-ocr page 1-
Her ilUtehmutu
feine (fntftebunc^ unb Befampfung.
3m Sluftvacie bes 2)entfcl}en VaubuiirtliidiaftC'vathi? oerfa^t
Di. S\ Uoloff,
(laquo;clioinior '.Du'Diciiuilratti, rirectof Der laquo;oniai. Jftiemvinoifrtuite in iBfi'Un.
#9632;
c
50
Perlin.
1) e r I a 3 v o n Paul p a r
188;;.
-ocr page 2-
-ocr page 3-
-ocr page 4-
BIBLIOTHEEK UNIVERSITEIT UTRECHT
2855 619 3
-ocr page 5-
31.86
copy;er illtlihtftttii1
feine (fntfte^ung unb Befämpfung,
3m Sluftrag^ beö 2)eutf^en ?anbu)irt^^aftärat^ raquo;erfaßt
oon
Dr. i. Holoff,
copy;etjeimet SDlebicinalrat^, Strectot 6et Äönigl. SEyewrjneifcfiuIe in Setltn.
Perlag raquo;on Paul pate^.
Seilaa^anktsMi fit laimtDltt^aft, laquo;attenbau unb 8orfIraquo;tfen
1883.
-ocr page 6-
V
11
1'
-ocr page 7-
Vorwort,
3)ie fe^r großen SSerlufte, meldje ber gKil^branb ber sect;ausect;t^iere aUidpKdj öerur^adit, unb bie erwägung, bafe btefe copy;eud^e auc^ burd) bie ftrengfteu raquo;eterinair=poItjeiIi(f)en TOaBregeln nur jfljöjer getilgt raquo;erben tonn, roenn bie 2;f)ierbefi|er öon ber ^raquo;enbigfett ber JXKaferegeln nity überzeugt ftnb unb bereu 2)urc£)fitt)rung nic^t mä) Äräften förbern, gaben j^on tor jwei ^a^ren bem beutf^en Sahbtoirt^apro^ 3SerauIaffung, ben Untergeic^neten mit ber 3ln= fertignug einer Keinen @^rift über bie Urfad)en unb bie Unter= brütfung besect; mtt$xanbesect;, ju betrauen. Sie SßeröffetttHdjutig biefer 8(^rift erfolgt er[t je^i, tneil wir juöor bie copy;rfolge ber in ber neueren Seit ausgeführten @^u|=3m^fungen abgutoarten wünj^ten.
SSir |aben uusect; bemüht, bie im Saufe ber Seit getoonnenen erfa^rungen über bie Urfa^en unb bie SScfdwpfttng besect; gjHIjbranbeä aagemeinöerftänbli(| barjufteaen. SBir glaubten baf)er unsect; ni^t auf SSe^auptungen oljne Angabe öon copy;rünben befd)ränfen, anberer= feitä ober aud^ weitläufige wiffenfc^aftlic^e grortenutgen oermeiben ju foEen. SJWge ber geneigte ßefer bei ber aSeuräjctlung unferer Arbeit berüdftcfitigen, bafe eine für weite Greife beftimmte 2lb|anb= lung über ben TOlgbraub ber Statur ber (Sa(f)e nact) auf aSoEftänbig= feit feinen Stufprud) mad^eit fann.
Berlin, 13. Januar 1883.
lt;£. Roloff.
i -.
-ocr page 8-
traquo;
-ocr page 9-
traquo;
X)tv SKtl^branb tft eine öorjugSweife Bet ben ^flanjenfreffern oorfomtnenbe, fdjnelt unb in ber 3fiegel töbtlid) raquo;erlanfenbe Äranf= ()eit, raquo;eld)e burd) bie ginüerleibung einesect; Meinen pflanjlidjen Dr= gdnilmuS,. bet SKiljbranbbacterie, üerurjad^t wirb.
2)ie Äranffjeit ifi fd^on itn Slltert^um raquo;orgefornmen unb musect; bereite batnalsect; geittoeife je|r heftig aufgetreten jein, ba 5)id)ter unb reg;ef(i)id)tsect;fd)reiber fte ermähnen unb junt Jljeil jutrcffcnb f^ilbern. (Seitbem ift ber 9Kil$branb nid)t mieber oerfd)rounben; (Sd)riftjMer ber raquo;erfd)iebenen ^ßerioben befd)reiben biefe copy;eudje unb berieten über bie SSer^eernngen berfelben unter ben sect;ausect;t£)ieren. laquo;Kögen aud^ früher unb felbft nod) in ber neueren Qtit Derfd)iebene anbere j^nett unb töbtlid) üerlaufenbe Äranf^eiten ju betn SWilgbranbe ge= rennet unb bie bem (eiteren äugef^riebenen Verheerungen pui fflfjetl burd^ jene oeriirjad)t jein, fo mufe ber SKügbranb bod) immer= t)in atö bie böSartigfte aKer ^ierjeuc^en betrad)tet raquo;erben.
reg;ie erfdjeinungen unb ber SSerlauf besect; gKilgbranbeö finb er,*et= in ben einselnen fallen Derfdjieben.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Ttfbquot;
häufig erfolgt ber Sob plöpd), oljne bafj Dormer Äran^eitsect;= äSetIauf' erfd^einungen n)aI)rgeuommen tuurben. Sie ^iere taumeln, bred)en jufammen unb fterben unter ßiidungeu. reg;iefe SRiläbraubfonn (apoplectiformer ajJiljbranb) fommt raquo;orjugSaeife beim a^iuboie^ unb bei @d)afen Bor. Äütje [tfitjen ptoeilen tobt nieber, toa^renb jte anfd^einenb mit gutem Appetit i^r gutter Deräef)ren unb nad)bem fie furg sorter nod) i^r geraquo;ö^nlid)esect; Quantum afiild) gegeben t)a= ben; Sugöief) brid)t bei ber 3lrbeit jufammen; copy;d^afe fatten im Statte ober beim SSeiben nieber unb raquo;erenben in wenigen Minuten. äBa^renb besect; @terbensect; tritt oft 23Iut ausect; ben natürlid)en ÄDrper= Öffnungen. 2)anad) wirb ber TOIsbranb bei (Schafen gewö^nlid^ 33Iutfeucöe ober Shttftaupe genannt.
v
-ocr page 10-
6nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; copy;rfdjeinuttgen unb Verlauf.
3n mandjeu gaKen jeigen bie Spiere furs Dor bent Jobe eine auffaHenbe aSedngftigung: SRinber briillen, treten öor ber Ärippe t)tn unb ^er, laufen im greien and) xooty eine furje (Strecfe I^in; Schafe ftampfcn mit ben aSorberffifjen ober trippeln ^in unb Ijer unb brän^ gen auf ben Äotf), beoor fie jufammenbredjen*).
3n anberen gäüen erfolgt ber Slugbrud) ber Äran!l)eit groar and) plo^lid), ber 2;ob tritt jebod) itid)t fofort, jonbern erft nadj einigen copy;tunben ein. S)ie franfen Spiere jeigen Slppetitloftgfeit, (Stumpfftnn, ftieren SSlid, f^toanfenben ober taumelnben reg;ang,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;laquo;,•
gittern ber SjKuSfeln unter ber sect;aut, namentli^ an ber @d)ulter unb an ben ^raquo;interbacfen, befd)leunigte5 xmb angeftrengte^ Slt^men. S)er ^nls ift fel)r fc^nett unb flein, oft nnfüfilbar, bie innere ÄDrper= temperatut ift um 2-3deg; (S., bei 5ßferbeit unb 9ftinbern bisect; auf 42a erpl)t, mäljrenb bie -^tremitäten (Dl)ren unb ^nfje) [xfy eisect;!alt anfüllen unb bie Spiere felbft S^üttelfroft jeigen. Defter ift bie äufjere Körpertemperatur ungleich oerbreitet, fo basect; eine 6j:tremität ftc^ t)ei^ anfül)lt, mä^renb bie anbere eMail ift; and) wirb nidjt feiten ein fdjnetler Söed)fel ber Temperatur an ben anderen ÄDrper= feilen beobadjtet. 2)ie fid)tbaren @c^leiml)äute ftnb gewölinlid) gelblid)rotl) ober blaurot^ gefärbt, oft au^ mit blutigen ^lecfen ((S^trasafaten) burd)fe|t; ber Äoti) jeigt l)auftg Seimifjungen raquo;on @d)leim ober oon Slut; ber sect;arn ift namentlid) bei copy;djafen oft blutig. Slu^ 2lusect;flusect; üon reinem SSlut ausect; ben natürlichen Äörper= Öffnungen, befonbersect; ausect; ber Dtafe, teirb guweilen beobad)tet.
Sn mieber onberen fallen ift ber Verlauf ber Ärantt)eit lang= famer. Sind) bann raquo;erben raquo;on oornljerein bie copy;rfc^einungen eineö I^o^en g-ieberä bemertt: Slppetitoerlnft, 2lnfl}ören besect; 2Bieberfäuensect;, a3enomment)eit, ftierer SSlicf, SKattigfeit, fdjwanfenber reg;ang, Neigung pm Siegen, -iSJiuSleljittern, me^r ober toeuiger bef^leunigteS 2ltl)men,
*) reg;oä a3enel)men ber Spiere Bor bem Sobe ift ber StuSbrucE einer Stngft in golge großer Ültljenraott), wirb aber oft falfd) beurteilt, root)! gar atsect; ein Seiten Bon Uebermut^ unb ber Sob bann als bie ^olge beä laquo;(tieberftiiraeng betrautet. Sinb 3Uinber oor ber ävippe fo niebergefoüen, basect; fie ftraff in ber Äette Rängen, fo roirb oft ber Sob auf ßrbroffelung burc^ bie Äette jurüd--gefüt)rt. Sei copy;^afen roirb pufig S5oUWütig!eit aU bie Sobeäurfa^e ongelaquo; fet)en, namenttid) roenn gut genährte Spiere plo^Iid) fterben. 55er Stuätritt Don laquo;Btut auä bem Sifter u. f. ro. roirb atö ein Seroeiä betrautet, baß bie Zijine ju Diel ffllut gehabt t)ätten unb „im Stute erfticCtquot; feien. .Siefe Säufc^ungen l)aben oft üble gotgen!
-ocr page 11-
copy;rfdjemungen unb SJertauf.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 7
_^ fc^r f^netter unb laquo;einer laquo;ßufö, Mite ber @?:tremitäteu, ungleiche laquo;ett^eilung unb SBedifel ber Temperatur an benfelben, Steigerung ber inneren Äoraertemperatur um 1—3deg; 6. ober nod) mef)r, gelblid)= rot^e ober blaurote copy;djleimljäute. Sei Äu^en oerliert ft^ bie töMIdj fe^r f^neE, mitunter faft ptblßfy unb bie beim eintritt ber Äranfljeit im guter oor^anbene 3Rilc^ ift oft gelblich gefärbt ober und) mit SSlut öcrmifc^t. 2)asect; plö^Iid^e raquo;errtegen ber milä) ift oft basect; erfte auffaßenbe Symptom ber Äranf^eit. Sin ben ^frementen u.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;ftnb oft SSIutfpuren gu bemerfen; ber sect;arn erfdjeint felbft gang
blutig.
3u biefen (Symptomen beS SKilgbranbfieberS gefeiten ftd) bei laquo;ßferben häufig Äoliferfc^einungen. 3uraquo;eilen ift bie Äolif fe^r heftig, mit großer sect;lt^embefd)Ieumgung unb ftarfem @d)raquo;eifeausect;= bruc^ öerbunben; in anberen fällen benehmen bie laquo;Pferbe ftdj nur in geringem @rabc unruf)ig. 2)er Job erfolgt meift binnen 6 bisect; 24 Stunben, feiten erft nad) 2 ober 3 Jagen.
Sei 3fiinbern unb bei copy;djafen befielen neben ben genannten (Srimptomen bes 2)Hlgbranbfiebersect; öfter bie copy;rfdjeiuungen ber acuten Unoerbaulid^feit, leiste Sluftreibung unb ^artleibigteit ober 3Ser= ftopfung. Severe (Symptome werben bann guweilen für bie toefcntraquo; ltdjen gehalten unb bie Äran^eit alsect; bie golge einer Ueberfütteruttg betradjtet. Slber bei legerer befte^t niemals Bon üorn^erein basect; auffaUenbe, Ijofe lieber mit ber ^infdttiflfett, bem fe^r fd)neaen unb f^toad^en $ulfe jc.
3n nod) anberen, raquo;enn aud) üerl)ältnisect;inafeig feltenen fallen ift ber Verlauf besect; SRilgbranbeä ein jogernber unb tann bie Äran!= Iieit bisect; ad^t Jage bauern. gn folgen galten, meiere' namentlich beim Dtinboie^ oortommen, ift basect; lieber anfangs gering, bie innere Körpertemperatur gwar um 1-2deg; 6. erijöljet, $uU unb Slt^men jebod^ loenig befd)Ieunigt unb ber Slppetit menig ober anfd)einenb gar ntd)t oerminbert. ^eben biefen copy;rfc^einungen finbet ftd) eine geioiffe laquo;Wattigteit, geitwetfeS 3Jtosect;!eIgtttern, Juanen ber 3Iugen unb bei Äül)en immer eine er^eblid)e Slbnatyme ober SSerftegen ber aRilc^. Sie nod) gelieferte ÜMd) ift guaeilen mit Slut oermifd)t unb im Äotl) finben ftd) öfter SSIutftreifen ober Sluttropfen ober Meine Weiche Slutgerinnfel. 35ie lederen erfd)einungen erregen bann immer aSerbad)t auf 5Mgbranb, toenn attd^ im Uebrigen basect; 2lusect;= fe^en ber Spiere unb bie geringen gieberfyntptome nid)t auf eine
-ocr page 12-
7 ,-
8nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; (£rfcf)einungcn unb copy;erlauf.
jo gefäljrUdje Äranlljeit Anbeuten. Unter foldjen Umftänben fann jeber 3eit eine ^lö|li^e aSerjd)Iimmerung ber Äran!f)eit nnb f^neller Sob eintreten, copy;anert bie Äran!f)eit mehrere Jage, fo wirb oft al3raquo;eci)felnb SBerj^limnxerung unb 33efferung beobachtet, unb bie Spiere fef)en bann jumeilen oorüberge^enb fo munter ausect;, basect; ber Stnf^ein ber copy;enejuug entftet)en tann. ülur bie innere Äörper= tem^eratur ift bann nod) pt)er alsect; bei gefunben gieren, unb bei Äüt)en bleibt bie SJJildjabfonbernng unterbrudt. copy;ine neue 3Ser= f(|limmerung fann ft^ bann plöpdj einftellen. copy;iefer SBe^fel ber copy;rfc^einungen bei langfamem SSerlauf besect; 5KiIjbranbesect; ift immer ju bemcEft(i)tigen, bamit nic^t eine öorüberget)enbe Sefferung alsect; eine Teilung angefe^en unb bie 3folirung beraquo; 2;^ieresect; raquo;orjeitig aufgehoben raquo;irb.
3n mannen gäHen geigen ftd) beim ÜJiiljbranb neben ben ge= nannten copy;rfi^einungen besect; 2lHgemeinleibensect; noc^ reg;ef(i)raquo;ülfte an betn einen ober bem anberen Körperteile. Siefeiben werben Äar= bunfein genannt; ber SMgbranb, bei weld)em jolcfye reg;efcl)toülfte oorfommen, Reifet farbunfulofer SRiläbranb. reg;ie Äarbunfeln ent=nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;raquo;
fte^en juweilen fd)on, beoor bas Mgemeinleiben fid) offenbart, ober fie erfd)einen gleid)jcitig mit le^tercm, ober fie gefellen fic^ bemfelben erft fpater ^inju.
Seim @i|e ber Karbunfeln in ber aKanl^o^le äußern bie Spiere @d)merjen beim Kauen, falte fte noc^ Slppetit ^aben; au^er= bem befielt Speicheln. SBei ber Unterfud)ung besect; 5Waulesect; finbet ftd) an ber 3unge, and) wol)l am reg;aumen ober am S^nfteifdje eine ^arte runblid)e ober Idnglicfye SSeule, wel^e jcrfe|tesect; 33lut enthält; ober esect; geigen ftd), namentlich anberSunge, fleine Knoten, auf welken jic^ 33lajen ergeben- bie anfangt gelblid) erfdjeinen, balb aber ein bröunlid)esect; ober bunfelrotf)esect; Stusfelien annehmen. £)ie SSlafen planen balb nnb f)iuterlaffcn reg;efd)Wure mit wulftigem Slanbe unb bunfelrotljem reg;runbe, bie fc^nell um jtdj freffen. 2)iefe SRiljbranbform, raquo;el^e 3ungenantl)ra;r ober copy;loffant^roj: ge= uannt wirb, fommt nur feiten üor.
SBenn ein Karbunfel im ^intern Steile ber ÜJJaulfiMjle ober in ber JRadjenljoljle, am Sc^lunbfopfe ober am Keljlfopfe entfte^t, fo jeigen ftd) bie 6rfd)einungen ber Srdune, nämlidj fe^r erf(^wertet Sltfjmen unb copy;dringen, bunfle ^btfjung ber @(^leim^aut im SJiaule unb in ber 9kfe, mi^farbiger, blutiger ^afenausect;f[u|. 3leu^erlicf)
-ocr page 13-
copy;rf^einuttfien unb copy;erlauf.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;9
in ber Äeljlgegenb finbet P) geraquo;öl)nli^ eine mdjr ober weniger ftar!e 3lnfdE)tt)eIhing.
reg;ieje %ovm besect; SKilsbranbeä fotmnt bei ben üerfc^iebenen ^iansect;t^ierarten, namentlich bei copy;^weinen nnb bei ^unben Dor. laquo;Sie fü^rt geiDÖl)nIt^ binnen 24 Stnnben, bei ^unben and) toofjl erft nad) 3—5 Jagen jum Sxbe. Sei ^nnben brief)! bie reg;etd)Wul[t juweikn äufeerlid) anf, unb banad) !ann Teilung erfolgen.
Seim ^ferbe unb beim 3flinbe entmidelt ftc^ juweileu ein Äar= Bunfel im aßaftbarm. 3n jyolge beffen entfielt Jßerftopfung .ober Stbgaug blutiger @?:fremente. Sie reg;ef^raquo;ül[te jtjjcn unter ber 9Kaft= barmjd)leiml)ant, ftnb mitunter fe^r gro| unb enthalten bun!lesect; jer= festes Slut. Sieje g-orm besect; 3Jtü5branbeisect; wirb gtüaeublnt ober Senbenblut genannt.
Sn anberen g-äßen fommen bei ^ferben unb bei ^inbern Äar= buufeln äufserlid) am Körper nor, unb ^war am Äopfe, am sect;al|e, am Rumpfe, am reg;(^laud)e, bej. am guter, ober an ben reg;lieb= ma^en, nid)t feiten an ben (Menfen ober an ben Seljnenfdietben. Sie reg;ef(^ioülfte finb entweber runbltd), berb, l)eife unb f^merj^aft, ober fie finb flad), teigig a'ngufftt)Ien, nit^t üerme^rt warm unb auf reg;rnd nid)t empfinblid). 3t)r 2Sad)Stljum, fomie il)re reg;röße ift in einzelnen Sdlleu üerfd)ieben; mitunter erreichen fie, nameutlid) bie flauen teigigen 3lnfd)wel(ungen, in wenigen copy;tuuben einen enormen Umfang.
