eit im Urin, o^ne bajj tS merffic^ tseranbert tt)äre.
reg;ie Sdiiuefclfänre toirtt ate reg;äure unb fnnbet ganj befonberS baä Slmmoniaf ber gaulnig; concentrirt toirft fte jerftörenb auf bie organifc^en Äör^er, tDetc^c fie verbrennt, inbem fie i^nen äßaffer ent= jie^t unb ben Äoljtenftoff tIosect; legt.
#9632;äftan ^at 3utoei(en geraden, fic^ Hjm ju SBejpvengungen ju Bc bienen, nad^bem man fie gehörig üerbünnt ^afcc; inbeffen icürben bie copy;aljfäure unb bie copy;atpeterfäure öovjujie^en fein; bie copy;djteefelfäure lann nic^t gut ju Staud^erungen benu^t toerben, ifjre ^Dämpfe ^aben bie Unanne^m[id)feit, oßjufdjlüer ju fein.
jDie fetjr öerbünnte copy;c^lDefcIfäure- ^at fid^ jutceifen nüljlid) cr= lüiefen im copy;etranf bei gehnffen Slutfranf^eiten, beim Stot^Iauf ber copy;d^toeine j. S. unb bei SRUjbranbfaanfijciteu.
to^lcnftoff laquo;laquo;ö fctnc SkrfcinJmngen.
ÜDie raquo;erfdjiebcnen 9trten raquo;egetabilifc^er, mineralifd^er unb anima= Itfd^er Äo^Ie Ijaben i^ren i)?u^en bei ber !I)e8infection; fte toirten im allgemeinen als poröfe Äijrpcr, bie @afe abforbirenb, befonber^ bie ftinfenben Oafe unb bie in ber Suft ober im äBaffer fu^penbirten or= ganif^en Stoffe.
reg;tc $olitol)U toixtt totfyl nur, raquo;enn fie juraquo;ot geglüht worben ift, bamit fie feine border abforbirte Körper ober (Safe enthalte; am beften ift eä, fie gtü^enb ju machen, fie in einem berfd^toffenen @efäsect;e ju erftiefen unb Söfc^fo^ten barauö ju ma^en. Um ba8 Söaffcr ju beöinficiren, genügt eä, glü^enbe ^oljten hinein ju toerfen; um bie ?uft. ju beöinficircn, toartet man, bis fie erfattet ftnb, um fein Äof)(ciioyijb= galaquo; ju erzeugen, unb breitet fte auf platten Bon Sifenbtecfj ober biet me^r raquo;on SKetattgeioebe auä; je meljr man fte ausbreitet, fe fcfyneüer obforbiren fie. Diefefben Äo^fen fönnen toieber oertoaubt toerben, toenn man bafür forgt, bajj fte raquo;on 3quot;* ju 3quot;* 9f9fü^t toerben, um fte raquo;on bem ju reinigen, toaS fte früher abforbirt f)abcn. SWan nimmt on, bag üjre SBirfung nac^ 24 copy;tunben erfcf|ö|3ft fei; man musect; nid^t
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140 B. SBe^anblung ber bunty Serü^rung mit ben fironfen tc.
raquo;ergcffen, bag fie bie getoö^ntic^en @afe imb aut^ bte geu^ttgfeit ber 3ltmoöpt;äx-e afcforBiven. jDte ge^ufüerte ^oljfo^Ie ift nüijtt^ auf fc^tec^t Bcfc^affenen imb bvanbigen SBunben; fie ift auc^ gegen bie Äräfee.-icirffam (33aer).
Die ousijctiraiiittc laquo;tciiifoftlc, frifc^ gebrannt ober raquo;ietmc^r fvifc^ crfattet, luirft ebenfo toie bie ^oijto^fe, afcer tooty nur longfanter. lt;Bte ^at feinen reeHen 33or3ug für bie getoö^nti^e £)eäinfection be8 SQBaffer^ ober ber Suft, afcer fie ift con (Stcn^oufe jur ÜDeSinfection ber Suft. ber 2{6ftüffe empfo^ien toorben. sect;ierju conftruirte er ctjtinbrifdje copy;iefce; jtoift^en jioei (SicBe fcra^te er eine Sage Ijeijjen SoafS toon 4 bisect; 5 Zentimetern, bann eine Suftfcfyidjt unb noc^ eine Sage copy;oafö; man formte bafür, biefe (SoafS oft ju erneuern ober oietme^r fie bon 3eit ju 3eit 511 cr^iljen.
Sie Ilficrfo^tc ift unter ben ^o^en biejenige, raquo;eldje am fid^erften beöinficirt, am fccften bie ftinfenben reg;afe unb bie Sorperdjen ber ^äul= nig bcfeitigt; fie ift tS, bie grancfknb unb Setfjett^ jur gittration beö Söafferg oot^ie^en unb biefe copy;ciefjrten f)a£cn Äo^lenfifter ^erfteüen laffen, bie in Sonbon fefjr geBriiudjlid) finb.
Set 2orf, bie .^otäfäflefpäne, boö reg;tto^ unb manche poröfc organise Sufeftanjen fpie(en eine be^tnficirenbe IRoIle, loeun man fie ben in fauliger SJ^fMWJ fcefittbü^en Stoffen beimengt; mit ifjrer ab= forbirenben SBirfung erleid^tern fie bem reg;aucrftoff ber Suft ben 3uteitt..
Qk ^tjrogene, b. ^1. bie ocrfdjiebcnen bmä) ^euer erjeugten ^ro= bucte, bie ^robuctc ber trocfenen Deftiltation organiser 3)Jaterien, finb jefet in bie erfte Sfei^e ber S)eginfection8ntitte( 5U fteücn. 3feberjeit l^aben biefe (Subftanjen in ber S^ierarjneifunbe eine gro^e Stoße ge= fpielt; unfere aitcn ^ferbearjte (jaben fid) iljrer ^äufig bebient unb iljrc SSirhmgen fe^r gerühmt. jDie 2lraber matten ^äufig copy;ebrauc^ baton unb nod) jc^t bebieneu bie copy;mpirifer fic^ in öieicn ^äücn ber: cntytjreumatifdjen Dele unb beä ßrböte. 3)ie S^ierarjueünnbe, alä fie fid) äu ^bt bcS raquo;erftoffenen 3aljresect; ^eroort^at, fa^ biefe reg;ub-ftanäen bon ben SJicnfdjenarjten jicmlic^ aufgegeben unb oerüej} fie ^auptfac^Iid;, ate basect; f. g. pf)i)fio(ogifc^e 8^ftem bie Dbcr^anb ge=
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Sa8 SSenjitt.
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raquo;ann. Mein jefet teuren bte ^ierärjte ju biefer reg;affe ber 9Ket)i= catnente jurüd. Sn bem äRaage, Jraquo;ie bic S^etnie fie beffer erforf(^tf lommctt fie toieber in @unft, aber nidjt mc^ir in ber gortn, in toclc^er nnfere SSorfa^ren fie antoanbten, fonbevn ganj fo toie bie 3nbuftrie fie liefert, in einer einfacheren unb rcge(ma|tgeren SSerbinbung.
S)te Sofyl ber unmittettaren Subftanjen, toetc^e bie 2)eftiI(ation einer organifdjcn 9Äaterte liefert unb todifye fidj im S^eer ober in ben S9hittcr(ougcn finbet, ift auferorbcnttic^; in einer im So^re 1862 raquo;om S^emüer sect;offmonn in ber Snftitution rotate ber @ranb=33retogne gehaltene SSorlefung ^at bcrfefbe beren 74 ganj beftimmte aufgejät)(t, bic man au8 ber copy;teinfoljte erhält. 3)iefe (enteren finb jc^t bie toify tigften, bie am beften befannten unb biejenigen, tcel^e man ganj aE= gemein im Raubet antrifft.
SBenn man ben raquo;on ber gfaMftxtwn beä $!eu^tgafesect; ^errü^renlaquo; ben copy;teinfo^tent^eer einer erften reg;efttEation untertoirft, fo erhält man ba8 copy;teinfo^Ienöt, raquo;erfcfjieben Teic^t unb fd^toer je nacfy bem @rabe ber SDefttttation. 3m erfteren Ijerrfdjt baS SSenjin ober ^ent^gtybrür (C12 H6) raquo;or; in bem anbren finbet ftdj bte darbotfäure ober basect; ^S^enol (C12 H6 O2); balaquo; reine SBenjin foc£gt;t bei SOraquo; C, bte darbot fäure bei 188deg; C. 93eibe ^ßrobuete tjaben in ben legten 3a^ren eine .au^crorbcntlic^e SBidjtigfeit erlangt, lraquo;e(c^e unsect; nötigt, biefefben etn= ge^enber ju erörtern.
5)ttS 85claquo;ättt ift eine flücEitige gflüffigfeit, baS Sic^t ftarf bre^enb, farbfoö, bon ftarfem, bur^bringenben eigent^ümlic^en copy;eruefy, raquo;on fd^arfem Oefc^macE unb einer jDidjttgfeit raquo;on 0,85. Söaä SSenjin mu^ ft^ raquo;oII= ftänbig raquo;erftüd^tigen, in SBaffer un(ösect;(i(^ fein, fidj mit 3lt!o^oI, Sffenraquo; jen unb Oefcn raquo;ermifc^en.
3)ag SSenjin be8 sect;anbetg ift ^emift^ unrein, b. fy. e8 befielt nic^t UoS anS ^p^en^I^^brür; esect; ift gemifdjt mit einer getoiffen Slnja^t na^e raquo;erwanbter 35erbinbungen, toie Joluen, 3fy(en, Sumen, ^men; tS giebt fogar SScnjin im sect;anbef, toeläftS faft auSfdjtiefjfidj au8 biefen anbern ^oljlentoafferftoffarten jufammengefe^t ift; baö SBenjin beä ^anbete ift olfo eigentlich nur ein rectifteirteä reg;tein!o^(ertö(. SRan finbet im Raubet S3enjin, toetdjeö, toenn t8 unter 100deg; fodjt, .a(8 rein genug betrautet toerben fonn, obgletd^ cä am Siebte eine
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142 B. SBc^ianMung ber burc^ Serityrung mit ben Äranfen je.
#9632;*
Qtlhxotfy garbe annimmt unb einen unangenehmen reg;eruc^ ^at. 3lber eS giebt and) raquo;enjin, toeld^cg,. bei 130 mib fettft ISOraquo; foc^cnb, eine ju comfficivte SSerbinbung ift, al8 ba^ e8 in ber S^era^ie raquo;ertoanbt toerben Bnnte. copy;Jan barf inbeffen auc^ nicf)t bis an bie entge8en= ge)c(|lc copy;tcnje ge(;cn unb baSjentge 23cnjin als rein betrauten, mläjtS bei 80deg; fodjt, ioeif biefeö bann nod) ^o^Ienwafferftoffberbinbungen (SPro^Iät, (5aprt;£en, Oenant^(en) enttjätt, tDeIdgt;e nidjt bie (Sigen= f^often beS SSei^inlaquo; I)aben. (übcnfo finbet man im sect;anbe( unter bent tarnen „SSenjinquot; ein rcctificirteä Srbö(, toetc^cS man in ber Sljera^ie raquo;crwerfen mug.
SRan (;at im SSenjin bcfonbcre fe^r giftige 6igenfd)aften für bie niebevu Spiere erfannt unb bcfonberg für biejenigen, Weld^e afö reg;d)maro^er bei unfern sect;ausect;t()icrcn leben. S)ie Unterfudjungen toon SDtilne Sbtoarb^, fpäter bie oon atel^nal, ^aben gejeigt, bag ba8 33enjin einlaquo; ber traftigften unb f^ncHften infectentöbtenben SKittcI ift, aber nid^t bie copy;ter biefer Spiere angreift. (So ift feljr nüfyliä} jur Vertilgung ber glöfye, Saufe, Qtäm u. f. to.; eS jerftört fe^r gut ben ISermam/ffuS ber 33öget besect; sect;ü^ner^ofö, enb(id) ift e8 gegen bie Siäubc angeiuanbt toorben (@illibcrt). Sbenfo ift e8 mit (Srfofg Don mehreren S:{)ierär3ten ate Stnt^ednintitum gegen bie 33anbtoürmer beä sect;unbeg, bie DftruSfarfcen unb ben gemeinen Sputourm benutzt toorben.
Sic s^cttOlfatttc, audgt; „eaibotfaurequot;, „^mijiMito^olquot;, „^^e= nolquot; genannt, fiat benen besect; SrcöföiS ganj äl)nlid)e Sigenfdjaften. (Sbenfo toie baS 33enjin besect; ^anbete ein copy;emenge raquo;on flu^tigen ^ol;(cntt3afferftoffoerbmbungen raquo;on 80—150deg; ift, too bie SBafferftoffraquo; raquo;erbinbung beg ^(;cm;te raquo;or^errf^t, ebenfo ift bie Gtarbolfäure be8 ^anbete ein copy;emifd) raquo;on m. o. to. oji;btrten Äo^(emraquo;afferftoffraquo;er= binbungen, bie raquo;on 120 — 200deg; beftitttren, too bie darbotfäure raquo;or^errfd)t.
!5)ie reine ßarbolfaure ift bei gelüo^nfic^cr Temperatur cr^ftalli= nifc^, aber bte copy;egemoart ber ^o^entraquo;afferftoffraquo;erbinbungen unb beS SBafferg ma(^t fie teic^t flüffig. (Sie ift farblos, toenn fie rein ift; unrein nimmt fie (eidjt am Stdjte eine ^ettrotl^e garbe an; fie fc^mitjt bei 35deg; unb giebt atebann eine ölige ^(üffigfeit raquo;on einem d)arafte= tiftifdjen 9iaud)geru^ unb f^arfen copy;cfdjmad. SJidjtigfeit 1,065.
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Sie ^envlfäiire.
14S
reg;e^r tocmg (ölaquo;(t^ im Staffer (V^o). ^ *laquo; 6ar6oIfaure Uity Wamp; iiä) in aHo^olif^em SBaffer, in 3l(fot)ot, reg;a;cmn, (äffenjcn unb Detcn.
ÜJie SarMfäurc coaguKrt baS (Sitoeig unb bicfc copy;evinnung teirb nic^t raquo;cranfa^t burdj eine cinfad)e Jßevtinbung beö GntoeijseS mit ber (yarbolfäure, fonbcnt burdj bie iöitbung einelaquo; un(i5S(t^en life* minlaquo;, weil baö mit ber ßarfeolfäure raquo;crfeunbenc SBaffer afeforfeirt toirb; baö Soogulum ift feft, un(ölaquo;(ic^ in einem Ucfeerfc^ug öon(5entm. äBenn man reine crijftaUtnifdje garfeoffäure nimmt unb iljr SBaffer raquo;on faft gleichem SSolumcn, folgfic^ in einer jur tuftijfung ber Saure ungenügenben SKenge jufe^t, fo toirb bie an ficfy fe^r leicht jerflte|6arc copy;äure ftüffig toerben unb ftc^ mit bem SBaffer öerfeinbcn, inbcm jte eine gtei^förmige Hare gftiffigfeit feitbet, bie burc^ toeiteren Safferraquo; jttfaö gctriifet toirb. Diefe äßirhmg auf baö iffiaffer belaquo; (SitDetjjeS erftdrt ben abftrtngirenbcn (Sffect beg Sreofotä unb ber (Sarfeolfäure, toeldje SBirfung fogar a^enb ift, toenn bie reg;äurc fe^r concentrirt ift.
%;feen tyxtx SBirfung auf baö (Sitoei^ feefi^t bie eorbotfäure eine ft)ecififdgt;e, fo ju fagen antibitale (Sigenfdjaft, burc^ toelc^e fie bie organif^en SÜJefen öer^inbert, fid) ju enttoidetn. SBenn man in einlaquo; ber 9Kebien, in toelc^em baS ÜKifroffop eine ganje SBett raquo;on unenbli^ kleinen SBefen entbedt, in einen Kröpfen 2)feertoaffer einen Jro^fen Sarfectfäure giegt, fo toirb man fogkic^ biefe feig ba^in fo feetoegüd^en Organismen raquo;on einer ?ä^mung feefaEen unb atefealb fterfeen fe^en. copy;ine fet)r tteine ajfenge garfeotfaurc reid^t ^in, um fdjnett bie £*• ganiömen 311 tobten, toelc^e ate Fermente ober Igcntien ber gäufaifj toirfcn (Seraaire); au(^ ift bie (Sarfeotfäure ein ausgezeichnetes (5on= feroationSmtttel für organifd^e, tf)ierifdje unb ^ftanäüdje copy;ufeftanjen, bei bcnen fie bie faulige 3ei1efeun9 raquo;er()inbert.
Ifeer bie Sarfeolfäure greift auc^ bie lt;Sdgt;maro^er, bie (äctosoen unb (Sntojocn an unb tobtet fogar bie 3täubemi(feen raquo;ie( fd^neHcr ate es eine laquo;Subfimatlöfung ober Irfeniflöfnng %n würbe (@ertac^). reg;ie madjt ben SSiruS beS 9io(5eS, beS äBurmS, ber reg;^i(is, ber SSariofen unb ber Vaccine untoirffam (grand, Sdjonfeein, copy;ertac^) unb f^eint eine jcrftörcnbe SBirfung auf aöe InftedungSftoffe ju ^afeen. Sei oüen ^at man nodgt; feine 23erfuc^e angeftettt, aber tne
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.144 B. Se^anbfung bet burd^ SSerülirung mit ben Äranfen :c.
!
ipjäfumtionert finb ju ii/xtn copy;unftcn fe^r fccbcutcnb; in fauknbcm SSdtte raquo;cr^inbevt fie bie CmttotcHung bev 33acteviecn (^rand) unb bte SSerme^mng btcfcr SScgetationen.
Sffienn fie oudj eine fe^r töbtßc^e SBirfung auf bic raquo;erfd^tebenen unenblicf( fleinen SBefen belaquo; ^ievreic^g, loic bc8 ^flanjenreit^laquo; f)at, fo toirb fte bagegen, fettft in ftartcr S)ofi8, son großen gieren fe^r gut raquo;ertragen; man Ijat einem ^ßferbe fcilaquo; ju 40 @ramm babon .geben fönnen (Jabourin) unb feine 3lu8bünftung buri^ bie 3tt^mung8= ttsege ift nic^t merffic^ initirt toorben.
