|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
|||
|
i
|
||
|
|||
Yeterinair - Pharmakopöe.
|
|||
|
|||
|
|||
|
|||
i
|
|||
|
|||
|
|||
|
|
||
|
|||
|
|||
|
|||
|
|||
|
|||
|
|||
|
|||
RIJKSUNIVERSITEIT TE UTRECHT
|
|||
|
|||
|
|||
|
|||
2324 746 7
|
|||
|
|||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
Veterinair- Pharmakopüe.
Yerzeichniss der in der Thierhei] kunde 11nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;anzuwendenden Heilmittel
/
/nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;nebst Angabe
ihrer Absltunmung, Kennzeichen und Zuhercilungen.
]
|
||||||
|
||||||
'*'.
|
|
|||||
|
||||||
Anhang zu jedem Thierarznei-Buch.
fi
Von
|
|
|||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
1 I
|
Carl Friedrich Körber,
|
|||||
|
||||||
Pharmaccut.
li
|
||||||
|
||||||
I . N
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
|
|||||
|
||||||
|
||||||
VKBLAG VtH^JbUUiÄ'T' SCHÄFER.
1861.
|
||||||
|
||||||
•
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
|
j
|
||||
|
||||||
|
.
|
|||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
|
|
||||
|
||||||
|
|
|||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
||
|
||
|
||
A.
|
||
|
||
Rohe Arzneikörper
|
||
|
||
und
|
||
|
||
Producte eigener Fabriken.
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
Körbor, Votertnalv-Pharmakop^
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
•
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
Acctiiui (viiii). Essig'. Weinessig-.
Dor ächte Weinessig wird in eigenen Fabriken aus verschiedenen Weinsorteu durch saure Gährung bereitet. In den nördlichen Gegenden bereitet man einen künstlichen Weinessig aus mit Wasser verdünntem Alkohol, indem dieser unter Zutritt sauerstoff-luütiger Luft oxydirt. Er muss leicht flüssig und klar sein, eine etwas in's Gelbliche schimmernde Farbe und einen eigenen Geruch besitzen, angenehm sauer schmocken, und '2 Unzen Essig müssen hinreichen, um 1 Drachme reines kohlensaures Kali vollständig zu sättigen. Auch sei er frei von vegetidiilisclien Schärfen, von fremden beigemischten Säuren und metallischen Verunreinigungen. Die Beimischung' von scharfen Stoffen giobt sich beim Abdampfen oder nach der Neutralisation des Essigs mit kohlensaurem Kali durch den Geschmack kund. Eine Verfälschung durch Schwefelsäure erkennt man an dem weissen, in verdünnter Salpetersäure unlöslichen Niederschlage, den ein Zusatz von essigsaurem Bleioxyd bewirkt. Eine Verfälschung mit Salzsäure wird erkannt, wenn auf Zusatz von einer Lösung salpetersauren Silbers, ein weisser, in kaustischer Ammoniumflüssigkeit löslicher Niederschlag erscheint. Ist der Essig durch sehiidliclie Metalle wie Kupfer oder Blei verunreinigt, so zeigt dieses ein bräunlich schwarzer Niederschlag beim Zusatz von Schweielwasscrstotfwasser an. Spec. Gew. = 1,005—1,02.
icidiiiu liydrocliloratmii s. Ii^lrochloriciim crudiim. Hohe ClilorwasserstoiMure, Hydrochlorsäure.
(y/eiiluvi iiiunalioinn cri/diini. Höhlaquo; Sal/.siiuri'. Spiritus salis [aeidtts], [Saurer]
Sal/.^risl. Olcmn salis, Snl/.öl.)
Diese Säure ist ein Präparat chemischer Fabriken, Sie muss klar, völlig farblos, nicht durch Schwefel- oder schweflige Säure
|
||
|
||
|
||
_ 4 —
auch nicht durch Chlor odor Eisen verunreinigt sein. Spec. Gewicht — 1,120. Die Bereitung ist folgende: Man thut 80 Unzen trockenes Clilnrnati'iuin in einen hinreichend geräumigen gläsernen Kolben und setzt 50 Unzen, mit 9 Unzen Wasser verdünnte Schwefelsäure hinzu. In die Mündung des in ein Bandhad gestellten Kolbens fügt man mittels Kautschuk eine gebogene Glasröhre ein, die bis auf den Hoden einer mit 3 Oett'mmgen versehenen, läum-lich 20 Unzen Wasser fassen könnenden Zwlschenflascbe reicht. Nachdem man diese Mitteltlasche mit einer geraden, ihren Boden fast berührenden offenen Glasröhre versehen hat, verbindet man sie durch eine dritte gekrümmte Röhre so mit einer räumlich 40
• Unzen Wasser fassen könnenden Vorlage, (lass die Mündung dieser Röhre in das vorgelegt werdende Wasser etwas eintaucht. In die Zwischenflasche thut man 4 Unzen Brunnenwasser, in die Vorlage 30 Unzen destillirtes Wasser. Hierauf treibt man nach genügender Yerscliiiessiuig der Fugen, bei alhniihlig zu verstärkendem Feuer
. und guter Abkühlung der Vorlage das Gas aus. Die in der Zwischenflasche befindliche unreine Säure setzt man bei Seite, verdünnt dagegen die in der Vorlage enthaltene mit destillirtem Wasser bis zum oben angegebenen specif. Gewichte und bewahrt sie in mit Glasstöpseln gut verschlossenen Gläsern auf.
Aeidum nitriciim criidmii. Rohe Salpetersäure.
(Spiritus nitri [aoidm], [Saurer] Salpetergeist, ytqiia J'orlis. Soheidewasser.) Wird in chemischen Fabriken aus salpetersaurem Kali oder Natron durch Zusatz von Schwefelsäure bereitet. Sie bildet eine saure, farblose oder gelbliche, ätzende, beim Erhitzen völlig flüchtige, wenig rauchende Flüssigkeit und enthält bisweilen Untersalpetersäure, (Jhlorwasserstofl'säure, seltener Schwefelsäure. Spec. Gew. == 1,250—1,260.
AchIuiii pjroligiiosiiin criiduiii. llolic brenzliche Holzsävire.
{Jddmn pyroacatieum s. pyromytieum crudiim. /Iccliim pyrolignosum crudum. Roher llnl/.i'ssig. Jcutiim empyreumaüoum. Brenzlicher Essig.) Ist ein Product der trocknen Destillation verschiedener, besonders harter Holzarten und stellt eine bräunliche oder braune, brenzlich riechende, stark sauer schmeckende und Essigsäure Kreosot und andere Producte der trocknen Destillation enthaltende Flüssigkeit dar. Sie soll so viel freie Säure enthalten, dass 1 Unze zur Sättigung von G0—64 Gran kohlensauren Kali hinreicht. Spec. Gewicht = 1,035.
|
||
|
||
|
||
— 5 —
AchIiiiii siilpliuriciiiii an^liciini. Englische Schwefelsäure.
(dvidum snl/i/iiaicum Injdrinnn. Scliwclolsiiure mit olieinlsoh gobuudenem Wasser. Oleum vilriiili. VltriolSl.) Man bereitet sie durch Verbrennen von 8 TKeilen Schwefel mit 1 Tlieil Salpeter, wobei man den Dampf in lUeikamniern auffängt, auf deren Boden, zur Absorbinnig der Bauern Dämpfe, 1—2 Zoll hoch Wasset steht. Die erhaltene Flüssigkeit concenfrirt man durch Abdampfen zur erforderlichen Stärke. Sie ist durchsichtig, fast farblos, dick wie Oel, nicht rauchend, sehr sauer schmeckend, zieht unter Wärmeontwickelung begierig Wasser aus der Luft an, und enthält gewöhnlich einen geringen Antheil an salpetriger Säure und schwefelsaurem Blei. Specif. Gew. = 1,830.
AchIiiiii siilpliiiricuiu Annans. Rauchende Schwefelsäure.
(.ieidum mlphwHwm iSovdhiisimise. Wordhiiuser oder siichsuidic Sehwefelsliure. Okmn vitrioli finnans. Rauchendes VltflolöL)
Wird aus calcinirtem Eisenvitriol durch Destillation bereifet. Es ist eine braune, klare, ätzend-scharfe, bei Berührung der Luft rauchende Flüssigkeit. Sie muss, wie die vorige Säure, frei von Arsenik sein. Specif. Gew. 1,840—1,845.
Acidnni tartaricniu. Wcmsteinsäure.
(Slaquo;/ essenUale lavtari.) Wird in chemischen Fabriken aus dem gereinigten Weinstein durch Krystallisation bereitet, bildet in Krusten zusammenhängende sechsseitige Säulen oder Prismen darstellende farblose und weisse, angenehm aber stark sauer schmeckende Krystalle. Der Luft ausgesetzt ist die Weinsteinsäure unveränderlich und in Vj^ Theilen kalten, in der Hälfte heissen Wassers, sowie in 3 Theilen Weingeist löslich. Sie sättigt fast die doppelte Menge ihres Gewichts krystallisirtes kohlensaures Natron. Eine verdünnte Lösung derselben wird unter Schinnnelbildung zersetzt. Sie sei von Schwefelsäure, schwefelsaurem Kali, Ealkerde und Metallen frei. Spec. Gew. = 1,75.
Vdops piscaria. Fisclithran.
(yt;rungia piscis.)
Ist das aus dem Specke der Wallfischarten, Robben und verschiedener anderer Seethiere durch Ausschmelzen gewonnene dickflüssige, durchsichtige Fett oder Oel von bräunlich-gelblicher Farbe und eigenem unangenehmem Gerüche.
|
||
|
||
|
||
— 6 — Adeps snüla. Sclnveinesclim.alz, SclnAreinefett.
(/Iwiingin pnvn.)
Ist ein blendendweisses, körniges, in der Hand zerfliesson-dcs, eigenthümlich riechendes und angenehm schmeckendes Fett, das man durch Ausschmelzen dos in dor Nähe der Rippen, der Eingeweide und Nieren dos Schweiäos Sus aorofa L. (Mammalia, Pachydermata-Mvlttmgula- Setigera) befindlichen Fettes orlüilt.
Aerugo. Grünspan, Spangrlln.
(I iride riiirin. Ctipntm aoeticum basioum, Basisoh-essigsauros Huiil'm')
Wird vorzüglich in don Weinländern im Grossen dargestellt, indem man dünne Kupferbleche schichtweise mit in die saure G-ährung Übergegangenen Weintrestern oder ausgepressten Trauben in einen Topf oder eine Butte legt nnd mit saurein Weine übergiesst. Er muss aus bläulichgrünen, nach Essigsäure riechenden, zusammenziehenden, beinharten, trockenen, schwer zerbrech-lichen, auf dem Bruche erdig^-blätterigen Stücken bestehen und sich ohne Rückstand in verdünnter, hoisscr Schwefelsäure auflösen.
Agaricus allms. Lärchenschwamm, Agaiïk.
(Fungus x. Boletui Larids. Boletus pi/rgan.i.) Ein an alten Lärchenbäumen im südlichen Europa und Asien wachsender Pilz, Polyporus officinaUs Fries. {Oryptogcmvia Fungi), der vor seinem Verschicken von der äussorn Rinde gereinigt, an der Sonne gebleicht und mit Hämmern lange; geschlagen worden ist. Er ist weich, leicht, zerreiblich und hat einen anfänglich slissen, nachher scharfen, bittern und ekelhaften Geschmack.
Aloë. Aloë.
Der eingedickte Saft mehrerer theils im südlichen Afrika, theils in Westindien wachsender Aloë-Arten, Aloë socèotrina Haw., A. spicata Thwnb., A. vulgaris DeO., A. a/rboreseens Mill., A. Commelim Wild. u. a. A. (Meoacmdria Monogipüa; Asphodeleae). Es giebt eine Aloë lucida, hejxitica und oabedUna. Die Aloë lu-v.ida, glanzende Aloë (die hoste Sorte) ist glänzend, an den Kanten braunroth durchscheinend, brüchig und spröde wie Harz, leicht pulverisirhur, ein hochgelbes Pulver gehend, widrig niyrrhen-idmlich riechend und unangenehm, höchst bitter schmeckend. Die Aloë hepu/.ica, Leher-Aloö, ist matt-leberbraun, innen wachs-
|
||
|
||
|
||
|
||
|
|||
— 7 —
glänzend, körnig auf 'dem Bruche, kaum an den Kanten durchscheinend, 'nicht so spröde als die Aloë luciäa und gewürzhaft, safranähnlich riechend. Das Pulver ist röthlich gelb. Die Aloë cdballina Rossaloë (die schlechteste Sorte), ist beinahe schwarz und wird aus den mit Sand und Steinen vermischten Unreinig-keiten, die von der Bereitung der vorigen Sorten zurückgeblieben sind, verfertigt.
Aliimon crudiiin. Alaun.
(Sufphas ahimmim-kalicux cum aqua. Sulphas aliitimiao el li.riviae aeidulii.i. Kali alumino.io-.iHlp/iun'ciim. StSllwefelsnure Kali-Tlioiierde.)
Man erbält ihn aus den Alaunschiefern durch Brennen, Auslaugen, Zusetzen von Kali oder Kalisalzen und Krystallisircn. Er bildet durchsichtige, färb- und geruchlose, süsssäucrlich-liorbe und zusammenziehend schmeckende, regelmässige octaëdrisebe Krystalle mit allgestumpften Kanten und Ecken oder grosse Massen von zusammenhängenden Säulen oder Bruchstücken derselben, verwittert an der Luft und löst sich in 13 Theilen kalten und 3/4 Theilen siedenden Wassers auf. Geschmolzen schäumt er und verwandelt sich in eine schwammige Masse. Spec. Gew. 1,71.
Ambra grisea. Grauer Ambra.
(/tmbra amhrosiaca s. efnevea .laquo;. Vera,)
Es ist eine im Körper des den nördlichen Ocean, besonders zwischen Norwegen und Amerika bewohnenden Pottwalls, Physeter macrocephalns L. {Mammalia, Oetacea) und anderer Walle sich findende thicrisclie Substanz, die aber auch frei auf dem Meere schwimmend angetroffen wird und chocoladenfarbige, doch mehr aschgraue und mit hellen, aus parallelen feinen Schichten bestehenden Adern durchzogene, undurchsichtige, matte, zähe, zuweilen etwas poröse, leicht zerbrechliche, fettig anzufühlende verschieden grosse Stücke von wachsartiger Consistcnz, eigentbüm-lichem, angenehmem Gerüche und schwachem Geschmacke bildet. Der Ambra ist schwer pulverisirbar, leichter als Wasser, erweicht in der Wärme schnell und schmilzt, ist löslich in Aether und fetten Oelen, im Alkohol aber nur zum Theil. Spec. Gewicht = 0,780—0920.
Aniiiioniaciini. Ammoniakgnmmi, Gnmmiammoniak.
(Gmnmi ammnm'acum)
Von welcher Pflanze dieses Gummiharz kommt, ist noch nicht entschieden, nach Willdenow soll es von dem im östlichen Afrika
|
|
||
|
|||
|
||||
— 8 -
hciiniscluMi lleracleum awmmvfervm Wild, odor von Fenda onen-talis L., (mikt in Klcinasion, Tiiurien mul Grieclicnland, odor von Ferullaquo;, Ferulayo L., einer iu Sicilion und der Barbarei wachsenden l'tiitiizo, oder von Dorema armenlacuni Don. (Pentandria Digi/nia; Fmlnilifwue) abstauiiiioii. Man hat ein Auii/toniucuiu in grants, Gunimiammouiak in Körnern, und ein Ammoniacim ia pla-oentts, (luniiiiianiinoniak in Kuchen. Das erste (das reinste und vorzüglicliste) besteht aus nnidliclion, fottglänzondon, zusammengebackenen, verscliieden grossou und gestalteten, undurcbsichtigen, fahlgelben, inwendig weissen, durchdringend, eigenthümllch, mehr widrig als angenehm riechenden, bitter, ekelerregend schmeckenden, und zwischen don Fingern sich erweichenden Körnern. Das zweite bildet bedeutende, mit, weissen Körnern, oft auch mit Holzspänon, Sand und Samenkörnern durchmengte Stücke oder Kuchen, Mit Wasser gerieben milcht das Guniniiaiiiinoniak. In Essig löst os sich wonig-, in Alkohol dagegen mehr auf. Das bei starker Kälte gewonnene Pulver ist gelbgrau.
|
||||
|
||||
Aminoiihim ciirlioniciim. Rohes kohlensaures Ammonium.
{.liiuiwniitiii carho/iicui/i s. siiht-dvliitiin-inn. Ctivtiuniis yliiiiiionii. Sul alenli volatile sieewn. Flüchtiges Lougensalz, Hicchsalz.)
|
||||
|
||||
Ein aus 2 Theilen Salmiak und
|
ïheilen Ki'eide durch
|
|||
|
||||
Sublimation bereitetes, neutral-basisches, weisses, stechend und stark nach Urin riechendes und schmeckendes krystallinisches Salz, das an der Luft noch Kohlensäure anzieht, in der Wärme ohne Rückstand verdunstet, und sich in 2—3 Theilen kalten Wasser auflöst.
|
||||
|
||||
|
|
|||
Aiiiiiioniuiii hydrocliloricuiu cnidiim.
|
Chlorwasserstoffeaiires
|
|||
|
||||
Ammonium.
(y/iiiiiiuiiii/m chlofatums, muriatiomn. SiiIzsiuhts Amnioniuut. Ciiloi'otutn ammonii. Clilor-Aiumooiuut. Murias ainmonii s, nniiiioniae. Sal ammoniacus, Salmiak.)
Man gewinnt den Salmiak durch eine trockene Destillation tliieri-scher Bestandthoile (z. B. Knochen, Homer, Hufe u. dergl.), die vorher durch Auskochen mit Wasser vom Fette befreit worden sind. Das zuerst sich dabei bildende kohlensame Ammonium wird durch Gyps und das neu entstandene schwefelsaure Aiinnoniuni durch Kochsalz zersetzt und der sich so gebildete Salmiak durch Kry-stallisation von dem schwefelsauren Natron getrennt und durch Sublimation gereinigt. Er kommt in dem Handel vor entweder
|
||||
|
||||
|
||
— 9 —
in halbdurchsichtigen, rhèhrere Pfunde schworen Scheibon odor Kuchen von krystallinischein G-ofttgé laquo;der in nadeiförmigen Kiy-stallen, ist färb- und geruchlos, luftbeständig, stechend-salzig schmeckend, verflüchtigt sieh in der Hitze in weisson Dämpfen, löst sicdi In 2,72 Thoilen kalten und in seinem eigenen Gewichte siedenden Wassers auf, aus dem er gewoluiiich in zarten Federn krystallisirt. Specifisches Gewicht = 1,50.
Amygdalae aniarac. Bittere Mandeln,
Die von der Schale der Nuss befreiten, länglich-eiförmigen, zusammengedrückten, am Nabelende spitzigen, hell gelblich-braunen Samenkerae einer Varietät des gemeinen Mandelbaumes, Amygdalus communis L. (loosandria Monoyyiua; Ämygdaieae), welche einen eigenen Geruch und bitteren Geschmack besitzen und Blausäure enthalten. Alte, innen gelbgefleckte sind zu verwerfen.
Amygdalae dulccs. Siissc Mandeln.
Die von der Schale der Nuss befreiten Samen des im südlichen Kuropa und Deutschland angebauten gemeinen Mandelbaumes, ÄiiujydaUcs communis L, {Icosandn'a Monogynia] Ämygdaleae), Sie sind zusammengedrückt, platt, mit einer dünnen, hellbraunen, bestaubten Hülle bekleidet, unter welcher ein weisser, öliger, schwach-süsslich schmeckender, und in zwei Hälften tbeilbarer Kern sich befindet. Stösst man die Mandeln (sowohl bittere als süsse) anhaltend mit Wasser, so geben sie eine milchige Flüssigkeit oder Emulsion. Die zerbrochenen, wurmstichigen und sehr runzeligen innen gelbgetieckten, alten sind zu verwerfen.
AiuyIhiii. Kraft- oder Stärkemehl.
[Amydon.) Obgleich ein solches aus mehreren mehlreichen Samen, Wurzeln und Knollen (z. B. Kartoffeln) erbalten werden kann, so ist doch das gebräuchlichste das Weizenstärkemehl aus den Samen von Tvitimm hybernwm, Winterweizen und T. turgvhm. L. englischer Weizen {Tricmdna Digynta; Oramineae), Ks kommt das Weizenstärkemehl im Handel vor als Stengelchen, Kügelchen, Pulver, am häutigsten aber in blendendweissen, unregelmässigen, beim Zerbrechen knackenden, geruch-und fast geschmacklosen, luftbeständigen Stücken, die in kaltem Wasser zu Staub zerfallen,
|
||
|
||
|
|||
— 10 —
dasselbe milchig machen, aber sich darin nicht auflösen, dagegen in kochendem Wasser sich auflösen und einen Kleister bilden. Mit Jod behandelt wird es blau. Specifisches (iewicht = 1,33.
A qua ('Oiimmms. Cü eineines Wasser.
Zur Anwendung kommt Brunnen- (Aqua fojumalt's), Fluss-{A, ßuviatilis) oder Regenwasser (A, phtviah's), wie es am reinsten zu haben ist. Es muss klar, völlig färb-, geruch- und geschmacklos sein. Am reinsten ist filtrirtes Regenwasser. Flusswasser ist mehr oder weniger unrein und darf nur nach Filtration durch Sand und Kohlen angewendet werden. Brunnenwasser ist nur dann zulässig, wenn es so wonig Kalk enthält, dass es mit Seifenlösung keinen flockigen Niederschlag giebt.
|
|||
|
|||
Argrntimi.
|
Silber.
|
||
|
|||
Ein edles, sehr glänzendes, weisses, dehnbares, dem Golde in Ansehung der Dehnbarkeit zunächst stehendes, etwa 10 bis 11 Mal schwereres Metall als Wasser. Anwendung finde nur ein metallisch reines von Wisniuth und Blei freies Werk - und Münzsilber, vorzüglich als Rohmaterial zur Bereitung des Silbersalpeters.
Arsenicum allMim. Weisser Arsenik.
(ytoidutn aTSfinicosum, Arsenlgo Säure, Httttonmuch, Rattongift. ^vstnicum o.vi/äalinn. Weisses Arsenikoxyd.)
Wird in eigenen Hütten (Gifthütten) durch Böstung aus arsenikhaltigen Kobalterzen gewonnen und durch eine nochmalige Sublimation gereinigt. Er bildet unregelraässige, aus einer geschmolzenen, weissen, eniailleähnlichen, spröden, halbdurchsichtigen, i'indenartigen Masse bestehende Stücke von muscheligem Bruche, die durch Einwirkung der Luft mit der Zeit undurchsichtig und porzellanartig und mit einem weissen Staube bedeckt werden; ist an sich geruchlos, verbreitet aber erhitzt, einen knoblauchartigen Geruch unter Verbreitung von weissen Dämpfen, schmeckt me-tallisch-zusammenziehend, schwach-süsslich und ekelerregend. Zu seiner Auflösung erfordert er GO his 100 Theile kaltes oder 10 bis 12 Theile siedendes Wasser. Das Pulver ist weiss wie Mehl. Er ist eins der fürchterlichsten mineralischen Gifte. Speciflsches (Iewicht := 3,7.
|
|||
|
|||
|
||
— 11 —
Asa footida. Stinkasant, Teufelsdreck.
Ist dor aus den verwundeten Wurzeln dos in Porsion auf don Gebirgen wachsenden persischen Steckenkrau tos, Femlu Asa foetida L. (Pentandria Dnjipua; UmheUiferae) ausfliessende und an dor Sonne verhärtete, gummibarzige Saft. Er besteht aus grössern, braunen Massen oder Klumpen, in welchen gelbliche, weisse, röthliche odor violette Körner eingesprengt sind und die beim Zerschlagen ein marmorartiges Ansehen haben; ist fettglänzend, zälic, lässt sich zwischen don Fingern fast wie Wachs erweichen, schmeckt scharf-bitter und besitzt einen eigenthümlichen, knoblauchartigen Geruch. Mit Wasser zusammengörieben, wird dieses milchig; Alkohol löst ihn grösstentheils auf. Fein pulverisiren kann man ihn nur bei starker Kälte.
Auri|iigiiiciifiiin. Operment, Rauschgelb, Gelber Arsenik. Kommt im Mineralreiche in rhombischen Krystallen und in glänzenden Blättern vor, wird aber meistentheils durch Sublimation
von G Theilen weissen Arsenik und 4 Theilen Schwefel erhalten. Er bat eine gelbe, manchmal grüne und oft in das Kotbe spielende Farbe, ist von einem blättrigen, schimmernden Gewehe und brennt mit einer dunklen, weissblauou Flamme und dickem, weissein Bauche, der stark nach Arsenik riecht. Spec. Gew. = 3,048—3,521.
Avena laquo;xeorticata. Hafergrütze.
Die in eigends dazu eingerichteten Mühlen von den Hülsen befreiten Samen des bei uns überall angebauten gemeinen Hafers, Avena safiva (Trimulria Dit/yma; Grammeae). Sie ist an
luftigen und trocknen Orten aufzubewahren, damit sie nicht mul-drig und ranzig werde.
Baecae .liini|im. Wachholderbeeren, Kramnietbeeren.
Die reifen beerenartigen Früchte oder vielmehr Beerenzapfen des durch ganz Deutschland und im nördlichen Europa in bergigen Wäldern und auf Hügeln wachsenden gemeinen Wach-h olderstrauchs, Junqm-ns cominmm L. (Dioeoia Moivulchphni; Oonifamp;rae-Cupresaineai), Sie sind kugelrund, erhsengross. glänzend, haben einen Nabel an der Spitze, innen eine leichte, schwammige, gelbbräunliche Masse und drei steinharte Samenkörner, schmecken harzig, süsshittorlieh, etwas reizend und riechen stark balsamisch,
|
||
|
||
|
||
— 12 —
Die im Herbste frisch gesammelten blauschwarzen Boeren sind die Wirksamsten. Zu verwerfen sind die unreif gesammelten und während des Trocknens zusammengeschrumpften, sowie die gcblinmlaquo; ligen Beeren,
Itaccac laiiri. Lorbeeren.
Die getrockneten Früchte des im südlichen Europa einheimischen gemeinen Lor beer bau ms, Lav/ms nohlUs L. {Emieandria Monogynia; Laurineae), Sie sind dunkelbraun, länglichrund, runzelig und etwas glänzend. Unter der dünnen, zerbrechlichen Heimle befindet sich ein gelbbrauner öliger, in zwei kaffeebohnengrosse Samenlappen sieb theilen lassender Kern von einem eigenthüm-lichen, stark gewürzhaften Gerüche, und fottig-gewürzhaft bittern Gesebmaeke. Zu vorwerfen sind die sehr runzeligen, angefressenen, schimmligen, leichten und schwachriechenden Lorbeeren.
Jtaccac JMvrtillorimi. Heidelbeeren, Haidebeeren, Blaubeeren. Die sowohl frisch als im getrockneten Zustande gebräuchlichen Beeren des allenthalben in waldigen Halden wachsenden gemeinen lleidelbeerstrauchs, Vaodrdvm Myrtillus (Ootan-dria Monogynia; Vaccmïeaé), Sie sind frisch erbsengross, blauschwarz, wie mit Reif überzogen und schmecken angenehm schleimig, süss-säuerllch, etwas herbe und enthalten einen dunkelrothen Saft. Aufbewahrt werden sie im getrockneten Zustande.
Baccae Oxycoccos. Moosbeeren. Die Beeren des bei uns in Wäldern, auf sumpfigen Stellen und Torfmooren wachenden Moosbeerenstrauchs, Oxycoccos palustns Pers. (Octandria Monogynia') Vacciiu'cae). Sie sind rund, glatt, saftig, von schön hochrother Farbe, haben einen hervorstehenden, viertheiUgen Nabel und enthalten einen sehr sauern, rothen Saft.
Baccae lUianiiii eatliartlci. Kreuzdornbeeren.
(Baccae Spinao cewittao.) Die Beeren dos bei uns in Gebüschen und in Zäunen wildwachsenden gemeinen Kreuz- oder Wegdorns, Bhmtmis cdtharticus {Penfandria Moiiogynia; Jihavineue). Sie sind rund, glänzend und schwarz, haben an der Spitze eine Narbe und die Grosse einer grossen Erbse, enthalten in einem dunkelschwarz-
|
||
|
||
|
||||
— 13 —
grünen Marko vier dicke, runde Samen, riechen uuangenehin, schmecken laquo;'.st süsslidi und dann ekelhaft bitter und färben auch noch dem Trocknen noch den Speichel grün.
Baccae Sambiid. Hollander- oder Fliederbeeren. Die Beeren des bei uns wachsenden gemeinen Jlollunder s tSambums mgra L. (Pentcmdna Tngyma', Gaprifoliaoeae' Sambuceae), Sie sind im friseben Zuslamlo kugelig, etwas iäng-licb, genabelt, sebwarz, mit einem dunkelvioletten Safte erfüllt, riechen eigentbümlicb und nnangenebm, schmecken süsslich, und zngleicb bitterlich. Der Saft wird durch Alkalien grün, (lurch Säuren hochroth gefärbt.
Baccae Sorbl aiicii|raquo;ariac. Ebereschen- oder Vogelbeeren. Die beerenartigen Früchte des in unseren Wäldern wild wachsenden und an den Landstrassen angebauten gemeinen Eber cschenbaumes, Sorbus Aucwparia L, {Icosandrta Trigynia} Pomaceae). Sie sind kugelrund, haben die Grosse grosser Zuckererbsen und eine Scharlach- oder zinnoberrothe Farbe, schmecken herbe, zusammenziehend, sauer und unangenehm und enthalten sehr reine AepfeMure. Man wendet sie im getrockneten Zustande uiul meistens als Pulver an.
Baccae Vitis lilaeac. Preusselbeeren.
Die Beeren des bei uns in Nadelwäldern und auf Halden wachsenden Preusselbeerenstrauchs, Vaccinmm Vitis IdaeaL.
[Octandria Moim/j/nia; Vaccmieae), Sie sind kugelrundlicb, schön hoch- und scharlachroth und enthalten einen rotben, süsslich-
|
||||
|
||||
sauern und zu
|
#9632;p'
|
eich etwas zusannnziehenend schmeckenden Saft.
|
||
|
||||
Balsaiiiuni Copaivac. Copaivabalsam.
Ein von mehreren Daumen Westindicns, Columbiens und Brasiliens, nämlich dem officinellen, Langsdorfs, zweipaarigen, lederblättrigen, her/blättrigen, vielpaarigen Copaiva-baum, öopcdferaoffieinalis Jj., LangsdorfiiDeaf., hijuya Hayn^coria-c.ea Mart., cordifolia Hayn^multijuga Jfayn., {Becandria MonogynM; Legwninosae) u. A. durch Einschnitte in den Stamm gewonnenes in seinem ätherischen Oele aufgelöstes Harz von gelber, mehr odor weniger iu's Bräunliche übergehender Farbe, scharfem, eigeutbümlichcni,
|
||||
|
||||
|
||
— u —
unaiigoiiehmcm Harzgeschmacke und etwasgewtU'zhaftem, nicht unan-genehmetn Gerüche. Die Consistenz ist dünnflüssiger als venedi-scher TerpentUn und dicker als fettes Oel. Eine Verfälschung mit fetten Oelen wird erkannt durch die Bildung eines Liniments bei der Yennischung mit Actzainmoniunitiüssigkcit. Eine Eei-inischung von Terpenthin und dessen Oel offenbart sicii tiieils durch den Geruch, tiieils durch eine dickere Consistenz. Spec. Gewicht = 0,00—0,97.
Ualsaniniii |H'ruvi!iiiiiiii. Perubalsam.
(ISuhaiiium indiotnn laquo;. nignnii. Indisclicr oder seilraquo; nraer Balsam.) Ei' kommt von zwei im südlichen Amerika wachsenden Bäumen dem peruanischen mul gestielten Balsainsanien, Myrospennwin penuj'eru'iu DeO, l\\\([ ^icdicellafum Lain. (Deoomdria Monoyi/juu; Legv/minosae-Papilumaceae) und wird tiieils durch Auskochen der jungen Zweige, der Rinde und Blätter mit Wasser oder Ausschwelen erhalten. Er ist syrupartig dick, dunkel-, schwarz- oder rothhraun, in kleinen Quantitäten durchsichtig, brennbar, trocknet an der Luft nicht ein, besitzt einen angenehmen, der Vanille oder Benzoë ähnlichen Geruch und schmeckt anfangs milde, dann brennend scharf oder kratzend, sehr gewürzhaft bitterlich. Eine Verfälschung mit fetten Oelen giebt sich durch die mangelnde Auflöslichkeit in Alkohol zu erkennen; mit Copaivabalsam durch Vermischung mit concentrirter Schwefelsäure, indem diese durch Erhitzen eine scharlachrotho Farbe annimmt. Spec. Gewicht — 1,15.
Haisaiiiuin tolutuiiiiiii. Tolutaiüscher Balsam.
Ist ein durch Einschnitte in die Binde des in der Provinz Tolu oder Honduras im spanischen Amerika einheimischen Tolu-balsambaums, Myroxylon Toluifera Kunth, (JDecandna AIoho-gynia; Legvrntnosae-Papiliionaceae) gewonnener, sehr zäher, dicker, gelblichbrauner oder bräunlicher und durchscheinender, balsamisch bitterlich, nur wenig brennend und kratzend schmeckender, und benzoë- und vanillenrtig riechender Balsam, der mit der Zeit eintrocknet und spröde wird.
Bcnziiiiiiii. Benzin.
Eine Kohlenwasserstoffverbindimg, die ursprünglich durch Zersetzung der Benzoesäure gewonnen wurde, jetzt aber aus den Destillationsproductcn der Steinkohle gezogen wird. Es ist eine
|
||
|
||
|
||
— 15 —
schöne hello Flüssigkeit von penetrantem, aber bald verschwindendem Gerüche, die sich ohne Rückstand verflüchtigt.
Benzoë. Benzoëharz, Benzoë.
{,isa ilulcis. Wohlriechender Asaui.)
Das Benzoëharz kommt von einem auf Sumatra, Borneo und Java heimischen Baume, dem Benzoë-Storaxbaum, StyraxBentiovn JJriand. (Decandrt'a Monoyynia; Styruceue). Man gewinnt es durch in die Rinde gemachte Einschnitte und durch Abschaben des an der Luit trocken gewordenen herausgetlossenen Harzes. Es giebt mehrere Arten Benzoë. Die beste Sorte ist die Mandelbenzoë (Bevm'é untyydaloides). Sie bildet grosse, aus gelblich-weissen und rotlilichbraunen Körnern zusammengebackene, oft durchlöcherte, leichtzerreibliche Stücke, von süsslichem Qesclunacke und besonders beim Zerreiben oder Erhitzen von gewürzhaft-balsamischem, etwas stechendem Gerüche. Die schlechteste Sorte ist die Benzoë in Sorten {JJenzuö in sortis), welche braunschwärzlich, mit Unreinigkeiten und nicht mit weissen Körnern versehen ist. Die benzoë ist in Aether und Alkohol aut'löslich.
Boletus (Tniiiiis. Hirschkugelschwamm. Hirschbrunst.*)
Ein in grossen Nadelwalduugen, doch auch unter Ilasel-sträuchern in Europa unterirdisch wachsender, unregelmässig runder, liJ2—2 Zoll langer, 1 Zoll dicker, mehr oder weniger gedrückter, einer kleinen Wallnuss nicht unähnlicher, mit kleinen Wärzchen besetzter, lade fleischig, etwas bitterlich schmeckender und widrig riechender Bauchpiiz, Elajjihomyces offidnalis Neen. {Qrypto-yamia Funyi; Funyi-Gusteromycetes).
Boletus igiiiariiis prueparatiis. Zubereiteter Feuer- oder Zundersohwamm.
{/IgarieiDi s. Fungus quvr/iiis praepanitm. y/gurüus vhiruiguvuiii. ßolelus querous.)
Der durch ganz Europa an Eichen, Birken und andern Bäumen sich findende Zunderlöcherpilz, Polyporus fommtarma Fries. {Gryptoyamia Funyi; Funyi-llytmnomycetes), welcher von seiner äusseren Schale befreit, nach Erweichung der inneren Sub-
*) Ist zwlaquo;r als obsolet (imssci' GebroDch gfekommen) erklttrt laquo;orden, wird aber dennuch hin und wieder laquo;Is //phroditiacum nngi.'wendct.
|
||
|
||
|
||
— 16 —
stanz in Laufte mit Hämmern geschlagen und getrocknet worden ist. Er kommt vor in Lappen, die aus einein brilunlichgelben, weichen) fllzartigen Gewebe von Lasern bestehen.
Bolus alha, Weisscr Bolus.
Line sieh in Mähren, Schlesien, Norwegen und andern Orten in Gruben findende, leicht zerreibliche, schlüpfrig anzufühlende Substanz, die aus Thon, Kieselerde und etwas Eisenoxyd besteht und von dem gewöhnlichen Töpferthone nur durch ihre grösseve Reinheit und weisscre Laibe unterschieden ist. Er kommt vor in (iestalt länglicher weisser Stücke von ungefähr 3 Zoll Länge und 2 Zoll Breite und Dicke.
Holiis anuniiii. Armenischer Bolus.
Er kam sonst aus Armenien, wird aber jetzt auch in Frankreich und an verschiedenen Orten Deutschlands gegraben. Er bildet, derbe, gelbrotho, sich schlüpfrig oder gleichsam fettig anfühlende Stücke von muscheligem Bruche und innerhalb flimmernden glänzenden Strichen, hängt sehr der Zunge an und zerschmilzt gleichsam im Munde, zerfällt im Wasser mit knisterndem Geräusche zu einem feinen Breie, braust in Säuren nicht auf und enthält eine -grösserc Menge Eisenoxyd als der weisse Bolus, ist auch härter als dieser.
|
||
|
||
IM iis in Ina. Rüther Uolus.
Line Thonart, die sich von dem weissen und armenischen Bolus hinsichtlich der Bestandtheile nur durch ihren weit grosseren Eisengehalt und andere fremde Beimischungen unterscheidet, Er kommt vor in dunkelrotheii, etwas ins Bläuliche spielenden Stücken.
Bora\. Borax.
(Iluya.)' viniolii. Boras /itilricii.i eitm aqua, Natntm boraciottm laquo;#9632; boricum,
Jloras sixlae.)
Der Borax wird erhalten entweder durch Reinigung des rohen, aus Asien zu uns kommenden Tinkal oder durch Sättigung der in Italien natürlich vorkommenden Boraxsäure mit Natron. Er bildet farblose, durchsichtige, sechsseitige Säulenkrystalle mit dreiflächiger Zuspitzung, leuchtet beim Zusammenreiben im Dunkeln, verwittert an der Luft schmeckt erst süsslich, mild alkalisch,
|
||
|
||
|
||
— 17 —
dann bitterlicli und last sich vollstilndig und klar in 12 Tlicilon kaltem und in 2 Tlicilen kochcmlein Wasser auf. Heim ScliiiK'l-zen in massigen! Feuer verliert er unter Aufldälieii 17 Procent Wasser und niinnit die Beschaffenheit eines durchsichtigen Glases an, das sich unverändert im Wasser wieder auflöst. Er muss aufgelöst in Wasser mit Silber- uncl Barytsalzen in vielem Wasser vollkommen lösliche Niedei'Scblftge erzeugen, auch darf die Auflösung mit kohlensaurem KaU oder Schwefelsaure vor und nach dem Zusätze von Salzsilure nicht getrübt werden. Specifisches Gewicht = 1,74.
gt;
Ki'oinuiii. Brom. Murid. Es findet sich im Meerwasser und in Meerpflauzen und wird gewöhnlich aus den Mutterlaugen verschiedener Salzsoolen gewonnen. Ks ist ein einfacher, dem Chlor ähnlicher, flüssiger, rothlmiuner oder hyacinthrother. sehr leicht verdunstender, höchst widerlich, chlorähnlich riechender und scharf zusammenschrumpfend schmeckender Körper, welcher bei 20quot; lt. in eine harte, spröde, leicht pulverisirbare, fast metallisch glänzende, bleigraue Masse erstarrt. Ks wirkt zerstörend auf alle organischen Stoffe. Specitisches Gewicht =--= 8,99.
Kiilyniiii. Butter.
Kin, um den Zutritt von Sauerstort' aus der Kult mehr zu gestatten, durch beständiges Bewegen in eigenen Kässern oder Maschinen aus der Milch der Kuh. Boa taurm femineus h. {Mammalia, Bisulca — s. Rumvnantia, — ('avicarimt) geschiedenes Fett von gelber oder gelblicliweisser Farbe, eigenem (Jeruche und eigenem, lieblichem (ieschinacke. Die Butter muss frisch, ohne 8alz und von käsigen Theileu frei sein.
(iilüiiiii elilorata. Chlorkalk.
iCahufia ililuvinivd .v. hypovhlovova .laquo;• c/dorosa, .raquo;. oxyiimvialico. Untorüalzsaui'er liiilk. CMoi'otuin valcai'ieie, (dir alitoi'iiiata).
Wird durch üeherstreiclien von Chlörgas über Kalkhydrat er-halteu, Er bildet ein schmutzigweisses, chlorähulich riechendes, etwas scharf scluneckeiules Pu|ver, das ohne grossen Rückstand in 20 Theilen Wasser löslich sein muss. Die Aufbewahrung nuiss in gut verschlossenen und vor dem Lichte geschützten Gefässen geschehen und die Auflösung darf nur dann ftltrirt dispensirt werde'raquo;, wenn es verlangt wird.
Kdi'bor, Voloilimlr-l'linrnmkopöo.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 2
|
||
|
||
|
|||
IK
|
|||
|
|||
I
|
€akaria pliosplioiica. Neutrale phospliorsanre Kalkcrde.
Dor (lurch Vermischen einer Gblorcalciuinlösung mit einer phosphorsauren Natronlösung entstandene Niederschlag, ingleichen die In freiem Feuer avcIss gebrannten Knochen. Sie bildet ein welsses Pulver,
(alcaria usta. Gebrannter Kalk.
[CaLv usta s. viva. Aetzenddr Kalk) Ralkoxyd.) Er wird dargestellt in eigenen Oefen (Kalköfen) durch Glühen der aus kohlensaurem Kalke bestehenden Kalksteine und bildet weisse oder grauliebe, scharf und laugenhaft schmeckende, ätzende und thierische Gebilde zerstörende Massen, die aus der Luft begierig Wasser und Kohlensäure anziehen und dadurch zerfallen und allmählich die ätzende Eigenschaft verlieren. Wird er daher mit der Hälfte Wasser besprengt, so erhitzt er sich mit einem zischenden Geräusche, selbst bis zur Eidzündung der in der Nähe befindhehen Gegenstände, stösstmit feinem Kalkstaube untermischte Wasserdämpfe aus und zerfällt zu einem zarten, voluminösen Pulver. Specifisches Gewicht = '2,3.
(amphora. Kampher.
Den Kampher liefern verschiedene Lorbeerartenj besonders aber der in Ostindien, China und Japan einheimische Kampher-bäum, Lattrus Oamphora L. oder Camphora officinarv/m Nees. [Enneandyia Monoyi/nüi; Laurineae). Mau gewinnt 'ihn, indem man das zerschnittene Holz, die Zweige u. s. w. des Baume.i in grossen eisernen Gelassen, die irdene, mit Reisstroh gefüllte Helme, aber kein Kühlrobr haben, destillirt oder vielmehr so lange kocht, bis aller Kampher sich im obern Tiieile angesammelt hat. Der auf diese Weise erhaltene Kampber kommt in noch unreinem Zustande nach Europa und wird hier erst, besonders in Amsterdam, Hamburg u. s. w., in gläsernen Gelassen, mit Zusatz von '/ia ungelöschtein Kalke, Kreide oder Kohle, durch Sublimation gereinigt. Wir erhalten ihn dann in 1—2 Pfd. schweren, halbkugeligen, ausgehöhlten Scheiben oder Broden. Er ist völlig weiss, durchscheinend, im Bruche krystallinisch, zwar briiehig, aber dennoch zähe, fühlt sieb gleichsam fettig an, besitzt einen angenehmen, starken, durchdringenden Geruch und widerlich bittern, zuerst brennenden oder scharf erwärmenden, hiutennach kühlenden Geschmack und lässt sich für sich allein nicht, wohl
|
||
|
|||
|
||
— 19 —
aber durch Zusatz von einigen Tropfen Alkohol oder Aether pulv.erisiren. Im Wasser löst er sich wenig, selir leicht dagegen in Weingeist, Aether, ttüchtigen und fetten Oelen, Essigsäure und concentrlrten Minéralsfturen auf. Aus der Lösung in Aether und Weingeist scheidet er sich durch Zusatz von Wasser wieder aus; in wflsserigen Flüssigkeiten ist er nur mittels Schleims suspQndirt zu erhalten. Er verflüchtigt sich schon in mittlerer Temperatur, schmilzt bei 17{)0 und kocht bei 204deg;. Specitisches Gewicht -= 0,985—0,996.
('iiiu'lla alba. Weisser Ziiiuut.
(Coslus dulofoi Cassia alliu. Cortoiv Wiijtoranuii spuviiu,) Die von der grauweisseu Oberhaut getrennte Uiudc des in Wäldern Jamaikas und anderen westindischen Inseln wachsenden weissen Can e 11- oder weissen Zimmtb'aumes Canella alba Man: (Dodccandria Monogynia} A/cliaceae). Sie kommt zu iins in 4—6 Zoll langen, raquo;/a—1 Zoll dicken, theils ganz-, theils halb-röhrigen, weissgelhlichen, oft ins Uothliräunliche, spielenden, zum Theil mit schwarzgrauen Flecken bedeckten Stücken, deren innere Seite glatt und ebenfalls weisslieligelb ist, und die auf dem Bruche uneben, glanzlos sind. Der Geruch ist, vorzüglich gepulvert, angenehm stark, zimmt- und nelkenähnlich, der Geschmack bitter, gewttrzhaft, scharf und beissend.
Caiitharidcs. Spanische Fliegen. Das käferartige Insect, Aleloe vesicatonw L. oder Lytta vesi-catoria Fabr. {Insecta, Ooleoptera-Heteromera-TraoheUdid) ist im südlichen Eiu'opa zu Hause, hält sich aber auch in Deutschland
in warmen Sommern vom Juni bis August oft schaaremveise auf Eschen, Pappeln, mehreren Geissblattarten, der Rheinweide, dem spanischen Flieder u. s. w. auf. Man sammelt die spanischen Fliegen ein an trüben Tagen oder am frühen Morgen, indem man sie von den Bäuenen und Gebüschen auf untergebreitete Tücher abschüttelt, worauf sie dann durch Essig oder Schwefeldämpfe oder durch Hitze getödtet und getrocknet werden. Sie sind (gt;—dO Linien lang, schmal, rundlich, haben goldgelb-grüne, oft ins Lasurblaue schimmernde Flügeldecken, darunter braune, durchsichtige Flügel, (gt; schwarze, blauschimmernde Füsse und zwei fadenförmige, eingliedrige Fühlhörner. Der Geruch ist, besonders im lebenden Zustande, eigentiiümiich stark, widrig und betäubend,
8*
|
||
|
||
|
||
— 20 —
Dor Geschmack scharf, brennend, fast ätzend. Das Pulver ist gelbbraun, mit vielen glänzenden Tlieilen untermengt.
Capita papaveris. Mohnkopfe.
Die noch unreif mit den Samen eingesammelten Samenkapseln des ursprünglich in A.egypten und Kleinasien einheimischen, in Europa häufig eultivirten Garten- oder Schlafmohnes, Papaver somidferwn L, (Polyandria Monogyrda', Papaveraceae), Sie sind von der Grosse einer Wallnuss bis eines Hühnereies, von der grossen, schildförmigen, etwas vertieften, 8—16-strahligen, sitzenden Narbe gekrönt, unter derselben in kleinen Löchern mittels Deckklappen sich öffnend oder ziemlich geschlossen bleibend, leicht zerbrechlich, kugelig, etwas länglich, bitter schmeckend und enthalten reichlich Morphin und Mekonsäure.
Cara^aliccn. Irländisches Perlmoos.
{Liehen Carag'lwen s. Caraga/wen Fuchs cn'spus.) Die ganze getrocknete Pflanze der in allen europäischen Meeren vorkommenden krausen Knopfalge, Sphaeroooocmcns-pus Aa, (Oryptocjamta jilfjae; Algae-Florideaé), Es bildet verschieden grosse und verschieden gestaltete Stücke, gewöhnlich aber 3-—7 Zoll lange Büschel, deren einzelne Tlieilc aus einem Punkte entspringen, oft vielfach getheilt und an den Spitzen oft gekräuselt sind. Bald ist es härter, hornartig, bald weicher, dicker oder dünner, bald durchscheinend und blassbräunlich oder gelb-lichweiss, bald auch mehr ins Schwarzbraune ziehend. Frisch ist es roth oder grünlich. Es schmeckt schleimig, schwach salzig, und giebt in Abkochung mit 48 Theilen Wasser ein sehr schleimiges Getränk. Der Schleim ist dem Traganth- und Salepschleim gleich zu stellen.
Carbo animalis. Thierisohe Kohle.
{Carbo oxxiinn. Kuocbonkohle. Ebw u.sliiui ingn/ni. Schwarzgebranntes Elfenbetn. Cor-nu Carvi tuium nigriivi. Soliwarzgebronntes Hirsohliorn.)
Sie wird bereitet durch Trocknen, Rösten und Verkohlen thierischer Theile, z. B. Fleisch, Knochen u. s. w., kommt aber nur als Pulver in Anwendung und bildet als solche eine tiefschwarze, ziemlich schwere, geruchlose Substanz, welche das Eigene hat, Gasarten und gewisse organische Farbstoffe anzuziehen.
|
||
|
||
|
||
— 21 —
Carbo vegetahilis. Pflanzenkohle.
Wird schon durch Verbrennen dos Holzes bei der gewöhnlichen und Herdfeuerung erhalten, im Grossen aber in Meilern oder bedeckten Haufen odor in eigenen Verkohlungsöfen odor in eisernen ('ylindorn gewonnen. Sie muss noch ganz unversehrt die Holztextur, die Jahresringe zeigen, nicht zerbröckeln, beim Fallen auf oincu harten Körper klingen, durchweg gehörig verkohlt sein und keine halbverkohlten, harzigen, schwarzbraunen Theile besitzen.
Carkoiwimi siilpliuratiini. Schwefelkohlenstoff.
(/llknht)! siilp/uin'.i. Srhlaquo;ct'clalkoliol.')
Wird erhalten durch Hinüberleiten von Schwefeldatnpf über glühende Kohlen oder durch Erhitzen von Schwefelantittion mit Kolde. Er hildot eine farblose, durchsichtige, flüchtige, leicht entzündliche, durchdringend unangenehm riechende und brennend, gewürzig scharf schmeckende Flüssigkeit, welche sich mit Alkohol, Aether, fetten und ätherischen Oelen mischt und Phosphor, Schwefel, Kampher und Gutta-Percha löst. Spec. Gew. = 1,272.
Cardainoiuiim iniiiiis. Kleiner Cardamom.
Die kleinen Gardamomen stammen von der auf Malabar, Ceylon, Coromandel heimischen Cardamom-Elettarie, Elettariu CardajnoDiuin White (Monandria Monogymla', Seitamineae). Es sind kleine, viereckig abgestumpfte, rauhe, aussen dunkelbräunliche, innen weissliehe, angenehm, dem Kamphor und Kosmarinöl ähnüch riechende und stark gewürzhaft schmeckende Körner, welche sich in halbzölligen, langen, viertelzöllig breiten, dreieckigen leichtgestreiften, gelblichgrauen oder ganz bleichgelben, etwas zähen, von heiden Seiten zugespitzten und unten in einen kurzen Stiel sich verengernden Samenkapseln befinden.
Caryopliylli aromatici. Gewürznelken.
Ks sind dieses die vom October his December noch grün ge-sammolton, häufig in hoissom Wasser gebrühten oder dem Rauche ausgesetzten und in der Sonne getrockneten Blumenkelche dos auf den Molukkischon Inseln heimischen, gewürzreichen Gewürznelkenbaumes, Oaryophyüua aromaticus L. (Icosandria Monogynia'} Myrtacaae). Sie haben die Gestalt eines Nagels. sind ö—^10 Linien lang, riechen sehr stark, angenehm, gewürzhaft.
|
||
|
||
|
|||
— 22
|
|||
|
|||
:
|
.rliMircKrii otwas feurig gewUrzhaft und beatehen aus der niit dom Fruchtkii(tt(!ii vcrwiiclisciicu, dunkel- oder rötliliclibnuincii, rauhen, ölglänzen(J.on, trocknen oder fettig onzufüUlonclon, heim Drucke Oel ausschwitzenden, oben in vier Zähne ausgehenden Kelchröhre und der in ilir enthaltenen vierbltttterigen, einem halbkugelfönnigon Köpfchen gleichenden Blunienknospo.
fassia fistula. Röhren- oder Purgircassia.
Die Früchte oder Gliederhülsen der in Arabien und den beiden Indien einheimischen und nach Amerika verpflanzten
Röhrencassie Cassia fistullaquo;, L. {Decundn'a MoiiO(j//ni'a; Laja-minosae-öaesalpinieaé). Sie sind zolldick, 1—2 Fuss lauft dunkcl-oder schwarzbraun, gleichsam weisslich bestäubt, wenig glänzend, bisweilen nach innen etwas gekrümmt, besitzen auf einer Seite gleichsah eine Naht und sind im Innern dmeli querlaut'ende, dünne Scheidewände in viele Fächer getheilt, in deren jedem ein dunkelgelber, mit einem reinen dicklichen, süssliclieu und weichen Marke umgebener Kern oder Same liegt. Sie müssen schwer, glatt und ganz sein und dürfen beim Schütteln nicht rascheln. Das Mark besteht zumeist aus Zucker und Gummi.
Castormni caiiadeiisc. Canadisclies Bibergeil. Die Beutel oder Säcke, in denen das canadische Bibergeil enthalten ist, befinden sich zu zwei zwischen dem After und den Gescldechtstheilcn des gesellig die Flussufer einsamer Gegenden Canada's bewohnenden gemeinen Bibers, Gastor Fiber L. {Mannnalia, Gii'rcs-Palmipedia) und sind birnfönnig, elliptisch, wenigfaltig, an der Oberfläche runzelig und dürr. Das in ihnen enthaltene Bibergeil bildet eine schmutziggelbe, oder gelblichbraune, matte, leicht zerreibliche, auf dem Bruche harzartige, glänzende oder erdige, undurchsichtige, eigenthümlich riechende, ekelhaft bitterlich, etwas beissend anhaltend schmeckende Masse. Fs muss weder bei der Wärme als ein Harz schmelzen, noch als ein Gummi sich aufblähen, noch im Weingeiste sich auflösen, sondern ihm blos eine braune Farbe und den Geruch ertheilen, auch beim Kauen sich nicht an den Zähnen anhängen.
('atcclni. Catechu.
(Tevvä Ctiiuchn s, Japonica. Japanische Erde.) Das Catechu ist ein Extract, welches man durch Auskochen des inneren Holzes der in Ostindien, besonders in Bengalen und
|
||
|
|||
|
|||
|
||
— 23 —
Coóhincbina wachsenden Catechu-Akazi o,Laotin Oateohu Wlk/w. (Polvgamia Monoecia', Legwmmoaae-Mimoseae) mv\ der Früchte der gemoincn Arekapalme (Monoecïa Ilcramlria; Palmae), Kin-dicken der erhaltenen Flüssigkeit und völligem Austrocknen an der Sonne erhält. Es kommt vor in festen, zerbrechlichen, dun-kelbraunrothen, auf dem Bruche chocoladenfarbigen, marmorartigen, mattglänzenden, geruchlosen, anfangs süsslicli und darnach herbbitter schmeckenden Stücken, zerschmilzt fast gänzlich im Munde und löst sieh im Wasser und Weingeist mit einer schön dunkelrothen Farbe auf.
Cera flava. Gelbes Wachs.
{Cera cili'ma s. vrada.)
Die nach dem Auspressen des Honigs aus den Waben der Bönig- oder Hausbiene, Apis mdUfioa -/gt;. (Insecta, Hymeno-ptera-Anthophüa) zurückbleibende Masse, welche [in kochendem Wasser geschmolzen und gewöhnlich in Schüsseln erkalten und erstarren gelassen worden ist. Es hat die Gestalt von Broden oder Kuchen, eine hellgelbe oder schmutzig-grünlichgelbe Farbe, einen eigenthümlichen, wachs- und honigartigen Geruch und einen unmerklichen Geschmack, zerspringt leicht in grössere, scharfkantige Stücke, erweicht in der Handwarme, schmilzt im Feuer und ist im Wasser und kaltem Alkohol unauflöslich, in kochendem Alkohol nur zum zwanzigsten Theile löslich. Specitischcs Gewicht laquo;= 0,960.
Cenissa alba. Hleiweiss.
(I'Uimhmii eavboniriim. Ciirhniia.i plumbtous. Kohlensaures Bleioxyd.)
Es ist ein, in einer Temperatur von 37,5—50deg; C. — :•!()—10deg; R. hei Vorhandensein von Sauerstoff, Kohlensäure und meist vonEssig-dämpfen alhnählig in kohlensaures Bleioxyd mit beigemengtem lilei-oxydhydrat umgeändertes metallisches Blei. Es besitzt eine reine, weisse Farbe, ist schwer, geruch- und geschmacklos, leicht zer-reiblich, stark abfärbend, in reinem Wasser nicht, in kohlensäurehaltigem wenig, in Aetzkalilösung, Essig- und Salpetersäure aber vollständig löslich, entwickelt mit Schwefelsäure übergössen Kohlensäure, und verwandelt sich im Glühfeuer in Bleioxyd. Es sei frei von Gyps, Kreide u. dgl., löse sich in Aetzkalilauge oder warmer Salpetersäure vollständig auf und gebe nach Ausfftl-
|
||
|
||
|
||
— 24 —
lung dos Bleis durch Schwofelwasserstoff mit Oxalsäure keinen Niederschlag.
Cctnccuiu. Wallrath.
(Spennaoott',)
\n den Höhlen des Kopfes, sowie in den längs dem Rück-grate unter der Haut bis zum Schwänze fortlaufenden Canälen des Pottfischcachelots oder Pott walls, Phyaeter maoroce-phalus L, (Mammalia, Oetacea) befindet sieh ein dickflüssiges, milchiges Oel, aus welchem sich nach einiger Ruhe der Wallrath absetzt, der, bevor er zu uns kommt, von den anhängenden Oel-und Bluttheilen durch Auspressen, Behandeln mit Kalilauge, mehrmaliges Auswaschen mit Wasser und Schmelzen gereinigt wird. Erstarrt bildet er dann grössere oder kleinere, blätterige Krystall-stücke, welche sich schlüpferig, talgartig anfühlen, weiss, glänzend und durchscheinend sind, unangenehm, fade riechen und milde, etwas talgartig schmecken. Der Wallrath lässt sich ohne Zusatz von einigem Tropfen Alkohol schwer pulvern, kann sowohl für sich als mit Wasser überdestillirt werden, brennt wie Wachs, löst sich in fetten und ätherischen Oelen, Aether und warmem Alkohol, nicht aber im Wasser auf, bildet mit Alkalien Seifen und schmilzt bei 40deg; R. Er ist in Cilasgefässen, Rteintöpfen oder in mit Papier ausgefütterten Kisten gegen Einwirkung der Luft gut zu verwahren. Gelber, thranig riechender und schmeckender Wallrath ist zu verwerfen. Specifisches Gewicht = 0,943.
Cliiiuiiin, Chinin.
{('Iiiiiinum.)
Ein in verschiedenen Chinarinden, vorzugsweise in der Königschinarinde enthaltenes Alkaloid; hasisch-schwefelsaures Chinin mit Wasser, Schwefelsäure und Salmiak behandelt. Es ist ein product chemischer Fabriken, weisslich porös, harzälmlich, in 400 Theilen kaltem, in 250 Theilen heissem Wasser in 60 Theilen Aether und in 2 Theilen kochendem Weingeist löslich. Gerbsäure fällt eine wässerige Lösung desselben; Jod, Quecksilber- und Silbersalze trüben solche.
(liinluiii siilphnricum. Schwefelsaures Ohiain.
(('higt;ii/gt;iuii sulphuricwn,) Ein aus den Binden verschiedener Chinasorten, am meisten aber aus der Königschina, in chemischen Fabriken producirtes
|
||
|
||
|
|||
Alkaloid. Es bildet sehr woissc, lockere, nlänzeiuK nadelförmige, biegsame, geruchlose, sehr bittere Erystalle, die im Feuer ohne Rückstand verbrennelaquo;, und sich in 740 Theilen kaltem, In 40 Tlieilen kochendem Wasser, leichter in angesäuertem Wasser, in 80 Theilen Alkohol und in Aether lösen. Es muss von Salicin, Mannit und Stearinsäure völlig frei sein und wenig oder gar kein Chinohonin enthalten.
|
|||
|
|||
Cliloroforniium. Chloroform.
(Formi/lnm perchloratiim. FoPinylohlorld. Clllorfopmyl. Chloriithmd.)
Ist eine Verbindung des Radicals der Ameisensäure, des Formyls, mit Chlor und wird durch Destillation von Weingeist und einer gesättigten Chlorkalkauflösung bereitet. Es stellt eine farblose, ätherisch nach Aepfeln riechende, süsslich schmeckende, bei 61deg; C, siedende, nicht an der Luft brennende, sich leicht mit Weingeist und Aether, aber nicht mit Wasser verbindende, durch die Einwirkung der Luft und des Lichts zersetzt werdende Flüssigkeit dar. Specifisches Gewicht, = 1,480.
Cinis Fagi. Buchehasche.
Die durch Verbrennen des Holzes von der gemeinen oder Rothbuche, Fagua ayhaUoa Li (Monoecia Polyandria; Cupuh-J'trac) erhaltene Asche von welssgrauer Farbe. Sie enthält viel Kali, in 100 Theilen ungefähr 24 Theilc.
|
|||
|
|||
Ciimabaris. Zinnober.
{Hydrargyrum nulpkuratiun ruhviim. ISisidpluirnluw rtibrwm,
SchwePelquock silber.)
|
Rothcs Doppel-
|
||
|
|||
Er findet sich im Mineralreiche thcils krystallisirt, tlieils in uiiregelmässigen Massen und von ausgezeichnet schön rother Farbe, wird aber grösstentheils in Fabriken aus 1 Theil Schwefel und (gt; Theilen Quecksilber durch Sublimation dargestellt. Er bildet ursprünglich eine dichte, strahlige, brüchige, schwere, grau-bläuliche, zerrieben rothe, im Feuer völlig flüchtige Masse dar. kommt aber meist präparirt als ein zartes, lebhaft scharliichrothes Pulver vor. Einfache Säuren greifen ihn nicht an, er ist nur in Königswasser löslich. Specifisches Gewicht = gt;s,12
|
|||
|
|||
|
|||
|
— 26 — Cobaltiiiii. Kobalt, Speiskobalts
(s/rxainciim nalifuin.)
Ein gowöhullch auf Gftngen, soltun auf Lagern im Erzgebirge, in Thüringen, am lltirze u. s. w. vorkoromendee Mineral ans der Familie, der Pyrite. Er ist von einer weissgrauen Stalil-t'arhe, hart, im Bruche feinkörnig und matt, wird von allen mineralischen Säuren aufgelöst und gieht diesen Auflösungen eine rothe Farbe, schmilzt in der Hitze, bei welcher Gold tiiesst, lässt sich aber schwer oxydiren. Das Oxyd ist röthlich und schmilzt zu einem dunkelblauen, fast schwarzen Glase. Speciflsches Gewicht = G,;}—C,G.
Colcothar. Colcothar.
(Capul iniivliiuvi. eilvinli. Todtenkopr des Vitriols.) Ist der hei der Bereitung der Nordhäuser Schwefelsäure aus dem Eisenvitriole bleibende Rückstand, welcher eine vom Magnet nicht anziehbare, rothe und zusammen/icliend schmeckende Masse bildet und fast ganz aus rothem Eisenoxyd bestellt.
€olocyiitliidcs. Coloqiiintlicn.
(Fnivtiis x. I'oma ColocyntMs.) Die geschälten und getrockneten Kürbisfrücbtc der in Syrien, Ostindien, den Inseln des Archipelagus und sogar auf dem Cap heimischen Coloquintbengurk e, Cucumis Colocyntlus L. [Mo-noecia Monadelphia; Cktcwrbitaoeaé), Die Coloquinthen haben verschiedene Grosse und die Gestalt vielflftchiger rundlicher Körper und bestehen aus dorn Idassgelblichweissen, lockern, schwammigen, porösen, geruchlosen, höchst unangenehm und bleibend bitter scbnieckenden Marke, an dein öfters noch üeberreste der gelben Schale und in (i Fächern eine Menge kleiner, weiss-licher Samen sicii befinden. Sie wirken drastisch und enthalten einen harzigen, sich im Weingeiste lösenden, bittern Extractivstoff, das Colocynthiu oder Coloquinthen bitter.
Colo|ilioiiiiiiii. Colophomum, Geigenharz.
Wird durch Umsehmelzen dos nach beendigter Destillation des Terpenthiliöls in der blase zurückbleibenden Harzes gewonnen, ist gelbröthlich oder rothbraun, fest, zerreibiieh, glänzend, halb oder völlig durchsichtig, selten ganz genich- und geschmack-
|
||
|
|||
|
||
- 27 -
los und stellt zerrieben ein golbllchweisses, klebendes Pulver dar. Im Wasser ist es unauflöslich, in Weingeist, Aether, flüchtigen und fetten Oelen dagegen leicht löslieh, schmilzt In der Hitze (hei 1080 H.) und brennt angezündet mit Flamine und vielem Russ. Specifischós Gewicht = 1,07.
ConcliiK'. Austerschalen.
Es sind dieses die schalenartigen Gehäuse der besonders in den Küstenineeren des atlantischen Oceans, inraquo; mittelländisehen Meere und in der Nordsee sieh findenden gemeinen Auster, Ostrea edulis 1*. (Mollmoa, Oonohtfera-Ostraoea), Sie sind rundlich oder umgekehrt eirund, auf der äussern Seite schwärzlich, graugrttnlich oder bräunlich, mit ziegeldachartig sich deckenden, gewellten Lamellen besetzt, von innen weiss, schimmernd, glänzend. Die obere Schale ist flach und ganz. Sie bestehen aus kohlensaurer und etwas pliosphorsaurer Kalkerde, Eisen, Talkerde und Gallerte. Statt ihrer können ohne Unterschied die kalkartigen Gehäuse aller Sehalenthiere {Ostraoodermata) angewendet werden.
Cortex Alui. Erlcniiiide.
Die braungraue, oder schwärzliche, herb zusammenziehend,
bitter schmeckende und bitter riechende Kinde der bei uns an Flüssen, Bächen und sumpfigen Stellen wachsenden gemeinen oder klebrigen Erle, /Unus glutinosa Wlkl. (Monoeda Tetran-dria; Betultwae). Sie enthält viel Gerbstoff.
Cortex An^iistiirac spuriiM'. Unäcbte Angusturariude.
Sie soll von einem Strauche Ahyssiniens, der rostfarbenen Brucea, Brucea ferrugvnea Harit. {Dioecm Tctrandn'n; Zantho-xyleae), abstammen, was aber noch nicht verbürgt ist, denn es ist ebenso wahrscheinlich, dass sie von einer in Westindien ein-heimiselien Strychnosart herkommt. Man erhält sie in grossen, compacten, dicken, mehr hielten als langen und unregelniässigen, innen und auf dem Bruche gelblichgrauen, nicht harzig glänzenden, sondern ebenen und holzigen, aussen mit einem bald dicklichen, gelblich-grauen und mit vorstehenden Punkten oder Warzen bezeichneten, bald wieder mit einem schwammigen und rostfarbigen Häutchen bedeckten Stücken. Sie ist fast geruchlos, aber der Geschmack ist unerträglich bitter und hinterher merklich scharf,
|
||
|
||
|
||
28
|
||
|
||
ohne alles Aroma. Der wässrige Auszug ist schmutzig-gelbbraun, schäumt beim Schtittehl und ist schwer tiltrirbar. Die Abkochung
wird (lurch Elsensalze fast schwarz gefüllt. Hierdurch sowie durch das fehlende Aroma ist sie von der ächten Angusturarinde unter-scheidbar. Das Pulver ist schwach gelblich weiss. Sie enthält einen giftigen, dem Strichnin ähnlichen Stoff, das Brucin.
|
||
|
||
forivx AiigiistimK'; vmilaquo;. Wahre Angusturarinde.
Die Rinde des in Südamerika, auf den Bergen in Guyana, Columbia, besonders in den Wttldern am Oränocoflusse wachsenden ächten Angusturahaums oder der gcbräuchlic hon (t a 1 i p e e, OaUpea officmalis Hancock. (Pentandrm Mowgyma; Diosmeae). Sie bildet wenig oder nicht gerollte (i—15 /oll lange, 74—2 Zoll breite und '/a—1 Linie dicke, leicht zerbrechliche, auf dem Bruche gelbbraune, harzig-glänzende Stücke von zartem Gewebe, die auf der Oberfläche mit einer lockern, gelben Borke bedeckt und öfters mit kleinen Krustenflecliten besetzt sind. Innen ist die Binde, glatt und bräunlich oder röthlichgelb, und auf dem Längenbruche uneben und blasser. Der Geruch ist unmerklich, gleichsam dumpfig, unangenehm gewürzhaft, der Geschmack scharf aromatisch, brennend, bitter, doch nicht unangenehm, Speichelzufluss erregend. Das Pulver hat eine gelbe, der gepulverten guten Rhabarber ähnliche. Farbe. Sie enthält vorwaltend einen bittern Extractivstoff (Angustu-rabitter. Cusparin). Die Abkochung wird durch Eisensalze fast schwarz gefällt.
|
||
|
||
Cortex Aiiraiitiorum friictuiiui. Pomeranzenschalen.
Die getrockneten Schalen der reifen Früchte des im südlichen Asien heimischen und im südlichen Europa eultivirten Pomeranzen bau ms, Oitrus Auravfiuin L,(J?olyadel/pMa Icosandrkt; Auran-fiacenc). Sie sind auf ihrer Oberfläche dunkel- oder bräunlichgelb, elliptisch, an beiden Enden zugespitzt, ziemlich dick, mit kleinen Vertiefungen und mit Oelbläschen reich übersäet und im Innern mit einem lederartigen, weissen. schwammigen Marke angefüllt, welches Letztere vor dem Gebrauche ausgeschnitten werden muss, wo dann die Schalen den Namen Flavedö Oorticmn Aumn-tiorum erhalten. Sie haben einen eigentliümlichen Geruch uml bittern Geschmack,
|
||
|
||
|
||||
|
||||
|
||||
29
|
||||
|
||||
Cortn ('asciinlliic. Casoarille, Sohakarille.
Die liiiulo laquo;incs in den Wäldern Sttdamerikas, vorzüglich Jamaikas und anderer westindischen Inseln wachsenden baumartigen Strauches, des wohlriechenden oder Oascarill-Cro-
tons, Croton Elntcrta raquo;SV/;. (Monoecia Monadélphia', Euphor-
h'aoeae). Man erhält sie in mehreren Zoll langen, 1—iVa Linien dicken, stark gerollten, röhren- oder rinnent'öriiiigen, häutig zer-brocheneü, auf dem glatten Bruche glänzenden, braünrothen, schweren, aussei) runzelificu, durch viele Querrisse furchigen, mit weissen, krustigen Flechten überzogenen, biswellen auch schwärzlich gefleckten Stückchen, die innen gelblich- oder röthlich sind, schart', eigontliümlicli, gewürzhaft, lieissend-bitter schmecken und vorzüglich gerieben (raquo;der auf glühenden Kohlen angebrannt, gewürzhaft und moschusartig riechen.
Cortlaquo;x Cassiac (iiinaiiioiiicac. Zimmtcassie. Indischer oder französischer Zimmt.
Die von der Oberhaut und Borkenschicht gereinigte Rinde des in Ost- und Westindien, besonders auf Java, Sumatra, den Gebirgen von Martinique, China und Cochinchina einheimischen gewürzrei ehe u Zimmtbaumes , Omnamomum aromattevm Gh. G. Nees. {Enneandria Monogyiiia'f Lawineae), Sie kommt vor in einfach oder doppelt eingerollten, mehr oder weniger flachen, 6—7 Linien breiten, mit durchlaufenden Adern versehenen, aussei! und imien zimmtbraunen, bisweilen scbmutziggelb gefleckten, nach aussen gebrochen bisweilen zähe, weissliche laden zeigende Stücken, riecht sehr angenehm, gewürzliaft nach Zimmt und schmeckt anfangs siisslich, nachher gewürzliaft, etwas brennend, ist dicker und dunkler an Farbe als der ächte oder Ceylonzimmt,
|
||||
|
||||
schmeckt schärfer und auf der Zung
|
r'
|
anhaltender als dieser und
|
||
|
||||
enthält aussei' ätherischem Oele auch Gerbsäure.
Cortex Cliinac flavus. Gelbe Chinarinde.
(Coi'feiB Chinas reg'ins, Köiiigscliinariiide. China CalUaya Callsaya-China,)
Diese Rinde soll von dem in Neugranada, auch in mehreren Provinzen von Quito und Peru in Südamerika wachsenden lanzettblätterigen Fieberrin denbaum , Cinchona lancifoUa Mufis. {Pentandria Monogynia; Bttbtaceae-Oinokoneae) abstammen. Sie kommt ebensowohl in Röhren als in flachen Stücken vor. Die
|
||||
|
||||
|
||
— 30 —
Königschinarinde in Röhren stammt von jüngeren Zweigen, ist
2 bis 3 liinicn dick und verschieden (einige Zoll his gegen 2 Fuss) lang und bildet einfach und auch doppelt gerollte Bohren, doren Aussenfläche mit vielen Längen- und Querrisseu, Liüigsrun/eln und theilweise noch mit dor Epidermis versehen und hin und wieder durch Krustenflechten bedeckt sind. Die Farbe der Aussenfläche nüancirt daher zwischen Grau, Gelb und Braun. An Stellen, WO die Epidermis fehlt, ist sie rost- oder rothbraun. Unter der Borke zeigt sich, besonders beim Einschneiden mit einem Messer, der sogenannte Harzring. Die innere Substanz der Rinde ist faserig, gleichsam dem gutgegerbten Sohlenleder ähnlich. Die Hache Königschina, welche von den dickeren Aesten und den Stämmen erhalten wird, besteht aus ziemlich flachen, 4—lü Zoll langen, 1—3 Zoll breiten und einige Linien dicken Stücken. Der Geruch ist schwach lohartig, der Geschmack etwas säuerlieh, wenig zusammenziehend und rein bitter. Sie enthält das meiste Chinin und wenig oder gar kein Cinchonin, und giebt eine gelbrothe, weisslich getrübte Abkochung.
Cortex Ciiiiiac liiseu*. Braune Chinarinde.
(Cortex pevuvimtiis, Pwuvlaiiwohc Rinde, ('oylw Chinue Loeeao verus. Aochto Loxa-Chlnarindo. Kmncliina.)
Diese Rinde soll der vorzüglich auf Bergen in der Gegend von Loxa u. s. w. wachsende Condamin e'sche oder ächte Fieberrindenbaum, Oinohona Condamvnea Jfumh. {Pemtcmdria Monogynia', Bubiaceae-Geichoneae) liefern. Man erhält sie in mehr oder weniger langen, röhrenförmigen, federkiel- bis fingerdicken, sehwärzlichbrauneu oder grauen, mit zerstreuten hellbraunen Warzen oder Höckern, häutig auch mit Krustenflechten besetzten, mit tiefen Quer- und lichten Längsrissen durchzogenen, leicht zerbrechlichen, im Innern gestreiften, rostfarbenen oder zimmt-braunen, auf dem Bruche fast ebenen, feinsplitterigeu, nachAussen dunklem und glänzenden Stücken, von einem eigentiiümliclien, fast lohartigen Gerüche und Anfangs säuerlichen, herben, hinterdrein bitter-zusammenziehenden Geschmacke. Sie enthält mehr Cinchonin als Chinin und giebt eine gelbbraune Abkochung.
Cortex cliinao mber. Rathe Chinarinde. Die Rinde des in den bergigen Wählern der Cohunbischcn Anden wachsenden grossblätterigen Fieberrindenbauius,
|
||
|
||
|
||
— 31 — Cinchona 'magnrfolia Ruiz, et Favon. {Pcntandria Monogynitt', Rubia-
ceae-Cnichoneuc). Sie bildet gewöhnlich flache oder wt'iiiti gebogene l)is rinnenförmige, 4 Zoil bis 2 Fuss lange, 1—4 Zoll breite und ö bis 10 Linien dicke Stücke, die aussen schmutzlgbraun, bisweilen rothbraun, mit kaum merklichen Längs- und Querrissen und wenig Erustenflächen begabt, innen rötblieb zlmratbraun, auf dem Bruche feinfaserig, etwas splltterlg, an manchen Stellen glänzend und rostbraun sind. Der (ierueb ist, lohartig und der Geschmack herbe, gewürzhaft, stark bitter. Die Abkochung ist rothbraun. In einem Pfunde sind enthalten 42 Gran Cincbonin und 82 Gran Chinin.
Cortox titri. Citroncnscliale.
(Ffaveäo oovHvum Cilri.) Die Citronenschalen sind die von dem innorn weissen Marke befreiten getrockneten Fmchtscbalen des in Syrien und Porsien heimischen, jetzt aber fast in allen wärmeren Gegenden der Erde eultivirten gemeinen Citronenbaums, Citrus mediva L. (PolyadelpMa Jcosandria; Auruniiaccae). Sie sind runzelig, mit kleinen, von den getrockneten Oeldrüschen herrührenden Grübchen verseben, bräunlich- oder hochgelb, auf der Markseite scbinutzig-weiss, haben einen angenehmen gewürzhaften Geruch, gewürzhaft bittern Geschmack und enthalten vorwaltend ätherisches Oel und einen bittern Extractivstoff.
Cortex l'Vaiigulae. Faulbanmrinde.
(Coi'toiv /llni mgrae,) Die innere Rinde eines'bei uns in sumpfigen Wäldern und Gebtischen wachsenden ti-—12 Euss hohen Strauches oder selten bis gegen 20 Fuss hohen Launies, des glatten Wegdorns oder Faulbaums, Hhavinns Franyula Jj. (Penfandria Monoaynia', Rhmnneae). Sie ist frisch grüngelblich, getrocknet röthlicbtiraun, riecht unangenehm widrig, schmeckt schleimig, ekelhaft bitter, kratzend, färbt beim Kauen den Speichel, sowie den Weingeist und enthält ein blausäurehaltiges Oel und gelben Farbestoff (Bhamnin.)
Cortex (laquo;riiiiati fniduiiin. Gvanatapfclscliale.
Die Granatäpfelschalen sind die Fmchtrinden eines in Asien, Afrika und dem südlichen Europa heimischen 12—14 Fuss hohen
|
||
|
||
|
|||
— 82 —
Strauches dos geineinen Orauatbaiuns, Punica Granutum L. {Icosandria Monogynia', Myrtaoeae-Granateae), Sio liubcii im t'ri-scheu Zustande eine rothgelbe, iiraquo; trockenen eine aussen braunröth-liehe, inwendig brftunlichgelbe Farho und kommen gewöhuliclj in zerbrochenen, harten oder gebogenen, runzeligen, liniendicken Stücken vor, haben einen bitteilicli-ad.striugiiendon Geschmack, färben den Speichel gelb und enthalten (laquo;erbsäure, Harz und (iuinmi. Alte und schimmlige Schalen sind zu verwerfen.
Cortex (Jranati nuliciiui. diranatn'urzcliiudc.
Sie ist die Einde der Wurzel des vorbesdiriebenen gern einen Granatbaums und kommt vor in 2—4 Zoll langen und :l/4 —1 Zoll breiten, ziemlich dünnen, gebogenen Stücken, welche aussen gelbgrau und schmutziggrün, gedeckt oder graubrftunllch und innen blassgelblich sind, bitterlich-herbe schmecken und Gerbstoff und eineneigenthümUcheuBitterstoff (Granatin) enthalten.
Cortex lli|raquo;|MM'as(iiiii. Rosskastauieurinde.
Die vom Baste gereinigte Rinde jüngerer 3- bis öjährlger Acste der im nördlichen Asien einheimischen und bei uns culti-virten gemeinen Rosskastanie, Aesculus Bippocasianum L. {Heptandria Monog/jnm; Hippooastaneae), Sie ist aussen graubraun, gewöhnlich mit kleinen Flechten besetzt, innen gelblich-oder röthlichbraun, riecht nicht unangenehm, schmeckt zusammen-ziehend bitter und enthält eisengiünenden Gerbstoff und bitteren Kxtrattivstoft'.
Cortex .Inlaquo;; la ml is niieiiiii viridis exterior. Aeussere grllne
WalliHissschale. (I'lii/iiiiina miiMim Juglandis,) Die grüne Fleischhülle der reifen Früchte (b^s ursprünglich in den Wäldern Persiens einheimischen und jetzt im grössten Theile von Süd- und Mitteleuropa häutig eultivirten gemeinen Wallnussbaumes Jughma regia Ij. (Monoeoia Polyandria} Ju-glandeae). Sie ist im getrockneten Zustande schwärzlichbraun, im Innern mit einem dendritischen Fasergewebe versehen, besitzt frisch einen eigenthümlichen, durchdriiigemleii unangenehmen Ge-rucli und widerlichen, herben, zusainmenziehenden, hintennach scharfen Geschmack, der sich durchs Trocknen bedeutend verliert, und enthält einen eigenthümlichen bittern Rxtractivstoff, Gerbe-
|
|||
|
|||
.
|
ill^w_H^B^
|
||
|
||
—• 33 —
stoff, Chlorophyll, Stärkemehl, Citron- und Aepfelsäure, kleesauren und äpfelsaureu Kalk und Pflanzenfaser.
Cortex Mczcrci. Seidelbaatriade.
Die im ersten Frühjahre gesammelte Hinde des Stammes und der älteren Aeste des in schattigen, bergigen Wäldern von ganz Europa und Nordasien wachsenden und in unseren Gärten gezogenen gemeinen Seidelbasts, Daphne Memrmm L, (Odern-dria Monoyyma; Thymelaeae). Sie kommt in zusiimmeiigewickel-ten und gebundenen flachen Päckchen vor, besteht oft aus einigen Fuss langen, Va—1 Zoll breiten und % Linie dicken Stücken, ist zähe, auf der äusseren Seite röthlichgrau, auf der Innern grünlichgelb, glänzend, ist mit einem halbdurchsichtigen, durch's Trocknen runzelig gewordenen Oberhäutchen bedeckt, unter dem sich sehr zähe, gelblichweisse Längsfiudien zu erkennen geben. Der Geruch ist anbemerkbar, schwach, dabei aber widerlich, der Geschmack sehr scharf, brennend, anhaltend. Sie lässt sich nicht pulvern.
Cortex Popiili. Pappellinde.
Die graue bitter schmeckende Rinde eines in Wählern durch fast ganz Europa und Sibirien wachsenden Strauches oder Baumes, der Zitterpappel oder Espe, Populm tremida L. (Dioecia Octandria; Salicincae). Die Abkochung derselben enthält viel Salicin.
Cortex ((uassiac. Quassienrinde.
Die Rinde der Zweige des in Surinam einheimischen, im nördlichen Brasilien, in Guiana und Westindien cultivirten ächten Quassienbaums, Quassia amara L. {Decandria Monogynia; Simarubead). Sie ist leicht zerbrechlich und kommt in 3—9 Zoll langen, V/2 Zoll breiten und %—Va Linie starken Stücken vor, welche eine sehr dünne, zarte, papierartige, (an jungem Stücken) gelblichwcissc, mit schwärzliehen Flechtenanfiügen versehene, häufig aber auch abgeriebene Oberhaut besitzen. Aeltere Rinden sind an manchen Stellen bräunlich, und die abgeriebenen Stellen schiefergrau, auch findet man grössere, schwarze Flechtenanflüge, bisweilen auch Risse in der Oberhaut. Auf dem Bruche geben sich zahlreiche Puncte zu erkennen und unter der untern, weiss-lichen, locker und grobfaserigen Schicht ist eine langfaserige, sich
|
||
|
||
|
|||
(
|
— 34 —
leicht von der Binde trennen lassende, gelblichbraunc Bastschicht befindlich. Der Geruch fehlt und der Geschmack ist stark und rein bitter, dabei nicht unangenehm und zuletzt schwach gewürz-luift. Sie enthält nebst dem Holze einen eigenen Stoff, das Quas-sienbitter (Quassiin).
Cortex (liicrciis. Eichenrinde. Die im Mai und Juni gesammelte Rinde der jüngeren oder der dünneren Aeste der älteren Stämme der in dem gemässig-tern und nördlichen Europa heimischen Stiel- und Steineiche, Quercus Rohur L. und sessilißora Bm. {Monoecia Polyandria; Cupu-li'ferae). Sie ist aussen mit einem silberweissen Häutchen bedeckt, bräunlich-grau, innen gelblich, getrocknet ziinmt- oder braunroth, ziemlich glatt, bisweilen runzelig, auch wohl mit Flechten bedeckt, geruchlos oder nach Gerberlohe riechend und herbe, bitterlich, zusammenziehend schmeckend. Sie enthält wesentlich Gerbstoff.
|
||
#9632;
|
|||
|
|||
•
|
Cortex Sauds. Weidenrinde.
Die im Frühlinge gesammelte Rinde mehrjähriger Stämmchen und Aeste verschiedener Weidenarten z. B. der Bruchweide, Sulrx fragilis L., fünfinännigen oder Lorbeer wei de, Balix pentandra L,, der Silberweide, Salix alia L., Purpurweide, aülix pwpurea L. u. S. W [Dioecla Diandria; Salicineaé). Sie ist dünn, biegsam, schwer zerbrechlich, getrocknet aussen braun oder grünlichbraun, innen gelblich, glatt und glänzend, mit einem sil-hergraucn, leicht ablösbaren Häutchen bedeckt, riecht balsamisch, bisweilen den bittern Mandeln ähnlich, schmeckt nicht unangenehm bitter, schwach aromatisch., zusammenziehend und enthält Gerbstoff (zumeist in Salix fragilis) und Sallein.
Cortex Sainliiici interior. Innere Holluuderrinde.
Die innere grüne Rinde des bei uns in Hecken und Gebüschen wildwachsenden und in den Gärten eultivirten gemeinen oder schwarzen Ho Ihm der s, Sambucus nigra L. {Pentandria Triggnia; Caprifoliaceae-Sambuceae). Sie riecht beim Reiben äusserst stark und unangenehm, ekelig, fast betäubend, schmeckt anfangs süsslich, nachher sehr bitter und scharf und erregt heftigen Durchfall und Erbrechen, welche Kräfte sie auch dem Wasser und Weingeiste mittheilt.
|
||
|
|||
|
|||
|
||
— 35 —
Cortex SimarnbiU'. Simarubarinde. Die Einde der Wurzel und wahrscheinlich auch des Stammes der in sandigen Gegenden von Guyana einheimischen ächten Simaruba (St'maruba officinah's DeG. {Deocmdria Monogyma; Simarubeae). Sie kommt vor in grossen, einige (2—3) Fuss langen, etliche Zoll breiten und 2 Linien dicken, ziemlich flachen, leichten, lockern, zähen, höckerigen, rötlilich-gelben, der Länge oder der Breite nach mehrmals zusammengewickelten, aussen aus einer dünnen, runzeligen, innen aus einer faserigen Schicht bestehenden, geruchlosen, sehr und rein bitter, bei langdauerndem Kauen schleimig schmeckenden Stücken. Wegen ihrer Schwammigkeit und Zähigkeit ist diese Rinde schwer zu pulverisiren. Zu verwerfen sind aussen dunkelbraune und geschmacklose Rindenstiu ke.