SBenn Äarbuntelu äu^erlid) am Äörper entfielen, beoor baö Slllgemeinleiben — gieber, Slppetitlojtgfeit u. f. to. — ftd) auSgebilb'et l)at, fo tonnen fie leid)t falf^ beurteilt, nämlid) als bie S'olge anderer Serlefeungen angefel)en werben. SSefonbers bie mit Sa^m= geljen üerbunbenen 3tuf^wellungen an ben reg;elenf'en ober an ben 8el)nen werben lcid)t auf Ueberanftrengung beö StyereiS äurü(f= geführt, wenn fte bei ober balb nad) ber Slrbeit ftd) seigen. (Sine Steigerung ber inneren Körpertemperatur ift aber in ber Siegel fo= fort nad)suwfifen, wenn bie Äarbnnfeln fid) ju entraideln beginnen, unb bie übrigen (ärfd)einnngen beö 9JZiläbranbftebersect; laffen bann and) nid)t lauge auf ftd) warten.
3m weiteren Verlauf öertleinern bie Karbunfeln ftd) juweilen wieber, ober fte t)erfd)Winben aui^ wol)l gattj, mitunter aber nur, um balb wieber jujune^men ober an einer anberen Äörperftelle ttieber f)erüorjutreten. reg;er 3fiüdtritt ber Äarbunfeln ift meift mit
-ocr page 14-
10nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;copy;rfdjetimitgen unb SSerlauf.
einer SSerfcpmmerung besect; 9lllgemeinletbensect; raquo;erbunben. Dber bte Äarbunfeln brechen auf unb entleeren iljren Sn^alt, ber ausect; 3er= festem SSInt unb abgeftorbenem StilQttotbe, 3KusfeIn K. befielt. SBenn bie Äranff)ett nic^t jum Xobe füljrt, jo jert^eilen ftc^ bte Äarbunfeln öfter erft aßmäf)ltc^, nadibem baraquo; Stügemeinleiben oer= fc^tounben tft.
SSei @d)afen toerben Äarbunfeln nur feljr feiten beobachtet.
Set ben wilblebenben Spieren ftnb bte (5rfcl)einungen unb ber Verlauf beä SOfilsbraubeä tote bei ben .gmuStfjieren. SSefonberiS bei sect;irf(^eit, copy;antntwilb unb 3(te^eu oerläuft bie Äranf^eit getoö^nlic^ fef)r acut toie bei S^afen.
Sei bent copy;eftugel fü{)rt ber DJiiljbranb euttoeber plö^Iic^ pm Sobe, ober bie Spiere jetgen oori)er SKattigfeit, 3ittern, Saumein unb mitunter auc^ beulenförmige Äarbttn!eln am Äopfe ober an ben ^üfsen.
SBenn beim 3Jtiljbranb ausect;nal)ntsect;toeife copy;enefung eintritt, fo raquo;erliefen fidj bie Äranff)eitsect;erfd)einungen jtemlid) fcfynelt; nur bie ßert^eilung ber großen ÄarbunMn erforbert mitunter eine längere Seit.
Sei 3Äeitfd)en entfielt nad) ber infection mit ÜJiiljbranbblnt an ber betreffenben Stelle juerft lebhaftes Surfen, bann ein rotier gletf, ber ftc^ ju einem Änötd)en ergebt, unb auf le^terem ein tjirfeforngrojjeiS Släsd)en mit Ijeller, toeifjer ober gelblidjer S'lüfftg' teit. S)asect; a3ldsect;c^en plafet balb ober toirb öon bem Äranfen anfgetra^t, unb an feiner copy;teile finbet ftdj bann ein bräunlid)er ober lioiber %hdl alsect; erfter Seginn besect; a3ranbfd)orfi3. copy;iefer oergro^ert ftcsect;, iubetn an feiner 5ßeripl)erie bie 9totl)ung unb bie a5erl)ärtung ber ^)aut ftd) ausbreiten unb neue a3läsect;(^en entfielen. 3n ber toeiteren Umgebung bes a3ranbfd)orfsect; (ber f^toarjen ^oöe) entfielt eine mel^r ober weniger ausgebreitete 3tnfd)raquo;ellttng mit Stuftreibung ber Snmpi^ gefäfee unb Stufc^toellung ber £t)m$)brüfen. Sit bem trauten .^eile tritt basect; reg;efü^l öon ^ifee unb oon @^were t)er0Dr. ffliefeö @ta= bium ber infection bauert4—6 Sage, unb bei reditjeitiger ärjtlidjer Se^anblung erfolgt in ber Siegel Teilung. SlnbernfallS ftellen ftd) Dljnntadjten, copy;c^ainbel, Slngft, Uebelt'eit u. f. to. ein, unb bann er= folgt oft ber Sob.
3n felteneren fallen entfielt nad) ber Snfection fd)nelt eine
-ocr page 15-
copy;ecttonäbefunb.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;11
ausgebreitete änfdjtocUmig, bte ^art unb pcfrig wirb unb auf welcher bann ebenfalls SSläSc^en ftdj btlben.
Waä) bem copy;emtffe besect; g-leifd^eS raquo;on milgbranbfranfen Silieren fann bei SKenfc^en bie infection vom SKunbe ober Dom 2)arme auS erfolgen unb Balb ein IjeftigeS Slllgemeinleiben ^eroortreten.
Sie ßabaoer ber an SKilsbraub gefaEenen Spiere ge|en fc^nell reg;e*0![8' in ^äului^ über; fte treiben balb auf, in fyolge beffen bunflesect; flüfjigeS 33lut aus ben natürlichen Äbrperoffnungen tritt uub cud) bie buutelrot^e copy;djleünfyeit ausect; bent Sifter unb bei weiblichen gieren ausect; ber copy;djaam ^eroorgeprefet luirb. Sie SSobtenftarre bilbet fid) jraquo;ar öfter ooHftänbig auS, öerliert fid) aber geWDl)nii(| balb wieber.
33ei Slbna^me ber Qaut finbet fid) eine ftarfe gnHung j)er Slutgefä^e (aSenen) mitSSlut; baffelbe quillt überall ausect; ben bur^= fd)nittenen copy;efä^en Ijeroor. Sie Umgebung ber reg;efä^e ift oft ge= rottet, unb aufjerbem Se'8en P) bunI'elrotl)e fylecfe burd) 3tnpufung oon SSlnt, welkes fd)on raquo;or bem Sobe aus ben reg;efd|en auS= getreten ift.
copy;aS SSlut ift buntel, biifflüffig (t^eerartig) üiolett f^immemb, oft an ber Dberflädje getttropf^en jeigenb. 6S rötljet ftd) an ber Suft nidjt l)etler unb gerinnt ni^t gu einem feften Äudien. copy;ie in ben großen Blutgefäßen ober im bergen oor^aixbeuen copy;ertnnfel finb Hein, weid), fd)mierig. 9lad) ber fdiraarjen gärbung beS SSluteS Reifet bie Äranf^ett auc^ 2lntl)ra?: (Äo^le).
gerner ftnben fic^ unter ber Jpaut, namentlich an ben copy;teilen, - wo Diel lodcreS Sinbegewebe oorljanben ift, 3tnl)dufungen oon einer gallertigen ober met)r berben, gelben ober gelbrotljlicfyeu, mit SlutauStretnngen biird)fe^ten aJJaffe, bie jogenanuten gelbful^igen Srgiefenngen ober (äffubate. S)iefelben roerben befonberS bei 5ßferben unb bei Sftiitbern, in weniger auffallenber $Retxge bei Schafen ge= funben. Sie finb mitunter über große gläctieiT üerbreitet, ober fte ftelten runblid)e reg;efd)Wülfte bar. Siefe ß^fubate bilben bei ben tranfen gieren bie Äarbunfeln.
Sie Pusteln ftnb mürbe, braunrotl) ober Biolett, mit a3lut= austretungen burdjfe^t. 3n bem loderen Sinbegewebe jwifc^en ben SRuSfeln werben gewo^nli^ aud) juljige copy;rgießungen angetroffen.
3n ben Äorperljofylen, and) im ^erjBeutel unb in ben reg;el)irn= \)oi)Un, finbet ftd) oft eine gelblid)e ober rotije sect;lüfftg!eit. Sie großen oenofen copy;efdße ftnb überall mit bunflem SSlut gefußt. Sie
-ocr page 16-
12nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; @ectionsect;befunb.
jeröjeu sect;äute an ber Dberflädje ber Organe unb au ber Saucfc itnb SBruftttanb ftub pufig mit jo^Irci^en blutigen %käen üer= fe^en; in beut Siubegeroebe unter ben Rauten, uamentlid) in ber Umgebung ber großen SSIutgefäfee, ber Vieren jc. finben ftd) fuljtge copy;jcfubate toie unter ber äußeren ^aut.
SSou ben gingeweiben i[t bie SJÜIs am anffallenbfteu raquo;eräubert, nämlici) üergrö^ert, bejonberS beim 3ttube oft enorm gro^, bunfel= rotf) unb erweist, oft jo meid), bafe bie copy;ubftam aaä einjd}nitten Wie ein bicter laquo;ßrei abftieBt. 3n felteneren g-äaen ift nur ein Sfjeü ber Will in ber angegebenen Slrt Derdubert. Dte^ biefer 3Ser= änberung ber 3raquo;% bie früher afö „ißranbquot; tu golge üon entjtaraquo; bung betrautet würbe, ift bie Äranfl)eit SKilsbranb genannt.
2(ud) bie Seber unb bie 9Heren finb getob^nlic^ blutreid) unb crraquo;eid)t; ber in ber SJIafe enthaltene ^aru ift namentlich bei (Sd)afen oft blutig.
Ser copy;arm erfc^eint oft fdjon äu^erlic^ buntelrot^; bie (g^leim= I)aut besect; copy;armfanall ift getoMjnlid) ftart gerötet, mit blutigen S-leden burd)feht unb gcf^woßen, and) ber Sarminjjalt ift oft blutig. Sie Sr)mpl)foaifel ber @^leintt)aut finb gefdjwotten.
2)ie Sungen finb in ber ^egel mit Slut überfüllt; in ben 2uftröl}rendfteu finbet ftd) oft fd)aumigesect; Slut.
S)ie £i)mpl)brüfen au ben Do^ugSweife Deränberten ÄDrper= äjetlen unb Organen ftub öergrößert unb blutreid).
Sei ber mitroffopif^eu Uuterfndjnng beS a3lutesect; finben ftc^ in bemfelbeu uusä^lige, äufeerft feine, blaffe, ftarf glamp;njcnbe, gerabe • ober gebogene ober gefnicfte, an beiben copy;üben fdjarf abgefetste, im Mittel etwa 0,010mm lauge, unbewegliche fabenfönnige copy;ebilbe, bie SMlabraubbacterieu ober SIHIsbranbbacillcu. Sei ge= uatter Unterfttd)ttng jeigt ftd), bap jebe Sacille £}uerfd)eibewänbe 6eft|t. Sljre aRenge ift oft fo gro^, basect; copy;aoaitte fte auf 8—10 9M(ioueu in einem Kröpfen Slnt fdjä^eu tonnte.
aKituntcr finb bie Sacidcn in bem flüfftgen Slutc nur in ge= ringer SJienge üorl)anben, ober fte feljlen aufd)eincnb gan^. Sann finben fte ftd) aber regelmdfjig in ben Slutgerinufeln im ^erjen unb in ben großen Slutgefdficu. genier finben fte ftd) in üerfd)iebenen Organen, regelmäßig in ber Mli, in ben angefc^WDllenen Si)mp^ brüfen, faft immer iu ber-DarmfcQleim^aut, bereu Sotten Äo^ öfter bamit raquo;ollgeftopft faub, unb in ben Vieren. Um bie Sacillen in
-ocr page 17-
Mabranbätjnltdjc Äranlljetten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;13
ben reg;eriunjeln jtd)tbar gu machen, werben fleine ^eilc^en üon ben= felben mit SBaffer anSgeaaj^en unb mit ettoalaquo; (gjftgfdure üerje^t, bann geigt ftd) oft, bafe basect; copy;erinnjel in ber ^anptfa^e ausect; Saraquo; eilten befielt. Slud) in ben feinen Blutgefäßen, namentlitf) innerhalb ber fuljigen (5j;fnbate, ftnbet man gewö^nlid) öiele Sacillen, oft in fo großer Menge, baß jte basect; reg;efäß fteHenweife ganj ausfüllen.
23ei ber gdnlniß besect; 3Blutesect; unb ber Drgane gef)en bie 5Kilj= branbbaciUen ju copy;runbe unb anftatt berfelben finben ftd) bann bie jum Sljeil äl)nlic^en, aber meift bett)eglid)eu gäulnißbacterien. *)
Renter finbet fi^ bei ber Unterfudjung besect; S3lutesect; eine 3$er= mel)rung ber farblojen aSlutförperc^en, wdfjrenb bie rotten jadig (gefc^rumpft) erfd)einen unb oft ju fleinen ^äufc^en raquo;ertlebt finb.
SSeiben öerf^iebenen ^)auisect;tl)ierarten fommeu öfter miljbranb=SMtiäbmnigt;. d^nlid)e Äranf^eiten raquo;or, bie leid)t mit ed)tem aRilsbranb Ber= ä|tn^*e toe^felt toerben fönnen. (Sinige berartige Äranfi)eiten, unb jaar ber fteiten. 3flauf^branb, ber Sfiotljlauf ber lt;Sd)tteine (fogen. (Sd)tt)einefeud)e) unb ber branbige Otot^lauf ber copy;djafe, würben frül)er allgemein pm aKiljbranb geregnet, finb aber gegenwärtig als befonbere Äranf= Reiten anerf'annt.
SSei bem in mannen reg;egenben, namentlich in gewiffen SSejirfeit in (Sd)lesect;tt3ig=^olftein unb in copy;iibbeutfc^lanb f)dufig öorfommenben Slauf^branbe besect; JRinbeS finben ftd) bie Srf^einungen einesect; f)efti= gen gieberä wie beim SKilgbranb unb copy;efc^wülfte ober ausgebreitete 2lnfdjweltungen am Äörper, namentlich an ben copy;djcirfellaquo;, weld)e reg;afe eingejd)loffen enthalten unb bal)er oft beim 2)arüberftreid)en
1) Äann bie be^ufg ber geftfteliung btS 3KUä6tanbeä erfotberlid) erfdjeinenbe mtfroffopifc^e Unterfu(|ung besect; fSluteä ntd)t balb nac^ bem Sobe beg Sfjiereä ftattfinben, ober \oU Slut jum Qmeäe ber Unteriu^ung auf ÜJhtjbronbbactlten oerfanbt rcerben, fo empfiehlt fid] basect; öon Roä) angegebene Skrfafjren, einen fleinen Sropfen SBlut mittels ber copy;pi^e eineg ganj reinen SKefferä auf ein reineä Ileineä copy;lastäfeldjen (SecEglae) ju bringen, burd) freiäförmige SSeroegungen ber ÜRefferfpi^e ju einer ntüglid)ft bünnen copy;djidjt auäjubreiten unb bann trodnen ju laffen. 3e bünner bie aSIutfrfjidjt ift, um fo beffer eignet fie fid) jur fpätern Unterfucfiung. Sn ber eingetrodneten SBIutf^ii^t, bie Dor SSerunreinigung burt^ copy;taub ac. ju fct)ü^en ift, begatten bie SaciUen lange it)re eigentl)ümti(^e gorm. Ueber bie Unterfucf)ungömetI)oben ogt. Äod), Unterfudjungen über SSaciUen, in ben beitragen jur iBiologie ber SPflonäen üon 6o^n, II. Sanb, 3. ^)eft, unb Äod), Qm UnterfucE)ung oon potljogenen DrganiSmen, aKitt^eil. beö Äaiferl. Ü5efunb^eitä=3lmtsect;, Berlin 1881.
-ocr page 18-
14nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;copy;orfommcn beä TOfabranbeä.
mit ber $anb fniftern. 2)ie Äranf^ett füört [aft immer, meift f^oti innerhalb 24 copy;hrnben jum Sobe. reg;er £)bbuctionsect;befunb ift in ber ^au^tfac^e raquo;ie beim ÜRiljbranbe, unb in bem Sßlute finben ftc^ ebenfalls SSacterien, bie aber üon ben 5KiIgbranbbacterien tier= fd)ieben jtnb.
Sei bem 3iort)Ianf ber S^weine geigt ftdj neben g-ieber eine pedige ober jujammenpngenbe SRot^nng ber ändern ^aut, unb and) bei bem im copy;angen feltencr, aber an manchen Drten geitteeife jeu(i)enartig raquo;orfornmenben branbigen ^ot^auf ber copy;d)afe (and) glugbranb, geuer, ^eiliges geuer, Slntoninäfener genannt) finbet ftd) ein je^r ^eftigeS fieberhaftes SlKgemeinleiben unb gleidjjeitig eine bunfle 3ftöt^ung unb eine StefdjtteKung ber ^aut an einem @cf)enfel ober am Sau^e ober am sect;alfe, bie f^neK branbig toirb. reg;er Stob erfolgt gcttöljnltd) binnen 24 copy;tunben, feltener erft am 2. ober 3. Sage. Sei copy;c^afen fommen juweilen, namentlidj auf (gto^pelmeiben, noc^ anbere 3nfectionsect;franf|eiten loot, bie narf) i^ren erfc^einungen unb bem 3SerIanf, fotoie nac^ bem feuct)enartigen auftreten eine gro^e Slef)nlid)feit mit 9KiIjbranb jeigen unb ftdj nur burd) ben Sefunb bei ber mitroffopifd)en ttnterfud)ung besect; SJIutcS unb einzelner Dr= gane üon le^term unterfc^eiben. SBenn bie (Sdjafe auf @toppeI= weiben, befonbersect; auf SBeigenftoppel, fe^r üiele Sletiren aufnehmen, fo fonnen auc^ baburd) jaljlreidje laquo;Sterbefätte oerurfac^t merben. 6sect; ift bann übrigen^ juweilen fd)teer ju entf^eiben, ob bie Ueberlabung besect; 9)Jagensect; mit Stehen ober bie Siufna^me einesect; SnfectionSftoffeS bie Xlrfad)e ber töbtli^en (grtranfungen ift.
reg;ann fönnen Srtranfungen, bie bur^ bie Stnfnaljme fauliger Stoffe ^erüorgerufen roerben, fel)r grofee Sle^nlic^teit mit aRiljbranb jeigen; ebenfo getoiffe narfotifdie Vergiftungen.
3ln Drten, mo erfa^rung^mafeig ecfyter ^Kil^branb öorfommt,
werben sweifeläo^ne ab unb ju and) miläbranbä^nlid)e Äran^eits=
fäEe für SRüjbranb genommen. 3)osect; ift nic^t ju oermeiben unb
jebenfaltS nid)t fo fd^äblid), alsect; toenn umgefel)rt ein aKiljbranbfaß
oerfannt unb ni^t mit ber erforberlidjen SSorfidit be^anbelt wirb.
sotfommeu 2)er 3KtIjBrani) ift ju allen Seiten unb in allen (Srbtfieüen
jbhjj, beobachtet, (gr fommt in aßen Älimaten oor, in ben äu|erften ^oIar=
tronbes. länbern, unter ben Tropen unb in ben mittleren SSreitegraben. 2lb?r
überall giebt esect; copy;iftricte, in weldjen bie Äran!l)eit me^r ober raquo;eniger
häufig jtd) jeigt, unb anbere 2)iftricte, raquo;o bie Äranf^eit ganj nn=
-ocr page 19-
Urfadjen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;15
befannt ift. Wan unterjcamp;eibet bana^ SJiiljbranbbiftricte unb tntl^branbfreie 3Mftrtcte. 3n titatid)eu 5Kiljbranbbiftricteu ober in einjdnen Drtf^aften joiner copy;iftricte erfdjeint ber aKiljbranb mir ^in unb toieber, öieneid)t nur in einzelnen Sauren, toä^renb in anberen SMftriden ober Drtj^aften aßidtjrU^ unb in alten 3a(jresect;= geitenÜRiläbranbfaße öorfomnien, beraRiljbranb jid) ftdnbig jeigt. 3n ben betreffenben Drtj^afteu, bejra. in gröfcera gerben fättt oft nur raquo;on Seit ju 3dt ein Styier (fporabijc^e fjdttc); aber itberaE, too ÜMjbranb öorfommt, !ann er jeitweife feuct)enartig auftreten, fo ba^ gleidjjeitig ober in iurjer 5lufeinauberfolge oerbältni^mäfjig oiele Spiere einer sect;erbe ober in einer £)rtjd)aft ergrijfen toerben. (So t)efttg grajjirt ber 5KiIjbranb öfter namentlich unter ben @d)afen unb unter bem SBilbe.
grfabrungSmäfjig tonnen ?KiIjbranbbtftrtcte ober einselne £)rt= fünften in benfelben miljbranbfrei loerben, wäl^renb anbererfeitS bie Äranff)eit an Orten auftauten unb ftc^ einniften !ann, too fie feit 3Kenfc^engeben!en ni(^t raquo;orgefommen ift.
