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BIBLIOTHEEK UNIVERSITEIT UTRECHT
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2856 687 9
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Beiträge
Äur vergleichenden
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pathologischen Anatomie
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i)r. Aiiiiiist Paiilicki,
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pracUschcm Artl in Hamburg-
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Mit zwei Tafeln Abbildungen.
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Berlin, 1873.
Verlag von August Hirschwald.
Unter den Lindau Nr. G8.
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Separat-Abdruck aus dem Magazin für die gi-saaiiBtu Thierln-ilkmukv
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Inhalt.
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Sc lie
Einleitnng,
I. lieber verkäsentlo Pneamonie, Tuberkulose und Perlsucbt
bei Süugetliicren....................... 6
11. Grüne Psorospermienheerdo in der AlVenlunge...... til
llf. Beiträge zur Pathologie der Vögel............ ti7
IV. Ergebnisse der in dem Zeiträume vom 5. Noveiuber ISGS bis zum 10. Mai 187U im Hamburger zoologischen Garten
vorgenommenen Sectionen................. 83
Nachtrag............................... 160
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nn wir die grossartigen Fortschritte betrachten, durch
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welche in verhältnissmässig kurzer Zeit die Lehre von dem gröberen und feineren Bau der Thiere sich zu einer blühenden Wissenschaft emporgeschwungen hat, wenn wir weiterhin die vielen eifrigen Forscher ins Auge fassen, die bemüht sind, auf oxperimentellem Wege die Krankheiten des Menschen durch künstlich hervorgebrachte Krankheiten an einzelnen leicht zugänglichen Thieren zu erklären, dann muss es freilich Wunder nehmen, dass die vergleichende Pathologie im weiteren Sinne bis jetzt so wenig Bearbeiter gefunden hat. Ja man kann sagen, dass eine vergleichende Pathologie als Wissenschaft bis jetzt noch gar nicht existirt, dass die ersten Grundlagen für dieselbe noch gelegt werden müssen.
Sehen wir von einer Reihe bekannter Missbildungen, die insbesondere bei Articulaten häufig beobachtet worden sind, sowie von dem Parasitismus, dessen Vorkommen weit verbreitet und bis zu den Actinien und niedersten Thieren herab verfolgt ist, ab, so ist das ganze Gebiet der Wirbellosen in Bezug auf pathologische Veränderungen noch unerforscht.
Wenden wir uns alsdann zu den Wirbelthieren und zunächst zu den niedersten derselben, zu den Fischen, so ist auch hier noch alles dunkel. Man liest zwar hie und da von einem massenhaften Sterben der Fische und findet auch pathologisch-anatomische Befunde angegeben. Die Mittheilungen
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datübei sind jedoch so eparsam und entbehren so sAir jeder weiteren Beätätigung, dass man mit Reolit die Pathologie der Fidcbe als anerforsclit bezeichnen kann. Dasselbe gilt von der grosses Klasse der Amphibien, üeber Krankheiten der Vögel giebt es bereits seit alter Znit, oinc Reihe von Beobacbtangen, die ullmShlig mi Hausvögeln, an Bahnern und Taabeo, iusbe-soadere aber auch an Falken gesammelt wurden sind.
So schätzeuswerth auch manche dieser Beobacbtangen sein mag, so entbehrt doch die Pathologie der Vogel bis jetzt noch vüllig einer wissenEchaftlichen, auf mikroscopischcr ünter-soehuog basirender Begründung. Wir sind bis jetzt noch nicht einmal im Stande, zu sagen, ob die Pathologie dar Vögel in ihren wesentlichen Punkten mit der der Säugetbiere übereinstimmt oder ob bei ihnen eigene, den Säugetbieren nicht zu-kommende Krankheiten vorkonunon. Zu dem Kreis der Säugeraquo; ihiere angelangt finden wir ganze Klassen , deren Pathologie in Dunkel gehüllt ist. Nur die Krankheiten der wenigen Haassäogethiere, insbesondere auch die auf den Mensehen übertragbaren, sind genauer erforscht. Bei den menschenähnlichsten lliieren, bei den Allen, sind unsere Kenntnisse über deren i'a-thologie wieder sehr lückenhaft. Dass Alien in der Gefangenschaft sehr häufig an Laogenschwindsncbt erkranken und derselben erliegen, ist eine bereits seit langer Zeit bekannte Kr-fahrung. Genauere Untersuchungen der gestorbenen Alien, insbesondere auch Vergleichungen mit den analogen Processen dos Menschen . fehlen bis jetzt noch ganz.
Seliou wir uns nach den Gründen um, weshalb die vorgleichende Pathologie bis jetzt so sehr % omachlässigt worden ist, to raquo;ind diu Schwierigkeiten zur Grlangang des uöthigcn Materials in erster Linie zn nennen. Wohl war es in früheren Jahren mit grosseit Schwierigkeiten verbunden, vergleichende pathologische Studien zu maclieo, denn aasserenropäische Thiere kamen nur .selten nach Europa.
Der Fortschritt der Cuitur hat jedoch in neuerer und iu
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nenäster Zeit einf Reibe von Institnten geschafieo, die gimz iinbchindort ihrer darcb dio Existenzfrage bedingten Hauptaufgabe, nämlich der der Belebruog und Unterhaltung für das gri)Sf,ero Publikum, wissenschaftlicha Aufgaben sich stellen können, dio insbesondere im Stande sind, die sehr empfindiicbe Lücke in der vergleichenden Pathologie auszufüllen Ich meine die zoologischen Gärten.
Thiere sterben leider genug jäbrliob in jedem Garten. Von jedem gestorbenen Säugethiere kann für das Museum ein Skelet angefertigt, kann die Maut zum Ausstopfen rerwendet, können säramtliche innere Organe als Spiritospräparate aufbewahrt laquo;•prden. Soweit es sich hiermit vereinigen lässt, sollte aber auch jedesmal eine genaue Untersuchung auf pathologische Ue-i'unde vorgenommen werden. Welch reiches Material würde für die vergleichende Pathologie innerhalb oinos Decenniums zusammen kommen, wenn die giösseren zoologischen Garten möglichst genaue Sectionsbefunde ihrer gestorbenen Thiero anfertigen und durch Veröffentlichung zum Gemeingut machen wollten! Ich nenne die zoologischen Gärten von London, Paris, Berlin, Coin, Breslau, Dresden, Frankfurt a/M., Hannover, Amsterdam und Antwerpen. Nehmen wir den zoologischen Garten in Frankfurt aus, dessen Director, Herr !fr, Schmidt, eine Zeit lang kurze Berichte über Sectionsbefunde im „zoologischen Garten-geliefert hat, so haben alle übrigen Gärten in Betreff ihrer Todesfälle seither ein consequentes Stillschweigen beobachtet. Und doch ist die pathologische Anatomie der Thiere die einzige mögliche Grundlage, auf welcher wir mit der Zeit zu einer rationellen Behandlung der ericrankten Thiere oder zu einer Verhütung der Krankheüen kommen können. So lange wir nicht wissen, was den Thieren fehlt, tappen wir, wie Herr Dr. Schleirel, der Director des Breslauer Gartens treffend bemerkt hat, mit unserer Behandlung völlig im Dunkelen. — Beim '1 hier ist es genau ebenso, wie beim i\lenscheu. Alle Aerzte sind darüber einig, dass die pathologische Anatomie
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den Schwerpunkt des ärztlichen Wissens bildet. — Alle beim Menschen gesammelten therapeutischen Erfahrungen — und eraquo; wird Niemand wegläugnen können, dass wir der pathologischen Anatomie wesentliche Fortschritte in der Therapie zu verdanken haben — können anch auf die analogen Krankheitsprocesse der Thiere übertragen werden, sowie auf der anderen Seite jeder Fortschritt in der thierischen Pathologie auch seine Rückwirkung auf die menschliche Pathologie äussern muss.
Wenn ich im Folgenden versucht habe, die Resultate der Sectionen, die ich seit etwa anderthalb Jahren gemeinsobaftlich mit Herrn Director Dr. Hilgendorf im Hamburger zoologischen Garten vorgenommen habe, mitzntheilen, so glaube ich von vorne herein eine gütige Beurtheilung des Lesers in Anspruch nehmen zu dürfen. Auf practische Thätigkeit allein angewiesen, konnte ich diesen Untersuchungen nur einen Theil meiner Zeit widmen. Literarisch in mannigfacher Weise beschränkt, musste Manches unentschieden bleiben, was sich an einem anderen Ort in kurzer Zeit leicht hätte entscheiden lassen. Insbesondere gilt dies von der grösseren Mehrzahl der Eotozoen
Ich lasse hier ein Verzeichniss der zur Section gekommenen Säugethiere folgen :
1.nbsp; nbsp;Affen und Halbaffen. 1 Simia traglodytcs, 5 Ma-cacus cynomolgus, 1 Macacus nemestrinus, 1 Macacns Sile-uus, 1 Cercopithecus erjthrogaster, 1 Cercopitbeciis albigena 1 Cercopithecus pygerythrus, 1 Cercopithecus ruber, 1 Cercopithecus griseoviridis, 2 Gynocephalus anubis, 4 Cynocephalus babuin, 3 Cynocephalus porcarius, 1 Cynocephalus Mormon, 1 Cynocephalus Sphinx, 1 Lemur eollaris, 1 Lemur Catta und 1 Lemur Macaco, 1 Perodicticus Potto.
2.nbsp; nbsp; nbsp;Raubt hiero. 1 Fells concolor, 1 Felis minuta, 1 Viverra Zibetha , 1 Vivcrra indica, 1 Gulo borealis, 1 Nasua solitaria, 1 Proteles Lalandii, 1 Canis lagopus, 1 Canis corsac, l Canis adustus, 1 Canis lupaster, 2 Canis pictus, 1 Canis
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cancrivorus, 1 Herpestes Ichneumon, 1 Mustela faro, 1 Lutra vulgaris.
3.nbsp; nbsp; nbsp;Wiederkäuer. 1 Antilope picta, 1 Antilope Max-. welli, 3 Antilope dorcas, 1 Cervus tarandus, 3 Cervus alces,
1 Cervus canadensis, 1 Cervus virginianus, 1 Cervus axis, 3 Ovis aries, 1 Camelus bactrianus, 1 Camelopardalis Girafla.
4.nbsp; nbsp; nbsp;Nagetlnere. 1 Castor fiber, 1 Dasyprocta Azarae, 1 Myopotamus coy pus, 1 Arotomys Marmota, 1 Sciurus caro-linensis, 3 Sciurus vulgaris.
5.nbsp; nbsp; nbsp;Dickhäuter. 9 Dicotyles torquatus.
6.nbsp; nbsp; nbsp;Einhufer. 1 Equus caballus.
7.nbsp; nbsp; nbsp;Floss enfiisser. 2 Phoca annellata.
8.nbsp; nbsp; nbsp;B eutelthiere. 2 Macropus major, 2 Ilalmaturus Derby anus, 1 Petrogale xanthopus, 1 Dasyurus viverrinus, 1 Didelphys virginiana.
9.nbsp; nbsp; nbsp;Zahnarme. 1 Myrmecophaga jubata , 1 Dasypus sxecinctus, 2 Dasypus villosus.
Von den gestorbenen Säugethieren wurde die griissere Mehrzahl secirt, dagegen konnte von den gestorbenen Vögeln nur ein sehr kleiner Bruchtheil untersucht werden. Ebenso muaste das sehr reiche Material, welches das Aquarium an Was-serthiereu lieferte, bis jetzt ganz unbenutzt bleiben.
Schliesslich erübrigt mir, Herrn Director Dr. Hiigendorf für die gefällige Ueberlassung des Materials, sowie für seine freundliche Unterstützung in dem zoologischeu Gebiet meinen besten Dank auszusprechen.
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üeber verkäsende Pnenmonie, Tuberkulose nud Perlsacht bei Siiugetliioreu.
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.4. Affen iilaquo;d Halbaffen.
i. C y nocep h alus Mormon. Man drill.
Weibliches ludividuum. YAv/a 3 Monatu vor dem Todo itollcou sich Ätlitnungobescbwerdi'.u oin, die an lutensitüt langsam zunahmen und den Grund abgaben, weshalb dor Mandrill .-ieparirt und den Äugen deraquo; Poblicums entzogen wurde. Husten ist nicht beobachtet worden, ebenso wenig Durchfall, Dagegen trat merkliche Abmagerung ein. Tod am 21. Februar 1870. Die am 22. Februar vorgenommene Obduction ergab folgendes Resultat:
Körper sehr abgemagert.
Die linlie Hälfte des Thorax ergiebt in ihrer ganzen Ausdehnung einen leeren Percussionsschall, während die rechte Thoraxhälftc einen vollen Ton giebt. Die Körpermascnlatar ist blass und serös darchfenchtet, — Von der i3auchhöhlo aus-; fühlt man durch das Diaphragma hindurch die hepatisirte Basis der linken Lunge.
Die linke Lunge ist in ihrer ganzen Ausdehnung test mit der Rippenwand verwachsen. Rerc-its beim Herausschälen derselben, welches von der Banchhöhle aus geschehen muss, um den Thorax zu cooserviren, fühlt man, dass der untere und obere Lappen im Zustande der Hepatisation sich befinden, Auf der durchweg luftleeren Schnittfläche wechseln grauröth-liche Partien vielfach mit gelbweissen, käsigen ab. Erstere Masse, die an manchen Stellen ein gallertiges Aussehen ha-ben, bilden gleichsam die Gruadsubstanz, iu weiche die käsi
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K.
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gen Heerde eingestreirt sind. Letztere liaben meist eine rtmd-Ifehij l'orm mid eunlluircn vielfach mit eibander. Die ^rösso-ren zeigen sieb fast Bämimtlicb in ihrflin GäDträm erweicht. Die graarothiicbe gallertige Substanz scliliosst einzelnraquo;. Ms hirsc-korngrosse, gelbe Punkte ein. Am weitesten vorgeschritten i.-' diü ErweicbüDg in der oberen Hälfte des unteren Lappens. Beim Anschneiden desselben flicsst eitrige Masse untermengt mit käsigen Bröckeln ab und es bleibt eine zerklüftete Höhle zuräek, Durch die u;;inzo Lunge hindarch linden sieb ziemlich reichliche, gleiehmäesig vertlieüto, bis zu 1 Mm. grosse, schwarze Pigmentflecken, V\e l'lenra ist in ihren seitlichen Partien zu einer 1 Mm. dicken, bindegewebigeii Schwarte verdickt. An den übrigeii Steilen ist sie mit. ödematosen Membranen bedeckt Die rechteLungs ist grüssteutheils lufthaltig. Die Oberfläche derselben ist uneben und höcfcrig durch einisje beet
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artig vorspriiigendt-;, rundliche, gelbweisse Stel
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Aul' dem
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Durchschnitt erscheinen dieselben laquo;'s amschriebene, catsrrha-lisch-pneumonische Heerde mit fester, gelbweisser Peripherie und erweichtem Centruro. Aus mehreren fleerden öiesst rahmiger Kiter ab. Das Langenparencliym ist ziemlich blutreich und gleicli dem der linken Seite von grossen, schwarzen Pigmentflecken durchsetzt, welche liier nnter der Pleara ein weitmaschiges Balkenwerk bilden. Die Oberfläche der rechten Lnnge ist durch einzelne strangfSrmige, leicht trennbare Adhäsionen mit der Rippenwand verwachsen. Die Pleura, sowie das Langengewebe sind durchweg ohne Miliartuberkel.
Die Br önchi al dr ü sen sind in hiilmereigrosse Tumoren umgewandelt, welcho den Areas Aortae rings umgeben und mit der Oberfläche der Lungen verwachsen sind. Beim Anschneiden entleeren dieselben einen bröokliehen Brei.
Der Kehl kept' zeigt keine Abnormität, insbesondere Ist die Schleimhaut frei von Ulcerationen oder käsigen Inflltratio-neu. Ebenso ist die Trachea ohne Abnormitäten. Kurz nach der Bifurcation i'.uiiet sieh im Haken Bronchiio die oetö
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thete Schleimhaut mit Ulcerationen versehen, die alsbald einen grossen Thoil des Bronchialrohrs einnehmen und dessen Wandungen theilweise perforiren. Der nach der rechten Lunge führende Bronchus ist ohne Ulcerationen.
Das Diaphragma enthält keine käsigen Ablagerungen.
Beim Anseheiden des Herzbeutels fliesst eine ziemliche Men^e klarer Flüssigkeit ab. Auf dem linken Ventrikel finden sieb, auf eine 2 Ctm. grosse Stelle beschränkt, zottenförmige 0.5 Ctm. hohe, dicht beisammenstehende Fibringerinnungen.
An der Oberfläche des Herzens bemerkt man ausser einigen fleckigen Blutergüssen etwa G feste, rundliche, gelb-weisse, stecknadelkopf- bis erbsengrosse Knötchen, die zum Theil etwas über die Herzoberflächo prominiren. Senkrecht durch dieselben geführte Schnitte ergeben, dass es sich um käsige Heerde handelt, die bis 2 Mm. weit in die Musculatur eindringen. Beim weiteren Einschneiden in die Herzmuscula-tur finden sich auch mitten in derselben ähnliche Heerde. Die kleinereu bis stecknadelkopfgrossen haben meist eine kreisrunde Form, stechen durch ihr gelbweisses Aussehen scharf von der umgebenden braunrothen Musculatur ab und sind durchweg auch in ihrem Centrum zu einer rahmigen Flüssigkeit erweicht. Am reichlichsten finden sieh die Hoerde in der Wandung des linken Ventrikels.
Der Oesophagus enthält in seinen Wandungen zwei gelbliehe Heerde. Der obere Heerd sitzt in der Höhe des zweiten Brustwirbels, der untere etwa an der Durchtrittsstelle des Oesophagus durch das Diaphragma. Beide Hoerde stellen länglich ovale, 1,5 bis 2 Mm. breite und 1,2 bis 1,4 Mm. hohe, feste, gelblichweisse, durch die blassrötliliche Schleimhaut des Oesophagus durchschimmernde, zwischen den Fingern hin und her verschiebbare Knötchen dar, die mitten in der äusseren Muskelinge des Oesophagus sitzen. Die intacte Schleimhaut nelist der inneren Muskellage werden durch die Knötchen leicht nach der Höhle des Oesophagus hin vorgetrieben. Einschnitte
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in die Rnötchen ergeben, dass sieb sonolil nach aussei), als nacb innen bin über denselben noeb eine dünne Muskellage vorlindet, dass also die Kn5tchen mitten in der Musculatur eingebettet sind. Beide Knötchen besitzen eine feste, gelbweisse Rindensubstanz und einen dickflüssigen, gelbweissen Inhalt.
Der Magen zeigt von aussen an der Curvatura major 4 Ctm. vom Fundus entfernt, eine durch die Sera durchschimmernde, kreisförmige, fast 1 Ctm, im Durchmesser haltende, opako Stelle. Die Sera selbst ist hier ohne Veränderung; sie liegt in gleichem Niveau mit der Umgebung. Beim Aufschneiden des Magens findet sich dieser Stelle entsprechend ein in die Magenhöhle halb kugelförmig prornioirender Tumor. Die Geschwulst ist von der Magenschleimhaut überzogen, die hier genau dasselbe Aussehen hat, wie im übrigen Magen. Der Tumor fühlt sich prall und elastisch an, er lässt sich unter der Schleimhaut hin und her bewegen. Ein von der Magenhöhle aus in den Tumor gemachter Schnitt ergiebt, dass die Schleimhaut und die Muscularis intact sind, wäbrond sich zwischen Muscularis und Sera eine dicke, gelbweisse, über die Schnittfläche vorquellende Flüssigkeit befindet. Die Magenschleimhaut ist wie im üebrigen auch auf dem Tumor von zahlreichen, punktförmigen, frischen Blutergüssen durchsetzt. Auf der Magenschleimhaut findet sich eine geringe Menge eines zähen, farblosen Schleims.
Der Dünndarm erscheint von aussen vom Duodenum an bis zum Coecum stark gerötbet, was beim Dickdarm nicht der Fall ist. Der Längsrichtung des Darmrohres folgend verlaufen über weite Strecken blutige, mitunter zickzackförmig oder schlangenförmig hin und her gebogene Streifen, durch Blutergüsse in die Darmwand bedingt. Meist finden sich diese Blutergüsse in der Umgebung grösserer Gefässstämme. Auch in den Zotten linden sich vielfache Blutaustretungen, so dass man an manchen Stellen der Form und der Vertheilung der Zotten entsprechende kleine rothe Punkte durch die dünne Darmwand Von aussen durcbscbiuimcru sieht. Der Schleimhaut sitzt ein
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zähm-, blutig tingirior Schleim int. Bereits durch die Sora von ausson daFchsehimmernd sielit man einzelne gelbweisse, bis erbsengrosse Flocke. Denselben entspreöhon SchwelluDgen iind käsige Infiltrationen der solitären Follikel und dor Peyer'sehen Plaqaes, Die AlTeetion beginnt in einiger Entfernung vom Duodenum und wird nach dein Coecum zu iiiiuliger. Die meisten erkrankten Follikel prominiren eis gelbweisse Knötoben in das Luaieu des Darmrohres hinein. Bei den Peyer'sehen Plaques ist immer nur ein Tliei! der Follikel, mitunter nur einer knsig entartet. Die grössere Mehrzahl derselben erscheint intact. Einzelne der Enötchen zeigen in ihrer Mitte eine kra-terförmige Vertiefung. Die Ulcerationen erstrecken sich jedoch niemals über die Knütcheu hinaus auf die umgebende Schleimhaut,
Auch durch der. ganzen Dickdarm hindurch bis zum Rectum finden raquo;ich ähnliche, gleicligrosse, zum Theil eboni'al!laquo; uleerirte Knötchen in iler Schleimhaut. Im Coecum keine Knötchon oder Ulcerationen. Im Dickdarm breiige halbgeformte Faeces.
Die Leber ist völlig frei von käsigen Heerden, Weder an der Oberfläche, noch auf dem Durchschnitt lindet sich eine Spur davon. Das Organ ist von fester Consistenz und von braaorother Farbe, Bei Zusatz von Jodlösung tritt keine amy-loide Reaction ein.
Die Milz ist fest und relativ gross. Nur im vorderen Rande linden siel; einige, durch die Oberfläche durchschimmernde, stecknadelkopfgrosse, balbweiche Ueerde.
Im Pancreas, 0 Ctm. vom Darm entfernt, wird unter der Oberfläche, ringsum in Drüaengewebe eingebettet, ein fester, käsiger Qeerd von gleicher Grosse gefunden.
Beide Nieren sind durchsetzt von zahlreiubeo Heerden, die sich der Grosse, der Form und dem Aussehen nach ähnlich verhalten, wie die in der Herzmuseulatur, Die oberßäch-lieh gelegenen ragen meist mit einem Segment über das um-
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gehendlaquo; Niveau, Kinigc der Heorde sind -son oinetn stark in-jicirton Gefäsakraaz umtoben. Die Kapsel iässt sieli leicht al^-zieben. Die Mal pbtghi'scben Körper sind gross, jedoch nur schwacb gefüllt.
In den Nierenbecken keine Abnormität.
Die rechte Nebenniere enthiilt einen iinsengrossen, heilweissen, festen Tumor in ihrer lüudensubstanz, während die iiake Nebenniere ohne Veränderung ist.
Auf der Harnblase nahe dem Vertex sitzt aussan, vom Peritoneum umgeben, ein erbsengrosser, fester, käsiger Tumor, der sich jedoch nicht bis in die Muscnlatni hinein erstreckt.
Die Utorushühle ist mit frischen balbgeroonenen Blutgerinnseln erfüllt. Am Uterus selbst, sowie an den Ovarien keine Abnormität.
Das Mesentorium durchaus ohne Miliartuborkel. Längs der grösseren Gefiisse lindet sieh im Mesenterium ein 0,ö Mm. breiter Fettgürtel. In dem orangegelben Fett sieht man viele helle, citronengelbe Punkte. Bei der microscopiseben Untersuchung sind hier die Fettzellen mit einer dunkelen, körnigen, bei auffallendem Lieht blassgelb erscheinenden Masse erfüllt.
Die Mese n t ori a 1 dr ii se n sind stark geröthet und geschwellt, jedoch ohne käsige Heerde.
Auf der Innenfläche der Mandibnla inferior eine gro-scheni^rosse, rundliche, missfarbige Stelle des Poriosts mit theil-v.eiser Ijloidegunj' des rauhen Knochens,
In der Dura raater und zwar im linken Tentorium findet sich ein linsengrosser, gelber, käsiger Heerd zwischen beiden Blättern.
Im Gehirn keine Abnormität.
2. Lemur collar is.*} Männliches Individuum. Section am i Februar 1869. Ausgesprochene Abmagerung.
*) In der Wiener medic Woehenschrift 1870. Nr. 14, mitgetbeilt.
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In der rechten Lange sind der mittlere und untere Lappen hepatisirt. Der grösstentheils luftleere mittlere Lappen ist durchsetzt von sehr reichlichen, grauweissen, stecknadelkopf-grossen Infiltrationen, die zum Theil in der Mitte erweicht sind. Zwischen diesen Heerden finden sich noch Reste Infthaltigen Parenobyms. Zu ausgedehnter Erweichung ist es im unteren Lappen gekommen. Beim Einsohneiden in denselben fliesst reichlicher, rahmiger Eiter ab, nach dessen Abfliessen eine von einem maschigen Gerüst durchsetzte, fast den ganzen unteren Lappen einnehmende Caverne zurückbleibt. Der rechte obere Lappen, wie die gesammte linke Lunge zeigen normalen Luftgehalt und sind völlig frei von Infiltrationen. Das Lungengewebe ist gleichmässig von feinen schwarzen Pigmentzeichnungen durchsetzt.
In der Pleura pulmonalis finden sich einzelne, jedoch nicht sehr zahlreiche, grauweisse Miliartuberkel. In den Lungen selbst werden Miliartuberkel nicht gefunden. In beiden Pleurasäcken eine geringe Menge rothbrauner Flüssigkeit. Die Lungen sind nirgends mit der Rippenwand verbunden.
Die Bronohialdrüsen sind stellenweise verkäst. Im Kehlkopf keine Abnormität.
An der Oberfläche des Herzens im visceralen Blatt des Herzbeutels sind mehrere grauweisse, gruppenweise beisam-menliegende Miliartuberkel zu sehen. An der Herzmusculatur, sowie am Klappenapparat keine Veränderung.
Im Oesophagus und Diaphragma keine käsige Heerde. Desgleichen der Magen ohne Abnormität.
Im ganzen Dünndarm sind die solitären Drüsen und die Follikel der Peyer'schen Plaques käsig geschwellt und stellenweise in kraterförmige Geschwüre umgewandelt. Grossere, auch auf die Darmschleimhaut sich erstreckende Ulcerationen werden nicht gefanden. Im Duodenum ist die Schleimhaut stark schiefrig gefärbt. Diese Pigmentirung setzt sich in ge-
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ringerem Grade durch den ganzen Dünndarm fort und erreicht im Coecum wieder einen sehr hoben Grad.
Im Mesenterium, sowie im serösen Ueberzngc des Magens, des Darmes und des Diaphragmas finden sich äusserst reichliche, graue, durchscheinende, hirsekorngrosse Miliartuber-kel. Die kleineren sind durchscheinend und hart, die grüsse-ren meist mit einem getrübten Centrum versehen. Im Peritoneum werden ausserdem einige bis linsengrosse, gleiehmässig gelb gefärbte Heerde gefunden. Im grossen Netz atrophisches Fettgewebe.
Die Milz ist ausserordentlich stark vergrössert. Bei der Eröft'unng der Bauchhöhle stellt sie sich einem lenkämischen Milztumor beim Menschen vergleichbar, als eine bis in die Beckenhöhle herabsteigende, sich prall anfühlende Geschwulst dar. Die Oberfläche derselben zeigt grössere und kleinere, bis Gquot;' im Durchmesser haltende, gelbweisse Flecke auf bell-kirschrothem Grunde. In dem serösen Ueberzag finden sich reichliche Miliartuberkel, sowie einige grössere Knoten. Auf einem Durchschnitt zeigt sich fast das ganze Organ in eine käsige Masse verwandelt, in der nur noch sparsame Reste von Milzparenchym zu sehen sind.
Beide Nebennieren sind wohl um das Doppelte vergrössert und zu durchweg käsigen Massen entartet, in denen keine Spar von normalem Parenchym mehr zu erkennen ist. Die Form der Nebennieren ist im Allgemeinen erhalten.
Die Nieren enthalten in ihrer Rindensubstanz sparsame, käsige Heerde bis zur Grosse eines Hirsekornes.
Die Leber ist durchsetzt von äusserst reichlichen, bis hirsekorngrossen, runden, grauweissen Knötchen, zum Theil mit gelbem Centrum. Die Knötchen liegen sowohl in den In-tcrlubularräuraen, als auch mitten in den Acinis.
Die Meson teri aldrüsen sind stark vergrössert und zum Theil käsig entartet. Die Ingninaldrüsen sind geschwellt, von gelblicher Farbe, jedoch ohne käsige Heerde.
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In der Chorioidea keine Miltartnberkel. Ini Gebirn und in dosson Uiillen keine Abnormität.
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3. Cercop i thecus al bi g en a. *)
Weibliches Individuum. Section mn 4. März 1SG9.
in der hinteren Hälfte des linken oberen Laogealappens lindot sich eine walluassgrosse, hepatisirte Stelle, die beim Anschneiden fast aus ganz verkästen, gelbweissen, trockenen blassen besteht. Die übrigen Abschnitte der linken Lunge, sowie die gosamrate rechte Lunge schüessen selir zahlreiche, gelbe, steckuadelkopfgrosse bis erbsengrosse Heerde ein, von denen die grosseren an der Oberfläche zum 'l'iiei! über die Pleura vorspringen. Einzelne der Heerde sind von einem dunkelen Gefässkranz umgeben. Zur Cavernenbildaog ist es nirgends gekommen. Im erhaltenen Lungengewebe lindet sich gleich-massige, geringe, schwarze Pigmentirung, Die grösseren Bronchien enthalten reichlichen Sehleim.
In beiden Pleurasäcken findet sich gallertiges, durch-sebeinendes Bxsadat, mit einzelnen, v,-eijsL'n Punkten durchsetzt. Die Pleura costalis, besonders in ihren hinteren Abschnitten ist stark injicirt und mit einigen kleineren Haemor-rhagien durchsetzt.
Die Lungen sind au cinigeu Stellen mit der [tippenwand verwachsen.
Die Bronchialdrüsen sind in teste, käsige Geschwülste umgewandelt, in deren Inuerem sich einige ilaemorrhagion vorlinden.
Der Herzbeutel ist, wie sich bereits von anssen zu erkennen giebt, mit reichlicher Flüssigkeit angefüllt. Beim Anschneiden fliesst eine mit rothbraunen Partikelchen, die aus zusammengeballten farbigen Blutkörperchen bestehen, untermengte
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*) Mitgotheilt im Archiv für Beilkonde 1370, Seite 196.
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Flüssigkeit, Bowie oin raembranöses, durchscheiMendee mil ftin-zehxen weisson Paakten durchsetztes Gerinnse] ab.
li] dor Wand des Herzbeutels finden sich am Debergange
iiüs parietalen in Jas viseeralB Blatt mehrere giaisweissc, dureh-.•#9632;clieiiiondu Knötehen von dem Aussehen der Miliartaberkel.
Im übrigen Herzbeutel, sowie auf der getaminten Pleora weiden weitere, derartige Knötehen nicht gefunden.
Auf der Schleimhaut des Magens li'ings der Curvatura major zahlreiche! kleine, schwarze Flecke.
Die Milz ist sehr gross, resistent und mit abgerundeten Rändern vcrseheu. Das Organ ist von reichlichen, käsigen Heerden durchsetzt, von denen einige bis linsengrosse die Ober-flücbe böckrig machen, Aul' einem Durchschnitt erscheint das restirende Milzpärenehym von dnnkelbraunrother Farbe. Die Heerde sind tbeihveise in ihrem Inneren erweicht und lassen bei Druck einen dicken, rahmigen Eiter austreten.
Die Leber ist von äusserst zahlreichen, gelbwoissen, ruud-liclion, steeknadelkopf- bis crbseugrosseu Heerden sowohl an der ÜberÜäche, als auch im Inneren durchsetzt.
Die Nebennieren mit grauer Mark- und brauner Hinlaquo; densubstanz ohne käsige Heerde.
Die Nieren haben eine leicht abziebbare-Kapsel und eine glatte Oberfläche. Durch die Oberfläche schimmern einzelne, zerstreute, gelbliche Herde durch. Dieselben finden sich auch im Innern,
Im Dünndarm in der Nähe des Coccums einzelne verkäste, solitäre Follikel. Die meisten Plaques vollständig unverändert. In einigen Plaques sieht man einen, zwei oder drei käsig infiltrirte Follikel, die stellenweise in kraterfönnige Ge-schwüre umgewandelt sind. Auch im Dickdarm die solitären Follikel zum Tfaeil verkäst oder in von einem erhöhten Wall umgebene Goscbwüre verwandelt. Die Ulcerationen an keiner Stelle, über die Follikel hiuausgebeud Die Zotten des ganzen Darmkanals als feine, schwarze Pünktchen erkennbar und bei
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der microscopischen Untersuchung mit discreten, schwarzen, braunen oder goldgelben Pigmentkörnchen erfüllt. Nach dem Coecum hin nimmt die I'igmentirung der Darmsehieimbaut zu. Im Coecum selbst stellt die Schleimbaut eine gleichmässige, schwarze Fläche dar. Weniger intensiv ist die Pigmentirung im Dickdarm. Im Rectum sind die Blutgefässe der Schleimhaut etwas stärker gefüllt.
Die Mesenterialdrüsen sind grösstentheils von grau-rothem Aussehen; hie und da sind sie von einzelnen oder mehreren bis stecknadelkopfgrossen, gelblichen, festen, durch die Oberfläche durchschimmernden Heerde durchsetzt.
Im fettlosen Mesenterium einige bis stecknadelkopfgrossei gelbe, käsige Heerde, jedoch keine grauen Miliartuberkel. 4. Macacus cynomolgus
Männliches Individuum. Section am 10. Juli 1869.
Beide unteren Lungenlappen sind durchweg luftleer, fühlen sich derb an und zeigen auf dem Durchschnitt kleinere und grössere, inselförmige, käsige Heerde, die in ein dichtes, grau-rothes Gewebe eingelagert sind. Die grösseren Käseheerde haben einen Durchmesser von 3 bis 4 Ctm. Hie und da lindet sich Erweichung im Inneren derselben. Die oberen Lungenlappen sind grösstentheils lufthaltig, jedoch linden sich auch in ihnen einzelne zerstreute, verdichtete Heerde, mit seröser Durchtränkung der Umgebung. Beide unteren Lappen sind mit der Rippenwand verwachsen; die Basis dieser Lappen ist mit der Pleura diaphragmatica verwachsen. Die oberen Lappen sind ohne Verwachsungen. Keine Miliartuberkulose der Pleura.
In der Trachea reichlicher, schaumiger Schleim.
Im Kehlkopf keine UIcerationen.
Das Herz gross, mit Erweiterung des rechten Vorhofs und rechten Ventrikels. Der linke Ventrikel derbwandig. Am Klappenapparat keine Veränderung. Das pariotale Blatt des Herzbeutels verdickt und getrübt.
Am Oesophagus keine Abnormität.
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Zwischen Magen, Netz nnd linken Leberlappen findet sich ein Jauclieheerd, welcher durch ein rnndliehcs, 0,8 Ctm. im Durchmesser haltendes Loch in der Magenwand mit der Magen-böble communicirt. Die Scbleimhant des Magens ist in der Umgebung der Perforationsstelle in einer Ausdehnung von 2—3 Ctm. weit sohiefrig pigmentirt. Die dem Jancheheerd anliegendlaquo; Partie der Leber zeigt in einer Tiefe von 2—3 Ctra. dasselbe grauschwarze Aussehen, wie es die 'Wandungen des Heerdes darbieten.
Der nntoren Fläche der Leber, jedoch ausserhalb des Jauchoheerdes, sitzt eine kirscheugrosse, rundliehe Geschwulst .'inf, die sich beim Ausclineidcn als eine verkäste Lymphdrüse herausstellt.
Sodann sitzt der unteren Fläche des Diaphragmas eine plattenformige, 0,3 Ctm. dicke und 2 Ctm. breite Geschwulst auf, die beim Anschneiden aus trockenen, verkästen Massen besteht. Eine ähnliche Geschwulst sitzt der Wandung des Magens ausserhalb des daucheheerdes auf. Dieselbe hat einen Durchmesser von 0,8 Ctm.
Die Milz4) ist von keilförmiger Gestalt, rnisst G,5 Ctm. im Längendurchmessor, 3,8 Ctm. im grössten Breiteadnrchniesser und ist 2 Ctni, dick; sie hat eine duukelviolette, breiige Pulpe.
Im lliius findet sich eine vollständig isolirte, runde, mit glatter Oberfläche versehene, kirschkerngrosse Nebenmilz , die beim Anschneiden ebenfalls eine dunkelviolette, breiige Pulpa zeigt. In einiger Entfernung davon findet sich eine zweite, fast gleich grosse, ebenfalls isolirte Nebenmilz. Eine dritte, etwa linsengrosse Nebenmilz ist vermittelst eines bindegewebi-geu Stranges an den scharfen Rand der Milz befestigt.
Auf der im Uchrigen txlatten, convexon Oberfläche finden sich 8 etwa stecknadclkopfgrosse Prominenzen, die beim An-
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*) Mitgetheilt im Centralblatt für die medicinischen Wissenschaften, 1869, Nr. 3G.
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schneiden Milzpalpa enthalten, welche ohne erkennbare Grenze in die Pulpa des übrigen Organs übergeht. Die Kniitchen sind sämmtlich isolirt und es geht über sie der gemeinschaftliche, seröse Ueherzug des Organs hinweg.
Die Milz scliliesst keine käsigen Hecrde ein.
Ebenso die Leber und die Nebennieren.
In der rechton Niere ein jieripherisch gelegener, steck-nadelkopfgrosser, gellnveisslicher Heerd.
Die Drüsen des Darms nicht erkrankt.
Im Netz ziemlicb reichliches, saturirtes Fett. Die Me-senterialdrüseu nicht wesentlich verändert, insbesondere ohne käsige Hcerde.
In dorn weisslicben Schleim der sehr grossen Saamen-bläschen*), von denen jedes etwa den dreifachen Umfang der Prostata hatte, landen sieh bei der inicroscopischen Untersuchung ziemlich reichliche runde Körper mit 1 oder 2 Schichtungslinien. Nur ausnahmsweise wurden solche mit 1 oder 5 Linien gesehen und es wurden überhaupt nur relativ kleine Formen beobachtet. Einige der Körper waren hell, durchsichtig, in vielen fand sich jedoch eine dunkele, körnige Masse. Häufig sah mau mehrere grössorc und kleinere derartige Gebilde zusammen gelagert. Bei Zusatz von .Tod wurde an keinem einzigen dieser Körper eine blaue Farbe hervorgerufen; sie färbten sieh gelb oder nach intensiver Einwirkung braun-gelb. In der Prostata fanden sich keine Concretionen,
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5. Geroop i thecus p ygery thru s.**)
Männliches Geschlecht. Section am 27. Februar 18G9. Vom Scheitel bis zu den Sitzbeinhöckern 42 Ctm. rnessend. Sehr starke Abmagerung.
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quot;) Mitgetheilt im Centralblatt für die medicinischen Wissenschaften 1861), Nr; 37.
**) Mitgetheilt in Virchow's Archiv, 48, Band,
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Dor rächte mittlere Lungenlappcn ist hepatisirt, luftleer, von graurother Scbnittfläche mit einzelnen insclförmigen, nicht scharf umschriebenen Stellen beginnender Entfärbung.
Der rechte untere Lappen fühlt sich fluctuirend an. Beim Anschneiden lliesst eine blutig-seröse, mit weissen Flocken untermengte Flüssigkeit ab. Der Lappen zeigt alsdann in seiner unteren Hälfte eine zerklüftete Höhle, während die käsige, obere Hälfte desselben theils aus festeren, käsigen, tbeils aus hafergrützartig erweichten Massen besteht. Der mittlere Lappen ist mit dem unteren durch leicht treunbare Adhäsionen verklebt, während beide fest mit der Pleura costalis und die Basis mit dem Diaphragma verwachsen sind. Der rechte obere Lappen ist luftbaltig und von normaler Färbung; er schliesst in seiner Spitze einige miliare Ileerde ein. Beginnende Pig-inentablagcrung in beiden Lungen.
Die linke Lunge hat einen stark gespaltenen oberen und feinen mit hyperäinischen Rändern versehenen untoreu Lappen; sie ist durchweg von normalem Luftgehalt. In derselben finden sich keine käsigen Heerde.
Im uuteren Theil der Trachea röthlicher Schleim. Die Morgagni'schen Taschen mit Schleim gefüllt und besonders rech-tersoits geröthet. Die Lymphdrüsen beiderseits in der Umgebung der Trachea geröthet.
Die Epiglottis an ihrer vorderen Fläche rechts fleckig geröthet; desgleichen stellenweise die hintere Fläche derselben.
Die rechte Tonsille und deren Umgebung auf 6 Mm. weit geröthet und theilweise necrotisch zerfallen. Die linke Tonsille nur in geringem Grade geröthet. In der linken Nasenhöhle ein Blutgerinusel.
Der Herzbeutel enthält etwa 2 Gramm einer klaren, gelblichen Flüssigkeit. Das Fett der Ilerzoberfläche ist in orangefarbenes Schleimgewebe umgewandelt. Das viscerale Blatt dos Herzbeutels ist stark getrübt. Der Klappenapparat ist ohne Veränderung.
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Unter der Pleura costalis finden sich mehrere platten-formige, käsige Infiltrationen, Jedoch nur in der rechten Tho-raxbülfte. Eine S Mm. lange und 1 Mm. dicke, länglichrunde Infiltration liegt zwischen den Knorpeln der fi. und 7. Rippe; eine kleinere zwischen denen der S. und 9. Rippe in der Nähe der Knorpel. Eine dritte liegt nnterhalb der letzten Rippe, Die darunter gelegene Musculatnr ist hier überall intact.
Von der Pleora diapbragmatica gebt ein ähnlicher, rundlicher, etwa erbsencrosser, gelbweisser, trockener, käsiger Tumor durch die ganze Dicke des Zwerchfelles hindorch und grenzt an die mit dem Zwerchfell verwachsene Oberfläche der Leber. Weiterhin findet sielraquo; ein kirsehkerngrosser, in das Ca-vmn der Brusthöhle prominiremler, gelbweisser Tumor der rechten Hälfte des zehnten Brustwirbels anfliegend.
In der Batiehhöhle sind mehrere Lymphdrüsen zu käsigen Tumoren entartet. Bin solcher, etwa kirsehkerngrosser liegt unweit der Porta hepatis. Derselbe entleert beim Anschneiden eine breiige, grünliche Masse. Weiterhin finden sich der Wirbelsäule anfliegend mehrere Lymphdrüsen, die zum Theil käsig entartet sind.
Das Mesenteriam ist fast ganz ohne Fett. Die Lymphdrüsen des Mesenterinms sind BÜmtntlich von schwarz - violetter Farbe, jedoch ohne käsige Ablagerungen.
In der Leber ist das Pfortadergebiet roth, das Lebervenengebiet, grangelb gefärbt. Das Organ schliesst keine käsigen Ileerde ein. Die Gallo ist trübe, grünlich.
Im Darm sehr starke Pigmentirnng sämmtlicher Peyer-sehen Plaques, sowie der solilären Follikel; letzteres besonders auch im Dickdarm. Die Zotten ebenfalls mit schwarzen Punkten versehen. Mastdarm diffus schwarz pigroentirt.
Im Coecum einige Trichoeephalen, Keine käsigen Schwellungen der Follikel daselbst.
In der Milz zwei durch die Oberfläche durchschimmernde, gelbweisse Heerde; der eine von der Grosse einer Linse, der
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andere etwa hirsekorngross. Beim Anschneiden ist der erstero theiiweise erweicht.
Nieren, Nebennieren und Genitalien ohne Abnormität.
In der Pia mater des Gehirns, besonders am kleinen Gehirn mehrere fleckige Blutergüsse. Auf dem unteren Rando der beiden Scheitelbeine das Poriost blutig snH'undirt.
G. C eb us capnzinns.
Männliches Geschlecht. Section am 30. September 1869.
Ziemlich starke Abmsgerang,
Linke Lunge. Der untere Lappen, sowie die unteren Dreiviertel des oberen Lappens fühlen sich hepatisirt an. Der untere Lappen Lt durchweg in eine käsige Masse verwandelt welche in der hinteren Hälfte desselben zu einem hafergrütz-artigen Brei erweicht ist. Im oberen Lappen linden sich n-elbe, käsige lieerde in eine dichte, graurothe Masse eingelarrert. Die lufthaltige Spitze dieses Lappens ist von einem schaumi'gt;,en Serum inliltrirt.
Die rechte Lunge ist grösstentheils lufthaltig, in sie eingestreut linden sich hie und da bis erbsengrosse, rundliche, gelbweisse Tumoren, die in ihrer Peripherie grauroth gefärbt sind. Beide Lungen sind gleichmässig erfüllt mit sehr zahlreichen, discret steheudeu punklfürmigen bis stecknadelkopl'-grossen, dunkelgrünen Heerdeo, die aus Psorospennienkolonien bestehen.
Die Lungenalveolen sind hier erfüllt mit kugelförmigen, gra-uulirten, deutlich grün gefärbten, kernführenden Psorospermien. Die Psorospermienheerde finden sich sowold in den lufchaltigen Lungenabschnitten, als wie auch in den käsig inl'iltrirten in gleicher Vertheilung vor.
Die B r one hi aldr üs en sind umgewandelt in käsige, zum Theil erweichte Tumoren. Die linke Lunge ist in ihrem ganzen Umfange, mit Ausnahme der Spitze, mit der Costalwand
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verwachsen. Von der rechten Lunge gehen einige strangför-migo Adhäsionen an die Rippenwand. In der Pleura sind Mi-liartuberkol nirgends zu sehen.
Keine käsigen Heerde unter der Pleura costalis oder im Diaphragma,
Der Herzbeutel mit einer massigen Menge seröser Flüssigkeit erfüllt. Das Herz ohne Abnormität.
In der Bauchhöhle eine käsige Lymphdrüse nahe der Porta hepatis und einige kleinere Eiterheerdo in der Milz.
Sonst der Magen, der Darm, die Leber und die Nieren ohne Veränderungen. Mesenterialdn'isen nicht erkrankt. Keine Tuberkulose des Peritoneums.
7. Wandern. Macacus Silenus.
Männliches Individuum. Section im October 1869.
Stark abgemagert.
Der rechte untere Lun genlappon verdichtet und gröss-tentheils in eine gleichmässige, käsige Masse umgewandelt. Der mittlere und obere rechte Lappen, sowie die gesammtc linke Lunge von einzelnen nicht sehr reichlichen, runden, bis erbsengrossen Yerdichtungshcerden durchsetzt, die theilwcise in käsiger Metamorphose begriffen sind. Die freien Ränder, insbesondere die vorderen ziemlich stark emphysematiseh aufgetrieben.