Cortex uluii interior. Innere Ulmen- oder Rüsterrinde. Die im Frühjahre von den Aesten älterer Bäume und von jungen Stämmen gesammelte, von ihrer äussern rauhen Oberfläche befreite, dem Holze zunächst liegende, aus dünnen Blättchen bestehende getrocknete Rinde der Feldrüster, Ulmus oampestrü L. und der wimperfrüchtigen oder schwarzen Rüster, Vlmus effusa Wlldw. (Pentandria Di(jynia\ Ulviaceae). Sie ist aussen uneben, röthlichbraun, stark in's Gelbe ziehend, innen glatt und gelblich, aufgerollt, dünn, zähe, faserig, geruchlos, scharf, bitterlich-zusammenziehend, sehr schleimig schmeckend. Lire vorwaltenden Bestaudtheile sind Schleim und Gerbstoff.
Cortex Winteraniis. Winters Rinde.
(Cortox Magdluniciis.)
Die Rinde des auf sonnigen Hügeln des südlichen Amerikas, namentlich an der Magellansstrassc wachsenden Winters Gewürz-rindenbaums, Drimys Wintert Forst. {Polyandria Tetragynia; Magnoliaceae-Iliaceae- Wintereae). Sie bildet übereinandergerollte oder flache und rinnenförmige, harte, feste, oft einige Fuss lange, ziemlich breite und einige Linien bis '/i Zoll dicke Stücke, die theils mit einer runzeligen Oberhaut und rostfarbenen, etwas vertieften, weisslich-schimmernden Puncten versehen, theils graugelb oder grauröthlich, innen roth-, nelken- oder zimmtbraun, feinfaserig und auf dem Bruche körnig sind. Der Geruch, besonders beim Pulvern, ist angenehm gewürzhaft, basilicum-, zinimt-, nelken- und pfefferartig, der Geschmack gewürzhaft, scharf, brennend.
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
— 3Ü —
pfefferartig. Vorwaltende Bestandthéile siiul fttherisches Oei und scharfes Harz, auch Gerbstoff, daher die Abkochung durch Kiscn-lüsung blauschwarz gefärbt wird.
Creta aüia. \Vcisse Kreide.
Eine kohlensaure Kalkerde mit Beiinlschungea von etwas Kiesel- und Thonerdo, welche sieh in einigen Gegenden sehr verbreitet findet, so in Pommern, Dänemark, Frankreich, England und ein ganze Eelsenmassen darstellendes Gebirgsglied des Jüngern Flötzgebirges ausmacht. Sie ist feinerdig, weiss, milde und leicht abfärbend, fällt oft in's Gelbliche und hat bräunliche Adern und Flecke, auch sind darin nicht selten Feuersteine und Versteinerungen befindlich; sie muss daher vor dem Gebrauche gepulvert, ausgewaschen und abgeschlämmt werden {Greta alba de-purata). Specifisches Gewicht =27.
Crocus. Safran. Die im September und October mit einem Theile des Griffels gesammelten und in eigends dazu eingerichteten Oefen getrockneten Narben der Blumen des aus dorn Oriente stammenden, in Nieder-Oesterreich, Frankreich, Italien im Grossen angeltauten ächten oder wahren Safrans, Crocus sativus L. {Tnandria Mönogynia} Irideae), Er stellt lange, gekrüminte und ineinander gedrehte, fettglänzende, an einem Ende dünne und gelbliche, an dem andern keilförmige, abgestumpfte, gekerbte, dunkelorangegelbe oder dunkelorangerothe Fäden dar, die beim Reiben die Finger und beim Kauen den Speichel dunkelgelb färben, .einen eigenthüm-lichcn, durchdringend gewürzhaften, sogar betäubenden Geruch und etwas scharfen, bitterlichen und balsamischen Geschmack besitzen. Der orientalische, sowie der französische, besonders aus der Provinz Gatinois, von Orange und Avignon ist der beste. Er enthält vorwaltend einen eigenthümlichen, bittern, gelbfärbenden Extractivstoff, das Safrangelb oder Polychroit. Die Aufbewahrung geschehe in steinernen oder zinnernen Gefässen fest eingedrückt und sorgfältig mit Blase verbunden.
Cubebac. Cubeben.
(l'ipur tMudatum.)
Die unreif eingesammelten und getrockneten, gestielten, beerenartigen Früchte eines in Ostindien, vorzüglich in den Wäldern von Java, Malabar und Isle de France wachsenden Strauches, des
|
||
|
||
|
||
— 87 —
Cubeben-Pfeffers, Piper OubebaL.fil {Dicmdria Trtgynia', Pipe-raceae). Sie sind runzelig, erbsengross, langgestielt, graubraun und unter der leichtzerbrochlichen, netzförmig getulerten, angenehni riechenden Schale befindet sich ein dunkelbrauner, inueu weias-gelblicher, öliger, eigenthümlich, bitterlich, beissénd gewürzhaft, hiutenlrdn kühlend schmeckender Samenkein.
Ciipruiii. Kupfer. Ein unedles .starkgliinzendes, auf dem Bruche körnighakiges, elastisches, zähes Metall, von einer eigenthttmlichen rothen Farbe, welches einen starken Klang giebt, streckbar ist und durch Reiben einen eigenen enipyreuiuatischen Geruch entwickelt, den es auch den schweissfeuchten Händen mittheilt, die es angegriffen haben. Es brennt in hohen Hitzegraden mit grüner Flamme und verwandelt sich in ein beim Erkalten abspringendes Oxyd (Kupferasche oder Kupferhammerschlag), verflüchtigt sich in einer noch höheren Temperatur und hängt sich als ein grünes Pulver an kältere Körper an. In Salpetersäure löst es sich unter Entwickelung von Stickstoffoxydgas auf. In Essigsäure, Salzsäure und verdünnter Schwefelsäure ist es aber nur bei gleichzeitigem Zutritt von atmosphärischem Sauerstoff' löslich. Es ist leichter als Gold, aber schwerer als Silber. Specifisches Gewicht = 8—9, je nachdem es mehr oder wenige)' rein, gegossen oder geschlagen ist. Die Anwendung ist im gefeilten Zustande {Cuprum Umatmi).
Cupriini acctieiim mstallisalum. Krystallisirtes essigsaures Kupfer.
(dertigraquo; urystallisata. Krj-slallisii-tör Crrllospan. Floras viride aerls. Griliispttiiblumeu.) Wird in Fabriken entweder durch Auflösen des gemeinen Grünspans in kochendem, verdünntem Weinessige oder auch durch Doppelzersetzung bereitet, indem man 3 Theile schwefelsaures Kupferoxyd und 4 Theile essigsaures Bleioxyd {Plumbum acetimm) in der hinreichenden Menge kochenden Wassers, aber jedes für sich auflöst, beide Auflösungen vermischt, die essigsaure Kupferauflösung von dem erzeugten schwefelsauren Blei abflltrirt und durch Abdampfen zur Krystallisation bringt. Es bildet dunkelgrüne, ins Bläuliche spielende, durchscheinende, schiefe, rhombische Krystallsäulen mit zugeschärften Flächen, die mich und nach an der Luft verwittern und sich dann mit einem hellgrünen Pulver überziehen, herbe, widerlich, metallisch schmecken, in 14
|
||
|
||
|
||||
38 —
|
||||
|
||||
|
Theilen kaltem und 5 Theilen kochendem Wasser löslich sind mul aus 89 Theilen Kupferoxyd, 51 Theilen Essigscäure und 10 Theilen Wasser bestehen.
Ciipriiiu siil|raquo;liiiri(iiiii vvnule. Käufliches schwefelsaures
Kupfer.
{J'itrinliim ih Cypro .v. eoeruteum. Sulphas mtprieus mm aqua crudus. Kupfcr-vitiiol. Cyprisolioi' odor blauer Vitriol.)
Wird in den bergmännischen Hütten oder Vitriolwerken, besonders durch Oxydation des Schwefelkupfers oder auch in den Münzstätten als Nebenproduct beim Scheiden des Silbers gewonnen. Man erhält dieses Salz entweder in krystalliniseher Form, durchscheinende, lasurblaue Tafeln oder rhombische, sechsseitige Säulen bildend, oder in blauen krystallinischen Stücken, die nach und nach an der Luft verwittern, blässer und endlich weisslich-blau werden, in höherer Temperatur zu einem weissen Pulver zerfallen und geschmolzen eine weisse Masse darstellen. Der Geschmack ist herbe, widerlich, ekelerregend, metallisch. Es ist in 4 Theilen kaltem und 2 Theilen kochendem Wasser, in Weingeist aber nicht löslich, röthet das Lakmuspapier und besteht aus Kupferoxyd, Schwefelsäure und Wasser.
Elateriuni. Elaterium. Wird aus dem Safte der Früchte der auf dürren und steinigen Orten in Südeuropa wachsenden Esels- oder Spring-gurke (Eselsbalsamapfel), Momordioa Elaterium L. {Monoeda Monadelphia; Gucurbitaceae), gewonnen. Man hat zweierlei Sorten Elaterium, ein Elaterium album und ein Elaterium niyrum. Erste-res ist das aus dem freiwillig ausgeflossenen Safte zu Boden gefallene und an der Sonne getrocknete, graulichweisse Satzmehl, welches einige Linien dicke, zerreibliche Massen bildet, ohne Geruch und von brennendem Geschmacke ist, sich schwer auflöst, aber leicht entzündet. Letzteres erhält man aus dem über gelindem Feuer zum Extracte eingekochten, ausgedrückten Safte. Es bildet eine trockene, dunkelgrüne, auf dem Bruche etwas glänzende, in Wasser und Weingeist auflösliche, widerlich bitter schmeckende, Masse und besteht aus Extractivstoif, Wasser, Satzmehl, Kleber, einem eigenthümlichen, harzigen (Elaterin) und bittern Stoffe und Holzfaser.*)
*) Die erste Sorte ist last ganz obsolet, die zweite wird noch hie und da als PUPgOni angewendet.
|
|||
'
|
|
|||
|
||||
|
||
— 39 —
lllniii. Elemlharz.
(liuimiu-ltitstna Ehmi.)
Der freiwillig ausfliesscude, verhärtete Harzsaft des in Brasilien in Südamerika einheimischen strauchartigen Klenii-baums oder der brasilianischen Icica, Idea Idcariba DeG. {Octandria Monogi/nia; Burseraceae). Es koiiniit vor in grosseil, oft 1—2 Pfund schweren, dichten Stücken, die nicht selten mit. Rindenstückehen und Holzsplittern vermischt, aussen härter, iiinen weicher und zäher sind und durch die Handwarme erweichen. Das Elemiharz ist theils halb durchsichtig und gelblich, theils undurchsichtig, fettgläiizend, weiss und körnig, bisweilen auch etwas weich und klebrig, sehmeckt bitter, riecht dill- oder fenchelartig, leuchtet erwärmt im Dunkeln und phosphoresdrt beim Reiben mit einem scharfen Instrumente. In Aether und Alkohol, ätherischen und fetten Oelcn ist es löslich, in Wasser unlöslich. Dieses ist das westindische oder brasilianische Elemi. Es konniit aber noch eine andere Sorte, aber seltener, im Handel vor, das orientalische Elemi. Dieses stammt von dem in Aethlopien einheimischen zeilanischcn Balsamstrauch, Amyria zeüanka L. (Octandria Monogi/m'a; Amyrideae) und erscheint in gelblich-oder grünlichweissen, 2—3 Pfund schweren, mit Bast oder Palmblättern umwickelten Stücken. Man hält es für besser als das vorhergehende.
Kuiihorlmiiu. Euphorbium.
(Gummi Euphorbium. Resina Kuphorbii.)
Der eingetrocknete Milchsaft der im mittlern und südlichen Afrika wachsenden offi ein eilen Wolfsmilch, Euphorbia offici-narum L. und der auf den canarischen Inseln heimischen canarischen Wolfsmilch, Euphorbia canwünm L. (Dodecandria Trigynia; Euphorhiaceae). Es bildet trockne, schmutziggclbliche, wachsähnliche, nicht glänzende, undurchsichtige, erbsen- bis nuss-grosse, mehr oder weniger mit Rindentheikhen oder Stachelresten vermengte, rundlich-eckige, öfters durchlöcherte Stückchen. Es ist anfangs fast geschmacklos, kurz darauf erzeugt es aber im Munde ein heftiges, schwer zu milderndes Beissen und Brennen und riecht, auf glühende Kohlen geworfen, nicht unangenehm balsamisch. Beim Pulvern sind die Augen, die Nase und der Mund gegen den aufsteigenden Staub und das Aetzeu desselben zu schützen. Es brennt mit lebhafter Flamme, ist grösstentheils in
|
||
|
||
|
||
— 38 —
Theilen kaltem und 5 Theilen kochendem Wasser löslich sind und aus 39 Theilen Kupferoxyd, 51 Theilen Essigsäure und 10 Theilen Wasser bestehen.
Cnpriiiu siil|ilniriciim venale. Käufliches schwefelsaures
Kupfer.
(FiMobm de Cypra s. coenileiitii. Sulphas cuprims cum aqua crudus. Kupfêr-viti'iol. Gyprlsehor oder blauer Vitriol.)
Wird in den bergmännischen Hütten oder Vitriolwerken, besonders durch Oxydation des Schwefelkupfers oder auch in den Münzstätten als Nebenproduct beim Scheiden des Silbers gewonnen. Man erhält dieses Salz entweder in krystallinischer Form, durchscheinende, lasurblaue Tafeln oder rhombische, sechsseitige Säulen bildend, oder in blauen krystallinischen Stücken, die nach und nach an der Luft verwittern, blässer und endlich weisslich-blau werden, in höherer Temperatur zu einem weissen Pulver zerfallen und geschmolzen eine weisse Masse darstellen. Der Geschmack ist herbe, widerlich, ekelerregend, metallisch. Es ist in 4 Theilen kaltem und 2 Theilen kochendem Wasser, in Weingeist aber nicht löslich, röthet das Lakmuspapier und besteht aus Kupferoxyd, Schwefelsäure und Wasser.
Elatcriuin. Elaterium. Wird aus dem Safte der Früchte der auf dürren und steinigen Orten in Südeuropa wachsenden Esels- oder Springgurke (Esels bals am apfel), Momordica Elaterium L. {Monoecia MonadelpMa; Gucurbitaceae), gewonnen. Man hat zweierlei Sorten Elaterium, ein Elaterium album und ein Elaterium nigrum. Erste-res ist das aus dem freiwillig ausgeflossenen Safte zu Boden gefallene und an der Sonne getrocknete, graulichweisse Satzmehl, welches einige Linien dicke, zerreibliche Massen bildet, ohne Geruch und von brennendem Geschmacke ist, sich schwer auflöst, aber leicht entzündet. Letzteres erhält man aus dem über gelindem Feuer zum Extracte eingekochten, ausgedrückten Safte. Es bildet eine trockene, dunkelgrüne, auf dem Bruche etwas glänzende, in Wasser und Weingeist auflösliche, widerlich bitter schmeckende, Masse und besteht aus Extractivstoff, Wasser, Satzmehl, Kleber, einem eigenthümlichen, harzigen (Elatcrin) und bittern Stoffe und Holzfaser.*)
*) Dilaquo; erste Sorte ist last ganz, obsolet, die zweite wird noch hio und da als Pttrgans nngewendet.
#9632;
|
||
|
||
#9632;
|
||
1
|
||
|
||
— 39 — Klciiii. Elemiharz.
{(hi mini- Il its in a E km i.)
Der freiwillig ausfliesscnclc, verhärtete Harzsaft des in Brasilien in Südamerika eiuheiinischen strauchartigen Kleini-baums oder der brasilianischen Icica, toioa lotoariba Deü. {Ootandria Monogipua; Burseraceae). Es kommt vor in grossen, oft 1—2 Pfund schweren, dichten Stücken, die nicht selten mit Rindenstückchen und Holzsplittern vermischt, anssen härter, innen weicher und zäher sind und durch die Handwarme erweichen. Das Elemiharz ist theiis halb durchsichtig und gelblich, theils undurchsichtig, fettgläuzend, weiss und körnig, bisweilen auch etwas weich und klebrig, schmeckt bitter, riecht dill- oder fenchel-artig, leuchtet erwärmt im Dunkeln und phosphorescirt beim Reiben mit einem scharfen Instrumente. In Aether und Alkohol, ätherischen und fetten Oelcu ist es löslich, in Wasser unlöslich. Dieses ist das westindische oder brasilianische Elcmi. Es kommt aber noch eine andere Sorte, aber seltener, im Handel vor, das orientalische Elemi. Dieses stammt von dem in Aethiopien einheimischen zeilanischeu Balsamstrauch, Amyria zcüanica L. (Ociandn'a Monogynia; Ämyrideae) und erscheint in gelblich-oder grünlichweissen, 2—3 Pfund schweren, mit Bast oder Palmblättern umwickelten Stücken. Man halt es für besser als das vorhergehende.
Kii|raquo;horbnmi. Euphorbium.
(Gummi Euphorbium. Retina Euphorbii.)
Der eingetrocknete Milchsaft der im mittlern und südlichen Afrika wachsenden officinellen Wolfsmilch, Euphorbia offici-narum L. und der auf den canarischen Inseln heimischen canarischen Wolfsmilch, Euphorbia canariensis L. {Dodecandria Trigynia; Euphorbiaceae). Es bildet trockne, schmutziggclbliche, wachsähnliche, nicht glänzende, undurchsichtige, erbsen- bis nuss-grosse, mehr oder weniger mit Rindentheilchen oder Stachelresten vermengte, rundlich-eckige, öfters durchlöcherte Stückchen. Es ist anfangs fast geschmacklos, kurz darauf erzeugt es aber im Munde ein heftiges, schwer zu milderndes Bcissen und Brennen und riecht, auf glühende Kohlen geworfen, nicht unangenehm balsamisch. Beim Pulvern sind die Augen, die Nase und der Mund gegen den aufsteigenden Staub und das Aetzen desselben zu schützen. Es brennt mit lebhafter Flamme, ist grösstentheils in
|
||
|
||
|
||
— 40 —
Weingeist, wenig aber in Wasser löslich und besteht vorzüglich aus einem gelblichen, scharfen llartharze, Gummi, einer wachsartigen Substanz (Cerin), Kautschuk und iqdelsaurcm Kalk.
Farina Avcuac. Hafermehl.
Die auf Mühlen zerniahlenen Früchte des bei uns angebauten gemeinen Ilafers Arena sativa L. und mehrerer anderer Ha-ferarten {Triandria tyigynia; Oramineae). Es ist weniger weiss, als das Weizenmehl und schmeckt etwas bitter. Vorwaltende Bestandtheile sind Stärkemehl, Zucker und Bitterstoff.
Farina llonlri. Gerstenmehl.
Das Mehl der Früchte der bei uns angebauten gemeinen und zweizeiligen Gerste, llordewm vulgäre L. mid disti'ckon L. (Triandria Düjynta; Oramineae). Es besteht aus Stärkemehl und wenig Kleber.
Farina Socalis. Roggenmehl. Das feinste Mehl von den Früchten des in allen Gegenden angebauten gemeinen Roggens, Secale oereale L. {Triandria Digijnia; Oramineae). Die vorwaltenden Bestandtheile desselben sind Stärkemehl und Kleber.
Farina scmiiiiim Lini. Leinsamenmehl.
Der auf eigenen Mühlen zu Mehl verarbeitete oder in Mörsern zerstossene und durch ein Haarsieb getriebene Samen des überall im Grossen angebauten gemeinen Leins oder Flachses, Umm usitatismimm L. {Pentandria Pcntayi/nia; Lineae).
Farina Tritici. Weizenmehl.
Das Meld der Früchte des in allen Erdtheilen angebauten gemeinen Weizens, Triticum vulgäre Vill. und mehrerer anderer Weizenarten {Triandria Digynia; Oramineae). Es ist sehr weiss oder gelblichweiss und hat einen schwachen, aber eigenen Geruch und Geschmack.
Fd Tauri. Rinds- oder Ochsengalle. Die noch frische Galle des überall, aber nirgends im wilden Zustande sich findenden gemeinen Rindes, Bos Taurus L. {Mammalia; Oavicornia-Bisulea s. Ituminantia). Eine zähe, braune, etwas ins Grünliche spielende Flüssigkeit von eigenthümlichem,
|
||
|
||
|
||
— 41 —
thieiisflicni, kräftigem Gerüche und ekolliaft süsslich bittorm Ge-schmacke, die sieh in Wasser, weniger aber in Weingeist lö.st, weder mit Alkalien noch Säuren aufbraust, durch Säuren und Metallsalze aber zersetzt wird und sich mit fetten, aber nicht gleicherweise mit ätherischen Oelen verbindet. An und für sieb wird die Oclisengalle nicht angewendet, sondern bis zur Extract-consistenz eingedickt {Fei Tuuri inspissatunt).
Fcrrum. Eisen.
Ein in besonderen Hütten aus den Eisenerzen, besonders durch Reduction des Eisenoxyds oder Eisenoxyduls gewonnenes, grauweisses, im Bruche faseriges Metall, das stets mit Kohlenstoff verbunden ist, in der höchsten Weissglühbitze schmilzt, vorher aber weich und dehnbar, sowie durch Glühen und nachheriges Ablöschen in kaltem Wasser härter wird, mit Wasser und Luft in Berührung gebracht sich in verdünnter Salzsäure und Schwefelsäure unter Entwickelung von Wasserstoffgas, sowie in Salpetersäure auflöst. Die Lösung gibt mit Schwefelwasserstoffammoniak einen schwarzen, mit Galläpfeltinctur einen blauschwarzen, mit Blutlaugensälz einen weissen, später blauwerdenden und mit Aetz-kali oder Ammoniak einen anfangs weissen, dann grünlichen, endlich braungelbcn Niederschlag. Specifisches Gewicht == 7,38. Man wendet es in Gestalt von Draht, Nägeln oder Feilspänen an. Es muss von allen Verunreinigungen frei sein.
Ferniiii sulphiiriciim venale. Käufliches schwefelsaures Eisen.
(Fitriulum mar lis. Gi'iiiiei' laquo;der Eisenvitriol. Sulphas omjdulati J'errosus. Fernim sulphuricum otSj/dulatum-. Schwefelsaures Kisonoxydul.)
Es wird meist im Grossen durch Hosten, Verwittern und Auslaugen der Schwefelkiese gewonnen und bildet blassbläulieh-grüne, durchsichtige, sciiiefe, rautenförmige Säulen, ist aber mit Kupfer, Zink, Mangan, Thon- und Bittererde verunreinigt und erscheint deshalb auch von gelblieh-, dunkel- und schwarzgrüner Farbe. Enthält es nur Zink, so ist es durch anhaltendes Kochen mit Eisen von den übrigen Beimischungen zu befreien. Es ist geruchlos und schmeckt säuerlich-süsslich, zusammenziehend, tintenähnlich, giebt zerrieben ein grünlichweisses Pulver und verwittert, namentlich in warmer Luft, indem es erst zu einem weissen, dann gelben und später braunen Pulver zerfällt. Specifisches Gewicht = 1,82.
|
||
|
||
|
||
— 42 —
Flores Antheiiiidis cotuialaquo;. Gemeine Himdskamillen- oder
stinkende Kamillenbluraen. Die Blüthenkörbchen der auf Aeckeru und unbebauten Stellen durch ganz Europa wachsenden gemeinen Hundskamille, Maruta foedäa üasfi. {Syngenesia Folygainia supevflua; Oompo-sitae-Tubulifloriae-AnfheMtideae). Die eirundliinglichen Blättchen des Hüllkelches sind wie die Blüthenstiele weichhaarig, übrigens blassgrün, am Rande und an der geschlitzten Spitze wcisslich-trockenhiiutig. Die Blüthen der Scheibe sind gelb und gewölbt, die Strahlblumen weiss, länglich, und ungleich dreizähnig. Das Blüthenlager ist kegelförmig, am Grunde nackt und an der Spitze mit lineal-borstlichen Spreublättchen besetzt, welche länger als die daselbst befindlichen Blüthen sind. Sie haben einen bitterlichen, scharfen und fast beissenden Geschmack.
Florcs Arnicac. Wohlverleiblumen.
Die gleich nach dem Aufblühen gesammelten und getrockneten und von den Hüllkelchen befreiten strahligen Blüthenkörbchen mit Scheibenblüthen, Fruchtknoten und Federkrone der auf Berg- und Alpenwiesen, lichten, grasreichen Waldstellen im mittleren und in der Ebene des nördlichen Europa wachsenden Berg-wohlverlei, Arnica montana L. {Syngenesia Polygamia supevflua; Compositae-Asteroideae). Die goldgelben, oben purpurbraunen Strablenblüthen sind abgestutzt, dreizähnig, zolllang, bandförmig, breit-linealisch, am Ende etwas zusammengezogen und ihre Co-rollenröhre ist kurz und rauhhaarig. Die gleichfalls gelben Scheibenblüthen sind trichterförmig, fünfzähnig und rauhhaarig. Der Geschmack ist süsslich bitter und aromatisch - scharf, der Geruch ist, besonders beim Reiben zwischen den Fingern, stark, rieht unangenehm, schwach balsamisch; das Pulver erregt Niesen. Die von den häufig darin nistenden Insekten (Musoa Arm'cae L.) angefressenen sind zu verwerfen. Nicht selten verwechselt man sie mit den Blüthen von Inula dyamtenoa, salieina, britannica, Do-rom'cum PardaUanches und scorpioides und einigen andern Blüthen; deren Strahlenblüthchen sind aber schmäler und kürzer, hellgelber und besitzen auch nicht den scharfen, reizenden Geruch und Geschmack. Sie enthalten ein ätherisches, blaues Gel, scharfes Harz, scharfen, bittern Extractivstoft', Gallus- und Gerbsäure. Der Aufguss reagirt sauer, wird von Leimlösung getrübt und von Eisenchlorid grün gefärbt.
|
||
|
||
|
||
— 43 —
Fiom Chamomillae romanar. Römische Karnillenblumen.
Die im Juni und Juli gesammelten, sogenannten gefüllten Bltttbènkörbchen der im südlichen Europa heimischen, bei uns angebauten edlen oder römischen Kamille, Anthemii nobih's L. {Synyencsia Polyyamia superflua; Compositae TuMUflorae-Anthemideae). Die Blättchen des Hüllkelches sind eiläuglich, am Rande und an der stumpfen Spitze durchscheinend-wtisshilutig, flaumhaarig. Die Strahlblumen sind reinweiss, lineal-lanzettlich, am Grande verschmälert, an der Spitze mit 3 stumpfen, ungleichen Zähnen. Die bei der einfachen Art citronengelben, mit aufrechtem, ftinftheiligem Saume versehenen Scheibenblumen haben bei der sogenannten gefüllten Art die bandförmige Gestalt der Strahlenblumen. Die Blüthenlager sind länglich - kegelförmig, mit am Bttcken grünlichen und schwach behaarten und unter der Lupe gesehen, doppelt fein gesägten Spreublättchen besetzt. Der Geruch ist stark und angenehm aromatisch, frischem Hopfen sehr ähnlich, der Geschmack gewürzhaft bitter. Sie enthalten vorwaltend ein grünlich-gelbes, ätherisches Gel, einen bittern Ex-tractivstoff, Harz, Gummi und eisengrünenden Gerbstoff.
Florcs Chamoinillac vulgaris. Gemeine Kamillenblumen.
Die bei ihrem Aufbruche oder in ihrer vollen Entwickelung im Juni und Juli an trocknen Tagen gesammelten Blüthenkörb-chen des auf Aeckern und unbebauten Stellen durch ganz Europa häufig sich findenden Kamillen-Mutterkrautes oder der ächten Kamille, Matricaria Ohamomilla L. (ßynyenesia Polyyamia super-fiua; Compositae-TubiiUßorae-Anthenmleae). Der Hüllkelch ist halbkugelrundlich, aus linealisch-länglichen, nach oben nur wenig verbreiterten und stumpfen, am Rande und an der Spitze weiss-lich-häutigen, ziegeldachförmig liegenden Blättchen gebildet. Die Scheibenblüthchen sind sehr klein, gelb und sehr zahlreich, eine kegelförmige Scheibe bildend. Ihre Blumenkrone ist trichterförmig, ötheilig-abstehend gesäumt. Die Strahlblumen sind weiss zungenförmig, ausgebreitet abstehend, später abwärtszurückgeschlagen. Das Blüthenlager oder der Fruchtknoten ist nackt, hoch-kegelförmig, spitzig, punktirt, inwendig hold. Der Geruch ist eigenthümlich, stark balsamisch oder aromatisch, der Geschmack nicht angenehm, etwas gewürzhaft bitter. Sie enthalten vorwaltend ein blaues ätherisches Gel und bittern Extractivstoff, Eine Ver-
|
||
|
||
|
||
#9632;— 44 —
wccliseluiig niit den Blüthcnkörbchen der Maruta foetida, Anthe-mts arvensis und anderer verwandter Ptlanzen ist leicht durch die Gegenwart von Spreublftttchen zu erkennen, die der üchteu Kamille fehlen.
Flores et semiiia Foeni. Heubliitlien und Heilsamen. Ein Gemenge von allerhand Grasblüthen und Grassamen, welches von dem Heu auf dem Boden ab- und ausfällt.
Flores Graimti. Granatblüthen.
(Floren Balautiionnn.)
Die gefüllten, selten einfachen Blüthcn mit den Kelchen des in Asien, Afrika und dem südlichen Europa wildwachsenden gemeinen Granatbaumes, Pnmea Granatum Tj. (Icosandria Mo-nogymaj Myrtaceae-Grcmateae), Die scharlachrothen, getrocknet dunkelrothen Blumenblätter sind rundlich-liinglich, stumpf, etwas wogiR-, ausgebreitet. Der scharlachrothe Kelch ist glockcn- oder kreiseiförmig, sechs- oder neun-, selten fünfspaltig, dick- und spitziglappig, lederartig. Die Granatblüthen sind geruchlos, schmecken herb-zusammenziehend, färben beim Kauen den Speichel violett, und enthalten etwas Gerbstoff und extractiven Earbestoff.
Flores Lavsuidulae. Lavendelblumen.
(/'7o/v;,v Spione. SpUcbluinon.) Die vor dem vollständigen Aufblühen im Juli und August gesammelten Blumenkronen nebst Dedkblättcben und Kelchen des ächten oder schmalblätterigen Lavendel, Lavwndida vera DeG. {Bidynamia Gymnospermiu; Labiatae-Ncpefcae). Die eigen-thümlich hellblaue oder lavendelblaue Blumenkrone hat zugerundete Zipfel, von denen die 2 oberen grosser sind als die 3 unteren. Die gefurchten Kelche sind zottig-filzig, bläulich oder violett, nicht sainmetartig-gepulvert. Die linealisch-pfriemlichen Deckblättchen sind sehr klein. Die Lavendelblumen haben einen starken, angenehmen, eigonthümlichen Geruch und einen gewürzhaften, etwas kampherartigen Geschmack. Die vorwaltenden Be-standtheile sind ätherisches Gel (Spiköl) nebst etwas Bitterund Gerbstoff.
Flores Nalvac vulgaris. Wilde oder Waldpappelbliimen. Die Blumen der durch ganz Europa an Zäunen, Wegen, auf Schutthaufen, um die Dörfer wachsenden gemeinen Waldmalve,
|
||
|
||
|
||
— 45 —
Malva sylvestris L. {Monadelphia Polyandria; Malvaceae). Die blass-purpurrotlien, violettstroifigcu Blumenblätter sind fast zolllang, tief verkehrt herzförmig. Die Hüllblätter sind lanzettlich, spitzig und nebst dem Kelche behaart. Die Blumenstiele sind dünn und behaart. Die Waldpappelblumen besitzen einen krautartigen, schleimigen (Jeschmack und enthalten Sehleim und einen Farbestoff. Die geistige farblose Tinctur wird durch Zusatz von Kali grün 'gefärbt.
|
||
|
||
Florcs Nillefolii. Schafgarbenblumen. Die im Juni und Juli gesammelten Blüthenkörbchen mit Hauptkelch oder meist vielmehr die blühenden Spitzen der durch ganz Deutschland häutig an Wegen, Rainen. Triften u. s. w. wachsenden gemeinen Garbe oder Schafgarbe, Achiilm MiUe-follum L. (tiynyencsia Folyyamia superßua; Oompofritae-TtibuU-jlorae-Anthetiiideae). Die Dlüthenkörbchenstiele sind weichhaarig oder fast grautilzig. Der eiförmige Hüllkelch hat eirund-längliche, stumpfe, gelblichgrüne, behaarte Blättchen mit einem oft braun gefärbten, trockenliäutigen Bande. Die Strablblüthen sind entweder, und zwar am häufigsten weiss oder rosenroth oder pur-imrröthlich, rundlich - verkehrteirund, dreikerbig; die Scheiben-blüthchen länglich, graugelblich. Auf dem kegelförmig erhabenen Blüthenboden stehen längliche, vertiefte, zugespitzte Spreublätt-chen. Die Schafgarbcnblumen haben einen kräftig aromatischen doch nicht angenehmen Geruch, einen gewürzigen, ziisaniinen-ziehend-bitterlichen Geschmack und enthalten vorwaltend ein gewöhnlich dunkelblaues, oft aber auch gelbliches oder grünliches ätherisches Oel, bittern Extractivstoff und eisengrünenden Gerbstoff.
Florcs Persicarum. PärsicKblltthen.
Die vor ihrem Aufbruche gesammelten und rasch getrockneten Blumen des ursprünglich in Persicn einheimischen, überall aber häufig eultivirten gemeinen Pfirsichbaumes, Persica vulijaris DeC. {Isocandria Monogynia; Ämyydideae). Die pfir-sichrothen, das ist hell karminrothen Blumenblätter sind eirund zurückgedrückt; der Kelch hat 5 eirundlängliche sehr stumpfe Zipfel. Die Pfivsichblüthen haben einen gewürzhaften, den Bitter-inandcln ähnlichen Geruch und bitterlichen Geschmack und müssen in gut verschlossenen Gefässen an einem trockenen, dunkeln Orte aufbewahrt werden.
|
||
|
||
|
|||
— 46 —
|
|||
|
|||
I
|
Flows Rlioeados. Klatschrosenblumcn.
Die im Juni und Juli vor dem vollständigen Aufbruche gesammelten und rasch getrockneten Blumenblätter des bei uns auf den Feldern unter den Saaten häufigen Fei dm oh ns oder der Klatsch rose. Papaver llhoeas L. (Polycmdna Monogynia; Pa-paveraceae). Sie sind verkehrteiförmig-rund, breiter als lang, Scharlach- oder hoebroth, am Grunde gewöhnlich mit einem schwarzvioletten, scharfbegrenzten Flecken bezeichnet, haben frisch einen unangenehmen, schwach oimimartigen, betäubenden Geruch, sind getrocknet aber geruchlos und schmecken schleimigbitter. Sie enthalten Gummi, Stärke, Rhöadin- und Klatschrosensäure, die beide den rothen Farbestoff bedingen, durch Wasser ausziehbar sind und mit Alkalien sich schmutzig-grün verändern.
Flows Itorisniarini. Rosmarinblumeii.
(Ftores y/nl/tos.)
Die im März bis Mai gesammelten Blumen mit Kelch des in den südlichen Ländern Europas wildwachsenden, bei uns in den Gärten gezogenen gemeinen Rosmarins, {Diandria Monogynia; Labiatae-Monardeae). Die Blumenkronen sind rachenförmig, blassblau. Die Blüthenstielchen sind wie die Kelche graufilzig. Die übrigen Eigenschaften sind wie die der Blätter (siehe Folia lio-rismarini), nur in schwächerem Maasse.
Flores ftosaruiii liuiinanuu. Hundsrosenblätter.
Die Blumenblätter der bei uns auf Feldrainen zwischen Gebüschen wachsenden Hundsrose, liosa oemina L. (Icoscmdna
Polygynia; Rosaceue). Sie sind weissröthlicb, fast geruchlos und schmecken süsslich bitter und etwas adstringirend.
Flores Rosarum incariiatarnm. Gemeine Centifolien- oder blassrothe Kosenblätter. Die Blumenblätter der überall in den Gärten eultivirten hundertblättrigen, Centifolien- oder Gartenrose, llosa centi-foliaL. {leosandvia Polygynia; Rosuccae). Sie sind blassrosenroth bis purpurroth oder weiss, verkehrt eirundlich, flach ausgerandet, haben einen sehr angenehmen, eigenthümlichen, erquiekenden Geruch und einen anfangs süsslichen, später bitterlichen und herben Geschmack. Die vorwaltenden Bestandtheile sind ätherisches Gel und Gerbstoff. Sie werden im Juni, kurz nach dem
|
||
|
|||
|
||
— 47 —
Aufblühen, gesammelt, theils rasch getrocknet und in gut verschlossenen Gefüssen aufbewahrt, theils auch frisch mit der Hälfte ihres Gewichts Kochsalz eingelegt.
Flon-s Kosaruni rubraniiii. Rotlie oder Essigrosenblätter.
Die vor ihrer völligen Entwickelung gesammelten und rasch getrockneten Blumenblätter der französischen Zucker- oder Essigrose, liosa yallica L. {Isocimdriu Polyyyniu; Bosaoeae), Sie sind dunkelpurpurroth, haben einen schwächeren Geruch, einen mehr zusammenziehenden Geschmack und dieselben Bestand-theile als die Centifolienrosenblätter.
Florcs Sambuci. Fliederblütlien, Hollunderblumen.
Die ohne die allgemeinen Blüthenstiele bei trockenem Wetter gesaininclteu Doldentrauben des durch ganz Deutschland an Zäunen, Hecken und in Gärten wachsenden schwarzen oder gemeinen Hollanders oder Flieders, iSambucus nigra L. (Pentandria Tn'yym'a; (Jdprifoltaceae-Sambuceae). Die Doldentrauben sind flach, violblüthig. Die Blüthen sind theils sitzend, theils auf kantigen Elüthensticlchen stehend, blass gelblichweiss, riechen in frischem Zustande stark und eigenthümlich, sttsslich-balsamisch und etwas betäubend, in getrocknetem Zustande zwar weniger, aber angenehmer. Der Geschmack ist schleimig-bitterlich, schwach aromatisch. Sie enthalten ein krystallinisch fettes Oel, etwas Harz, stickstotfhaltigen Extractivstoff, Gerbstoff, Spuren von Schwefel u. s. w. Bei nasser Witterung gesammelte und beim Trocknen schwarz oder schwarzbraun gewordene Fliederblütlien sind zu verwerfen.
Fiom Taiiaceli. Eainfamiblumen. Die Doldentrauben des auf trockenen und feuchten Wiesen, auf Ilainen und an Gräben durch ganz Europa sich häufig findenden gemeinen Rainfarrns, Tanacetum vulgäre L. {Syn-yenesia Polygamia superflua; Compositae - Tubulißorae - Senecioni-deae). Die Doklentraube ist aus zahlreichen dunkelgelbblüthigen, halbkugeligen, dicht gedrängt stehenden und eine nur wenig gewölbte Scheibe bildenden Körbchen zusammengesetzt. Die Blättchen des Hüllkelches sind dichtgedrängt, etwas flaumhaarig, länglich, spitzig, grünlich und braun berandet, die innersten an der Spitze trockenhäutig und geschlitzt. Die röhrigen Scheibenblümchen sind fünfzähnig, die Randblümchen dreispaltig. Die Rain-
|
||
|
||
|
||
— 48 —
farrublumeii riechen stark und uiiangonehm-balsamisch, kamphor-artig. Der Qeschmack ist sehr bitter, widerlich und stark ge-würzhaft. Die vorwaltenden Bestandtheile sind ätherisches Oel, bitterer Extractivstoff und eisengrttnender Gerbstoff.
Florcs TiliiU'. JJndeiiblUtlien. Die kurz nach dem Aufblühen im Juni und Juli gesammelten und getrockneten Blüthen sannnt den Blüthonstielen und den damit verwachsenen Deckblättchen der sich häufig in den Wühlern des mittleren und nördlichen Euroim's findenden und auf den Landstrassen u. s. w. angepflanzten gemeinen Linde, Tüia intermedia DeG. und anderer Linden (Poiymulria Monoypim; Tiliaceae). Die Deckblätter sind grünlich oder weissgelb, zungen-förmig oder lanzettlich, stumpf oder spitzig, oft bis zum Gniiulc des Dlüthenstiels lierabreichend. Die Blüthen sind blassgelb, nach dem Trocknen gelblich-bräunlich. Die gelblichen, fünfthciligen, länglichen,' spitzigen, coneaven Kelchblätter sind auf der Innenseite zart weichhaarig, und tragen innen am Grunde ein seiden-haariges Bärtchen. Die Blumenkrone ist fünfblättrig. Die hlass-gelben, nach dem Trocknen geibbräunlicben Blumenblättei- sind spatelig-lanzettlich, vorn fein gekerbt. Die Griffel sind auf dem Fruchtknoten eingefügt. Der Fruchtknoten ist fast kugelrund, dicht seidenhaarig-zottig. Frisch haben die Lindenblüthen einen angenehm gewürzhaft-süssen Geruch, der sich aber durch das Trocknen um Vieles verliert. Ihr Geschmack ist fade und süss-lich-schleiinig. Sie enthalten ätherisches Oel, Harz und Gerbstoff. Letzterer befindet sich zumeist in den Deckblättern. Man bewahre sie in gut verschlossenen Gelassen, aber nicht über ein Jahr auf. Da die Deckblätter und Blüthcnsticle minder und anders wirken, so brauchen sie auch nicht mit gesammelt zu werden,
Flores Vcrbasci. Wollkraut- oder König-skerzenblumen. Die bei ihrem Aufbruche, im Juli und August ohne den wollhaarigen Kelch gesammelten Blnmcnkronen des auf trocknen, sandigen Stellen in vielen Gegenden vorzüglich des nördlichen Europas wachsenden kleinblumigen und gemeinen Wollkrautes, Verbascum Thiqms Schrad. und Verbascum fha/isifomie Schrad. (Pentandriu Monogynia • Persoiuitac-Scroplmlafineae- Ver-basceae). Sie sind einblätterig, fünf lappig, unregelmässig, mehr oder weniger lebhaft gelb, haben einen angenehm-süsslichen.
|
||
|
||
|
||
— 49 —
etwas Veilchen- oder honigarti^en Geruch, einen süsslich-sclileimi-gen Cicscluuack und entlmlteu ein gelbes iitliciisclics und ciu dickes fettes Oel, einen harzigen, gelben Farbstoff, (iiiniini, Schleim-Zucker, einige Salze und Säuren, sowie Spuren von Schwefel und Ammoniak. Die Einsanmilung derselben geschehe, nachdem der Thau abgetrocknet und überhaupt bei trocknem Wetter, Sind sie hierauf nach Befreiung von den Kelchen schnell getïocknet, was am besten im Trockenofen bewirkt wird, so bewahre man sie an trocknen Orten in weithalsigen Glasflaschen oder gut verschlossenen Blechbüchsen auf. Schlecht getrocknete, scliwarzgrüiK! Woll-krautblumen sind als unbrauchbar zu verwerfen.
Folia Acoiihi. Elsenluitblüttcr.
Die kurz vor der Blüthe im Juli und August von wildwachsenden Pflanzen gesammelten Blätter des an bergigen Orten in der Schweiz, Ungarn, Schweden, Sibirien und hin und wieder bei uns wildwachsenden X apelleisenhuts, Aconitum Napellus L:, und des Neuberg'schen Eisenhuts, Aoomtu/m neomontanwm Wulf. [Polyandna Tfiifijnki] Manunculaceae-Helleboi-eae), Sie sind gestielt, glatt, dunkelgrün, unterhalb graugrün, fast bandförmig, fünftheilig, mit bis auf den Grund keilförmig eingeschnittenen Seitenlappen, haben gerieben einen widrigen, unangenehmen Geruch und einen anfangs bitterlichen, dann brennend scharfen Geschmack und enthalten ein scharfes, narkotisches Princip (Aconitin), Aconitinsäure, Chlorophyll, Eiweiss, Gummi, Extractivstoff, essig-, üpfel-, citronensaure und unorganische Salze.
|
||
|
||
Folia Agriuioniac. üdemennigblKtter.
Die Blätter des an trocknen, sonnigen Stellen, Weg- und Ackerrändern, auf Hügeln und Gebüschen durch ganz Europa wachsenden gemeinen Odermennig, Ägrimonia Evpatoria L.
(Dodecandtia Dhjynla; liosdctiae-Dvifadeav). Sie sind rauhhaarig,
unterbrochen fiederschnittig und haben elliptisch-längliche, spitze, grobe und eingeschnitten gesägte Abschnitte. Der Geruch ist schwach, angenehm. Der Geschmack gelind zusammenziehend-bitterlich, etwas gewiirzhaft. Sie enthalten ein ätherisches Oel und Gerbstoff.
Korbcr, Veteriunir-Pharmakopüe.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 4
|
||
|
||
|
||
— 50 —
Folia Alni. Eller- oder Erlenblätter. Die jungen Blätter der an Bächen, Flüsschen, sumpfigen
Stollen Europas häufig wachsenden Schwarzellcr, Alnns yluti-twaa Wald. (Monoecia Tetvandria; Betuluceue). Sie sind klebrig, am Bande mehr oder weniger tief gebuchtet, riechen bitterlich und schmecken zusammenziehend bitter.
Folia Allliiu'iie. Eibisch- oder Altbeeblätter. Die im Juni und Juli vor der Blüthe gesammelten Blätter des durch ganz Mitteleuropa, vorzüglich auf salzhaltigem Boden, auf feuchten Stellen, an Gräben, am Meeresstrande, an Wegen wild wachsenden, in Franken im Grossen, sowie bei uns in Gärten angebauten gebräuchlichen Eibisch, Althaea offidnalis L. (^Monaclelpma Polyandria; Malvaceae). Sie sind eiförmig, fast herzförmig, stumpflich oder spitz, drei- und fünflappig, ungleich und scharf gekerbt, auf beiden Seiten mit einem weissgrauen, sehr weich anzufühlendem Filz bedeckt, getrocknet graugrün, leicht zerbrechlich, geruchlos, schleimig schmeckend, enthalten jedoch weniger Schleim als die Wurzel, Radix AUhaeae (s. d.).
Folia Arnicac. Wohlverleiblätter. Die Blätter dos auf Gebirgs- und Alpen wiesen, auch hier und da im mittlom und nördlichen Europa auf trocknen und nassen Wiesen der Ebene wachsenden Berg wob Ivor lei. Arnica mon-tana L. (Syngenesia Polyga/ima stqperßua; Compositae-Asteroideae). Sie sind 2—4 Zoll lang, 1—2 Zoll breit, dicklich, bald ganz oval, bald mehr lang und dann unten schmäler als vorn, blassgrün, drei- bis fünffachnorvig, ganzrandig, oberseits weichhaarig-zottig, schäiflich, unterseits kahl und glatt, haben einen dein der Wurzel Radix Amicae (s. d.) ähnlichen, aber weit schwächern Geruch und Geschmack und enthalten ein scharfes Weichharz und ätherisches Oel.
Folia Melladoimac. Tollkirschenblätter. Die mit dem Beginn der Blüthezeit im Juni und Juli gesammelten und schnell getrockneten Blätter des in schattigen Ge-birgswäldern fast durch ganz Deutschland und Europa wachsenden gemeinen Toll krauts, A tropa Belladonna L. {Pentandria Mo-nogyma; Solaneae). Sie sind dunkelgrün, ungleich-gross, eirund oder elliptisch, gestielt, an beiden Enden zugespitzt, ganzrandig,
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
— Sinn den Adern der Unterseite drüsig-fiauiuhaarig und deshalb fettig anzufühlen, haben frisch einen schwach betäubenden, getrocknet einen stärkern Geruch und einen fade-bitterlichen, etwas scharfen und zusammenziehenden Geschmack. Vorwaltende Bestandtheile sind ein narkotisches Alkaloid (Atropin), das an Aepfelsäure gebunden ist, ein azothaltiger, in Wasser, alkalischen Flüssigkeiten und wässerigem Weingeiste löslicher Extractivstoff(Pseudotoxin) Kleber, Eiweiss, Gummi, Wachs und mehrere Salze. Die Aufbewahrung, besonders dos Pulvers, geschehe in fest verstopften Gefässen.
Folia Kctonicac. Betonienblätter.
Die Blätter der überall auf Triften, an Waldrändern, auf trocknen und Bergwiesen in Europa wachsenden gebräuchlichen Mgt;et o nie, Uetonica officinalis L. [Dich/namia Ciym.no-spenniu; Lahlatac-Stackydv.ac-Lamleae). Sie sind aus einer herzförmigen Basis eiförmig oder eiförmig-länglich, stumpf, tief gekerbt, rauhhaarig oder kahl, riechen schwach und nicht gerade angenehm und schmecken bitterlich-herbe, kratzend. Sie enthalten ätherisches Oel und werden beim Trocknen leicht schwarz.
Folia IN'tulac. Birkenblätter.
Die sehr zart und jung gesammelten Blätter der in Europa und dem nördlichen Asien oft ganze Wälder bildenden \v cissen Birke, Betida alha L. {Monoecia Polyandna} Betulaceae), Sie sind dopgelt gesägt, jung drüsig-flaumhaarig, später ganz kahl und glatt, langgestielt, rautenförmig-dreieckig und zugespitzt, riechen besonders in einer Abkochung schwach gewürzhaft und schmecken ziemlich bitter. Vorwaltende Bestandtheile sind ein ätherisches Oel, (Birkenöl) und ein bitterer Farbestoff.
Folia Hnvi. Buxbaumblätter.
Die Blätter des auf Hügeln und Bergen Südeuropas und im Oriente wachsenden, auch in unsern Gärten angepflanzten gemeinen Buxbaums, Buxus semperviramp;ns L. {Monoecia Tetraudiia; Kwphos-biaceae-Buxinaae). Sie sind 9 — 15 Linien lang, 6—7 Linien breit, eivund-läuglieh, stumpf'oder an der Spitze ausgerandet, lederartig, glänzend, kurzgestielt und schmecken unangenehm bitter.
4*
|
||
|
||
|
||
52
|
||
|
||
Folia Cardiii bcucdicti. Cardobenedictenblätter. Die kurz vor oder zur Blüthezeit gesammelten, von den Stengeln befreiten und im Schatten getrockneten Blätter der in Südeuropa und Kleinasien einheimischen, in Deutschland hier und da gebauten gesegneten oder ächten Heil dis tel, Cnicus bene-dictus Gaertn. (Si/mjenesia Polyyamiu frustrmica; (Jom^üsltae-Tti-baliflorae-Cynarcae-Centaurcae). Sie sind fleckig, weichhaarig oder zottig, gmulich-grüii, 4—8 Zoll lang, 1—2 Zoll breit, länglich, grob-netzaderig, in einen Blattstiel herablaufend, fiederspaltig mit buchtig-gezähnten Lappen, deren Zähne in kurze ungleiche und weiche Dornen auslaufen. Sie riechen frisch nur eigenthiun-lich, nicht angenehm, getrocknet sind sie geruchlos. Der Geschmack ist stark salzig-bitter. Bestandtheile sind Harz, Bitter-stotf, (Cnicin), viel Salpeter und andere Salze.
Folia Ciciitav virosalaquo;. Wasscrscliierlingblätter. Die Blätter des in Gruben, Teichen, an Flussufern durch Europa und Nordafrika nicht selten vorkommenden giftigen Wasserschierlings, Oicuta virosa L. {Pentmdria Digynia; UmbeUiferae-Smyvneae). Sie sitzen auf langen, stielrunden, hohlen Stielen, sind gross, dunkelgrün, glatt, etwas glänzend, dreifach fiederschnittig, mit UneallanzettUchen, spitzigen, scharfgesägten, gegen 2 Zoll langen und 3—6 Linien breiten Abschnitten versehen, von denen der an der Spitze befindliche stets dreitheilig und gegen die Basis ganzrandig herablaufend ist. Frisch haben sie einen dillähnlichen Geruch und petersilienartigen Geschmack, welches Beides während des Trocknens fast gänzlich verloren geht. Sie enthalten frisch einen widerlich riechenden Milchsaft, in dem ein flüchtiges Alkaloid (Cicutin) betindlich ist.
Folia Conii maculati. Hchicrlingsblätter.
Die von der wildwachsenden Pflanze kurz vor der Blüthezeit gesammelten Blätter des im mittlern und südlichen Deutschland in der Nähe der Städte und Dörfer an ungebauten Stellen, auf Schutthaufen und an Zäunen u. s. w. häufig wachsenden gefleckten Schierlings, Conium mucuUUutn L, (Penfandria Digynia; UmbeUiferae-Siiu/meae). Die Blätter sind sehr gross, etwas weich, dunkelgrün, unten blässer, etwas glänzend, vollkommen kahl, dreifach fiederschnittig, auf stielrunden, fast gekielten, hohlen Stielen
|
||
|
||
|
||
— 53 —
stehend, und mit fiedersohnittigen, nach (raquo;ben zu nur eingeschnitten gesägten, stuinpflich- oder kurzstachelspltzlg-gezähnten Abschnitten versehen. Der Geruch ist elgenthümlich widerlich, den spanischen Fliegen oder dem Kat/enurin ähnlich, der Geschmack ekolhaft-bitterlich, etwas salzig, zuletzt schärflicli. Sie enthalten einen stark narkotischen Stoff (Conun oder Cicutin), ein scharfes ätherisches Oel, etwas Harz, Eiwoiss, einen färbenden Stoff und mehrere Salze, und müssen gut aufbewahrt werden, dürfen auch nicht über ein Jahr alt sein.
Folia Digitalis. FingerhutblHtter.
Die kurz vor Entwickelung der Bliithe und bei trocknen) Wetter von wildwachsenden Pflanzen gesammelten, von den Stengelresten und Blattstielen gereinigten und vorsichtig getrockneten Blätter des in den Gebirgswäldern des südlichen, vorzüglich aber des mittlern Europa wachsenden rothen Fingerhuts, Digitalis purpurea Ij. (Didynamia Angiospamp;rmw,', Sorophularineae), Sie sind '/a—! ï'uss lang, 3—G Zoll breit, eiförmig, stumpf, in einen breiten und langen Blattstiel verschmälert, doppelt gekerbt, etwas wellig, aderig-runzelig, oherseits flaumhaarig und graulich grün, unterscits weisslichgrau und fast filzig. Der Geruch ist bei frischen Blättern, besonders beim Zerdrücken, eigcnthttmlicb widerlich, bei getrockneten unmerklich, der Geschmack ekelhaft, scharf und bitter. Sie enthalten einen eigenthümlichen, scharf-narkotischen, bittern Extractivstoff (Digitalin) und Gummi, Harz, klee-und weinsteinsaures Kali, nach Einigen auch Salpeter und Ammonium. Man bewahre sie, namentlich das Pulver, in gut verschlossenen Gefässen auf.
Folia Farfarac. Huflattichblätter.
Die jüngeren im Mai gesammelten Blätter des durch ganz Deutschland auf lehmigem und thnnigem Boden wildwachsenden gemeinen Huflattichs, TussilagoFarfwraL, (SyngmesiaPoly-(jamia sxvperßua; Gomimsitae-EupatormcA^ae-TusHÜmjiwac). Sie sind gross, meist handgross, dick,herzförmig, rundlich-eckig, gezähnt, langgestielt, auf der Oberfläche hellgrün und kahl, in der Jugend bisweilen mit weissen, zerstreuten Flocken besetzt, auf der ünterfläche, vorzüglich im Jüngern Zustande, filzig, im altern weichhaarig, fast geruchlos, schmecken fade, schleimig, etwas herbbitterlich und enthalten Schleim, einen grünen Gerbstoff und etwas bittern Extractivstoff.
|
||
|
||
|
||
54
|
||
|
||
Folia Fra^ariac. Erdbeerblätter.
Dio Blätter der in den Wäldern, Gebüschen, Grasplätzen, Hecken durch fast ganz Europa wachsenden und häufig auch cul-tivirten gemeinen oder Walderdbeere, Fragaria imoa L. {Icosandna Poïygynia', Bosaoeae-Poientilleae). Sie sind langgestielt, 3zählig, die Blättchen eirund, spitzgesägt, an der Spitze mit einem etwas längern, meist schmälern Zahne verseilen, nervigaderig gefaltet, oberseits mit zerstreuten Haaren besetzt, unter-seits graugrün, auf den Nerven auf der ganzen Untertiäche seidenartig-glänzend, geruchlos und schmecken, im Aufgüsse adstringi-rend, dem chinesichen grünen Thee ähnlich.
Folia llippocastani. Kosskastaiiienblätter. Die jungen Blätter der aus dem nördlichen Indien stammenden, jetzt überall angepflanzten gemeinen Rosskastanie, Aes-culus fftpjpooaatcmum L. (Heptmdriu Monogywia', Hippocaataneae).
Sie sind langestielt, gefingert, kahl, die 7, seltner 5 Blättchen, von denen das mittelste 7—9 Zoll lang ist, die seitlichen allmählig kleiner sind, sitzen auf einem runden, oberhalb mit einer Rinne versehenen, an dem Grunde verdickten, an der Spitze rostbraunwolligen Blattstiele, sind verkehrt-eirund-keilformig, kurz- und plötzlich zugespitzt, doppelt-kerbig gesägt, kahl, im jungen Zustande mit einem flockigen, rostbraunen, abwischbaren Filze bedeckt, schwach aromatisch und bitter.
#9632;
Folia llyospjami. Bilsenblätter.
Die zur Blütbezeit von 2jährigen, wildwachsenden Pflanzen gesammelten, schnell getrockneten und von den Stengelresten befreiten Blätter des in ganz Europa auf Schutthaufen, Kirchhöfen und wüsten Orten wildwachsenden schwarzen Bilsenkrauts, Byosoyamus uiyer L. (Pantandria Monogyniu; tiolaneaa-Batiweac). Sie sind mehr oder wenig zottig, weich anzufühlen, mit klebrigen Haaren besetzt, eifiJrinig-laiizettformig, buchtig-eckig oder fast fiederspaltig-huchtig, grüngelb. Der Geruch derselben ist frisch widrig, betäubend, im getrockneten Zustande schwächer, der Geschmack fade, wenig bitterlich. Sie enthalten ein eigenthümliches narkotisches Alkaloid (Hyoscyamin), eine eigenthüinlichc Säure, einen wie spanische Fliegen riechenden Stoft', einen schleimigen und extractivstoffarügen Bestandtheil und mehre Salze.
|
||
|
||
|
||
— 55 —
Folia Lanri. Lorbeerblätter.
Dio Blatter des aus Kleinasien und dein nördlichen Afrika stammenden, jetzt im südlichen Europa heimischen laquo;'dien oder gemeinen Lorbeer, hav/rus nobilis L, (JSnneanch'ia Monoyynia; Laurmeae). Sie sind kurzgestielt, länglich-lanzettlich, an beiden Enden zugespitzt, ganzrandig, am Rande mehr oder weniger wellig, starr, lederartig, tiedernervig, unterseits fein aderig, am schmal-knorpelig-gesäumten Rande etwas umgebogen, kahl. Im frischen Zustande oberseits glänzend-grün, unterseits etwas blasser und matt, im getrockneten Zustande gelblich grün oder bräunlich, riechen eigenthündich angenehm, gewürzhaft, schmecken scharf aromatisch, etwas kampherartig und enthalten aussei- ätherischem Oele einen eigenthihnliclien, flüchtigen und bitterschmeckenden, harzartig klebrigen Stoff (Laurin, Lorbeerkampher) und ein doppeltes fettes Oel, Stärkemeld, Oummi und Bassorin.
Folia Lanro-Cerasii Kirschlorbeerblätter. Die vollkommen ausgewachsenen im Juni und Juli gesammelten Blätter des in Syrien, Persien und am schwarzen Meere wild wachsenden und in unsern Gärten gezogenen Kirschlorbeerbaumes Prunus Lauro-Cerastis L. (Icosandnä Monogyma', Amygdaleae). Sie sind kurzgesticlt, eiförmig, länglieli, zugespitzt, fest, lederartig, glatt, am Rande etwas umgerollt, 8—(gt; Zoll lang und IVï'—21/2 Zoll breit, glänzend, oberseits dunkelgrün, unterseits blassgrün, am Grunde mit 2 Drüsen versehen, stellen auf kurzen und tiefrinnigen Stielen, sind mit stark hervorragenden Mittelrippen begabt, verbreiten frisch beim Zerreiben einen starken bittermandelartigen Duft und haben einen bittern, gewürzhaften Geschmack. Vorwaltende Bestandtheile sind: ein blausäurehaltiges, ätherisches Oel, bitterer Extractiv- und Gerbstoff. Sie kommen nur frisch und zwar zur Bereitung des Aqua Lomro-Gerast in Anwendung.
Folia Malvac. Malvenblätter.
Die vor der Blüthe im Mai oder Juni gesammelten Blätter der überall auf wüsten Stellen, Schutt, an Wegen, Häusern und Mauern wachsenden gemeinen rundblättrigen Malvc, Maha rotundrfolia L. {Monmldphia Polyandria; Malvaceae), Sie sind sehr lang und etwas behaart, gestielt, am Grunde, tief-herzförmig, rundlich, undeutlich 5—7lappig, am Rande sägeartig gekerbt.
|
||
|
||
|
||
— 56
|
||
|
||
stumpf siebeneckig, sclunutzig-dimkolgrün, gemchlos, bisweilen aber fleiscbaytlg dechend, fade und sclileimig sclmiockeud und enthalten viel Schleim.
Flaquo;!ia ^hilssiu-. Melissenblätter.
{Folio Moliwae vi/ratae.)
Die zuv Blüthezeit oder besser vor der Blüthe gesammelten Blätter der im mittägigen Europa wildwachsenden, bei uns in Gärten gebauten, gebräuchlichen oder (Jitronenmelisse, {Melissa offiuiivdis L. (Didynamia Q-ymnosvermia', iMlriafue-Melissmlt;(.(•). Sie sind gestielt, herzförmig, eirund, stumpf oder spitzlich, am Rande sägeartig gezähnt, mit kurzen, steifen Ilaaren besetzt, oberhalb glänzendgrün, unterhalb blassgrün, gefurcht. Der Geruch ist stark und angenehm gewürzhaft, verschwindet aber durch Trocknen und bei längerer Zeit. Der Gesclunack ist gewürzliaft-bitter, etwas herbe. Vorwaltende Bestandtheile sind: ätherisches Gel, Gerbstoff und bitterer Extractivstoff. Man bewahre sie in gut verschlossenen Gefässen auf.
Folia Nwithac nispac. Krauseminzenblätter.
Die im Juli und August gesammelten Blätter der aus dem kalten Norden stammenden, in Asien und hier und da in dem südlichen Europa wild wachsenden und bei uns gebauten Krauseminze, Mentha crisjxi L. (Didynaania Qymnospamp;rmut; Labiatae-Mentheae), Sie sind kurz gestielt, herz-eiförmig, aufgetrieben, mehr oder weniger kraus, gezahnt mit hervorgezogenen Sägezähnen, kurz behaart, oben hochgrttn und unten gleichsam mit einer feinen Wolle bedeckt, haben einen eigentbümlichen, starken, angenehmen, aromatischen Geruch und einen gewürzhaften, erwärmenden, kühlend bitterlichen Geschmack. Die wirksamsten Bestandtheile sind ein gelbgrünliches, mit der Zeit gelbwerdendes ätherisches Gel und etwas Gerbstoff.
Folia Mcnthac ]ti|M'rifalt;gt;. Pfefferminzblätter.
Die kurz vor oder während der Blüthe gesammelten Blätter der in England wild wachsenden und bei uns in Gärten gezogenen Pfefferminze, Mentha pipertta L. (Didynamia Gymnoaper-mia; Labiatae - Mentheae), Sie sind gestielt, 2—272 Zoll lang, 8—12 Linien breit, glatt, eiförmig - länglieh, kurz-zugespitzt, unten kurz-behaart, sattgrün, und am liande sägeartig gezähnt, haben
|
||
|
||
|
||
— 57 —
einen cigenthümlichen, eindringenden, steellenden, flüchtig-gewim-haften, kaiiiplierühnlichen Geruch, und eluen angenehm gewürz-hal'ten, anfangs erwiinnenden, später auffalknid kühlenden Geschmack, der im getrockneten Zustande noch stärker ist, als im frischen. Die vorwaltenden Bestandtheile sind ätherisches Gel und Gorbstoö'.
Folia Millefolii. Scliafgaibenblatter.
Die kurz vor der Blüthe im Juni gesammelten Blätter der durch ganz Europa auf Triften, Wiesen, Eainen und an Wegen wachsenden geineinen Garbe oder Schafgarbe, Acldllea Mä-lefolhmb L. (Syiiycnesia Folyyamia swperßua; Coiitposifae-ltudiu-tae-Anthemideae). Sie sind vielfach zertheilt, nackt, keillinienför-mig, gezähnt, eingeschnitten, dunkelgrün, mehr oder weniger behaart, an der Spitze mit kleinen, weichen Borsten und auf der üntertläche mit Oeldrüsen versehen, riechen nur wenig, jedoch nicht unangenehm, schwach aromatisch, schmecken bitterlich-aro-matisch, salzig, etwas zusammenziehend und enthalten vorwaltend, je nach dem Standorte der Pflanze, ein dunkelblaues, gelbliches oder grünliches flüchtiges Oel, bittern Extractivstoff und eisengrünenden G erbstott'.
#9632; Folia Nicotisuuus Tabaksblätter.
Die nicht gebeizten Blätter des ursprünglich aus Westindien stammenden, jetzt unter allen Klimaten, in Deutschland in mehreren Gegenden, z. B. in der Pfalz angebauten gemeinen oder virgin is eben Tabaks, Nicotiana Tahimm L. {Pentavdria Monocfynia; Solaneae-Nicotianeaé), Sie sind 8—16 Zoll lang und länger und 2—8 Zoll breit, ganzrandig, länglich-lanzettförmig, haarlos und etwas klebrig, getrocknet gelb oder gelbbräunlich, besitzen einen eigenthümlichen betäubenden Geruch und stark ekelhaften, bitterlichen Geschmack. Die Bestandtheile sind: bitterer Extractivstoff, Gummi, Eiweissstoff, Harz, Stärkemehl, Kleber, festes, ätherisches Oel (Tabakskampher oder Nicotian in) und ein alkalischer, giftiger, flüssiger, wasserbeller, mit Säuren Salze bildender Stoff (Nicotin). Statt diesen Blättern finden mehrentheils, als wohlfeiler und an Nicotin reicher. Anwendung die eiförmig-stumpfen, gestielten, oft sehr grossen, klebrigen Blätter des Bauern- oder Landtabaks, Nicotümo rustica L.
|
||
|
||
|
||
— 58 —
Folia Piipvms albi. Weisse Mohnblätter.
Die Blätter dos ursprünglich in Aegypten und Kleinasien heimischen, bei uns jetzt im Grossen cultivirten gebräuchlichen oder weissen Mohn, Papaver offioinale Ghnel. {Polyardria Mo-nogynia; Papaveraceae). Sie sind ziemlich gross, spitzig, einge-schnitten, mit siigezühnigen Lappen versehen, oborseits blassgrün, mit einein schwachen, weisslich-blauen Reife bedeckt, fast gekielt, gestielt, länglich oder lanzettförmig.
Folia I'arlHariiU'. Glas- oder Wandkrautblätter.
Die Blätter des auf Schutthaufen und an Wegen und Mauern im mittlern Europa wachsenden gebräuchlichen Glas-, Wandoder Mauerkrauts, Parietarm offkmalis L. {Tetnmdria Mono-gynia; Urticeae). Sie sind 3—4 Zoll lang, 1—1'/a Zoll breit, länglich oder lanzcttlich eirund, am Grunde beiderseits durch einen flachen Ausschnitt verschmälert, am Ende in eine verlängerte, stumpf liehe Spitze auslaufend, dreifach benervt, durchsichtig punktirt, mit ^—l Zoll langen, kurzhaarigen Stielen versehen, geruchlos und krautig, schleimig-salzig, etwas zusammenziehend schmeckend.
Folia Persicaelaquo; Pfirsichblätter. Die im Juni und Juli gesammelten Blätter des ursprünglich in Persien heimischen, jetzt überall cultivirten gemeinen Pfirsichbaums, Persica vulgaris DeG. (Icosandria Monogyniaj Amyg-daleae). Sie sind 3—5 Zoll lang, 1—1'/a Zoll breit, lanzettlich, zugespitzt, scharf und fast doppelt gesägt, kahl und glatt, besitzen den Geruch und Geschmack der bittern Mandeln und geben wie diese bei der Destillation ein blausäurehaltiges ätherisches Gel.
Folia Plantaginis (inajoris). Wegerich- oder Wege-breitblätter.
Die vor der Blüthe gesammelten Blätter des an Wegen, auf Triften, Wiesen und schattigen grasigen Plätzen in ganz Europa geineinen grossen Wegerichs oder Wegebreits, Plantago major Ij {Tetrandria Monogyma\ Plantagineae). Sie sind eirund oder elliptisch, 272—6 Zoll lang, l1l2~2ll2 Zoll breit oder auch bisweilen weit kleiner, stumpf oder spitzlich, klein- und entfernt-, selten grosser und unregelmässig-gezähnt, stark nervig, kahl oder
|
||
|
||
|
||
— somit zerstreuten kurzen Haaren besetzt, geruchlos, schmecken herbe, salzig, bitterlich und enthalten Harz, Gummi und bitteres Extract.
Folia RorisiKiiriiii. Rosmarinblätter.
(Folia /Inllws.)
Die Blätter des in den Küstenländern des Mittelmeeres einheimischen, jetzt aber überall gezogenen gebräuchlichen oder gemeinen llosmarins, Jiosmarinus ofjicinaüs L. (Inandria Monogynta; Labiatae). Sie sind 8'—15 Linien lang, l/a'—1 Linie breit, bisweilen auch länger und breiter, am Grunde verschmä-lert, an der Spitze stumpf oder fast zugerundet, ganzrandig, an den Rändern stark uingerollt, oberseits mit einer Längsfurche und runzelig, frisch dunkelgrün, unterseits weissgrau und dünnfilzig, riechen durchdringend-gewürzhaft, stark nach Kamplun-, schmecken scharf gewürzhaft, etwas bitter und enthalten starkes fluchtiges Oel und Bitterstoff.
Folia Hiibi frnticosi. Brombeerblätter.
Die Blätter des au Zäunen, Gräben und in Wäldern durch ganz Deutschland wachsenden gemeinen Brombeerstrauchs, Itnhus frutivosus L. (Icosandria Polygyniaj llosaceae-Potentilleae). Sie sind fünf- oder dreizählig oberseits kahl, unterseits weiss-filzig, haben unregelmässig und scharf gesägte Blättchen, von denen die äussersten sehr kurz gestielt, oval-länglich, spitzig, die mittlern verkehrt-eilänglich, zugespitzt und das eudständige länger gestielt, oval-zugespitzt sind, sitzen auf stacheligen, fast filzigen Stielen, sind geruchlos und gelind adstringirend.
Folia Kulac. Rauten blatter.
Die vor dem Aufblühen im Mai und Juni gesammelten Blätter der an sonnigen und steinigen Orten in den Gebirgen Südeuropas und auch Süddeutschlands wachsende, bei uns in Gärten angebaute gemeine oder Gartenraute, lluta gravcolens L. {De-eundria Monolt;j//m'a; liuface(te). Sie sind graugrünlich, durch-scheinend-punetirt, langgestielt, doppelt und dreifach fiederschnittig, mit verkehrt-eiförmig-spateligen Abschnitten, von denen die untern länger, die obern zusammenflicssend sind und der oberste verkehrt-ciruiidlich-spatelig oder fast keilförmig ist. Der Geruch ist im frischen Zustande stark, eigenthümlich harzig, wenig ange-
|
||
|
||
|
||
— 60 —
nehm, etwas betäubend, wird aber durchs Trocknen bedeutend schwächer. Der Gesclimack ist bitter, etwas beissead, unangenehm gewürzbaft. Sie enthalten vorwaltend ätherisches Oel und bittern Extractivstoff. Da sie durchs Trocknen viel von ihren Kräften einbüssen, ist es rathsam, sie nur im frischen Zustande anzuwenden.
Folia Salviac. Salbeiblätter.
Die vor dem Aufbruche der Blüthen gesammelten Blätter der auf sonnigen Borgen und felsigen Stellen im südlichen Europa heimischen und durch ganz Deutschland in den Gärten gezogenen gebräuchlichen oder Gartensalbei, Salvia ofßcina-h's L. (Diandria Monogyniaj Labiafae). Sie sind gestielt, 1—3 Zoll lang, 4—15 Linien breit, eirund-lanzettlich, stumpf oder spitzlich, gezähnelt-gekerbt, einzelne zuweilen am Grunde geöhrt, oherseits grünlich, runzelig, jung weiss, graufilzig, später weich-haarig, unterscits, sowie der Blattstiel, weich-graulich-filzig, späterhin kahl. Der eigentbümliclie Geruch ist durchdringend stark balsamisch, etwas kampherartig, der gleichfalls cigenthüinliche Geschmack bitterlich-gewürzhaft, etwas zusammenziehend. Sie enthalten gelbes oder gelbgrünliches ätherisches Oel, bittern Extractivstoff und Gerbstoff und sind gut aufzubewahren.
Folia Saponariac. Seifenkrautblätter. Die Blätter des an Wegen, Bächen und Flüssen, in Hecken und Gebüschen durch ganz Furopa nicht seltenen gemeinen oder gebräuchlichen Seifenkrauts, Saponaria officinalis L. [De-candrta Bigynia; OaryophyUeae), Sie sind ungestielt, am Grunde durch eine schmale Leiste zusammengewachsen, die untern an einem kurzen Stiele versehmälert, 3—4 Zoll lang, 10—20 Linien breit, elliptisch oder oval-elliptisch, die obern l'/j—472 Zoil lang, nur 6—15 #9632;Linien breit, mehr lanzettlich, sämmtlichc Blätter dreinervig, ziemlich kahl oder mit kurzen Härchen, besonders an den Nerven, unterscits besetzt, grasgrün, am Rande schärflich, geruchlos, im Schlünde reizend. Vorwaltender Bestandtheil ist ein kratzend-bitterer Extractivstoff (Saponin).
Folia Scnnae. Senuesblätter.
Die Blätter der in Oberägypten und Nubien heimischen lanzenblättrigen Cassie, Cassia lanceolata Nectoux {Cassia lent-
|
||
|
||
|
||
— 61 —
tka Bisch.), der in Acgypten und Arabien einheimischen verkehrt-eiförmigen Cassic, Cassia obovata Gollad., und der in Arabien bis nach Indien heimischen spitzbliittr igen Oassic, Cassia acutifolia Delile {Deeandria Monoyi/nia; Ijegnminosae-Caes-aljrinieaé). In ilen Officinen sind gewöhnlich drei Sorten von Sennesblättern gebräuchlich, nämlich: die Alexandrinischen von C. lanceolata, die Tripolitanisehen von O. obovata, und die ostindischen von C. acutifolia. Die ersteren, die besten, sind ungefähr 1 Zoll lang, 4 Linien breit, eirund -lan/ettlormig, etwas dick, steil', fast lederartig, sehr kurzgestielt, weichlmrig, blassgelbgrttnlich. Die zweiten sind: verkehrt-eifonnig, kurz zugespitzt, stachelspitzig, etwas weichhaarig, drüsenlos, 7-—12 Linien lang, 3—5 Linien breit, oben gelblich und unten graugrün. Die dritten sind häutig, kurz gestielt, lanzettförmig, zugespitzt, unten fein behaart, au den Blattstielen mit klein on Drüsen besetzt, 1 Zoll und darüber lang, im Mittel 3—4 Linien breit, grün. Der Geruch aller drei Sorten ist eigenthümlich widerlich, am stärksten bei den Alexandrinischen Sennesblättern, der Geschmack schleimig-bitterlich, schärflich. Sie enthalten Cathartin nebst Braunharz, in Wasser und Weingeist löslich, nächstdem Chrisore tin oder Gclbharz. Die officinellen guten müssen von allen fremden Beimengungen, auch von den Blattstielen und Balgkapseln frei, lebhaft grünlich gefärbt, frisch, nicht zerfressen sein. Eine Vermischung derselben, besonders der Alexandrinischen Sennesblätter mit den lanzettförmigen, weit längeren, lederartigen, langhaarigen Blättern des in Oberägypten und Nubicn einheimischen Argheistrauchs, Solenostemma Arykel lluyne {Pentandria Di-gynia; Asclepiadcue) kommt mitunter, jedoch selten, vor.
Folia Solani nigri. Schwarze Nachtscliatteublätter.
Die Blätter des durch ganz Europa an Wegen, auf Schutt und bebautem Lande wachsenden und in vielen Varietäten vorkommenden schwarzen Nachtschattens, Solcmm nigrum L. {Penlandria Monogynia; Solanaceae). Sie sind lang gestielt, eirund, ins Dreieckige gehend, spitzig, ausgeschweift oder buchtig* gezähnt, am Grunde in den Blattstiel keilig verschmälert, haben frisch einen unangenehm narkotischen, mitunter moschusartigen Geruch, einen ekelhaft salzigen, bittern, scharfen Geschmack, enthalten als wichtigsten Bestandtheil ein Alkaloid, das Solanin, und sind nur frisch von Wirksamkeit.
|
||
|
||
|
||
— 02 —
Folia Strauioiiii. SteohapfelbïUtter.
Die bei Beginn der Blütlie im Juli und August gesammelten Blätter des aus Amerika, nach Andern aus Ostindien stammenden, in vielen Gegenden in Dörfern, an Wegen, auf Schutthaufen und auf angebauetem Lande wildwachsenden gemeinen Stechapfels, Datura Stratnonïuin L, (l'entandn'u Mmmjipda; Solaiieae-Datureue). Sie sind 3—8 Zoll lang, 2-5 Zoll breit, ziemlich lang und ober-wärts behaart, bestielt, eirund-spitzig, gezälint-buchtig, geädert, kahl oder sparsam behaart, saftgrün und riechen frisch widrig, betäubend, trocken sind sie fast geruchlos. Der Geschmack ist bitter, ekelhaft. Sie geboren zu den kräftigsten, narkotisch-sebar-fen Giften und müssen gut, aber nicht über ein Jahr, aufbewahrt werden. Sie enthalten vorwaltend ein an Aepfelsäure gebundenes Alkaloid (Daturin) und Harz.
Folia Sinnac. Öumaclibliitter.
Die Blätter des in den Ländern um das Mittelmeer wachsenden Gerber sumachs, Rhm Ooriaria L. (Pentatidria Trigy-m'a; Terebiufhnceae). Sie sind ö—Tpaarig gefiedert und haben sitzende, länglich-elliptische, kurz- und stumpf-zugespitzte, am Grunde schief abgerundete (das endständige ist stark keilförmig verschmälert), IVj—2 72 Zoll lange, '^—1 Zoll breite, oben grasgrüne und durch kurze anliegende Haare scharfe, unten weisslich-grüne und stärker behaarte Blätter, riechen angenehm gewürzhaft und schmecken adstringirend. Vorwaltende Bestandtheile sind Gerbstoff und ein eigner gelber Farhestoff.
Folia TanacHi. KainfaiTiiblätter.
Die Blätter des auf trocknen Wiesen, auf Hainen und an Gräben durch ganz Europa wachsenden gemeinen Rainfarrns, Tanacetum vulgäre L. {Sipitjenesia Polyyavria superflna; Compo-sitae-Senecionideae). Sie sind sattgrün, kurzgestielt und sitzend, 3—5 Zoll lang, beiderseits driisig-punetirt, am untern Theile un-terbrochen-fiederig zerschnitten, am obern Theile nur fiedertheilig; die Abtheilungen sind stumpf lieh, an den untern Blättern fieder-spaltig, mit scharf-gesägten oder fast eingeschnittenen Läppchen-Der Geruch ist stark, unangenehm-balsamisch-kampherartig, der Geschmack sehr bitter, widerlich und stark gewürzhaft. Sie ent-
|
||
|
||
|
||
|
||
wm
|
||
|
||
— 03 —
halten vorwaltend ähensches Oel, bittern Extractiv- und eisengrünenden Gerbstoff.
Folia Trifolii tibrini oder aquatici. Bitterkleeblätter.
Die zur Zeit der Blttthe im Mai oder Juni, oder kurz vor derselben gesaimnelten Blätter der auf BUlQpfigen, torfigen Wiesen, an und in den Gräben durch ganz Europa, Nordasien und Nordamerika wachsenden dreiblättrigen Zottenblume (Bitterklee, Fiberklee), Mcnijanthes trifoliuta L. (Pentantlria Mono-(jynia; Qentianeae). Sie bestellen aus einem 3—G Zoll langen, stielrunden Blattstiele, der an seinem Grunde mit einer bedeutenden Scheide verseilen ist und an seinem Ende eine bis zum Grunde getheilte Blattseheibe trägt, deren Abschnitte oval oder verkehrt-eiförmig, IV2 —2'/^ Zo11 lang und *U—l1/laquo; zlt;'11 brcifi stumpf, flach ausgeschweift-gekerbt (mit einem flachen Drü scheu in der Ausschweifung), freudig grün sind. Sie sind geruchlos, schmecken stark und anhaltend bitter und enthalten vorzüglich bittern Extractivstoff und Menyanthin (das aus dem frisch aus-gepressten Safte bicb ausscheidende grüne Satzmehl).
Folia Verbase!laquo; Wollkraut- oder Königskerzenblätter. Die im Sommer gesammelten und getrockneten Blätter des im nördlichen und südlichen Deutschland auf sandigem, unfruchtbarem Boden und Brachfeldern wachsenden kleinblumigen Wollkrauts, Verbasovm Thapstts Svhrad., gemeinen oder ächten Wollkrauts, Verltascmn thapsoides Sahrad,, {V. Ttiap-sus L.) und des phlo mis ähnlichen Wollkrauts, Verbascam phlomoidcs L. (Pentandna Monogynia; Scropkularinae). Sie sind feingekerbt, dünn- und gelblichfilzig, länglich länzettlicb, bis 1 Fuss lang, dick, weich, runzelig, graugrün, unterhalb mit netzartigen Adern durchzogen. Die der ersten Art sind aber nicht so breit und minder tief-gekerbt als die der zweiten Art. Die der zweiten Art sind breiter und tiefer gekerbt, spitziger als die der ersten Art. Sie haben im frischen Zustande einen etwas unangenehmen, getrocknet gar keinen Geruch, und einen schleimig-bitterlichen, sehr zusammenziehenden Geschmack.
Foriuicac. Ameisen.
Die lebend, besonders im Juni, gesammelten, in Fichtenwäldern in selbstgebildeten, stumpf-kegelförmigen, mit Gängen und
|
||
|
||
|
||
— 64 —
|
||
|
||
Behältnissen versehenen Haufen sich aufhaltenden grossen Holzoder Waldameisen, Formica rufa L. {Insecta, llynienopterd). Ihr Vordcrleib ist braunroth, der Hinterleib sclnvarzbraun, zwischen beiden haben sie eine kleine, schuppige Erhöhung und ausser der Zunge die nöthigen Fressworkzeuge, sind aber stachellos. Sie besitzen einen eigenthümliclien, essigsäureartigen, beim Zerdrücken noch lebhafter hervortretenden Geruch und enthalten eine nach ihnen benannte eigonthümliclie Säure (Ameisensäure) nebst ätherischem und fettein Oele. Beim Einsammeln hüte man sich vor dem Bespritzen und vor der starken Ausdünstung. In Ermangelung derselben können auch die schwarzen und gelbrothen Gartenameisen Anwendung finden. Die Ameisen müssen von allen fremdartigen Beimengungen frei sein.
Fructiis Aiii'aiitii immatiiri. Unreife Pomeranzen.
(Puma /luruniä iiinnalura.)
Die von den Bäumen abfallenden unreifen und getrockneten Früchte des in Südasien, China und den indischen Inseln einheimischen, in Kleinasien, Nordafrika, Südeuropa, Westindien und dem tropischen Amerika cultivirteu Poineranzenbaums, Citrus Attrantiiim L. {Poh/ddclplda leosandria; Aurantiaceae). Sie sind erbsen-, kirsch- bis wallnussgross, beinahe kugelrund, glatt, mit kleinen, sehr feinen, durch das Eintrocknen der Oeldrüsen entstandenen Vertiefungen versehen, fest, aussei! graubraun, braun-oder schwarzgrün, innen hellbraun, besitzen einen angenehm aromatischen Geruch, einen gewürzhaft bittein Geschmack und enthalten ätherisches Oel, bittern Extractivstoü', Ilesperidin und wenig Gallussäure.
Fructiis Capsici aiiiiui. Spanischer Pfeffer.
(Piper fiispanioum .v. indwum.)
Die reifen getrockneten Beeren der in Südamerika einheimischen und in allen warmen Ländern angebauten einjährigen Beissbeere oder des spanischen Pfeffers, Capsicum an-nuum L. {Penfandria Alonoyynia; Holanaceae). Sie sind bald kugelig-, bald länglichrund 2—4 Zoll lang, zusammengedrückt, hohl, lederartig, dimkelorangegelb, gelb oder braunroth und enthalten in einem weissröthlichen, schwammigen Marke eine Menge rundlich nierenförmiger, zusammengedrückter, blassgelblicher Sani en-körner. Im getrockneten Zustande sind sie geruchlos, entwickeln
|
||
|
||
|
||
65
|
||
|
||
aber beim Zerreibon einen sehr scharfen; heftiges Niesen und Entzünden des Gesichts, Husten und Blutspuckon erregenden Staub und liubcii einen brennend scharfen, lange anhaltenden Geschmack. Bestandtheile sind: ein eigenthtimlicheB scharfes Weichharz (Cap-sicin), ein bitterer, etwas gewürzhafter und ein gummöser Kx-tractivstoif, eine eiweissartige Substanz, Gummi, Wachs und einige Sal/e.
Fullgo spIciDlcns. GHanzrass.
Ein Product der unvallkoimnenen Verbrennung vegetabilischer, Stoffe. Er bildet hai'te, schwarze oder schwarzbraune, glänzende, undurchsichtige, spröde, zerroibliche Krusten ven brenzlichera Geruch, bitterem, brenzlichem, scharfharzigem Geschmack und besteht aus Kolde. Ammoniaksalzen, Brenzölen, Kreosot, Essigsäure, ülmin und Naphtlmlin. Löst man ilm in Wasser, flltrirt die Flüssigkeit und raucht sie zur Extractdicke ab, oder: bringt man ihn mit Weingeist in Breiform und erhitzt die .Mischung dann eine halbe Stunde in einem bedeckten Tiegel, so erhält man den gereinigten Glanzruss {Fuligo dejmrata oder Ex/ractuvi Fu-liginis).
Furfur Seealis, liog-gcukleic.
Die beim Mahlen sich absondernden Hülsen oder Schalen oder das grobe Pulver aus den Siiitzen der Samen des gemeinen Roggens, üecale cereale L, {Trimdna Diyyma} Grammeae) von schwach eigentbümlichem Gerüche und etwas zusammenziehendem, mehligem Geschmacke.
Furfiir Tritici. Weizenkleie.
Die beim Mahlen sich absondernden Hülsen oder Schalen oder das grobe Pulver aus den Spitzen der Samen ties gemeinen Weizens, Trhicwn mlgare L., sowie noch anderer Weizenarten (Triandria Digunta; Grammeae). Die Eigenschaften sind die bei Furfur Seealis erwähntem.
Oalbanimi. Matterharz.
{(tummi Qalbanum.)