S)ie Sage ber Drte unb bie aSobenbefdjaffenljeit laffen uid)t obne SBeitereS barauf fdjliefsen, ob 5RiIjbranb üorfomnit ober nidjt. SorgugStoeife geigt ftd) bie Äran^eit auf toarmem ^umofen SSoben unb in 5flieberungen; aber esect; giebt aui^ in folgen reg;egenben Biete mitgbraubfreie copy;iftricte ober Drtfd)afteu, raquo;ät)renb anbererfeitsect; an fe^r tjod) gelegenen Drten unb auf fattem ober auf t)umusect;armem SSoben ber 50WIjbranb ftd) fogar ftänbig geigen tann. 5[jjand)e fe^r f)Dd) liegenbe Sttpentoeiben finb bafur befanut, bafj fie puftg 9)iilg= branb ergeugen. Sei bem SSeibeöie!^ fommt bie Äranfljeit am pu= figften im sect;od)fommer unb im ^erbft oor; bei Stattfütterung fann fte ftdj in feber Sat)resect;geit geigen, audj jeber 3eit feud)enartig auf= treten. 'Sm Stltgemeinen ift ber Sftilgbranb in fel^r trotfnen, fotoie in fel)r naffen unb tatten ^aijxen feltener atl in ben Satiren, in wetzen toäbrenb besect; Sommerg toarme unb mäfeig feud)te SSitterung ^errfc^t. Stuf fattem naffen 33oben wirb baö Sßortommen ber Äranf= l^eit inbe| burc^ ^ei^e unb trodne SBitterung begünftigt.
$Die grofjte copy;mpfängli^feit für ben SJHIgbranb beft|en unter Ur^*laquo;laquo;-ben ^aust^ieren bie Sdjafe, Qk^n unb [Rinber. Sei ^ßferben ift bie 2)tsect;pofttion geringer, nod) geringer bei (Sdjttieinen, |)unben unb Äa^en, bei te|teren jebodj größer atsect; bei ^unben. Äanindjen, and) Öafen, ftnb für bie Äran!l)eit fef)r empfängtid), ebenfo hatten unb
-ocr page 20-
16nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Urfadjen.
3Mufe. copy;rfa^rungSmäfeig wirb aud) baä copy;eflügel, (reg;änfe, copy;nten, $üt)ner, Snit^ü^ner, Sauben) öom areiläbranb kfalkn. Db gijc^e für bieje Äranffjeit emptängli^ ftnb, ift noti) jteeifelfyaft. amp;ä toirb üon ber Temperatur besect; SBafferS abhängen, ob bei ben giften ftcf) Miljbranb entimcfelt ober itid)t, roenn fte inficirt raquo;erben.
35ei jungen gieren i[t bie copy;mpfänglic^feit größer alsect; bei alten, bei gutgenäfjrten gieren grßfjer alsect; bei mageren. 2)ie Stoffe ber Spiere ^at auf bereu (gmptänglid)!eit für SKiljbranb feinen (ginflufj. reg;ie algerifd)en (Sd)afe joüen ftrf) nad) g^auüean burd) i^re ge= ringe copy;mpfänglic^teit auSjet^nen, raquo;ag inbefc Bon anberen @a(^= oerftänbigen auf ben bürftigen 5Ml)rjuftanb ber laquo;Sdjafe jurüc!' geführt wirb.
3Son gieren lamt ber ÜKilsbranb auf 2Renfd)en übertragen werben.
Slubere Äran!f)eiten fdjliefjen bie copy;rfranfung an SDWIjbranb nid)t ausect;; ju ber Sungenfeuc^e u. f. to. fann SKilsbranb lE)in3utreten; toät)renb ber reg;enefung Don anberen Äranffjeiteu, wenn bie Spiere |td) toieber anfuttern, toerben fte leid)t öon 91Rilbranb befallen.
2)ie ßmpfdnglidjteit allein mac^t aber nod) feineu 3Mjbranb; btefe Äranflieit entfielt nur bann, menu 51Riläbranb = bacterien in ben Äorper einbringen. 2)a| ausect;jd)liefclid) biefe Sacterieu ben 9!Kiljbranb crjcagctt, fann gegenwärtig nid)t met)r besweifelt werben. S)ie fonft angeflagten @d)äbltd)feiten, wie maftige Fütterung, raquo;erborbeueg gutter, Mangel an Sriufwaffer, gro^e sect;i^c, enge, bunftige (Staltungen u. f. w., fönuen für ftd) niemaB 5DKIjraquo; braub f)erBorrufen, fonbern nur bie @mpfänglid)feit für bie Äranf= l)eit er^olien, bej. bie (äinBerleibung ber aSacterien begünftigeu. SBenn aud) nur einzelne Sacterien in ben Äorper besect; 2^ieresect; ge= langen, fo fann banad) töbtlid)er WÜ^xaab entfielen, weil biefelben ftd) in bem Körper fel)r fd)nell raquo;erme^rcn, fo bafj, wie bereits be--merft würbe, in bem Slute in jebem Sropfen Millionen Sacterien enthalten ftnb. 3mmerf)in erforbert bie SSerme^rung ber SSacterien eine gewiffe geit, beöor bie Äranf{)eit offenbar wirb ober plöpd)er Sob erfolgt, copy;tefer ßeitraum (bie gncubation) ift in ben einjelneu gälteu öerfd)ieben lang, juweilen faunt 24 copy;tuubeu, anberemale mehrere Sage, felbft 8 — 10 Sage.
Sie aMsbranbbacterien würben um bie SÖUtte ber 50 er ga^re raquo;on 5p ollen ber unb faft gleichzeitig raquo;on 33 ran ell in bem Shite
-ocr page 21-
Urfad)en.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;17
öon SRtljbranbcabaoem etttbedt. Sie würben perft alsect; 3{usect;jc^et= ^^tmttgen ausect; bem SSIute, mitlitt als ^ßrobufte ber ÄranH}eit betrautet :utb ftab^enfönnige ober ^cllenber'fc^e Äörperc^en genannt, copy;aöaine erfannte 1863 bie Äorpercfyen alä SSacterien, b. ^. alsect; fleine pflanältdje Drgamämen, unb gab fte folgerichtig für bie Ur= fac^e ber Äranf^eit ausect;. SBenn eine SSacterie burd) eine Söunbe an ber äußern Qaut ober burct) bie Snngen ober Dom 3Serbannngsect;fanal ausect; in basect; 23Iut ober in ein £)rgan besect; Äörpersect; einbringt, fo er= folgt bie Skrmeljrung burd) forttod^renbe Duertt)eilung. 3ta(^ ber Teilung Wäc^ft jebe SSacterie ober Saciüe fel)r fd)neU hsieber ju ber üor^erigen Sänge ausect;, worauf eine neue Teilung ftattfinbet. 2Ba(i)gtt)um unb Sfieüung gefd^en in fet)r rafcf)er Stufeinauberfolge, unb wenn raquo;du raquo;orn'fierein eine größere 9lnjat)l SSacterien in ben Äörper einbraugen, fo faun fd^on raquo;or Ablauf öon 24 copy;tunben eine fo grofje Stenge neuer äkcterien entfielen, bafe bie Äran!t)eit ober :plö|Ud)er Sob eintritt. Sluc^ in le^term %aüe. ift basect; S^ier franf gewefen, nur nic^t auffaUenb. copy;asect; jeigt fi^ oft beutlidj bei 3m= pfungen. SBenn ein 2;i)ier mit SRiljbranbblnt geimpft wirb, fo faun baffelbe noc^ 3 ober 4 Jage ober nod) länger munter ausfegen unb Stypetit jeigen unb bann plö^lid) oerenben. 35ei genauer Unter^ fuc^ung finbet fidj in folgen gäÖen aber fdjon balb nad) ber gwpfung eine (grp^ung ber Körpertemperatur, b. i. lieber. S)ie mehrere Sage lange reg;auer ber incubation fann baburd) bebingt fein, bafe bei ber3(Wpfung ober auf anbereSBeife nur einjelne entwidelungä= fähige SSacterien eingeführt würben unb ba^ biefelben ftd) junäc^ft in einem Drgane feftfe^ten unb üermet)rten, beüor fte ober bie raquo;on iljnen probucirten giftigen (Stoffe in größerer Wenge in bosect; freifenbe SSlut gelangten. (£sect; erfd)eint banad) and) ertlärltc^, bafj bie SSacterieu bei miljbranbfranfen Spieren in bem ausect; einer oberflädjlidjen Slber entnommenen Solute oft erft furg öor bem Sobe na^juweifen ftnb. SBorcuf bie faanfma^enbe unb tobtlidje SBirfung ber SSacterien beruf)t, tft no^ ni(i)t ergriinbet. SOtanc^e Slutoren behaupten, bajs bie Sacterien burd) copy;auerftoffentjietiung fd)äbli^ Wirten; nad) Slnberen probuciren fte einen giftigen Stoff; wieber Slnbere nehmen an, bafj bie SSacterien SSerftopfung feiner SBlutgefafje in wichtigen Drganen, namentlich im copy;etiirn bewirten unb babur^ plopdjen Sob herbeiführen !önnen. Unferesect; @rad)tensect; ift bie (Sauerftoffent= jie^ung nidjt basect; SSefentitle, benn bie Spiere fönnen fd^on fe^r
ütoloff, SDJilättonb.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 2
-ocr page 22-
jgnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Urfatf)en.
fran! jctn, ot)ne auffallenbe Stt^entJc^toerben ju seigen. 25iele copy;rimbe jpredien bafiir, ba^ bie Skcterien giftige (Stoffe erzeugen, bie Ttamentlid) auf bie rotten a3lutförperct)en einleiten. 2lu|erbem !önnen fte aud) feine S3lutgefä|?e öerftopfen.
gSact)sect;tl)itm itnb aSermefinmg ber ^iljtiranbbacterien fonnen aui) aufcerfjaO) be€ tt)ierifd)en Äör^ersect; ftattfiuben. SBenn ein Sropfen laquo;raquo;tiljbranbblut, raquo;eld)esect; SSacterien enthält, ju SSlutferum raquo;on einem gefunben Spiere ober ju aüaltfdjm ^arn ober gu aSouilton ic gefegt wirb, jo finbet in biefen glüffigMten M ^inreic^enber SBcirtne unb fiei Suftjutritt eine 25ermef)rung ber Sacterien ftatt. @e^r gute snamp;ljrfföfftgfeitcn finb ferner nad) Äocf) ein Slufgu^ raquo;on ertjenftro^, frifd)er copy;aft Don Kartoffeln unb öerfd)iebenen SRübenarten, fowic gequetfetite laquo;Sämereien, namentlid) SBeijen. reg;asect; SBa^St^um unb bie a5ermet)rung ber SSacterien erfolgen in ben glüfftgfeiten bei Temperaturen öon 12deg; bisect; 43deg; 6., am fdjnettften bei einer Sempe= ratur raquo;on 35deg; bisect; 37deg; 6., b. i. bei ber Temperatur besect; 33lutesect; lebenber Säugetiere. Sie Smpfung mit folgen glüffigfeiten, bie fünftlid^ gejü(i)tete 5Kilabranbbacterien enthalten, erjeugt bei gieren e^ten 5RilSbranb.
sjii^t nur in glüjftgfeiten, fonbern and) an feften Subftaujen fönnen bie Sacterien fi^ öermeljren, toenn bie Subftanjen bie er= forberlicfyen gtdl)rftoffe enthalten unb teenn bie nötige geuc^tigfeit, 2Bdrme unb Suftjutritt nic^t fehlen, ßefeterer ift immer nDtf)raquo;enbig, weit bie SSactencn p i^rem 2Ba(i)sect;t^um aufeer ben gtäfjrftoffen Sauerftoff gebrauten, ber ja aud) im Sßlute lebenber Spiere reiepd) öor^anben ift. Sie 2Sermet)rung ber Sacterien !ann namentlicf) an abgeftorbenen Sßflcmgctttljcttctt, mithin and) auf gelbern unb SBeiben an ber Dberfldcf)e fottjie in ben ber Suft jugänglict)en loderen Dber= fläd)li^en copy;djtdjtctt besect; grbbobenS gefc^el)en( fofern esect; fettet unb toarm genug ift. reg;asect; ift im Sommer fiäufig ber gall. 3m erb= beben, raquo;eld|er Seine abgeftorbenen laquo;ßflanjent^eile enthält, Bermel)ren ftd) nad) Äod)'sect; Unterfudiungen bie SKilsbranbbacterieu nid)t, wenn au^ ün llebrigen bie SSebingungen günftig ftub.
S)urd) Äo^ mürbe ferner ermittelt, bafj bie fabenförmigen 5!Kiljbranbbacterien ober bie SSacillen, raquo;Die fte genannt raquo;erben, unter ben für il)r SBad^um günftigen SSebingungen aufeerl)alb besect; tl)ierifd)en Körper^ Sporen btlben. Severe [teilen oöale, ftar! gldnsenbe törperd)en bar; fte entfielen in ber quot;aSaciUe unb ftnb
-ocr page 23-
Urfadjett.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;19
_baljer nur fe^r flein. Sie bilbeu basect; lt;Samen!ora besect; Heilten ^PängcEienS. 2luf bie copy;porenbilbung ift namentlid^ bie Temperatur Don erf)eWi(i)em copy;influ^; fie ift öoltenbet bei 30—40deg; 6. nac^ 24 (Stunben, bei 25deg; 6. nad) 35-40 copy;tunben, bei 23deg; 6. na^ 50 (Stunben, bet 21deg; 6. nad) 72 Stunben. 33ei 18deg; 6. bilben $$ bie erften Sporen nac^ 5 Sagen, bei 1606. na^ 7 Sagen. 3nner= I^alb besect; t^ierifc^en ÄorperS probuciren beim aKiljbranb bie Sacilleu feine Sporen, and) nacfy bem Sobe nic^t, meil esect; im Innern besect; 6abaoersect; an Sauerftoff feljlt. Stber in ben Abgängen (SBlut, Äöt^, ^)arn) ber franfen SJjiere unb ber gabaüer fonnen fid) Sporen in ben bartn enthaltenen SBacitten bilben. SBenn bie 33aciUe in i^rem Tunern eine Spore gebilbet ^at, fo jerfäfft fte unb bie Spore Wirb fret.
2htsect; jeber Spore faun unter ben genannten gimftigen a3e= bingnngen mieber eine SSaciße fieroorioadifen, bie fidj bann toieberum gunä^ft burd) Teilung oerme^ren unb barauf jut SSilbung ^afyh reiser neuer Sporen führen fann. SBeim bei ^mpfnngen ober in anberer SSeife Sporen in ben t^iertf^en Drgauisect;musect; eingefufirt raquo;erben, fo entfte^t banac^ ebenfo gut Sftiljbranb mie nad) ber 6in= füt)rung Bon 33aciEen.
£)ie Sporen jeic^uen fid) oor ben SSaciKen bnrd) i^re gro|e £ebensect;jäl}igfeit ausect;. SBä^renb bie aBacitten bei ftarfer (Sin= trodnung fowie bei ber gdulniji ber Subftanjen, in raeldjen fie entftanben finb, unb bei einer @rt)i^ung auf 55deg; 6. jlaquo; copy;runbe get)en, galten ftd) bie Sporen raquo;tele ^a^xe lang entnndlungSfäljig; fie ttiiberftet)en ber copy;ntrodnung, ber ^äulnt^, großer ^)ifee unb grofjer Äälte. reg;ie infection ber Spiere auf natiirlidjem SBege, b. Ij. bnrd) 35ermittelung ber eingeatmeten Suft ober besect; gutters ober reg;etränfsect; mirb ba^er Jebenfaüs raquo;orjugSmeife burlt;^ bie bauer= haften TOjbranbfporen bewirft. reg;nrd) bie copy;ntbedung biefer S)auer= fporen tourbe bie fdjon frül)er bet'annte große ^altbarfeit beä 3n= fectionäftoffesect; ober besect; fogen. SRiljbranbgifteS erflärt, toäfjrenb e0 im |)inblid auf bie -frinfältigfeit ber SaciUen jmeifel^aft erfd)einen tonnte, ba| biefe Organismen ben 5nfectionsect;ftoff barftellen.
3n Siac^folgenbem wirb fur fflaciöen unb für Sporen bie aH= gemeine aSeseic^nung „SSacterieuquot; gebraud)t werben.
copy;ie infection, b. t). bie Uebertragung unb bie (ginüerleibung ber 5WiIjbranbbacterien tann bei ben Spieren in tierfd)iebener SBeife
-ocr page 24-
20nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Urfadjen.
gefdjdjen. (gine unmittelbare Uebertragung ber Sacterien raquo;on franfen Spieren auf gefunbe !ann ftattftnben, wenn bte franfen Spiere bluten, j. 33. ausect; ber 91afe, unb mit bem SSlute gejnnbe Spiere befc^mu^en. 3)ie Uebertragung fann raquo;ermittelt raerben burd) ^nftrumente, bie bei Dperationen an !ran!en gieren ober beim 3lbi)ciuten, bej. bei ber ßerlegnng ber ßabaüer benu|t würben, raenn bicjetben Bor gehöriger S)esect;infection bei Operationen an ge= junben gieren SSertoenbung finben. gerner burd) ^unbebiffe, wenn bie |)unbe ifyr SKaul mit 23lut ober gleifdj üon gabaoern bejcE)mu|t l)aben. 3luf bieje SBetfe wirb toal)rjc^einlic^ mancf)esect; (S^af inficirt. copy;ann fönneu fliegen bie Uebertragung nermitteln, wenn fie 23lut Don fronten gieren ober öon gabaoern aufgefogen ober ftdj bamit bef^mu^t ^aben unb barauf gejunbe J^iere fielen bej. wunbe sect;autftelten bcrjelben berühren. Kaimbert faub bei jeinen Unterraquo; fudjungen im Sa^re 1869, ba^ bie gemeine fliege jowie bie gleif^' fliege [idj auf 5JJiljbranbblut fe^t unb biefeiS öerje^rt. ^n bem copy;arme ber fliegen, in ben (gfcrementen berfelben, jowie an if)reu güfjen, glügeln unb am 9fiüffel fanben ftd) SJiiljbranbbaderien, unb nac^ Smpfungen mit ben genannten feilen ber fliegen entftanb bei @duget^ieren SKilsbranb. 2)ie Uebertragung burd) fliegen füll nadj einigen Autoren fogar häufig ftattfinben. 35asect; fte Dorfommen fann, unterliegt feinem S^^fel; wir fönnen jebodj bie Slnftd)t nifyt feilen, bafe ein großer S^eil ber ÜDHljbranbfäHe bei gieren baburd) oerurfadjt werbe.