!Dte8 ÜWittel raquo;irb afö 3Webicament unb alö reg;eäinfection8mittel angetcanbt unb eä I)at fic^ baburc^ einen ber toic^tigften ^ßla^e im tfyierärjtüdjctt Sträueifdja^ ertoorben, einen toofjt raquo;erbienten ^Iasect;, bcn man i^m nidjt me^r entjie^en !ann. 3Kan raquo;enbet eä getoö^nlic^ in 3Baffer aufgelöft an, tüetc^eS man mit tn. o. m. 2l(foIgt;oI raquo;erfe^t l)at, je nod^ bem @rabe ber (Concentration, bie man erhalten toiü. SHan faun bacon 5—30 copy;ramm in einem Siter reinen Söafferlaquo; anflöfen, aber fobatb man me^r baöon auftöfen raquo;iß, bebarf man beS 9t(fo^ote; man Ijat jutüeiten ben 3ufafe eer alfalifc^en Söfung angeraten, toenn man ficf^ beä kittete ate !DeSinfection8mitte( bebicnen toxä. — SKan bebient fidj ber Söfung ate 5Df ebicament; auc^ gebraust man fie ju SBafd^ungen auf ju besect;inficirenbe Körper, ju ißefprengungen auf ^Jflanjen ober in ber Suft. Wtan benu^t tS oud^ ya 9Jäuc^erun= gen; baju ftreut man bie cr^ftaöifirte reg;äure ober gie^t man iljre concentrirte Söfung auf eine rotbraun er^i^te statte ober auf gtüljenbe ^ot)ten. aBenn man bie (Sarbolfäure jur jDcäinfectton ber Suft toa^tt, fo musect; bie 3ltmoff^äre lange genug ben em^^rcumattf^en copy;erud) bewahren. 9Kan fann fte and} mit SBaffer foc^cn: ber SSBafferbam^f rei^t benjenigen ber Sarbotfäure mit fort
9Ran ^at fic^ ber Sarbotfäure auc^ in ber SRebicin bei branbi= gen unb fdjledjt befc^affenen SBunben bebient; atebann fteHt c8 ein fäufnigtoibrigeS SBnnbmittel erfter Drbnung bar; tS ift nü^fic^ bei catarr^alifc^en ^ranl^eiten jeber 9lrt.
3!nnerti(^ ^at t8 in neuerer ,3^ eine fe^r toie^tige Slnioenbung flefunben, raquo;oburd^ e8 mfy ben SScrfudjen raquo;on Soulc^, copy;anfon u. 31. baS nü^Ii^fte ÜKebtcament fein toürbe, nifyt aüein um bie 9)ttIjbronb=
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(Sattc^fäure.
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franBJEitcn ju Reifen, fonbern oud^ i^nen raquo;Dvsufccugcn in bcn copy;egenben, Jrgt;o biefc Äranf^eitcn cptjootifdj finb; auc^ ^at fid) bieg SÖJebicament nü^fic^ sqdQt Mm SftUjbranbfarlnmW. — 3)a8 Savbotoaffer teie ba8 copy;rcofotoaffer ift tüurmwibria unb fäulnigmibrig. Sä ift nü^tic^ beim SJurc^faE unb bei aßen Satova^en, too bag SOtifroffof uncnbü^ Heine Sßefen entbccft.
S)ie Savbo(fäure ^at fidj fe^v nüljli^ gegeigt gegen bte raquo;er= fc^iebenen reg;c^niaro^erfrau^eiten ber sect;aut, toie Sfäube, ^(ec^ten u. f. w.
(Snblic^ ift ifire 9lntoenbung a(8 reg;eSinfection6inittet fetir raquo;er= fd^ieben; eg ift fe^r nüglic^, um bie sect;mtbe nac^ einer fcerbädjtigen SScrü^rung 5U toafdjen; man bcbient fic^ feiner jur SDeginfection ber SBoöen, ber Sorften, sect;aare unb raquo;erfdjiebener anberer öon feanfcn gieren ^errü^renber copy;ubftanjen. *|3etten!ofcr em^fiel)£t eg jur jDeg= infection ber Katrinen; er nimmt an, ba^ man baüon 10 copy;ramm, in ^4 ?iter SEoffa aufgelöft täg(id) für 4 ^ßerfonen bebarf unb bajj algbann feine gäufni^ bei bcn (gycrcmenten gu befürd)ten fei; 9?cidj tüitt größere Ouantitäten. — (£g ift nüljK^ jur 3gt;cginfection ber #9632;copy;efd)irrc, ber Ätcibunggftüdc; fein S^uljen faxt reg;eginfection ber Suft in bcn (Statten ober felbft ber ßifenbaf;nraquo;agen ift mcitcr oben ange= fül)rt toorbcn. Snblic^ f^neß bie Sarbotfäure eine gro^e 3fotte bei ^onferoation beg gteifdjcg.
Salicölfäntc. — 33ig jum 9tat)re 1873, too Äolbe jum erften fötale bie copy;aüc^Ifäure in größerem 3)tasect;ftabe ^robucirte, toar biefeg ^örogene ^Srobuct nur bcn Qtfjemücm be!annt. 9?a(^bem ^olbe im grueling 1874 burc^ eine ^etyc raquo;on 35erfu(^en conftatirt Ijatte, basect; bie copy;alictjlfäure in Ijo^em @rabc mit antifc^tifc^en copy;genf^aftcn be= gabt ift, finb in biefer Sftd^tung ja^freidje 35erfuc^e unternommen raquo;orben, toclc^t, toenn fie au^ oft bcn 3Bcrt^ biefeg (Stoffeg überlaquo;, treiben, if)m bod^ eine toeittragenbe SBcbeutung raquo;erteilen.
33efonberg ift man in ber 3Serlüenbung ber copy;atic^lfäure in ber SDtebicin ju tocit gegangen. SBenn biefer (Stoff einen3 burdjf(fylagcnben (Srfotg a(g antisepticum in ber Chirurgie getoonnen l^at (?ifter Sljierfd)) unb bei SSerjau^ungg^roccffen ober bronbigen 2Bunben bie darbotfaure erfe^en fann, fo ift boc^ bie SBirfung ber copy;alic^lfäure in ber SSeljanbhmg innerer Äronf^eiten noc^ eine fe^r laquo;nfi^ere, unb
Sunbel^jyicntminj.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 10
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146 B. Se^anMung ber burd^ SSerityrung mit ben firanten jc.
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fcefonbeilaquo; ift fie nid^t ein fixerelaquo; üJtittel gegen alle SMutbljäcraftett,. gegen üamp;iJ^t^attlS; 2i)^ulaquo;, SKiljbranb, ^ß^o^ämie unb (copy;e^ttco^äntte, wie i^r anfäng(td) ber 9tuf gegeben tourbe. SJie Ungefä^riic^feit ober Unfc^äbK^feit bev (copy;atict)(faure auf ben t^icrifd^en SDrganiömuö ift raquo;on oerfdjtebenen laquo;Seiten feftgefteKt tootben unb eS tft fettft beotadjtet toovben, ba^ eine fixere tljcrapcntifdje SBirfung nur auf gro|e copy;afcen biefeg SKittefö cvfoigt (griebberger, fttfa). Sfur nac^ ber Darreichung üon 90—100 copy;ramm copy;alic^lfdure temerfte lt;Stratt^ausect; 6ei tt;p^iisect;= franfen Ißferbcn eine SScrminbcrung raquo;on 1deg; ß. ber Körpertemperatur.
Die SScrlüenbung ber copy;attc^tfäure in ber Sedjnif unb fclbft int sect;aufe fteljt fixerer unb Ijicr ift i^re antifeptifdje SSirftmg mit SJedjt in 3tnfpruc^ genommen. $)a8 9KitteI ift befonberö jur Sonfemrung raquo;on 9Ja^ntngsect;mittefn gebraust, fo jur ^Jrafcroirung beg gkifc^eg (ffiagner, sect;el)ben), belaquo; Dbftelaquo; unb felbft bcS SBiereS unb aBeincS. reg;ic (Sgenjcfyaft ber copy;alic^Ifdure, copy;ä^mng unb copy;djtmmelbilbung ju raquo;erlitten, fann raquo;ietfaftig in ber 3nbuftrie, in ber lanbtoirt^fcfyaftticfjen Deconomie, foloie in ber tljierärjtücfjen ^prayiä mit ^Juljen raquo;emerttjet toerben. @5 fehlen jeboc^ nod) bic S^atfac^en, um ein Urteil über bie 3lntraquo;enbung biefeö !I)e8infectionämittete abjugeben.*)
SBir ^aben gefagt, ba| basect; ßreofot toirle tote bie Sarbotfäure; basect; erftcre tourbe 1830 raquo;on Sietdjenbacfy entbedt, toa^renb bie Sarbot fäure erft 1834 raquo;on Sungc entbedt tourbe; furje gt;$dt nadj i^rer ßntbedung machte 9feid)cnba^ in ^Betreff belaquo; SreofotS beffen fäu(nig= mibrige unb gä^rungätoibrige Sigenfc^aften befannt, toel^e an bte= jenigen erinnern, bie man in ben testen 3at)ren an ber darbolfaure erfannt Ijat; aber bieö machte fein auffegen im ^ßublifttm unb fogar bie copy;eleljrten toaren toeit entfernt, il)r bic Slufmerffamfett unb baö SSertrauen ju fc^enfen, toefc^cä fic t^r l^eute toibmen. '
9Kan toenbet jnioeilen ßarbotoerbinbungen bcsect; Patrons, bc8 Aalt unb beä Smmoniafö an, meldje man bereitet, inbem man bie fd)toeren Stjeeröte ober bie reine (sEarbotfaure mit ä^enben 3lHaüen
IM
*) Senf. %t$ib f. S^er^eilfunbc I. S3b. 1., 2., 8., 4. unb 6. sect;eft; 11. SBb., 1. sect;eft. — Sbierarjt 1875 u. 5, 6, 8. — SRepertcrium b. SÜ^ierraquo; ^eiflunbe 1875, sect;fft 3 unb 4. — Sonbon. (5enttat6Iatt 1876 ilaquo;to6r. ö quot;#9632;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Ser Ueberf.
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2)a8 Zfyea'öL — Ser @a8t^eer ober (Eoaltter.
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ic^anbelt; bieg finb f^tec^t genug fccfc^rtefccnc, toewig fefte lt;amp;(%, bie jugfeic^ bie (Stgenfc^aftcn be8 Kfatt unb ber eartolfäuve tefi^cn.
reg;ie (änglanber fyaben einen Sarbotfalf bereitet, icel^en man in ben ^imtnevn unb Äeßern ganj toie ben (5I;Iovfa(f aulftreut. Sctljefy rät^, 20 Streite earfcotfäure auf 100 Steile ungetöfd^ten ÄaH ju nennen, ^angaö fcereitet in 3)Jan(i)efter eine SWifc^nng ton QaxhoU Äa(f unb fc^iüefetfaurer SJfagnefia jur 2)eSinfection bev copy;taue, beö äKifteS; e8 ift ein gutes ÜKittef, afcer nid^t fparfam genug.
3)o8 :XJ)ccro[ ift atfo mir rof)e Sarboffäuve, gentifd;t mit oerraquo; fd^iebenen ^oljlenmafferftoffcevfcinbungcn, xoüdjt bie SBirftmgen einigerlaquo; majjen mobificiren unb il)m ben cmpljreumatifdjen copy;erud) geben. (copy;onft oietfac^ jur ^onferBation anatomifc^cr ^vä^arate angeicanbt, ^at eg in biefer Sejie^ung ber reinen Sarfcotfäure ^[a^ gemalt; oöcin eS giett gatte, too baS xofyt De( bem reinen (Stoff borjujieljen ift: nämtic^ teenn cö fic^ barum ^anbett, eine eycitircnbe SBhfung ^erteisufü^ren, wie 3. 58. bei ber SSe^cmbtung ber ^äube, t)au^tfäc^= lid; bei ben copy;ctyafen; ^ier ift bie rof;e (Jarboffäure ber reinen (copy;aure raquo;OQujie^en. (^unbeL)
reg;et copy;oSt^cer obet copy;oaltttt, arn^ „2)fincra£t^eerquot; ober „bider reg;dgt;iffgtljetrquot; genannt, ift ein 9?ebenprobuct ber £)cftiflation ber @telaquo;t= fötale bei ber ^Bereitung besect; Seuc^tgafeS; eg ift eine m. 0. to. bide gtüffigfeit, f^toarsbraun, öon ganj befonberem @a-u^, fc^arfem unb bitterm copy;efdjmad. Seine 3ufatnmcnfe^ung ift, toie gefagt, fe^r comraquo; ^Ucirt unb oeränberüdj; bie raquo;or^errfc^enben copy;toffe finb öerfd^iebene analoge ^o^Ientoafferftoffcerbinbungen raquo;on S3enjin, SBaffer, toef^eS ammoniafalifc^e unb aHaßfdje copy;afje aufgelöft enthält, Ouinolein, Sfatfin unb pcofin, (gffigfäure, Sarbotfäure unb ä^nüc^c; terfd^iebene unbeftimmte garbeftoffe, paraffin, 9?apt)tf)alin, enblic^ eine bituminöfe copy;ubftanj, toetc^e bie Safe bifbet unb bei ber $)cftiItation ate 8fttd= ftanb bleibt.
Offenbar ift bie Sarbolfäure ber toirffame Seftanbt^eil biefer ÜÖJifc^ung, toefc^c i^r bie beamp;nficirenben copy;igenfe^aften giebt. 9Kan fann ben Sljeer fo flüffig anloenben, toie man iljn in ben copy;aöfabrifen finbet; in biefer ftoxm bebient man fidj feiner auc^, um cerfdjiebene ^öljerne copy;egcnftänbe anjuftreic^en, tocfdje man beöinpciren toiü; feine
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148 B. Se^anblung ber butd) Seriifjrung mit ben Sranfen jc.
confcmvenbc SÖSirfung auf sect;0(5 unb Jautoerf ift (ängft tefannt. SJJan raquo;cnbct i^n auc^ juWetlen in Smulfton an, entwcbcr mit (Seifenraquo; toaffer ober mit einer Slfcfocf^img ton Seifentourjel; in erftever gorm fyat man i^n sntocifett ate 9täubemittel angctoanbt (?a6orbe); in ber anbern gorm bient cv and) basu, bag sect;oIjmarf afcäulDafd^en unb ijl er bcfonberS uü^lid), bcm SRiftc Beigemifc^t ju toerbcn, bcn man belaquo;= inficircn toiU. Wlan icirb äuwciten gut t^un, bic bcSinficircnbe Stgenfc^aft beS ZifttxS baburd) äu ^crftärfcn, ba^ man öffenj I)inju= IIInbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; t^ut unb ba8 copy;anjc mit copy;eifcnlöfung jur Qjmnifion ma^t. — ÜKan
toenbet beu Ül^ccr auc^ in einer innigen 3Jfifd)ung mit reg;^)8 an, 3 Steile Ü^eer auf 100 S^eÜe reg;^8, unb biefe Bilbet atebann basect; !j)cSinfcctiong^u(tgt;cr raquo;on copy;mte unb SEemeaujr, oon toelc^em bor circa 10 3a^rcn ölel bie äiebe toar; biefe 9}Jifdjung I;at fid) fc^r toirffam ertoiefeu, nid)t allein auf ben Sn^alt ber Stttrittegräfcen, auf bie tobten unb in J^crfe^ung Befinblic^en animaüfdjen copy;uBftanjen, fonbern audj auf eiternbe, ftinfcnbe unb bronbige SBnnbcn; in festerer sect;infid)t tft fie fe^r empfohlen morben öon Selpeau, Soute^ u., f. to. 2)cr reg;i)pg ift berjmtgen SOHf^ung, toe[d)e jur reg;eginfection beS SWifteS bient, überftüffig unb fann bort burc^ Srbe ober anberc lodere reg;ub= ftanjen erfeijt werben.
S)cr ^oljt^ct ober öcgctobittfcljc ^cet, auc^ „pffigeä ^ßety' genannt, ift raquo;om S^ineralt^cer toefent(id) raquo;erfc^ieben; er gel;t au8 ber 2)cftiItation ber giften unb Sannen, benen burd; (Sinfc^nitte ber in i^nen enthaltenem Scr^entfiin entjogen ift, bei gebampftem geuer ^eroor; er ift auety baö ^robuet ber reg;eftittation beä ^otjeS in ben ^)oIäeffig=gabrifett. copy;eine ^ufammenfetjung ift fe^r com^Iicirt; anftatt ber Sarbotfäure enthält er Srcofot; anftatt beg 33enäing enthält er noc^ ettoag Scrpent^inöl ober eine anbre ä^nlic^e Äo^Ientoafferftoff= üerbinbung; elaquo; giebt bort öetfdjtebme sect;arje (^J^retone), ^^rolcin, laquo;P^rofieamt unb getoiffe teenig befannte copy;toffe, garbftoffe u. f. to., toie ^picamer, Sa^nomor, $ittaca(e u. f. to., auc^ Supione.
Der ^oljt^cer ift ein in ber Styerarsneifunbe Iiaufig angetoanbteS UWittel; innerßd) giebt man Sljccrtoaffer in raquo;erft^iebenen t^t)öfen !nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ^ran^citen, ^utriben unb branbigen Slffectioncn. 9Äan bebient fi(^
bcffelben ju Läuterungen in t5erfd)iebenen f^toeren Äranfljeiten blaquo;;
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reg;a8 SBad^otberfoIaBf ober SBa^^otbert^er.