I)(gt;r eingetrocknete Milchsaft oder das verhärtete Gummiharz
des in der Levante und in Syrien wachsenden gebräuchlichen
Galbankrautes, QaJhanwm offmwde Ihm. {Pamp;ntandna Digynia^
Umbelltferae). Es kommt in verschiedenen Sorten im Handel vor:
Körbor, Vflterlnalr-Phftnnakopöo.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 6
|
||
|
||
|
||
_ 6G -
Ij als Mut ter harz in Körmn'ii {Oalbanum in grmmt), 2) als Mutter harz in Massen {Qalbanum in inasm's) und ;gt;) als pei'-sisclies Muttei'harz {Qalbanvm persiaum). Die erste Sorte die beste, bildet unregelmässige, ruiidlielie oder ecWge, kleine, tropfenförmige, erbsen- bis haselnussgrosse, dnrchsclieinende oder undiu'chsichtlge, einzelne oder aueinanderklebeucle, gelbliche, weisslichgelbliche oder röthllche, ziemlich trockne, wachsartige, matte und auf dem Bruche harzig-glänzende, mit weissen oder weissgelben Streifen versehene Stücke von starkem, eigenthüm-licheni, aromatischem Gerüche, eben solchem, scharfem, bitterem, harzigem, widrigein Geschnmcke. Die zweite schlechtere, meist mit Blättern, Stengeln und Samen verunreinigte Sorte, kommt vor in grossen Unförmlichen, gelben oder hellem oder dunkler braunen, aus einer mehr klebrige Körner oder niandelartigc Stücke (wie bei der vorigen Sorte) eingebettet enthaltende Stücke oder Klumpen von stärkerm Geschmacke und Gerüche. Die dritte, ebenfalls mit Pflanzenresten und Krdarten noch mehr verunreinigte Sorte besteht aus unförmlichen, nicht gleichförmigen Massen, ist ziemlich weich und iliesst bei gewöhnlicher Temperatur, wenn es ruhig steht auseinander, eine harzglänzende Oberfläche zeigend. Die Hauptfai'be ist röthliehgelb, doch bemerkt man häutig hellgelb-liebe Streifen und hellere gelbliche oder weissgelbliche Stücke. Der eigenthümliche Galban-Geruch und- Geschmack ist bei ihr in hohem Grade vorhanden. — Bestandtheile des Mutterharzes sind: ätherisches Gel, Harz, Gummi, Bassorin, vegetabilische Beimengungen, Bitterstoff mit Aepfelsäure, Pulverisirhar ist es nur in der Kälte.
(raquo;alliu'. Galläpfel.
Durch den Stich der Gallwespe, Cymps Lkdlue tmotwiae llaizeh. {Insecta-Hymenoptera-Oallioold), erzeugte Auswüchse auf den Blättern der durch ganz Kleinasien in bergigen Gegenden wachsenden Galläpfel- oder Färbereiche, Qmt'cus mfectoria Oliv. (Monoecia Polyandria', Ameniaceae-ChmuMferae), Die besten Galläpfel sind die türkischen, welche aus Natoliën, Aleppo u. s. w. zu uns kommen. Mau hat mehrere Sorten derselben, welche theils mich dem Dezieliungsorte, theils dadurch unterschieden sind, ob die Gallwespe bereits ausgebrochen ist oder nicht. Im Allgemeinen werden drei Sorten unterschieden.: 1) die schwarzen oder blauen, 2) die grünen, welche beide man vordem Ausschlüpfen,
|
||
|
||
MB
|
||
|
||
- 07 —
(It's Insectes gesammelt hat und die deshalb löcheiios und am gehaltreichsten sind. Sie sind gowölmlicli scliwer, fest, spröde, Innerhalb von dichtem, braunem, kernigem Gefüge, höckerig, rundlich und gleichsam wie mit Warzen übersäet, geruchlos, und liiibeu einen süsslich herben, stark zusammenziohenden Geschmaök. 3) Dio weissen Galläpfel von geringem Gehalte werden nach dem Ausschlüpfen der Insecten gesammelt, haben daher ein kleines rundes Loch, sind grosser, lichter, weniger fest, leichter und nicht so adstringirend, Die Galläpfel enthalten vorwaltend Gerbstoff und Gallussäure, ausserdein aber noch Schleim, Extractivstoff, gelben Farbstoff, Kalksalze und anscheinend etwas Stärkmehl und Zucker. Der Aufguss dersellien rötbet Lackmuspapier, gibt mil Eisenoxydsalzen eine tintenartige Flüssigkeit und mit Leimlösung sowie mit den meisten Salzen schwerer Metalle einen gelblich-weissenNiederschlag. — Die im stidUchenFrankreich und Oesterreich von der Zerreiche {Queramp;us cerris L.) und unserer Stieleiche (Quercua peduncidatu Wald.) eingesaminolten (ialläpi'e!, die melir oder weniger röthlichgelb, mehr glatt als höckerig sind und ein lockeres, schwammiges Gefttge besitzen, sind von ganz geringem Gehalte und daher nicht in Anwendung zu ziehen. Beim Einkaufe hat man darauf zu scheu, dass die Galläpfel nicht mit ausgelaugten, gefärbten und schlechtem Seiten vermischt sind.
(laquo;laquo;#9632;iismac s, Ociili Fopiili. Pappelknospen.
Die frischen im Frühjahre (im Ajtril) ver dem Aufbruche gesammelten Blattknospen und Augen der männlichen Blumenkätzchen der in feuchten Wäldern, an Flussufern und Teichen durch den grössteii Theil Europas wachsenden Schwarzpappel, Popuhs mgra L., so wie der jetzt überall zu Alleen an den Strassen angepflanzten italienischen Pappel, Popvius dilaiata Aä.{Dioelt;;ilt;iigt;i'taiidim; tialicineae). Sie sind klebrigharzig, länglich,
braungrün, innön weisslich, bestehen aus lest, aufeinanderliegenden verschieden grossen Schuppen und haben einen eigenthtimlichen, stark balsamischen Geruch und einen stark gewürzhaft bitterlichen Geschmack. Ihre Bestandtheile sind ätherisches Gel, balsamisches Weichharz, krystallinisches Fett, Gummi, Gerbsäure, Aepfelsäupe, Salze u. a.
|
||
|
||
u:
|
||
|
||
|
||
— 08 -
üiimlcs ((raquo;laquo;'reus. Eicheln.
Die von den Nttpfchen freien, trocknen Erttchte der grosse Wälder Europas bildenden Steineiche) Qmroua Rohwr 7gt;. und Stieleiche Quercus pedunoulota WtUd, (Mönoeaia Polycmd/Ha} Ammtaceae-Oupultferae). Sie sind eirund, IG Linien lang, dicht, bräunlich, im Innern grünlichweiss, in ihre Samenlappen leicht spaltlmr, besitzen einen unbedeutenden Geruch, einen süss-hltter-lichen, sehr herben, zusannnenziehenden Geschmack und entlud ten Stärkemehl, Tannin und bittern Extractivstoff.
(laquo;liiJm. Leim.
Er wird in eigenen Siedereien ans mehreren thierischen, festharten und festweichen Substanzen, besonders der Lederhaut, dein Zellgewehe, den serösen Häuten, Bändern, Sehnen, Knorpeln, Knochen und Muskeln durch Auskochen, Verdampfen des Decocts, Ansgiessen desselben in hölzerne Platt formen, Zerschneiden der Gallerte in länglich-viereckige Stücke und Trocknen derselben auf bindfadene Netze gewonnen. Er muss hellgelb, durchscheinend, vollkommen trocken, zähe, elastisch, auf dem Bruche glänzend, bei feuchter Witterung nicht aufweichend, an den Händern etwas wellenförmig gebogen sein, in kaltem Wasser bedeutend aufschwellen und mit heissem Wasser behandelt eine reichliche Gallerte! bilden. Er ist in Alkohol, Aether und ätherischen Gelen unauflöslich und wird aus seiner wässrigen Auflösung durch Alkohol nml Gerbsäure abgeschieden, aber nicht durch verdünnte Salpeter- und Salzsäure, durch Essigsäure, lileizucker- und Alaunauflösung. Concentrirte Minoralsäuren zersetzen den Leim.
(ïoKsypiiim. Baumwolle.
(Lana gossypina,} Die röhrigen Ilaare oder der weisse Flaum, welcher die Samen der im Oriente einheimischen, jetzt auch häufig in vielen andern warmen Gegenden eultivirten krautartigen Baumwollenstaude, Gossypmm kerbaecum L. [Monadefyhm PoUjaudria\ Mul-vnceac) umgibt und beim Oeffnen der reifen Samenkapseln aus diesen herausquillt. Sie ist eine Modification der Holzfaser (Lignin). stimmt auch in allen wesentlichen chemiselien Eigenschaften mit dieser überein, löst sich nur in starker alkalischer Lauge und zersetzt sich in starken Mineralsäuren. Sie dient zur Bereitung des Oollodwms,
#9632;
|
||
|
||
|
||
— 60 — (raquo;raiia Panulisi. l'nradieskönicr.
( Vardamunmm nuiximuin.)
Die unreifen Samen dor in Madagaskar, Quiuoa und Ceylon wiicliscnden I'uriidios-Anioin e , Amomwm (Irauuin ParacUsi Afzei. {Monaiidvla Monogyma', Soitamvneae), Sie sind violeckig-rundlich, mit violen Höck'erclieti und Rxmzeln versehen, braun, etwas glänzeud, innen sclinoeweis. haben einen schwachen gewtirz-haften Geruch, schmecken brennend-gewlU'zliaft, pfofferartlg und enthalten viel scharfes Harz und ätherisches Oel,
Grantl Tlglii slaquo; Tilli. Grauatill oder kleine Purgii-kiJiiier.
DioSamen des in Ostindien und auf den malaischen Inseln hoiini-sciien Purgir-Crotons, (Jroton TiyldwinL, (MonoeoiaMonadelphm) Euphorbiaceiu). Sie sind oval-länglich, auf der einen Seite etwas flach, auf der andern gewölbt, röthlichbraun, später schwärzlich und glänzend, geruchlos, entwickeln aber durch Erwärmung einen sehr scharfen Dunst, schmecken anfangs milde ölig, dann aber scharf, anhaltend kratzend und brennend und enthalten ein dickes, fettes, mit bitterm, drastischem, harzigem Stoffe und Krotonsäure verbundenes Oel (Krotonöl).
(i!i'iipliit(% Graphit Ucissblei.
(JPlumbago, Wassorbloi.) Ein brennbares Mineral aus der Familie der Anthracite oder Kohlen und zwar aus der Unterfamilie: Graphit oder Eisenkohlen. Er ist dunkelstahlgran, metallisch-glänzend, auf dem Striche schwarz und glänzend, weich, färbt stark ab, fühlt sieb schlüpfrig an, ist undurchsichtig, in der stärksten Hitze unschmelz-bar, verbrennt schwer und nur in liehen Feuersgraden, und wird von keinem Lösungsmittel angegriffen. Er besteht aus Kohlenstoff, der meist durch etwas Eisen, durch Kalk, Kiesel- und Thon-erde verunreinigt ist. Spec. Gew. = 1,9 — 2,1. Durch Auswaschen des fein gepulverten Graphits erhält man den gereinigten oder geschlämmten Graphit (Oraphttes depuratus s, elutrialus).
(iiimmi araln'nnu s. Miiuosac. Arabisches oder Mimosen-
g'iunnii.
Der ausgeschwitzte erhärtete Saft verschiedener in Arabien. Aogypten und Scnegambien heimischer Acacienarten, besonders der Ehrcnberg'sehen Acacie, Acacia Ehrenhcnjiana Hai/nc,
|
||
|
||
|
||
— 70
|
||
|
||
der wahren Acacie, Acaoz'a vera Wald., der arabischen Acacie. Acacia arabica WäUl, der gedrehtfrtichtigOU Acacie, Acacia tortüis Eagne uiul der Seyal-Acacle, Aoaoia SeyalDdile {Poly-gamia Momeoia} Legmninosae-Mimoseae). Es bildet güobkörpiga rundliche und eckige, his haselnussgrosse, weisse, weissgelblicile,) auch wohl glasig-durchsichtige, irisirende zerspringende Stücke, von muscheligem Bruche, die geruchlos sind, süsslich-schleimig, lade schmecken, in warmer Luft, ohne Feuchtigkeit anziudeheni zerfallen, mit 6—8 Theilen Wasser eine ziemlich klare, schlüpfrige und fadenziehende, fette Oele in eine milchartige Suspension bringende Lösung (Schleim) laquo;eben, gelöst sauer reagiren und kleben. In Alkohol, Aether und Oelen ist das arabische Gunmi unlöslich und es gibt mit salpetersaurem Quecksilberoxydul einen weissen, flockigen und mit Eisenoxydsalzen einen gelbbräunlichen coagulirenden Niederschlag. Weingeist, auch Bleisalze wirken zersetzend. Boraxlösung gibt mit Gummischleim eine elastische zähe Masse. Es besteht vorzugsweise aus Arabin, nebst etwas wachsartiger Materie, Chlorophyll, Eisenoxyd, Kali, Kalk und Magnesiasalzen. Spec. Gew. = 1,360—1,482.
lt;iiiiiiiiii Cerasorani. Kirschbaumgummi. Kirschharz.
Der aus kränkelnden und verwundeten Stämmen des Stiss-kirschbauins Ccmms mivm Moench. und Sauerkirschbaums Cerasas aeida Gaerhi. (Icosandrta Monogynia; Amygdaleae) ausgeschwitzte und an der Luft erhärtete Saft. Es bildet halbdurchsichtige, dicke, imregehnässige, weissgelbe oder brannröthliche und oft durch Unreinigkeiten beschmutzte Stücke, ist in Wasser leicht löslich und hat im Uebrigen ziemliche Aehnlichkeit mit dem arabischen und dem nachstehenden Senegalgummi, ist aber klebriger, zäher und gibt mit Wasser einen weit dickeren Schleim. Da es viel geringer im Preise steht als das arabische und Senegal-Gummi, würde es in der Thierheilkunde statt dieser in Gebrauch gezogen werden können.
üiiiiiini Sciu^al. Senegal-Gummi.
Der ausgeschwitzte und erhärtete Saft der an den Ufern des Senegal in Afrika wachsenden Verek-Acacie, Acacia Verek Adans. und der Senega 1-Acacie, Acacm Senegal WilU. {Pohigamia Mo-noecia; Lcgnminosae-Mimoseae). Es kommt vor in Stücken, die viel grosser und viel schwerer zerbrechlich als das arabische Gummi,
|
||
|
||
|
||
— 71 —
tlioils rundlich, theils unregelinässig, farblos, ^Infsartig, gelblich, bräimllch oder i'öthlicli, bisweilen aber auch rauh lind nicht selten mit Rinden imc] Holzstücken vermengt sind, ist mil dem arabischen (iiiiiiini von gleicher Beschaffenheit und Zusammensetzung, schäumt aber nicht beim Umrühren während der Auflösung über dem Feuer, was gegeutheilig das arabische Gummi tbut.
(iiiiiiini Tralaquo;'ncuiitliav. Traganthgummi.
Der aus der Rinde ausgeflossene und verhärtete Saft dos in Persien, Armenien, Kleinasien wachsenden ächten Traganth-strauchs, Astragalus verus Oliv, und des auf dem Berge Ida. auf der Insel Candia sieb tindenden kretischen Traganth-strauebs, Astragalus oretiaus Lam. (JDwdelpMa Decandria; Legu-nimosae-Papilwnaceae), Es kommen 2 Sorten vor; 1) der auserlesene, weisse Traganth (Tragaoanthaelecta), schmälere oder breitei'e, bandförmig gedrehte, durchscheinende, hornartig liarte. zähe, weisse oder auch unregelmässig geformte gelbliche, glanzlose Blftttcheu oder Stückchen bildend und der gemeine oder Smyrnaischo Traganth {TragacomtJm in sortis), welchen mau in grosseren, breiteren, flachen, dünnen, nur seiton gewundenen und mit concentrischen, bogenförmigen Streifen versehenen Stücken erhält. Das Traganthgummi ist schwer pulverisirbar, geruchlos, schleimig schmeckend, quillt im. Wasser zu einer farblosen, durchsichtigen, zitternden Gallerte auf und bestellt aus Bassorin, /Veaein und Stärkemehl.
(laquo;Htti. Gummigutt.
{Gummi Gutlac. JResina C-utta.)
Der zur Blüthezeit durch Einschnitte in die Rinde gewonnene und an der Luft getrocknete Saft der in Ostindien, besonders in Malabar und Trovaneore wachsenden, guttabringenden Gar-cinie, Garcinia Cambogia Desrous. und anderer öarciniaarten {Dodecandria Monogynia; Quttiferae), sowie des in Ceylon und im südliebsten Tlieile Ostindiens sieb findenden ovalblättrigen Ghorkabaums, Xantlioohymus ovalifolms Ilo.rh. (Polyadelphia Polyavdriaj (hat if crue). Es kommt gewöhnlich vor in platten Klumpen oder Rollen, oder in kleinen, gewundenen Stangen oder in hohlen mit einem bräunlich gelben Staube bedeckten Rohrstäben, ist aussen gelbbraun, innen bräunlich-safrangelb, auf dem Bruche flachmuschlig, in dünnen Plättchen durchscheinend, spröde
|
||
|
||
|
||
— 72 —
und leicht zorroiblich, geruchlos, beim Erhitzen aber einen eigen-tiiiiiiiiiclieu Geruch verbreitend, wird heim Kauen ztthe und fftiht lt;[en Speichel gelb, schmeckt anfangs unmerklich, später kratzend, endlich süsslich, bei Hiuter-lassung eines Gefühls von quot;Trockenheit im Munde und Speichelziehen. In Alkohol ist es zum grossen Theil im Aether vollständig löslich, mit Wasser gibt es eine schöngelbe Emulsion und mit Jod keine grüne Filrbung. In der Lichtflamme brennt es mit russender Flamme, liestandtheile sind: Harz, Arahin, Starke, Wasser und unlösliche Tbeile.
Ildmiiitliodiortos. Wurmmoos.
{Conferva Hchnmthor.lwrtvn. Fueus s. Muxr.us Ihtmiiilhmhmlos. Musais cvrsicana
Corallina oorsicana.)
Die ganzen Pflanzen mehrerer Tangalgen, besondere der im Mittelländischen Meere, vorzüglich häufig an den Küsten von Kor-sica vorkommenden, wurmwidrigon Kuopfalge, Sphuerococotis Helminthochortos Ag. und der veilchenblauen Röhrenalge Polystphonia violascens Kfsy. (Oryptogamia Alyae; Algae), Ein gelbrothes, röthhchgrnues, braunes oft blauschwarzes, innen weisses, ästiges, fadenförmiges, faseriges, dichtes, knorpolartiges, nicht hohles, an der Spitze gctheiltes, zolllanges mit zarten kriechenden Wurzeln versehenes, gewöhnlich kleine Büschel bildendes Moos, dem mechanisch Thiergehäuse, Kalktheilchen und Meersalz beigemengt sind. Der Gerach ist widerlich, dumpfig, jodähnlich, der Geschmack ekelhaft salzig. Es enthält viel Gallerte und Salze, besonders kohlensauren Kalk und braust deshalb mit verdünnten Säuren.
Ilcrha Ahrotani. Eberraute, öartheil.
Die im Juli und August vor Entwickelung. der Blüthen eingesammeltem Blätter und blühenden Stengelspitzen des auf sonnigen Bergen und Hügeln m Süd europa und im Oriente heimischen, bei uns in Gärten und auf Todteuäckern angepflanzten Stabwurz-Beifuss (Eberraute, Eberreis), Artemisia Abrotanmi h. (Syn-genesia Polygamia superflua; Oompositae-Äftamp;mdsiaceae). Die an mit, zahlreichen, kurzen aufrechten Aesten versehene Stengel, zahlreich und dicht, stehenden, gleichsam einen dichten Busch bildenden Blätter sind schwachfllzig, fast kahl, jung gräulichgrün, die untern Sfach-, die obern doppelt- und einfach-fledertheilig zerschnitten mit linealischen, fast fädlicben Zipfeln; die hlüthen-stimdigen Blätter sind ganz. Die kurze, aufrechte, beblätterte.
|
||
|
||
|
||
— 73 —
winkolstttndigc Traubeu bildenden Blüthon stelloii kuglig-oiföïmige, gelbliche, kurssgestielte, UborMngeude, mit halbkugoligoa, filzigen tlttllblättcbon versehene Körbchen (lav, Der Geruch ist diirch-dringend gewürzhaft, melissen- und cltroueuartig, dor öesclnnack gewürzhaft, schwach-bitterlicli, Die Bestandtheile sind ätherisches Ocl, bitterer Extractivstoff, auch eisengrünender Gerbstoff,
Horba Ahisintliii. Wermutlikraut.
Die im Juni und Juli eingesammelten Blätter und Blüthen; spitzen des im südlichen Europa einheimischen und bei uns in der Nähe von Huinen, auf wüsten Stellen und an trockenen Orten wildwachsenden, auch in Gärten gebauten Wermuths oder bittern Beifuss, Arteinimi AhsintMwm L, [Sjiiujeiivsid Polygamw, supcrfma; Oompomtae-Artemmaceae), Die Stengel sind krautartig, stielrund, gerillt, fast filzig-grau, die Blätter gestielt, nur die obern sitzend, blassgrau, mit einem dünnen Filze überzogen, die grundständigen flach - flederspaltig, mit lanzettlichen, gezähnten, stumpfen Zipfeln versehen, die stengelstiindigen zerstreut stehend, die. untern doppelt-, die obern einfaeli-fiederspaltig. lanzettförmig-, etwas spitzig-zipfelig, die blüthonständigen ungetheilt, lanzettförmig. Die citrongelben, später dunkleren Blttthenkörbchen stehen auf kurzen überhängenden Stieleben und in zahlreichen aus allen obern Blattachseln aufrecht- etwas abstehenden, einfachen oder wieder kleine Träubchen bildenden Trauben und sind mit grauseidigen Hüllblättern verseilen, von denen die äusseren lanzettlicii, die inneren verkehrt-eirund und troekenhäutig sind. Der eigen-thümliche Geruch ist stark und unangenehm gewürzhaft, der Go schmack durchdringend bitter, erwärmend - gewtirzhaft. Verwaltende Bestandtheile sind ätherisches Ool und bitterer Extractivstoff (Ahsiuthin). Die Kräfte des in den Gärten gezogenen Wermuths sind geringer als die des wild wachsenden.
Herha irlnnisiiu'. Beiftisskraut.
Die Blätter und blühenden Stengelspitzen des an Wegen, Zäunen, Dächen und Flussufern, auf Mauern, wüsten Stellen und Schutthaufen durch ganz Europa wachsenden gemeinen Bei-fuss, Artemisia vulgarts L. {8yngenesia Polyga/mta sujterßua; Compomtae-Artemismoeae). Die Stengel sind stielruudlich-eckig, grün oder rothbraun überlaufen, kahl oder etwas tilzig-tlauin-haarig, innen markig, abstehend-ästig. Die WlU'zelblättor sind
|
||
|
||
|
||
— 74 -
gestielt, herzförmig, stumpf, 8—ölapplg, gezähnt, die untersten Steiigelblätter gleichfalls gestielt, die übrigen sitzend, fast tioder-artig-zerschnitten, mit fiederartlgen Abschnitten und lanzettlichen, zugespitzten, etwas eingeschnitten - gesägten, an den obern Blättern ganzrandigen Zipfeln versehen, die lieber stellenden Blätter sind nur einfach - fledertheilig und die obersten ganz und ganz-randig, zugespitzt, alle oberseits dunkelgrün und kahl, unterseits greisgrau-filzig. Die Blüthenkörbchen stellen in kurzen traubigen Aehren, entspringen aus den Achseln kleiner Blätter und lulden zusammen eine langgezogene Rispe. Die Blättchen des Hüllkelchs sind etwas zottig-wollig, die äussern schmäler, länglich und stumpf, die Innern oval und von einem breiten durchscheinenden Rande umgeben. Die in der Mitte stehenden Zwitterblütbchen sind schmutzigröthlich, die äussern weiblieben Blüthchen gelb. Es riecht angenehm gewürzhaft und schmeckt herbe, aromatisch. Auf der Oberfläche wird es beim Trocknen leicht schwarz. Der wässerige Aufguss wird durch Eisenchlorid graubräun lieh gefärbt.
Herba Kora^inis. Boretschkraut
Die meist mit den Blumen gesammelten Blätter des ursprünglich im Oriente einheimischen, in unseren Gärten eultivirten gemeinen oder gebräuchlichen Boretsch, Borayo officindis L, {Pentandria Monogyma-, Boragineae). Der Stengel ist aufrecht, ästig, wie die ganze Pflanze steifborstig, die untern Blätter 8—12 Zoll laug und 3—6 Zoll breit, breit-elliptisch, stumpf, am Grunde in den Blattstiel verschmälert, die oberen Blätter länglich-elliptisch, am Grunde in einen breitgeflügelten, halbumfassenden Blattstiel verlaufend. Die langgestielten, übergebogenen Blüthen stehen in später verlängerten Trauben. Die Deckblätter sind eiförmig zugespitzt Die Kelchzipfel sind linealisch, spitz, fein-borstig; die Blumenkronen kornblumenblau; der Zipfel des Blmnen-krononsaums eirund, zugespitzt, flach. Die frische ganze Pflanze riecht schwach gurkenartig und schmeckt wässerig, wenig salzig. Die Blüthen für sich riechen schwach, honigartig und schmecken fade. Vorwaltende Bestandtbcile sind Schleim. TIarz und Salze.
Herba Ciilaimnflnu'. Bergminzen - oder Bergmelissenkraut.
Das Hübende Kraut, der in Gebirgsgegenden des südlichen Europas und südlichen Deutschlands wachsenden gebräuchlichen oder gemeinen Bergminze, Oalammtha officinnlis Mnoh. (Di-
|
||
|
||
|
||
— 75 —
dyiiamia Q-ymnoapei'irrda] Labiatae-Melissfnae). Die Stongel sind aufetoigoncl, ttstig, 4]cantig, zottig-welchhaarig. Die Blätter sind gestielt, gegen ^ Zoll lang, die zuerst erscheinenden mehr herz-fönnig-rundlieh, die Übrigen eiförmig oder fast rhombisch-eiförmig, stnniptlicli und alle auf beiden Flächen weichhaarig und stumpf-gesflgt. Die Trugdolden haben 7 —15 Blüthen, die untern sind kürzer, die obern länger als die Blätter. Die Deckblättchen sind Unealisch-pfriomförraig. Die Kelche stellen fast ttbergebogen, sind häufig rotlilivaun gefärbt, weichhaarig, Die Oberlippe ist broil mul hat 8 kurze Zäline, die von denen der Unterlippe ums Doppelte an Länge übertroffen werden; die letztem sind auch ge-wimpert. Die Bluinenlmme ist iiuipiirrötlilieli oder lila und doppelt so lang als der Kelch. Der Geruch und Geschmack ist denen der Melisse und Krausemünze verwandt, gewürzhaft durch ätherisches Oel.
llorba Criitiuirü niinoris. TausendgUlclenkraut.
Die im Juli gesammelte aufblühende ganze Pflanze der auf soiniigeii Wiesen, Triften und Ackerrainen durch ganz Deutschland und Europa wachsenden gemeinen Erythräe oder des gemeinen oder grossen Tausendgüldenkrauts, Erythrccea Oen-faurlum Peru. (Pentandria Dtgynia; QeniCanea^), Die Stengel sind steif aufrecht, %—1 Fuss hoch, 4kantig. Die 1^—Vz Zoll langen Wurzelblätter stehen um dieselben rosettig, sind oval oder verkehrt-eirund-lünglicb, stumpf, am Grunde in einen kurzen Stiel verschmälert, ü — 5uervig, die stengelständigen sind entfernter, ungestielt, kürzer, schmäler, etwas spitzig und die bliitlienstiin-digen schmal linealisch. Die Blüthen stellen in widerholt gabel-theiligen, gleich hoben Trugdolden auf 4kantigen, fast geflügelten Aesten, fast stiellos. Die tiefgespaltenen Kelchzipfel sind pfriem-förmig, randhäutig, an die 7 — 8 Linien lange Röhre der Blumenkrone angedrückt. Der Uliinienkronensauni ist hellkanninroth. stumpfzipfelig. Das Tausendgüldenkraut ist geruchlos, hat aber einen starken, rein bittern Geschmack. Vorwaltende Bestand-theilc sind: bitterer Extractivstoff und ein eigenthümlicher bitterer, kristallinischer Stoff (Centaurin).
Hcrba flianiiUMlrvos. Edelgamanderki'aut.
{Htrha Trixagiriis.) Die blühenden Aeste des in Deutschland auf llüfioln und sonnigen Anhöhen, Bergen und steinigen Stellen wachsenden, gc-
|
||
|
||
|
||
— 76 —
gemeinen, ächten oder Edolgaiuandei'S, Teucnum Ohamae-dri/x L. (Didynamia Ctymnospermïa} Lnhiatae- Ajayuidmé). Die Stengel sind fast zottig oder nur weicldiiiarig. selir buseiiig verästelt, wie die einfachen Aeste rundlich. Die Blätter sind kurzgestielt, 8—15 Linien lang, .'! — 8 Linien breit, eirund-längiich, am Grunde keilförmig versclimälcrt, stumpf, grol)- oder eingeselinitten gekerbt, glatt, die obersten weit kleiner oft ganzrandig und haben einen imrpurfarbigen Fl( eken am Grunde. Die einseitswendigen Dlüthen stehen meist zu 2 — 3 in jeder lilattacbsel. Die Kelche sind zottig oder nur weich haarig, oft bräunliehmth, eiförmig- und feinzuge-spitztzähnig. Die Bhunenkroueu sind biasspurpui'roth. Der Geruch ist angenelnn-balsainiseb, der Geschmack gewürzhaft bitter, etwas zusammenziehend. Bestandtheile sind: wenig ätherisches Gel, bitterer Extractivstoff und eisengrttnender (lerbstüff.
Ilerha riianiiM'pityos. Schlagkrallt,
Die während der Bltithe gesammelte Pflanze des auf sandigen Steilen, Aeckern und Hügeln in Süd- und Mitteleuropa wachsenden Schlagkrauts oder der Feldcypresse, Äfuga Ohamaepitys Schreb. (Didynativia Qymnospermia', Labiatmi-AJMjaidcae). Der Stengel ist 3 — 8 /oll hoch, am Grunde ästig, behaart. Die Blätter sind über zolllang, sitzend, bis zur Mitte in ;5 fast gleichlange linealische, stumpfe abstehende Lappen gespalten; die untersten ganz, linealspatelfönnig, alle behaart. Die Blüthen sind fast sitzend, viel kürzer als die Blätter. Der Kelch ist kurz, bauchig-glockig, behaart, öspaltig. Die Blmnenkroue ist hellgelb, aussen klebrig-haarig. Der Geruch ist beim Beiben zwischen den Fingern angenehm, balsamisch-rosmarinartig, der Geschmack bitter-gewürzhaft.
Ilcrba ('lu'lidonii majoris. Schöllkraut.
Das im Mai gesammelte blühende Kraut des in ganz Europa an schattigen Stellen, Hecken, Gebüschen, an Mauern, auf Schutt u. s. w. anzutreffenden grossen Schöllkrauts, Chelidontvm rnajus L. {Polyandria Monogyntaj Papaveraceae), Die Stengel sind gabelthcilig, oben ästig, an den Gelenken stark verdickt, sowie daselbst stärker mit weissen Ilaaren besetzt. Die grundständigen Blätter haben ziemlich lange fast äkantige Stiele, die stengelständigen dagegen sind kurzgestielt oder fest-sitzend, sänimt-lich im Umrisse ovallänglich, in ä oder 8, fast gegenständige
|
||
|
||
|
||
— 77 —
Paare, etwas gestielter, eiförmiger stumpfgelappter, am Qrunde ungleicher Abschnitte getheilt, mit einzelnen Haaren besetzt, oberseits mattgrün, unterselts weisslichgrün. Die Dolden sind langgestielt, ineist 6- oder ßstrahlig. Die Kelchblätter vei'kehrt-elförmig, ausgehöhlt, mit einzelnen Haaren besetzt. Die Blumenblätter verkehrt - eiförmig und gvW). Der Geruch des frischen Schöllkrautes 1st unangenera, getrocknet ist es geruchlos. Der Geschmack ist schart' hitter, etwas salzig. Es enthält in Fidle einen gellten, scharfen Saft, Chelidonin, Chelerythrin, Chelido-xanthin und f'helidnnsänre. F,s wird nur frisch verwendet.
Ilerba Kuplirasiac. Augentrostkraut.
Das blühende Kraut des bei uns aufwiesen, Triften, Halden und in Wäldern gemeinen gebräuchlichen Augentrostes, J''u-phrasia offictnaUs L. (Dïdi/iuwiüi Angiospermia), Die dünnen Stengel sind theils einfach, theils in Aestc getheilt. Die Blättchen sind eirund, scharf gezähnt, spitzig, gelbbräunlich, stiellos, stehen gegenüber. Die Bltithen kommen zwischen den Blättern hervor und haben eine Uppenförmlge, weisse, blauaderige Krone. Es besitzt nur frisch einen schwachen balsamischen Geruch und schmeckt süsslich, etwas bitter, salzig, kaum herbe.
Ilcrba Fuiuariae. Erdrauchkraut.
Die blühende Pflanze des in Deutschland aufAeckern, Zäunen und in Gärten häutig wachsenden gemeinen Erdrauchs, Fu-inurüi offichtalis L. {Dladelphia Hexandna} Fitmariaceae), Die Stengel sind ziemlich lang, ästig, faserig, zart. Die Blätter sind zusammengesetzt, bläulichgrau, wechselweise stehend, aus einzelnen , sehr zarten, lanzettförmigen und Sfach gespaltenen Blättchen zusammengesetzt. Die Blüthen stellen in lockern Trauben, sind röthlich, spornförmig und langgestielt. Der Geruch ist frisch, beim Zerquetschen widerlich, fast narkotisch, getrocknet ist es geruchlos, Der Geschmack ist salzig-bitter, etwas scharf. Vorwaltende Bestandthelle sind: bitterer Extractivstotf, Eiweissstofl' und salzsaures Kali.
Hcfba Genlstae tinctorial Färberginsterkraut.
Die blühenden Zweigspitzen des auf sonnigen, trocknen Wiesen und Hügeln in Wäldern Europas und Mittelasiens gemeinen Färbeginsters, Genhlti tinetoria L. {IHadclphia Decaiuiria,; Le-gvmmosae-PapiUonaoeae). Die Stengel und Aeste sind dornenlos,
|
||
|
||
|
||
— 78 —
stieh'und, erhaben gerieft. Die weclxselstilndigen Blätter sind sehr kurz gestielt, hiiizcttlicli oder elliptisch, iiin Rande ilamnliiiarig; die Nebenblätter pfrieinlich und klein. Die gelben Jilunien stellen in endstöncligen Trauben. Der Geruch ist unmerklich, nur beim Zerreiben etwas scharf und kressenartig, der Geschmack fade-krautartig, schleimig, zuletzt etwas scharf, bei den Dlüthen auch etwas bitterlich. Vorwaltende Bestandtheile sind: ein scharfes ätherisches Oel, Schleim und Gerbstoff.
llvrhA Uratiolac. Gottesguticlenkraat.
Das vor Entwickelung der Blüthe im Juni und Juli gesammelte und rasch getrocknete Kraut des auf nassen sumpfigen Wiesen, an und in Gräben, an Flussufern und an Seen im mitt-lern und südlichen Europa wachsenden gebräuchlichen Gnadenkrautes oder wilden Aurins, Gfratiola offidnahs L. (Dümdria Mmiogyma- Scrophuktrineae). Der Stengel ist lj.i—I'/jFuss hoch, aufrecht, kahl, stielrund, gegliedert, einfach und treibt selten aus den Blattachseln einige gegenständige unfruchtbare Aeste. Die Blätter sind 2reihig, gegenständig, sitzend, lanzettförmig, 8—önervig, gegen die Spit/e zu gezähnt, kahl, lichtgrün, drüsig punctirt. Die weissen oder blassröthlichen Blüthen stehen auf fadenförmigen Stielen einzeln in den Hlattacliseln, ihr gekrüniinterUöhrenscblund ist mit feinen, wollenen Härchen besetzt und der Kelch ist ötheilig. Der Geruch ist schwach, der Geschmack widerlich stark, lange anhaltend bitter, den Goloquiuthen ähnlich. Bestandtheile sind: ein scharfes, bitteres Weichharz, Gummi mit thierischer Materie, Eisenoxyd, organisch- und anorganischsaure Salze und Eiweiss.
llerblaquo; llcderalaquo; terrestrislaquo; Gundermann- oder Gundel-
rebenkrant.
Die Blätter saunnt Blüthen mit den Zweigspitzen der lurch ganz Europa in Gelnischen, feuchten Laubwäldern, in Obstgärten, auf Triften und Grasplätzen wachsenden gemeinen Gundelrebe, Olechoma hederaoeum L. {Didynamta Oymnosperniia', La-biatae-Nepeteae). Der '/j—i Fuss, oft auch noch längere Stengel ist kriechend, meist kahl, selten kurzhaarig; an den stets behaarten Gelenkk noten entspringen Wurzelfasern und aufrechte, Blätter oder Blätter und Blüthen tragende Aeste. Die Blätter sind gestielt, nierförmig-rundlich, grob- und tief gekerbt, fast kahl, nur am Rande und an den Stielen kurzbehaart, dunkelgrün,
|
||
|
||
|
||
— 79 —
uuterseits l)liisst'i', aber oft purpiuTotli oder violett übei'laufen. Die; kurzhaarigen Kelche sind pftleralich-zugespltzt-zähnig. Die blaue, BUmienkroue hat eine weissliche 2—Smal so lange Röhre als dor Kelch und ist mu Schlünde bärtig. Der Geruch ist. schwach gewürzhaft, ziemlich unangenehm, tlev Geschmack bitterlich, etwas scharf. Es enthält Harz, Gallussöaire, Extractivstoff und Salpeter. Der kalte wässerige Aufgnss wird durch Eisenchlorid dunkelgrün, durch Gallustinctur graubräuulich getrübt.
Hi'rba llypcrici. Johanniskraut.
Das mit den Dliithcii im .Imii oder .luli gesamuielte Kraut des bei uns au ungebauten, sonnigen Orten wildwachsenden gemeinen Hartheus- oder Johanniskrauts, Hypm'Jtovm perfora-tmn L. {PolyadelplvM Polyandna'f Hypertceae), Der Stengel ist aufrecht, rund, mit zwei gegenüberstellenden Kauten verseilen, glatt, ästig. Die Blätter sind klein, gegenüberstehend, eirund, stumpf, sitzend, halb-stengelumfassend, ganzrandig, mit vielen durchscheinenden Puncten versehen. Die 5 Blumenblätter sind länglich-eiförmig, schief abgestutzt, au dem einen Bande gekerbt, gelb, schwarz puiictirt. Der Kelch ist 1 blätterig, ötheilig, mit spitzen Abschnitten versehen, kürzer als die Blumenkrone. Die Narben sind rotb. Der Genich ist, besonders beim Zerreiben, balsamisch-harzig, der Geschmack bitterlitÖl-harzig, etwas herbe. Ks enthält rotbes Harz, bittern Extractiv- und Gerbstoff,
Hcrba il.vssopi. ifsopki-aut
Die von der cultivirten Pflanze im Mai bis Juli gesammelten Blätter und blühenden Gipfel des auf Triften und Ackerrainen in Oesterreich, Italien und mehr im südlichen Europa wildwachsenden, in unseru Gärten cultivirten gebräuchlichen Ysops. Hyssopus offioinaMa L. {Didynomia Qymnospermta; Labtatae-Sa-turemeae-Syssopeae), Die Stengel sind deckig, etwas ästig. Die Blätter sind fast sitzend, eilanzettlicb, schmal, ganzrandig, stumpf, hellgrün, oberhalb glatt, unterhalb punetirt, etwas rauh, am Rande sehr fein gewimpert. Die kleinen, dunkelblauen, zuweilen rothen oder weisslicben Blttthen stehen in den obern Blattwinkeln, hängen auf einer Seite des Stengels und bilden spiralförmige Aehren. Der Geruch ist stark und angenehm gewürzhaft, der Geschmack bitterljch-gewürzhaft, etwas kanipherartig. Vorwaltende Bestand-theile sind: Aetherisches Oel und Gerbstoff.
|
||
|
||
|
||
- 80 -
Horba Lactucae virosaelaquo; GiMattiobkraut.
Die frischen Blätter und blühenden Aeste des an Hocken, Mauern und Wegrftndorn im südlichen Europa und einzelnen Gegenden Deutschlands wachsenden giftigen Lattichs, Laotuoa virosa L. [Syngenesta Polygamia aeqnalis; Oomposifae-Ot'ohoraoeae). Der Stengel ist aufrecht, ästig, unterhalb stachelig, rund, glatt, graugrün. Die Blätter sind wechselstftndig, sitzend, abstehend, die untern länglich-lanzettlich, buchtiggej$hnt, geweilt, oberhalb eiförmig-lamettlich, pfeilföraiig, ungetheilt, fein gezähnt, auf beiden Soiton graugrünlich, auf dem Mittelnerven mit ziemlich grossen, biegsamen Stachelborsten besetzt. Die Blüthenkörbchen sind trfiubig und entspringen nacb der Länge der Aeste und Aest-clien uns den Achseln der obersten dekblattartigen Blätter nuf kurzen Stielen; der Hüllkelch ist fast walzenförmig, später mehr kegelförmig, die Blftttchen desselben sind eilanzettlich, stumpf, die innern länglich-lanzettüch, viel grosser, spitzig, sännntlieh am Rande weisshäutig; die Blüthehen blassgelb. Der Geruch ist, besonders beim Zerquetschen sehr stark widerlich, betäubend, opiumähnlich, der Geschmack scharf und hitter. Alle Theile enthalten, vorzüglich während der Blüthezeit, einen weissen sehr hitter und scharf schmeckenden Milchsaft. Vorwaltende Bestandtheile sind ein narkotisch-bitterer Extmctivstotf und Harz.
Ilcrba Lcjli iiahistris. Sumpfjporstkraut.
(Herha Anthm .1. Hiirisinnriiii sylvestris, Wilder Kosniarin.)
Die beblätterten jungen Zweige des an sumpfigen Orten und torfmoorigen Brüchen in Amerika und Asien, im nördlichen Europa und in mehreren Gegenden Deutschlands wildwachsenden Sumpf-odor Kienporsts, Ledum pidiiMfc L. (Deccmdria Monoqyma; Ericaeae), Die Rinde der jungen Zweige ist erst braun, später grau, wollig. Die Blätter sind kurzgestielt, linearisch, stumpf, ziemlich hart, immergrün, zurückgerollt-randig, die obem rostbraun, die älteren oberhalb glatt, grün, unterhalb filzig, rostbraun. Die Blüthen sind weiss, bisweilen röthlich, gestielt, in eine endständige Doldontraube gestellt. Der Geruch ist, besonders beim frischen Kraute stark balsamisch, etwas torpenthinartig, der Geschmack bitterlich-gew'ürzhaft, etwas kampherartig. Die Bestandtheile sind ätherisches Gel, Leditannsäure und Erikolin.
|
||
|
||
|
||
— 81 —
Herba Majoranac. Majoran oder Wurstkraiit.
Die im Juli und August gesammelten beblätterten bltilieudou Stengel des im stldüchen Europa wildwaclisenden, bei uns in Gärten gelmuten gemeinon Majorans, Oriymvm Majwcma L. {Didijnamia Q-ynvnospermia', Labiatae- tiutru-eiueue- Orifjuncaa). Die Stengel sind 4kantig, grautil/ig. Die lUätter sind gestielt, gegenüberstehend) elliptisch oder oval, stunipf, gauzrandig, punctirt, weichbebaart, grftnweiss, am Grunde etwas in den Blattstiel herablaufend. Die Jilütben sind weissgelblich, trieliteifönnig, zweilippig, in dichten, stumpfen, zahlreichen Aehren gestellt. Der Kelch ist lialhirt, gan/randig oder undeutlich gefilmt. Der (jeruch ist eigen-thümlich, angenehm und stark gewürzhaft. Der Geschmack ist ebenso aber zugleich etwas scharf und bitter. Vorwaltende Be-standtheile sind: ätherisches Oel und Gerbstoff. Es ist in wohlverschlossenen Gefässen aufzubewahren.
Herba Marnilm albi. Weissc Andornkraut.
Die im Juli und August vor der Blüthezeit gesammelten Blätter und oberen Tbeile des In Europa an unangebauten Orten wildwachsenden g e in ei neu oder wei ssen Andorns, Marvuhimnvulyare L. (DMynamta (Jytunospernua; Lablatue.-titachydeue-Maiiuhieaii). Der Stengel ist aufrecht, wollig, hart, in wenige, gegenüberstellende Aeste getheilt. Die Blätter sind gegenüberstehend, gestielt, ziemlich dick, kraus, oben dunkelgrün, grob und ungleich gekerbt, rundlich-eiförmig, aderig, weich, auf beiden Seiten behaart, ganzraadig weissspitzig, zolllang. Der Geruch ist beim frischen Kraut angenehm aromatisch, etwas, aber sehwach moschusartig, beim getrockneten schwächer, der Geschmack balsamisch bitter, etwas scharf. Vorwaltende Bestandtheile sind: ätherisch-ölige und harzige Tbeile nebst vielem bittern Extactivstoff.
Ilcrba Natricarhilaquo;. Mutterkraut.
Die Blätter mit den Blüthen des auf unangebauten Orten und an Zäunen im südlichen und niittlern Deutschland wildwachsenden und auch in Gärten gezogenen gemeinen Mut ter krauts oder der gemeinen Bortramwurz, Pyrethvvm Parthenium 8m, (Syngenesia I'olyyamiu 8tqperßuaj Composifae-Benerioide.ué). Die Blätter sind wechselständig, dach gestielt, uugleich-fiederspaltig-ge-fiedert, etwas rauh, auf der untern Seite weichhaarig, einge-
Körbor, Vctorinair-Phannakopöo.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;C
|
||
|
||
|
||
— 82 —
schnitten, gwcalmt, blass- odor graugrün, t'oinpimctirt. Die Blüthon-körbdien stehen auf weichhaarigeq Stielen, sind endständig dolden-traubig gestellt, haben kurze, etwas zurttckgebogene, bandförtuige, clreizähnige weisse Strahlenbllltnchen und röhriggelbe Scheiben-blünichen. Der Geruch ist stark, balsamisch, den Kamillen älm-licii, aber eigenthtlmlich und unangenehm, geht aber beim Trocknen grösstentheils verloren. Der Geschmack ist kamillenartig, sehr bittör. BestandthéÜe sind: ein dunkelblaues, ätherisches Gel, bitterer Extractivstoff, Harz und Gummi. Dor wiissorige Auszug wird durch Eisenchlorid grünlich-braun gefällt.
Ilerba Matrisylvaelaquo; Waldmeisterkraut.
Die blüliende Pflanze des in schattigen Laubwäldern, besonders in Berggegenden durch ganz Europa wachsenden wohlriechenden Waldmeistor, Asperula odor ata L. (Tetrandriu Mo'iwyipuci; Rubtaceae). J)ie Stengel sind am Grunde schwach aufwärts gebogen, dann gerade, 6 —10 Zoll hoch, dünn, ganz einfach, vierseitig, an den Gelenken kurzhaarig. Die Blätter 4 — 5 Wirtel hudelnd, die untersten oft nur zu G, viel kürzer und verkehrt-eiförmiglänglich, 1—2 Zoll lang, 2—5 Linien breit, kurz zugespitzt und feinspitzig, am Grunde in einen kurzen Blattstiel verschmälert, am Rande und unterseits am Mittelnerven durch sehr kurze, borstige, gegen die Spitze gerichtete Stacheln scharf, übrigens glänzendhcllgiün. Die Trugdolde ist langgestielt, 3theilig mit 4—öwirteligen, lineal-pfriemlichen Deckblättchen oben an der Theilungsstelle versehen; jeder Ast hat 3, 5, 7 gestielte, weisse, wohlriechende Blüthen und gegenständige Deckblilttchen. Es ist im frischen Zustande fast geruchlos, riecht, aber im getrockneten eigenthtlmlich , angenehm und stark und schmeckt dabei bitterlich, etwas herbe und gewürzhaft. Vorwaltende Bostandtheile sind: ätherisches Gel, bitterer Extractiv- und eisengrünender Gerbstoff.
Herba Ncliloti (citrinac). Meliloten- oder Steinkleekraut.
Die beblätterten Zweige sainmt Blüthentrauben des häufig durch ganz Europa an Wegen, an Gräben, auf Wiesen und an Waldrändern wachsenden gebräuchlichen Steinklees, Melilo-his ofjieinalls WiUd. (IHadclphia Decandria; Leymiiinonue-Papilio-naceae). Die Stengel sind 4 Zoll hoch, aufrecht, etwas eckig, gestreift, kahl, ästig. Die Blätter sind wechselständig, gestielt, glatt)
|
||
|
||
|
||
— 83 —
cbeizählig; die Blättchen stumpf, scharf gezahnt, olfönnjg-länglich, lt;lie unteren sit/end, das obere gestielt; die Nebenblätter lanzettllch, pfriemartlg, ganzrandlg. Dio Blüthen sind gelb, Schmetterlings-förmig, gestielt, in cylindrischeh, etwas herabhängenden Trauben gestellt. Der Geruch ist eigenthüinlieli, stark gewürzhaft, den Tonkabobnen ähnlich, wird beim Trocknen auch stärker und hält sehr lange an. Der Geschmack ist aromatisch, etwas salzig, schleimig-bitterlich und schwach reizend. Vorwaltende Bestand-theile sind: ätherisches Oel, Melilotin (Tonkasäuro), Schleim, bitterer Extractivstoff.
Ilcrha Mciithsut aquatiear. Wasser - oder Uossniinzenkraut.
Die Blätter- und Blüthonspltzen der auf nassen Stelleu in und an Gräben, Bächen und an Flussufern häufig durch ganz Europa wachsenden Wasser- oder Bachminze, Menlhu aquatiou L. (Didynamid Chym/nospermia; Ldhiatae-Menthoideae). Die Stengel sind astlos oder ästig. Die Blätter sind gestielt, eirund, gesägt, mehr oder minder kurzhaarig. Die Blüthen stehen auf der Spitze des Stengels in einem rundlichen oder ovalen Btithen-kopfe. Die Kelchzähne sind aus Seckigem Grunde pfriemlich; die Kelchröhre ist gefurcht. Der Geruch ist stark balsamisch, aber nicht angenehm, der Geschmack aromatisch, etwas bitterlich scharf.
lierba Mcrcurialis (amiiiac.) Bingelkraut.
Das Kraut des in Gärten, Weinbergen und auf Feldern im grössten Theile von Europa wachsenden jährigen Bingelkrauts, Merciirialis annun L. {ßioeciu Kmieandria; Evphorhia-ceae). Der Stengel ist aufrecht, stumpf- 4kuntig, kreuzästig, knotig-gegliedert. Die Blätter sind gegenständig, gestielt, eirund oder eirundlanzcttlieb, gesägt, die Nebenblätter klein lanzettlich. Die männlichen Pflanzen haben achselständige, fadenförmige, sehr unterbrochene Aehren, die länger als die Blätter sind; die Blüthen stehen zu 8—10 in Knäueln; jede enthält gewöhnlich 12 Staubfäden. Die weiblichen Pflanzen tragen In jeder der Obern Blattachseln 2 — 3 kurzgestielte Blüthen. Der Geruch ist unangenehm, der Geschmack schleimig, etwas salzig-bitterlich und widrig.
|
||
|
||
6*
|
||
|
||
|
||
— 84 —
|
||
|
||
Herbraquo; Oi'i^ani mtici. Spanischer Hopfen.
Die im ,limi und Juli gesammelten blühenden Stengel und Astspitzen des in Südeuropa und besonders auf der Insel Candia wachsenden und in unsem Gärten gezogenen erotischen Dosten, Origanv/m oreiieum L, (Didynamia Ch/mnospêriniaj Labiatae iSafu-remeue-Oriyuncaé). Die Stengel sind aufrecht, hol/ig und vinid, 1/'^ Fuss hoch, und mit rauhen, weissen Haaren besetzt. Die Blätter sind eiförmig, spitzig, klein, blassgraulich, und mit rpthhmunen Drüsen besetzt. Die Blüthen sind gelbweiss, blattwinkelständig, auf zahl* reiclien Aestchen in Aeliren und gewöhnlich zu dreidoldenförmig beisammenstehend. Der Kelch ist am Schlünde mit Häkren besetzt und liegt unter den an der Spitze häutig brauurotbeu Deckblättern. Der (ieruch ist stark gewürzhat't, der (ieschmack scharf, gewürzliaft-bitter. Bestandtheile sind: ätherisches Gel und eisengrünender Gerbstoff.
Uerba Origani viiljgt;aris. Dosten - oder Wohlgemutb.
Das blühende im Juli und August eingesammelte Kraut des auf sonnigen Bergen und in trockenen Laubwäldern und Gebüschen in Europa, Mittelasien und Nordamerika wachsenden gemeinen Dosten, Origanwm vulgäre h. {Didynamia Gymnospermta j La-biaiae-S'aturemeae-Origaneae), Die Stengel sind aufrecht, gegen-überstehend-ästig, stiunpf, vierkantig, braunröthlich, gestielt. Die Blätter sind gegenüberstellend, gestielt, stumpf, eirund, gezahnt, Unterhalb und am Bande fein- und weichbehaart, durchscheinend-punetirt Die Blüthen sind blassroth oder fleischfarben, in rundlichen, doldentraubenähnlichen Aeliren beisammenstehend; die Deckblätter dunkelroth, eiförmig und länger als der drüsige und flaumhaarige Kelch. Der Geruch ist stark angenehm gewürzliaft. majoranähnlich, der Gesohmack gewürzliaft, etwas erwärmend schwach - bitterlich und etwas herbe. Die vorwaltenden Bestandtheile sind: ätherisches Oel und Gerbstoff.
Ihrhn Poljgalalaquo;1 aiimrae (cum rtulice). Bitter-Kreuzblümen-
kraut (mit Wurzel.)
Die blühende Pflanze nebst Wurzeln der in schattigen Wäldern und bergigen Gegenden Deutschlands wildwachsenden bittern Kreuzblume, Polygala amara L {DmdelpMa Octa/tmria; Polf/ijdlcar). Die Wurzel ist dünn, spindelförmig, kaum '/a Linie
|
||
|
||
|
||
- 85 —
dick, zolllaug, gelbbraun, imiun weiss; der Wur^elstock kurz, faserig. Die Stengel sind bald aufrecht, Maid liegend, zahlreich, baadhoch, glatt, an der Basis eckig, kaum ästig. Die Wiwzel-blätter sind ki'eisförralg gestellt, verkehrt-eiförmig, grosser, gestielt, au der Spitze abgerundet, gauzrandig, glatt, etwas lederartig; die Stengelblätter wechselstäudig, lanzettlicH, vcrschiniilert. Die Blütheu stehen traubeiitonnig, einseitig und dicht an den Spitzen der Zweige, sind blassblau, bisweilen weisslieli. Es ist geruchlos, der Ueselunaek rein-, stark- und anballeud- etwas reizend bitter. Vorwaltende Bestandtheile sind: bitterer Extractiv-stoff (Polygainarin), ätheriselies und fettes Oel, nebst etwas Gerbstoff. Der wässerige Aufguss wird durch Eisenoxydsalze braun gefärbt.
Ilcrliu Potcniiliac aiiscrinac. Giäusenchki-aiit.
Das blühende Kraut des durch ganz Europa auf Triften und Angern, au Wegen und auf feuchten Saudstellen sieh findenden (#9632; änsefnigerkrauts, 1'otcntüla Anserina L. {loosamdria Poly-ygt;inia; Bosaoeae-Potentilleae. Die Stengel sind fadenförmig, rankend, kriechend, anliegend, haarig. Die Blätter sind gestielt, oben grün und unten silberweiss-seidenhaarig, unterbrochen fiederschnittig; die Blättchen vielpaarigliinglich, geschärft-gesägt, nach oben au Grosse zunehmend, oval oder länglich, mit ganz kleinen eilaiizettlieheu, oder 2-bis 3-spaltigen untermegt. Nebenblätter am Grunde häutig, ganz, am Stengel röhrig oder scheidig, viel-spaltig. Blüthenstiele einzeln, lang, aufrecht, weichhaarig oder zottig-seidenhaarig, Deckblätter .'5- bis öspaltig oder ganz. Kelchzipfel eirund-länglicb-zugespitzt. Blumenblätter doppelt länger, verkehrt-eiförmig, gell). Es ist geruchlos und schmeckt schwach zusammenziehend*
llcrba Piilcgii. Poleikraut. Die im Juli und August gesammelten beblätterten blähenden Stengel des an niedrigen, feuchten Orten in verschiedenen Gegenden Deutschlands wildwachsenden gemeinen Polei's oder der Poleiminze, Mentha Pvdegium L. {I)ilt;li/numia Oymnoaper-mia) LuMatae-Menthoideaé). Die Stengel sind rundlich, kriechend, rasenartig, undeutlich viereckig, die blühenden aufrecht fein behaart, bräunlichroth. Die Blätter sind gegenüberstehend, klein, kurzgestielt, eirund-stumpf, etwas gekerbt, geädert, glatt, satt-
|
||
|
||
|
||
— m —
grün. Die Bliithcn sind wirtolstäadig; die Kelche rotligrün, nach unten geneigt. Die Blumenkroneu sind regelinftssig, trichterförmig, viermal gespalten, l)lassl)liiii oder violett, bckuirt-sauiuig. Der Geruch ist durchdringend-gewtti'zhaft, angenehm, der Geschmack boissend-gewürzhaft, etwas herb-bitterlich (kampher-artig), zuletzt kühlend.
Herba Pulsatillac nigricantis. Küclicnsdicllenkraut.
Die im April und Mai gesammelte blühende Pflanze der auf trockenen Wiesen und Anhöhen in einigen Gegenden Deutschlands und dem übrigen Europa wachsenden Wie sen anemone, kleinen oder Wiesenküchenscholle, Anemonepratenaamp;L.(Pul-satiUa in-aiensis MäL.) {Polycmdria Folygynia] Barmnoulaceae-ÄTie-moneae). Der Schaft ist % Fuss hoch, braun. Die Wurzelblätter sind gestielt, doppelt-gefledert; die Abschnitte linicnförmig, spitzig, die oberen ganz, die unteren zerthcilt, behaart. Die Stengelblätter sind stiellos, bandförmig gefiedert; die Abschnitte unzer-theilt oder gezahnt. Die Blüthen sind endständig, einzeln, schwarz-violett, ausserhalb weisszottig, überhängend, Der Geruch ist nur gering, doch beim Zerreiben boissend, stechend, der Geschmack brennend scharf, der jedoch durchs Trocknen zum Theil verloren geht. Es ist deshalb das Küchenscliellenkraut nur frisch am kräftigsten zu verwenden. Es bestellt aus einem ätherischen, scharfen Gele, welches mit der Anemonsäure das Anemonin oder den Pulsatillenkamp her darstellt, ferner aus Gerbstoff und Pflanzen-säure. In Ermangelung der Anemone pratensü L. kann auch die Anemone Pnlsatiüa L. [Pulsatiäu mdgaris Mal.) Anwendung finden, welche von der erstem durch eine grössere, und nicht so dunkle, weniger überhängende und weniger zottige Blume, weniger spitze und nicht zuriickgebogenc Blumenblätter unterschieden ist.
Herba Sahinac. Sacle- oder Sevenbanmkraut.
Die im Frühlinge (April) gesammelten beblätterten Zweige des im Orient, in Sibirien und im südlichen Europa wildwachsenden, bei uns in Anlagen und Gärten eultivirten Sade-Wach-holders, Jwdperus Sabina L. (Dümia Monadelpkia; Oonrferae-Cupressinac). Die Acstchen sind schlank, zart, bräunlich- oder grünlich-berindet, zweireihig, mit den kleinen, drüsigen, dichten, zu 2 oder 8, schuppenartig zusammengedrängten, nadeiförmigen, wechselständig- und gegenüberstehenden, linearischen, pfriem-
|
||
|
||
#9632;
|
||
|
||
— 87 —
fönnigen, sjiitzigon, steclioiidcn, etwas dicken., glatteraquo;., iliuikd-grtlnen und an der iimcni Fläclic liläulicligrüiR'ii iJliittchcn besetzt. Getrocknet sind diese Theile gelblickgrün. Der Geruch ist stark, widrig, wuchludder- und terpcntldniilinlicli, etwas l)e-täubend) der Geschmack widerlich, harzig-bitter und scharf. Be-standtiieile sind: viel ätherisciios Gel (das quot;asch oxydirt und die Blätter, besonders das Pulver aus diesen Teiclit dem Verharzen und dem Verderben aussetzt), harzige Gallussäure, Cldorophyll, Extractivstoff, Lignin, Kalksalze. Fetten (u'theilt das Sadebaum-kraut eine graue Farbe und reizende ßescliall'enheit. Es ist in wohlverschlossenen Blechhüchsen aufzubewahren.
Ikrba Santoliiiac CliamavcyiKirissi. Gaitencypresseiikraut.
Die blühenden Spitzen der im südlichen Europa genuinen, im mittleru Europa in den Gärten eultivirten cypressenartigen Santoline oder G artencypresse, Santalina OhamaeóyparissuaL, (Sungenesïa l'vlyyumia aequaUs} Coinpositae-Scncüiovideaé). Die zahlreichen Blätter stehen am Grunde des Stengels und der Acste sehr gedrängt, sind einen Zoll lang, sebr schmal, fast dicklich, graulich und dünnfilzig, 4reiliig-gezähnt; die Zähne bei den meisten Blättern nur wie dichtstehende Höcker. Die Blüthenkörbchen stehen einzeln am unbeblätterten Ende der Aesto, sind (gt;—8 Linien breit und citrongelb. Die Blättchen des Hüllkelchs sind eirund-länglich, sehr gedrängt, mit einem dünnen, weisslichcn Ueberzuge versehen, die äusseren sind kürzer und sclimäler, zugespitzt, die inneren allmählig länger und breiter, am stumpfen Ende durchscheinend, häutig, zerrissen, am Bande Wimperig. Der Geruch ist durchdringend balsamisch-gewürzhaft, jedoch nur wenig angenehm, der Geschmack unangenehm-bitter.
Herba Senecionislaquo; Kreuz- oder Grindkraut.
(Ilerha ErlgetonUs.) Das während der Blüthe mit den Blumen gesammelte Kraut fies auf angebauten und unbebauten Stellen durch ganz Europa häufigen gemeinen Kreuzkrautes, Benecio mdyaris L. (8yn-(/enesia FoUjtjawia superfhut; Oompositae • Sefieownt'deae)* Die Stengel sind aufrecht, oft ästig, saftig-krau tig. Die Blätter sind fiederspaltig. die untern in einen Stiel verschmälert, die oberen am Grunde geöhrt, stengelumfassend; die Fiederlappen entfernt, länglich, stumpf, an der die Mittelrippe begleitenden Blattfläche
|
||
|
||
|
||
— 88 _
und an den Oehrcben spitzig-gezähnt. Der Boikelch besteht aus etwa 10 angedrückten, lang-schwarzgespitzten Schttppchen. Die Hliidieukörbelien sind in meist übergebogenen Doldentrauben gestellt und stehen an den Enden der Stengel. Die Blütiien sind gelb. Es 1st im getrockneten Zustande ganz geruchlos und fast ohne Gesclunack, frisch schmeckt es aber widerlich, bitterlich, etwas salzig und Scharf.
Herba Scrpylli. Feldkllmmel- oder Quemlelkraut.
Die im Juni und Juli gesainnielteu blühenden beblätterten Zweige dös an Wegen, auf'Rainen, sonnigen Plätzen, Wiesen, Hügeln und Bergen durch ganz Europa gemeinen Feldthymians, Quendels oder Feldkümmels, Thymns SerpyUwm L. {Didy-namiu Gyinnospevmia; Labiatac-ISatrirrincue-fiviyaneae}. Der Stengel ist kriechend; die Aeste und Zweige sind zart, vierseitig, niederliegend röthlich, fein- und weichbehaart, die blühenden aufrecht. Die Blätter sind klein, gegenüberstehend, eiförmig, stumpf, grünlich, nach dem Grunde zu schwach gewimpert, gaiiziaiulig, bald behaart, bald unbehaart, zuweilen punctlrt. Die Blüthcn bilden gegen die Spitze eine gedrängte, kugelige Aehre, sind röthlich, seltener weisslich, wirtelig. Der Geruch ist angenehm, durchdringend-balsamisch, eigenthüinlicii, citromirtig, der Geschmack gewürzhaft, bitterlich-iierbe. Vorwaltende Bestandtheile sind: ätherisches Oel, bitterer Extractiv- und öerbstoff.
Herba Taraxaci. Löwenzahn- oder Pfaffenröhrleinkraut. Das im Frühjahr während der Blüthezeit gesammelte Kraut des überall in Deutschland häufig wachsenden gemeinen Pfaffen-röhrchens oder Löwenzahns, Leontodon Taraxacum L. oder Taraxacum officinale Jloth. {Synyencsiu Polygamm aeguaUs; Oom-positue-Oivhormceac). Die Wurzelblätter sind kreisförmig gestellt, mit schmälerer Basis, nach der Spitze zu breiter, schrotsäge-förmig, glatt, mit dreieckigen, gezahnten Abschnitten versehen. 11 der Jugend etwas behaart, oben dunkelgrün, unten blassgrüu. Die ziemlich grossen, goldgelben Blüthen stehen auf hohlen, rundlichen, gelbgrünen Stengeln und sind aus einzelnen, zungenför-migen Blüthen zusammengesetzt, und mit doppeltem Kelche versehen; die äusseren Blättchen sind zurückgebogen, die inneren aufrecht. Der Geruch ist unbedeutend, der Geselnnack ziemlich bitter, etwas salzig und herbe, nicht angenehm. Der in allen
|
||
|
||
|
||
— 89 ~
Theilen dor Pflanze sicli vorfindende weisse Milchsaft enthält bittern Extractivstoff, viel Kautschuk, Spuren von Harz, etwas Schleimzucker, freie Säure und einige Kalk- und Kalisalze.
lierba Ta\i. Eiben- oder Taxuskiaut. Die sanunt den jungem grünen Zweigen gesammelten Blätter des in den dichtesten Wäldern Europas und Asiens einheimischen, bei uns in Gärten eultivirten gemein en Eiben- oder Taxus-bau nies, Taxus baecuta L. {Dioeciu Monadeljtkia; Oordferae-Taxi-neae). Die jungen grünen Zweige sind etwas eckig, die Blätter sehr kurzgestielt, 10—12 Linien lang, 1 Linie breit, spitzlicb, den Tannennadeln ähnlich, kahl und glatt, oherseits dunkelgrün glänzend, miterseits blassgrün und matt, am Rande etwas eingebogen. Der Geruch ist dunijttig, der Geschmack unangenehm bitter, etwas zusammenziehend. Bestandtheile sind: ätherisches Oel, scharfes Harz, Bitterstoff und Gerbsäure.
Herjba TImjac. Lebensbatimkraut.
(Herba arhoris ritae.)
Die beblätterten Aestchen des in Nordamerika und Sibirien einheimischen, bei uns in Gärten angepflanzten gemeinen oder abendländischen Lebensbaums, Thuja oeeidentaiis L. (Mo-noeeta Monadelphia; Oontfercte-Oupreasinae). Die Aestchen sind flach zusammengedrückt, die Blätter scliuppenförmig, angedrückt, vicrzeilig-ziegeldacliig, eirund-rautenförmig, die auf' den schmalen Kanten der Aestchen stellenden kielig-zusamniengelegt, die andern flach, auf der Unterseite (auf dem Rücken) mit einer drüsigen Erhöhung versehen. Der Geruch ist beim Zerreiben stark balsamisch, nicht eben unangenehm, der Geschmack scharfgewürz-haft, kampherartig bitter. Vorwaltender Bestandtheil ist; ätherisches Oel.
Herba Thymi. Thymiankrant.
Die im Mai und Juni gesammölten beblätterten und blühenden Aestchen des im südlichen Europa wildwachsenden und bei uns in Gärten gebauten ächten oder (iartenthymians, Thymus vulgcms L. {Dich/naiidlaquo;, Ctymnospevnua} Laètataé - Satwemeae-Orüjaneae). Die Stengel sind aufrecht, ästig, dünn, braun, mit ausserordentlich feinen Härchen dicht besetzt Die Blätter sind gegenüberstehend, eiförmig-länglich, sitzend, ganzrandig, am Bande
|
||
|
||
|
||
— 90 —
etwas zurückgebogen, glatt, etwas steif, auf tier obern, dunkelgrünen Fläche mit Grübchen und auf der untern blassgrünen Fläche mit Pünctchcn versehen. Die Blüthen sind wlrtelstftndig, ährenförmig, weiss odor blassroth. Der Geruch ist angenehm kc-würzhaft-balsamiisch, durchdringend, der Geschmack bittergewürz-liaft, etwas kampherai'tig. Es is reich an ätherischem Oele und in verschlossenen Qefässen aufzubewahren.
Ilerba VorbenaOt Eisenkraut.
Das Kraut des überall in Europa an Wegen und uhonge-bauten Orten anzutreffenden gemeinen oder gebräuchlichen Eisenkrauts, Verbena qfficiualis Jj. {DidyiMmia Aiujiospermia; Verbenaoeae). Die Stengel sind mehr oder weniger ästig, viereckig, bräunlich, rauh. Die Blätter sind leieri'örmig, in drei Lappen getheilt, gesägt, bräunlich, abwechselndstehend, scharf, graugrün. Die Blumen stehen irregulair an den Spitzen der Stengel in verlängerten Aehren, sind klein, röthlich, einblättrig, fünffach zerschnitten, unten gekrümmtröhrig, oben trichterförmig. Es ist fast geruchlos, schmeckt bitterlich, etwas zusammenziehend, und enthält eisen grünenden Gerbstoff, bittern Extractivstoff und einen eigentbümlichcn Stoff, das Verbenin.
Hcrba Veronicac. Ehrenpreiskraut.
Das im Mai und Juni gesammelte blühende Kraut des auf Triften, Halden, in trocknen, lichten Wäldern durch ganz Deutschland wachsenden gebräuchlichen oder wahren Ehrenpreis) Veronica officinalis L. {Dinndrin Monocjyiiia; 8orophullt;wmeae-Veroniceae). Die Stengel sind bandhoch, nieder liegend, unterhalb oft wurzelnd, rund, wenig ästig, aber ineinander verzweigt, stark feinbehaart. Die Blätter sind hellgrün, gegenüberstehend, kurz-gestielt, in den Blattstiel verlaufend, eirund-länglich, stumpf, am (Irunde keilförmig, gesägt, weichbehaart oder rauh. Die Blümeben sind klein, kurzröhrig, etwas behaart, blau, bisweilen röthlich oder weisslich und dunkler geädert. Der Geruch ist im frischen Zustande schwach - gewürzhaft, verschwindet aber durchs Trocknen, der Geschmack ist bitterlich zusammenziehend, schwach gewürzhaft. Vorwaltende Bestandtheilc sind: bitterer Extraetivstofl und Gerbstoff. Der wässerige Aufguss wird durch schwefelsaure Eiscn-oxydlösung schwärzlich gefärbt.
|
||
|
||
|
||
— 91 — llcrlm Violac iricoloris. Freisam- oder StieflnUtterohenkraiit.
{Heiix: Jucrac .v. TriiiUiilis.)
Das im Soinnicr olnie dio Wurzel gesaiamelte imd sclnicll-gotrockiicte blüliondo Kraut des auf Aockcrn, zwischen den Saaten, auf trockuoQ Orasstclloii in den Ebenen bis in die Alpen Europas sieii findenden dreifarbigen Veilchens, Stiefinntterebens oder der DreifaUigkoitsbhuno, Viola trioolor h. (Fmtandna Monogynia} Violacßae). Die Stengel sind '/ü — ' Fuss lang. niederliegend, selir ästig, dreikantig, hohl, rauh. Die Blätter sind klein, wechselständig, eirund-länglich, stumpf, gestielt, einge-schnitten-gosftgt, etwas raub und haben am Grunde der Blattstiele fiederspaltigc Nebenhlättchon. Die Blumen stehen zwischen zwei geohrten, farbigen Deckblättern, einzeln auf laugen, viereckigen, achselständigen Stielen, sind gelbweiss, gelbblau oder weissblau und doppelt so gross als der Kelch, Ks ist fast ganz geruchlos und gibt nur beim Welken einen etwas, aber schwach orangen- oder bittermandelähnlichen Geruch von sich, schmeckt schwach süsslich, mehr bitter, schleimig, etwas scharf und enthält Violin. Das Kraut der wildwachsenden Pflanze ist kräftiger als das der eultivirten dreifarbig blühenden. Nicht selten wird auch das Kraut des ähnlichen Ackerveilchens, Viola arvensis zugleich miteingesammelt, welches sich aber durch kleinere Blätter und gelblich weisse Blumen unterscheidet.
Uimiiiiics. Blutegel.
Aus dem Geschlechte Hirudo L. oder Scmguüuga Snv. (Anu-latn s. Vermes, Apodea-Iliriidinea) finden in der Thierheilkunde folgende Arten, welche sämmtlich in sanftflicssenden Bächen, Pfützen und stehenden Gewässern leben, vorzüglich Anwendung: 1) der deutsehe oder medici nische Blutegel, Sangmsuga medicinalis 8av., mit grünlich-olivcngrünem, mit ß rostrothen, meist schwarz punetirten, bimlenähnlicben Längstreifen versehenem Rücken und grünlich-gelbem, schwarzgeflecktem Bauche; 2) der gebräuchliche oder ungarische Blutegel, 8angiusuga offi-citudis 8av., mit grünlichem oder schwärzlich-grünem, mit 6rosf-rothen, bindenähnlichen Streifen versehenem Rücken und olivengrünem. Ungeflecktem Bauche, und 3) der gesprenkelte (ungarische) Blutegel, Sangwisuga intemypta Moquin-Tandop, mit ziemlich lebhaft - dunkelgrünem, mit 6 unterbrochenen gelben
|
||
|
||
|
||
— 92 —
oder orangefarbenen, schwarzpunctirten Längsstreifen versehenem Rücken. Die Blutegel sind in einem weiten, mit Leinwand verbundenen Gelasse mit reinem Wasser, welches man oft (im Sommer alle 2~;-5 und im Winter alle 5 — 8 Tage) erneuert, aufzubewahren. Eine Verwechslung oder wohl gar Substituirung der vorstellenden Blutegel mit dem sich häutig in Gräben, Sümpfen und Teichen findenden Pferde- oder Rossegel, Haemopia San-gwisuga Sav, (Hirudo Sanmiüuga L.), dessen Rücken schwarz-grünlich und dessen Bauch gelbgrün und an den Seiten braun-gelblich ist, darf nicht stattfinden.
Ilonlcuiu ncorticntuni. Gerstengraupen.
(Hordeum mHiidatum s. peiiatum.)
Die auf oigends dazu construirten Mühlen (Graupenmühlen) mehr oder weniger abgespitzten, von ihrer äussern Schale befreiten und abgerundeten oder gerollten Samen der gemeinen Gerste, Hordeum mdgare L, und séchszeiligen Gerste, Hor-demn hc.nistïcJwn L. {Tviandri.a Digynia', Gruvn'ncac). Sie bilden kleine, weisse, mehlige, halbkiigelformige, mit einer schwarzen der Länge nach laufenden Linie gezeichnete Körner.
Ii;v(lr:irgyniiii. Quecksilber.
(//y/lrargynis. Mcrcuiiiis ini'K.v. Argetltum civuin.)
Ein sich in Flötz- und seltner in Ur- oder üebergangsge-birgen, meistentheils auf oder mit Zinnober, vorzüglich bei Idria in Friaul, in Salzburg, in Kärntben bei Delach, in Tyrol bei Sterzing, im baierischen Ilheinkreise, und zwar im Fürstentliume Zweibrücken, bei Moschellansberg, Wolfstein und Meerfcls, in Böhmen bei Ilorzowitz, in Spanien bei Almaden, in Peru und in China findendes, den edeln nahestehendes Metall. Es ist vollkommen tropfbar-flüssig und wird erst bei 31deg; unter Null Reaum. fest, ist zinmveiss, stark metallisch glänzend, kalt anfühlbar, hängt sich nicht an den Fingern an, ist geruch- und geschmacklos, zerspringt beim Schütteln in kleine Kugeln, ist an der Luft nicht veränderlich, wird jedoch längere Zeit an der Luft geschüttelt grauschwarz und lange erhitzt rotli, gibt an Wasser nichts ab, und ist in der Hitze vollständig flüchtig, in kalter Sehwefel-und Salzsäure unlöslich, vollständig aber löslich in Salpetci säure, darf an Essigsäure kein Blei abgeben und muas frei von Zinn und Wismuth sein. Spec. Gew. =raquo;18,568 —14,110.
|
||
|
||
|
||
- 93 — Idillijovoüa. JTauseiiblase.
(Colla pisciiim.)
Die Innere, pulpose, getrocknete Haut der Dünne und der #9658;Schwimmblase mehrerer sicli in den Meeren um ganz Europa herum (besonders Im kaspiseheu Meere) findender Störarten, vorzüglich des gemeinen und gesternten Störs, des Sterlets und Hansen, Acevpeim'i' Hturkgt; L., A. siellutus 1\M.} A. llutkenus L., A. Jluso L. (Pisoea oartt1ag%rm s. Ohondroptengtt), Man hat mehrere, .der Forin nach sich unterscheidende Arten, nämlich: eine Ringel-,Blätter-, Bücher-, Zungen-, Klumpen-, Kuchen-, Krümmol- und F;i-denhausenblase. Meist kommt sie aber leierförmig zusammengewunden vor. Gut ist sie zähe, durchscheinbar, strohweiss oder gelblich, hornartig, trocken, hart, leicht, häutig, zelligblätterig,geruchlos undvon leimartigem, fadem Geschmacke. In kochendem Wasser ist sie fast vollständig löslich, und iu diesem Zustande farblos, gibt mit 24 Theilen Wasser erkaltet eine durchsichtige, zitternde Gallerte und ist grösstentheils in heissem Weingeist löslich. Schlechtere mit schwertiger Säure gebleichte, sich durch den Geruch ver-rathende Sorten, ingleichen die nicht hlos aus den Blasen sondern auch von anderem Theilen anderer Fische, /,. B. des gemeinen Wels Sihirus Q-lanis L. (Pisces, Osf.ucanfln, Malaoopterigü algt;-domiwdes, Sikiroidei) gewonnene Hausenblase, welche gelbbraun, undurchsichtig und ranzig ist, sind zai verwerfen. Mit Leimblätt-cheu verfälscht gibt sie 4 — 8mal so viel Asche.
Joduiii. Jod.
{Jociium. Jodina. Jotlinc.)
Wird in chemischen Fabriken aus der Asche verschiedener Tangarten, besonders des sich in allen Meeren tindenden Zucker-Riementangs, LaminariM sacoharma Lamour, {Oryptogamia Alyae; Algae) bereitet. Es bildet schwarzgraue oder blauschwarze, metallglänzende, im Aeussern dem Graphit ähnliche, weiche, zer-reibliche, die Haut gelbfärbende Schuppen von eigenthümlichem, unangenehmem, chlorähnlichem Gerüche, scharfem, herbem Ge-schmacke, und 2,270 spec. Gewichte, In verschlossenen Gefässen erwärmt, verflüchtigt sich das Jod und sublimirt, in Vmoo Wasser löst es sich braungelb, in 10 Theilen höchst rectiticirte Weingeist dunkelroth oder rothbraun, sowie in Aether, in manchen ätherischen und fetten Gelen auf. Befeuchtetes Stärkemehl wird
|
||
|
||
|
||
— 94 —
von der geringsten Menge Jod violett odor violottrotli, von grosseren Mengen dunkelblau gefärbt. Pflatizenfarben zerstört es langsam. Verfälschungen mit Graphit erkennt man durch Aut-lösen in höchstrecüflclrtem Weingeiste. Die Aufbewahrung geschehe in mit Glasstöpsel verschlossenen und mit schwarzem Papier überzogenen Q efässen.
Kali carboiiicuiii criiduin. Kulics kohlensaures Kali.
(Ctneres olaueUati. Pottasolio, Agcbensalz. Carbonas potassäe alkalinns. Sub
i-arbonas pvlassae cnidus. Carbonas lixiviae alkalinns. Kali subcarbvniciim
crutlum. Alkali vcgclahik afratum.)
Wird in chemischen Fabriken aus Holzasche durch Auslaugen, Abdampfen der Flüssigkeit und Glühen der erhaltenen Masse in eigenen Calciniröfen bereitet. Es bildet formlose, weissliche oder blaugraue, selbst blaugrüne, teste, an der Luft leicht feucht und flüssig werdende Massen, schmeckt bitter, alkalisch oder urinös, salzig, brennend, löst sich leicht in Wasser, nicht aber in Weingeist, braust mit Säuern und enthält 70 und mehr Procente kohlensaures Kali, nächstdem schwefelsaures und phosphorsaures Kali, kohlensaures Natron, Chlorkalium, Kieselerde, Tbonerde, Kalk, nebst Spuren von oxydirtem Eisen und Mangan. Die Lösung mit Salzsäure vermischt gebe Kohlensäure, aber keinen Schwefelwasserstoff aus, werde beim Sättigen kaum trübe, und zeige auf Zusatz von Schwefelwasserstoff keinen Metallgehalt an. Die Aufbewahrung geschehe an einem trockenen Orte und in wohlverschlossenen Gefässen. Spec. Gewicht = 2,(5.
Kali lorroso- s. IVrriigiiioso-liydroryanicimi. Blausaures
Eisenkali.
(Kalium J'env-cyaiwgenaliiin. Fei'l'O- Kalium cyanatum Jlavum. Kali zoolicum s, borussicum. Gtelbes Cymieisonknlimu. Kallnmeisenoynnür, niutlimgen.snllaquo;.)
Wird in chemischen Fabriken bereitet durch Glühen einer
Mischung von 65 Tbeilen stickstoffhaltigen Substanzen (Horn, Klauen, Leder, getrocknetem Blut) und 75 Theilen kohlensaurem Kali bei Ansschluss der Luft. Es bildet grosse, rechtwinkelige, durchscheinende, citronengelbe Krystalle oder Tafeln, ist geruchlos und schmeckt schwach süsslichbitter, etwas herbe und salzig, verwittert, an warmer Luft, löst sich in 2 Theilen kochendem und 4 Theilen kaltem Wasser, aber nicht in A'kohol und gibt mit Metallsalzen Niederschläffe,
|
||
|
||
|
||
— 95 — Kali iiitriciiiii miiliini. Eohes salpetei'saures Kali.
(Nitntm crudum. Hoher Salpeter. KltllBAlpoter. Nünim pri.siiicticum Miiak ISitras pnlassae. Nttras HxMae, ISilras pola.ssac crildilS.)
Wird theils in sogenannten Salpeterplantagen aus thlerischen Abfällen (aus Stullen) bereitet, theils findet es sich an alten feuchten Mauern, theils erhalten wir es auch aus Indien, Aegypten, Nordamerika, wo es aus der Erde; ausschwitzt. Es bildet dicke, lange, weissc, gestreiftes, durchsichtige, sechsseitige, luftbeständige, prismatische Krystalle oder krystallinisclie Massen von scharf-bitterlichem, sehr kühlendem Geschmacke und 1,93—2,0 spec. Gewichte, ist an der Luft nicht zerfllesslich, löst sich in 7 Theilen kalten und 2 Theilen kochenden Wassers, schmilzt in der Hitze, erst Sauerstoff, zuletzt auch Stickstoff ausgebend und enthält ausser salpetersaurem Kali noch Ghlorkaüum und Chlornatrium, bisweilen schwefelsaures Kali, auch salpetersauren Kalk und Salpetersäure! Magnesia. Die unreinen Stücke werden oft an der Luft feucht. Ein Gehalt an Erde liisst sich durch kohlensaures Kali, an Chlonnetallen durch Silber erkennen.
Kali siilpliiii-iniin. Schwefelsaures Kali.
(Tarlarus vilriolatus. Vitriolisirter Weinstein. Sulphas potassae .v. potassii s. lixiviae. jlrcanum (luplienlum.)
Wird in chemischen Fabriken, meist als Nebenproduct bei der Destillation der Salpetersäure aus Kalisalpeter hergestellt. Es bildet vier- oder sechsseitige, unregelmässige, kurze, feste, zusammenhängende Krystalle, ist weiss, durchsichtig, glänzend, luftbeständig, schmeckt bitter, salzig, etwas scharf, verknistert in der Hitze, schmilzt später, ist nicht flüchtig, in 16 Theilen kalten und 4 Theilen heissen Wassers löslich, in Weingeist aber unlöslich und mehr oder weniger mit schwefelsaurem Natron verunreinigt. Die Lösung werde weder von schwefelsaurem Silberoxyde, noch von kohlensaurem Kali, Blutlaugensalze oder Schwefelwasser-stotfwasser getrübt. Zinkvitriollialtiges schwefelsaures Kali ist zu verwerfen. Die Aufbewahrung geschehe an einem trocknen Orte. Spec. Gew. = 1,73.
Kino. Kino.
(Gummi Kino.)
1st der an der Luft erhärtete Saft etlicher Bäume oder Sträucher. Man bat 3 Sorten im Handel. 1) Das afrikanische
|
||
|
||
|
||
— 96 -
Kino {Kino africanum), die vorzüglichste Sorte, stammt von der uut' den (iebirgen um Senegal wachsenden senegalisehen Flügel true lit, Ptet'ooarpus samp;negalensis I took.. {JDiadelpMa Decan-driu; Leguminosa$-Papiltonaom$) und bildet kleine, eckige, leicht zerreibliche, dunkelscliwavzrotlie, gliinzende, an den Kändorn duveh-scheinende Stückehen von rothem Strichpulver, schmeckt anfangs bitter, adstringirend, sitiiter anhaltend süsslich, färbt den Speichel. roth und zerfüesst auf der Zunge. 2) Das neuhollilndische oder Botanybay-Kino {Kino australe s. Novae Ilollumliué), stamint von der in Neuholland wachsenden harxbrin genden Schön-mütz(!. Eucalyptus resiniforu Sm. {Ivosandrio, Moiiuqcpüa; Myiiu-ceae) und bildet unregelmässige, grössore, nussgrosse, undurchsichtige, zuweilen blasige, schwärzlich-braune oder ciiocohulen-braune, auf dem Bruche harzartig glänzende, mit einem bräunlichen Staube bedeckte, mit kleinen Höhlungen begabte, den Speichel sehr wenig färbende, weniger adstringirend schmeckende Stücke. ;gt;) Das westindische oder amerikanische Kino (Kino aviericanmn s. occidentale) erhält man von dor am Meercsufer in Westindien und Südamerika wachsenden t r a u b e n t r a g e n d e n Seetraube, Goooolobauvfflera L. {(Jetandria Trüjynia; Pólygoneaé) und kommt in der Bildung der vorigen Sorte gleich. — Das Kino ist in Wasser fast ganz, in Akohol zu '/8 löslich, und röthet Lackmuspapier. Die verdünnte wässerige Lösung wird von Kalkwasser hellroth, von Eisenchlorid grünlich, und durch Eisenoxyd-salze schwarzblau gefällt. Vorwaltende Bestandtheile sind gumrni-harziger Extractivstoft' und Gerbstoff.
Krcosotmii. Kreosot.
{Creosoiwn.) Ist ein Zersetzungsproduct des Holzes, und wird aus dem Holztheer und Holzessig durch Destillation und nachmalige Reinigung erhalten. Es bildet eine schwere, dickliche, fettig anzufühlende, wasserhelle oder gelbliche, das Licht stark brechende, unangenehm, durchdringend, ganz eigenthümlich, nicht empyreu-matisch, sondern mehr rauchartig riechende, scharf, beissend und empyreumatisch schmeckende, die Haut röthende Flüssigkeit, welche an der Luft '/io Feuchtigkeit aufnimmt, in 80 Theilen Wasser, in Weingeist, in Aether, Schwefelkohlenstoff, Steinöl Eisessig sehr leicht nach jedem Verhältniss löslich ist, auf Papier bald wieder verschwindende Fettflecken und auf der Haut ein Ab-
|
||
|
||
|
||
~. 07 —
sterben mul Abschuppen derselben verursacht, die Augen schmerzhaft angreift, russeiul brennt und Eiweiss gerinnen macht. Die wässerige Lösung darf von Bleics.sig nicht getrübt werden. Spec. Gewicht = 1,037.