3luf ÜKenfc^en Wirb ber TOjbranb nid)t feiten burc^ 3Ser= mittelung oon fliegen übertragen. Nicolai*) l)at eine größere 3al)l fold)er gälte mitgetlieilt. 3n anberen gälten erfolgt bie 3n= fection bei Sfteufdjen bei ber Skljanblung franfer Spiere unb namentlich bei bem Slbljduten ober ber laquo;Section raquo;on 2ltilsbranb= cabaoern, menu babei bie -ipaut oerwunbet Wirb ober SSlut in eine bereit! öor^anbene SBnnbe gelangt.
SSei ^Jferben, 9fliubern unb (Sdjafen entftef)t ber ÜJtiljbranb nid)t feiten baburc^, baß fte SMjbranbbacterien einatmen, wenn fte in bie !Mf)e oon ?!Riljbranbcabaoern ober oon Steilen berfelben, j. 33. raquo;on Rauten, ober au Drte fommen, bie mit Abgängen, uamentli^ mit SSlut üon franfen gieren ober öon gabaoern raquo;er=
1) Erfahrungen unb SHottäen über ajJiläbranberlranfungfn bei TOenfdj unb SI)ter. reg;armftabt unb Setpätg 1872.
-ocr page 25-
T
Urfadjen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 21
unreimgt ftnb. copy;afür Hegen je^r ja^lrei^e Seifpiele raquo;or. uferte, bte beim ^ortfdbaffen raquo;on (Sabaoern benu|t ioerben, fönnen fid) babei inficiren, totnn |te mit ber ÜJtafe na^e an ein Gtaboütr ^eran= !ommen. 25ofe fcf)on oft Spiere an TOIjbranb erfranft ftnb, tt)enn fie im Stolle auf einen ^lats gefteßt nmrben, auf meinem Borger ein franfesect; S^ier geftanben ober ein ßabaüer gelegen fyatU unb ber nidjt gehörig besect;inficirt toorben toar, ift eine befannte S^atfac^e. Sluc^ ift esect; ni(i)t ganj feiten, ba^ fiel) in einem Stalle raquo;ieberljolt auf Oerfct)iebenen ^Blä^en ober (Stänben ^Riljbranbfälle jeigen, bie nur auf eine 3nfecHon ber Spiere im laquo;Stalle burd) copy;inatl)men ber in bemfelben öor^anbenen SSaderten prütfgefü^rt raquo;erben fönnen. 3)iesect; ift ansunelimen, ftenn bei gleid^em gutter unb copy;etranf in anberen (Stallen !eine SDiügbranbfälte öortommen, auc^ ein tt)ieber= l)olter SSedifel besect; gutter^ unb copy;etränfö ober bie SBerteenbnng oon gutterftoffeu con notorifd^ milsbranbfreten Drten neue (gr!ran!ungsect;= fälle nict)t üer^tubert. 2)ie TOljbranbbacterien fönnen in ben Ställen an ber Ätippe, ber Stanfe, ben 23änben ober am guPoben l)aften; fie fönnen öon Slbgängeti f rauf er ober tobter Spiere l)er= rühren, ober esect; ftnb gar ßabaoer in bem Stalle oerfdjarrt, ober bie Ställe finb auf alten aSerfdjarrplätjen errietet. Sluct) üon ben etma na^e bei ben Ställen befinblidjen copy;rabftellen fönnen bie SSac= terien burd) basect; copy;runbwaffer in bie Ställe geführt toerben. 2)ie Quelle ber SSactCrtcn fann fid) ferner in unterirbifdjen Saud)efanalen finben, roenn biefe fi^le^t eingerid)tet unb ni^t rein ju galten ftnb. sect;ür biefe oerfc^iebenen gäKe fönnten toir SSeläge aus ber 5ßra;risect; beibringen. SSir baben natneutlidi beobachtet, ba| in gettiffen SdjafftäEen allemal ber SJlil^branb ausbrach, nad)bem ber copy;itnger entfernt war, unb bafj bie Äranf^eit wieber Berfd)Wanb, wenn eine neue fefte copy;üngerfd)id)t ben g*laquo;Pöben bebedte; ein S3eweisect;, ba^ bie infection oom gu^boben ausging. £)ann finb aud) üerfdjiebene gälte befannt, in welken bie SSenufeung oon Srbftreu Bon foldjen Drten, an weld)en früher 5[KilsbranbcabaBer Bergraben waren, in Sc^afftäHen ben SluSbrad) besect; aRiljbranbeä jur golge ^atte.
33ei S^afen fann ferner nad) unferen eigenen SSeobac^tungen ber aitiljbranb baburd) Berurfad)t werben, bafj fie 2Bege pafftren, über weldje SKiljbranbcabaBer jur reg;rabftetle gefc^leppt ftnb^^ofe fönnen burc^ bie am (Srbboben befinblic^en Sacterien lei^t inficirt werben, weil fie in größeren Raufen Biel Staub mad)en unb mit
-ocr page 26-
T
22nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Urfadjen.
bemfelben bie SSacterien einat^men. 3laquo; liefer SBeije ton audj bie infection ber copy;djofc auf ber SBeibe, namentlich auf trocfnen a3ra(^= unb copy;to^efweiben ftattfinben; ebenfo beim Würben ber Sdjafe auf 2t(ferfläd)en, raquo;el^e TOiljbranbbacterien beherbergen. 3n 2)?il3branb= biftricten ftnb öfter gewiffe Sieder bafiir befannt, bafj basect; Würben ber @^afe auf benfelben fet)r gefä^rlic^ ift.
3n ben meiften gälten erfolgt bie gnfection ber Spiere bur^ aSermittelung besect; gutters ober besect; Jrintwafferö. 2)a| bie 9)iilj= branbbacterien bei ber SSerbauung besect; gutters nictjt jerftort ttierben unb fe^r tjaufig raquo;on bem 3Serbauungsect;canale auä in bie £)rgane besect; Äörpersect; unb in basect; SBIut einbringen, !anu nad^ unjä^ligen aSeDbad)tungen einem 3raquo;eifeI laquo;t^t unterliegen. 3la^ einigen Stutoreu füllen bie SRiljbranbbacterien jwar burdj bie unüerle^te @c^leiml)aut nic^t aufgenommen unb foil bie infection, menu nic^t überhaupt erft ermöglict)t, fo bod) bebeutenb begünftigt raquo;erben burd) bie 2Serabrei(^ung raquo;on tiarten, ftad)eligen Futtermitteln, meld)e bie lt;Sd)leim^aut oerle^en. 2Bir galten biefe ^tufic^t jebodj nicl)t für rid)tig; benn toir ^aben me^r ate ein Wal beobachtet, basect; bei unb in golge ber aSerabreid)ung meidier Futterftoffe (reg;rniifutter, [Rüben, (Stärfefabrifationsect;=3fiüctftänbe) fämmtlid^e ober faft fämmtli^e Spiere größerer 9ftiuboiel)beftcinbe glei^jeitig ober faft gleichzeitig an 3Kilj= braub erfranäen, uub esect; ift bod) nidjt too^l ju oermuttien, basect; in ben betreffenben gälten bei fämmtlid)eit Spieren jufällig bie @d)leim= t)aut besect; aSerbauungsect;canate oerle|t tear, copy;benfo teenig trifft biefe 3Sermutf)ung für bie Fälle gu, in loelc^en ga^lreic^e Spiere, namentlid) (Sdiafe, gleid)jeitig burd) baä reg;eträn! infteirt mürben.
copy;ie Futtergett)äd)fe tonnen bereits an i^rem copy;tanborte mit ÜKiläbranbbacterien tjerunreinigt fein, wenn bem @rbbobeu bafelbft früher SSacterien jugefü^rt mürben. Seziere gelangen auf Stecfer unb 2Beiben mit ben 5tusect;leerungen ober Abgängen öon Spieren, bie bei ber Arbeit ober beim SBeiben erfranten ober fallen, ober mit bem laquo;StaEbünger, menn 9)iiljbranbfälle im Stalle öortamen. 2lusect; laquo;Sparfamfeit mirb oft ber S)ünger ausect; bem Äranfenftalle ober üon bem copy;taube, auf meinem ein S:f)ier ertranft ober gefallen ift, oljne 2ßeiteresect; benu|t, namentli^ menu au bemfelben teine 33lut= fpuren bemertt merben. (sect;:$ mirb babei uidjt berüdft^tigt, ba^ and) bie unblutigen Entleerungen miljbranbfranfer Siliere Sacterien ent= galten fönnen. ^a, bie (Sparfamfeit gefjt nifyt feiten fomeit, ba|
-ocr page 27-
Utfadjen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;23
iogar bie SJiüjbranbcabaöer ober Steile berjelben in ben Jünger, in ßonipoft^aufen ober in SKüEgruben gemorfen ttierben. iDie ^olge ber geringen copy;rfparnifj ift bann, wie bie copy;rfafjrung le^rt, oft ber 3Serluft raquo;on Oielen gieren, raquo;eldje gutter raquo;on ben gebüngten ^Icidjen betommen. 2lu(^ bie ^Düngung mit (Srbe oon alten copy;rabfteHen fann erfa^rnngsect;masect;ig biefelben üblen folgen tjaben.
9lod) häufiger wirb eine SSerunreinigung ber gelber unb SBeiben mit SJJiljbranbbaderien burc^ oberfläd)lic|esect; SSerfd^arren raquo;on 6a= baüern, namentlid) raquo;on Sdjafcabaoern bewirft. S!)asect; reg;ejc^dft bleibt gewöljnlicl) bem Schäfer überlaffen, unb bafc biefer bie (Sabaüer in ber 3ftegel ni^t jorgfaltig, b. f). nit^t tief unb nic^t mit allen 3lb= gangen raquo;ergräbt, ift befannt. Sr mad)t fiel) bie Sadje gelegentlich fogar fo bequem, bafs er bie ßabaüer nidjt einmal oberflci(i)lic^ Ber= f^arrt, fonbern biefelben in ^Dl)esect; copy;etretbe ober in ein Äleefelb ic. wirft. 2Bir ^abeu in golge ber SSerwenbung folgen gutter^, bei beffen SBerbung Sc^afgerippe gefunben waren, ben SJJiljbranb ausect;= brechen fe^en. Setommen Wie gewö^nlid) bie @cl)afer^unbe i^reu 2lntf)eil oon bem (Sabaoer, fo tragen fie buref) SJerf^leppen raquo;on gleifdjftücfen baju bei, bie ^Sflanjen mit SSacterien ju nerunreinigen unb ben copy;rbboben bamit ju befamen.
üJlad) ber Slnfic^t raquo;on ^jSafteur foHen bie 2Jiiljbranbbacteri,en and) con tiefer raquo;ergrabenen copy;abaüern burc^ Sftegenwürmer an bie £)berpd)e beförbert werben, inbem bie SBürmer bie SSacterien ju= fammen mit copy;rbt^etl^en in iljren £)arm einführen unb an ber (grboberfläc(}e wieber anSfi^eiben. SBir tonnen biefer Sljatfacfye eine grofee Sebeutung für bie 6ntftel)ung besect; 9Kiläbranbesect; nict)t beilegen, finb raquo;ielmef)r ber Slnfi(f)t, ba^ bie oberfläd)li^en (Srbfcfyidjten birect mit SSacterien raquo;erunreinigt werben burd) oberfläc[)lic^esect; SSerfdjarren ber (5;abaraquo;er unb ni(J)t minber baburc^, baf? blutige Abgänge ber 6abaraquo;er, namentlict) wenn le|tere abgehäutet würben, an ber £)ber= flä(^e liegen bleiben. Sgir l)aben öfter SSeranlaffung gehabt, bie SSlutfpuren auf unb neben ben SSerfcfyarrplätjen nod) nac^trägli^ befeitigen ju laffen. Sluf bie nad)tl)eiligen folgen ber forglofen SSerfc^arrung ber 5Wiljbranbcabaoer ^at juerft ber reg;utsect;beft|er 2ß. Demier unter 5lnfül)rung raquo;on ^atfad^en l)ingewiefen*). 3n öielen 2ßirtl)fhaften ift burd) biefe (Sorglofigfeit ber 5Kiläbranb
1) Stnnalen ber 8anbro.r SBodienblatt, laquo;Rr. 46 unb 47, 3al)rg. 1866.
-ocr page 28-
w
/
h
24nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Urfocfjen.
unterhalten ober fogar immer me^r tierüorgerufeit. 2lnbererfeit0 ift in mannen SBirt^jc^aften burc^ conjeqnent bur^gefü^rte jmedma^ige aSefeitigung ber ßabaüer eine er^eblic^e 2lt)nal)me ber (Seud)e erhielt. Slu^erorbentlic^ günftig l^at in biejer Sejie^ung an mannen Drten bie Slbfc^affung ber copy;i^afc genrirft.
6ine freiwiKige 6ntftef)ung ber SWil^branbbacterien, b. t). eine copy;ntwicfelung berfelben ausect; anberen SSacterienarten, i[t nidjt toaijX' jc^einUc^; basect; ortlidie 58orfommen besect; 2)iiljbranbesect; fprict)t bagegen. amp;sect;, ift aßerbingsect; beobactitet, ba| an Drten, bie fel^r lange aU miläbranbfrei befaunt raquo;aren, ^lö^Iicf) TOjbranb auftrat, ber itic^t auf eine infection ber befallenen Siliere an fremben Drten juntc!= geführt raquo;erben fonnte. Stber in folgen fallen faint bie @in= fc^le^ung ber edjten SWiljbranbbacterien mit leblofen copy;egenftdnben, mit Futtermitteln ober mit £)ünger, ftattgefunben l)aben. SBir l)aben miebert)Dlt fol^e a5erfd)leppung ermittelt. 2lu^ bei Ueberfd)Wem= mungen fönnen mit ben ßrbtl)etlc£)en TOläbranbbacterien ausect; ent= fernten SJiiljbranbbiftricten auf gelbem unb Sßiefen miljbranbfreier Qrte abgelagert toerben. reg;sect; ift raquo;ieber^olt beobaditet, bafe nad) einer Uebevf^toemmung TOlgbranb auSbracf), ttml)renb biefe Äranf= l^eit öorl)er an bem £)rte unbekannt raquo;ar. 2)ie ^ßerfc^leppbarleit beraquo; 9)iiljbranbesect; ift namentlich in größeren SBirt^f^aften mit tfieils miljbranbfreien, tl)eilsect; öerfeud)ten copy;ütern ju bead)ten, um erftere miljbranbfrei p erhalten.
£)ie 9Kiläbranbbacterien gef)en nidjt in bie ^flansen über, fonbern haften bereu Dberftäd)e an, entweber eingefc^loffen in @rb= t^eilc^en, ober frei, copy;anad) erfdjeint bie lauge befannte S:^atfa(l)e erflärlid), ba| üppig getoadifeue ^ßflanjen mit friec^enbem (jum S^eil auf bem SSoben liegenbem) (Stengel, nameutlid) SBictfutter, (ärbfen, Älee, fowie 3flüben, 3fiübenblätter jc, unb basect; Semeiben öou Äleefelberu fo l)äuftg TOljbraub öerurfa^eu. SBir fabelt wieberl)olt beobad)tet, bafe, wenn burd) 33erfütterung raquo;du SRübeu SRiläbraub Ijeröorgerufen mar, bie Ärau!l)ett aufhörte, toeun bie Olüben gut gepult raquo;urben, unb bafe fie dou gteuem ausect;brad), wenn bie sRüben toieber ungepu|t üerfiittert raquo;urben. Jla^ ben bereite ermähnten llnterfud)ungen tonnen fid) bie raquo;om Srbboben aufge= nommeuen SSacterien an ben ^flanjen fogar nod) Dermeljren, wenn bie SBitterung feucht unb raquo;arm ift.
-ocr page 29-
m
i
V
Urfotfien.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 25
^^nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 33ei folder Sßitterung, roelc^e basect; üDpige 3Ba^sect;t^um ber 5ßflanjen
' jowie bie SBuc^erung ber TOljbranbbacterien 6egünftigt, befaüen bie ^Sflattäen aud) oft. Sie SefaHungen üerurfadjeu aber für ft^ niemalä SKtläbranb. Ssect; giebt öiele Stftricte, in raeldjen basect; Se= fallen ber ^flaitjen pufig, ÜRiljbranb jebod^ nietnaB üorfommt. 3n 3Riljbranbbiftricten trifft aber beibelt;S, S3efaltitng ber ^flanjeit •unb ftarfe $8enmreinigung berjelben mit TOljbranbbacterien, ausect; beut angegebenen reg;runbe öfter jujammen, nnb ee ftnb baljer bie befallenen fyutterpflanjen üorjug^weife all gefaljrlid) gu betrauten.
2)ur^ SrocEnen ober längere Slufbewa^rung ber ^flanjen toerben bie baran befinblic^en SSacterien (Sporen) nid)t jerftort. 2lnc^ lüenu basect; gutter bei unb in golge ber 3lufben)al)rung Berbirbt, fd)immlig, nxultrig k. wirb, gefeit bie 3Kiljbranbbacterien nid)t ju reg;runbe; biefe fönuen ftd) babei unter Umftdnben wo^l gar nod) üerme^ren, nämlid) bann, wenn basect; gutter fendjt unb loarnt wirb. SSir ^aben me^rfac^ beobachtet, basect; nad) ber Skrfütterung oon oerborbenem sect;eu ober Äaff ÜKilgbranb auebrad), maljrenb ber übrige, größere Stieil besect; betreffeuben gutter^, welker nifyt üerborben raquo;ar, ftd) nifyt j^äblid) erwiesect;. @sect; möge l)ier anSbrüdlid) bemerft fein, baf; esect; fid) in ben betreffeuben fallen um ed)ten SKiljbranb l)anbelte unb nid)t etwa um miljbranbä^nli^e Ärant^eiten, bie burc^ miljbranbbacterienfreieS raquo;erborbeneiS gutter l^eroorgerufen werben fönneu.
Unter Umftänbeu fönuen bem urjprünglid) ganj gejunbeu gutter erft bei ber Slufbewaljrung Sltiljbranbbacterieu beigemij^t werben. reg;iesect; fanu nameutlii^ bann gejd)el)eu, wenn gelle üon 93Jiljbranb; cabatteru tu gutterrdumen, auf ^euböben ic. aufgesäugt werben. Sabur^, bafe foldje gelle über bem sect;afer aufgeljängt würben, ftnb au^ bei ^ferben wieberl)olt fel)r heftige SKiljbraubauiSbrüdje oer= urfa^t. reg;er @eud)euaulbrud) bei Diinberu ober bei @d)afen ift fd)Ou fe^r oft barauf jtirücfgefül)rt, bajj gelle auf beut ^eubobeu Ijtugeu. reg;nrc^ gleifd) Oon JUZtlgbraubcabaoern wirb basect; gutter leid)t öerunreinigt, wenn jenes für bie sect;uube beutlet unb raquo;on ben= felben Ijerumgefdjieppt, ober wenn esect; gar, wie fd)ou öfter beobad)tet ift, im Äaff, im ^ecffel, auf bem ^raquo;euboben k aufbewahrt wirb, um esect; ju conferöiren ober um esect; gu üerftecfen
@ine anbere l)äufige Urfac^e besect; 2Rilgbranbesect; ift baä ginmieteu ober basect; copy;tnfufjlen Don gutterftoffeu (^iüben, Kartoffeln, @d)ui|eln.