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3ltf;mungStoegc, tnbem mau i^n enttoebcr in SBaffcr !o^cn {äsect;t ober tyn auf g(ül;cubc Soffen ober eine eiferue -pfatte fliegt, ba8 3kr= fcreunen ater oertjtubert. 9}Jau bebteut fiefj feiuer ouc^ atö ^ontabc ober iu a(fali)(f)en SSäbern gegeu sect;autfran!^eiten, Stäube, gleiten u. f. to.
reg;eu ^oljt^eer toeubet mau Ijauptfacfylidj au, um oromatif^e Staucfyeruugeu öorjune^meu, inbem matt i^m jutoeiku 2Ba^t)o{ber= beeren beimengt; btc[e ^Jättc^erungeu, bie tauge £üt aU ein fetjr toirtfameg copy;egittfectionSmittet betrautet tourben, l^at man feit einiger 3eit raquo;oBftänbig aufgegeben; man fommt je^t barauf jurücf, weit mau toeijj, ba| iu bem dtauä) Äreofot entsaften ift, ber fidler be8infictrenb toirft. Snbeffen ba bie SBirtfatnfeit biefer Stäudjerungen bou ber 9lrt unb SÖBeife abfängt, toie mau fte oornimmt, uub fte je nad) ber Slem^eratur bie tterfcfyiebeuften Äijrfcr enthalten föunen, fo ift csect; jtoedmägig je^t barauf ju oergi^teu uub bie 3iäucberuitgen mit be= fauuten copy;ubftanjett, bie man in gehörige 2)ofen einleiten faun, tooräujieI)ett, j. 33. mit darbetfäure.
Soö SSotftlioIbcr^oIaöI obet quot;#9632;Ändtltoibcrtliccr toirb getoonnen, toeutt man bie Uebemfte beS copy;tatntneS ober baä sect;arj beö 2Ba(^= I)o(ber8 ober ber Seber ausect; beut fütüc^eu granfreief) troden beftiflirt; eä ift ein öliger Körper, bit!, braunf^marj, raquo;on etyntidjer t^emifc^er 3ufammenfe^uitg, toie ber £)of5%er. — SDtau toettbet ifin innerti^ atsect; tourmwibrigeS, äu^erfid) atä 9täube=bittet an. Man tann fit^ feiner aud) ju aromafifdjen 9iäucberungeu bebieuen, toetdje btejenigen beö Speers erfe^en.
Set St6otttftcitt=9ltt6 ift, too mau sect;o{j brennt, eine feitt btx-tljeitte Stotyt, gemifdit mit fi'reofot, ^arjeu unb p^rogeutf^eu Sffeu= jeu unb einigen anbereit copy;ubftanjcu. Sr toirb auc^ a(8 reg;e8infectiousect;= mittet augetoaubt. — Wan oerorbnet i^n innerlich als tourmttibrigeS unb antifutribeS SJtittet unb er jeigt fid) befonberä uü^üc^ bei ber (SgeUrauf^eit ber äßiebevKiuer. — 2leu|erli(^ bieut er jur SSe^aubtung ber ^aurtrant^eiteit; er ift aud) hierbei ein fräftigeö S^marogerlaquo; mittet. — 3)er 9tug ift fe^r ititijtic^ jur reg;esect;iufection belaquo; SKiftelaquo; unb in biefem gälte tattn man ben (Stetntoljlenrufl ebenfo gut an= toenben, toie benjenigen raquo;on sect;0(3.
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150 B. SSe^anblung btx baxä) SJcritynrag intt ben Sranlen tc.
'#9632;lt;
reg;fl8 fttttlcnbe %^iml, auc^ „Styerot raquo;on Qappdquot; genannt, ifi baä 'ißrobuct einer 3)efttttatton t^ierifc^er copy;utftanjen in einem raquo;erft^loffenen copy;efa^e; e8 ift eine ölartige glüfftgfett, bid, fc^raquo;är5li(^, fet)r ftinlenb. @ä finbct fid^ in biefent Oet mcljr ober tceniger mobi= ficirte Sntterfctnre, raquo;erbunben mit Slmmoniaf unb IjaitytfädjKdj mit einigen feften Safen (3lramoün, Otonin, 2lniinin, Dborin), (Sffigfänre, brenjlit^em copy;toff unb SBaffcr. — reg;8 toirb inner(id) im copy;etranf aU ttjurmloibrigelaquo; 3Kebicament angetoanbt (ß^afeert); äujjerlid? öer= toenbet man es ju Läuterungen.
reg;te mincrnlifrficn Ode, toelcfye je^t angetoanbt raquo;erben unb teeldje man atlaquo; SrboI (^etrofeutn), La^ljtlja, copy;dncferol, mincratifc^e (äffenj, unterfc^eibet, o^ne ba^ man bei biefen oerfdjiebenen Unterraquo; Reibungen ganj fi(^er ift, fjafcen eine belaquo;inficirenbe SBirtung, toetdje ben meiften ^tjrogenen ni^t teid)t nadjfte^t.
3^re fd^maro^eticibrige SBirfung ift offenbar, unb man ift 6e= rcd^tigt ju glauben, ba| fie audj bie 9lnftecfung8ftoffe angreifen; übri= gensect; ift i^r @e6raud) in ber 2)Zebictn nicbt neu unb ba8 copy;rböl ift jegt noc^ ein SJBunbermittet ber StttjJtttfet 6ei ^eigioorjcn, fauligen unb branbigen SBunben; oft ^at man fid; beffelben mit SSort^cil gegen Laubetrant^eiten fcebient unb feit einiger ,3eit bemtl^t mau ba8 Srböt al8 SSunbermittet 6ei SBe^anbtung ber Sdjafräube. — S)ie Liidftanbe bei reg;eftittation beS Srböte, iue(d)e eine 2lrt Srbpec^ finb, fiub fe^r nüfcüd) jur 3)eSinfection beg SÜRifteS unb raquo;erben äfe folc^e angetoanbt.
Sic cc!ictaliilifrf)cn effcnaeu finb ebenfaÜS nut^tdje jDelaquo;infection8= mittet; fie finb jdmiaro^emibrige SKittet erfter Otbnung, fräftige an= tioirutente unb fäu(ni|TOibrtge SKittet; ifire copy;egenmart raquo;er^inbert bie @äl)rungen.
Sag Icrfcntljinöt, aU bie copy;runbform, wirb öujjertidj ange= toanbt, urn ben gortfd)ritt be8 örtlichen SSronbeS aufjuljatten; e8 ifl nü^tic^ in ÜÖJitäbranbfrantfjeiten (S^abert); e8 ift raubeniibrig unb fäulni|teibrig; innerti^ ift eä raquo;urmtoibrig unb fäutni^wibrig. —#9632; üDa8 3Bacfi^oIberöI fc^eint tiefer einzubringen unb totrb als copy;pecifitum gegen ben Acarus follicularis beä sect;unbe8 bejeidjnet.
Sie öetf^iebenelaquo; Oel^nrje ^aben af)ntid)e SBirfungen unb ber ißeru = 5BaIfam fdjcint eine fpecifif^e SBtrtung gegen bie Laube
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reg;ie Sllfo^ole. — reg;ie (äf|tgfaure unb bet
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(Oeriac^) unb bte üfcrtgcn sect;aut=copy;(^maro^er belaquo; sect;unbe8 ju l^aben. — 3)er Santf^er if* quot;quot; fc^maro^evtDibrigeg 2Kitte( unb tobtet feljr fc^neH bie SBitrmev aller Wet.
Sie StRo^oIc jtnb äiemti^ tljeure quot;SeSinfecttonSnttttel; man fennt i^re ftfymarolertoibnge Str!ung unb i^ire aBirfung auf bie @ä^rung8= agenticn. ^Der aitfoljot ift ntc^t aHetn nü(3Ü(^, um bte gäulmjj ju raquo;ertttnbern, fonbern f^ctnt auc^ eine f^ecififc^e SBirfung auf bie p^an^ lichen reg;d)marol5er ju ^afeen, bereu SSerme^ntug er feljr ft^nell (S(^ran= fen fc|t (^affier); nic^t ebenfo träftig mirft er auf bie t^ierifc^en copy;cfymaro^er. (5r bient jur Sonfereation anafomifefjer Präparate.
Sie copy;fftflfättte laquo;ub bet (gfftg toirfen neutralifirenb auf ba8 Slmmoniat fcei ber gäulnif. Man raquo;erroenbet fie ju Läuterungen unb atä 33erfpri?ungen in bie SWebien; inbeffen ftnb bie (Sfftgbämpfe nidjt fe^r e^auftbel, raquo;erbreiten ftc^ nur langfam unb jiemtic^ fc^raquo;er, felbft in einem fcefc^ränfteu Socal; mau mug ben Läu^erungSap^arat oft raquo;erfeljen.
reg;ie SBirfung ber (Sffigfäure unb fcefonberlaquo; belaquo; 6ffig8 auf bie raquo;irulenten Stoffe fc^eint gleidj 9?nH ju fein, obgteid^ man (ange ^eit raquo;iet barauf gefiaften ^at unb i^r copy;ebrauc^ einer ber älteften ift. 3fn' beffen ift i^re erfrifc^enbe SSirfung nirfft ju tjerac^ten, befonberlaquo; in einem copy;taue, ben man genngenb lüften fann. — reg;oebereiner ^at für bie 3quot;!™quot;* bon einem feljr fmnreic^en Sl^arat copy;ebrauc^ ge= macfjt; bieg ift eine copy;^iritugfampe, über metdjer ein ^ßtatinf^njamm angetrabt ift; raquo;a^renb ber copy;t^njamm bur^ bie Qniljünbung beS Stßottotö tDei|gtü^enb gemalt ift, löfc^t man bie sect;Iammc aus unb alSbann erfolgt eine langfame SSerbrennung, toobei ber lHoljotbantyf in (Sfftgfäure raquo;ertoanbelt toirb. — SKan fann bie gffigfäure raquo;ie ben Sllfo^ot mit copy;ctoürjen mmifcamp;en unb toenn man burc^ bie SBcrffrcn= gungen unb Läuterungen audj nid^t ben SSiruS unb bie SMaSmcn jerftört, fo befäm^ft man toenigjienlaquo; jweefma^ig bie f^te^ten copy;erüc^e.
Set ^olacfftö, nod) mit ^rogenif^en Stoffen ocrfe^en, ift juraquo; toeiten raquo;on Lu^en gemefen, um bie inficirten copy;egenftanbe ab3uteaf(I)en unb befonberlaquo; um bie Zauberinnen ju fluten, raquo;elc^e anlaquo; ben copy;täUen in bie üKiftgrube führen.
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152 B. aSefymblung ber butc^ Setitytung rnit ben Sranfen :c.
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i SJubcrc orgttttlf^c Suöftonscn.
3)o8 ^laquo;ttttiit obet copy;laquo;Bcftoff, bag näcfjfte tyxincip ber meifteit abftringirenben öegetabittf^en copy;ufcftanäen, iccf^eg man in ber 9ftnbe, ber SBnrjet, ben Slattern, eintflen SSIutnen unb getoiffen grüßten ftnbet, wirb c^aractertfirt bnrcf) bie copy;erinnung, iDetd^e eö bei aflm= minöfen unb gelatinösen SKaterien beranla|t; e8 fcilbet mit bem @i= toei^ftojf unb ?eim einen reidj(id)en fäfeartigen, grantigen, elaftif^ett unb unberfautbaren S'Jieberf^fag; elaquo; coagutirt ebenfo bag gi6rin unb bag Gtafein.
9)fan toenbet basect; Stannin ober raquo;ietme^r bie Sid)enrinbe unb ätjnlidje (Subftanjen atlaquo; fäulni^tuibrig auf SBunben an unb ba8 galjlraquo; leber ber So^gerber ift nit^(id) jur SSefämpfung getoiffer sect;autfran!= Ijeiten. Snnertic^ finb bie 3lbftringentien nüfetidj gegen bie (Sgetfranf= ^eit ber SBieberfaner nnb feptifct)e SB£ut!ranff)eiten. SDfan ^at fogar bem Sannin in ber SKenfctjenarjneifunbe icurmtreibenbe unb antiperio= bifc^e Kräfte juertannt. 3)er copy;erud^ ber So^e gift als anftedungäraquo; toibrig. — reg;ie copy;erberei bitbet balaquo; [id^erfte 5D?itte( jur 3)esect;infectiort ber gcüe.
Sei SSittetftoff getoiffer copy;ubftanjcn, ein toenig befannter copy;toff? ben man jebod) im enjian, im ^opfen nnb SBermut^ finbet, fdjeint aßen biefen 9)Zebicamcnten eine tonifdje äBirfung ju raquo;erleiden, bie ^ßlafticität beS S3(uteö ^eroorjubringen unb bem ganjen Organiämnä eine getoiffe ^raft ju bertei^en.
3f)re ?luteenbung in loafferfü^tigen, t^t)öfen unb cadjectifdjen ^ran^eiten ift fc^on alt. lt;amp;ie finb gute Unterftü^ungämittel bei ber S5et)aiibtung ter miaSmatifc^en, getoiffer tympljiatifdjer unb fetbft ge= toiffer lt;Sdjniarotjer=Äran%iten. !J)ie bitteren SDtittel oer^inbcrn burdj i^re copy;egenaart oft bie gäu(iti| unb man fefet fie ben g(üffig!etten jur bie man aufberaquo;at)ren toiK. — S)ie SabafSjauc^e ift nü^tidj, um ba9 Ungeziefer ber ^ßftanjen ju jerftören.
SKan finbet einen 33itterftoff, jutoeiten raquo;on ^arjiger ober gummi= ^arjiger Statur, jufammen mit Sannin in ber @ru^e raquo;on 3JJebi= camenteu, todfyi man ate tourmtreibenb, tourmtoibrig bejetc^net Ijat, SRebicamente, toetdje bie Sigenfc^aft Ijaben, bie copy;d^maro^er ju jer=
hi
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(5sect;Iorartige unb atfenifattige SKitter. — reg;et 5p^o8^^or.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;153
ftören unb feftft abjutrcifcen, tccnn fie fic^ im jDavmlanat befinben. reg;teä ift eine unjufammen^angenbe reg;rup)5e, ent^altenb ben äßurnt' fanten, ba8 männliche garrntraut, bte 9finbe ber @ranatourjet, ben Äouffo, bte Äamala, lt;Baoxia, SOfoncenica u. f. to.
(Snblidj ermähnen air bie Sfnfecten^utoer, bie gute reg;elaquo;infectionä= mittet ütsen bie ^autf^maro^er finb; esect; finb bie SStumen melier Sitten raquo;on S^amiUen nnb ^xttifxa. fSS ift befonbei:laquo; bie Anthemis caucasica, toel^e fe^r toirffam ift unb ßei:fd)iebene Sfnfecten rafcö tobtet; loenn bie SSergiftnng nic^t ftatt genug toav, fo erblidt man juweitett eine 5lrt Sä^mung ber laquo;Sc^marofeer, bie nastier i^re urfprüngticbe' Äroft toieber erfangen. — reg;ie laquo;Samen bon 2lniS unb ^eterfifte mirraquo; fen ebenfo unb finb befonberg nü^(id), toenn man fie ate feinet ^ul= raquo;er in bie sect;u(jnerf)öfe ftreut, um bie äRitben ju tobten.
6l)lorartigc unb ttrfcnifttrtige SRittel.
i
9?eben bem St^Ior Ratten wir bag Sörom unb 3(ob nennen tonnen,, beren SBirtungen ganj ä^ntic^ finb, beren l^oljer ^reig aber il;re 3ln= raquo;enbung atä SDeSinfectiongmittet ni^t geftattet.
Sgt;te Irfenitmittet ^obcn tange ^tit unb felbft je^t noc^ bctt Stuf gehabt, bie fic^erften unb fdjueltften sect;eitmittet gegen sect;auttrant-Ijeitcn, fetbft gegen bie t^artnäcfigften jn fein; man ^at fie jum äu^er= ticken copy;ebrauc^ in SSäbern (Keffier) unb jum inncrtidjen copy;ebrauc^ bei ber copy;c^afräube unb ^au^tfäd)tic^ teisben gleiten, ber Step^antiafilaquo; u. f. to. raquo;erorbnet. 5Kan toeijj jefet, ba^, menn ber Slrfenif bie copy;c^marofecr ber atäube fdjnett genug tobtet, baju boc^ ungefähr brei copy;tunben nöt^ig finb, toa^renb bie ^^rogene, befonberlaquo; bie Sarbot= föure, ben STob in einigen laquo;Setuuben herbeiführen (copy;ertad)).
äßir übergeben mit copy;tittfc^toeigen bie Läuterungen mit copy;djtoefetraquo; arfenit, begleitet bon Ouedfüberbampfen, bie ton SSancette jur reg;eg= infection ber Stätte angeraten finb; esect; ift ein SBerfa^ren, beffen SBirtung toenigftenä jtoeifet^aft unb toetdjcS fi^er treuer ift.
35laquo; ^oörtot, raquo;OrtzeitVft befaunt in aKitäbranbtrant^eitett ((Sauffö, Letj), toürbe in gangränöfen 3lffectionen unloirtfam fein (9tc^not).
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154 B. Se^cmWung bcr burc^ SSeri'^rung mit ben Sranten jc
an j. „r ,
SRctttÜfalse.
Siv gcticn fc^ncll üfccr btc ebtert SOfctalfc, copy;otb unb copy;tfter, #9632; ^tntocg, toeld^e in ber tljicrarjtltdjen !Jgt;e8tnfcctton feine Slntoenbung finben. — (Sctbft bit £luecEfU6ei-mttte(, btc man toiebcr()oIt angeraten !jat (befonbcrlaquo; ber (copy;uMintat) finb ni^t ju empfehlen.
Uuttt ieu copy;ttjntoibnt ^afcen toir imlaquo; mit ben Äu^fcrfaljen unb Sleifaljen }u kftfyäftigen.
Sosect; 8tmlaquo;totttaI.fiiH)fctraquo;6^otüt afeforbht gewiffe mc^ittfdje @afe, namentlich bag Aot^enoy^bgaS, baä öltUbenbe @a8 nnb öer= fc^icbene anbre ÄoI)(enraquo;affevftoffraquo;er6inbungert unb man Ijat feine äln= tocnbnng ate 2)eSinfcctiongmitte( angeraten; i^r copy;ebrau^ ^at inraquo; bcffen feinen äJo^ufi; — Da3 Tupfer = S^Iorür, jut sect;älftc mit #9632;copy;jforofom ccrmifcfjt unb in 24 Styikn SHfo^ot aufgetöft, gictt eine 9)?if(f)ung, toe(rf)e man (eidjt emärmt, um copy;jlor ju erjeugen unb man ^at bcren Sfntocnbung in ben gimmmi empfo^cn, of;nc i^r inbej? einen toivflic^en Sort^eil jufc^reifccn ju fönnen.
(Snbtic^ ^at man geraten, bei Erbauung ber copy;täHe nur mit ftfytoefdfaurcnt Tupfer imfrägnirteS sect;0(5 ju tjerteenbcn; man backte, tajj bie birufenten Stoffe fol^eg sect;0(3 nidjt toürben inftciren Bnnen; bie grfa^ntng ^at inbeffen in bicfer SSejie^ung noc^ ni^tsect; entfc^ieben.