Die Bronchialdrusen grösstentheils verkäst.
Die Lungen au mehreren Stellen, insbesondere im Bereich des rechten, unteren, hepatisirten Lappeos mit der Rippenwand verwachsen. Beide Lungen von massig reichlichen Pigmentstreifen durchsetzt. Keine käsigen Hoerde unter der Pleura costalis oder im Diaphragma.
Die Obertlächo des Herzens mit zahlreichen, streifigen Blutergüssen dicht besetzt. Die Musculatur und der Klappenapparat ohne Veränderung,
Im Dünndarm einige geschwellte und käsig metamor-
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phosirte Follikol; desgleichen im Dickdarm. Der Mageu bis auf einige scliiefrige Pigmentiruugen normal. In der Leber einzelne zerstreute, bis erbsengrosse, rundliche, käsige Heorde. Die Milz wohl um das Vierfache vergrössert. Auf der Ülierfläche derselben einige knollige Käsöheerde hervorragend. Bin Theil derselben im Inneren eitrig zerilossen. Im Netz mehrere bis bohnengrosse, rothe, feste Heerde: in einem Theil derselben beginnender, eitriger Zerfall.
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8, Macacos n euiestri nu s.
Weibliches Geschlecht.
Im Zahuwechsel begriffen. Die oberen Eckzähne fehlen. Die Backzähne sind sämmtlich noch Milchgebiss.
Von der Stirn bis zu den Gesässschwielen '60 Ctm.
Section am 5, Januar 1869.
Starke Abmagerung.
Durch die Pleura pulmonalis schimmern zahlreiche, bis erbsengrosse, gelbliche Heerde durch. Beim Einschneiden sind die Lungen durchsetzt von einer beträchtlichen Zahl fairsekorn-bis erbsengrosser Käscheerde. Eine ausgedehntere Hepatisa-tion lindet sich nicht. Das Lungengewebe mit beginnender i'igmentirung. Keine Verwachsungen der Lungenoberfläche mit der Rippenwand. Trachea und Bronchien ohne Abnormität, BroncLialdrüseu zum Theil verkäst. Im Colon ascendens die Schleimhaut in einer Ausdehnung von etwa 4 Ctm. gerüthet und gewulstet. Keine käsigen Schwellungen der Follikel. Dünn-und Dickdarm mit einigen fleckigen, schiefrigcn Pigmentiran-gen. Grosses Netz fettlos.
Magen, Milz, Leber und Nieren ohne Abnormitäten.*)
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*) Siehe Fall 1, im Nachtrag (verkäsender Piieiituunie bei einem Schimpause).
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Ich sclilicsse hieran einige iiieiher gehörige Fälle aus dem ..zoolosischen Garten- :
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9. Mandrill.'1)
Mannliches Geschlecht. Im Zahmveehsel begriffen.
Dia Section ergab eine sogenannte tuberkulöse Drüsengeschwulst unter der Gabelung der Luftröhre. Die Geschwulst, ziemlich von der Grüsse eines Gänseeies, war in eitrigen Zerfall übergegangen. Sie war an den rechten Bronchus und nach links an die Speiseröhre verwachsen. Die Wände der Speiseröhre waren nahezu durchbohrt. Die beiden Lungonmagen-uerven fest mit der Oberfläche der Geschwulst verbunden, Ausserdem und wohl in ihrem Ursprung auf Verschleppung aus dieser Geschwulst hinzuführen, fanden sich sehr zahlreiche kleine Tuberkelhoerde in den Lungen, die meist von kleinen Entzfindnngsheerden umgeben waren, während eine grössore metastatische, tuberkulöse Pneumonic des rechten unteren Lappens wie die Geschwulst selbst schon in eitrige Schmelzung übergegangen war. Die Caverne war aber noch nicht mit einem Bronchus in Verbindung getreten und geschlossen. Auch in der Leber waren zahlreiche, kleine Tuberkeln eingestreut, während die Müz einen grösseren käsigen Ileerd aufwies. Daneben zeigten sich ganz unbedeutende peritonitische Adhäsionen. Hätte in diesem Fall die Pneumonie das Thier nicht getödtet, 'so wäre gewiss in wenigen Tilgen der eitrige Inhalt der tuberkulösen Bronchiaidrüsen in Speiseröhre und Magen entleert worden. An einem Finger der linken Hand hatte dieser Alle ein kleines Geschwür, unter welchem eine alto Caries mit Hy-perostose lag. Kann wohl in diesem sehr alten Process die Ursache der Driisenerkrankung und weitere Verschleppung von Krankheitssubstraten gesucht werden?
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') Mitgetlieilt von Professor H. Alexander Pagoastecherlaquo; Zoologischer Garten, 18GG, S. 265,
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10. Ma got.*)
Der AiTo batto bereits im Winter angefangen zu kränkeln uaj war in den letzten Wochen nur mit Jliiiie dahin zu bringen, wenigstens etwas Nahrung zu sich zu nelunen.
Bei dor Section war die sj.'inzo Longe mit Ausnahme der beiden oberen Lappen hart und fest anzufühlen und völlig luftleer. Die üussero ÜberÜäche war -iiit häutigen Gebilden bedeckt, mittelst welcher die Lunge mit dem Brustfell verwachsen war. Ihre Färbung war gelbroth, au dem üebergange in die noch lufcbaltigren Theile dnnkelrotb. Die eanze Luose war mit weisslichen Knötchen in der Grosse von Hirsekörnern (Mi-liartulierkcln) durchsetzt. Auf dew Durchschnitt erschien die Lunge dunkeiroth und gelbroth marmorirt. Der untere Theil der rechten Lunge war fast gleichmüssig inliitrirt und von gelblichem speckartigem Aussehen. Milz, Nieren und Leber an der Oberfläche mit kleinen Knötchen besetzt, die sich als Mi-liartuberkel erweisen. Ebenso das Netz, Die Leber war auffallend gross, sonst aber normal. Die Gekrösdriisen geschwellt.
11. Kapnzinera f f e.
Nur zwei Tage vor dem Tode zeigte sich das Thier krank und trauerte.
Die Section ergab Hepatisation beider Lungen fast in ihrem ganzen Umfang. Auf dem Durchschnitt war das Lungen-gewebe nicht mehr als solches zu erkennen, sondern erschien als eine feste Masse, die bell lederfarbig, an einzelnen Stellen weiss'icli marmorirt war. Die obere Hälfte der rechten Lunge war auf grössere Strecken fest mit dem Rippenfell verwachsen. Beide Lungen fühlten sich Jest, beinahe hart, an, mit Ausnahme des oberen Lappens der linken Lunge, welcher nicht hepati-
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*) Der lOte bis l3to Fall sind von Dr. Schmidt in Frankfurt mitgetheilt.
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sirt war, wohl aber zahlreiche Knoten von Erbsengrüsse und darüber enthielt, die nicht scharf begrenzt waren, sondern die allmäblig in das Lungengewebe selbst überzugehen schienen, üurchschnitten zeigten sie ein grauliches, gallertiges oder glasiges Aussehen. Die Nieren waren an Terschiodenon Stellen unter ihrem äusseren Ueberzug mit hellen, gelbliehen Knütchen in der Grosse von Hirsekörnern besetzt, die aus einer weichen, käsigen Masse bestanden und sich ebenfalls gegen ihre Umgebung nicht scharf absetzen.
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12. Eriodes frontatus.
Bereits im Spätsommer war zu bemerken, dass das Thier nicht mehr seine frühere Munterkeit besass, doch fehlten deutlich ausgesprochene Krankheitserschoinungen, Mit Beginn der rauhen Witterung, welche nicht mehr gestattete, den Affen zeitweise in die freie Luft zu bringen, nahm die Fresslust bedeutend ab, er war traurig und hockte den ganzen Tag zusammengekauert mit tief auf die Brust gesenktem Kopf. Husten wurde nie gehört. In den letzten Tagen seines Lebens verlor sich der Appetit gänzlich und es stellte sich mitunter ein leichter Ausiluss von wasserheller Flüssigkeit aus beiden Käsen-löchern ein.
Bei der Section fand sich die linke Lunge normal. Der obere Lappen der rechten mit einer käsigen Tuberkelmasse inliltrirt und mit einzelnen grösseren Tuberkelconglomeraten durchsetzt. Der linke Herzventrikel war massig exeentrisch hypertrophisch; die Klappen normal. Auf dem serösen Ueberzug der oberen Fläche des Zwerchfelles sassen etwa ein Dutzend Tuberkelconglomerate. Die Lebersabstanz beurkundete eine beginnende Muskatnussleber. An der unteren Seite des linken Leberlappons war ein kleiner Tuberkel. Die Milz brüchig. Die Gckrösdriisen geschwellt.
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13. Cynocephalus leucophaeus.
Das immer sehr muntere Thier, welches namentlich nie gehustet hatte, zeigte sich 8 Tage vor dem Tode etwas langsamer in seinen Bewegungen and im Allgemeinen ruhiger. Das Auge war etwas trübe. Das Augenlid gerüthet und leicht geschwollen. An den beiden letzten Lebenstagen trat starke Athmungsbeschwerde ein, so dass das Thier mit dem Maule athmete und bei jedem Athemzug eine schnappende Bewegung mit dem Kiefer machte.
Bei der Section fand sich in der Bauchhöhle etwas ge-röthetes Serum. Milz und Leber waren mit Miliartuberkel besetzt, namentlich in der Nähe der Oberfläche, weniger im Inneren, so dass sich an der Oberfläche der Milz etwa zwei Dutzend solcher Knötchen fanden, im Innern dagegen nur einzelne. Die Oberfläche der Leber war dicht übersäet, in der Tiefe fanden sich nur sehr wenige. Beim Oeffnen der Brusthöhle floss viel rothes Serum aus. Die linke Lunge war mit dem Brustfell fest verwachsen. Beide Lungen waren nicht zusammengefallen, röthlichgrau, fest, wie sandig anzufühlen von der Masse von Miliartuberkel, mit denen sie durchsetzt waren. Nur am oberen Lappen der rechten Lunge fand sich ein fast viereckiger Tuberkelknoten von der Grosse einer Haselnuss, von gelblicher, innen fast weisser Färbung. Alle anderen Tuberkel waren von Hirse- bis Erbsengrösse. Herzbeutel und Herz waren zu einer unförmlichen Masse verwachsen, deren Oberfläche eine Schicht von gelblichgrauer, fasorstoffhaltiger Substanz bildete, welche von sehr ungleicher Dicke war, so dass sie an einzelnen Stellen nur wie dickes Papier, an anderen bis zu %quot; stark war. Sie war an manchen Stellen sehr fest, so dass sie unter dem Messer knirschte und zeigte au diesen eine eigenthümliche, bläulichweisse, knorpclartige Beschaffenheit, an anderen war sie mehr speckartig weich. Sie grenzte eich scharf von dem sehr geschwundenen Herzüeisch ab,
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Die beim Mensehon der Sehwiadsachl: zn Grande lioiren-
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den iKitholo^
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in Veräaderangen des Organismus haben zu
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allen Zeiten, so lange überhaupt Obductionen gemacht laquo;erden, das Interesse der Aerzta in hohem Grade in Anspruch genommen. Galt es doch eine der furohtbarsten und verbreitetstea Krankheiten, die alljährlich viele Tausendo von Opfern dahin.* rafl't, zu bekämpfen.
Die Namen Tuberkel und Tuberkulose sind in so verschiedenem Sinne gebraucht worden, dass mau eine Zeit lang in der That nicht wusste, was mit diesem Namen gemeint sei.
Man bezeichnete jede kiisigo .Masse als Tuberkel, gleichviel ob sie aus lUiliartuberkel, aus Entuhidungsproducten, aus hyperplastischen Lymphdrüsen oder aus einem Carcinom hervorgegangen war. In der neueren Zeit bat man sich jedoch daran gewöhnt, den Tuberkel streng zu trennen, von verkästen Entzündungsproducten und anderen käsigen Massen. Man bezeichnet gegenwärtig nur noch eine ganz characteristisebe, in Form kleiner, fester, rundlicher bis hirsekorngrosser Knotcheu auftretende Neubildung als Tuberkel, die in ihrem Anfangssta-dium stets ein graues, durchseheinendes Aussehen hat, alsbald aber von ihrem Centrum aus sich trübt und ein opakes, später gelbliches Aussehen annimmt. Der Sitz des Tuberkels sind vorwiegend die serösen liäute; gelegentlich findet er sich aber auch im Inneren der meisten Organe,
Es gilt jetzt als ausgemacht, dass die Veränderungen, welche die menschliche Lunge bei der Schwindsucht erfährt, in der Mehrzahl der Fälle auf verkäsenden Bronchopneumonien beruhen.
Bei sämmtlichen Affen, deren Befunde wir oben mitge-thoilt haben, fanden sieh verkäsende Paenmonien und Bronchopneumonien,
Beim Menschen ist die verkäsende Broncbopncumonie oder lobulare Pneumonio weit häufiger, als dio verkäsende lobäre Pneumonie. Wenn letztere liier vorkommt, so liudeu sich in
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dßn übrigen Lungenabsebnitten meist verkäste brnnoUopneumo-nisohe Heerde. Hoi den Aden sebeint das letztere Verhalten daeegeo die Regel zu sein. Unter den 13 ancrelVilirten Fällen findet sich 10 mal lobäre verkäsende Pnemnonie neben lobu-lären ITeerden in den ubrigoo LungenabschDitten, Mitunter sehen wir selbst zwei Lappen oder eine ganze Lunge im Zustande der verkäsenden Pneomonic, wie dies bei dem Mandrill (Beobacbtnng 1.) der Fall war. Änderemale nehmen die Infiltrationen zwar nicht einen ganzen Lappen, aber doch einen so quot;rossen Thoil desselben ein, dass sie nicht mehr als lobu-läre Heerde bezeichnet werden konnten. Dies war bei Cerco-nithecas albigena ^Beobachtung quot;gt;.) der Fall,
Sehr anfTallend verschieden ist die Mcnamp;cbenlange von der Affenlunge in Beziehung auf den Sitz der verkäsenden Pneu-inonie. Während es beim Menschen fast als Regel bezeichnet werden kann, dass der Process in den Lungenspitzen beginnt und von dort naeb abwärts allmählig weiter fortschreitet, fanden wir diese bei Affen in der Mehrzahl der Fälle relativ am wenigsten erkrankt. Lei einem Kapuzineraffen war sogar die oberste Spitze die einzige Stelle in der ganzen Lunge, welche nicht hepatisirt war (Beobachtung G.).
Die beim Menschen so häufig vorkommenden Cavemen, welche hier im Inneren einzelner kleinerer, erweichter Heerde auftreten, die entweder isolirt bleiben oder durch Znsammen-fliessen grössere Lnngenabschnitte, mitunter selbsl einen ganzen Lnngenlappen einnehmen, haben wir bei den Affen in sänimt-lichen Fällen vennisst. Ks fanden sich zwar meist die Heerde im Inneren eitrig erweicht, ja wir trafen ganze Lnngenlappen an, die beim Anschneiden eine grössere Menge eitriger Massen unter Hinterlassung zerklüfteter Cavernen abfliessen Hessen, so dass die Möglichkeit zur Entstehung selbst grösserer Cavernen vorhanden war, allein niemals war es bei Lobzeiten zur Bildung von Cavernen gekommen. Möglicherweise findet dieser Befund darin seine Erklärung, dass der Inhalt der ge-
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, , : #9632;
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schmolzenen Heerdo, obwohl dieselben wohl ohne Frage mit grüsseren Bronchien in Verbindung gestanden haben, bei dem mangelnden Husten nicht nach anssen befördert worden ist Die Verwachsungen der Lungeuoberflächo mit der Eippenwand fanden sich bei den Affen in ganz analoger Meise, wie beim Mensehen. Die Verwachsungen entsprechen meist den erkrankten Lungenabschuitten. Gewöhnlich war der Lappen, welcher sich im Zustande der verkäsenden l'neumonie befand in seiner ganzen Ausdehnung mit der Ixippenwand verwachsen. Da die Lungenspitzen meist frei von käsigen Ileerden waren, so waren dieselben auch in der Mehrzahl nicht mit der Rippenwand verwachsen, ein Verhältuiss, welches beim Menschen umgekehrt der Fall zu sein pilegt. Schwartenartige Verdickungen der l'leura pulmonalis, wie sie beim Menschen mitunter vorkommen, fanden wir auch einmal bei einem Mandrill. Frische exsuda-tive Pleuritis wurde bei einem Cercopitheeus albigona (Beobachtung 3.) gefunden. Hier war gallertiges, durchscheinendes Exsudat in beiden l'leurasäcken und die Pleura costalis war besonders in ihren hinteren Abschnitten stark injicirt und mit einzelnen llacmörrhagieu besetzt.
Ob bei Thieren spontan Miliartuberkulose vorkomme dies ist vielfach bezweifelt worden. Waidenburg spricht sich darüber in seinem klassischen Werke über Tuberkulose Seite 393 folgendermaassen aus: -Alle Autoren, welche einen Unterschied zwischen Tuberkel und käsig zu machen gewohnt sind, sind sich darüber einig, dass eine wirkliche Miliartuberkulose bei Thieren entweder gar nicht vorkomme oder mindestens zu den allergrössten Raritäten gehört. Virchow erklärte in seinem Geschwulstwerk geradezu, niemals graue Miliartu. berkel bei Thieren gesehen zu haben und doch hat wohl kaum Jemandem ein grösseres Material zur Beobachtung vorgelegen, als gerade Virchow.1-
unter den oben mitgetheilten Beobachtungen stellt die zweite, von einem Lemur collaris, einen Fall von ganz unzwei-
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ielhafter, sehr aasgedelintcr Miliartuberknloso des Bauchfelles dar. Auch Schmidt theilt einen Fall mit (IJoobachtung 10,)gt; wo es sich der Beschreibung nach, um Miliartuberkulose des Bauchlelles gehandelt hat. AVir können also, hauptsächlich auf unseren Fall 2. gestützt, behaupten, dass die Miliartuberkulose bei Ati'en in derselben Weise spontan vorkommt, wie beim Menschen,*)
Als einen wesentlichen Fortschritt in der Lehre von der Tuberkulose rauss man es bezeichnen, wenn man in neuester Zeit ermittelt hat, dass die Miliartuberkulose stets etwas Se-eundäres darstellt, dass sie überhaupt nur dann sich bildet, wenn bereits käsige Heerde an irgend einer Stelle des Körpers sich längere Zeit befunden hüben. Auch bei den oben angeführten Fällen von Miliartuberkulose bei Affen fanden sich gleichzeitig käsige Heerde in den Lungen und anderen Organen. DnrehscboiUlich kann man darauf rechnen, dass sich beim Menschen unter 10Ü Fällen verkäsender l'neumonio zu 30 bis 40 derselben Miliartuberkulose hinzngesellt. Unter 13 schwindsüchtigen Affen fand sich 4 mal Miliartuberkulose, also annähernd dasselbe Verhältniss, wie beim Menschen.
Beim Menschen linden sich mitunter neben verkäsender l'neumonio kleinere oder grössere käsige Heerde in den verschiedensten Organen, in der Milz, in den Nebennieren, in der Leber, auf der i'leura und au anderen Orten, die wohl in der Mehrzahl der Fälle aus Entzündungsprodukten hervorgegangen sind.
Bei den Affen kommen, wie wir gesehen haben, derartige käsige Heerde neben verkäsender Pneumouie in den verschiedensten Organen in sehr ausgedehnter Weise vor. Ja wir müssen nach den vorliogendcn Beobachtungen behaupten, dass sowohl der Umfang dieser käsigen Heerde in manchen Organen (Milz, Leber) beim Affen relativ grosser wird, als es beim Menschen gewöhnlich der Fall ist, als auch, dass beim Affen die Zahl der Organe, in denen käsige Heerde auftreten, bei einem
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*) Siehe im Nachtrag Fall 2.
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and demselben iDdiridam triösscr ist, als I)oint Mpnsclicn. Wenn wir im Folgenden den ^isdruck Tuberkulöse ffir käsige Ilcerdo beibehalten, wenn wir also im Folgenden von einer Tu2-berkulose der Nebennieren, uei Magens, der Dura mater u. s. w sprechen, so wollen wir damit nicht sagen, dass diese Ueerda aus Miliartnberkel berrorgegangen simi, sondern es geschieht dies mir deshalb, weil bisher der Sprachgebraach für die ana-ogen Processe leim Menschen uoeh keinen arideren Namen eingeführt hat.
Tuberkulose des Oesophagus wird beim Menschen als höchst seltenes Vorkommen beobachtet. In Virohow's Archiv lid. 44. S. 373 habe ich einen liiorher gehörigen Fall veröffentlicht. Einen ganz eolatanten Fall von Tuberkulose des Oesophagus haben wir bei einem Mandrill aufzuweisen. liier fanden sich in der ausseren Mnskelsehieht zwei länglich ovale, etwa 2 Mm. breite, feste, gelbweisse, käsige Heerde, die, wenn der Tod nicht früher einiretreten wäre, bei weiterein Wachs-thinn und fortschreitender Erweichung nach der lliihlo des Oesophagus hin perforirt und ein tuberkulöses Geschwür hervorgebracht hatten.
Tuberkulose des Magens gehört beim Menschen ebenfalls zu den allergrössten Seltenheiten. In der Berliner klinischen Wochenschrift 1867 Nr. 32. habe ich einen Fall beschrieben, wo sich im Magen eines Droschkenkutschers ein grosso?, tuberkulöses Geschwür vorfand, welches durch Perforation tödt-liche Peritonitis hervorgebracht hatte. Hier fand sich in der Bauchhöhle ein kindskopfgrosser, aus verkästen Lymphdrüsen bestehender Tumor. Den Befund im Maireri eines Mandrills halte ich für sehr bemerkenswerth. Hätte die Pneumonia das Thier nicht getödtet, so wäre wohl bald eine Berstnng des Tumors und ein Ergnss dor erweichten, käsigen Massen in die Magenhöhle erfolgt. Es würde dann zur Bildung eines sogenannten tuberkulösen Magengeschwürs gekommen sein. Dass sich in der Magenschleimhaut miliare Tuberkel heim Menschen
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entwickeln und durch Zerfall zur ülceration führen können, darüber liegen keine sicheren Beobachtungen vor. Bei dem Mangel einer universellen jnüiaren Eruption vormuthe ich, dass auch in meinem Falle sieh in der Magenwand ein käsiger Heerd, ähnlich wie hei dem Mandrill, gebildet hat, der durch Zerlall zur Bildung eines Geschwürs gefühlt hat. Beim Menschen sind meines Wissens käsige Heerde, die balbkttgelförmig in die Magenboble hineinragen, noch nicht beobachtet worden. Bei dem Maoaous cynomolgos bat wohl eine der Magenwand aussen aufsitzende, zerfallende Lymphdrüse erstere perforirl und so zur Bildung eines Jaachebeerdes in der Umgebung des Magens geführt.
Wenn man mit den Erfahrungen aus der menschlichen pathologischen Anatomie an die Section der Affen herantritt, so wird man sehr überrascht, den Darm, der gewöhnlich beim Menschen sehr ausgedehnte Erkrankungen zeigt, hei schwindsüchtigen Affen entweder gar nicht oder nur relativ wenig erkrankt zu sehen. Unter den 13 von uns mitgetheilten Beobachtungen fand sich nur 8 mal Darmtuberkulose. Die hier beobachteten Veränderungen stimmen auffallend überoin mit den ersten EnUvicke-lungsstadien der Darmtuberkulose beim Menschen : hier wie dort ist der Beginn der Erkrankung an die Follikel gebunden, welche dorch zunehmende Zelleninliltrationen grosser werdend, allmälilig eine käsige Metamorphose eingehen. Das Aussehen der aus den zerfallenden Follikeln hervorgehenden, kraterför-gen Geschwüre, die von einem erhöhten Wall umgeben sind, stimmt beim Affen ebenfalls mit dem Menschen überoin. W ei-terhin haben Mensch und Affe das Gemeinsame, dass in den Plaques meist nur ein Theil der Follikel, mitunter nur einer erkrankt, während die übrigen intact sind. Beim Menschen sehreitet nun die Inliltration in der Umgebung der erkrankten Follikel in der Schleimhaut weiter fort, die infiltrirte Schleim-hautpartie zerfällt nach und nach und es kommt so zur Bildung grosser Geschwüre, insbesondere zur Bildung der be-
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kannten Giirtoljrpscliwure. Beim AITen eclieint dagegen der Process sich auf die Follikel zu bescUrünkon. In keinem der 3 Fälle orstroekte sich die ülceration auch nur über einen einzigen Follikel hinaus. Weitere Beobachtungen müssen lehren, ob bei den Affen ausgedehntere Darmnlccrationen überhaupt nicht Torkominen. Beim Menschen pilegt das Coecnm besonders reichliche Ulcerationen zu zeigen; ja, mir sind Falle vorgekommen, wo sich nur im Coecum Geschwüre fanden, während der ganze übrige Darm t'rei davon war. Bei den 3 Affen wurden im Coecum keine käsiggeschweliten Follikel oder Ulcerationen gefunden.
Worin mag die auffallend geringe Betheiligung des Darms im Vergleich zu den mächtigen, käsigen Jlasson, die in den Lungen, in der Milz und in anderen Organen abgelagert sind, beruhen? Klebs nimmt an, dass der Tuberkulose ein speci-iisches Virus zu Grunde liegt, und dass der Darmtractus selbst der Weg ist, auf welchem die Ueliertragung von den Lungen aus stattfindet, dass es verschluckte l'roducte der Lungensubstanz sind, welche den Process auf die Darmfollikel Bbertra-geii. Da Husten bei unseren schwindsüchtigen Affen gewöhnlich ganz fehlte und somit auch das Verschlacken aus der erkrankten Lunge stammender Spnta bei ihnen wohl seltener vorkam, als beim Menschen, so dürfte die Klebs'sche Annahme in der fehlenden oder geringen Erkrankung des Aflendarms eine Bestätigung finden.
#9632;Miliartuberkulose der Leber findet sich beim Menschen constant, wenn überhaupt frische miliare Eruption vorhanden ist. Ausser diesen miliaren Tuberkeln, die in ihren ersten Anfängen meist nur microscopisch zu erkennen sind, werden beim Menschen in seltenen Fällen und fast nur bei Kindern in der Lober grössere käsige Knoten beobachtet. Dieselbon haben die Grtissc einer Erbse bis zn der einer Hasel-nuss. Nach Forster kommen selbst solche von der Grosse einer Faust vor. In der Uegel uraschliessen derartige Heerde
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allseitip; einen Gallengang; ihr Centnim orseheint dann erweicht nnd gallig tingirt.
Unter den 13 mitgetheilton Affensectionen fand sich einmal ausgesprochene Miliartuberkulose der Leber bei einem Lemur collaris (Beobachtung 2.) neben MiUartubercnlose des Bauchfelles. Hier war die ganze Leber durchsetzt von äusserst reichlichen bis hirsekorDgrossen, gramveisson Knötchen. Die Km'Uohan lagen theils in den Interlobularräurnen, theilweise waren sie mitten in den Acinis eingeschlossen. Während heim Menschen die Miliartuberkel in der Leber häufiger sind, als grössere käsige Ileerde, scheint dies beim AfTen urngekehrt der Fall zu sein. In der Leber eines Wandern CBeobachtung 7.) fanden wir einzelne, zerstreute, bis erbsengrosse Ileerde. Dieselben unterscheiden sich in diesem Falle, abgesehen von ihrer Grosse, hauptsächlich durch ihr ungleichmässiges Auftreten,
Tuberkulose des Pancreas Jindet sich beim Menschen in äusserst seltenen Fällen neben ausgebreiteter Tuberkulose der Lungen und des Darms in Form zerstreuter, kleiner, gelber Knötchen. Wir beobachteten bei einem Mandrill einen steck-nadelkopfgrossen, gelbweisson, festen Ileerd.
Tuberkulose der Milz kommt beim Menschen nicht selten vor und zwar tritt dieselbe liier sowohl in Form der Miliartuberkulose, als auch in Form grösserer bis erbsengros-ser, käsiger Heerde auf. Nur in seltenen Fällen ist von diesen die ganze Milz durchsetzt. Die Milz bewahrt beim Menschen dabei gewöhnlich ihre Form und Grosse. Bei den uns vorliegenden Affensectionen war die Milz bald ganz frei von käsigen Heerdea (Macacus cvnomolgus, Macacus nemestrinus), bald enthielt sie in sehr ausgedehntem Maasso käsige Heerde. Von einer derartigen Vergn'isserung der Milz durch käsige Einlagerungen, wie ich sie bei einem Lemur collaris (Beobachtung 2.) gefunden habe, ist mir aus der menschlichen patholo-schon Anatomie kein Beispiel bekannt. Hier stellte die Milz einen grossen, prallen, über die Dartnsehlingcn quer verlau-
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fänden Tumor dar, dor mit seinem oberen Ende das Diapliragma berührte, während sein unteres bis in die Beckenhöhle herabstieg. Der Tumor bestand last durchweg ans käsigen Massen. Bis wallmissgrosso, im Centram erweichte Käseheerde fanden sich in der Milz bei einem Wandern, Die Milz war hier etwa um das 4fac-he vergrössert. Aehnliche Verhältnisse fanden sich bei Cercopitheeus albigena. Auch in dem l'agen stech er'-sehen Kali enthielt die Milz einen grüssereu Käsoheerd, Kleinere Heerde ohne wesentliche Veränderung der Form und der Grosse der Milz landen sich bei einem Cebus capuzinus und einem Cynocephahis Mormon.
Tuberkulose d er N ob ennioren kommt beim Menschen nicht selten vor und zwar meist neben Lungen-, Darm- und Lymplulrüsentnberkulose. Sie betrifft bald nur eine, bald beide Xebennieren und tritt meist in Form erbsen- bis wallnussgros-ser oder diÜ'user, nicht scharf begrenzter, harter oder weicher, gelher, käsiger Massen auf, welche von derbem iibrüsem Gewebe umgeben sind und neben denen vom normalen Drilsen-gewebo kaum eine Spur zu linden ist. Die entarteten Nebennieren erscheinen meist vergrössert, taubonei- bis luihnereigross, hart und höckerig. Nicht selten tritt partielle oder totale Verkalkung der käsigen Taberkelmassen ein. (Förster.)
Wir haben zwei Fälle von Tuberkulose der Nobenniercn bei Affen aufzuweisen, die im Wesentlichen vollkommen mit den menschlichen Bel'unden übereinstimmen. Der eine Fall betrifft einen Letnnr collaris (Beobachtung 2.), bei dem beide Nebennieren wohl um das Doppelte vergrössert und zu gleichmäs-sigen käsigen Massen entartet waren, in denen keine Spur von normalem Parenchym mehr zu erkennen war. Die Form der Nebennieren war hier im Allgemeinen erhalten. Der andere Fall betrifft einen Mandrill (Beobachtung 1.), wo die rechte Nebenniere in ihrer Rindensabstanz einen linsengrossen, festen, gelbweissen, käsigen Tumor einschiiesst, während die linke Ne-benuiere gesund ist. Tuberkulose der Nebennieren bei Affen
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hat übrigens schon Reynaud gesehen (Fürster's specielle jiath. Anat. 2to Aufl. S. S35). Erwähnt sei noch, dass in keinem der beiden Fälle irgend eine Veräudoriing in der Hautoder in der Haarfärbang beobachtet worden ist.
Tuberkulöse lleerdo in den Niereu von ziemlicher Ausdehnung fanden sich bei einem Mandrill, von geringerer Grosse wurden sie bei einem Lemur collaris, bei einem Cercopithecus albigena und einem Macacos oynomolgus gesehen.
Primäre käsige Ablagerungen im Gereich des Genital-systeras, die beim Menschen nicht selten zur Beobachtum' kommen, haben wir bei Affen nicht gefunden, Auf der Harnblase nahe dem Vertex sass unter dem Peritoneum eines Mandrill's ein fester, käsiger, erbsengrosscr Tumor, der jedoch of-feubar secundärer Natur war.
Beim Menschen kommen auf der Pleura ausser Miliar-tuberkel auch grössere, hanfkorn- bis orbsengrosse, gelbe, käsige Heerde vor, die erweichen und Caries der Rippen bedingen können. Wir haben bei Affen zunächst einen Fall von Miliartaberkulose der Pleura bei einem Lemur collaris (Beobachtung 2.) aufzuweisen. Hier fanden sich neben ausgedehnter miliarer Eruption auf dem Bauchfell einzelne grauweisse Mi-liartuberkel in der Pleura pulmonalis. Mehrfache grössere, käsige Heerde unter der Costalpieura fanden -wir bei einem Cercopithecus pygerythrus (Beobachtung 5.). Weiterhin boschreibt Schmidt einen Befund, wo bei einem Eriodes frontatus auf der oberen Flüche des Zwerchfelles etwa ein Dutzend Tuberkel-concclomerate sass.
Ich kann hier nicht umhin, au die Aehnlichkeit zu erinneren, die die bei dem Cercopithecus pygerythrus beobachteten Inliltratiouen unter der Costulpleura mit den plattenfönnigen Pcrlsuchtgeschwülsten besitzen, die wir unter der Costalpieura bei einem Nilgau beobachtet haben.
Miliartuberkulose dos Herzbeutels fand sich bei einem Lemur. Das Bauchfell schloss ausser reichlichen Miliartuber-
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kein einzolue bis erbsengrosse, gelbe Knoten ein, was mitunter auch bei der Bauehfelltaberkalose des Menschen vürkommt.
Tuberkulöse Ulcerutionen der Bron chialsclileimkaut sahen wir einmal bei einem Mandrill. Dieselben fanden sich in dem linkeu Bronchus, der von seinem Eintritt in die Lungen an in seinem ganzen weiteren Verlaut' in verkästes, zum Theil eitrig erweichtes Gewebe eingebettet war. In dem Haupt-Stamm waren die Ulcerationen sparsam und stellten scharf ausgezackte, mit stark gerötheten und gewulstetenltändern umgebene Geschüwre dar. Die dazwischen liegende Schleimhaut war stark geröthet, erheblich verdickt und zum Theil mit eitrigem Schleim bedeckt. Weiter nach unten flössen alsbald die Ulcerationen zusammen, so dass nur noch inseltVirmige Reste der Schleimhaut übrig blieben, und durchbohrten vielfach die Wandungen des Bronehialrohrs, In dem rechten Bronchus und in dessen Verzweigungen wurden, obwohl sich in der entsprechenden Lunge ebenfalls einige käsige Ileerde fanden, keine Ulcerationen beobachtet.
lu keinem Fall wurde bei Affen Tuberkulose der Trachea oder des Kehlkopfs gefunden, eine Affection, die beim Menschen die Tuberkulose sehr häutig zu begleiten pflegt. Liegt der Grund hierfür wohl darin, dass die Schleimhaut des Kehlkopfs bei der mangelnden Lxpectoratiou der Atfen weniger in-ficirenden Stoffen ausgesetzt ist, als beim Menschen?
Tuberkel kommen in der Herzmus enlatur beim Menschen mitunter vor, tbeila als Miliartuberkel, tbeils als grössere, gelbe, käsige Massen, die bald vom Pericardium aus eich in die Maskelsubstanz erstrecken, bald auch im Inneren des Iferz-fleisches gefunden werden. Ileerde der letzteren Art haben wir in ziemlich ausgedehntem Grade bei einem Mandrill gefunden.
Miliartuberkel sind in der quergestreiften Muscula-tur mit Ausnahme des Herzens und der Zunge bis jetzt beim Menschen noch nicht beobachtet worden, Wohl aber fand man
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bei Tuberkulösen in einzelnen Muskeln einfach oder mebriaeh umschriebene harte oder weiche küsigo Knoten, welche aus tuberkulöser Entzündung hervorgiugen (Förster). Wir beobachteten in dem Diaphragma eines Cercopithecus pygerythrus (Beobachtung 5.) einen erbsengrossen, trockenen, gelbweisseo, käsigen Tumor, der die ganze Dicke des Zwerchfelles durchsetzte und an die mit demselben verwachsene OborÜäclie der Leber grenzte. Hierher gehören auch die oben beschriebenen käsigen Heerdo in der äussercn Muskelsclücht des Oesophagus bei einem Mandrill.
Beim Menschen erkranken die in der Nähe der Pfortader und im Mesenterium gelegenen Lymphdrüsen, besonders bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen, bekanntlich oft selbstständig, indem sich in denselbeu ein hyperplastiscber Process entwickelt, der zur Verkäsung führt. Eine ähnliche Scrophu-losis meseraica habeu wir bei AlFan bis jetzt noch nicht gefunden.
Verschieden hiervon sind die käsigen Schwelhingen der Lymphdrüsen, welche dadurch zu Stande kommen, dass denselben mit dem Lymphstrom von einem Organ , das bereits der Sitz käsiger Heerde ist, inlicirende Theile zugeführt werden. Beim Menschen finden sich wohl in den meisten Fällen käsige Heerde in den Bronchialdrüseu bei verkäsender Poeamonie und käsige Heerde in den Mesenterialdrüsen bei ausgedehnterer Darm-tuberkulose. Auch bei Affen haben wir niemals käsige Schwellungen der Broochialdrüsen bei verkäsender Pnenmonie ver-misst; dagegen landen sich unter den 3 i'ällen von Darnituber-kulose nur einmal käsige Heerde in den Mosenterialdrüsen-Mehreremale dagegen wurden käsige Lymphdrüsen in der Bauchhöhle ohne Darmtuberkulose gefunden. Bei dem Mandrill waren die Bronchialdrüseu zu hühnereigrossen, durchweg käsigen Tumoren entartet, die zum Theil breiig erweicht waren. Pagcnslecher nimmt für seinen Fall an. dass die Broachial-
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(IrGsen-Erkrankung das Primäre gcwospn sei und dass spütcT die Lungenerkrankuui; liinzugetreten sei.
Tuberkulose der J)ura mater gehurt beim Moiiscbon za den grüssten Seltenheiten und tritt meist nur in Form diffuser, käsiger Infiltrationen auf. Einen griisseren tuberkulösen Knoten in der Dura mater, welcher eine Grube im Schädel und im Gehirn bewirkt hatte, sah Lobert (Tr. d'Asat, path, II. P. 104, Fig. 7.).
Wir fanden bei einem Mandrill im linken Tentorium zwischen beiden Blättern einen linsengrossen, käsigen Ileerd.
Ob sich im Gehirn bei einem Affen Tuberkel befunden haben, können wir nicht sagen, da dieses Organ geschont und dem Museum übergeben werden musste.
Hei einem Lemur eollaris, wo sich ausgedehnte Miliartuberkulose des Bauchfelles fand, wurden Miliartuberkel in der Pia odor in dor Cborioidea nicht beobachtet.
Eine Combination, die auch beim Menschen nicht selten zur verkäsenden Pneamonie hinzutritt, nämlicb Pericarditis, beobachteten wir bei einem Cercopithecus albigena. Hier war der Herzbeutel mit reichlicher, blutiger Flössigkeit erfüllt und enthielt ein durc'nscheineudes Gerinnsel. Bei einem Cynocephalus Mormon enthielt der Herzbeutel eine ziemliehe Menge klarer Flüssigkeit und fanden sicli auf der Oberfläche des linken Ventrikels zottenformige Fibringerimiungen, \\ ei-terhin ist in dem von Schmidt mitgetheilten Fall von einem Cynocephalus leacophaens alte, abgelaufene E'ericarditis mit Verwachsung beider Blätter des Herzbeutels und stellcnweiser Verdickung derselben zu einer knorpelartigea Masse vorhanden gewesen.
Als eine zuläl'ige Combination sind wohl die bei einem Cebns capuzinus in den Lungen gefundenen gt;ehr zahlreichen Psorospermienheerde zu bezeichnen. Üass dieselben in den Lungen bereits zu einer Zeit vorhanden wareu, wo noch das gesammte Lungengewebe laftbaltig war und dass die
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Hep.itisation des linken Lungenlappons erst später erfolgt ist, dafür sprechen mehrere Momente, Dass aber die l'sorospenmon-Heerde die Veranlas-mng zur Entstoluing der l'neuinonie abgegeben Laben, ist nicht wahrscheinlich.
Als eine zufällige Combioatioo sind weiterhin zu bezeich-uea die necrotischo Zerstörung einer Toosille, welche bei einem Cercopithecus pygervthrus gefunden wurde, sowie die starken Figmentiraogen auf der Darmscbleimbaat, die bei demselben Allen und bei Cercopithecas albigena zur Beobachtung kamen.
Vgt; as nun die Symptome anbetrifft, so sind ausgospro-ehene Erscheinungen, die bereits bei Lebzeiten mit Bestimmtheit eine verkäsende I'neumouie erwarten Hessen, unter den von uns mitgetheüten Fällen nur bei dem Mandrill beobachtet worden. Hier Waren insbesondere auH'ullende Athmungsbe-sebwerden vorhanden, die aueh Schmidt für einen Cyno-cepbalus lencophaeas angiebt, Husten war in keinem unserer Fälle vorhanden und wird auch von Schmidt für '2 Fälle iu Abrede gestellt. Diarrhöen fehlten ebenfalls in allen Fällen. Die eingetretene Abmagerung fiel meist erst bei der Section auf; nur bei dem Mandrill war sie bereits bei Lebzeiten con-statirt worden, Schmidt führt für 2 seiner Fälle an, dass eine gewisse Traurigkeit und Langsamkeit in den Bewegungen dem Tode läogero Zeit vorausgegangen sei. Fast bei unseien sämmtllehen Füllen fand man eines Tages ganz unerwartet die Thiere todt, nachdem sie noch Tags zuvor wie gewöhnlich iu ihrem Käfig amhergeklettert waren. Ich will hierbei bemerken, dass ein junger Schimpanse, der im August 1S60 an Diphtheritis faacium gestorben ist, zeitweise kurze, rauhe Uu-stenstüsse von sich gab, so dass man eine Lungenerkrankuug erwartete. Bei der Section erwiesen sieh jedoch die Lungen als vollkommen gesund.
Dass das Thermometer, die Percussion und die Auscultation bei so ausgedehnten Hepatisationen, wie wir sie gefunden haben, ähnliche liesultato ergeben werden, wie beim Menschen,
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ist anzunchinen. Derartige Untorsuchungen werden jedoch aus
ualieliegendeu Grilndou nur im beächrüukten Maassstabe stattquot; liudeu köuuun.
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B. Wiederkäuer.
1. Antilope pieta. Nilgau.4)
Di'.s Thier ist im hiesigen zoologischen Garten geboren worden und zwar von einer Mutter, die, wie durch die von Herrn Thierarzt Seh rader gemachte Section festgestellt worden ist, an Perlsncht gestorben ist. Schon bei Lebzeiten bot der Nilgau Erscheinungen dar, die die ererbte Perlsacht vermuthen liessen. In der rechten Parotisgogend entwickelte sich eine A'ortreiluing der Haut durch eine darunter gelegene, langsam wachsende Geschwulst bedingt. Zugleich magerte das Thier sichtlich von Tag zu Tag ab, während die Geschwulst in der Parotisgegend etwa die Grosse einer Faust erreichte. Etwas über 2 Jahre alt, wurde das Thier am 8. Februar ISG'J todt gefanden.
Bei der Section sind beide Lungen von der Basis bis zur Spitze hin durch alle Theile hindurch gleichmässig durchsetzt von äusserst reichlichen Heerden von |—4 Linien Durchmesser, welche eine gelbe, trockene, centrale Zone und eine mehr grau-roth gefärbte, fleischige, von reichlichen Gelassen durchsetzte., peripherische Schicht erkennen lassen. Bei der Palliation fühlt man die Geschwülste als harte, ziemlich schart'couturirtc Knoten. Die unter der Pleura gelegenen Geschwülste springen theilwelse als rundliche Prominenzen über die Oberfläche der Langen vor, ohne sich jedoch alizuschnüren. Das sparsame, rostirende Lungenparencliym hat eine rothe Farbe und entleert beim Anschneiden eine schaumige, röthliche Flüssigkeit. In der Trachea liudet sich eine reichliche Menge schanmisreo
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Sülileims, jedoch ist hier nirgends Gesehwiirsbildung vorhanden-In der Brusthöhle eine geringe Menge von Flüssigkeit. Beide Lungen an ihren vorderen liändern mit der Kippemvand durch dünne Adhäsionen verbunden. Zwischen den Adbäsionen mehrere gelblicbgrüne, gallertige, gegen tbulergrosse, platteuiormige Tumoren. Die BrODcblaldrnseD an der Langenworzel zu Geschwülsten von Äpfelsioengrösse entartet. Sie stellen harte Tumoren dar, welche auf der DurchscbittsÜäche ein gleichmässiges, braungelbes, mörtelartiges Aussehen darbieten. Zu beiden Seiten der Wirbelsäule ragen in die l'leurahühle hinein rundliche, knollige l'rotuberanzen von der Grosse einer Wallnass bis zu der eines Apfels. Fast jeder Rippe entsprechend findet sich hier in einer Entfernung von 4—6 Zoll von der Wirbelsäule ein solcher Tumor, der sich prall anfühlt und beim Anschneiden dieselbe Beschaffenheit darbietet, wie die entarteten Bi-on-cbialdrüsen. Auch in der Pleura costalis der vorderen Thoraxhälfte finden sich zerstreute, plattenförmige Geschwülste,
Im Herzbeutel eine massige Menge dunkelbraunen Serums ohne Fibrinllocken. Beide Blätter des Herzbeutels sind frei von Nsnbildangen; desgleichen die Herzmuscnlatur,
In der rechten I'aro t is g t gen d linden sich drei zu hüh-nereigrosseu Tumoren entartete Lymphdrüsen, die dasselbe Aussehen darbieten, wie die Brouchialdrüsen. Liei'arotis selbst ist unverändert.
Bei Eröffnung der Bauchhöhle linden sich im grossen Netz zerstreut einzelne bis erbsengrosse Geschwülste von eben beschriebener Beschaffenheit. Die retroperit on eal e n Lymphdrüsen sind zu faustgrossen l'aquets entartet, welche mitunter ein ausgesprochen pcrlartiges Aussehen ihrer Oberfläche zeigen. Beim Anschneiden bestehen diese Tumoren fast durchweg aus einer homogenen, gelblich gefärbten Substanz, in der reichliche Kalkkrümmel eingebettet sind. Nach der Peripherie hin gehen diese Geschwülste in eine mehr rbthlichgraue Kiudeusubstanz über uud diese ist umgeben vou einer festen, knorpelartigen.
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etwa eine Linie dicken, bindegowebigen Kapsel. Aul' dieser Kapsel sitzen den t'.uistgrossen Tumoren zahlreiche kleinere Geschwülste auf, von der Grüsse eines Stecknadelkopt'es bis zu der einer Krbse. An einigen Geschwülsten ist die Olierfliiche gleichsam übersäet mit einer etwa \ Zoll dicken Schicht solcher Perleu, die durch ein lockeres, gefiissreiches Bindegewebe mit einander vereinigt sind und sämmtlich einen verkalktes Kern und eine weichere Rindeosabsanz unterscheiden lassen. Die Milz zeigt eine stark gefaltete Kapsel, durch welche die Mal-piglu'schen Körper als rundliche Prominenzen durchschimmern. An einer Stelle lindet sich in der Milz ein etwa linsengrosser, fester lleerd, der beim Anschneiden sich ebenso verhält, wie die übrigen Neubildungen und ziemlich die ganze Dicke des platten Organs durchsetzt.