-ocr page 30-
26nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Urfadjen.
^refjlingen jc.) an Drten, too früher SRiljbranbcabaoer raquo;ergraben ftnb. (gsect; ift in Jollen S'äHen wieber^Dlt ermittelt, ba^ gerabe unb (mSf^tte|li^ berjenige S^eil besect; betreffenben gutters, tceldjer tnit (grbe coix ber copy;rabftelle öerunreinigt tear, nämlid) bie oberfte @d)tc|t ober ein Slbfdjnitt einer ÜKiete ober ausect; einer reg;rube, 30?ilgbranb erzeugte. Unter foldjen Umftänben Ijaben namentlid) auc^ 9Wtben= j^ni^el ober ^reilinge, bie jonft in golge ber Reinigung in bet gabrif getoö^nlic^ ein ungefäf)rlid)esect; glitter bilben, toieberfjolt feljr bebeuteube SJHläbranbausbrü^e oerurfac^t. reg;afe bie Gürbe an(^ auf gaiij alten reg;rabftellen oft nod) raquo;irffame ÜMsbranbbacterien ent= pit, unterliegt nad) ftdjeren aSeoba^tungen teinem S^eifel. 2Bir ^aben jelbft @elegeitl)eit gehabt, fold)e 33eobad)tungen ju machen.
copy;eltener alsect; burd) basect; gutter ttiirb bei ben ^anjenfrcffern bie infection burd) basect; reg;etränf Dermittelt. 2)a^ 5Wiljbranbbacterien mit bem SBaffer aufgenommen toerben unb bann ^il^branb erjeugeu tonnen, ift uad) oielfad)en a3eobad)tungen alsect; ertoiefen gu betrauten, copy;rfalirungömdfeig ift in TOIjbranbbiftricten basect; Sränfen ber Spiere ausect; ^füfeen unb copy;raben, loeldje copy;ammelwaffer enthalten, fel)r ge= fä^rlid), ba burd) basect; SBaffer mit ben (grbtl)cild)en ^änfig and) ÜJJilgbranbbacterien gufammengefd)Wemmt finb. copy;erabe in ber Um= gebung ber ^fii^en unb copy;rdben, in welchen ber SBafferftanb öfter raquo;edifelt, finb toie in jeitweife au^trodnenben copy;ümpfen bie Sebinraquo; gungen für bie 3Bud)eruug ber aSacterien au^erorbentlid) günftig. SBenn in fold)en hätten bie Snfection ber Sljiere bur^ basect; nur uodj in geringer ^Jtenge üDrl)anbene bacterienf)altige ftagnirenbe SBaffer erfolgt, fo toirb öfter irrtl)ümli^ ber Mangel an copy;etränf als Urfad)e ber Äranfljctt betrautet.
2)asect; SBaffer eines a3ad)esect; fann ^Rilgbraub ^eroorrufen, wenn bem a3acf)e SageSttaffer oon ber Dberfldd)e inficirter Sieder 2c. ju= geführt würbe. 3raquo;n einer Drtfd)aft eines ÜJtiljbranbbiftricteS fam ber TOiljbranb namentlich bei ben @^afen berjenigen @el)öfte häufig oor, welche feine Sßruttnen Ratten, fo ba| basect; SSiel) ausect; einem fleinen 58ad)e getränft werben mu^te, ber bei 3ftegeugüffen Supul oon ben angrenjenben Siedern erl)ielt.
Slut^ ben Srunnen tonnen ajftljbraubbacterien ausect; ber Um= gebung jugefüljrt werben, wenn SBaffer ausect; ben angrenjenben ober= fläc^lic^en (grbfdjid)ten l)ineinftdert. 2luf bie copy;inrt^tung ber ffirnnneu wirb f)äufig eine ju geringe Sorgfalt öerwenbet; fte befinben fi^
-ocr page 31-
\
llrfac^en.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;27
oft bic^t neben ben Süngerftdtten ober an anberen (Stellen, noeldje mit abfallen ausect; ber SBirt^fc^aft, gelegentlich auc^ mit 2lb= gangen öon miljbranbfranfen Spieren üerunreinigt raquo;erben, unb nnr feiten ift ber obere S:l)eil ber Srnnnen f)inrei(l)enb bid)t ansect;= gemauert, nm baö (ginbringen f^mu^igen 2Baffersect; ausect; ber Dbcr= fläct)e ber Umgebung p öerljinbern. (Ssect; giebt copy;epfte, in araquo;eld)en l}duftg üftiljbranb öortommt, ttienn bie Spiere ans getoiffen aSrunnen getränft werben. SMe 6rri(^tung oon SSreunereien ^at in mandjen 2Birtt)fhaften eine SSerminberung ber DMjbranbfälte jur ^olge ge= fyabt, unb esect; i[t biesect; jum 2:f)eil too^l baranf jumcfjufü^ren, bafc bie Spiere bann jeitweije copy;cfyläntpe ftatt besect; frif^en Sgafjersect; alsect; Oetränf erhalten.
(Sinige 5Jiale erfrantten ja^lretd)e Spiere, bie SBaffer edjaltei: fatten, in weldiem alte getrocfnete SRiljbranbfelle aufgett)eid)t waren.
Sei @d)Weinen, ^unben, Äafeen unb beim copy;eflügel wirb ber ^iljbranb gewö^nli^ babnrd) öerurfadjt, basect; fte ^leifd) ober 33lut oon 50HlsbranbcabaDern oerjelireu. SBenn bei 2Serfud)en einzelner gorf^er, namentlid) in g-rantreiA, ber reg;enufe besS fyleijd)esect; öon SJZiljbranbcabaoern bei (Schweinen unb bei |)unben ol)ne nad)= t^eilige folgen geblieben tft unb and) SRenfdjen basect; %lti\sect; oon mit^branbtranfen Spieren oft ol)ne Ttadjt^eil oerjetirt l)aben, fo ge^t barausect; md)t ^erüor, ba| basect; %M\sect; überhaupt unjd)äbli(^ ift. a3eobad)tnngen, weld)e für bie (Sd)dblid)feit fpred)en, finb bereits 1815 oon Saubenber unb feitbem wieber^olt üerDffentlid)t. 3Som 25epartementsect;=3;^ierarjt öemler würbe aud) experimentell feftge= ftellt, ba| ber copy;enu| oon Steilen ber 5Jiiljbraubcabaoer beim reg;e= flügel SJfiljbranb erjeugen fann.
5Die Ermittelung ber Urfac^e besect; SWiljbranbauflbrndieiS in bem IStjcIncn %aUt, ob bie aSacterien mit ber eingeatmeten Suft, ober ob fie mit bem gutter unb mit weld)em, ober mit bem copy;etränf aufgenommen finb, ift mitunter leid)t, mitunter aber red)t fdjwierig. 2)ie Skcterien jelbft finb aud) bei ber mifroffopifd)en Unteriuc^ung besect; gutter^ u. f. w. nic^t o^ne SBeitereS ju ermitteln, copy;aä fd)ab= Udje gutter !ann ein ganj tabellofeä Slusect;fe{)en ^aben.
SSenn in einem Stalle auf ein unb bemfelben 'Jplajje nad) ein= anber mehrere Spiere erfranfen, ober wenn, in einem Statte auf raquo;erfdjiebenen ^ßlä^en wieberplt Pilsbranbfälle oortommen, tro^bem ein öfterer SBe^jel besect; g-utterS, and) ein 2Bed)fel besect; @etränfsect;
-ocr page 32-
m
28nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Urfadjen.
ftattfanb, unb toetat bei bent gleiten gutter unb copy;etränf in anberen copy;tciaen feine (grfranfungen oorfamen, \o ift anguneljnten, bafe bie infection bur^ aRiljbranbbacterien, bie an Oegenftänben im (Staue haften, behjirft würbe.
Sn beut gutter ift bie Urfadje ber Äranfjjett ju fucfien, wenn ledere tiorfomntt, na^bem gutterftoffe, inSbejonbere Älee, 28itf= futter, (ärbfenftro^, 3tüben jc., raquo;on folgen Slcferftücfen, ober ^eu raquo;on Jollen SBiefen gegeben nnirben, bie bereits als gefä^rlic^ befannt finb. Ober wenn TOIgbranb pdj geigt nac^ ber aSerfüttermtg Don gutterftoffen, welche imcfy Steile raquo;on TOlgbranbcabaDent, ober bei ber Shtfbetoaljrttng auf alten copy;rabftellen mit (ärbe üentureinigt ober bie bei ber Slufbewaf)ruitg feud)t uitb warnt geworben ttnb babei oerborbeu ftnb. (grfdjeiitt in folgen fällen ber ÜRilsbranb ausect;= fd)liefelid) bei beujenigen Spieren, welche ben einen ober ben anberen oerbädjtigen gutterftoff erhielten, wäljrenb aubere Spiere, weldie ben= felben Ocrbäd)tigen gutterftoff ni^t befamen, im Uebrigen aber basect; gleite gutter unb reg;etränf wie bie ertranften erhielten, oon ber Äranf= Ijeti oerfd}ont blieben, fo ift anjune^men, bafe jener Bcrbäct)tige gtitter= ftoff bie Äranfl)eit Ijeroorgernfen l)at Sei biefer grmittelung ift tnbcft 8laquo; berüctficiitigen, bafe ber ÜRiläbranb nidjt fofort nad) ber aufnähme beö f(f)äblid)en gutterl auSbrid^t, jonbent mitunter erft mehrere S:age nad)f)er. amp;sect;gt; fann mithin oortommen, bafe basect; gutter, weld)esect; zur Seit besect; SOHIabranbauSbru^S benu^t wirb, ganj un= f^äblid) ift uitb bafe einige Jage Borger, oielleid)t nur oorüberge^enb, fd)äbli^esect; gutter gegeben ober bie |)erbe auf eine fd)äblic^e SBeibe getrieben war. (äs ift baljer beim Slusbrud) besect; ÜKilsbranbeä nid)t altemal ol)ne 2Beiteresect; eine guttemränberung ober ein SSedlfel ber SBeibe üDrjuneI)nten; babei tonnte gerabe auf basect; fd)äblid)e gutter gurüdgegriffen werben.
2)asect; SBaffcr ift alsect; fc^ctblic^ ju betrauten, wenn beim tränten ber Spiere ausect; einem gewiffen aSrmmen ober Sad^e jc. bei oer= fc^iebener gütterung unb in oerfd)iebenen Stallungen wieber^olt 93Jilabranbfdae raquo;ortommen ttnb ein 2ged)fel besect; SBafferä ftd) ^ülf= reid) erweift. Sie öfter beliebte d)emifd)e llnterfuc^ung besect; SBafferg fann barüber feinen 2lttffd)lu| geben, ob baffelbe 9Kiljbranbbacterien enthält ober uid)t. SBeim bei ber Unterfucfyung oiele organifc^e Subftanjen im SSaffer gefunben werben, fo wirb-baburd) jwar ber bereits üorliegenbe ägt;verbad)t, bafj bem Söaffer mit anberen Unreimg=
-ocr page 33-
m
SBefianblung.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;29
feiten aud) ÜKiläbranbBacterien pgcfft^rt ftnb, gefteigert; basect; 6e= treffenbe SBaffer fann aber tro^ feiner jonftigen aSerunreiuigungen Don sjMäbranbbacterien frei fein. 3n miläbranbfreten copy;egenben genießen namentli^ bie giinber mitunter fe^r f^tttttfeigeS SBaffer, o^ne an 2KiIjbranb ju erfranfen, wäbrenb in TOabranbbiftricten an* id)einenb reinesect; SBaffer aJtiljbranbbacterien enthalten fann. Seziere finb and) bei ber mifroftopifdien Unterfudjung besect; SBaffcrS in ber 3fiegel nicf)t na^juweifen.
2)ie Se^anblung mi^branbfranfer %X)kxe f)at bisect; jefet nur raquo;6-feiten einen giinftigeu erfolg gehabt. 3raquo;ar ftnb lBieberf)olt Slrjitetraquo; mittet alsect; (Speciftca angepriefen; bie ODrurtl)eilsect;freie genaue ^rü= fung berfelben f)at aber immer ergeben, bafs fte bie gerühmte 2Birf= famfeit nidjt befa^en. copy;ine Saufc^ung über ben Erfolg ber 2Se= Ijanblung fann leicht oorfommen, toeitn anbere, gutartige Äranfljeiten . für ÜRiljbranb genommen toerben. 3lusect;na^msect;tt)eife raquo;erlaufen audj ed)te 5Kiljbranbfälle günftig, glei^üiel ob eine arjttctltdje 33e^anb= lung ftattfinbet ober nic^t. 2)asect; Mittel, toäfyeS ftc£)er Teilung herbeiführen fottte, mü|te bie in bem franfen Äörper oorl)anbenen TOläbranbbacitlen tobten ober beren 3lusect;fd)eibung beloirfen. esect; giebt nun stoar Witd, toeld)e bie TOlsbraubbacilten ftcE)er unb f^neH oernic^ten, wenn fte bamit in unmittelbare 23erüf)rung fDm= men, unb bie baljer bei ber copy;eöinficirung leblofer reg;egenftänbe fe^r toirffam ftnb. copy;iefe SWittel merben aber raquo;on ben Spieren nid^t in ben 5Kengen raquo;ertragen, raquo;eldje angewenbet raquo;erben müßten, um alle in ben raquo;erfdjiebenctt feilen unb Organen besect; ÄörperS ft^enben Sacillen ju tobten. S'n^fielDu^ere bie gerühmte unb als reg;eSinfef= tionSmittel auc^ fe^r toirffame Äarbolfäure Ijat ftd) als Heilmittel nid)t bemä^rt.
Sie a3el)anblung fann mithin nur eine fijmptomatifdje unb barauf gerietet fein, baS gieber ju milbern unb nötigenfalls bie copy;armentleerungen ju beforbern. 3laquo; bem S^ecfe ftnb bie Spiere in einen füllen unb luftigen 3laum ju fteEen, ^Pferbe ober 3fiinber öfter mit faltem SBaffer 5laquo; begießen ober falt einäumicfeln. 2)a= neben raquo;erben gegen ^artleibigfeit bie befannten Slbfüljrmittel, copy;lauberfalä k., gegeben. SSieleS 9Micmiren ift fä)äblid); beim gingeben oon 9Jiitteln raquo;erben bie ^iere beunruhigt.
Äarbunfeln foßen uac^ ben Angaben in ben t^ierargtlic^en 2ef)rbü^ern burd) SBrennen ober Sieben ^erftört ober meljrfad) ge=
-ocr page 34-
30nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;a3el)cmblung.
flatten unb bann rait besect;tnftcirenben 2Ritteln bet)anbelt toeramp;eh. 2Bir fönnen biefesect; raquo;erfahren nid^t empfehlen, erachten esect; üielrae^r na^ mtferer (grfa^rung fur jiDetfradfeig, bie Äarbnnfeln nn6erüf)rt ju lafjen unb nur, ttienn ein freiteilliger Slufbru^ erfolgt, bie reg;e= jd)tt)üröflä(i)e ju beSmftdren.
copy;ie aSefarapfuug besect; WiljbranbeS t)at ba^er I)auptfdct)ticE) bie SSorbengung jur Aufgabe. 2luc^ ju biejem Smed raquo;erben ^in unb toieber Slrjueimittel empfohlen. SBer bie tttfa^e besect; TOIjbranbesect; tennt, tanu bariiber feinen Slugenblicf ira Stoeifel jein, bafe raan Me Äranf()eit burd^ Strjnetmittel nid)t abgalten tarn. Severe tonnen ein S^icr toeber baüor f^ß|ett, bafe esect; 2)?iljbranbbacterieu mit ber eingeatmeten Suft ober mit ber 9M)rung aufnimmt, nod) baffelbe in einen Suftanb oerfe^en, toeld)er bie SBirtung ber ein= raquo;erleibten Saderien oer^inbert. 2)ie S3ef)auptnngen, ba^ basect; eine ober bag anbere Mittel bie Ärantl)eit üer^ütet ^abe, beruften auf ber falfdjeu SSorauSfe^ung, basect; na^ bent 2lnsect;bru(ft besect; 9[RiIjbran= besect; in einer |)erbe alle Spiere erfraufen rannten unb baf; biesect; nur burd) bag augetoanbte SKfttel raquo;erftiitet toorben jei. gs ift bafter and) ertlärlid), baf? bie raquo;erfdjiebenarttgften Mittel empfohlen raquo;erben bunten, wie (Sauren, Slltalien, (Salje jc. SBenn bie @eud)e ein (Snbe naftra, weil eine neue Snf^ction öon gieren nid)t meftr ftatt= fanb, fo mürbe basect; jnfäKig gu ber Seit angemanbte Slrjneimittel alsect; ftiilfreid) betrautet. lt;DaffeIbe Mittel oerfagte bann in anberen Ratten feine Sienfte, weil bie Stnwenbung beffelben nid)t mit ber freitoiaigen (Snbfd)aft ber Seuche äufainmenfiel. Slud) bie ftier nub ba beliebten fcf)toad)eu ei)lDrraud)erungeu in beu mit gieren befeljten StäEen, ba^ einftreueu Don Aalt, SSefprengen besect; gupobensect; rait Äarbolfäure :c. üeruid)ten Weber bie ffiacterien, welche etwa an ben (Staltutenfilien ftaften, nod) serftören fte bie fflacterien, weld)e rait bem gutter ober beut copy;etrau! ben gieren in ben (Ställen sngefüftrt werben. So letdjt gerftörbar finb bie SSacterien, naraentli^ bie Sporen, leiber uid^t!
Sn golge biefer grfaftrung ift in neuerer Seit bie Srapfnug afö 3Sorbeugungsect;mittel empfohlen. reg;ie Slnwenbung ber Srapfung l)at jur ajorauäfe|ung, bafj ber eingeimpfte aUiljbranb gutartig raquo;erlauft unb baf? basect; Ueberfteften besect; 3mpfmiljbranbesect; Bor ber copy;rtranfung an natürlichem SJttläbranb fd)ü^t.
-ocr page 35-
#9632;F
SBrfxmblung.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 31
• Um ben Smpfmüjbrcmb ju erjeugen, müfjen notljtoenbig ÜRilj=
branbbacterien eingeimpft raquo;erben, 2)a bie copy;inimpfung ber SSacißen,
wie fte jid) im Slute Don SDWäbranbcabaöern finben, in ber Siegel
wieber tobtIi(i)en aRüjbranb erzeugt, \o fam esect; baranf an, bie
SBirffamfeit ber SSacillen üor ber copy;inimpfung abjuj^toäc^en, fo basect;
jie nur nod) eine leiste copy;rfranfung I)erDDrrufen. iDieje tt)ünj(^ensect;=
wert^e Slbfditoädjung erjielte ^afteur babur^, bap er ÜRiIjlbranb=
bacilten unter beftimmten aSer^ältniffcn ftaftltdj jit^tctc. ^ßafteur
fanb, bafe, wenn eine paffenbe sftd^rflfifpglett, 5. 23. ^ütjuerbouillon,
burc^ ^inpfiigung eines Kernen Stopfen 3JttIjbranbbIut mit aSacitten
befamt wirb, in biefer S'lüfftgteit bei ßuftjutrit unb bei einer Senv
peratur öon 42-43deg; (5. bie SaciUen ftcE) jwor fe^r rafdj aermet)ren,
ba^ babei aber bereu SStrtjamfeit öon copy;tunbe ju copy;tuube ftd) öer=
minbert unb uadj 8 Sagen ober etwasect; jpater ganj üerjä)Wunbeu
ift, obgleicf) iljre f^orm, überhaupt il)r 3lusect;je^en fid) nidjt öerdubert
^at. S)ie sect;ldfpg!eit mit ben in mefyv ober weniger Ijoljem copy;rabe
abgefc^wd(i)ten, aber uod) nic^t unwirffam geworbenen äkciHen
bilbet bie bei ber (Sdjufeimpfung ju öerwenbenbe S^mpt)e. 3laä)
bem ^ßafteur'fdjen 2Serfal)ren werben bie Spiere jwei Wal, juerft
init einer fdjwad)en unb etwa 14 Sage fpäter mit einer weniger
abgefdjwadjten S^mp^e geimpft. 2)ie erfte Impfung, b. !sect;. bie ba--
nadj eintretenbe leiste copy;rtranfung, öerminbert bei bem Spiere bie
copy;mpfcinglidifeit für SKilgbranb in einem gewiffen reg;rabe, fobafe eö
bann auc^ in ^olge ber Impfung mit einer ftärteren S^mp^e nur
wieber leicht, wenigfteusect; nic^t töbtlic^ ertrantt. $at basect; Sf)ier
au^ bie jweite gntpffam^eit überftanben, fo ift beffen @mpfdng=
Uc^feit für 3KiIjbranb noc^ mefjr, unb jwar nun in bem SKafje Ber=
minbert, ba^ esect; eine Impfung mit frif(i)em ÜJüI^braubblut oerträgt;
basect; Sf)ier ift immun gegen Smpfmüjbranb.