Lac vacciiiiim. Kuhnnlcl).
Eine eigenthümliche von den Brüsten oder Euterdrüsen der Kuh, Bos Taurus femmeus L. (Mam/nwlia; Cavic.orniu-Iiisulcu s. Ruvnnantia) sich absoiulernde reinweisse, undurchsichtige, etwas dicke, gering, ulier oigenthümlich riechende, angenehm, SÜS8-schmeckende, Fett (Butter), Käse, Eiwcissstott', Milchzucker und Salz in verschiedenen Verhältnissen enthaltende Flüssigkeit. Sie gerinnt bei einigem Stehen durch Bildung von Milchsäure in welche der Milchzucker sich umsetzt. Es sondern sich dabei Käse- und Buttertheildien nebst Eiweiss, unter Zurückbleiben des Zuckers und der Salzt' in gelöstem Zustande (Molken) ab. Das Gerinnen der Milch bewirken auch das Pepsin, Säuren, saure Metallsalze. Spec. Gew. = etwa 1,033.
Luliuiiiiu. LädanharK.
(Lahdnnum.)
Ein klebrig harziger Saft, den die Gebüsche mehrerer Cistrosen-arten im Juni bis Mitte August ausschwitzen. Insbesondere liefern es die auf der Insel Candia (Greta), Sicilb n, in Galabrien, Griechenland, Kleinasicn und Syrien heiniische cretische Cist-rose, Cistus oreticus L., die auf der Insel Gypein sich findende cyprischc ('islroso, Cistus cygrim Lam. und die in Südfrankreich, Spanien und Portugal wachsoude Ladan-Gistrose, Vistas ladcmi'ferus Ij. (l'o/jiunilria Monoyyiiia; ('istineue). Wir erhalten eine dreifache Sorte des Ladanums und zwar das spiralförmig gewundene {Ladanwn in tortis), cylinderföi-mige (Liidanuin in liwulis) und das in Blasen oder Häute eingeschlossene (Xac/aiiMM in massis s, cyprvus), welches letztere das reinste und hoste ist, eine schwärzliche oder dunkelgraue Farbe hat, schwer, hart und zerbrechlich ist, stark, angenehm, dem Amber ähnlich riecht und bitterlich, balsamisch, stechend schmeckt, und leic-ht entzündlich und löslich in Weingeist ist. Es enthält 86 pCt. Harz und ätherisches Gel, 7 pGt. Wachs.
KOrbur, Vetoriuair-PhaiiaHkDijOe.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;7
|
||
|
||
|
||
98
|
||
|
||
la|tis i'ulauiiiiaris. dralmei.
(O.vydum zinci itatimtn. Carbonas oxydi zinci, Cadmia fussilis.)
Kin in Böhmen, Kämthon, Tyrol, Schlesieni Wostpluilon, Frankreich und anderen Ländern gefunden werdendos Minoral aus der Familie dor Chalkobaryte, natürliches kohlensaures Zinkoxyd, (Zinkspath) mit Eisonoxyd und Kieselerde gemengt. Er ist ge-wohnlich von einer gelblichasch- oder rauchgraueu Farbe, die bisweilen ins Gelbliche oder auch ins Weisse übergeht, undurchsichtig, fest, halbhart, bis in das Zerreibliche übergehend, spröde und leicht /orsprengbar, löst sich unter mehr oder weniger Aufbrausen in Salzsäure, in kochender Schwefelsäure, mit Hintor-lassung von Kieselerde, ebenso in Aet/kali auf, verknistert beim Erhitzen und brennt bei starker Hitze mit einer bläuliclien Flamme. Spec. Gewicht a=raquo; 3,8—8,6.
Lapis liacmatites. Jßlutsteiu.
(Haematites, Femtm oxydatwm iialivuin. Oxyditm J'crrkum naiivum. Rother
Glaskopf.)
¥A\\ auf Lagern, Gängen, in ürgebirgen, in Sachsen, Böhmen, Schlesien, Frankreich, Sibirien, auf dem Harz und an andern Orten vorkommendes, metallisches Mineral aus der Familie der Oxydolithe, grösstentheils Eisenoxyd mit Kieselerde und Manganoxyd gemischt. Er kommt vor in theils unbestimmt eckigen Stücken, theils nierenförmig-, traubig- u. s. w. gestaltet, ist theils stahlgrau, mit Both gemischt, theils bräunlichroth, ans Blutrotho gränzend. Die BruchHächen zeigen sich theils lang und zart, theils kurz und dickfaserig und dabei etwas langsplittrig, übrigens gerade und gleichlaufend faserig oder büschel- und sternförmig, auseinanderlaufend faserig. Diese Absonderungsflächen sind meistens glatt und metallischglänzend, die Bruchflächen aber nur wenig glänzend oder stark schimmernd. Er ist spröde, im geringen Grade hart, leicht mit dem Stahle zu ritzen, gibt einen blutrothen, matten Strich und hat einen zusammenziehenden Geschmack. Spec. Gewicht = 4,658.
Liehen caniniis. HundsmooK.
(Herta Musci caniui. Hcrha hepaticae U-rreHris. Lichm ierrestris canimis.)
Die ganze Pflanze der auf der Erde zwischen feuchtem Moose in Laub- und Nadelhölzern wachsenden Hundsschildflechte, Peltiyera canina Hoff. (Cryptoyuima Algae; Lichenvit). Es ist eben,
|
||
|
||
|
||
— 99 —
oberseits zicnilicli leiiifilzig, frisch graugrüii oder bleichgrau, getrocknet aschgrau, etwas ins llöthliche ziehend, unterseits weiss, wie /ottig', von hraunen Adern netzförniig durchzogei;, gelappt, riecht unangenelim-^cliinimelartig und schnieckt etwas bitter.
Liehen islandieus. Isläudisdies Mous.
Das wurzellose Flechteiilager der auf der Krde in trocknen Heiden, vorzüglich in Nadelbolzwäldern der Gebirgsgegenden ilaquo; den nördlichen als südlichen Gegenden Europas mul Nordamerikas wachsen den isländischen S c h u p p e n f 1 e c b t e, Oetraria isUmdt'cu Ach. {CryptoyaiHia Alyue; Llchenes). Es ist l,/4--4 Zoll gross, hat ein aufrechtes, am Rande vielfach stark und ungleich eingeschnittenes, zusammengerolltes Lftub {ThaUus), mit gezähnten, schmalen, am Rande mit Borsten besetzten Lappen, ist frisch weissgrau, güngelblich oder olivengrün, an verschiedenen Stellen eingesprengt-weiss - oder rötblicbgefleckt, getrocknet grau, weiss-grün, bräunlich oder rötblich, feucht, zäiie, lederartig und biegsam, getrocknet spröde und zerbrechlich, riecht fade moosartig, schmeckt bitter, etwas adstringirend, schleimig und enthält Flechtenstärke (Moosstärkc, Liehen in), Bitterstoff (Cetrarin) und Licheninsänre. Es ist stets zu reinigen und das alte, ganz Braune zu beseitigen.
Mgniiiii Ituvi. Buxbauniholz. Das Holz des auf Hügeln und Bergen Hüdeuropas und im Oriente wachsenden gemeinen Buchsbaums, Buxas sewfjer-n'rens L, {Monoeoiu Trtraiidria; Eujihorhiacpae-Tia.cïiieac). Es ist blassgelb, sehr hart, schwer, schmeckt bitterlich und enthält ein krystallinisclKN Alkaloid, eins Huxin.
Ligniiiii Oiiajaci. Quajak-, Pocken- oder Franzosenholz.
i Lignum .laiiclitin.)
Das Holz des auf säimntlichen westindischen Inseln wachsenden gebräuchlichen GuajaKbaiims, Guajacum offidnallaquo; L. {De-candria Monoyjpua; Zyyophylleue). Es besteht aus Quer- oder Längsstücken mit blassgelbem Splinte und nach dem Mittelpunct hin mit braun- oder graugrünen) Holze, ist sehr schwer, fest, von feinem, dichtem Gefüge, hartbrüchig, und harzreich, an sich geruchlos, riecht aber beim Reiben oder Anzünden benzoëartig, schmeckt nach längerem Kauen harzig, bitterlich, scharf, kratzend,
|
||
|
||
|
||
- 100 —
onthult Har/ und Bitterstoff und fiirlit die Salpetersäure blaugrün. Das geraspelte Holz, welches sich gewöhnlich im Handel befindet, sei nicht zu sehr mit fremden Hölzern verunreinigt.
liigiiinii Jiiiii|Mgt;ri. WachhoklerholK.
Das gemeinhin von der Wurzel, nächstdem von dem Stamm und den Aesten entnommene Holz des auf trocknen Hügeln, in dürren Wäldern durch ganz Europa wachsenden gemeinen Wach-holdera, JvnVfiamp;rua cointmmis L. (Dioecia Monudelji/uu; Comferne-Oupi-essincdc). Ks ist feinfaserig und dicht, im Splinte weissgrau, nacli dem Kerne zu gelbbräunlich oder gelhröthlich und mit Adern durchzogen, mehr leicht als schwer, hart, zähe, harzig, mit einer graubraunen, dünnen, leicht trennbaren Hinde bekleidet, riecht balsamisch und schmeckt ähnlich, zugleich herbe und bitterlich. Das Wurzelholz ist das beste, es ist harzreicher und riecht gewürzhafter.
Liguuiii Uiiassiae. Hüter- oder Quassicnholz. Das Holz von dem Stamme, den Aesteu und Aestchen der in Surinam einheimischen, im nördlichen Brasilien, in Guiana und in Westindien eultivirten bitteren Quassie, Quassia aviura L. und der in den Wäldern auf Jamaika und den Caraïben wachsenden Bitteresche, Sïmaruba excelsa DeO. oder Quassia ex-adsa L. {Decandvia Monoyynia; Bimarubeae). Ks kommt je nach der Abstammung von den erwähnten Bäumen in zwei Sorten vor: 1) Das surinamische Quassienholz erhält man in walzenförmigen, geraden, 2—6 Schuh langen und V*—4 Zoll, am häufigsten aber nur 1 — 2 Zoll dicken, bisweilen auch mit Ansätzen versehenen, gemeiniglich mit der jedoch nur locker anhängenden Rinde bekleideten Stäben. Es ist ziemlich leicht, innen schn.utzig-weiss, auf dem Querdurchsclmitte feinfaserig und lässt sich leicht spalten, ist geruchlos und schmeckt rein bitter. Vorwaltende Be-standtheile sind: ein alkaloidischer, bitterer Kxtractivstoff (Quassln, Quassienbitter), ausserdem noch einige Salze, Gummi, etwas ätherisches Gel und Schillerstoff'. 2) Das jamaikanische oder dicke Quassienholz, hat ganz dieselben Kigenschat'ten wie das vorige, besteht aber aus 4—GEuss langen und oft 1 Euss dicken Scheiten von schmutzigweisser oder grauer Farbe, die bisweilen auch grau gestreift und gewöhnlich ohne Rinde sind, welche sich aber losgetrennt in breiten dunklem Stücken oft dabei be-
|
||
|
||
|
||
— 101 -
findet. Der bittere Geschmack ist äusserst stark aber unangenehmer als bei der ersten Sorte. — Meist erhalten wir das Quas-sienholz käuflich im geraspelten Zustande. Es wird manchmal mit dem Holze des Corallen-Sumachs, Ehus Metopivm L. (Pentandria Trtm/nia; Terehinfhaceae) verfälscht. Dieses ist aller dunkel, grau, braunfleckig, mit der grauen Rinde bedeckt und mit dunkeln Harzflecken durchstreut, und muss verworfen weiden.
Lignum Sassafras. Sassafras- oder Fenchelliolz.
Das Wurzelholz des an den Flussufern in den Wäldern Nordamerikas von Canada bis Florida wachsenden gebräueblichen Sassafrasbaums, Sassafras ofj'icinale Nees. (Enneandrta Mono-gynia; Laurtheae). Es kommt vor in grossen, dicken, ästigen, knolligen, mit der graubraunen, runzligen Rinde bekleideten Stücken, ist leicht, weich, fast schwammig, grobfaserig, brüchig, oft schmutzig-weks, und sehr in der Färbung veränderlich, vom Gräulichblauen ins Gelbliche und Röthliche ziehend, riecht, angenehm, eigenthümlich, fenchelartig und schmeckt eigenthümlich gewürzhaft, etwas scharf und süsslich, nicht unaugenehm, und gibt mit Wasser destillirt, ein ätherisches Oel, das schwerer ist, als Wasser. Das weniger knorrige, dem Wurzelholze an Geruch und Geschmack sehr nahestehende Holz des Stammes und der Aeste, so wie das geraspelte und alte Wurzelholz dürfen nicht verwendet werden.
liithargyriini. Blei-, Silber- oder Goldglätte.
{Ulhargyrimn. Lythanjrus. JHumhitm oxydatum [l'usiim]. Oxydum plvmbicum [scmij'usum]. Geschmolzenes Bleioxyd.)
Wird in Hüttenwerken beim Abtreiben silber- oder goldhaltiger Bleierze gewonnen, ist wesentlich Bleioxyd (halbverglastes Massicot), und bildet schwere, glänzende, fettig anzufühlende, weisslichc oder rothgelbe, blättrige Stücke. Sie löst sich in kochendem concentrirtem Essig grösstentheils auf, gibt zerrieben ein blassgelbes oder röthlichgolbes, glanzloses Pulver, verliert durch Alter ihren Glanz, verseift die Fette, nimmt Kohlensäure und Wassergas aus der Luft auf, überzieht sich mit einer Rinde von kohlensaurem Blei und Bleihydrat, und braust dann mit, Säuren auf, weshalb sie gut aufbewahrt werden muss. Eine im Ueber-schuss mit Aetzammoniak versetzte salpetersaure Auflösung darf
|
||
|
||
|
||
— 102 -
nicht blau werden, was auf eine Verunreinigung mit Kupfer deuten würde. Spec. Gewicht = 6,044.
liimibrici terrcstris.. Uegenwliriner.
Der überall in der Erde zu findende Regenwurm, Luvi-bncm teirestrts L. {Annulaf.a-Setiplt;:d(i-Tjitialgt;ricolda) gehört ZU den hennaphroditLschen Würmern und hat einen au beiden Enden verschmälerten, am Hinterende meist etwas verflachten Körper. Der Mund ist unter dem ersten, sich rüsselförmig verlängerten Körpergliede befindlich. An jedem Gliede, deren etwa 145 vorhanden sind, linden sich jederseits 4, paarweis gestellte, kurze, gekrümmte, rückwärtsgerichtete Borsten; am 28.-34. Gliede befindet sich eine fleischige oben gewölbte, unten flache Verdickung. Man fängt sie im Frühling und Sommer nach Mitternacht bei Laterneuschein oder am besten am frühen Morgen, tödtet sie in Wein oder Zucker und trocknet sie oder wendet sie frisch zur Auspressung des Saftes an. Am meisten werden sie zur Bereitung des gekochten Oels gebraucht.
Magnesia carbonica. Kohlensaure Bittererde oder Magnesia.
(Magnesia alha s. hydrico - carbonica raquo;: vmriae s. salis amari. Carhonas magnesiae. Magnesiae sulcarbonus.)
Wird in chemischen Fabriken aus Bittersalzerde haltenden Mutterlaugen gewonnen, besteht aus kohlensaurer Bittererde und Bittererdehydrat, bildet blendend-schneeweisse, zwischen den Fingern zerreibliche und dann kaum fühlbare, sehr leichte und lockere , geruchlose und erdig schmeckende, länglich - viereckige Stücke, löst sicli kaum im Wasser, schwieriger in warmem als in kaltem, dagegen leicht in kohlensaurem Wasser unter Aufbrausen, in Essig-, Salz-, Salpetersäure, verdünnter Schwefelsäure, In Salmiaklösung, färbt einen Rhabarberaufguss roth, zersetzt Alkaloid-, Ammoniak- und Metallsalze und giebt mit Salmiak unter Entbindung von kohlensaurem Ammoniak eine übelriechende, ätzende Flüssigkeit. Sie sei frei von salzigen und alkalischen Theilen, die Abkochung davon gebe mit salpetersaurem Baryt und schwefelsaurem Silberoxyd keinen Niederschlag und reagire nicht alkalisch; geglüht bleibe sie weiss und durch Mangangehalt werde sie nicht röthlich. Zum Gebrauch werden die Stücke durch ein Pferdehaarsieb gerieben.
|
||
|
||
mm
|
||
|
||
— 103 — Nagiiesia sulphiirica. Schwefelsaure Magnesia.
(Sal amarum. Kittersnlz, Sal anglicum s. epsumense. Knglinches Sal?,. Svlfas
magnesiae.)
Wlfd in chemischen .Fabriken durch Eiiulmniifeii von Bitterwässern, aus den Mutterlaugen von Salzsoolen oder durch Zersetzung des Bitterspaths erhalten. Sie bildet kleine, spitssige oder nadeiförmige, #9632;weissglänzende Krystalle (seltener 4- und 6seitige Prismen) von 1,66 spec. Gewicht, welche 51 — 54 pCt. Krystall-wasser enthalten, an der Luft kaum verwittern und mehlig werden, aber auch nicht zerfliessen dürfen, geruchlos sind, bitter, salzig, kühlend schmecken, in 2 Theilen lauen und in '/a Theil kochenden Wassers sich lösen, in Alkohol aber unlöslich sind, bei gelinder Hitze schmelzen, und aus 1 Theil Schwefelsäure, 1 Theil Bittererde, und 7 Theilen Wasser bestehen. Die Lösung darf durch ätzende und doppelt-kohlensaure Alkalien kaum getrübt und von Oxalsäure, Blutlaugensalz oder Schwefelwasserstoff nicht gefällt werden. Beigemengtes schwefelsaures Natron lässt sich durch den Geschmack und durch chemische Untersuchung auf seinen GehaU an Bittererde nachweisen. Die Aufbewahrung geschehe an trockenen Orten und in verschlossenen Gefässen.
llaltiiui s. Malthuni llordei. Gerstenmalz. Ein Product der Brauereien. Die durch Anfeuchten zum Keimen gebrachten und unter Zutritt der Luft schnell getrockneten Samenkörner der zwei- und sechs zeiligen und gern ei neu Gerste, Hordeum distichon, hexastichon, vulgäre L.w.sx. A. (Trian-dria Digynia; Gramineae). Es enthält eine grössere Menge Zucker als die Gerste, Dextrin, Kleber und Stärkemehl, muss leicht, trocken, blass, compact, aber zerreiblich, mehlig-brüchig sein, einen angenehmen, kräftigen, etwas stechenden Geruch und angenehm süssen, mehligen Geschmack besitzen, auf dem Wasser schwimmen nnd ist an trocknen Orten aufzubewahren.
Nangannin o\ydatum nativnni. Braunstein. Schwarz-Braunsteinerz.
{Manganum hyperoxydalum nalivum. Manganliyperoxyd. Manganesium oxydatum
natirum. Oxydum manganesii nigrum nalivum s. mangatii nativum ,raquo;. mangani
nigrum. Magnesia vitriariomm.)
Ein zur Familie der Oxidulithe oder oxydirten Erze gehörendes und sich bei Ilefeld und Ilmenau, auch an verschiedenen
|
||
|
||
|
||
— 104 —
Puncteu des Erzgebirges, in Mähren, Ungarn, Cornwallis, Scan-rlinavion u. s, vv. findeiules Mineral. Es bildet grau- oder pechschwarze, metallglänzende, Starkabfärbende, zerreibliche, spröde, fasrig- oder stornföi-inig-brüchige, in amorpiio, stumpfkaotige, etwas blätterige, bisweilen auch krystallinisch-faserige Stücke zerfallende Massen. Der Braunstein ist geschniack- und geruchlos selbst in der Hitze, besteht ans Hi3,28 Mangan und 36,72 Sauerstoff mit kohlensaurem Kalk und andern Erden vermengt, gibt erhitzt oder mit Schwefelsäure gekocht Sauerstoff und mit Salzsäure Chlor aus und schmilzt nicht vor dem Lötlirohre. Spec. Gew. = 3,922. Man darf ihn nicht gepulvert kaufen.
Manna. Manna.
Der theils durch den Stich der Manna-Cicade, Tettigonia Orm Fabr. (Insecta, Ilemipf.era, Homnptara, üicadanaé), theils durch gemachte Einschnitte, theils von selbst ausfliessende, eingetrocknete Zuckersaft der im südlichen Europa besonders Cala-brien und Sicilieu wachsenden Manna-Esche, rundblättrigen und hohen Esche, Fraxinus Ornus, rotundifoh'a und excelsior L. (Polygamia Dümdria; Olenceae \Jasiiiim'.ae Juss., Fraxhieae Nees ab Es.]). Sie kommt in verschiedenen Sorten vor: 1) Die lange oder ilöhrenmanna (Manna cmneUaiä .s. longa), die reinste Sorte, welche aus den obern in der Rinde gemachten Einschnitten gewonnen wird, bildet weisse oder gelbliche, auf der einen Seite convexe, auf der andern flachrinnenförmig ausgehölte. 1 — 6 Zoll lange, %—M/j Zoll dicke, mit concentrischen Schichten versehene, brüchige, trockene, leichte, an den Kanten durchscheinende Stücke, riecht eigenthümlich, honigartig, schmeckt äusserst süss, ohne Kratzen zu erregen, ist im Wasser leicht, in Alkohol schwerer löslich, schmilzt im Wasserbade wie Wachs, entzündet sich leicht an der Flamme und verbrennt auf dem Platinlöft'el mit Caramelgeruch. Wird diese Manna vom Baume abgeschabt, so bildet sie 2) die 1raquo; Öhrenmann a in Bruchstücken (Manna canneüata in fragmentis). 8) Die gemeine oder rohe Manna, (Manna vnlgaris s. cruda) bildet zusammenhängende Massen mit weisseu, gelblichen oder röthlichen Stücken eingesprengt und schmeckt etwas unrein schleimigsüss, hintennach reizend und kratzend. Werden die eingesprengten Stücke hcraus-geklaubt, so bilden sie 4) die auserlesene Calabresenmuina (Manna calabrina electa). Die schlechteste Sorte ist 5) die fette
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
— 105 —
Manna Manna piny ms s. yrassa). Sic stellt eine weiche, schniierige und klebrige, graue und scluuutzigbraunc, aus kleinen Klüinpclicn bestellende Masse dar und schmeckt widrigsüslaquo;, Ist meist mit Stärkezucker, Mehl und Honig vermischt und darf nicht in Anwendung kommen, ß) Die Manna in Thriinen (Manna in la-orymia) ist der von selbst aus der Rinde lici ausgeschwitzte Saft. — Die Manna enthält Mannazucker (Mannit) nebst etwas Stärkezucker, Schleim und abführend wirkendes Harz, und ist an einem trockenen, kühlen Orte aufzubewahren.
Mastichc. Mastix.
(Gummi s. Resina Mastix.)
Das aus den Einschnitten ausfliessende und an der Luft erhärtete Harz des im südlichen Europa, Kleinasien, (besonders auf Chios) und Nordafrika wachsenden Mastixbaums oder der Pistacia Lentiscns L. {Dioecia PeMfnndiia; Terehinthac.eaé). Er bidet verschiedengestaltete erbsen - oder linsengrosse oder noch grössere, längliche oder abgeflachte, auch kugelige, weissgelbe, durchsichtige, glasglänzende, leichte, trockne, an der Oberfläche staubige, zerreibliche, sehr zerbrechliche, auf dem Bruche glasartig muschelige Körner, riecht schwach balsamisch, angezündet angenehm, stark aromatisch-balsamisch, schmeckt schwach bitterlich, zerspringt beim Kauen zuerstund wird dann weich, schmilzt bei gelinder AVarme, verbrennt, angezündet mit russender Flamme, löst sich in Terpenthinöl, in fetten Gelen vollkommener als in Weingeist und besteht aus Mastixsäure (in Alkohol lösliches Alphaharz), Masticin (in Alkohol unlösliches Betaharz) und sehr wenigem ätherischen Oel.
Mcl crudiim. Roher Honig.
(Mel commune laquo;. flamm, Öonaèlneraquo; oder gelhcr Honig.)
Ein von der Honig- oder Hausbiene. Apis mdlifica L. (Insenta, Th/menoptera, Anthqpila) aus den Nectarien und anderen Theileu verschiedener Pflanzen gesammelter, in den Wachszellen oder Waben abgelagerter und durch Wärme und Druck daraus erhaltener zockerreicher Saft. Er ist dickflüssig oder körnig, weisslich, gelb, röthlich oder bräunlich, undurchsiebtig, zähe, klebrig, riecht eigenthümlicli, angenehm gewürzhaft und schmeckt sehr süss, zuletzt kratzend, löst sich in kaltem Wasser vollständig und fast ebenso in Alkohol, und besteht aus Trauben-
|
||
|
||
|
||
— 106 —
und Fruchtzucker, etwas Maumit, Gummi, Schleim, Wachs, Pollen-zellen der Pflanzen, Humussäure, Ameisensäure und etwas ätheri-schem Ocl. Mit, Wasser verdünnt und gekocht darf ihn Jodtinctur nicht blau färben. Spec. Gewicht=von etwa l,ï533. Alter, inGährung ühergegangencr, sauer und stechendriechender, mit Wasser verdünnter oder gegentheilig mit Mehl verdickter Honig ist zu verwerfen.
11 does. Mai wiirmer.
Gebräuchlich sind: der in Deutschland, überhaupt in den incisteii Ländern Europas häutig zu findender gemeine Mai wurm, Meloë Proscardbaeua Marshum, und bunte oder vergoldete Maiwurm, Melo'ê varieyatus Donavan, sowie der nur in Südeuropa anzutreffende ächte Maiwurm, Meloe majalis L. (Insecta Voleop-tera, Heteromera, Trachelida, (Jantharidea). Der ersterc ist bläulichschwarz, violett- und röthlich-violettschimniernd, hat ein etwas verlängert-vierecldges, ziemlich stark punetirtes Bruststück (Thorax), lederartig - runzlige Flügeldecken, die Fühler in der Mitte, und das sechste und siebente Glied (besonders beim Männchen) ist verdickt. Der zweite ist grün, mit Violett -Purpurroth und Goldglanz und hat runzelige Flügeldecken. Der dritte ist ganz schwarz und glatt; die Unterleibsringe sind oben am hintern Rande meist rothgelb gesäumt. Die Maiwürmer sind flügellose, % bis 1 und 1 bis l1^ Zoll lange Insecten, riechen scharf spa-nischfliegenartig, geben bei der Berührung aus den Fussgelenken einen gelben scharfen Saft, der sammt dem Körper zugleich in Honig eingesotten wird.
millepedes. Kei Ier wiirmer, Kellerasseln.
Gebräuchlich ist die häufig in Kellern, alten Mauern, und andern verdeckten, feuchten und dunkeln Orten sich aufhaltende Mauer- oder Kellerassel Oniscus Aselltcs L. {Crustacea; Iso-poda-Oniscidae-Oniscineae). Die Kellerwürmer sind ohngefähr Va Zoll lang, flach gedrückt, mit knorpeligen Ringen umgeben, länglichrund, oben gewölbt und bleifarbig, unten vertieft und weisslich, haben fadenförmige Fühlhörner, 14 Füsse und einen abgestumpften zweitheiligen Schwanz. Der Geruch ist etwas schimmlig, der Geschmack ekelhaft, süsslichsalzig, etwas scharf. Angewendet werden sie, wo es möglich ist, im frischen Zustande. Zur 7i.ufbe-wahrung, die an einem trockenen Orte in verschlossenen Gefässen zu geschehen ist, werden sie in einem Leinwandsäckchen einge-
|
||
|
||
_-___
|
||
|
||
|
||
— 107 —
schlössen durch Weingeistdämpfe in einem verschlossenen Get'ässc getödtet und bei nicht mehr als 17deg; getrocknet. Durch Kochen mit Wasser bilden sie eine Gallerte und bei der trockenen Destillation einen ansehnlichen Theil flüchtigen Lailgenaalzes. Der ausgeprcsste Saft enthält salzsaures Kali und Balzsaure Kalkerde. Eines natürlichen Todes gestorbene, ausgestreckte und nicht zusammengerollte Thiere sind nicht anzuwenden.
Minium. Mennige.
(Oxydum plumbi rubnim. Phimbmn hyperoxydatum ruhriim. Rotlies Bleioxyd.
Tiitoxydum plumlri.)
Wird in Fabriken aus Massicot (gelbem Bleioxyd) und aus Bleiweiss durch anhaltendes Erhitzen bei zutretender Luft und langsames. Erkaltenlassen dargestellt. Sie bildet ein feines, schweres, gelb- oder orangenrothes, unter dem Mikroscop glimmerartiges, gerucb- und geschmackloses Pulver, färbt sich durch Einwirkung des Lichts, unter Entwickelang von Sauerstotfgas. schwarz und reducirt vor dem Löthrohre auf Kohle zu metallischem Blei. Spec. Gew.=8,940. Sie muss vor dem Lichte geschützt, gut aufbewahrt werden und von Kupfer und fremdartigen Metallen frei sein und darf Ziegelmehl, rothen Bolus, Braunroth und andere rothe Pulver nicht beigemengt enthalten.
%rrha. Myrrhe.
(Gummi Myrrhac.)
Der aus der Rinde geschwitzte, erhärtete gunimiharzige Saft des bei Gison, an der Grenze des glücklichen Arabiens wachsenden Myrrhenbalsambaumes, Balsamodendron MyrvhaEhrenbg. (Oc-tavdria Monogynia; Bursemceae). Man unterscheidet davon 2 Sorten: 1) Die auserlesene Myrrhe (Myrrha elecfa), die beste, welche aus warzigen, rauhen, leichter unebenen, fettig anzufühlenden, zerreihlichen, durchscheinenden, auf dem Bruche muscheligen, weissgefleckten, matten, theils fettartig glänzenden Körnern oder verschieden grossen Stückchen von mehr oder weniger gelbbrauner bis braunrother Farbe besteht, eigenthümlich aromatisch riecht und balsamisch bitter und ölig schmeckt, beim Kauen an den Zähnen klebt und den Speichel geblich und milchweiss färbt 2) Die Myrrhe in Sorten {Myrrha in sortis s.naturalis), welche mit geringerer Sorgfalt eingesammelt worden und reichlich mit unscheinbaren, dunklern, undurchsichtigen, aus melireren kleinern
|
||
|
||
|
||
— 108 —
zusaiumengebackenen Stückchen und mit andern fremden Körpern vermischt 1st. Die Myrrhe sclimil/t in der Wärme und verbrennt mit leuchtender Flamme, löst sich zum 4toii Tbcile des Gewichts Im Wasser, zur Hälfte aber in Weingeist und Aether, sowie in Alkalien, färbt sich durch Salpetersäure rosenrotb. dann violett, darf nicht mit Mineralsäuren und Metallsalzen gemischt werden und lässt sich schwer (leichter in der Winterkälte) pulvern. Das nicht selten der Myrrhe beigemengte hasel- oder wallnussgrosse, geringer glänzende, weiss oder gelbliche, geruchlose, sehr bitter, nicht aromatisch schmeckende Gummiharz ist auszulesen und zu verwarfen.
Natriuin cliloratiini. Chlornatrium.
(Clüoretiim ISatrii. Hydrochlorinas nairims. ('Iiloniretum Sodii. Marias sndae. ISatrum iiniriaticum. Salzsaures Natron. Sal, commune s. eiüiiian. Oemcines
oder Kücliensalz.)
Es kommt theils aufgelöst in den Salzsoolen vor, und wird in den Salinen daraus durch Verdampfen bereitet {Sal fontannm), theils ist es im Meere und Seewasser befindlich (Sal riuainum), theils trifft man es als Steinsalz in verschiedenen Ländern in grossen Flötzcn an (Sal natiimm s.yemrune), es bildet weisse. klare oder fast durchscheinende, zerreibliche, kleine würfelförmige Kry-stalle, schmeckt stark salzig, nicht unangenehm oder bitterlich, ist geruchlos, an trockner Luft beständig, verknistert in der Hitze zuerst und zerspringt, schmilzt dann und verflüchtigt sich zuletzt ohne zersetzt zu werden, ist in 3 Theilen kaltem oder kochendem Wasser löslich, enthält meist noch Chlorcalcium, Chlormagnesium oder Gyps und wird deshalb an der Luft feucht, und zersetzt sieb durch Schwefel- und Salpetersäure, durch Blei-, Silber- und Quecksilbersalze. Spec. Gew. = 2,15 — 2,.30.
IMatriini carboniciim crndnm. Rohes kohlensaures Nati'on, 8oda.
(Carhonas soclae .laquo;. nalricus criidus. ISatrum tuhrarhnniaim cnidum. Alkali minerale. Mineralisclics I/nugenealz. Soda trystallisata. Krystallislrte Sodn.)
Wird in chemischen Fabriken aus den Aschen von Strandpflanzen (z. B. Sidicomia, Salsola u. s. w.) oder aus schwefelsaurem oder salzsaurem Natron dargestellt. Die rohe spanische Soda stellt harte, blaugraue, poröse, schwere, den Schlacken ähnliche, an der Luft verwitternde, salzig und laugenartig
|
||
|
||
|
||
— 109 —
schnicckondc Stücke dar, besteht aus ciiiüiu Gemenge von kolilen-saurem Natron , Glaubersalz , Koehsalz , 'J'honenle, Kieselerde, Kalk, Eisen und Kohle und muss vor dem Gebrauche gereinigt werden. Vorzuziehen ist die deutsehe krystallisirte Soda, welche weisse oder wassorhellc, giänzondo Stücke und rhombische oder prismatische Krystallc bildet, milde, alkalisch, süsslich sclnueekt, an trockner warmer Luft leicht verwittert und in ein weisses Pulver zerfällt. bei 100deg; schmilzt, in 2 Theilcn kalten, in 1 Theil heissen Wassers löslich ist und durch Säure und Metallsalze zerlegt wird. Spec Gewicht 1,860,
i\atruiii nitricuni criulimi. Rohen salpetersaures Natron.
{Nitras natricus. Natrousiilpctcr. Nitrum cubicum s, cliitens?. Kubiscliev oder
Clii lisilaquo;) peter.)
Es findet sich in Südamerika bei Iquiquc und Tarapaca im Departement Arequiba und Bolivia in Thonlangern, bildet weiss-liche, rhoinboidale Krystalle oder krystallinische Körner, ist durchsichtig bis durchscheinend, salzig, kühlend, etwas bitter schmeckend, an trockner Luft beständig, an feuchter Luft zertliesslich, löst sich in 2 Theilen kaltem und in '/a Theil kochendem Wasser auf, wird in Lösung durch Schwefel-, Salz-, Phosphorsäure und die entsprechenden Salze zersetzt, ist aber unrein durch Beimengungen von schwefelsaurem Kali, Chlorcalcium, Chlormagnesium, Chlornatriumj auch Spuren von Jodnatrium; es 1st daher rathsam, es dadurch rein darzustellen, dass man eine Lösung von 1 Unze gereinigtem kohlensauren Natron in 4 Unzen destillirtem Wasser mit Salpetersäure neutralisirt, filtrirt und durch Abdampfen zum Krystallisiren bringt. Spec. Gew. = 2,1 bis 2,2.
Vatriim siil|raquo;liiiriniiu eriuium. Schwefelsaures Natron.
[Sulfas svcUtc. SiilJ'a.i nntiicus cum Aqua criidus. Soda iHtriolaiii. Deuto-Sulfas sodii. Sal mirabüe Glauberi crudiiin. Rohes Glauliersalz.)
Wird in Fabriken bei Bereitung verschiedener Säuren als Nebenproduct, ingleichen in Salzwerken aus den Mutterlaugen mancher Salzsoolen erhalten. Es bildet grosse, farblose, durchscheinende, vier- und sechsseitige, prismatische Krystalle, schmeckt erst kühlend, dann salzig bitter, verwittert an warmer Luft in ein weisses Pulver zerfallend und dabei ö53/4 % Krystallwasser verlierend, schmilzt in der Wärme und verwandelt sich später in eine feste, in stärkerer Hitze schmelzende Salzmasse, löst sich
|
||
|
||
|
|||
I
|
- no -
in drei Theilcn kaltem und weniger tils die Hälfte kochendem Wasser, in Alkohol aber nicht, und zersetzt sich durch Blei-, Silber-, Quecksilber-, Baryt- und Kalksalzo. Die Lösimg rea-gire weder sauer noch alkalisch, trübe sich weder mit schwefel-sanrem Silberoxyd, noch mit kohlensaurem Natron, noch mit Schwefelwasserstoff, gebe auch mit Kalilauge kein Salmiak aus. Spec. Gewicht = 1,860.
INihilnui album. Weisses Nicht.
(l'ompholix. Augennielit. Wcisscr Gnlmoi.)
Es setzt sich heiin Schmelzen der Zinkerze und des Messings zu oberst an den Oefen und (Jefässen an und ist ein unreines Zinkoxyd, weiss, fein und mehlicht, wird aber gemeiniglich mit einer weissen Thoil- oder Kalkerde verfälscht, was durch Lösung in Schwefelsäure zu entdecken ist, indem sie das reine Nicht selbst in der Kälte völlig auflöst, den Thon aber in der Kälte nicht einnimmt und die Kalkerde als Gyps zurücklässt.
iMiices Jiiglaiidis iiiiiiiaturac, Unreife AVallniissc.
Die vor dem Holzigwerden der Fächerhaut {ßndocarpium) ge-saminelten unreifen Früchte des in den Wäldern Persiens wildwachsenden, besonders häutig aber im südlichen und mittleren Europa eultivirten gemeinen Wallnussbaums, Juylandis regia L. (Monoecia Polyandriaj Juylandeae). Sie sind ausserhalb grün, inwendig weiss, fleischig, reich an Gerbstoff, riechen eigenthümlich durchdringend, aromatisch, unangenehm und schmecken bitterlich, herbe, zusammenziehend, hintennach fast scharf. Der Saft färbt die Haut gelb, welches sich später in schwarzbraun ändert und ziemlich lange dem Waschen widersteht.
\iuts uiOKvliatac. MiiBkatnli^o. Die von dem Samenmantel (der sogenannten Muskatblüdie, Macis) befreiten Samenkerne des auf den molukkischen Inseln besonders der Insel Banda heimischen, aber auf Java, Sumatra, Jsle de France, auf den Antillen und in Cayenne eultivirten ächten Muskatnussbaums, Myristica moschata Thunb. {Dioecia Mo-nadelph'a; Myristiceue). Sie sind 1 — l*/j Zoll lang, 1 — 11/4 Drachmen schwer, elliptisch oder rundlich, bräunlich, mit einem, geringen weissen Pulver von kohlensaurer Kalkerde bestreut, un-regelmässig gefurcht, netzartig, an der Spitze genabelt, ziemlich
|
||
|
|||
|
||
— Ill -
hart, innen dicht, golblichbraun oder braäuweiss, mit gelbrothen und braunen Streifen und Adern marniorirt, zeigen beim Drucke mit dem Fingernagel und in der Wärme Oelpimcte, riechen angenehm, eigeiilhiiinlich und stark gewürzhaft, schmecken gewürzhaft, erwärmend, und enthalten ein weisses starres, und ein gelbes butterartiges Fett, freie Säure, Stärke, (jummi, Holzfaser und Myristicin. Leichte und wurmstichige Muskatnüsse sind zu verwerfen. Die Aufbewahrung geschehe in verschlossenen Gefässen.
IVuces vouiicac. Breclmüsse, Krähenaugen.
Die Samen des in Ostindien, besonders auf Malabar, Ceylon und in Cochinchina einheimischen ächten Krähenaugenbauins, Btryehnos Nux vomica L. {Pentutidria Moiioyynia; Ijoyaniaccae-Stryohmae). Sie sind Hach, scheibenartig, fast 3/4 '^Q^ breit, l — 2 Linien dick, aussen gelblichgrau, seidenartig glänzend, mit feinen, dichten, silberweissen Haaren bedeckt und mit einer lederartigen Oberhaut versehen, auf einer Seite vertieft, auf der andern erhaben, fühlen sich schlüpferig an und enthalten einen, in zwei Hälften trennbaren, sehr harten, gelbbräunlichen horn-artigen, zähen Kern. Der Geruch ist schwach, widrig, etwas balsamisch, der Geschmack sehr bitter, lange zurückbleibend. Bestandtheile sind: Strychnin nebst Brucin, beide an Igasursäure gebunden, Wachs, Fett, Farbstojf, Gummi, Bassorin und Faser. Wegen der Zähigkeit des Kernes erhält man das Krähenaugen-pulver am leichtesten aus feingeraspelten, kurze Zeit der Einwirkung von Wasserdämpfen ausgesetzten und dann getrockneten Samen. Es ist an einem trocknen, den Sonnenstrahlen nicht ausgesetzten Orte aufzubewahren.
Oleum animale foctHliini. Btinkendes Thieröl.
(Oleum cornu cervi foetidum. Stinkendes Hirüchhornö/, Oleum pyro-animale. Oleum aethereum animale empyreumaticum. Oleum pyrogenium animale. Oleum volatile
cornu cervi.)
Dieses brenzliche Oel wird in Fabriken durch trockne Destillation von Knochen, Hirschhorn und anderen thierischen Theilen oder als Nebenproduct bei der Salmiakbereitung erhalten. Es ist dicklich, braunschwarz, undurchsichtig, trübe, leichter als Wasser, riecht alkalisch, stinkend-empyremnatisch, schineckt scharf bitter, ekelhaft und besteht aus Eupion, Paraffin, Kapnomor, Pikamar, Kreosot, essig-, kohlen- und blausaurem Ammoniak, Anilin
|
||
|
||
#9632;
|
||
|
||
|
||
— 112 —
und Qallenfett. in VVassor ist es theilweise und in iJ Theilen Alkohol fast vollständig löslich. Spec. Gewicht na 0,99.
|
||
|
||
Oleiiui bctiilimiui. IMrkenül, Birkentheer.
(Oleuiil Hu sei, s. Brusd, s. nisskum, ,v. moscooitkum, s. Utuanicum. Kussisclics oiler Lithimoröl. I'i.r Iktulnt. Dagget. Sehwaizor Degen.)
Wird in Polen und liussland durch trockne Destillation der äussern Rinde, der weis sen Birke, Betula alba L. (Monoecia J'ob/andria; BetuUncuc) für sich oder mit Ledum pulustrc L. in Verbindung gewonnen. Es ist schwarzbraun, dickflüssig, rectifi-cirt hellgelb, farblos und dünner, riecht eigenthiunlich, stark, empyreuniatisch, nimmt an der Luft Sauerstoff auf und löst sich in Alkohol, Aether, und etwas in Wasser.
Oleum (auiiabis. Hanföl.
Das aus den reifen Samen des in Kuropa und andern Erd-theilcn eultivirten gern e inen Hanfs, Cannabis sativu L. {Dioecui Pentandria; ürticeac) durch kaltes Pressen in leinenen Säckchen gewonnene, frisch grüngelbe, später braungelbe, klare, an der Luft trocknende fette; Oel, von eigenthümlicbem Gerucho und dem Geschmacke des Hanfes.
Oleum Ciirjophvllonini. Nelkenöl.
Ein gewöhnlich schon in dem Vaterlande der Gewürznelken (OaryophyJM) durch Destillation dei'selben, häufiger aber auch aus den blossen Blüthenstielen des auf den niolukkischen Inseln heimischen gewürzreichen Gewürznelkenbaunis, Qaryophylhs aromaticus L. (Jcosandria Monoyynia; Myrtareae) gewonnenes Oel, welches anfangs fast wasserhell, weisegelblich, später gelb und endlich hochbräunlichgelb und dickflüssig ist, sehr stark nach Gewürznelken riecht und ebenso. aromatisch, eigenthtiinlich, brennend stechend schmeckt. Das Spec. Gew. ist 1,080—-1,055. Es muss sich in Alkohol auflösen, auf Papier keine Fettflecken hinterlassen und mit rauchender Salpetersäure sich leicht entzünden. Eine Verfälschung durch in Alkohol aufgelöstes Ricinusöl oder Mandelöl lässt sich durch das Verhalten auf glühende Kohlen erkennen.
|
||
|
||
|
||
- 113 -Oleon (rofuiiis. Crotonöl.
(Oleum Tiglii.)
Ein durch Auspressen der Samen des in Ostindien, auf den Molukken, in 'Ceylon und Java wachsenden Purgir-Croton, C'roton Tiylium L. (Monoecia Monaddphla; K'wphoriiactaiï) erhaltenes dem Olivenöl ähnliches, fettes Oel. Es ist klar, gelblich oder bräunlidigelb, dickflüssig, von dem Gerüche des JaJapen-liarzes und schmeckt höchst scharf, heissend-brennend, reagirt sauer, wird leicht ranzig, löst sich in 30 Theilen Alkohol, leichter in Aether und in fetten Oelen, und enthält einen flüchtigen, scharfen, purgirenden Stoff (Crotonin), eine scharfe, hai'zige, hautentzündende aber nicht purgirende Materie (Crotonöl), flüchtige Säuren (Croton- und Angelikasäure) und fettes Oel aus den Gliedern der Fett- und Oelsäuren.
Oleum jecoris Asclii, Leberthran.
Ein aus der Leber des im ganzen atlantischen Ocean lebenden Kabliaus, Gadus Morrhuu L. sowie des in der Ostsee häufigen Dorsch, Gadus Ccdlarius L. [l'isces, Ostucanthi- Mulu-copterigii) und anderer Artan dieses Geschlechts von selbst hei'-ausfliessendes fettes Oel. Es ist klar, gelb oder pomeranzen-farben, dicklich, riecht eigenthümlich, fischähnlich (wie Hering), schmeckt milde, fettig, widerlich, tischähnlich, etwas süsslich, löst sich in Weingeist und Aether, wird bald ranzig, trocknet an der Luft, nimmt mit Leichtigkeit Jod auf und erhält dadurch früher oder später eine schwarzbraune Farbe. Bestandtheile sind: Margarin- und Üelsäure (an Propyloxyd gebunden), liuttersänre, Essigsäure, Ghveiin, Gaduin, Gallenstoffe, geringe Mengen von Schwefel, Phosphor, Chlor, Jod, Brom. — Der durch gelindes Erhitzen und Ausschwitzen aus den faulenden Lebern geschmolzene Leberthran ist dicker, schwarzbraun und undurchsichtig, hat auch einen übelern Geruch und Geschmack, aber gleiche Heilkräfte wie der vorige.
Oleum Juglniidis imciiui (cxprmnui). Wallnussöl.
Wird aus den Kernen der reifen Früchte des in den Wäldern Persiens wildwachsenden und nach Europa verptianzten gemeinen Wallnussbaums, Juglans regia (Monoecuz Polyandiw', Jug-
landeae) durch kaltes Auspressen gewonnen. Ks ist grünlich-gelb, k o r b e i-, Votorinnir-PhannnkopVo^nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 8
|
||
|
||
|
||
— 114 —
später blassgell), riocht schwach, milde, schmeckt süsslich angenehm, wird leicht ranzig, erstarrt bei—270deg; C. und trocknet au der Luft.
Okiini Jimipcri baccarmu.
Wird aus den zerstossenon, besonders unreifen Beeren des auf trockenen Hügeln in dürren Wäldern durch ganz Europa wachsenden gemeinen Wachholders, Jumpems communis L. {Dioe.cia MonadclpJuu; (JoHiferae-Cupressinecui), durch Destillation mit der 6 his Sfadien Gewichtsmenge Wasser gewonnen, ist farblos, sehr dünnflüssig, wird aber mit der Zeit gelblich und dickflüssig, zuletzt harzig, riecht eigenthümlich gewürzhaft nach Wachholderbeeren, schmeckt scharf-bitterlich, röthet Lackmuspapier, fulminirt mit Jod, löst sich in 12 Theilen Alkohol auch etwas in Wasser und ist leichter als dieses. Spec. Gewicht 0,86 — 0,87.
OU'iiui Jimi|ilaquo;ri ligni. Wacliliolderlioköl.
{Olcum caäinum.)
Wird in Frankreich durch trockne! Destillation des Holzes des in den Ländern am uiittelländischen Meere wachsenden Cedern-Wachholders, Juniperus Qxycedrus L. {Dioecia Mona-defypMa} Conifeme-Oupressineaa)'1') gewonnen. Es ist ein brenz-licbes Oel, von schwarzer Farbe, dem Ansehn und der Dicke des Theers und von einem stinkenden, unangenehmen, wachholder-artigen Geruch.
Olcum laiirinuiii (vxprcssuiu). Lorbeeröl. Wird an Ort und Stelle durch Kochen und Auspressen aus den frischen, reifen Früchten des in Kleinasien, dem nördlichen Afrika und im südlichen Europa heimischen gemeinen oder edlen Lorbeerbaums, Laurus nohüis L. (Ennccmdria Mono-fiyniu; Luurhieae) erhalten. Es ist gelbgrün, von salbenartiger, gleichsam körniger Consistenz, riecht angenehm, eigenthümlich stark nach den Früchten, schmeckt gewürzig, bitterlich, fettig, schmilzt schon in der Handwarme, mischt sich mit andern fetten und ätherischen Gelen, löst sich in Aether völlig, in Alkohol nur theilweisc unter Hinterlassung von fettem, farh- und
|
||
|
||
*) Nacli der Angabe Manclioi' soll es imcli to DeutSfliliind gleicherweise aus dom Jlolze doa gemeinen W n cliiiol d p ra , Jtmipcni.s- pvmmiinii /.. erhalten werden.
|
||
|
||
|
||
— 115 —
geruchlosem Oele und besteht aus festem und flüssigem Fett ätherischem Oel, Harz, Laiirin und grünem Farbstoff. Spec. Gewicht = 0,937,
Oleuni Lavaiululae. Lavendclül. Wird in Südf'rankrekh durch Destillation mit Wasser aus den Blüthen des ächten oder sclnnalblättrigen Lavendel, Lavandula vera DeG. Fl. Jr. {Bidynamta Gyvmospermiu; Lubi-atue-Nepeleae) erhalten. Es ist ein dünnflüssiges, hellgelbes oder grünlichgelbes, mit dem Alter etwas dunkleres ätherisches Oel von einem angenohmen, eigenthümlichen Gcruche der Itlüthen und brennendem bitterlichem Geschmacke. Alkohol nimmt bei 10deg; K nur 40 pGt. davon auf. Mit Jod verpufft es; durch Schwefelsäure wird es dunkel pomeranzengelb gefärbt und in der Kälte scheidet os Stearoptcn (Lavendelkampher) aus. Spec. Gew. 0,890—0,894.
Oleum Lini. Leinöl. Das in den Oelmühlen im Grossen durch Zermalmen mit Stampfen und Auspressen gewonnene fette Oel des Samen vom gemeinen Lein oder Flachs, Linum usitatissimum L. {Pentandria Pentmjynia; Lineae). Es ist gelb oder bräunlich, ziemlich dickflüssig, von eigenthümlichom Gerüche und Geschmacke. gerinnt nicht bei starker Kälte, wird an der Luft leicht ranzig, löst sich in l'/a Theilen Aether, in 40 Theilen kaltem, in 5 Thei-len kochendem Alkohol und besteht aus Olivensäure, Margarinsäure und Glycerin. Spec. Gew. — 0,930—0,940.
Oleum IViicistiic (cxprcssiim). Muskatöl.
{Oleum iiucum iitoscltatamm [imguinusiiin]. lialsamum s. ßutyrum Nuclstae- Muskat-nussöl. Muskatbalsam. Wuskatbutter.)
Ein in Ostindien aus den verkleinerten und mittels Wasserdämpfe erhitzten Samenkernen des auf den Molukkischen Inseln, jetzt blos auf Banda einheimischen, aber auf Java, Sumatra, Isle de France, auf den Antillen und in Cayenne angebauten ächten Muskatennussbaums, Myfistida moschata Tlmnb. (Dioecia Mo-naddjiliia; Myvistkeae) durch Auspressen gewonnenes butterartiges Oel, von dem man zwei Sorten unterscheidet: 1) den englischen Muskatbalsam, welcher in länglich viereckigen, 74 P^. schweren, in Pisangblättcrn eingewickelten Stücken vorkommt, ziemlich weich, beim Durchschneiden fein grieslich und gleich-
|
||
|
||
|
||
- 116 —
massig rötbUchgelb oder golbröthlich ist und einen angenehmen Muskatgeruch und starken, bitterlichen, fetten Muskatgesclunack besitzt; 2) den holländischen Muskatbalsam, welcher weit grössere, ziemhch scharfeckige, l1/laquo; — l1/raquo; Pfund schwere und entweder in Blättern oder auch in Papier eingewickelte Stücke bildet, eine festere und grobkörnigere Gonsistenz, eine mehr weiss-lichgelbe Farbe und einen schwächeren gewürzhaften Geruch und Geschmack hat. Das Muskatöl schmilzt leicht in der Wärme, löst sich in der vierfachen Gewichtsmenge warmen Alkohol und Aether unter Hinterlassung eines fettigen Rückstandes und ist ein Gemisch von festem, farblosem Fett, Myristicin, gelbem Farbstoff, flüssigem Fett und flüchtigem Gel. Mit Ochsenmark, Talg, Wachs, Gacaobutter, Kleie und Palmöl verfälschtes, so wie bereits eines Theils des ätherischen Gels beraubtes Muskatöl ist zu verwerfen. Man erkennt dieses an der blasseren Farbe, der festeren Gonsistenz und dem schwächeren Gerüche.
Oleum Olivarum. Oliven- oder Baumöl.
Ein aus den Früchten des in Asien und Afrika heimischen und im südlichen Europa cultivirten ächten oder gemeinen Gelbaums, Oka èuropaeaL. (Diandna Monogynta} Jaumineae) gewonnenes fettes Gel, von dem es verschiedene Sorten gibt. Die gebräuchlichsten sind: 1) das Provenceröl (Oleum olivuruni provinciulé), welches aus den reifen Früchten durch leichtes Auspressen in der Kälte erhalten wird, durchsichtig, weiss-gelb-lich, kaum riechend und angenehm, süsslich milde schmeckend ist und 2) das gemeine Baumöl, welches man durch stärkeres Auspressen der mit Wasser infundirten Früchte gewinnt, dunkler gelbgrün und ziemlich dünnflüssig ist und einen unangenehmen, obgleich schwachen Geruch und ähnlichen Geschmack hat. Es trocknet nicht an der Luft, erstarrt in der Kälte (einige Grade über 0deg;) zu einer festen körnigen Fettmasse, lost sich wenig in Alkohol, leicht in Aether, bildet mit Alkalien fette Seifen, besteht aus Margarin und Elain und entzündet sich durch ein Gemisch von Schwefel - und Salpetersäure. Es sei nicht dick oder ranzig und frei von Blei und Kupferoxyd. Spec. Gew. = 0,916..
Oleum Pajiavcris. Mohnöl. Wird aus den Samen theils des in Aegypten und Asien einheimischen und in Europa häuflg cultivirten G artenniohns,
|
||
|
||
|
||
— 117 —
Papaver somniferum L. (mit schwiirzlich - oder dunkelblaugrauen Samen), theils des noch häufiger bei uns cultivirten go braue li-lichcn oder weissen Mohns, Papaver of'ficinale (hnel. (mit schmutzig-weissen Samen) {Polyandria Monogynia; lJapaveraceae) durch Auspressen gewonnen. Es ist hellgelb, später goldgelb, klar, ziemlich dünnflüssig, hat einen schwachen Geruch und angenehmen, süsslichen Geschmack, löst sich in 25 Theilen kochendem und in ö Theilen kaltem Weingeist, erstarrt bei — 180C.und trocknet mit der Zeit. Spec. Gew. = 0,929.
Olcuiii Pliilosophorum. Ziegelsteinöl.
{Oleum later ilium.)
Ein bräunliches, etwas dicktlUssiges, scharl'schmeckendes und übelriechendes brenzliches Oel, welches man dadurch erhält, dass man Baumöl oder sonst ein anderes fettes Oel mit reinem und gestossenem Thone oder gestossenen heissgemachten Ziegelsteinen, am besten mit an der Luft zerfallenem Kalke zu einem Teige zu-•sammenknetet, Ballen daraus macht und hieraus aus einer eisernen Retorte das Oel abdestillirt. In früheren Zeiten gewann man es aus heissen, in Baumöl getränkten ganzen Ziegelsteinen mittels Destillation.
Oleum Pini. Kicnöl. Wird durch Destillation mit Wasser aus dem Thecr gewonnen und ist bräunlich und etwas brenzlich.
Oiciim Itaparniii. Rüb- oder Rübsenöl. Wird in den Oelmühlen im Grossen durch Zermalmen mit Stampfen und Auspressen des Samens von der olgebenden Varietät des Ruh sen , Brasst'ca Papa var. olel.feru L. iTetradyna/iiua Häiquosa; Cruciferae) gewonnen. Es ist gelb, dünnflüssig, fettig, schmeckt und riecht widerlich und erstarrt bei — 60deg; C. zu einer gelben, butterartigen Fettmasse. Spec. Gew. = 0,92.
Oleum Kicini. Ricinusol.
(Oleum Castvris. Custoröl. Oleum palmae Christi. Cliristpalmöl.)
Ein durch kaltes Auspressen des Samen in beiden Indien und im südlichen Europa wachsenden gemeinen VVunderhauins, Ricinus conmmnifi L. (Monoccia Monadclphia; Plnphorblaieaè) gewöhnlich im Vaterlande gewonnenes fettes, salbenartiges, dickflüssiges, blassweingelhes Oel von schwachem, nicht angenehmem
|
||
|
||
I^M
|
||
|
||
- 118 —
Gerüche und süsslich-fettigem, hinterher etwas kratzendem Ge-gobmacke, welches bald ranzig wird, an der Luft trocknet, bei — I7('0. unter Abscheidung von Ricinstearin zu einer weissgclb-lichon durchscheinenden Masse erstarrt, sich in Alkohol und Aether löst und bei der Verseifung neben Glycerin drei Fettsäuren (Ricinstearin -, Ilidn - und Ricinölsäure) gibt. Spec. Gewicht = 0,96 — 0,97.
Olcuin Itorisniarini. liosmarinül.
(Oleum Anthos.)
Ein ätherisches Oel, welches im südlichen Europa, vorzüglich in der Provinz Murcia in Spanien und um Narbonno in Frankreich aus dem frischen blühenden Krautü des gemeinen Rosmarins, Rosmarinus officmah's L. {Diandria Monogynia; Labiatae-Monar-deae) im Grossen durch Destillation mit Wasser bereitet wird. Es ist klar, wasserhell oder grünlichgelb, sehr dünnflüssig, riecht oi gonthündich, nicht unangenehm, terpenthin-kampherartig, schmeckt ebrnso, etwas erwärmend, löst sich in 12 Theilen höchst rectificir-tem Weingeist, in absolutem Alkohol aber in jedem Verhältnisse und Scheidet beim Verdunsten ein Stearopten (Rosmarin-k a m p her) aus. Spec. Gew. = 0,865.
Olnuu Siiccini criiduin. Roheraquo; liernsteinöl.
(Oleum Succini empyreumaiimm.)
Man erhält es in Fabriken durch trockne Destillation des Bernsteins zugleich mit der Bernsteinsäure. Es ist ein dickflüssiges, brenzlicbes, braunes, eigenthümlich, bituminös riechendes, scharf, bitterlich schmeckendes, sehr flüchtiges, brennbares Oel, welches aus Brandöl, Brandbarz und Bernsteinkamplier besteht, sich mit Basen verbindet und mit starker Salpetersäure eine harzige, nach Moschus riechende Masse giebt. Spec. Gew. = 0,886.
Olcum tcmpliiiuiii. Krummholziil.
{Balsamum hungan'eum. Ungavischor Balsam. Balsannim s. Oleum carpathicum.)
Wird aus den Zweigen und Jüngern Acsten der auf Moorboden im Riesengebirgc, auf den Karpathen und auf den Alpen des mittlern Europa wachsenden Zwergkiefer, Finus Pnmüio Ilacnke (Monoecia Monadclplda; Conifcrae) durch Destillation mit Wasser erhalten. Es ist klar, etwas grünlich, sehr dünnflüssig,
|
||
|
||
|
||
— 119 —
riecht sehr clurchdiingend, nicht sehr miangenehin, etwas wach-holder- oder citroncnartig und schmeckt dem Terycnthinol ähnlich, stark, feurig.
Oleum Tcrcbinthinac. Terpenthinöl.
quot;Wird durch Destillation verschiecleuer Terpentliinso.'ton, vorzüglich des gomciuen und vciictiunischen Terpcnthins, mit Wasser dargestellt. Es ist düiinflüsssig, klar, -wi'sscvhcll, flüchtig, leicht entzündlich, riecht eigeutliümlich durclidringeiul, schmeckt bitter, brennend scharf, siedet bei 125deg; 11, rötbetLackmus, zieht aus der Luft viel Sauerstoff an und wird dadurch gelblich und harzig, löst sich klar in 10 bis 12 Tlieilcn Weingeist von 0,85 specif. Gewichte, soAvie in 2 Theileu Aether, verpufft mit Jod, wird durch Salpetersäure rasch in Harz- und Tcrpontliin-säurc zersetzt, verbindet sich mit anderen ätherischen und fetten Oelcu, bildet mit salzsaurem Gas eine kamphorälmlichc Substanz (Terpenthinkampher) und bestellt aus 88,27 Kohlenstoff und 11,73 Wasserstoff. Spec. Gewicht 0,869—0,890.
Olibaniiiii. Weihrauch.
Der freiwillig ausschwitzende und an der Luft erhärtete harzartige Saft des auf Bergen Ostindiens wachsenden indischen Weihrauchbaums oder der gesägten Boswellia, Bosioeüia serrata Sfackh. {Decamlna Monojjynia; Burseraceae). Er bildet rundlich-längliche, bisweilen auch knollige, traubenfonnig zu-sanunengebackeno, erbsen- bis nussgrosse, durchscheinende, gelb-lichröthliche oder bräunliche, weisslich bestäubte, auf dem Bruche ebene, glänzende und wachsartige, spröde und leicht zerbrechliche Stückchen von einem beim Erwärmen oder Anzündet] noch stärker hervortretenden angenehmen, schwach-balsamischen Gerüche und einem bitterlichen, scharfen, etwas aromatischen Gcschmacke. Er ist in Weingeist nur zum Theil löslich, schmilzt in der Hitze nicht, brennt aber mit leuchtender Flamme und gibt gekaut oder mit Wasser angerieben eine milchige Flüssigkeit. Hauptsächliche Bestandtheile sind: Harz, ätherisches Ocl, in Ycrbindung mit etwas Gummi und Kleber.
Opiuni. Opium. Mohnsaft.
{Mexonrnm. Laudamtm. Succus thehaicus,')
Ein im Orient und im südlichen Europa aus den unreifen Samenkapseln des Schlafmohns, Papaver sommferum L. (Po///-
|
||
|
||
|
|||
I
|
— 120 —
andria Monogyina; Pa paver aaeae) durch gemachte Verwundungen ausfliessetider und an der warmen Luft eingetrockneter Dicksaft. Es bildet faustgrosse kleine Brode odor unregelniiissige 1 — 2 Pfund schwere Stücke oder Kuchen, welche in Mohnblättcr gehüllt und häufig mit Ainpfersamen bestreut sind, ist mehr oder weniger trocken, aussen dunkelbraun, innen gelbbraun, undurchsichtig, verliiiltnissmässig schwer, auf dem Bruche zähe, auf der Schnittfläche gliinzend, äusserlicb compact, etwas hart, inwendig weicher, erweicht unter den Fingern allmälig, bisweilen ist es mit der in-neiu Haut der Kapseln vermischt, und gibt getrocknet und geriehen ein gelbes zusammenbackendes Bul vor. Der Geschmack ist anfangs bitterlich, ekelhaft, hinterdrein beissend, etwas brennend oder scharf, der CJeruch eigenthümlich, ekelhaft unangenehm durchdringend, etwas betäubend. In Wasser ist es thcil-weise, in edlen, schweren Weinen fast vollständig löslich; beim Kauen wird der Speichel schaumig und grünbräunlich. Bestand-theile, aber in veränderlichen Verhältnissen sind: Morphium, Meconsäure, Narcotin, Kodein, Thebäiii (Pärainorphin), Oplanin, Opln (Porphyroxin), Meconin, Narcëin, Phormin (Pscudo-nioi'phin). Papaverin, ein flüchtiger riechender Stoff ('flüchtiges Ocl), extractive Materie, Harz. Fett. Kautschuk, Färbestoff und Stärkezucker. Die wässerige Lösung muss mit Actzammoniak einen reichlichen Niederschlag von unreinem Morphium und mit Eisenchlorid eine dunkle Färlmng geben. Das Pulver ist nie lange und stets in wohlverschlossenen Gefässen aufzubewahren.
Opopaiiax. Opopanax. Panaxgummi.
(Gummi s. Oumuii-renna Opopanax.)
Der getrocknete Milchsaft aus der verwundeten Wurzel der auf dürren und sonnigen Stellen, Schutthaufen und an Hecken und Zäunen im südlichen Europa (Oriente, Griechenland) wachsenden ächten Opopanax pflanze, Opopanax ühirontum Koch. {Penfandria Diyi/nia; UmbelUferae). Man unterscheidet 2 Sorten: 1) Panaxguniini in Körnern (O^o/raquo;laquo;laquo;laquo;laquo; laquo;w(/mwlaquo;'), als die beste Sorte, welches aus hasel- oder wallnussgrossen, unrcgelmässigen, nicht zusammenhängenden, meist eckigen, röthlichgelben oder bräunlichen, öfters wie bestäubt aussehenden, auf dem ebenen Bruche hellere und dunklere Stellen zeigenden, wachsglänzenden, etwas fettig anzufühlenden, zerreiblichen Stücken, von einen', starken, widerlichen, eigenthümlich gewürzhaften, dem Liebstöckel
|
||
|
|||
|
||
— 121 —
ähnlichen Gerüche und einem scharfen, widerlich hittern, lange anhaltenden Geschmacke, besteht; 2) Panaxgumnxl in Kuchen
(Ojjopanax in placentis), als die geringere Sorte, welches mehr oder weniger grosse, dunkelgraue und graubraune, zusaumiengo-flossene, auf dem Bruche wonig, oder glasartig glänzeudo, leichter zu Pulver zu reibende, mit vielen Unreinigkeiton und sogar Wachs-brocken vermengte! Massen von wenig bitterem Gesclnnacke bildet. Das Panaxgummi gibt ein goldgelbes Pulver, klebt beim Kauen an den Zähnen, schmilzt beim Erhitzen nur unvollstiindig, braun werdend, entzündet sich, brennt mit leuchtender, russender Flamme, eine dichte, schwer einzuäschernde Kohio hinterlassend, löst sich in Alkohol mit gclbröthlicher Farbe auf, gibt mit Wasser eine gelbe Emulsion und feucht destillirt, nebst einem stark riechenden Wasser, eine sehr geringe Menge ätherisches Oel. Hauptsächlichste Bestandtheile sind: Harz, Gummi, Stärkemehl, Extrac-tivstoff, ätherisches Oel und Wachs. Spec. Gew. = 1,622.
Os Scpiae. Weisaes Fischbein.
Der von der Haut befreite llückenknochcn oder das Uücken-schild des fast in allen Meeren Europas lebenden gebräuchlichen Tintenfisches, Bejpia ofßeinalis L. {Moüuaoa; Oepha-lopoda LoUyinea). Es wird von den vom Meere ausgeworfenen todten Thieren gesammelt und besteht, aus länglich runden, haud-grosseu, in der Mitte daumendicken, gegen den Rand hin aber dünne und scharf werdenden, an der obcim Seite zarte, horn-ähnliche, concentrische Lamellen bildenden, an der untern Seite aber eine poröse Substanz enthaltenden, und auf beiden Seiten ein wenig convexen Schalen. Es ist weiss, spröde, zerreiblich, fast geruchlos, salzig, erdig schmeckend und besteht aus von wenig Gallerte durchdrungenem kohlensaurem Kalke, etwas Kochsalz, bei Spuren von phosphorsaurem Kalke und Magnesia.
Ova gallinacwi. Hühnereier.
Die Eier der bekannten Henne oder des Hausliuhns. Gallus dontestlous Temminyk. (Aves; Gallinae-Phastlt;mtdlt;ie). Sie sind elliptisch, an dem einen Ende schmäler zulaufend und enthalten unter einer weissen und harten Schale eine dünnes Häutchen {Pcllieula ovi) und unter diesem drei klare, durchsichtige, grünlichgelbe, das Ei wei ss {Albumen ovi), bildende Flüssigkeiten. in welchem eine, in einer besonderen Hülle eingeschlossene runde
|
||
|
||
|
||
- 122 -
mclir oder wcnigoi' hocligelbe, wciclie und undurclisichtige, gelaquo; nichloso, Kohwaobi miklo, aber oigontliümlicli schmcckciKlc Masse, das Eig0lb odor dor Eidottor (Vitellum ooi), schwimmt. Das Kiweiss besteht aus löl/j Thoilon Eiwcissstott', 4'/^ Tlioilou Mucus und HO ïlioilcn Wasser und gerinnt durch Säuren und in der Kochhitze. Das Eidottor enthält etwas Eiweissstoff, fettes Oel und riechenden Extractivstoff, bildet mit Wasser eine weisse emulsive Flüssigkeit, gerinnt in Weingeist, gibt an Aether Fett ab, dabei eine weisse, zähe Masse abscheidend, bläuet geröthetes Lackmuspapler und erstarrt beim Kochen.
(Kalium. Sauerkleesalz.
(iS'ot Acetosellae. Kali bioxalicum s. oxalicum acidulum. Bioxnlas Kalicus cry-stallisatus. Oxaias acidvlum potassae.)
Wird in Fabriken der Schweiz oder auf dem Schwarzwalde in Schwaben dargestellt durch Verdampfen des gepressten und geklärten Saftes der Blätter des kleinen Ampfers, Eumex Acetosella L., des Sauerampfers, Eumex Acetosa L. (Ilcxandria Trlgynia; Polygoneae), des gemeinen Sauerklees, Oxalis Acetosella L., des gehörnten Sauerklees, Oxalis comtculata L. und des steifen Sauerklees, Oxalis strictu L. {Decandn'a l*'-'-tugynia; Oxulideae). Es erscheint in weissen, kurzen, undu.. li sichtigen vierseitigen, prismatischen Krystallen, ist geruchlos, schmeckt etwas herbe, bitterlichsauer, in (5 Theilen kochendem, in .30 Theilen kaltem Wasser, sowie in 34 Theilen Alkohol löslich und luftbeständig, wird durch Kalksalze und Guminischleim zersetzt, bildet mit Kupferammoniak einen blassblauen, mit salzsaurer Barytlösung einen weissen, in Überflüssiger Salzsäure löslichen Niederschlag, schlägt das Gold aus seinen Auflösungen me-allisch nieder, hinterlässt beim Einäschern reines kohlensaures Kali, wirkt in grosseren Gaben giftig und besteht aus 34'/a Kali, 322/s Säure und 13 Wasser. Es darf nicht mit schwefolsaurem Kali oder Weinstein verunreinigt sein und ist in verschlosseneu Gläsern aufzubewahren.
IVtroh'inii. Erd-, Berg-- oder Steinöl.
Ein im Oriente, in mehreren südlichen Staaten Europas, in
Baiern, Württemberg, Schlesien u. s. w. entweder mit oder ohne
Wasser aus der Erde oder aus den Felsenritzen hervorquellendes
flüssiges Erdharz, das thcils blassgelb oder gelbröthlich gefärbt ist,
|
||
|
||
|
||
- 123 -
etwas opalisirt und ins Bläuliche spielt {Petroleum (dhnm), tiicils gelbbraun oilpr braun {Petroleum rubrum), theils schwarzbraun ererscheint, dünnflüssig, flüchtig ist, durchdringend, widrig, bituminös riecht, etwas scharf und bitter schmeckt, sauer reagirt, sich leicht entzündet und mit leuchtender, blauer, russender Flamme brennt, in der Kälte nicht gerinnt, in Wasser und Säuren sich löst, mit flüchtigen und fetten Oelen, sowie mit Aether, schwieriger mit Alkohol (8 Theilen) sich mischt, und Paraffin, Eupion und oft Erdhaiz enthält. Spec. Gewicht = 8.50. Dickes, schwarzes, schlechter riechendos Steinöl ist nicht anzuwenden. Die Aufbewahrung geschehe in wohlverschlossenen Gefässen.
Phosplioms. Phosphor.
Ein Metalloid, welches in chemischen Fabriken aus Thier-knochen durch Glühen mit Kohle dargestellt wird. Er bildet gewöhnlich federkieldicke, weisse oder gelbliche, frisch durchsichtige, wachsglänzende Stäbchen, leuchtet im Finstern, raucht an der Luft, knoblauchartige Dämpfe ausgebend, entzündet sich bei 38deg; und schmilzt bei 45deg; unter Wasser, wird allmälicb unter dem Wasser aussen weiss und am Lichte roth, ist in 8 Theilen Schwefelkohlenstoff, weniger in flüchtigen und fetten Gelen, in Aether, Weingeist, nicht aber in Wasser lösbar, von Wachscon-sistenz und in mit ausgekochtem destillirtem Wasser vollgefüllten, mit Glasstöpseln verschlossenen und in Blechkapseln befindlichen Gefässen aufzubewahren. Spec. Gewicht 1,770.
Piper album. Weisscr Pfeffer. Die durch Einweichen in Wasser und Reiben zwischen den Händen von dem Fruchtgehäuse getrennten reifen Samen des in Ostindien einheimischen, besonders auf Java, Sumatra und Borneo häufig eultivirten schwarzen Pfeffers, Piper niefnm L. {Diandna Trtgym'a; Piperaceae). Er ist kugelrund, schmutzig- oder gelblich weiss, glatt, auf einer Seite mit einer Spitze, auf der andern mit einer runden Narbe verschen, aber unter der weichen, weissen innern Fruchtschicht mit einer braunrothen Samenhaut bedeckt, ciweisshaltig, schmeckt weniger scharf und brennend als der schwarze Pfeffer, riecht etwas schimmlig, pfefterartig und enthält scharfes Harz, flüchtiges Gel, Extractivstoff, Gummi, Salze, Stärke, Ei weiss, Holzfaser und ausserdem Piper in.
|
||
|
||
läMN
|
||
|
|||
•
|
— 124 —
PilHT longiiiii. Langer Pfeffer.
Die getrockueten unreifen Fruchtkolben des in Ostindien einheimischen und auf Ambolna, Java und Cochinchina angebauten langen Pfeffers, Piper loiujum L. {Diandria Triijynia; Pi'pera-ceae). Kr ist cylindriscb, 1'/j — 2 Zoll lang, 21/2 Linien breiti wird von einer 1 — 6 Linien langen Spindel getragen, besteht aus zahlreichen unreifen, einsamigen, mit den unterstützenden schildförmigen Bracteen und dem durchlaufenden Tlieil der Spindel verwachsenen Beeren, ist aussen graubraun, meist grau bestäubt, höckerig, hart, riecht mild gewürzig, pfefferartig und schmeckt schärfer und brennender als der schwarze Pfeffer, enthält aber dieselben Bestandtheile als dieser.
Pt|ier nigniiii, Schwarzer Pfeffer.
Die vor ihrer vollkommenen Reife gesammelten und getrockneten Beeren des in Ostindien einheimischen und auf Java. Sumatra und Borneo eultivirten schwarzen Pfeffers, Piper nigium L. (Dicmdria Triyynm; Ptperaome). Er ist ungestielt, fast kugelrund, erbsengross, mit einer schwarzbraunen auch schwarzen, stark gerunzelten Schale bedeckt, einsamig. Der Same ist mit einem dünnen, fest anhängenden Häutchen bedeckt und besteht aus einer aussen gewissennassen hornartigen und innen mehligen Substanz. Der Geruch ist gewürzhaft, der Geschmack scharf brennend. Bestandtheile sind: Piperin, flüchtiges Oel, fettes, beissend scharfes Gel (Weichharz), Extractlvstpff, Stärke, Faser und an Aepfel- und Weinsäure gebundene Salze.
Pi\ liqiiida. Flüssiges Pech. Theer.
{(.'eilria. Jiesina pini einpyreumaticii liqiiida.)
Wird in Gruben oder Theeröfen durch eine absteigende Destillation des Holzes von der im mittlern und nördlichen Europa und Asien ganze Wälder bildenden gemeinen Kiefer oder Eichte, Piims sylvestris L. (Monoecm Monadelphia; Goniferae) gewonnen. Es ist dickflüssig und schwarzbraun, etwas durchsichtig, lässt sich in Fäden ziehen, riecht balsamisch-brenzlich, ekelhaft, schmeckt ähnlich, widrig, scharf bitter, zugleich sauer, ist schwerer als Wasser, löst sich in Alkohol, Aether, Gelen, Aetz-kali, auch etwas in Wasser und enthält Essigsäure, Mesit, Ter-penthinöl, Kreosot, Paraffin, Pikamar, Kapnonior, Ccdriret, Eu-
|
||
|
|||
|
||
— 125 -
pion, Pittakal, Colophon und Brandharze. Die Aufbewahrung geschehe in Flaschen mit etwas weiter Oeffnung. Spec. Gew. 1,108.
?\\ solida. Schwarzes- oder Hartpech.
(l'ix iiavalis. Scnlugpoohi Jicsina pini enipymttnoHca,) Wird als Rückstand nach der Destillation des Theers mit Wasser oder durch Schmelzen oder Abdampfen des Theers in offenen Gefässrn erhalten. Es ist ein festes und trocknes, dunkel-schwarzbraune!: oder glänzend schwarzes, in der Kälte sprödes, bei 37 0C. oder in der Handwarme erweichendes und in kochendem Wasser schmelzendes Brandharz, von flachmusclieligem Bruche, das sich in Alkohol, in ätzenden und kohlensauren Alkalien löst, mit Fetten, Oelen und Harzen zusammenschmelzen lässt und brenzlich-terpenthinartig riecht und schmeckt. Die Aufbewahrung geschehe in Stein- oder Eisentöpfen.
Placenta seininis Liui. Leinsamen- oder Leinkuchen.
Die aus don Leinsamen nach dem Auspressen des fetten Oeles in hänfene oder härene Gewebe erhaltenen Rückstände, welche oben convexe, unten concave, bräunliche Brode bilden, und nur zerstossen als Leinkuchenmehl {Favmlt;t placentarwn se-minis Lim) in Anwendung kommen. Sie dürfen nicht mit Raps-oder Rübsamenkuchen verwechselt werden.
Pliimbinii aectieuni crudum. Rohes essigsaures Blei.
(Saccharum Saturni ciudtim. IJlijizucker. Plumbum ucetieum neutrale. Niutnilii essigsaures meioxylt;l. Acetas piumbi acidttlus.)
Wird in Fabriken durch Oxydation von Bleiplatten oder Bleiglätte mit Essig dargestellt und bildet kleine, weisse oder weiss-gelbliche, durchsichtige, später an der Oberfläche verwitternde, seidenglänzende, prismatische Krystalle oder krystallinische Krusten von essigartigem Gerüche und anfangs süsslichem, dann herbmetallischem Gescluuacke. Es ist löslich in 2 Tiieilen Wrasser sowie auch in höchst rectificirtem Weingeiste. Es sei frei von Kupfer und die Lösung gebe mit Schwefelwasserstoff einen schwarzen, mit Schwefelsäure einen weissen Niederschlag. Die Aufbewahrung geschehe in verschlossenen Gefässen. Spec. Gew. 2,85.
Pulpa priiiiorimi cruda. Rohes Pfiaumemmis.
Das aus entkernten frischen Pflaumen oder Früchten des ge-meinen Pflaumenbaums, 1'runu.i dovtesti'ca L. (Icosandria Mo-
|
||
|
||
|
||
— 126 -
noyi/nia; Anu/gdaleae) durch Kochen mit Wasser, Drücken durch ein Sieb, Zusatz von Zucker und Eindicken bis zur Extractcon-sistenz bereitete käufliche Mus. Es ist rothbraun, besitzt den eigentliümlichen rflaumengeruch und schmeckt ähnlich, süss, zugleich zuckerartig, darf nicht brenzlich sein und kein Kupfer enthalten, welches Letztere sich durch ein fein polirtes Eisenstäbchen zu erkennen gibt.
Pulvis ]nrhis. Schiesspulver.
Ist ein Gemisch von Salpeter, Schwefel und Kohle, welche Ingredenzien in besonderen Mühlen (Pulvermühlen) durch Stampfen oder Walzen und Anfeuchten in einen Teig und dieser durch Siebwerke in kleine runde Körner verwandelt werden. Es muss eine bläulichgraue Schieferfarbe, und eine gewisse Eestigkeit haben, völlig trocken sein und an der Luft keine Feuchtigkeit annehmen, schnell ohne Prasseln verbrennen, auf Papier keine schwärzlichen oder gelben Flecken zurücklassen, auch das Papier nicht versengen. Die Aufbewahrung muss an ganz trockenen, gefahrlosen Orten geschehen.
Radix Allii. Knoblauch.
{bulbus Allii.)
Die frische, grosse, eiförmig-rundliche Zwiebel des im Oriente und Südeuropa einheimischen und in Europa eultivirten Knoblauchs, Alliam sativum L. {llexandria Monogynia; Liliaceae-As-phodeleae), welche aus vielen länglichen dicht aneinanderschliessen-den Zwiebclchen (Zehen) besteht und von mehreren dünnen, weissen oder röthlichen Schalen umgeben, auch unterwärts mit einem Büschel dünner Wurzelfasern begabt ist und ein weisses, fleischiges, an einem klaren, schleimigen, stark speeifisch riechenden, süsslichscharf schmeckendem Safte reiches Parenchym enthält. Bestandtheile sind: ein schwefelhaltiges, scharfes, flüchtiges Oel, Gummi, Stärke und Zucker. Die Aufbewahrung geschehe im Sande.
Badix Althacac. Althee- oder Eibischwurzel.
Die kurz vor oder nach dem Winter ausgegrabene, von ihrer
graubräunlichen Oberhaut befreite, und getrocknete Wurzel des
an feuchten Stellen, vorzüglich salzhaltiger Gegenden, an Wegen,
Gräben am Meeresstrande, im südlichen und mittleren Deutsch-
|
||
|
||
|
||
- 127 -
land und überhaupt in Mitteleuropa wachsenden, in Franken cul-tivirten gebräuchlichen Eibisch, AUhaea ofßvinalis L. {Mo-nadelplua Poh/andria; Malvaceae). Sie ist schniutzigweiss, bis 1 Fuss laug, federkiel- bis daumendick, mit den zerschnittenen Wurzelkiiollen vermischt, entluilt ein fleischiges unter der Loupe mit Stärkemehl gefüllte Zollen zeigendes rarenehym, und ein von einem Heischigrothen liinge umgebenes Mark, hat einen schwachen eigenthüiulichen Geruch und einen faden, sehr süsslich-schleimigen Geschmack. Bestandtheile sind: Schleim, süsser Extractiv-stoff, Stärkemehl, Kleber und Schwefel, Asparagin, Pflanzenfaser. Der Schleim löst sich im Wasser, wird in der Luft gelblich, dann braun, durch Blciessig gefällt und durch Mineralsäuren zerstört.
Radh Angclicae. Angelika- oder Engelwurzel. Die von der eultivirten sowohl als von der wilden Pflanze im zweiten Jahre ihres Alters zur Frühlingszeit oder im Spätherbste gesammelte und getrocknete Wurzel der auf feuchten Stellen, an Bächen, Flussufern, auf Gebirgen und in der Ebene des mittleren und nördlichen Europa wachsenden, in Gärten eultivirten gebräuchlichen Engelwurz, Archangelica bffioinaMs Hoffm. {Pentandria Digyida; Umhelliferae). Sie besteht aus einem in viele senkrechte, mit Wurzelfasern besetzte Aeste zortheilten, grauen, runzeligen, kurzen, mit ringförmigen Gefflssen durchschnittenen, 2 — 3 Zoll dicken, innerhalb weissen, schwammigeu, auf dem Durchschnitt mit glänzenden Puncten versehenen Wurzelstocke, dessen Aeste lang, federkieldick, fleischig, aussen dunkelbraungrau, innen weisslich sind. Der Geruch ist durchdringend aromatisch, eigen, zwischen Fenchel und Alant inne stehend, der Geschmack anfangs süsslich, hinterher brennend, gewürzhaft bitter. Bestandtheile sind: flüchtiges Gel (Angelikaöl), Angelikasäure, Baldriansäure, Angelicin, Angelikawachs, Angelikaharz, Bitterstoff, Gerbstoff, Zucker, Stärkmehl, Pflanzengallerte und Eiweiss. Die Aufbewahrung geschehe in verschlossenen Blcchgcfässen.
Radix Apii. Sellerie- oder Eppichwurzel,
Die frische von der eultivirten Pflanze gesammelte Wurzel des an Wassergräben und Bächen besonders häufig auf Kalkboden wildwachsenden und in den Gärten häufig eultivirten gemeinen Sellerie oder Eppichs Apium yruvcolens L. (Pentandria Di-
|
||
|
||
|
||
— 128 —
(/i/m'a; Umbellïferae). Sie ist dick, rundlich, fast knollenartig, geringelt, aussen biäuulichgelb, innen weisslich, mit vielen stroh-lialnidicken Fasern besetzt, riecht stark, schmeckt gewürzig und enthält ätherisches Oel, Schleim, Schlcinizucker, Mannit.
Kadix Ari s. Aronis. AronsAvurzel.
Die vor der lilüthe im April oder im Herbste gesammelten, von der gelblichen Epidermis befreiten und gelinde getrockneten Wurzeln des an feuchten Stellen schattiger Laubwälder Mitteleu-ropa's wachsenden gefleckten Aron's, Arum mueulatum L. (Monoecia Polyandria; Aroideae). Sie ist getrocknet, knollig, un-regelmässig, rundlich, höckerig, weiss, mehlig, einen halben bis einen Zoll dick, geruchlos. Frisch enthält sie einen scharfschmeckenden, die Haut reizenden Milchsaft. Das scharfe Fiincip geht aber während des Trocknens verloren und der Geschmack ist dann mehr mehlig und wenig oder gar nicht scharf. Bestand-theilesind: viel Satzmehl, ein hassorinälmlicher Stoff, Gummi, ein eigenthümliches fettes Oel, Schleimzuoker und Extraotivstoff. Die Aufbewahrung geschehe in gut verschlossenen (lefässen.
Radix Aristftlocliiac longac. Lauge üsterluzeiwuizel. Die Wurzel der auf Aeckern und in Weinbergen im südlichen Europa vorkommenden langknolligen Osterluzei, Ariéiohohia longa L. (Gynandria Ilexandria; Serpentariae-AristoloeMeue). Sie ist fleischig, walzenförmig, runzelig, 1 — 1 ^ Zoll oder daumensdick, fusslang, dicht, hart, mit einer gefurchten aschgrauen Rinde bedeckt, innen gelblich, riecht, zumal frisch oder beim Pulvern, unangenehm, schmeckt widrig süsslich, wenig gewürzhaft, anhaltend bitter, etwas scharf und enthält viel Stärkmehl.
Bajlix Aristolocliiac rotiindats Kunde üsterluzeiwurzeL
Die Wurzel der in Gebüschen und Weinbergen des südlichen Europas, Spaniens und Süddeutschlands wachsenden rundknolligen Osterluzei, Arisiolochia rotunda L. {Gynandria Ilexandria; Serpentanae-Aristoloohuae), Sie ist rundlich-knollig, fast kugelig, 1—2 Zoll dick, schwer, höckerig, fleischig, dicht, hart, mehlig, jiussen braungrau, innen gelblich oder gelblich weiss, riecht unangenehm dumpfig, schmeckt süsslich, bitter, scharf und enthält reichlich Stärkmehl.
|
||
|
||
|
||
— 129 -Radix Armoraciae. Meerrettig1.
(Radix Haphani rusticani.)