Durch die Oberfläche der Leber schimmern mehrere gelbliche, rundliche Geschwülste durch; die grüsseren derselben haben einen Durchmesser von 5 — 6 Linien, die kleinsten stellen noch eben erkennbare, graaweisse Knotchen dar. In der Leber sind die Geschwülste unregelmässig vertheilt und lange nicht so reichlich vorhanden, wie in den Lungen. Das Lober-parenehym hat eine dnnbelbranoe Farbe.
Im .Magen, Darm, in den Nieren, am Skelet, im Gehirn und in dessen Hüllen worden keine derartigen Neubildungen gefunden.
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'-'. C am clop ardal is Giraffa. Giraffe.
Weibliches Geschlecht.
Die Giraffe lebte etwas über 2 Jahre in unserem Garten. Sie starb am il. Januar 1870 in einem Alter vou etwa 27 Jahren.
Lei der Section fühlt man in den collabirteu, von aussen keine auffallende Abnormitäten darbietenden Lungen mehrere sehr harte, hühnereigrosse Geschwülste. Die Tumoren liegen hauptsächlich in der Nähe der Luugenwurzel; in jeder Lunge
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siml otwa 3—4 lmlinereip;rnsse nnd ö—6 haselnussgrosse Ge-sclivrälste vorhanden. Pie Vortlioilanp; derselben ist derart, dass sprosse Lungonabselinitte vollständig i'roi davon sind. Die Hasalrändor beider unteren Lappen, die in gerinjrem Grade em-physematös aufgetrieben sind, sohliessen jederseits einige Ge-sclnvülste ein. Desgleichen findet sich auch in der Nähe der Spitze des linken oberen Lappens ein über Zoll grosser Knoten. Auf einem Durchschnitt dor Geschwülste, wobei dem Messer ein knorpelähnlicher Widerstand geleistet wird, zeigt die Schnittfläche ein granweissliches Aussehen.
j\Ian erkennt nun mit grosser Deutlichkeit, dass die Geschwülste zusammengesetzt sind aus einer sehr grossen Anzahl dicht beisammen gedrängter, grauweisser, sehr fester Knötchen, die sich nur. mit Anwendung einiger Gewalt mit den Nadeln zerzupfen lassen. Auch in der Mitte der Tumoren sieht man die Knötchen mit grösserer Deutlichkeit. Dieselben sind hier überall ebenso beschaffen, wie in der Uussersten Rindenschicht, Die einzelnen Knötchen besitzen eine graue Peripherie und ein mehr weisslich gefärbtes Centrum. Sie sind durch eine sehr feste, bindegewebige Masse von fast schwielenartiger Beschaffenheit mit einander verbunden. In den Geschwülsten selbst findet sich nirgends mehr eine Spur von Lungengewebe. Fettige und kalkige Bn'ickel sind in einzelnen Geschwülsten als lianfkorni^rosse Einsprengungen vorhanden, jedoch ist die Mehrzahl der Gesehwülste völlig frei von derartigen Producten. Das Langenparenchym ist von ziemlich vielen, schwarzen Pigment-Hecken durchsetzt. Die Lungen, die jederseits nur - Lappen haben, sind nirgends mit der Rippenwand verwachsen. In der Pleura costalis worden Geschwnlstbildungen nirgends gefunden. An der Lungenwurzol sind jederseits 2 taubeueigrosse, stein-artig feste Bronchialdrüsen vorhanden. Auf einem Durchschnitt bestehen dieselben nicht wie die Gesehwülste in den Lungen aus Knötchen, sondern haben ein homogenes, granscliwarzes, schwielenartigcs Aussehen. Nur bei einer Bronchialdrüse ist
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noch ein schmaler Saum nnveränderter Drüsnnsubstanz übrig
geblieben.
Im Mesenterium des Colons finden sieb einige geschwellte Ljmphdräsen, die sich hart anfühlen und auf dem Durchschnitt inselförmige, granweisse, sehr feste, fibröse i\Iassen einsehliesscn von ähnlichem Aussehen #9632;wie in den Hronchialdn'isen. Hier war jedocli der grössto Theil der Igt;rüsensubstanz meist noch erhalten.
Die colloide Degeneration beider Schilddrüsen , die Echi-nocoeeon in der Leber und im Herzen, sowie die atheromatösen Heerde in der rechten Arieria. iliaca sollen weiter unten in der Zusammenstellung eine nähere Besprochung linden.
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Offenbar gehören beide Befunde in die Reihe derjenigen Neubildungen, welche beim Rindvieh häutig vorkommou und denen die sogenannte Perlsucht oder Fran zosen kr ank-heit zu Grunde liegt.
quot;Wir haben zwei verschiedene Modificationen von Porlsncht vor uns. In dem einen Falle, beim Nilgau, hatten die Knoten in den Lungen die Grosse einer Erbse bis zu der einer Hasel-nnss, sie waren gleichmässig durch alle Lungenabschnitte verbreitet, fühlten sich sehr fest an und bestanden aus einem llei-schigen, granrotheu, peripherisehen Theil und einem gelben, käsig 1.röcklichen oder verkalkten, mittleren Theil. Der fleischige, graurotho Rindentheil war zwar von reichlichen Gefäs-san durchzogen, bot aber Im Uebrigen ein gleichartiges Aussehen dar und es war im Besonderen keine Spur von Miliar-tuberkeln in demselben zu sehen. Bei der Giraffe dagegen fanden sich in den Lungen bis hühnereigrosso, sehr feste Geschwülste, die durchweg zusammengesetzt waren aus trraaweis-sen, sehr festen miliaren Knötchen. Auffallend war weiterhin der Unterschied beider Fälle in Betreff der Betlieili^unir der Lymphdrüsen. Bei dem Nilgau fand sich die ausgedehnteste
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Erkrankung der Lymphdrüsen. Es waren daselbst die Lymphdrüsen in der Parotisgegend, die Bronchialdrüsen, sowie die Mesentorialdrüsen zu l'austgrossen Tumoren umgewandelt, #9632;während sich hei der Girafi'o nur einige Bronchialdrüsen zu tauben-eigrossen Geschwülsten umgewandelt und im massigen Grade auch einige Mesenterialdrusen erkrankt zeigten. Weiterhin fanden sich bei dem Nilgau ausgedehnte plattenl'ürmige Ge-sciiwülste auf der Pleura, die bei der Giraffe fehlten. Bei dem Nilgau waren Geschwülste in der Leber und in der Milz vorbanden, was bei der Giraffe nicht der Fall war. Bei dem Nilgau war ziemlich ausgesprochene Abmagerung eingetreten, die bei der Giraffe kaum zu bemerken war. Ein weiterer, sehr wesentlicher Unterschied bestand darin, dass bei dein Nilgau sehr ausgedehnte Verfettungen und Verkalkungen sämmtlicher Geschwülste, insbesondere der ürüsentumoren stattgefunden hatten, während bei der Giraffe die meisten Lungengeschwülste durchweg ohne Kalkablagerungen und ohne erhebliche fettige Degeneration angetroffen wurden. Auch die Lyraphdrüsenge-schwülsto waren frei von Verkalkung und Verfettung.
Die microscopische Untersuchung der Gesehwülste selbst ergab ziemlich übereinstimmende Resultate. Bei Druck Hessen einige der weicheren Lungengeschwülste dos Nilgaus eine milchige Flüssigkeit austreten, welche bei der raicroscopischen Untersuchung aus ziemlich reichlichen spindelförmigen Zellen, aus Ivornchenkugeln, aus einem körnigen Detritus, sowie aus farbigen und farblosen Blutkörpern bestanden. Bei der GiraiTo Hess sich aus keiner der Geschwülste durch Druck eine austretende Flüssigkeit gewinnen. Die graue peripherische Substanz der miliaren Knütcbon, aus denen die grossen Lungengeschwülste der Giraffe zusammengesetzt waren, ergaben denselben bekannten Bau der Perlsuchtgeschwülste, wie der grau-vothe, fleisci-ige Kindentheil der erbsengrossen Tumoren in der Lunge des Nilgaus. Beide Male bestanden die Znpfpräparate hauptsächlich aus Fasern und spindelförmigen Zellen. Besen-
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ders in don Gescliwülsten ans der Lnngo des Nilgans wurden auch grosse, spindelförmige Zellon mir melireren Kernen beobachtet. Die Zahl dieser Kerne überschritt jedoch niemals 3 oder i. Bei der Giraffe fanden sich nur wenig Kornchenkugeln und Detritus vor.
Hält man den Standpunkt aus der menschliehen pathologischen Anatomie fest, wonach man als Tuberkel nur eine miliare Eruption, die aus Randzellen besteht, bezeichnet, so kann man weder die Limgengeschwülste der G-iraffe, noch des Nilgaus als Tuberkel bezeichnen. ]\Ian hat sich damit geholfen, dass man eine besondere Modification des Tuberkels, den sogenannten librösen Tuberkel zugelassen bat, der auch beim Mensehen -vorkommen und aus dem gewöhnlichen Tuberkel hervorgehen soll, Lässt man diesen librösen Tuberkel zu, so kann man die Geschwülste in der Lunge der Girallo als ein Coaglomerat fibröser Tuberkel bezeichnen. In Verlegenheit kommt man jedoch, wenn man die Lungengeschwülste des Nilgaus mit menschlichen Befunden parallelisiren soll. Sind diese Ileerdo den verkäsenden bron-chopneumonischen Ileerden des Menschen und der Allen gleichzusetzen oder entsprechen sie einem Aggregat zusammengeflos-sener Miliartnberkel? Treten in diesem Falle die letzten bei den Wiederkäuern ebenfalls nur soeur.där nach vorausgegangenen käsigen Heerden auf? Käsige Ileerde, die etwa die Veranlassung der Perlsucbt bei der Giraffe hätten sein können, wurden nicht gefunden. Der macroscopisebe Befund giebt keinen Anhaltspunkt dafür, dass die Ileerde in der Lunge des Nilgaus durch Zusammeniiiessen tniliarer Knötchen entstanden sind, und auf der anderen Seite kann man, abgesehen von dem microscopischen Bau, die einzelnen linsen- bis hasolnussgrossen Ileerde nach der gegenwärtigen Auffassung doeb auch nicht als Tuberkel bezeichnen. Mit pneumonischen Heerden hat der grau-rothe, fleischige Uiudentiieil der Gesehwülste, der überall sehr deutliche, wohlerhaltcne Formelemente einschliesst, wenig Achn-lichkeit. Unverkennbar, sowohl dem inacroscopiscuon Aussehen,
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als aueli dem niicroscopiscbeu Bau nach, ist dagegen die AeLu-licbkeit, welche die Geschwülste des Nilgaus mit mancheu Formen des Sarcoms besitzen.
Auf der anderen Seite darf man nicht verkennen, dass die Perlsucht viele Aelmlichkeiten mit der Tuberkulose bat und dies veranlasste sehr namhafte Autoren, wie Bochdalekj, Förster, Gerlacb, Klebs, sie als eine besondere Modification der Tuberkulose aufzufassen. Dieselben beriefen sich hierbei hauptsächlich auf die Aehnlicbkeit der Verbreitungsweise, auf den äbnlicben Gang der Erkrankung, auf die con-statirte häufige Erblichkeit, insbesondere aber auf die Resultate der Impfung. Klebs impfte ein gesundes Kälbchen mit vom Menschen herstammender käsiger Masse und fand nach einigen Monaten, dass sich Miliartuberkulose entwickelt hatte. Dasselbe Agens, welches bei einem Kaninchen Miliartuberkulose erzeugt, bringt somit bei einem Wiederkäuer Perlsucht hervor.
Man darf daher wohl sagen, dass die Perlsucht das für die Wiederkäuer ist, was die Phtisis für den Menschen und Affen ist, dass aber der Phtisis der Wiederkäuer weder Miliar-tuberkel, noch verkäsende Pneumonie zu Grunde liegen, sondern Geschwülste von oben beschriebener Besehaffenheit. Die Perlsuchtgeschwülste hat Johannes Müller zu seinen Des-moiden gerechnet. Da aber das Wort Desmoid gegenwärtig allgemein aus der Geschwulstlehre verschwunden ist und man für die Perlgeschwulst eine Bezeichnung haben muss, so empfiehlt es sich vielleicht, für diese entweder das Wort Desmoid oder Desmom in Anwendung zu bringen. Wir werden bei den Sectionsbefunden der Vögel sehen, dass der Schwindsucht der Vögel Geschwulstbildungen zu Grunde liegen, die in mancher Hinsicht an die Perlsuchtgeschwülste der Wiederkäuer erinnern.
Ich lasse nun einen Befund von einem Dickhäuter folgen, der mit der Perlsncht der Wiederkäuer ebenfalls vieles Gemeinsame hut,
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('. Dickbäuter.
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Dicotylcs torqualus.
MäDDliohes Geschlecht.
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Section am 6. März 1870.
Nach Eröffnung der Bauchhöhle schimmern durch das Diaphragma einige opake, gelbe Stellen durch. Denselben entsprechen, wie sich bei Eroftnung der Brusthöhle von der Bauchhöhle aus zu erkennen giebt, der Pleura diaphragmatica aufsitzende, rundliche, feste, aus Gruppen gelber Knötehen zusammengesetzte Geschwülste. Auf der Pleura costalis sitzen ähnliche Geschwülste, die zum Theil beim Einschneiden einen trockenen, bröckliehen Kern austreten lassen. Die Geschwülste, die mit Perlgeschwulsten eine grosse Aehnlichkeit haben, sitzen theils in der Nähe der Wirbelsäule, theils in den Intercostal-räumen, theils auch im Mediastinum anticum und posticum. Ein Theil derselben zeigt schwarz-plgmentirte Stellen, andere bestehen hauptsächlich aus grünen, durchschimmernden, frischen, stecknadelkopf- bis erbsengrossen Knoten, noch andere haben ein ausgesprochen maulbeerförmiges Aussehen ihrer Oberfläche. Die Lungen sind au mehreren Stelion durch membranöse Adhäsionen mit der Costalwand verwachsen; es betrifft dies jedoch nur die unteren Lungenabschnitte, während die oberen frei sind. In den membranösen Adhäsionen mehrere Geschwülste. Von dem scharfen Rande der Lungenbasis gehen einzelne gestielt anhängende Geschwülste aus. In beiden Lungen einzelne Gruppen von Geschwülsten. Zwischen denselben grosae Lungenabschnitte relativ intact. Die Heerde sind bis wallnuss-gross, schimmern zum Theil durch die Pleura durch und bestehen aus zusammengedrängten kleineren Knoten. Im rechten unteren Lappen eine haselnussgrosse, mit einem eingedickten, gelben, scbneidbaren Inhalt erfüllte Broncbieetasic. Die Höhle
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derselben ist mit einer glatten Schleimhaut ausgekleidet und communicirt mit einem etwa rabenfederkieldicken Bronchus, Derselbe ist ausgegossen mit einem weichen, cohärenten, gelb-weisseii Gerinnsel. Broncbiectasien finden sich an mehreren anderen Stellen, besonders auch an der Lungenwnrzel und erscheinen als erbsen- bis haselnussgrossc, feste Knoten, welche sich beim Anschneiden als eine trockene, golbweisse Masse unter Hinterlassung einer glattwandigen Höhle herausdrücken lassen. Mitunter finden sich in der Umgebung derartiger Broncbiectasien graue Knötchen in das Lungpngewebe eingestreut, oft gruppenweise beisaramengelagert. Derartige Gruppen von Knötchen, die theils bereits eine käsige Metamorphose erfahren haben, finden sich jedoch auch vor, ohne in der Umgebung von Bron-obioctasion zu liegen, insbesondere ist dies am scharfen Rande der unteren Lungenlappen der Fall. Die Oberfläche der Lungen ist mit grobnetzförmigen, schwarzen Pigmentirungen versehen. Dieselben finden sich auch im Inneren der Lungen vor. Die Bronchialdrüsen sind schwarz pigmentirt und mit ein-r.olnen käsigen Heerden durchsetzt.
Das Herz ist ohne Abnormität.
Durch die Oberfläche der Leber schimmern einige steck-nadelkopfgrosse, graue, durchscheinende Knötchen hindurch. Auf der Oberfläche der Leber ist der seröse Ueberzug an einer umschriebenen Stelle bis auf 1 Linie schwielig verdickt und von weisser Farbe, Die Gallengänge mit dicken Wandungen versehen und einen orangefarbenen Schleim austreten lassend.
Die Nieren ohne Abnormität; desgleichen die Milz, der Darm, das Mesenterium und die Lymphdrüsen desselben. Das Blut dunkel. In der Aorta abdominalis ein gallartiges, farbloses Gerinnsel. Kein seröser Erguss in die Bauchhöhle oder in das Unterhautbindegewebe. Keine auffallende Abmagerung,
Bei der microscopischen Untersuchung zeigten die grauen Knötchen in der Lunge und auf der Pleura dieselbe Textur, wie die Perlsuchtgeschwülste bei dem Nilgau und der Giraffe.
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üass der Tuberkel des Schweins sehr von dem mensch-lichen abweicht und dem Perlknoten des Rindes sich nähert, darüber finde ich von Leiseving eine kurze|Notiz bei Gelegenheit eines von Trasbot mitgetheilten Falles von Tuberkulose bei einem Schwein. (Virchow, .Tahresbericht 18GS, Bd. 1., Seite 518.)
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D. Raubthiere.
Der Garten verlor kurz hintereinander zwei seiner kostbarsten Thiere, nämlich einen männlichen und einen weiblichen Hyänenhund, Thiere ans Afrika, die sonst in keinem zoologi-gischen Garten, selbst dem Londoner nicht vertreten sind. Das Weibchen warf zehn lebende Junge, die sämmtlich noch an demselben Tage starben. Wenige Wochen darauf starb das Männchen und einige Tage nachher auch das Weibchen. Letzteres wurde als Geschenk an Herrn Professor Pagenstecher in Heidelberg geschickt, dessen Brief der unter Nr. 2. mitge-theilte Befund entnommen ist.
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1. Can is pictus. Hyäneuhund.
Männliches Geschlecht.
Anf der Oberfläche beider Lungen, sowie auf Durchschnitten ziemlieh reichliche, gleichmässig verbreitete, discrete, steck-nadelkopfgrosse, weissliche Knntchen, die sich als in eitriger Schmelzung begrifiene bronchopneumonische Heerde zu erkennen gaben. Das dazwischen gelegene Lungengewebe lafthaltig, ohne Pigment. In der Wand der Aorta thoracica eine etwa 1 Ctm. im Durchmesser haltende, harte Platte von gelbbrauner Farbe. Das Lnmen der Aorta ist da, wo sich die Platte befindet, etwas ausgeweitet. Keine Abnormität am Herzen. Fleckige Pigmentirung in der Schleimhaut der Trachea. In der Bauchhöhle reichliches Fett, mehrfach in Form gestielter Anhänge dem Peritoneum aufsitzend. Die Follikel der Plaques
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dunkel pigmeütirt. Im 1 hin ml aim einige Baodwurmproglottideo. Die dazu gehörigen Äaimen worden nicht gefunden. Schleimhaut des Mastdarms im geringen Grade gerötliet. Die dunkelquot; braune Leber mit einigen orangefarbenen Stellen in den scharfen Rändern, bedingt durch Anhäufung eines gelben, körnigen Pigments in den Leberzellen. Keine VeränderuDgen der Milz. Auf der Oberfläche beider Nieren jederseits 8—10 unregelmäs-sige ausgezackte, vertiefte Stellen mit weisslichem, schwieligem Boden. Die Kapsel lässt sich nur schwer und mit Abtrennung von Parencbym abziehen. Purulenter Ausfluss aus der Urethra. Die Haare in der Umgebung des Schlauchs durch eingetrocknete gelbliche Bröckel mit einander verklebt. Die Sehleimhaut der Urethra gcröthet. Die Harnblase mit einem purulenten Fluidum erfüllt.
2. Canis pictus, Hyäuenhund,
Die Krankheit, an welcher das Thier, dessen üterushönier 11 Junge zu vorrathon scheinen, während nur 10 angegeben sind, gestorben ist, war eine lobuläre Pneumonie, vor der Hand nur grössere und kleinere Verdichtungen im Gewebe, welche sich äusserlich schon als von Oedem umgebene Elnsenkungen charakterisirtcn. In Folge davon Stase im Herzen, in der Lober, in den Nicreu. Die Erkrankung mag sich wohl an die Niederkunft geknüpft haben, sie war jedenfalls frisch und eine oaseöse Umwandlung noch nicht zu Stande gekommen.
3. Canis canorivorus.
Section im Januar 1870.
Auf der Oberfläche beider Lungen linden sich zerstreute, weisse nicht ganz stecknadelkopfgrosse Heerde in nicht sehr reichlicher Menge, die in ihrem Inneren erweicht sind und beim Anschneiden eine eitrige Flüssigkeit entleeren. Unter dem Mi-croscop erscheint ein derartiges Knötchen als ein dunkeler, körniger Haufen, in dessen Peripherie man noch einige Körn
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chenkugeln erkennt. Auf Durchscbnitten finden sich auch im Inneren der Lungen ähnliche Knötchen, Das Lungengewebe ohne Pigment. An der Leberoberiläche einige unrogelmässige, blaesgelbe Flecken, auf partieller fettiger Infiltration der Leber beruhend. Im Magen zwei fleckige Haemorrhagien, 3—4 Mm. gross; im Dünndarm vier 0,5—1 Ctm, lange Nematoden. Im Rectum auf der Höhe der Falten einige streifige Blutergüsse,
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4. Marder.
In den Lungen zerstreute, bis stecknadelkopfgrosse, bron-chopneumonische Heerde in eitriger Schmelzung begriffen. Dieselben schimmern unter der Pleura durch, finden sich aber auch auf Durchschnitten im Inneren beider Lungen. Das Parenchym der Lungen ohne Pigment. Lungeuoberfläche mit der Rippenwand nirgends verwachsen. Eine Blesenterialdrüse käsig entartet und in einen haselnussgrossen. gclbgefärbten Tumor umgewandelt, der beim Anschneiden eine eitrige Flüssigkeit entleert. In den übrigen Mesenterialdrüseu keine käsigen Ablagerungen. In der Milz, in der Leber und im Darm keine Abnormitäten.
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5. Viverra Zibetha. Zibethkatze.
Männliches Geschlecht. Section am '2. December 18G8.
Beide Lungen sind durchsetzt von äusserst reichlichen, bis stecknadelkopfgrossen, gelbweissen Knötchen. Die grösse-ren derselben entleeren beim Anschneiden eine eitrige Flüssigkeit. Keine Pigmentirung der Lungen. In der Mnsculatnr des rechten Musculus rectus abdomiois mehrere weisse, elliptische, scharf begrenzte Körper, die sich als mit einem in die Leibes-höhlo eingezogenen Hakenkranz versehene Helminthen ergeben,
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Diese Befunde haben unter sich viel Uebereinstimmendes. In allen 5 Fällen handelte es sich um heerdweiso auftretende
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catarrhalischc l'neumoaieo, mit mehr oder minder weit vorgeschrittener käsiger Metamorphose und beginnender Erweichung. Ausgedehntere Hepatisationen, lobäre Pneumonien oder seeun-däre käsige Heerde, wie sie bei Affen gefunden wurden, kamen hier nicht zur Beobachtung. Bei einem Marder fand sich ein scrophulöser bereits in eitrige Schmelzung übergegangener Me-seuterialdrüsentumor, der wohl ohne Frage älteren Datums war, als die Lungenerkrankung. Miliartuberkel wurden in keinem einzigen Falle angetroffen. Den vorgefundenen Veränderungen nach zu schliessen, schien der Verlauf der Erkrankung in allen Fällen ein ziemlich aenter gewesen zu sein und dürfte sich wohl kaum über einige Wochen ausgedehnt haben.
Eine ganz ähnliche Erkrankung der Lungen fand ich bei einem Seehund vielleicht in Connex stehend mit gleichzeitig gefundenen Abscesson in der Leber, die bedingt waren durch massenhafte Anhäufung von Diatomen in den Gallengängen. Dio Seehundo werden bekanntlich von manchen Autoren ebenfalls zu den Raubthieren gestellt.
E. P i n u i p c d i a.
Phoca annollata.*)
Section am 2. Februar 1870.
Die Gallenblase ist mit 3—400 1 Mm. langen zungenför-migen l'lattwünnern erfüllt. Der Duetns choledochus ist bis zur Dicke eines kleinen Fingers erweitert und schliesst nebst den Gallengängen sehr reichliche Plattwürmer ein. In der Lebersubstanz finden sich bis wallnussgrosse, gelbliche Heerde, die beim Anschneiden theils mit Distomen untermengte schleimige Massen, theils einen consistenten, grünen Eiter austreten lassen. Das Nähere über die Leber folgt weiter unten in der Zusammenstellung.
Beide Lungen erscheinen an ihrer Oberfläche übersäet mit äusserst zahlreichen, kleinen, weissen Pünktchen. Auch auf
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*) Mitgethoilt in der Berliner klinischen Wochenschrift 1870, Nr. 47.
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dem Durchschnitt erkennt man im Inneren der Lungen kleine weisse, mitunter etwas vorspringondo KnÖtchen. Die genauere Untersuchung erwies dieselben als sehr kleine, ziemlich scharf umschriebene, catarrhalisch-pneumonische Heerde, in denen die Rundzellen bereits grösstentheils in Fettkörnchenkugeln umgewandelt waren. An der Pleura oder dem Peritoneum werden nirgends Miliartnberkel gefunden. In der Bauchhöhle liegen frei 6—8 Nematoden, die bis zu 3 Ctm. lang sind. Einer sitzt in der Wandung des Magens unterhalb des serösen Ueberzugs. Auf der Schleimhaut des Magens gegen 20 derartige Würmer von gleicher Grosse, in einem theerartigen schwarzen Sehleim eingebettet. Der Eingang des Kehlkopfes ist verschlossen durch einen sehr zähen Schleimballen, in welchem sich eine sehr grosse Anzahl junger, lebender, mit energischen Krümmungen sich bewegender, geschlechtsloser Nematoden finden.
F. Bcutelthierc
1. Macropus giganteus. Riesenkänguruh,'}
Männliches Geschlecht. Section am 18, October 1SG8.
Die Lungen sind stellenweise collabirt, nirgends mit der Rippenwand verwachsen, pigmentlos. Unter der Pleura finden sich im rechten, unteren Lappen 2 hirsekorngrosse, durchscheinende Knötchen. In den übrigen Lungenabschnitten keine Tuberkel.
Kein Exsudat in der Pleurahöhle.
Das Herz ohne Abnormität.
Die stark gelappte Leber ist von äusserst zahlreichen, gelben Knötchen durchsetzt. Die Knötchen sitzen sowohl im Inneren des Organs, als auch an der Oberfläche und stellen hier bis zu linsengrosse, über das Niveau der Oberfläche vorragende, im Inneren erweichte, gelbbraune Gebilde dar. Im Inneren der Leber findet man neben diesen grösseren Heerden
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*) Mitgetbeilt in Virchow's Archiv, Bd. 46.
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auch kleinere, noch eben erkenubare, sich scharf absetzende, gelbweisse Pünktchen.
Die Milz hat eine lineare Gestalt; sie ist 7 Zoll lang, % Zoll breit und theilt sich an ihrem unteren Ende gabelförmig in einen 2 Zoll langen und einen 1% Zoll langen Ast. Das ganze Organ ist durchsetzt von äusserst zahlreichen, linsen-grosaen, käsigen Heerden, die bereits an der Oberfläche einem Theil nach zu erkennen sind, indem sie aus der Tiefe durchschimmern.
Beim Anschneiden entleeren sie einen gelben, mörtelarti-gen Brei. Die Malpighi'sehen Körper sind nicht deutlich zu erkennen.
Die Nieren sind relativ klein; sie enthalten nur eine einzige Pyramide. In der linken Niere findet sich ein periphe-risch gelegener, erbsengrosser, käsiger Knoten, der bis an die Oberfläche reicht. Letzterer ist platt und die Kapsel leicht abziehbar. In der Harnblasenwandung iindet sich nicht weit von den dicht bei einander liegenden Einmündungssteilen beider Ureteren eine etwa 2 Linien im Durohmesser haltende käsige Infiltration. In der sehr entwickelten, walzenförmigen, in der Mitte von der Urethra perforirten Prostata mehrere linsengrosse, braunschwarze, höckerige Concretionen. In der Aorta mehrere quer verlaufende, etwa J Linie hoho, atheromatöse Heerde mit kalkigen Ablagerungen.
2. Halmaturus Derbyanua.
Weibliches Geschlecht. Section am 8. Februar 1870.
Nach Eröffnung der Bauchhöhle schimmern durch die Wandungen des Dünn- und Dickdarmes einzelne gelbe Punkte durch; beim Dünndarm sind meist mehrere neben einander gelagert. Dieselben entsprechen, wie die Untersuchung der Darm-schleimhant zeigt, den Peyer'schen Plaques und den solitären Follikeln, Sämmtliche Follikel dor Plaques erscheinen geschwollen und springen über das Niveau der übrigen Schleimhaut vor.
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Die Contaren der einzelnen, den Plaque zusammensutzondori Follikel sind veriviscbt. In den meisten Plaques siebt man mehrere grossere und kleinere intenaiv gelb gefärbte Flecke. Die microseopisehe Untersuchung ergiebt, dass bereits in der Umgebung der Follikel eine Infiltration mit lymphoideu Zellen stattgefunden hat. In den gelben Flecken haben die Follikel nebst dem Infiltrat in der Umgebung eine käsige Metamorphose erfahren. Zur Geschwürsbildang ist es jedoch noch nirgends gekommen. Die Schleimhaut geht über sämmtliche Flecke unverändert hinweg. Der Dünndarm enthält in seiner oberen Hälfte breiige, grüne, ans Pflanzennahrung bestehende, in seiner unteren Hälfte geformte Faecalmassen. Nirgends Pigmentirun-gen oder Entozoen,
Im Mesenterium findet sich eine bedeutend geschwellte, scrophulöse Lymphdrüse. Dieselbe hat eine cjlindrische Form, ist 5 Ctm. lanc und 1,5 Ctm. dick. Sie fühlt sich fest an. Auf einem Durchschnitt besteht etwa die Hälfte derselben aus einer grauröthlicben Masse. In dieselbe eingestreut linden sich gelbe, käsige Heerde von unregelmässiger Form, Der übrige Tbeil dieser Lymphdrüse hat ein weissliches, mehr normales
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Ausseben. Unter den übrigen Mesenterialdrüsen sind mehrere vorhanden, die durch die Oberfläche durchschimmerd einzelne, bis stccknadelkopfgrosse, blassgelbe Punkte enthalten. Eine solche Lymphdrüse sitzt dem Magen auf. Keine Pigmentirun-gen der Mesenterialdrüsen.
Unter der Oberfläche der Leber finden sich zerstreut, hie und da kleine, bis 0,5 Ctm. im Durchmesser haltende, grau durchschimmernde Knötchen, an denen ein gelbes Centrum nicht zu erkennen ist. Die Knötchen finden sich stets auf der Grenze zweier Acini, so dass sie zur Hälfte in der Peripherie des einen, zur Hälfte in der eines anderen Läppchens sitzen. Bei der mieroscopischon Untersuchung besteht der mittlere Theil deiselben aus lymphoiden Zellen und grosaen Kernen, während die Peripherie reichliches, ßbrilläres Bindegewebe einschlicsst.
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Id der Milz koine Veranderuug. Dcfgleichen die Lud* gen völlig intact.
Der Befand der Nieren, der Eierstöcke nnd der Vagina folgt weiter unten in der Zusammenstellung.
quot;gt;. Petrosale xanthopas.
Weibliches Geschlecht, Section am 14 Februar 1870.
In der Leber, sowohl unter der Oberfläche, als auch im Inneren des Organs graue, halbdurchschiminernde Knötchen bis zur Grosse eiuos Hirsekorns. Dieselben linden sich in der Leber jedoch nur in massiger Menge. Sonst wurden Miliar-tuberkel in keinem anderen Organ gefunden. Die Lungen, die Milz, die Drüsen des Darms, die Mesenterialdrüsen und das Bauchfell erwiesen sich als vollkommen normal. In beiden Nieren sehr ausgedehnte senile, atrophische Stellen. In deu Nierenbecken beiderseits ein braunes, bröckliches Concrement. Bei der microscopisclien Untersuchung zeigten die Knötchen in der Leber, die offenbar ganz frischen Datums waren, alle Cha-ractere eines Miliartuberkols.
Bemerkt sei, dasa mehrere Tage lang vor dem Tode grosse Kälte herrschte und das Thermometer bis zu — 15 Gr. R. zeigte.
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Diese 3 Befunde bei Beutelthieren unterscheiden sich von den oben mitgetheilten der übrigen Sängethierklassen sehr wesentlich dadurch, dass die Lungen bei den Beutelthieren, mit Ausnahme zweier kleiner Knötchen, die sich im ersten Fall unter der Pleura fanden, jedesmal intact waren. In der Leber, in der Milz, im Darm und in den Mesenterialdrüsen wurden Veränderungen gesehen, die in mancher Hinsicht mit den oben angeführten Befunden bei Affen übereinstimmten. In dem dritten Fall hat es sich um eine Miliartuberkulose gehandelt, die indessen auf die Leber allein beschränkt blieb, Dass die beiden
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Knötchen unter der Pleura im ersten Fall als Miliartuberkel zn bezeichnen sind, ist unwahrscheinlich, da sonstige miliare Eruption fehlte. Der zweite Fall zeigt, dass Darmtuberkulose auch ohne Lungentuberkulose bestehen kann, dass demnach die Erkrankung des Darms nicht blos durch verschluckte, inßcirende Sputa hervorgebracht wird, Dass in dem dritten Fall die herrschende bedeutende Kälte in irgend einem Zusammenhange mit der Entwickelung der Miliartuberkulose der Leber gestanden habe, ist möglich, jedoch nicht erwiesen.
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tirüne Psorospermienheerde in der Affenlunge.
(Hierzu eine Tafel Abbildungen.)
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Die bereits seit etwa 30 Jahren unter dem Namen der Pso-rospermien bekannten Gebilde, die von dem Engländer Hake in der Kaninchenleber entdeckt worden sind, haben dadurch für die allgemeine Pathologie eine besondere Wichtigkeit erlangt, dass manche Forscher dieselben für nicht parasitischen Ursprungs, sondern für Abkömmlinge des Thierkörpers, für pathologische Produkte erklärt haben.
Ich theile zwei Fälle von Psorospertnienerkranknng der Lunge bei Affen mit, die in mehrfacher Hinsicht bemerkons-werth sind.
Der erste Fall betrifft einen Kapuzineraffen (Cebus capu-zinns), der an verkäsender Pneumonie zu Grunde gegangen ist.
Beide Lungen zeigen hier bei der Herausnahme ans dem Thorax auf ihrer Oberfläche sehr zahlreiche, discret stehende, ausgesprochen grün gefärbte Heerde, die durch alle Lungenabschnitte hindurch ziemlich gleichmässig vertheilt sind. Die Heerde, welche sämmtlich unter der Pleura gelegen sind, sind nicht alle von gleicher Grosse; die grössten sind hirsekorn-gross, die kleinsten stellen noch eben mit blossem Auge erkennbare grüne Pünktchen dar. In der Vertheilung und in der Grosse haben die Heerde eine entfernte Aehnlichkeit mit Miliartnberkeln. Ein Einschnitt in die Lunge ergieht alsbald, dass sich diese Heerde auch im Inneren der Lunge in gleicher
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Grosse und von gleichem Aussehen vorfinden, Im Allgemeinen sind die Heerde an der Obeifläche reichlicher vorhanden, als im Inneren der Lunge. Mit der Nadel lassen sie sieh leicht aus dem Lungenparenchym herausheben und stellen alsdann eine weiche, leicht zusammendrückbare , jedoch nicht zerfliess-bare Mssse dar. Das Microscop ergiebt, dass die Heerde im Inneren der Lungenalveolen gelagert sind. Die Heerde selbst bestehen sns sehr zahlreichen, dicht bei einander gedrängt liegenden, rundlichen, mit einem grünen, körnigen Inhalt und einem -wasserhellen, bläschenartigen Kern mit KornkSrper-chen bestehenden Gebilden, die sich als eine besondere Modification der von der Kaninclienleber her bekannton Psoro-spermien herausstellen. Der grüsste Theil der linken Lunge befindet sich im Zustande der käsigen Hepatisatiou und ist zum Theil erweicht, Die rechte Lunge zeigt einzelne bis erb-sengrosse, käsige Heerde. Die Psorospermien finden sich sowohl in den lufthaltigen Lungenabschnitten, wie auch in den hepatisirten und erweichten in gleicher Vertlieilung vor.
In keinem weiteren Organ werden Psorospermien gefunden. Auch die Bronehialdrüsen schliesseu derartige Bildungen nicht ein,
Der zweite Fall betrifft einen neugebornen, am 22. Februar 1870 zur Section gekommenen Macacus cynomolgus.
Die Lungen wurden auf etwa vorhandenes Pigment untersucht. Dies fand sich nicht vor, dagegen waren in beiden Lungen dieselben Psorospermien vorhanden, wie im vorigen Fall. Macroscopisch waren an den Lungen, die fast luftleer waren, keine Abnormitäseu zu sehen. Beim Darüberstreiehen über die Schnittfläche erhielt man in allen Lungenabschnittea ziemlich reichliche, isolirte Psorospermien, die in allen Punkten mit den im vorigen Fall beschriebenen übereinstimmten. Zur Bildung grösserer, macroscopisch bereits sichtbarer Heerde war ea hier jedoch noch nicht gekommen.
Hier fanden sich gleichzeitig in dem Mageninhalt laquo;inigc
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Psorospermien vor; sonst enthielt weder der Darm, noeb ein anderes Organ derartige Gebilde.
Die genauere microscopische Untersucliung ergab, dasa sich in den Lungen des Macacus cynomolgus folgende Fortnelemeoto vorfanden:
1.nbsp; nbsp;Runde, kugelförmige Körper, ohne deutliche Membran mit einem grannlirten Inhalt und einem Kern mit Kernkörper-chen, von der Grosse eines farblosen Blutkörperchens. Dies stellten die kleinsten Formelemente der Psorospermien dar. Derartige Gebilde fanden sich ziemlich viele in jedem Praeparat und hatten oft eino grosse Aehnlichkeit mit farblosen Blutkörperchen. Jedesmal konnte man jedoch die Psoroepermie von der farblosen Blutzelle durch das gleichmässige, fein punktirte Aussehen des Protoplasmas in ersterer unterscheiden. Bei der Psorospermie sind die einzelnen Granula feiner und liegen re-gelmässiger vertheilt, als bei den farblosen Blutzellen. Einzelne derselben hatten einen blassgrünen Schimmer, Hessen jedoch im Inneren keine grüne Körnchen erkennen; andere waren gänzlich farblos.
2.nbsp; nbsp;Grössere Formen, etwa von dem doppelten bis dreifachen Umfang eines farblosen Blutkörperchens. Dieselben waren ebenfalls meist von runder Form und ohne Membran, enthielten einen granulirten Inhalt und einen deutlichen Kern mit Kernkörperchen. Diese Formen schlössen gewöhnlich einzelne, grössere, grün gefärbte Granula ein, während das Protoplasma im Uebrigen einen hellgrünen Schimmer hatte. Der Kern lag mitunter wandständig und wurde dann bei gewissen Lagerungen der Psorospermien nicht gesehen,
3.nbsp; nbsp; Formen von derselben Grosse und demselben Aussehen, jedoch mit einer deutlichen, scharf conturirten Membran versehen. In einigen Körperchen finden sich ausser den grünen Granulis auch einige braune Körner. Die Form ist meist rund, hie und da länglich oval oder unregolmässig rundlich.
4.nbsp; nbsp; Noch grössere Formen, etwa von dem 4- bis Sfachen
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Durchmesser einer farblosen Blutzelle. Auch hier war stets eine deutliche Membran vorbanden. HSirfig sah man in dorn feinkörnigen Protoplasma zwei getrennt von einander liegende, grosse belle, bläschenartige Kerne.
5. Formen von derselben Grosse. Das Protoplasma hat sich an einer Stelle von der Membran zurückgezogen, so dass ein heller halbmondförmiger Raum an dieser Stelle entstanden ist.
Hiermit schliesscn die Befunde in der Lunge des Macacus cynomolgns ab. Formen mit doppelten Contaren, oder mit einer weitergehenden Zerklüftung des Protoplasmas und einer weiteren Differenzirung habe ich nicht zu Gesicht bekommen.
Die genauere Untersuchung der Psorospermienheerde in den Lungen des Cebus capuziims konnte leider im frischen Zustande nicht gemacht werden, sondern wurde erst später, nachdem die Lungen längere Zeit in Spiritus gelegen hatten, vorgenommen. Auch nachdem die Lungen mehrere Monate lang in Spiritus gelegen hatten, haben die Keerde ihre grüne Farbe bewahrt. Das Grün ist vielleicht etwas dunkeler geworden. lu den kleineren Heerden sind die Psorospermien wohl erhalten; in den grösseren dagegen sind sie zum Tbeil zu einem feinkörnigen, grüne Granula enthaltenden Detritus zerfallen. Eine Verkalkung ist nirgends zu bemerken. An den erhaltenen Psorospermien ist der Kern im Allgemeinen weniger deutlich sichtbar, wie bei den frisch untersuchten aus der Lunge des Macacus cynomolgns. Die einzelnen Psorospermien kleben mitunter zu zweien zusammen. Bei Zusatz von etwas Wasser und Anwendung eines geringen Druckes, lösen sich die Psorospermien leicht von einander ab und schwimmen isolirt in der Flüssigkeit umher. Auch hier konnten trotz genauen Suchens keine Psorospermien mit doppelten Conturen oder mit einer #9632;weiteren Entwickelung gefunden werden.
In keinem der beiden Fälle wurden Psorospermien gefunden, die im Inneren von Zellen eingeschlossen waren.
Nach dem Vorgange Wal denburg's und Stieda's wur-
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vion mehrere Stückelien ans dor Lunge des Mae.icas eynomol-gus in Chromsiiure gelegt. Nach 6—S Wochen waren in deu Psorospermien Ven'indorungen noch nicht zu erkennen.
Bewegangserselieinnngon wurden auch bei den frisch nn-torsuchten nicht wahrgenommen. Die grösseren Psorospermien-lioorde hatten in der Lunge des Cebus capuzinus die Alveolen zum Tlieil stark ausgeweitet und zum Theil auch perlbrirt. Weitere Veränderungen des Lungengewebes, insbesondere Verdickungen des interstitieilen Gewebes oder der Bronchialwan-dangen waren nicht aut'zuliuden Dass wir nicht der Ansicht sind, dass durch die Psorospermieuheerde die verkäsende Pneu-rnonie bedingt worden ist. haben wir bereits oben ansgespro-clien. Die Lungen, die wir sonst in der Mehrzahl bei Affen ingmenthaltig gel'unden haben, enthielten bei dem Cebus capn-zinus kein Pigment.
Als neu dürfen wir für diese beiden Fälle beanspruchen: zunächst das Vorkommen von Psorospermjen in der Affenlunge. Weiterhin sind grüne Psorospernüenheerde bis jetzt noch nicht beschrieben worden. Die in den grösseren Psorospermien constant auftretenden grünen Granula, sowie die durchschnittlich mehr runden Formen selbst der grüsseron Psorospermien unter-scheidou unsere Formen von denen der Kaninchenlebor. Es wird hierdurch nothwendig, verschiedene Species unter den Psorospermien anzunehmen und ich schlage für die in der Alfen-lungo von uns aufgefundenen Gebilde den Namen Psorosper-miam viridc vor.
Von ganz besonderem Interesse ist aber der Umstand, der meines Wissens auch noch nicht beobachtet ist, dass die Psorospermien bei einem Neugeborenen gefunden worden sind. Da der Macac nicht geathmet batle, und wenige Stunden, nachdem er geworfen worden, zur Untersuchung kam, so lag die Annahme nahe, dass die Psorospermien bereits während der Schwangerschaft aus dem mütterlichen Organismus durch selbstständige Wanderungen in die Lunge und in den Magen des
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Fotm gelangt aind. Die Mutter ist bis jetzt noch nicht zur Section gekommen und es wird daher von \Yichtigkeit sein, istzustellen, ob diese dieselben Psorospermien beherbergt.
Wir können nicht die Ansicht von Roloff und Lang '.heilen, dass die Psorospermien als pathologische Produkte aus lern Organismus selbst hervorgegangen sind. Die oben angegebenen Unterschiede zwischen den kleinsten Psorospermien #9632;ind den farblosen Blutkörperu Hessen stets bei einiger Umsicht beide Formen scharf von einander trennen. Es lagen iberhaupt keine Beobachtungen vor aus denen man berechtigt gewesen wäre, die Psorospermien als die Endprodukte eines pathologischen Processes zu betrachten. Welchen späteren Ent-wickelungsstadien die Psorospermien jedoch zu Grunde liegen, diese Frage blieb auch durch die initgetheilten Beobachtungen immer noch unerledigt.
Bei der grosseu Aehnlichkeit der pathologischen Processe des Menschen und des Affen ist die Möglichkeit immerhin vorhanden, dass diese Psorospermienheerde sich gelegentlich einmal auch in der Menschenlunge vorfinden.
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HI. Beiträge zur Pathologie der Vögel.
Mit einer Tafel Abbildungen.
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Die Sectionea der Vögel im Hamburger zoologischen Gar ten Laben uns das Resultat ergeben, dass bei denselben soli' liänlig Neubildungen in verschiedenen Organen gefanden werden, welche sich in mancher Hinsicht den der Schwindsucht dei Menschen und des Allen zu Grunde liegenden pathologisclu-i: Befunden an die Seite stellen lassen, die aber in Beziehung a .; histologischen Bau und makroscopisches Aussehen besonde; . Eigenthüinlichkeiten besitzen.
1. Goldfasanhenne. Die Leber ist durchsetzt von sehr reichlichen gelber, Knötchen, die sich von dem rothbraunen Leberparenchym scharf absetzen. Die meisten sind stecknadelkopfgross, einige selb': linsengrüss. An der Leberoberfläche springen die grösserec etwas über das übrige Niveau vor. Die kleineren Heerde zeigen alle eine durchscheinende peripherische Zone und cinei: opaken mittleren Theil.
In dem durchscheinenden, dünnen, pariotalen Blatt des Herz beuteis sitzen 6—8 plattenförmige, runde, erbsengrosse, weiss liehe Tumoren. Aehnliche Tumoren sitzen am Peritoneum der vorderen Bauchwand.
Auf der äusseren Fläche einer Dünndarmschlinge anfsitzend, eine wallnnssgrosse feste Geschwulst, die beim Anschneiden aus einer trockenen, bröckllchen Masse besteht. Die Schleimhaut an disser Stelle unverändert. Aussei' diesem grossen Tumor linden sich auf dem Darm noch mehrere kleinere, bis linsen
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grosse Kuuteu, die ebenfalls unter der Sera gelagert sind. Unter der Haut des Halses liegeu mehrere blassgelbe, ziemlich feste Tumoren, die sieb als in eine mürtelartige Masse venvan delte Lymphdrüsen herausstellen, lo den Luftsäcken der Lei-beshühlü eine ziemliche Anzahl todter Milben.