£ie Stbf^wd^ung ber SSacißen bei ber ßü^tung berfelben in Souilion ift nad) ^Safteur bie fyolge ber copy;inwirfung besect; @auer= ftop ber atmofp^ärifd^en £uft, bie ju ber glüfftgfeit Sutritt ^at. reg;ie (5rt)i^ung ber Kultur auf 42—43deg; 6. Ijat ben gtoeä, bie copy;porenbübung in ben SSacißen ju oer^inbern, weil bie Sporen ben @rab ber SBirtfamfeit beft|en, welken jur geit if)rer (Sntftel)ung bie SBacißen befafeen, unb unter bem (ginftufj besect; (Sauerftop ber Suft nidjt weiter abgefd)Wä^t werben. S)ie bei einer Semperatur
-ocr page 36-
32
33el)anblung.
unter 42raquo; 6. eintretenbe S^orenbilbung mürbe tnttl)tn ber toun= j^enänjert^en raquo;eiteren 3lbfd)toäd)ung ber £i)mpf)e entgegenfte^en.
£)ie ^erfteHung ber g^mp^e nac^ bem ^afteur'fc^en raquo;erfahren erforbert grofee (Sorgfalt unb Hebung, um namentlii) eine aSenin= reinigung ber gulturen mit anberen giftigen Sßacterien, beren Äeime überatt oerbreitet ftnb, gn Der^inbern. ^aftenr einpfiel)lt ba^er, bisect; auf 2Beiteresect; bie gljmpljc gu ben @d)u|in^fungen ausect; feinem Saboratorixim jn begießen*).
copy;in anbereg, einfad)eresect; raquo;erfahren, paffenben ^mpfftoff ju be= reiten, ift öon Souffaint angegeben copy;erfelbe fonb, bafe eine (Srljifeung beg laquo;DHIpraubBIuteä auf 50deg; 6. bie barin enthaltenen SSacilten al(maf)lid) abf^tt)ad)t unb in 20 gRinuten tobtet. 3ta$ 15 Minuten foHen bie SSaciHen in bem ÜJfafee abgef^n)äd)t fein, basect; bag SSIut jur erften @(I)u^impfung bei @d)afen geeignet ift. 3ur jtteiten (Sdm^impfung mürbe bann ÜRilabranbblut bienen, welcf)esect; raquo;eniger abgef(t)wä^t unb p bem ßtoede nur 7 ober 8 SKinuteu erf)i^t ift. Um eine gleichmäßige (Sr^i^ung besect; 331utesect; p beftirfen, toirb biefeS in fel)r bünnen 9fiö^ren gefüEt, weldfo nacfibem fie an beiben gnben mit (SiegeEad Derfc^loffen ftub, in SBaffer raquo;on ber angegebenen Temperatur gelegt unb barauf be^ufg fdjneHer Slbfü^lung in fattcS SBaffer getauft teerben. reg;asect; für biefe Bereitung besect; Sntpfftop erforberli^e frifd)e attilgbranbblut fönnte man Don einem aReerfci)Weintf)en ober einem Äanincf)en ge= winnen, toelc^esect; geimpft unb an ^mpfmilsbranb geftorben ift. copy;iu 5Weerf(i)tt)ein^en liefert £i}mpt)e für bie Smpfung oon 500 @(f)afen. 2)ie Smpfung gefdjieljt in ber SBeife, baß an ber inneren Seite besect; £)I)resect; mittels einer in bie Sljutplje getauften Sancette jmei ober brei fta^e ginftt^e gemalt raquo;erben.
2Me @d)u^impfung, namentlid^ biejmpfung nac^ bem^afteur'^ fc^en raquo;erfahren, i)at fuf) infofern betoäljrt, alsect; baburd^ eine Sm= munitdt gegen Smpfmiljbranb ftd^er erhielt üsirb. SBenn bei ben öerfct)iebenen SSerfuc^en bie einer jtoeimaligen @(i)u^impfung unter= worfenen Spiere (SRinber unb copy;djafc) nad) etma 14 Sagen mit frifdiem SWilgbraubblut geimpft mürben, fo erfranften fte nic^t merf=
1) reg;en SSerfanbt ber Öjtnplje beforgt gjJr. Soutrouj, laquo;ßortä, Mue SBauqueraquo; Itn 28. SJon bemfelben ertjalt man auf SSerlongen 8i)mp^e für bie erfte unb für bie äfeite copy;dju^impfung nebft einer copy;ebroud^onroeifung. copy;ine Quantität 8Qntpl)e für je eine Smpfung öon 100 copy;djafen ober 50 laquo;Rinbern loftct 10 grcS.
-ocr page 37-
SBetjanblung.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 33
.. lid), mi)xtnh bie gleid)e ^mpfunß mtt SSlut bei J^ieren, bie Dormer nidjt ber (£.cf)it^ünpfung mtterworfcn raquo;aren, bei [Rinbent eine fet)r l)eftige, in mcracfjen fällen töbtli(jt)e ßrfranfung unb bei (Schafen ftete töbtlid^en SDlilgbrattb jur golge fjatte. Diad) einigen SSerfudjen .fann bie ^mumnilät wenigftenö bei einem S^eil bev Untere aucf) ein ^aijx lang ober nod) länger anbanern. Sagegen ift eä nod) trag(id), ob bie 3.m|ifnng aud) gegen fpontanen, b. 1^. in jyolge ber Stafnaljme ber ffiacterien mit ber eingeatmeten Suft ober mit ber 'Mljrnng entftcf)eixbeu SKiljbranb raquo;enigftenS bei einer großen 9)ie^r= tfüfi ber Spiere t)iitreid)enben copy;(^u| getoä^rt. Um biefe g-rage jnr öntf.^eibung jn bringen, finb namentlich in granfreic^ in TOlsbranb= biftriften 3al)lretd)e S^af^erben geimpft toorben. 3n mannen gerben finb geimpfte S^afe an fpontanem SKilsbranb gefallen; and) geimpfte £)d)fen finb an oerfdjicbenen Drten bem fpontanen DJiilgbranb erlegen. £)a in bem legten naftfalten Sommer faft überall — and) in nid)t geimpften beerben — menig SRiljbranb oorgetommen ift, fo fann über ben SBert^ ber (Sdm^impfnng noc^ lein befinitioesect; Urtljeil ge= fällt werben. @rft bei fjeftigem Sluftreten beö ^iljbranbeS ürirb fid) seigen, ob bie geimpften Sf)iere, raquo;enn aud^ ni^t abfolut immun, fo bo^ erljcbli^ meniger für bie Ärant^eit empfängli^ ftnb, alsect; bie nid)t geimpften. Uebrigenä ift basect; Smpfoerfahren auc^ infofern nod) einer SSeröollfommnung bebnrftig, all bisect;f)er in golge ber iSd|u|5impfung an mand)en Drten ein nid)t nnerl^eblic^er 5{5roceittfa^ ber geimpften Spiere gefatten ift. (Selbft bann, toenn esect; gelungen ift, bie copy;(^u^impfung fo ju raquo;eroollfommnen, baß in golge berfelben leine erl)ebli(^en SSerlufte an gieren eintreten unb bafj fie bie i^iere aud^ raquo;or bem fpontanen SJtiläbranb ettoa ein %atjx lang fc^ü^t, raquo;irb fte nid)t überalt unbebenflic^ angemanbt raquo;erben fönnen aRögen bie Spiere nad) ber iebeömaligen Smpfung aud) nur leidjt erfranlen, fie raquo;erben banad) immerhin miljbranbf'ran!, unb eä mufj ba^er roä^renb ber reg;auer ber ^mpffranf^eit, b. i. etwa 10 Jage nad) jeber @d)u^impfung, mithin im reg;angen raquo;enigftenS 20 Jage lang bosect; @(^lad)ten ber J^iere, fotoie bie IBenufeung ber OKil^ Don ben= felben für gefä^rlic^ eradjtet raquo;erben, copy;in etraquo;aigesect; Verbot besect; iSd^lac^tenä raquo;ürbe leid)t ju ertragen fein, ba bie Impfung ber ?!Kafttf)iere o^ne^in ni^t erft ftattfinben raquo;ürbe, raquo;enn biefelben für bie (Sd5lad)tbanf reif ftnb. 3lber basect; SSerbot ber Senu^ung ber 2Rildj tonnte in fel^r öielen fällen ben gingen ber Smpfung bei Äüben
Sloloff, S!Hil3bvoiiamp;.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; o
-ocr page 38-
34nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Setjcinblung.
in %xaa,t ftetlen, raquo;enlaquo; biefelbe oou 3a^r ju 3cö)r wieber^olt twer? ben milfete. ferner ift ju I)erndfid)ttgen, basect; bie Üfjiere roa^renb ber ^mppranf^eit Sftiljkanbbacterien auSjdjetben. S)ie eingeimpften SSacterien finb freili^ abgefdjaac^t; aber nad) ben Unterjud)imgen Bon ^ßafteur nimmt bie SBirffamMt (aSirnlenj) ber aSaderien im Orgcutisect;musect; besect; Stieres mieber ju, unb esect; ift banac^ crapneljmen, ba^ bie nac^ ber ^weiten Impfung auögefd)iebenen Sacterien natjeju ober gans njieber bie ooEe SBirtfamteit befifeen. W\t ben 3tusect;= fd)eibungen ber geimpften Spiere mürben ben Seibern unb SBeiben gro^e 3Rengen Don SBacterien angeführt, eöent. tonnten and) bie öffentlidien 2Bege mit Sacterien oerunreinigt toerben, raquo;enn bie Spiere H)äf}renb ber Saner ber Stityffam^it ben Statt raquo;erlaffen. reg;te (S^u|impfung einzelner SSiePeftdnbe tonnte bann jur 3?er= breitung besect; 3Ki^branbesect; beitragen unb eine copy;efatjv für anbere, nid)t geimpfte aSiePeftänbe bilben. 3)ie Sluorbnung befouberer ttolijeilidjer 2Ka|?regeln raquo;iirbe ba^er unferesect; 6rad)tensect; nid)t jn um= ge^en fein.
% S)anacl) tann bie S^n^impfnng bie energifd)e Setämpfung be^ !3)Jtläbroubeö burd) anbere 53JitteI nid)t iiberftüffig mad)en. £)iefe aSefämpfung bejwedt bas reg;efeJ3, betreffeub bie -2lbrae^r unb Unter* brüdung raquo;on Sßie^feu^en, oom 23. 3uni 1880 unb bie gur 2lusect;= fii^rnng biefesect; reg;efe|esect; erlaffene ^nftruftion raquo;om 24. gebruar 1881; ber Sraquo;ed !ann aber nur erreicht werben, menu bie Sanbmirt^e Don ber ^ot^wenbigtett ber oeterinär=poIiäeiUd)en5Jiaferegeln äberjeugt ftub nub bei ber S)urd)fuf)rung berfelben im eigenen ^ntereffe mitroirfeu. SBenn ein S^ier an Wtfbxani erfrantt ober fättt, fo ift baffelbe möglic^ft f^nett ausect; bem Statte, bej. oou ber Sgeibe ju entfernen, um bie übrigen Spiere oor anftedung ju fd)ü^en unb eine Ser= nureinigung bes copy;tatteö ober ber SBeibe mit ben Abgängen bes St)ieresect; ju öer^üten. Ärante Spiere fiub in einem Raunte unter= jubringen, raquo;eldjer ot)ne grofee 31Rüt)e unb Äoften besinficirt toerben fann unb ber nid)t gur Slufbetoa^rung raquo;on gutter ober Streu bient. reg;er SBärter ber franten Spiere ift mit ber reg;efaf)r ber Slnftednng Mannt ju machen: 2)ie Slnfterfuug bei 3Kenfc^en fann erfolgen, menn Slut ober blutige 2Ui3leentngen besect; franten SfjiereS auf raquo;unbe ^autftellen gelangen, unb esect; follen baf)er 5{5erfonen, meiere Söunben an ben ^änben ober an anberen unbeb^dten AorpertljeUen ^aben, gur Sßartung ber franten 2;l)iere nid)t oerroenbet merben.
-ocr page 39-
äkljanblimg.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 35
ferner ift barauf ju galten, ba^ ber 3Särtev bie Slbgänge bes franfeu Bieres utdjt raquo;erj^leppt; er mufe bal)er beim 3Serlaffen besect; SRaumeä naineutlic^ bas @d)U^raquo;erf öon an^ängenbetn JDiiitgev reiuigeu. 3m copy;ontmer ftnb bie fliegen öon bem Ävanfenftalte mög(ic^ft ab= jii^alten.
3ft ber Waäbmäj beö SWiljBranbeä bei laquo;Stallfütterang üermutl)' lid) burd) basect; fyutter raquo;erurjac^t, jo ift bel)ufsect; 5ßert)ütung neuer @r= frantuugeu bas üerbäc^tige gutter JBomöglidj ju befeitigen. copy;ied ift freilid) oft uid)t ausect;fiit}rbar, wenn es jtdj nm grofee Sßorrät^e ll)anbclt. Sind) ift oon großen ^uöeröorräüjcn öießeid)t nur ein S^eil mit SKiläbranbbacterien üentnreinigt. 3ft ber raquo;ermntljUdj fd)äblic^e Jljeil p ermitteln nnb absnfoiibern, fo ift beffen 33e= feittgnug angezeigt. @sect; toürbe fid) babei befonberS um biejenigen gntterftoffe ^anbelu, roeldje ooit folgen Slcferftüden ober SSStcfelaquo; ge= erntet ftnb, bie bereite früt)er alsect; fel)r gefäl)rlid) erfannt würben, ober nm gutterftoffe, meiere an i^rem Stanborte ober bei ber 2lnf= bewafjrung in bieten ober Gruben mit @rbtl)eilen ftarf oerunreinigt, ober welche öerborben ftnb. SMffen and) foldje gutterftoffe nod) Berbrand)t werben, fo finb biefelben burd) 5pu^en ober SBafdjen ([Rüben, Kartoffeln k.) ober bnrd) @d)ütteln nnb Klopfen (|)eu, (gtrol)) Bon ben üermntl)lic^ baran l)aftenben 93Ziljbranbbacterieu möglidjft ju befreien ober bnrd) Äod)en ober 2)ämpfen mogli^ft nnfd)äbli^ jn mad)en. reg;asect; Äod)en ober kämpfen besect; gutters l)at ftd) in oerf^iebenen SSirtf)fdjaften l)ilfrei(^ erwiefen. Sie beim 3ßu|en ober iSd)iitteln ber gutterftoffe abfalleuben Unreinigfeiten ftnb jn üerbrennen ober tief ju oergraben, nnb basect; @d)ütteln mn^ ba^er mit ber [Rüdficfyt oorgenommen werben, bafe bie Abfälle nic^t burd) ben Suftgng fortgeführt werben fönnen. 3n laquo;yolge ber 35er= unreinignng oon Sräufen burd) fold)e Abfälle ftnb fdjon fel)r heftige ^KiljbranbauSbrü^e oorgefommen.
SBenn einjelne 2lder= ober 2Biefenfläd)en alä fe^r gefä^rlid) be= fannt finb, fo ift basect; baüon geerntete gutter womöglid) fo unterraquo; anbringen, bafc eS, wenn esect; fid) bei ber aSerwenbung fc^äblid) erweift, leidjt oon ben übrigen SSorramp;üjen abgefonbert unb befeitigt ober bod) für ben aSerbraud^ paffenb jubereitet werben !ann.
3ur Slufbewa^rung oon gutterftoffen bürfen teine ^läfec gewählt Werben, auf welken früher TOjbranbcabaoer oergraben ftnb.
-ocr page 40-
36nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 2kl)anbluiig.
copy;ae f(f)äblic^e ^)eu ober @trof) sinn copy;inftreuen ju benujjen, ift efaenfaÜs gefä^rli^; benn wenn bie 2;f)iere anc^ nid)t baoon treffen, fo fönucit bic baran I^aftcnben TOljbranbbacterien üerftäuben unb Don ben Xl)iereu eingeat^net werben.
aSricfyt ber SRüj'branb bei SBeibeoiet) aug, fo finb wenigftenö bie gefährlichen copy;teilen ber SBeibe ju meiben, mithin fumpfige (atellen, bie jum 2;f)eil ober raquo;oUftänbig ausect;getroc!net ober bie nac^ längerer Surre wieber feucht geworben ftnb. 3?or Slllem ift ba0 SBeibentcf) oon ^pfüfeen ober reg;räben, in weisen copy;ammelwaffer ftagnirt, atiju^altcn.