Die im Herbst gesammelte Wurzel des auf feuchten Stellen, an Flussufeni, Gräben in Deutschland und vielen andern europäischen Ländern wildwachsenden und m Gärten cultivirten gemeinen Mecrrettigs, Ar moracia rustic una Fl. Wett. {Tetra-dynaviia Süiculosu; Cructferae.) Sie ist fast cylindrisch, tieischig, dick, äusserlicii gelblich, innerlich weiss, saftig, entwickelt im frischen Zustande (in welchem sie nur allein anwendbar ist) gerieben einen scharfen, zu Thränen reizenden, durchdringenden Geruch, schmeckt scharf beissend oder stechend, liefert bei der Destillation mit Wasser ein schwefelhaltiges ätherisches Oel und enthält überdies Stärkemehl, Harz, Eiweiss, Gummi, Zucker und Extractivstotf. Der Aufguss wird durch Eisenoxydsalze rötlilich gefärbt.
Radix Arnieaelaquo; Wohlverleih- oder Fallkrautwurzel.
Die nach der Blattentwickclung im Frühjahre gesammelte und vorsichtig getrocknete Wurzel des auf Berg- und Alpenwiesen, lichten, grasreichen Waldstellen im mittlern und in der Ebene des nördlichen Europas wachsenden Bergwohlverleih, Arnica ntontana L. {Syngenesia Polyyainia superflua; Gompositae - 8e-necionideae). Sie bildet einen einfachen, runden, knotigen, unten wie abgebissenen, kaum federkieldicken, 2 bis 8 Zoll langen, nach unten mit zarten, harten, zerbrechlichen Wurzeln, mit braunschwarzer, gestreifter Oberhaut und gelber Rinde versehenen, innen sclnnutzigweissen, etwas holzigen, markigen, ringförmig gestellte Gelasse enthaltenden Wurzelstock. Der Geruch ist etwas scharf, reizend, bahamisch oder widrig gewürzhaft, der Geschmack gewürzhaft, bitterlich, herbe, scharf, lange anhaltend, der Alantwurzel ähnlich. Sie enthält ätherisches Oel, scharfes Harz, Seifen-stott', Gerbstoff und Schleim. Ammoniak färbt die Abkochung grünlich. Die Aufbewahrung geschehe mit grosser Sorgfalt, da sie leicht schimmelt und dem Insectenfrass stark unterworfen ist.
Kadix Vniiulinis Uonacis. (Spanische) Rohrwurzel
(Radix Cannae hispanicae.i
Die Wurzel des in Sümpfen in Südeuropa und im südlichen Mitteleuropa wachsenden schilfigen Pfahlrohrs, Donax arun-(limweus Pal. Beanv. (Triuiuli tu Dlijy^ •''quot;; (h-aviiwac- .#9632; Irumb'nareae). Kürber, Vetarluaii'-FUarmakopüe.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;U
|
||
|
||
|
||||
#9632;
|
— 130 —
Sic bildet Stücke von verschiedener Dicke, ist innen gelblich-weiss, schwammig, aber doch ziemlich hart, mit einer gelben, glänzenden, lederartigen, der Länge nach gerunzelten, durch eine Menge Binge in die Quere abgetheilten Oberhaut versehen, fast geruch- und geschmacklos und enthält gleichwohl eine gewürzhaft bittere, harzige Materie; jüngere Wurzeln enthalten auch Zucker.
Radix Arundinis vulgaris. (Gemeine) Roluwurzel.
Die im Frühjahre gesammelte Wurzel des in stehenden Wässern , Sümpfen, Teichen und Flüssen von ganz Europa wachsenden gemeinen Kehr Schilfes, Ärundo Phragmites L. (Triandria Digynia; Oramineae-Arundinaceae). Sie ist rund, fingerdick, ästig, gegliedert, an den Gliedern mit fadenförmigen Wurzelfasern, mit aufsteigenden Sprossen und mit häutigen, stengelumfassenden Schuppen versehen, hat ein weisses und schwammiges Parenchym, ist geruchlos und schmeckt süsslich schleimig.
Radix Asari. Haselwurz.
Die im ersten Frühjahre gesammelte Wurzel des in Laubwäldern Europas, besonders in gebirgigen Gegendeu unter Hasel-sträuchern wachsenden gemeinen Haselwurz, Asurum euro-paeum L. {Dodecandvia Monogynm; Serpenfaviae - Aristolochieae). Sie bildet unregelmässige, dünne, 4kantige, etwas knieförmig gebogene, gezahnte */raquo; — 1 Linie dicke, gegliederte, verästelte unterirdische Stämmchen mit Nebenwurzeln an den Kanten, graubrauner Oberhaut, mehliger Rinde und weissem mehligem Marke im Holze. Der Geruch ist stark, aromatisch, eascarille- und kampherartig, scharf, niesenerregend, der Geschmack aromatisch, scharf brennend, bitter. Sie enthält Asarin und ein aus Asarit, Asarumkampher oder Asaron und Asarumöl bestehendes ätheri-schel Gel. Der daraus bereitete wässerige, rothbraune Aufguss erregt Brechen, nicht aber die Abkochung.
|
|||
|
||||
|
Railix Asparagi. Spargelwurzel, Der walzenförmige, dicke, fleischige, ästige, mit Schuppen besetzte Wurzelstock mit den weichen schwammigen Wurzeln des am Ufer der Flüsse und Meere, auf Wiesen, an Waldrändern, vorzüglich auf Sandboden, in einem grossen Theile von Europa wachsenden, auch häufig eultivirten gebräuchlichen Spargels, Asparagus officinalis L. {Hexandria Monogynia: Liliaeeae-
|
|||
|
||||
\
|
||||
|
||||
|
||
- 131 —
Asphodeleae-Aaparageue). Sie ist weiss, beim Trocknen graubräunlich, geruchlos, fade, schleimig-bitter und enthält gelbes Harz, Schleimzucker, Gummi, Eiweiss, Salze und Asparagiü.
Radix Bardanac. Klettenwurzel. Die im Herbste des ersten und im Frühjahre des zweiten Jahres ihres Alters gesammelte Wurzel der grossen, kleinen und wolligen Klette, Lappa major Gaertn., L. minor Deü. m\A L. tomentosa All., Lam. (Si/'/ujenesia Polyyamia aequalis; (Jompo-süae-Cynareae). Sie ist dick, fast cylindrisch, einfach - pfahl-förmig, ziemlich lang, etwas ästig, wenig faserig, trocken, runzelig, aussei! grau- oder schwärzlichbraun und hat ein schmutziggelbes, einen Holzkern mit weissem, schwammigem Kern umschliessendes Parenchym, frisch einen unangenehmen, dumpfigen, getrocknet mildern Geruch und bittern, süss-schleimigen Geschmack, enf-.'UI Inulin, Zucker, Schleim, Gerbsäure, bitteren harzigen Stoff und wird durch Jod braun gefärbt.
Kadiv Bclladonuac. Belladonna- oder Tollkirsclienwurzel,
Die gemeinhin im Frühjahr gegrabene, (im Juli aber kräftigste) zweijährige Wurzel der in schattigen Gebirgswäldern fast durch ganz Deutschland und Europa wachsenden gemeinen Tollkirsche, Ätropa Belldchima 7gt;. [Penfandriu Monogyma', Sola-neae). Sie ist fleischig, ziemlich lang, 2—;! Zoll oder fingerdick, cylindrisch, ästig, faserig, frisch aussei! scbmutziggelb, getrocknet rötblich-braun, hat frisch einen weissen, fleischigen, getrocknet blassgelben, faserig-schwammigen, zerbrechlichen starken ilolz-kern, riecht süsslicli, unangenehm betäubend, schmeckt etwas scharf, ekelhaft, süsslicli. hintenimch zusammenziehend, enthält Atropin oder Daturin, Atropasfture, Stärkemehl, Schleim, Eiweiss, wird auf dem Querschnitt durch Jod schwarzblau gefärbt, und leidet durch Alkalien und Metallsalze.
Kadiv Bistortae. Schlangen- oder Natterwurzel.
Die im Frühjahr oder Herbst, gesammelte Wurzel des Wiesenoder Natterknöterichs, Polygomm JBistorta L. (Octandriu Triyynia; Polygoneaa). Sie ist daumensdick, zolllang, plattgedrückt, hart, fest, verschiedenartig gebogen, quer geringelt, runzelig, aussen dunkelbraunroth oder schwarzbraun, innen rothbraun oder fleischfarben, frisch schwammig. fleischig, riecht
8*
|
||
|
||
|
||
— 132 —
eigenthümlich, schwach, schmeckt herbe, zusammenziehend und entMlt Eichengerbsäure und Gallussäure, viel Stärkemehl und Oxalsäuren Kalk.
Radix Bryoiiiae. Gicht- oder Zauimibenwurzel.
Die im Herbste gesammelte, in Querscheibeu geschnittene und getrocknete Wurzel der häufig hn Zäunen, Hecken und Gebüschen durch ganz Europa wachsenden gemeinen oder schwarz-t'rüchtigen und der zweihäusigen oder rothfrüchtigen Gicht- oder Zaunrübe, Bryonia alba L. nuA Bryonia dioica L. [Monoecta Monade/phia; Cucurh'taceae.) Sie ist vor ihrer Zer-theilung in Querscheiben gross, 4 — 6 Pfund schwer, armsdick, spindelförmig, bis 2 Fuss lang, oft zweispaltig, hat eine runzelige weissgelbe oder graue Oberhaut, ist innen weiss, fleischig und enthält frisch einen milchigen Saft, der auf der Haut Blasen und sogar Geschwüre verursacht. Die Querscheiben sind mit hervorstechenden Ringen und erhabenen sternförmigen Strahlen versehen. Der Geruch der frischen Wurzel ist unangenehm, verschwindet aber während des Trocknens, der Geschmack ist scharf, bitter, schleimig. Sie enthält einen krystallinischen, scharf schmeckenden und amorphen Bitterstoff, Harz, Stärke, Eiweiss.
|
||
|
||
Itadix Jtugloüisae. Ochsenzungenwurzel.
{Radix Anclnmae s. Linguae boots.)
Die Wurzel der auf mageren, trockenen, steinigen Plätzen, an Wegen, durch Mittel- und Isordeuropa wachsenden gebräuchlichen Ochsenzunge, Anchusu offlcinalis L. {Pentandria Mo-nogynia; Borayineae). Sie ist holzig, fingersdick, spindelförmig, ästig, raehrköpfig, aussen braunschwarz, innen weiss, geruchlos und schmeckt fade, süsslich-schleimig.
Radix Calami. Calmuswurzel.
(Radix Acori veri.)
Die im ersten Frühling oder Spätherbst gesammelte Wurzel des in ganz Europa, Sibirien und Nordamerika auf überschwemmten Stellen, an Teichen, in Gräben und Sümpfen wachsenden gemeinen Calmus, Aoorus Calamus L. {Hexandria Monoyynia; Himdiciflovae-Aroideae-Callaceae-Acovideae). Sie ist kriechend, sehr lang, bis 2 Zoll oder daumensdick, platt zusammengedrückt, von abgestorbenen Blattscheiben geringelt, blass fahlgelb,
|
||
|
||
|
||
— 133 —
grün oder roscnroth, durch 'He abgeschnittenen Nebenwurzeln genarbt, nach dem Schälen und Trocknen woissrötbiieh, ansser-halb blassbraun, der Länge nach runzelig, weich und schwammig. Der Geruch ist stark, angenehm gewürzhaft, der Geschniack ist bitterlich, brennend -gewürzhaft. Sie enthält viel ätherisches Oel, besonders auch in der Binde, scharfes Weichharz, scharfen bittern Extractivstoff, Gummi, Stärkemehl. Durch Jod wird sie blau gefärbt.
Radix Caricis araiariae. Sandriedgras- oder rothe Queckenwurzel.
Der im Frühjahre gesammelte Wurzelstock des an den Meeresküsten und in sandigen Gegenden Kordeuropas wachsenden Sand-riedgrases, Garex arenuria L. (Monoecia Triandrta; Glumaoeae-Cyperaceae-Cariceae). Die Sandriodgraswurzel ist kriechend, 2—3 Fuss laug, 1 — Vj Linie oder rabcnkieldick, rund, gegliedert, mit braunen, spreuartigen Gelenkscheiden versehen, an den Gelenken faserig, zähe, hat eine bräunliche Oberhaut, weisse, schwammige Rinde, gelbliches Centrum, ist etwas holzig, trocken geruchlos, frisch terpenthinartig riechend und schleimig-mehlig, süsslich, zuletzt bitterlich schmeckend, enthält Gummi, Stärkemehl, kratzenden Extractivstoff, Weichharz, nebst Spuren von ätherischem Oel, erhält durch Jodlösung eine blaue Färbung und Eisenchlorid färbt den wässerigen Aufguss etwas bräunlich.
llailix Ciirlliiaraquo;'. Eberwurzel.
{Radix Cardopatiae.)
Die im Frühjahr gesammelte Pfahlwurzel der auf trockenen und sonnigen Hügeln und Bergen im mittlern Europa wachsenden stongellosen Eberwurz, Carlina acaulis L. (Sync/enesta Poly-(jamia aequalis; Gompositae-üiinareac). Sie ist 8 — 10 Zoll lang, zoll- oder fingerdick, walzen- oder spindelfönnig, ästig, vielköpfig, unten gleichsam abgebrochen, aussen runzelig und höckerig, schraubenförmig gedreht, graubraun, hat ein hellgelbes, festeres Parenchym und ein mit einem braunen, strahligen Ring umgebenes Mark, riecht frisch stark widrig, reizend, etwas aromatisch, schmeckt eigenthümlich, süsslich - bitter, scharf gewürzhaft und enthält ätherisches Oel, Harz, Extractivstoff und Inulin. Jodlösung färbt sie braun.
|
||
|
||
|
||
- 134 —
Radix Caryophyllatae. Nelkenwurzel.
Die im ersten Frühjahre (im April und Mai) gesammelte Wurzel der in Hainen und Wäldern, an Zäunen und Hecken besonders an feuchten Stellen durch ^anz Europa wachsenden ächten Nelkenwurz, Geum urbwnum L. (Joosandria Polygynia; Rosaceae-Dryadeae). Sie l)ildet einen ringsherum bewurzelten, mit langen, verschmälorten, graubraunen, innen weissen Wurzel-fasern, sowie oben mit hohlen Stengelresten versehenen Knotenstock, ist bis 2 Zoll lang, 3 Linien dick, sehr hart, fest, hat eine längsrunzelige, mit verwelkenden Schuppen und einer weissen, faserigholzigcn, dicken Rinde bedeckte Oberhaut, und ein violett-rothes, zelliges Parenchym, riecht gewürzhaft schwach balsamisch, den Gewürznelken entfernt ähnlich und schmeckt ebenso, hinten-nach herb-bitter. Bestandtheile sind: ätherisches Oel, Harz, Gerbstoff, Stärkemehl, traganth- und giumniähnlicher Stoff. Sie ist in verschlossenen Gefässcn aufzubewahren.
Radix Cepac. Zwiebel.
(Bulbus Cepae.)
Die frische Zwiebel des überall eultivirten Zwiebellauchs, Album Gepa Ti. {Hexandria Monogyniu; Liliaceae-Asphodeleae). Sie bildet einen häutigen, rundlichen, sehr saftigen, aus vielen weisslichen, röthlichen oder gelblichen, aufeinander liegenden dünnen und gestreiften Schalen zusammengesetzten und unten mit dünnen zarten Wurzeln versehenen Knollen. Der Geruch ist etwas knoblauchartig, sehr stark, so dass die Augen darnach thränen, der Geschmack sehr scharf, brennend. Die Hauptbe-standtheile sind: ein weisses, scharfes, flüchtiges, schwefelreiches Oel, Gummi, Stärke und Zucker.
Radix (lulidonii (majoris). Grosse Schöllkrautwurzel.
Die im April oder September gesammelte Wurzel des an schattigen Stellen, auf Mauern und Schutthaufen, an Zäunen, Planken, in Obst- und Gemüsegärten durch ganz Deutschland und Europa gemeinen grossen Schöllkrautes, Chelidonium majus L. (Polylt;indria Monogynia; Papaveraceae). Sie ist fast spindelförmig, zolldick, mehrköpfig, nach unten ästig, vielfaserig, aussen schwärzlich- oder rothbraun, innen rothgelb, mit einem dotter- oder safrangelben Milchsäfte erfüllt, riecht unangenehm
|
||
|
||
|
||
— 135 —
und schmeckt bitter, scharf. Getrocknet ist sie geruchlos und weniger scharf. Der gelbe scharfe, sogar ätzende Milchsaft enthält vorwaltend einen scharfen flüchtigen Stoff, scharfes Harz, Gerbstoff und bittern Extractivstoff Die Anwendung geschieht meistentheils im frischen, seltener im trockenen Zustande.
Radix Cichorei. Cichoriemvurzel.
Die im Herbste des zweiten Jahres gesammelte Wurzel der wildwachsenden Pflanze der überall an quot;Wegen, auf Rainen und Triften durch ganz Europa anzutreffenden gemeinen Wegwarte oder Cichorie, Gichorium Intybus L. (Syngenesia Polyyamia ae-quab's; Compositae-Liyuliflorae-Cichoraceae). Sie ist ästig, etwa zoll- oder dauraensdick und fusslang, möhrenfönnig, der Länge nach runzelig, hat eine braune Oberhaut, weisse, fleischige, schwammige Rinde und härteres, strahlig gestreiftes Parenchym, ist geruchlos, schmeckt bitter und enthält Inulin, bitteren Ek-tractivstoff, Harz, Kalisalze.
Radix Colchici. Zeitlosenwarzel.
(Bulbus Colchici.)
Die im Frühherbst zur Blüthezeit (im September, October) ausgegrabene, eirundliche, feste, fleischige, auf der einen Seite flache und mit einem leichten Eindrucke vom Stengel versehene von den kastanien- oder lederbraunen, häutigen Scheiden und den anhangenden Würzelchen gereinigte, innen weisse, in Scheiben zerschnittene und bei künstlicher Wärme von 50—60 0 C. getrocknete Knollenzwiebel der häufig auf feuchten W'iesen und Triften im grössten Theile von Europa wachsenden Herbstzeitlose, (Jolchi-cum. autumnale L. {Hexmulria Trigynia; Melanthaceae-Colchica-ceae). Sie ist geruchlos, schmeckt schleimig, süsslich - bitter, kratzend, im frischen Zustande scharf, enthält Elain, Stearin, flüchtige Fettsäure, Veratrin als saures, gallussaures, Farbestoff, Gummi, Amylum, Inulin, Lignin, Salze und färbt die Guajak-tinetur blau.
Radix Coliimbo. Columbowurzel.
Die im März eingesammelte, in 1—8 Zoll breite und 2—8 Linien dicke Querscheiben geschnittene und rasch getrocknete Wurzel des häufig in den Wäldern der östlichen Küste Südafrikas bei Oibo und Mozambique wachsenden handblätterigen
|
||
|
||
|
||
— 136 —
gt;
Kokkels, Oooeuhtspahnatm DeG. (Dtoeoia MonadelpMa; Polycar-
picac-Menispermaceac). Ihre Oberhaut ist sehr ungleich runzelig, gelbbraun, die Einde ist goldgelb, 1 —2 Linien dick und durch eine braune, wellig gebogene Linie von der Innern hellgelben Substanz getrennt. Letztere ist excentrisch gestreift, bräunlich und ininctirt, fest und von dem schwammigen Marke durch eine ähnliche, aber schwächere Linie getrennt. Der Geruch ist unangenehm, schwach, balsamisch, dem römischen Kümmel ähnlich, der Geschmack etwas scharf, anhaltend bitter und schleimig. Das Pulver ist gelblichgrau oder grünlich und zieht, die Feuchtigkeit an. Bestandtheile sind Columbobitter (Columbin), gelber harziger Extractivstoff, Wachs, Gummi, Stärke, Pektin, Berberin und Columbosäure. Die weingeistige Tinctur ist sehr bitter, färbt Papier goldgelb, gibt mit Gallajifeltinctur einen schmutziggelben Niederschlag und wird von Eisenchlorid kaum getrübt und nicht grün gefärbt. Die wässerige Abkochung ist hell- oder gelblich-braun, etwas trübe, schleimig und sehr bitter. Ein mit Weingeist und Salzsäure bereitetes Extract ist in Wasser mit hoch-gelber Farbe löslich.
Radix Coiisolidac majoris. Schwarz- oder Wallwurzel.
(Radix Symphyti.)
Die im Herbste gegrabene, der Länge nach gespaltene und scharf getrocknete Wurzel der auf feuchten Wiesen, an Gräben und Flussufern durch ganz Europa gemeinen gebräuchlichen Wallwurz, ßymphytwm offieinale L. {Penfanärla Monogynia; Boragineae-Anchuseac). Sie ist ohngefähr fusslang, fingersdick, frisch fleischig, saftig, aussen schwärzlich oder schwarzbraun, innen weisslich, trocken, sehr hart (fast knochen- oder beinhart), schwarz, runzelig, leicht zerbrechlich, im Bruche wachsartig, geruchlos, schleimig, klebrig, wenig herbe, etwas süsslich schmeckend, enthält viel Pthmzenschleiin, Asparagin, Zucker, Gerbsäure und Gallussäure, und wird durch Jod braun gefärbt.
Radi\ Contra j er vac. Gift- oder Bezoarwurzel.
Die Wurzel der in Brasilien und bis zur Südspitze Amerikas hinab an schattigen Stellen wachsenden brasilianischen Dor-stenie, Dorstenia brasiliensis Imvi. (Monoecia Tetrandria; Ur-ticaceae-Morene). Sie bildet einen eiförmigen, länglichen oder kurz walzenrunden ,2 — 6 Linien dicken, selten über 1 Zoll langen,
|
||
|
||
|
||
— 137 —
oben abgestutzten, schuppigen, durch Querrunzeln undoutllcli geringelt erscheinenden, schmutzig gelblichgrauen Wurzelknöllen, der besonders nach unten mit mehreren etwa 2 Zoll langen blassgelblichen Fasern besetzt Ist, die sich aus einer dickern stark geringelten Basis schnell verdünnen, stark gebogen, etwas verschlungen und mit feinen Nebenfasern besetzt sind. Die Oberhaut ist dünn, etwas harzig, graubraun, die Rindenschicht ziemlich dick, bräunlichgelb, die Marksubstanz bellergelb, deutlich abgegrenzt, die Textur fest und dicht, feinkörnig, der Bruch ziemlich eben, der Geruch eigenthümlich gewürzhaft und widerlich dumpfig und der Gesclimack etwas ekelhaft, schärf und bitter. Bestand-theile sind: ätherisches Oel, bitterer Exttactivstoff, Harz und Stärkemehl.
Radh (iiminnu'. Kurkume. Gillnvurzel. Gelber Ingwer. Die Wurzel der in Ostindien einheimischen, auch daselbst wie in China und Cochinchina cultiviiten langen Kurkume oder Gilbwurz, Curcuma fonya L. (Monandna Monogynia', Hcitami-neae-Zimjiberaceae). Man hat zwei, meistentheils mit einander gemischt vorkommende Sorten Kurkume: 1) Die lange Kurkume (liadix Curcnmue longae, welche aus 2 — 8 Zoll langen, kaum fingersdicken, mehr oder weniger gekrümmten, höckerigen etwas runzeligen, hier und da mit kleinen Fortsätzen versehenen Stücken besteht, ein hochgelbes Pulver gibt, mehr ingwerartig riecht, harziger und bitterer schmeckt als die runde Kurkume und wahrscheinlich die Wurzelsprosse ist; 2) die runde Kurkume {Radiir Owcumae roiundae), welche aus rundlichen, wallnuss- oder tauben-eigrossen, y2 — 1 Zoll dicken, runzeligen, geringelten, an einem Ende zugespitzten oder mit einein länglichen Fortsatz versehenen Stücken bestellt, gewöhnlich ein orangefarbiges Pulver gibt, schwach aromatisch riecht, scharfbrennend und gewürzhaft schmeckt und wohl die eiförmige Hauptknolle der oben angegebenen Pflanze ist.*) Eine gute Kurkume muss aussen gelblichgrau, innen dicht und dunkelgelb, stellenweise rothgell) und harzig glänzend, von dichter und körniger Textur, ziemlich ebenem Bruche und bedeutender Schwere sein. Die aus China kommende Kurkume wird für die beste gehalten. Bestandtheile sind: ein scharfes ätherisches Oel, brauner Farbstoff, harziger gelber Farbstoff (Kurkum in), Gummi und Stärke.
*) Niu'li dor Meinung Einiger laquo;oll die runde Kurkume von Kaempfeiia pan clurata Hoxb. (Curfivma rotunda L.) kommen, was aller nielil wfthrscheinllch ist.
|
||
|
||
|
||
— 138 — Radix Enulae. Alantwiuzel.
(Radix Helenii s. Inulae.)
Die im Herbste oder Frühjahre des zweiten und dritten Jahres von der cultivirten Pflanze gesammelte häufig gespaltene und getrocknete Wurzel des in Gebirgsgegenden des mittleren und südlichen Europas und Mittelasiens wildwachsenden, meist in Gärten und Weinbergen angebauten wahren oder Brustalants, Inula Helenium L. (Syngenesia Pohjyamia swperjlua; Oompositae-Tiibu-lifiorae-Ästeroideae-lnuleae). Sie ist lang, spindelförmig oder knollig, vieltheilig, 1 Zoll und darüber dick, der Länge nach gefurcht und runzelig, hier und da warzig, anssen gelbbraun oder grau, innen weisslich, zeigt auf dein Querbruche Einge und hellbraune Puncte, ist zähe, schwer zerbrechlich, riecht eigenthümlich gewürzhaft, der Veilchenwurzel ähnlich, schmeckt beissend, aromatisch und bitter, enthält Alantkampher (Ilelenin), ätherisches Oel, Wachs, Weichharz, bittern Extractivstoff, Gummi, Pflanzen-eivveiss mit oxydirtem Extractivstoff, Inulin, Holzfaser, Salze und ist in Holzkästen an einem trockenen Orte zu bewahren. Schimmlige, sehr holzige, schwachriechende und wurmstichige Wurzeln sind zu verwerfen.
Radix Eryngii. Mannstreuwurzel,
Die getrocknete Wurzel der auf dürren Stellen, an Wegen, auf Ackerrainen und Hügeln durch Süd- und Mitteleuropa wachsenden Feldmannstreu oder gemeinen Brachdistel, Eryn-yium campestre L. (Pentcmdria Digynia; Zlnihelliferac-Orfliosper-mae). Sie ist sehr lang, am obern Ende finger- oder daumendick, ringartig mit starken Erhabenheiten besetzt, graubraun, innen gelblich oder weiss, fleischig, schwammig, riecht schwach, etwas süssholzartig, schmeckt süsslich-schleimig, fast möhrenartig, später sehr schwach gewttrzhaft und nimmt Feuchtigkeit aus der Luft an.
Kadix Filicis (maris.) Farnkraut- oder Jolianneswurzel.
Der im Frühjahre von nicht übet ein Jahr alten Pflanzen gesammelte, von Schuppen und holzigen Thcilen befreite und schnell an einem schattigen Orte getrocknete AVurzelstock mit den stehengebliebenci) Blattansätzen des in feuchten Wäldern, besonders bergiger Gegenden, an schattigen Gräben unter Gebüsch in
|
||
|
||
|
||
— 139 —
Nordeuropa (Asien und Amerika wachsenden männlichen Farnkrauts, Aspultum Filix mas Bw. (Oryptogamia Füiaes; Filices-Polypodiaceae). Sie bildet einen cylindrischen, 6 und mehr Zoll langen, 2—3 Zoll dicken Unterstock, in den die Enden der jährigen Wedel verwachsen sind, ist zwiebeiförmig, länglich, nach oben zu verschmälert, sichelförmig, ungleich gefurcht und daher auf dem Durchschnitte buchtig-randig, hat frisch eine gelbgrüne, bräunliche, trocken braunschwarze Oberhaut, spreuartige, rostfarbene Schuppen, innen ein markiges, gelbröthliches, feinporiges, leichtes Parencbyin, riecht frisch ekelhaft, dumpf oder moosartig und schmeckt anfangs süsslich. später herbe, etwas scharf, zuletzt bitter. Die Wurzel ist faserig, dick, etwas fleischig, und hat gebogene und gewundene braune Fasern. Bestandtheile sind: flüchtiges, gewürzhaftes, grünes Oel (Filixolin), Harz, Fettwachs, grüner und rother Farbstoff, Gerb - und Gallussäure, Tannaspid-säure, Pteritannsäure, Filixsäure, unkrystallisirbarer Zucker, Gallerte. In den Zellen ist viel Stärkemehl und grünes Fett enthalten. Aether nimmt alle wirksamen Stoffe auf. Das Pulver sei gelbgrün, schwach riechend, aber stark schmeckend. Die Aufbewahrung geschehe nicht über ein Jahr lang in gut verschlossenen und schwarzgefärbten Gläsern vor Luft und Licht geschützt.
Radix Foeniculi. Fenchelwur/el.
Die im Herbste des zweiten Jahres gesammelte Wurzel des auf bebauten und unbebauten Stellen im südliehen Europa wachsenden, in Gemüsegärten häufig eultivirten gebräuchlichen oder gemeinen Fenchels, Foeniculmn officinale All. {Pentcmäria Digynia, Unihelliferae- Orthospermae- Beselineae). Sie ist spindelförmig, möhrenartig, ästig, 1 Zoll oder fingerdick, blassbräunlich, querrunzelig, innen weiss, an der Basis holzig, sonst fleischig, trocken fast geruchlos und enthält ätherisches Oel, Zucker und Stärkemehl.
Radix Galangac. Galgantwurzel.
Soll das Rhizom der auf den Inseln des ostindischen Oceans in China und Cochinchina wildwachsenden und eultivirten Galgant-Alpin ie, Alpinia Gakimja Sw. {Monaiulria Monoyynia; Scitamineae) sein. Man hat zweierlei Sorten Galgantwurzel: 1) Die grosso G a 1 g a n t w u r z c 1 (Radix Oah/ngae major),
|
||
|
||
#9632;
|
||
|
||
— 140 -
welche von ältoron Pflanzen herstammen soll, ist nur durch die Grosse (stärker als ein Daumen), blassem Innern und schwachem Gerucli und Geschmack von der aus China zu uns kommenden 2) kleinen Galgantwurzel {Radix GaUmyae minor) unterschieden. Diese ist 2 bis 4 Linien dick, aussei) braunroth, innen braun-gelb, quer geringelt, ästig, zweigahelig, flngerscllclc, faserig, auf dem Bruche etwas glänzend, bisweilen noch mit schmutziggelben Warzen oder Fasern versehen, riecht eigentbümlicli, stark, ähnlich dem Cardamom - und Cayaputöl, schmeckt brennend-scharf ge-würzliaft und enthält ätherisches und fettes Oel, scharfes Weichharz, adstringirenden Extractivstoff. Gummi, Stärkemehl und Eämpferid. Die Aufbewahrung geschehe in Blech- oder Glas-gefässen.
Radix Gwitisuialaquo; alhalaquo;'. Hirsch- oder weisse Enzianwurzel.
{Radix Laserpilii albi s. Cervariae albae.)
Die Wurzel des auf Alpen und Voralpen, besonders auf Kalkgebirgen, in Waldungen durch ganz Deutschland wachsenden breitblätterigen Laserkrautes, Luserpitium latifolivm L. (Pentandria Diyijnia; ümbelUferae), Sie ist möhrenförmig, oft 2 Fuss lang, an ihrer Krone schopfig, aussen heibraun, innen weiss, riecht ähnlich der Angelika und schmeckt bitter, scharf aromatisch.
Radix Gintianac rubrac. Rothe Enzianwurzel.
Die im Frühjahre vor der Blüthe gesammelte Wurzel des auf Triften der Alpen und Voralpen im mittlern und südlichen Europa, von den Pyrenäen bis zu den Sudeten, häufig in der Schweiz und auf dem Juragebirge wachsenden gelben Enzian, Gcntiana lutea L, {Pentaiulria Dujipna; Contorflt;te-Gc.ntianeae-Chi-ronieae.) Sie ist 1—2 Fuss lang, daumensdick, cylindrisch, zähe, biegsam, ästig, aussen braunroth, runzelig, geringelt, innen bräunlichgelb, mit einem weichen, lockeren Marke versehen, riecht, eigentbümlicli, widrig scharf, etwas gewürzhaft; schmeckt stark aber reinbitter, zieht, gern Feuchtigkeit an und enthält bittern Extractivstoff (Gentianin), flüchtigen Grundstoff, Pektinsäure, fettes Oel, Vogelleim, Farbstoff (Gentisinj, Gummi, /ucker. Sie wird theils zerschnitten, theils als grobes oder als feines Pulver angewendet.
Itadix üramiiii*. Quecken wurzel. Die im Herbste oder Frühjahre gesammelte und von den Wurzelfasern befreite AVurzel des auf Aeckern, an Wegen, Zäunen
|
||
|
||
|
||
- 141 —
In Hecken und Gebüschen durch ganz Eurqui, Asien und Amerika gemeinen kriechenden Weizen, (Triandria Diyyvia; Qluma-ceae-Grununeae-Hordeaceue). Sie ist sehr lang, rund, strohhalmdick, kriechenc), glatt, knotig gegliedert, au den Gliedern faserig, innen hohl, gelblichweiss oder strohgelb) geruchlos, schmeckt süsslich, etwas schleimig und reizend und enthält gälirungsfähigen Zucker, Gummi und Kleber.
Radix lldlcbori albi. VVeisse Nieswurzel.
Die Wurzel des auf feuchten Alpenwiesen in Oesteireich, Salzburg, Tyrol, Ungarn, Frankreich und mehreren Gegenden Südeuropas wachsenden weisseu Germer, Vamp;ratrvm album L. (Hexandria Trüjipäa [1'olyyanria Monoecia]; Coronariae-Metan-thaceae-Veratreae). Sie ist etwas kegelförmig, abgestutzt, mit den Resten des Blattschopfes gekrönt, knotig, zolldick, bis Ü Zoll lang, aussen schwach geringelt, durch die abgeschnittenen Nebenwurzeln weiss genarbt, braunschwarz, innen schmutzigweiss, besonders nach dem Centrum zu graugelb punctirt, fast geruchlos, schmeckt anfangs süssbitter, ekelhaft ätzend, erregt pulverisirt beim Stäuben heftiges Niesen und enthält Fett mit flüchtiger Säure, gallus-saures Yeratrin, Jervin (Phytobarimn), gelben Farbstoff, Stärke, Gummi. Gerbsäure und Metallsalze bewirken in der Abkochung einen Niederschlag.
Radix lldlcbori nigri. Schwarze Nieswurzel.
i Radix Meluiiipvdii.)
Der von der wildwachsenden Pflanze im Mai und Juni mit den Wurzeln gesammelte Wurzelkopf der auf den Voralpen und Alpen des südlichen Deutschlands, in der Schweiz, Frankreich, Oberitalien bis nach Griechenland wachsenden schwarzen Niesoder Christwurz, Uelleborus nujer L. {L'olyaudria Polygynia; Folycaijucae - llutmnculuceue - Helleboreue). Der Wurzelkopf ist vielköpfig, kurz, etwas cylindrisch gefurcht, muskatennussgross, mit kurzen, aufsteigenden, gegliederten, runzeligen, strohhalm-dicken, einige Zoll bis 1 Fuss langen, sehr einfachen und glatten, mit grauem Reife bedeckten Aesten versehen, hat eine braunschwarze , in den Fasern schwarze Oberhaut, eine gelbliche Kinden-substanz und ein weisses Mark, in den Wurzelfasern 4—6 weiss-liche oder gelbliche Gefässbündel mit dunklerem Kerne. Der Ge-Mich ist fade, ekelhaft, scharf, ranzig, der Gesclimack süsslich,
|
||
|
||
|
||
— 142 —
scharf, kratzend, bitler. Die Wurzeln enthalten Spuren von äthe-lischem Oel, ein narkotisches und scharfes Princip, fette Materie Weichharz) einen bitteren Extractivstoft' (Helleborin), Halbharz, Uummi. Das niesenerregende Pulver ist gleich nach dem Trocknen der Wurzeln zu bereiten und in gut verschlossenen Gefässen aufzubewahren.
Radix Jalajiac. Jalapenwurzel.
Die im Frühjahre gesammelte Wurzel der am östlichen Abhänge der inexicanischen Alpen wildwachsenden und cultivirten purgirenden Trichterwinde, Tpomoea Purga Wenderoth, {Pentandria Monogym'a; Tubiflorae-Gonvolmdaceae-Convolvuleae). Sie bildet entweder ganze oder zerschnittene Stücke. Die ersteren sind oval, an den Enden zugespitzt, nuss- bis faustgross, oft pfundschwer, mit einer dünnen, braunen, runzeligen Oberhaut versehen, hart und schwor zu pulverisiren; die letzteren zeigen an der Schnittfläche dunkelbraune, concentrische Ringe, sind auf dem Bruche eben, matt oder harzglänzend, mit dunkleren Harzstreifen versehen. Beim Pulvern erregt der aufsteigende Staub Niesen, Ekel, ja selbst Erbrechen. Das Pulver ist bräunlich. Sie verbrennt mit russender Flamme, riecht schwach, widerlich, rauchig, beim Reiben stärker, schmeckt anfangs unangenehm, ekelhaft süsslich, dann kratzend, bitter, scharf und enthält ausser Stärke und Harz, kratzigen und guminigen Extractiv - nebst Farbstoff'.
Kadh liiiiittratoriac. Meistenvurzel.
(Radix OstnitUine s. Magistrautiae.)
Die im Spätherbst oder Frühjahr gegrabene Wurzel der im mittlern und südlichen Europa auf feuchten Stellen der Gebirge wachsende gemeine Meisterwurz, Imperatorm Ostruildmn L. {Pentandria Digyma; Discunfhae- Uvibelliferac-Orthospermae-Peu-eedane.ae). Sie ist plattgedrückt, einige Zoll lang, 72 bis 1 Zoll dick, gekniet, quergeringelt, mit Höckern und Warzen besetzt, hat eine bräunliche, der Lauge nach gefurchte Oberhaut und braune Rinde, ist auf dem Querbruche weissgelblich oder citronen-gelb, zeigt kreisförmig gestellte Oelbehälter, riecht stark gewürzhaft, schmeckt ebenso balsamisch, der Angelika und dem Liebstöckel ähnlich, etwas bitter und enthält Imperatorin, ätherisches Oel, scharfes Harz und Stärke.
|
||
|
||
|
||
— 143 —
Radix Ipccacuanliae^ Brech- oder Ruhrwurzel.
Die Wurzel der in den feuchten Urwäldern Brasiliens häufig wachsenden, jetzt auch daselbst angebauten brechenerregendon Kopfbeore oder ächten Brechwurzel, OephcüéMs Ipecacuanha A. Rich. {Penfandrut Monoyynia; Ruhtaceae). Sie islt; dünn, verschieden gebogen, 2 — 4 Zoll lang, an einem Ende federkieldick, am andern strohhalmdick, durch vollständige, dicke, ungleiche, tief eingeschnittene Ringe geringelt, mit dunkelgraubrauner Epi-dorniis, einer inneren, weisslichen, compacten, hier und da horn-artigen Substanz und einem holzigen, zähen, faserförmigen, gelblichen Marke versehen, riecht schwach, schimmlig, reizend, ekelhaft, schmeckt schart' bitterlich, ekelhaft, enthält Emetin, flüchtiges Oel, Ipecacuanhasäure, Talg, Wachs, Gummi, Stärke und ist nur in geringer Menge zu pulvern (am besten nur der Ilinden-körper abzustossen) und in verschlossenen Gefässen aufzubewahren. Das grauweisse Pulver beschwert beim Einathmen das Athmen und reizt die Luftwege.
Radh Irldis florentinae. Florentinische Veilchenwurzel.
Der im Herbste gesammelte, geschulte und vorsichtig (bei 3800.) getrocknete Wurzelstock des in Südeuropa, besonders in Italien, in Toskana bis Krain und Tyrol auf Hügeln, steinigen Bergen und trockenen Mauern wachsenden, häufig in Toskana cultivirten Florentiner Schwertel, IrisflorenMna L. {Trian-dria Monoyjpu'a; Irideae). Sie bildet plattgedrückte, 2 — 4 Zoll lange, '/a his 1 Zoll breite, '/raquo; bis Va ^011 iheko, knotig-gegliederte oder einfach - unregelmässige oder kegelförmige, aussei) blassgclbliche oder weisse, mit gelbbraunen von den abgeschnittenen Fasern herrührenden Tuncten besetzte, schwere, zähe Stücke, zeigt auf dem Durchschnitte eine l/2 — 1 Linie dicke, dichte, weisse, durch eine feine Linie von dem schwach röthlichgelben, etwas lockeren, mit kleinen, gelben Puncton durchsetzten Marke abgegrenzte Eindensubstanz, riecht angenehm veilchenartig, schmeckt schleimig mehlig, süsslich, zuletzt scharf bitterlich - kratzend, enthält ätherisches Oel, scharfes Weichharz, Extractivstoff, Gummi und Amylum und ist in Weissblech- oder Glasgefässen aufzubewahren. Jod färbt sie blau und durch Eisenoxydsalze wird das Decoct dunkel gefärbt.
|
||
|
||
|
||
— 144 — Radix Lapatlii acutl. Grind- oder Mangelwnrzel.
(Jtadix o.vylapatlii. Saueritnipfei'Wttvzel,) Die im Herbste gegrabene und rasch getrocknete Wurzel des durch ganz Europa, vorzüglich au mehreren Orten in Deutschland, Frankreich und Taurien auf Wiesen, in Wäldern und an Gräben wachsenden stumpfblättrigen Ampfers, Jiumex ohtusi-foUus L. und des Wie sen ami) fers, -ttuviex pratensü Mert. et Koch. {Hexomdria Trigynia; Polyyoiieaé). Sie ist spindelförmig, einfach oder ästig, oberhalb daumensdick, fusslang und darüber, längs runzelig, hat wenig Wurzelfasern, eine röthlichbraune (frisch gelbliche) Oberhaut, faserigholzige, blasse und schmutziggclbe, mit rothen Längsstreifen versehene innere Substanz, ist geruchlos, schmeckt bitter, scharf, etwas adstringirend, färbt den Speichel gelb, führt in den Zellen (besonders der Rinde), Stärke, oxal-sauern Kalk und eine braune Flüssigkeit und enthält ausserdem Rumicin, Harz, Gerbsäure und Schleim.
Radix Lnislin. Liehstöekehvurzel.
Die im Frühlingo des zweiten und dritten Jahres gesammelte und gut getrocknete! Wurzel des auf den Gebirgen Südeuropas einheimischen, von den Landleuten vieler Gegenden in den Gärten gebauten gebräuchlichen Liebstöckels, Lepiatwvm offi-cinale Koch. (Pentandria Diyynia; UmbeUtfamp;rae), Sie ist rund, spannen- bis fusslang, bis l'/a Zoll dick, undeutlich quergeringelt, verästelt, mit einer hellbraunen gt; schwärzlichen, höckerigen, längs-runzcligen Oberhaut versehen, auf dein Querbruche weisslicli, im Mittelpuncte gelbbraun, schwammig, weich, gibt beim Drücken ein dickes, gelbes, ätherisches Oel aus, riecht stark, durchdringend, gewürzhaft, schmeckt anfangs süsslich, dann scharf, balsamisch gewürzhaft, enthält vorwaltend ätherisches Oel, ein Weichharz, bittern Extraetivstott' und Schleimzucker und ist in verschlossenen Kästen aufzubewahren. Schimmlige, angefressene, schwach riechende und schmeckende Wurzeln sind zu verwerfen.
|
||
|
||
Radix Lilii aibi. Lilienzwicbel.
{Dtilbus Lilii albi.)
Die frische Zwiebel der im Oriente einheimischen, im südlichen Europa fast verwilderten und überall häufig als Zierpflanze cultivirten weissen Lilie*, Ltlium candidum L, {ITe.vinuliiti
|
||
|
||
|
||
— 145 —
Monogym'a; Lüiaeeue). Sic ist ruiullicli, niedergodriickt, besteht iius dicken, fleischigen, blassgelben, untén weissllchen Schuppen, schmeckt sehr sclilchnig, etwas bitter und schale und enthält, viel Stärkemehl und Zucker.
Radix LiquiritiiU'. SUssholzwurzcl.
{Radix Glycyrrhizae.)
Die Wurzel von der in Italien, öicilieu, Frankreich', Spanien, Ungarn, auf Auen und in Gehölzen, wachsenden, so wie im Bam-bergischen. Lothringischen, Böhmen und in der Pfalz angebauten gemeinen Süssholzes, Qlyoywhamp;a ghbra L., und des in Italien, im südöstlichen Europa, sowie im inittlern Asien wachsenden, am häufigsten aber in Eussland anzutreffenden igel-früchtigeu Süssholzes, Glyoyrrhiza eoMnata L. {Diadelphiä Decanäria; Lelt;ju'tninosac-Papilionaccae). Von der erstgenannt'!! Pflanze stammt die spanische und deutsche Süssholzwurzel, welche sehr lang bis zolldick, walzenförmig, aussen graubraun, im frischen Zustande glatt, getrocknet etwas runzelig, innen gelb, holzig-faserig, sehr zähe, biegsam, zuweilen homartig ist, ungeschält in den Handel kommt und in Wasser untersinkt. Von der zweitgenannten Pflanze erhalten wir die russische Süssholzwurzel, welche fleischig bis l'/j Zoll dick und bis I Fuss lang ist, eine dünne gelbbraune Hinde und ein lockeres, blassgelbes Holz hat, meist geschält in den Handel kommt, leichter als die spanische Süssholzwurzel ist. und ein schöneres und leichter zu bereitendes Pulver als diese gibt. Der Geruch beider Sorten ist im frischen Zustande unangenehm. erdig, geht aber durchs Trocknen in einen schwach-süsslichen über. Der Geschmack ist sehr (bei der 2ten Sorte etwas weniger) süss, später wenig bitterlich, etwas reizend und kratzend. Bestandthcile sind: Glvcy-rrhizin (Süssholzzucker), Stärke, Wachs, Holzfaser, Asparagin, lösliches Eiweiss, AepfeMure, Phosphorsäure, Harz und Erdsalze.
Kadh Maiidi'iigonK'. Alraunwiuzel.
Die Wurzel des an feuchten und schattigen Stellen der Gebirge Siideuropas wachsenden officinellcn Alrauns, Mandragora offioinaUs Mill. (Pentaniria Monogynia} Solaneae). Sie ist an 4 Fuss lang, spindelförmig, dick, rübeniihnlich, gabelförmig gespalten, mehrentheils aussen graubraun, inwendig weiss, fleischig, riecht betäubend-widerlich und schmeckt, ekelhaft, scharf, bitterlich.
Kur bor, Vuleviiiair-l'Uanuukoi.'Jo.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;iO
|
||
|
||
|
||
— 146 —
|
||
|
||
Radix Mei. Bärwurzel.
Die Wurzel der auf Bergen und Voralpcn bis auf Wiesen hoher Alpen durch ganz Europa wachsenden haarblätterigen Bär würz, Meum athamanticum Jucq. (Fenfundn'a Diyym'a; Umhelliferae). Sie ist 4 Linien dick, 4 Zoll lang, spindel- oder möhrenförmig, geringelt, höckerig, auf jedem Kopfe mit einem hellbraunen, haarigen Schöpfe versehen, aussen dunkelbraun oder grau, innen blassgclblich oder weisslieh und hat eine dicke schwammige, mit rothgelben Harzbehältern versehene und ausser-dem ätherisches Oel und Stärke enthaltende Rinde. Der üeruch ist aromatisch, dem Sellerie oder Liebstöckel ähnlich, der Geschmack süsslich, gewürzhaft, bitterlich.
Itadh Ouonidis. Hanhechelwurzel.
Die im Frühling oder Herbst gesammelte Wurzel des in don meisten Ländern Europas auf Triften, Rainen und an Wegen wachsenden dornigen Hauhechels, Ononia sptnosa L. [Dia-delphia Dccandria; Legwninosae-PapiUonciceae). Sie ist 1—2 Fuss lang, zoll - oder fingerdick, ästig, tief-längsfurchig, gewunden, zähe, spaltbar, holzig, hat eine braune, innen weisse Oberhaut, ist fast geruchlos, schmeckt anfangs schleimig und schwach süsslich widerlich, dann etwas salzig und zugleich schärflich herb. Bestand-theile sind: Ononin, Ononid und Citronensäure.
Radix Pctroselini. Petersilienwurzel.
Die frische Wurzel der in Südeuropa wildwachsenden, bei uns in Gemüsegärten angebauten gemeinen oder Gartensilge, Petvoselinum sutiomn Hoffm, {Pentandria Dlgynia; Umbelliferae). Sie ist spindel- oder möhrenförmig, hat eine weisse, oberflächlich geringelte Oberhaut, ist innen undeutlich strahlig gestreift, enthält ein weisses, fleischiges Parencbym und rundliches Mark, riecht gewürzhaft, schmeckt ähnlich, süss und etwas scharf und enthält ätherisches Oel, Schleim und Zucker.
Radix Piiiipineliac allraquo;ae. Weisse Pimpinell- oder Bibeoiell-
wurzel.
Die im Frühjahre beim Ausbruche der Wurzelblätter gesammelte und gut getrocknete Wurzel der an trockenen Wegen, sonnigen, bergigen und waldigen Anhöhen bei uns wildwachsenden
|
||
|
||
|
||
- 147 —
gemeinen B i b e r n e 11, Pimpindla Suxifraga L. {Pentundna Digym'u; Vinhelliferac). Sie ist spindulförmig, bis 4 Linien dick, einige Zoll lang, längsfurchig, oben fein (juergeringelt, mit wenig Fasern besetzt, aussen ocherfarbcn oder gelbbräunlich, innen heller, weiss und mit einem holzigen citronengelben Kern durchzogen, riecht flüchtig, nicht angenelnn, gewürzig-boclu'rtig oder sellerieähnlich, schmeckt breimend schart', bitterlich, gewürzhaft und etwas zusammenziehend, enthält vorwaltend ätherisches Oel und scharfes Weichharz (Podophyllin) und ist in wohl verschlossenen Gefässen aufzubewahren.
Radix Pyrctliri. Bertramwurzel,
Die Wurzel von den in Thüringen und bei Magdeburg angebauten gebräuchlichen oder deutschen Bertram, Anacyclus officinarum Hoyne (iSync/enesia Foli/gamia superflna; Odmpoat'tae-Seneeiomdeae-Anthemideae). Sie ist walzen- oder spindelförmig. 6 — 8 Zoll lang, eine halbe Linie oder federkieldick, etwas faserig, mit den liesten der Blattstiele versehen, nach unten verschmälert, aussen graubraun, liingsrunzelig, innen sdimutzig-weiss-lich oder blassbräunlich, dicht, hat fast keinen Geruch und einen scharfbrennenden, anhaltend Speichel ziehenden Geschmack. Vorwaltende Bestandtheile sind: ein scharfes, flüchtiges Oel, scharfes Harz (Pyrethrin), Gerbsäure und Inuliii.
Hiuliv Uatiuihiac. Ratanhiawurzel. Der Wurzelstamm der in Peru und Brasilien einheimischen dreinülnnigen Kramerie, Krameria trfandra liuiz et Fav. {Tetrundriu Mouoyynia; Vülyyaleae-Kvwineriaceae). Sie ist walzenförmig, federkieldick bis 2 Zoll stark, besteht aus einer rothbraunen, faserigen, mit Längsfurcheii und Querrissen begabten Rinde und einem holzigen, harten, blassgelbrothen und auf dem Querschnitte einen dunkeln l'uuct zeigenden Kerne, hat keinen Geruch, einen stark zusammenziehenden, bittern, nicht unangenehmen Geschmack und enthält Katanliiasäure, Gerbsäure, Gallussäure, Gummi und Farbstoff. Beim Erkalten gibt die heissco-lirte Abkochung einen rotlibraunen Absatz.
Radix Khapontii'i. Pontischc oder französische Rhabarber. Rhappntikwui'zel.
Die getrocknete Wurzel von der im südöstlichen Europa, dem alten Thracien, am schwarzen und nördlich am caspischen Meere
10*
|
||
|
||
|
||
— 148 —
his nach Sibirien in der Wüste zwischen der Wolga und dem Ural wachsenden politischen Rhaharberpflanze, liheuvt tthapunticuvi L. und der auf den Gebirgen in der chinesischen Taitarei und in Sibirien wachsenden, in Frankreich im Grossen angebauten wellenblättrigen Rhabarber, liheum undtdatum L. {Enneandria Triyynia; Polyyonvae). Die von der erstercn Pflanze gewonnene Wurzel ist faustdick oder etwas dünner. holzig, aussen röthlichgrau, auf dem Querbruche roth und weiss marmorirt, gibt ein röthllches Pulver, riecht der Ehabarber ähnlich aber widerlich, schmeckt stark zusammenziehend und schleimig, färbt den Speichel gelb und knirscht zwischen den Zähnen. Die Wurzel der zweiten Pflanze ist 3 bis 4 Zoll lang, der eben beschriebenen zwar ähnlich, aber nicht so holzig, ist aussen von einer reineren oder weniger ins Röthliche fallenden, blassgelben Farbe, im Bruche strahlig und schmeckt zusammeiizieliend-schleimig, aber nicht sandig. Die Khapontikwurzel enthält Bhaponticin, Chry-sophausäure und andere lUiabarberstoffe.
Radix Khci. Rhabarberwurzel.
(Radix Rhabarbari.)
Diese Wurzel soll von der in der grossen Hochebene von Mittelasien, in China, der Tartarci und Nepal wachsenden Him a-laya-llhabarber, Bhewn australe Don. und von der auf der, von Sehn bis zum See Kokonoor sich erstreckenden Gebirgskette, an der chinesischen Mauer und auf dem Himalaya in Nepal einheimischen handblätterigen Rhabarber, Bheim pedmatvm L. {Enneandria Tvüpjnia; Folygoueae) abstammen. Die der erstem Pflanze, die chinesische Rhabarber {lladix Bhci chinensis) bildet rübenförmige, an der Spitze abgeschnittene, 2 Zoll und darüber dicke , geschälte oder grosse, flachconvexc, äusserlich gelbe, braungestreifte Stücke von festem Gefüge, ist auf dem Bruche weisslich, mit zahlreichen orangegelben Flecken und Linien versehen, riecht stärker und schmeckt ekelhafter als die nachstehende Sorte, knirscht beim Kauen stark, färbt den Speichel orangegelb, gibt ein gelbbraunes Pulver und wird durch Jodtinctur braun gefärbt. Die von der zweiten Pflanze stammende Rhabarber, die mosko-witische Rhabarber {Radix Rhei moscovitidi) bildet Stücke von mehr als Hühnereigrösse, ist eckig, tief ausgeschnitten, mit grossen, runden Löchern durchbohrt, mit gelbweissen Adern, sternförmigen Pinien und rothgelben Pnncten versehen, rauh und
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
— 149 —
|
||
|
||
gelblich, auf dem Bruche dicht, körnig, weiss, lothgclb linirt und punctirt, gclbroth, bestäubt, schmeckt eigonthümlich, bitter-adstringirend, ekelhaft, riecht ekelhaft, knirscht gekaut zwischen den Zähnen, färbt den Speichel rotligelb, ist frei von Schleim und wird durch Jodtinctur grün gefärbt. Beide Sorten enthalten Rhabarberbittcr, Chrysophansäure, Gerbsäure, Gallussäure, Amy-lum, Pektin und kleesaurcs Kali. Durch Alkalien und durch Magnesia wird der Aufguss braun gefärbt. Schwarze, sandige, leichte und wurmstichige Stücke sind zu verwerfen. Das Pulver ist in verschlossenen Gläsern aufzubewahren.
Itadix Uhci inoiiaclioriiiii. Monclisrliabarber.*)
(Radix RhabarbaH monaclionun s. Rhapordici montani.)
Die mehrköpfige Zweigwurzel des auf den höheren Gebirgen und Alpen Europas and auf dem Kaukasus wachsenden Alpenampfers, Rumcx alpmus L. (Ilexandria Trtyynia; Polygoncaè). Sie Ist 8—12 Zoll lang, 2—4 Zoll dick, löst sich nach unten in viele zolldicke, allmälig dünner werdende, bin und her, doch meist nach innen gebogene Zweige auf, ist aussei! schmutzig grau-roth-braun, an den Wurzelköpfen mehr röthlich, an den Zweigen blässer und mehr ins Gelbe ziehend, erscheint auf dorn Querdurchschnittc bräunlichgelb und zeigt einen schwärzlichbraunen verflicssenden, harzglänzenden Ring, hat ein ziemlich dichtes, körniges, nicht faseriges, mehr zähes als hartes, im Mittelpuncte lockereres Gewebe und ist auf dem Bruche etwas ungleich und körnig. Der Geruch ist widerlich, und der Geschmack anfangs süsslich, dann ekelhaft, etwas säuerlich herbe und bitterlich.
Hadiv Hiilnac tinctonmi. Färberröthe oder Krappwurzel.
Die von der gebauten dreijährigen Pflanze im September und October mit den Sprossen gesammelte und rasch getrocknete Wurzel der auf Feldern und Grasplätzen im Oriente und Südeuropa wachsenden und in vielen Ländern im Grossen eultivirtou Färberröthe, llubia tmctorvm L. (Tetrandria Monogymaj lin-bmeeae). Sie ist oft 1—2 Fuss lang, federkieldick, walzenförmig, etwas ästig, hat dickere Wurzelfasern und eine rothgraue Oberhaut, ist getrocknet längsrunzelig, jung dick, später dünner, braun, etwas glänzend, innen blutroth, fleischig, faserig, holzig, zeigt
*) Kommt hin und wieder noch statt Radix Rhaponticn oder Rhei in Anwendung.
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
150 -
|
||
|
||
oiiic dürre, später braune Marksübstanz, riecht frisch schwach, den Vogelbeeren ähnlich, getrocknet unangenehm schimmelig, schmeckt widerlich schleimig-bitterlich, später etwas styptlsch, scharf, färbt den Speichel, fette und ätherische Oele, Wasser, Weingeist und selbst die Knochen der damit gefütterten Thiere roth und enthält Extractivstoff, Schleim, Zucker, einen rothbraun-gummigen, einen balsamisch-harzigen und einen eigenthümlichen färbenden Stoff (Alizarin). Holzige, angefressene, schwarzgefleckte und schimmelige Wurzeln sind zu verwerfen. Die Aufbewahrung geschehe gut verschlossen an einem trockenen Orte.
Radix Biisci. Mäusedomwurzel.
(Radix BniscL)
Der Wurzelstock des an steinigen Plätzen in Gebüschen und Wäldern Südeuropas, in der Schweiz, Ungarn und England wachsenden stacheligen Mäusedorns, Ruscus aculeatus L. {Dioecia Syngeneata] Smilaoeae). Sie ist walzenförmig, so dick wie ein kleiner Finger, lang, knotig, schuppig, sehr eng geringelt, innen weiss, fleischig, geruchlos, etwas schleimig, widerlich, aber zugleich etwas bitterlich und scharf schmeckend.
Radix Sarsaparillac. Sarsaparillwurzel.
(Radix Salsaparillae s. Saxsaparülae.)
Die von dem Wurzelstockc befreiten Nebenwurzeln der in Co-lumbien und am Magdalencnstrome wachsenden gebräuchlichen Stechwinde, Smtlaas ofßcznalt's Humb., Kunth., und der in dem spanischen Guiana, am Rio Cassiquiare wachsenden syphiiis-widrigen Stechwinde, Smilax si/phih'tica, Hmnb. et Bonpland. {Dioecia ITexandnu; Smilaceae). Sie kommt in den Handel in l^ Fuss langen oder rundlichen, in der Mitte offenen Bündeln, als Honduras-Sarsaparille in einzelnen Wurzeln, ist strohhalm-bis schreibfederdick, gebogen, etwas knotig, der Lunge nach runzelig gefurcht, hat eine graubraune oder gelbbräunliche Oberhaut und eine rothbraune Einde, liisst sich der Länge nach leicht spalten, 1st auf dem Bruche weiss, mehlig, einen gelblich-bräunlichen, einen weisslichen Kern umschlicssenden Holzring zeigend, geruchlos, kratzend, bitterlich schmeckend und enthält Sarsaparin, Harz, Spuren von ätherischem Oel und Stärke,
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
— 151 -Radix Scillae. Meerzwiebel.
(Radix Squillae. Eulbus SeiUae.)
Die inneren fleischigen, laquo;aftvollen, zerschnittenen und in künstlicher Wärine getrockneten Zwiebelschuppen der an den sandigen Küsten des atlantischen Meeres in den wärmern Gegenden und am Mittelmeere wachsenden gemeinen Meerzwiebel, Bcüla maräima L. {Hexandna Monoyi/iiia; Läiaceae). Sie sind frisch weiss, gestreift, liier und da, besonders an den Nerven röthlich, dick, fleischig, reich an einem zähen Safte, getrocknet hornartig, durchscheinend, zerbrechlich, glatt und weissgeiblich oder gelbbräunlich, 2—3 Zoll lang, l—% Zoll breit, 1—3 Linien dick, geruchlos, schmecken widerlich bitter, kaum bemerkbar scharf, enthalten Scillitin, einen eigenen scharfen Stoff, Gerbsäure, Gummi, Lignin und phosphorsauren Kalk und sind an einem trockenen Orte aufzubewahren.
Radix Scrpcntariae virginiaiiac. Virginische Schlangen'
wurzel. Die Wurzel der besonders in Virglnien und Carolina wachsenden Schlangenosterluzei, Aristolochia Scrpentaria L. (Gynan-dria Hexandria; Serpentariae-Aristolochieae). Sie besteht aus einem 172 Zoll langen, aber meist auch kürzeren, zuweilen kleinen und fast knollenartigen, bis 3 Linien dicken, stielrunden, hin- und bergebogenen, höckerigen und oft mit Stengel und Blattresten versehenen Wurzelstocke, aus dem am untern Ende und seitwärts viele 1 — 4 Zoll lange, fadenförmige, biegsame, oft dicht mit einander verwebte Fasern entspringen, ist aussen graubraun, innen gelblichweiss; die Fasern sind jedoch nicht selten auch schmutzig - gelb oder grünlich, auf dem Querschnitte weiss, mit gelblichrothem Mittelpuncte. Der Geruch ist stark eigenthümlicb gewürzhaft, harzig, zwischen Kampher und Baldrian stehend, der Geschmack kampherähnlich, stechend gewürzhaft, zuletzt etwas widerlich bitter. Bestandtheile sind: ätherisches Oel, Weichharz, bitterer, etwas scharfer Extractivstoff (Aristolochin), Stärke und Gummi. Die Aufbewahrung geschehe in gut verschlossenen Gefässen.
Radix Taraxaci. Löwenzahn- oder Pfaffeuröhrclienwurzel.
Die Wurzel des überall, auf Wiesen, Tritten, in Feldern, Gärten, an Wegen, auf Schutt, Mauern, wüsten und bebaueten
|
||
|
||
|
||
— 152 -
Plätzen wachsenden gemeinen Pfaffenröhrchcns, Taraxacum ofp'civulc Both. {Hyngenesia Folygaviia aequcdis; Gonipositae-Ckho-racene). Sie ist ein wenig verzweigt, oben finger- und zolldick, in kurze, dicke Köpfe zortheilt, rühenförmig, frisch fleischig, reich an Milchsaft, hellbraun , getrocknet fast schwarzbraun, runzelig, loidit zerbrechlich; hat eine dicke, schwammige, weisse, von schmalen coneentrischen Ringen durchzogene Rinde und ein gelbliches, dürres Holz, ist geruchlos und schmeckt mehr süsslich bitter. Bestandtheile sind: Bitterstoff (Taraxacin), Caoutchuc, Schleimzucker, Mannazucker, Gummi, Harz, Inulin und mehrere Salze.
Radix Torniciitiilalaquo;. Tormentill-, Blut- oder Ruhnvnrzel.
Der im Frühjahre beim Ausschlagen der Blätter gesammelte Wurzelstock, der auf feuchten Wiesen und Weideplätzen, auf Halden und Moorboden. in Widdern und Haineu durch ganz Europa wachsenden gemeinen oder aufrechten Tormentille, Tormenttüa creeta L. (IcosancMa Polygipiia; Bosaceae-PotmtiUeae). Sie ist walzig, knotig, oft knollenförmig, mehrköpfig, höckerig, verschieden gebogen, hart, dicht, schwer, trüb-blutroth, auf dem Querschnitt rothgelb oder bräunlich, zeigt dabei zwei deutliche Kreise, riecht frisch rosenähnlich, ist getrocknet geruchlos und schmeckt rein adstringirend. Der Aufguss wird durch Eisenchlorid schwarzgrün gefärbt und gibt mit Leimlösung einen Niederschlag. Bestandtheile sind: flüchtiges Oel, Gerbstoff, Harz, Cerin, Myricin, Pektin, Extractivstoff und Faser.
Radix Yalorianae (ininoris). Baldrianwurzel.
Der von bergigen, sonnigen, trockenen Stellen im Herbst oder anfangs des Frühlings von 2 - bis 3jährigen Pflanzen gesammelte Wurzelstock des sowohl an trockenen als auch an feuchten Stellen, in Oebirgswäldern, an Gräben, im Gebüsche, und auf feuchten Wiesen wachsenden gemeinen oder gebräuchlichen Baldrians, Valerianct offlcinalis L. {Triandria Monogyniaf Valer ianeue). Sie ist kurz, bis l'/a Zoll dick, knollig, hat sehr viele, lange, runde, strohhalmdicke, schmutzigweissc, mit haar-förmigen Ncbenwurzeln besetzte, trockene, runzelige und bräunlich-gelb werdende Wurzelfasern, riecht eigenthündich, etwas ekelhaft, stark, kampherartig, säuerlich, schmeckt ähnlich, zugleich bitter und scharf, und Ist in wohl verschlossenen Gefiisscn aufzubewahrenlaquo;
|
||
|
||
|
||
— 153 —
Bestandthcile sind: ätherisches Oei, Baldriansäure, Harz, ein eigenthümlicher Extractivsfoff, Gummi, Stärke, Eiweiss, organisch-saure und anorganische Salze.
Kadix Victoriaiis longais Langer AUermaniislianuscli.
Die Zwiebel der auf den schweizerischen, italienischen, österreichischen und schlesischen Alpen und hohen Gebirgen wachsenden langen Siegwurz oder des wegbreitblätterigen Lauchs. AUiwtn Victorialin L. (Hexandria Monoyyma; LiU'uceae - vispho-deleae). Sie ist stark verlängert, gekrümmt odor schief, von grauen, netzartigen, häutigen Schalen ziegeldachartig bedeckt und hat trocken weder Geschmack noch Geruch.
Radix Victoriaiis rotiinilac. Runder Allermannsharnisch.
Die Zwiebel der in Südeuropa und in Deutschland im Obergebiete in Schlesien, bei Frankfurt a. d. Oder wachsenden gemeinen Siegwurz, Qladtolus communis L. {Tnandria Monogynia; Irideae). Sie ist stärkemehlreich, einfach, plattrund und als mit einer netzförmigen Haut umgeben, worin meistentheils zwei Knollen enthalten sind, riecht schwach veilchenartig und schmeckt etwas süsslich.
Uadix Vinectoxiei. Gift- oder Hehwalbemvurzel. Der Wurzelstock der auf Hügeln und Bergen, vorzüglich an freien Waldplätzen durch fast ganz Europa wachsenden gemeinen Schwalbenwurz, Vmcetoxivum ofßcinale Momoh, {Penta/ndria Diyyma; Äsckjnadeae). Sie ist 2—.^ Zoll lang, 2—4 Linien dick, ziemlich stielrund, knotig, runzelig, röthlicligell), uuregelmässig, holzig, mit zahlreichen, ziemlich dicht stehenden langen, gebogenen, weisslichen, stark fadenförmigen, 3—4Zoll langen, '/aLinie dicken, fein längsrunzeligen, starren und leicht zerbrechlichen Fasern besetzt, riecht frisch stark und widrig, der Haselwurz etwas ähnlich, getrocknet dagegen schwächer, schmeckt anfänglich süsslich, hinterher ekelhaft und etwas scharf und enthält Asde-pin, flüchtiges und fettes Oei, Harz, Schleim, Stärkemehl.
i?!raquo;ii\ Kcdoarlac. Zittwerwurzcl. Die Wurzel der in mehreren Theilen von Ostindien wachsenden gefleckten Kurkume, öurouma Zerumbet Ro.rlgt;., sowie der Zittwer-Kurk ume, Curcuma Zedoaria Ro.il/. (Mouandria
|
||
|
||
|
||
- 154 -
Monogynia', Hcitamineae). Sie bildet längliche, selten scheiben-förnüge, 1 bis 2 Zoll lange, dreieckige, auf einer Seite convexe, runzelige, mit einer hellbraunen Epidermis und mit Rückständen von zähen Wurzelfasern versehene, innen compacte, etwas horn-artige, fleischfarbene und etwas bräunliche, beim Reiben gelbliche Stücke von ingwerartigem, aber etwas sclnviicherm Gerüche und etwas kampherartigem, gewürzhaftem, brennendem, bitterlichem Geschmacke. Sie enthält blassgelbes, dünnflüssiges ätherisches Oel, scharfes gewürziges Weichharz, bitteres und scharfes Extract, Stärke und Schleim.
Radix Zingibcris. Ingber oder Ingwer.
Der Wurzelstock des in Ostindien einheimischen und daselbst, sowie in Westindien und im tropischen Amerika häufig angebauten gebräuchlichen Ingwers, Zingiber officinale Rose. (Monandria Monoyynia; Scüammeae). Er bildet 1 bis 3 Zoll lange, % bis 'ili Zoll dicke, bandförmige, zuweilen ästig gebogene, plattgedrückte, horn-artige, höckerige, harte, mit einer runzeligen, zum Theil abgeriebenen Oberbaut versehene, gelbgrauliche, innen gelblichweisse, auf dem Bruche mit harzigen l'nncten versehene und glänzende, mit Längsfasern durchzogene Wurzelknolleu von einem angenehmen, aber eigenthümlichen, scharfen, brennenden, gewürzhaften Geschmacke und einem eigenthümlichen, starken und gewürzhaften Gerüche. Er enthält ein blassgelbes, dünnflüssiges ätherisches Oel, scharfes, gewürziges Weichharz, bitteres und scharfes Extract. Stärke und Schleim.
Itesina Pini. Fichtenharz.
(Resina alha. s. ßava. Weisscs oder gelbes Harz. Besinn communis.)
Das aus der Rinde und den Wunden der im niittlern und nördlichen Europa und Asien grosse Wälder bildenden gemeinen Kiefer oder Fichte, Pinm sylvestris L. und anderer Fmus-Arten (Monoeci'a Monadelphia; üoniferue) freiwillig ausgeflossene, durch Kochen unter Wasser, Schmelzen und Durchseihen durch Stroh oder Werg zubereitete! Harz. Es ist entweder zähe oder zerreiblich, gelbröthlich, halbdurchscheinend, auf dem Bruche glänzend, in der Hand erweichend, riecht schwach nach Tcrpen-thin, schmeckt balsamisch, löst sich zum grösston Theil in Weingeist und besteht aus Pininsäurc, Sylvinsiiurc, Pimarsäure, Colophonsäure und etwas ätherisches Oel.
|
||
|
||
|
|||
— 155 —
Sacchaiiiiii allMiiu. Weisser Zucker.
Wird aus dem in eigenen Mühlen ausgepressteö Safte des Halmes des in den Tropenländern beider Erclhemispluiren, besonders in West- und Ostindien und auf mehreren Inseln der Südsee häufig angebauten ächten Zuckerrohres, Saccharum. offidno/rum L. {Triandria Diyynia; Grmnineae) durch mehrmaliges Koelicn mit Kalk und Holzasche als Roh/ucker erhalten, in Europa in beson-dern Fabriken gereinigt und zu verschiedenen Sorten zubereitet. Er muss weiss, an den Kanten durchscheinend, von etwas krystal-linischein Gefüge, klingend, von ungleichem, glänzendem, krystal-linischem Bruche sein. In Vz Theil Wasser, auch in höchst rectifi-cirtera Weingeiste ist er löslich. — Statt dem Rohrzucker wendet man auch den aus der Wurzel des in vielen Ländern angebauten gemeinen Mangolds, Beta vulgaris L. {Pentandria Diyynia; Chenopodeae) bereiteten Zucker an.
Sacchariiin lactis. Milchzucker. Ist ein Fabricationsproduct .aus Molken und wird vorzüglich in der Schweiz, seltener in anderen Ländern bereitet. Er bildet mehrere Zoll starke, rindenartige, milchweisse, verschiedengrosse, auf der untern Seite glatte, auf der obern krystallinisclie, ziemlich harte, zerreibliche, durchscheinende! und zwischen den Zähnen knirschende Stücke, schmeckt süsslich, erdig, löst sich in 3 bis 4 Theilen kochenden und in 7 Theilen kalten Wassers, schwerer in Alkohol, in Aether aber gar nicht und besteht aus ö4 Theilen Sauerstoff, 6 Theilen Wasserstoff und 40 Theilen Kohlenstoff. Spec. Gewicht = 1,643.
Sasjiipenum. Sagapen.
(Gummi s. Rc.fina Sagapeiium s. Serapinum.)
Der aus Alexandrien und Persien zu uns kommende gunimi-harzige eingetrocknete Michscbaft einer noch unbekannten Fenda-(Steckenkraut-) Art (Pentandria Diyynia; ümhettiferae). Ks bildet nussgrosse, gelbliche oder röthlichgelbe, etwas durchscheinende, glänzende, spröde, in der Hand leicht erweichende Körner, riecht stark, ammoniakalisch, knoblauchartig, schmeckt bitter, scharf, etwas erwärmend, der Asa foefida ähnlich, löst sich in Aether und Alkohol, zum Theil auch in Wasser und enthält Harz, Gummi, flüchtiges Gel und etwas Bassorin,
|
|
||
|
|||
|
||
— 156 -
Saiularaca. Bandaracli, Saudarak.
Das aus der Rinde tiiessemle und an der Luft erhärtete Harz der im nördlichen Afrika wachsenden vierklappigen Cal-litris, Callitiis quadrivalvis Rieh. (Monoecia Monadeljjhia; Coni-Jerac-Gupfessinae). Er bildet blassgelbe, längliciie, zuweilen etwas höckerige, mit einem feinen Staube bedeckte, auf dem Bruche glasartige, spröde, durchscheiuende, beim Kauen zwischen den Zähnen nicht weich werdende, sondern zerbröckelnde Tropfen oder Körner, hat einen schwachen, auf Kohlen gestreut angenehmen Geruch, einen schwach-balsamisch harzigen Geschmack und ist in Alkohol und ätherischen Oelen, zum grossen Thcil auch in Terpenthinöl löslich. Spec. Gewicht: == 1,050.
Sanguis Draconis. Draehenblut.
Das aus den Früchten des in Ostindien, vorzüglich auf Sumatra heimischen Drachen-Ilotangs, Calamus Draco WUdw. {Daemo-noropa Draco Mari.) und anderer Kotangarten (ffamp;mndna Mono-gyma; Pahnae) hervordringende und an der Luft erhärtete Harz. Es bildet theils zolldicke Kugeln, theils Hache, 1 Fuss lange, '/z bis 1 Zoll dicke und in Palmblättern eingepackte Stangen, theils mehr oder weniger grosse und unförmliche Stücke, ist undurchsichtig, dunkelrothbraun, gepulvert hochroth, zerbrechlich, auf dem Bruche glatt und glasglänzend, hyacinthroth gefleckt, zwischen den Fingern schwer zerreiblich und dabei färbend, fast geruchlos, schmeckt gering, süsslich, herbe, gibt auf Papier einen hoclirothen Streif, löst sich in Alkohol, schwerer in Aether, auch in Terpenthinöl und fetten Oelen, aber nicht in Wasser, schmilzt am Feile;!', verbrennt auf Kohle geworfen, einen lieblichen, balsamischen, dem Storax ähnlichen Geruch ausstossend, und besteht aus Drakonin. mit etwas Fett, Benzoesäure und Kalk.
Sa[io doiiH'sticiis (albusj. Gemeine- oder Hausseife.
Wird von den Seifensiedern, sowie auch in manchen Haushaltungen durch Kochen von Talg mit Kali- oder Natronlauge und endlichem Zusatz von Kochsalz bereitet. Sie muss fest, wässerig hart, weissgrau, etwas durchscheinend, nur frisch bereitet fettig, trocken gelblich und rauh, auf dem Bruche körnig, nach Talg und nicht ranzig riechend, mild, nicht alkalisch schmeckend, nicht durch Metalloxyde gefärbt und ziemlich frei von Glycerin
|
||
|
||
|
||
— 157 —
sein. Sie löst sich in Wasser und in 8 Thciien kochenden rcctifi-cirtcn Weingeist. Die warme weingeistige Lösung gibt beim Erkalten eine weisse, etwas (lurchscheinende Gallerte. Durch Säuren und Salzen wird sie nicht zersetzt. An der Luft wittert allmähllg etwas kohlensaures Natron heraus. Sie enthält talg- und margarinsaures Natron.
Sapo liispaiiicus albus. Weisse spanische Seife.
(Sapo alicantinus.)
Wird in Südfrankreich aus Olivenöl und Natron bereitet, Sie ist dicht, fest, schlüpferig, weiss, auf dem frischen Schnitte etwas gelblich, trocken leicht pulvorisirbar, löst sich in Weingeist fast vollständig nicht darin gerinnend, gibt mit Wasser eine trübe, schaumige Lösung, wird durch Säuren und Salze zersetzt, darf nicht ranzig sein und nmss mit essigsaurem Blei einen zähen, pflasterartigen Niederschlag geben.
Sapo viridis. Grüne Seife.
(Sapo nigtr S, moUis s. kalinus. Schwarze, Schmier - oder Knliseifo.)
Wird von den Seifensiedern aus Aetzkali und verschiedenen Oelen, Thran oder andern schlechten Fettarten bereitet. Sie bildet eine weiche, schmierige, gallertartige, schlüpfrige, zähe, schmutziggrttne oder braunschscbwarzc, ranzig riechende und laugenhaft schmeckende, in Weingeist und Wasser lösliche Masse, wird von Säuren zersetzt und enthält Kali, fette Säuren und Wasser. In Alkohol nicht ganz lösliche und mit fremdartigen Substanzen gefärbte grüne Seife ist zu verwerfen.
Scainiiiouiiiiu luilepcnse. Aleppisches Scammonium.
Der an der Luft erhärtete oder eingetrocknete Milchsaft der verwundeten Wurzel von der in Syrien und der ganzen Levante, vorzüglich häufig in der Gegend von Smyrna und Aleppo wachsenden Scammonium- oder Purgirwindc, Convolvulus ticaui-#9632;tnonia L. {Penfandn'.a Monogi/via; Gonvolviduc.cac). Ks bildet
grosse, unförmliche, 8 bis 10 Zoll dicke, scheibenförmige, grünlich-aschgraue, leichte, poröse, undurchsichtige, rauhe, zerbrechliche, auf dem Bruche wachsgiänzende oder matte, trockene, nicht fette, kleinlöcherige, befeuchtet grünliche Stücke von käseartigem Gerüche und scharfem, kratzendem, bitterem und ekelhaftem Ge-schmacke. In Wasser ist es znni Theil mit grüngrauer Farbe
|
||
|
||
|
||
— 158 —
trübe löslich, in Alkohol fast vollständig und klar mit brauner Farbe. Es enthält 80 pCt. Haiü und etwa 4 pCt. Gunimi, überdies Extractivstoff, Eiweiss, Salxe und fast 4 pCt. Sand. Das schwärzliche, dichte, Kuchen bildende Scammonium ist zu verwerfen.
Sckuiii boviiiiiin s. biibulum. Rindstalg.
(Semim bovtnum.) Das frische, ausgewaschene, geschmolzene und colirte Fett der Nieren, des Netzes und des Herzbeutels vom gemeinen Kinde, Bos Taurus L. (MammaUa-Cavicomia-Bisulca s. Rann-lumtiu). Es ist weiss, fest, von ekelhaftem Gerüche und enthält grösstentheils Stearin, wenig Margarin und Elain.
Scbiiiu ovillum. Hammel- oder Schüpstalg'.
(Sebum s. Sevuin veivecinum. Adeps ovilla.)
Das ausgeschmolzene Fett der Nieren und des Netzes von dem gemeinen Hausschafe, Ovt's Aries L, (Mammak'a-Bisulea-IhcMmuntiu-Caviconu'a). Es muss weiss, fest, fast geruchlos, von mildem Geschmacke und nicht ranzig und gelblich sein. Es schmilzt bei 37 0C., löst sich in 44 Thalien kochenden Alkohols und enthält Elain, Pahnitin und Stearin. Die Aufbewahrung geschehe an einem trockenen, kühlen Orte in verschlossenen Gefässen.
Secalc corniitiiiii. Mutterkorn.
Eine eigenthündiche, durch SphaceUa segetwm Leveii, {Vryp-toyamiu Fuiigi; Fungi - Fyrenomyvetes) veraidasste Degeneration der Samen des gemeinen Roggens, 8ecaie cereale L. (Trian-diïu Digynia', Gramineae), Es ist grosser als Roggenkörner, trocken fleischig, aussei) blauschwarz oder schwarzviolett, innen weiss oder violett, 3 Linien bis 1 Zoll lang, 1 bis 2 Linien breit, dreieckig, am Ende spitzig, bisweilen gekrümmt, der Länge nach gefurcht, aber mit einem schmutzig gelben Anhange (Mützchen) bedeckt. Der Geruch ist eigenthümlich, schwach annähernd betäubend, der Geschmack mehlig,-schärflich, kratzend. Destancltheile sind: ein eigenthümliches fettes ranziges Gel und eine weiche fettige Materie, Cerin, eine schwammartige Substanz, Er go tin, Secalin, Osmazom, Pilzzucker, gummiartiger Extractivstoif, Eiweiss, Salze. Man sammelt es am besten zeitig im Juli unreif von noch grünen Halmen auf den Aeckern, trocknet es vollkommen und bewahrt es in luftdicht verschlossenen Gläsern an einem trockenen Orte
|
||
|
||
|
||
- 159 —
nicht über ein Jahr auf, pulverisirt es aber nur in kleinen Mengen auf' einmal. Altes, ranziges orter anmioniakaliscli riechendes, zerfressenes Mutterkorn ist zu verwerfen.
ScHiina Anctlli. Dillsameu.
Die Samen des bei uns in Gärten und auf Feldern gebauten, Ina südlichen Europa aber wildwachsenden gemeinen oder Gartendills, Änetkum grctveolens Ij. {1'enturulriu Diyyniu; Uin-beUiferae). Sie sind eiruudlich, bis 2 Linien lang, auf einer Seite flach, auf der andern erhaben, in zwei Hälften getheilt, grün-bräunlich, haben am Rande eine weissliche Flügelhaut, riechen und schmecken eigenthümlich, gewürzhaft, dem Fenchel ähnlich und enthalten i] pCt. flüchtiges und etwas mehr fettes Oel.
Sciiiina Angclicae. Angeliksamen.
Die Frucht der an Bächen und feuchten Stellen vieler Gebirgs-wälder in Europa wachsenden gebräuchlichen oder ächten Engelwurz, Archangeltca offlcmalis Hoffm, {1'entandria Digyniu; Umbelliferae). Sie sind 3—4 Linien lang, länglich-eiförmig, plan-convex, strohgelb, gerändelt und in der äussern Haut mit zahlreichen , sehr feinen, dicht nebeneinander liegenden Striemen versehen.
Snuiiia Anisi stcllati. Sternanis.
Die Früchte des in China, Japan und den Philippinischen Inseln einheimischen wahren oder gebräuchlichen Sternanis,
lUiclma mdsatum L. {I'oljjaudrla Poh/yyidu; Poli/curpiae-Mciyno-liaceae-lllicieae). Er bildet 6 bis 8 strahlige, sternförmig ausgebreitete, steinfruchtartige, eirunde, zusammengedrückte, bauchige, runzelige, lederartige, zerbrechliche, rostbraune, einfächerige, nach oben zu offene, einsamige Kapseln, welche braune, ziemlich grosse, eiförmige, stumpfe, glänzende, glatte, etwas harte Samen mit weisslichem fetten Kern enthalten. Der Geruch ist süsslich, der Geschmack gewürzhaft, anisartig, stark. Er enthält 7 pCt. flüchtiges und über 20 pCt. fettes Oel, Harz, Gerbstoff, Gummi.
Scmiiia Anisi viilgaris. Anis.
Die Früchte des an vielen Orten Deutschlands cultivirteii, aus Aegypten und von den griechischen Inseln stammenden Anisbibernells, PvmpmeUa jUamm L, (Pentcmdn'a Diyynia;
|
||
|
||
|
||
— 160 —
Umhelliferae). Er ist gestielt, klein, oblong, eiförmig, gestreift, etwas behaart, etwas grün, /weigetheilt, riecht eigenthiluilich, angeuelim, schmeckt süsslich, gewürzhaft und eiithält 3,,, flüchtiges und 3,38 grünliches, fettes Oel.
Semiiia Aveualaquo;. Hafer.
Die Samen des am meisten bei uns angebauten gemeinen oder Rispenhafers, Ävma sativa L- {Triundria Diyynia; Gravuneae). Sie sind von don Spelzen dicht umschlossen, lanzettförmig, zugespitzt, auf der Innenfläche gerillt und enthalten gegen 42 pCt. Stärkemehl, 13 Kleber, 8 Gummi, 5 Stärkezucker, 0,;, Eiweiss, (i Oel und in den Hülsen ein Arom.
|
||
|
||
Seuiina CaunaMs. Hanfsamen. Die im September von dor eultivirten Pflanze gesammelten missartigen Früchte des in Persien und Südasien einheimischen, fast überall eultivirten gemeinen Hanfs, GamnahU sativa L. (Dioecia Pentandna} Julifiorae, - Gammhineae). Sie sind klein, fast rund, stumpf eiförmig, glatt, meergrün-weisslich, hornartig-schalig, glänzend, braungestreift und punetirt, etwas spaltbar, zwei-klappig, an einer Seite stumpf, an der andern mit Grübchen versehen, haben einen weisslichen, ölig-fleischigen, mit einer grünlichen Oberhaut versehenen Kern, schmecken schleimig, ölig, süsslich und enthalten 36 pCt. fettes Oel, Harz, Zucker mit säuerlich - bitterem Extractivstoft', gummiges Extract und gegen 42 pCt. Eiweiss.
Sciniiia Cardui Marialaquo;raquo;. Stechkörner. Mariendistelsamen.
Die Samenkörner der im südlichen Deutschland wildwachsenden und in unseren Gärten gezogenen Mariendistel, Büybum maria-nuni. Guerfn. {Syngenesia Polyga/tnia aequalin; Composvtae-Oynwi'eae-Süybeae). Sie sind länglich, etwas plattgedrückt, 2 Linien laug, blassbräunlich, schwarz gestrichelt, glatt, glänzend, mit einer haarigen abfallenden Fruchtkrone gekrönt, einfächerig, einsamig, haben weisse, eiweisslose, öligfleischige Samen und schmecken öligbitterlich, etwas herbe.
Scniina €arvi. KiimmclHamen.
Die Früchte der eultivirten Pflanze des durch ganz Deutschland wildwachsenden und in mehreren Gegenden angebauten
|
||
|
||
|
||
- 161 —
genieineu Kümmels, Cwrvm Vuwi L. (Pentemdria HHgynta,} VnilHdUfnae-OrthosjHUïHae-Aniiimieue). Sie sind iiaai'i.traquo;', ZU oilior eililiigliclien Frucht verwac)isen, gestreift, Ihieamch länglich, bis 2 Linien lang, etwas gebogen, glatt, seitlich zusammengedrückt, bräunlichgrau, hellorrippig, riechen eigenthümlich, gewürzhaft, schmecken aromatisch, etwas bitter, scharf und enthalten 0,4 ätherisches und 7 pt't. grünes fettes Oel, Pflanzenwachs, Harz, Gerbstoff, Schh im und Eiweiss.