ÜKan I)at suhseilen SBtetfalje, namentlid^ SIeitoeijj, Borgefd^Iagen, um bie copy;draquo;raquo;cfehcafferftofffäure ju abforbiren, aHein elaquo; ^at feinen IWu^en, für bie ßntfernung jebcn Sorters ein befonbcreS 3)eöinfectiDn8= mittel ju h5ä^Ien unb cS ift bcffer, p allgemeinen ÜWitteln ju greifen.
3)08 SintQletnt i/at fidj nac^ Set^ebtj nüfefi^ ertüicfen, um bie luäleerungen toon Sranfen ju be^anbefn unb fie an Verbreitung anfteefenber Äranf^eiten ju ^inbern.
3to8 eifcu^et^Iotär ift in Sonbon raquo;on sect;offmann angetoanbt toorben, um eine filoafe gu beSinficiren; er f)at 227 Sitcr be8 ffüfftraquo; gen ^ßerc^orürlaquo; auf 30,000 Siter ber inficirten ÜKaffe Berteanbt. — reg;ie8 reg;a(j ift einlaquo; bon benen, mer^e am fc^ncEften bie gäulnig auf= l\nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Rotten, benn nid^t allein binbet eS baä Slmmoniaf unb baS copy;d^toefet
j',nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; toafferftoffgaö, fonbern ift aud; ein fräftigelaquo; eoagutattonömittel für
bie copy;tBeijjftoffe unb ein Jöbtunggmittef für bie unenbli^ ffetnen
I;
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3)a8 f^rcefelfaure copy;fen.
155
SBefcn. , — copy;S ^at fic^ in einer SDtenge ^ronf^eiten bev sect;aut, namentli^ 6ei ber 9?äube, ben gkdjtenfranfljeiten, bcr 33?oufe (SKegnin) fctjr nülälic^ ertuicfen, too t^ietifc^e ober ^flanjlic^c copy;c^ntoro^er jn jev= ftören finb. — @8 ift nrit SBort^cil gegen ba8 sect;o^ita(fiet)er unb bie ßiterinfection angetoanbt toorben (Satteron). Snbfic^ ge^t anlaquo; ben 33erfud)en raquo;on 9Jobet ^ertoor, bag baä (äifen=$erc^tovüv, einer reg;äure jugefeljt, balaquo; (Sl^l^ittSgift raquo;oüftänbig neutvalifirt, 4—6 Gstunben nad^ ber copy;niutyfung; ebenfo neutralifirt eg bic Sßaccine auf ooßfommcne SScife. Äann man afcer barauS, basect; ba8 gifen^cr^lorür jtoei Äran!^eitägifte eon grojjer SBirffamfcit neutratifirt, a priori annehmen, fragt Sabourin, basect; es immer unb unter aßen Umftänben irgenb einen Sßiruö neutvalifire? Offeutar nid^t. 9tobet ^at SBerfuc^e angcfteKt über bie SBirfung, toetc^e fein antioirulenter Siquör auf ben SBintS ber SBut^ unb bc8 3io^el fabelt fann unb biefe 33erfud)c ftfycincn ber Söfung bcö problems günftig 5U fein. — SDalaquo; (gifen^erdjlorür würbe nüljü^ fein bei jufäfligcn copy;inimpfungen ber SBunbäräte unb ba8 @ift ber Snfeftenftic^e neutralifiren.
S)tt8 f^ftiefelfttitte copy;ifcit toir!t, toie atte aRetaKfatje, burc^ feine leiste ^erfeßung fotoofjt in 93erüt;rung mit Slmmoniaf, toie mit copy;c^toefettoafferftofffäure; e8 bitbet fid^ Sifenoy^b unb ^auptfä(i)(i(^ copy;c^toefefeifen, toet^eä bie (Sigenfc^aft ^at, aud^ @afe ju abfortiren; ba^er bic f^toarjc garte, toeldjc esect; ben 3lulaquo;tourf[toffen raittljcilt, bcnen man eg beimengt, ber aufjerorbentlidj nicbrige ^ßrciS biefeS SDfittefä gicbt i^m einen geredeten 55or5ug.
%i$ antioirulentelaquo; SJJcbicament ^ot balaquo; fd^toefetfaure (Sifen lange alä ein Sfecififum bei bcr 33e^anblung ber anftedenbcn Jungcnfcn^e beä 9finboie^e8 gegolten; toenn man tym and) jutoeilen gtüdtidje @r= folge juertannt Ijat, fo ift elaquo; boc^ oiel öfter untoirtfam getoefen unb ift esect; nid^t ju empfe^fen. 9?ü|Iic^er ift tu getoefen gegen bie reg;gcl= franf^eit ber reg;djafe.
gö ift raquo;on (S^errer jur !J)esect;infeftion belaquo; SBafferä gerühmt toorben, too eö auf bie organifdjen Sßatericn toirft, toelc^e e3 nieber= fc^tägt, unb äugleic^ auf bic copy;djtocfcttoafferftofffäurc unb bic aBatifdjen copy;c^toefelBerbinbungeit, raquo;etc^e e8 jutoeiten enthält.
copy;ein aKgemeinfter, fo ju fagen ^o^ulärer copy;ebrauc^ ift, e8 ben
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156 B. SBe^anbhmg ber burc^ SBerityrimg mit ben Äranfen je.
(gycrenimtett fceijumengett, bcfonbevS in ben Slfctvitten; c8 kfeittgt fic^cr ben fdjlccfytm reg;n-ud) unb fc^etnt einen toirtüdjen beäinficirenbcn Srfofj ju ^aben, b. ^. al8 £etftamp;itx ber Meinte; inbcffen ift btcfer leitete copy;rfotg oft genug 6eftrtttcn, namenttic^ raquo;on Sfeicfj, toetc^er fce^au^tet, bag er ben copy;fenmtriot faft o^ne äBirfung auf bie (Sitüei|tgt;erl)inbnngert laquo;nb auf bie organif(tycn Meinte tl^^öfcr Äranf^eiten gefe^cn ^a6e-#9632;Önbeffen ^cttenfofer rät!) feine Slnlcenbung Bei ben ffeinen ^u^'to in ber ÜDofig bon 25 copy;ramm ^ro ^Scrfon unb Sag. SJtan mng i^n nidjt mit ber Sycrementenmaffe bcrmifd^en, fonbern auf ber Oberfläche laffen; bie binäre Sßerbinbung bertnanbelt fi^ in iöerüljrung mit ber Snft tl;ei(tüeife in fdjtoefcifaureg laquo;Salj unb nimmt an feiner beöinfiraquo; cirenbcu SBtrfung icicber neuen Xfydl.
Oft öamttfäjt man ben Sifencitriol mit anbern copy;ubftanjen, 3. S. Sott ober reg;i$laquo;, tealaquo; nid^t jn em^fepn quot;ft. Inbrc alaquo;a(e raquo;crfeinbet man iljn mit copy;dtjfäroe; bicfe äRtfdjiung ift gem^(olaquo;, toir{= tic^ fc(bft ein UmäfbattS !Deginfcctton3mittct, ^au^tfädjtid) Bei 3lu8= räumitng eines copy;rabeng; man nimmt Yio Säure, 1 Xl)tU (Sifen= raquo;itriol in feinen SrtjftoHen, toetd^c man mit ein teenig SBaffer an= feu^tet.
Sag eilendlaquo;mafcoit, jur ^tit ber QB^otoa bon ber preugif^en Dtegicrung 3nr 3)esect;infcction ber Stbtrtttgruben empfohlen, teirb gebitbet au8 2 Reifen übermanganfauren ^aü unb 25 Sfieiten 6ifcnoitrio(; man töft 250 copy;ramm in einem copy;mer SBaffer; biefe äKif^ung ift inbeffen nidtyt rationell; inbem baö ^ermanganat rebucirt teirb, beßor eö feinen copy;auerftoff ^ot abgeben unb auf bie StuSmurfftoffe ^at toirfen tonnen.
reg;aS fdjmcfelfttutc Stlttmintunt, teie ber SHoun, ift jnteeiten empfohlen teorben, um boS mit organtfdjen Subftanjen raquo;erunreinigte SBaffer 311 beSinficiren; ber 3ltaun bilbet mit bieten organifdjen Stoffen einen 5Rieberf^(ag, ber an bie mit färbenben Stoffen gebitbeten Sacfe erinnert; bie freie reg;äure oerbinbet fic^ mit bem Slmmoniat, toenn folder raquo;orI;anbcn ift; man nimmt an, bag man 1—4 Steile bebarf 3U 10,000 Streiten SBaffer. S)a8 fdjtecfetfanre Sltuminium gemif^t mit Sfyiertofyfe ift oon Senoir empfohlen teorben, um bie faulenben t^ierifdjen IbfäUe 311 beSinficiren.
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Sail unb feine SSertinbungcn.
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toll laquo;nlgt; jcinc laquo;nbtnbujtgcn.
reg;ei Aalt wirft I;au^tfäc^(ic^ burd) bic 2l6for^tton bcr gcuc^ttg= !eit, raquo;etc^e er aßen Körpern entäie^t, mit raquo;etdjen man i^n in 33e= rü^rung Bringt; er eit^w^l ben fautenben Körpern ba8 SBaffcr unb jerftört fo jum Zfydi bic ammaüfd)en copy;utftanjen. SKan nm^ inbc[fen nidjt raquo;ergcffen, bag ber ÄaH in 33crüf)rung mit fautcnbcn Körpern eine Immoniafcntmidlung ^eroorruft, inbcm er bie fdjon gcbilbeten ammoniafalif^en Safje jerfefet; bather mug man i^n am {raquo;äufigften uur 6ei nod) frifdjen ammalifd)cn copy;ubftanjcn antoenbcn. SDfit nodj frifdjen gäceö gemifd^t toirft ber $alt ^auptfäc^fid) burc^ bic (5nt= jieljung belaquo; SBaffcrlaquo;, inbem er cine fefte SScrfcinbung mit ben (Stwcifjlaquo; ftoffen eingebt, atsbann bie ammoniafatifdjc gautnig raquo;erljinbert unb eine trodene gaulnig ^crBcifii^rt.
WMa unb lt;£d}ur ratzen 30 ^{raquo;eile Wctfalt mit 2 Seiten ^Ijfo^te afö ^u(raquo;er ju mifd^en unb tagftdj eon biefer Pif^img ben (gfcrementen ber Ifctrittc beigeben ju laffen. !DtefeI6c öert)inbert raquo;ottlaquo; ftänbig bie faulige 3erfc^ung ber gycremente, ben fdjle^tcn copy;eruc^ laquo;nb bic infection, fclfcft bei luSraumung biefer copy;ubftaugen; elaquo; ift ein fe^r billiges SJWittet, mcldjeS man bietfa^ in Scrtin anloenbet.
S)cr Äalf.mirb fc^r {raquo;aufig bei SSergrabung bcr (Sabaoer ge= brauet unb toir ^aben fc^on ertoafint, toie nttfeli^ cr ift, raquo;enn bicfe SBergrabung in lehmigem Sobcn gefc^ic^t. — SJje Äa(fmitd) ift nüfelaquo; lic^ jur DeSinfcction bcr sect;äutc unb anbercr t^icrifc^er Uebcrrefte.
reg;(tr Äaö ift oudfy juiocilcn nul|tic^, urn bie ?uft ju bcSinficiren; inbcm cr bic gcuc^tigfeit bcr Sfonof$äK abforbirt, oert)inbert cr bie SKiaSmen, in bcrfetben f^webenb ertjaftcn ju toerben; aber befonberä toirffam ift cr bei Deginfcction bcr Stätte; er bient jum Slnmeigen. ber 2Jkucrn; afiatifc^cn Saugen jugefc^t mad)t er fie cauftifdraquo;, toie raquo;ir fogtcic^ fe^cn tocrben. (Sr ift aud^ nü^Ii^ jur Reinigung bcr gugböbcn.
!Dcr ÄaH ift auc^ fc^r nüftß^ bei bem raquo;on copy;routicn ange= rat^eneri reg;c8infcction8raquo;crfat)rcn für bie Suft ber ÄIoa!en unb anbercr copy;ruben. copy;r nimmt Sanncnfpdne, raquo;on benen einige mit raquo;erbünnter (sc^toefelfäure, anbre mit talfmil^ unb bie britten mit burefy Staffer
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158 B. Sc^anblung ber burc^ SBerityrung mit ben firanfen k.
raquo;etfclhratmt SBIeitüei^ imprägnirt finb. (Sv faßt atebann in ben Äfoafen bte fauven reg;^äne ^crumfüfiren, toe(d;e ba8 Slmmontaf binben, barauf bie gcfafftcn, h;cl^c btc ftinfenben (gauren binben unb cnbüc^ bie mit Sßleitoeig öerfefetm, toet^e bie copy;^toefetoaffesjiöfffäHw binben. UebrigenS binben bic[c lt;2^änc aucfy bie organifdjen (Stoffe: ben copy;taub unb bie Äeime con Sx^togamen u. f. to., unb betoirfen eine ooEftanbige 2)eeinfection, bie man ^äufig auf bem Sanbe j. 33. in Äeßem an= toenben fönnte; ^ter toüvbe ber Aalt ^auptfäd^Iid) jur gdt bev äBein= lefe nü^üd; fein.
35ie Stcibe ift jutoeilen atö ein bie geutyigteit abfovbirenber unb fäuretoibriger Äörpev Bcnu^t toorben; i^ve beSinficirenbe SBirtung ift inbeffen Bcfd^ränft.
S)et reg;p8 ^at in neuerer ^eit einen 9frtf ate !I)eSinfectiong' mittet ertangt, ber it)m jeboc^ nic^t gebührt; er ift ein Sorter, ber bie geu^tigteit abforbirt, aber nidjtS toeiter. Snbeffen ift er toon (Jörne unb reg;emeauj angetoanbt toorben, um ate 9JHf^unggmitte( jum copy;oattar in i^rem #9632;Deginfcctionömittet jlaquo; bienen; @ug. Renault ^at ein futoer berfeibeu Strt bereitet, inbem er ^o^eer mit @^8 mif^te; SBart^efeml) jun. fcfete Vs 2tyertof)te tjinju; enbtic^ ^at man auc^ (Sarbotfaure mit @^sect; gemifd^t. (reg;a8 ^reu^ifc^c laquo;Pufoer befte^t ausect;: Sarbolfaure 5 Seiten, (Sifcnoitriot 20 Seiten, @^8 75 Steifen.) on atten biefen gäflen fpieft ber @t$S teine befonbere SRotte; er fonnte burc^ jeben anbern abforbirenben Körper erfe^t toerben, toie treibe, ^ßfeifenerbe u. f. to.
ÜRan betrautet ollgemein ben ^ufafe raquo;on @1$8 jum 3Kift ate fe^r nü^tic^, weil ber reg;t)pä ba8 Slmtnoniaf binbe; aber auf toetd^e SBeifc? 2)enn in Serü^rung mit organifdjen (Stoffen toirb ber fc^toefetfaure Satt oietme^r rebucirt unb in eine binäre SSerbinbung raquo;ertoanbett.
35oS copy;Ijlottttictttnt ift raquo;ermöge feiner ^groöco^ifc^en copy;genlaquo; fd)aften fe^r nül^tidraquo;, um jutoeiten bic copy;ebaube raquo;on überfluffiger geu^tigfeit ju befreien; bure^ gntfernung ber geud;tigfeit raquo;er^inbert man oft bie (äntfte^ung bc8 Sdjimmete. — 2)affefbe (Satj ift nüfetic^ bei ber Srodnijj aufgetoft jur SSetoäfferung befonberlaquo; in ben sect;öfen gu raquo;ertoenben; elaquo; raquo;er^inbert bie nad^t^eilige SBirlung bc8 Staubelaquo;.
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TOaltcit unb i(;re $et6iiibungen.
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lUMtcn unb il)rc laquo;cvbinliunßm.
reg;te ^otto|(i)C nnb bie Soblaquo;, bic cine toic^tige 9ioHe in bet 3ufantmenfe^ung bev Siioei^öevfcinbungcn fpielen, ftnb fä^ig, bie ani= tnaiif^en (raquo;ufcftanjen ju raquo;erdnbertt. 5)ie fo^tenfauicn Sttfalien feinen einfach balaquo; (SitDei| föStic^ev ju madjen; bag geronnene copy;tocijj, efcenfo toie basect; gifcrin unb Safein, berbinbet fic^ mit bem 5((fati, inbem eS bic ^of)(enfciure oerbvängt unb bie laquo;Subftanj jeigt fic^ bollftänbia neutrat (SBurlj). SHc^t ganj fo bert)dtt elaquo; fid) mit ber SEBirtung ber fauflifdjen SIHalien; biefe madden baS copy;itoei^ toieber lögiic^, aber i^re SQBirtung ift auf einige gdt befdjranft, ber (Sitcei^ftoff ift ftar! raquo;er^ änbert; eS bilbet ftdj atöbann, befonberS raenn etoa^ sect;i^e baju lommt, S^rofin, Seucin, fotoie balbrianfaureS, butterfaureS unb oya(= faurelaquo; Sltfati; jug(cid) bitbet fid) Stmmoniaf, SBafferftoff u. f. to.
jßielaquo; erttart beutlid), toarum bie 9lnf(öfung besect; fo^fenfaureu 9?atron8 ober ber 'ißottafdje alsect; !räftige8 2)c8infectionsect;mitteI in iljrer 3ßirfung noc^ cerftärft wirb, toenn man imä} 3ufafe con ettoag Äalfmiic^ bie copy;oba ober bie ^ottafd)e cauftifd) gemalt l)at. Tlan Jann beftreiten, bap eine Sluflöfung raquo;on fotitenfourem Sllfati bie oni= malifc^en copy;ubftanjen I)inreic^enb jerfe^e, urn jugtei^ bie Sinfted'ungglaquo; ftoffe ju jerftören; aber bielaquo; ift in SBetreff ber äijenben Sltfatien nic^t me^r 3U beftreiten, toeldje jum Stieil bie animatifd)en Subftanjen in i^rer Sef^affen^cit beränbern unb fie auflöfen; inbem fie fo bie Sträger besect; SSirnS jerftören, miiffen fie auc^ ben SSirug, befonberS bie feften 3lnfte(fung8ftoffe äcrftören. — 3)iefer 35or3ug ber cauftifdjen 3t(fatien raquo;or ben fotjtenfauren wirb in ber ^ßrayig nic^t genug beadjtet unb boc^ musect; man Ijierauf befielen; ebenfo auc^ in Äranfljeiten raquo;on (Sntojoen raquo;cranla^t, !ann man, toä^renb man ben @d)marot|er burc^ Sarbotfaure ober ein anbereö örtfic^eg SKittet teilet tobten fann, ben copy;em nur burc^ cauftifd)e Sltfatien beifommen, toelc^e bie reg;cfjale auf­löfen, bie copy;mbr^onen ber SRilben tobten fönnen unb nid)t baju ätoingen, gu einem jtoeiten 33abe jn fc^reiten. — 3n i^rer SBirfung ouf bie fetten Körper, toelc^e oft in ben animaüfd)en (Subftanäcn raquo;or^anben finb, finb bie ä^enben 9l(talicn, inn jene ju raquo;erfeifen, ben fo^tenfauren copy;afjcn raquo;orjujic^cn.