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2. Phasianus colehicus.
Das Thier hat längere Zeit an Diarrhöe gelitten.
Bei der Section land sieh hochgradige Abmagerung und vollständiger Schwund des Fettes in der Leiheshöhle.
Im rechten Leberlappen findet sieh eine etwa walluusa grosse, grauweisso Geschwulst, die die ganze Dicke der Leber von der vorderen bis zur hinteren Fläche durchsetzt. Gegen das Licht gehalten erscheint die Geschwulst durchscheiuend und bei der Palpation hat man deutliches i'luctuationsgeliihl. Beim Auselineiden entleert dieselbe eine klare, farblose, Masserige Flüssigkeit und es bleibt eine rundliche Höhle und eine etwa | Linie dicke, grauweisse Wand zurück. Aehnlicho kleinere Geschwülste, die alle beim Anschneiden unter Hinterlassung einer Höhle, eine wässerige Flüssigkeit entleeren, linden sich noch 5 bis 6 in der Leber vor. Die grösseren derselben sind etwa linseugross. Nach der Entleerung der Flüssigkeit bleibt eine fast kugelrunde, etwas höckerige, grauv. eise Höhlenwand zurück. Einigemale schwemmte die ausströmende Flüssigkeit farbloao, gallertige Gerinnsel mit hervor. Ausser diesen grösseren c^-stischen Goschwülsten findet sich in der Leber noch eine sehr grosse Zahl kleinerer, grauweisser Heerde von der Grosse eines Stecknadelkopfes bis zu der einer Linse. Diese Heorde schliessen keine Cysten ein , sondern bestehen durchweg aus einer markigen Masse. Die bis an die Oberfläche der Leber reichenden Geschwülste grenzen mit einer unregelmässi-gen, rundlichen Fläche an den serösen Ueliorzng. Diese Fläche setzt sieh zwar durch ihre Farbe jedesmal schart' von der umgebenden Leberaabstanz ab, lieg! aber stets in gleichem Niveau
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mit derselbeD. An einigen Goschwülsten ist sie etwas nach innen eingezogen, so dass sie in der Mitte eine soichto Vertie-l'uug trägt. Das Leberparenchym ist von blassbrauner Farbe. Der acinose Bau ist nur stellenweise noch zu erkennen.
Die Milz ist sehr bedeutend vergrossert; sie ist in ein rundliches, mit knolliger Obertläche versehenes Gebilde verwandelt, von der Grosse eines ßorsdorfer Apfels. Aul'einem Durchschnitt zeigt sich das ganze Organ in eine gleichmässig gelbe, kartoffelähnlicho Masse untergegangen. Nur in der Peripherie Jiudet sich noch an einigen Stellen eine bis 1 Linie dicke Schicht restireiiden Milzparenchyir.s. Die Geschwülste in der Milz scliliesson keine Cystenräume ein.
Der äusseron Fläche dos Darms sitzen etwa 18 grau-weisse Geschwülste auf. Die meisten sind linsengross und mit glatter Oberfläche versehen; eine erreicht die Grosse einer Ha-selnuss. Beim Eiuschueiden in diese Geschwülste gelangt man in eine Höhle, die mit der Danuhohie eoramunicirt und die mit reichlichen, galligen Massen erfüllt ist. Nachdem der Darm aufgeschnitten worden ist, iinden sich da, wo die Geschwülste aussen aufsitzen in der Schleimhaut rundliche bis linsengrosse Geschwüre mit aufgeworfenen Itänderu. Die Geschwüre führen in eine mehr oder minder tief gehende, stets mit grünen, breiigen Massen erfüllte Bohle im Inneren der Gesehwülste. Au einigen Stellen ist es in der Darmwand noch nicht zur Bildung von prominirenden Geschwülstea gekommen. Die Affection macht sich hier mehr als eine umschriebene Verdickung und weissliche Trübung des Dermrohros au einer Stelle geltend. Auch in den Wandungen beider Blinddärme werden Geschwülste und Inültrationen gefunden.
Die Lungen sind ohne Geschwülste und mit schwarzen Pigmentüecken durchsetzt. Der Muskelmagen ist ohne Veränderung. Die mikroscopische Uutersuchung ergiebt, dass von Echinococccn, woran man bei dem Befunde in der Leber wohl denken könnte, keine Rede ist, sondern dass os sich hier um
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cystisch entartete Geschwülste handelt. Die kleineren grauen Geschwülste, welche der Darmwand aufsiten, bestehen aus einem übrillären Bindegewebe mit nesterweise eingelagerten lymphoi-den Rundzellen. Die Geschwülste in der Leber, die über steck-nadelkopfgrross sind, sind bereits durchweg in eine körnige strukturlose Masse umgewandelt, die viel kleine Fetttropfen einschliesst. Die in den Cystenräumen der Leber eingeschlossenen Membranen bestehen ans Körnohenkugeln, die in eine I
homogene, mitunter leicht gestreifte Grnndsubstauz eingebettet
sind. Die Kürnchenkugeln haben hier meist eine eckige Form.
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3. Isabell lasanhenne.
Section am 13. April 1S69.
Das Unterhautbindegewebe ist stark serös infiltrirt. Die Muskeln des ganzen Körpers sind blass und serös durchtränkt. Das Fettgewebe am Herzen, am Mesenterium und am Magen ist von schleimiger Beschaffenheit und von orangerother Farbe. Die Luftsäcke der Leibeshöhle sind prall angefüllt mit einer wässerigen, klaren Flüssigkeit, in der gallertige, klare, farblose Gerinnsel schwimmen.
Die Leber ist durchsetzt von sehr zahlreichen, Krauweis-
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sen Hoerden, welche etwa in gleicher Menge vorhanden sind, wie das restirende Leberparenchym. Die Heerde haben eine graue, markige Peripherie und einen von blassgelben Zügen
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durchsetzten, trockenen, mittleren 'Iheil. Mitten im Inneren
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der Leber liegen mehrere bis haselnussgrosse Heerde, die einen gelben, kartoffelähnlichen, mittleren Theil und eine ^ Linie dicke, grauweisse llindensubstanz besitzen. Cystenbildungen werden im Inneren der Heerde nicht gefunden. Die oberflächlich gelegenen Heerde grenzen mit einer theils rundlichen kleineren , theils unregelmässig grösseren Fläche an den serösen üeberzug; sie springen jedoch nicht über das Niveau des Organs vor. Das Leberparenchym zeigt eine feste, teigige Con-sistenz, abgestumpfte Ränder und im Ganzen eine gewisse Aehn-
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lichkeit mit der Wacbsmilz des Menseben. Bei Zusatz von Jod tritt jedoch keine Reaction ein.
Im Mesenterium finden sich reichliche, weisse, runde miliare Tumoren.
Auch in den Wandungen der Luft sacke sieht man ähnliche kleine weisse Geschwülste in ziemlicher Anzahl. Die Luftsäcke erscheinen gleich dem Peritoneum nach Entfernung der Flüssigkeit ziemlich stark getrübt.
Im Pankreas finden sieh theils mitten in das Parenehvm eingelagert, theils mit einem Segment über die Oberflache vorragend, sehr zahlreiche perlsohnurartig nebeneinander gereihte, weissliche Knötchen von runder oder länglicher Form.
Auch in der Serosa des Magens und Darms liegen ähnliche Knötchen. In beiden Blinddärmen trägt die Schleimhaut punktförmige graue oder schwarze Pigmentirungen.
Beide Nieren sind ziemlich stark serös durchtränkt. Die Milz ist stark vergrössert; sie ist drei Ctm. lang und 1^ Ctm. dick. In derselben linden sich zwei Tumoren von rundlicher Form. Der eine besitzt die Grosse einer Kirsche, der zweite ist etwas kleiner und trägt wieder eine seeundäre, ähnliche Protuberanz. Auf einem Durchschnitt zeigen beide Geschwülste ein mittleres, gleichmässig gelbgefärbtes, kartoifelähnliches Centrum, und eine schmale, etwa k bis 1 Linie dicke Rindensubstanz. In dem noch restirenden, blassbräunlichen Milzparenchym linden sich noch einige miliare bis linsengrosse, gelbliche Heerde, Die grösseren derselben prominiren ebenfalls über das Niveau des Organs.
Beide Lungen sind stark serös durchtränkt. Einschnitte in dieselben füllen sich sofort mit einer serösen, klaren Flüssigkeit. In der rechten Lunge ein etwa erbsengrosser, gelblicher Heerd.
Bei der microscopischen Untersuchung erwiesen sich die meisten Geschwülste bereits stark fetthaltig. Die kleineren grauen Geschwülste bestanden der Hauptmasse nach aus
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liinein vielfach von Kofttröpfclien Jurülisetzton fibrilläron Rindegewebe, in welcbem nesterweise lieisammengelügerle, ziemlich grosse, rnnde, mit deutlichem Kern und sparsamem Protoplasma versehene Zellen eingeschlossen lagen.
Häufig schlössen diese Zollen, die an keiner Stelle den Character von Krebszellen erkennen Hessen, einige Fettkörn-chon ein.
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4. Melcagris gallop.ivo.
Das Thier befand sich mehrere .Jahre lang im hiesigen Garten.
Starke Abmagerung, die Rauchhöhle fettlos. Die Leber ist durchsetzt von äusserst reicliliehen , weissliclien Heerden meist von Stecknadelkopfgrösse. Etwa 5 der He.erde erreichen die Grosse einer Erbse oder eines Kirschkerns. Diese entleeren beim Anschneiden einen bräunlichen, feston Kern, worauf eine rundliche Caverne und eine ans grauweisser Masse bestehende Hülle zurückbleibt.
Im Eierstock findet sich ein orbsengrossor, fester Knoten.
In der Milz mehrere orbsengrosse Geschwülste, die gleich denen der Leber einen mittleren, bröeklichen, grünlich gefärbten Kern besitzen.
Auf dem Darm etwa 1 Zoll von der Kloake entfernt, zwischen Sera und Muscnlaris eine erbsengrosse, weissliche Geschwulst, die ebenfalls beim Anschneiden einen bröeklichen, trockenen, gelben, herausschälharen Korn einsehliesst. Sonst werden auf der Oberfläche des Darms keine ähnlichen Geschwülste gefunden.
Die Lungen vollständig frei von Tumoren.
Der Herzbeutel ist erfüllt mit einer klaren, wässerigen Flüssigkeit.
Im Cavum des linken Vorhofs liegt ein rundlicher, etwa wallnussgrosser, mit knollig-höckriger Oberfläche versehener, fester Tumor, der an mehrereo Stellen mit dem Endocardium
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lost venvacliseij ist, mit dem grSssten Theil seiner Oberfläche jedoch IVei in die Hülilc des Vorhofes ragt. Der Tumor füllt das Lumen des Vorhofs fast ganz aus. In Fig. 1, Tafel II., welche das Herz in natürlicher Grosse wiedergiebt, stellt a, den linken Ventrikel und b. den linken Vorhof dar; c. ist die Einmiindungsstelie der Lungenvenen in den linken Vorhof. Bei d. ist ein Einschnitt in die Wandung des linken Ventrikels gemacht. Von den Lungenvenen aus ist eine Sonde durch die Mitralklappe in den linken Vorhof eingeführt, an der Oberfläche des Tumors vorbei in das Ostium der Mitralklappe, in den linken Ventrikel und durch den in die Wand desselben gemachten Einschnitt wieder heraus geführt worden. Durch die steilenweise sehr dünnen und durchscheinenden Wandungen des Vorhofs hindurch sieht man die knollige Oberfläche des Tumors, der sich aus dem Lumen der abgeschnittenen Lungenvenen c. fast vollständig hervorstülpen lässt. Fig. 2 stellt dies dar. Der Tumor ist durch das Lumen dor Lungenvenen hervorgestülpt und durch einen durch die Mitte desselben geführten, senkrechten Einschnitt in 2 Theile getheilt. In Fig, 2. stellt a. den linken Ventrikel, e, die Valvula mitralis, f. die Trabe-celn dos linken Vorhofs und c. den Tumor dar. Durch den Einschnitt in die Ventrikelwand d, und das Ostium der Mitralklappe ist wieder eine Sonde geführt. Bei g., h. und i. hängt der Tumor mit den Wandungen des Vorhofs zusammen. Aus-serdem ist der Tumor noch an zwei weiteren Stellen, die in der Abbildung nicht sichtbar sind, mit der Wandung des Vorhofs verwachsen. Die Adhäsionen zwischen Tumor und Vorhofswand bilden bald schmale, dreieckig zugespitzte Bänder, bald dünne Membranen, in die sich einzelne Trabeceln an ihrem Ende umwandeln und die an der Oberfläche des Tumors noch eine Strecke weit verfolgt werden können. Zwischen diesen Adhäsionen liegt der Tumor mit freier Oberfläche der Vorhofswand an, so dass sich zwischen denselben hindurch eine Sonde k. führen lässt. Zwei der Stellen an denen der Tumor mit
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der Vorhofswand verwachsen ist, sind in Fig. 1. mit 1. und m, bezeichnet.
Der Tumor entspringt demnach mit mehreren Ansätzen von der oberen Plälfte der Vorhofswand. In der Umgebung der Ostien der Lungenveneu und der Mitralis finden keine Verwachsungen des Tumors statt. Der im Allgemeinen kugelförmige Tumor tragt eine grössere, knollige Protuberanz, die in dem höchsten Theil des Vorhofraumes liegt (Big. 1. n.), und die Wandung dos Vorhofs nach aussen gedrängt hat. Auf den ersten Blick schien es, als ob bei n. ein zweiter, gleich be-schaffener, knolliger Tumor sich vorfände, der der ausseren Fläche der Vorhofswand aufsitzt. Ein in die Protuberanz von aussen gemachter Einschnitt ergab jedoch, dass die Geschwulst hier nach aussen noch umkleidet war von einer sehr dünnen, halbdurchscheinenden, musculösen Membran, die an der Basis der Protuberanz in die Muskelwand des Vorhofs überging, dass also an dieser Stelle die Musculatur der Vorhofswand bedeu-tend atrophirt und nach aussen vorgetrieben war. Die Substanz der Protuberanz ging unmittelbar in die des grossen Tumors über. Der Tumor misst in seinem grössten Durchmesser 2,7 Ctm., in der Dicke und Breite 1,7 und 1,9 Ctm. Die Länge des linken Ventrikels beträgt 3 Ctm.
Auf dem Durchschnitt dos Tumors, der eine graugelbliohe Oberfläche hat, besteht derselbe aus einem grauen, von grösse-
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reu und kleineren injicirten Gefässen durchsetzten Balkenwerk, welches erfüllt ist mit trockenen, gelben, bröcklichen Massen. Die grauen Züge gehen in die letzteren Massen durch eine weissliche, opake Zwischensubstanz über. Bei Compression zeigt das graue Maschenwerk eine elastische Beschaffenheit, während die eingeschlossenen gelben Massen etwas über die Schnittfläche vortreten.
Das graue Balkenwerk des Tumors lässt sich leicht zu dünnen Schuittchen schneiden.
Bei der microscopischen Untersuchung sieht man dicht ge-
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drängt liegende runde Zellen, die ncsterweiso zwischen binde gewebigen, gefassführenden Zügen liegen. Die weisse Rinden-schicht der grauen Balkenziigo besteht aus einer opaken, leicht körnigen Substanz, in der bei Zusatz von Essigsäure viele kleinere Fetttröpfchen deutlicher hervortreten. Die trockenen, gelben, von dem Balkenwerk eingeschlossenen Massen enthalten nur amorphen Detritus mit vielen Fetttropfen.
Feine Schnitte durch die Leber ergeben folgendes Verhalten. In jedem Präparat sieht man ein sehr schönes engmaschiges Netzwerk, gebildet durch die Blutcapillaren. Die Maschen dieses Netzwerkes lassen relativ kleine, rundliche Zwischenräume zwischen sich, die von den Leberzellea erfüllt sind (Fig. 4.). Die Leberzellcn haben ein feinkörniges Protoplasma und einen grosson, bläschonlormigen Kern mit Kernkörperchen; sie stimmen im Wesentlichen mit den Leberzellen des Menschen überein. Die Capillaren haben ein sehr breits Lumen, sie übertreffen den Querdurchmesser eines farbigen Blutkörperchens um das Sechsfache. In den Capillaren finden sich ziemlich reichliche grosse gelbe Pigmentklumpen, die fast in regelmäs-sigen Abständen von einander entfernt liegen. Gewöhnlich liegen mehrere Pigmentkörner haufenweise beisammen. Einige derselben haben ein deutliches Kern oder zellenartiges Aussehen. Die Pigmentklumpen liegen sämmtlich nur innerhalb der Gefässbahnen und zwar meist an den Vorästelungon derselben, mitunter sind sie in sackförmige Ausbuchtungen derselben eingeschlossen. Offenbar handelt es sich hier um ähnliche Pig-mentablagerungen, wie sie Eberth (Virch. Arch. Bd. 40) für die Winterfrösohe beschrieben und abgebildet bat. — Fast in jedem Schnitt, der aus dem Inneren oder aus der Oberfläche der Leber gemacht wird, finden sich einige rundliclio, weisso Geschwulsthcerde, die häufig erst mit dem Microseop erkannt werden können. Diese Heerdc schliessen weder Lcberzellen, noch Capillargefässe oder Pigmentklumpen ein. Sie bestehen in ihrer Mitte aus sehr zarten, blassen, dicht gedrängt liegen-
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den Rundzellen, während die Peripherie derselben durch ein lein fibriliäres Bindegewebe gebildet wird.
5, Dendrocygna arborea, Baumente.
Männliches Geschlecht. Kürpermuseulatur blass.
Keine seröse Durchtränkung des Unterhautbindogewebes; in mehreren Luftsäcken, insbesondere auch auf der Überfläche der Leber gelbe Exsudatmembranen.
Bei der Eröfi'nung der Leibeshöhle entweicht ein iibeler Geruch.
In der oberen Hälfte des rechten Leberlappens findet sich eine kugelförmige, wallnnssgrosse Geschwulst, die in ihrer unteren Hälfte von Leberparenchym umgeben ist, während ihre obere Hälfte als eine grauröthliche haibku^elfürruige Prominenz frei aus der Leber herausragt.
Ein Durchschnitt des rechten Leberlappens, der den Tumor in seiner Mitte trift't, ergiebt, dass derselbe das obere Dritt-theil des Lappens erfüllt. Der Tumor misst auf dem Durchschnitt 3 Ctm. in der Höhe. Die Höhe des rechten Lebcr-lappens inclusive der Geschwulst beträgt 8 Ctm. Die Schnittfläche des rechten Lappens ist in Eig. 7. wiedergegeben. Der Tumor fühlt sich fest und etwas elastisch an. Auf einem Durchschnitt unterscheidet man eine 0,S bis 0,7 Ctm. breite grauröthliche, saftige Rindenschicht und eine 2 Ctm. im Durchmesser haltende trockene, centralo Zone. In die grauröthliche Rindenschicht eingebettet linden sich einzelne bis linsengrosse, ziemlich zahlreiche Stellen, die mehr oder minder weit in der käsigen Metamorphose vorgeschritten sind und zum Theil dasselbe Aussehen darbieten, wie der centrale Theil der Geschwulst. Einzelne bis stecknadelkopfgrosse graue Geschwulstmassen oder gelbe Knötchcn finden sich auch in dem den Tumor umgeben, den Leberparenchym. In den übrigen Leberabscbnitten insbesondere aiK-h im linken Leberlappcn werden einzelne zerstreuter bis stecknadelkop!'gro.';sc Heerde gefanden. Das .Leberparenchym
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hat eine blassrotliliche Farbe, einen nachsartigen Glanz und eine vermehrtet teigige Consistenz. nesonders an den Rändern ist das Leberparenehym blase und dorchscheineod. Ein i'eines Schnittchen Leberjubsta 12 färbt sich bei Zusatz einer Jodlösung ziemlich rasch von der Peripherie her rothgelb.
Zusatz von conoentrirter Schwefelsäure bringt nach einiger Zeit eine schmutzig-violette oder schmutzig-blaue Farbe hervor.
In der Milz keine käsigen Ileerdo. Jodlösung und con-centrirte Schwefelsäure bringen an dein dunkelbraunen Pareu-cbym der Milz, welche bei runder Form und ziemlich weicher Consistenz nur einen geringen Waebsglanz zeigt, eine fast rein blaue Farbe hervor.
Die Nieren und der Magen ohne Veränderungen. Auf der Oberfläche des Darms einige bis erbsengrosse Geschwülste.
Das Herz ohne Abnormitäten.
Die untere Hälfte der rechten Lunge durchweg in eine feste graue, luftleere Masse verwandelt. Der erkrankte Theil erhebt sich über das Niveau des übrigen Organs um 2—4 Mm. und hat eine granröthlicbe, von kleinen, injicirten Gefässen durchsetzte Oberfläche, aus der einzelne rundliche, gelbgefärbto luseln durchschimmern. Der untere Rand dieses Lungenab-schnittes erscheint knollig durch pcrlschnurartig neben einander gelagerte rundliche Prominenzen. Auf einem Durchschnitt erkennt man in dem erkrankten Lungenabschnitt eine grauröth-liehe Grundsubstanz, in der gelbliche, trockene Massen insel-förmig eingelagert sind. Letztere lassen sich bei Druck als consistenle Pfropfe oder Käsesteiue mit blassgelber Riudensub-stanz und gelbbraunem Centrum herauspressen. Nach der Entleerung der Pfropfe bleibt eine rundliche, mit einer dünnen blassröthlichen Membran ausgekleidete Höhle zurück, die mit den Bronchien in Verbindung steht. Die oberen zwei Dritt-theile dieser Lunge sind lufthaltig und ohne Heerde. In der linken Lunge findet sich, 1 Gtm. vom unteren scharfen Rand entfernt, ein erbsengrosser. gelber llccrd. Das restironde Lun
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genparencbym ist liie und da von schwarzen Pigmenflecken durchsetzt.
6. Perlhuhn. Numida meleagris.
Section im Januar 1870.
Abgemagert. Die Bauchhöhle fettarm. #9632;
Die Leber ist sowohl an ihrer Oberfläche, als auch im Inneren von sehr reichlichen, bis stecknadelkopfgrossen Geschwülsten durchsetzt. Das Microscop ergiebt in der Leber viele kleinere Heerde, die macroscopisch nicht sichtbar sind. Man kann an den meisten grösseren Heerden eine helle, äussere Zone und einen körnigen Inhalt unterscheiden. Letzterer lässt sieli durch einen geringen Druck mit dem Deckglas als eine zusammenhängende, fettige Masse ans ersterer herauspressen. Die Milz ist von reichlichen, gelben Heerden bis zu Linsen-grösse durchsetzt. In beiden Lungen viele runde bis erbsen-grosse Heerde, denen in der Milz und in der Leber gleichend. Auf der äusseren Fläche des Darms keine Geschwülste.
7, Anas querquedula.
Die braunrothe Oberfläche der Leber übersäet mit grau-weissen Heerden mit gelblichem, opaken Centrum. Die meisten derselben sehr klein, nicht die Grosse eines Stecknadelkopfes erreichend. Nur eine Geschwulst von Linsengrösse, von fester Consistenz und gelber Farbe.
Im Mesenterium ziemlich zahlreiche, bis linsengrösse, rundliche oder eckige, mit glatter Oberfläche versehene Körper. Dem Darm sitzen keine Tumoren auf. Auf der Oberfläche der Milz mehrere weissliche, rundliche, jedoch nicht verkäste Geschwülste. In der rechten Lunge ein über stecknadelkopf-grosser gelber, scharf abgesetzter Heerd, der bis an die Oberfläche reicht.
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8. Crax globiceia. Hokoluibu.
Männliches Geschlecht.
Gestorben am 24. Januar 1870.
Das Thier würde an Professor August Müller in Königsberg als Geschenk geschickt. Derselbe theilte brieflich folgenden Befund mit:
Penis rühmlichst entwickelt. Hoden klein, schwarz pig-mentirt, da wohl nicht Saison war. Thier abgemagert und tuberkulös. Leber bunt durch grosse (wie Haselnuss) und kleine Tuberkel. Am Dünndarm in der Wand an zwei von einander entfernten Stellen je ein kirsohengrosser Tuberkel, unter welchem die Schleimhaut noch erkenntlich ist. Tuberkelmasse sehr hart. Milz vieleckig, bunt von grossen Tuberkeln. In den Lungen nur linkerseits ein grosser Tuberkel. Keiner erweicht und exulcerirt, als einige in der Leber. Die Todesursache lag im Gehirn. Die linke Seite des Hinterkopfs war mit derselben, sehr festen Tuberkelmasse bedeckt; sie drang in die Diploe ein, hatte den linken Gehörgang und die Paukenhöhle zusammengedrückt und die innere Schädeltafel derselben Seite nicht nur so weit niedorgetrieben, dass sie erheblich niedriger stand, als rechts, sondern sie auch an einer Stelle durchbrochen — nach der Schädelhöhle, in der sich an der Oberfläche des Hirns Eiter fand.
9. Grax globicera. Hokohuhn.
Weibliches Geschlecht.
Auf der Oberfläche der Leber weissliche, an manchen Stellen gruppenweise beisammen gelagerte Heerde, die theil-weise von einem galligen Hof umgeben sind. Die Geschwülste springen nicht über das Niveau des Organs vor. Zahlreiche gelbe Geschwülste sitzen, mitunter pilzförmig, der Luftsackmembran auf.
In der linken Lunge ein über 1 Gtm grosser, fester,
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stock ohne Abnorniitäteii.
Ein von einer Loftsackmembran entnommenes graues Knöt-chen leistete beim Zerzupfen ziemlich starken Widerstand. In dem Präparat bekam man dicht znsammengelagerte, rundliche, ziemlich kleine Zellen zu sehen. In der Flüssigkeit schwammen viele freie Kerne und solche, die von einem sparsamen, blassen, fein granulirten Protoplasma umgeben waren. An einzelnen Stellen waren in dem Protoplasma einzelne Fetttröpfchen sichtbar. Der Form nach stimmten diese Zellen meist mit den Eiterkörperchen des Menschen nberein. Mitunter sah man auch grössere runde Zellen, die bis zu 4 Kerne einschlössen. Diese Zellenmassen waren eingelagert in ein fein librilläres, von Fett-körnchen durchsetztes Bindegewebe.
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10 und 11. Zwei Perlhühner.
Section am 20. December 18(J9.
In beiden Fällen ausgedehnte Geschwulstbildungen in der Leber, Milz und auf dem Darm. In dem einen Fall, wo gleichzeitig auch ein linsengrosser Heerd in der linken Lunge gefunden wurde, treten die Geschwülste an der Leberoborfläche als runde, gelbe bis erbsengrosse Tumoren aus dem Niveau des Organs heraus (Fig. 8.); in dem anderen Fall lag die Oberfläche der Geschwülste stets in dem Niveau der Organoberfläche (Fig, 5.).
1'2. M er gas merganser.
Section am 1. Februar 1SG9.
Die Leber ist durchsetzt von sehr reichlichen, gegen das gleichmässig tief braunroth gefärbte Parenchym sich scharf absetzenden Geschwülsten von verschiedener Grosse und von verschiedenem Aussehen. Die kleinsten sind weisse Pünktchen, die grössten linsengrosse Geschwülste von undurchsichtigem gelben Aussehen, beim lunschneiden eine käsige Masse entleerend.
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Sonst werden Oescliwulstblhlnngpn in keinem anderen Organ gefunden.
13. Gypogeranus seeretarius. Schlangenadler.*)
Section am 7. November 1S6S.
Reichliche Ansammlung einer klaren wässerigen Flüssigkeit in den Luftsäoken, welche gelbe Exsudatmassen und gallartige Gerinnsel einschliesst.
Die Lungen sind durchsetzt von sehr zahlreichen, mörtelartigen gelben Heerden. Durch Druck lassen sich dieselben grösstentlieils herauspressen, so dass glattwandiglaquo;, mit den Bronchien communicirende Höhlen zurückbleiben.
In den L uftsack wand un gen sehr reichliche, linsengrosse, gelbe Gesehwülste.
Am Herzen keine Voränderung.
Die Leber mit einer gelben Exsudatschicht überkleidet, die sich in Forra einer Membran abziehen lässt. Auf der Oberfläche derselben sehr zahlreiche kreisrunde, gelbe Knötchen. Die meisten Geschwülste sind hirsekorngross, einige linsen-gross. Die grösseren springen zum Theil über das Niveau der im Uebrigen glatten LeberoberÜäche vor. Auf einem Durchschnitt finden sich auch im Inneren des Organs sehr reichliche Geschwülste. Das Leberparenchym von gleicbmässigem, braunem Aussehen. Der acinöse Bau nicht deutlich zu erkennen.
Der Magen durch mehrere Adhäsionen mit den benachbarten Organen verwachsen. Die Adhäsionen sind neueren Ursprungs. Unter der Sera der Darmschlingen einzelne linsengrosse, runde, gelbliche Geschwülste, von demselben Aussehen wie die an der Oberfläche der Leber gelegenen. Die Geschwülste nehmen etwa den dritten Theil der Peripherie des Darms ein, es sind etwa deren 6 vorhanden; alle stehen iso-lirt. Die Mucosa zeigt da, wo die Geschwülste aufsitzen keine Veränderungen. Die Nieren frei von Tumoren. In der Milz.
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•) Mitgetheilt in Virchow's Archiv 46. Band.
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sowohl an der OborQiiclio als aucli im Innoron, mobrere bis lin-sonnrrosse, käsigo Heerde.
Ausser iliesen 13 Befunden liegen mir noch S Beobachtungen vor, auf die ich hier nicht weiter eini^ohen will, da sio den mitgetheilten Fällen nichts wesentliches Neues hinzufügen wiirden und es sich fast immer um dieselben Geschwulstbildun-gon in der Leber, in der Milz, auf der Darmwand und in den Lungen gehandelt hat.
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Ich habe mich in der Literatur nach diesem Gegenstand imigeseben und einige IMittheilungen gefunden, die hierher gehören.
Zunächst fand Roloff*) auf der Oberfläche des Magens und Darms und am Gekröse bei einem Huhn, welches längere Zeit an Verstopfung gelitten hatte und endlieh an Erschöpfung zu Grunde gegangen war, sehr zahlreiche, hirsekorn- bis kirsch-kerngrosse Geschwülste, von denen die grösseren derbelastisch, die kleineren weichelastisoh oder fluctuirend sieh anfühlten und die theils einzeln sassen, theils zu zweien oder dreien an der Basis verschmolzen waren. Die Gesehwülste hatten sich in der Subserosa entwickelt. Die Serosa konnte im Zusammenhang abgelöst werden und auch mit der Muscnlaris war die Verbindung am Magen nur durch eine lockere Bindegewebsschicht vermittelt, während am Darm die Basis der Knoten, besonders im Centrum mit der Muscularis fest zusammenhing. Der Durchschnitt erschien au den kleinen bis erbsengrossen Geschwülsten gleichmässig. Die grösseren Knoten waren hingegen deutlich gelappt und aus mehreren kleinen Knötchen znsammengesetzt. In allen Knötchen oder Knoten fand sich ein ziemlich stark
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*) Eoloff. Multiple Lymphosarcomo beim Huhn. Magazin für die gesammte Thierheilkunde 186S S. 135 und Virchow's Jahresbericht Bd. I. S. 518.
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cnlwickelles dem Stroma der Lymphdrüsen älinliches Fasergerüst, in welchem die dicken Balken aus spindelförmigen Zellen mit geringer Intercellularsubstauz und die feineren aus einem feinlibrillären Bindegewebe mit spärlichen runden oder spindelförmigen Zellen bestanden, während sich die Maschen mit kleinen, runden, den Lymplikörpercheu völlig gleichen Zellen angefüllt zeigten. Diese Zellenhaufen waren an einigen Stelleu tu der käsigen Metamorphose begriffen. Roloff rechnet diese Neubildungen zu den Lymphosarcomen.
Weiterhin beschreibt Förster*) einen ähnlichen Befund bei einem Papageien. Hier fand sieb am Halse eine Geschwulst, die don Character eines scrophulösen Lymphdrüsentumors hatte. Die Geschwulst bestand aus Knoten, welche aus einer weichen, grauröthlichen, äussercn und einer käsigen, gelben inneren Substanz zusammengesetzt waren.
Weinland**) beschreibt eine kindskopfgrosse Geschwulst am Hals eines Stranssen, die zum Theil mit seröser Flüssigkeit erfüllt war, grösstentheils aber aus käsigen und knorpcl-artigon Massen bestand. Gleichzeitig fanden sich Tuberkeln in der Leber, in der Milz und in den Lungen.
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Stellen wir die mitgetheilten Befunde zusammen, so kommen wir zu folgenden Resultaten :
1. Bei den in der Gefangenschaft gehaltenen Vögeln tritt nicht selten eine langsam verlaufende, mit allmähliger Abmagerung und Schwund des Fetts einbergehende, mitunter mit bydropischon Ergüssen in das Unterhautbindegewebe und in die Luftsäche verbundene Erkrankung auf, die auf der Entwickc-lung geschwulstartiger Bildungen in den verschiedensten Organen beruht.
•) Förster. Zoologischer Garten, 1663, gt;S. 66. *•) Weinlau d, Befund eines Straussen. Zoblogischoc Garten, 1.861. S. 177,
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2.nbsp; nbsp; nbsp; Die Ürgaue, iu dorren dieso Geschwülste bis jetzt volaquo; uns gefunden worden sind, sind die Leiter, die Milz, der Darm, die Lungen, die Luftsackmembranen, das viscerate Blatt des Herzbeutels, das Herz, der Eierstock, das Mescnteriivm und die Lymphdrüsen am Halse.
3.nbsp; nbsp; nbsp;Die Neubildungen haben den aivsgcspvoclieneraquo; Character metastasirender Geschwülste und fallen früh einer regressiven Metamorphose anheim.
4.nbsp; nbsp; nbsp;Die früheren Entwickelungsstadien dieser Geschwülste stimmen darin überein, dass sie zusammengesetzt sind aus nesterweise beisammengelagerten lyraphoiden Zellen, die in ein librü-liires Bindegewebe eingebettet sind.
Der Verlauf der Krankheit, insbesondere aber die Verbrew tangsweise der vorgefundenen Abnormitäten erinnert an die Tuberkulose des Menschen und der Säugethiere, während der mi-croscopische Bau und das macroscopisehe Ausseben der Geschwülste mauches Uebereinstimmende mit den Perlsnchtge-schwülsten der Wiederkäuer hat.
Man wird, wie ich glaube, nicht zu weit gehen, wenn man sagt, dass die vorgefundenen Veränderungen für die Vögel das sind, was für den Menschen und Affen die verkäsende Pneu-monio und der Miliartuberkel und für die Wiederkäuer der Perlsuchtknoten ist oder anders ausgedrückt, dass der Schwindsucht der Vögel die Entwickelung fester, häufig sehr umfang.-reicher Geschwülste in den verschiedensten Organen zu Grunde liegt. Von grossem Interesse würde es sein, auf experimentellem Wege zu. ermitteln, ob sich diese Geschwülste künstlich durch Injectionen vom Menschen entnommener käsiger Massen hervorbringen lasamp;en.
Dass es sich niclit um Miliartuberkulose handelt, wenigstens in dem Sinne, wie der Miliartuberkel jetzt nur noch füs den Menschen angewendet wird, liegt auf der Hand. Dass die Geschwülste aber auch keine Entzündungsproduklo sind, dass sie nicht aus eingedicktem, käsignn Eiter bestehen, ist cbeofalls
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sidier. Es hsadelt sich, so weit wir es bis jetzt bcurtheilen könuen, um ganz ausgesprochene Neubiltlungeo, die durch Prc-liferationen aus einem präexistirenden Gewebstlieil entstanden sind, die ihre eigenen ausgebildeten Gefässe iiaben und die zu #9632;wallnussgrossen und noch grüsseren Geschwülsten heranwachsen können.
Diejenige Geschwulst aus der menschlichen patbologischen Anatomie, der diese Neubildungen am nächsten stehen, ist das Lymphosarcom. Jedoch weichen die beschriebenen Geschwülste wieder in mehrfacher Weise von dem Lymphosarcom ab.
Da es sich bei den Vögeln um eine ganz characteristischlaquo; Neubildung handelt, für die der Name Tuberkel nicht gebraucht werden darf und für die auch die Bezeichnung Lymphosarcorn nicht passt, so kann man das Wort Sclerom für diese Geschwülste in Anwendung bringen. Das Wort bezeichnet weiter nichts, als dass es sich um eine feste Geschwulst handelt. Das Förster'sche Sclerom ist jetzt wieder aufgegeben worden, indem dafür der beüeichnende Ausdruck Sclerodermie allgemein aceej^irt worden ist.
Die Lungo zeigte sich nicht in allen Fällen ergriffen. Mehrcremale war sie ganz-iutaet, wälirend sich ausgedehnte Ge-sehwulstbildungen in anderen Organen fanden.
Dasjenige Organ, welches sich constant erkrankt zeigte, war die Leber. Die Neubildungen traten hier bald als kleine, miliare, weisse Heerde auf, so dass die Erkrankung eine gewisse Aehnliehkeit mit der Miliartuberkulose beim Menschea hatte; bald, und zwar war dies der häufigere Fall, kam es zur Bildung grösserer Gesehwülste. Dieselben traten theik als rundliche, erbsengrosse Tumoren ans der Oberfläche der Leber hervor, theils überschritten sie das Niveau des Organs nicht. In einem Fall hatten die Geschwülste einen ausgesprochen cy-stischen Habitus; in einem anderen schlössen die grösseren einen festen, steinartigen, gallig tingirten Körper ein. Einmal fand raquo;ich ein wallnussgrosser Tumor im rechten Leberlappen, während
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die übrigen Leberabscbnitte von GescLwulstbildungen ziemlicb frei waren. Hier war ziemlich ausgesprochene amjloido Degeneration des Leberparenchynis vorhaden. — Wir sehen demnach, dass die atnyloide Degeneration bei Thieren überhaupt vorkommt nnd bemerken hierzu, dass dies uuter etwa 200 Thier-Sectionen der einzige Fall gewesen ist, wo wir amyloido Degeneration fanden.
Förster*) theilt in seinen „Studien zur vergleichenden Pathologie-4 mit, dass er amyloide Degeneration bei Thieren nie beobachtet habe. Roll bezeichnet dieselbe bei Thieren alraquo; ein seltenes Vorkommen und theilt mit, dass sie in Wien bei einer Anzahl Fasanen zur Beobachtung gekommen ist. Beim Menschen tritt bekanntlich amyloido Degeneration nur als eine seeundäre Erscheinung zu anderweitigen Erkrankungen , insbesondere zu lange bestehenden Eiterungen, zu verkäsenden Pnen-monien, zu Lymphosarcomen hinzu. Auch in dem vorliegenden Fall ist der Grund der amyloiden Degeneration wohl in den Geschwulstbildungen zu suchen, die langsam sich entwickelt haben.
Sehr auffallend und bei der Tuberkulose des Menschen kein Analogon findend, ist die Erkrankung des Darms. Hier kommt es, wie wir gesehen haben, zwischen Sera und Muscu-laris zur Bildung von Geschwülsten, die beim weiteren Wachs-thum der äusseren Fläche des Darms als linsengrosse oder selbst haselnuss^rosse Geschwülste aufsitzen. In einem Fall fanden sich gegen 20 derartige Geschwülste dem Darm aufsitzend. Die Geschwülste drängen die Sera vor sich her und lassen meist die Schleimbaut intact. Nur in einem Fall hatten sie die Schleimhaut perforirt und fanden sich in derselben Geschwülste.
Die Mil a war einigcmale ganz intact; in der Mehrzahl der Fälle jedoch enthielt sie reichliche Geschwülste, mitunter
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so dass das ganze Organ in eine knollige GcscWuistmasse etwa von der vierfacheu Grosse umgewandelt war. Einmal war die Milz amyloid degonerirt.
Die Laftsack-Membranen und das Mesenterium scheinen ziemlich häufig der Sitz für derartige Neubildungen zu sein.
Je einmal fanden wir derartige Geschwülste im Pan kreas, im Eierstock, im Herzbeutel und im Herzen selbst vor.
Diese letztere Geschwulst erschien in hohem Grade auffallend. Sie hatte fast das ganze Cavum des linken Vorhofs erfüllt und die Blntcirculation, obwohl sie immerhin noch möglich war, da der Tumor nicht mit den Ostien der Lungenvenen und der Mitralklappe verwachsen war, muss sehr erheblich erschwert gewesen sein. Wie der Tumor sich hier entwickelt hat, vermag ich nicht zu sagen. Möglich ist, dass an einer Stelle zwischen Endocardium und Mnscularis sich eine Geschwulst gebildet hat, welche ähnlich den Geschwülsten unter der Darmserosa bei weiterem Wachsthum nach der Höhle des Vorhofs hin mehr und mehr prominirte, und welche späterhin mit dem Endocardium an mehreren Stellen verwachsen ist.
Die Mesenterialdrüsen haben wir in der Mehrzahl der Fälle unverändert gefunden. In den Fällen, wo das Mesenterium mit kleinen Geschwülsten bedeckt war, schienen dieselben nicht von den Lymphdrüsen ausgegangen zu sein.
Die Lymphdrüsen am Hals fanden wir einmal in bröck-liche, gelbe Tumoren verwandelt. Es blieb hier unentschieden, ob dieselben hervorgegangen waren ans einer sogenannten scro-pbulösen Hyperplasie oder ob in denselben eine ähnliche Neubildung Statt gefunden hatte, wie in der Leber und auf dem Darm. Das letztere war wohl der Fall in der von Weinland beschriebenen Geschwulst am Hals eines Straussen. Ob es wirklich ächter Knorpel war, was Wein land als aus einer „deutlich cellulären Structurraquo; bestehend beschreibt, durfte sehr zu bezweifeln sein. Das gleichzeitige Vorhandensein von Ge-
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schwulsten in lt;ler lieber, in Jer Milz und iu den Lungen deutet woiil auf einen analogen Bau des am Halse vorgefundeoeu Tumors.
üeber die Gewebslaquo;Iemente, welche den Ausgangspunkt für dieslaquo; Geschwülste im Darm, in der Leber, in den Lungen und in den anderen Organen bildeten, stehen mir bis jetzt keine Erfahrungen zu Gebote. Ich behalte mir jedoch darüber für späterhin, sowie insbesondere über die Resultate der Impfver-suehe ansführlichere Mittheilungen vor.
Für jetzt kam es mir hauptsächlich darauf an, zunächst auf die Häutigkeit des Vorkommens, wenigstens in den zoologischen Gärten, sowie auf die Aehnlichkeit der Erkrankung mit der Taberkulosa des Menschen und der Sängethiere hingewiesen zu haben.
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IV. #9632;
Ergebnisse der iu dem Zeitraum vom 5. November 18GS bis zum 10. Mai 1870 im Hamburger zoologischen Garten vorgenommeneu Sectioneu.
A. Säugelhiere.
1. Aeussore Haut.
I.Mit -wässeriger Flüssigkeit gefullteBlasen entwickelten sich aut'den Fluc;!iäuten eines l'Uecenden Hundes.*quot;) obnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;j
Das Thier -wurde am 18. Juli 1S6S für den Garten erworben. Die grösste Spannweite beider Flughäute betrug etwa •1 Fuss, während die Körperlänge nur etwa einen Fuss maass. Vormittelst seiner stark entwickelten, hakenförmig gebogenen, an den Fingern der hinteren Extremitäten beündlichen Krallen pf}egte sich das Thier an eine im Kälig befindliche Stange anzuhängen und in dieser Stellung ruhig zu verharren. Dabei trug es die grossen, schwarzbraunen, zwischen den oberen und unteren Extremitäten befindlichen Flughäute, einem Mantel vergleichbar, um den Körper herumgeschlagen, wodurch letzterer vollständig bedeckt wurde. Störte man das Thier, so streckte es zwischen den Flughäuten den fuchsähnlich gebauten Kopf hervor, blieb aber in seiner hängenden Stellung meist ruhig verharren. Mitunter gelang es auf diese Weise, das Thier zu einigen Flügelbewegungen zu bringen. Es spreizte alsdann die sehr langen Finger der oberen Extremitäten auseinander, wo-
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*) Mitgetheilt in Virchow's Archiv Bd. 4G.
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durch die zwischen den einzelnen Fingern befindliche, bei ruhiger Lage fächerartig zusammengelegte Flughaut entfaltet wurde und mit der zwischen oberer und unterer Extremität befindlichen Flughaut zusammen einen mächtigen Flügel darstellte.
In der Mitte des Monats October bildeten sich auf beiden Flughäuten blasenartige Erhebungen der Epidermis. Die Blasen hatten eine kreisrunde Form und platzten tbeilweise nach mehrtägigem Bestehen, wobei sie eine klare Flüssigkeit entleerten , während neue Blasen an anderen Stollen der Flughäute aufschössen. Die Grüsse der Blasen war eine verschiedene. Einige derselben erreichten die Grosse eines Zehngroschenstücks, die kleinsten stellten sich als stecknadelkopfgrosse Unebenheiten der schwarzbraunen, nur mit wenigen kurzen Härchen versehenen, im Uebrigen glatten Flughäute dar. An einigen Stellen standen die Blasen gruppenweise dicht bei einander gedrängt, während man an anderen Stellen nur einzelne, isolirt stehende Blasen auf grössere Strecken hin antraf. Am reichlichsten war die Blasenbildung an den peripherisohen Thei-len der Flughäute vorhanden. Spreizte das Tluer bei beginnenden Flügelbewegungen die Finger der oberen Extremitäten aus einander, so erkannte man dicht gedrängte, zum Theil mit einander zusammengeflossene Gruppen von Blasen. Insbesondere in der Umgebung der Phalangeaigelenke waren hieraus Geschwüre hervorgegangen. An einigen Stellen in der Umgebung der Gelenke landen sich Geschwüre sowohl an der äusseren, als auch an der inneren Fläche der Flughaut und es war auf diese Weise an den botreffenden Stellen nur eine dünne, durch, scheinende, jedoch nirgends perforirte Membran zurücbgeblie-ben. Die innere Fläche der F'lughäute war mehr mit Blasen bedeckt, wie die äussero. Auf ersteror war eine gewisse symmetrische Anordnung der Blasen an entsprechenden Stellen beider F'lughäute unverkennbar. So fanden sich in der Mitte beider Schulterflughäute Blasen von annähernd gleicher Grosse und Ausdehnung; weiterhin war die Anordnung, Zahl und Grosse
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der Blasen au deu Flugluluteu zwischen den Fingern beider oberen Extremitäten nahezu gleich. Die Blasen platzten nur theilweise und hinterliessen alsdann meist einen weisslichen, nässenden Grund, der mit der umgebenden, dunkelschwarz gefärbten Haut stark contrastirte. Bei einem Theil dor auf diese Weise entstandenen Geschwüre war der Geschwiirsgrund mit einer dünnen, eiterähnlichen Schicht, in der man hie und da injicirte Gefässstämmchen erkennen konnte, bedeckt. Die Blasen, welche nicht aufplatzten, blieben auf der Grosse, die sie erreicht hatten, bestehen. Ein Einsinken oder Verschwinden der Blasen ist nicht beobachtet worden.