Smiiiiii Cinac. Zittwer- oder Wmmsamen.
{Semina ('ynae s. Santonici. s, Cvidra.)
Die nicht aufgeschlossenen, mit Früchten und Blattstielen gemischten Blüthenköpfchen des in Persien wachsenden Viihl'-schen Bcifuss, Artemisia VaJdiama Kostet, und des in Palästina sich tindenden geknäuelten Beifuss, Artemisia glomerata Sieh. (Syngenesia Polyga/lma superfiun; Oömpositae-Artendsiaceae), Von der ersten Pflanze stammt der levantische oder aleppische Wurmsamen {Semen (Jinue Iccanticum), die beste Sorte. Die Blütlienköpfchen desselben sind länglicheirund, klein, l Linie lang, grünlichgelb, später bräunlich werdend und bestehen aus einem nur wenige Blüthenknospen umschliessenden glänzenden aus dicht anliegenden, stumpfen, ei- oder lanzettförmigen, geschindelten Schuppen zusammengesetzten Hüllkelche. Der Geruch ist eigeu-thümUch, widrig, kampherähnlich, der Geschmack aromatisch bitter, kainpherartig. Die zweite Pflanze liefert eine geringere Sorte, den afrikanischen oder berber ischen Wurm samen (Semen Ginae haiharienm), welcher aus kleinen braunen oder graubraunen Blüthenköpfchen besteht, und den geringsten Geruch und Geschmack besitzt. Bestandtheile des Wurmsamens sind: Flüchtiges Oel, Santonin, Harze, Bitterstoff und Gummi.
Seiiiiua Cocciili. Kokkcls-, Fisch- oder Lausekönicr. Die getrockneten Früchte des auf Felsen und Gestein am Meeresstrande in Malabar, auf Celebes und Ämboina wachsenden Fischkörn er Strauchs, Anamirta Cocoulus Wight, et Amott. {Dioeciu Mmiadelphia; Menispermeae). Sie sind kugelig-nieren-fönnig, o Linien (lurchmessend, einsamig und bestehen aus einem dünnen, zerbrechlichen, graubraunen, runzeligen, mit blassbräun-liclier Steinschale versehenen, gerucli- und geschmacklosen Fruchtgehäuse und einem halbkugeligen, auf der Bauchfläche vertieften
Körbor, Yutumiair-Plmrinakopöo.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; \\
|
||
|
||
|
||
— 162 -
ein oli^'flciscliiges, bräunliches Eiweiss enthaltenden, geruchlosen, ekelhaft bittern Samen. Das Fruchtgehäuse enthält: Hypopikro-toxinsäure, Menisperaiin und Paramenlspermin, Fett, Harz, Cunnin; der Samen: Pikrotoxin, Harz, Gumnii, Fett und Stearophansfture.
Snaina Colchici. Zeitlosensanien. Der Samen der häufig auf feuchten Wiesen und Triften im grössten ïheile von Europa wachsenden Herbstzeitlose, GoU
cluaum aut.wnnule L. (Hexandria Triqyvda', Colchtcaceae). Sie sind verkehrt-eiförmig, ,/2 lquot;8 1 Linie lang, tlunkelbrattn, fein grubig punetirt, etwas runzelig, häutig, aussen schmierig, an der einen Seite mit einer Naht verseilen, haben einen hornartigen, grauen Kern, riechen schwach, schmecken süssbitteilich, scharf und enthalten in den Zellen fettes Ocl, Stärke und Oolchiciil.
Scmiiiu Coriaudri. Coriandersamen.
Die im August und September von der eultivirten Pflanze gesammelten Spaltfrtichte des in Südeuropa und im Oriente unter der Saat wachsenden, bei uns in Gärten und auf Feldern angebauten gemeinen Corianders, Coricmdrum sativum L. (Pentandria Di'yi/nia; VmhelUfe.rae- (Joriandreue). Sie sind kugelig, klein bis pfe Her körn gross, graugelb oder gelbbraun, zehnmal gestreift, mit dem fünfzähnigen Kelche gekrönt, innen hohl, zweifächerig, zweisamig, riechen grün widerlich nach Wanzen, getrocknet angenehm, balsamisch, schmecken gewürzhaft süsslich, enthalten ätherisches Oel, Extractlvstoff und Schleim und sind in verschlossenen öefässen aufzubewahren.
Scniiiia Ciimini. Römischer oder Mutterkiimmel.
Die Spaltfrüchte des in Aegypten und Aethiopien einheimischen, in Südeuropa angebauten römIschen oder Mu.tterkümm e 1 s, Cuminmn Cyminum L. {Pcntandria Digyuia; Umhfdlij'erae-Cuini-neae). Sie sind länglich-lanzettlich, 2 Linien lang, in zwei olivenbraune Samen theilbar, von einem öspaltigen Kelch und 2 Griffeln gekrönt, mit fünf blasseren, rauhen Kippen und coneaven Furchen versehen, ölreich, riechen aromatisch, schmecken aromatisch, angenehm, scharf, bitter, enthalten Eiweiss, ätherisches und fettes Oel, Harz, Essig- und Gerbsäure, Myricin, Gummi, Kleber, Chlorophyll und sind in wohlverschlossenen öefässen aufzubewahren.
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
— 1(53 — Sciiiiiia ('vdoiiiiu'. Qnittensamen.
(Stmina Oydoniwum.)
Die im September und October aus den reifen Früchten des im südlichen Europa wachsenden, auch häufigcultivirten gemeinen Quittenbaumes', Oydoniä vulgaris Pers. (Joósandria l'enfMjiim'a; Pomaoeae) entnommenen Samenkerne. Sie sind frisch fleischig, trocken hart, meist zu mehreren durch ihren Schleim zusammengebacken, verkehrteiförmig, seitlich zusammengedrückt, spitzig, öfters dreieckig, aussen rotbbraun, mit einem zarten weissliclien Häutchen bekleidet, geruchlos, schmecken fade, schleimig, bitterlich , geben mit Wasser geschüttelt einen (in wenigen Tagen verderbenden) Schleim und enthalten ausserdem fettes Oel, Farbstoff, Gerbsäure, Eiweiss, wahrscheinlich auch Amygdalin und Emulsin.
Scniina lürucac. Wcisser oder gelber Senf,
(Seniina Sinapis alhav.)
Die Samenkörner des in Italien, Frankreich, England und der Schweiz wildwachsenden, bei uns auf Feldern und in Gärten angebauten weissen Senfs, 8mapis alba L. (Tetmdynamia Säi-quosa; Otuciferae-Brnssieeae). Sie sind fast kugelig, '/a Linie durchmessend, blassröthlichgelb, glatt, fein grubig punetirt, eiweiss-los, riechen kräftig flüchtig-scharf, schmecken brennend scharf, bitterlich-ölig und enthalten fettes Oel, Erucasäure, Sulphosinapin, Schwefelsenfsäurc, Erucin und My rosin.
Seniina Foeiiiciili. Fenchelsamen,
Die Spaltfrüchte des auf bebauten und unbebauten Stellen im südlichen Europa wachsenden, in Gemüsegärten häutig cultivirten gemeinen Fenchels, Fdemcutim vulgäre Qärtn. {Pentandria mlt;pjma; Umbetttferae-tieseüneae). Sie sind länglich, 2 Linien lang, auf einer Seite platt und auf der andern convex und gestreift, fünfrippig, tief gefurcht, etwas gekrümmt und bräunlich- oder graugrün, mit einer epigynischen Scheibe gekrönt, haben einen öligen braunen Kern, riechen eigenthüuilich aromatisch, schmecken süsslich gewürzhaft und enthalten in den Striemen 2,ri bis 3,a pCt. ätherisches und in dem Eiweiss 12 pCt, grünes fettes Oel.
|
||
|
||
|
||
- 1G4 — Sciiiiiia Foeiii graeci. Bookshorn- oder Griéohisch-Heilsamen.
(Semina Foemtgraec.i.)
Die Samon des zwischen dem Getreide im stUlUchen Europa, in Kleinasien und Nordafrika wachsenden, in Deutschland hier und da angeluuiteu gemeinen Ziegen- oder Eockshornklee, Trlifowlla l^oenum yruecum L. {Diadtdplda Decmidriu; Leyuviï-vosae-rujnlwnacme). Sie sind klein, länglich, fast würfelförmig, bis l'/a Linien lang und 1 Linie breit, kantig, an beiden Enden schief abgestutzt und mit einer schiefen, dunkelgelhen, harten Furche versehen, haben eine bmunlicbgelbe, dünne, harte und durch ein knorpeliges farbloses Eiweiss vom gelben Embryo getrennte Samenschale, riechen, zumal gepulvert, stark, eigen-thümlich, angenehm, der Melilote iibnlich, schmecken bitterlich-schleimig, werden durch Jod braungefärbt und enthalten fettes und ätherisches Gel, Pflanzenschleim und Bitterstoff. Durch 16 Theile Wasser wird l Theil des Pulvers stark schleimig.
Seuiiiia lli|iitoeastani. Uosskastanien.
(Fnictus Vastaneae equinae.)
Die Samen der im nördlichen Indien einheimischen, bei uns häutig angepflanzten gemeinen Rosskastanie, Aeqculitis Hippo-castanuta L. {Heptandria Monixji/nia; Hippocustaneaé). Sie sind breit, rundlich, haben eine lederartige, kastanien - oder rothbraune, am Grunde durch einen sehr grossen, matten, lederbraunen Nabel gezeichnete, den hartfleischigen, eiweisslosen Kern umgebende Fruchthülle, schmecken süsslich-bitter und herbe und enthalten Stärkemehl, Zucker, Bitterstoff, Gerbstoff, Fett und Seifenstoft',
Soiiiiua Honlvi. (ierste.
Die Samen der bei uns häutig angebauten gemeinen Gerste, Hordeum vulgäre L. und zweizeiligen Gerste, Hordeum distichon L. {Triaiairia Digyma} Qramineae). Sie sind strohgelb, von den Spelzen dicht umschlossen und mit ihnen verwachsen, eirund-länglich zugespitzt, an der Spitze gegrannt, kantig, nach beiden Enden verschmälert, auf der Bauchfläche mit einer Rinne versehen, haben ein weisses mehliges Parenchym und enthalten 48 pCt. Stärke, 12,88 Kleber, .'},81 Gummi, .'3,1S Zucker, Eiweiss, fettes Gel.
|
||
|
||
|
||
— 1G5 —
Scniiiiii ilyoscyauii. Bilson- oder Bilsenkrautsamcn.
Die Saineii des durch ganz Europa auf Sohuttbaufen, Kirchhöfen vmd wüsten Orten wildwachsenden schwarzen Bilsenkrauts, Myosoyanms niger L- i^Pentandnu Monogynict} Bolaueae.-Daturcae). Hie sind nierenfürniig, plattgedrückt. 1/2 Liöle lang, fein netzgrubig, graubräunlich, mit ölig-fleischigem Eiweiss versehen, geruchlos, schmecken ölig, widrig, bitter, scharf, enthalten mildes fettes Oel, Harz, Ilyoscyamin, Eiweiss, Gummi, Schleim und sind getrocknet in GlasHaschen zu bewahren.
Seinina Lilac. Lilacsaraen.
Die Fruchtkapseln des ursprünglich aus Tersien stammenden, bei uns häufig in Zäunen, Hecken uml in den Gärten gezogenen gemeinen Lilacs oder spanischen Hollanders, Syringßvul-(juris L. {Dkmdria Monoyynia; Jasmineae). Sie sind länglich, zu-sammengedrückt, 2fächerig, Sklappig, fachispaltig, enthalten in jedem Fache 2 eirunde, am Bande von einer Haut umgebene Samen und schmecken bitter adstringirend.
Snuiiia Ijni. Leinsamen.
Die von der angebauten Pflanze im August und September gesammelten Samen des unter der Saat im Oriente und Südenropa wildwachsenden, aber überall im Grossen angebauten gemeinen Lein oder Flachses, Linum usitatissimwin L, (Pentanarta Pen-tagynia', Lineae). Sie sind länglich-eiförmig, zusammengedrückt, etwa 2 Linien lang, an einem Ende etwas spitz, haben einen scharfen Rand und unter der braunen, glatten, glänzenden, zähen Haut einen weisslichen, öligen, schleimigen Kern, sind geruchlos, schmecken unangenehm süss und ölig, nicht ranzig und enthalten in der braunen Haut Schleim, Stärkemehl, eine wachsartige Substanz, harzigen Farbstoff, im Kerne aber Pttanzeneiweiss, Kleber, Gummi, fettes Oel, süsslichen Extractivstoff und einige Salze. 1 Theil Leinsamen macht 1(3 Theile kochenden Wassers stark schleimig. Schimmelige und von Mäusefrass heimgesuchte Samen sind zu verwerfen.
Seinina Lycopodii. Eärlappsamen. Die noch vor dem Aufspringen (im August und September) zu sammelnden Sporen oder Keimkörner des in Gebirgsgegenden auf
|
||
|
||
|
||
- 166 -
llaiden und in trockenen Nadolholzwälderu in ganz Europa, Kordasien und Nordamerika wachsenden gemeinen oder kolbigen Bärlapps, I/ycopodiwm cluvatum L. {Oryptogatnia Musvi; Lyco-podiaceae). DecBMappsainen bildet ein sehr feines, zartes, mehliges, sich schlüpfrig anzufühlendes, geruch - und gcsclmuickloses, leicht, bewegbares, blassgelbes, unter dem Mikroskop kugeliges, etwas zusaimnengedrücktes, weiches, an den Fingern hängendes, nicht mit Wasser mischbares, durch die LichtHammc geblasen leicht Feuer fangendes, und blitzähnlich, mit Hinterlassung eines üblen Geruches, abbrennendes Pulver, welches Pollenin (eiweissartigen Stoff), fettes Oel, Zucker und Schleim enthält.
Semina Mediae, öcliwarzkiiminel.
(Semina. Mdanthii.)
Die Samen des in Kleinasien und im südlichen und mittleren Europa wachsenden, im Letztem im Grossen angebauten, gemeinen oder ächten Schwarzkümmels, jSYyella sativa L. (Potyandria PentcKjynla; Ranuiwulaceuc). Sie sind eiförmig, 1 Linie lang, dreikantig, netzaderig, schwarz, matt, schmecken scharf gewürzhaft und riechen, namentlich bei dem Heibon in der Handfläche, stark erdbeer- und kajeputartig-aroniatisch und enthalten fleischiges Eiweiss, darin fettes Oel mit wässeriger Flüssigkeit, in der Samenschale Oel, Nigellin, Harz, Gerbstoff. Schleimzucker, Gummi, Emulsin.
Seniina Papavcris albi. Weisse Mohnsamen.
Die im August gesammelten Samen des ursprünglich aus den wärmsten Gegenden Asiens stammenden und bei uns cultivirten gebräuchlichen und weissen Mohns, Papamr ofjiomale QmeL (Polyandria Monogynia; Papaccraceau). Sie sind nicrenförmig, kaum '/j Linie lang, gelblichweiss, durchscheinend, zartnetzaderig, concav punetirt, schmecken süsslicli-ölig und enthalten über 50 pCt. fettes Oel, gegen 24 p(Jt. pektinartige und über 12 pCt, proteinartige Substanz, auch Spuren von (etwa 0,0(i5 pCt.) Morphium. In grosseren Mengen ist Letzteres jedoch enthalten in den ebenfalls gebräuchlichen schwärzlichgrauen oder dunkelblaugraueu Mohnsamen {Semina Panavens nigri), stammend von dem mit obigen gleiches Vaterland und gleichen Anbau habenden Gar ten-oder Schi a fin oh n, Papaver sommferwn L.
|
||
|
||
|
||
— 167 —
Seniina Pctroseiiiii. Petcrsilieiisaraen. Die im September und October gesaiiimelteii umi aus zwei aufeinander liegenden Samen bestehenden Früchte der im südlichen Europa einheimischen und bei uns eultivirten gom einen oder Gartenpetersilie. Petivsdinwin satwum Hoff. {Pentaudna Diyyniu; Umhelliferaé). Sie sind eiförmig, 1 Linie lang, seitlich zusammengedrückt, glatt, graugrünlich, haben eine epigynische Scheibe, sind zweifächerig, in zwei Ilalbfrüchte trennbar (deren mit 5 hellen Hippen versehen ist), riechen gewürzhaft, schmecken bitterlich, aromatisch, enthalten aussei' ätherischem Oele auch Schleim- und Gallertstoff, dickes Fett.
Scniina Phellandrii aquatiei. Wasser- oder Rossfenchellaquo;
(Semina fueniculi aqiiatici.)
Die Früchte der in Deutschland in Sümpfen und Teicheii wachsenden fenchelsamigen Rebendolde, Oenanthe Phellan-drium (Penfandria Düjynia; Utiéelliferaé). Sie sind klein, länglich, 2 Linien lang, fast sticlnnul, kaum zusammengedrückt, nach Oben etwas verschmälert, glatt, braun oder bräunlichgelb, oben mit einem fünfzähligen Kelche und 2 Griffeln versehen, riechen durchdringend stark, nicht angenehm, zwischen Angelika und Liebstöckel innestehend, beinahe betäubend, schmecken widrig, etwas süsslich, scharf, aromatisch und enthalten ätherisches Oel, Harz, Gummi.
Scmina Ricini. Ricinussamen.
(Semina ('ataputiae majoris i. Palmas Cluisti.)
Die Samen des in Ostindien und Südafrika einheimischen und bei uns in Gärten eultivirten gemeinen Wunderbaums, oder der Christuspalme, llieinus coninnmis L. {Monofcm Mona-delpht'u; Euphorhiaceae-Crotoneaé). Sie sind bohnengross, elliptisch, etwas plattgedrückt, gegen die llückenttäche kurz zugespitzt, vor der Spitze mit einer fleischigenlaquo; weissen Warze und dicht unter dieser mit einem Nabel versehen, haben eine harte, zerbrechliche, aussen graue oder blassbräunliche, braune oder rothbraun-gesprenkelte; glänzende, glatte, innen schwarzbraune Samenschale und einen weissen, öligen Kern, sind geruchlos und schmecken anfangs mild-ölig, dann etwas scharf kratzend. Die Samenschalen enthalten: Harz, Extractivstoff, Gummi, Holzfaser; der Kern enthält: fettiges Oel, Gummi, Eiweiss, Holzfaser mit Stärkemehl,
|
||
|
||
|
||
— 108 —
Sciiiina Sabadillac. Sabadillsainen. Läusekörner.
Die Samen ncbst Samenkapsoln des in feuchten Wäldern auf den Antillen und vielleicht auch in Mexico wachsenden gebräuchlichen Binsenstengels, SoJiöenooaulon offloinah A.Qray, (Saba-dill - Germers, Veratrwm Sabadilla Hetz.) {Hcxandria Triyijnia; Melunthuceae- Veiutrcae). Die Fruchtkapseln sind '/•gt; Zoll lang und 1 — 1'/.^ liinien dick, länglich, eiförmig zugespitzt, blass, gelblicübraun und rötbllchgrau, haben eine dünne, trockene, papierartige Schale. Jede Frucht besteht aus '6 an der Basis aneinander hängenden und sich an der Bauchseite öffnenden Balgkapseln und jede Kapsel enthält 1, 2—3, zwei bis drei Linien lange, punetirte, schwärzlicbbraune, glänzende, gerunzelte und etwas geflügelte, innerlich weissliche oder hurnartige Samen. Sie sind geruchlos und schmecken sehr bitter, scharf. Bestandtbeile sind: saures, gallussaures Veratrin, fette Materien, Sabadillsäure, Wachs, Farbstoff, Ainylum, Lignin, Gummi, Asche aus anorganischen Salzen.
Sviiiina Siiiapis iii^rac. Schwarzer Senfsamen,.
Die von der eultivirten Pflanze im August und September gesammelten Samen des im südlichen Europa an feuchten Orten wachsenden schwarzen Senfs, Stnapis mgra Jj. {Tetnuhjuamia Säiquosae; Cruciferae). Sie sind klein, eiförmig-rundlich, tit bis '/j Ijinie lang, roth- oder rostbraun, fein angestochen pmictirt, gleichsam netzförmig geädert, inwendig gelb, geben ein grünliches Pulver, entwickeln zerquetscht und mit Wasser befeuchtet uinen flüchtigen, sehr scharfen, gleich dem Meerrettig Thronen hervorrufenden Dunst, schmecken gekaut anfangs ölig, bitter, später eigenthümlicb stechend scharf und enthalten mildes fettes Oel, scharfes ätherisches Oel, Harz, Gunimi, Kiweiss, Schwefel, phosphor-sauern Kalk und Talkerde, Myronsätire(?)Uhd Mvosin.
Seniina S(a|ilinlis agriac. Stephans- oder Lausckörncr.
(Semina StaphisagHae.) Die Samen des in Südeuropa, in Süddeutschland und an den Seeküsten von Istrien und auf Teneriffa wachsenden scharfen Rittersporns, Delphinium Staphisagria L. {Polya/ndriä Trigyniquot;: Itanunculaccae-HeUeboreae). Sie sind unregelmässig eckig, drei-oder vierkantig, etwas platt gedrückt, keilförmig, 2 bis 2Vj Linien lang, '/a Linie stark, auf der Oberfläche convex, auf der unter-fläche dreiseitig, aussei! netzgnibig, dunkelgraubraun, innen von
|
||
|
||
|
||
— 169 —
einem ölig-fleischigem Eiweiss erfüllt, welches bei frischen Samen weiss, im Alter bräunlich erscheint. Der Geruch ist schwach, aber widrig, der Geselimack fast unerträglich bitter, ekelhaft, brennend scharf. Bestandtheile sind: eine scharfe alkaloidisclio, an Aepfelsäure gebundene Substanz (Delphinin), fettes Oel. (Jummi, Eiweiss, Aniyluni, mehrere Salze und eine azothaltige Masse.
ScHiina Strainoiiii. Stechapfelsamen.
(Semina Datiaac.)
Die aus den reifen Flüchten im Soumier gesammelten, an der Sonne oder bei gelinder Wärme getrockneten Samen des in Deutscli-land an Wegen, auf Schutthaufen und wüsten Stellen sich häufig findenden gemeinen Stechapfels, Datura Stramonium L. {Feu-tundrt'a Monoyynia; Holmicae-l)atiorlt;;lt;te). Sie sind beinahe linsen-gross, etwas nierenfönnig, zusammengedrückt, 5/4 Linien lang, 1 Linie breit, feingrubig piinctirt, undeutlich netzgrubig, mit einer dicken, etwas runzeligen, mattschwarzen, braunen oder grauen, rindenartigen ftussern und einer dünnhäutigen Innern Samenschale bekleidet und bähen einen walzenförmigen, gekrümmten, den Eiweisskörper umschliessenden Keim. Der Geruch beim Zerreiben ist widerlich, der Geschmack ölig, schwach bitter, narkotisch - ekelhaft. Bestandtheile sind: Daturin an Aepfelsäure gebunden, Stramonin, über 16% fettes Oel, ausserdem Wachs, Harz, Gummi, Kiweiss. Sie sind in verstopften Gläsern aufzubewahren.
8|iiritiis oryzar. Reisbranntwein. Arack. Wir erhalten ihn ans Ost- und Westindien, China und Japan, wo man ihn durch Gährung des Saftes der nusstragenden oder ächten Gocospalinö, Cocon huöifera {Palmae), aus Reis (die Samen vom gemeinen Reis, Orym sativa L. [Hesoandria digyhin; Gyammcae\) und Zucker bereitet. Man hat versucht ihn auch in Europa, besonders in Deutächland, zum Theil mit günstigem Erfolge nacbziiabmen. Der beSte ist der Arack de Goa; die zweite Sorte der Batavia-Arack.
Spiritus iini cnuliis oder vnialc. Koller Weingeist.
Ein vom Fuselöl noch nicht befreiter Weingeist, welcher in besonderen Fabriken, den Branntweinbrennereien, durch Destillation aus Franzwein (Franzbranntwein, Spiritus vini gallici),
|
||
|
||
|
||
— 170 —
oder durch Gährüng und Dostillation aus Trcbern, Getreide (K ornbraiiut wei n , Spiritus frumenti, eine gelbliche, klare, geistig'brenzlicl) riechende Flüssigkeit darstellend), aus Kartoffeln (Kartoffelbranntwein) oder anderen gegolirenen /ucker- und raquo;täl'kemehlhaltlgen Stoffen gewonnen wird. Er enthält gegenwärtig meist ein Spec. Gewicht von 0,845 — laquo;40 oder 84 bis 8G % wasserfreien Weingeist.
Spongia iiiamiii. Meer- oder Badeschwamm.
Der im mittelländischen, rothen und atlantischen Meere sich findende g e b r ä u c h 1 i c h e M e er SC h w a m m, Spongia ofßcinalis L. ist ein Zoophit {Zoophytae-Spongme) und bildet leichte, elastische, zähe, kugelige oder uniegelinässig gelappte, mit vielen verschiedenen grossen Löchern versehene, weisse, wachsgelbe oder bräunliche, seeartig, salzig schmeckende Stücke. Die besten Schwämme sind die zarten, feinlöcherigen, gelblichen Badeschwämme, hierauf folgen die gröberen, grosslöcherigen Pi'erdeschwämme und die Abfälle von beiden sind die kleinen oder Kropf-schwäninie. Alle enthalten kalkreiche Ablagerungen (Schwammsteine), von denen sie vor dem Gebrauche durch Stossen, Klopfen, durch wiederholtes Waschen mit kaltem und heissem Wasser und etwas Salzsäure zu reinigen sind. Beim Uösten stossen sie stinkende, brenzliche, ammoniakalische Dämpfe aus. Sie enthalten: Chlorkalium, Bromkalium, Jodnatrium, Kalksulphat, Kalkcarbonat, Kalkphosphat, Magnesiacarbonat, Eisenoxydul, Kupferoxyd, Kieselerde und Kohle.
Stibium siil|tliiiratum nigriiiu. Schwefelspiessg-lanz.
(Sul/tiretum Stibll nigfUtn, AiitiinoHium crKdum.)
Man erhält es in Hüttenwerken durch Ausschmelzen der Gangart (dem Grau sp i essg la nzerz). Es bildet stahlgraue, metallglänzende, abfärbende, zerreibiiehe, einen schwärzlichen Strich, gleichmässigen Bruch und eine strahlige Textur zeigende, geruch- und geschmacklose, grosse Kuchen oder abgestumpfte Kegel von spec. Gewicht = 4,700. Verunreinigt ist es allgemein durch Arsen, Blei und Kupfer. Es schmilzt vor dem Löthrohre leicht und verbrennt mit blauer Flamme unter Ausstossung weisser Dämpfe, geräth bei starker Glühhitze ins Kochen, zieht sich beim Erstarren stark zusammen, bekommt dabei Bisse, destillirt in verschlossenen Gelassen, obgleich schwer, aber unverändert, über, und
|
||
|
||
|
||
— 171 —
ist in gewöhnlicher Temperatur luftbestöndig. In Wasser und Weingeist ist es unauflöslich, wird es jedoch mit ersterein gekocht, so wird es langsam, unter Entwickelung von Schwefelwasserstoff zerlogt und Antimonoxyd ausgeschieden. Verdünnte Salzsäure wirkt nicht darauf, oonceutrirte Salzsäure zersetzt es aber in der Hitze in Schwefelwasserstoff und Cblornatrium. Behandelt man es mit Salpetersäure, so verwandelt es sich in Schwefelsäure und Antimonoxyd. Mit überschüssigem Salpeter verpufft, muss es einen weissen Beschlag liinteriassen; ist derselbe gelb oder grün, so ist es entweder mit Eisen oder mit Braunstein vermengt. Digerirt man es mit der 6fachen Menge Königswasser, so muss es völlig und klar aufgelöst werden; ein krystallinischer Niederschlag von Ghlorblei verräth die Anwesenheit von Blei. Kupfer lässt sieb durch die gewöhnlichen Reagentien erkennen.
Stipitcs Diilciiiuarae. Bitterslissstengel.
Die im Herbste mich dom Abfallen der Blätter oder im Frühjahre vor dem Aufbrechen der Knospen gesammelten Stengel des an Bächen, Gräben und Flüssen wachsenden und an Bäumen und an Gebüschen emporsteigenden kletternden Nachtschattens, Solunum Dulcamara L. {l'entwndriu Mouoijym'a; üolanacecu). Sie sind rundlicli. 2 bis 4 Fuss lang, 1 bis 3 Linien oder federkielstark, etwas eckig, rauh, etwas ästig, durch das Eintrocknen der Binde gefurcht, zum Theil warzig und mit abwechselnden Knoten versehen, aussen blassgrünlichbraun, innen grün und wegen des meist geschwundenen Markes hohl und haben ein holziges, gelbgi'ünes Gewebe. Frisch ist der Geruch schwach, widerlich, was sich bei dem Trocknen verliert, der Geschmack ist erst bitter, dann etwas scharf, süsslich. Sie enthalten Dulka-niarin und Solanin.
Strobili Liipuli. Hopfenzapfen.
{Titriimes s. Coni Lupuli. Hopfenktttzohe)ilt; HopfenffUchte.)
Die im August oder September, wenn die blassgrüncn Kelchblätter gelblich werden, eingesammelten und in freier Luft getrockneten reifen weiblichen Zapfen des durch ganz Deutschland wildwachsenden, auch daselbst häufig angebauten, an andern Körpern sich emporrankenden gemeinen Hopfens, Hwmulua Lupulua L, (JDioecia Pentmdrm; Urticeae). Sie sind rundlich, locker. Die Schuppen sind dünn, eiförmig, häutig, blätterartig, geädert.
|
||
|
||
|
||
— 172 -
fast durchsichtig, dachziegelfünnig übereinanderliegend, weich, trocken geltmeiss odor golblichgrün, etwas klebrig, und haben an der Basis einen einzelnen, schwarzen, runden, mit vielem, gelbem, körnigem, klebrigem und harzigem Staube (Hopfenmehl, Lupuli n) umgebenen Samen. Der Geruch ist angenehm gewürzbalt, betäubend, der Geschmack bitter, gewürzhaft. Das Lupulin führt einen mit Harz vermengten gelben Balsam und enthält hauptsächlich flüchtiges Oel und Bitterstott' (Lnpulit),
Slndniiiim (|Miriiui). Strycluiiii.
{SlnjcJudmim.)
Ein Product chemischer Fabriken und ein Alkaloid der
Kriibenaugen {Nu es vovticne) und Ignatiusbohn en {Fdbae 8t. lynutü). Die Bereitung ist folgende: Man zieht die Krähen-augen mittels wässerigen Weingeist aus, sondert aus diesem die zugleich übergegangenen färbenden, fetten und harzigen Stoffe durch Fällung mittels Bleizuckerlösung oder durch Verdampfung des Weingeistauszuges und Lösung des Rückstandes in Wasser ab und schlägt das Strychnin durch gebrannte Magnesia nieder. Fs bildet ein weisses oder weissliclies, körnig-krvstalliniscbes, geruchloses, ungemein bitteres, an der Luft veränderliches Pulver, welches sich in 7000 Theilen kalten, in 2500 Theilen heissen Wassers, nicht hi Aether, nicht in absolutem, schwierig in höchst-rentificirtem Weingeist, in 160 Theilen kaltem, in 140 Theilen heissem rectifleirtem quot;Weingeist von 0,870 spec. (Jew. (25deg;), leichter in Chloroform, leicht und vollständig in verdünnten Säuren, nicht in Alkalien, wenig in fetten und flüchtigen Oelen löst, von starker Salpetersäure grünlichgelb gefärbt wird und ohne Bückst and verbrennt.
Stjra\. Storax. Fine erbiirtete ITarzausschwitznng des in Aetbiopien, Arabien, Palästina, Syrien und auf einigen Inseln des griechischen Archipe-lagus wachsenden gebräuchlichen Storaxbaums, Styraxß offtcimaUs L. (Decandria Momgynta', Styraceae). Man bat drei Sorten: 1) Den weissen oder Körner-Storax (Styrawalbua s. inyruitts), welcher aber nicht häufig vorkommt, erbsengrosse, glänzende, zähe, gelb-weissliche oder gelbbraun liehe, etwas durchscheinende, in grossen Klumpen zusammengebackene Körner bildet, sich leicht zwischen den Fingern erweichen lässt, höchst angenehm benzoc - und
|
||
|
||
|
||
— m —
vanilleiilinlich riecht und halsamiscli, otWftS scliarf, gewttüzhaft schuieckt; 3) lt;l('ii Maiulel-Storax {Sti/rax amygdaloides s* in mussi's), welcher aus grossen, unförmlichen, trocknen, braunen, etwas glänzenden, mit vielen gelblichen, den Mandeln iihnliclien Körnern vermengten und gleichsam durch eine klebrige Masse damit verbundenen Stücken besteht, angenehm riecht und süsslich-balsainisch, gewürzhaft schmeckt und gewöhnlich in Blasen, Rohr oder Schilf verpackt, aber auch nicht häutig zu uns kommt; 8) den gemeinen Storax {Sti/rax Oalamita), welcher am häufigsten vorkommt, die Form von Lohkuchen und eine bellroth-brauue Farbe hat, sieh leicht zerbröckeln lässt, zwar den obigen Storaxgeruch aber im sehwächerm Grade besitzt und in der Kegel ein aus Storaxrinde, Sägespänen, wohlriechenden Harzen und tlüssigem Storax zusannnengeknetetes Kunstproduct ist. Der Storax enthält flüchtiges Oel, Harz, Benzoesäurc, Gummi, Holzfaser.
Stjrax liqimlus. Flüssiger Storax. Her aus den Aesten des in den südlichen Staaten von Nordamerika und in Mexiko an feuchten Stellen, Bach- und Flussufern wachsenden amerikanischen A m b e rb a um s, Ltqutdambar stijrudflua L., des in Biidasien und auf den Inseln des indischen Meeres grosse Wälder bildenden Altingschen Amberbaums, Liquidmniar AUimjimimn Bkmie, ferner des im Oriente wachsenden orientalischen Amberbaums, Liqmdbmbar oriëntale Mill. (Monoecia Po/i/andriu; Bulsumifeiae) ausgeschwiüte Saft. Fr hat die Consistent des dicken Terpenthins, ist krümlich, undurchsichtig, iu den untern Schichten durchscheinend, bräunlich- oder rothlichgrau, riecht sehr stark, eigenthüinlich, höchst angenehm, vanille-benzoeartig, schmeckt scharf balsamisch gewürzhaft, weder scharf noch unangenehm, sinkt im Wasser zu Boden, löst sieh bis auf die beigemengten üureinigkeiten im Wasser und enthält: Styracin, Zimmtsiiure, Styrol.
SucciniiiM. Bernsteinraquo;
Ein sich im Boden des baltischen Meeres und in Braun-kohlenlageru Preussens findendes Erdharz, ein Product urweltlicher Fichten (iVmVelaquo; sveeimfer Goepperl), das durch die Meereswogen vom Grunde emporgehoben und auf dem Wasser schwimmend in Netzen aufgefischt, oder in dem angeschwemmten Lande auf den üünen aufgesucht und ausgegraben wird. Der Bernstein kommt
|
||
|
||
|
||
— 174 —
vor in stumpfwinkeligen, grosseren oder kleineren, festen und dabei spröden, rauhen oder glatten, zerreibliclien, auf dorn Bruche tiachinuscheligen, mehr oder weniger glas- oder fettglän/enden, durchscheinenden oder durchsichtigen, oft stellenweise gleichsani mit Erde überzogenen, weisslichen, gelben, rothbräunlichen, dunkelbraunen und bisweilen in allen Nuancen gestreiften Stücken, ist fast geruch- und geschmacklos, riecht aber auf glühende Kolden verbreitet aromatisch, wird durch Reiben negativ electrisch, ist in Wasser, Weingeist, Aether, Oelen fast unlöslich, wird durch Kochen in Leinöl weich, löst sich in Kalilauge; zu einer mit Wasser und Weingeist mischbaren Flüssigkeit, wird durch Schwefelsäure in eine schwarze, künstlichen Gerbstoff enthaltende Ilarz-masse verändert und liefert mit Salpetersäure ein moschusartig riechendes Product (künstlichen Moschus), Bernsteinsäure und Laurineenkampher. Trocken destiliirt bilden sich Kohlensäure,brennbare Gase, Bernsteinsäure, Essigsäure, brenzliches Oei (Berust e in öl), Bernsteinharz (CWopÄormwn Succim), beim Kothglühen sublimirt Bersteinkampher. Bestandtheile sind: ätherisches Gel, zwei Harze, Bernsteinsäure, grösstentheils Bernsteinbitumen (Suc-cinin). Spec. Gewicht—.1,06—1,10. Anwendung kann auch reiner Bernsteingrus finden.
Siiccus Dauci inspissatHs. Möhrensaft.
(Ruh s. Rooh Daitci in.ipi.i.iatu.i.)
Der aus frischen, gewaschenen und geschabten Möhren, die Wurzeln der gemeinen Möhre, Dmicus Oarofa L. {Fentandria DUfynia; Umbelliferae), durch Auspressen erhaltene, durch Aufkochen und Coliren geklärte und bei gelinder Wärme in einem zinnerneh Kessel unter beständigem Umrühren zur Syrupsconsistenz eingedampfte Saft. Er ist braun, in Fäden gezogen durchscheinend, riecht säuerlich und schmeckt süsslich. Mit Wasser verdünnt darf sich auf hineingestelltes Eisen kein Kupfer niederschlagen.
Siutiis lt;liiiii|gt;m his|raquo;issatiis. Wachholdcrsaft. Wachlioldermus.
Der aus reifen, gestossenen Wachholderbeeren durch halbstündiges Kochen mit der hinreichenden Menge gemeinen Wassers erhaltene, dann massig ausgepresste und bei gelinder Wäunc zur Honigconsistenz eingedampfte Saft von rothbrauner Farbe und wachholderartigein, süsslichem, später bitterlichem Geschmacke. Er muss von Kupfer frei sein und ist in Stein- oder Porcellan-
|
||
|
||
|
||
— 175 —
get'ässen an einem trocknen kühlen Orte anfziiliewahren. Bei längerem Aufbewahren wird er körnig.
Siiccns LiqiiiniiiH' crndiis. Roher Siissholz - oder La-
kritzensaft.
{Sticcus Olycijrrhizae crtidus. K.rlraclum Olycynliizae s. Liquiriliue renale.)
Der aus Italien und Spanien /u uns koininende eingedickte Saft des gemeinen Süssholzes, (Hj/cyrrkiza (ßubra L. {Diadelplüu Decamdria; Legwminoaote-Pwpüionaoeae), Er bildet cylindrisehe, spannenlange, zolldicke und zollbreite, braunschwarze, meist mit Lorbeerblättern umwickelte Stangen, ist hart, von muscheligem Bruche, pechglänzend, in der Kälte leicht zerbrechlich, hat einen starken, süssen, etwas scharfen und etwas veränderten Siissholz-geschmack, und löst sich nicht vollständig im Wasser, wenig in Weingeist. Zu verwerfen ist der kupferhaltlge und angebrannte Lakritzensaft.
Siicciis Sambuci inspissatus. Flieder- oder Hollundcimus.
{Roh .1. Rooh s. l':ilpa ,v. Exlrnclnm Sambuci)
Der frisch gepresste, durch Stehen und Durchseihen geklärte und mit dem vierten Theile Zucker zur Syrups- bis Kxtractdicke abgedampfte Saft der Beeren des seh war zon Hol hinders, ÄW-Imcus nigra L. {Pentandria Trigynia; Caprifoliacem-Sambuceae). Es ist violettbraun oder braunschwarz, auf Papier rothbraun abfärbend, pechglänzend, schmeckt hollunderartig, süsssäuerlich, ist in Wasser trübe, löslich und unverträglich mit Alkalien. Es sei frei von Kupfer.
Sulphur citrinum. Gelber Schwefel.
Wird besonders aus Schwefelkiesen durch Destillation in besonderen Oefen gewonnen und geschmolzen in hölzerne Formen ausgegossen. Er bildet cylindrisehe oder etwas kegelförmige, Y? bis 2 Zoll dicke, hellgelbe, schwach glänzende, fast undurchsichtige, klingende, zerbrechliche, auf dem Bruche nadeiförmige und kry-stallinische, in der warmen Hand knisternde, beim Reiben negativ clectrisoh werdende, eigentbümlich riechende und gering schmeckende Stangen von spec. Gewicht raquo;=raquo; 1,99 — 2,00, schmilzt bei massiger Wärine (88 — 90 0C.), wird bei stärkerer Hitze dunkler und verflüchtet in verschlossenen Gefftssen vollständig, verbrennt an der Luft mit bläulicher Flamme zu schwefliger Säure, ohne
|
||
|
||
|
||
— HG —
Hinterlassung eines Rückstandes, löst sich nicht in Wasser, wenig in Weingeist, in Aether, in Chloroform, leichter in ätherischen wie In fetten Oelen, in Schwefelkohlenstoff, vollkommen in Aetzkali.
8iil|iliiir raquo;Tisciini s. cahallinuiii. Grauer- oder Rossschwefel.
Der graue in den Kesseln bei der Bereitung des gelben Schwefels gebliebene Kückstand, welcher nicht nur Eisen, Öyps, sondern auch andere erdige Theile, zuweilen auch sehr schädliche Beimengungen euthiilt.
Siilplnir siihlimatiim (criHliim). Hnbliinirter Hcliwefel.
(Florcs sutphurh. Scliwéfelbluinbn.)
Wird in Fabriken aus rohem Schwefel durch Verdichtung über (lestiilirende Schwefeldänipfe in geräumigen Kammern als feines Krystallinehl erhalten. Er stellt ein feines, hell - oder citronengelbes, glatt anzufühlendes, beim Drucke zwischen den Fingern knirschendes und stark riechendes Pulver dar, welches von der anhangenden Schwefelsäure säuerlich schmeckt. Er darf nicht mit Arsenik verunreinigt sein.
Siiiiimitates Jiiiii|icri. Wachholdcrspitzcn. Wachlicdder-
sprossen.
Die zugleich mit den immergrünen, scharf-stachelspitlzigen,
gegen 6 Linien langen, sitzenden, linealischen, steifen, unterseits kielig-gewölbten, oberseits weisslichen, mit eingebogenen Rändern versehenen, je drei in einem Wirtel stellenden Blättern gesammelten Zweigspitzen des auf trocknen Hügeln, in dürren Wäldern durch ganz Europa, besonders im Norden und in Nordasien wachsenden gemeinen Wacliholders, Juniperuscamnnmis L. (Dioecia Monwleiphia; Comferac-Owpressineac). Sie riechen balsajnisch und schmecken bitter terpenthinartig.
Smii|mis coiiiiiiHiiis. Gemeiner oilcr brauner Syrnp.
Der hei der Baftination und nach der Krystallisation des Zuckers abgeflossene unkrystallisirbare Saft. Er ist rothbraun, dickflüssig, zähe, klebrig, riecht schwach brenzlich, schmeckt sehr süss und ist vor seiner Anwendung zu coliren.
|
||
|
||
|
||
— 177 — Taiiiiiriiidi. Tamarinden, öaucrdatteln,
{Fnictus Tamaiiiiilomm.)
Das von den Hülsen der Früchte des in Ostindien. Arabien und Aegypten einheimischen und in Westindien angeptianzten indischen Tamarindenbaums, Tamarindus inätoä L, (Alonu-delplua Tviandvia; Ijeyuinmosae- Oaesahdniéae • Cassieae) befreite, mit den Fasern und Samen zusammengequetschte und abgedampfte Mark. Sie bilden eine dunkelschwarzbraune, dicke, steife Masse, welche mit ziemlich grossen, harten, braunen, glänzenden, eckig-abgerundeten Samen untermengt ist. Der Geruch und Qeschmack ist eigentliümlich, weinartig sauer. Das Mark enthält: 12,5 Zucker, 4,7 Gummi, ü,2 rectinsäure, Ü,4 Citronensäurc, 1,5 Weinsäure, .'5,2 Weinstein, 0,4 Aepfelsäure und 31,2 Faser. Die lange an feuchten Orten gelegenen Früchte, deren Oberfläche feucht ist und deren Samen aufgequollen, weich und nicht sehr glänzend sind, sind zu verwerfen. Auch müssen die Tamarinden frei vom Kupfer sein.
Tartarus crudiis. Roher Weinstein.
(Kali bilartaiicum cnidum. IHtailras kalicns cum aqua erudus.)
Ein sich bei der Aufbewahrung des Weins in den Fässern absetzendes Product. Er bildet grössere oder kleinere, harte, auf der einen Seite eine glatte Oberfläche und auf der andern eine krystallinische Form besitzende, auf dem Bruche glänzende, bei weissen Weinen schmutzigweisse, bei rothen röthliche, erdighefen-artig schmeckende Rindenstücke und besteht aus Kali, Weinsäure, Wasser, nebst einigen andern Steifen (Kalkerde, Hefe, Farbstoff).
Tartarus laquo;Iqniraliis. Gereinigter Weinstein.
(Bitartras kalicus cum aqun (/epiiratui. Kali bilartaricum [ikpuratum]. Doppelt-weinstoinsaurca Kali, Tartarus äepuralus c.ryslallisalus. CnjslalU Tartari.
WeinstciiikrystiiUo.)
Wird in chemischen Fabriken aus dem rohen Weinsteine dadurch dargestellt: dass man diesen in der angemessensten Menge kochenden Wassers auflöst, magere Tiionerde, gröblich gepulverte Kohle und Ehveiss hinzusetzt, einige Zeit im Sieden erhält, abschäumt, durchseiht, klärt und durch #9632;Verdampfen zur Krystallisation befördert. Er bildet % Zoll starke, weisslicbe, durchscheinende, unrcgelmässige, undeutlich kubische oder prismatische, harte, theils einzelne, thcils zusammenhängende, häufig durch
Körber, Veterinair-Pharmakopöe.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 12
|
||
|
||
|
||
- 178 —
weiiistcinsauern Kalk iinvoine, siuierliche, an der Luft beständige, zerrieben ein feines, weisses Pulver {Oremor Tartari) gebende Krvstallo, welche sich in 200 Theilon kaltem, in 14 Theilen kochendem Wasser, nicht aber in Weingeist lösen und sieb mit den Alkalien und den meisten Metallsalzen, nicht aber durch Alkaioidsaize zersetzen. Die Auflösung; darf durch Schwefelammn-niuin, Kaliumeisencyanür und salzsaure Barytlösung nicht getrübt werde;), weil der gereinigte Weinstein sonst Kupfer, Eisen dder schwefelsaures Kali enthält. Oxalsäure darf wohl eine Trübung, aber keinen Niederschlag in der Auflösung bewirken, letzterer würde eine zu grosse Menge weinsauren Kali anzeigen.
Twebinthiiia coeta. Gekochter Terpen thin.
Der von der Destillation des Terpenthinöls bleibende und im Dampfbade erhärtete Rückstand. Man erhält den gekochten Ter-penthin auch durch so langes Kochen des Terpenthins in Wasser, bis eine Probe des herausgenommenen Harzes in kaltes quot;Wasser geworfen, eine feste Beschaffenheit annimmt. Er erscheint als ein zerreibliches Harz oder reines Colophonium, ist fest, in der Kälte zerbrechlich, gelblich, durscheinend, riecht schwach nach Terpenthin, schmilzt bei gelinder Wärme und lässt sich hierbei mit Fetten, Oelen und Harzen verbinden.
Tcrlaquo;lgt;iiitliiua coiiiniiiiiis. Gemeiner Terpenthin.
Ein aus den durch Beilhiebe gemachten breiten Spalten am untern Theile des Stammes der im mittlern und nördlichen Europa und Asien grosse Wälder bildenden gemeinen Kiefer, Fmvs sylvestris L, {Monoeoia Monaddphia', Goniferae- Äbietineue) heraus-fliessendes zähe-oder halbflüssiges Harz, welches trübe und weiss-gelb ist, aus einem leichteren, flüssigeren, durchsichtigeren, dunkleren und einem weisseren undurchsichtigeren, körnigen Theile besteht, stark, unangenehm riecht, scharf, ekelhaft schmeckt, allmählig trocknet, bei dem Versetzen mit Vio gebrannter Magnesia erhärtet, sich bei dem Vermischen mit Weingeist in kleine Körner zertheilt und sich dann allmählig auflöst.
'IVrdrinthina vuicta. Venetianischer Terpenthin.
{Terebinthiiia laricina s. larigna.)
Ein in südlichen Gegenden aus der Binde des auf den hohen Gebirgen des südlichen und zum Theil mittlern Europa's und
|
||
|
||
|
||
— 171) —
Asiens sifli fiiulenrteii gemeinen Liirchenbauins, Lurt'x eurupaea JJeC. {MoHoeai'a Münadalph'a; Conlfevae - Abietineaè) dpingendei'
(lickriüssiger, gelblicher, durchsichtiger, etwas zäher, sich in lauge Fäden ziehender, aber durchs Alter dicker und harzartiger werdender Balsam von balsamischem, citronenftttigem, harzlgsöuer-lichem Cieruche und harzigem, etwas stechendem, scharfem, liitterm Gesciimacke. Er ist in höchstrectiticirtem Alkohol ohne Zertliei-lung und vollständig löslich und trocknet schwor.
Turioncs Pini. Fichtensprossen,
(Slroliili .1, Ocminae I'iui.)
Die mit, dünnen, rothbräunlichen, lanzettlichen, liniènförmigen, häutigen, bereiften Schuppen bekleideten, im ersten Frühjahre, bevor die ersten Blätter entspringen, gesammelten, 1—2 Zoll langen, cylindrischen Zweigsprossen oder zusammengesetzten Blattknospen der im mittlem und nördlichen Europa grosse Wälder bildenden gemeinen Kiefer, Pèms sylveatria L. (Monoeoia Monu-delpMa; Coniferae-Abktineac). Sie sind inwendig grün, harzig und klebrig, leicht zerbrechlich, riechen angenehm, harzig-gewürzhaft, schmecken bitter, balsamisch und enthalten Terpenthinöl, Harz (Boloretin), Bitterstoff (Pinipikrin), Wachs, Gerbsäure. Aufzubewahren sind sie in verschlossenen Gefässen, aber nicht über ein Jahr.
Tutia. Tutie.
(Cadmin. '/Ancmn oxijdntiim impurum. Nihil griseian. Grauer Niclilf. Ofont luucli. ZinUasclio.)
Ein bei dem Rösten der Zinkerze erhaltenes unreines, insbesondere auch Kadmiumoxyd enthaltendes Zinkoxyd. Die Tutie bildet hohlrühde oder zusammengerollte, dichte, harte, graue oder graubraune, zerreibliche, geriich - und geschmacklose Krusten, welche in Schwefelsäure gelöst und eingedampft, Krvstalle von Zinkvitriol geben.
Veratriuiu. Veiatrin.
(l'einlriuum. Vcrnlrinn.)
Ein Präparat chemischer Fabriken und Alkaloid der Saba-dillsamen {Semina iSabadäli) und weissen Nieswurz {Radix Helleüori alhi). Man erhält es aus gepulverten Sabadillsamen mit höchst rectiiieirtem Woingeiste, indem man die Tinctur mit Wasser verdünnt, den Weingeist abdestillirt, den Biickstand unter Zusatz von Kohlenpulver verdampft, die trockene Masse mit schwefel-
12*
|
||
|
||
|
||
180 —
|
||
|
||
Säurehaltigem Wasser digerirt, mit kohlensaurem Natron fällt, den Niederschlag in verdünnter Schwefelsäure löst, mit Thierkohle digerirt und dann mit Ammoniak fällt. Es bildet ein weisses, geruchloses, brennend scharf, nicht bitter schmeckendes Pulver, welches sich in 3 Theilen kaltem, in 2 Theilen heissem höchst rectificirtem Weingeiste, in 50 Theilen Aether, kaum in Wasser, schwierig in kalter, leicht in heisser verdünnter Schwefelsäure löst, durch concentrirte Schwefelsäure gelb, dann roth, später violett, durch concentrirte Salpetersäure roth, dann gelb gefärbt und durch Alkalien aus seinen Lösungen niedergeschlagen wird. Beim Verbrennen darf es keinen Rückstand hinterlassen.
Viiuiiii. Wein.
Ein allgemeines Gährungsproduct aus dem Saft der Trauben der in allen wärmern Ländern cultivirten edlen Weinrebe odor des Wein stocks, Vitis vinifera L. (Fentcmdria Monogynia; Ampe-lopsideae). Man hat einen rothen und einen weissen Wein ( Vinmn rubrum et album) und von jeder Sorte mehrere meist nach ihrer Herkunft benannte Arten. Gebräuchlich sind aber besonders die edlen weissen Rhein- oder Franzweine, welche mehr oder weniger lieblich im Gerüche, angenehm geistig, herbe, säuerlich oder süss im Geschmacke, und nicht reich an Weinstein sind. Der Wein enthält Riechstoff (Blume, Bouquet, hauptsächlich die Rheinweine), Oenanthäther, Alkohol, Traubenzucker, Extractivstoff, Gummi (Oenanthin), Fett, Eiweiss, Weinsteinsäure, Traubensäure, Aepfel-säure, Essigsäure, Milchsäure, Weinstein, weinsaure Kalkerde, phosphorsauren Kalk, phosphorsaure Bittererde, Chlorkalium, C'hlornatrium, Thonerde, Kieselsäure, meist auch Eisenoxyd, verdirbt in nicht vollgefüllten, der Luft zugänglichen Flaschen und Fässern, in feuchten und zu warmen Kellern und wird dann schleimig, kamig, fade, sauer. Nicht verdorbenen sauren Weinen kann man die Säure durch weinsaures Kali entziehen. Reines Silber darf sich mit dem Weine nicht schwarz färben und salpetersaures Silber kaum einen braunen oder schwarzen Niederschlag geben.
Visciiui album s. qucmniini. Weissc oder Eichenmistel.
(Stipites Visci albi.)
Die im December bis Februar oder im ersten Frühjahre vor der Blüthezeit zugleich mit den Blättern gesammelten jüngeren Aeste der als Schmarotzerstrauch in Europa auf verschieclenen Bäumen wachsenden gemeinen oder Eichenmistel, Viscum
|
||
|
||
|
||
— 181 -
album L. {Dtoecla Tetrandria; Lorantheae). Es sind dünne, feder-kieldicke und stärkere zu 3—4 aus den zweitheiligen Aasten hervorgehende, stielrund gegliederte, an den (raquo;denken mit einer ring förmigen, gezahnten Furche versehene und mit einer gelblichgrünen Rinde bekleidete Zweige, an denen die gegenständigen, ungestielten, lederartigen, lanzettförmigen oder länglichen, oben breiter stumpfen, nach der Basis zu verschmälerten, ganzrandigen, gelbgrünen, etwas rauhen, nervigen, innen, wie die Zweige klebrigen Blätter stehen. Der Geruch ist schiimnelartig, etwas ranzig, fast narkotisch und fiüchtig, der Geschmack leimartig, bitterlich, süsslich, schwach gewürzig. Bestandtheile sind: fettes Oel, Chlorophyll, Stärkinehl, Vogelleim (Visein), Gummi, Zucker, Eiweiss, Harz, Gallussäure; Die Mistel ist nach der Sammlung rasch und leicht zu trocknen, in wohlverschlossenen Gefässen und nicht lange aufzubewahren.
/iinciim sul|ihiiricuni criKlniu. Hohes schwefelsaures Zink.
( Vitriolum album s. ziitci cniduin. Hoher weisser oder Zinkvitriol. Sulfat zinci. Zincum oxydatum sulphurivum.)
Man erhält es zumeist in Hüttenwerken durch Hosten schwefelzinkhaltiger Erze, Auslaugung und Krystallisiren der Salzlösung. Es bildet feste, körnig i'einkrystallinische, weisse, undurchsichtige, dem raftinirtem Zucker äusserst ähnliche, geruchlose, zusanmienziehend metallisch schmeckende, in 3 Tbeilen destillirten Wassers lösliche Stücke und besteht aus 28,02 Zinkoxyd, 27,70 Schwefelsäure und 44,28 Wasser oder aus 1 Theil Schwefelsäure, 1 Theil Zinkoxyd und 7 Theile Wasser mit Beimischung von Eisen, Kupfer, Bittererde. Verunreinigt ist es oft auch durch Mangan, bisweilen durch Nickel und Kobalt. Die Lösung gibt mit Aetzammoniiik einen im Ueberschusse löslichen Ueborschuss und wird bei Kupfergehalt blau gefärbt. Anwendung darf mir der reinste, nicht grünliche oder rostfarbene und zwar nur zum äusserlichen Gebrauche finden.
|
||
|
||
Nachtrag.
Arseniciiiii nibruiii. Rother Arsenik. Realgar.
(sfuripigmenttdii rubrum Sulphvretum ArSenioi rubrum. l'rotvsulphuretum Arsenici. Sandaiaca graecorum)
Eine sich auf Gängen im Ur- und Uebergangsgebirgc in Ungarn, Siebenbürgen, Böhmen, Tyrol, Sachsen, Frankreich) China etc.
|
||
|
||
•ataearaquo;
|
||
|
||
— 182 —
findende natürliche Verbindung von 70 Theilen Arsenik und 30Thei-len Schwefel. Der rotlie Arsenik kommt vor theils derb, theiis in kurz- und langsäulcnföriiiigen Krystallcn, ist im Bruche klein-muschelig bis uneben und splitterig, hat eine morgcnrothe, ins Braune ziehende, auf dein Striche poineranzengelbe Farbe, einen Fettglanz und ist halbdurchsichtig und durchscheinend. Spec. Gewicht — ;],4— 'ófi. Im Kolben suhlimirt er als dunkelgelbe oder rotlie Masse; im Glasröhre verflüchtigt er sicli unter Absatz eines Sublimates von arseniger Säure; auf Kohle schmilzt er und brennt, mit weissgelber Flamme; von Säuren wird er schwer angegriffen; in erwärmter Kalilauge verwandelt er sich in ein schwarzes Pulver.
Asjilialtiim. Asphalt oder Jadenpech.
{liilumen jiKhiicum.)
Ein sich in grosseren Mengen in Syrien, auf dem todten Meere; sebwimmend, auf Trinidad in Ostindien, der Schweiz, in kleineren Quantitäten in Thüringen, auf dem Harz, in Sicilien, Schweden, Dänemark und Tyrol auf Lagern in Sandsteingebirgen findendes Mineral. Es ist ganz fest, trocken und zerreiblich, auf dem Bruch muschelig oder erdig, schwärzlichbraun bis pechschwarz, bisweilen fast sammtschwarz, fettglänzend bis matt, undurchsichtig, fühlt sich wenig fettig an, wird durch Reihen negativ-olectl'isch, riecht schwach bituminös, durch Reiben und Verbrennen viel stärker, verbrennt leicht mit starker Flamme, einen geringen Rückstand hinterlassend, erweicht bei 800R. und wird bei höherer Temperatur flüssig. Bestandtheile sind: unreines Bitumen mit Kohle und Erden. Spec. Gew. = 1 —1,2.
Bruciniiin. Brucin.
(Brucivm. Bnicina.)
Ein Präparat chemischer Fabriken und ein in der falschen Augusturarinde sowie in allen Strychnecn neben Strychnin vorkommendes Alkoloid. Es bildet luftbeständige, vierseitige Säulen darstellende Krystalle, ist geruchlos, schmeckt sehr und lang anhaltend bitter., bildet mit Säuren Salze und löst sich in 850 Theilen kaltem, in 5(X) Theilen kochendem Wasser und in 10 Theilen Alkohol von 28 o Cart.
rJnclioiiiiiiiin. Cinchonine. Chinastoff.
{('inchonium. Cinehoniua.)
Ein in chemischen Fabriken mittels salzsäurchaltigen Wassers aus der Königs-China ausgezogenes Alkaloid. Es bildet weisse.
|
||
|
||
|
||
— 183 —
glänzend, wässerbelle, vierseitige, nadelfönuige, geruchlose Krystalle, schiueckt massig bitter, löst sich in 5500 Theilen kaltem, in 25O0 Thellen kochendem Wasser, wenig in kaltem, aber in 18 Theilen kochemleni Weingeist.
Cinclioiiiiiiiiiii siilphiirinnu. Schwefelsaures ('inchonin. Ein in chemischen Fabriken aus der Sättigung des Cinchonins mit verdünnter Schwefelsäure erhaltenes Präparat. Es bildet ziemlich grosse, weisse, glänzende, rectanguläre, harte, trockene, vierseitige Säulen darstellende, sehr bitter schmeckende Krystalle, die bereits in 12 Theilen Alkohol löslich sind.
Fabac IMchiiriin majorcs. Grosse Pichurimbohnen.
Die Samcnlappen (Cotyledonen) des in den brasilianischen Wäldern am llio Negro wachsenden grossen Pichurimbohnen-baums, Neotandra Puclmr;/ -major Nees. et Mart. (Enneandria Monoyynia; Laurine,aé). Sie sind 1 '/j Zoll lang, halb so breit, auf einer Seite concav, auf der andern convex, an heiden Enden abgestumpft, mit einer Längsfurche versehen, theils glatt, theils runzelig, aussen schwarzbraun, innen gelbbraun, dunkelpunctirt, riechen und schmecken gewürzhaft, muskat - sassafrasähnlich und enthalten aussei- einem fetten ätherischen Oele, ein doppeltes, fettes Oel, Weichharz, Extractivstott', Stärkemehl und Guimui.
Flores Altliai'calaquo;'. Eibisch- oder Altheeblüthen. Die mit dem doppelten, 5spaltigei) Kelche versehenen Blumen des durch ganz Mitteleuropa, auf salzhaltigem Boden, auf feuchten Stellen, an Gräben, am Meeresstrande und an Wegen wachsenden, in Franken im Grossen angebauten gebräuchlichen Eibisch, Althaea off emails L. (Monadelphia Polyandria; Malvaceae). Sie sind kurzgestielt, weisslich oder blass fleischroth, haben eine tief in 9 lanzettliche zugespitzte Zipfel getheilte Hülle, umgekehrt herz- oder keilförmige, an der Spitze flach-ausgcramlcte, am Grunde gewimpertc und mit den zahlreichen, unten in eine walzenförmige Röhre verwachsenen Staubfäden innig verbundene Blumenblätter, sind geruchlos, schleimig und enthalten Asparagin.
Flores Aiirantii. Pomeranzenbliithen. Die mit den fünfblätterigen Kelchen getrockneten oder mit Vs resp. '/f. Küchensalz eingemachten Blüthen des im südlichen Asien einheimischen und im südlichen Europa eultivirten Pome-
|
||
|
||
|
||
— 184 —
ranzenbauins, Citrus Aurantium var. amura L, (Poh/adelphia Icosandriu; Aurantiaceué). Sie sind klein, woiss, saftig, dick, fiint'blättoi'ig, getrocknet gelblich, riechen sehr stark angenehm und schmecken bitter aromatisch. Ihr vorwaltender Bestandtheil ist ätherisches Qel. Sie sind in wohlverschlossenen Gefässen aufzubewahren.
Flom FaHarac. Huflattichblumeii.
(Flures TussUagin U.)
Die im Februar, März und April gesamnielten Blüthenköpfc des auf feuchten, thonigen oder lehmigen Feldern, an Graben und auf unbebauten Plätzen durch ganz Europa wachsenden gemeinen Huflattichs, 'Tussilayo FarfaraL.(Syngenesta JPoly-rjnntia supci-jiua; CornjMsitae-Evpatoriacvac). Es sind zusammen-gesetzte, strahlige, gelbe Blumen, mit nacktem Fruchtboden, gestielter IJaurkrone, lanzettlich-linearischen, gleichen, etwas liän-tigen Kelchschuppen, welche frisch schwach honigartig riechen, getrocknet fast geruchlos sind, bitterlich, etwas zusammenziehend schmecken und Schleim, Bitterstoff und Gerbsäure enthalten.
Fiorcs lt;i!iiaplialii. Strohblumen. Katzen- oder Hasenpfötchen.
{Flores pedis cati.)
Die mit dem Kraute gesammelten Blüthen des durch ganz Europa auf sonnigen Hügeln und Anhöhen und in sandigen sonnigen Ebenen wachsenden gemeinen Katzenpfötchens, Antcnnariu divicu Gaerfn. {Syngehesia l'ohigamia-supcrfiua; Oom-positue-Seneciomdeae). An den 3 — 6 Zoll langen, aufrechten Stengeln stehen oben grünliche und feinfilzige, unterseits dicht welssfilzige Blätter. Die Doldentiaubc ist einfach und aus 3—0 röthlichen oder karniimothen (meist weihlichen) oder schmutzig-weissen (männlichen oder zwitterigen) Blüthenkörbchen gebildet. Sie sind geruchlos, adstringirend.
Flores Violariini. Veilchenblumen. Die von den Kelchen befreiten Blumenblätter des sich in Hecken, Zäunen, Gebüschen, Obstgärten, auf freien Grasplätzen durch ganz Europa wachsenden wohlriechenden oder Märzveilchen, Viola odor ata L. {Pentandria Monogijnia; Violaceai). Sie sind dunkel - röthlichblau, verkehrteiförmig, an der Spitze abgerundet, die beiden seitlichen etwas bärtig, das unpaarige in
|
||
|
||
|
||
— 185 —
einen kurzen Sporn verlängert, verlieren ihren lieblichen Geruch beim Trocknen und verblassen, sclimecken sü;5slicli, schleinng, reizend und enthalten Violin, Ainmonink und Farbstoff.
Folia Acctosju'. Grosse Sauerampferblätter. Die Blätter des auf Triften, Wiesen und Rainen durch ganz Europa häufig Wachsenden gemeinen oder Sauerampfers, Rtlmeas Äcctosa L. {Hexandria Triyi/nia', Fol;ilt;joveuc). Sie sind gross, eirund-länglich oder pfeilförmig, geädert, mit horizontalen oder vertical stehenden, abgerundeten oder spitzigen Grundlappen versehen, schmecken herbe, sauer und enthalten etwas oxalsaures Kali und eisengrilnenden Gerbstoff'.
Folia Itiisilici. Basilienkraut.
Die Blätter des im südlichen Asien einheimischen, bei uns in den Gärten cultivirten gemeinen Basilienkrauts, Ocymum Busüictiiu L. [Dtdynumia Gymnospermia; Lahiatac- ücj/woideop). Sie sind langgestielt, l'/j —8 Zoll lang, '/a—^ 2deg;^ ')re't' eiförmig, meist nach dem Grunde etwas verschmälert, slinnpf oder spitzig, unterseits drüsig punetirt, gauzrandig, undeutlich oder stumpf gesägt, krause, runzelig-blasig, grün oder purpurbraun und sclnvarz-purpurroth. riechen stark gewürzhaft, schmecken aromatisch, auch etwas kühlend, salzig und enthalten vorwaltend ätherisches Oel und eisengrünenden Gerbstoff.
Folia iMaiidragorae. Alraunblätter.
Die Blätter des an feuchten und schattigen Stellen der Gebirge Südeuropas wachsenden Frühlings-Alrauns, Mandragora vernalis Bertol, (Penicmdria Moir\ogynia: HoUmeae). Sie sind 1li—1 Fuss lang, 3—5 Zoll breit, gauzrandig, breit-oval, stumpf, blatterig, kahl, wellig, am Grunde in einen Stiel verschinälert riechen und schmecken widerlich, scharf und enthalten Atropiu.
Ilerba Scordii. Lachenknoblauchskraut. Die vor der Blütbe im Juni eingesammelten Blätter und Stengelspitzen des auf nassen Wiesen, am Rande von Gräben, Teichen und Sümpfen in vielen Gegenden Europas wachsenden K n ob 1 a u ch g a m a n d c r s, Teucrium Scordium L,(Didynamid Gipnno-spermia; Lahiatac-Ajtupideaè). Die an den vierseiMgcn, mit weichen Zottenhaaren besetzten Stengel gegenübersteheiiden Blätter sind fast sitzend, stumpf, schwach runzelig, fein behaart, sägeförmig
|
||
|
||
|
||
~ 186 —
gözahnt, graugrünllch. Dor Geruch ist stark, kuoblauchartig, der Geschniack gcwürzlinft, bitter, heil), etwas salzig.
liigiiiiiii Santali (s. siii(laliiiiiiii) rubriim. RotlieB Sandelholz.
Das Holz des auf Ceylon und der indischen Halbinsel wachsenden rothen Saud el holzbauins oder der dunkelrotheu Flügcltrucht, l'teivcuvjms scmfaltnus L. jil. {Diadelphia Decan-dria; Lcyuinïuosae- Fujuitouaceae). Es bildet grosse, rothbraune, fast violette, innen (Imikelblutrothe, barte, schwere, hu Wasser untersinkende, fein-faserige, leicht zu pulvernde Stücke, ist fast geruchlos, riecht jedoch beim Reiben aromatisch, schmeckt mild adstringirond und enthält harzigen Farbstoff (Sautalin oder Sandelroth), Extractivstoff und Gallussäure. quot;Wird meistens nur im gemahlenen Zustande als P-nlois lüpii savtali rubri angewendet und ist dann dunkelhochrotli, locker und stäubend.
li.uliv ilkaniiiU'. Aikaniuiwiuztd.
(RnMx Alcmmae tt. Anchusae rubrne.)
Die Wurzel der auf dürrem, sandigem Boden in Südungarn und Büdeuropa wachsenden färbenden Alkanna, Alkanna tinetoria Tausch. (Pcntandrid Moiioyi/iäa; Bondyineac). Sie ist vielköpfig, verästelt, federkiel- bis fingersdick, meist zerbrochen, hat eine dunkelpurpurviolette, weiche, blätterige, runzelige Rinde und einen festen, weisslichen oder wenig gefärbten Holzkern, istgeruch- und fast geschmacklos oder fad-süsslich, schleimig, später gelind ad-stringirend schmeckend, enthält einen dunkelrothen harzigen Farbstoff (Alkannaroth), Gummi und Extractivstoff, färbt den Speichel roth, und wird zum Kothfärben des 01, HypvrioiMl. s. w. angewendet.
Kadix rhinae. China- oder Pockenwurzel.
Der knollige Wurzclstock der in China und Japan einheimischen China-Stechwinde, timilavc China L. {Dioecia Hexamiria; Smi-laceac). Sie ist länglich, 4 — 6 Zoll lang, rundlich, 1 — 2 Zoll dick, dicht, schwer, höckerig, hart, von den Wurzelfasern befreit, hat eine gelbbraune Epidermis, dünne, braune Kinde, ein kleinporiges, blassgelblich-röthliches, braunpunetirtes Parenchym, ist geruchlos, schmeckt fade, süsslich, scharf, bitter und enthält Smilacin, Gerbsäure, Harz, Stärkemehl, Zucker.
|
||
|
||
|
||
B.
Zubereitungen und Zusammensetzungen
der
Arzneikörper
sowie etlicho
Magistralformeln.
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
Gewicht und M a a s s.
Das Pfund (ßf. Lib. Pfd.) enthält 12 Unzen. Die Unze (5) . , . .nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; „nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;8 Drachmen.
Die Drachme (3) • . .nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; „nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;3 Scrupel.
Der Scrupel ($).'.'.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;„ 20 Gran (gr.)
Das inedicinische Maaas (Mens.) gleicht 2 Pfunden.
|
||
|
||
|
||
Acetoiiimi. Aceton. Essiggeist.
{Liquor pyro-aeetictis.)
Drei Pfund krystallisirtes esssigsaures Bleioxyd und ein Pfund gebrannter Kalk werden gemischt in eine eiserne oder gläserne Retorte gethan und bis zur Trockne destillirt. Ist das so erhaltene Aceton säuerlich, so sättigt man es mit kohlensaurem Kali und rectificirt es über Chlorcalcium aus dem Wasserbade zweimal. Es bildet eine farblose, klare Flüssigkeit von 0,80 spec. Gewicht, verbrennt mit glänzender Flamme und macht das Chlorcalcium nicht feucht.
Acctnm arsMiicosniii. Arsenikessig;.
1 Unze weisser Arsenik wird in 4 Pfd. Essig und 2 Pfd. Wasser durch Kochen aufgelöst. Die Flüssigkeit enthält '/raquo;e Arsenik.
Acvtiiiu cauiphorutiim. Katnplieressig'.
Mische zerriebenen Kamp her, '/a Drachme und pnlverisirtes arabisches Gummi, 1 Drachme in einem steinernen Mörser unter alhnähligein Hinzufügen von Essig, 5 Unzen.
Acctiiui caiitliaridnui. Canthariden- oder Spanischer Fliegenessig.
Man lasse 1 Theil spanische Fliegen mit 8 Theilen verdünnter Essigsäure 14 Tage lang digeriren \\m\ tiltrire hierauf die Flüssigkeit.
An'tum coiiceiitratiiin. Verstärkter Essig.
(/Icetiim radicale.)
3 Pfd. essigsaures Natron und 2 Pfd. rohe Schwefelsäure, welche vorher mit 1 Pfd. Wasser verdünnt worden ist,
|
||
|
||
|
||
#9632; - _ 190 —
IrV.,
Morden in einem gläsernen Gefässe flestillirt, bis i33 Unzen übergegangen sind. Die erhaltene Flüssigkeit werde mit dcstillirtem Wasser bis zu dem spec. Gewicht = 1,040 verdilunt, so dass 1 Un/e davon zur Sättigung von 8Drachmen reinen, trocknen kohlensauren Kali hinreicht. Die Aufbewahrung geschehe in wohlverschlossenen Oefässen. Es sei klar, frei von Empyreuma, von Schwefel- und schwefliger Siinre. 100 Theilc enthalten 25 Theile wasserfreie Säure.
AtcUiin dilutiiiii. Verdünnter Essig.
(Loco ^cetum dtslülatum. An Stelle des destillirten Kssigraquo;.)
1 Pfund concentrirter Essig wird mit 3 l'fd. destillirlem Wasser verdünnt. Spec. Gew. = 1,01. 2 Unzen werden durch 1 Drachme kohlensauren Kali gesättigt.
Acetum opii. Opiumessig. 2% Unzen Opium werden mit 1 Unze concen trirtem Essig und 9 Unzen destillirtem Wasser gut gemischt an einem warmen Orte 4 Tage hindurch geweicht. Alsdann wird Alles court und zum Gebrauche aufbewahrt.
Acetum plumbi. Bleiessig-.
{Acetum tiikargyii s- sabirninum s. plumbitum. IJijuvr mbaeelaUraquo; phinihici. Exlraclum satunn.)
t) Unzen käufliches essigsaures Blei und .quot; Unzen Bleiglätte werden in einer gläsernen Flasche gut gemischt, mit 21 Theilen destillirtem W as ser übergössen und so lange stehen gelassen, bis die rothe Farbe des Bodensatzes verschwunden ist, dann wird die Flüssigkeit filtrirt. Ist der Bleiessig durch Kupfer verunreinigt, so wird er nochmals über metallischem Blei digerirt. Spec. Gewicht = 1,230—1,240. Frist klar, gelblich, von styptischem Geschinacke.
Acdiim Sabadillac. Sabadillcssig.
1nbsp; nbsp;Unze zerstossene Sabadillsamen werde mit 8 Unzen Essig infundirt und in einem verschlossenen (Hase (gt; Tage hindurch unter öfterem Umschütteln macerirt, alsdann court, ausgepresst und tiltrirt. Er werde vorsichtig in einem gilt verschlossenen Glase aufbewahrt.
Acdiim Scillac. Meerzwiebelessig.
2nbsp; Unzen klein geschnittene, getrocknete Meerzwiebel werden '6 Tage lang mit so viel destillirtem Essig digerirt,
|
||
|
||
|
||
- 191 —
dass die ausgepresste Oolatur 18 Unzen beträgt; diese wird tiltrirt. Er ist klar, blutroth, sehr bitterlaquo;
Aciduni aceticuiii. EssiffsHuye.
(Alcohol aceli. Aa-turn glaciale.)
13 Unzen gepulvertes schwefelsaures Kali und 7'/raquo; Unzen rohe Schwefelsäure werden mit einander gemischt, zur Trockne verdampft und bei etwas verstärktem Feuer gesclnnolzen. Der abgekühlten und gepulverten Masse werden 12 Unzen ganz trocknes essigsaures Natron, durch gelinde Wärme aus etwa 20 Unzen gewöhnlichem essigsaurem Natron erhalten, zuge-niengt und damit im Sandbade bei gelinder Wärme und guter Abkühlung der Vorlage destillirt, bis etwa 7 Unzen übergegangen sind, welche in einem mit Glasstöpsel verschlossenen (Hase aufbewahrt werden müssen. Sie sei klar, farblos, in der Kälte erstarrend, frei von Empyreuma und schwefliger Säure. Spec. Gewicht = 1,068 —1,060. 100 Theile davon enthalten 84 — 85 Theile wasserfreie Essigsäure.
Aciduin binzoiciiin. Bönzoesäure.
{Flores limzoes. BetiüoSblnmen.) Man bringt eine genügende Menge grob zerstossener Benzoë in einen gut glasirten Topf, so dass der Boden 1 Zoll dick bedeckt ist, auf den Hand des Topfes setzt man einen von Papier zusammengedrehten Trichter und beginnt die Sublimation; sobald der papierne Trichter gelbliche ölige Flecke erhält, wird ein neuer an dessen Stelle gesetzt, und es kann nun zwar die Sublimation fortgesetzt werden, aber die nun erhaltenen Krystalle sind mit empyreumatischem Oele verunreinigt, und müssen durch wiederholte Sublimation gereinigt werden. Sie bildet silberweisse, süss, stechend schmeckende, nach Benzoë riechende Krystalle, welche in höchst rectificirteni Weingeist leicht, in destillirtem Wasser etwas schwerer löslich, in der Hitze vollständig flüchtig sind.
Aciduni livdrocliloriciiiii |)iiriiiii. Gereinigte Salzsäure.
(Acirhim muriatkum depuratuni. Spiritus .salis acidtis.)
Käufliche Salzsäure wird mit '/u Theil reinem Kochsalze destillirt, nachdem mit der Vorlage eine Woulfsche Flasche verbunden ist, in welcher destillirt es Wasser gleich dem vierten Theile der angewendeten Säure vorgeschlagen ist. Die
|
||
|
||
|
||
— 192 —
in der Woulfsehen Flasche enthaltene Flüssigkeit wird aufbewahrt. Spec. Gewicht 1,110—1,120; sie sei frei von Arsenik, Selen und Schwefelsäure.
Andniii Imlrovliloricimi ililiituiii. Verdünnte Salzsäure.
(s/ckhtm imiriatüiun dihitnm. Spiritvs snlis aeidus dilvtiis.)
Gereinigte Salzsäure wird mit so viel destillirtem Wasser verdünnt, dass das spec. Gewicht = 1,036 ist.
Acidiiin Imlronaiiicnm spirHuosiiiii. Geistige Blausäure.
1 Unze pulv. Blutlaugènsalz bringt man mit 2 Unzen Phosphorsäure und ;5 Unzen höchstrectificirtem Weingeist in einen hohen Glaskolben; die Oeifnung desselben überdeckt man mit dünnein Musselin, setzt einen Helm auf und passt eine Vorlage mit 1 Unze höchstrectificirtem Weingeist an. Nach Schliessung der Verbindungen destiilirt man bis keine Flüssigkeit mehr zurück, der Rückstand aber nicht völlig trocken ist, fügt nach dem Erkalten zu der Flüssigkeit so viel höchstrectifi-cirten Weingeist, dass das Gcsammtgowicht G Unzen beträgt und füllt dieselbe dann auf Fliischchen, welche Vj Unzen halten und gut verschlossen im Dunkeln aufbewahrt werden. Sie sei klar, von eigenthümlichem Gerüche, ohne blauschwarzen Niederschlag. 100 Gran enthalten 1,0 wirkliche Blausäure.
Acidiim iiitrieum (hgt;iraquo;iiratiim. Gereinigte Salpetersäure.
(Spiiitus nilri acldus.)
Käufliche Salpetersäure wird mittels salpetersauren Silbers von der beigemischten Salzsäure und mittels salpetersauren Baryts von der Schwefelsäure gereinigt und dann destiilirt. Sie ist farblos und riecht eigenthümlich. Spec. Gewicht = 1,190-1,205.
AchIiiiii iiilriciiiu diliidnn. Verdünnte Salpetersäure.
Gereinigte Salpetersäure und destillirtes Wasser, von jedem gleiche Theile, werden gemischt. Spec. Gew. = 1,106.
Acidiim iiitriciiiii lïiiiians. Rauchende Salpetersäure.
(Acidmn ititrom-nUricum. SpMtUS nitri ftnnam.)
4 Pfd. gereinigter Salpeter werden in einer gläsernen Retorte mit 2 Pfd. concentrirter englischer Schwefelsäure übergössen, so dass die Retorte zur Hälfte davon angefüllt wird.
|
||
|
||
|
||
— 193 —
Dann wird eine Vorlage angelegt und zwischen beiden eine Glasröhre von 2 Linien Durchmesser angebracht, damit das entweichende Gas austreten könne. Die Verbindungen werden dann mit einem Kitt aus Leinsamen und Wasser verschlossen und bei guter Abkühlung der Vorlage, zuerst bei gelinder, zuletzt bei starker Hitze destillirt. so lange noch etwas übergeht. Die Aufbewahrung geschehe vorsichtig in mit Glasstöpseln versehenen Flaschen. Sie sei orangegell), gebe an der Luft erstickende, rothe Dämpfe aus, sei sehr iltzend und möglichst frei von Chlor. Spec. Gewicht = 1,520 — 1,525.
AchIhiii iiitroso-iimrhitu'imi. Salpetersalzsäure.
(Acidiim chloro-nilrosum s. nitrico-liydrocliloratum. Aqua regraquo;'. Königs- odor
Goldschbidowiisser.)
1 Pfd. rauchende Salpetersäure und 4 Pfd. Salzsäure werden in einem Glaskolben sehr gut abgekühlt, gemischt. Sie sei klar, grünlichgelb, von dem Gerüche des Chlors und der salpetrigen Säure und von ätzendem Geschmacke.
Andiim [raquo;Iios|raquo;lioriciiiii cv ossibus. Phosphorsäure aus
Knochen.
(Acutum plioxplioricum depuraltim. Liqunr aHdus plw.iplwi-icus ex ossibus.)
5 Pfd. weissgebrannte und feingepulverte Knochen werden mit 5 Pfd. englischer von Arsenik freier Schwefelsäure, die vorher mit 30 Pfd. Wasser verdünnt worden ist, 3 Tage in einem irdenen Gefässe digerirt. Die Flüssigkeit wird ausgepresst, colirt, bis zur Syrupsconsistenz abgedampft, mit dem doppelten Gewichte höchstrectificirten Weingeistes gemischt und tiltrirt. Den Spiritus entfernt man durch Abdampfen und verdünnt die rückständige Flüssigkeit mit destillirtem Wasser bis zu einem spec. Gewicht==l,125—1,135. Sie bildet eine farblose, klare Flüssigkeit.
Acidiim |ihos[ihoriciiiii sicciim. Trockne Phosphorsäure.
(Acidum phosphorienm glaciale s. phosphori fusum.)
Gewöhnliche Phosphorsäure wird in einem Porzellanoder Platingefässe abgeraucht und geglüht, bis eine Probe beim Erkalten glasartig erstarrt, dann auf einen geölten Stein ausgegossen, nach dem Erstarren in Stücke zerbrochen und noch heiss in eine Flasche mit Glasstöpseln verschlossen. Sie ist farblos und durchsichtig wie Eis, sehr hygroskopisch.
Kür bor, Veteriuair-Pharmakopöo.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 13
|
||
|
||
|
||
— 194 — Ai'idiiiu pyroligiiosimi m'titicatmn. Uectiticirte Molzsäure.
(Achhiin pyroxyUimni reclificatum.)
Rohe Holz säure wird in einer gläsernen Retorte bei gelindem Feuer destiUlrt, bis % davon übergegangen sind. Dilaquo; Aufbewahrung geschehe in wohlverschlossenen Gefässen. Sie sei gelblich.
Acidinu sulpliiiriciini (liliitiim. Vcidünntü tSdiwcfelsäure.
(tSpirilux inlrioli.)
1 Pfd. rectificirto Schwefelsäure wird in 5 Pfd. destil-lirten Wassers getröpfelt. Sie sei farblos und klar. Spec. Gewicht 1,11.
jicldiiiii siiiiiliiirinnii reclilicadiiii. Uectiticirte Schwefelsäure.
(Aciduni ,v. Oleum ritrioU redijicatum s. piiiis.iimum.)
1 Pfd. englische Schwefelsäure wird mit 2 Drachmen Eisenoxydhydrat (Fermm oxydatmn hydriotm) im Sandbade aus einem gläsernen (iefäss destillirt, und das erste Sechzehnthoil, welches übergeht, weggeworfen. Die erhaltene Säure wird in einer weissén Glasflasche mit Glasstöpsel aufbewahrt. Sie s(M farblos, frei von Arsenik. Spec. Gewicht =^ 1,860—1,850.
icidiiiii taiiniciiin. Gerbsäure.
{Tanninum. Gerbstoff, Aciduin scytodepHcum raquo;. queriitannieum. Elohenjovbsäuro.)
16 Unzen Galläpfelpulver werden in einem weithaMgen Glase mit Glasstöpsel mit 1 Pfd. rectiticirtem Schwefeläther zu einem Brei gemacht, 48 Stunden stehen gelassen, dann in einem Leinentuche stark ausgepresst und der Rückstand nochmals ebenso behandelt. Die Flüssigkeiten werden im Wasserbade eingetrocknet und der Rückstand pulverisirt. Sie bildet ein grünlich-weisses, sehr herb, zusammenziehend schmeckendes, in Wasser und Weingeist leicht lösliches Pulver. Die wässerige Lösung gibt mit Ibiusenhlase einen weisslichen, zähen, mit Eisenchlorid einen schwarzblauen Niederschlag.
AHfirr acHims. Essigätlicr. (JNaphtha aceli.) 40 Unzen krvstallisirtos essigsaures Blei werden entwässert, lein pulverisirt, mit 2 Unzen trocknem schwefelsaurem Natron gemengt, das Gemenge in einer tubulirtori Retorte mit einem erkalteten Gemische aus 20 Unzen englischer
|
||
|
||
|
||
— 195 —
Schwefelsäure und 15 Unzen höchstrectificirtem Wein-geiste übergössen, eine gut abgekühlte Vorlage angefügt und bis zur Trockne destillirt. Das Destillat befreit man durch Schütteil) mit kohlensaurem Kali von freier Säure und rectiticirt es nochmals. Er sei völlig säurefrei und in nicht weniger als 8 Theilen Wasser löslich. Spec. Gew. == 0,88—0,89.
Actlicr pliosphoratus. Phosplioi-haltiger Aether.
(Actlw sulphuricus pku.iphoralus.)
S Qratl Phosphor werden in Weingeist gesclimolzen, durch Schütteln granulirt, dann mit 1 Unze Schwefeläther in einem verschlossenen Glase unter öfterem Umschütteln 4 Tage hingestellt; die klare Lösung wird decantirt und in kleinen gut verschlossenen Gläsern un dunkeln Orten aufbewahrt. Er sei klar, nach Phosphor riechend.
AHImt sulpliiiriciis. Schwet'elntlier.
{ISlaphtlia vitfioli.)
Je 3 Pfd. rauchender Schwefelsäure und höchstrec-tificirten Weingeists werden vorsichtig gemischt und in einer tubulirten Glasretorte mit weiter durch Schnee oder Wasser abzukühlender Vorlage im Sandbade destillirt, sodass die Flüssigkeit schnell kocht, so lange noch Aetherstreifen und keine Dämpfe im Retortenhalse erscheinen. Der llückstand wird noch mit 18 Unzen höchstrectificirtem Weingeist übergössen und wie vorher destillirt, was noch 3 —4inal wiederholt werden kann. Die Destillate werden mit der zur Sättigung der schwefligen Säure hinreichenden Menge Kalilauge versetzt, der Aether abgegossen und mit trockenem Chlorcalcium rectificirt. Er ist wasserhell, sehr dünnflüssig und flüchtig, riecht stark, durchdringend , eigenthümlich, schmeckt stechend, erst warm, dann kühlend, ätherisch, entzündet sich sehr leicht, verdampft bei gewöhnlicher Temperatur, muss frei von schwefliger Säure sein und nicht nach Weinöl riechen. Spec. Gewicht = 0,732. Die Aufbewahrung geschehe in mit Glasstöpseln verschlossenen Ge-fässen an einem kühlen Orte.