3)ie StHaüen finb raquo;on aujjerorbenttidjem 9?usect;en, um ba8 C'rij5
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160 B. SSe^anbfung ber burd^ Serityrung mit ben Sranlen jc.
toert in inftcirten copy;tätlcn, toie Arisen, kaufen, Svijge unb feI6|t bie gu^böbcn abjutoaf^cn; in ben meiften gfäüen, befonberö nac^ einer onftedenben Äranf^eit mug man ju einer ä^enben Sauge greifen. i)fa^bem man oberflächlich gereinigt ^at, bebient man ftdj ber feigen Sauge mütelft einer fWarfen Surfte; biefe ä^enbe Sauge ^at bie Un= amteljmtlidjfeit, bie sect;änbe besect; Arbeiters fdjrunbig ju machen, aber bie8 ift ein f(einer UeMftanb gegenüber ber fixeren SBirfung, bie man baburd) erreid^t. — 2)iefeI6e Sauge bient jnr reg;eginfection ber @efrf)irre; ba bie a^enbe Sauge ba8 gett auS bem Seber auöjie^t, fo mu| man, um e6 ntd^t fpröbe unb brühig tocrben ju laffen, ba8= felbe tüieber einfetten. Die aHaüfd^en Saugen fiub audj nü^ltc^ für bie terft^iebenen ^3u1jgefcf)irre unb felbft für bie Decfen; allein für tooKene copy;adien barf man nidjt eine ju concentrirte ä|enbe Sauge on-toenben, um fie nid^t 3U berberben.
5Dte oüatifc^e Sauge bient jur jDeSinfection ber @ifcnbat)n= toagen, aber um bie Delfarben md)t anzugreifen, barf bie Sauge nidjt äfeenb fein.
reg;ie 3lHalien ftnb nic^t allein auögejeid^nete reg;e8tnfectionsect;mittet für verunreinigte (Segenftänbe; fie ^abeu aud) i^ren 9Ju^en gur reg;e8= infection ber lebenben SBefen unb ftnb in getoiffen gälten fe^r nü^= Kc^e SKebicamente.
reg;ie reinen ä^enben 9IHatien raquo;erben als Slelätnittef auf raquo;ergiftete Sßunben angetoenbet; bei SWiläbranbftic^en, befonberS bei ber Pustula jnaligna, ^ot man in biefen jerfliejjenben 91e^mitteln eine befonbere üßirffamfeit entbeeft.
Sie laquo;Seifen, icetd^e nur burd^ bie in ifmen enthaltenen SlHatien toirfen, ftnb bem SJJenfdjen fe^r nü^tic^, toeldjer trgenb ein franfeS J^ter angefaßt ^at; fie fönnen aud^ jum SBafd^en ber Spiere bienen.
2)iefe Sllfalioerbinbungen fielen eine loefentlt^e 9toQe bei ber 93e^anb{ung ber sect;autfran!^eiten; fte bereiten bie SBirfung ber übrigen 3WitteI raquo;or unb fiub nü^fidj, um bie Sorten, laquo;Schorfe u. f. to. ju entfernen. 3lber fie ^oben audj i^re SBirfung bei ber SSeljanblung felbft, tnbem fie ben ^tyrogenen, namentlich ber Sarbolfäurc, geftatten, tiefer etnjubringen. 35ie copy;eifen unterhalten befonberS bie copy;efc^meibigraquo; feit ber £)aut unb fi^ern jugfeic^ bie SJeinfidjfett.
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Die ^otjof^en. — reg;o8 lo^Ienfaurc Soli.
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reg;te ßoliafätn raquo;trten toie bie 3l(fattcn, locnn man fie in SfiJaffer auftöft; im Ucbrigen raquo;ivfcn fie afcfovtivenb unb finb nii^Kd), tocnn man fie faufcnben @u6ftanäeit Jttfe^it, um ben Zutritt bev ?uft ju er= leichtern nnb btc Scrtoefung, b. f;. bic trorfene gäulnif, ju erreidjen. Wan mu^ fic^ inbeffen erinnern, bajj fie nidjt geeignet finb, bic ftcmU jtisect; aufäul)a(ten, toenn btcfe fdjon eingetreten ift, unb bafj fte atöbann eine ftärfere 3ltn:noniafentoicftnng, BefonberS in 33erü^rung mit gfeudjtiglaquo; feit, ^eroorrufen. Site Stfdjcn finb ^au^tfäi^fi^ nit|(ic^, toenn man fie mit ben (Sycrementcn ober nod) ntd)t in gau(nisect; übergegangenen tljierifd^en reg;ufcftanjen in 33crüt;rung bringt, fie mtjtdjen itinen 3Baffer nnb oer^inbern bic ammoniafatifd^c gäu(nisect;. — 3)ic reg;teinfo^tenafc^cn unb fe(6ft bic copy;d)tacEcn fönnen cbenfo knu^t toerben unb finb ^aupt= fäc^üc^ nütitidj mit copy;artenerbe, inbem fie biefe mit ben Stoffen raquo;er= forgen, toefdgt;c i^r fcfjr oft feigen.
Sosect; fttlpctctfoure Salt wirb nid)t als etgent(id)elaquo; !J)elaquo;infectiong= mittel angetoanbt, aber feine oyl;birenbe aBirtung auf bie t^ierifd;en reg;u6ftanjen madden tS ju einem fct;r njerttjootten SDiittel für bie 9luf= betoa^mng belaquo; ^feifc^eg, ber reg;ärmc u. f. to. Sttlaquo; a^ebicament, aU Mutreinigenbeö SKittef, ift esect; in einigen sect;auttranl^eiten, in ben meiften fauligen Brautzeiten, em)3fo{;(cn toorben, um burdj ben sect;arn eine ^Partt;ie 'frembartiger Stoffe auäjufd^eibcn, bie in ben Organismus getaugt finb.
S)er Sotoj gilt ate befonberS toirffam auf bie Stylen, bie SÄautfc^toämm^en ber Sämmer unb ^auptfac^üd) auf einige tganU frant^eiten mit heftigem Süden. Sr ift türj(i(^ anc^ jur 3lufbctoat)= rung belaquo; gteifc^eS angeraten toorben.
reg;a8 Äodiio!^, toie überhaupt alle fähigen Sluftöfuugen, beren Sluffüljrung ^ier ju toeit führen toürbe, oer^inbert bic copy;ä^rungen o^nc 3*quot;!^' mttm eg SBaffcr obforbirt. SBir ^aben gefe^cn, basect; feine SBirfung fe^r nü^tic^ toerben faun bei ber !I)e8infection ber sect;äute (Contamine), unb basect; basect; copy;atjtoaffcr ein anSgejeidjneteö SKittct ift für bie !J)e8infectiou t^ierifc^er Subftanjen oon dorniger Seytur.
J)ag Bod^fatj ift fcljr nü^tic^ jur Slufbetoa^rung beg gleifdjelaquo; unb aud) getoiffer ^flanjlic^er copy;ubftanjen; fo betoa^rt man in 9!Jtont=
3unbct=fflcmmtn8.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;H
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162 B, Se^anbfung bet burc^ S3etitynmg mit ben firanlen tc.
b'£)r It;onnaisect; bie 9Je6cnWattcr auf unb tnat^t man in unfern sect;au8= tjaltnngen ben Äo^( unb bie 9tü6en ein.
reg;a8 (Safjcn be8 sect;cueS ift ein auggejeid^netcS SDKttef, bie nac^= t^eiligen SSJirfungen ju tcrmeiben in ben Salven, too e^ fc^Ie^t ein= gefahren ift, toenn eg überfd^toeunnt unb berfd^ammt ift; baö lt;copy;alj Ser^inbevt nidjt attein ba8 Sdjimmeln, fonbern raquo;erlittet auc^ toot)( ^i-ant(;eiten; e8 ^inbevt bie Futtermittel an ju gvojjcr Sluetvodnung.
reg;a8 reg;alj ift eine für bie Spiere fcljr nüljfid^e SBurje unb oft ein au8ge3eid)nctesect; sect;u(fömitte( Bei SBe^anblung ber 3Bürmcrh:anH;eiten. SDajfette gilt raquo;om fd^tocfelfauren Matron, toel^eö nad; einigen 2;^ier= arjten noc^ ben tebeuteuben SBorjug Ijat, ben SJtifjtranbfran^eiten raquo;oräukugen.
S5osect; *Jliitiuouiaf toirft beinahe in bemfetten Sinne, toie bie itfcrigen 3(HaKen; attein fein copy;erud}, ben man gcrabc tei ber gäu(nisect; raquo;er= treifcen toil(, empfiehlt eg nid)t fe^r.
reg;aS burd) cine S)?ifd;ung raquo;on copy;afatia! unb Sa(f I)ergeftettte Hmmonia! tourbe früher in (ängtanb unter bem tarnen „Läuterungen son laquo;Sdjmitquot; ^äufig angetoanbt; feinen copy;cfcraud) fann man nur ba= imd) erftaren, bag man copy;orge trug, einen üHen copy;eruc^ burc^ ben anbern ju crfe^en.
2)ie gifttoibrige SBirfung besect; Hmmoniafä auf SBunben raquo;on copy;tidjen ober Siffcn ift nid)t fid^er ertoiefen unb getoig toerben baö (äifen= ^Per^Iorür, bie QiarMfäure ober anbere Ste^mittel raquo;orjujieljen fein.
Seine SBirfung M SBcfianbfung besect; dtoitS, bcö SBurmg unb ber aButtgt; ift fceftritten unb Safcourin fagt fogar, bag man jeljt raquo;on feiner Untoirffamfeit überjeugt fei. 3nbeffen ift feine Stü^üc^feit in ber Sljat raquo;orljanben bei ben fepttfdjm 33(utfran^eiten; für biefc Intoenbung tourbe c8 fc^on toon Sljafort empfohlen.
3)asect; fffigfotwe Stomoitiol toirb {)au^tfädgt;ti(^ angetoanbt unb ift fogar gegen bie SftnbertJeft empfohlen toorben, too eö inbeffen baö copy;c^idfal ber übrigen 9Äitte( geseilt ^at unb untoirffom gebtiefcen ift; c8 ift raquo;on alien ^raftifcm bei bronbigen ßranf^eiten, beim aWitjbranb (Cruzel), Bei ben bösartigen copy;c^af^oden unb beim 9tot^tauf beS copy;c^toeineS anlaquo; genommen toorben.
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2)a8 f^merjftiKenbe ffiaffer toon S)Ja8j)ai(.
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Sag fdjroetafttttcttbe SSoffct Dolaquo; sRoäimU (eausedative), ba8 nid^tlaquo; toeitcr tft ate ammonta^afttgcg copy;aljtoafflaquo;, ift gletd^fallä fel;r niifelid) a(sect; reg;claquo;infcction^mittet in AtanHjettm :nit S3(utraquo;crgiftung; e8 ift ein auögcjeic^neteö 33(uteevtünnnng8mittcl.
Steg ift bic jal^fectc^e 9fei^c ber !l)eginfcctionsect;mittet; tcir ^afcen beren eicle genannt unb benno^ gifct eg für ben ^ßraftifer fe^r toentge, tBetd^e toirfiic^ nü^Iid^ finb; in äBaljvljeit finben toir nuv in ben burdgt; bie neuere SBiffenfcfyaft gelieferten Sßittetn folc^e toon einem fidjem (Srfolge.
i
#9632;
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#9632;
#9632;
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-
Jimtfi^e sect;ttaffc.
fictrcffenb Die 5Bcfcltigunfl öon SlnftccfungSitoffen M StcPcförbcruttBett
auf Ciiicnüttlnu-it.
33om 25. gcferuar 1876.
SBir SSi^etm, raquo;on copy;ottcS copy;nabcn ^eutfd^er Äaifer, Äöntg raquo;on ^rcu^en ac. raquo;erorbnen im kanten be8 !J)eutf(^en 3tetd)sect;, mä) erfolgter 3uftimmun3 ^eS 33unbelaquo;rat(j8 nnb be8 SJetc^Staglaquo;, teasect; folgt:
sect;• 1.
2)te Sifenba^nbcrtoattungcn fxnb raquo;er^fttc^tet, ^tfenta^ntoagen, in toelc^en ^ßferbe, SDfoutt^icre, Sfet, 8tinbraquo;ic^, copy;c^afe, ,3'eSen ober copy;d)toeine 6efi5rbert toorben ftnb, nadj jcbegmaligem copy;etirouc^e einem SfeinigungSoerfaljren (3)esect;infection) ju untertraquo;erfen, hjctc^eä geeignet ift, bie ben SBagen etoa an^aftenben 3lnfte(fung8ftoffe raquo;oüftanbig ju tilgen.
copy;leidjcrweife fmb bie 6ei 33eförberung ber Spiere jum futtern, Slränfen, SSefeftigen ober ju fonftigcn .S^t^n Benu^ten copy;erät^ft^aften ju beoinfijiren.
3lncamp; lann angeorbnet raquo;erben, basect; bie Stammen, raquo;elc^e bie ^iere Beim @in= unb 2lu8taben Betreten Reiben, fotoie bie SJie^@in= laquo;nb 2lu8labe^lä^e unb bie SSie^öfe ber @ifenBa^nraquo;erraquo;oltungen mä) jeber Senu^ung ju bcSinfijiren ftnb.
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Sluing.
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sect;• 2.
jßte SSer^fltdjtung jur 3)eginfection liegt in Sejug auf bie Sifenlaquo; fca^ntoagen unb bie ju benfetfcen gehörigen @erätl)fd;aften (sect;. 1. 31[6fasect; 1. unb 2.) berjenigen (Sifen6at;iiraquo;ertoa(tung oh, in bereit SSereidj bie copy;nttabung ber SBagen ftattfinbet. (Srfolgt bie lefctere im 2lu8lanbc, fo ift gur SDeSinfection biejenige beutf^e @ifen6af)nbevtoa[tnng raquo;er= :|)ffid)tet, beren 23a^n raquo;on ben SBagcn !6ei bev 9tüdfef)v in basect; 9ieic^8= geHet juerft berührt lüirb.
S)ie copy;ifeiifca^ntertrattungcn finb kredjtigt, für bie reg;eeinfetion eine copy;etüljr ju erbeten.
sect;• 3.
3)er SBunbeärat^i ift ermäc^%t, 3tugna^nien fcon ber bnrd) bie sect;sect;. 1 unb 2. fcftgefet^ten SSer^ftic^tung fur ben SSerf'e^r mit bem SluSlanbe infoweit jujutoffen, aU bie orhumgSmäjjige SDeSinfection ber jur Sßiet)beförberung fcenutsten im Slu^tanbe entlabencn SKagen raquo;or beren SBiebereiugang genügenb fi^ergeftefft ift.
Sind) ift ber 93unbegratlj ermächtigt, SluSna^meit raquo;on ber ge= backten SSer^ftid)titng für ben Sßtxttfyx im 3n(anbe jujutaffen, jebod^ für bie SBeforberung Bon SJinbtie^, Schafen unb (Sdjloeinen nur innerhalb folder Steile be8 S8unbeSgebietesect;, in ti)e(d)en feit länger ate brei SKonaten gätte raquo;on Sungenfenc^e unb raquo;on WauU unb Slaucnfeuc^e nic^t raquo;orgefommen finb.
sect;. 4.
reg;ie näheren SSeftimmungen über basect; anjuorbnenbe 33erfa^ren, über copy;rt unb ^eit ber ju betoirtenben reg;e8infectionen, foioie über bie sect;i% ber ju ert)ebenben copy;ebüljreu raquo;erben auf reg;runb ber raquo;on bem SßunbeSrat^ aufäufteüenben Gormen raquo;on ben SanbeSregiernngett getroffen.
sect;.5. 3m difenbaljubienfte befc^äftigte 'ißerfonen, teetdje bie i^inen noc^ ben auf @runb biefeS reg;efe^esect; erlaffenen SSeftimmungen raquo;ermöge i^rer bienftlic^en Stellung ober eines il;nen ert^eitten SluftrageS obliegenbe
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Sto^ang.
^ßfltdit ber Slnorbnung, Slugfityrimg imb Uefcertoa^ung einer reg;e8in= fection bentacftfäffigen, toerben mit copy;eftftrafe US ju eintaufcnb 9Karf, unb toenn in ^olge biefer SSevna^täffigung 35ic!j raquo;on einer laquo;Seuche ergriffen ttorben, mit copy;elbftrafe 6i8 ju breitaufenb Watt ober reg;e= fängnig 6i8 ju einem 3ia^r fceftraft, fofern nic^t burd^ bie SSorf^riften be8 (copy;trafgefe^fcuc^elaquo; eine ber 9lrt ober bem üKajje na^ f^toerere copy;trafe angebro^t ift.
sect;• 6.