Vom 25. October an ist keine wesentliche Neubildung von Blasen oder Geschwüren mehr beobachtet worden. Die Geschwüre, welche sieh das Thier häulig leckte, blieben in dem Zustande, wie sie waren, bestehen. Bis zu seinem Tode hat das Thier das ihm täglich vorgelegte Futter vollständig aufgezehrt. Am 8. November fand man es todt, in seiner gew5hn-lichen Stellung hängend.
Bei der Section sind die bei Lebzeiten beobachteten Geschwüre im Allgemeinen wenitr verändert. Einige Geschwüre
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sind mit trockenen, braunen Borken bedeckt. An den Stelleu, #9632;wo an beiden Seiten der Flughäute Geschwüre vorhanden waren, erscheint der Geschwürsgrund als eine durchscheinende, getrocknete Membran, einem getrockneten Darm vergleichbar. Einige auf der Rückenfläcbe der Flughäute belindliche Bläsehen entleeren beim Anstechen eine woissliche, dünne Flüssigkeit, in der man bei microscopischer Untersuchung zahlreiche Eiterkör-perclien erkennt. Beide Ohrenspitzen zeigen sowohl au der inneren, als auch an der äusseren ITäche, zahlreiche, festere Unebenheiten, die sich als eingetrücknete Bläschen zu erkennen geben. An deu behaarten Theilcu dos Thieres sind weder im Gesicht, noch Rumpf Bläschen oder Ulcerationen zu erkennen. Die Zähne sehr stark aligomitzt. Von den hinteren Backzähnen ist der Körper vollständig geschwundeu und es ragen
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nur noch getrennte Wurzelstümpl'e aus den Alveolen hervor. Nur an einem der Backzähne findet sich noch eine dünne Brücke zwischen vorderer und hinterer Wurzel. Sämmtlicho Finger beider unteren Extremitäten tragen an ihren Volar-llächen längliche Ulcerationen, die offenbar entstanden sind durch den anhaltenden Druck, welchem diese Tbeile beim Ankrallen ausgesetzt waren. Die Lungen luithaltig, etwas colla-birt, ohne Pigment. Im Herzen nicht geronnenes Blut.
2.nbsp; nbsp; nbsp;Eine papilläre Gesch-wulst fand sich in der Hohlhand der rechten unteren Extremitüt bei demselben Thiere. Die Geschwulst hatte die Grosse einer Erbse, war mit einer gelappten Oberfläche versehen und zeigte dieselbe schwarze Färbung, wie die gesammte Haut der lioblhand. Sie entsprang vermittelst eines dünnen 3 Mm. langen Stieles aus der Haut zwischen Daumen und zweiten Finger und bestand aus einem bindegewebigen, Gefässe lubrenden Grundstock und mächtigen Epidermislagen.
3.nbsp; nbsp; nbsp;Decubitus wurde bei einem Erdwolf (Proteles La-landii) beobachtet. Es fanden sich an den Seitenflächen sämmt-licher Extremitäten, hauptsäcblicli über den Gelenken, rundliche, mitunter bis auf den Knochen gebende Substanzverluste in der Haut. Das Thier starb an einem clironischen Intestinalcatairbe.
4.nbsp; nbsp; nbsp;Eine längere Zeit eiternde Wunde auf dem rechten Kniegelenk wurde bei einem Mandrill (Cynocephalus Mormon) beobachtet. Die Wände suhlosa sich allmäblig von selbst. Das Thier starb späterhin an verkäsender Pneumouie.
5.nbsp; nbsp; nbsp;Mehrere Blutergüsse fanden sich im ünterhautbinde-gewehe bei einem Vielfrass (Gulo borealis), der zahlreiche Di-stomen in den Gallengäugen beherbergte.
6.nbsp; nbsp; nbsp;Bei einem Mandrill wurden die blau gefärbten Hautstellen an den Wangen untersucht. Es ergab sich dass nur schwarzes Pigment vorhanden war, welches hauptsächlich seinen Sitz im Rete Malphigbi hatte. In den tieferen Stratis fanden
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sieb auch iu der lateicellulursubstiiuz bandurti^e /üge eines schwarzen, körnigen Pigments.
2. Musculatur.
7. Mebrere ausgedehnte Blutergüsse fanden sich in der Musculatur bei einer Antilope Dorcas. Das Unterbautbinde-gewebe war ödematös. Die Musculatur war blass und serös durchtränkt. Dia Blutergüsse fanden sich hauptsächlich in der Musculatur der rechten, hinteren Extremität und in der Rücken-museulatur. Nach dem Abziehen des Felles schimmerten blauschwarze Stellen durch die Fagcie hindurch Das ergossene Blut hatte eine dunkele Farbe und die Muskelsuhstanz war oft in einer Ausdehnung von i —2 Zoll zermalmt, Eine traumatische Entstehung dieser Ergüsse war nicht nacbzuwei^en. Im Netz fanden sich zwei bohnengrosse, verkalkte Echinococcen. Die Pia mater war an einer umsclirlobenen Stelle eitrig inliltrirt.
3. Skelet.
S. Rhaehitis wurde in 4 Fällen und zwar bei zwei Affen (einem Macacus cvnomolgus und einem Cercopithecus griseo-viridis) und bei zwei Eichhörnchen beobachtet. Der etwa einjährige Macac wurde im Garten geboren und blieb im Wachs-thum zurück. Der Thorax erschien von beiden Seiten her eingedrückt. An der Uebergangastelle sämmtlicher Rippen in ihre Knorpel fanden sich kugelförmige Anschwellungen, die in das Cavura des Thorax hinein prominirten. Das Feriost der Rippen trug circumscripte, opake, weissliche Verdickungen, Beide Tibiao waren ziemlich stark nach innen gebogen. Die Gelenkenden derselben waren verdickt. Bei dem Cercopithecus gri-seoviridis beschränkte sich die Störung auf eine Anschwellung der Rippenkuorpel. Bei beiden Eichhörnchen fanden sich ebenfalls kugeliche oder cylinderische, rosenkranzförmig nebeneinander liegende Anschwellungen der Rtppenknorpel. Bei dem einen waren stark entwickelte periostale Wucherungen in den hinteren Hälften der Rippen vorhanden. Bei dem anderen
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war die Wirbelsäule nuuli rechts und nuten gebogen und liessen sich die Knochen der Extremitäten leicht durchbrechen.
9.nbsp; nbsp; nbsp;Mehrfach geheilte Rippen fr actureu fanden sich bei einem am 23. September 18G9 zur Section gekommenen Cynocephalus porcarius. Rechts waren an der 2., 7. und 8. und links an der 9. und 10. Rippe quer verlaufende geheilte Fracturen. Zwischen den Bruchstücken sah man noch einen weisslichen, leicht zerbrechbaren, etwas über die Oberfläche der Rippen prominironden Callus.
Eine alte geheilte Rippenfractur fand sich weiterhin bei einer Giraffe.
10.nbsp; nbsp; nbsp;Mehrere frische Schädelfracturen (am rechten und linken Scheitelbein) nebst einer Infraction des oberen Orbitalrandes des rechten Auges und einem ausgedehnten Bluterguss zwischen Bauchfell und dorn die linke Niere umgebenden Bindegewebe wurden bei einem am 13. Januar 1SG9 zur Section gekommenen männlichen Maeucus cynomolgna gefunden.
11.nbsp; nbsp; nbsp;Eine umschriebene groschengrosse, necrotische Stelle fand sich an der inneren Tafel der rechten Unterkieferhälfle mit missfarbiger Beschaffenheit des Feriosts und theilweiser Bloslegung des Knochens bei einem Mandrill.
12.nbsp; nbsp; Bei einem Nasenbären*) bestand längere Zeit eine Eiterung im Inneren der linken, vorderen Extrcmitüt. Es bildete sich ein Abscess in der Nähe des Schultergelenkes, welcher von Herrn Inspector Si gel geöffnet wurde. Äusserdem kam es an einer benachbarten Stelle zum spontanen Durchbruch des Eiters, worauf längere Zeit aus der Fistelöffnung eitrige Flüssigkeit abgesondert wurde. Bei der am 26. Februar 1S69 vorgenommenen Section fand man in der Musculatur der hinteren Fläche des Schulterblattes eine diffuse, jauchige Vereiterung, welche durch einen fistulösen Gang an der bei Lebzeiten beobachteten Stelle nach ausson mündete. An der Perforationsstelle
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*) MitgetheiU m der Wiener medic. Wochcnscli. 1SG0. Nr. 61.
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der aussereu Haut, welche einen Durcbmesser von 3 Linien hatte, war das Unterhautbindegewebe in einem Umfang von der Grosse eines Thalers vereitert. Die Gelenkkapsel des Schaltergelenkes war geröthet und verdickt; der Knorpelüberzug war grösstentheils zerstört und es zeigten die Gelenkflächen beider Knochen ein zerklüftetes, geröthetes Aussehen. Es fanden sich weiterhin pjäinische Heerde in den Lungen und Nieren sowie eine rechtsseitige Pleuritis vor. 4. Dura mater.
13.nbsp; nbsp; nbsp;Zahlreiche, streifige, hellrotho Blutextravasate wurden auf der inneren Flüche der Dura mater bei einem männlichen, am 26. Januar 1S69 gestorbenen, Cynocephalus babuin beobachtet. In der linken Schädelhälfte waren dieselben am reicb-lichsten in den hinteren Partien, während sie sich in der rechten Schädelhälfte der Höhe der Hemisphären entsprechend am
hlreichsten vorfanden. Die Dura mater war an einigen Stellen mit dem Schädel verwachsen. Gleichzeitig fanden sieb Blutergüsse in den verschiedensten Organen, auf der Oberfläche des Herzens, in der Pleura, auf der Schleimhaut des Magens, im Fettpolster der Wangen — neben einem alten Intestinal-catarrhe. Wenige Tage darauf (am 1. Februar 1S60) kam ein weihlicher Cynocephalus babuin zur Section, der einen ganz analogen Befund darbot. Hier waren die Blutergüsse in der Dura etwas sparsamer.
Zahlreiche Blutergüsse in die Dura fanden sich weiterhin bei einem Gulo borealis.
14.nbsp; nbsp; nbsp;Ein etwa linsengrosser, gelber käsiger Heerd zwischen beiden Blättern wurde im linken Tentorium bei einem Mandrill gefunden.
5. Pia m a t e r.
15.nbsp; nbsp; nbsp;Eine eitrige Infiltration der Pia mater wurde bei einer am 21. F'ebruar 1869 gestorbenen Antilope Dorcas constatirt. Die Infiltration beschränkte sich auf das kleine Gehirn und die Medulla oblongata. Insbesondere war die Pia
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der linken Hälftn mit einem gelblichen, festen, etwa 1 Linie dicken Kxsudat bedeckt, das bei der mieroacopisclien Untersuchung grösstentheils ans Kitericellen bestand. Auf der rechten Hälfte des kleinen Gehirns war das Infiltrat nur in dünneren, nicht scharf umschriebenen Schichten vorhanden. Das Gleiche war an der Oberfläche der Medulla oblongata der Fall. Am grossen Hirn zeigte sieh in dessen ganzer Ausdehnung die Pia frei von Infiltrat. Die Pia war an den Stellen, wo sie eitrig inflltrirt war, mit der Dura leicht verklebt.
16.nbsp; nbsp; nbsp;Rauchige Pigmentirung der Pia mater cerebralis wurde bei 2 Antilope Dorcas gefunden. Das Pigment war hauptsächlich längs der Gcfässo in grossen, verästelten, schwarzen Zügen vorhanden.
17.nbsp; nbsp; nbsp;Bei einer Lutra vulgarls waren die Gcfässe der Pia strotzend mit Blut erfüllt. Pechterseits war in der Nähe der Hypophysis ein Bluterguss zwischen Arachnoidea und Gehirn-substanz von etwa 6 Linien Länge und 2 Linien Breite vorhanden. In der Hirnsubstanz selbst wurden keine Haeraorrha-gien beobachtet.
18.nbsp; nbsp; nbsp; Bei einem Nasenbären fand sich eine leichte Verklebung zwischen Pia und Dura, der Hübe beider Convexitäten entsprechend.
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fi. Plexus choroides.
19. Bei einer Antilope Dorcas fanden sich in den Plexus choroides beider Seitenventrikel concentrisch geschichtete Kalkkörper. Im Allgemeinen waren dieselben jedoch nur klein und sparsam. Neben Kalkkugeln fanden sich auch stäbchen-förmige Körper.
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7. Gehirn. 20. Das Gehirn konnte in den meisten Fällen nicht genauer untersucht werden, da es für das Museum erhalten bleiben musste. In keinem Fall wurde, soweit die Untersuchung möglich war, irgend eine Abnormität am Gehirn gefunden.
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quot;21. Absoedirnngen, vom ZalinQeiseh ausgebend, kamen ia einer Reibe von Fällen bei AfTen znr neobacbtung. Es lag die Vermutluing nahe, dass dieselben durch das Eindringen frcmdei1 Körper, -wie Strohhalme, die die Affen .zu zerkauen pflegen, bedingt waren.
Bei einem am 23. October ISCS zur Section gekommenen Cy n oeeplial ii s anubis*) war bei der äusseren Besichtigung die rechte Zwischenkielergegend aufgetrieben. Beim Aufheben der Überlippe fand sich das Zahnfleisch der rechten Oberkinn-Ittdeohälfte difi'us vereitert. Ein in der RiehtODg vom Eckzahn nach dem Auge aufwärts in din Haut geführter Einschnitt ergab, dass die Eiterung zwischen Haut und Knochen aufwärts bis etwa ?; Zoll unterhalb dos Auges hin sich erstreckte. Es floss beim Einschneidon ein mit necrotischen Fetzen untermengter Eiter aus. Das Periost war von dem ganzen rechten Zwischenkiefer, sowie von einem Theil des rechten Oberkiefers verschwunden und der Knochen fühlte sich hier rauh an. Nachdem der rechte Zwisohenkiefer durchsägt worden war, fand sich die Umgebung des noch nicht durchgebrochenen, definitiven Schneidezahns eitrig inliltrirt. Die Palpa dieses Zahns war ebenfalls in eine eitrige Masse umgewandelt. Die beiden Milchschneidezähne liessen sich leicht extrahiren, zeigten jedoch keine wesentliche Veränderung. Die Schleimhaut des harten Gaumens war in einer Ausdehnung von I Zoll rückwärts von den Schneidezähnen eitrig inliltrirt. Die dahinter gelegenen Schleim-bautpartien waren intact. Die Nasenschleimhaut war in ihrem quot;vorderen Theil eine Strecke weit mit necrotischen Fetzen bedeckt. Die der Eiterung zunächst gelegeneu Schleimhautpartien waren an einigen Stelleu auffallend stark gerötbet und gewulstet.
Bei einem Cercop ithecus ery throgaster, der am 26.
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•) Mifgetbeilt in Virchow's Arobiv. Bd. 46.
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October 1808 zur Obduction kam, war das Zahnfleisch in der Gegend der letzten hinteren Backzähne der rechten Unterkie-ferhäll'te necrotiseh zerlallen. An der hinteren Unterkieferhälfle fehlce hier das Penost sowohl an der inneren, als auch an der i'iusseren Klache. Die sich an den Unterkiefer ansetzenden Muskeln, iusbesondore ein Theil des Masseters waren von einem übelriechenden, jauchigen Exsudat ialiltrirt.
Bei einem am 4, December 1868 zur Section gekommenen Cy nocephal us babain war das Zahnfleisch an der Ober-und TJnterkinnlado im Bereich der Schneidezähne geröthet und gewulstet und theilweiso eitrig zerfallen, so dass sich hier halb-ruondiormigo, mit unterininirten Rändern versehene Substanz-verluste gebildet hatten.
Aehnlich war der Befund bei einem am 24. December 1868 zur Obduction gekommenen Cy n oce ph al u s babuin. liier war das Zahnfleisch der rechten oberen Kinnlade von den Schneidezähnen an bis zum hintersten Backzahn voreitert. Im Bereich der Schneidezähne, wo die Eiterung am ausgedehntesten war, war das Periost in einiger Ausdehnung vom Kuochen losgelöst. Die benachbarte Musculatur war nicht ergrilVen. Auch der Zahnfleisehsamn an den unteren Schneidezähnen zeigte eine beginnende Vereiterung.
Bei einem Cynocephalus po rear ins war das Zahn-lleisch der oberen Schneidezähne durch bogenförmige Substanzverluste zerstört.
Bei einem Cerco pith ecus griscoviridis fand sich zwischen den beiden rechtsseitigen oberen Schneidezähnen eine kugelförmige, rothe, schwammige Granulation vom Zahnfleisch ausgehend.
Bei einem Schimpanso wurde neben ausgedehnter di-phtheritiseher Zerstörung der Rachenschleimhaut ein eitriger Zerfall des Zahnfleisches im Bereich der hinteren, oberen Backzähne gefunden.
Bei einem Gürtelthier, Dasypus villosus, war das Zahn-
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: fleisch aa der inneren Seite der 5 letzten linksseitigen Backzähne durch Eiterung zerstört und die Gaumenschleimhaut neben dem hinteren Ende der Eiterung in einer Ausdehnung von etwa 1 Ctm. schiefrig pigraentirt.
22.nbsp; nbsp; nbsp;Bei einer Felis minuta (gestorben am 25. December ISGil) waren die Ziiline, es waren delinitive, ausserordent-lich stark abgenutzt, vermuthlieh in Folge des Beissens gegen die Eisenstangen des Kiiligs. Am rechten Oberkieler fand sich im Bereich des vorderen Backzahns eine runde, listulüse Oeff-nung im Zahnfleisch, welche eine Schweinsborste nicht tief eindringen liess. Eitriger Ausfluss aus derselben wurde nicht beobachtet,
23.nbsp; nbsp; nbsp;Bei einer Fischotter, Lutra vulgar is, wurde zwischen dem 4, und ä. linksseitigen, oberen Backzahn eine Fistel-öffonng gefunden, die bis in die Nähe des Auges führte. Daselbst fand sich eine sinuöse Erweiterung des Fistelkanals und eine blutige Tingirung desselben. Das Feriost liess sich von der üusseren, wie inneren Fläche des Jochbeins leicht ablösen. Der Masseter war etwas blasser, als der auf der anderen Seite. Die Knochen Hessen keino Abnormität erkennen.
24.nbsp; nbsp; nbsp; Schiefrige Pigmentirangeo der Mundhöhlen-sclileimhaut wurden wiederholt beobachtet. Bei einem Ameisenbären, Mjrmecophaga jubata, war dir Boden der Mundhöhle im vorderen Drittheil schiefrig pigmentirt, während er nach hinten zu die normale Färbung zeigte, Die Haut auf der rechten unteren Längsschwiele des Mundes war in einer Ausdehnung von etwa 3 Zoll gleichmässig schiefrig piguieutirt, während die entsprechende Partie der linken Seite von normaler Färbung war.
Bei.einem Cercopithecus ruber fand sich hinter den oberen Schneidezähnen eine schiefrige Figmentirung der Schleimhaut in einer Ausdehnung von 4 — 5 Mm, Länge. Die oberen Sciinoidezähne (Milclizäbne) waren stark abgenutzt.
Bei ciuem Cynocephalns babnin (gestorben am d. De-
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ceraber 18GS) fond sich die Sclileimliant des harten Gaumens an verschiedenen Stellen schiefrig piginentirt, besonders fanden sich in der Nahe der Zähne einige diiYuse, livido Flecke. Die linke Tonsille war in ihrer ganzen Ausdehnung schiefrig piginentirt. 9. Uachenhühlo. 25, Ausgedehnte diphtheritische Zerstörung der Fauces und des Kehlkopfes wurde bei einem noch nicht ausgewachsenen 1^- bis 2jährigen, männlichen Schimpanse am 24, August 186'.) beobachtet.quot;) Dieser Schimpanse lebte mit einem älteren weiblichen Schimpanse über ein Jahr lang in einem gemeinschaftlichen Käli^ zusammen, Zwei Tage vor seinem Tode wurde ersterer isolirt, nachdem er Tags zuvor erkrankt war. Bei der Section fanden sich auf beiden Tonsillon , auf der Zungenwurzel und auf der hinteren Fläche des weichen Gaumens grauschwarze Kxsudatmassen. Am weitesten vorgeschritten wrar die Destruction an der rechten Tonsille und deren Umgebung, wo die darunter liegenden Theile bis in den Musculus ptervgoi-deus internus hinbin mit missfarbigem Exsudat infiltrirt waren. Ihrer Form nach noch zu erkennen war die linke Tonsille, Nach hinten zu ging der Process auf die Epiglottis über, deren vordere Fläche und Ränder mit Exsudat bedeckt waren. I;n Uebrigen war die Kehlkopfschleimhaut unverändert. Nach oben zu erstreckte sich der Process längs beider Arcus glossopala-tini bis auf die hintere Fläche der Uvula und des weichen Gaumens, Die vordere Fläche derselben, sowie die Schleimhaut dos harten Gaumens waren intact. Auf dem Zungenrücken nahm der Process das hintere Dritthoil desselben ein. In den Oesophagus hinein erstreckte sich der Process nicht; desgleichen war die Wangenscheimhaut unverändert, dagegen war das Zahnfleisch der oberen Zahnreihe beiderseits, besonders rech-terseits an sämmtlichen Backzähnen in einiger Ausdehnung ul-cerirt. Die Zähne waren hier umgeben von rundlichen Sub-
*) Mitgethcilt im C'cntialblati fur die raedicin. Wlsseuscbaften, 1869, Nr. 47.
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stanzveriusten, die jedoch nicht das missfarbige Aussehen der Racbenscbleimhaut darboten und die mit einander zusammenhingen. Vom hintersteraquo; Uackzahn aus ging die ülc-oration beiderseits in die neerotische Zerstörung der Fauces über. Beide Lungen waren ohne Tuberkel und zeigten keine Spur von Pigment. Die Trachea, die Bronchien und das Lungen-jiarenchym zeigten ausser Blasse keine Abnormität. In der rechten Pleurahöhle fand sich etna ein Esslöffel voll klaren, braunen Exsudats ohne Fibrinniederschläge, Die linke Pleurahöhle war ohne Exsudat. Die Lungen nirgends mit der Rip-jienwand verwachsen. Im Herzbeutel eine massige Menge klarer Flüssigkeit. Die Nieren relativ gross, blass. Die Gallenblase sehr lang, gedreht, mit dunkelgrüner Galle gefüllt. Die Leber von blassbräunlicher Farbe und fester Consistent, anscheinend gleich den Nieren im Zustande der parenehymatösen Schwellung. Magen und Darm blass. Im letzteren keine Schwellung der Follikel. Einige Verwachsungen zwischen Dünndarmschlingen und Banchwand. — AVeder bei dem älteren Schimpanse noch bei den übrigen Affen ist vor- oder nachher eine ähnliche Erkrankung constatirt worden.
26,nbsp; nbsp; nbsp;Frische Schwellung beider Tonsillen kam zur Beobachtung bei einem am 5. Januar 1870 gestorbenen Dicotyles torquatus.
Beide Tonsillen stellten länglichelliptischo, stark über die Oberfläche der Umgebung vorspringende, geröthete Tumoren dar, aus denen an zahlreichen, rundlichen Oeffnungen eine dicke, eitrige Masse hervorquoll. Besonders war dies der Fall, wenn man die Tonsillen eomprimirte. Exsudat war auf der Oberfläche der Tonsillen nicht zu sehen. Die umgebende Kachen-schleimhaut war im massigen Grade gorötliet. Zwischen beiden Tonsillen, die 3 Gtm. lang und 0,8 Ctm. breit waren, blieb nur noch ein Raum von 0,4 bis 0,5 Ctm. Weite übrii;. Die Kehl-kopfschleimhaut, sowie die Mundhoido zeigten keine Veränderung.
27.nbsp; nbsp; nbsp;Bei einem an verkäsender Fncumonie gestorbenen Cer
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copithecus pygerythrus war dio rechte Tonsille und derec ümgebnag auf etwa G Mm, weit gerötliet und tbeilweise necro-tisch zerfallen. Die linke Tonsille war nur im geringen Grade geröthet.
10. Schilddrüse.
Verändcrungon der Schilddrüse, die in der mensebliehen pathologischen Anatomie unter dorn Namen Struma zusammen-gefasst werden, luilien wir in 4 Fällen beobachtet.
28. Bei einer Giraffe waren beide Schilddrüsen in allen Theilen in eine durchseheinende, lielliöthiiehe, eolloide Masse von teigiger Consistenz umgewandelt. Die Länge der linken Schilddrüse betrug 13,3, die Breite 7, und die Dicke 4 Ctm. Aus der Schnittfläche konnte man bernsteingelbe Kugeln von theils durchscheinender, elastischer Consistenz, theils von zer-iliessbarer Beschaffenheit heraus drücken.
2D. Bei einem Canis adustus fanden sieh in beiden Schilddrüsen, die eine tiefrothe Farbe besassen, einige graue, gallertige Inseln eingesprengt. Section am 5. December 1800.
30. Bei einem Anfangs August 1869 gestorbenen Korsak (Canis corsac) bot die rechte Schilddrüse folgende Eigenthnm-lichkeiten dar*): Dieselbe war von braunrother Farbe, hatte eine längliche Gestalt, war etwa von dem doppelten umfang der linken Schilddrüse, von welcher sie völlig getrennt war, maass in der Länge etwas über 2 Ctm. und in der Dicke 1 Ctm. und zeigte durch die Oberfläche durchschimmernd mehrere gelbliehe, hei darchfallendem Lichte durchscheinende, fluctuirende, bis erbseugrosse Stellen , die beim Anschneiden eine wässerige trübe, gelblich gefärbte Flüssigkeit entleerten. Auf einem Durchschnitt sah man neben mehreren kleineren eine grössero Cyste die fast den dritten Theil des ganzen Organs einnahm, und welche, wie die übrigen, nach Entleerung der Flüssigkoi;
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*) Mitgeihoilt ia Vircliow t Archiv, Bd. 48.
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eine glatte Cystenwantl zuriickliess. Die linke Schilddrüse war vollständig ohne Cysten,
31.nbsp; nbsp; nbsp;Bei einer Biberratte, Mvopotamus coypus, war die rechte Schilddrüse sehr bedeutend vergrössert, während die linke von normaler Grosse and Beschaffenheit war. Erstere stellte einen rnndlicheti Tumor von der Grosse eines Borsdor-fer Apfels und von fester Consisteuz dar. Auf einem Durchschnitt bestand derselbe aus einem markigen graurothen Gewebe, in welchem inselförrnig trockene, gelbe, verkalkte Massen eingelagert waren. Colloide ümwandlang oder Bildung von Cvstenraomen wurden nirgends wahrgenommen. Bei der mi-croscopischen Untersuchung liestanden die graurothen Massen fast ausschliesslich aus kleinen, runden, blassen, lymphkörper-chenäbnlicben Zeilen, die in rundliche Follikel eingeschlossen lagen. Beide Nebennieren waren bedeutend vergrössert und von gelber Farbe. Gleichzeitig fanden sich mehrere Myome im Uterus.
11. Oesophagus.
32.nbsp; nbsp; nbsp; Bei einem Mandrill fand sich Tuberkulose des Oesophagus. Hier waren 2 etwa erbsengrosse, käsige, in der Mitte erweichte Heerde in der äusseren Muskelschicht der Speiseröhre vorhanden.
33.nbsp; nbsp; nbsp;Bei einer Giraffe wurde die Verbreitung der quergestreiften Musculatur im Oesophagus untersucht. Es fand sich, dass selbst in den untersten Partien der 2 IC Gtm. langen Speiseröhre (von den S an tori ni'sehen Knorpeln angerechnet) die äussere Muskelschicht noch aus quergestreifter Musculatur bestand, die erst auf der äusseren Oberfläche dos Magens, nachdem sie sich hier fächerförmig ausgebreitet hatte, endete.
12. Kehlkopf.
34.nbsp; nbsp; nbsp;Bei verkäsender Pneumonic und Tuberkulose der Lungen fand sich in keinem Fall eine Erkrankung des Kehlkopfes.
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35. Bei einer Plioca annellat;i war der Kelilkopf durch einen Scbleimpfropf verschlossen, in dem sich reichliche, lebende, geschlechtslose Rundwürmer vorfanden,
3G. Bei einem Cercop i th o c u s py gery thr us, der an verkäsender Pneumonie starb, war die Epiglottis an ihrer vorderen Fläche rechts fleckig geröthet. Dasselbe war stellenweise auch an der hinteren Fläche derselben der Fall. Die Mor-gagni'scbon Taschen waren mit Schleim erfüllt uud besonders recbterseits geröthet.
18, Trachea und Bronchien.
37. Bei einer #9632;weiblichen Meerkatze (C ercop i th ecus ery-throgastor*) fanden sich in der Trachea nahe der Bifurcation derselben gegen 30 längliche, etwa |[ Linie lange, -.veisso Körperchen, die sich mit Anwendung einiger Gewalt herausheben iiessen. Die raicroscopische Untersuchung erwies diese Körper als Milben, welche sich mit dem vorderen Theil ihres Körpers in die Traehoalschleimhaut eingebohrt hatten. Auch in den grösseren Bronchien wurden in beiden Lungen mehrere Milben gefunden. Der obere Theil der Trachea, sowie der Kehlkopf waren frei von Milben. Die Trachealschleimhaut war gleich der Schleimhaut der Bronchien überall von gewölinlichem Aussehen. —
Die Milben fanden sich auch bei einem früher gestorbenen männlichen Individuum gleicher Species.
33. Schleimiger Inhalt in den Bronchien fand sich ohne Erkrankung des Lungenparenchyms bei einer Antilope Dorcas: ferner neben verkäsender Pneumonie Lei einem Cereo-pi th ecus alb i gen a,
89. Bei einem Dicotyles torquatus wurden mehrere spindelförmige und sackförmige Bronchiectasien, die mit einem eingedickten, gelben Inhalt erfüllt waren, beobachtet. In der
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Umgebung derselben fanden sich einzelne Geschwolstbüdnngen im Lungengewebo,
40.nbsp; nbsp; nbsp;Bei einem Mandrill fand sich linksseitige ausgedehnte Ulceration der Bronchialschloimhaut neben verkäsender Pneu-monio der linken Lunge.
41.nbsp; nbsp; nbsp;Bei einem Elen waren sämmtliche Bronohialverästc-lungen mit breiigen, grünen, aus Bilanzennahrung bestehenden Ingestis erfüllt. Hier war nach dem Tode beim Transport der Slagenirdialt in die Lunge gelangt.
42.nbsp; nbsp; nbsp;Bei einem Dasyurus vivorrinus waren der untere Theil der Trachea, sowie ein Tbeil der Bronchien mit einem frischen Blutgerinnsel erfüllt. Gleichzeitig fand sich der Magen prall ausgedehnt durch dunkeles, geronnenes Blut. Die Magenschleimhaut war blutig tingirt. Auf derselben keine Ul-cerationen. Die Quelle der Blutung blieb unermittelt.
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14. Lungen.
43. Schwarzes Pigment wurde in der Mehrzahl der Fälle in der Lunge bei Affen gefunden. Dasselbe lag stets im interacinösen Gewebe und erschien maeroscopisch in Form feiner sternförmiger, schwarzer Figuren. Fast immer war dasselbe gleichmüssig durch alle Lnngenabsehnitte verbreitet. Die Bronchialdrüseu waren meist mehr oder weniger sehiefrig gefärbt. Das microscopische Verhalten des Pigments war genau ebenso wie beim Menschen. Bei einem neugeborenen Macac enthielt die Lunge kein Pigment; ebenso bei einem etwa zweijährigen Schimpanse. Schwarzes Lungenpigment fand sich übrigens auch bei einem Gulo borealis und bei einem Dicotyles torqua-tus, während es constant bei Edentaten und Wiederkäuern fehlte. Wenn das Lungenpigment auch bei Thieren nur von eingeath-metem Kohlenstaub herstammt, was übrigens durchaus selbst für den Menschen nocht nicht sicher festgestellt ist, so spielt möglicherweise die Länge der Luftröhre eine Rolle dabei. Bei Thieren mit kurzer Luftröhre wird der Kohlenstaub die Alveo-
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len leichter erreichen können, als bei solchen mit langer Luftröhre.
44.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Ein h ära orrh agi s ehe r Infarct wurde in der Lunlt;Te eines H u n d s p av i an s beobachtet. Im rechten unteren Lungenlappen, nahe der Basis fand sich ein linsengrosser, schwarzblaaer, völlig luftleerer Heerd, der bei der microseopi-sehen Untersuchung aus ergossenem Blut bestand. Gleichzeitig fanden sich Blutergüsse in verschiedenen arideren Organen.
45.nbsp; nbsp; nbsp;Bei einer l'hoca annellata wurde ziemlich aasgesprochenes Emphysem der Langearänder beobachtet. Hier fanden sich Bläschen zum Theil bis zur Grosso einer Linse. Durch Compression der Bänder Hessen sich auch die umgebenden Lungonabscbnitte empin-somatös aufblähen.
In mehreren Fällen wurde geringes partielles Emphysem beobachtet, das wohl während der Agone entstanden ist, so bei einer Antilope Dorcas.
46.nbsp; nbsp; nbsp;Verkäsende lobare und lobuläre Pneumonie, meistentheils mit käsigen Hcerden in anderen Organen verbunden, wurden bei 8 Aften beobachtet (s. o.). Lobuläre Pneumonie, meist in eitriger Schmelzung begriffen, fand sich bei 5 Raubthieren. Perls u chtkn o t en wurden in den Lungen einer Antilope pieta und eines Dicotyles torquatus beobachtet. Einen frischen catarrhalisch-pneumonischen Heerd ohne eingetretene caseöse Metamorphose zeigte die Lunge eines Cercopi-thecus griseo v i ridis; ein ähnlicher Heerd fand sich in der Lunge einer Fischotter; hier war bereits beginnende Entfärbung zu sehen. Einige luftleere, dunkele geröthete Stellen im Luu-genparenehym ohne Granulirung der Sehuittfläche fanden sich bei einem Ameisenbären und bei einem Gürtelthiere (D asy pus sexcinetus).
47.nbsp; nbsp; nbsp;Metastatische Heerde wurden in den Lungen eines an Pjamie gestorbenen Nasenbären (Nasua solitaria) beobachtet. Die Heerde, die sich nur in den unteren Lungenlappen vorfanden, während die oberen frei davon waren, und von
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denen jederseits etwa 4—G vorhanden waren, lagen sämmtlich peripheriscb und fanden sich hauptsächlich in den hinteren Lungenabschnitten. Sie stellten keilförmige Massen dar, welche mit der Spitze nach innen gerichtet waren und deren schmutziggelblich gefärbte Basis unter der i'leura pulnionalis lag. Auch durch das Gefühl waren die Heerde als compacte Massen zu erkennen. Die Basis der Heerde hatte durchschnittlich einen Durchmesser von 5—6 Linien und war von gradlinigen Figuren begrenzt, den Grenzen einzelner Lungenläppohen entsprechend. Beim Einschneideu entleerten sämmtliche Heerde einen übelriechenden, missfarbigen Eiter. Nach der Entleerung des Eiters zeigten sich die Wände der Eiterhöhlen resistent, ziemlich dick und mit einem rahmigen Beschlag bedeckt. Nur ein einziger Heerd wurde gefunden, der mitten im Lungenparenchym lag. Pfropfe wurden in den zuführenden Arterien nicht nachgewiesen. Gleichzeitig war beiderseitige pnrulente Pleuritis vorhanden. Den Ausgangspunkt bildete eine Eiterung an der linken, vorderen Extremität.
48. Krobsige m etastat isoh e Ileerdo*) in den Lun-den kamen bei einem Aguti (DasyproctaAzarae)zur Beobachtung. Hier fanden sich in den Lungen zerstreute, granweisse, J—1 Ctm. grosso Heerde von ziemlich fester Consistenz. Die Heerde traten etnas über die Oberfläche der im üebrigen col-labirten. pigmeutlosen Lungen vor. Auf einem Durchschnitt erschienen die Heerde völlig luftleer, von grauweissem, markigem Aussehen, mit einzelnen gelben EinsproDgungcn. An der Basis des rechten unteren Lappens durchsetzte ein derartiger Heerd die ganze Dicke des Organs. Die microscopische Untersuchung erwies die Neubildungen als carcinomatös. Den Ausgangspunkt bildete ein in der Bauchhöhle gelegenes, faust-grosses, nach dem Coecum hin perforirendes, zum Theil zerfallenes Carcinom.
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49.nbsp; nbsp; nbsp; Grüne Psorospermienlieerde fanden sich in der Ijange eines an vorkäsender Pnearaonie verstorbeneu Kapnziner-afi'en, sowie bei einem neugeboruen Macacus ojDOmoIgDS.
50.nbsp; nbsp; nbsp;1'e n t as to m u m taen i oi d es im gosclileclitslosen Zustande wurde in 2 Fällen in derLutigo bei An ti lop e Dorcas be-obaebtet. Beidemale lagen die Entozoen im Inneren verdichteter, blaurotlier Heerde, die sich zerstreut durch beide Lungen vorlanden. Beim Anschneiden derselben ijuollen die Fentastomen, die noch lebten und sehr energische Bewegungen des Hakenapparats zeigten, hervor.
Gleichzeitig fanden sieh in beiden Fällen diese Entozoen sowohl frei in der Bauchhöhle als auch im Inneren von Me-senterialdrüsen eingeschlossen.
51.nbsp; nbsp; nbsp;Bl ase n wiir m er wurden in der Lunge eines Känguruhs, eines Eleos und einer Giraffe gefunden.
Bei einem Riesenkängarah war im hinteren Rande der linken Lunge dicht an der Wirbelsäule, etwa in der Mitte zwischen Basis und Apex eine elastische, hasoluussgrossc Geschwulst durchzufühlen. Das umgebende Lungengewebe, sowie die Pleura zeigten sieh an dieser Stelle unverändert. Beim Anschneiden entleerte der Tumor eine wasserholle Flüssigkeit und es wurde gleichzeitig ein etwa stecknadelkopfgrösses, weisses Bläschen mit dem ausströmmenden Wasser an die Oberfläche geschwemmt. Hierauf wurde ein weisser, etwa 1 Mm. dicker Balg sichtbar. Derselbe liess sich aus dem umgebenden Lungengewebe leicht herauslösen. Auf der Innenseite des Balges sassen ziemlich reichliche, runde bis stecknadelkopfgrosse, theils opak weisse, theils durchscheinende Körper. In diese eingeschlossen, aber auch frei der Innenfläche des Balges mit einem kurzen dreieckigen Stiel aufsitzend fanden sich längliche Scolices, die mit 4 Sangnäpfen und einem einfachen Hakenkranz vorsehen waren, der meist in die Leibeshühle zurückgezogen getragen wurde und aus etwa 25 Haken bestand. Wogen Mangels der ein-
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werden. — Weitere Ecliinococcon wurden bei diesem Känguruh weder in den Lungen noch in sonst einem Organ gefunden.
Bei einem am 18. November 18G9 zur Obduetion gekommenen Elen, C erv us ale es, fand sieb im linken unteren Lappen nahe der Basis ein etwa haselnussgrosser, mit einem Segment bis in dio Pleura reichender Echinoeoccensaek vor. Hier waren Blasenwürmor in grosser Menge im Netz vorhanden.
Bei einer Girafi'e wurden zwei abgestorbene, verkalkte erbsengrosse Eebinococcen in den Lungen, dicht unter der Pleura neben sehr reichlichen, gleich grossen und gleich beschaffenen Echinococcen in der Leber beobachtet.
15. Pleura.
52.nbsp; nbsp; nbsp;Eine gestielte, haselnussgrosse Eettgeschwulst, vom Mediastinum anticum ausgehend, wurde bei einem Sciurus carol inen sis constatirt.
53.nbsp; nbsp; nbsp;Pyämische Pleuritis wurde bei einem Nasenbären gefunden. In der linken Thoraxhälfte war die Pleura mit einem eiterähnlichen Belag bedeckt. In der rechten Pleurahöhle fand sich mehr gallertiges, zähes, durchscheinendes Exsudat, sowohl auf der Pleura costalis, wie pulmonalis, welches sich mit dem Messer leicht wegstreichen Hess und bei der microscopischen Untersuchung reichliche Eiterkörperchen einscliloss. Die Pleura auf den embolischen Heerden in der Lunge zeigte ein schmutzig gelbliches Aussehen.
54 Frische exsudative Pleuritis wurde neben verkäsender Pneumonie bei einem C er copith ecus albigena gefunden.
55.nbsp; nbsp; nbsp; Aeltere Verwachsungen der Lungen mit der Costal-wand fanden sich fast in sämratlichen Fällen von verkäsender lobärer oder lobulärer Pneumonic, die wir oben mitgetheilt haben. Die Verwachsung entsprach gewöhnlich der Ausdehnung des pneumonischen Processes.
56.nbsp; nbsp; nbsp; Plattenförmigc käsige Heerde kamen in der Pleura eines Cercopithecus pjgeiythrus zur Peobaolitung.
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57.nbsp; nbsp; nbsp;Perlsucbtgescbwiilste fanden sieb in der Pleura costa-lis bei einer Antilope picta und bei einem Dicotyles torquatns.
58.nbsp; nbsp; nbsp;Miliartuberkulose der Pleura wurde bei einem Lemur collaris constatirt.
59.nbsp; nbsp; nbsp;Mehrfache Blutergüsse unter der Pleura fanden sieb zweimal bei Cynocepbalus babuin, sowie bei einem Castor fiber und eiueru Ccrvus tarandus.
60.nbsp; nbsp; nbsp;Mehr oder minder roicliliebes, seröses Exsudat in beiden Pleurasäcken mit Compression der unteren Lungenlappen wurde bei einem Elen, neben Echinococcen im Netz, bei einer Antilope Loucoryx neben Echinococcen in der Leber, bei einem Cervus tarandus neben Echinococcen im Netz, bei einem Gulo borealis neben Plattwürmern in den Gallengängen und bei einem Schimpanse neben Diphtheritis faucium beobachtet.
61.nbsp; nbsp; nbsp;Eingekapselte geschlechtslose Uundwürraer fanden sich unter der Pleura bei einem Perodicticus Potto.
16. Broncbialdrüsen.
62.nbsp; nbsp; nbsp;Scbiefrigo Pigmcntirungen der Broncbialdrüsen wurden in allen Fällen bei Affen angetroffen, wo die Lungen Pigment enthielten. Eine intensive sohwarzgraue Färbung der Broncbialdrüsen fand sich weiterhin bei einem Dicotyles torqua-tus. Hier enthielten die Lungen ebenfalls ziemlich reichliches schwarzes Pigment.
63.nbsp; nbsp; nbsp;Hyperplasie der Bronchialdrüsen mit käsiger Metamorphose fand sich in allen Fällen von verkäsender Pnenmo-nie bei Afl'en. Umwandlung der Broncbialdrüsen in hühnerei-grosse, in ihrem centralen Theil erweichte käsige Tumoren beobachtete man bei einem Mandrill.
64.nbsp; nbsp; nbsp;Umwandlung der BronchialJrnscn in Perlsuchtge-schwülsten wurden bei einer Antilope picta und einer Giraffe notirt.
17. Thy m us.
65.nbsp; nbsp; Die Thymns mehrerer neugeborener und junger Sauge-tbiere wurde anf das Vorhandensein der in der menschlichen
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Thymus fast constant vorkommenden conoontrisch gesebichteten, sogenannten Hassal'scben Körper untersucht. Gefunden wurden dieselben bei einem Cercopithecus anubis und einem Cy-nocephalua Spbinx, sowie bei mebraren Dicotyles torquatus. Die Körper verliielteu sieb morphologiscb genau ebenso, wie beim Menschen, erreichten jedoch keine beträchtliche Grosse. Als erste Anfangsstadien sieht man grosse, homogene Blasen, etwa von dem 3—41achcn Durohmesser eines Lymphkörperchens. Dann schnürt sich das Protoplasma in einen Rinden- und einen ceutralen Theil ab, es bildet sich ein heller Ring, der längs der äusseren Contour verläuft. Hierauf treten an beiden Schiebten weitere Zeiklüftungen ein. Die grossen homogenen Blasen scheinen aus den Lymphzellen hervorzugehen.
18. Herzbeutel.
G6, Miliartuberkulose des Herzbeutels kam bei einem Lemur collaris zur Beobachtung.
67.nbsp; nbsp; nbsp;Frische Pericarditis mit fibrinoscr Exsudation kam neben verkäsender Pneumonie bei einem Cercopithecus albigena und einem Mandrill zur Beobachtung.
68.nbsp; nbsp; nbsp;Ansammlung von Flüssigkeit im Herzbeutel sahen wir bei einem Schimpanse. Bei einem Elen wurde icterisch gefärbte Flüssigkeit im Herzbeutel beobachtet.
69.nbsp; nbsp; nbsp;Bei einem etwa einjährigen Maea.'us cynomolgus war die Oberfläche des Herzens mit einzelnen weissen Flecken bedeckt, bedingt durch umschriebene Verdickungen des Herzbeutels.
19. Herz.
70.nbsp; nbsp; nbsp;Ausweitung des rechten Vorhofs und des rechten Ventrikels fand sich neben verkäsender Pneumonie bei einem Macaous cynomolgus
71.nbsp; nbsp; nbsp;Bei einem Cercopithecus erythrogaster fand sich im rechten Atrium, dem Septam aufsitzend, etwa 2 Linien oberhalb der Insertion der Valvula tricuspidalis ein hirsekorngros -
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sea, rothllcbes, rundes, mit glatter Oberfläche versehenes Knot. chen, Tvelchos sich bei der inieroseojiischen Untersuchung als uns einem gefässreichen, mit körniger Griimlsabstan?, versehenen Bindegewebe bestehend erwies. Die Trieiispidalis war schlussfähig, überhaupt fanden sich Veränderungen am Klappenapparat nicht vor.
72.nbsp; nbsp; nbsp;Blutergüsse unter der Oberfläche des Herzens, zum Theil sehr zahlreich und ausgedehnt, fanden sich bei einem Wandern, bei einem Gulo boroalis, einem Cercopithecus ruber und zwei Cynocephalus babuin.
73.nbsp; nbsp; nbsp;Mit einzelneu gelben Flecken versehen zeigte sich das Endocardium bei einem Dicotyles torqaatns,
74.nbsp; nbsp; nbsp; Fettige Degeneration der Ilerzmusculatur wurde bei einem Gürtclthier, Dasypaa villosus, gefunden. Das Bndocar-diom des linken Ventrikels zeigte gelbe, streifige Flecke, die sich besonders auch auf die Papillarmuskeln erstreckten. Beim Einschneiden fand sich die im üebrigon braunroth gefärbte Mus-culatur bis nahe an das Pericardium hin von gelben Streifen durehäotzt. Die mieroscopische Untersuchung ergab hier eine feinkörnige Fettablagerung in die Mnskelbnndel, die sich ebenso verhielt, wie beim Mensehen. Die Querstreifung war stellenweise gar nicht mehr zu sehen und an solchen Stellen hatten die Muskelbündel ein dunkeles, körniges Aussehen. An anderen Stellen war die Querstreifung noch erkennbar, jedoch von feinen Körnchen durchsetzt.