Aether siilpliiiricus nunphoratiis aquosus. Wässeriger, kampherhaltigcr Schwefeläther.
Va Unze feinzerriebener Kampher wird in einem gläsernen Gefässe durch Umschütteln in l*/a Unzen Schwefel-
13raquo;
|
||
|
||
|
||
— 196 —
äther aufgelöst und der Auflösung 2 Pfund gemeinen Wassers hinzugefügt.
Adlur siilpliiirinis o|raquo;iatiis cum Ciimphora. Opiumhalti^cr Sclnvefcläther mit Kampher. Schwefeläther und einfache Opiumtinetur, von jedem 2 Drachmen, sowie Kamp her 1 Drachme werden gemischt.
VIiiiimii dracoiiissitimi. ürachenbluthaltiger Alaun. rulverisirtcr roher Alaun, 2 Unzen, werden in einem eisernen Löffel über Feuer geschmolzen und hierauf pulverisirtes Drachenblut, 1 Unze, hinzugethan.
iliuiini kiuosadini. Kinohaltiger Alaun.
Wird aus Kino, wie bei Alumen draconisatum angegeben, bereitet.
Alunu'ii ustuin. Gebrannter Alaun.
(Sulphas altminae exsiccatus s. ustus.)
Alaun wird in einem irdenen, nicht glasirten Geschirre, welches zu Vs davon gefüllt ist, unter beständigem Umrühren erhitzt, bis er keine Wasserdämpfe mehr ausgibt und leicht und porös geworden ist-. Er ist weiss, locker, zerreiblich, röthet feuchtes Lackmus schwach und löst sich langsam in Wasser.
Anmioiiimii carlmniciim pyro-olcosimi. Empyreuraatisch-öliges kohlensaures Ammonium.
(Sal volatile cormi cervi. Flüchtiges Hiisclihornsalz).
Auf 8 Unzen zerriebenen kohlensauren Ammoniaks worden allmählig 2 Drachmen ätherisches T h i e r ö 1 unter beständigen] Umrühren getröpfelt und damit vermischt. Es bildet ein gelbliches Pulver und ist in wohl verschlossenen Ge-füssen aufzubahren.
Ainiiioiiiiini Imlrochloriniin laquo;lc|niratiini. Gereinigtes clilor-Avasscrstoffsaures Ammonium.
(Amnwniuni mnriaticum dcpidaUim. Sal Ammoniacum depnratum. Gereinigter Salmiak. Hydrochloras ammonicus. ('hloretum Ammonii depuratum.)
Das rohe chlorwasscrstoffsaure Ammonium wird durch Um-krystallisiren auf nassem Wege gereinigt.
|
||
|
||
|
||
— 197 —
Amiiioiiiiiui hydrocliloriciiiii fcrratiim. Eisenhaltiges clilor-wasserstoffsaures Ammonium.
{Ammonium mvriaticiim ferniginosum s. marlialmn. Florc-s saiis //mminiiaci mar-tiales. Hydrochloras ammonicus cum sesquichloreto ferri. Kisi-nsiilmiak.)
6 Unzen gereinigten Salmiaks werden in 12 Unzcn tlestil-lirten Wassers gelost, hierauf mit 1 Unze Eisenchloridlösung {Liquor ferri sesquicMorati) vermischt und in einer Porzellanschale im Dampfbade bei 60 — 700 unter beständigem Umrühren zur Trockne verdampft. Es bildet ein orangegelbes, herbe, stechend schmeckendes, in Wasser vollständig lösliches, an der Luft zerfliessendes Pulver und ist in einem vvohlverschlossenen Gefässe im Dunkeln aufzubewahren.
Aqua aiuygdalariim amararuiii concentrata. Concentrirtes Bittermandelwasser.
3 Pfd. bitterer Mandeln werden zerstossen und durch Auspressen in der Kalte vom Oele befreit, dann gesiebt und in einer Glasretorte oder verzinnten kupfernen Destillirblase mit 2 Unzen höchstrectificirten Weingeists und 6 Pfd. gemeinen Wassers destillirt, bis 3 Pfd. übergegangen sind, welche mau filtrirt und in wohlverschlossenen, mit schwarzem Papier überzogenen Gefässen aufbewahrt. Es sei wenig milchig, durchscheinend und rieche und schmecke wie bittere Mandeln.
Aqua anisi. Aniswasser.
1 Pfd. gestossener Anissamen wird mit der hinreichenden Menge Wasser destillirt, bis 24 Pfd. übergegangen sind.
Aqua aiirantioruni floruui. Pomeranzenbliithenwasser.
(y/qwa Piaphae.)
Von 1% Pfd. Pomeranzcnblüthen und der hinreichenden Menge Wasser werden 10 Pfd. abdestillirt.
Aqua balsamica Wolstcinii. Wolsteins balsamisches Digestivwasscr. 2llnzen Tcrpenthin und '/a Unze peruvianischcr Balsam werden mit 2 Eierdottern innig verrieben und dann nach und nach '/a Pfd. Kalkwasser hinzugethan.
|
||
|
||
|
||
— 198 —
Aqua ('aids. Kalkwasser.
Zu 8 Pfd. Wasser wird nach und nach '/j Pfd. frisclj-gehranntei' Kalk zugesetzt und stellen gelassen; das oben nachstehende klare Wasser wird filtrirt. Es ist wasserliell und schmeckt alkalisch und austrocknend.
Aqua chlori. Chlorwasser.
(Aqua chloraia ,v. chlorinicu s. vxymiirinlka. Acidiini miiriatic.iim o.rijgi'iiatiiin. Liquor chlori. Chlunim tiquid'UHl.)
6 Unzen Kochsalz und 4 Unzen Braunstein werden gepulvert, gemischt und in einer gerämnigen Retorte mit 5 Unzen Wasser und 10 Unzen gewöhnlicher ydiwefelsäure übergössen. Man erwärmt die Retorte und leitet das sich entwickelnde Gas in eine mit kaltem Wasser gefüllte, umgestürzte Glastiasche, bis 2/3 derselben mit Chlorgas erfüllt sind. Dann verschliesst man die Flasche und schüttelt sie gut um, damit das Chlorgas absor-birt werde. Man wiederholt jene Operation, so lange noch Chlorgas entwickelt wird. Es bildet eine gelbliche, helle, unangenehm , erstickend, stark nach Chlor riechende und stark zusaminenziehend schmeckende Flüssigkeit, Weicht) am Lichte zersetzt wird und Laelunuspapier schnell entfärbt.
Aqua Cliaiuoiiiillac. Kamillemvasser. 1 Pfd. frisch getrocknete gemeine Kamillenblüthen wird mit 15 Pfd. Wasser Übergossen und 10 Pfd. abgezogen.
Aqua lt; iniüiinonil simplex. Einfaches Zimmtwasser.
1 Pfund gestossene Zinuntcassie und die hinreichende Menge Wasser werden dcstillirt, bis 10 Pfd. übergegangen sind. Es sei trübe, später klar.
Aqua cocruliNi. Blauwasser.
(Aqua saphirina s. emleslis s- ophthalmica coerulsa.)
3 Unzen (5 Drachmen schwefelsaures Kupfer, l Unze 7 Drachmen Salmiak, 272 Drachmen Grünspan und T'/a Pfd. Kalkwasser lässt man 12 Stunden stehen und filtrirt dann.
Aqua dcsiillata. Dcstillirtes Wasser. Von 3 Theilen Wasser werden 2 Theile abdestillin und das zuerst Uebergehende verworfen. Es sei klar, geruch- und geschmacklos.
|
||
|
||
|
||
- 199 —
Aqua (Vrni^inosa. Eisenhaltiges Wasser. Man tauche zu wiederholten Malen glttheudog Kisen ins Wasser.
Aqua hydroejaiiica, Cyaiiwsisserstoftsaures Wasser.
•/a Unze blausaures Eiseukali, 2 Unzou dcstilli ftes Wasser und i)1/* i)l'ilc',quot;)e11 englische Schwofels{luro, dje vorher mit 8 Unzen destillirtem Wasser verdünnt worden sind, werden nach Bedürt'niss gemischt.
A qua livdiojodira. jodwasserstofflialliges Wasser. 8 Gian Jod und IG Grau Jodkali weiden in 2 Pfd. destillirtem Wasser aufgelöst. Die Bereitung geschehe nach Bedürlniss (ex tempore).
Aqua RiTOsoti. Kreosotwasser. B Drachmen Kreosot werden mit 16 Unzen destillirtem Wasser nach Bcdürfniss gemischt. Wird in wohlverschlossenen Gcfässen aufbewahrt.
Aqua Lauro-ccrasi. Kirschlorbeerwasser.
1nbsp; Pfd. frische Kirschlorhecrbliitter werden in einem steinernen Mörser grob zerstossen, mit 5 Pfd. Wasser vermischt und davon 1 Pfd. abdestillirt. Es ist nicht ganz klar, bildet einen gelblichen, bröckUchen, öligen Niederschlag, riecht stark nach bittern Mandeln und schmeckt scharf zusammenziehend.
Aqua Natricariae. Muttei'krautwasser.
Von 1 Pfd. Mutterkraut und 9 l'fd. Wasser werden 4 Pfd. abgezogen.
Aqua Hnilhae crispae. Krnuseniiiizwasser. Von 2 Pfund getrockneten Krauseminzenblättern und der genügenden Menge Wassers werden 20 Pfd. abdestillirt.
Aqua Unilliae pijteritae. Pfefferminzwasser.
2nbsp; Pfd. getrocknete Bfet'fermin/enblätter werden mit der hinreichenden Menge Wassers destillirt, bis 14 Pfd. übergegangen sind.
Aqua nigra. Schwarzes Wasser. Je 2 Unzen Majoran, Eberraute und Schwarzwurzel werden mit 2 Pfd. Quell Wasser bis zur Colatur von l Pfd.
|
||
|
||
|
||
— 200 —
gekocht und dieser •/g Unze gereinigtes Quecksilber, das zuvor in 1 Unze Salpetersäure aufgelöst worden, hinzugeinisclit.
Aqua oplillialmicii incrciiriaiis. Qiiecksilbcrsublimathaltigcs
Augenwasser. 1 Gran Quecksilbersublimat, 2 Unzen destillirtes AVasser und Vj Drachme s a f r a n h a 11 i g e 0 p i u m t i n c t u r werden gemischt.
Aqua laquo;|ilillinliiiir;i mm Milphiii-iri. Schwefelsaures Zink haltiges Augen wasser. 4 Gran schwefelsaures Zink, 2 Unzen destillirtes Wasser und Va Drachme safranhalt ige Opium tin ctur werden gemischt.
Aqua FHrosciini. Petersilienwasser. J Pfd. zerquetschte Pet ersili ens amen wird mit der genügenden Menge Wassers eine Nacht hindurch macorirt und 12 Pfd. abgezogen.
Aqua iiliagcdaenica. Phagedämsches oder Altschadenwasser. 24 Gran zerriebenes ätzendes Quecksilberchlorid wird in 16 Unzen Kalkwasser aufgelöst. Die Flüssigkeit ist vor dem Gebrauche tüchtig umzuschüttein.
Aqua picfta. Theerwasser.
3nbsp;Unzen Theer werden mit 2 Pfd. gemeinem Wasser übergössen, dieses wird öfters umgerührt, nach 2 Tagen die helle Flüssigkeit abgegossen und nur kurze Zeit in verkorkten Flaschen aufbewahrt.
Aqua Plaiitnginis. Wegbreitwasser. Von 10 Pfd. zerstossenen frischen Wegbreitblättern und 20 Pfd. Wasser werden 10 Pfd. abdestillirt.
Aqua pliinibica. Bleiwasser. •/a Unze Bleicssig wird mit 2 Pfund destillirtem Wasser gemischt.
Aqua nosaniui. Rosenwasser.
4nbsp; Pfd. frische oder 6 Pfd. eingesalzene blassrothe Rosenblätter werden mit der hinreichenden Menge Wasser bei gelinder Wärme dcstillirt, bis 20 Pfd. übergegangen sird.
|
||
|
||
|
||
— 201 —
Aqua Sambiiri. Hollander- oder Fliederwasser.
2 Pfd. Hollunderblüthen werden mit 30 Pfd. Quell-w as 8 er übergössen und 20 Pfd. abde.stillirt.
Aqua slibiala. Brechweinsteinwasser.
4 Gran Brechweinstcin worden in 1 Unze destUlirtem Wasser aufgelöst. Ist nach Bcdürfniss zu bereiten.
Aqua styptica Aliboiirgcum Alibourg's blutstillendes Wasser. Man löse zuerst 2 Unzen schwefelsauren Zink und 1 Unze schwefelsaures Kupfer in 4 Pfd. Wasser auf, reibe hierauf für sich in einetn Mörser 2 Drachmen Kamp her mit der zu seiner Auflösung hinreichenden Menge Alkohol zusammen, setze 2 Drachmen pulverisirten Safran hinzu und giesse unter sorgfältigem Umrühren beide Flüssigkeiten zusammen. Es ist in gut verschlossenen Flaschen aufzubewahren und beim Gebrauche gut umzuschtltteln.
Aqua Tiliac floruui. Lindenbltithwasser.
2 Pfd. Liiulenblüthen worden mit 30 Pfd. Quellwasser Übergossen und 20 Pfd. abdestillirt.
Aqua vcgcto-iiiiiicralis Ooiilanli. öoulard'sehes Wasser. Man mischt Va Unze Bleicssig, 2 Pfd. gemeines Wasser und 2 Unzen rectificirten Weingeist. Es ist weiss und trübe und vor dem Gebrauche wohl umzuschüttein.
Aqua viriilis. Grünes Wasser.
Je 2 Drachmen pulverisirter Grünspan und pulverislr-ter Alaun und % Unze Honig werden mit 1 Pfd. Franzwein zusammengemengt.
Aqua viiliuTiiria acidii. Saures Wundwasser.
(Aqua vulneraria Thedertii. Tluitlcn'a WumlwiiBscr. Mhlura sulpliurica acidfi.)
8 Pfund roher Essig, l1/laquo; Pfd. rectificirter Weingeist, 6 Unzen verdünnte Schwefelsäure und 1 Pfd. abgeschäumter Honig werden gemischt und filtrirt.
Aqua vulneraria vinosa. Weiniges Wundwasser.
(Aqua sclopetaria s. tnuimaticn gallica. Arkebuaadlaquo;,)
Salbei, Wermuth, Pfefferminze, Raute und Rosmarin, von jedem 1 Pfd., werden 24 Stunden in einer kupfernen, wohl
|
||
|
||
|
||
— 202 —
verzinnten Blase mit 6 Pfd. rectificirtcin Woingoiste und 24 Pfd. gemeinem Wasser macerirt und dano IS Pfd. abgezogen.
Aqua viiIiM'raria viuosa coin|iosita. Zusainniengesetztes weiuiges Wundwasser. Weiniges Wundwasser 10Unzen, Bleiwasser und Salmiakgeist, von jedem 1 Unze, werden gemischt.
Aqua viilnoraria vinosa composita opiala. OpiumhaltigeH zusammengesetztes w.emiges Wundwasser. 3 Unzen und 6 Drachmen zusammengesetztes weiniges Wundwasser werden mit 2 Drachmen safranhaltigcr Opium-tinetur gemischt.
Argcntiiui iiitriciim ('rvs(allisiitiiiu. Krystallisirtes salpetcr-
saurcs Silber.
(Nilrai argenücus. Kryslnllislrter SUbergnlpeter.) Keines Silber löst man in Salpetersäure, filtrirt die Lösung, verdampft sie bis zur Krystallisation, trocknet die zuerst gebildeten ganz weisseu Krystalle und bewahrt sie in einem wohlverschlossenem Glase an einem dunklen Orte. Es ist an der Luft unveränderlich.
Arigt;'lt;'iitiiiii nitriciim fiismu. Geschmolzenes salpctersaures
Silber.
(Lapis infemalis. ttöllenstoln. Nitras ArgenU fusus.) Vou Kupfer freies krystallisirtes salpetersaures Silber wird in einem silbernen oder porzellanenen Gefässe bei gelinder Wärme geschmolzen und flüssig in erwärmte mit Oel ausgestrichene Formen gegossen. Es bildet grauweisse, bald schwarz werdende Stäbchen.
Ualiiviiin contra srahinu oviimi 'IVssirri. Tcssicrs Had
gegen die Schafrande.
2 Pfd. Arsenik, 20 Pfd. schwefelsaures Eisen werden mit 200 Pfd. Wasser auf % eingekocht.
Kaliiciini ('iii|Mraiiiialinmi gt;Va!zii. Walz'sches brenzliches Had.
2 Pfd. frischgebrannter Kalk wird allmählig abgelöscht,
sodann durch Zusatz von mehr Wasser zu einem Brei gemacht,
in den man 2% Pfd. rohes kohlensaures Kali einrührt; nach
|
||
|
||
|
||
— 203 —
gehöriger Mischung worth'raquo; ollintlhlig 3 Pfd. Ilirscliliornöl und l*/2 Pfd. flüssiger Tlioor unter beständigem umrühren hinau-gemischt und die breiartige Masses nach und nach mit luu Pfd. durch ein Tuch geseihete Mis tj au ehe und 400 Pfd. Wasser verdünnt.
Italsiiiinim Locatclli. Lucatellbalsam. 6 Unzen gelbes Wachs werden bei gelinder Wärme in 9 Unzen Olivenöl und 6 Unzen vonetianischen Terpenthiii zerlassen, nach dem Erkalten aber 1 Unze 1'orubalsam und Va Unze gepulvertes rothes Santelholz hinzugerührt.
Ilalsaimim traiK|iiiIluiii slaquo; traiM|iiillaiis. Beruhigender Balsam.
Man reibe frische gereinigte schwarze Nachtschatten-blätter, 1 Pfund frische Tollkraut-, Alraun-, Tabaks-, Bilsenkraut- und weisse Mohnblätter, von .jedem 3 Unzen, in einem Marmormörser mit einander zusammen, bringe sie dann in einen mit 2*/laquo; Pfd. Olivenöl angefüllten Kessel, koche sie darin bei gelindem Feuer bis zur Verdunstung des Wässerigen und colire hierauf. Er hat eine grüne Farbe.
Balsaiinim vulncrariiim. Wuiidbalsam. Terpen thin öl, 1 Unze, Aloë-, Teufelsdreck- und Myrrhen tin ctur, von jedem 2 Unzen, werden gemischt.
Baryta iiitrica. Salpetcrsaurcr Baryt.
Kohlensaurer Baryt (welcher durch Fällung des salzsauren Baryts mit kohlensaurem Ammoniak und nachberiges Glühen und Aussüssen bereitet wird) wird in Salpetersäure bis zur vollkommenen Sättigung gelöst, die Lösung tiltrirt und bis zur Krystal-lisation abgedampft. Die erlangten Krystalle werden getrocknet. Er bildet weisse, durchsichtige Krystalle, ist bittersalzig und luftbeständig.
Boli antipsorin. Hissen gegen die Krätze (Schabe, Rande).
Zinnober, 4 Unzen, roher Spiossglanz, 2 Unzen, und .Schwefel blü the, 8 Unzen, werden mit der nothigen Menge Honig gemischt und 16 Bissen daraus gebildet, von denen man dein Thiere täglich nüchtern 2 Stück gibt.
|
||
|
||
|
|||
|
— 204 —
Koli brcliici iunsivi. Auflösende Brnstbissen. Man mische 4 Unzen Schwefelbltithe und 1 Unze Mineral-kermes mit dor nöthigcn Menge Honig und fonnire 8 Bissen daraus.
Boli Itccliii'i Iniimlcs. Lindernde Brustbissen. 2 Unzen arabisches Gummi, 4 Unzen Süssholzpulver und 4 Drachmen Mohn extract werden mit der genügenden Menge Honig gemischt und daraus 10 Bissen gemacht.
Boli piirgantcs. Laxirende Bissen.
IVa Unze pulverisirte soccotrinische Aloë und 2 Unzen Cremor tartari werden mit der hinreichenden Menge Honig gemischt und daraus 4 Bissen gebildet, die mit Süssholzpulver zu bestreuen sind.
Boli sapoiiiKTi. Seifenbissen.
Man mische weisse Seife, 2 Unzen, Seifenkrautextract und schwarzes Schwefelquecksilber, von jedem lj2 Unze, mit der nöthigen Menge Honig und mache 4 Bissen daraus, von denen dem Thiere früh nüchtern 1 Stück zu geben ist.
Boli tonici aniari. Bittere stärkende oder tonische Bissen. Aus 5 Unzen Enzianwurzelpulver, 1 Unze Chinapulver und 2 Unzen Theriak wird mit der hinlänglichen Menge Honig eine Pillenmasse gemacht, aus der man 10 Bissen bildet.
Boli vermifugi. Wurmtreibende Bissen.
Man nehme mildes salzsaures Quecksilber, 2 Drachmen, soccotrinische Aloë und Farnkrautwurzelpulver, von jedem
1nbsp; Unze, Enzianwurzelpulver, reines ätherisches Thieröl, von jedem Va Unze und mache daraus eine Pillenmasse aus der man 6 bis 9 Bissen bildet. Das Thier erhält jeden Morgen
2nbsp; bis 3 Stück.
Calcaria miiriufica. Salzsaurer Kalk.
(Sal murialicum fixum. Chloretum calcii.)
Ausgekochte präparirtc Austerschaleu werden in so viel Salzsäure gelöst, dass eine völlig neutrale Lösung entsteht, welche filtrirt und zur Trockne abgeraucht wird. Das trockne, weisse, an der Luft zerfliessende Salz bringt man noch heiss in gut verschlossene Glasflaschen.
|
||
|
|||
|
|||
205
|
|||
|
|||
Calcaria siiljihiinüii. Schweielkalk.
Möglichst reiner, feingepulverter Aetzkalk und Schwefel-blumen (von jedem 6 bis 8 Unzen) werden gut geinisclit und in einem wohlverschlossenen Schmelztiegel Va Stunde geglüht. Der im noch verschlossenen Tiegel abgekühlte llückstaud ist ii; wohlverschlossenen Gefässen aufzubewahren. Er bildet eine amorphe, gelblich- oder grauweisse, an feuchter Luft nach Schwefelwasserstoff riechende und scharf, ekelhaft schmeckende Masse.
falcaria sulpliunUo-stihiiila. Spiessglanzhaltiger Schwefelkalk.
(Caicium antimonialo-snlplmratum. Calx antinwnii cum .siUphnre Hofmaiini. Hepar anthiionii cateareum. Kalkhaltige Spiessglanzleber.)
3nbsp; Drachmen schwarzer Schwefelspiessglanz, ll2 Unze Schwefel und 2 Unzen gebrannter Kalk werden gepulvert und in einem bedeckten und gut lutirten Schmelztiegel eine Stunde lang geglüht. Die oherc Schicht wird verworfen und die untere in wohlverschlossenen Ciefässen aufbewahrt. Er bildet eine amorphe, gelbliche, schwach hepatisch riechende und scharf, herbe, ekelhaft schmeckende Masse.
Cataplasina anod^nimi. Schmerzstillender Breiumschlag.
Man kocht die nöthige Quantität Leinsamen oder Eibischwurzel und 10 oder 12 Mohnköpfe mit Wasser zu einem Drei und setzt noch 2 Drachmen Safranpulver hinzu.
€ata|gt;lasiiia matiirans. Reifraachender Breiumschlag.
4nbsp; Theile in der hinlänglichen Menge Wassers gekochte und nachher ausgedrückte Sauerampferblätter, 1 Theil in Asche gebratener Zwiebeln worden mit 1 Theil Dasilicumsalbe so vermischt, dass dadurch ein Breiumschlag gebildet wird,
Cataplasina rcsolvcns. Auflösender, zertheilender Breiumschlag.
Althee wurzel- und K a m i 11 e n p u 1 v e r, von jedem 3 Unzen, Lein samen me hl, 2 Unzen, werden mit Wasser gekocht, mit dem nötbigen Zusatz von Brodkrume zum Dreiumschlag gemacht, den man alsdann mit (i Drachmen Salmiak-pulver bestreut.
|
|||
|
|||
*
|
:
|
||
|
|||
|
||
— 20fi —
(a(ii|raquo;lasMiii (ciibiiitliiiialiiiu. Tcrpenthinumschlag'.
Scbweinefott und gemeiner Terpenthin von jedem I Tlioil werden in einem glasirten Oefässe geschmolzoii und bei gelinder Wärine 1 Tiieil feines Roggenmehl darunter gemischt.
CalapIaMiia toniciini laquo;t roborans. Tonisclier und stärkender
Breiumsohlag.
In einen Brei von Brodkruine, wovon man alles Wässrige iiat abtröpfeln lassen, giesst man 1 Glas Wein, und thut 2 Unzen K am i 11 e n I) 1 ü t h e n, ebensoviel C h i n a pulver und 2 Drachmen flüssiges Laudanuni dazu.
(Vrulhui amiraquo;'iiiis. Grünspancerat.
(Ceratum iHiidis. (k'ra viridis.)
12 Unzen gelbes Wachs und (5 Unzen gereinigtes Fichtenharz werden bei gelinder Wärme geschmolzen und von dem Feuer entfernt, 4 Unzen gemeiner Terpenthin zugemischt. Nach dem CoUren reibt man 1 Unze Grünspan darunter und giesst die Masse in Papiercapseln.
Orahim contra acrimoiiiam. Cerat gegen Schärfe.
#9830;/a Unze rothos Quecksilberoxyd, 2 Unzen mildes Chlorquecksilber, l Unze essigsaures Blei, 4 Unzen gelbes Wachs und 6 Unzen Bttböl werden zu einer Salbe gemischt.
(Vratinii rcsiiiae l'ini. Fichtenharzcerat.
(Jellies Wachs 2 Pfd., Fichten harz 1 Pfd., Hammeltalg, Terpenthin, von jedem Va EW., werden durch Schmelzen und Coliren gemischt und in Papiercapseln ausgegossen.
(Mysina antisqiticuni. Klystier gegen Fäulniss oder Brand.
Zorstossenc gelbe Chinarinde, geschnittene Enzian-wurzel, von jedem ;5 Unzen, koche man mit der gehörigen Menge Wassers, infundire in der noch heissen Abkochung Wermuth und Tausendgüldenkraut von jedem 2 Unzen und colire.
('Ksma cariniiiativiiiii. liläliungtreibendes Klystier.
4 Mohnköpfe werden in der hinlänglichen Menge Wassers gekocht und in der Abkochung ,'} Unzen gemeine Kamillen-bluinen und H/j Unzen Anis oder Fenchel infundirt und colirt.
|
||
|
||
|
||
207
|
||
|
||
(lysiiii! i'iiiollii'iis. Erwei(;lieii(les Klysticr.
Lcinsanien und A.lthoowui'/el, von jedem 2 Unzen, weiden mit dov genügenden Menge Wassers gekocht, colirt und dann 4 Unzen Olivenöl hinzugefügt.
rivsnia lavaiis. Laxirendes Klystier.
21/a Unzen Sennoshlätter werden mit dei'gehörigen Menge Wassers (iingcfähv 3 Flaschen) 6 Stunden lang infnndirt und in dem durchgeseihten, noch hoissen Infnsum 1 Unze schwefelsaure Magnesia gelöst.
(Ivsihi nutri^iis. Nährendes Klysticr. 1 Unze 2 Drachmen Kartoffelmehl werden unter beständigem Umrühren mit 4 Pfd. Milch bis zur Syrupsdicke infnndirt.
Collodiiim. Collodion. Klebestoff.
In eine Glas- oder rorzelliinschalo bringt man 24 Theile gepulverten Baipeter und i3U Theile englische Schwefelsäure, rührt die Masse wohl um und ist sie ziemlich kalt geworden, so setzt man unter beständigem Rühren 2 Theile gut gekrempelte Baumwolle, die vorher in einer Auflösung von 1 Till, kohlensaurem Matron in 4H Thl. Wasser gut ausgewaschen und wieder getrocknet worden ist, in kleinen Quantitäten zu. Hat die Säure 6 Minuten darauf gewirkt, so schüttet man Alles in ein (Jefäss mit vielem Wasser, spült die Baumwolle unter meinmaliger Erneuerung des Wassers aus, bis sie nicht mehr sauer schmeckt und Lackmuspapier keine Wirkung mehr darauf zeigt, zupft sie locker und lässt sie au der Luft abtrocknen. Von dieser Schiess-baumwolle nimmt man l Drachme und mischt, sie mit 2 Unzen Schwefelätber und l Drachme absolutem Alkohol und schüttelt diese Mischung bis zur Auflösung. — Es ist von der ('onsistenz eines dicken Gummischleims, klebt auf ganz trockenen Flächen und erweicht sich nach dem Eintrocknen durch Essigäther.
Collyriiim adstringrjis. Zusammenziehendes Augenwasser.
Schwefelsaurer Zink, schwefelsaures Kupfer, Alaun und Blei zuck er von jedem (.) Gran werden in l/a Pfund
Koscnwasser aufgelöst und mit '/a Drachme Kampfertinctur gemischt.
|
||
|
||
|
||
208
|
||
|
||
Coilyriiiiii d^twgciis. Reinigendes Augen wasser.
IVa Drachmon schwefelsaurer Zink werden in Rosen- und Wegebreitwasser von jedem 72 PM. gelost und 5 Drachmen pulverisirte florentinische Veilchenwurzel hinzugethan.
(ollvriiim llclvotii. Ilelvetius's Augenwasser.
Ya Unze Augenstein werden in 1 Pfd. Wasser gelost.
Collyi'iiim rcsolvcns. Auflösendes oder zertheilendes Aiigenwasser.
Vj Unze rothe Essigrosen werden mit 1 Pfd. kochendem Wasser 1 Stunde lang hindurch infundirt, colirt, und 1 Drachme schwefelsaurer Zink hinzugethan.
Collyriiiui sicciim s, irrituns. Trockenes oder reizendes
Augenmittel.
Kandiszucker, florentinische Veilchenwurzel, Tutie, von jedem 2 Drachmen und Salmiak 1 Drachme werden in einem Mörser zum feinsten Pulver gebracht.
Coiichao pracjtaratac. Präparirte Austerschalen.
A us ter schale u werden mit gemeinem Wasser ausgekocht, von den anhängenden fremden Theilcn wohl gereinigt, gut abgewaschen, getrocknet, gepulvert und lävigirt.
Cii|iriiin aliiiuiiiatiiiu. Kupferalaun.
{Lapis divinux s. ophthalmicus. Augenstein.)
Heines, schwefelsaures Kupferoxyd, gereinigter Salpeter und Alaun, je zwei Unzen, werden gestossen, und in einem kupfernen oder irdenen, verglasten Gefässe bei gelinder Wärme zusammengeschmolzen. Noch flüssig werden sie mit 1 Drachme zerriebenen Kamphers zusammengemischt und dann ausgegossen. Die weissgrünlicho Masse ist in Stücke zu zerbrechen und vorsichtig aufzubewahren.
(liiprnm oxydatuiii earlMuiiami. Kohlensaures Kupfevoxyd.
Schwefelsaures Kupfer wird in destillirtem Wasser gelöst und die Lösung mit kohlensaurer Ka li flüssig kei t gefällt. Der Niederschlag wird ausgesüsst und getrocknet.
|
||
|
||
|
||
— 209 —
Cii|iiiiiii sulphiirico-ainnioniatuni. Schwefelsaures Kupfer-
oxydararaoniuni.
{.'Immonlum cuprico-sulphuricum. Cuprum ammoidatum .1. (immoniacule .1. ammonia-cale vitriolicum. Kupfcivilriolsiilmiftk.)
1 Unze reines gepulvertes schwefelsaures Kupferoxyd wird in einem Glase mit 3 Unzen Aetzammoniakflüssigkeit vermischt, dann gut unter einander geschüttelt, bis das schwefelsaure Kupferoxyd verschwunden ist, filtrirt und mit G Unzen höchstrectificirtem Weingeist vermischt. Der entstandene dunkelblaue krystallinische Niederschlag wird filtrirt, zwischen Löschpapier ohne Anwendung der Wärme getrocknet und in einem wohlverschlossenen Gefässe aufbewahrt.
Cyanuretiini llydrargyri. Cyan- oder Blaustoffquecksilber.
{Hydrargyrum cyanatuin s. hydrocyanicum s. borusskum. Queckäilbercyanid. Blausaures Quecksillieroxyd.)
Blausäure wird in einer Glasflasche mit so viel fein gepulvertem rothem Quecksilberoxyd gemischt, dass die fleissig geschüttelte und zuletzt mit destillirte in Wasser vermischte Flüssigkeit ihren Geruch vollständig verliert, dann werde filtrirt, eingedampft, zur Krystallisation hingestellt und die gebildeten farblosen, nadelförinigen, geruchlosen, herbmetallisch schmeckenden Krystalle getrocknet.
Cyanuretiini Zliici. Zinkcyaniir.
(Zineum hydrocyanicum s. cyanatum s. bonis.sicum- Blausaures Xinkoxyd.)
Kohlensaures Zinkoxyd wird in concentrirter, mit gleichviel Wasser verdünnter Essigsäure gelöst und mit Blausäure versetzt, so lange noch ein Niederschlag entsteht, welcher abgewaschen und bei gewöhnlicher Temperatur getrocknet wird. Es bildet ein weisses, geruch- und geschmackloses Pulver.
Decoctuni Althaealaquo; chih oleo Terelnnthinae. Altheeab-kochuflg mit Terpenthinöl.
1 Unze geschnittene Altheewurzel werde mit 12 Unzen Wasser bis zu 8 Unzen Colatur gekocht und zu der Flüssigkeit 3/4 Pfd. Terpenthinöl gemischt.
Ikcoctiini ainariini. Bittere Abkochung. 1 Unze bittere Kräuter {Species amarae) werde mit 10 Unzen Wasser bis zu 8 Unzen Colatur gekocht.
KÜrbor, Votcrlnalr-PharinakopOo.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 14
|
||
|
||
|
||
— 210 —
iln'udinii iinianiiii ri aiisfringeiis. Bittere mul /usainmen-zieheiule Abkochung. t ünze bittere und zusammenziehende Kräuter werde mit 16 Unzen Wasser his zu 8 Unzen Colatur gekocht,
üccocliiiii corlicis CliiiuM. Chinaüindenabfcoohung.
J Unze gestosseue KönigSGhinarinde werde mit 16 Unzen Wasser bis zu 8 Unzen Colatur gekocht,
üccttdiiii! hci'baé IVicotiaiiaclaquo; Tabaksabkjoduung,
1nbsp; Unze geschnitteiier Tabak werde mit IG Unzen Wasser bis zu 8 Unzen Colatur gekocht.
I'llcdiiiu-iiiiii Amiiionii iièiirlatki mm tartai'o sfiSuiito H ^x-tracto llyose^auiilaquo; Salmiaklatwerge mit Brechweinstein und
Hilsenkratittxtract. ö Unzen Salmiak, 2Drach'm'en Brech Weinstein, 1 Draehme Bilsenkrautextract, 172 Unzen AltHeewurzelpulver werden mit 2 Unzen gemeinen Syfttp zu einer Latwerge gemacht,
IlS^ctüiiriiiiii ak'oiuaiimiii. Gewiirzlatwerge. Pfeffermttnze 2 Unzen, Galmus und Zimmtcassie, je 1 Unze, Zittwer und Gewürznelken, je '/#9632;_gt; Unze;, Alles pul-verisirt, werden mit der hinreichenden Menge Honig zu einer Latwerge gemacht,
Kleduariiiiii ImtIiU'iiiraquo; iiicisiviiiraquo;. Auflösende Brustlatwerge,
2nbsp;Unzen Mineralkermes werden mit 1 Pfd. Honig zu einer Latwerge gemacht, die man in 4 Gaben tlieiit und den Tag über verbraucht,
B'llcdiiai'hinit ÜM'rliicsjui ïeinciis. Lindernde Brustlatwerge.
AItheewurzel, Süssholz, nra1)isc]ies Gummi, 4 Unzen, Alles pulverisirt, werden mit 1 Pfd. Honig zu einer Latwerge gemacht und einem Pferde täglich 4 bis 6 Unzen pro dosi gegeben.
I'llcdiiaviinii caiapltoratinii. Knnipherlatwcrge. Aus 2 Unzen zerriebenen Kampher, 8 Unzen Salpeter, 4 Unzen gereinigten Schwefel, 2 Unzen pulverisirte Ältheewurzel und. 8 Unzen gemeinen Syrtlp wird eine Latwerge bereitet.
|
||
|
||
|
||
— 211 —
HIodiiariiiiH Cwiiii niaciiinti ('oiii|raquo;osiiiiiti. Zusammengesetzte
Scliicrling'latvvcig'e.
Es werde eine Latwerge aus pulverisiitein Schioiiing und Terpenthinöl, je li Unzen, gestossenem rotlien Enzian 6 Unzen, schwarzem Sclnffefelspiessglanz, 2 Unzen und gemeinem Syrup 18 Unzen gemacht.
llU'diiiiriiini n Ammoiiio liiuriiitico cum Kali aitrieolaquo; Halmiak-
latwerge mit Salpeter,
Aus Salmiak, pulveri sirter Altheewurzel, je 2 Unzen Salpeter, 8 Unzen und gemeinem Syrup, 6 Unzen, mache man eine Latwerge.
Ulodiiaruini Poenngraeei coiii|gt;ositiiiH. Zasamraengesetzte
Bockshorusainenlatwerge. Pulverisirter Bockshoriisamen, ^ ?W' puiverisirte Knzian-wurzel, Va lJtquot;(,M schwefelsaures Natron, 8 Unzen, werden mit 2 Pfd. gemeinem Syrup zu einer Latwerge gemacht.
IHcctuariiiiii Fonniigriu'ci chiii Asa fWtida. Bockshorn-
samenlatwerge mit Teufelsdreck.
Aus 4 Unzen pulverisirtem Bockshornsamen, 1 Unze Teufelsdreck und 5 Unzen gemeinem Syrup bereitet man eine Latwerge.
Klcdnai'iuiii Ksiii nitriri rainiilioratuiii. Kampherbaltige
Salpeter! atwerge.
8 Unzen Salpeter, 4 Unzen gereinigter ^Schwefel, 2 Unzen zerriebener Kampher, 1 Unze puiverisirte Althee-wurzel werden mit 7 Unzen gemeinem Syrup zu einer Latwerge bereitet.
lilcdnamim Kali iiitriei ciini floribus Aniicac. Salpeterlatwerge mit Wolilverleiblinncn. Man nehme (i Unzen Salpeter, 8 Unzen Wohlverlei-blumeu, 2 Unzen Schwefel und mache mit der genügenden Menge gemeinen Syrups eine Latwerge daraus.
14*
|
||
|
||
|
||
— 212 -
Mcctiiariiiiii Kali nitric! cum Siiliilmre. Sapeterlatwerge
mit Schwefel.
(j Unzen Salpeter, 2 Unzen gereinigter Schwefel und
1nbsp; Unze pulverisirter Bockshornsamen sind mit 3 Unzen gemeinem Syrup zu einer Latwerge zu maciien.
Illcctiiariinii Kali nürici stibiati. Spiessglanzlialtige Salpeterlatwerge.
ß Unzen Salpeter, 4 Unzen schwefelsaures Natron, 1 Unze Spiessglanzweinstein, 2 Unzen pülverisirte Alt'heewurzel und 7 Unzen gemeiner Syrup werden gemischt.
Glectuariuiu Mithridati. Mitluidat's Latwerge. Man mische 1 Unze Theriaklatwerge mit •/raquo; Drachme Terpenthinöl.
Kllectiiariiiiii .\atri sulphiirici ciim Sulphiire. Glaubersalzlatwerge mit Schwefel. 8 Unzen Glaubersalz, 4 Unzen gereinigter Schwefel,
2nbsp; Unzen pulverisirter Cal mus und 6 Unzen gemeiner Syrup werden gemischt.
Electnariuiu Scordii. Scordiumlatwerge.
(Zgt;ia*cordilaquo;m.)
3/,0 Theile Opium werden in etwas Wein gelöst und mit Tormentillwurzel, Pichurimbohnen, Katechu, je 2 Thle., Skordiumkraut 3 Thle., Alles pulverisirt, und 28 Thle. Honig gemischt.
Elcctiiariiiin Stibii sulpliurati nigri. Antimoniumlatwerge.
Man mische2 Unzen An t.im on iu m, 1 lj2 Unze Bockshornsamen,
1nbsp;Unze Enzianwurzel, alles pulverisirt, mit 21/2 Unzen gemeinem Syrup.
Elcctiiariiiin therlacalc. Tlieriaklatwerge.
Zu G Pfd. abgeschäumtem, ein wenig erwärmtem Honig wird 1 Unze Opium, das zuvor mit der hinreichenden Menge Malagawein gelöst ist, hinzugethan und hierauf in Pulverform Angelikawurzel, G Unzen, \irginische Schlangenwurzel, 4 Unzen, kleine Baldrianwurzel, Meerzwiebel, Zittwerwurzel und Zimmtcassie, je
2nbsp;Unzen, kleine Cardaniomen, Myrrhe, Safran, Gewürznelken und schwefelsaures Eisen, je 1 Unze, hinzugeinischt.
|
||
|
||
|
||
— 213 —
Eliiir contra indigestiones Lebasii. Lebass Elixir gegen Verdauungsbeschwerden.
Succotrinische Aloë, Enzian, Rhabarber, Pomeranzen-schalen, je 2 Drachmen, Safran laquo;/a Drachme, werden mit 8 Unzen Alkohol (22deg;) tligerirt, colirt, und 3 Drachmen Thoriak, 2 Drachmen weisser Mohnextract, sowie 6 Drachmen Schwefelftther dazugetbaii.
Elixir stoiiuu-liicuiii. Magenstärkendes Elixir. Rothe Chinarinde, l'/aUnze, Zimmt, 2 Unzen, Rhabarber, Vi Unze, succotrinische Aloë, 2 Drachmen, Alles pul-verisirt, einfache Opiumtinctur, 2 Drachmen, Schwefeläther, % Unze und Alkohol 1 Pfd. werden zusammen 14 Tage digerirt, colirt und zuletzt wird die Flüssigkeit filtrirt.
Emplastruni acre. Scharfes Pflaster.
(Kmplaslrum cautharidum composilum angticum s. irrilans.)
Pulverisirter Mastix und gemeiner Terpenthin, je 3 Unzen, werden bei gelindem Feuer geschmolzen, Burgunder Harz, 5 Unzen und 5 Drachmen, Colopiionium, schwarzes Pech, zusammengesetztes Bleipflaster, OxycroceuspHaster, je 3 Unzen hinzugethan und nachdem dieses Alles bei gelinder Wärme geschmolzen und die gleichförmige Masse etwas erkaltet ist, armenischer Bolus 8 Unzen, pulverisirtes Euphorbium, l'/a Unze und zuletzt pulverisirte spanische Fliegen ö'/j Unzen hinzuge-mischt. Das rothbraune, in Stängelchen ausgerollte Pflaster wickele man in Wachspapier ein.
Kni|tla$truiii adhacsivuni. Kleb- oder Heftpflaster. 0 Unzen einfaches Bleipflaster und 1 Unze Colophonium werden durch Schmelzen gemischt.
Ëiit|gt;lastriini adliacsiviim Limdii. Lund's Klebpflaster.
Gleiche Theile gemeiner Terpenthin und schwarzes Pech werden durch Zusamincnschmelzen vereinigt.
Kntplastruni basilicum. I^asilicunipfiaster.
Gelbes Wachs, 4 Unzen, Colophonium und Schiffspech, je 5 Unzen, Olivenöl, l1/laquo; Unzen werden geschmolzen und in Papiercapseln ausgegossen. Ist schwarzbraun.
|
||
|
||
|
||
- 214 —
lliiiplaslniiii fjuitliiiruliiiii ordinariiiiii. Gewöhnliclies Spanischfiiegenpflaster.
(Empla.itnim i'esualorium. BlasenpflASter,) 12 Unzen gelbes Wachs, 3 Unzen gemeiner Terpenthin und ebensoviel Olivenöl werden zusainniengescliinolzen und, wenn sie etwas erkaltet sind, mit 6 Unzen gepulverter spani-scher Fliegen vermischt Ist schwarzgrün, weich, liisst sich fettig anfliblen, zeigt gleichmässlg vertheilte grüne Punéte und schimmelt leicht.
I'liniilastriini CernssAelaquo; Bleiweisspflaster. 2 Pfd. t'eingepulverte Bleiglätte werden mit 6.raquo;/raquo; Pfd. Olivenöl gekocht und allmählig so viel warmes Wasser zugegossen, als zur geliöiigen Feuchtigkeit nötbig ist. Nach der Lösung der Pdeiglätte setzt man 6 Pfd. Pleiweiss zu und kocht die Mischung, indem man noch Wasser hinzusetzt, bis eine Pflastermasse wird. Ist weiss, zähe und wird mit der Zeit gelb und hart.
Hiiiplastniiii Coniraquo;. Sohierlingpflaeter.
(Emplastrum Cieutue.) Gelbes Wachs, 1 Pfd., Colophoniuni und Olivenöl, je '/a Pfd. werden geschmolzen, und wenn sie halb erkaltet sind, 1 Pfd. puiverisirter Schierling zugesetzt. Ist graugrün, weich.
I'liiiltlasti'imi Ihdrar^vn. Quecksilberpflaster. 24 Unzen einfaches Bleipflaster und 6 Unzen gelbes Wachs werden hei gelinder Wärme geschmolzen und dann beim Erkalten in gemeinem Terpenthin, 4 Unzen, verriebenes reines Quecksilber, 8 Unzen, hinzugefügt. Ist bläulich-grau, schwer.
Hniplastrinii Litliargyri coiii|)OsiliiNi. Zusammengesetztes
Bleipflaster.
iEmpluslrum plumhi composilum s. diachylon cvmposituin.i
4 Pfd. einfaches Bleipflaster und '/j Pfd. gelbes Wachs werden zusammengesclnnolzen und mit je 4 Unzen gereinigtem Ammoniakgummi und gereinigtem Muttorharz, die zuvor im Dampfbade in 4 Unzen gemeinen Terpenthins gelöst worden sind, vermischt. Ist braun- oder rothgelb, zähe.
|
||
|
||
|
||
— 215 — Fjii|raquo;lasti'iiiii Litliargyri siiujraquo;li-\.
(I'',iirpla.itiuiu phinihi simplex s. (tiaclnjluii iimplex.)
6nbsp;Pfd. gesohlftmmte Bleiglätte inid i) l't'd. Olivenöl werden hei massigem Feuer gekocht, dabei beständig umgerührt und von Zeit 'Mi Zeit etwas gemeines heisses Wasser zugetröpf^lt, bis das Pflaster die gehörige Consistent luit. 1st gelblidnvei.ss, zähe, in der Kälte leicht zerbrechlich.
Ijiijiliisännu uiiiliïs. Miitterpflaster.
Schweinefett, ftünzen, gelbes Wachs und Hammeltalg, Je 4 Unzen, einfaches Bleipflaster, 3 Unzen, koche man unter beständigem l'inrülireu, bis dass die Masse eine braune Farbe annimmt) und gicsso diese in Papiercapseln aus. Ist schwarzbraun, ziemlich weich.
|]iii|Miis(riim }M\Uti':. MelilOténpflaster.
Wird aus Melilotenkraut wie Emplastrwn Conii bereitet. 1st gelbgrün, ziemlich weich und schimmelt leicht.
i'liitpüaKti'iiui (laquo;viTocriEiu. Oxycróceus- oder Saft'anpflaster.
Gelbes Wachs, Pech und Colophonium, je 1 Pfd., werden geschmolzen und colirt und während dem Erkalten 2 Unzen gereinigtes Ammoniakgummi und 2 Unzen gereinigtes Muttcr-iiaiz, die vorher in 4 Unzen gemeinem Terpenthin gelöst worden, so wie in Pulverform Myrrhe, Weihrauch, Mastix, je 2 Unzen und Safran, 1 Unze, zugesetzt. 1st röthlicli, dehnbar.
Iliiiplaistriiiii miiiiosum. Harzpflaster.
3 Unzen weisses Harz, V^ Unze Elemi, je 3 Drachmen venerischer Terpenthin und Olivenöl, 2 Drachmen gelbes Wachs werden geschmolzen, colirt und in eine hölzerne Schachtel ausgegossen. Ist gelb, zähe, stark klebend.
IhiiplaKti'iiiii Tartari sdbiatilaquo; Spiessglanzweinsteinpflaster.
7nbsp; Theile Fichtenharzccrat und 1 Tlieil Spiessglanz-weinsteiu werden je nach Dedürfniss gemischt.
|]ni)raquo;htstdiiii iniivoisaic. Universalpflaster.
Gelbes Wachs, 11 Unzen, Colophonium 6 Unzen werden
geschmolzen, colirt und während des Frkaltens mit gereinigtem Ammoniakgummi und gereinigtem Mutterharze von jedem
|
||
|
||
|
||
— 216 —
1 Unze und Terpenthin 2 Unzen, welche vorher zusammenge-schmolzen waren, gemischt; endlich werden noch in Pulverform Weihrauch und Sandarak, je l'/a Unzen, so wie Bernstein o Unzen damit zusammengerieben.
Emulsio caiH|raquo;liraquo;rata. Kamplieremulslon.
1 Scrupel zerriebener Kampher und '/j Unze arabisches G u in m i weiden mit 8 Unzen Wasser zu einer Emulsion gemacht.
Itatractiim Absiiitliü. Wermutliextract.
Eine beliebige Menge Wermuthkraut und Blüthenspitzen werden zerschnitten und in einem überzinnten, kupfernen Gefasse mit dem Ofachen Gewichte Wasser gekocht und die Flüssigkeit ausgepresst. Der Rückstand wird nochmals mit dem 4fachen Gewichte Wasser gekocht und stark ausgepresst. Die colirten Flüssigkeiten werden zur Extractconsistenz eingedampft. Es ist grünlich-braun, sehr bitter, doch wenig gewürzhaft.
Iktractuiii Aconiti. Eisenhutextract.
Frische und vor dem Blühen gesammelte Eisenhutblätter werden im steinernen Mörser unter Zusatz von ein wenig Wasser zerstossen und dann ausgepresst. Der ausgepresste Saft wird bis zum Aufwallen erhitzt, durch Coliren gereinigt und zur Honig-consistenz eingedampft. Das ausgepresste Kraut und die auf dem Colatorium gebliebenen Faces werden mit dem 2fachen Gewichte böchstrcctiticirten Weingeist 24 Stunden in einem verschlossenen Glase digerirt und ausgepresst. Die ausgepresste Flüssigkeit wird colirt, der Rest bis zur Honigconsistenz abgedampft, mit dem concentrirten Safte gemischt und die Mischung zur Pillencon-sistenz abgedampft. Ist dunkelgrün.
Iktractum Aloös aqnosiim. Aloëextract.
Gepulverte Aloë wird in einem Glase mit dem 4fachen Wasser 2 Tage lang macerirt, dann wird die Flüssigkeit von dem harzigen Rückstande abgegossen, colirt und bei einer Wärme, die den Siedepunct nicht erreicht, zur Pillenmasse, endlich aber bei gelinderer Wärme so weit abgedampft, dass der Rückstand gepulvert werden kann. Es ist gelbbraun und schmeckt sehr bitter, balsamisch.
|
||
|
||
|
||
— 217 —
Extractnm Belladonnalaquo;. Tollkirschenblatterextract.
Wird aus irischen Tollkirschenblättern wie Extractnm Aconiti bereitet.
Extractnm Canlni benedict). Cardobenedictenextract.
Wird aus Cardobenedictenblättern wie Extractum Ah-sinthii bereitet. Ist grünlichbraun und schmeckt stark bitter, etwas salzig.
Extractum Chamomillae vnlgaris. Kamillenextract.
Wird aus gemeinen Kamillenblumen wie Extractum Ab-mithii bereitet. Ist grünlichbraun und schmeckt bitter, etwas gewürzhaft.
Extractum Chinae. Chinaextract. 1 Pfd. zerstossene braune Chinarinde wird mit 16 Pfd. Wasser auf 8 Pfd. eingekocht. Die beim Coliren zurückbleibende Rinde wird nochmals mit 16 Pfd. Wasser auf 8 Pfd. eingekocht. Die colirten gemischten Flüssigkeiten lässt man stehen, decantirt, dampft bis auf 4 Pfd. und dann im Dampfbad bis zur Honig-consistenz ein, fügt etwas höchstrectiliciiten Weingeist hinzu, und setzt dann das Abdampfen bis zu einer trockneren Pillen-consistenz fort. Ist rothbraun, riecht chinaartig und schmeckt zusammenziehend bitter.
Extractum Conii. Schierlingextract.
(Extractum Cicutae.)
Wird aus frischen Schierlingsbliittern wie Extractum Acomh' bereitet.
Extractum corticum Aurantiornm. Pomeranzenschalenextract.
Wird aus Pomeranzenschalen wie Extractum Absinthii bereitet. Ist gelbbraun und schmeckt balsamisch bitter.
Extractum cortienm Granati fructiiiim. Granatäpfelschalen-
extract. Wird aus Granatäpfelschalen wie Extrachim Absinthii bereitet.
Extractnm Digitalis pnrpnreae. Fingerhutextract.
Wird aus frischen Fingerhutblättern wie Extractum Aconiti bereitet. Ist dunkelbraun und schmeckt bitter, schwach salzig und scharf.
|
||
|
||
|
||
— 218 —
l'Mractiim dipiitiniiac. Enzianextract.
Wird aus geschnittenen lothen En-zianwurzeln wie Etetrac-tum Absinihü bereitet, Ks Ist gelbbraun.
Biviractiini ünifiolai'. (iotte^gnadeiikrautextract. Wird aus frischem Gottesgnatleukraut wie Emtractum Aconili bereitet.
äivtiiu'dntä EivoM'vami. Bilsenkrautex.tmct.
Wird aus frischen Bilsenblättcrn wie Kvtiactum Aconiti bereitet. Es ist grünlich-dunkelbraun.
l'Aik'actinii itlillcfblii. Schafgarbenextraci
Wird aus Schafgarben blätter wie Extractmt Aömnihü
bereitet. Es ist l'othbraun und scluneckt salzig-bitter.
. fArliuii(in Mvrrhaclaquo; Myrrlicntxtract.
Wird aus gepulv erter Myrrhe winE.ittactum Aloes bereitet*
^vtravtiiui IVttcis vomicae spiritiiosinii. Geistiges Krähen-
aug'encxtract.
Geraspelte Krähenaugen werden mit so viel.höchstrectifl-cirtem Weingeiste, dass sie bedeckt sind, digerirt, Ins der Weingeist gefärbt ist. Diese Operation wird repetirt, bis sich der Weingeist nicht mehr färbt; dann werden die verschiedenen Tincturen gemischt, durch Fliesspapier tiltrirt, in einer Glasretorte bis auf den 6. Theil reducirt, und dieser im Dampfbade zur l'illenconsistenz eingedickt. Es ist gTimlicbbraun und sclnnockt sehr bitter.
l'Ati'iU'tiiiii 0|ni aqnoMim. Wässiiges üpinmextract.
1 Theil grobgeschnittenen Opiums wird mit -J Theilen kalten Wassers 24 Stunden lang unter öfterem IJuirülnen bei 26 bis 'ÓH ü digerirt und ausgepresst. Der Rückstand wird ebenso mit l Th. Wasser digerirt, stark ausgepresst, die zusaimuengegosseiien flltrirten Flüssigkeiten zur ExtractcoHsistenz eingedampft, das Extract bei gelinder Wäi'rae getrocknet und in Futverfonn vorsichtig aufbewahrt. Es ist rothbraun und schmeckt unangenehm bitter.
Kxtrai'tmu Opii viiiOMiim. Weiuiges ü|)iuniextiact. Man nehme reines Opium, pulverislre es und lasse es im Wasserhade in einer hinlänglichen Menge weissen Weins auf-
|
||
|
||
|
||
— 219 —
lösen. Hierauf filtrire man die Auflösung (lurch ein leinenes Tuch, lasse sie einige Stunden ruhig stehen; giesse sie dann ab und hisse dieselbe bei gelinder Wärme bis zur Extractconsistenz abrauchen.
Ilvtractnin Pupa veris albi. Weissmol mextract. 1 Pfund Mohnköpfe, aus denen die Samen entfernt sind, werden mit 8 Pfd. heissem Eegemvasser 24 Stunden digerirt und dann bis auf 4 Pfd. eingekocht. Die Flüssigkeit wird colirt und hei gelindem Feuer bis zur fadenziehenden Dicke eingedampft.
fotrai'tiim Kutanliiac. Kutanhiaextract.
Wird aus der Ratanhiawurzel wie Extractum Chinae bereitet. Ist braunrotb und schmeckt stark zusammenziehend.
Kxtractuin Saponariae. Seifenkrautextraot.
Wird aus Seifenkraut wie Extractwn Absmf/iü bereitet. Ist gelblichbraun und schmeckt süsslich, bitterlich, kratzend.
Extraetuui Taraxaci. lijwenzahnextiact. Wird aus frischem Löwenzahnkraut mit der Wurzel wie Extractum Äbsmthü bereitet. Ist röhlichbrauu und schmeckt stark salzig-bitter.
l'Xtractuiii Taxi baccati. Eibenkvautextiact. Wird aus frischem Eibenkraut wie Extractum Äconiti bereitet. Ist rötblichhraun, riecht harzartig und schmeckt süsslich bitter, etwas balsamisch.
Iktradum Trifolii fibrini. Bitterkleeextiact. Wird aus Bitterkleekraut wie Extractum AbsinthiihcAQÏiQi. Ist schwarzbraun und schmeckt rein bitter.
Fei Taiiri iiisirissatimi. Eingedickte Rindsgalle.
Frische Riudsgalle wird durch ein wollenes Tuch colirt und in einem glasirten irdenen Gefässe im Wasserbade bis zur Pillenconsistcnz eingedickt. Sie ist an einem kühlen Orte wohl aufzubewahren. Ist dunkel- oder braungrün und besitzt den Geruch und Geschmack der frischen Galle.
|
||
|
||
IVmnii jodatiim. Jodeisen.
{Feirum hyilrivdictim o.iydiiialiun.)
72 Unze Eisenfeile und 1 Unze Jod werden mit 8 Unzen Wasser erwärmt, die colirte Flüssigkeit mit 2 Drachmen fein
|
||
|
||
|
||
— 220 —
gepulverten Eisens digerirt und unter beständigem Umrühren zur Trockne verdampft. Der wohlgetrocknete und gepulverte Kück-stancl wird in einem Gla.se sorgfältig verschlossen. Bildet ein schwärzliches, eisenartig-salzig schmeckendes Pulver.
IVrrum oxydatuiii Aisniiu. Braunes Eisenoxyd.
(l''ernim vxydo oxyttulatum /usciim s. carbonicum. Kolilonsaures Kisen. Crocus marlis aperitivns. Kröffncndor Eisensnlran. Hydras ferricus carbonicus.)
Frisch bereiteter krystallisirter Eisenvitriol wird in hinreichendem heissem Wasser gelöst, die Lösung durch Fliess-papier filtrirt und durch eine Lösung von kohlensaurem Natron in Wasser gefällt. Das grünliche Sediment wäscht man in einem verschlossenen Glase so lange mit Wasser aus, bis dasselbe ab-fliesst. Der Niederschlag wird nun in ein Filter von Fliesspapier gethan und mit einem Stück in Weingeist getränkten Fliesspapiers zugedeckt; läuft kein Wasser mehr ab, so wird er zwischen Fliesspapier vorsichtig ausgepresst und ebenso zwischen Fliess-papicr an einem warmen Orte getrocknet. Bildet ein sehr feines, rothbraunes Pulver.
Fermm oxydatimi hvilrinim, Eisenoxydhydrat.
(Liquor ferri vxydali hydrali.)
3 Unzen und 9 Gran reiner Eisenvitriol werden in 24 Unzen Wasser gelöst, die Lösung fast bis zum Sieden erwärmt, und dann reine Salpetersäure vorsichtig eingetropft, bis alles Aufbrausen verschwindet. Der erkalteten Flüssigkeit weiden 9 Unzen Actzammoniakflüssigkeit zugesetzt oder so viel zur Fällung noting ist. Das niedergeschlagene Pulver wird mit destillir-tein Wasser ausgesüsst, und dann eine so grosse Menge destillirten Wassers zugesetzt, dass die Mixtur ein Gesammtgewicht von 18 Unzen erhält. Bildet eine trübe, rothbraune Flüssigkeit.
Fcrruin oiydatniii iiinriaticuni. Salzsaures Eisenoxyd.
[Fermm chloratum s. murialicum. Chluretuin ferrosnin.)
1 Unze reine Eisenfeile wird in einem geräumigen Glaskolben mit Hülfe der Wärme in einem Gemenge von 4 Unzen conceutrirter Salzsäure und 4 Unzen Wasser aufgelöst, so jedoch, dass stets ein Ueberschuss von Eisen ungelöst bleibt, die flltrirte Lösung im Wasserbade zur Trockne verdampft und in gut verschlossenen Gläsern aufbewahrt. Bildet eine blassgrüne Salzmasse.
|
||
|
||
|
||
— 221 — Ferruni oxydatiiiu uigriini. Schwarzes Eisenoxyd.
(Aethiops marf.ialis s. ferri. Eisemnolir. Ferrum oxydato-oxydulatum.)
Braunes Eisenoxyd wird mit Olivenöl angefeuchtet und in einem grauen Tiegel wohl zugedeckt % Stunde geglüht. Von der erkalteten Masse wird die oberste nicht ganz schwarze Schicht entfernt, das Uebrige aber gepulvert und wohl aufbewahrt. Bildet ein ganz feines und ganz schwarzes Pulver.
Ferruin oxydatuin riibriim. Rothes Eisenoxyd.
(Crocus Marlis adslringens. AcUtrlnglrendor Eisensufran. Oxydam fetrimm.)
12 Theile krystallisirtes schwefelsaures Eisen und 1 Theil Salpeter werden in einem Tiegel bei allinählig steigender Hitze geschmolzen, bis keine Dämpfe mehr entweichen; nach dem Erkalten wird die Masse zerrieben, mit destillirtem Wasser ausgekocht und ausgewaschen, getrocknet und in Gläsern aufbewahrt. Es bildet ein braunrothes, sehr feines, geruch- und geschmackloses Pulver.
Fcrruui suliihuratimi. Schwefeleisen.
(Sulphvnlum fetrosum.)
Gleiche Theile Eisen feile und Scbwefelb lumen werden schichtweise in einen Tiegel gebracht, zum Weissgliihen erhitzt, bis der überschüssige Schwefel entwichen ist, die geschmolzene schwarze Masse nach dem Erkalten zerstückt und in Gläsern aufbewahrt.
Ferrum siil|(huriciiiii crystallisatnni. Krystallisirtes schwefelsaures Eisen.
{Feirum sutphuricum purum. Vitriolum martis purum. Reiner Eisenvitriol.)
6 Unzen reine Schwefelsäure und 2 Pfd. Wasser werden in einer Flasche langsam gemischt und hierin allinählig 4 Unzen reine Eisenfeile gelöst. Ist das die Lösung begleitende Aufbrausen vorüber, so wird die Flüssigkeit 1 Stunde lang auf wannen Sand gestellt, dann filtrirt und krystallisirt. Ist gelbgrün und verwittert an der Luft zu einem weisslichen Pulver.
Fonientatio frigida (Scliniiickcri). (Sclmuicker's) kalte
Bähung.
{Fötus Jrigidus.)
Je 1 Thl. Salmiak und Salpeter werden in 4 Thlen. Essig und 48 Thlen. gemeinen Wassers gelöst. Ex tempore zu bereiten.
|
||
|
||
|
||
— 222 — Foiiimtafio Kali arsciilfosi. Bähung von arsenigem Kali.
(B'uln.s Kali amnicosi.)
Je 1 Theil weisser Arsenik iind kohlensaures Kali in 200 Tiieilen Wasser unter gutem Umschütteln gelost.
Fiimigatio Chlori. Chlorräuclierung.
(Fumigalio uxymiirialica s. Guijlon-Mormaiiiana.)
Man tlispensirt einerseits ein Gemenge von ll/j Unze Braunstein und 3 Unzen Kochsalz, andererseits 2 Unzen coneentrirte Schwefels.äure mit ebensoviel Wasser verdünnt.
üaipirisina adstpingons. ZusammenzieheiKles Maul- und Halsaiiöspühlwasser.
Je Va Uiize rohe Gerste und rot he Kosen, 2 Unzen G r a n a t ä p f e 1 s o halen werden mit der hinreichenden Menge Wassers gekocht, so dass 2 Pfd. übrig bleiben und zu der Colatur ü Unzen Honig hiuzugctiian.
Gargarisma kuü'iis. Linderndes Maul - und Halsaussplth!-
Avasser.
Je IVa Unzen Altheewurzel und Leinsamen, ;5 Stück Mohnköpfe koche man Va Stunde mit der hinreiclienden Menge Wassers bis zum üeberbleiben von 21/2 Pfund.
(ilai'gai'isiiia rcfrigci'aiis. Kühlendes Maul- und Halsaus-
spühlwasser.
'/a Unze rohe Gerste wird mit 2 Pfd. Wasser gekocht und zu der colirten Abkochung 4 Unzen Honig und 5 Unzen Weinessig hinzugefügt.
(iiamlcs qucriiac tostar. Gebrannte Eicheln. Von den Kelchen befreiete Eicheln werden geschält, in einem Siebe im Ofen getrocknet und wie Kaffee in der Trommel gebrannt, bis sie braun werden, dann grob gepulvert.
(#9632;IoImiIi fartari IVrrati s. inartiati. Kiscnweinsteinkugcln.
{Glohiili maiiiales. Kison- odef Sfalilkngeld.)
1 Thl. gepulverte Eisenfeile und 4 Tide, roller gepulverter Weinstein werden mit Wasser in eine irdenen Gefässe zu einem Brei eingerührt, Avelchen man an der freien Luft oder
|
||
|
||
|
||
— 223 —
im Sandbäde wiederholt austrocknen Iftsst und wieder anfeuchtet, bis eine gleichsam harzige Masse entsteht, die man in Kugeln formt.
Uvdrar^mn aiiiiiioiiinlo-iiiui'iuiiciiiii. Salzsaures Aimnoniak-
Quecksilber.
(Hijtlrargyrum likhlosnlim uiiitnoiiiahim, v. amidulu-lricUloraliiin Mi'imriiis prae-dpUatus allius. Woissfir I'rao.cipitat.i
Aetzsublimat wird in der hinreichenden Menge kallen Wassers gelöst und mif Aotzaninioniunitlüssigkeit vevset/.t, so lange noeh ein weisser Niederschlag entsteht. Dieser wird colü't, mit nicht zu viel kaltem Wasser abgewaschen und nach (lern Trocjuien aiit'b(!wahrt,
livdrai^vniiu Incliloratnin. Doppelt Chlorquecksilber.
i Hijdrar$yrum ehloratuin corrosimim s. murialictim conosii-Km. Merauiius suhü-innhi.i coriusirim. Motzendes sulzsinuis oder Chlorquecksilber.)
1 Pfd. reines Quecksilber wird in einer Porzellanschale oder Glasretorte mit [,/.1 Pfd. gemeiner Schwefelsäure unter gelindem Kochen zur vollkommenon Trockne verdampft, der weissen Masse werden gleiche Theile Kochsalz und lli Pfund Braunstein innig beigemengt und dieselbe im Sandbade der Sublimation unterworfen. Man hüte sich, die Dämpfe einzuathmen. Bildet eine weisse, krystallinische, schwere Masse.
IMrarg^riini Injodatiini riikriiin. Kotlies Uoppel-Jod-
quecksilber.
(Mercurius jvdalus ruhei. Bydrargyrum pefjodaium. Dijoddum hydrargyri.) 1 Unze Quecksilbersublimat wird in 18 Unzen wannen Wassers gelöst, filtrirt und unter beständigem Unirübren mit einer filtrirten Lösung von 10 Drachmen Jodkalium in 4 Unzen destil-lirten Wassers vermischt. Der entstandene Niederschlag wird auf einem Filter gesammelt, mit destillirtem Wasser gut abgewaseben, getrocknet und vorsichtig in wohlverschlossenen Oefässen aufbewahrt. Bildet ein hell scharlachrothes Pulver.
Ilydrar^yriiiu rliloratum uiitc. Mildes Chlorquecksilber.
(//ydrargynim imirialimin mili-. Mcrciirin.s dtilcis. Calomel as. Calomel.)
4 Theile Quocksilbersubli mat pulvere in einem (Masoder Steinmöiser unter Zusatz einiger Tropfen Weingeist; mische dasselbe mit 8 Theilen rei nein Quecksilber bis die
|
||
|
||
|
||
- 224 —
Quecksilberkügelclien ganz verrieben sind. Das Gemisch wird aus einer langen Glasretorte subliinirt, der reinere Theil der subli-miiten Masse gerieben und nochmals sublimirt. Dann reibe man die Masse zu ganz feinem Pulver, wasche dasselbe mit heissem destillirtem Wasser und trockne es. Es ist gelblichweiss.
Hydrargyrum (le|iuratiiiii. Gereinigtes Quecksilber.
1 Pfd. Quecksilber wird in einer hinreichend geräumigen Retorte mit der genügenden Menge Eisendrehspäne vermengt und im Sandbade, nachdem eine ebensoviel Wasser enthaltende Vorlage so angefügt worden ist, dass die Oeffnung der Retorte während der Operation vom Wasser entfernt bleibt, bei allmählig steigender Hitze 11 Unzen davon abdestillirt, welche, vom Wasser befreit und abgegossen, durch Leinwand colirt und in einem wohl verschlossenen Gefässe aufbewahrt werden.
Hydrargyrum jodatum flavum. Gelbes Jodquecksilber.
(Meicurius jodatus flams.)
•/ï Unze gereinigtes Quecksilber und 2iji Drachmen Jod werden in einem steinernen Mörser unter Zusatz von einigen Tropfen höchstrectificirten Weingeists sorgfältig zusammengerieben, bis das Quecksilber verschwunden ist und das Gemisch eine gelbe Farbe angenommen hat. Man trockne dasselbe an einem warmen Orte und bewahre es in vor dem Lichte gut geschützten Gefässen vorsichtig auf. Es ist gelblichgrün, geruch- und geschmacklos.
Hydrargyrum iiitricum oxydulatuni crystallisatum. Knsialli-
sirtes salpetersaures Quecksilberoxydul.
4 Unzen reines Quecksilber werden mit 2 Unzen Salpetersäure und 3 Drachmen destillirtem Wasser übergössen, und an einem kalten Orte zur Krystallbildung stehen gelassen. Die weissen (farblosen), geruchlosen, herbe, metallisch schmeckenden Krystalle werden gesammelt und zwischen Fliesspapier getrocknet.
Hydrargyrum o\ydatiim rubrum. Rothes Quecksilberoxyd.
(Mercuriiis prateipitatvs ruber.)
1 Pfd. reines Quecksilber wird in Salpeteräure gelöst, die Flüssigkeit in einer Retorte bei wechselnder Hitze zur Trockne gebracht, der Rückstand mit 1 Pfd. Quecksilber zusammengerieben und in einem hessischen Tiegel zum Rothglühen erhitzt bis keine
|
||
|
||
|
||
— 225 —
salpetrigen Dämpfe mehr entweichen. Nach dem Erkalten pul-verisirt man, wäscht mit destillirtem Wasser aus und trocknet im Dunkeln. Es ist lebhaft- oder gelbroth.
Ilydrargyrum stibiato-sulphuratiini. 8piessglanz-8chwefel-
quecksilber.
(Aethiops antimonialis. Spiessglanzmohr.)
Feingeriebener Schwefelspiessglanz, Quecksilber und gewaschene Schwefelblumen von jedem 2 Unzen, werden zusammengerieben und in wohl zu verschliessenden üefässen aufbewahrt. Es ist ein sauinitschwarzes, geruch- und geschmackloses Pulver.
Hydrargyrum sulphuratum nigrnm. Schwarzes Schwefel-
quecksilber.
2 Unzen reines Quecksilber und zwei Unzen gewaschener sublimirter Schwefel werden etwas angefeuchtet und im steinernen Mörser gerieben, bis selbst das bewaffnete Auge kein metallisches Theilchen entdecken kann. Es ist ein feines, schwarzes, geruch- und geschmackloses Pulver.
Hydrargyrum snlphnratum rubrum (factitium). (Künstliches) rothes Scliwefelquecksilber.
(Oinnahari.i arlificialis s. Jactitia. Künstliclier Zinnober. Vermilion. Sulphuretum
hydrargyri rubrum.)
2Unzen Schwefelblumen werden in einemglasirtenirdenen Gefässe mit ebenem Boden bei gelinder Wärme geschmolzen, dann allniählig 1 Pfd. erhitztes reines Quecksilber hinzugegeben und mit einem eisernen Stabe umgerührt, bis eine schwarze, nicht metallische Masse erhalten ist, die man zerbricht und in kleinen Kolben mit ebenem Boden sublimirt. Es ist grauroth, roth abfärbend, von scharlachrothem Strich, strahlig - krystallinischem, glänzendem Bruch, geschmacklos. Spec. Gewicht = 7, 8.
Hydrargyrum sulphuricum. Schwefelsaures Quecksilber.
{Tiirpetlmm minerale. Mincralturpetli.)
4 Unzen gereinigten Quecksilbers werden in einem weiten, im Sandbade befindlichen Glaskolben mit 5 Unzen con-centrirter gereinigter Schwefelsäure vermischt, dann ein Heiin auflutirt, dessen Schnabel unter Wasser geht, und der Apparat
Korber, Vetcriuair-Pharmakopöo.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;15
|
||
|
||
|
||
— 226 —
erhitzt, bis eine trockene Salzmasse im Rückstände bleibt. Nach dem Erkalten wird die rückständige Masse herausgenommen, gepulvert, öfters mit warmem destillirtem Wasser ausgewaschen und endlich das zurückbleibende citrönengelbe, glänzende, schwere Pulver bei gelinder Wärme getrocknet. Es ist in einem verschlossenen Glase an einem dunklen Orte aufzubewahren.
Infiisuiii Digitalis. Pin^erhtttftufguss.
1 Drachme getrocknete Fingerhutblättcr werden mit 8 Unzen kochendem Wasser 4 Stunden lang Übergossen, macerirt und dann colirt.
Infiisum Rhei. Rhabarberaufguss. 1 Unze geschnittene Rhabarber wird mit 12 Unzen kochendem Wasser übergössen, 1 Stunde lang digerirt und dann colirt.
Infiisuin SjiccÜTiim aroiiiaticaruni. Gewüizkräutcr-Auf'gnss. 1 Unze Gewürzkräuter wird mit 8 Unzen kochendem Wasser übergössen, digerirt und colirt.
Iiilusiim Spcnmim aromalicaruni cum Calcaria clilorata.
Gewürzkräiiteraufg'iiss mit Chlorkalk. 32 Unzen Gewürzkräuteraufguss werden unter öfterm Umschütteln mit 1 Unze Chlorkalk gemischt.
Iiilusiim S|immiui aroinaticarnm cum Cnpro siilplnirko.
Gewäirzkiäuterauf'guss mit schwefelsaurem Kupfer.
In 32 Unzen Gewürzkräuteraufguss wird 1 Unze schwefelsaures Kupfer gelöst.
Iiifusiiin Spocicnini aroiiiaticaruni cum Olco tercbintliinac.
Gewürzkräuteraufguss mit Terpenthinöl.
1 Unze Pottasche wird in 32 Unzen Gewürzkräuteraufguss gelöst und die Auflösung unter Umschütteln mit 4 Unzen Terpenthinöl gemischt.
Kali aceticum. Essigsaures Kali.
(Terra J'oliala tartari. Aceta.i kalicus.)
6 Unzen reinen kohlensauren Kalis werden mit 16 Unzen concentrirten Essigs oder soviel, als zur vollständigen Neutralisation nöthig ist, versetzt, die Flüssigkeit in einem Porzellangefässe im Dampfbade erwärmt und bei 50 bis 60deg; zur Trockne verdampft.
|
||
|
||
|
||
— 227 -
Die noch wanne Salzmasso wird in ein Glasgefäss gebracht und wohlverschlossen aufbewahrt. Es bildet ein krystallini^ches, ganz weisscs Pulver.
Kali carbonicum (Icpursitiim. Gereinigtes kohlensaures Kali. Pottasche wird mit ihrem gleichen Gewichte kalten Wassers einige Tage hingestellt, dann die Lösung filtrlt, wenn sie dann noch Salzsäure oder Schwefelsäure enthält, auf 2/3 abgeraücht, wieder hingestellt, klar abgegossen, in einem eisernen Kessel zur Trockne abgeraucht, der liückstand gepulvert und wohl aufbewahrt. Es ist rein weiss.
Kali caiisticuin fusuni. Geschmolzenes Adzkali.
(Kali hydrimm Jnsum- Lapis causticus cliirurgorum. Hydras kalicus fusus.)
Frisch bereitete Aetzkalilauge wird schnell in einem silbernen Gefässe eingedampft und so lange erhitzt, bis die Masse wie Oel fliesst. Dann wird es in erwärmte Stangenformen ausgegossen und die abgekühlten Stangen werden sogleich in einem wohlzuverschliessenden Gefässe gut aufbewahrt. Es sei weiss.
Kali causticuni siccuiii. Trockenes Aetzkali.
[Kali liydricum siccmn. Alkali eauilioum. Hydras kalicus.)
Frisch bereitete Kalilauge wird in einem silbernen Gefässe schnell eingedampft, bis eine auf kaltes Metall gegossene Probe davon schnell erstarrt. Dann wird die Masse unter beständigem Umrühren bei gelindem Feuer in ein weisses, dickes Pulver verwandelt, welches man noch heiss in ein vorher erwärmtes Glas bringt und wohlverschlossen in demselben aufbewahrt.
Kali iiitriciiin (llaquo;|niratuiii. Grereinigtes saipetersaures Kali.
(Nitrum depuratiim. Qerelpljjter Salpeter.) Roher Salpeter wird in der hinreichenden Menge heissen destillirten Wassers gelöst, die kochende Lösung filtrirt und aus-krystallisirt. Die erhaltenen weissen Krystalle werden gut abgewaschen und getrocknet. Es schmeckt salzig, etwas bitterlich, endlich kühlend und sei soviel als möglich frei von Chlornatrium und Chlorkalium.
Kali nitrienm tabulatiini. Getäfeltes salpetersaures Kali.
{Nitrum talmlatum. Sal s. Lapis prvnellae.)
IV2 Pfund Salpeter wird in einem hessischen Tiegel zum Schmelzen gebracht, */laquo; Unze Schwefelblumen nach und nach hinzugeworfen und zu kleinen Kügelchen ausgegossen.
15raquo;
|
||
|
||
^^^M
|
||
|
||
|
||
— 228 —
Kuli sulpliiiriciini dcpiiratuui. Gereinigtes schwefelsaures
Kali.
Holies schwefelsaures Kali wird in G Theilen kochenden Wassers gelöst, der Lösung kohlensaures Kali bis zur völligen Fällung der Erden und Metalle zugesetzt, dann filtrirt und das Filtrat zur Krystallisation geliracht.
Kali siilphiiricimi aeidum. Saures schwefelsaures Kali.
(Kali biiiilplmricum. Jlisiiljihas .1. Jtetltosulphai kalictis .*, potassae.)
I l'fd. gereinigtes schwefelsaures Kali wird in '/a P^. rectificirter Schwefelsäure, welche vorher mit 1Y2 PW. destillirtem Wasser verdünnt ist, aufgelöst und die filtrirte Lösung zur Krystallisation gebracht. Es bildet prismatische oder rhombische, sauer schmeckende Krystalle.
Kali tartaricum. Weinsteinsaiires Kali. Gereinigtes kohlensaures Kali wird in 8 Theilen kochendem Wasser gelost und zur Lösung gereinigter Weinstein gesetzt, so lange noch Aufbrausen stattfindet. Man raucht dann fast zur Trockne ab, löst den Bückstand in kaltem Wasser, filtrirt und verdampft zur Trockne. Es bildet ein rein weisses, salzigbitterlich schmeckendes, an der Luft feucht werdendes Pulver.
Kali 11111 jodatuni. Jodkaliinn.
' (Kali hydrioiHcum.)
1 Theil Eisenfeile, 2 Theile Jod und 10 bis 12 Theile Wasser werden gelinde gekocht, bis sie eine klare, farblose Flüssigkeit geben, dann colirt, noch einmal aufgekocht und vorsichtig, besonders gegen das Ende, mit reinem, aus Weinstein bereitetem kohlensaurem Kali verwetzt; dann fährt man noch */4 Stunde fort zu kochen und verdampft in einein 1'orzellangefässe. Zeigt die concentrirte Flüssigkeit eine alkalische Reaction, so wird sie mit Jodwasserstoftsäure versetzt und zur Krystallisation an einem lauen Orte hingestellt. Die Jodwasserstoffsäure wird so bereitet, dass man durch in Wasser suspendirtes Jod Schwefel-Wasserstoff leitet, die farblos gewordene Flüssigkeit colirt und so lange bei gelinder Wärme verdampft, bis das Scbwcfclwasserstoff-gas ganz ausgetrieben ist. Es bildet farblose, kuhische, bisweilen octaëdrische, scharf, salzig schmeckende Krystalle.
|
||
|
||
|
||
- 229 —
Kalium siiliiiniratiiiii. Schwctclkalium.
.') Pfd. sublimirter Schwefel und 4 Pfd. gepulvertes erhitztes kohlensaures Kali werden gut zusanimengeiuischt in einem irdenen Schmel/tiegcl, wovon sie nur '% ausfüllen, bei gelindem Feuer geschmolzen, bis sie nicht mehr schäumen und bis eine herausgenommene Probe sich in 4 Pfd. Wasser vollständig löst und in einem erwärmten eisernen Mörser ausgegossen. Die erkaltete, zerschlagene Masse wird sogleich in wohlzuverschliesscndo Gläser gebracht. Es ist frisch leberbraun, an der Luft schnell grün werdend, auf dem Bruche muscheligbrüchig, trocken geruchlos und schmeckt anfangs süsslich, später ekelhaft alkalisch, endlich bitter.
Lapis vulnerarius. Wund- oder Heilstein.
16 Unzen Alaun, 8 Unzen schwefelsaures Eisen, 4 Unzen schwefelsaures Kupfer und '/a Unze salzsaures Ammoniuni werden pulverisirt, gemischt und über gelindem Feuer in einem irdenem glasurten Gcfässe geschmolzen. Hierauf wird die gleichförmige Masse in ein passendes, nicht tiefes Gefäss ausgegossen, und ist sie erkaltet. In Stückchen zerbrochen und in einem bedeckten irdenen Gefässe aufbewahrt. Er ist gelb.
Liiiiiiieiitnin ad anilgt;iistionlaquo;s. Liniment gegen Verbrennen. Leinöl und Kalkwasser werden zu gleichen Theilen gemischt. *)
Liiiiineiituui ainnioniatiim. Ammoiuakliniment.
(Liitiiiuiilum volatili:- Klik'hligi.'S Liniment.)
1nbsp; nbsp;Unze Aetzammoniakflüssigkeit wird mit 3 Unzen Oliven- oder Rübsenöl gemischt.
Liiiiiiieiitnin aiuiuoiiiato-caiiiplioratimi. Kampherhaltiges
Animoniakliniment.
(Linimenlum valalik camplioratum. Flttohtlges Kninplicrliiiiinent.)
2nbsp; Drachmen Kampher werden in 3 Unzen Mohn- oder Rübsenöl gelöst und mit 1 Unze Aetzammoniakflüssigkeit gemischt.
*) Die. Linimentc sind allo ex tempore oder nacli liednrf zu bereiten.
|
||
|
||
|
||
— 230 —
Liiiiiiicntiim amnioniato-hydrargyratiiiu. Quecksilberhaltiges Ammoniakliniment. 3 Unzen terpontliinölhaltigos A m in o ni a k li ni ra ent und 1 Un/e graue Quecksilbersalbe werden gemischt.
Linimentimi aiiiiiioniato-jodatuni. Jodhaltiges Ammoniakliniment.
3nbsp; Unzen Kanipheröl, 2 Unzen Aetzammoniakflüssig-keit und 6 Drachmen Jodtiuctur werden gemischt.
Linimentuiiiainmoiiiato-tcrcbiiitlmiatiiin. Terpenthinölhaltiges Ammoniakliniment.
Je 1 Unze Rübsenöl, Kampheröl und Aetzanimoniuk-flüssigkeit werden in einem Glase durch Umschütteln verbunden und 1 Unze Terpenthinöl hinzugemischt.
Liiiiincntiiiii Cantharidinn. Cantharidenliniment.
(Lininur.tum irrilans.)
2 Drachmen pulverisirte spanische Fliegen, je 1 Unze Terpenthinöl und Lorbeeröl, werden durch einstünclliches Stehenlassen an einem warnieren Orte gemischt.
Linimentiiin Cantharidum cum Euphorbio. Cantharidenliniment mit Euphorbium.
(Linimeiilum irrilans cum Eupliorhio.)
4nbsp;Unzen pulverisirte spanische Fliegen, 3 Unzen Euphorbium, 64 Unzen Leinöl und 10 Unzen Terpenthinöl werden gemischt und 3 Tage lang unter öfterem Umrütteln digerirt,
Linimentiiin contra scabiem canis. Liniment gegen die Krätze (Schabe oder Räude) der Hunde. 12 Drachmen grüne Seife und 3 Drachmen pulverisirte Schwefelleber werden in einem Mörser genau gemischt.
Liniiiientiim contra tnmorcni cysticum calcanci invctcratnin Binzii. Binz's Liniment gegen veraltete Piphaken.
2 Unzen Pottasche, 4 Unzen Terpenthinöl, ;} Unzen Aetzainmoniumflüssigkeit und 12 Unzen Weingeist werden gemischt.
|
||
|
||
|
||
— 231 -
Liuiinciitum cum aqua calcis et liqiiorc aninionii caustici.
Liniment aus Kalkwasser mul Salmiakgeist. 10 Unzen Kalkwasser, 4 Unzen Bauinö! und 1 Unze Salmiakgeist wird iü einer Flasche zusammengemischt und stark umgeschüttelt.
Linimeiitum Kreosot! couipositum. Zusammengesetztes Kreosotliniment. 2 Unzen Kreosot, je 4 Unzen Terpenthinöl und Baumöl werden gemischt.
Linimentiiiii leniens. Limlerndes Liniment.
Je 2Unzen l'appelsalbo, Lorbeersalhe und Altheesalbe, l'/a Unzen beruhigender Balsam (Balsamum tranquitlum) werden gemischt.
liiuiiiientuui nerviniiui. Nervenstärkendes Liniment.
l1^ Drachme zerriebener Kampher wird mit je 2 Unzen Al thee- und Pappelsalb e innig vermischt und dann 2 Drachmen safranhaltige Opiumtinctur hinzugesetzt.
Liiiimentum resolvcns. Auflösendes und zertheilendes
Liniment.
2 Drachmen zerriebener Kampher werden in 2 Unzen beruhigendem Balsam und je 1 Drachme Lavendel- und Terpentinöl aufgelöst und dann 1 Drachme kohlensaures Ammo n i um hinzugesetzt.
Linimentiiin roborans et resolvens. Stärkendes und zugleich auflösendes und zertheilendes Liniment.
Man schmelze je 3 Unzen Terpenthin und Burgunderharz, sowie 2-Unzen Lorbeersalhe bei gelindem Feuer mit einander zusammen, und setze dann dem fast erkalteten Gemisch 1 Unze Terpenthinöl und 2 Drachmen Rosmarinöl hinzu.
liiiiimeiitum saponis coni|iositiiin. Zusammengesetztes Seifen-
linitnent.
{Linimeiitum saponalo-camphoratum. Opodeldoc.)