S)er sect;. 6. belaquo; copy;efefeelaquo; oom 7. Ipril 1869, aRagregeln gegen bie 3Iinber^eft betreffenb (SunbeSgefegMatt reg;. 105.), ift aufge^okn. Urfunblid; jc. @ege6en 2C.
aSottoe.
aKittelfi aJeWIuffelaquo; raquo;om 26. Ipril 1871 ItkrwieS ber 9tei^8= tag ja^Ireic^e Petitionen, toelcfie bie aBiebereinfü^rimg einer ftefjenben jtoötftägigen Quarantäne für aüeg aulaquo; ^ufjtanb unb Oefterret^= Ungarn tommenbe SSie^ jum copy;egeuftanbe fatten, bem ^ei^tanjler mit bem Srfuc^en,
üfcer bie jur 35er6ütung be8 ginfc^IeppenS ber atinbcrpeft
erforbertt(fgt;en TOasect;regeIn, — inlaquo;6efonbere üter bie ben
Sifenfcafjnen ettoa aufäutegenbe SSer^flic^tung ^m copy;ic()er=
fteöung ber reg;eSinfcction Oon SSie^tran^ortoagen — nähere
grmittetungen jlaquo; raquo;eranfaffen.
3)ie im (Sinne beä ottgemeinen Steifelaquo; biefelaquo; (Srfuc^enlaquo; ftatt=
gehabten grörterungen ^afcen in ^Berbinbung mit ben bnrd) ba8 reg;r=
ge6nij3 ber äötener internationalen Äonferenj jur Srsietung eines
gfeic^mägtgen 33orget)en8 gegen bie 9iinbcrpeft (grüt)jaf)r 1872) raquo;erlaquo;
anfaßten grtüägungen baju geführt, bag unterm 9. 3uni 1874 eine
reraquo;ibirte Snftruftion ju bem copy;efege raquo;om 7. Slpril 1869, SWafjregetn
gegen bie 9tinberpeft tetreffenb, erlaffen toorben ift (^feic^Sgefe^Iatt
copy;eite 147), foloie bag mit Sejug auf bie SSiefjeinfu^r aulaquo; atu^anb
unb Defterreic(j=Ungarn attgcmeinc Slnorbnungen ergangen ftnb, met^e
US auf 2Beitere8 bie (Sinfu^r raquo;on Ütinbbte^ au8 jenen Säubern tl)ei[=
toeife ganj raquo;erbieten, t^eitoetfe er^ebtidjen 33ef(^rän!ungen unterwerfen.
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Stn^aug
167
dagegen tft trie in bem gebauten 9tei^8taglaquo;befc^tu6 quot;befonberlaquo; k= tontc grage bcr reg;esect;tnfection ber SSie^tran8portraquo;agen iityix m^t jum 3lbf(i}(uJ5 gelangt.
!Die reg;e(egirtcu ber auf ber ertoaljnten ^onferenj vertretenen (Staaten ftimniten bafjin üfcerein, bag alle copy;egenftänbe, aelc^e für ben 2;ran8}5ort raquo;on 2Biebei!äuern, 'jßferben unb (Sdjtoeincn gebient ^aben, unter aKeit 25ertyä(tniffen raquo;or t(;rer aBieberfcenu^ung ju beStnftjtren feien. 3in SBefonberen towrben nad)fte^enbc copy;äße mit ufcericiegenber SKajorität angenommen:
1.nbsp; nbsp; reg;ie Steinigung unb £)e8infectiou einesect; jeben Sßaggonö, in raquo;elcbem 2Bieber!auer, 'iPferbe ober copy;rfjWeine tranlaquo;portirt Wor= ben finb, ift jn aüen gt;$ntm o^ne üftitffidit auf ben @efunb= tieitSsuftaub unb tag sect;crrfd)en bon copy;eueren, nad) fccfiimmten 35orfc^riften ben (gtfenba^ntjertoattungen 51laquo; ^flicfft 3U machen.
5Bor Seenbignng ber reg;cginfectiou barf ein fotcfjer jlran8port= hsagen nid)t benu^t icerben.
2.nbsp; nbsp; reg;ie Stammen an ben Qnn= unb luglabeptä^eu unb bie fonftigen copy;cgenftiinbe, toet^e mit ben Spieren in SSerü^rung gefommen finb, muffen ebenfalls einer S)eginfection unterjogen toerben.
3.nbsp; nbsp; a) S:er reg;e8iufection mu| eine raquo;oHfomraeue Steinigung bcr
SSiefjtcagen tgt;orausect;gc^en:
b)nbsp; nbsp;3ur S)elaquo;infection löimeu benuj|t werben: IjeijjeS 2Baffer raquo;on minbeftenä 70deg; d., SBafferbampf, ^affmi(d), SWorfalt,
.
Äartolfääre int gelöften 3llftanbc quot;n*5 aubere S^eerfaurcn, Sauge ober irgenb eine anbere Smbftanj, toääjt raquo;on bet einen ober anberen Regierung alsect; toittfameä reg;eSinfectionS= mittet ertannt toirb;
c)nbsp; nbsp;S)ie reg;egiiifection ber 35ie^toaggonsect; mug unter Slnffid^t eineä (£acbraquo;evftäubigen raquo;orgenommen njerben.
a) 3n rinberpeftfreien 3quot;ten ift bie SSerteert^ung beS 2)ünger8 ausect; 2Bagen, in toetd)en SBieberfäuer transect;portirt ttorben, nad) raquo;ofljogener reg;egiufection ju geftatfen.
!Die reg;esect;iufection ift nac^ ben raquo;on ben einjefnen 9te= gierungen ju eriaffenben SSeftimmungen raquo;orjuuetjmen.
^) 3ur Btü ^e8 ^raquo;errf^enS ber 9Jinberpefi in einer copy;egenb.
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168nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; atn^ang.
burdj toelc^e bag 35idj mittelft (ätfenba^t ^eförbert tourbe, ift ber Jünger au8 ben aBaggonS ju berm^ten.
SBet ben (Smterangen bariiter, oB nnb tttJüieiDeit für balaquo; ißunbeg^ gebiet eine SRegetung auf biefer copy;runblage in IngfiAt ju nehmen fei, tourben üon üerf^iebenen Seiten Sebenfen gegen jene lt;Sa^e er= ^ofcen. elaquo; tcurbe namentlich auf bie (Störungen unb SSeläftigungcit ^lingetoiefeu, icct^e fo icettge^enbe anorbnungen für ben @ifen6a^tt= betriefc im copy;efotge Ijaben müßten, fotoie auf bie burcf) ben entftet;enben ^oftenaufroanb bebingte Verteuerung ber SSie^trangporte. Die grage, oh bie oon ber äBicner ^onferenj empfohlene 9Äa|5regeI in ber S^at SSort^eile öerftredje, toelÄe bie mit berfetfcen not^rcnbig raquo;erbunbenen Uebelftanbe üfcerwiegen, fceburfte ba^er ber forgfattigften Prüfung.
Um bie Sfot^icenbigfeit allgemeiner Slnorbnungen in ber kjeid^ neten ^idjtung ju kgrünben, ^at namentlich bie Äönigtid) ^reufjifdje 9?egiernng umfangreiche^ t^atfä(^rid)c8 9KateriaI gefammelt. @ie ^at bie Seriate ber SBeterinarfceamten fämmtlid^er ^egiernngSkäirfe über bie raquo;on i^nen gemalten Erfahrungen eingeforbert unb SluSjüge au8 21 folgen Scripten mitget^eilt, toelc^e bie grojje Oefa^r ber 93er= breitung raquo;on SSie^feudjen burc^ ben Dranäport ber Stjiere in nic^t be8infi3irten (Sifenbatjntoagen bur^ biete Seifpiete nacf)toeifen.
3m Uebrigen ioirb für bie obligaforifdamp;e S)eSinfection in ber sect;auptfad)e 9Jad)fte^enbelaquo; gettcnb gemadjt:
Ibgefe^en bon ber SKinberpeft finb eS borneljmli^ fotgenbe copy;eu^en, unter toet^en bie beutfdje ?aubtoirt^f^aft gegentoärtig am meiften jn leiben ^at:
bie ?ungenfeu(^e unter bem Sftnbbielj;
bie 5KauI= unb Ätanenfeudje ber 9tinber, lt;Sd)afe u. copy;c^ibeine;
ber SKitäbranb;
ber 9?o(ä ber ^Jferbe;
bie ^ßoden ber laquo;Schafe.
Sine originäre (Sntftel;ung biefer copy;eudjen in reg;eutfd)tanb raquo;oirb raquo;on ber gac^toiffenfdjaft bertoorfen unb ift, jebeiifaHa fe^r uniba^r= fdgt;einlidgt;. Dagegen ift befannt, bag biefelben fämmtlic^ einen ^ö^fl intenfiben 2tnftedungSftoff entttidetn, toetc^er nid^t (ebigüc^ burc^ unlaquo; mittelbare Serü^rung franfer Spiere mit gefunben, fonbern au^ burfy
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Wn^ang.
169'
SOJebten laquo;nb ä^tfc^entröger aßer Slrt übertragen raquo;erben fann, unb bag btefer SlnftedungSftoff ft^ unter günftigen Untftänben, namenttic^ toenn er ben (Sinwirfungen ber freien Suft teentger an^gefe^t ift, fe^t lange lefcen^fa^ig ermatten fann.
copy;te raquo;orertoaljntcn SSie^feudjen ^afcen in ben teilen 3ia^rje^ntett in reg;cntf(^(anb bauernb eine 2lusect;be^nung unb Sßertrcitung genommen^ toetdje früher nic^t 6eo6a^tet ift.
3ft elaquo; tro^ ber raquo;crftärften 2lufnter!famfeit ber SBe^örben unb ber gefteigerten Sinfic^t ber Sljierärjte unb beä ^ubltfumö ntc^t tnög= lidf getoefen, bie reg;euc^enau?fcrüd)e ju raquo;erminbern, ift bietrae^r eine fonftante weitere 3lulaquo;betjnung ber copy;eud^en jur S^atfa^e getoorben, fo fann ber @runb biefcr Ijöd^ft unerfreutidjen Srfc^einung nur barin liegen, bag burd) bie je^ige Strt unb 3lusect;be^nung be8 SSie^anbel* unb ber eon i^m Bermittetten 9Kaffen6etoegung belaquo; SBic^g bie copy;eudjen-gefa^r er^eblic^ getoac^fen ift.
Sn ber Sfyat fte^t bie Slugkeitung ber SSie^feuc^en in engfter 33eäte{;ung ju ben ^anbetgroegen unb ju ber Irt ber sect;anbelgbe= toegung. diejenigen Sanbe^t^eile, rcet^e raquo;on ben SieljtranSporten wenig ober gar nidjt fcerü^rt toerben, finb raquo;on SBie^feud)en feiten fyümstfütiit Umgefe^rt teiben biejenigen ?anbesect;tfyei£e oon benfelfcen am meiften, toeldje barauf angeioiefen finb, ^udjtoiel) in größeren Mengen einjufü^telaquo;raquo;
3u ben lederen gehört u. 31. bie preufjifdje ^ßrocinj (Sc^teften^ reg;ort ^errfc^te bie Sungenfeuc^e:
1857/60 gar nidjt.
1860/61
in
1
Greife,
1861/62
laquo;
3 Greifen
1862/63
w
4
tt
1863/64
If
9
tt
1864/65
ff
4
tt
1865/66
fl
9
tt
1866/67
If
16
tt
1867/68
n
16
n
1868/69
n
13
tt
1869/70
n
13
tt
1870/71
ii
16
n
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170
Stn^ang.
£)er SSie^anbef feenu^t ol8 tinnenlänbifc^cS Transportmittel jc^t faft auSfcfylicfjttdj bie Sifenba^uen. Sanbtoege unb äßafferftrajjett im SSinnenlanbe ^aben für benfdben nur noc^ ganj (ofate iBebeutung. ^anbeft eö fid) ba^er um aÜgemetne unb ni^t auf ben einjetnm lt;Seu^enfaü ober auf tofate 35er^ä(tniffe bef^ränfte aRa^regeln jum lt;Sd)u^e gegen bie Verbreitung ber copy;etfdjett burc^ Transportmittel, \p fönncn fügtic^ nur bie (Sifenbaljnen in Sctrac^t fomnten, raquo;eil fie aöein im copy;taube finb, gro^e 3Kaffen berfc^iebeuartigen SSie^S in un= mittelbarer gofge aufjune^men unb ju beforbern. 35ie 9Kaffe eon copy;c^ta^toie^, Sxui)t= unb copy;ebrauc^St^ieren, toelc^cö anjä^riic^ auf ben copy;ifenba^nen 1)eutfc^(anb8 beförbert toirb, ift betannttidj fc^on je^t ganj erftanntic^ grojj unb attjä^rlic^ im SBac^fen. S3emerfen8toert^ ift unter 3lnbern bie enorme gt;$mdijmt ber 3u^toie^tran8porte aulaquo; ^ottanb unb (Sngtonb nad) bem Dften reg;eutfc^Ianb8. reg;iefelben copy;ifenraquo; ba^ntranSporttoagen, toeMje baS copy;c^fac^toiet) aulaquo; bem Dften na* bem SBeften bringen, führen raquo;on bort basect; ^quot;^toateriaf für ben Dften äurüd. Stud) ber Transport tgt;on Ißferben auf ben (Sifenbaljnen ift mit ber gehobenen inlänbifd^en ißferbeju^t bebeutenb getoac^fen. 9htffifd)e unb pofnifc^e ^ferbe raquo;erben in erheblichen Mengen ein= unb burd)geftt^rt.
3)a| fic^ unter ber großen Stenge ber auf ben Sifenba^nen tranöportirten Spiere tagtäglich fot(^e befinben, raquo;eldje an anftedenben, feud)enarttgen ^ranfljeiten leiben, ift au^er aHem 3ttetfef- reg;er 33laquo;' toeisect; bafür faitn jeben 9lugenblid auf aüen gröfjeren ber oeterinärraquo; poliseilic^cn ^ontrole untertoorfenen Sßie^öfen geführt raquo;erben. SWid^W ift aber audj erttarli^er, als bajj fii^ ber ?anbtt)irtt) fo fdjleunig atö möglich folder Spiere ju enttebigen^fuc^t, wel^e einer anftedenben Äranfljeit berbäd)tig finb ober moglic^ertoeife burdj Slnfteduttg tnftjtrt fein fönncn. reg;aä raquo;erbä^tige copy;tüd ge^t an ben sect;ctnbler über unb burc^ biefen fo raf(^ toie möglich jur Sifenba^n. Slbgefetjen ^ierbon ift csect; eine @igent^ümli(b!eit mand)er SSie^fenc^en, unb jmar ganj öorjugötoeife auc^ ber Shmgenfendje, basect; bie ^ranf^eit in iljren erften copy;tabien felbft für copy;adjoerfiänbige fe^r fd)h3er erfennbar ift, wäljrenb fte fd^on in biefen copy;tabien ben 9tn[tedunglaquo;ftoff entteidett, weldjer birelt ober burd^ SRebien bie Ärantljeit überträgt. @S ift ba^er ein ganj gewöhnlicher ^aß, bag bie Slbfonberung belaquo; feuc^entranfen SSieljS
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Sln^ang.
171
im guten copy;faufcen imb in boöfter Unfenntnt| übtx bie Srfranfuns erfolgt.
Sifenfca^ntüagen, mit toetdjen feud^entranfeä 35ie^ bcförbett ift, bemdjren, fofern fie nid^t gereinigt unb beSinfictrt icorben, ben 2ln= ftedungSftoff, iDctc^en fie aus ben (Sjcfeementen u. f. w. be8 tranfen SSie^eS aufgenommen ^aten, fo lange, 6tsect; bcrfe(6e buvc^ (Sintoirfungcn raquo;on aujjen ^er jerftört ift, unb Silben Hä bat)in einen sect;eerb ber copy;eui^e. 5)ie getoö^nrid^e, ofcerflacbüdje 9teinigiing fd)ü^t hiergegen ntc^t, raquo;eil bag Äontagium fic^ an ben SBänben ber Söagen, an ben jum füttern unb Sränfen besect; trauten SSieljeä benu^ten trögen unb Eimern feftfe^en, and) in bie 9ft^en unb gugen ber Sßagen einbringen unb fi(^ fo längere £dt tonferbiren fann.
sect;icraug erhellt, bag für gefunbe J^iere bie ÜJJögttcbteit einer copy;eu^enübertragung auf bem QnfenbatmtranSporte in bop^etter 9öeife gegeben ift. gt;$mamp;(fyft nänitid) fann baffefte mit trautem 35iet) in bemfelben SBagen beförbert raquo;erben unb baburd) eine birette lletertra= gung raquo;on S^ter auf S^ier ftattfinben. Dber es tann balaquo; früher tranSportirte traute S^ier 3tuftedung8ftoff in bem SBagen ober auf ber copy;fenba'ljmrampe jurudgetaffen fiaben, ber (efcengfä^ig geblieben ijl unb oon bem ffäter aufgefteflten Sintere raquo;ä^renb ber 33eförberung aufgenommen raquo;irb.
copy;egen bie erfterloäfmte copy;efafir raquo;irb im SBege allgemeiner po{i= 3etttd)t'r Sßorfd^rtftcn ein augreid)enber (£d)u^ nic^t gereä^rt raquo;erben tonnen, o^ne ben SSie^tranSport unperf)ä(tnigmä|tg gu erfd)raquo;eren unb 311 bcrt{;euern. 63 ift 3raquo;ar ^tu unb raquo;ieber emffoWen raquo;orben, ben Transport ber £)augrt)iere auf ben (Sifeiibaf)nen aflgemetn raquo;on ber Setbriugung eines t^ierarjttic^euOefuub^eitSatfefteS abhängig jumadjen; attein fetbft mit btefem, an fic^ fe^r bebeutüdjen SÄittet raquo;ürbe fe^r raquo;entg erreicht raquo;erben, raquo;eil raquo;orauSjufe^en ift, bafj btefe Slttefte raquo;iet= fac^ au ^tttierfäffigfeit ju raquo;ünfd)en übrig (äffen raquo;erben, unb raquo;eif anbererfeitä ber SlranSport feuc^entranter Spiere ganj raquo;orjugtorife in benjeuigen reg;tabien ber Srantfjett erfolgt, in raquo;etc^eu noc^ tetne, fetbft für ben reg;adgt;raquo;erftänbigeu (eicfyt ertennbarc (Symptome raquo;ortiegen.
quot;Die erftbejeid^nete copy;efa^r ber Stnftedung raquo;irb übrigenlaquo; für nidjt fo er^ebtic^ gehalten, als bie jraquo;eite, benn einmal ift eS fc^on je^t
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172nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Slnfrmg.