2)nrd) biefe 9)ta^regeln fann jwar beim Slnöbrad) bes Wü^ branbeS bem weiteren Umftdjgretfen ber Sen^e in ber .'gerbe ttor= gebeugt werben; aber immerljin bleibt bann bie reg;efal)r befielen, bap bie 8eu^e über furj ober lang wieber anSbric^t. 35emt, wie bereitö bemerft ift, fann man bem gutter nid)t anfefyen, ob esect; 9)iilj= branbbacterien an jtd) trägt; basect; gutter fann anfdjeinenb fet)r gnt unb beunoc^ fe^r f^äbli^ fein. Um bie reg;efal)r jn befeitigen, muffen bie gelber, SBiefen unb SBeiben öon ^ilsbranbbacterien mDgIicf)ft befreit werben. @ine reg;esect;inficirnng ift nnanSfnlirbar, unb eS fommt ba^er barauf an, basect; aKmäljli^e 2lrt3fterben ber raquo;or^anbenen a3ac= terien 511 beförbern. 2)a biefelben ftd) namentli^ au fumpfigen (Stellen lange galten, unb ba, wie bereits erwähnt werben, basect; ftagnirenbe SBaffer l)äufig bie gnfection ber J^iere raquo;ermittelt, fo ift für gehörigen Slbflnfj besect; SBaffcrg gu forgen. Surd) JRcgulirung ber SQJjugSgräBen, bej. burd) Srainage ift fd)on öfter eine erijcjjltdjc 2lbnal)me beö 2Jttljkaubesect;, and) eine aEmä^lid)e Tilgung erhielt. Sie wtd)tigfte Stufgabe ßefte^t febod) barin, bie 3laquo;Wr öon neuen Sacterieu, weld)c fid) im t^ierif^en £)rganig= muSbeiber Äranf^ett gebilbet f)abeu, ftreng ju öermeiben. 3u biefem Swede muffen bie ÜRiljbranbcabaoer unb i^rraquo; Abgänge, fowie bie 2lusect;leerungen ber fraufen Spiere mog^ li^ft rafd) unb oollftänbig unfd)äblt^ befeitigt werben. Sie aiot^roenbigfeit biefer 3Kaferegel ift fd)on üor langer 3eit er= fannt, nnij wenn tro|bem in biefer Sejieljung nod) fo oft gefehlt wirb, fo ift biesect; ^auptfäd)lid) barauf jurüdaufil^ren, bafe bie 33 e= ft^er fid) uid)t eutfdjliefjen fönnen, aud) nur eine ßeit lang bie unoermeiblid)e 3Jiu^e unb Äoften aufpwenben, namentli^ infofern es ftd) um bie Sefeitigung ber auf ber SBeib'e gefallenen (Sd)afe
-ocr page 41-
.copy;e{gt;inbluiig.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 37
^anbclt. 5ia^ unjerer Ueberjeugung fanu aber Jaunt eine 3lusect;gabe für not^toenbiger uub uü^Ii^er erachtet werben, alsect; biejeitige, raquo;elc^e für bie aSejeitigitng ber SRiljbranbcabaner geleiftet toirb. SBer ba= raquo;or jurMfdjrecft, fanu auf eine 3lbnaf)me besect; ü)iil5branbe-3 iu ber 3ßirtl)jd)aft niä]i rennen unb mufi auf bie copy;auer Diel erheblichere Opfer au Spieren bringen.
reg;er Srangflort ber (Sabaoer mufe in ber 2Beije beteirft werben, bajj bie -Slbgdnge berfelben nid)t basect; copy;eljoft, bie copy;trafjen unb SBege öerunreiuigeu; benn iu beu blutigen SlusfReibungen, welche au ber (grbDberfläd)e liegen bleiben, entwideln [xfy bei warmer SBitterung leid)t bie copy;anerfporen. reg;sect; ift bal)er erforberli^, bie jum 3:ran5= port ju benufeenbe (Sd)leife, bej. beu SBagen ober Äarren fo l)er= anrieten, bafe burd) bie Unterlage beS GabaöerS viMS abfliegen fann. copy;aö ßabaöer unmittelbar über ben Soben ju f^leifeu, ift l)Dd)ft gefa^rlid). SBemt bieS md)t ju üenneiben ift, wie beim ^ercmSfdjaffcn beö ßabaüers am bem copy;taEe, fo ift baffelbe gnoor, namentlich an ben natnrlid)en Deffnnngen, üou bem ettna anl)angen= beu SSlnt ju reinigen.
Äönnen bie (Sabauer uidjt fofort befeitigt werben, fo ftub fie fo außnbewal)ren, ba% anbere sect;auytl)iere bamit nid)t in äkrüljrung tommen tonnen, aud) finb fte im Sommer ju bebecten, um bie fliegen abju^alteu. copy;asect; bagu benufete 93kterial — (Stallbünger, Strol) ic. — ift ju öertrtdjten. 5)asect; SSerfa^ren, basect; @trol) noc^ als copy;treu ju üerwenben, ift uid)t ju billigen.
ginjelne Sfjetle ber ju befeitigenben gabaoer jnr aSenu^ung jurüd'jube^alten, wie namentlich bie ^attt ober bie Söolle ober gleifd) jutn Verfüttern au bie sect;uube, ift gefe^lid) oerboteu nnb mu| oou bem SSefifeer aud) im eigenen Sntereffe oermieben werben. Weil, abgefeljeu Don ber reg;efal)r ber Uebertragnug ber Äranf^eit auf SDtotfdjen, welche basect; 2lbl)duten beforgen, bur^ folc^e gabaüert^eile t)dufig bie Ställe unb bie gutterftoffe mit 2Riljbraubbacterien raquo;er= unreiuigt werben. aSefouberä baö Slbputeu ber Sc^afcabaöer auf ber SBeibe ift uerwerflic^. Sie babei ftattfiubeube Verunreinigung besect; copy;rbbobeuS mit SSlut, bie 3lufbewa^ruug ber g-etle unb taä aßerfüttern besect; gleifc^eS an bie lt;Sd)äfer^unbe ftub fo gefäljrlicfj, baß bagegen ber (ärlöl ausect; bem Verlauf ber gelle gar uictyt in SSetracfyt fommeu fann. 6sect; ift freilidj oft fc^wierig, bie S^äfer baoon ab= jubringen, oon ben (Eabaüern wenigfteu'3 baS Sell abjune^men; aber
-ocr page 42-
quot;
38nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;fflel)anblung.
in biejem %d{e joüte, namentlid) im sect;inbli(t auf bie mitunter red^t lange Steilje ber auf ber (Schäferei tjängenben gelte, bie fonft roo^l übliche Stüdjtc^tna^me auf bie Stnfic^ten unb copy;eroo^n^eiten ber @cf)afmeifter nic^t ftattfinben.
2)asect; 3Kgt;eöilaquo;laquo;feisfte ift, bie ßabaöer ju äertoc^en ober bvxä) Ijeifje copy;äm^fe ju jerftören. £efeteresect; SSerfaJjren empfiehlt fi(ify namentlid) in 2ßirtf)fcijaften, in raquo;eldien beim SSetriebe tecfynifcfyer copy;ewerbe copy;ämpfe gur SSerfngnng ftefjen. Söirb babei ftatt eineraquo; ÄeffelS eine (ärube beratet, \o ift biefe jelbftüerftänblid) mit ooIt= {ommen bieten 2Banbungen ju üerfe^en. 2)er a3el)ätter muß fo geräumig fein, baf? and) ein gro^eiS ßabaoer o^ne üorljeiige 3er= fleinerung Ijineingeftürjt werben fann. Se tjei^er bie kämpfe fiub, um fo fcf)neEer unb fixerer mirb basect; ßabaüer gerftbrt. copy;a bie 50liläbranbbacilten burd} eine copy;r^ijjung auf 55deg; 6. fd)on binnen einer SSiertelftnnbe getöbtet raquo;erben, fo fönnen bie beim Qexhäjtn ober kämpfen ber Gabaoer gemonnenen ^robucte alsect; copy;finger oemerttjet hjerben. 2)abei ift aber ju berüdfid)tigen, ba^ bie copy;r^i^ung ber inneren Steile, namentlid) einesect; großen 2;()ieresect; nur fd)r (angfam erfolgt unb baf?, menu bie (Sabaoer bei toarmer SBitterung erft längere Seit liegen blieben unb fid) in ben baran t)aftenben 3tb= gangen (Sporen gebilbet l)aben, bie Serftbrung biefer Sporen and) bei polieren ^i^egraben erft oiel fpdter erfolgt. @sect; ift mithin ge= boten, bie ßabaöer mögli^ft balb ju jerfod)en.
copy;ie grage nac^ ber jteedmä^igften copy;inric^tung ber Äeffel, bej. ber copy;ruben gum Qtxtofyen ber ^ier=6abaoer ift no^ rndjt gelöst, meil basect; SSebürfni^ banac^ ft(^ nod^ ni(^t genugenb geltenb gemalt f)at. 35oS SSeftreben mufj ba^in gerietet fein, copy;inrid)tungen ju treffen, tt)eld)e für mel)r als eine SBirtfjfdjaft refp. Drtfd)aft genügen, weil bie .£)errid)tung befonberer Separate für Heinere SBirt^fc^aften ober Drtfdjaften ju foftfpielig fein unb and) bie in längereu ,3tt)ifd)eu= räumen erforberlid)e 6rl)ifeung jur ße^prung eiujelner ßabaoer nnöerbältnifemäfeig grofee Äoften raquo;erurfad^en würbe, wenn nid)t gerabe l)eifjc copy;ämpfe Dorf)anben fiub. 5)er Transport ber ßabaoer nac^ entfernteren Stbbecfereien, welche mit Apparaten jum ßer!od)en raquo;erfel)en finb, ift ungefährlich, wenn bie ßabaoer in einem raquo;oil= fommen bieten unb mit einem copy;edel oerfe^enen haften liegen, copy;er SranSport auf ben gewö^nli^en Stbbecferfarren ift hingegen fcljr gefät)rli^. %nx biefe copy;efä^rte follte ftberf)aupt eine beftimmte (?in=
ilt;
-ocr page 43-
^^^^^quot;
58el)anblung.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 39
ri^tung jotoie eine vegeltnäfeige SReinigung, bej. SeStnfection öor= gefd)rieben jein, ba aud) anbere Äranff)eiten alsect; 5!Rilgbranb bur^ bie Abgänge ber ßabaöer öcrf^Ieppt raquo;erben foimen.
SBenn bie ßabaüer radjt bur^ 3er!od)cn beseitigt aerbeu fönnenr jo tnÄffen fie ^inreic^eub tief oergraben werben. reg;ie ^gt;aut ifi burd) jnef)rfad)esect; 3erfcf)neiben nnbrand)bar ju macben; bie (Sabatier ftnb aud) noc^ mit garbolfdnre, S^eer ober petroleum ju übergießen, um ju terljüten, baf3 fte raieber ausgegraben werben.
reg;ie copy;ruben finb in gehöriger copy;ntfernnng oon copy;ebanbeii (miube= ftenS 30 m) Don SBegcn nnb copy;ewäffern (minbeftensect; 3 m) anjulegen. Siejelben mnifen jo tief jein, baß, roenn fte and) nur bisect; jum SRanbe raquo;ieber anegefüßt raquo;erben, bie (Sabaoer bod) mit einer Im Ijoljcn erbjd)id5t bebectt futb. TOit^in muß bie reg;rube für ein StntE copy;roßtriel) wenigjteivi 2 m tief jein, wenn basect; (Eabaoer auf bie (Seite gelegt wirb, jo baß bie Seine nid)t anfwartö gerichtet ftnb.
esect; ift ftreng barauf jlaquo; galten, baß nid)t Abgänge ber Gabaüer (aSlnt ober (Srcremente) an ber Dberflad)e liegen bleiben.
ßum Slnbau Don aSiel)futter jowie jur 2lnfbewat)rung Don reg;utter= jtoffen bilrfen bie copy;rabftellen ntdjt benu^t werben.
reg;ie ffiejd)affung geeigneter SSerjd)arrplä^e ift namentlid) in ben am meijten Derjen^ten copy;iftricten oft red)t jd)Wierig, unb biesect; ijt ein raquo;eiterer reg;rnnb, bie Qjrridjtung jwedmdßiger Slbbertereien wenigftensect; in ben 9Kiläbranbbiftricten ^erbeijujii^ren.
gujammen mit ben (SobaDern ftnb and) bie Abgänge berjelben nnb bie bamit Derunreinigte copy;treu ober grbe bnrd) SUtwenbung l}ol)er .fifeesvabe unjct)dblid) ju madien ober ju Dergraben. 2)ie Streu ober ber -Dünger Don bent Staube besect; franten 2{)ieresect; ift moglidjft fdineU ctuä bem Stalle ju entfernen. 3ft ein Sd)af im Stalle gefallen, jo muß mit bem (SabaDer bie Streu unb bie oberfte copy;linger jd)id)t Don ber Stelle, wo basect;(5abaDer liegt, entfernt raquo;erben, kommen Sterbefälle auf ber SBeibe Dor, fo ift uebft bem ßabaDer bie mit ben Abgängen besect; = jelben D erunreinigte copy;rbe ju bejeitigen. 2)iesect; wirb gewöt)n= lic^ Derjäumt; esect; wirb nic^t bentcfftd)tigt, baß gerabe bttrd) bie an ber Streu ober an ber leferfrttme t)aftenben Abgänge ber (SabaDer jo leid)t bie infection anberer Spiere bewirft werben !anu. 3n Sdjafftälten wirb iti^t feiten ber 5Dttljbranb baburd) unterhalten,
ilaquo;
-ocr page 44-
-^!
40nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; .Seljonblung.
bafe jene Sla^vegel ntt^t ausgeführt airb. copy;tue 2)esect;tnfectiou ber Streu, beö reg;üugersect; ober ber Qnrbtljeüdjeu au Drt uub (Stelle ift nid)t ausführbar; basect; itraquo;Dl)l übliche SSeftreuen mit Äalf ic. genügt nid)t.
yiad) ber Entfernung besect; frauteu Stereo bej. besect; ßabaoerS uub bes Süuger'S ift bie Sesiufectiou öoräune^men. Stefelbe muß möglid)[t jeitig erfolgen, ba, toie bereite erroä^ut toorben ift, bie raquo;on beut Siliere au*gejd)iebenen SKiljbranbbadllen hiä)t jer= ftörbar finb, raquo;ä^renb bie Scrftönmg ber auö ben aSacillcn eiit= ftanbeiteu Sporen fe^r id)raquo;er ^u bewirfen ift. Jtad) 33erfucl)en non Ä'ocf) raerben bie Sacilleit fd)on burd) eine 'Apßtige (Sarbolfäure= löfung fc^uell getöbtet, wcil)reub jur Jobtung ber Sporen eine 48ftünbige Sintüirfung einer öpßtigeu Söfuug erforberlid) ift.
Statte basect; oon SKil^branb befallene It)tcr einen beftimmten Staub, fo tauu bie SDeöinfection auf biejeu Staub, bej. auf bie öon beut Sbiere benutzte 33o;re ober ähtdjt befä)räutt toerben; aubern= falls ift ber ganje Stall 511 be^inficireu. Setjteres ift iubcp gcinöt)n=nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ^
lid) nidjt ausführbar iu größeren Sdjafftalleu; esect; iuuf5 in beufelbeu aber Jueuigfteit* berjeuige S^etl ber SSaub, ber .stürbe ober ber Ä'rippe beSinftcirt werben, mit i'3eld)em basect; ßabaoer in SSerü^rung gefommcu ift. Äontmeu iu einem S($afftal(e in furjen Btoifdjeu^ räumen mehrere 'Mülsbraubfälte tior, fo ift bie Entfernung ber Dber= ften Süugerfd)id)t auS bem gaukelt Stalle uub bie SeSinfectiou ber Söänbe, ber kaufen fowie ber Stalluteufilieu erforberlid).
3n Setreff ber reg;esect;iufection ber pljernen reg;erdtl)fd)afteu — Ärtppen, Ärippenbäume, Kaufen, Sröge, Jräufeimer, SSretteröerraquo; fdjläge, Säulen ic. — ift in jebem gälte jtt erwägen, ob bie Äoften einer grüublicbeit copy;eSinfectton nid)t etwa ben SSertb ber copy;egenftänbe überfteigen. Sinb bie @erätl)f^aften öon geringem SBertt), au ber Dberfiädje ftarf jerriffen ober jerfafert, fo ift oft bie aSerntdjtung berfelben burc^ Verbrennen ber SeSiufectiou oorjujiebeu. Seöor bas 2)eäiufectionisect;mittel aufgetragen wirb, mufs bie Dberftäd)e bes ipoljes burd) Slbftofeeu ber jerriffenen ober gerfaferten Sd)id)t ge= glättet werben. SSretterüerf daläge finb erf orb erliefen %aüS ausect;eiu= auber ju nehmen, um bie Sketter eiujelu ju glätten uub ju beö= inficiren. 25ie uädjfte Umgebung ber Ärippe fowte bie ftuQcn hinter ber Kaufe uub neben ben Sproffen fiub nou gutterrefteu k. grüub= lid) jn reinigen. reg;ie S)esect;infectionömittel tobten bie 9Mjbranb=
-ocr page 45-
.^^^nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ^3el)anblung.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 4]
bacterien nur, wenn fie mit benjdbeu in unmittelbare 23erül)nmg iommen, nub biesect; loan uid)t gej(^el)cn, menu bie SSactericn in Sftiffen ober S-ugen besect; $oIjtt)er!sect; fii3en ober in @c[)mufe ober ??utter= refteu eingej^loffen finb.
2)arauf ift basect; ^olsioert mit Ijeitser ^auge ober mit Ijetfjetn SBaffer abjmtiaf^en unb mit (5()lorfalhniId) ober mit Äalfmild) (1 SÖjeil g^lorfalf ober frifd) gelDJd)ter Äalf mit 10 feilen SBaffer) ober mit einer Aarboljaurelofung (1 SSfydl reine Aarboljanre ober 2 Steile oou ber im ^anbel oorfornmenben Äarboljäure auf 100 Steile äBafjer) ju iiberftrei^en. gn (Stallen, in weldjen DKil^uiel) ober balb ju jd)lacl)tenbeö tfcttoiet) fte^t, ift eine umfangreiche an--raquo;enbnug ber .f arbolfdurc nid)t p empfehlen, loeil ^iild) unb g-leiidi ben öernd) annehmen.
reg;erätl)fd)aften oon copy;ifen (Letten, Streugabeln k.) loerben burd) 3lu^gliU)ciT fid)er beöinficirt. Sofern bies nid)t antoenbbar ift, wie bei feftfifeenben Ärawpen ic., finb bie reg;erätl}fd)aften Jnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; mit (}eiBeni SSaffer grnnblid) abjuroaf^en unb mit einem ber ge=
nannten 53?ittel 511 überftreicfyen.
5cfte mafftoe Sßänbe loerbeu burd) Stbfegen ober 2lbwafd)en gereinigt unb mit Äalfmild) nbertün^t; oou Seljmtoctnben raquo;irb eine bid'cre ober bünnerc @d)ic^t, je nad)bem fic befect finb, abge= ftofeen, loorauf biefelben mit Äalfmilc^ beftrid)en werben.
copy;er guPoben ift nad) Entfernung beö 2)üngersect; junäc^ft griinblic^ jn reinigen. 3ft ber Jvuftboben uid)t geklaftert, fo ift berfclbc abgugrabeu, fotoeit er Don ben flüffigen 2lu*lecruugen ber franfen H)iere bnrd)feud)tet ift. Sin ben trodenen copy;teilen ift bie oberfte Sdjidjt abjuftofeen. UnbictyteS ^flaftcr unb l^öljeme gufe= beben muffen aufgenommen, bie barunter befinblidic, raquo;on G;rcre= menteu burd)feud)tete 6rbe muß abgegraben werben. reg;ie Steine unb bas ^raquo;o^werl ber S-ufiboben tonnen nad) grünblid)er Reinigung unb reg;esinfection mittels (S^orfaltmil^ ic. wieber kratjüt werben.
gefteS ^Sflafter ift burd) Slbfegen unb burd) 3lbwafd)cn mit l^eifeem SBaffer ju reinigen; babei ift auf bie Steinigung ber ^ugen jwifd)en ben Steinen befonbere Sorgfalt ju üerwenben, bie barin befinblid)en (Srcremente finb burd) 2tusect;tra|en mittels eiueö geeig= neten Snftrumentl p entfernen. Sarauf ift baö ^flafter mit 6f)lorfalfmiId) ober Äolfmild) abaufd)lämmen. £)aS Stbf^lammen besect; iyraquo;pobeusect; o^ne oorljerige gnutblid)e Reinigung genügt nid)t;
-ocr page 46-
42nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 'ätnljang.
in bie (Srbe ober bie (Sjccremente, bie in ben ^yngen fifeen unb bie SNUgbraubbacterien einf^liefeen, bringen bie .2)eöintectionsect;mitteI ni(t)t in ^tnretc[)enber DTOenge ein.
@inb ftüffige Ausleerungen beö franfen 3:f)ieresect; üou bem Staube abgefloifen, \o i)at fic^ bie ^Reinigung unb copy;esSinfection auä) auf bie reg;offe in ber ganzen Sänge berfelben ju erftrecfen.