75.nbsp; nbsp; nbsp;Käsige Heerdc, zum Theil im Inneren in eitriger Schmolzung begriffen, fanden sich in ziemlicher Menge in der Herzmusoulatur eines Mandrills.
76.nbsp; nbsp; nbsp;Bei einer ausgewachsenen Phoca annellata fand sich der Duotus Botalli nur in seinem mittleren Theil verklebt. Eine von der Arteria pulmonalis aus eingeführte Sonde zeigte die erste Hälfte des Ductus durchgängig; alsdann stiess sie auf ein Hinderniss, welches leicht überwunden werden konnte und gelangte in die Aorta,
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77.nbsp; nbsp; nbsp;Eingekapselte Rundwürmer worden in der rechten Vorhofswandung bei einem Porodicticus Potto beobachtet.
78.nbsp; nbsp; nbsp;In der Herzmusculatnr einer Giraß'e wurden vier erb-sengrosse, verkalkte Eehinoeoccen gefunden. Hiervon waren zwei in deu Wandungen des linken Ventrikels, einer in der rechton Vorhofswand und einer in der rechten Ventrikelwand eingeschlossen.
20. Aorta,
79.nbsp; nbsp; nbsp;In der Wand der Aorta tboracica wurde bei einem HySnenhnnde, Canis pictiis, eine etwa 1 Ctm. im Durchmesser haltende, harte Platte von höckeriger Oberiläche und gelbbrauner Farbe beobachtet. Gleichzeitig fanden sich atrophisehe Stellen in der Rindensubstanz der Nieron.
Bei einem Riesenkänguruh, Macropus gigantens, fanden sich in der Wand der Aorta thoracica und abdominalis mehrere querverlaufende, etwa ^ Linie hohe, gelb gefärbte athero-matöse Heerde mit beginnender Kalkablagerung.
Bei einer 27jährigen Giraffe enthielt die rechte Arteria iliaca in ihrer Intima eine grössero Anzahl blassgelber, fettiger Atheromplatten, die zum Theil usurirt waren. In der Aorta waren keine derartige Veränderungen aufzufinden.
21. Diaphragma.
80.nbsp; nbsp; nbsp;Bei einem Coroopithecus pygerythrus ging von der Pleura diaphragmatica aus ein rundlicher, etwa erbsengrosser, käsiger Tumor durch die ganze Dicklaquo; des Zwerchfells hindurch und grenzte an die Oberfläche der Leber.
Bei einem Macacus cynomolgus sass der unteren Fläche des Zwerchfelles eine plattenförmige, 0,3 Ctm. dicke und 2 Ctm. breite, trockene, käsige Geschwulst auf.
Bei einem Dicotyles torquatus sassen der Pleura diaphragmatica mehrere rundliche, feste, aus Gruppen gelber Knötchen zusammengesetzte Geschwülste auf.
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81.nbsp; nbsp; nbsp;Von dem serösen Ueberzug des Diaphragmas gingeu bei einem Pferde zablreiche, sicli viellaeb verästelnde papillüre Geschwülste aus, deren Ramifieationen sämmtlieh mit einem mehrfach geschichteten epitbelialen Ueberzug versehen waren.
23. Magen.
82.nbsp; nbsp; nbsp;Frische Blutergüsse in der Magenschleimhaut kamen vor bei einem Gulo borealis, einem Dasynrus viverrinus, einem Cynocephalus porcarius, einem Cercopithecus griseoviridis, einem Cercopithecus erjthrogaster und zwei Oynocepbalus babuin.
S3. Schläfrige PigmeutiraDgea derMagenschleimhaat, meist in Form einzelner mehr oder minder zahlreicher Flecke auftretend wurden bei einem Dasypus villosus bei einem Cercopithecus albigena und zweimal bei einem Cynocephalus babuin notirt.
84. Auf der Magenschleimhaut eines am 19, Januar ISG'J zur Section gekommenen Känguruhs, llalmaturus Derbyanus, fanden sich etwa.13 Geschwülste von demselben blassroth-lichen Aussehen, wie die gesammte übrige Schleimhaut. Die Geschwülste standen sämmllich isolirt 4—G Linien von einander entfernt und hatten die Grosse eines Stecknadelkopfes bis zu der eines Kirschkernes. Die Oberfläche der Geschwülste zeigte einen körnigen, mitunter gelappten ßau. Die grösseren Hessen einen Stiel erkennen, mit dem sie der Schleimhaut auf-sassen. Einige der Geschwülste hatten eiu pilzformiges Aussehen, indem die körnigen Gescbwulstmassen den Stiel ringsum überragten. Die kleineren Goschwülste stellten in die Schleimhaut eingebettete rundliche Prominenzen dar Dei der micro-scopiseben Untersuchung erwiesen sick die Geschwülste, die sich übrigens nur im Fundus des Magens vorfanden, als hauptsächlich aus vergrösserten Drüsenschläuchen bestehend. Die Muscularis zeigte ebenso wenig, wie die Sera an diesen Stellen eine Veränderung. Durch die Magenwand waren die meisten Geschwülste bereits von aussen durchschimmernd zu erkennen.
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85. Ein etwa kirsclilcerngrosser, nach der Magenhöblo hin prominirender, käsiger Heerd wurde in der Magenwand bei einem Mandrill gesehen.
80. Eine Perforation der Magenwandnng, wie es seheint durch eine käsige, zerfallene Lymplidrüse bedingt, wurde bei einem Macacus cynotnolgus beobachtet. Hier commanicirte die Magenhöhle durch die Perforation mit einem zwischen Leber, Milz und grossera Nelz befindlichen Jaucheheerd.
87, Ein perlbrirendes Magengeschwür fanden wir bei einem Kamel, Camel us bactrianus. In dem Pansen, dessen AVan-dungen eine Dicke von 4 Mm. zeigten, fand sich ein unregel-mässig geformtes, ausgezacktes, mit senkrecht absteigenden Wandungen versehenes Geschwür, dessen Grund grüsstentheils durch die blosgelegto Muscularis gebildet wurde. In der Mitte hatte das Geschwür, das in seinem grüssten Durchmesser etwa 1 Ctm. maass, mit einer rundlichen, etwa erbsengrossen Oeft-Dling die Muscularis und die Sera durchbohrt. Die Pcrforations-stelle der Sera war früher aller Wahrscheinlichkeit nach durch eine Darmschlinge verlogt. Hierauf deutete eine bandförmige, etwa 8 Ctm. lange und 2^ Ctm. breite, der Form einer Diinn-darmschliuge entsprechende feinzottige, librinöso Ablagerung auf der Sera, die gerade über die Perforalionsstelle hinwegging und das Aussehen besass, welches die Oberfläche zweier durch libriuöses Exsudat mit einander verklebter Organflächen zeigen, wenn man sie auseinander reisst. Die Schleimhaut #9632;war in der Umgebung des Geschwürs in einer Ausdohniing von 0,5 Ctm. schiefrig gefärbt und die gesammte übrige Schleimhaut des Pansens erschien geröthet, Ausser diesem perforiren-den Geschwür waren noch 6 kleinere, von ersterem 2 bis S Ctm. entfernte Geschwüre vorhanden, die meistens eine rundliehe oder längliche Form und scharfe Ränder besassen , jedoch nur bis in das Parenchjm der Schleimhaut hineingingen. Keines derselben drang bis auf die Muscularis, In der Bauchhöhle fand sich reichliche, piirulento, mit gerüimonen Fibrinilockeu
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untermengte Flüssigkeit. In den übrigen Organen keine Abnormität.
Bei einem am 13. April 18G9 zur Obduction gekommenen Cervus alces fand sich in der SchleimLaut des Pansens ein bis auf die Muscularis dringendes, mit scharfen Kändcrn versehenes Geschwür von G Mm. Durchmesser.
Bei einem anderen am 18. November 18G9 secirten Elen fand sich gleichfalls ein scharfrandiger Substanzverlust in der Schleimhaut des Pansens. Derselbe hatte einen Durchmesser von 3 Ctra., erstreckte sich jedoch nicht bis auf die Muscularis.
Mehrere 1—2 Mm. grosse Geschwüre wurden in der Magenschleimhaut bei einem Ichneumon gesehen. Hier war der Darm mit schwarzem, theeraitigem Blut erfüllt.
88. Capilliire Bmbolien der Magenschleimhaut kamen bei einer am 10. Miirz ISCi) secirten Phoca annellata zur Beobachtung. Hier war die Magenschleimhaut übersäet mit linsen-grossen, schwarzgiünen, von einem hellen grünlichgelben Saum umgebenen Flecken. Die zwischen diesen Flecken beiindliche Schleimhaut hatte eine blasse, brauogelbe Farbe. Die gmsse-ren von diesen Flecken trugen fast sämmtlich in ihrer Mitte seichte Ulccrationen. Nach dem Faltenmagen zu flössen die Flecken und die Ulcerationen theihveise zu einem engmaschigen Netzwerk zusammen. Auf den ersten Blick hatte die Affection eine gewisse Aehnlichkeit mit Blutergüssen, das Micro-scop zeigte jedoch bald, dass die dunkelen Stellen in der Magenschleimhaut keine Spur von ausgetretenem Blut enthielten, sondern dass die Färbung durch Gallenpigment bedingt war. Man sah hier die Labdrüsen im Ganzen sehr wohl erhalten, aber alle von saturirt gelber Farbe. Der Magen enthielt einen dunkelen, galligen, flüssigen Inhalt. Nachdem der Magen 24 Stunden lang in Wasser gelegen hatte, waren die Flecken um ein Wesentliches heller geworden und die Substanzverluste in deren Mitte traten deutlicher hervor, sie stellten sich meist als scharf ausgezackte, seichte Vertiefungen dar. Auf dem Boden
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dieser Gescbwüre sah man einzelne, regelmässig gelagerte, dunkelbraune Punkte, die sich als die unteren Enden zusammengehäufter Drösenschlaoche erwiesen. Die Capillargefässe zeigten sich in dein Bereich der Flecke mit einer feinkörnigen, hellen Masse erfüllt. Bliilkürperchenfiihrende Capillaren quot;wurden hier nur seiton beobachtet. In den tieferen Stratis des Magens fand sich überall Blut in den Gelassen.
Der Magen war in seiner Mitte eingeschnürt und somit in eine Oesophagus- und Pvlorushiilfto getrennt. Nur in ersterer fanden sich die capillaren limbolien.
89. Ein haselnussgrosser, abgestorbener Blasenwurm sass bei einer Antilope Maxwelli der äusseron Fläche des Pansens durch einen i Zoll langen, biudegewebigen Stiel auf. Im Me-seuterium fand sich ein zweiter etwa erbseugrossor Blasenwurm.
5)0. In dem Magen einer Felis concolor wurden mehrere düuno Bandwurmgliedcr beobachtet.
91. Eingckupsolto liumlwiirraer wurden in der Magenschleimhaut bei einem Cercopithecus ruber beobachtet. Hier fanden sich der Curvatura major entsprechend etwa in der Mitte zwischen Pylorus und Cardia gegen S stecknadolkopfgrosse, opake, weisslich durchschimmerudo Knötchen, die beim Ausbreiten des Magens etwas über die Oberfläche nach innen prorni-nirtcn. Die Schleimhaut zeigte an diesen Stollen dasselbe Aussehen, wie im übrigen Magen. In die Schleimhaut gemachte Einschnitte legten im submueösen Gewebe belindliche, scharf conturirte, weisse Bläschen von sehr fester Beschaffonheit blos, die sich aus der Umgebung leicht heraus präpariren und völlig isolireu Hessen. Unter das Microscop gebracht wurden in den Bläschen bei Zusatz von Glycerin oder von Essigsäure lebende, ziamlich grossa Pundwürmer sichtbar. Ohne weiteren Zusatz oder in Wasser unter das Microscop gebracht, waren die Kapseln so undurchsichtig, dass man von den eingeschlossenen Rundwürmern nichts wahrnehmen konnte. Die Kapsel war sehr dick und resibtenl und zeigte einen lamellosen Bau.
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92,nbsp; nbsp; nbsp;Mehrere eingekapselte Rundwürmer sassen unter der Sera bei einem Perodicticus Potto. Hier war die Kapsel ebenfalls sehr resistent, vollkommen rund und zeigte einen zwiebelartigen lamellösen Bau. Die Wärmer waren kleiner als im vorio'en Fall, lebten aber auch noch, obwohl der Alle bereits seit 18 Stunden todt war.
93.nbsp; nbsp; nbsp;Bei einer am 2. Februar 1870 7,ur Section gelcom-menen Phoea annellata landen sich auf der Magenschleimhaut gegen 20 3 Ctm. lange Iiundwürmer in einem schwarten, theer-artigen Schleim eingebettet. Daneben waren äusserst reichlich microscopisclie Rundwürmer in dem Magonschleim rorhanden. Die letzteren #9632;wurden hier auch bei einer am 10. März 18G9 obdueirten Phoea annellata gefunden. Im Magen eines Dico-tyles torquatus (Anfangs Februar 1870 zur Ohduetion gekommen) fanden sich 5 Rundwürmer von G—8 Zoll Länge, während der Dactna choledochns und die grösseren Gallengange mit denselben V.'ürmern vollgepfropft waren.
Bei einem Canis lagopus, gestorben am 10. November 18G8 und bei einer Fclis eoncolor, gestorben am 21. December 18G8, fand sich eine Anzahl Nomatoden im Magen; auch bei einem Canis corsac fanden sich daselbst mehrere Rundwürmer.
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94. Darm.
94, Acuter tödtlich verlaufender Darrncatarrh wurde wiederholt beobachtet; derselbe betraf hauptsächlich den Dickdarm.
Am 8. Januar 1870 starb ein Cynocephalus porca-rins. Hier war die Schleindiaut vom Anus an bis zur Mitte des Dickdarms stark gewolstet und aufgelockert, sowie vielfach von Blutextravasuton durchsetzt. Dor Dünndarm zeigte sich nicht erkrankt. Die Sera bot an den erkrankten Partien keine Abnormität und es war an dem Dickdarm von aussen keine Veränderung zu sehen.
Am 22. Februar 1870 starb ein zweiter Cynocephalus por-oarius. Auch hier war am Dickdarm von aussen nichts Besou-
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(leres zu seben, Dagogon fand sich beim Anscbneiden der ganze Dickdarm vom Coecum an bis zum Anus sehr stark gerothet und mit blutigem Schleim bedeckt. Nach dem Abspülen des Schleimes fanden sieh rundliche Ulcerationeii in der Schleim-Laut mit Bloslegung der Muscularis. Die Uleerationen schienen von den solitären Follikeln ausgegangen zu sein. Am Dünndarm keine Erkrankung.
Weiterhin starb am 28. Januar ISGi) ein Cynoeepbalus babuin. liier war die obere Hallte des Dickdarms mit blutig gefärbtem Schleim bedeckt. Im Coecum fand sich ein Blutcoa-gulum. Die Valvula Bauhini war stark gowulstot und mit Blut-extravasaten durchsetzt. Auch hier, wo gleichzeitig die Reste eines früher überstandenen Darmcatarrbs vorhanden waren, musste die Todesursacbo in dem Dickdarmeatarrhe gesucht werden, da sonstige erhebliche Voriindernngen nicht nachgewiesen werden konnten.
Eine auf etwa einen Zoll umschriebene Rötbong der Schleimhaut des Colon ascendens wurde bei einem Macacus nemestri-nus beobachtet, der am 5. Januar 18G9 an verkäsender Pneumonic gestorben ist.
Acutor Dickdarmcatarrh wurde weiterhin bei zwei Raub-tbieren gefunden. Am 24. December ISßS starb eine Felis rainuta. Hier war die innere Fläche des Dickdarms mit gallertigem Schleim bedeckt, nach dessen Entfernung die gesammte Sehleimhaut schwach gerötbet, jedoch sonst intakt erschien. Nach dem Mastdarm zu nahm die Röthung an Intensität zu, jedoch ohne dass es zu Uleerationen oder Hämorrhagien gekommen wäre. Bei einer im Januar 1870 zur Obduction gekommenen Zibeth-katze waren mehrere Tage lang vor dem Tode diarrhöisehe Kothentloerungen vorhanden gewesen. Hier fand sich im gesamm-ten Dickdarm und theilweiso auch im Dünndarm diffuse, jedoch nicht sehr hochgradige Röthung der Schleimhaut und auf derselben ein blutig gefärbter Schleim.
Auf dio Schleimhaut dos Mastdarms beschränkt war die
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Erkratiknng bei einem am 8. November 186S zur Section gekommenen Ameisenbären. Die RothuDg, welolie 11-—2 Zoll vom Anus aufwärts sehr intensiv war, erstreckte sich im Ganzen etwa 5 Zoll weit. Vor dem Anns war die Schleimhaut mit einem blutigen Schleim bedeckt und mehrfach von Blutergüssen durchsetzt. Am Amis selbst fanden sich einige exeo-riitto Stollen mit Bloslegung der Muscularis,
Auf den Dünndarm beschränkt beobachteten wir einen tndt-lich verlaufenden Darmcatarrh bei einer Felis concolor. Das Thier starb am 22, Decornbor 1868. Hier war der Dünndarm in seiner oberen Hälfte ohne Abnormität. Es begann alsdann eine diffuse Rüthnng der Schleimhaut, die sich nach unten zu allmählig weiter verbreitete und an Intensität zunahm. Am Blinddarm hörte die Röthung auf. Die gerötlieten Stellen waren mit scbleimigen Massen bedeckt.
95. Mehrere male fanden wir das Darmrohr in reichlicher Menge erfüllt mit einem zähen, farblosen oder grauen, gallertigen Schleim, ohne dass irgend welche Entzündungs - Erscheinungen vorhanden waren. Dies war besonders bei einigen Raubthieren der Fall. Auch bei einer Giraffe waren die Koth-ballen in zähe, schleimige Massen eingehüllt.
06. Pigmentirungon der Darmsohleirabaat kamen so häufig zur Beobachtung, dass es in Frage kam, ob dieselben für manche Species nicht etwas Physiologisches darstellen. Wir haben dieselben beobachtet bei Affen, bei Halbaffen, bei Wiederkäuern, bei Raubthieren, bei Nagern und bei Beutelthieren (bei den zur Section gekommenen Edentaten zeigte keins Pigmentirung des Darms).
Es bot sich nun wiederholt die Gelegenheit dar, Thiere derselben Species mit einander zu vergleichen, von denen das eine Individuum Pigmentirungen der Darmschleimhaut hatte, während bei dem anderen die Darmschloirnhant ganz frei von Pigment war. Es dürfte somit das Pigment in der Darmschleimhaut wohl in allen Fällen als etwas Abnormes und als
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ein RosiJunm früherer, vielleicht reeidivirter Darmcatarrho aufzulassen sein. Häufig haben wir gefunJeu, dass die Pigraen-tirungen allein auf die Follikel, sowohl der solitären Drüsen' als auch der Peyer'schen Plaques beschränkt waren. Die Follikel, die anfangs von hellgrauer Farbe sind, können späterhin ein intensiv schwarzes Aussehen annehmen und in solchen Fällen ereignet es sich, dass bei den oft sehr dünnen Darmwandungen mancher Thiero, die Zahl und Anordnung der Follikel, aus denen ein Plaque besteht, sowie die Anzahl der Plaques und die Vertheilung der solitären Drüsen bereits von aussen, bevor noch der Darm eröffnet worden ist, auf das Deutlichste erkannt werden können. Die Thiere, hei denen nur die Follikel pigmentirt waren, während die übrige Schleimhaut kein Pigment enthielt, waren ein Macaoas cvnomolgus, ein Felis oocolor, ein Nasaa solitaria, ein Corcopithccus niber, zwei Cervus alees, ein Canis pictus, ein Cercopitbocus griseoviridis und ein Cy-nocepbalus porcarius. Unter diesen Fällen betraf die Pigmen-tirnng der Follikel eimgemale den ganzen Darmtractus vom Duodenum an bis zum Anns; anderemale waren die Follikel nur in einzelnen Darmabschnitten pigmentirt.
In einer Reihe von Fällen waren jedoch neben den Pig-niontiningen der Follikel :iucb solche der Schleimhaut vorhanden, welche von sehr verschiedener Intensität und Ausbreitung gefunden wurden. Meist begannen die Pigmentirungen im Inneren der Zotten; jeder einzelnen Zotte entsprach ein schwarzes, feines Pünktchen. Von diesen ersten Anfingen bis zur Umwandclung der gesanunten Schleimhaut in eine schwarze Fläche wurden alle Mittelstufen beobachtet. Pigmentirungen der Schleimhaut gleichzeitig mit Pigmentirungen der Follikel wurden beobachtet bei drei Cynoeephalns babuin, sowie bei einem Cercopithecus griseoviridis. Es wurden jedoch auch Fälle gesellen, wo blos die Schleimhaut an dieser oder jener Stelle mehr oder minder intensiv- pigmentirt war und sich kein Pigment, in den Follikclr. vorfand, so bfi einem Cercopithecus
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Lilbi^oii.;, eiueai Macacas aomcstrioas und einem Katzenmaki, Bei letzterem fand sich die PigmentiruDg blos auf das Dtiodo-num beschränkt, War die l'igmontirnng der Follikel und der Schleimliaut sebr intensiv, so enthielt dor Darin miuinter einen grauschwarzon Schleim. Dies war der Fall bei einem Agnli (Dssjprocta Azarae) und einem Dasyurns viverriuus. Mitunter war die Schleimhaut gleichzeitig stark gewnistet, vielfach iquot; #9632; alten gelegt und verdickt. Dies war hei einem Cynocephalas babain der Fall. Anderemale fanden sich neben der Pigmen tirnng gleichzeitig frischer Darmcatarrb oder frische Haemorrha-i^ien in die Schleimhaut, wie bei einem Cynocephalas poroarius. Bei Affen war die Pigmentirnng der Darmschleimhant in einer Reihe von Fällen combinirt mit Figmentirungen der Lungen und der ßronchialdrüsen. Einigemale fanden sich neben den l'igmentirnngeu dos Darms ähnliche schiefrige Färbungen der Magenschleimhaut. Die Pigmentirangen der Darmschleimhaut waren in der Mehrzahl der Fälle mit schiefrigen Färbungen der Mesenterialdriisen combinirt. Die Intensität der Färbung der letzteren ging gewöhnlich der der Darmschleimhant parallel, Aussei'einer älteren Pigmentirungdes Darmkanals, die besonders das Coecnm betraf, wurde bei einem Erdwolf, Protoles Lalandii. keine Abnormität in den inneren Organen gefanden; es masste angenommen werden, d.ass in früherer Zeit ein Darmcatarrh cprhanden gewesen ist. Dass das Ti.ier sich in einem hochgradigen Schwächezustaud befand, darauf deutete der Decabitns, der an verschiedenen Stellen vorgefunden wurde, und möglich bleibt es immerhin, dass dieser Schwächezustand mit dem früheren Darmcatarrhe in Verbindung gestanden hat.
1)7. Käsige Schwellungen der Follikel sowohl der solitä-ren Drüsen, als auch der Peyer'schen Plaques kamen neben verkäsender Pneumonic bei 3 Affen und Fialbaffen zur Beobachtung. Dies war bei einem Cynocephalns Mormon, einem Cercopithecus albigena und einem Lemur oollaris der Fall. Die geschwellten Follikel waren zum Theil in ihrer Mitte in kra-
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terförmige Geschwüre amgewaudelt. Weiterbio warden übu-liclio käsige Sobweliungen und Ulcerationon bei einem Känguruh, Halmaturus Derbyanue, gefandeo. In Iceinem dieser l'ällo n'ltis; die Dleeratioo bis über die Follikel hinaus.
98. Ein Careinom #9632;), welches nachdem Coecum hin perlb-rirt hatte, kam bei einem Agnti, Dasyprocta Azarae, zur Deob-aohtang. Die Totallänge des Thieres in gerader Linie betrug 49,5 Ctm., die Kopflänge 10,5 Ctm, und die des Schwanzes 3,5 Ctm. Bei der Palpation ties Abdomens l'ühlte man durch die Baacbdecken hindarob einen rnndlichen Korper, der den Eindruck machte, als ob sieh ein Junges in der Leibeshöhle bo-fände. Nach Eröffnung der Bauchhöhle (ludet sich in derselben ein Tumor, welcher von dem sehr stark entwickelten Coecum bedeckt wird. Derselbe liegt im Mesenteriam und kann mit demselben frei hin und bor bewegt werden. Er hat eint; rnndliche Gestalt, eine knollige Oberfläche und inisst von rechts nach links 8 Ctm Die Höhe und die Tiefe desselben betragen etwa -1 Ctm. Die Oberfläche der Geschwulst ist glatt und tbeils grau, theiis gelblichweiss gefärbt. Bei dor Palpation zeigt die Geschwulst eine weiche Consistenz. Beim Anschnei den liiidet man den mittleren Thoil des Tumors aus einem gelb liclnveisseu Brei, der sich mit dem Wasserstrahl leicht abspö len lässt, bestellend. Der peripberisebe Theil des Tumors bat eine grauweissc, markige Schnittfläche und eiue Dicke von j—I Ctm. Nach oben zu sind mehrere Dünudarmschlingen lest mit dem Tumor verwachsen, während von links nach rechts ziehend das sehr stark entwickelte Coecum an seinei hinteren Fläche fest mit dorn Tumor verklebt ist. Etwa 3 Ctm. vom Colon entfernt hat der Tumor die hintere Wand des Coecnui perforirt mit einer unregelmässigen 1,5 Ctm. im umfang mes-senden Oeffanng, aus welcher sich bei Compression des Tumor;; gelbweisse, breiige Geschwalstmassen in das Eumeu des Coe-
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*) Mitgotheilt in Virchow's Archiv Bd. 40
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cums entleeren. Im übrigen gegen 12 Ctm, langen Cooeum wird keine weitere l'erlbration beobachtet. Das Cooeum zeigt eine starke Kothung der Sera, wodurch es sich von den übrigen blassgefärbten Darmabschnitten unterscheidet, die Wandun-sen desselben sind verdickt. Es ist erfüllt mit einer röthlich braunen Flüssigkeit, in der einzelne gelbweisso Fetzen von Geschwulstruassen schwimmen. Nach Entfernung dieser Flüssigkeit zeigt sich die Schleimhaut des Coecuras gerüthet, liier und da pigmentirt und an einzelnen Stollen mit croupösem Exsudat bedeckt. Das blinde Ende des Coecums ist rings von Geschwulstmassen umgeben.
Die Bauchhöhle enthält etwa 20 Grra. brauner Flüssigkeit, Im Magen reichliche Speisereste; die Schleimhaut blass, sonst unverändert. Im Darm starke Pigmentirung. Im Ligamentmn Suspensorium hepatis 8—10 hirsokorngrosse Knütehcn. In dem Bindegewebe zwischen Leber und Gallenblase finden sich Knot-oben von derselben Grosso. Die Leber und Milz frei von Geschwülsten, Metastatischo Ueorde linden sich in einer Niere und in beiden Lungen. In der Pleurahöble keine Flüssigkeit. Die Lungen nirgends mit der llippenwand verwachsen. Das Herz 4,2 Ctm. im grossten Durchmesser messend, ohne Abnormitäten; desgleichen das Gehirn und dessen Hüllen.
Beim Zerzupfen eines Knütehens aus der Umgebung der Gallenblase bekam man Zelloiihaufen von epitbelialem Character neben sehr reiehlichen, fettig degenerirton Gowebstheiien und fettigem Detritus zu sehen. Die Zollen waren sehr blass und hatten ziemlich grosse runde Kerne mit Kernknrperchen. An einzelnen Gruppen waren nur die Kerne noch deutlich zu erkennen; an anderen waren die Zellen gut zu unterscheiden und vollständig ohne Fett. Bei der Mehrzahl sah man im Protoplasma relativ grosso Fettkörnchen, die anfangs ringförmig in einer IloIIio um den Kern angeordnet waren, in späteren Stadien dagegen das ganze Protoplasma durchsetzten. Was die Form der Zellen anbelangt, die thcils zu Gruppen zusammen-
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gehSaft waren, tlieils isoiirt umbersohwammen, so war dor epi-thelialo Cliaracter unverkennbar. Hie und da sah man Zellen von unregelmässig potygonaler Form. Ausbuclitungen und Fortsätze kamen an denselben nielit zu üesicht. Es wurden nur Zellen von massiger Grosse beobachtet, Grosse Zellen, wie sie das medullSre Carcinom des Menschen cliarakterisiren, wurden nicht nachgewiesen. Aussei1 den erwähnten Bestandtheilcn war in jedem Präparat eine gewisse Menge von Bindegewebe vorhanden, das meist von Fettkörnchen durchsetzt erschien. Die breiigen gelbweissen Massen der Geschwulst bestanden aus amorphem, fettigem Detritus, während die liindensubstanz derselben, sowie die Heerde in den Lungen eine ähnliche micro-seopische Struetur zeigten, wie die Knotehen aus der Umgebung der Gallenblase. Sprach schon der raacroscopische Befund dafür, dass es sich um heteroplastische Geschwulstbildung handele, so wurde diese Vormutlmng durch die microscopischo Untersuchung bestätigt, indem dieselbe die Neubildungen als aus Bindegowebe mit eingelagerton epithelialen Massen bestehend nachwies. Ob eine Mesenterialdröse oder das Coecum selbst den Ausgangspunkt bildete, bleibt dahingestellt.
Bemerken wollen wir nur noch, dass dies der einzige Fall von Carcinom gewesen ist, den wir bis jetzt bei einem Thiere gefunden haben.
99.nbsp; nbsp; nbsp;Intussnsepption des Dünndarmes wurde mehrere male bei Allen beobachtet. Am 1, Februar 1869 starb ein Cyno-cepbalus babuin. Hier war ein Theil des lienms in das Coecum getreten. Ks Hess sich aus dem Coecum ein etwa einen Fuss langes Darmstück herausziehen. In den anderen Fällen betraf die Affection nur ein kurzes Darmstück und fand die Intussusception im Ileum statt.
100.nbsp; nbsp; nbsp;Vorfall des Mastdarms*) kam bei einem Hundspavian (Cynocephalus babuin) zur Beobachtung. Aus dem Anus hing
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*) Mitgetheilt in Virchow's Archiv, Bd 46,
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eiue apfälsinengroBse blatigc Sckleimfläche hervor, dio ointroeK-ncto und zwei Tage vor dem Tode eine schwarze Farbe an niihm. 15ei der Section war der Mastdarm in einer über 2 Zoll langen Strecke vorgefallen. Die vorgefallenen Theile waren mit einander verklebt and seilt erweicht, so dass eine Reposition derselben in die ßancbboble ohne Zerreissung nicht möglich war. Die Sera des Colons war oberhalb der vorgefallenen Strecke in einer Ausdehnung von 3 Zoll gangraenös. Die dieser Stolle entsprechende Schleimhaut war diffus dunkel ge-rothet. Allgemeine Peritonitis war nicht vorhanden. Der Vorfall war etwa S Tage vor dem Tode des Thieros eingetreten.
101,nbsp; nbsp; nbsp; Rundwürmer wurden im Darm sehr häufig angetroffen. Von drei Elchen, die zur Section kamen, beherbergte jeder viele Hundorte grosser Tricbocephalen in seinem Coecum und Colon. Jedesmal handelte es sieh um dieselbe Species. Dei Alien wurden im Coecum wiederholt Trichocephalus dispar, jedoch nur in wenigen Exemplaren gefunden, so bei einem Cy-nocepbalus porcarius, einem Cercopithecns ruber und einem Cynocephalus babnin. Bei einem Dasynrus viverrinus fand sich in der Wand des Dickdarms, etwa G Ctm. vom Anus entfernt. eine verdickte, harte Stelle, ans welcher beim Anschneiden ein roth gefärbter '2 Ctm. langer Wurm hervorkam. Kleinere, 1—2 Ctm. lange Nematoden wurden im Duodenum einer Felis eoncolor, im Jejannm einer Oiralfe, im Dünndarm einer Felis minnta und einer Viverra Zibetha gesehen. Grosse, bis G Zoll lange Ascaridcn wurden im Darm zweimal bei Diootylea ior-qnatus angetroffen.
102,nbsp; nbsp; nbsp;Eingekapselte, geschlechtslose Randwärmer sassen der Aussenfläche des Darms bei einem Perodieticus Potto auf.
103,nbsp; nbsp; nbsp;Im Dünndarm einer Zibethkatze (Viverra indica) fand sich ein Uandwurm nebst ahgestossenen Proglottiden. Die Länge des Bandwuniis betrug gegen 3 Fuss. Die Untersucbnog der Amme ergab, das? es sich um einen Botbriocephalus hau
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laquo;leite. Binzelne BandwafmgUeder ohne zugehörige Ammo wurden bei einem Canis pietns und einer Folis minata angetroffen,
104,nbsp; nbsp; nbsp;Bei einem Elcli landen sich zwischen den Darmschlingen mehrere Blasenwiirmor,
24. Leber.
105.nbsp; nbsp; nbsp;Verwachsungen der Oberlläche der Leber mit dem Diaphragma sahen wir in 4 Fällen. Pgt;ei einem Cervns taran-dus scbloss die Lober einige Echinoeoccen ein und war die gan?,e convexe Fläche des Organs mit dem Zwerchfell verwachsen. Es fanden sieh ausserdem einige Bindegowebssträngo, dnreh welche die Leber mit dem Magen und mit der vorderen Bauehwand verwachsen war. Bei einem Violfrass, Gulo borea-lis, war eine leichte Verklebung der oberen Fläche der Leber mit dem Diaphragma vorhanden, hier schlössen die Gallengänge zahlreiche Plattwürmer ein. Bai einem am 23, April 1S70 zur Obduotion gekommenen Cervns alces fanden sich unter der coneaven Leberoberfläche einige geschrumpfte Echinoeoccen und hier war die convexe Oberfläche des Organs in ihrer gaii/ien Ausdehnung mit dem Zwerchfell verwachsen.
Bei einer Giraffe war die Leber von äusserst zahlreiobep, verkalkten Eelunococcen durchsetzt. Hier war die hintere Hälfte der Leberoberfläche theilweise mit dem Zwerchfell verwachsen.
10G. Mehrere partielle, bis zu ^ Linie betragende Ver-dieknngen des serösen Ueberzuges der Leber wurden bei einem Gynocephalns porcarins angetroffen. Unter denselben war das Lebergewebo atrophirt. Bei einem Dicotyles torqnatus fand sich der seröse üeberzng der Leber an einer umschriebenen Stelle bis auf 1 Linie schwielig verdickt. In geringerem Grade war dies auch bei einem Dicotylos torqaatns der Fall.
107.nbsp; nbsp; nbsp; Bei einem Cynocephalns habnin war der seröse Ucberzug der Leber mit zahlreichen punkflormigen Excrcscen-zen versehsa.
108.nbsp; nbsp; nbsp; Zahlreiche, vielfach verästelte Papillome trug der se-
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rose Uebcrzng dor Lebor bei einem Pferde. Dor seröse üeber-
zug erschien wie mit INliliartuberUeln Uiclit besetxt. Strioli mdii mit dorn Messer über die Oberfläche der Leber, so sah man, wie jedes Knotoheo überging in ein 0,ä bis 1 Ctra. langes zugespitztes, lialbdurchscbeiuendes membranöses Gebilde. Beim Ausbreiten auf dem Objektträger oder unter Wasser löste sich letzteres, wie bereits mit blossom Ango constatirt werden konnte, in ein Convolut vielfach darcbsehlongener Vcriistelungen auf. Besonders beim Flottiren unter Wasser stellte jedes Knütchoii mit seinem Anhange ein banmtünniges Gebilde auf, an dem die Aeste meist wieder seenndäre knospenförinige Anhänge trugen. Tr. die meist deutlich weiss gefärbte und fest sich anfühlende Basis eines jeden Bänmehens erstreckte sich von dem serösen üeberzug aus ein Netz elastischer Fasern. Die. elastischen Fasern landen sich jedoch nur eine Strecke weit vor und hörton dann plötzlich auf. Der übrige Theil dor Bäamcben entbehrte derselben vollständig. Schnitt man einige Verästelungen mit der Schecre ab und brachte sie unter das Micro-scop, so sah man in sämmtlichen einen bindegewebigen Grundstock. Derselbe bestand meist aus einer wellenförmigen , sehr deutlich librillären Grnndsnbstanz mit eingelagerten Kernen. Die meisten Ramilieationen trugen einen epithelialen Üeberzugj mitunter war derselbe an einzelnen Aestchen verloren gegan-gen. Das Epithel war ein mehrfach geschichtetes. In allen Zellen war ein deutlicher, oft mit zwei Kernkörperehen versehener Kern zu sehen. Das Protoplasma war durchscheinend und leicht granulirt. Die Zollen hatten meist eine deutliche Membran. Bei Zusatz von Wasser quollen die Zellen der äussersten Schicht zu blassen runden Kugeln auf, in denen der Kern meist wandständig lag. In den grössoren Itainilicationon des bindegewebigen Grundstocks waren stets Gofässo zu erkennen. Diese Dapillome fanden sich gleichzeitig auf dem serösen Üeberzug dos Zwerchfelles, sowie auf dem Peritoneum
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dor Bauolisvandunrjon, Hier stellten sin jedoch mehr membra-nöse Formen dar.
109.nbsp; nbsp; nbsp;Venöse Hyperaemie der Leber wurde mehrere male bei Langenerkrankimgeti, insbesondere bei frischen Rroncho-pneumonien und verkäsenden Pneumonion angetroffen.
110.nbsp; nbsp; nbsp;Nicht scharf umschriebene, blasse, gelbliche Stellen in der Leber, auf partieller Anaemie beruhend, wurden wiederholt gesellen. Sehr ausgosproehon waren dieselben bei einem Dasjpas soxcinctus.
111.nbsp; nbsp; nbsp;Partielle Fettleber kam bei einem Ameisenbären zur Beobachtung. Auf der Leberoberfläche fand sieh eine reichliche Menge blasser, gelblicher Pünktchen auf dunkelem, braunem Grunde. Auf einem Dorchschnitt bot das gesammte Organ dieses Aussehen. Die hellen Pünktchen setzten sich meist ziemlich scharf gegen das umgebende, dunkele Gewebe ab, und es entstand hierdurch eine gewisse Aehnlichkeit mit einer Leber, die übersäet ist mit Miliartnberkeln. Die Oberfläche der Leber war glatt, die Consistenz ziemlich fest. Bei der micro-Bcopischen Untersuchung enthielten die überall wohl erhaltenen Leberzellen in den hellen Stollen grosso Fetttropfen, während an den dunkelbraunen Stellen die Leberzollen fast ganz ohne Fett angetroffen wurden. Die fettigen Stellen entsprachen dem Pfortadergcbiot.
Eine partielle Fettleber, hier jedoch nicht über die ganze Leber zerstreut, sondern nur an einzelnen Stellen auftretend, kam weiterhin bei einem Frettchen, zur Reobachtung. Ausser mehreren kleineren, stecknadelkopfgrossen, blassgelben, von dein umgebenden dunkelbraunrothen Parenchym sich scharf absetzenden Jloerden enthielt die Leber im scharfen Rand des rechten Leberlappens eine 4 Mm. breite und 1/, Mm. in die Tiefe sich erstreckende Stelle von gelbweisslicher Färbung welche durch die Conturen einzelner Leberläppchen begrenzt war. Diese Stelle hatte eine weiche Consistenz, entleerte auf dem Objectträger eine milchige, grosso Fetttropfen einschlies-
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sondo I'liissigkeit und bpi dor mioroscojiisclien Untcriucliung waren hier sSmmtUche Leberzelleo mit grossen Fetttropfeo er-ffillt.
Sodann wurde eine umschriebene, anf einzelne Alischnitto Uescliriinkte Fettlebcr angetroffen bei einem Gürtelfhier (Da. sjpus viüosus). ßeira Einschneiden fanden sich in dem sonst orangefarbenen Organ einige etwa haselnussgrosse Stellen von blasggelblicher Färbung. Das Microscop zeigte hier Fettablagerung in den Leberzellen.
Auch bei einem Canis pictos wurde partielle Fettleber in Form einzelner steeknadellioiifgrosser, diircli das Organ zerstreuter blassgelber Stellen angetroffen.
112. Ablagerungen eines gelben, körnigen Pigments in die Leberzellen wurde mehrere male gefunden. Bei einem Nasenbären , Nasua solitaria, waren besonders in den scharfen Rändern einzelne hellorangeroth gefärbte, schartquot; abgesetzte Stellen vorhanden. Die microscopisebe Untersuchung ergab, dass sich hier in den Leberzellen ein gelbes, körniges Pigment, vermuthlich vom Gallenfarbstoff berrnbrend, vorfand.
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Geringe icterisebe Färbung der Leber ohne ander
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weitigen Icterus fand sich bei einem Cercopithecus griseoviridis. 114, Eine umschriebene Bindegewebswncbernng mit Verödung des Lebcrparenchytn kam bei einer Antilope Loncorvx zur Beobachtung, flier fand sich im rechten Leberlappen efwa 10 Ctm. vom scharfen Rand entfernt eine feste Stelle, an der die Leberoberfläohe etwas eingezogen erschien. Schnitt man hier ein, so kam man auf einen büiinereigrossen Heerd, der eine weisse, schwielige Beschaffenheit hatte, bei knorpelartig fester Consistenz. Feine Schnittchen Hessen sich ans diesem Heerd sehr gut anfertigen. Das Microscop ergab, dass die Massen fast ausschliesslich ans Bindegewebe bestanden. Der Heerd setzte sieh nicht scharf gegen das umgebende Leberpa-renehym ab, an Schnitten aus der Peripherie der Geschwulst entnommen sah man zwischen einzelnen Leberzellenschläuchen
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breite bindegewebige Ziige bipziehen, Dio Leberzollou schlössen hier meist gelbe PigmentkörDcheD ein. Mehrere male hatte es das Aussehen, als ob die Bindegowobsmassen einen areolä-ren Bau besitzer. Käsige Einlagerungen wurden an keiner Stelle in der Gesch vulst gefunden. Die Leber beherbergte einen grösseren Eehinoeoceensaek in ihrem linken Lappen. Die Möglichkeit ist vorhanden, dass die Biudegewobsgesehwulst im Zusaminenhango mit einem obsoleten Ecbinococeensack stand. Jedoch wurde hiervon keine Spur in der Geschwulst vorgefunden.
115. Käsige Heerde in der Leber neben verkäsender Pueumonio sahen wir bei einem Wandern, einem Lemur colla-ris und einein Cercopithecus albigena. Einige sparsame, aber ziemlich grosse käsige Heerde fanden sich bei einem Macacus cynomolgus. Hier war keine verkäsende Pnenmonie vorhanden. In der Mtisculatur des rechten Annes fand sich in Folije eines Traum.-is eine ausgedehnte Eiterung. Die embolische Natur der Heerde konnte nicht festgestellt werden. — Zahlreiche ziemlich grosse, käsige Heerde in der Leber neben solchen in der Milz und neben käsigen Schwellungen der Eollikel des Darms, aber ohne Lungenaflection , kamen bei einem Beutelthior, Ma-cropus giganteus, zur Beobachtung Aelinliche aber durchschnitt lieh kleinere Heerde fanden sich neben käsigen Schwellungen der Darmfollikel und scrophuloseu Drusentumoren bei einem Halmaturus Derbyanus.
ll(i. Miliartuberkulose der Leber wurde hoi einem Petrogale xanthopus angetroffen.
117. Perlsuchtgeschwülste fanden sich in der Leber einer Antilope pieta.
1 1 S. L eberabseesse, bedingt durch reichliches Vorhandensein von Distomen in den Gallengängen, wurden bei einem Seehund (I'hoca annellata) constatirt. Auf der Oberfläche der röthlich braun gefärbten Leber sah man mehrere bis 1 Ctm. grosse, scharf umschriebene, oraooerothe Fleche. Beim An-
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achneiduu eiues sülulieu qaoll tnuä schleimige Masse, antermengt mit einigen Piattwiinnern hervor. Andere Heerdo entleerten beim Anschneiden einen gröaliehen, consistenten, streiehbaren Eiter. Die mieroscopische Untersucluing ergab, dass derselbe vorzugsweise aus runden, i'arblosen, gekernten Zellen bestand, von dem Aussehen der Eiterkörperchen. Ausser diesen, die den Hauptbestaudtheil bildeten, landen sieh darin auch Zellen von dem 4- bis Gfaehen üniiang mit dunkel gniuulirtem Protoplasma und ohne Kern, sowie zahlreiche Distomeneier, die häutig iu zellenartige Gebilde eingeschlossen waren. Leberzellen und farbige Blutkörperchen fanden sieh nur iu geringer Menge vor. Der Ductus choledochus war bis zur Stärke eines kleinen Fingers erweitert. Beim Anschneiden entleerte die Gallenblase eine hellgrünlich gelbe Galle, worin gegen 400 Plattwürmer vertheilt waren. Auch der Ductus bepatiens war sehr weit und entleerte den gleichen Inhalt. Auf Durchschnitten der Leber sah man Querschnitte der erweiterten Gallengänge, aus welchen sich an jeder Stelle ein gelblich gefärbter Piropf herausdrücken Hess, der stets eine grössere Menge von Distomen oder Disto-meneiern einschloss. Auf Durchschnitten der Leber kam man weiterhin auf mehrere in der Tiefe des Organs gelegene Ent-zündungsheerde. Einige derselben hatten eine gallertige, ziemlich feste Beschaffenheit, die bei Druck keinen Eiter lieferte; an anderen traten auf Druck au einzelnen Punkten grüne Eiter-tropfen hervor. An noch anderen Stellen fanden sich Abscesse bis zur Grosse einer Haselmiss, die einen consistenten Eiter enthielten. Nach der Entleerung desselben blieb eine Höhle zurück. Mitunter sah man in den Höblea die gelblich gefärbten Wandungen sackartig erweiterter Gallengänse. Elnilt;re der Heerde entleerten beim Anschneiden eine ziemlich dünnflüssige, schleimige, weissliohe Flüssigkeit. Im Magen fanden sich gegen 20 Nematoden; im Darm einige Plattwürmer; in den Lungen wurden frische bronchopneumonische Heerde angetroffen.