jnd)t gerobe gcroö^nlic^, bag ^fevbe, Snä/t' ober reg;el)rauc^8=5Ste^ in bemfetben Sffiagen unmittelbar mit fremben gieren jufammengeftetlt toerben, unb auf ber anberen Seite ift bie reg;ouer biefer copy;efa^r jeben= faßlaquo; eine fürjere unb t^r Umfang ein befdjränfterer. S)ie erwähnte jtoeite äWögüc^feit einer (seuc^enübertragung auf bem (Sifenbaljntran8= ^orte ift bagegen in i^rer Tragweite !aum ju bemeffcn. Sin raquo;om Äontagium ber Sungenfeud^e ober ber MauU unb Äfauenfeud^e ober besect; Sto^eg infigirter copy;ifenba^nioagen, ber, o^ne auSreic^enb gereinigt ju fein, tagtäglich jum Strangport ton SSiel) gebraust toirb, fann ber lt;2eud)e in turjer ^eit eine ungtaubttctye Verbreitung geben unb baburdj einen Stäben bon enormer Jpolje tjerbeifü^ren. S^^ tft esect; nidjt Ieid)t, bei ben einjelnen copy;eucfyenfäHen biefen Sntfte^ungSgrunb unraquo; ioibertegtid) nad)äuraquo;ei)en. Mein e8 fd)eint, bog e8 eineS folgen 9fa(^= toeifcö gar nid)t bebarf, menn eine üerftänbige ßrtoägung ber 5Ber= ^ättuiffe mit ^ot^loenbigfeit ju einem entf^rec^enben copy;djfuffe führen mug. 2Benn laquo;njtoeifel^aft feffftel;t, bag ju atten Seiten unb auf aHen Sahnen feuc^enfranfeg 35iet) in grogen SUengen tranS)Jortirt toirb, toenn ferner ebeufo unumftög(id) nadjgeroiefen ift, bag biefeg Sßiefy überaß, too eä fic^ jeittoeilig aufhält, einen Stnftedunggftoff unterlägt, raquo;etcher fid^ längere ße\t lebensfähig er^aü uub curc^ SKebien übertragen toerbcn fann, fo folgt baraulaquo; mit jtoingenber 9?ot^toenbigfeit, bag aHeä ber begügtidjen reg;eud)e jugängtic^e 33ie^, toeldjeä in bemfetben Sifenbal)!^ toagen tranS^ortht toirb, bccor ber Slnftedungöftoff jerftört ift, ber copy;efaljr einer 9lnftedung unterliegt.
gorfcfyt man ben Sntfte^ungSgrünben ber einjetnen reg;en(^enauä= brüdje n'cäjex nad), fo ergiebt fic^ in ber SDfe^rjo^l ber ^äöe eine (äinfd;(e^ung burd) Spiere, toelc^e mittelft (Sifenbat;iitrangpoxt einge= fü^rt finb. 3tt,eife^aft Unit in ber 9iegel nur baS, ob biefe J^iere f(^on raquo;or bem (SifenbaljutranSport Iranf getoefen finb, ober ob fte toä^renb beffelben, fei e8 burc^ unmittelbare SBerütjrung mit erfranlten Spieren ober burdj äJtebien angeftedt fmb. copy;reift man nur eine ber in gfrage fteljenben 3Sie{)ieud)en ^erauö, unb jwar biejenigc, toeld^e burc^tocg am ungefäljvlidjften aufzutreten pflegt, nämüA bie TlauU unb Älauenfeuc^e, fo ftel;t feft, bag biefetbe in ben legten ^a^ren eine ungetoöl)nlic^ groge Ausbreitung getoonnen ^at. SDfit ^öc^fter
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Sln^ang.
173
SBaJjrfdjetnttcfjfctt lägt fic^ annehmen, basect; bie Uefcerlragung gerabe fciefer SSie^fcuc^e jumeift burc^ ben in ben Sifeabatimtoagen bcrblte6e= jten Slnfterfungäftoff erfofgt. Der birefte unb inbivette (Stäben, wetzet ber beutfc^en Sanbtotrtljfdjaff anlaquo; ber ÜKoutraquo; unb ^(auenfeuc^e aüjä^rraquo; It(^ erttäc^ft, üfeerftetgt für fid) allein 6et aBeitem oHe Soften, toetc^e auf bie jDelaquo;infection ber Sßie^iüagen mögtid^erweife ju raquo;erwenbeu finb.
reg;ie copy;efa^r einer (Seudjenberfcreitung bnrd^ ben in (Sifenfco^n= tranöportwagen öcrMiebenen SltiftedungSftoff fann raquo;oUftäubig baburdj fcefeitigt toerben, basect; bie SBagen nad^ jebeSmaügem copy;ekauc^e junt transport eon ^Sferben, ^tinböie^, SSie^ ic gehörig beSinftcirt loerben. 35iefe SWagregel ift in berfc^iebenen 9?a^6ar(anbern fotcie in berf^ic= benen SBunbeSftaaten bereitlaquo; mit copy;rfofg burc^gefü^rt, fo bog fid) iljre allgemeine 3lnh5enbung bringenb empfiehlt.
reg;er bortiegcnbe, auf biefen (Srtoägungen Beru^enbe @efe^=@nt= tcurf kfd)ränft fi^ lebiglic^ auf Slnorbnungen, toefdje bie SSertjütung ber Verbreitung bon SSie^feuc^en burc^ @ifcnba^ntranSporte jum reg;e= genftanbe ^aben. jamp;aS geft^atten bicfelaquo; Stammenlaquo; recbtferttgt fi^ gunä^ft baraulaquo;, bag in ben gifenba^ntrangporten in ber Zijat bie sect;auptgefa^r foldjer Sßerbreitungen liegt; abgefe^en t)ieröon aber bor= ne^mlid) baburA, bag ein Uebergreifen über biefen JRatimen fogteidj auf basect; nid)t toiüfürtic^ einjuengenbe copy;ebiet ber attgemeinen reg;efe^= gebung über balaquo; SSeterinairtoefen fü^rt. Um ba8 le^tere betreten ju können, bebarf eS noc^ einer einge^enben Prüfung unb raquo;eiteren 3lb= Härung ber Vorfragen, toel^e für bie raquo;eitere 3tulaquo;füljrung ber SSeraquo; ftimmung unter ^r. 15. 2trt. 4 ber 3{eidjsect;berfaffung bon @runb legenber 23ebeutung finb.
3laquo; ben einjetnen 33eftimmungen belaquo; SntourfeS finbet fidj SJad^raquo; fte^enbeS ju bemerfen:
3u sect;sect; i m 4.
Um ben SoMberfeljr fo biet raquo;ie möglid^ ju fronen, empfiehlt e8 fid), bie Ser^pidjtung jur S)e8infection nit^t bon born^erein aulaquo;= naljmSlolaquo; auSjuf^rec^en. SJic^t fetten raquo;irb ber copy;efunb^eitSjuftanb ber sect;au8t^iere in ben einjelnen OebietSt^eiten elaquo; ganj unbebenf(idj ma^en, ben Sofalberfek mit 33ielj auf ben Sifenba^nen innerhalb getoiffer örtlicher copy;renjen bon ber jDeSinfectionSpflidjt ju befreien.
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174nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;ähi^ang.
gür folc^e gäüe toirb bie ÜKöglidjfeit au8nal)mgn)eifer Befreiung raquo;on ber reg;egiiifectionäpfIi(^t raquo;orbe^aftert tcerben muffen (sect; 3), ba e8 nidjt toünfc^enSwert^ ift, ber SKa^regel eine ba8 teirflic^e 33ebürfntsect; ü6er= jdjrettenbe 9{u8bei)nung ;u geben.
DaS SJeSinfectiöriSoetfa^relaquo; feftft tcirb nic^t burd) balaquo; reg;efe|; pnbern bur^ bie StugfnfirungSbeftinunnngen raquo;orjufc^reiben fein. reg;asect;= je(6e toirb ein raquo;erfdjiebenea fein fönnen, unb elaquo; toirb ben beteiligten Sifenba^nßermaltungen bie SBa^I ju übevtaffen fein, je nadj ben raquo;or= Ijanbenen ginric^tungen ober anberen 9tüctfi^ten ba8 eine ober balaquo; anbere SSerfafjren in 3lntoenbnng ju bringen.
reg;er sect; 6 be8 copy;efe^eö raquo;om 7. Slpril 1869, aRajjregeln gegen bie Siinberpeft betreffenb (23unbe8=@efe^g3(att copy;ehe 105), legt bie !Igt;egiiifectionSpf(icf)t berjenigen Sifenba^noertoaltung auf, auf bereu copy;trede balaquo; SluStaben, beäiel)entli^ im Jraitfü bie Ue6erfd)reitung ber ißunbeSgebietggrenje beim 3Biebcraulaquo;gange ftattgefunben I)at. reg;iefe SBeftimmung ^at infofern eine Sude, a(laquo; fie biejenigen gäüe ber gnt* (abung im lu^tanbe nic^t raquo;orfietjt, in toe(d)en bie Aufgabe im 3n= lanbe erfolgt. Stbgefetjen person toirb iS überhaupt oorjuäieljeu fein, bie geftfteHung barüber, an toe(d)en Orten ((Stationen), binnen toetdjer Triften unb in toelc^en Ratten ber Sntlabung bie SDeSinfection oor= june^men ift, ben 2lu8fü^runglaquo;beftimmungen ju übertaffen. 3tu8= nahmen im Sinne beä sect; 3 toerben im SBerle^r mit bem 3luSlanbe namentlich auc^ ba äujulaffen fein, too bie genügenbe DcSinfection ber SBagen raquo;or beren SBiebereingang fidjergefteüt ift.
Die luäbe^nung ber Deginfection auf bie jum güttcrn, Zx'dn= tm :c. ber tranSportirten Spiere benugten @erat^fd)aften ift unertäg* üä), foH nic^t bie copy;efa^r ber ^u^tofigfeit ber ganjen 3Ka|regeI be= fte^en bleiben. Da^ biefe DeSinfection fid) nidjt auf biejenigen Oeraquo; r(itf)fd)aften gu erftreden ^at, toetc^e bie Begleiter ber STran^orte mit fidj führen unb auc^ beim Skrtaffen ber (gifenba^n toeiter mit fid) nehmen, fonbern nur auf biejenigen, toeldje im 33efi^e ber gifenbaljn= beraattungen bleiben, toirb einer aulaquo;britd(td)en Slnorbnung im copy;efe^e nm bebürfen, fonbern burd^ bie Sluäfü^rungSbeftiramungen aujjer 3raquo;eifel jw fletten fein.
(Sine totrfltdje Deöinfection ber SRampcn, fotoie audj ber SSie^laquo;
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ätn^ang.
175
(Sin= unb 3lusect;(abep(ä^e unb ber SSie^öfe ber copy;tfenba^itbcrtoaltungen für jeben 33enu(5un8laquo;fa£I anjuorbnen, würbe eine jutoettge^enbc unb faum burd)fü^rbare 9KajsregeI fein. copy;8 toirb in ber Siegel genügen, eine foldje Seamp;nfection, tote fte bereits im sect; 52 ber 3uftruftion vom 26. mal 1869 gunt 9?inberpeftgefefe (.S3unbeSlaquo;@efe?blatt (Seite 149) sorgefe^en ift, auf bte gäKe bro^enber copy;euc^engefa^r 3U fcefc^ränfen, im Uebrigen aber burrf) bte 2lu8fü^rungsect;beftimraungen boräuf^retben, bag bie Rampen 2c. nad) jeber Senu^ung forgfältig ju fäubern finb, fotoie bag im SSefonbern reg;ung unb Unratl) in einer 2Bctfe ju be= fettigen ift, toelc^e jebe 3lnfte(fung8gefa^r auöfc^aegt.
3raquo; sect; 5.
reg;ie copy;traföorf^riften be8 sect; 328 be8 copy;trafgefe^buc^eö erfreuten nid^t augreic^enb, um ben gu treffenben Slnorbnungen ben nötigen Sk^brud ju fiebern. 2lbgefel;en batjon, bag elaquo; jtoeifel^aft fein fönnte, ob unb intoietoeit biefe Slnorbnungen unter bie bafdbft bejeic^neten „luffid^tämagregcfnquot; fallen, ift bie 25orfdgt;rift im sect; 328 a. a. D. überhaupt raquo;on geringer praftifc^er Sebeutung, ba fte bie Seftrafung raquo;on bent iRad^toeife ber „toiffenttiebenquot; 3SerIe(5ung abhängig mac^t.
Betrcffcnb bie SJuSfü^rung öcö copy;efeftcö Dom 25. %tfgt;xnat 1876 äaer bie laquo;efcitifluitg turn SCnfterfungäftoffen 6cl raquo;iepeförberunflen auf
(lifenba^ncn. SSom 6. laquo;Kai 1876.
S)er 33unbeSrat^ ^at in luöfü^rung ber sect;sect; 3 unb 4 belaquo; @e= fefeelaquo; 00m 25. gebruar 1876, betreffenb bie Sefeitigung raquo;on 3ln= ftedungöftoffen bei SSte^beförberungen auf (Sifenba^nen, (9?ei^laquo;gefefe= blatt copy;. 163), nadrfte^enbe geftfefeungen getroffen:
!• 3laquo; sect; 3. 1) reg;ie SBefdjIujjnaljme über bie ^wtaffung raquo;on SluSna^men oon ber bureb bte sect;sect; 1 unb 2 belaquo; @efefee8 begrünbeten SSerpfKdjtung bleibt bem 93mtbe8ratlj raquo;orbe^alten.
^Denjenigen Sifenba^ncertoaftungen, beren betrieb auf einer int äuölanbe betegenen copy;tatton enbet, fann jebod^ con ber Regierung belaquo; beutfe^en copy;renäfiaateß geflattet raquo;erben, bie !De8infectton ber
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176
ansang.
SBagen raquo;or beren SBtebemngange im 9lu8(anbc borjune^mcn, fofern gettügenbe copy;aranttett für eine orbnungSma^ige 3lulaquo;füljning getoten raquo;erben.
2) reg;ie i8ejc(jtu{5naf)nie be8 S3unbelaquo;rot^sect; üter bie 3laquo;Iaffimg unb tien Umfang con 3luSna^men für ben 33erfe^r im 3ntanbe erfolgt auf copy;runb bcr bon ben kt^eitigten Sonbeöregicrungen fceijulaquo; iringenben D^adjtoeife barüber, ba| bergfeic^en 2lnlaquo;na1jmen im sect;trt= Mief auf ben berjetttgen aügemetnen copy;efunb^eitSjuftanb ber betreffenraquo; ben Jtiterarten in beftimmten copy;egenben unbebenflic^, foicie in ben gäüen besect; sect; 3 Ibfafe 3 be8 copy;efe^elaquo; barüber, bag bie bort ange= gebenen Sßoranäfe^ungen cor^anben finb.
reg;ie 33erpfli^tung jur 33efeitigung raquo;on copy;treumateriatien, Jünger zc, fotoie jur Reinigung ter aBagen unb copy;erätljfdjaften mit SBaffer nad^ jebeamp;naligem copy;ebranc^e (fie^e nnten II. 4, 9lbfa^ 1 unb II. 5) bleibt Jebod) auc^ bann befielen, toeun SluSna^men raquo;on einer eigentficfyen 2)elaquo;tnficirung ber SBagen unb copy;erätljf^aften jugelaffen werben. SSei SBagen, bercn Einrichtung eine Reinigung mittelft Söaffera ni(^t geftattet, (gepolfterte SBagen laquo;.), ift bie SJeinigang in anberer genügenraquo; ber aBeife ju betoirfen.
II. 3U sect; **• Sür bie raquo;on ben SanbeSregierungen ju erlaffenraquo; ben näheren Seftimmungen über ba8 anäuorbnenbe Serfa^ren über Ort unb 3quot;* ber ju betoirfenben gt;De8infectionen, fotoie über bie $ö^c ber ju erljebenben copy;cbü^ren finb na^fteljenbe 9?ormcn ma^gebenb:
1)nbsp; nbsp;^ein ber 'DeSinfection untcrfiegenber leerer SBagcn barf raquo;or SSecnbigung ber !J)esect;infection in irgenb eine 58enu^ung genommen toerben. 3luf einer an bem 3Bagen befeftigten üafet ober in anberer Sßeife ift mit einer bentttdjen Snfc^rift ju raquo;ermerfen, bag ber 2Bagen ju beSinficiren ift. S)cr aSernterl ift nac^ erfolgter üDeSinfectton ju entfernen.
2)nbsp; Snfotoeit nic^t 9tulaquo;na^men für ben SSerfe^r mit bem 2lu8= lanbe äuaetaffen mxhen (I. 1), ift gürforge ju treffen, bag (gifcn= boljntoagen, meiere jur Seförberung einer ber im sect; 1 be8 copy;efe^elaquo; bejeic^neten Slljierarten nad^ bem 2lulaquo;fanbe gebient l)aben, nac^ ber (Sntlabung be^uflaquo; 5ßornaJ?me ber copy;eöiufection noc^ berjenigen in= länbifd^en copy;renjftatton jurüdgelaugen, über toeldje fte ausgegangen fmb.
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Stntymg.
177
3)nbsp; nbsp;üamp;ie 3)e8infectton ifi an bent Orte ber Stitlabung (216= oUx Umlabung) aishato nadj (Entleerung ber SBagen — im ^Serteljr nttt bent SluSlanbe an ber Station belaquo; SBiebereingongeS ateBalb nac^ 3lnamp;tnft ber äBogen — unb jtoar tängftenlaquo; binnen 24 copy;tunben ju betoirfen.