S)ie üdu bem SuPoben aBgegrabene @rbe unb bie Bei ber Reinigung besect; ^Pftoftn'iS Bon (efeterem entfernten (grcremente muffen toie bie ßabaöer befeitigt toerben.
Sebergeug, .^alfter, erfürberlid)en %aM audj basect; @efd)irr (wenn 9lrbeitsect;tl}iere roci^renb ber Slrbeit erfranften) raquo;erben mit einer Ijeifjcu Sobalöfung (50 g @oba auf 10 1 SSaffer) ober mit ^eifeem (seifen= waffer abgettmfdjen unb mit einer Äarbolfaurelöfung überftri^en.
Sectcn, eoent. auc^ Äkibungöftücte ber ^erfonen, n)eld)e traute Spiere gewartet ober Gabaüer befeitigt fyaben, finb burd) mtnbeftenS '/jftünbigeS Äod)en mit'SBaffer ober burd) 3täud)ernng mit 6£)(or= gas gu beSinficiren.
3um 3ßafd)en ber .fänbe eignet fid) am beften eine 6 proceutige Söfung tion übermanganfanrem Aalt
SBenn in einem (2ta((e, uub jwar tu Derfd)iebenen Steilen besect;= fetten unb unabhängig oon ber Fütterung ber 3:t)iere, wieberf)olt #9632;TRiljbranbfdKe raquo;orfommen, fo ift ber gange (Stall einer grimblidjen copy;cSinfection ju unterwerfen. Sraquo; biefem g-aKe fiub nameutlid) and) etwa üor^aubeue unterirbif^e SoudjeJancile griiubli^ ju beSinficire-i. Sei 9teupflafterung ber copy;tdHe in copy;elften, in weldjen öfter 2Rils= branb üortommt, empfiehlt fid) bie ^erfiettung eines möglid)ft bid)teu ^ßflafterS, welkes nötigen reg;aHsect; ot)ne grofee SM^e unb Soften gereinigt unb beöinficirt werben fann.
-SReirfiögefe^, betreffenb bie Slbwe^r unb Unterbrüdung raquo;on 93ief)= feud)en, öom 23. Suni 1880.
(2lueäug.)
sect; 9-$Der 33eil|er oon ^ausect;tl)ieren ift raquo;erpfü^tet, raquo;on bem 2tu!S=
brücke einer ber in sect; 10 angeführten (Senden unter feinem 58i2^=
-ocr page 47-
^
SWfjcing.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;43
beftanbe unb üon a((en oerbacl)tigeit copy;rfd)eimmgeu bei bemfclbcn, mel(l)e ben 3lusbnt(i) einer folgen Äranf{)eit t)efnrd)ten laffen, jofort ber 5polijeibel)örbe Slnjetge ju ma^en, and) basect; 2;l)ier raquo;on Orten, an welchen bie copy;efa^r ber Slnftedung frember Spiere befielt, fern ju galten.
S)te gleichen ^fltd)teii liegen bemjenigen ob, me(d)er in 3Ser= tretnng besect; 35efifeersect; ber äBirt()fcf)aft öorfte^t, ferner beäiigUd) ber anf bem Sran-Sport befinblid)en H)iere bem Segleiter berjelben nnb bejiiglic^ ber in frentbem reg;elimf)rfam befinblid)en Spiere bem 58e= fi^er ber betreffenben copy;eljöfte, iStaldutgen, Äoppelu ober SSeiben.
ßnr fofortigen Slnjeige finb and) bie SHjicrdrjie unb .... ocrpflid)tet . . .
sect; 10.
5)ie @eiid)en, auf raelrfie fid) bie 3ln^eigepflid)t erftreett, finb folgenbe:
1. copy;er SWilgbranb; jc. ic.
sect; 11. Zk ßanbeöregiernngen finb ermäd)tigt, für fold)e SSejirfe, in welchen ftd) ber SRüjfcronb ftdnbig jeigt, oon ber -Stnjeigepfli^t in fomeit ju entbtnben, als bie Seu^e nur öereingclt auftritt. 3n biefem galle muffen bie (Sdjn^mafn-egelu nac^ 9Kafegabe besect; reg;e= fe|eä unb ber Slugfüt)rungö=3laquo;ftniction allgemein öorgefd)rieben merben.
sect; 19.
S)er SSefi^er eineö ber Slbfonbernng ober polijeilidjen Seoba^tung unterworfenen S^iereä ift üerpflid)tet, auf copy;rforbern folc^e (gin= rid)tungen ju treffen, bafe baS S^ier für bie Sauer ber 3tbfonberung ober Seobac^tung bie für baffelbe beftimmte 9Mumlid)feit (Stall, Stanbort, sect;of= ober Sßeiberaum ic.) nid)t oerlaffen tarn unb au|er aller Senifyrung unb reg;emeiufd)aft mit anbeten 2l)ieren bleibt.
sect; 31.
2;l)iere, meld)e am SKtljBrani) erfranft ober biefer 8eud)e raquo;er= bäditig*) finb, bürfen nid)t gefc^lad)tet werben.
1) „5)er £euct)e Dcvbäct)tigquot; finb folcfje Spiere, an iBcld)cn fii^ ßrfMeinungen jeigen, bie befürdjten taffen, bajj bie betreffenben Spiere mit bem WiläBranb be= Ruftet finb, nad) benen bie Äranffteit jebod) nocl) nid)t fid)er feftgefteüt raquo;Derben fann.
-ocr page 48-
44nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;SMjang.
sect; 32.
SMe 3?omaf)me blutiger Operationen au miläbraubfranfen ober ber @euct)e iierbä(f)ticieu Spieren ift mir approbirteu SJ^terärjtctt geftattet.
gine Deffmmg besect; copy;abaöerS barf o|ue ^oUjeilt^e eriaubniB nur öon approbirteu S^tecfirgten norgeuommeu iverbeu.
sect; 33.
Sie (Saöaoer gefaKeuer ober getübteter iniljbranbfraufer ober ber i2end)e uerbädjtiger 2()iere muffen fofort uuf^äblid) befeittgt loerbeu.
reg;ie 3rbl)äiitiuig berfelbeu ift oerboten.
Sie gleid)eu SSorfc^riften fmben beim Stuöbruc^e beö SJKIjbranbcä unter SBÜbjtdnben auf bie Gabauer bee gefaüeueu ober getöbteten SSilbee Sluroeubuug.
Snftruction bc^ 33unbeSrat^8 jur 3lusect;fiUjruug ber sect;sect;19 ln$ 29
beö copy;efe^e^ raquo;om 23. 3uni 1880. 55om 9ietd^fanaler piMiciü
unterm 24. Februar 1881.
(SCuäjug.) A. SKilgbranb.
sect;5.
Sft ber 93tihbraub ober ber agt;erbad)t beö 5Jä(äbraubeö bei Spieren feftgeftellt, fo l)at bie 5ßoIijetbeprbe bie Slbfonberung, erforbeiiid)eutaHö and) bie aSeinadniug ber miljbranbfranfeu ober ber @eud)e oerbäditigen Stjiere aujuorbuen.
sect;6.
Grfolgt bie copy;rmittelung bee eeud)eiiauebrud)e ober bee copy;eu^cii= üerbad)tsect; in -3lbwefeul)eit bee ieiteuben -IMijeibeamten, fo i^at ber beamtete S^ierarjt bie fofortige Stbfouberuug ber milsbraubfraufen ober ber @end)e tierbä^tigeu Spiere oorläuftg an^norbnen. ^on einer folgen buri^ i^u getroffenen aiuorbnnng, toeldje bem SSefifeer ber Spiere ober beffen Vertreter entweber jn ^rotofoK ober burd) fc^riftlic^e SJerfngnng 311 eröffnen ift, l)at ber beamtete Jfjierarjt ber ^jSoIijeibeprbe fofort eine Shtjeige 311 mad)en.
sect;37.
Sie $oli5eibel)örbc uub ber beamtete Jfiierarjt ^abeu bafür Sorge ju tragen, baf? ber SBefiter ber mtljbrcmbfranfen ober ber
-ocr page 49-
#9632;#9632;
Seuche uerbäc^ttgeu Sfyiere, beäiel)entli(^ ber 35ertreter beS SSefi^erS auf bie Uebertragbartett besect; OJiiljbraubeä auf 5JJenjd)eu unb auf bie gefal)iiid)cn laquo;yolgeu eiuesect; unöorft^tigen SSerfe^rä mit ben ertranften gieren unb ber SSenu^ung i^rer ^probucte aufmertfam gcuiacf)t ttnrb.
^Perfoueu, raquo;elc^e SSerle^tmgen an ben Rauben ober an aubern uubebecften Äörpert{)etleu tiaben, bürfen jur SBartmtg ber erfranften Spiere nid)t oerwanbt werben.
Unbefugten ^erjonen ift ber ßntxitt ju ben für bie franfen ober ber @eu(^e nerbäcfytigen Spiere beftimmten 9tamnlid)feiten nic()t ju geftatten.
sect;8.
it)iere, wei^e am TOljbranb erfranft ober biefev Seuche öer= bäc^tigt ftnb, bürfen uid)t gefc^lad)tet werben.
Jeber SJertauf ober SSerbraudj erajelncr Steile, ber sect;care, ber SBoKe, ber DJiil^ ober fonftiger ^Srobucte oon miläbranbfronfen ober ber copy;eudje üerbä^tigen Spiere ift 5^ nerbieten.
sect;9.
SBenn in einem weniger a(sect; 20 iStüct ent^altenben Stinbüie^ ober copy;c^afDiePeftanbe eines reg;el}öftsect; innerhalb acf)t hagelt metir alsect; ein 3;I)ier am SWiljbranb erfrantt, fo bürfen innerhalb ber nad)ftfDl= genben 14 Sage Spiere beä betreffenben 33eftanbesect; o^ne polijeilid^e copy;rlaubnif? Weber tobt nod) lebenb über bie Gorenjen ber ^elbmarf auiSgefüfjrt werben*).
copy;iefelbe 3}orfd)rift finbet Siutoenbung auf bie Spiere einesect; 20 ober meljr copy;tuet ent{)altenbeu 9linbtiie^= ober (Sd)afoie^beftanbesect; eines copy;elftes, fotoie auf bie Spiere einer ausect; [Rinbern ober @i|afen mehrerer copy;etjofte beftel)enben ^raquo;erbe, wenn in bem SSeftanbe, bejieraquo; ^eutlic^ in ber .sect;erbe innerhalb a^t Sagen meljr alsect; ber je^nte S^eil am ÜMIjbranb erfranft. 3Birb bie (grlaubnif? ^ur Ueberfü^rung ber Spiere in einen anberen ^oligeibejirf erteilt, fo ift bie be= treffenbe ^ßolijeibctiörbe üon ber @a^lage in Äenntnifi ju fefeen.
1) reg;iefe aSorfdjrift grünbet fid) auf bie 5BermuH)ung, bafe, wenn met)rere Spiere etneä SStc^beftanbeä gletdjjeitig ober balb nad) einanber öom SKiläbranb befaüeu werben, aud) anfd)etnenb nod) gefunbe Spiere bereits ben .teim ber Äronfijeit in fid) tragen.
-ocr page 50-
'
46nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Stn^ana
sect; 10.
reg;ie SBornaljme blutiger Dperationen an miljbraubfranfen ober ber lt;Seu^e üerbä^tigen Spieren ift nur approbirten SE^terärgten geftattet unb barf erft nad) ber erfolgten 3lbfouberung ber Spiere ftattftnbeu.
(Sine Deffuuug be'3 6abaöersect; barf oljne poIijetlid)e grkubuiB nur raquo;on approbirteu Stjierärjteu öorgeuommen werben,
sect; ll-Sie (Eabaöer gefaKeiier ober getöbteter miljbraubfraufer ober ber @eud)e üerbdd)tiger 2()tere uüiffen burd) Slutoenbung I)o^er ^i^egrabe (Äod)en btsect; sum 3erfal( ber SBeic^t^eile, trodene copy;eftUtation, aSerbrennen) ober fouft auf djemtfdjem 2Bege fofort uufd)äb(id) befeittgt werben. 2)ie i)ierburd) gewonnenen ^robitcte tonnen frei üerwenbet werben.
SSo ein berartigesect; 58crfat)ren nidjt an^fü^rbar ift, erfolgt bie aSefeitiguug ber gabaner burd) Sergraben, nad)beut bie -ipaut burd) mel)rfad)C!o 3erfd)neiben unbrand)bar gemadjt unb bie gabaoer mit roljer garbolfaure, S;t)eer ober petroleum begoffen worben fiub.
3ur SSergrabung ber (SabaDer ftnb fold)e copy;teßen auSjuWamp;ljlett, Weld)e ödu ^ferben, SBieberfäuern unb copy;(^weinen uic^t betreten werben unb an weld)en aSief)futter Weber geworben uod) üDrüber= ge^enb aufbewahrt wirb.
reg;ie copy;rubeu finb oon reg;ebduben ininbeftenS 30 m, dou SBegen unb reg;ewaffern minbeftenö 3 m entfernt unb fo tief aujulegen, bafe bie Dberfläc^e ber (Sabaoer oon einer unterhalb besect; 3tanbesect; ber reg;rube mtnbeftenS 1 m ftarten reg;rbfd)id)t bebedt wirb*). Sie Slbputung ber ßabaoer ift raquo;erboten.
sect; 12. Sie ju iljrer SSefeitigung ftnb bie (Sabaüer fo aufäitbewa^ren, bafe il)K aSerü^rung burd) aubere 2:l)iere üert)inbert wirb.
1) Slad) bem gJreug. copy;efei^ Dom 12.50Mrä 1881 ^aben bie (Sememben unb felbftftänbigen copy;utSbejirfe oljtte Sßergüttgung einen geeigneten 9Jaum ju übei-= roeifen unb mit ben nötigen copy;i^u^mitteln 311 Derfet)enr in meinem bie un= fc^äblic^e Jöefeitigung öerenbeter ober getöbteter Spiere, ber Streu, beS copy;üngerä ober anberer Slbfäüe oorgenommen roerben fann, raquo;nenn bem SSefifcer foldicr St)icre ein geeigneter Drt boju fe^It. 9lucfj t)aben bie copy;emeinben bie ^)ülfs= mannfdiaften unb Sranäportmittel ju [teilen, roeldje ^ur unf^äblic()en S3efeitigung ber Äabauer erforberlicf) finb.
-ocr page 51-
Slnljang.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;47
Stud) fann bie Sewadjung ber 6abaraquo;ev raquo;on ber ^oltjetbeljörbe angeorbnet raquo;erben.
aSeim Srait^port muffen bie (Sabaöer jo bebedt fein, bafe fein Äörpertt)eil jt^tbar ift.
2)ie Sran^iortmittel (SBagen, Äarren, Schleifen) muffen fo eingerichtet fein, bafs eine aSerfd)üttnng üon Slut, blutigen Slbgängen ober copy;^crementen nic^t erfolgen fann.
sect; 13. £)ie Sjorfdjriften ber sect;sect; 11 unb 12 finben auc^ beim Sluäbrud) besect; 5}iiljbranbesect; unter SBilbftänben auf bie 6abaöer beö gefaßenen ober getobteten SBilbeö Slnioenbung.
sect; 14.
reg;j;cremente, Slut unb anbere Abfälle öon mil^branbfraufen ober am TOljbranb gefallenen 2;l)ieren, bie (Streu unb ber burd) 3tusect;wurfftoffe franfer ober gefallener Spiere oerunreinigte 2)änger muffen forgfdltig gefammelt unb üerbrannt ober, wie bie Gabancr, raquo;ergraben werben.
reg;ie bnvä) abfalle mtlgBranbfranfer ober am SJHljbranb gc= fallener Spiere oerunreinigten f5laquo;|böben, Staltoänbe, copy;tauber, Ärippen, Sröge ic., besect;gleid)en bie !StaßgeratI)fc^afteu unb bie ^um Srangport ber (Sabaüer bennfeteu guljriBcrfe ober (Schleifen muffen o^ne Sßerjug nac^ Stnorbnung besect; beamteten Sljierarjteä unb unter potiseili^er Mebemac^ung besect;tnficirt roerben.
sect; 15.
3n benjenigen Sejtrfen, für welche auf reg;runb ber Seftimmuug im sect; 11 beg copy;efe^eö bie Slnjeigepflidjt bejüglic^ beg TOljbranbes öon ber Sanbesregierung für oereinjelte gälte erlaffen ift, muffen bie lt;Sd)u^ma|regeln oon ber ^olijeibel)Drbe allgemein üorgefdjrieben unb burc^ amtliche ^Jublifation jur offentlic^eu Äenntttl^ gebraut werben.
3ugleicf) ift auf bie Uebcrtragbarfeit bes 5J}tljbrnnbesect; auf 5!Kenfd)en unb auf bie gefährlichen folgen eines unüDrftd)tigen Ser= fef)rsect; mit miljbranbfranfen ober ber @eud)e oerbä^tigeu gieren unb einer 23enu|jung i^rer ^ßrobufte aufmerffam ju mad)en.
3)ie angeorbneten (ad)u|ma|5regeln muffen oon bem Sefifeev ber Spiere ober beffen copy;telloertreter beim StuSbrud) besect; 2)Ziljbranbeo ober beim Stuftreten öerbädjttger 6rf(^einungen ausgeführt werben.
-ocr page 52-
48nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; SMjang.
ofyue bafe esect; tu jebem gade bev copy;euc^e ber Sujidjimg besect; beamteten
S^ierar^teiS bebarf.
Strafoorj^riften.
Sn sect; 328 beä @trafgefepud)esect; ift beftimmt:
,3er bie 9lbjpemmgsect;= ober 2lutft(i)tsect;=9Kaferegeln ober (ätufut)r= oerbote, aelcbe oou ber äuftänbigen SSeborbe jur 35erbütung besect; QfinfuI)reiiS ober SSerbreiten^ Don 3Sie^eii(ben angeorbuet raquo;orben finb, totffentlid) raquo;erlebt, nrirb mit copy;efängnife bisect; %u (Siuem ga^re beftraft.
3[t in Sfolge Mefer aScrlefeung SSieb Don ber Seuche ergriffen morbeu, fo tritt copy;efangnifeftrafe raquo;on copy;iixem 5fKonat Bis jn jwei 3o^ren einquot;.
sßad) bcm copy;efefe com 23. 3uni 1880 wirb beftraft
mit copy;elbftrafe oou 10—150 Wart ober mit sect;oft ni^t unter einer SSodje:
Sßer bie Sinnige oom SfaSbrud) ber (Seud)e ober oom copy;euc^en^ Derba(i)t unterläßt, ober länger alsect; 24 8tunben naä) erhaltener Äenut= m^ oerjögert, ober es unterlamp;fjt, bie üerbädjtigen Jtiiere üon Qrteu, an tt)eld)cn bie reg;efat)r ber Stnftecfung frember Spiere befte^t, fern jn balten;
wer an 3Jiiläbranb erfraufte, ober ber Äranf^eit oerbädjtige Ztym fcl)lacl)tet, blutige Dperationeu au beufelben ooruimmt, ober bie (Sabaoer berfelbeu abbautet ober öorfd^riftäteibrig eine Deffnuug berfelben ooruimmt, ober eS unterläßt, biefelben fofort unfct)äblicb ju befeitigeu.
lt;Snä ocn (Betr. Unglaquo; (Sf. reg;rimm), Setiin, reg;(55neter8laquo;tfJr. 17 a.
-ocr page 53-
/
-ocr page 54-
i^i^ii
-ocr page 55-