Dilaquo; Distomen haben einen zangenförmigen Körper, sind
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2 Mm. lang und 0,8 Mm. breit. Dor Mundsaugnapl' hat die gleiclie Grosso, wie der ßauclisaiignapf. Letzterer liegt bei ausgewachsenen Exemplaren im Vordertheil des Körpers. Bei jüngeren Exemplaren liegt er etwas #9632;weiter zurück, etwa im vorderen Drittbeil der Körperlänge. Hinter dem Munde liegt ein kugolt'örmigor, stark musculösor Pharynx. Der daraus hervoi-gehende, knrno Oesophagus thoilt sich alsbald in zwei Darni-schenkel, welche an den beiden Soitenwändeu bis nahe an das hintere Körpereade verlaufen. Sie sind Hermaphroditeu. Zwei grosse, runde, wasserhelle Hoden liegen in dem hinteren Körperende, welches eine ovale, in der Mitte etwas vertiefte Fläche trägt. Der Raum zwischen Hoden und Bauchsaugnapf ist von den üternsschlingen eiugenomnien , die dicht erfüllt sind mit Eiern. Unmittolhar vor dem Bauchsaugnapf münden die männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane dicht neben einander. Von den beiden Hoden sendet jeder einen von den Üterns-aohlingen verdockten, dünnen Samenleiter aus, welche in ein zur Seite des Bauehsangnapfes gelegenes schlauchfonniges, fein-granulirtes Organ, das Saamenbläschen, eimnünden. Letzteres geht in einen stark musculösen Gang über, der an der oben beschriebenen Stelle nach aussen mündet. Ein Penis ist nicht vorhanden. Ebenfalls von den Uterusschlingon verdeckt sind die Keimdrüsen und das lleceptaculum seminis, zwei rundliche Organe, die vor den Hoden liegen. An beiden Seitenwänden des Körpers verlaufen die verästelten Dotterstöc.ko, die jeder-seits einen gcmeinscliaftlichen A.usführiingsgan^ nach den ersten dünnen Utorusschlingen senden. Der ganze Körper ist mit nach rückwärts gerichteten Borsten besetzt. Dicht unter der Körpsroherlh'iohc limlet sich ein aus rogelmässigOD, polygonalen Elementen bestehendes Zellenlager. Am hinteren Körperende mündet ein Wassorgefässsystem ans, das an den beiden Seitenwänden des Körpers his nahe an den Mundsaugnapf heran verläuft. 119, Dieselben Distomen*) wurden in gleicher Menge in
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*) Sfitgetheilt in der Berliner klinischen Wochenschrift 1870, Nr. 47
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dor Leber eines Viollrasses (Gulo borealis) angetroll'en, ohne dass es hier jedoch zur Bildung von Abscesson gekommen ist. Der Vielfrass hatte sich bereits fast zwei Jahre in unserem Garten befunden, während die Pboca annellata nur einige Monate lang im Garten gewesen ist. Die Möglichkeit bleibt immerhin vorhanden, dass beide Thiere die Distomen erst im Garten acqnirirt haben und alsdann könnten nur Fische die Träger dor früheren Stadien der Distomen gewesen sein. — Bei dem Vielfrass waren der Ductus cboledochas, der Ductns hepaticus und die Gallengänge ebenfalls sehr erweitert und Hessen beim Anscbneidon einen c;iilbliclien Schleim austreten, in welchem reichliche Distomen sich vorfanden. Die Distomen waren etwa in derselben Menge vorhanden, wie im vorigen Falle. Einzelne der erweiterten Gallengänge traten mitten aus dem Leberpa-rencliym auf eine Strecke weit plötzlich als spindelförmi/e Anschwellungen hervor. An einzelnen Stellen waren die ektati-soheu Gallengänge in ein weissliches, schwieliges Bindegewebe eingebettet. Die Gallenblase enthielt keine Galle, sondern einen blassgelben Schleim, in welchem jedoch keine Distomen gefunden wurden. Sie communicirte durch einen langen, ziemlich engen, jedoch wegsamen Ductns oysticus mit dem sehr er weiterten Ductus choledochus. Im Darm und im Magen wurden keine Plattwürmer gefunden. Geringe ikterische Färbung des Bindegewebes am Halse und der Nieren. In beiden Pleura-sacken eine geringe Menge einer klaren Flüssigkeit von dun kelgelber Farbe. Zahlreiche Blutergüsse in den verschiedensten Organen, so iu der Schleimhaut der Harnblase und der Gallenblase, auf der Oberfläche des Herzens und der Lungen, in der Dura mater, dem Fett des Mescnteriums und in der äusseren Haut.
Ausser den beschriebenen Plattwürmern fanden sich bei dem Vielfrass noch vier grössere Plattwünner in den Gallen-gängon vor. Diese Plattwärmer haben eine lineare Form; sie sind 1 Cmt. lang und 2 Mm, breit. Das vordere Korperende
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sjiitzt sich ullmählig zu, während das hintere stuir.jifkGgellor-mig endet. Es ist ein Mund- und ein ßauchsaugeuapf vorhanden. Beide sind mit starker Museulatur versehen und von gleicher Grosse. Der Rauchsaugenapf liegt in dem vorderen Fünftel der Körperlänge, den hinteren Körperabschnitt nehmen zwei hintereinander liegende vierlappige Hoden ein, die dünne Samenleiter nach vorne in das Samenbläschen senden. Vor den Hoden liegt die Keimdrüse. Erst vor dieser beginnen die Utorussclilingen, die, dicht mit Eiern erfüllt, sich in zahlreichen Windungen nach vorne bis in die Nähe des Bauthsaugenapfos begeben, woselbst ein dünner Ausfiihrungsgang dicht neben dem Ausführungsgang des Saraenbläschcus an der vorderen Peripherie des Bauchsaugenapfes mündet.
120. Einen in auffallender Weise sieh kurz hinter einander wiederholenden Befand beobachteten wir im Januar 1870 bei mehreren Peckaris (Dicotylcs torquatus). Es fand sich hier der Ductus choledochus bis zur Dicke einer Dünudarmschlinge erweitert und etwa von der doppelten Dicke des Pvlorus. Schon von aussei) durchzusehen war es, dass dor Gallenganquot; vollgepfropft war mit grossen Rundwürmern, die eine Länge von 6 — 8 Zoll hatten. Beim Eröffnen des Ductus choledochus ergab es sich, dass die Würmer, die sieh als Ascaridon herausstellten, mit dem einen Körperende in den Gallengängen und mit dem anderen im Duodenum lagen. Eine Gallonblase fehlte in sämmtlichen Fällen. Mehrere der grösseron Gallengänge waren sackartig erweitert und mit weisslichen, verdickten Wandungen verseben. Die erweiterten Gallengänge traten mitunter an die Oberfläche der Leber und liessen die einzelnen Würmer durchscheinen. Gleichzeitig fanden sich meist dieselben Würmer im Dünn- und Dickdarm, sowie einmal im Magen vor. In einem Falle wurden im Ganzen gegen 40 Rundwürmer, sämmt-lich von G bis S Zoll Länge gefunden.- Bemerkt sei, dass in keinem einzigen der Fälle Icterus vorhanden war, sowie dass sonstige Veränderungen in keinem Organ gefunden wurden.
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Es ist immerhin möglicli, tla.se illc, Würmer orft nach dem Tode in den Ductus ehöledocbäa vom Dann ans gokroc-hon sind. Dass eine derartige Verstopfung des Ductus choledochos längere Zeit niclit bestanden babon kann , dafür spricht das Fohlen des Icterus. Auf der anderen Seite deuten aber die enorme Weite dos Ductus cholodochus, sowie die sackförmigen Erweiterungen einzelner grösseror Gslleogänge und die Vordickung der Wand derselben darauf bin, dass hier eine allmählige Ausweitung stattgefunden haben muss.
121.nbsp; nbsp; nbsp;Rundwürmer in der Leber fanden sieh weiterhin bei einem Känguruh, Balmatnrus Derbjanus. Hier sah man zunächst einige 2 bis 2-j Zoll lange Nematoden frei in der Bauch-höble. Auf dor Oberfläche der Lober wurde ein gleich grosser Worm angetroffen, der mit der einen Hälfte in der Lobersubstanz lag, während die andere Hälfte frei an der Oberfläche hervorragte. Beim Einsebneiden an dieser Steile drängte sich eine Anzahl gleicher Nematoden nebst braunen, harten Bröckeln, aus zertrümmertem Leberparenchym und Eiern bestehend, hervor. Aehulicho schon durch das Gefühl von anssen erkennbare Wurmhöhlen, die indess nicht einem ausgeweiteten Gallen-gang allein entsprachen, fanden sieh noch mehrere in der Leber vor.
122.nbsp; nbsp; nbsp;Mehrere steeknadelkopfgrosse, woisse Bläschen, die sich als eingekapselte Rundwürmer ergaben, fanden sich unter dem serösen Ueborzug und im Inneren der Leber bei einem I'eroJiclicus Potto,
123.nbsp; nbsp; nbsp;Sehr zahlreiche i'chinoeoecen scbloss die Leber einer Giraffe ein. Die Leber zeigte an ihrer Ohorfiäehe kirschkern-grosse, weissliche, runde, diseret stellende und gleichmässig über das ganze Organ verbreitete Geschwülste, die sieh sehr hart anfühlten und an manchen Stellen halbkugelförmig über das Niveau des Organs vorragten. Ein Durchschnitt der Leber ergab, dass sich diese Geschwülste auch im Inneren in gleicher Menge vorfanden. Auf einen Qnadratzoll kamen 4 bis G Tu-
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nioren, Die Tumoren waren auch liier alle von gleicher Grosse, nur einzelne waren etwa erbsengross; keiner überschritt wesentlich die Grosse eines Kirschkernes. Versuchte man einen derartigen Tumor mit dem Messer zu durchsehneiden, so setzte er demselben einen sehr crhebliohen Widerstand entgegen. Die Geschwülste bestanden aus einer woissen, kuorpolartigeu, festen 1—3 Mm. dicken Rindensehicht, die einen gelbbraunen, trockenen, bröckliclieu, steinartigen Ifern von4—ä Mm. Durchmesser einschloss. Letzterer Hess sich nur mit Anwendung einiger Gewalt in einzelne Fragmente zertrümmern. In diesen Fragmenten gelaug es unter dem Mieroscop häufig runde Kalkkör-per, die haufenweise beisammen lagen und denen des C3'sticer-cus cellulosae glichen, nachzuweisen. Dagegen gelang es nicht, Hakenkränze aufzufinden. Die Kapsel Hess sich mit der Nadel nur schwer zerzupfen, sie löste sich dabei in einzelne knorpelartige Fragmente auf, die unter dem Mieroscop einen lamcllä-ren Bau zu erkensicn gaben. Hiernach war man berechtigt, die Geschwülste als verkalkte Echinococcon zu erklären. Auch in dem an den scharfen Rand des rechten Leberlappens herantretenden, aus dichtem, lilirösen Bindegewebe bestehenden Bande fanden sich Echinococcon in gleicher Menge und Vertheilung vor, jedoch nur in einer Strecke von 1 bis 2 Ctm. von der Leber entfernt. Es machte den Eindruck, als ob hier, soweit wie sich Ecbinococcen in dein Bande vorfanden, das Leberpa-renehym geschwunden und durch Bindegewebe ersetzt worden wäre. Auch die an der Leberoberfläche häuüg Lalbkugeltörmig vorspringenden Echinococcen sprechen dafür, dass eine Atrophie des Lebergewebes stattgefunden habe. Dieselben Echinococcen wurden im Herzen und in den Lungen gefunden. Die Lungen schlössen mehrere Perlsuchtgeschwülsto ein.
124. Bei einer Antilope Leucoryx fand sich mitten in das Leberparonchym eingebettet ein Echinococoensack von der Grosse eines Borsdorfer Apfels. Weitere Echinococcen wurden in der Lebor nicht gefunden; dagegen schloss das Netz zahl-
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reiche Echiiioeoccon ein. Wtiiterbin wurden bei einem Cervns alces, der am S. Februar 18(11) gostorbou ist, Echiuococcon in der Leber beobachtet. Hier waren etwa 15 haselnuss- bis wallnussgrosse Echinocoeceublasen in der Leber vorhanden. Bei einem aui 18. November 1869 zur Section gekommenen Klch wurden in der Leber keine Ecbinococcen gefunden. Hier schloss das Netz gegen 2;') Echinoeoccen ein. Bei einem am 13. April 1870 gestorbeneu Elch fanden sich iintor der Oberfläche der Leber einige geschrumpfte Ecbinococcen. Hier waren im Netz gegen äO Blasenwürmer vorhanden, die zum Tbeil die Grosse einer Citrone besassen.
125.nbsp; nbsp; nbsp;Bei einem Frettchen enthielt die Gallenblase keine Galle, sondern einen weisslichen Schleim.
25. Milz.
126.nbsp; nbsp; nbsp;Mehrcrc Nebenmilzen kamen hei einem am 10. Juli 1860 zur Section gekommenen Macacus cynomolgus zur Beobachtung.
127.nbsp; nbsp; nbsp; Knotige Ilyperplasie der Milz wurde bei demselben Thiere gefunden.*)
128.nbsp; nbsp; nbsp; Käsige Hecrde in der Milz neben verkäsender Pneu-nionio kamen bei einem Lemur collaris, einem Wandern, einem Cercopithecus alhigena, einem Mandrill und einem Cereopithe-cus pygerythrus zur Beobachtung, Bei den drei orsteren war die Milz auf den 3- bis 9 fachen Umfang vergrössert. Bei einer Antilope pieta enthielt die M'dz. einen linsengrossen Perl-suehtknoten. Bei einem Riesenkänguruh, Macropus giganteus, enthielt die Milz reichliche Heerde, die einen trockenen, gelben mörtelartigen Brei entleerten. Aehnliche Heerde schloss hier die Leber ein.
129.nbsp; nbsp; nbsp;An der Oberfläche der Milz eines Nasenbären, Na-sua solitaria, fand sich ein wasserhelles, stecknadelkopfgrosses
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*) Mitgetheilt im Ccntralblatt für die medicin. AVisscnschaften. 1869, Nr. 30.
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BISscheo, Dasselbe bestand aus einer dcrbou, gostreiften Hülle und aus reicldiclien, runden oder ge^onsoitig aligejilattoten, zel-li^nartigen, ziemlich grossen Gebilden, von denen über 100 vor-hauden waren. Das Ganze erinnerte an ein in der Furchung begriffenes Ei.
26. Pankreas.
130.nbsp; nbsp; nbsp;Bei einem Mandrill wurde im Pankreas, 3 Gtni. vom Darm entfernt, dicht unter der Überlläche ein steckuadelkopf-^rossor, gelber, fester, käsiger Ileerd gofundou bei verkäsender Pneumonio.
131.nbsp; nbsp; nbsp; Mehrere Blutergüsse wurden im Pankreas bei einem (Julo borealis beobachtet,
132.nbsp; nbsp; nbsp;In das Pankreas grüsstentheils eingebettet und mit einem Segment die Oberfläche des Orgaus überragend wurde bei einem Cercopithecus ruber eiuc erbseugrosse, schiefrig pig-aioutirte Lymphdrüse beobachtet.
27. Nebennieren.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;'
133.nbsp; nbsp; nbsp;Bedeuteude Vergrosserung*) beider Nebennieren mit iettiger Degeneration kam im November ISGi) bei einer Biberratte (Myopotamus coypus) zur Beubaehtung. Beide Nebennieren waren nahezu von der Grosse der Niereu und hatten eine glatte, schwefelgelb gefärbte Oberiläche. Auf dem Durchschnitt konnte man die Mark- und die Uindensubstanz noch erkennen; jedoch waren die Grenzen verwischt. Beide Sub-stanzen zeigton eine hellgelbe Färbung und eine weiche Be-schatfenheit. Bei der tnicroscopischen Untersuchung enthielten die Zellen der Rinden- und Marksubstanz viel Fett zum Theil in Form grosser Tropfen **). Gleichzeitig waren hyperplastische
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•) Owen gjebt an, dass die Nebennieren bei Biberratten sehr gross seien.
**) Einen analogen Befund beschreibt Leisering von einer Kuh. Hier waren beide Nebennieren zu feustgrosson Tuaiorcu umgewandelt,
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Processe an der Glanduia thyreoidea und an den Uteruswan-düngen vorbanden.
28. Nieren.
135. Partielle Atrophien der Nierenoberflächo kamen bei vier Beutoltliieren zur Beobachtung, bei zwei Halmaturtis Der-byanus, einem l'etrogalo xanthopus und einem Macropus gigan-teus. Hier fand sich an einzelnen Stellen die Oberlläche vertieft. Die vertieften Stellen hatten ausgezackte FJinder und meist war der Grund derselben etwas dunkeler gefärbt, als die übrige Nieren-OberöSche. Die Kapsel Hess sich meist über diesen Stellen leicht und ohne Zerreissnng des Nierenparon-cbyms abziehen. Diese Stellen fanden sich sowohl an der vorderen, als auch an der hinteren Fläche der Nieren. Am aus-gebreitotsten waren sie beim Petrogale xanthopus. Es waren hier nicht mehr einzelne, vertiefte Stellen vorhanden, sondern über dio Hälfte der Oberfläche beider Organe war atrophirt-An der den Darmschlingen zugewandten Seite waren von den Nierenbecken an bis in die Nähe des eonvexen Seiteurandes beide Nierenoberfläcbea von böckriger Beschaß'enhoit und dunkeler Färbung. Auch an den oberen Flächen fanden sich mehrere grössero, ausgezackte Substanzverluste. Meist sah man im Grunde dieser atropbischen Stellen die Malpighi'schen Körper näher zusammengerückt. Eine auffallende Vermehrung des interstitiellen Bindegewebes konnte in der Nähe der atro-phirton Stellen nicht coustatirt werden.
Aehnliche atrophische Stellen, jedoch nur von geringer Ausdehnung kamen in den Nieren eines Canis pictus und eines Canis eorsac zur Beobachtung.
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die sich im Zustande der fettigen Degeneration befanden. In dem Leisering'sehen Fall hatte eine ITaemorrhagie in beiden Nebennieren stattgefimden, die die Veranlassung zur fettigen Entartung gewesen ist. Einen ähnlichen, jedoch nur auf eine Nebenniere beschränkten Befund hei einem Kinde hat in neuester Zeit Fiedler (Archiv für Uoilkiinde) vcrölTentlicht.
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13G. Pyaemiscbe Heerde wurden in beiden Nieren bei einem Nasenbären gefunden. Beide Nieren zeigten bereits durch die Kapsel durohnebimmernde zahlreiche, rundliche, gelbliche Flecke. Die Kapsel liess sich nur schwer trennen nnd riss an einigen Stellen das Nierenparonchym mit fort. Die Oberfläche hatte ein unebenes Aussehen. Zunächst fanden sich einige ausgezackte, vertiefte, atrophirte Stellen älteren Datums' dann fanden sich in der Rindeusubstanz beider Nieren zahlreiche, gelbe Heorde, die zum Theil erweicht waren, und beim Anstechen einen rahmigen, grünlichgelben Eiter entleerten. Einige periphensch gelegene Abscesse ragten mit einem Kngel-segment über das Niveau des übrigen Organs, Bei einem bis in das Nierenbecken geführten Durchschnitt quoll dem Messer eine reichliche Menge eines grünen, rahnigcn, hie nnd da mit etwas Blut untermengten Eiters entgegen, nach dessen Entleerung mehrere, bis linsongroose Höhlen zurückblieben. Ausser grösseren Abscessen fanden sich durch beide Nieren zerstreut kleinere, bis stecknadelkopfgrosse, feste Knötchen, mehrmals mit einem rothen Centrum versehen. Die kleinsten stellten noch eben erkennbare weisse Pünktchen dar. Das resti-rende Nierenparenchym war von blaurother Farbe. Die Pyramiden waren etwas dunkeler gefärbt, als die Eindensubstanz. Don Ausgangspunct bildete eine Eiterung Inder linken vorderen Extremität. Gleichzeitig waren embolische Heerdo in den Lungen vorhanden.
137.nbsp; nbsp; nbsp;Käsige Heerde in den Nieren neben verkäsender Pneumonic fanden sieh hei einem Mandrill, einem Lemur col-laris, einem Cercopitbecus albigena nnd einem Macacus cyno-molgus. Bei ciuem Känguruh, Macropns giganteus, wurde in einer Niere ein käsiger Heerd angotrolTon neben ähnlichen Ablagerungen in der Leber und in der Milz.
138.nbsp; nbsp; nbsp;Blutergüsse unter die Oberfläche der Nieren kamen bei einem Gulo borealis laquo;uir i;oobacbtiing
139.nbsp; nbsp; nbsp; Zahlreiche Oysten von der Orösse einer Linse bis
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Erbse entliielton dio Nieren oines im April 1870 gestorbeiißn Cynocejihalus Sphinx. Aul' der Oborfliiche einer Niere warden deren gegen 40 gezählt. Die Cysten entleerten eine wasser-Lelle Flüssigkeit und Hessen eine glattwaudige Hühlo zurück. Audi im Inneren der Niereu wurden Cysten beobachtet.
Bei einer Giraffe fand sich in der Rindensubstanz einer Niere, unter der Oberfläche gelegen, eine erbsengrosse, mit farbloser, wässeriger Flüssigkeit gefüllte Cyste.
140. Bei einem Känguruh, Petrogale xanthopus, schloss das Nierenbeckon jedorseits ein festes, bräunliches Concrement ein; hiervon war das eine kirschkern-, das andere erbsengross. Ersteres füllte fast das ganze Becken aus. Nach der Entleerung der Steine blieb eine trübe, röthliche Flüssigkeit in den Nierenbecken zurück. Dieselbe bestand aus Epithelzellen der Nierenbeckon und aus Zellonschläuehen aus den Ilarnkanälchen stammend, sowie aus ziemlich vielen grosson, runden, kernfüh-den Zellen. In den Niorenpyramiden waren beiderseits einige gelbe Streifen, aus llarusedimenten bestehend, vorhanden.
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29. Harnblase.
141.nbsp; nbsp; nbsp; Bei einem Mandrill sass der äusseren Oberfläche der Harnblase nahe dem Vertex ein vom Peritoneum umgebener, erbsengrosser, käsiger Heerd auf.
142.nbsp; nbsp; nbsp;Bei einem Riesenkänguruh fand sich in der Harn-blasenwandung nicht weit von der Rinmündungsstelle der Ure-teren eine etwa 2 Linien im Durchmesser haltende käsige Infiltration.
113. Im Peritonealüberzug der Harnblase eines Elchs traf man einen Eehinococcus an.
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30. Peritoneum.
144. Freier seröser Erguss in die liauchliölile wurde bei einem Ameisenbären, einer Antilope loucoiyx und zwei Elchen cesehen.
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14ü. Diffuse parulente Peri'tonitis war bei einem Eameel vorbanden. Hier batte ein Magcngescbwiir nach der Baueh-liöble bin perf'orirt.
146.nbsp; nbsp; nbsp;Eine Verwachsung zwischen Netz und Blase laud .sich bei einem Cercopithecus griseoviridis.
147.nbsp; nbsp; nbsp;Bei einem 1'1'erde landen sich sehr zahlreiche papil-läre und uiembranöse Auswüchse des Peritoneums.
!4S. Schiel'rige Pigmentirung des BaucLlelles in der Nähe des Nabels kam bei einem Cynocephalus babuiu zur Beobachtung.
149.nbsp; nbsp; nbsp;Blutige Ergüsse in das Bauchfell, besonders in das Netz, kamen bei Gulo borealis, einem Macacus cynomolgus und einem Cynocephalus babuin zur Beobachtung.
150.nbsp; nbsp; nbsp;Bei einem Wandern fanden sich im Netz feste Ent-zündungsbeerde, die zum Theil in eiteriger Schmelzung begriffen waren neben verkäsender Pneumonio.
151.nbsp; nbsp; nbsp;Miliartuberkulose des Bauchfelles wurde bei einem Lemur collaris angetroffen.
152.nbsp; nbsp; nbsp;Ausgedehnte Bildungen von Pcrlsuchtgeschwülsten sahen wir bei einer Antilope pieta.
153.nbsp; nbsp; nbsp;Theilweise Gangraen des serösen Ueberzuges des Dickdarms entstand nach Vorfall dos Mastdarms bei einem Cy-nocephalus anubis.
154.nbsp; nbsp; nbsp;Mehrere freie Pentastomen fanden sich in der Baucb-hoble bei zwei Antilope Dorcas.
155.nbsp; nbsp; Freie Rundwürmer kameu in der Bauchböhle zur Beobachtung bei einem Halmaturus Derbyanus und einem Seehund.
156.nbsp; nbsp; nbsp;Eingekapselte Rundwürmer fanden sich unter dem Bauchfell bei einem Perodicticus Potto.
157.nbsp; nbsp; nbsp;Echinococceu kamen im grossen Netz zur Beobachtung bei 3 Cervus alecs, 2 Antilope Dorcas, einer Antilope leueoryx, einer Antilope Maxwelli und einem Cervus tarandus. Die Echinoooccen waren zum Theil vorkalkt.
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158. Sehr grossc J'acini'scho Kurjier wurden im Meseu-tcrium eines Proteles Lalandii gefunden,
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31, Mesen terial dr iisen,
159.nbsp; nbsp; nbsp;Piginentiruugeu der Meseaterialdrösen wurden wiederholt gesehen. Sie landen sich meist neben Pigmeutirungen der Darmschleimhaut, sowie bei einem Cynoeephalus babuip und einem Dsyurus viverrinus. Bei einem Gulo borealis hatten zwei Lymphdrüsen eine sohiefrige Färbung, während auf der Darmschleimhaut kein Pigment vorhanden war. Auch bei einem Cercopithecus ruber fand sich Pigraentirung der Mesonterial-drüsen ohne Pigmentirung der Darmschleimhaut. Die Lymphdrüsen waren in diesem Falle von einzelnou, regelmässig gestellten, schwarzen Punkten durchsetzt. Bei einem Cynoeephalus porcarius waren die Lymphdrüsen der Achselhöhle und der Inguiualgegend schiefrig pigmontirt, während die Mesente-rialdrüsen frei von Pigment waren.
160.nbsp; nbsp; nbsp;Aeltero scrophnlöse Mesenterialdrüson-Tumoren, hervorgegangen aus einer einfachen Hyperplasie, kamen bei einem Nasenbären und bei einem Marder zur Beobachtung. Bei dem Nasenbären fand sich ein etwa taubeneigrosser Tumor von fester Beschaffenheit im grosseu Netz, Beiiii Einschneiden zeigten sich etwa \ desselben aus einer mörtelartigeu Masse bestehend, worin einzelne citronengelbo Einsprengungen sich vorfanden. Der übrige Tbeil des Tumors hatte ein graues Aussehen und bestand aus Lymplikörperclien. Ein ähnlicher, kleinerer, linsengrosser, käsiger Tumor fand sich io einiger Entfernung davon. Bei dem Marder war eine Mesenterialdrüse in einen haseluussgrossen Tumor umgewandelt, der beim Einschneiden eine eiterige Flüssigkeit entleerte.
161.nbsp; nbsp; nbsp;Käsige Heerde in den Mesenterialdrüsen bei Darm-tuberkulose kamen bei einem Halmaturus Derbyanus, einem Lemur collaris und einem Cercopithecus albigeua zur Beobachtung.
162.nbsp; nbsp; nbsp; Käsige Schwellungen der Mesonterialdrüscn ohne
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Darmtuberkulosc aber neben käsigßnAbhigeiuugen in den Lungen und in anderen Organen kamen zur Beobachtung bei einem Cercopithecus prgerytbnis und bei einem Macacus cynomolgus. Bei letzterem hatte eine erweichte Lymphdrüse nach dem Magen hin perforirt.
163. FerKsuGhtgeschwiilste von den Mesentorialdrüsen ausgebend fanden sich bei einer Antilope pieta.
1G4. Beim AfTeu haben mitunter sammtlicbe Mesenterial-driiseu ein etwas anderes Aussehen, als es beim Mensehen im gesunden Zustande der Fall ist. Die Drüsen sind relativ gross und prominiren balbkugelförmig über beide Blätter des Perito-neums. Schneidet man sie an , so findet man eine röthliche, markige Schnittfläche, so dass einige Aehnliehkeit mit geschwellten typhoiden menschlichen Mesenterialdriisen resultirt*),
32. Saamenbläschen.
1G5. In den Saamenbläschen eines Macacus cynomolgus fand sich eine Anzahl geschichteter Körper, die bei Zusatz von Jod keine blaue Farbe annahmen.
33. Saanienstrang.
Ifi6. Am Vas deferens einer Lutra vulgaris fand sich ein wasserhelles, mit klarer Flüssigkeit gefülltes erbsengrosses Bläschen.
34. Prostata.
167. Bei einer im Mai 1870 gestorbenen Beutelratte zeigte die walzenförmige Prostata von ihrem Harnblasenende an auf eine Strecke von 2 Mm. weit eine dunkelgrüne Färbung des Parenchyms. Hier fand sich ein grünes, feinkörniges Pigment
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*) Auch Schmidt hat diese Beschaffenheit der Mesenterialdriisen bei einem jungen Hamadryas, einem schwarzen Pavian und einem Magot beobachtet.
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in den Zellen dor Prostataschlanohe. Die Zellen waren dabei wolil erbalten, insbesondere (raten aneh die Kerne als sehmutzig lt;;run gefärbte Körper in denselben hervor. Bei Zapfpräparaten bekam man letztere vielfaeb frei zu seilen. In jedem Pro-stataschlaach waren stets sämmtliche Zellen mit derartigem Pigment erfüllt. An der Uebergangsstelle des pigmentirten Xbeils der Prostata in den nicht pigmentirten, sab man einzelne grüne Striche in dem sonst weissgelblicb gefärbten Pareuebvm liegen; diese stellten einzelne pigmentfülironde Prostataschläuche dar. Es bleibt daliin gestellt, ob hier ein postmortales Pigment vorlag.
16S. Eine grüssere Anzahl .von Thieren wurde auf das Vorhandensein von Prostataconeretioneu untersucht. Dieselben wurden jedoch in keinem einzigen Falle gefunden.
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35, Penis,
1G9, Rothung der Urethra mit purulentem Ausfluss aus derselben wurde bei einem Cauis pictus gesehen.
Geringe Rothung der Urethra, auf einen Zoll weit in der Umgebung der Drüsoumüudungen, fand sich bei einem Ameisenbären.
3(). Ovaricn,
170. Bei einem Känguruh, Halmatarns Derbjanas, fanden sich jederseits in der Umgebung der Eierstücke 4—6 wasser-helle, stecknadelkopfgrosse, durchscheinende, mit einem dünnen Stiel aufsitzende Bläschen von kngelicher borin. Eins derselben, von Erbsengrösse, trug einen seeuudären, etwa stecknadel-kopfgrossen Vorsprung. Brachte mau eines der kleineu Bläschen unter das Microscop, so zeigte dasselbe auf seiner Oberfläche 8—10 halbkagelförmige Ausbuchtungen. Der Stiel erschien in ziemlich eng stehenden Windungen um seine Axe gedreht. Bei Druck trat aus dem Bläschen eine wasserhelle Flüssigkeit aus. Bei stärkerer Vergrössernng erkannte man eine äusscro, bindegewebige, iibrilläre Hülle, welche in das In-
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iioro des Bläsclicns hinoin an verschiedenen Stellen breitere und dünnere Septa .sclnckto. Nacb dem Durcliscliroiten der bindegewebigen Hülle kam der Tubus auf eine Epitbelialschicht, die aus Pflasterzellen mit ziemlicli grosseo, runden Kernen bestand. Auf welche Weise die Cysten entstanden sind, blieb imerinittelt.
37. Uterus. 171. Mehrfache Myome*) wurden in dem Uterus einer Biberratte, Myopotamns ooypns, beobachtet. Das Tliicr lebte fast 7 Jahre lang im hiesigen Garten, während welcher Zeit es nicht geboren hat. Es misst von der Nasenspitze bis zu den Sitzbeinhöckern 86 Ctm. Die im Vergleich zur Körperlänge sehr lange Vagina misst 17 Ctm. Es ist ein doppelter Uterus vorhanden, wovon jeder mit einem eigenen, spaltenformigen Orilicium in die Vagina mündet. Die Gesammtlänge des Uterus beträgt 15 Ctm.; 5 Ctm. weit laufen beide Uteri parallel nebeneinander und sind mit einander verwachsen. Von da an stellt jeder Uterus einen frei liegenden, 1 Ctm. breiten, nuisculosoa Schlauch dar, dessen Wandungen gegen 1 Mm. dick sind. Bereits bei Eröffnung der Bauchhöhio fiel am rechten Uterus, etwas oberhalb der Vcroinigungsstelle desselben mit dem linken, eine rundliche, gleichmässige, etwas über 1 Ctm. lange Anschwellung auf, welche die Palpation als durch einen im Uterus liegenden, festen Körper bedingt nachwies. Auch weiter oben fühlte man einen kleinen derartigen Körper ebenfalls im Uterus liegen. Nachdem alsdann von der Vagina aus beide Uteri geöffnet worden waren, sah man drei Geschwülste der Innenwand desselben aufsitzen. Ein rundlicher, erbsengrosscr Tumor fand sich nicht weit von dem linken Ende des Uterus. Ein zweiter, etwa haselnussgrosser, der das. Lumen dos Uterus vollständig ausfüllte, entsprach der bereits von anssen gesehenen Ansch\vellun£r. Unmittelbar vor der Vereinigtingsstelle bei-
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der Uteri land sich noch ein dritter, etwa hirsekorngrosser Tumor. Im linken Uterus und in der Vagina wurden derartige Bildungen nicht gefunden. Die Geschwülste hatten eine glatte Oberfläche von derselben röthlichen Farbe, wie die Innenwand des Uterus. Beim Anschneiden boten die beiden kleineren eine knorpolaitigo Consistenz, während der grosse Tumor sich weicher aui'iihlte und leichter schneiden liess. Die SchmttfläcLe war bei allen dreien von homogenem Aussehen und bei den beiden kleinereu blassroth, während sie bei dem grösseren gesättigter roth erschien. Die beiden grösseren Tumoren waren durch einen deutlichen Stiel mit dem Uterus verbunden, während der kleinste zum Theil in das Utemsparenchjm eingebettet lag. — Bei der microscopischen Untersuchung wurden vielfach miteinander durchschiungene Bünde] glatter Musculatur sichtbar. Dei Zusatz von Essigsäure kamen in denselben die charakteristischen stäbchenförmigen, parallel neben einander gelagerten Kerne der Muskelfasern zur Beobachtung. Dei Ziipf-präparatou bekam man auch isolirte Maskelzellen zu sehen.. In der grossen Geschwulst waren letztere grosser, als in den beiden kleineren ; man bekam hier häulig glatte Muskelfasern mit verbreiterten, in Franzen auslaufenden Enden zu sehen. In den beiden kleineren Geschwülsten war zwischen den i\Ius-kelbündeln ziemlich reichliches Bindegewebe vorhanden, welches in der grösseren Geschwulst nur in sparsamer Menge gefunden wnrde.
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38. Vagina.
172. Am 30. Mai 1869 starb ein Katzenmakiweibehen, welches 2 Tage vorher zwei wohlgebildete Junge mit vollständigen Plaeenten geworfen hatte, Bei der Section fand sich sehr starke Fettablagerung im Netz und im Peritoneum. Die Wandungen der sehr langen und noch stark erweiterten Vagina waren von Blutextravasaten durchsetzt. Blutergüsse fanden aieh auch in dem die Vagina umgebenden Bindegewebe, sowie
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in dem Fett der Beckeuhöhle. Die äussere Oberfläche des mit zwei Hörnern versehenen Uterus war blass, bot aber sonst keine Abnormitäten dar. Die mittlere, ziemlich dünne Scheidewand erstreckte sich fast bis zum Oriilcium nteri hin. Die Schleimhaut des Uterus war mit einem rothliehen Schleim bedeckt. Die Ansatzstellen beider Placonteo waren deutlich zu erkennen. In der Schleimhaut der Urethra, besonders in deren unteren Hälfte reichliche Blutergüsse. Sonst wurden Abnormitäten in keinem Organe gefunden.
173. Bei zwei Känguruhs waren die Seitenhörner der Vagina erfüllt mit einem zähen, dickflüssigen, stellenweise zu einer hornartigen Masse eingetrockneten Schleim. Derselbe bestand fast ausschliesslieh aus epithelialen Elementen. In einem Falle wurden in demselben reichliche Samenfäden sowie einzelne grosse, farblose, kugelichrunde Psorospermien gesehen.
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39. Brustdrüse.
174. Ectasien der Milchgänge, durch eingedickte Milch bedingt, wurden in dem Euter eines Zackelschafes, Ovis aries, gefunden. Dasselbe kam am 0. April 1S70 zur Section. Das Euter war in eine Geschwulst von 15 Cm. Länge und 9,5 Cm. Breite verwandelt. Durch ihre höckrige Oberfläche liess die Geschwulst zahlreiche, erbsen- bis bohnengrosse weissgelbliche Heerde durchschimraern. Anfeinem Durchschnitt war das ganze Organ von zahllosen, gelben, puriformen Heerden durchsetzt, die meist eine runde Form hatten, regelmässig vertheilt und grösstentheils isolirt waren. Hier und da confluirten die Heerde mit einander Eingebettet erschienen dieselben in ein röth-liches, von reichlichen Gefässen durchsetztes Gewebe. Die puriformen Massen hatten eine streichbare Consistenz und Hessen sich als wurstförmige Pröpfe aus der Schnittfläche herauspressen, worauf eine glatte Höhlenwand, die Wandung der ausgeweiteten Milchgänge sichtbar wurde. Uober die Beschaffenheit der Ausfiihrnngsgänge in den Zitzen konnte nichts mehr ermit-
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telt werden, da dieselben bereits vor der Sectiou entfernt worden waren. Die rüthliclio Zwiseliensubstanz vorhielt sich zur Menge des angehäuften, eingedickten Secrets wie 1 zu 2. Er-stere ergab bei microscopischur Untersuchung die Structur des Milchdriisengewebes. Die eingedickton Inhaltsmassen bestanden grösstentheils aus Fettkugeln. An manchen Stellen waren denselben reichliche Zellen beigemengt, die den Character von Epithelzellen hatten und an denen nur ausnahmsweise eine beginnende, fettige Metamorphose zu erkennen war. — Das Thier hatte eine Zeit lang im Garten gesäugt. Via inneren Organe erwiesen sich gesund.
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B. V ö s c !.
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175.nbsp; nbsp; nbsp;Allgemeiner intensiver Icterus wurde bei einer Taube gefunden. Auf denselben wurde man erst nach dem Abziehen der Haut aufmerksam. Nach Eroffnang der Leibeshöhle fanden sich sämmtliche Eingeweide in ähnlicher Weise ictoriseh gefärbt, wie es beim Icterus dos Menschen der Fall ist.
176.nbsp; nbsp; nbsp;Eine Doppelmissbildung wurde bei einem Haushuhn beobachtet. Das Thier hat einen einfachen Kopf und einfache vordere, jedoch doppelte hintere Extremitäten. Von letzteren ist das eine Paar nach oben gerichtet. Das lebensfällige Thier trägt auf seinem Kücken ein paar nach hinten und oben gerichtete, zwischen den Flügeln herausstehende, mit Krallen und allem sonstigen Zubehör versehenen Beine. Das Huhn lebt gegenwärtig noch.
177.nbsp; nbsp; Cronpöse Entzündung dos Darms trat im Monat April 1870 epidemisch unter den Wachteln, von denen etwa 20 starben, auf. Einigemale waren die Darinschlingen mit einander verklebt und der Darm erschien schon von ausson geröthet.
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Der Befand beim Eröffuen dos Dunns war übereinstimmend,
Stets fand sieh die Sebleimliant dos Darms in mehr oder minder grosser Ausdelmung gerötliot und von einein rotlilichen Schleim bedeckt. Daneben fanden sich Stellen, wo der gorötheten Schleimhaut iuseltonnige, gellnveisse, weiche Exsudatiuassen aul'sassen. Der Process betraf hauptsächlich auch beide Blinddärme. Einmal fanden sich mehrere, rundliche Löcher in den V\ andungon der Blinddärme. Auf eine andere Vogelspecies ist auffallender Weise diese Erkrankung nicht übergegangen.
178. Amyloide Degeneration der Leber wurde bei einer Banmente, Dendrocygoa arlorea, neben festen Geschwülsten in der Leber und in den Lungen gefunden.
170. Bei demselben Thier kam auch amyloide Degeneration der Milz zur Beobachtung.
ISO. Bei einem Hirtenvogel sass in der Kloake ein Polyp in der Nähe der linken Uarnleitermündung. (Nach einer brieflichen Wittheilung des Herrn Prof. Mobius in Kiel.;
181.nbsp; nbsp; nbsp;Taberkalöse Geschwülste wurden in der Lober, in der Milz, in den Lungen, auf dem Darm, im Herzen, im Ova-rium und auf den Luftsäekeu bei einer Ileihe von Vögeln beobachtet. Einmal landen sich gleichzeitig scrophulöse Drüsen-tumoren am Hals, Das Nähere s. o.
182.nbsp; nbsp; nbsp;Bei einer Isabellfasanhetme waren die Luftsäcke der Leibeshöhle prall erfüllt mit einer klaren, wässerigen Flüssigkeit, in welcher gallertige farblose Gerinnsel schwammen.
Bei demselben Vogel war das Unterhautbindegewebe stark serös infiltrirt. Die Muskeln waren blass und ebenfalls serös durchtränkt. Die Lober und andere Organe enthielten tuberkulöse Geschwülste.
183.nbsp; nbsp; nbsp; Bei einem Nashornvogel zeigte die Innenfläche des Schädels, besonders an den Soitentheilen, in ziemlicher Ausdehnung einen feinkörnigen, osteophythischen , leicht gorötheten Anilug, der gegen die glänzend weisse ebene Beschafi'enheit der normalen Schädelknocben autTiel.
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184.nbsp; nbsp; nbsp; Eine Abnormität einer Schwanzfeder wurde bei einer Krontaube beobachtet. Ans der coneaven Mäche der im übrigen wolil^ebildeten Feder trat ans einem senkrechten Schlitz hervor ein hornartin;es, bogeuformig gebogenes, etwa 6 Zoll langes, nach der Spitze zu dünner werdendes, braun und weiss gefärbtes Gebilde, welches eine gewisse Äebnlichkeit mit einem dünnen Stachelschweinfeder hatte.
185.nbsp; nbsp; nbsp; ßeichlicbe Ablagerungen von Leucin und Tjrosin in Form weisser Membranen fanden sich auf den Luftsäeken, auf der Oberfläche der Leber, des Darms, der Milz, der Lungen und des Herzens bei einer Taube (Oreopeleia montana).
186.nbsp; nbsp; nbsp; Pigmentirung des einen Hodens, während der andere pigmentfrei war, wurde bei einer Wachtel gesehen.
187.nbsp; nbsp; nbsp;Pigmentirangen der Darmschleimhaat wurden wiederholt bei Vögeln gesehen. In einigen Fällen waren blos die Zotten ergriffen und man sah dann den Darm mit einzelnen schwarzen Punkten besetzt. Anderemale stellte die Schleimhaut eine diffuse, schwarze Mäche dar. Pigmentirungen auf den Luftsackmembranen und in den Lungen wurden fast ebenso häutig gefunden.
188.nbsp; nbsp; nbsp;Pigment in der Leber beobachteten wir bei einem Meleagris Gallopavo. Hier lag das Pigment in Form gelber oder brauner Klumpen oder als mehr oder minder erhaltene zellenartige Gebilde im Inneren der Capillargel'ässe.
189.nbsp; nbsp; nbsp;Aus Pilzmassen bestehende granweisse Knötcben wurden auf den Luftsäeken bei einem Flamingo beobachtet. Es konnte nicht mehr festgestellt werden, ob dieselben bereits während des Lebens vorhanden waren, da der Vogel erst 24 Stunden nach dem Tode zur Section kam. Ich tbeile jedoch den Fall mit, weil bei den Vögeln dadurch, dass die mit einander communicirende Lufträume stets mit Luft gefüllt sind, auch die Möglichkeit einer Pilzbildung während des Lebens eine viel ausgedehntere sein dürfte , als bei den Säugethieren.
100, Bei einer Eisente fand sich in einer Niere ein steck-
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nadelkoptgrosser Ilcerd, dor l)eim Anschneiden cine eiterähn-liehe, auf dem Objectträger leiclit sich ausbreitende Flüssigkeit entleerte, ßei der microsoopiseben üntersiiclumg schloss dieselbe reiciiliche farblose elliptische rsorosperuiioii mit doppelten Contureu ein, in denen das Protoplasma zum Theil in vier Ballen geklüftet erschien.
191.nbsp; nbsp; nbsp;Eingekapselte Rundwürmer wurden auf der äusseren Oberfliicho des Darms und des Herzens, sowie auf den Luft-sackmerabrauen bei einem Nashornvogel (Baceros abessinicus) sofunden. Dieselben erschienen als hirsekorngrosso, wasscr-helle oder weissliche Rläscheu. Nach Aufhellung der Kapsel mit Glycerin oder Essigsaure konnte man die Würmer in denselben bereits mit blossem Auge als spiralig aufgerollte Gebilde erkennen.
192.nbsp; nbsp; nbsp;In der Leber eines im December 1869 gestorbenen Papageien fanden sich in weisslicheu Zügen längs der Oberfläche liegend bis zu 2 Ctm, lauge Ilutidwürmer, von denen die Weibchen viele Junge einschlössen.
l'J'i. Rundwürmer im Darm wurden bei einer grösseren Anzahl von Vögeln beobachtet.
11)4. Eine Wachtel beherbergte 5 Bandwürmer in zwei verschiedenen Species, alle mit Ammen vorsehen, in ihrem Darm; bei einem schwarzen Schwan fanden sich daselbst gegen 12 Bandwürmer.
196, Microscopiseh kleine Rundwürmer wurden in den Lungen einer Taube (Oroopeleia raontana) angetroffen.
196. Milben wurden in grosser Menge in den Luftsäcken einer Goldfasanenhenue beobachtet. Eine andere Species Milben fand sich in 3 Exemplaren in den Luftsiicken einer Trappe, (Bei dieser Trappe wurden zahlreiche Pacini'sohe Körper im Mesenterium nachgewiesen.)
107. Im Drnsenmagen mehrerer aus Nordamerika stammender Wachteln schimmerten von aussen blaurötldiche, steck-nadolkopfgrosso Flecke durch. Beim Anschneiden derselben,
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wovon in einem Falle etwa. 20 Torhamlen gewesen sein moch ten, quollen 2 —.'! Mm. grosso rotho Entozoen hervor. Der Körper dieser Entozoen erseliien durchweg mit diffuseni, rotliera Blutfarbstoff eri'iillt und zeigte eine liiiigliche, mit 4 längs verlaufenden Einsclmiirungcn versehene Gestalt. Die beiden Körporendon, welche den Mund und Al'ter trugen, sassen gleichsam als kurze, spitzdreiekige, l'arbloso, nicht blutig tingirto
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In der Leibeshöhlo erkannte man den mit kugelichen Ausbuchtungen vorsehonea, eine braune Epitbelialanskleidung tragenden Magen, sowie viele üternsschlingen. Nähere Mittheilun-gen über diese Entozoen sollen später folgen.
198. In dem Muskelmageo eines Condors (Sarcorhamphus gryphns) fand sich als Inhalt eine grössero Anzahl von Schrotquot; körnorn. Der Condor hatte Ratten zu fressen bekommen, die mit Schrot erlegt worden sind. Da sich in dem Schrot stets eine gewisse Menge von Arsenik belindet, so kam in Frage, ob dies vielleicht die Todesursache gewesen sei. Der übrige Seetionsbofuml ergab jedoch keinen Anhaltspunkt, um die Au-nahme einer Arsenikvergiftung zu rechtfertigen, — Als Mageninhalt wurden Glasscherben, Kieselsteine und Sand häufig gefunden.