3m 3ntcreffe einer jinetfmägigen SluSfü^rung laquo;nb toirffanten Sontrote !ann jebod^ bte SBomaljme ber S)e8tnfection auf Slnorbnung ober mit (Genehmigung ber Sanbeäregierung an einjelnen Stationen (copy;eStnfcctionSftationen) centratifirt toerben. 3tt folgen gäßen ift für jebe @ifen6a^nftation eine beftimmte 2)eStnfection8ftation ein fur aHe SKaf ju fcejeidjnen unb bie grift ju fcefttmnten, innervate toe^er bie entlabenen SBagen bortljin gefc^afft unb beSinficirt laquo;jerben muffen. 35iefe grift barf bie SDauer raquo;on 48 copy;tunben — raquo;30m ä^Uttfte ber (Sntlabung 6i8 ju bem ber SMenbung ber 3)e8infectton — nicamp;t üfcerf breiten.
gür Drte, an raquo;eichen mehrere, burc^ copy;c^ienenftrange oerliunbene (Sifenfca^nen münben, fann angeorbnet toerben, basect; bie SSornaljme ber jDeSinfection ber SBagen, fotoeit bie baju erforbcrlic^en copy;nridjtraquo; ungen raquo;or^onben finb, in kftimmtcn 1)e8infecttonganftatten ju centralraquo; ijiren ift. reg;inb an folgen Orten Sinridjtungen ber 6eäcic^neten 3lrt gar nidjt ober mc^t in genilgenbem 9Kage raquo;orl^anben, fo ift auf beren sect;erfteHulaquo;g, Bejto. SSerboüftänbigung t^unlic^ft Ijinjutoirfen.
2)te nac^ ben 35c8infcctton8ftationen ober jDe8infection8an)ta(ten üfcerjufü^renben SBagen finb, fotoeit i^rc (Sinric^tung e8 geftattet, jur Sßer^ütung einer Uebertragung raquo;on SlnftedungSftoffen burc^ (gnt= faüen tjon copy;erätljfdjaften, copy;tro^raquo;, Jünger je. flaquo;rgfä(tig raquo;erfdjloffen ju fatten.
4)nbsp; nbsp;copy;er eigentlichen SteSinfection ber SBagen musect; jietlaquo; bie 93e= feitigung be8 laquo;Strokes, Düngers :c. unb eine grünbtidje Reinigung ber gu^öben, SJccEen unb SBanbe burd^ SBaffer (bei %xoft burc^ ^et|e8 SBaffer) oenmttelft ftuntyfer 33efen raquo;orange^en.
S)ie 3)e8infection mujj betoirft werben, entoeber
a.nbsp; nbsp;burd) ^eisect;e SBafferbäm^fe (tson mtnbeftenS 100 reg;rab copy;elftuS) ober
b.nbsp; burcfy ^etge3 SQSaffet (oon mtnbeftcnS 70 reg;rab ßelfiuö) unb
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178 -nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Sfafyms.
l)ei{Je alfaKf^e Sauge (500 copy;ramm copy;oba ober ^ottafdje auf 100 Silogramm ffiaffer) ober c. burdj 2lu8^ü(en unb 31[ulaquo;fom^en mit SBaffer (6ei gro[l mit feigem Jffiaffer) unb forgfattigelaquo; Slu^infeamp;t mit (tyioxMU löfung ober anbeten, raquo;on ber SanbeSregierung für jutaffig erachteten reg;c8infcction8mittefn. reg;ie k^teren finb iu beu ju eriaffenben SefKmtmmgen unter Slngafce ber 2lrt iljrer 3lnraquo; toenbung nä^er ju kjeidjnen. 3n einer ber unter a. unb b. fcejeic^neten SBeifen l^at bie 3)e8= infection üSeraß ba ju erfolgen, loo bie baju erforbertidjen 6in= ric^tungen raquo;or^anben finb, ober oljne ju ixfyUiäim Äoftenauftoanb befc^afft toerben tonnen.
giir bie Reinigung unb S)e8ittfection ber am (copy;djfufje raquo;on I. 2 ertoa^nten SBogen finb befonbere S3eftimmungen ju treffen.
5)nbsp; nbsp;gür bie Steinigung unb 3)eSinficirung ber bei iBeförberung ber Spiere jum güttern, Sränfcn, Sefeftigen ober ju fonftigen J^ecfen benu^ten Oerat^fc^often ber (Sifenba^noertoattungen finb ben SJor* fünften unter SJummer 3 unb 4 entf^rec^enbe Slnorbnungen gu treffen.
3n gäüen einer toirflite infection ober be8 bringenben 33er= backtelaquo; einer folgen finb ettoaige tociterge^enbe reg;id)erung8ma|rcge{n mä) SJJajjgabe ber für fote^e gätte befte^enben befonberen SJeftimmungen raquo;on ben juftänbigen ^otijeibe^orbett anjuorbnen.
6)nbsp; !I)ie Stammen, fotoie bie Sßiei)- @in= unb luStabe^ld^e unb bie S3ie^l)öfe ber Gnfenba^noertoaltungen finb ftetö oon copy;treumaterialien, Jünger u. f. to. gefäubert ju Ratten.
Üiie mit ben Spieren in 33erüf)rung gdommenen copy;erätl^fdjaften finb burc^ 3lbtoafc^en mit SBoffer einer forgfäftigen Steinigung ju untertoerfen.
7)nbsp; Sine reg;e8infcction ber Stammen, fotoie ber WKfyamp;in-- unb 2tuä= tabeplä^e unb ber SSie^öfe ber copy;fenbafmoertoaltungen ift allgemein ober für ben 35erlfet)r mit eiuäelnen ber im sect; 1 be8 @efel|e8 bejei^neten Zijkx-' arten ober für getoiffe copy;egenben nur anjuorbnen, tocim nac^ ben Skrraquo; mtniffen eine beftimmte copy;efa^r ber SSerbreitung raquo;on copy;eueren raquo;orliegt.
'Sag in folgen ^äöen ansutoenbenbe '3)elaquo;infectionlaquo;raquo;erfal)ren ift unter finngemäffer Slntocnbung ber unter Stummer 4 feftgefteKten formen in ben ju eriaffenben SBeftimmungen nä^er ju bejei^nen.
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SInfwng.
1T9
gür gälte einer raquo;irfticfjett infection ober be8 brtngenben SSerlaquo; backtelaquo; einer folgen gilt bie SSorfdjrift unter 9?nmmer 5 Sltfa^ 2.
8)nbsp; nbsp;copy;treumatertalien, Jünger etc., raquo;etdje au8 ju beainficirenben Sßageit etc. raquo;or fcer Steinigung entfernt toorben (9?r. 4 3l6f. 1, Str. 6 Sttf. 1), finb jlaquo; fammefn uub fofort mittelft Äarfeotfäure ober S^IorMf ju beSinficiren.
reg;ie Sßertoert^ung belaquo; !Düngerä ift unfeef^abet ber für gittte einer toirKic^en infection ober besect; bringenben SSerbac^telaquo; einer folgen 6e= fte^enben iefonberen 3Sorf(^riften geftattet, bie gortfdjaffung jeboc^ nic^t unter Slntoenbung toon 9tinbtoie^gef^annen ju tetoirfen.
9)nbsp; nbsp;33ei SSenteffung ber raquo;on ben (Sifenfcaljntoemattungen für bie DeSinfection ju cr^ebenben @ebü^rcnfa|e (sect; 2 9l6f. 2 be8 copy;efefjeä) ift bation augjuge^en, bag (entere lebigtidfe fceftiinmt finb, eine (Ir= fa^teiftung für bie burdj bie 2)elaquo;infection bebingten aufjerorbentüdjen 3lufraquo;enbungen ju getoa^ren.
gür bie ber eigentlichen reg;eSinfection toorange^eube, ober oljne 3iücEfi(^t auf biefetbe borjune^menbe Reinigung (I. 2 2l6f. 2 II. 4 Slbf. 1, 5, Slbf. 1. 6) finbet eine gntfdjabiguug nt^t ftatt.
reg;ic copy;ebü^ren finb unafc^ängig oon ber copy;röjje ber Sutfernung, toetc^e ber Sit^tranSport buramp;Iaufen t)at, unter 93erüiJfid)tiüung ber burcf)fd)nittlid)en Beträge ber copy;etbftbften für aüe copy;tattonen im 33e= reidje einer unb berfetben (SifenBa^ntoerloaltung in gleicher sect;ö^e unb jtoar in Sinem copy;age tebigü^ für ben Sßagen feft5ufe^en.
10)nbsp; nbsp;reg;ie Sifenba^nBerioattungen ^aben bafür ju forgen, basect; bie arbeiten, loefc^e jur Sefeitigung toon Slnftedunggftoffen bei 9tinbtoie^= beförberungen innerhalb i^reS @ef(^äft8bereid)elaquo; toorsune^men finb, unter toerantoortKdjer Sluffi^t ausgeführt locrben.
11)nbsp; nbsp;reg;ie (äifenba^u=3luffi(^t8bef)crben ^aben im Sintoerne^meu mit ben3Seterinair=^3o(i3eibe^örbenSontroIeinrid)tungen ju treffen, toeldje geeignet finb, bie ftrenge !Durd)füI)rung be8 copy;efeljeS unb ber ju beffeu SluSfü^rung erlaffenen SSorf^riften überall fid)eräuftetlen.
Berlin, ben 6. SUai 1876.
S)er 9tei^8{ansler. 3m auftrage: copy;tf.
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copy;ette 6nbsp; 3. 18 to. e. % „ed^inoccenquot; in. c. 1). „g^inococcenquot;.
nbsp; nbsp; nbsp;7nbsp; nbsp;„ 7 raquo;. u. fi. „Sragafttutinecnquot; nu e. ^. „Singuotalineenquot;.
nbsp; nbsp; nbsp;8nbsp; nbsp;„ 3 b. u. ft. „Sraucnaus^ragquot; m. e. Ij. „Sleienouaf^tngquot;.
r;nbsp; nbsp; 15nbsp; nbsp;„ 16 raquo;. 0. fi „SßiBrionquot; m. c. |1 „Sßttrtoquot;.
nbsp; nbsp; 35nbsp; nbsp;„ 6 to. 0. fi. „Saunrifationquot; nt. e. ^. „Sftutertfationquot;.
nbsp; nbsp; 36nbsp; „ 3 6. u. fi. „SKonneetquot; tn. e. ^ „aRottneretquot;.
nbsp; nbsp; 42nbsp; „ 16 0. u. fi. „SSactertnenquot; nt. e. ^ „Sacterienquot;.
nbsp; nbsp; 52nbsp; „ 16 B. 0. fi. „Sc^t^otrijquot; m. e. sect;. „rc^t^otrijquot;.
nbsp; nbsp; 55nbsp; „ 4 D. u. fl. „copy;c^ttcanomtequot; nt. e. f). „Sc^ttcaemiequot;.
nbsp; nbsp; 59nbsp; „ 9 b. u. fi. „Sfnt^Ianttn, reg;imant^tanttnquot;m.c.^. „Slet^Ianttn,
Simaet^Ianttnquot;.
nbsp; nbsp; 65nbsp; Ue6erf^rift fi. „reg;c8tnfecttonquot; tn. c. ^. „Snfcctionquot;.
nbsp; 146nbsp; 3. 1 b. 0. fi. „3, 4 u. 6quot; nt. e. f). „3 n. 4, 6quot;.
#9632;
.?/^.
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Verlag von Wikgandt, Hkmpel amp; Parky In Berlin.
Sclilipfs
opulaires Handbuch
der Landwirtlischaft.
Gekrönte Preissehrift.
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Das Werk zerfällt in folgende Hauptabschnitte: Bodenkunde. Urbarmachnng. Geräthe
1 Maschinen. Dnngerlehre. Pflanzenban. Fruchtfolge. Wiesenbau. Weinbau. Obstbau. Allgemeine
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Wem es nm ein Handbach zu Tbun ist, welches alle Zweige der Landwirthscbaft auf G-mnd
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darf das bewährte, in der achten Auflage sorgfältig revidirte Werk von Schlipf unbedingt
pfohlon werden. — Der Preis für den starken Band in grossem Format, mit 314 Holzschnitten
rde auf nur 6 Mark festgesetzt.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;_ _______________________________________________
nterricht im Ackerbau und in der Viehzucht
Eine Anleitung zum vortheiihaften Betriebe der Landwirthsohaft. 10. Auflage (1874).
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Professor an der königl. landwirthschaftlichen Akademie Hohenheim bei Stuttgart Hit Koppe's Portrait und Biographie. Preis 15 Hark.
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in Betreff der wichtigen Gegenstände der Landwirthsohaft.
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Zwei starke Bände In Lex.-Octav. Preis 14 Hark.
artenbuch
|)caKiif£e litfeituna juc Jtnfage und iSejidfuns
laquo;*•
Tl j111 ä- n. W irtlisclxa.fts - Crärton
nebst Beschreibong und KuUur-Anweisunir
htt Ijier^u tauglidijlen Zäunte, Sträudjcr, ^Ittmcn^ uni Ptt^flon?ett.
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Th. Nietnernbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; undnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Th. Bumpier
Egl. Hofgärtner zu Charlotteriliof b. Potsdam.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Gen.-Secr. des Gartenbauvereins zu Erfurt. #9632;
Mit 9 colorlrten Gartenplänen und 751 in den Text gedruckten Holzschnitten. In drei Auflagen hat sieb Sohmidliu's Oartenbnch bereits der Gunst des Publikums erfreut, vorliegende Tierte Auflage ist nunmehr einer den Fortschritten des modernen G-artenbaues nach en Richtungen entsprechenden Umarbeitung von zwei Fachmännern unterzogen worden, welche gegenseitiger Ergänzung alle Zweige der Gärtnerei auszuüben resp. zu behandeln berufen sind.
Anlage, Bestellung, Bepfianzung und Pflege des Gartens, alle technischen Operationen und thetisehen Gesichtspunkte, sowie das gesammte Pflanzen-Material sind in Sehmidlln's Oartenbnch handelt.
Es werden weniger grosso Abhandlungen gegeben, über die Wahl eines Grundstückes zu lern Garten, die Lage desselben, über die Verbesserung seines Terrains —• Dinge, welche in der )gel keine Wahl zulassen — sondern es wird der rein praktische Standpunkt eingenommen, auf dem sich darum handelt, gegebenen lokalen Verhältnissen mit diesen Mängeln und jenen Vorzügen ichnung zu tragen und auf häufig beschränktem Raum mit begrenzten Mitteln doch eine Garten-ilage zu schaffen, welche dem Geschmack und den wirthschaftlichon Zwecken ihres isitzers zu entsprechen im Stande ist.
Sin praditvoller Sand in gr. 8. Preis 15 JMarlr.
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f
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DioDeutsche Ldndwlrtliscliaftllche Presse hat eino zweifache Aufgabe: sie dient, ohne sich in das eigentlich politische Parteitreiben zu begeben, einerseits der Xandwirthschafts - Politik und der Förderung gesunder Volkswirthschaft in ihren Beziehungen zura lanäwirthschafilichen Betriebe und andererseits der Theorie und Praxis der Ackerbau-Technik.
Die Deutsche LanihvirthschiiftHche Presse zieht alle die Wirthschaflspolitik berührenden Fragen in den Kreis ihrer Betrachtungen, Anträge und Gesetzvorlagen sowohl aus den gesetzgebenden Körperschaften als auch aus dem Deutschen Landwirthschaftsrath werden darin zur Discussion gebracht und es wird vorsucht, Streitfragen auszugleichen und einen Boden zur Verständigung zu schaffen. Ebenso finden Anträge und Verhandlungen der Deutschen Landwirthschaf tlichen Vereine in der „Pressequot; ein Central-Organ, welches ihnen eine allgemeine Publiciiat giebt
Die Deutsche Landwirthschaftliche Presse wird zudem in kräftiger Weise vor allen Dingen auch die Initiative ergreifen für berecMigtc Re/ormhestrebungen und ist dazu in einer bevorzugten Lage, denn die Stellung ihres Chefs-Redactcurs als Generalsocretair des Deutschen Landwirthschaftsraths lässt die „Pressequot; genau orientirt sein über alle wirthschaftspolitischen Vorgänge und vorbereitenden Schritte, während sie doch als
vollfirtätaiclig^ unalxliäng^ig'es Organ
rückhaltlos . und ohne irgend ein Neben-Interesse lediglich ihrer Debcrzeugung folgt und nur das Wohl und die Interessen der Deutschen landwirthe zur Richtschnur ihres Auftretens nimmt.
Ihrer zweiten Aufgabe entsprechend ist die Deutsche Landwirthschaftliche Presse der Sammelplatz für die Forschungen und Erfahrungen landwirthschaftücher Wissenschaft und Praxis kein Gebiet der Landwirthschaft, es mag Vie?izuchtt Pflanzenbau^ Landwirihschaßsindustrie, Jlfasehinen-vjesen etc. sein, ermangelt eingehender Berücksichtigung. Die Praxis soll befruchtet werden durch die Forschungen der Wissenschaft, und die Wissenschaft sich erproben an den Mittheilungen aus der Praxis.
Den Marktberichten über die Preisbewegungen der landwirthsekaftlichen Producte, in Aussieht stehenden Conjuncturen etc. wird eine hervorragende Aufmerksamkeit gewidmet.
Ständige Mitarbeiter berichten über die landwirthschaftlichen Zustände anderer Länder regel-massig; ein Sprechsaal ist eingerichtet für die Abonnenten und alle Anfragen derselben finden im Briefkasten thunlichst Beantwortung. Ein besonderes Gewicht ist darauf gelegt, dass, wo der Stoff es nur irgend gestattet, die rein doctrinare, trockene Form der Behandlung vermieden werde und eine anziehende und unterhaltende Form an ibre Stelle trete. Vornehmlich wird dieser Rücksicht Rechnung getragen durch ein interessantes Feuilleton.
Oute Abbildungen in Holzschnitt von den besten Künstlern ausgeführt, zieren in der tech­nischen und feuilletonistischen Abtheilung, wo immer es für das Verständniss wünschenswerth erscheint, das auch in jeder anderen Beziehung tadellos ausgestattete Organ. Derartige Abbildungen wechseln ab mit Portraits von Zeitgenossen, welche sich um die Landwirthschaft verdient gemacht haben.
Jeden Mittwoch und Sonnabend erscheint eine Nummer. Preis vierteljährlich 5 Mark. Probe-Nummern gratis nnd franco.
Bei Bestellung durch die Post beliebe man, zur Vermeidung von Verwechslungen anzugeben: Im ISTT* I*ost-ZeitTings-Catalog ixnter ^No- 10S8 verzeiclmet.
Annoncen, welche wogen der grossen Verbreitung der Deutschen Landwirthschaftlichen Presse von gutem Erfolge sind, werden mit 35 Pfennigen per Spaltzeile oder deren Raum berechnet und angenommen von allen Zeitungs-Annoncen-Bureaux sowie von der
Expedition der Deutschen Landwirthschaftlichen Presse, 91 Zimmerstrasse, Berlin, S.W.
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