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€. A m p h i li i e n.
199. Bei einer am 14. März ISGU zur Section gekommenen Schildkröte*) (Chelonia imbricata) landen sich in den sehr dicken Darnuvaudungen gegen 12 isolirt stehende, hirsekorn-grosse, von aussen gelblich darchschimmernde Enötchen, die sich dem Gefühl als sehr feste Körper zu erkennen gaben und
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•) Mitgetheill in Virchow's Archiv, Bd. 48
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über dio die Sehloimli:iut und die Sera, uluio eiue Veränderung zu zeigen, hinwegging. Sclinitt man den Darm an der betreffenden Stelle ein, so kam man auf einen gelblichen, trockenen, mörtelartiüen Stein, der sieh unter Hinterlassung einer glattwandigon Höhle leicht herausheben Hess. Aussei- diesen kleineren Körpern landen sieh in der Darnnvand auch noch einige grössere, bis zu der Grosse eines Kirschkerns und diese letzteren hatten meistentheils die Schleimhaut durchbohrt. Es war hier zu glattwandigon, der Grosse des Steins entsprechenden Höhlen in der Darmwand gekommen, die durch eine meist rundliche Ooli'nung mit der Darinhöhle communicirten. Mitunter Hess sich durch diese Oei'lnnng der Stein heraus in die Darmhöhle pressen. Die herausgopressten Steine zeigten eine platte, etwas knollige Oberfläche, eine festere Schaalo und einen weicheren, mittleren Theil und waren von hlass gelblicher Farbe. Nur diejenigen Steine, welche die Schleimhaut perforirt hatten, waren an den Stellen, die frei in die Darinhöhle hineinragten, gallig gefärbt. An einer Stelle des Darms sassen, einem tu-berkulösen Gnrtelgeschwür beim Menschen vergleichbar, gegen 8 grösserc Steine ringförmig neben einander. Der Darm nahm an dieser Steile um das Doppelte an Umfang zu und beim Einschneiden derselben sah man in der Sclileimhant ringförmig neben einander gestellte rundliche Löcher, wovon ein jedes einem darunter gelegenen Stein entsprach. Es fand sich übrigens im ganzen Darmkanal nur diese eiuo ringförmige Ablagerung. Aehnliche steinartige, aber nur linsengrosse Körper landen sich zerstreut in beiden Lungen und in der Milz. Bei der microscopischeu Untersuchung bestanden die Steine aus einem amorphen, fettigen Detritus. Möglicherweise handelt es sich hier um einen der Tuberkulose der Säugethiere analogen Process, obwohl der Nachweis hierzu nicht geliefert ist. Sehr auffallend war der Umstand, dass wenige Tage nachher eiue zweite Schildkröte (ebenfalls Chelouia imbricata und mit derselben aus gleicher Heimath zugleich angelangt) zur Section
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kam, bei der sich genau dieselben Veründernngen landen. Auch hier beobachtete man steioartdge Körper von gleicher Beschaffenheit in der Darrawaud, in den Lungen und in der Milz. Auch hier fand sich im Dann eine ringförmige Ablagerung uebst Bildung eines Gürtelgeschwiirs. Im üebrigen landen sieh die Steine in etwas geringerer Verbreitung, als im ersten Fall.
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D. Fisch e.
200. Bei einem Seehasen, Cyclopterus latnpns, der am 5. Januar 1869 zur Untersuchung kam, fand sich ein Substanz-verlust über dem rechten Auge von etwa i; Zoll Grosse und 3 Linien Tiefe, der mit gerötheter, jedoch nirgends eitriger Basis verseilen war. Aehniiciie Substanzvcrluste landen sich auch noch an anderen Körperstellen, zumal solchen, die durch Hervorragen exponirt sein mochten, jedoch waren diese Delecte von geringerer Ausdehnung. Bei Bröfftmog dor Bauchhühlc üoss eine reichliehe Menge blutig gefärbter Flüssigkeit ans. Unter dem perlmatterglänzenden Peritoneum fanden sich sehr zahlreiche Haemorrhagien, die sich in Form einzelner Flecke und in der Herzgegend zumal als zusammenhängende blutig tingirte Felder darstellten. Auch die gesammte Mnsculatur des Körpers war durchsetzt von bis erbsengrossen Peteohien, Nachdem die äossere Haut von der Muscuhunr entfernt worden war, ergab sich, dass das Bindegewebe zwischen Haut und Muskeln eben falls blutig tingirt war; es setzton sich zwischen die einzelnen Mnskelbändel solche blutig gefärbte iStellen eine Strecke weit fort, vergleichbar einer blutig tingirten Arachnoidoa, welche sich zwischen einzelne Gyri dos Gehirns hineinzieht, Wiederum war die Nähe des Kopfs die stärker afficirte Stelle. Am Schwanz fanden sich nur unbedeutende Blutergüsse. Die Kiemen waren stark ekehymosirt. Anf der Oberfiäche des Herzens fanden sich ebenfalls Ekchymoscu, Bas Gehirn ohne Abnormität.
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In der Bmicliholilo, dem Mesonterium mehr oder minder fest anhaftend lag eine Anzahl von Nematoden, zum TLeil noch in lebhafter Bewegung begriffen. Einige derselben waren spiralig ziisamnicngerollt. In dieser Lage, eine geschlossene Spirale von 2—3 Linien Dnrelnnossor darstellend, fanden sicli dieselben auch auf der Oberlläche der Leber. Ein solcher Parasit fand sich auch unter der Haut des liückens.
Ich will hierbei bemerken, dass ich eine grüssere Anzahl von Cycloptorus lumpus untersucht habe und durchschnittlich unter 10 Fallen S mal diese Nematoden in der Leibesliühle angetroffen habe. Gewöhnlich fand sich eine grössere Anzahl spiralig zusammengerollt und von einer dünnen bindegewebigen Kapsel umgeben au der Oberfläche der Lober. Ausgebreitet hatten die Würmer eine Länge von 3 bis 4 Ctm.
201. Eine besondere Form von Infusionsthierchen *} als Parasiten bei Süsswasserlischon wurde eine Zeit lang beobachtet. An den verschiedensten Fischarton wurde das Auftreten von schleimigen Excrescenzen beobachtet. Die microscopischo Un-tersucluing der Schleimmassen zeigte die gewöhnlichen aufgequollenen Epithelzellen der Fischhaut. Aber schon bei der ersten Besichtigung trat eine Art von infusionsthierchen, die sich durch ihre verhältnissmässig enorme Grosse auszoinhnete (bis 0,5 Mm. Durchmesser) in dem Gesichtsfelde auf, wurde indess anfänglich für ein zufälliges Vorkommen angesehen. Die rni-croscopische Besichtigung von besonders geeigneten Stelleu des Fisches z. B. der Bartfäden und Flossen zeigte aber bald, dass jede eiuzelne Excrescenz im Inneren einen scharf conturirten, weissen Punkt bosass, der eine unverkennbare Aehnlichkeit mit dem macroscopischeo Aussehen jener Thierchen verrieth, eine Vermuthuug. die sich bei der Anwendung des Microsoops völlig bestätigte.
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*) Mitgetheilt im Centralblatt für die medicio Wissenschafteu, ISfif), Nr. 3.
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Die bctroflorule Form zeigt weder Mund, noeli durch (irösse ausgezeiclinüte Wimperhaare oder Borston, noch eine characte-ristische Korpergestalt, Sie ist überall mit feinen, gleicbmässig entwickelten, in schwach spiraligen, gedrängten Läugslinion stehenden Wimpern besetzt und liisst nur noch einen hei grossen Exemplaren hafeisenformigen Kern, die contractile Blase, Vacu-olen und Körnchen erkennen. Ein Bartfäden von einem Soblammpeitzger zeigt die Einbettung des Thieros unter dem hier gelbliehen Epithel und über der Schicht der Pigmentzellen aufs Deutlichste. Die Epithellage bildet, ohne sonstige Veränderungen zu bieten, einen ansehnlichen Hügel über dem Parasitenraquo; welcher sich in einer fortwährenden, anscheinend stets nach derselben Seite gerichteten llotatiou befindet. Wenn, wie es öfter beobachtet wurde, eine Anhäufung von Schmarotzern an eiuor bestimmten Stelle stattfindet, so verbinden sich die epi-thelialeu Decken der einzelnen in zusammenhängenden, ziemlich ausgedehnten j\Iassen, welche den ganzen Körper des Fisches, Augen. Nasenlöcher, Flossen etc. übersäen. In ein besonderes Glasgefäss untergebracht, verloren die Fische, alsbald einen Theil der Infusorien, welche sich auf dem Boden des Glases assammelten, und an diesen abgesonderten Thieren konnte nun eine weitgehende Theilung nach vorheriger Eney-stirung beobachtet werden, während die unmittelbar vom Fisch herabgenommenen Individuen nie die Andeutung eines Thei-lungsprocesses erkennen Hessen. Theilthierchen wurden bei demselben Individuum 2, 4, 8, 16 bis etwa 200 gezählt. Wurde die gemeinschaftliche Hülle durch Brück zum Bersten gebracht, so drängten sich die kleineu Nachkomraen des Mutterthieres hervor und schwammen in schneller Bewegung als anfänglich ovale, rotirendo Gebilde lebhaft umher. Innerhalb 24 Stunden nach vorausgegangener Eucystirung war der TheilnngsVorgang vollendet. Vermittelst der Hi 1 gond or f'sehen Kammer Hess sich dieser Vorgang von der Zweithoilung an sehr gut verfolgen, Nachdem die Theilung bis auf etwa quot;200 Theilthierchen
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fortgeschritten war, sah raan die jungen Sprosslinge bereits in-
neriialb der Kapsel lebhaft uniherschwiiniiiou.
Igt;ieso wurde dann an einer Stelle durclibolirt, worauf die -Jungen aus der Cyste horausschwaiuiuen.
Wahrscheinlich werden diese kleinen Theilsprösalinge wieder einen l-'isch anfsuchen , um au ihm durch Nahrung Waehs-thum und abermalige Theilangsfähigkeit zu erwerben und um dann denselben, soeben dargestellten Kreislauf zu wiederholen.
Mitunter entwickelten sich iu den schleimigen Excreseon-zen reichliche Pilzfaden.
Zeitweise verschwanden die Infusorien vollständig, um dann späterhin wieder massenhaft an den Fischen aufzutreten.
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Nachtrag.
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A l) u o r m c Pigment fl ecken in der Haut bei o i n o m weiblichen Schimpanse (S i m i a troglodytes).*)
Der Schimpanse, dessen Sectionsbei'iind wir hier mittheilen, dürfte -wolil der grösste nnd älteste gewesen sein, der überhaupt in Europa frisch je zur Section gekommen ist. Er befand sich über 3 Jahre lang iu unserem Garten und kann sein Alter auf mindestens 4 Jahre berechnet werden. Wiederholt traten in dem letzten viertel Jahr ror seinem Tode Anfälle auf, welche die sich entwickelnde Lungenerkrankung befürchten liesson. Das sonst muntere Thier sass dann traurig auf dem Boden und machte Bewegungen gleich denen eines im Frost-schauer belindlichen Menschen. Die Haut fühlte sich dann brennend heiss an und stets war eine erschwerte Respiration zu beobachten. Nach 3- bis 4tägigom Kranksein erholte sich das Thier jedoch wieder und nahm dann seine frühere Munterkeit und Theilnahme gegen seine Umgebung wieder an. Derartige Anfälle traten in Zwischenräumen von 2 bis 3 Wochen wiederholt ein. Der Wärter versichert, dass er das Thier besonders des Abends habe husten gehört. Die letzten 5 Tage vor sei-
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*) Mitgetheilt in Virohow's Archiv, Bd. 52. S. 297. Daselbst befindet sich eine vermittelst des Lucae'sehen Apparates gezeichnete Abbildung dieses Schimpanse.
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nem Tode sass das Tliicr fast fortwälirond still in einer Ecke, von häufigen Frostschauern durchbebt. Wenn es im Käfig herumkroch oder mit den Armen an einem Ast eines im Käfig befindlichen Baumes sich festzuhalten versuchte, so sah mau, wie ihm jede kleine Roweguno schwer wurde, so dass man hieraus auf einen sehr herabgesetzen Kräftezustand schliossen konnte. Das ihm vorgelegte Futter hat der Schimpanse nach der Aussage seines Wärters bis zum Tage vor seinem Tode stets aufgezehrt. An Durchfall soll er in den letzten Tagen gelitten haben. Der Tod erfolgte am 30. Juni 1870 Morgens gegen Ö Uhr. Bei dem noch nicht todtenstarren Thiere ergab die 2 Stunden nach dem Tode vorgenommene Untersuchung eine absolute Dämpfung der linken Thoraxiiälfte. Auch in der rechten vorderen Thoraxhälfte erhielt mau eine 5 Cm, weit über die rechte Parasternallinie hinausgehende Dämpfung, die, wie die Section ergab, bedingt war durch das nach rechts dislocirte Herz. Die Section ergab folgendes Resultat:
Decubitus oberhalb des linken Trochanters und der linken Spina osssis ilium anterior superior. Au der letzteren Stelle finden sich zwei rundliche grauweisse Schorfe, in deren Umgebung die Haut in der Ausdehnung eines Zehngroscheustückes livide geröthet ist. Bauchdeckon ohne Fettpolster. Musculatur blass. In der Bauchhöhle eine ziemlich reichliche Menge einer braungelben klaren mit gelben geronnenen Fibrinflocken untermengte Flüssigkeit. Das Colon in der Gegend der Flexura sigmoidea fest mit der Bauchwand verwachsen. Eine zweite Verwachsung mit der Bauchwand findet sich am Colon etwa 20 Cm. weit von der Valvula Bauhini entfernt. Unter dem serösen Ueberzug der Leber ziemlich zahlreiche graue, durchscheinende, kreisrunde, meist mit einem gelben Punkt in der Mitte versehene Geschwülste von 1—2 Mm. Durchmesser. In dem Leberparenchym einzelne bis haselnussgrosse, gelbe, käsige Heerde. Die obere Fläche der Leber in ziemlicher Ausdehnung durch eine gallertige Masse mit dem Zwerchfell verwach-
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sen. Die Milz von ziemlich reicliliclion, oft conflucnton, kleineren Eiterlieorden Jurclisetzt.
In der Rindensubstanz beider Nebennieren mobrere liirse-korn- bis erbsongrosse, rnndliclie, graue Geschwülste, zum Thoil fettig degenerirt. Die linke Niere zeigt an ihrer hinteren Flache eine strahlenförmige Vertiefung mit weisslichem, schwieligem Grund An der Oberfläche beider Nieren einige kaum stack-nudelkopfgrosse, gelbe Ileerde. Der Durchschnitt der Nieren blutreich; sonst ohne Veränderung. Der Magen enthält eine gallig gefärbte, schleimige Flüssigkeit. Von der unteren Hälfte des Jejunums an bis zum Dickdarm ist die Dünndartnschleim-haut stark gewulstet und goröthet und mit einem grauröthlichen Schleim bedeckt. Audi das Coecum, sowie fast der ganze übrige Dickdarm zeigen eine nach unten zu allmählich abnehmende Riithung der Schleimliaut. Im Dünndarm einzelne so-litäre Follikol in gelbe, prominente Knütclien umgewandelt. Im Coecum keine Ulcerationen. Etwa in der Mitte des Dickdarms ziemlich zahlreiche, ausgezackte, selchte, bis erbsengrosse Uleerationen der Schleimliaut. Am Anus eine Excoriation mit Rothaog der Umgebung. Im Dickdarm sehr reichliche, breiig-flüssige, lehmige Fäces. Im Coecum eine grössore Anzahl von Kirschkernen. Das Omentum majns verdickt und ziemliich stark geröthet. Im Peritonäalüberzug des Darms uud des Diaphragmas vereinzelte bis erbsengrosse, zum Theil graue, zum Theil opak-gelbe Geschwülste. Das Mesenterimn einiger Dünndarmschlingen injicirt. Die Umgebung der Gallenblase gallig im-bibirt. Die Harnblase stark ausgedehnt. Die Brusthöhle wird von der Bauchhöhle aus geöffnet. Im rechten PJeorasack Flüssigkeit. Die gesammto linke Lunge von dei Basis bis zur Spitze hin durchweg gleichmässig hepatisirt. Die Basis in ihrer ganzen Äusdebnung durch leicht trennbares Exsudat mit dem Zwerchfell verwachsen. Auch die Seitentheile beider Lungenlappen mit der Rippenwand fast in ganzer Ausdehnung verklebt. Auf dem Durchschnitt wiegen in dem oberen Lappen
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rötblicligrau gelärbte Hepatisatioucn über eingospron^to käsige Massen vor, wäbrend der ganze untere Lappen vollständig entquot; färbt und zum Theil breiig erweicht ist. Fast die gesammte rechte Lunge ist frei von Imiltrat. Nur ein einziges erbsen-grossos, gelbgraues, festes Knötcheu wird unter der Pleura im mittleren Lappen gefunden. Die Lunge ist durchweg lufthal-tig; die unteren Abschnitte derselben sind etwas durch das Exsudat in der l'lenrahöhle comprimirt. Von Pigment findet sich in dieser Lunge keine Spur vor. Das Parenchym zeigt ungleiche Dlutvertheilung, indem schwammige, hellere Stellen mit dunUleren, consistenten , an der Oberfläche meist etwas eiuge-^nkenou Stellen vielfach abwechseln. Das Herz ist stark nach rechts dislocirt. Beide Blätter dos Herzbeutels sind verdickt und getrübt, schliessen jedoch keine käsigen Heerde ein. Im Herzbeutel eine massige Menge Flüssigkeit. Die Pleura dia-phragmatica mit etwa 12 prominenten, zum Theil grau durchscheinenden, zum Theil golbkäsigen, hanfkorngrossen Geschwülsten besetzt. An der Luugenwurzel findet sich linkerseits eine hühnorcigrosso käsige Bronchialdrüse. Dieselbe hat den Oesophagus nach rechts dislocirt und die Wandungen desselben bis auf die Schleiuihaut zur Atrophie gebracht. Nachdem der Oesophagus geöffnet worden ist, sieht man au dieser Stelle durch die Schleimhaut durchschimmern einen gelben, fluctuirenden , in das Lumen des Oesophagus beetartig vorspringenden, runden, 3 Cm. im Durchmesser haltenden Tumor. Beim Einschneiden in die Schleimhaut quollen hier sofort die käsigen Inhaltsmassen des Tumors heraus. Der Oesophagus oberhalb des Tumors mit zerkauten Apfelsinen erfällt.
Von einer Untersuchung des Gehirns musste Abstand genommen werden, da dasselbe dem Museum überwiesen wurde.
Von unseren früheren Beobachtungen von verkäsender l'ueu-monie bei Affen, deren uns jetzt bereits elf vorliegen, unterscheidet sich dieser Fall hauptsäclilicb dadurch, dass sich hier fast eine ganze Lunge intact zeigte, während in den übrigen
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Fällen moist in allen Lungonabsclinitten zerstreute Infiltrationen gefunden wurden. — Die Haut des Körpers hatte Lei diesem fiehimpanse nahezu dieselbe Farbe, wie die eines Süd-Europäers. Wenn man sich die Haut eines Süd - Europäers mit dünn-stehenden scliwarzen Haaren von 2—4 Zoll Länge, die nur am Rücken dichter stehen, besetzt denkt, so bekommt man eine annähernd richtige Vorstellung von der Beschaö'enheit der Haut, wie sie dieser Schimpanse darbot. Nur am Gesicht oberhalb der Nase, an den Handrücken der oberen und unteren Extremitäten, sowie an der vorderen Fläche beider Oberarme hatte die Haut mehr ein blassbräunliches Colorit. Die wenig entwickelten Brnstorgana waren von einem 2 Mm. breiten Fig-raeutsauin umgeben. Der ganze Körper trug schwarze Haare, nur das Kinn und die Seitoutheile der Oberlippe sowie die Haut oberhalb des Afters waren mit einigen kurzen weisseu Haaren besetzt.
Was nuu mit Wahrscheinlichkeit als eine Abnormitär aufzufassen ist, waren ziemlich zahlreiche, sommersprossenähnliche, schwarzviülette, rundliche, bis linsengrosso Flecke im Gesicht. Am reichlichsten und vielfach confluirend fanden sich dieselben in der Umgebung beider Nasenlöcher, während der Nasenrücken, die Wangen, die Ober- und Unterlippe, die Haut oberhalb beider Augen bis zu den Arcus supraciliaros nur einzeln stehende, gröosere und kleinere Flecke zeigten. Weiterhin fanden sich einzelne Flecke auf der äusseren Fläche beider Ohrmuscheln, auf dem rechten Knie, sowie an beiden Oberarmen bis 15 Cm* oberhalb der Handwurzeln. Die Vola manus war an sämrat-licben 4 Extremitäten mit sehr zahlreichen grossen meist nicht scharf begrenzten Flecken bedeckt. Im Allgemeinen waren dieselben hier blasser als im Gesicht. Auf dem Rücken der Hände und der Finger fanden sich nur einzelne dunkle Flecke, Im üebrigen war der ganze Körper, besonders auch der Thorax und Hauch frei von Flecken.
Zur miuroscopisehou Untersuchung konnte aus dem Gu-
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sieht, da der Riilg bier gesoliont werden musste, kein Fleck Iieransgesclinittea werden. Es ist indessen wob) gestattet aus einem Pigmentlleck, der aus der linken unteren Extremität lier-ausgesclinitten wurde, auf eine analoge Beschafl'enheit sämrat-licher Pigmentüecken zu schliessen. Die Untersuchung ergab nun, dass das Pigment nur im liete Malpighii gelagert war, während das subeutane Bindegewebe vollständig frei von Pigment war. Bei niedriger stehenden Affen enthält das subeutane Bindegewebe wenigstens tbeilweise ebenfalls Pigment. Am stärksten pigmentirt waren die untersten Zellenlagen des Schleim-netzes. Die Kerne waren stets frei, während das Protoplasma ein schwarzes, feinkörniges Pigment enthielt. An einigen Stellen hatten einzelne pigmentirtlaquo; Zollen des Sehleimnetzes eine verästelte Form. Nach oben zu wurde die Pigmentirung der Zellen blasser, zwischen den Soliüppchon der Epidermis sab man einzelne schwarze Striche, ßie vermuthlich die Reste frü herer pigmentirter Zellen darstellten.
Bemerkt sei noch, dass diese Pigmentflecken in durchaus unsymmetrischer Form standen, sowie dass dieselben in gleicher Grosso nnd Anzahl bereits vor drei Jahren vorhanden waren. Wir wollen weiterhin bemerken, dass derartige Pigmentflecken bei einem vor etwa einem Jahre gestorbenen, männlichen Schimpanse nicht vorhanden waren.
Man könnte hier an einen Zusammenhang der Pigment-fleeko mit der Erkrankung beider Nebennieren denken. In-dess spricht das lange Bestehen de)/ Pigmentflecke hiergegen, während sich die Nebennierenerkrankung aller AVahrschein-liihkeit nach erst im letzten halben Jahr entwickelt hat.
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M #9632;
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Ausgedehnte U1 cor ati on e 11 der Darmscbieimbaat mit
e ti: bo lis ob en K i t e rho erden in der Leber bei einem
Affen (Oehus apolla?). *)
Section am 2. Juli 1S70.
In der stark verdickten Dickdarmsohleimhaut siebt man zahlreiche runde, oft auch länglich ovale, scharfrandige, mit grauem, abgeglättetem, bei durchfallendem Licht durchscheinendem Grund versehene Geschwüre. Die Ulcerationen sind meist von einem erhöhten, weissen Wall umgeben und linden sich im ganzen Dickdarm his zum Anus hiu in gleicher Menge und in gleicher Vertheilung vor. Ihr Längendorchmcsser beträgt zwischen 1 und 3 Mm. Auf einen Quadratcentimeter kommen durchschnittlich 8 Ulcerationen. Auch in dem 5 Cm. laugen Processns vermiformis zeigt die Schleimhaut bis linsengrosse, graue, runde Flecke; es wurden deren im Warmfortsatz einige vierzig gezählt. Am ausgedehntesten ist die Erkrankung in dem untersten Abschnitt des Ileums. Etwa 15 Ctm. von der Valvula Bauhini an ist die Schleimhaut siebformig mit Ulcerationen bedeckt. Die Geschwüre haben hier oft den 2- bis Sfachen Umfang derer im Dickdarm; sie erreichen hier einen Umfang bis zu ß Mm. und conlluiren an mehreren Stellen in einander. Die meisten derselben zeigen einen von ihrer Mitte ausgehenden, im Wasser flottirenden, gallig gefärbteo Gevvebs-fetzen. Bei einigen adhärirt der Schorf uoch ziemlich fest, bei anderen ist er leicht zu entfernen; nur bei der Minderzahl ist er bereits ganz herausgefallen, laquo;ie dies im Dickdarm bei sämmt-liehen Ulcerationen der Fall ist. Die restirende Schleimhaut hat in dem unteren Ende dos Dünndarms ein mehr giauröth-liches Aussehen im Gegensatz zu der restirendon Dickdarm-Schleimhaut, die eine weisse, fast schwielige Beschaffenheit be-silit Auch im Dünndarm sind die meisten Ulcerationeu von
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*) Mitgetheilt In Virchow's Archiv, Bd äü. S. 153.
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einom orhöliton, weisslit;lion Saum umgolien. Die runden Formen, sowie die Verthcilung machen es wahrscheinlich, dass sämmtliche Uleeratiouen von solitären Kollikeln ausgegangen sind. Die Peyer'sclien Plaques liegen meist vertieft in der Schleimhaut. Die Oberfläche derselben zeigt viele runde, kleine Grübchen, so dass ein feiugitterfünuiges Aussehen resultirt. Hie und da sieht man in den Plaques einzelne prominente o^ake, gelbliche Follikel. Die Zahl der gescliwellten Follikal beträgt in jedem Plaque nur 3 bis 4, Einzelne Plaques sind von einem gerötheten Gefasskranz umgeben. Nach oben zu bis zur Mitte des lleums nimmt die Anzahl der Ulcerationen allmählich ab, sie rücken weiter aus einander, sind aber stets ziemlich gross, bis erbsongross. Einige Geschwüre erreichen hier einen Durchmesser von S Mm. und kommen an Umfang benachbarten Plaques gleich. Im Jejunum sind die Ulcerationen bereits selten. Noch in der Nähe des Duodenums werden einige Geschwüre gefunden, während dieses selbst, so wie (h;r Magen frei davon ist. Sämmtliche Ulcerationen dringen bis auf die Muscularis und diese ist an den durchscheiuemien Stellen gewöhnlich in weiterer Ausdehnung blossgelegt. Eine Durchbohrung der Muscularis und der Sera ist nirgends erfolgt. Dilaquo; Schleimhaut des Darms ist fast durchweg ohne Pigment. Nur hie und da in den Plaques und in der Umgebung einzelner Ulcerationen finden sich ganz geringe Mengen eines schwarzen Pigments. Am meisten ist dies noch in der Umgebung der Ulcerationen im Processus vermiformis der Fall. Die Schleimhaut des ganzen Dünn- und Dickdarms ist durchweg mit einem sehr zähen, glasigen Schleim bedeckt, dor mit dem Messerstriche nicht entfernt werden kann. Dies gelingt erst beim festen Darüberstreichen mit dem Messerrücken. In der Nähe des Processus vermiformis sind mit der äusseren Fläche des Darmrohrs (des Dünndarms sowohl als des Dickdarms) mehrere erbsen- bis haselnussgrosse, geschwellte Lymphdrüsen verwachsen. An der Oberfläche derselben sieht man grau-durohsclieinende Follikel
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von weissen, sclnvieligen Zügen umgeben. Äebnliche vorgrös-serte Lyphmdrüsen finden sich auch im Mesentorium.
Die Leber zeigt einen tief gespaltenen rechten Lappen und enthält drei peripheriseh gelegene, keilförmige Eiterheerde unter ihrer convcxen Oberfläche. Einer davon belindet sich im linken Lappen , ferner enthält jeder rechte Theillappen einen solchen. Der grösste derselben, die sämmtlich beim Anschneiden einen rahmigen Riter unter Plinterlassung einer rundlichen Höhle, die ron einer weisslich infiltrirten Wand umgeben ist, entleeren, misst 6 Mm. Die beiden kleineren haben einen Tiefendurchmesser von 3 und 4 Mm. Bei dem grosseren Heerd ist das umgebende Leberparouchym in einiger Ausdehnung von missfarbiger ßescliafl'enhoit. Pfropfe werden in den zuführenden Gefässen nicht mit Sicherheit nachgewiesen Sonst finden sich Eiterheerde in keinem anderen Organ. An den Lungen ganz geringe Spuren von Pigment unter der Oberflächo der hinteren Abschnitte. Weder an den Lungen, noch am Herzen eine Abnormität. Die Milz von ziemlich fester Consistenz; scharfer Rand derselben mehrfach eingekerbt. Nieren von sehr fester Consistenz, blassbraungelber Farbe, ohne amyloide Reaction.
Das Thier hat lange Zeit an Durchfall gelitten.
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Ein Fall von Miliartubcrculose bei einem Affen
(Cercopi thecus Mona).*)
Der Affe, männlichen Geschlechts, befand sich etwa 4 Jahre lang im Hamburger zoologischen Garten, woselbst er am 28. Juni 1870 starb.
Die Section ergab folgendes Resultat:
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*) Mitgetheilt in Virchow-'s Archiv, Bd. 52. S. 434.
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AuBgewachsenes, männliches Individuum mit Tollständigem Gebiss. Der Körper misst von der HSLe der Scheitelbeine bis zu den Gesässschwielen 46 Cm. Starke Abmagerung. Mus-eulatur Mass, stark serös durchtränkt. In der Musculatur der vorderen Bauchwand 2 Cm. unterhalb des Nabels ein ovale^ fester, 1?. Cm. langer, im Inneren breiig erweichter, gelbweisser käsiger Tumor. Aus der Bauchhöhle fliesst heim Anschneiden derselben eine sehr reichliche, mit Fibrinflooken untermengte, röthliche Flüssigkeit ab. Das Mesenterium des Dünn- und Dickdarms, sowie das grosse Netz, sind übersät mit grauen, durchscheinenden, festen Miliartuberkeln. Nur ganz vereinzelt finden sich dieselben auch auf der Sera des Darms. Die Leber ist 13 Cm. breit, 7 Cm. hoch und 8 Cm. dick. Sie ist von glatter Oborüäche, ziemlich fester Consistenz, braunrother Farbe und zeigt einen etwas verwischten acinösen Bau. Der linke Leberlappen ist tief gespalten. Das Parenehym zeigt keine amyloide Reaction. Im Ligamentum Suspensorium hepatis einige Miliartuberkel. An der unteren Fläche der Leber zwischen rechtem und linkem Lappen liegt eine ovale, -wallnuasgrosse Geschwulst, die 2,8 Cm. hoch und 2 Cm. dick ist und bis nahe an die Forta hepatis reicht. Die Geschwulst hat die beiden Leberlappen aus einander gedrängt und ist mit dem grös-seren Theil ihrer Oberfläche von beiden Leberlappen, mit denen sie fest verwachsen ist, bedeckt. Nur etwa der vierte Theil der Geschwulstoberfläche ragt zwischen beiden Leherlappen frei hervor. Derselbe ist durchweg von glatter Beschaffenheit. Beim Ansehneiden entleert der Tumor einen gelbweissen, zum Theil orangefarbenen Brei. Wenn diese Geschwulst als eine entartete portale Lymphdrüse gedeutet werden muss, die alimählig die beiden Leberlappen aus einander gedrängt hat, so dass sie schliesslieh fast ganz in Leborparenchym eingebettet erscheint, so finden sich auch vom Leberparonchym ausgehende käsige Geschwülste. Fast bei jedem Einschnitt in die Lebersubstanz bekommt man stecknadclkopf- bis erbsengrosse, rundliehe, gelb-
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weisse Geschwülste zu sollen, von denen die grössorcn in ihrem centralen Theil einen oiterähulichcn Brei einschliessen, T\ährend die kleineren eine mehr breiige Beschaffenheit haben. Hier und da sind mehrere Heerde dicht bei einander gelagert, so besonders im rechten Leberlappen. Hier quillt beim Anschneiden aus zahlreichen, ruudlicheu Oeü'nungou, wie aus einem Badeschwamm eine consistente, eiterähnliclie Masse heraus, wobei das zwischen den Ileerden restirende Leberparenchym eine schwarzgrfine Farbe zeigt. Auch in der Umgebung des oben erwähnten grosseu Tumors sind in der Lebersubstanz mehrere mit jenem couüueute kleinere Geschwülste vorhanden. In der Vena portarum lindet sich ein das Lnmen vollständig ausliillen-der, der Wandung lest adhärirender, grar.weissor Thrombus, der zum Theil in der Mitte eitrig erweicht ist. Die Vena eava inferior ist frei. Die Gallenblase scliliesst eine dunkelgrüne Galle ein. Der Ductus choledochus ist bis zu seiner Einmün-dnngsstelle in das Duodenum überall wegsam. Miliartuborkel werden mit Sicherheit weder im serösen Uebeizog noch in der Lebersubstang gefonden. Die Oberfläche der Leber ist an mehreren Stellen bedeckt mit in Membranen abziehbaren, gelbweis-sen Gerinnseln. Dieselben linden sich insbesondere auch zwischen den einzelnen Lappen.
Der Magen enthält eine zähe, schleimige Flüssigkeit und zeigt in seiner Schleimhaut einige linsengrosse, schwarzrothe Haemorrhagien. Im Darm sind einzelne Follikel der Plaques in gelbliche, hirsekorngrosse, käsige Knütcbon umgewandelt. Einzelne ähnlich entartete solitäre Füllikel springen stark über die Oberiläche nach innen vor. Die nicht erkrankten Follikel dor Plaques sind nur schwer zu sehen. Die Dünndarmschleim-haut ist durchweg ohne Pigment. Auch die Follikel schliessen an keiner Stelle Pigment ein. Das Colon ascendens ist etwa 10 Cm, oberhalb der Valvula Bauiiini mit dem Duodenum verwachsen. Nachdem das Colon geöffnet ist, findet sieh an die-scr Stelle die Schleimhaut trichterförmig eingezogen und schie-
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1'rig pigmentirt. In dor Mitte der Vertielung licdet sich eine kleine, rundlielie Ooff'uung, welche eine geknöpfte Sondo uach oben durclitreten lässt. Verniuthlich handelte es sicli hier um eine rerküste Lymphdrüse, die mit dem Duodenum und Colon verwachsen ist, nach letzterem perlorirt und ihren Inhalt grössteutheils entleert hat. An der Schleimhaut des Duode-minis ist an der betrett'enden Stelle keine Abnormität zu sehen. Der Dickdarm enthält weiche, geformte Faeces, Der Dünndarm sehliesst einen gallig gefärbten, zähen Schleim ein. Zwischen beiden Nieren und in der Umgebung der Milz sind die rctroperitonealen Drüsen in taubeneigrosse, gelbweisse, beim Anschneiden eine rahmige, eiterähnlicho Masse entleerende Geschwülste umgewandelt. Während die Milz ringsnm in derartige Geschwulstmassen eingebettet ist, die zum Theil ihr an Umfang gleich kommen, finden sich im l'arenchjm der Milz keine käsigen lieerde. Auch die Nebennieren, die zwischen den Drüsentnmoren vergraben liegen, schliessen solche nicht ein. Beide Nieren (4 Cm. hoch und 1 Cm. dick) haben eine glatte Oberfläche und eine feste Consisteuz. Nur ganz vereinzelt linden sich zwischen Rinden- und Marksubstanz einige feste, gelbweise, hirsekovngrosse Knötchen, Keine amyloide Reaction der Malpighi'schen Körper. Au der Harnblase und dem Ge-uitalapparat keine Veränderung, Die Organe der Brusthöhle müssen, um den Thorax zu conserviren, von der Bauchhöhle aus herausgenommen werden. Beim Einschneiden des Zwerchfells iliesst aus der Brusthöhle eine ziemlich reichliche Menge einer mit Fibrinmembranen untermengten Flüssigkeit ab. Einige leichtere, mit den Fingerspitzen alsbald trennbare Adhäsionen der Bmstorgane mit der Thoraxwand sind vorhanden. Was zunächst bei der Herausnahme der ßrustorgyne in die Augen lallt, ist eine colossalo Vergrössernng der Bronchialdrüsen. Die.selben sind beiderseits in Cosclnvülste umgewandelt, welche den Umfang der Lungen nahezu erreichen und den des Herzens wohl um das Vierfache übertreffen, lu der rechten iho
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raxhöhle ist nahezu die ganze obere Hälfte derselben von einem derartigen Driisentumor eingenommen. Derselbe besitzt eine rundliche Form, ruisst in der Höhe 5,5 Cm. und in der Dicke 4 Cm. und überragt die Spitze dos oberen Lungenlappeas um 3 Cm. Die innere Flüche dieses Lappens ist lest mit der Gesehwulst Tonvachseu. An ihrer hinteren Fläche ist die Geschwulst mit dem rechten Bronchus und der Trachea verwachsen; 2,4 Cm. oberhalb der Difureation hat dieser Tumor in diu Trachea perforirt. Mitten über die 0,8 Cm. grosse Perlbra-tionsöil'nung, aus der bröckliche, käsige Massen herausquollen, geht brückenartig ein Knorpelring. Äehnliohe, erweichte puri-l'orme Massen, die aus den Tumoren stammen, bedecken die Wand der 8 Cm. langen Trachea. In der linken Thoraxhälfte lindet sich ein nahezu gleichgrosser Tumor, der ebenfalls aus einer Bronchialdrüse hervorgegangen ist. Derselbe liegt um 2,4 Cm. tiefer, wie der rechterseits. Er überragt die Spitze dos oberen Lungenlappens nur um 0,8 Cm. und ist mit demselben nur in der Nähe der Lungenwurzel verwachsen. Der Arcus Aortae erscheint mitten eingebettet in das obere Viertel dieses Tumors. Die an der hinteren Fläche desselben heraustretende Aorta thoracioa ist in ihrer ganzen Ausdehnung mit der Geschwulst vorwachsen. Eine Perforation dos Tumors nach der Aorta ist nicht nachzuweisen, dagegen hat derselbe in den linken Bronchus, 1.8 Cm. unterhalb der Bifurcation mit einer erbsongrosseu Oeffuuug perforirt. Beim Anschneiden bestehen beide Geschwülste durchweg aus breiigen, gelbweisscn, mit dem Wasserstrahl leicht abspülbaren Massen, die in eine derbe Hölle eingeschlossen sind. In der Gegend der Bifurcation linden sich noch 6—S bis kirschkerngrosse Bronchialdrüsen von grauröth-licher Farbe. In sämmtlichen Lungenlappen (rechts linden sich deren drei, links zwei vor) sind zerstreute käsigeHeerde vorhanden; bald sind es linsengrosse, feste, homogene, rundliehe, gelbweisse llepatisationen, bald beisammen gelagerte gelbweisse, miiiare Knutchen. Im rechten mittlereu Lappen, nahe der Lungen-
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#9632;.Tiirzel findet sich eine ausgedehntere Hepatisation von 3 Cm. Umfang. Die oberen Lungenalisclinitte sind in gleichem Grade ergriffen, wie sämmtliche übrigen Lungenabsclinitto. Das Lungengewebe ist ödematüs durchtränkt und von punktförraigen, schwarzen Pigmentfleeken durclisetzt. Eier und da sieht man unter der Pleura einige durchscheinende, feste, grauweisse, liirsekornjrosse Knötchen, die als Miliartuberkel anzusprechen sind, der Herzbeutel ist sehr stark erweitert. Er stellt einen prall ausgedehnten, durchscheinenden, beide Lungen grossten-thoils bedeckenden Saek dar, der beim Anschneiden eine klare, wässerige Flüssigkeit entleert, in welcher einige membranöse, gelbe, weiche Gerinnsel vorhanden sind. Nach dem Abfliessen der Flüssigkeit sieht man ein feines fibrinöses Maschenwerk zwischen beiden Blättern des Herzbeutels ausgespannt. Das Herz ist 3,2 Cm. hoch. Unter der Oberüäehe desselben einige graue Miliartuberkel. Im parietalen Blatt werden Miliartuberkel nicht gefunden. Herzmusculatur und Klappenapparat ohne Veränderung. Keine Miliartuberkulose der Pia mater cerehra-lis oder der Chorioidea, Die Schleimhaut der Nasenhöhlen beiderseits ziemlich stark gerüthet. Mundschleimhaut stellenweise schiefrig pigmentirt.
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ErMänmg dor Tafeln.
Tafel 1.
Fig. 1. Die Lunge eines Kapuzineraü'en in natiidicbei Grüsse, mit dem Lucae'scben Apparat gezeielmet. Die Oberfläche beider Lungen erscheint gleiclimässig übersäet mit grünen bis stocknadelkopfgrosseri Psorospermienlieerden, a der liuke obere Lappen. Der untere Lappen zerfällt durch einen fast bis zur Lungenwurzel gehenden Einschnitt in einen kleineren oberen Lappen b' und einen grösseren unteren b. Rechts sind 4 bis zur Lungeuwurzel getrennte Lappen c, d, e und t' vorhanden. Der Herzbeutel h ist nach unten geschlagen: g rechter Ventrikel, i rechter Vorhof, k Aorta, 1 Trachea. Der linke untere, sowie der grössere Theil des linken oberen Lappens befinden sicli im Zustande der käsigen Hepatisation. In der rechten Lunge sind einzelne rundliche, käsige Heerde eingelagert. Bei in liegt ein derartiger Heerd dicht unter der Oberlläche.
Fig. '2. stellt einen Ton der l'leura aus durch 3 Heerde senkrecht geführten Schnitt bei SOfacher Vergrossening thir. Bei den Ileerden b und c erkennt man, dass dieselben an ihrer Peripherie aus kleinen Kügelchen ziisamnierjgosetzt sind. Der Ileerd a hat eine keilförmige Gestalt und reicht bis unmittelbar unter die Pleura.
Fig. 3. stellt einen feinen Querschnitt aus dem oberen Lappen der linken Lunge dar. Der Schnitt zeigt zunächst, dass sich die Heerde auch im Inneren der Lungen befinden. Er hat deren zwei a und ay getroffen. Vergrösseruug ;)(). Die Heerde sind im Inneren der Lungenalveoleu eingelagert und bestehen zum Theil aus erhaltenen Bläschen (Psorosper-mien), zum Theil aus einer duukelgri'inon körnigen Masse (zerfallenen Psorospermien), durch diis Präparat zerstreut sieht man viele isolirte, runde oder eckige mit grünen Granulis erfüllte Psorospermien (b). Das ganze Präparat erscheint durchsetzt von sehr zahlreichen Biterkörpercken,
Fig. 1. stellt ein Schnitteben aus der Peripherie eines lieordos (Fig. 3 a) bei SoOmaliger Vergrösserang dar. lu dei
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Umgebung desselben liegen zahlreiche, isolirte, zum Theil erhaltene, zum Theil zerfallene Psorospermien. In laquo;Join grösseren Heerde a sind die Conturen der einzelnen Psorospermien nicht mehr zu erkennen.
Fig. 5, stellt einzelne Psorospermien aus der Lunge des Maeacus eynomolgus und des Cebus capuzinus dar. Vergrös-sentog 300,
a.nbsp; nbsp; Vier farblose Psorospermien aus der Lunge des Maeacus eynomolgus, von der Grosse eines farblosen Plutkor-percheus, ohne deutliche Membran, mit einem oder zwei Kernen.
b.nbsp; nbsp; Eine Psorospermie aus derselben Lunge, von gleicher Grosso, mit einigen grünen Körnchen durchsetzt.
c.nbsp; nbsp; Psorospermien aus der Lunge eines Cebus capuzinus, 3 davon ohne Kern, sämmtlich mit Membranen,
d.nbsp; nbsp; Drei Psorospermien von länglicher oder unregelmässi-ger Form, ebendaher.
e.nbsp; nbsp; Zwei Psorospermien ohne Membran, ebendaher.
f. Zwei miteinander verklebte Psorospermien, ebendaher,
g. Eine grössere Psorospermie mit zwei Kernen ans der Lunge des Maeacus.
b, Eine gleich grosso, kernlose Psorospermie, in welcher das Protoplasma an einer Stelle sich zurückgezogen hat, aus der Lunge des Maeacus,
i. Eine Psorospermie aus der Lunge des Cebus capuzinus mit grünen und braunen Granulis durchsetzt, Tafel II.
Fig. 1. Das Herz von Meleagris Gallopavo in natärlicbei Grosse. Im Cavum des linken Vorhofs befindet sich ein wall-nussgrosser Tumor, der mit der Innenfläche der Vorhofswand an mehreren Stellen verwachsen ist. a linker Ventrikel, b linker Vorhof, o Ostium der Lungenvenen , d ein in die linke Ventrikelwand gemachter Einschnitt, durch welchen eine Sonde eingeführt ist, welche, nachdem sie die Mitralklappe passirt hat, an dem Tumor vorbeigehend, zu dorn Lumen der Lun-genvenen wieder herausgeführt ist; n und m zwei Stellen, an
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denen der Tumor mit der Vorhofswand verwachsen ist; n eine Protuberanz des Tumors, über welcher die Musculatur der Vorhofswand stark atrophirt ist.
Fig. 2. Der Tumor ist durch das Lumen der Lungen-venen hervorgestülpt und durch einen Einschnitt in zwei Hälften getheilt worden. a linker Ventrikel, c Tumor, d Einschnitt in die linke Ventrikelwand, e Mitralklappe, f Trabekeln des linken Vorhofs, g, h und i Verwachsungsstellen derselben mit dem Tumor, k eine zwischen Tumor und Ventrikelwand durchgeführte Sonde.
Fig. 3, Die Leber desselben Thieres in natürlicher Grosse. Das ganze Organ ist durchsetzt von weissen bis stecknadel-kopfgrossen Geschwulst on.
Fig. 4. Ein feines Schnittchen aus dieser Leber bei 300-maliger Vergrösserung. Die Gapillargefasse bilden ein engmaschiges Netz, in dessen Zwischenräumen die Leberzellen eingeschlossen liegen. Im Inneren der Gapillargefasse reichliche gelbe Pigmentklumpon , zum Theil von kern- oder zellonarti-gem Aussehen. Das Schnittchen schliesst zwei Geschwulst-heerde ein. Diese bestehen in ihrem mittleren Theil aus zarten, dicht gedrängt liegenden Ruodzellen, während die Peripherie derselben durch ein feines iibrilläros Bindegewebe gebildet wird.
Fig. 5. Die Leber eines Perlhuhns durchsetzt von zahlreichen Geschwülsten.
Fig. G. Die Milz desselben Thieres.
Fig. 7. Die Leber einer Baumente, Deudrooygna. Der rechte Leberlappeu ist senkrecht durchschnitten. Derselbe schliesst in seinem oberen Drittheil eine wallnussgrosse Geschwulst ein. Die Leber ist amyloid degenerirt.
Fig. 8. Die Leber eines Perlhuhns. Die in derselben befindlichen Geschwülste treten zum Theil als kugliche Tumoren über die Oberfläche.
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Gedruckt bei Julius .Sittenfeld in Berlin.
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