4 Unzen weisse oder Kaliseife und 1 Unze Kampher werden beide in einem mit Blase überbundenen Kolben bei
|
||
|
||
|
||
— 232 —
gelinder Wärme in 40 Unzen höchstrectifieirtem Weingeist aufgelöst, die Lösung noch wann filtrirt und dann 10 Unzen A e t z a m in o n i u m f 1 ü s s i g k e i t hinzugesetzt.
Liirimentimi siccatmini Blainei. Blainc's trocknendes Liniment.
2 Unzen grüne Seife. 4 Unzen Theer und 2 Unzen pttl-verisirter Grünspan werden gemischt.
Linimciitmii sulplinraliiiii. Sohwefelliniment.
1 Pfund schwarze Seife wird in 8 Pfund siedendem Wasser gelöst und 1 Pfd. gereinigter Schwefel (Schwefelhlüthen) darunter gemischt.
Ihiiuu'iiliiui terebinthinac coniposituin. Zusammengesetztes Terpenthinölliniment. Gleiche Theile Tcrpenthinöl, Theeröl {Oleum Pint) und Wallrath oder statt dessen Rüböl, werden gemischt.
Liquor Amiiioiiii acetici. Essigsaure Ammoniumfliissigkeit.
(Spiritus Minderen. Mindere Ocist.)
10 Unzen Aetzannnoniuniflüssigkcit werden mit U3 Unzen oder soviel concentrirten Essigs, als zur Neutralisation noting ist, vermischt und die Flüssigkeit mit 7 Unzen oder soviel destil-lirten Wassers verdünnt, dass das spec. Gew. = 1,0155 ist. Die Aufbewahrung geschehe in wohlverschlossenen Gefässen. Sie sei klar, farblos, vollkommen flüchtig und soviel als möglich neutral.
Liquor Amnionii carbonici pyro-oleosi. Erenzlichölige kohlensaure Ammoniumflüssigkeit.
(Spiritus cornu cervi rectificattis. Oeioinigter Hirsohliorngcist.)
1 Unze brenzlichöliges kohlensaures A m m o n i u m wird in 7 Unzen destillirten Wassers gelöst, filtrirt und in einem mit Glasstöpsel verschlossenen Glase aufbewahrt. Sie sei klar, erst farblos, später gelb werdend. Spec. Gew. = 1,0330.
Liquor Ammonii canstici. Aetzammoniumfliissigkeit.
(Spiritus salis ammoniad causticus. Scharfer Snlmiakgoist,)
1 Pfund besten Aetzkalkes wird allmählig mit 3 Pfund Wasser abgelöscht, nach dem Erkalten in einen tief im Sandbade befindlichen Kolben mit 1 Pfd. Salmiak gebracht, der Kolben
|
||
|
||
|
||
— 233 —
mit einein Helme und dieser mit einer 1 laquo;/a Pfd. destillirteu Wassers enthaltenden Vorlage verbunden, sodass der Schnabel unter das Wasser taucht. Dann wird, ohne dass man die Vorlage fest anlutirt, die Mischung im Kolben gelinde gekocht und die Vorlage abgekühlt, bis ü l'fd. darin enthalten sind, was man dttl'cli einen vorher angeklebten Papierstreifen erkennt. Sie ist in mit Glasstöpsel gut verschlossenen Gelassen au einem kühlen Orte gut aufzubewahren. Sie sei farblos, klar, durchdringend, urinös, nicht einpyreumatisch riechend und iit/end sclimeckend. Spec. Gewicht = 0,9604.
Liquor Ainmonii cocriileus. Blaue AmnioniiuirHiissigkeit.
(Spiritus coeru teus.)
8 Unzen Aetzammoniumflüssigkeit, je -l'/a Unzen ]rd-vendel- und Rosmaringeist, sowie % Drachme Grünspan werden gemischt, so lange hingestellt, bis die Flüssigkeit blau geworden ist und filtrirt.
Liquor Ainmonii vinosus. Weinige Ämmoninmfllissigkeit.
(Spiritus sails aiunwiiiuci vinosus.)
2 Theile höchst rectificirten Weingeists und I Theil Aetz-aminoniuniflüssigkeit werden gemischt. Sie ist klar, farblos. Spec. Gewicht == 0,90—0,91.
Liquor corrosiviis. Aetzende Flüssigkeit. Höchst roctificirter Weingeist und Essig, je */laquo; Unze, Sublimat 1 Drachme, Alaun, Kainpher und essigsaures Blei, je '/a Drachme, werden eao tempore gemischt.
Liquor Ciipri ainnioiiiato-hvdrorhlorici. Kupfeichlorid-ammoniuinfliissigkeit. 35 Gran kohlensaures Kupfer werden in 50 Gran reiner Salzsäure oder soviel erfordert wird gelöst und 1 Unze Salmiak und soviel Wasser hinzugemischt, dass das Gewicht der Flüssigkeit 6 Unzen beträgt.
Liquor Perri sesquichlorati. Eiscnclilomltlüssigkeit.
(Liquor Ferri mvrialici [oxydati] s. styplicus J.oofii. Oleum martis.)
i/2 Pfd. reine Ei sen feile wird in 2 Pfd. kochender con-centrirter Salzsäure gelöst, nach dem Filtriren noch 1 Pfd.
|
||
|
||
|
||
— 234 —
Salzsäure zugesetzt und unter Zutropfen von concentrirter Salpetersäure erwärmt, bis keine salpetrigen Dämpfe mehr ent-weichen und eine Probe von Kaliumeisencyauid nicht inohr blau, Sündern rothbraun gefärbt wird. Dann dampft man im Wasserbade zur Syrupsconsistonz ab, lässt erkalten, und löst wieder in soviel destillirtem Wasser auf, dass die dureb Absetzen geklärte Lösung ein spec. Gew. = 1,48 hat. Sie ist rothbraun und klar.
Liquor Hjdrargjri biclilorati corrosivi. Aetzende Queck-silberchloridtiilssigkcit.
(Liquor Hydrargyri muriatici eorrosivi.)
Je 6 Gran Quecksilbersublimat und Salmiak werden in 6 Unzen destillirtem Wasser gelöst. Sie ist ex tempore zu bereiten.
Liquor Hydrargyri raquo;itrici ovyduiati. Salpetersäure Quecksilberoxydulflüssigkeit.
{Liquor ßellostii.) 1 Unze salpetersaures Quecksilber wird in 8 Unzen destillirtem Wasser, denen 31/2 Scrupel concentrirte Salpetersäure zugemischt worden sind, gelöst, die Flüssigkeit filtrirt und soviel destillirtes Wasser hinzugethan, dass das spec. Gew. -— 1,100 ist.
Liquor Kali carbonici. Kohlensaure Kaliflüssigkeit.
(Oleum tarlari per deliqitium. Wcinsteinöl.)
1 Unze gereinigtes kohlensaures Kali wird in 2 Unzen destillirtem Wasser gelöst, die erhaltene Flüssigkeit filtrirt und in bleifreien Gläsern aufbewahrt. Spec. Gew. = 1,30. Sie ist klar und farblos.
|
||
|
||
Liquor Kali caustici. Aetzende Kaliflüssigkeit.
(Liximiim causticuin vegetabile.)
2,/z Pfd. kohlensaures Kali aus Pottasche werden in einem eisernen Gelasse mit 10 Pfd. Wasser '^ Stunde gekocht und allmählig 3 Pfd. gebrannter zu Pulver zerfallener Kalk zugesetzt, bis die Flüssigkeit durch Kalkwasser nicht mehr getrübt wird, noch durch Säuren aufbraust. So lange dies noch der Fall ist, wird noch gebrannter Kalk zugesetzt und mit Kochen 'wtge-fahren. Dann lässt man die Flüssigkeit durch Stehen klären, giesst dieselbe vom Bodensatze ah und dampft ein bis auf 1,380 — 1,340 spec. Gewicht. — Sie kann auch durch Auflösen von 1 Theil
|
||
|
||
I
|
||
|
||
— 235 -
geschmolzenem Aotzkali in 2 Theilen (lestillirtcn Wassers bereitet werden. Sie sei farblos oder etwas strohgelb, laugcnartig rieohend und ätzend sclnneckend.
Liquor Myrrhac. MyrrheiiÜiissigkeit.
(Li'/uanuii Myrrhae.)
1nbsp; Unze Myrrhenextract löst man in 5 Unzen destilliiten Wassers und colirt. Sie ist trübe, braun und nur frisch zu bereiten.
Liquor Natri caustici. Aetzende Natronflltssigkeit.
{Lixivium. causHcum minerale.)
5 Tlieile krystallisirtes kohlensaures Natron und 30 Tlieilc Wasser werden mit 3 Pfd. gebranntem Kalk so behandelt wie bei Liquor Kmdi emtfilici angegeben ist. Spec. Gew. = 1,33—1,84.
Liquor saponis stibiati. Spiessg-lanzseifentiüssig-kcit.
{Sulphur atiratiim liquidum, 2Hnetura antimunii Jacohi.)
2nbsp; Drachmen Goldschwefel werden in 6 Drachmen Actzkali-flüssigkeit aufgelöst und eine Lösung von Ü Drachmen medi-cinischcr Seife in l'/j Unze destillirtcm Wasser zugesetzt, 1 Stunde lang digerirt, filtrirt und in kleinen Gläsern aufbewahrt. Sie ist klar, gelbbraun. Spec. Gewicht = 1,02.
Liquor stibii chlorati. Chlorspiessglanzflüssigkeit.
{Liquor stibii muriatici. Butijrum antimonii. SpiessKlnnzhutter.)
2 Unzen braunes Spiessglanzoxyd und 6 Unzen getrockneten Kochsalzes werden in eine tubulirte Glasretorte im Sandbade gebracht und aus der Vorlage ein Glasrohr in ein Gefäss mit etwas Wasser geleitet. Dann werden durch den Tubulus der Retorte 4 Unzen englischer, vorher mit 2 Unzen Wasser verdünnter Schwefelsäure gegossen und die Retorte allmählig unter guter Abkühlung der Vorlage erwärmt, bis nichts mehr übergeht. Dann wird das Destillat von dem geringen gelbrothen Niederschlage vorsichtig abgegossen und in einem mit Glasstöpsel verschlossenen und mit Wachs überzogenen Gefässo vorsichtig aufbewahrt. Sie ist klar, gelblich. Spec. Gew. = 1,48,
Liquor stypticus. Zusammenziehende Flüssigkeit,
Schwefelsaures Kupferoxyd und Alaun, je 1 Unze, werden in 8 Unzen Wasser gelöst, filtrirt und mit 5 Drachmen
|
||
|
||
|
||
— 236 —
coiicenti'irter englischem Schwefelsäure versetzt. Ist nur beim Gebrauch zu bereiten.
Liquor Yilktci. Villate's Flüssigkeit.
Mau löse je 2 Unzen schwefelsauren Zink und schwefelsaures Kupferoxyd in 82 Unzen Essig auf und giesse 4 Un/cii Bleiessig binzu.
Liquor Zimi chlorati. ChlorzinkflUssigkoit.
1 Unze trocknci- ühlorziuk wird in 15 Unzen destiilirteni Wasser gelöst und die Flüssigkeit filtrirt. Sie sei klar und farblos. Spec. Gewicht = 1,0(3.
Lotio antiherpetica. Waschmittel gegen Flechten.
V2 Drachme Quccksilbcrsublimat und 2 Scrupel Grünspan werden ganz fein pulverisirt und nach und nach 2 Pfund Wasser bis zur vollkommenen Auflösung hinzugesetzt.
Lotio aiiti|isorica. Waschmittel gegen die Krätze (Schabe,
Rande).
1 Unze 2 Drachmen Schwefelkali (Schwefelleber) werden in 4 Pfand Wasser aufgelöst. Bei jedesmaligem Gebrauch gut unizuschüttcln.
Lotio disciitieiis. Zertheilendes Waschniittel.
1nbsp; Unze Salmiak wird in 8 Unzen Essig gelöst und 1 Unze K ampher geist hinzugesetzt.
Lotio euiolliens et anodyua. Erweichendes und schmerzstillendes Waschmittel,
2nbsp;Unzen Altlieewurzel werden in drei mit Wasser gefüllten Flaschen gekocht vind zu der Colatnr 2 Unzen safranhaltige Opiumtinctur hinzugesetzt,
Lotio refrigerans. Kühlendes Waschmittel. Je 1 Unze Salmiak und Salpeter werden in 1(5 Unzen Wasser aufgelöst. Ist gleich nach der Auflösung anzuwenden.
Magnesia usta. Gebrannte Bitter- oder Talkerde,
(Magnesia calcinata. Oalcinirto Miignesiu.)
Kohlensaure B i 11 e r e r d c lasse man in einem bedeckten Tiegel so lange glühen, bis eine befeuchtete Probe nicht
|
||
|
||
|
||
~ 237 -
inohr mit, Siluron aufbraust und bewahrt sie dann in kleinen Gläsern auf. Sie sei rein weiss.
Md lt;le|Miratiini. Gereinigter Honig.
(Mcl despumalum. AbgenohKumtW oder nligekliirter Hoilig.)
16 Pfund gemeiner Honig werden mit 8 Pfund liegen wasser in einem zinnernen Gefässe gekocht und der auf dor Oberfläche entstellende Schaum abgenommen. Die Flüssigkeit wird dann durch ein Tuch geseiht und zur Syrupsconsistenz eingedampft.
Kiel Merciirialis aiinuac. Bing-elkrniithonig'.
Gereinigter Bingelkrautsaft und Honig, gleiche Theile,
werden gemischt, zur Syrupsdicke eingekocht, und colirt.
91laquo;! rosatuin. Rosenhonig.
8 Unzen getrocknete Centifolienrosenbliitter werden mit 4 Pfund heissem Wasser eine Nacht hindurch macerirt, colirt und mit 8 Pfund gereinigtem Honig zur Syrnpsconsistenz eingedickt.
Mixtura Aninioiiiaci liydrochlorati. Balzsaure Ammoniakmixtur.
{Mixtura salis ammoniaci..)
2 Drachmen Salmiak weiden in 8 Unzen Wasser aufgelöst und 3 Drachmen Lakritzensaftauflösung hinzugesetzt.
Mixtura Animoniaci liydrochlorati ciini Rheo. Salzsäure Ammoniakmixtnr mit Rhabarber.
2 Drachmen Salmiak werden in 8 Unzen Wasser aufgelöst und '/a Unze llliabarbertinctur hinzugesetzt.
Nixtura obstipans. Verstopfende Mixtur. Je 'ji Unze pulverisirte Kreide und arabischer Gummischleim werden mit 8 Unzen Wasser innigst durch Umschütteln vermischt.
Mixtura olistipaus cum i)\m. Verstopfende Mixtur mit
Opium.
8 Unzen verstopfende Mixtur und '/u Drachme Opium-tinetur werden gemischt.
|
||
|
||
|
||
238
|
||
|
||
Hlwtiii*raquo; sulpliiirica acida. Saure schwefolsaiue Mixtiir.
(Loco Elixir aciäiim llalleri. Anstatt llillors saures Elixtr.)
3nbsp; Unzcn höchstrectiflcirtor Weingeist werden alliniiliiig mit 1 Unze rectiflclrtor Schwefelsäure vermischt und in einein mit (Ilasstöpsel verschlossenen Gefässe aufbewahrt. Sie sei klar und farblos. Spec. Gewicht = 1,005 — 1,010.
ülixtiira viilncram aeida. Saure Winidmixtur.
{.'/qua oulnsvaria Tkedenii. Xhedona Wuuchvassor.)
8 Pfd. roher Essig, P/aPfd. rectifleirter Weingeist, 0 Unzen verdünnte Schwefelsäure und 1 Pfd. gereinigter Honig werden gemischt und tiltrirt. Sie sei klar, gelb und mit der Zeit braun werdend.
Morpliiiim. Morphiuni.
(Morplüna. Morphin.)
4nbsp;Unzen grob gestossenes Opium werden mit kaltem Wasser (der dreifachen Menge) macerirt; die Flüssigkeit wird von'dem Rückstand durch Auspressen getrennt und kalt mit '/a Unze doppelt kohlensaurem Kali bis zur völligen Lösung gemischt; dann filtrirt man die Flüssigkeit, kocht dieselbe, bis keine Kohlensäure mehr entwickelt wird, und liisst sie 24 Stunden stehen, damit sich das Morphium durch Krystallisation ausscheide. Die Krystalle werden gesammelt, mit etwas heissem Wasser abgewaschen und getrocknet. 1 Unze dieses gefärbten Morphiums wird in 8 Unzen destillirten Wassers mit Hülfe einiger Tropfen Schwefelsäure aufgelöst, die Lösung mit 2 Unzen höchstrcctificirtcm Weingeiste verdünnt und soviel Aetzammoniumflüssigkeit zugesetzt, dass die Flüssigkeit etwas alkalisch reagirt. Man lässt nun dieselbe stehen, damit sich Krystalle bilden, welche derselben Operation nochmals unterworfen werden, sobald sie nicht weiss genug erscheinen. Es bildet farblose, glänzende, nadeiförmige Prismen, ist geruchlos und schmeckt sehr bitter.
Morphium accticuui. Essigsaares Morphium.
{Acelas morplui s. morphicus.)
Reines Morphium wird in Wasser gelöst, die Lösung mit Essigsäure gesättigt und die klare Lösung bis zur Krystallisation abgedampft. Die erhaltenen Krystalle werden gesammelt, getrocknet, zerrieben und in einem gut verschlossenen Glase aufbewahrt Ks ist weisslich und schmeckt sehr bitter.
|
||
|
||
|
||
— 2)39 —
Norphiuin siilpliiiriciim. Schwefelsaures Morpliiiim. Wird mittels Schwefelsäure wie Morphium aceticum bereitet. I^s bildet weisse, naclelförinige Prismen und schmeckt bittei'.
Dlucilago Guniuii arabici. Ambischer öummischleim.
1 Theil pulverisirtes arabisches Gummi und 2 Theile destil-lirten Wassers werden durch Beiben zu einem Schleime vereinigt und colirt. Ist eco tempoïe zu bereiten.
Mucilago Guuiuii Tragacauthae. Trag-antligumiiiisclilciin.
4 Gran pulverisirter Traganthgummi und 1 Gran arabisches Gummi werden mit 1 Unze destillirtcm Wasser zusammenge-rieben. Ist ex tempore zu bereiten.
Nacilago scniiniiiii rvdonioriiin. Quittensclileim.
1 Drachme Quitt enk erne wird mit 10 Unzen Rosen-wasser Übergossen, unter öfterem Umrühren einige Stunden stehen gelassen und colirt. Ist ex tempore zu bereiten.
Natrium sul|iliiiratuiii. Scbwefelnatrium.
(Natmvt sulphiiraluin. Hepar sulphuris natrlnum.)
Schwcfelbluinen und 7 Theile reines kohlensaures Natron, völlig trocken, werden gemengt und in einem geräumigen zugedeckten eisernen oder irdenen Tiegel bei gelindem Feuer erhitzt, bis die Masse ruhig schmilzt, die man dann in einem mit Mandelöl ausgestrichenen eisernen Mörser ausgiesst, nach dem Erkalten gröblich pulverisirt und sogleich in Gläser verschliesst.
Natrum carbonicuin dcpiiratiim. Gureinigtes kohlensaures
Natron.
Käufliches kohlensaures Natron wird in destillirtem Wasser gelöst, die Lösung filtrirt, zur Krystallisation abgedampft, und unter fortwährendem Umschütteln krystallisirt, so class nur kleine Krystalle entstehen, die mit destillirtem Wasser abgewaschen und getrocknet werden.
Niifnim chloricum. Chlornatron.
(Nairum muriaUcum hyperoxygenntum.)
2i/^ Unzen Wcinsteinsäure werden in 2 Pfd. kochendem destillirtem Wasser gelöst und genau durch kohlensaures Natron
|
||
|
||
|
||
— 240 —
gesättigt. Der Lösung füge man noch 272 Unzen Weinsteinsäure ZU und vermische sie dann kochend mit einer ebenfalls kochenden Lösung von 4 Unzen 15 Grau chlorsaurem Kali in IG Unzen Wasser. Nach dem Erkalten filtrirt man den abgeschiedenen Weinstein ab und verdampft die Flüssigkeit zur Krystallisation. Es bildet rhomboidische, weisse Krystalle.
]\atriiiii iiitricuui depiiratum. Gcreinig-tes salpetersaures
Natron.
Rohes salpetersaures Natron wird in l'/a Theil Wasser gelöst und zur Krystallisation gebracht, wobei man die letzte Mutterlauge weggiesst. Es bildet cubisch-rhomboidische, farblose, an der Luft feucht werdende Krystalle.
IVatrum phosphoricum. Phosphorsaures Natron. Phosphor säure wird mit kohlensaurem Natron gesättigt, und dann noch •/sa Theil kohlensaures Natron zugesetzt. Die Flüssigkeit wird filtrirt und zur Krystallisation abgedampft, bis ein Tropfen auf kaltem Stein erstarrt. Es bildet an der Luft fatiscirende, rhombisch-prismatische, salzig, kühlend schmeckende Krystalle
IVatrum siilphuriciim deiinratiini. Gereinigtes schwefelsaures
Natron. ,
(Sal niirabite Glauben äepuratum.)
Käufliches schwefelsaures Natron wird in einem zinnernen (lefiisse in 2 Theilen heissen Wassers gelöst, die Lösung durch Fliesspapier filtrirt und an einem kalten Orte unter häufigem Umrühren krystallisirt. Die Krystalle werden getrocknet.
Natrnm Milpliuriniiii siccatum s. dilapsiim. Getrocknetes oder verwittertes schwefelsaures Natron.
Krystallisirtes schwefelsaures Natron wird an trockener, warmer Luft stehen gelassen, bis es in ein weisses Pulver zerfallen ist.
Oli'iim Absinthii aHlicrciiiu. Aetherisches Wermuthöl.
12 Pfd. im Juni gesammelter, blühender, massig getrockneter Wermuth werden in einer Destillirblase mit 90 Pfund Wasser übergössen und über freiem Feuer unter stetem Kochen destillirt.
|
||
|
||
|
||
— 241 —
so lange noch mit dem Wasser Oel in die vorgelegte Florentiner Flasche übergeht. Man sondert dann das Oel ab, das Wasser aber wird mit neuem Kraute wieder destillirt und so lauge, bis die verlangte Oelmenge gewonnen ist. Es ist briiunliehgmn, im Lichte braun, dicklich. Spec. Gew. = 0,96.
Oleum Absiiithii coctiini s. infiisiim. Gekochtes oder aufgegossenes Wermuthöl. Vü Pfd. zerschnittener trockener Wermuth wird mit 4 Unzen höchstrectificirtem Weingeist zusammengestossen, dann mit 4 Pfd. Rübsenöl 12 Stunden lang im verschlossenen Gefässe digerirt, bis zur Entweichung alles Weingeistes und aller wässrigen Theile gekocht, filtrirt und ausgepresst.
Oleum ai'iitum. Scharfes Oel. Je 1 Unze ätherisches Wachhold er holz öl, Leinöl und Terpenthinöl werden gemischt und 6 Drachmen englische Schwefelsäure nach und nach hinzugethan.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;.
Oleum Amygdalarum expressum. Ausgepresstes Mandelöl. Frische, nicht ranzige, süsse Mandeln weiden abgewischt, zerstossen und in einem hänfenen Presssacke zwischen erwärmten eisernen Platten in der Schraubenpresse ausgepresst, das erhaltene Oel aber durch Absetzen lassen geklärt. Es ist klar, gelblich, vom Geruch und Geschmack der süssen Mandeln. Spec. Gewicht = 0,914 — 0,920.
Oleum animale aetlieremu. Aetherisches Thierol.
(Oleum animale Dippelü.)
Stinkendes Thieröl wird aus einer Glasretorte im Sandbade vorsichtig rectificirt, das Destillat nochmals mit seinem 4fachen Gewichte Wasser destillirt und so fort, bis das Oel wasserklar erscheint. Es wird dann in kleinen Fläschchen unter Wasser aufbewahrt. Es sei klar, farblos, von sehr starkem brenzlichem Gerüche. Spec. Gewicht = 0,750.
Oleum Anisi aetliereum. Aetherisches Anisöl. Wird aus A nis samen wie Olamp;im Absint hü antheretm bereitet. Es ist strohgelb und erstarrt in der Kälte. Spec. Gew. = 0,97 — 0,98.
Körb or, Voteiinnir-Pliarmakopöo.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; X6
|
||
|
||
|
||
— 242 —
Oleum aiitlieliuiuticuni ('lialicrti. Chaberts Winmöl.
1 Unze stinkendes Thicröl und 3 Unzen Terpenthinöl dlgerirt man 8 Tage und destillirt dann im Sandbade, so dass der vierte Tlieil zurückbleibt. Ist in (iläsern von 1 oder '/a Unze im Dunkeln zu bewabren; die Gläser sind mit Schweinsblase zu verbinden. Es ist gelblich, mit der Zeit bräunlich werdend.
Oh'iini Asphalti. Aspbaltöl.
1nbsp; Pfd. gepulverter Asphalt wird mit iVa Pfd. ausgewaschenem Sande vermischt und aus einer Glasretorte bis zur Trockne oder so lange flüchtige Theile übergehen destillirt und das erhaltene Oel nochmals mit Wasser rectificirt. Es ist gelblich und riecht empyreumatisch-bituminös.
(Mniui Bcllailonnae cod um s. iiiliisinii. Gekocbtes oder aufgegossenes Tollkirscbenblätteröl. Wird aus Tollkirschenblätter wie Olevm Absinthn coctum bereitet.
Olcuni Betulae artificiale. Künstlicbes Birkenöl.
2nbsp; Drachmen Kreosot, 1 Unze stinkendes T hi er öl und Va Unze Rübsenöl werden gemischt.
Oh'iiin caiii|gt;lioratiiui. Kampberül. 1 Unze zerriebener Kampher wird in 1 Pfd. Ilübstnöl
gelöst.
OIciiiii Cantliaridiiiu hifiisimi. Aufgegossenes Spaniscbtiiegenül.
4 Unzen zerstossene spanische Fliegen werden mit 2 Unzen Weingeist und 1 Pfd. Rübsenöl 24 Stunden dlgerirt, hierauf durch dichte Leinwand colirt. Das Oel wird behutsam aufbewahrt.
Oleum Carvi actlimiiin. Aetbemchcs Kümmelöl.
Wird cius Kümmels amen wie Oleum Ahsinihü aethereum bereitet. Es ist farblos und sehr flüssig. Spec. Gew. = 0,91—095.
OIciiiii Cerac. Wacbsöl.
Geschabtes gelbes Wachs und gepulverter gebrannter Kalk, von jedem 1 Pfund, werden destillirt, so lange flüchtige Theile übergehen; das erhaltene Oel wird über '/raquo;Pfd. gebranntem
|
||
|
||
;.:
|
||
|
||
|
||
— 243 —
Kalk rectificirt. Es sei klar, fast farblos, unangenehm cnipymi-matisch riechend und schmeckend.
Olciiiii Cliamomillac aetlicrmui. Actlierisclies Kamillenöl. 30 Pfund massig getrocknete Kamillen bin men werden nebst % Unze Citroncnöl und hinreichenflem Wasser laquo;lestillirt und das Oel vom Destillate getrennt. Es ist dunkelblau und dicklich. Spec. Gew. = 0,92.
Oleum Cliamouiillac coctiini s. infiisuin. Gekochtes oder
aufgegossenes Kamillenül.
Wird aus gemeinen Kamillenblumen wie Oleum coofim Ahsinthä bereitet.
Olciim Colocyntliidis. Coloquinthenöl. Je 4 Unzen Wermuth und Raute, 2 Unzen Coloquintlien und 1 Unze schwarze Nieswurzel werden zerschnitten und zer-stossen, mit 8 Unzen rectificirtem Weingeist eine Nacht hindurch digerirt, dann mit 4 Pfd. Rübsenöl bei gelindem Feuer bis zur Verdampfung der Feuchtigkeit gekocht und endlich colirt.
Oleum e sqitcin partibus. üel aus sieben Theilen.
Gekochtes Wermuthöl, gekochtes Kamillenöl, gekochtes Johannisblumenöl, gekochtes Bilsenkrautol, Regon-würmeröl, Steinöl und Ziegelsteinöl, von jedem 1 Unze, werden gemischt.
Oleum llyoscviinii caiii|ilioratiiiii. Kamplierlialtiges liilscn-
krautöl.
1 Unze zerriebener Kampher wird in 1 Pfd. gekochtem Bilsenkrautol gelöst.
Olciiin llyosi-viiiiii coctiini slaquo; iiifiisiim. Gekochtes oder aufg'eg'ossenes Bilsenkrautol. Wird aus Bilsenblätter wie Oleum Absinflm coctum bereitet.
Olriini llypcriei coetnm Si infiisiiiii. Gekochtes oder aufgegossenes Johaiinisbhnuenöl.
Wird aus Johannisblumen wie Oleum Ahmithn cooirnn bereitet, aber mit etwas Alkanna roth gefärbt.
16quot;
|
||
|
||
|
|||
244 —
|
|||
|
|||
;#9632;
|
Oleum Juiiipcri ligni a^tliereuni. A etherischeraquo; Wach-holderholzöl. Wird aus Wachh o hierholz wie Oleum Absinthn aethereum bereitet.
Oli'iini liini siil|iliiiratiiiii. Geschwefeltes Leinöl.
(liatsawum Sulphuri.i simplex. Einfuclier Siliwefclbnlsnm.)
4 Theile Leinöl werden in einem eisernen oder glasirten irdenen Get'ässe erhitzt, allmählig 1 Theil gewaschene und völlig trockne Schwei'elblunien hineingetragen und erhitzt bis die Masse braunroth und von dünner Honigconsistenz ist, dann sogleich ausgegossen. Es riecht unangenehm und schmeckt scharf.
Olcmii Liimbricorum. Regenwürmcröl.
Regenwürmer werden in Wein getödtet, mit '2 Theilen Rübsenöl digerirt und gepresst. Oder nach älterer Vorschrift: Regenwürmer werden in einer Flasche verstopft, in Brodteig gebacken; die erhaltene Flüssigkeit wird filtrirt.
Olcmu Majoranalaquo; actlicrcuni. Aetlierisches Majoran (il. Wird aus Majoran wie Oleum Absinfhü uethereum bereitet. Es ist gelblich. Spec. Gewicht = 0,93—094.
Ohiiiii Neiithac crispac coctimi s. iiifiisuni. Gekochtes oder aufgegossenes Krauseminzöl. Wird aus Krauseminze wie Oleitm Ahainthüooetum bereitet.
0Ilaquo;imi Menlhae |ii|tcritac aethercum. Aetherisches Peffer-
minzöl.
Wird aus Pfefferminze wie Oleum Absinthü aethereum
bereitet. Es ist farblos, sehr flüssig und von starkem Geruch. Spec. Gewicht 0,909—0,92.
Olcmii iniicilaginiiui. Schleimöl.
Je 1 Theil Bockshornsamen, Leinsamen und Althee-wurzel werden zerstossen, mit 10 Theilen Wasser aufgegossen, bei gelinder Wärme 24 Stunden hindurch digerirt, hierauf durch Auspressen colirt. Die colirte Flüssigkeit wird mit 2 Theilen Olivenöl bei gelinder Wärme bis zur Verdampfung
|
||
|
|||
|
|||
|
|||
|
||
— 245 —
(Ier Fouchtigkoit gekocht, tiltrirt und in steinernen oder glilsenicn Flaschen zum Gebrauche aufbewahrt.
Olnmi iiignim. IScliwarzes Oel.
Zu 1 Unze Olivenöl und 2 Unzen Terp out hin öl werden allniählig 6 Drachmen concentrirtc Schwefelsäure gemischt.
Oleum O vorn ui. Eieröl.
Hartgekochte Eidotter werden in einem eisorneu Kessel mit einem Holzpistill bei gelinder Wärme gerieben, bis sie sich zu bräunen anfangen und zwischen den Fingern gedrückt Oel von sich geben. Dann presst man sie in einem Leinensäckchen zwischen erwärmten Platten aus und bewahrt das liltrirte Oel in kleinen Gläsern auf. Es ist in der Kälte dick, undurchsichtig, orange- oder eigelb, in der Wärme flüssig und milde schmeckend.
Olnmi pliosplioratum. Phosphoiöl.
(IJmmentvm phcsphoratiim.)
10 Gran Phosphor, 1 Scrupel zerriebener Kampher und 1 Unze Rübsenöl werden in eine Flasche gebracht, die man in heisses Wasser taucht bis der Phosphor schmilzt und dann gehörig umschüttelt. Nach dem Erkalten wird das Oel vom ungelösten Phosphor vorsichtig abgegossen. Ist ex (empöre zu bereiten.
Olcum Rosariini iircssuin. Gepresstes Rosenöl.
Centifolienrosenblätter werden im Mörser zerstossen, mit ihrem vierfachen Gewichte Olivenöl 3 Tage lang unter öfterem Umrühren macerirt, dann colirt und ausgepresst, der Rosenblätter-rückstand noch zweimal ebenso behandelt, dann das ganze Oel tiltrirt und kühl aufbewahrt.
Olnmi Sabinalaquo; adhorniiii. Aetherisches Sadebauraöl. Wird aus dem Sadebaumkraut wie Oleum Ahsinthü aethe-rcum bereitet. Es ist blassgelb und sehr flüssig. Spec. Gew. = 0,92.
Olcuui Salurnl. Uleiöl.
(Bahamum Saturni. lUcihnlsam.)
2 Theile pulverisirter Bleizucker werden mit 4 Tbeilcn Terpenthinöl bei gelinder Wärme digerirt bis das Oel eine rothe Farbe zeigt.
|
||
|
||
|
||
— 246 —
Oleum Sinapis aetlimiim. Aetherisches Senfbl.
5 Pfund pulverislrter schwarzer Senfsamen werden mit etwas kaltem Wasser zu. einem dünnen Brei gemacht, in einem verschlossenen Glase 24 Stunden hingestellt, dann mit 30 Pfund Wasser destillirt, bis 3 — 4 Pfd. übergegangen sind. Das Oel wird dann von dein Destillate getrennt und die Destillation mit neuen Quantitäten Senfsamen wiederholt, bis die gewünschte Menge Oel erhalten ist. Ist ein Dampfapparat vorhanden, so geschieht die Destillation am Besten in diesem. Es ist gelblich, röthet die Haut schnell und hat einen sehr durchdringenden, zu Thriinen reizenden Geruch. Spec. Gewicht = 1,038.
Olciiui Tanaccti aetlicreuni. Aetherisches Rainfarrnol. Wird aus frischen Rainfarrnblumen wie Oleum Absinthn aethereum bereitet. Es ist hellgelb und schmeckt scharf, bitter. Spec Gew. = 0,932—0,946.
Olcuni Tcrcbiiitliiiialaquo; (-aiiiplioratiini. Kampherhaltiges Terpentliinöl. 1 Theil Kampher wird in 4 Theilen Terpentliinöl gelöst.
Olcuni Tcrcbinthinae coinpositiini. Zusammengesetztes Terpentliinöl.
Terpentliinöl, 4 Unzen, Wachholderholzöl, gekochtes Johannisblumen-, Stein- und Bernsteinöl, von jedem ^ Unze, werden gemischt.
0 Im in Tercbintliinac siilpliiiratiini. Geschwefeltes Terpentliinöl.
(liaisainnm Siilpliuris lercbiuthiitatuin. Schwcfcltcipciitliinbalsnm.)
1nbsp; nbsp;Theil geschwefeltes Leinöl und 3 Theilc Terpentliinöl werden gemisclit.
Oxycratiiiii coiii|gt;ositiiiii. Zusammeng-esetztes üxykrat.
2nbsp;Pfd. einfaches Oxy kr at werden mit 2 Unzen K amp her-spiritus gemischt.
Ovu'rafiini siiii|ilcx. Einfaches Oxykrat. 1 Unze pulverisirter Salmiak wird in je 1 Pfund rohen Essig und Quell wasser aufgelöst.
|
||
|
||
|
||
— 247 — (KvïiicI Acriigiiiis. Griinspaiisauerhonig.
{I.iniincuiuin Atriiginis. Loco Uiizuenli aegijptiavi.)
3 Unzen pulverlsirter Grünspan werden mit 2 Pfund Weinessig bis auf 10 Unzen eingekocht, dann filtrirt, mit 2 Pfd. gereinigtem Honig versetzt und auf 2 Pfd. abgcraucht. Er ist hell, rothbraun, von metallischem Essig- und Honiggeruch und darf nicht lange aufbewahrt werden.
Ovjnid scilliticiim. Meerzwiebclsauerhonig.
1 Pfd. Meer zwiebelessig und 2 Pfd. gereinigter II on ig werden in einem zinnernen Kessel zur lionigconsistenz eingekocht. Er sei klar, braun, von scharfem Qeschinacke und nicht brenzlich.
Oxviiiel simplex. Einfacher Sauerhonig.
1 Pfd. AVcinessig und 2 Pfd. gereinigter Honig werden in einem zinnernen Gefässc bis zur Honigconsistenz eingekocht. Er sei klar, gelblich und nicht brenzlich
Pilnlac alocticac Aloepillen.
l'/jj Unze pulverisirte Aloë werden mit % Unze grüner Seife zu einer Pillenmasse gemacht.
Pilnlac arsenicalcs. Arsenikpillen.
40 Gran sehr fein pulverisirter weisser Arsenik, je 2 Unzen (Jalmuswurzel- und Wachholderbcorpulver, 12 Drachmen Roggenkleie werden mit der notliigen Menge Wassers aufs genaueste gemischt und 4 Pillen daraus bereitet. Sie sind vorsichtig aufzubewahren und einem Pferde ist Früh und Abends eine Pille zu geben.
Pilnlac hccliicac pro canibus. Brust- oder husteiistilleiule Pillen für Hunde.
Aus 1 Drachme mineralischem Kermes, l'/a Drachme pul-verisirtem Opium und l Unze pulverisirtem Zucker werden mit IVa Unze frischer Butter Pillen bereitet.
Pilnlac contra febrem. Fieberpillen. Man mische je '/j Drache Brechweinstein und Kampher mit 2 Drachmen Salpeter und mache sie mit IVj Drachmen Lcinmehl und der genügenden Menge Wassers zur Pillenmasse.
|
||
|
||
|
|||
i
|
— 248 —
Piliilac Hydrargyri bichlorati corrosivi. Pillen von ätzendem Doppel-Clilorquecksilber oder Sublimatpillen.
Man mische 10 Gran Sublimat, die zuvor in 1 Unze destil-lirtem Wasser gelöst worden sind, mit 1 Unze pulverisirtem Schierling und % Unze Leinsamenmehl und mache daraus mit der nöthigen Menge Wassers eine Pillenmasse aus der 4 Pillen formirt werden.
Pilulac laxativae. Abführende Pillen. 20 Gran Aloë, 5 Gran feingeriebener Calomel und 10 Uran weisse Seife werden zu einer Pillenmasse gemischt und daraus 3 Pillen bereitet, die man mit Altheewurzelpulver bestreut.
Pilulac purgantrs pro cauibus. Laxirpillen für Hunde.
Man mische je 2 Drachmen pulverisirte Rhabarber und pulverisirte Jalape mit Kreuzbeerensyrup, so viel als nöthig ist zur Bildung einer Pillenmasse aus der 25 Pillen formirt werden.
Pilulae Strychnii. Strychninpillen.
30 Gran reines Strychnin, 3 Unzen pulverisirter stinkender Asant und 1 Unze pulverisirte Calmuswurzel werden mit der nöthigen Menge gemeinen Syrups zur Pillenmasse gemacht und aus dieser 30 Pillen gebildet.
Plmiibiiin jodatinn. Jodblei.
Man löst 1 Unze essigsaures Blei in 10 Unzen Wasser und fügt eine Lösung von T1^ Drachmen Jodkalium in 15 Unzen Wasser hinzu; der Niederschlag wird abtiltrirt, mit kaltem Wassr abgewaschen und im Dunkeln getrocknet. Es bildet ein gelbes, glänzendes Pulver.
Plimibiim taimicum. Gerbstoifblei.
(Plumhum scijlodepsicum. ünguentum plumbi sr-ytodepsici s. ad decubUnm
Autmrielhii.)
2 Unzen Eichenrinde werden mit 16 Unzen Wasser zur Hälfte eingekocht und die Abkochung mit Bleiessig versetzt, so lange noch ein leberbrauner Niederschlag entsteht. Dieser wird abgeschieden, mit Wasser abgewaschen, noch feucht in einen Topfgethan, mit 2 Drachmen höchstrectificirtöm Weingeist versetzt und so dispensirt. 1st ex tempore zu bereiten.
|
||
'#9632;'#9632;lt;#9632; #9632;
|
|||
|
|||
|
||
— 249 —
Potio adstringens. Zusammenziehender Trank. 2 Unzen Chinawurzel und 1 Unze Catechu werden mit 4 Pfund Wasser gekocht, in der colirtcu Abkochung werden i5 Drachmen Alaun, 2 Unzen arabisches Gummi und 4 Unzen Honig aufgelöst und zu der Lösung 4 Draciimen llallers saures Elixir und 1 Pfd. rother Wein gemischt.
Potio amara. lütterer Trank. 2 Unzen Enzianwurzel, 1 Unze Tausendgüldenkraut und •/laquo; Unze Wcrmuth werden mit 8 Pfd. Wasser bis auf 1 Pfd. eingekocht und colirt.
Potio antispasniodica (Phannacopocac vetcrinariae Londi-nensis). Krampfstil lender Trank der Londoner Veteiinair-
Pharmacopöe. 2 Unzen Salpeteräthergeist. 1 Unze Opiumtinctur und 4 Unzen Aloë solution ('j2 Unze Aloë enthaltend) werden gemischt.
Potio bechica. Hustenstillender Brusttrank. Je 1 Unze Veilchen-, Huflattig, Katzenpfötchen- und Altheeblüthen werden mit 2 Pfd. kochendem Wasser infundirt, colirt und zu der Colatur 2,/2 Unzen arabisches Gummi und 4 Unzen Honig hinzugesetzt.
Potio bechico-incisiva. Auflösender Brusttrank. Je2Unzen Gundermannkraut und Altheeblüthen werden mit 3 Pfd. kochendem Wasser aufgegossen, colirt und der Colatur 1 Unze Mineralkermes, die mit 6 Unzen Honig innig vermischt ist, zugefügt.
Potio carminativa. Blähungtreibender Trank. 2 Unzen Kamillen und l1/laquo; Unze Anis werden mit 4 Pfd. kochendem Wasser infundirt, colirt und zu der Colatur 2 Unzen Schwefeläther hinzugemischt. In 2 Gaben für Pferde; Kinder erhalten das Doppelte.
Potio contra nieteorisationcs Viramondi. Viramond's Trank gegen Aufblähungen oder Trommelsucht. 6 Drachmen flüssiges Laudanum, 2 Drachmen in Aether aufgelöster Kampher, je4Unzen Pomeranzenblüthenwasser
|
||
|
||
-
|
||
|
|||
|
— 250 —
und Olivouöl werden gemischt und dem Thiere, iiiichdem es zuvor 1—2 Pfd. Olivenöl verschluckt hat in einer mit Wach-holdcrbecrendecoct gelullten Flasche gegeben.
Potio diaphoretica. Scllvveisstreibelulel• Trank. Nachdem man 2 Druclnncu Kaïnpher mit einigen Tropfen Alkohol zu Pulver zerrieben und mit 1 Unze pulverisirtem kohlensaurem Ammonium verbunden, vermische man das Gemenge mit 'o Unzen Theriak, worauf das Ganze mit '6 Pfund Wein dünn-tlüssig gemacht wird. In Je 2 Gaben zu geben.
Potio diiirctica. 1 larntreibeiulcr Trank.
2 Drachmen Terpenthin reibe man in einem Marmormörser unter allmähligcm Ilinzuthun von 3 Eierdottern bis sie damit innig gemischt sind und füge alsdann 4 Pfd. Wasser hinzu.
Potio dhirctico-Icnitiva. Lindernder und harntreibender
Trank.
Man koche '/j Unze Leinsamen mit 4 Pfd. Wasser, colirc und setze der Colatnr 2 Unzen gereinigten Salpeter und 4 Unzen Honig zu.
Potio diiirctico-kmperans. Niederschlag-ender und harntreibender Trank. Man mische 2 Unzen gereinigten Salpeter, 2 Unzen Honig und 4 Pfd. Wasser und setze soviel Schwefelsäure hinzu, dass die Mischling einen angenehm-säuerlichen Geschmack erhält. Ist in ïi Gaben zu geben.
Potio irritans Dlageiidici. Magendie's reizender Trank.
Man nehme 1 Grau ganz reines Strychnin und löse es auf in 2 Unzen destillirtem Wasser, worin sich 2 Tropfen Essigsäure eingetröpfelt befinden. In dieser Solution löse noch 2 Drachmen weissen Zucker auf. Das 8 — 12fachc davon dem Thiere zu geben.
Potio Icnions s. dciniilcens. Lindernder Trank.
Man koche 2 Unzen Althcewurzel und 1 Unze Leinsamen mit 5 Pfd. Wasser, inl'undire mit dieser Abkochung 1 Unze Süssholz und colire.
|
||
|
|||
|
||
— 251 —
Potio leiiicüis et scdanx. Lindernder und niederschlagender,
beruhigender Trank. (5 ötück Mohuköpt'c werden mit der zur Colatur von 2 Pfd. hinlänglichen Menge Wassers gekoekt, eolirt und 1 Unze pul verisirtes arabisches Gummi und je 4 Unzen Oliven öl und Honig zugesetzt.
Fotio purgans cum Tartaro stibiato. Purgirtrank mit lirecliweinstein.
4 Unzen schwefelsaure Magnesia, 36 Gran Bicch wei list ein und 2 Unzen Honig werden in der hinlänglichen Menge Wassers gelöst.
Potio iMirgans drastica. Drastischer Purgirtrank.
1 Unze pulverisirte Aloë und 3 Unzen schwefelsaure Magnesia werden in 2 Pfd. Wasser aufgelöst und 4 Unzen Honig zugesetzt. Dem Thiere auf einmal zu geben.
Potio iiurgans lenitiva s. minorativa. Gelind laxircnder
Trank.
1nbsp; Unze Sennesblätter werden mit 3 Pfd. Wasser gekocht, eolirt und in der Colatur 5 Unzen schwefelsaures Natron aufgelöst. Dem Thiere auf einmal zu geben.
Potio stomachica. Magenstärkender Trank.
2nbsp; Pfund rother Wein, '/a Unze Wachhol der m us und 2 Unzen Theriak werden gemischt. Dem Thiere auf einmal zu geben.
Potio stoniacliica et carminativa. Magenstärkender und blähungtreibender Trank.
2 Pfund Wein, je 2 Unzen Honig und Schwefeläther werden gemischt. Dem Thiere auf einmal zu geben.
Potio teiii|ieraiis. Niederschlagender Trank.
Man koche je 2 Unzen Altheewurzel und Gerstengraupen
mit der nöthigen Menge Wassers, bis dass 3 Pfd. übrig bleiben.
Am Ende der Kochung thue man 2 Unzen Lindenblüthen hinzu,
lasse das Ganze in einem gut verschlossenen Gefässe eine kurze
|
||
|
||
|
|||
m
|
— 252 -
Zeit aufwallen, colire und füge der colirten Flüssigkeit 2 Unzeraquo; Meerzwiebolsauerh onig bei.
Potio verniifiiga. Wurmtreibender Trank.
2 Unzen Fainkiautwurzel und 1 Unze Baldriauwurzel koche man mit 4 Pfd. Wasser zur Hälfte ein, mische der colirten Abkochung 1 Unze brenzliches Oel, das zuvor mit 2 Eidotter verrieben worden, sowie 2 Unzen Honig zu.
Pulpa Cassiac. Oassienmus.
Das natürliche, aus den Früchten der Röhrencassic mit den Kernen herausgenommene Gassi e n mark wird mit heissem Wasser verdünnt, durch ein Haarsieb gedrückt, in einem zinnernen Gelasse zur Honigconsistenz eingedickt, zu jedem Pfunde des natürlichen Marks 2 Unzen Zucker zugesetzt und endlich zur Musconsistenz abgedampft.
Piilpa Taniariiidoriim. Tamarindenmus. Wird aus den Tamarinden wie Fulpa Caasiae bereitet.
PhIvis absorheus. Absorbirendes oder Säure tilgendes
Pulver.
8 Unzen gebranntes Hirschhorn, 4 Unzen kohlensaure Magnesia und 10 Unzen pulverisirte Rhabarber werden gemischt und zu einem sehr feinen Pulver zerrieben. Die Gabe ist 1 — 2 Unzen.
Pulvis ad castrationeni. Pulver zum Castriren. 4 Unzen schwefelsaures Kupfer, je 1 Unze rother Bolus und arabisches Gummi, allerseits pulverisirt, werden gemischt.
Pulvis ad circuuicisioiicm. Pulver zur Besclineidung. Je 1 Unze Kino und Colophonium, l'/i Unzen Senegalgummi, allerseits pulverisirt, werden gemischt.
Pulvis adstringen e\siccans Bracy-Clarkii. Bracy-Clark's
austrocknendes adstringirendes Pulver.
Schwefelsaures Zink, weisser Pfeffer und schwachlaquo; calcinirte Kreide, säinmtlich pulverisirt und von jedem gleichviel, werden gemischt.
|
||
|
|||
|
|||
|
||
— 253 —
Pnlvis !ilaquo;gt;ro|ilioriis e Kali siil|iliiirico. Brausepulver aus schwefelsauren) Kali.
'/j Unze dcppeltkohlensaui'cs Natron und 1 Unzo saures schwefelsaures Kali werden nur beim Gebrauche gemischt und trocken angewendet.
Pulvis aërophorus e Tartaro. Brausepulver aus Weinstein.
'/a Unze doppeltkohlensaures Natron und Hinze Creinoi' tartari werden nur beim Gebrauche gemischt und im trockenen Zustande angewendet.
Pulvis Aliiuilnis compositus Mortoni. Morton's zusammengesetztes Alaunpulver. Gebrannter Alaun, gebrannter Eisenvitriol und Myrrhen-pulver, von jedem gleichviel, werden gemischt.
Pulvis anticatarrhalis. Catarrhpulver.
1nbsp; nbsp;Unze Salmiak, je 2 Unzen Alantwurzel und Bockshornsamen, sämmtlich gepulvert, weiden gemischt.
Pulvis antipasmodicus. Krampfstillendes Pulver,
8 Unzen Baldrianwurzel, je 1 Unze Opium und Kampher, sämmtlich pulverisirt, werden gemischt und vor der Berührung der Luft gesichert aufbewahrt. Die Gabe ist l% — 2 Unzen.
Pulvis Ari conipositus. Zusammengesetztes Aronswurzelpulver.
2nbsp; Unzen Aronswurzel, je 1 Unze Calmus- und Biber-nellwurzel, Va Unze präparirte Austerschalen, 3 Drachmen Zimmtcassie und 2 Drachmen zerfallenes kohlensaures Natron, insgesammt pulverisirt werden gemischt.
Pulvis aroinaticus. Gewürzpulver.
3nbsp; Unzen Zimmtcassie, je 2 Unzen Calmus-, Galgant-, Enzian-, Zittwer- und Ingwerwurzel, je 1 Unze Gewürznelken, Muskatennüsse und schwarzer Pfeffer werden im gepulverten Zustande gemischt.
Pulvis arscnicalis Rousscloti. Rousselofs Arsenikpulver, 16 Theile Drachenblut, 8 Theile Zinnober und 1 Theil weisser Arsenik sind im gepulverten Zustande nur erst bei
|
||
|
||
|
|||
|
- 254 —
tier Ainvondimg in einem gläsernen Mörser aufs Innigste mit einander zu vermischen.
I'iilvis Asac foctidac coin|raquo;ositii8. Znsaniniengesctztc s Stink-
a santpulver.
2 Unzen Stinkasant, G Unzen kohlensaures Natron und 8Unzen Salpeter, siiinmtlich gröblich gepulvert, werden gemischt.
I'nlvis Asao foetidac cuiu IVatro sulpiiurico. Stinkasant-pulver mit scliwefelsaurem Natron.
2 Drachmen Stinkasant und 2 Unzen schwefelsaures Natron, beiderseits pulverisirt, werden gamischt.
Piilvis causücus fratri Cosuiei. Frère Cosme'sches Aetzpulver.
2 Scrupel pulverisirter weisser Arsenik, 2 Drachmen pul-verisirter künstlicher Zinnober, 12 Gran Drachenblutpulver und 8 Gran Asche von gebrannten alten Sohlen werden durch Reiben aufs Genaueste gemischt.
Piilvis cansticus Vininciisis. Wiener Aetzpulver.
5 Drachmen Aetzkali und 6 Drachmen gebrannter Kalk, beiderseits gepulvert, werden durch Reiben in einem erwärmten Mörser gemischt,
Piilvis Chinalaquo; factitius. Künstliches Cliinapulver.
Kastanienrinde, Weidenrinde, Enzianwurzel, Calmus-wurzel und Nelkenwurzel, sämmtlich gepulvert, von jedem gleiche Theile, werden gut gemengt.
Piilvis (oloplionü conipositus. Zusanimengesctztes Colo-
phoniumpulver.
Je 1 Theil Coiophonium und Kohle, 2 Theile arabisches Gummi, Alles fein gepulvert, werden gemischt.
Piilvis contra caiicriim imgiilarmu. Pulver gegen den
Hufkrebs.
G Unzen gebrannter Alaun, 3 Unzen gepulvertes schwefelsaures Eisen, 1 Unze gepulvertes schwefelsaures Kupfer und 3 Drachmen zerriebener Kampher weiden gemischt.
|
||
#9632;#9632;',
|
|||
|
|||
|
||
— 255 —
Piilvis contra rritentionwii scciiiuliiiaruni. Pulver gegen Ziiiiicklialtuiig der Nachgeburt. 1 Thoil pulverisirte Pottasche und 2 Thelle pulvorisiitc Wachholderbeeren werden gemischt.
Fiilvis Corticis Chiiiac compositus. Zusammengesetztes Chinapulver.
Je 4 Theile rothe Chinarinde und Enziainvnrzel, 2 Theile adstringireiider Eisensafran und 1 Theil Salmiak, insgesatnmt gepulvert, werden gemischt.
Pulvis Cretac coiii|iositiis. Zusammengesetztes Kreidepulver. '/a Pfd. Kreide, je 2 Unzen Zimmtcassic, Tormentill-wurzel und Senegalgumini, 2 Drachmen langer Pfeifer, sämmtlich gepulvert, werden gemischt.
Pulvis diaphoretiens Bracy-CIarki. Bracy-Clark's schweiss-treibendes Pulver. 4 Unzen pulverisirter roher Spiessglanz, 2 Unzen Schwefelblumen und 8 Unzen Gerstenmehl werden gemischt Bei einem Pferde ist die jedesmalige Gabe 2 — 3 Unzen.
Pulvis depilatoriiis. Depilatorisches Pulver. 3 Drachmen schwefelsaures Natron, je 10 Drachmen gebrannter Kalk und Stärkemehl, Alles gepulvert, werden gemischt.
Pulvis digestivus. Verdauung beförderndes Pulver.
1nbsp; Pfd. Crcmor tartar}, 1 Unze Brechweinstein und '/a Pfd. gepulverte Rhabarber werden gemischt.
Pulvis ciucticiis. Brechpulver.
2nbsp; Gran weisse Nieswurzel und fi Gran Altheewurzel, Beides gepulvert, werden gemischt.
Pulvis equorum. Pferdepulver. Je 2 Pfund roher Spiessglanz, Enzian-, Calmus-, Eberwurzel, Leinsamen und Wachholderberen, )} Pfd. Bockshornsamen, je 1 Pfd. Fenchel- und Kümmelsamen, Va P^-Alantwurzel, Alles gepulvert werden gemischt.
|
||
|
||
|
|||
\.
|
— 256 —
Piilvis laquo;quorum Coopii. Coop's Pferdepulver.
Je 1 Pfund Caliïius-, Alantwurzel und Bitterkleeblätter, 2 Pfund schwefelsaures Natron, siünmtlich gepulvert, werden gemischt.
Pulvis laquo;quoriiui cuui llydrargyro. Pferdepulver mit Quecksilber. 2 Drachmen Spiessglanzmohr und 1 Drachme Milchzucker werden gemischt und in ;3 gleiche Theile getheilt, die in einem Tage zu verbrauchen sind.
Pulvis raquo;quorum uiger. Schwarzes Pferdepulver.
Je 7 Pfd. pulverisirter schwarzer Schwefelspiessglanz, pulverisirter grauer Schwefel, Kräuter- und Wurzelpulver, je 4 Pfd. rother und weisser Bolus und Bocksliomsanienpulve]-, je 3 Pfd. Wachhholderbeerpulver und Lorbeerpulver, 2 Pfd. Sade-baumpulver, je 1 Pfd. Eber- und Meisterwurzelpulver werden gemischt.
Pulvis laquo;quorum ruber. Kotlies Pferdepulver.
2 Pfd. rother Bolus, je 1 Pfd. Anissamen, Glasgalle, türkische Galläpfel und Stinkasant, sämmtlich gepulvert, werden gemischt.
Pulvis cqiiorum Todlcubergii. Todlenberg's Pferdepulver. Je 4 Pfd. Bockshornsamen und schwarzer Schwefelspiess-glanz, 8 Pfd. Sadebaum, sämmtlich gepulvert, werden gemischt.
Pulvis Focnugraeci compositus. Znsammengeset/tes Bocks-
hornsamenpulver. C Unzen Bockshornsamen, je 2 Unzen Kümmel-, Anis-und Fenchelsamen, Alles gepulvert, werden gemischt.
Pulvis herbaruiii simplex. Einfaches Kräuterpulver. Wermuth-, Huflattig-, Schafgarben- und Bitterkleekraut, von jedem gleiche Theile, werden gröblich gepulvert und gemischt
Pulvis laxans. Laxirpulver.
;} Unzen Aloë, je 12 Unzen schwefelsaures Natron, 3 Unzen Enzianwurzel und 1 Unze Altheewurzel, sämmtlich pulveri-sirt, werden gemischt.
|
||
|
|||
|
||
— 257 —
Pnlvis laxans porcicus. Laxirpulver für Schweine.
4 Unzen schwefelsaures Natron, 1 Unze Salpeter, je '/a Unze schwarzer Seh w cfelspiessglanz und Leinsamen, Alles gepulvert, werden gemischt und in (i gleiche Theiie getheilt.
Pulvis lenicns. Linderndes Pulver. Je 12 Unzen Althee- und Süssholzwurzel, 8 Unzen arabisches Gummi, allerseits gepulvert, werden gemischt. Die Dosis ist 5 Unzen.
Pulvis IViiciiin voniicarum cuiii Asa foctida. Brechnusspulver
mit Stinkasant.
l'/j Unzen Brechnusspulver, 3 Unzen Stinkasantpulver, je 18 Unzen Enzianwurzelpulver, weisser und rother Bolus und Schwefelblüthe werden gemischt und in 12 Theiie getheilt. Die Dosis ist 1 Theil.
Pulvis obstipans. Verstopfendes Pulver. 1 Unze essigsaures Blei, 2 Unzen Opium, Kï Unzen Pfefferminzblätter und 4 Unzen Altheewurzel, sämmtlich pulveri-
sirt, werden gemischt.
Pulvis pectoralis. Brustpulver. 6 Unzen Süssholzwurzclpulver, 4 Unzen Veilchenwurzelpulver und 3 Unzen Mineralkermes werden gemischt. Die Dosis für 1 Pferd ist 2 Unzen.
Pulvis (mmIiiiu laquo;quoriiin. Pferdefiisspulver. 4 Unzen schwefelsaures Eisen, % Unze schwefelsaures Kupfer, 8 Unzen gebrannter Alaun, 1 Drachme zerriebener Kampher und 2 Unzen Chloreiseu werden durch Verreiben gemischt und in einem verschlossenen Glase aufbewahrt
Pulvis porcicus. Schweinepulver.
Enzianwurzel, Eberwurzel und schwarzer Schwefel-spiessglanz, sämmtlich gepulvert und von jedem gleiche Theiie, werden gemischt.
Pulvis pro restitnendo appetitu. Die Fresslust wieder herstellendes Pulver. 9 Unzen ('remor tartari, 5 Unzen gewässertes Eisen
{Ferrwn hydriexim), je 2 Unzen Zinimt- und Kliabarberpulver, Köi'bcr, VotorlitAlr-Ftiarnifikopöe.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 17
|
||
|
||
|
|||
|
— 258 —
4 Unzen Chinarindenpulver werden gemischt. Die Dosis Ist 2 Unzen unter Kleie gemischt.
I'ulvis nidicuiii simplex. Einfaches Wurzelpulver.
Althce-, Enzian-, Cahnus-, Kletten- und Löwenzahnwurzel, allerseits gröblich gepulvert und von jedem gleiche Theile, werden gemischt.
I'ulvis rdrigoraiis. Kühlendes Pulver. 2 Theile Salpeter, 8 Theile Glaubersalz und 1 Theil Altheewurzel, alle drei gepulvert und von jedem gleiche Theile, werden gemischt.
I'ulvis SalmiiM' eoiii|iOsitiis. Zusammengesetztes Sadebaum-
pulver.
1 Unze Sadebaum, 2 Drachmen Muskatennüsse und Va Scrupel canadisches Bibergeil, sämmtlich pulVerisirt, werden gemischt. Auf einmal zu geben.
I'ulvis Sabinae coiii|iositiis ciini floribus Arnicae. Zusammengesetztes Sadebaumpiüver mit Wohlverleiblumen. Zu der vorbeschriebenen rortion zusanimengesetztes Sade-baumpulver mische man 2 Dracbmeu pulverisirte Wohl-verl eiblumen.
I'iilvis sciiiiniini simpiex. Einfaches Samenpulver.
Dill-, Kümmel-, Fenchel-, Bockshorn- und Leinsamen werden gröblich gepulvert und gemischt.
I'ulvis stv|(lM'iis. Blutstillendes Pulver.
Je gleiche Theile Senegalgummi, Colophoniüm und Alaun, alle drei gepulvert, werden gemischt.
I'ulvis stvpticus IciTosiis. Eisenoxydulhaltiges blutstillendes
Pulver. quot;
IC! Unzen Alaun, 8 Unzen schwefelsaures Eisenoxydul, 4 Unzen schwefelsaures Kupfer und 1I2 Unze salzsaures Ammonium werden gepulvert und in einem passenden Tiegel geschmolzen, bis sie eine gleichförmige Masse bilden; diese wird ausgegossen,
|
||
|
|||
#9632;
|
|||
|
|||
|
||
— 259 —
nachdem sie erkaltet gepulvert und in einem gut verschlossenen (Hase aufbewahrt.
Pnlvis tMiipmiis Stahlii. Stahl's niederschlagendes Pulver.
Je 9 Unzen schwefelsaures Kali und gereinigter Salpeter,
2nbsp;Unzen Zinnober werden durch Verreiben gemischt. Die Dosis ist 1—2 Unzen in einem wässerigen Vehikel.
Pnlvis toniiiiN. 'ronisches oder stärkendes Pulver. Je laquo;5 Unzen Enzianwurzel- und Wachholderbeerpulver,
3nbsp; Unzen pulverisirte Stärke, 1 Unze pulverisirtes schwefelsaures Eisenoxydul werden gemischt. Die Dosis ist bei Fäule der Schafe anfänglich 6 Finger voll iillinählig bis zu V2 Unze steigend.
Pnlvis vaccarmu. Kuhpulver.
30 Pfund Kräuterpulver, je 2 Pfund Fenchel-, Dill-, Coriander-, Bockshorn- und Sehwarzkünnnelsamen, je 1 Pfd. Angelika-, Eher-, Enzian- und Meisterwurzel, sowie Stink-asant, — die Samen und Wurzeln gröblich pulverisirt. — werden gemischt.
Pnlvis verimfiigus. Wurmtreibendes Pulver. 1(! Theile schwarzes Schwefelquecksilber, je 2 Theile Farnkraut- und Enzianwurzelpulver, Wennuthpulver und gepulverte Aloë werden gemischt. Die Gabe beträgt 2 Unzen.
Ucsiiia Jalapao. Jalapenharz.
Zerschnittene undzerstossene Jalapenwurzel wird24Stunden lang mit kaltem Wasser macerirt, dieses dann abgegossen, die Wurzel ausgepresst, getrocknet, pulverisirt und mit so viel rectifi-cirtem Weingeiste, dass sie gerade bedeckt wird, zweimal hintereinander 48 Stunden lang bei gelinder Wärme digerirt, ausgepresst, die vereinigten und filtrirten Tincturen mit 1/4 Wasser versetzt, der Weingeist abdestillirt, das abgeschiedene Harz mit heissem Wasser ausgewaschen, im Dampfbade getrocknet und in Stangen geformt. Es sei aussen graubraun, trocken, innen schwärzlich und glänzend, sehr spröde, vom Gerüche der Wurzel.
Sa|raquo;o jalapinns. Jalapenseife. Gleiche Theile Jal apen harz und medic in is ehe Seife werden in rectificirtem Weingeiste gelöst und dann im
17*
|
||
|
||
|
|||
|
_. 2(50 —
Wasser bade zur P ill o neon sisten z abgeraucht. Sie sei braungrau.
Sapo uiodicatus. Mediomische Seife.
l)i(! Lösung von 1 Pfd, gereinigter Soda in 8 l'fd. destillirtem Wasser wird in einem Glase mit 4 Unzen gelöschtem K a 1 k o gemischt und so lange stehen gelassen, bis sich die Flüssigkeit vollkommen kaustisch erweist. Von dieser Lauge werden 5 Pfd. abgeschöpft und in einem Glase mit 1 Pfd. Provenceröl gemischt, dann stellen gelassen. Ins sich ein homogener Brei gebildet hat, welcher .•'gt; Stunden im Sandbacle erhitzt und dann bis zur Trockniss abgedampft wird. Die Seife wird gepulvert aufbewahrt.
Sapo stibiatus Spiessg-lanzseife.
(Sapo nidiinoniaU.i.)
1 Knze Goldschwefel wird durch Digeriren in Aetzkalilauge gelöst und die Flüssigkeit mit (3 Unzen mediciuischer Seife bei gelinder Wärme zur Pillenconsistenz abgedampft, sollte jedoch die Masse noch roth aussehen, so wird noch so lange Aetzkalilauge zugesetzt, bis sic weissgran geworden ist.
Sapo tcrcbiiithiiiatus, Terpenthinseife.
( Hulsamum vitae externum.) Weisse spanische Seife und Terpenthinöl von jedem 1 Pfd. und 2 Lnzen gereinigte Pottasche werden aufs Innigste gemischt.
Siiiii|iisui!is, Senfteig.
4Unzen pulverisirter schwarzer Senfsamen werden mit lauem Wasser zu einem weichen Brei gemacht.
Siiiapismiis coinpositus. Zusammengesetzter Senfteig.
8 Unzen Seufmebl, 2 Unzen Euphorbiumpulver, 1 Unze ('antharidenpulver werden mit der nöthigen Menge Weinessig zu einem weichen Brei gemacht.
Solutio arsj'iiitalis Fowlcri. Fowler's Arseniklösung.
Je 1 Drachme 4 Gran weissei' Arsenik und kohlensaures Kali werden mit (i Unzen destillirtem Wasser in einem gläsernen Gefasse bis zur völligen Lösung des Arseniks gekocht. Der kalten Lösung wird '/a Unze zusammengesetzter Angelikageist und so viel destillirtcs Wasser zugesetzt, dass das Gewicht der Flüssigkeit 16 Unzen beträgt.
|
||
|
|||
|
||
261
|
||
|
||
Solittio Calcïs chloratac (licvallini. Chevalliers Chlor-
kalklösung. Müh zen'eibe 1 'J'hoil Clilorkalk trocken in öiuem Mörser und setze unter fortwährendem Reiben, allmählig 10 Theile Wasser zu. Sobald jener gehörig zergangen, lässt man das Ganüe einen Augenblick ruhig stehen, giesst die ohenaufschwinnnende Flüssigkeit ab und bewahrt sie in einer hermetisch verschlossenen Flasche auf. * I
Solutio tiipri Milplmiici. Kuptervitriollösiuig'. 1 Unze Kupfervitriol löse man in 48 Unzen kochenden Wassers auf.
Solutio €iipri sulphnrici coiuitosita. Zusammengesetete Kiipfervitriollösung. Je o Unzen Kupfervitriol und Alaun löse man in 2 Pfd, Wasser und setze der Lösung noch ll!2 Unze Schwefelsäure zu.
Solutio Hvdrar^vri (raquo;iclilorati corrosivi. Lösung von ätzendem Doppeltchlorqitecksilber.
1 Drachme Sublimat zerreibe man in einem (ilasmörser und löse sie erst in 3 Unzen Alkohol und dann in 1 Pfd. destillirtem Wasser auf.
Solutio Kali liydrjodinici aquosa. Wässiige Lösung von joclinwassei'stoffsaui'em Kali. 24 Grau jodiinvasscrstoft'saures Kali weiden durch Reiben in 1 Unze destillirtcn Wassers aufgelöst.
Solutio Potassae uitratis (Plianiiacopovao vetnriiiariac Lon-
dincnsis!. Salpeterlösnng der Londoner - Veterinair-Pharmacopöe.
1 Theil Salpeter wird in 7 Theilen Wasser gelöst.
|
||
|
||
|
||
|
||
|
|||
262
|
|||
|
|||
|
Solntio Siitci Iiii|iiiritiiii'. Lakritzensaftlösung.
1nbsp; Thcil Lakritzensaft wird unter Uairühreii in 2 Theilen kochendem Wasser aufgelöst und die klare Flüssigkeit von dem Bodensatze abgegossen.
Sigt;wilt;gt;s ad cljsiiiata. Klystirspecies.
2nbsp; Theile geschnittene MalvenMätter, 4 Tlieile geschnittene Kn mi lie n hl um e n und (! Theile gestossener Leinkuchen werden gemischt.
Species adstringenteslaquo; Zusammenziehende Hpecies.
Rosskastanien-, Eichen- und Weideurinde, Wcrmuth, Sadebaum und T ornientillwurzel, gleiche Theile, werden geschnitten und gemischt.
Species iiuiai-iU'. Bittere Species.
Je 4 Unzen Cicliorien- und Enzianwurzel, 3 Unzen Ross-kastanienrinde, je 2 Unzen Rhabarber, Wermuth, Tausendgüldenkraut, Eichenrinde und Kamillenblumen werden wo es nöthig ist, gestossen, geschnitten und dann gemischt. — Nach der Dänischen Veterinairphamacie werden gleiche Theile Wermuth und Bitterklee geschnitten und gemischt.
S|M'dlt;M raquo;marac et adstringentes (Pliarniacopociie vclcrinariac
Ihnicac). Bittere und zusammenziehende Species (der
Dänischen Veterinair-Pharmakopöe).
4 Theile bittere Species, 2 Theile geschnittene Salbeiblätter und 1 Theil zerstossene Eichenrinde werden gemischt.
Species niuarae et aroiiiaticac (Pharm. veteriii. üanicae).
Bittere und aromatische Species (der Dänischen Veterinair-
Pharmakopöe).
Man mische 2 Theile bittere Spelt; ics und 1 Theil aromatische Species.
Species antliclniiiiticae. Wurmtreibende Species.
Je 2 Unzen Baldrian-, Farnkraut- und H nzianwurzel, Wermuth, und Rainfarnspitzen, Kamillenblnmen, VVurmmoos werden geschnitten und gemischt.
|
||
|
|||
|
||
— 268 —
Species aroiimticae. Aroinatisclic Species, Je 1 Pfd. Majoran, Kiausomiiizo, lïosmarin, gemeine Dosten, Thymian, EQnmaelsamen, Va Pfö. Lavendel werden gröblich pul-verisirt. — Die Dänische Veterinair-Pharmakopöe schreibt vor: gleiche Theile Pfefferminzblätter, Kamillenblnmen, Wohlverlei-blumen, allerseits fein geschnitten, zu mischen.
Species cariiiinativae. Bltlhungtreibende 8j)ecies.
Je 1 Unze Ktuiiillenbliiineii, Werinutli, Krauseminze, Salbei und Thymian, allerseits geschnitten, je 2 Unzen Angelika-, Anis-. Fenchel - und Coriandersamen, allerseits gequetscht, werden gemischt. 1% Un/e werden zu einem Einguss von 2 Pfund Flüssigkeit (im Decoct) genommen.
Species einollientes. Erweichende Species.
Je gleiche Theile Kaniillenblunien, Malvenblätter. Althee-wurzel, Bockshorn- und Leinsamen werden gröblich gepulvert und gemischt.
Species narcoticae. Narkotische Species. Tollkirschen-, Schierling-, Dilsen-, Tabaks- und Stechapfelblätter, sowie Kanüllenblumen, von jedem gleiche Theile, werden gröblich gepulvert und gemischt.
Species pectoraies. Brustspecies.
Je 1 Unze Althee-, Malven -, lioliunder-, Huflattig #9632; und Katzenpfötchenblumen, je 2 Unzen Sttssholz, Altheewnrzel und Mohnköpt'e werden geschnitten und gemischt. Die Gabe ist 2 Unzen auf ein Decoct von 2 Pfund Wasser.
Species resolventes. Zertheilende Species. Geschnittenes quot;Wermuth- und Feldkümmelkraut, zerstossene Kamillen- und Lavendelblumen, von jedem gleiche Theile. werden gemischt.
Species sudorificac. Sohwelsserregende Species.
Je 6 Unzen geraspeltes Guajakholz, geschnittene (iriml-, Kletten- und Chinawurzel, werden gemischt. Die Gabe ist 4 Unzen.
|
||
|
||
|
|||
II
|
— 264 —
Species tonicae et stimnlantes. Stärkende und reizende
Speeies.
Je 3 Unzcu Zimmtoassie, Citrouen- und Pomeranzenschalen, Angelika- und Enzianwurzel, je 2 Unzen Blüthcnspitzcn des Rosmarins, der Salbei und des Basilienkrautes, allerseits zerschnitten, sowie 4 Unzen zerquetschte Wachholderbeeren werden gemischt. Die Gabe ist 4 Unzen, 4 Stunden lang mit 2 Pfund kochendem Wasser zu infundiren.
Spiritus Angelicae compositus. Zusammengesetzter Angelikageist.
'2 Unzen Angelikawurzel. 1 Unze Lachenknoblaucliskraut, je '/j Unze Wachholderbeeren und Baldrianwurzel werden zerschnitten und zerquetscht, mit 12 Unzen rectificirtem Weingeist und dem nöthigen Wasser Übergossen und 12 Unzen davon abgezogen, in welchem 2 Drachmen Kampher gelöst werden.
Spiritus eaiiiphoratus. Kamphergeist.
1 Unze Kampher wird in 1 Pfund rectificirtem Weingeiste gelöst.
Spiritus IWini earn in. Ameisengeist.
Von 2 Pfd. frischgesammelten und von Unreinigkeiten befreiten Ameisen, 4 Pfd. rectificirtem Weingeiste und der hinreichenden Menge Wasser werden 4 Pfd. abdestillirt. Er sei klar und farblos.
Spiritus Juniperi. Wachholdergeist.
1 Pfd. Wachholderbeeren, 4 Pfd. Weingeist und hinreichend viel Wasser werden eine Nacht hindurch macerirt und 4 Pfund abgezogen.
Spiritus Kreosoti. Kreosotgeist.
1nbsp; nbsp;Theil Kreosot wird mit 3 Theilen Weingeist gemischt.
Spiritus Lavaiiduiae. Lavendelbluraengeist.
Wird wie Spiritus Juniperi mit Lavendelblumen bereitet.
Spiritus nitrico-aethereus. SalpeterMiergeist.
(Spiritus niiri lUiicis .laquo;. aetliereus nüroamp;us .v. nitrioo-alcoheUeus.)
2nbsp; Pfd. höchstrectificirter Weingeist und 6 Unzen reine Sal-petersäure werden gemischt und aus einer Betorte langsam
|
||
|
|||
|
||
- 265 —
destillirt, bis 20 Unzen übergegangen sind, welche über '/s Unze gebrannter Magnesia rcctifieirt werden. El' ist in kleinen, etwas gebrannte Magnesia enthaltenden Flilschchou aufzubewahren und sei klar und möglichst frei von Säuren. Spec. Gew. =0,840—0,850.
Spiritus Korismariiü. Rosmaringeist.
Wird wie Sjnritus Jwrwperi aus dem blühenden Rosmarin-kraute bereitet.
Spiritus saigt;oiiatiis. Seifeogeist.
1 Pfd. weisse (oder grüne) Seife wird in 3 Pfd. Weingeist und 1 Pfd. Posenwasser aufgelöst und die Lösung tiltrirt.
Spiritus sapouafiis cnni l'ainpliora. Seifengeist mit Kampher.
1 Theil Kampher wird in 12 Theilen Seifengeist aufgelöst.
Spiritus sulphurico-acthrrciis. Schwefeläthergeist.
(LUiuor amiUjnim minernlis Huß'manni. Bofl'mauna schmoi'issttllende Tropfen.)
1 Theil Schwefeläther und 3 Theile höchstrectifleirter Weingeist werden gemischt. Spec. Gew. = 0,855—0,865.
Spiritus tcrebiiithinav. Terpenthingeist.
1 Thl, Terpenthinöl wird mit G Theilen Weingeist gemischt.
Spiritus Viui alisohitus. Absoluter Weingeist.
iAlcohol ahsoliitum.)
Man lässt 2 Pfund höchstrectificirten Weingeist mit seinem gleichen Gewicht frisch geschmolzenem Chlorcalciiiiu einige Stunden unter Umsehütteln stehen und destillirt dann 1 Pfd. über. Spec. Gew. = 0,80—0,794.
Spiritus Viui rectiücatissiiiius. Höchstrectifleirter Weingeist.
(Alcohul Viui.}
Der käufliche Weingeist wird ül)e)' den LOten Theil Holzkohle destillirt, so class ungefähr der 3te Theil zurückbleibt; das erhaltene Destillat reetificirt man, so lange der Weingeist mit einem spec. Gewicht =-•= 0,840 übergeht. El' sei wasserhell, vollständig verbrennend und lüselfrei.
Spiritus Vini rectificatiis s. diiiitns. Heetitieirter oder verdünnter Weingeist.
16 Theile höchstrectifleirter Weingeist und 7 Thle. destillirtes Wasser werden gemischt. Spec. Gew. = 0,900.
|
||
|
||
|
|||
266 —
|
|||
|
|||
j
|
Stibiiim oxydatiiiu album. Weisses Spiessg'lanzoxyd.
( liitimonium diaphontieum.)
I Tlicil Schwefelspiessglanz mul .'! Theile gereinigter Salpeter werden gepulvert und gemischt in einen geränniigeu glühenden Tiegel geworfen; nach geschehcnei' Verpuffung glüht mau die Masse '/a Stunde, nimmt sie {lauu mit einem eisernen Löft'el heraus und reibt sie zu Pulver (Stibmm oxydatmu album non aO-liUum) welches mit destillirteiu Wasser gehörig abgewaschen (Stibium oxydatwm album ablutvm), getrocknet und an dunkeln Orten aufbewahrt wird. Es sei weissgelb, geruoh- und geschmacklos.
Stibhiui ovydatuiii lusciiui. Braunes Spieösglanzoxyd.
{Oroous niBtaUoruiti.) Gleiche Theile Schwefelspiessglanz und Salpeter werden in einem glühenden Tiegel verpufft, nach dem Erkalten die metallische Masse abgesondert, pulverisirt, mit Wasser gehörig ausgekocht, ausgewaschen und getrocknet. Es bildet ein grünlichbraunes Pulver.
Stibium o\avdatiiiii griscuui. Graues Spiessglanzoxyd.
(Oxydum SUini.)
Chlorspiessglanzfiüssigkeit wird durch Verdünnung mit ü Theilen Wasser zersetzt, der Niederschlag ausgewaschen, feucht mit destillirteiu Wasser zu einem Brei angerührt, dem man soviel kohlensaures 'Natron zusetzt, dass dieses vorherrsche, einige Zeit digerirt, ausgewaschen und getrocknet. Es bildet ein weisses oder weissliches, schweres, geschmackloses Pulver.
Stibium oxvdiilatuiu vitl'laquo;iiMi. iSpiessgianzglas.
( Vitium ttiiliniunii.)
Eine behellige Menge rohen, grob gepulverten Schwefelspiess-glanzes wird in einem flachen irdenen Gelasse geröstet und die Hitze endlich verstärkt, bis keine Dämpfe mehr entweichen. Der graue Rückstand wird in einem irdenen bedeckten Schmelztiegel, von welchem er nicht über % einnimmt, geschmolzen, bis er sich mit einem hineiugetauchten Glasstübchen in Faden ziehen lässtund vollkommen durchsichtig ist, und endlich in ein erwärmtes eisernes Geschirr ausgegossen. Es sei hell, hyacinthroth, glänzend, durchsichtig, massig hart, von glasigem Bruch, leicht zu pulvern und an der Luft beständig. Spec. Gew. = 5,280.
|
||
|
|||
|
||
— 267 —
Strychiiiimi an'liciini. Essigsaures Stiyohnin. Man löst Strychnin in concentrirter Essigsäure und verdampft die neutrale Lösung zur Trockne. Ks ist ein weisses, sehr bitteres Pulver.
Strydiuiiiiu siiliihuriciini. Schwefelsaures Strybhmu.
Verdünnte Schwefelsäure wird mit Strychnin gesättigt und die filtrirte Lösung zur Krystallisation gebracht. Es bildet farblose, neutrale, etwas fatiscirende, sehr bittere Würfel.
Sulpiuir jodatiim. Jodschwefe).
7 Theile Jod und 1 Theil Schwefel werden zusammengeriebei) und vorsichtig zusannnengeschinolzen.
8iil|raquo;liiir |raquo;racei|iifatuiii. (ietäiltci Schwefel.
(toc Snlplmris. Schwefolintlch.)
Mit gereinigtem kohlensaurem Kali bereitete Kahschwefelleber wird in ihrem lOfachen Gewichte kalten Wassers gelöst und in die klare Lösung so lange verdünnte Schwefelsäure getropft, als noch ein Niederschlag entsteht. Der Niederschlag wird ausgewaschen, bei massiger Wärme getrocknet und in Gläsern aufbewahrt. Er bildet ein graugelbes, fast impalpables Pulver.
Sulpiuir stihiatnui aiirantiacimi. Pomeranzenfarbeuer Spiess-
glanzschwefel.
(Sulphur auratutn antimonii, Splossglania-Qölclscliwofel, Slibium stUpliwatum
aurantiacuin.)
Je 8 Pfund Kalilauge und Regenwasser werden gekocht und allmählig mit l Pfd. schwarzen Schwefelspiessglanzes und 15 Unzen Schwefelhlumen unter Umrühren vermischt, bis sie sich vollständig gelöst haben, wobei man das verdampfende Wasser ersetzt. Die erkaltete Flüssigkeit wird in einem verschlossenen Gefässe stehen gelassen, filtrirt und mit soviel sehr verdünnter Schwefelsäure versetzt, bis kein Niederschlag mehr entstellt. Dieser wird zuerst mit lauem, dann mit kaltem Wasser abgewaschen, bis dieses geschmacklos ist und von ('hlorbaryumlösung nicht mehr getrübt wird, hierauf ausgepresst, zwischen Löschpapier bei sehr gelinder Wärme getrocknet und in wohlverschlossenen, vor dem Lichte geschützten Gefässen aufbewahrt. Er bildet ein dunkolorangengelbes
|
||
|
||
|
|||
268
|
|||
|
|||
j
|
seideuglftnzendes, etwas schweflig riechendes und fihnlich, süsslicli schmeckendes Pulver.
Siil|ilnii' laquo;slibialmi! riibnini, ttother öpiessganzsohwefel.
(Slibium sulpliuratum rubrum. Kermes minerak.)
1 Unze fein gepulverter Schwefelspiessglanz und 2 Pfd. gereinigtes kohlensaures Natron werden mit 20 Pfd. destillirtem Wasser '/a Stunde gekocht und die Flüssigkeit heiss durch Löschpapier tilti'irt. Das beim Erkalten zu Boden fallende rothe Pulver wird durcli Kochen mit destillirtem Wasser und Aussüssen gereinigt und dann getrocknet.
Siippositoria. ^tiililzäpt'elieu.
i) Drachmen Aloëjiulvcr, je 1 '/a Unze Kochsalz undnbsp; nbsp;vene-
tiauische Seite und 8 Unzen Stärkemehl werden mit etwasnbsp; Honig
zu einer Masse gemacht, aus der sich die Stühlzäpfchennbsp; leicht t'ornieu lassen.
s^riipii* lt;i apiiuiii Fapaveris. Mohnkopfzuckersaft.
(Syrupus Diaeodii s. l'apaM-ris albi.)
Unreife, von Samen befreite und getrocknete Mohnköpfe uml
Süssliolz, je 4 Unzen, werden mit (j Pfund kochendem Wasser 24 Stunden laug macerirt, dann auf '60 Unzen abgedampft, colirt, ausgepresst und die Golatur mit 4 Pfd. Zucker zum Syrup gemacht.
Sviii)min l'apaveris Ithocados. Klatschi'osenzuckersaft.
lt; Syrupus Rlweados.)
'6 Unzen getrocknete Klatscbrosenblätter werden mit 2 Pfd. heissem Wasser über Nacht macerirt und die Golatur von 20 Unzen mit ;) Pfd. Zucker durch einmaliges Aufkochen zum Syrup gemacht.
Synipus IMiamni cathartici. Kreuzbeerenzuckersatt.
(Syrupus e Sphw cervina s. domesticusi) Frische reife Kreuzbeeren werden ausgepresst, in 20 Unzen des Saftes HO Unzen Zucker gelöst und die filtrirtc Lösung durch Kochen zum Syrup gemacht, während man 7 Drachmen Anis, je l1/laquo; Drachmen Ingwer, Zimmt und Gewürznelken in ein Säckchen gebunden hineinhängt.
|
||
#9632;
|
|||
|
|||
|
||
— 2(59 — Tartarus bora\atiis. Hontxwoiiisteiii.
(firemor Tartari sohtMUs.) '/a Pfd. Borax wird in 5 Pfd. Ivoclieiidoin destillirtem Wasser gelöst, die Lösung mit ll/a PW. gereinigtem Woinsteiu versetzt, fiitrirt und im Sandbade abgeraucht, bis eine Probe zur trocknen Salzmasse erstarrt, Es bildet ein weisses, an der Luft feucht werdendes, angenehm säuerlich schmeckendes Pulver.
Tartarus natronatiis. Natron Weinstein.
(Sal Setgnette.)
Krystallisirtes kohlensaures Natron wird in seinem Öfacben Gewichte heissen Wassers gelöst, die kochende Lösung mit pul-verisirtem gereinigtem Weinstein genau gesättigt, tiiltrirt und zur Kristallisation gebrköht. Er bildet prismatische, farblose, durchsichtige, bitt^rlioli-salzig schmeckende Krystalle.
Tartarus stibiatus. Spiessglanzweinstein.
i Tartarus emettcus, Brochwi iusteln.) Braunes Spiessghinzoxyd und gepulverter Weinstein, von jedem 8 Unzen, werden in einem Porzellan- oder Glasgefilsse mit 12 Pfd. heissem destillirtem Wasser übergössen, '6 Tage stehen gelassen und dann '/a Stunde gekocht. Die iiltrirte Flüssigkeit wird durch wiederholtes Abdampfen und Erkaltenlassen zum Krystallisiren gebracht. Die erhaltenen Krystalle werden nochmals in destillirtem Wasser gelöst und wiederhergestellt, dann getrocknet und in einem gläsernen Mörser gepulvert. Er bildet ein weisses Pulver.
Tiiictura Abslntliii. Wernmthtinotar.
;gt; Unzen zerschnittenes trrocknes Wermuthkrnnt weiden mit IV'o Pfund rectificirtera Weingeiste in einem mit durohstochenei' Blase überbundenen Glaskolben 6 Tage digerirt, dann ausge-presst, fiitrirt und die Colatur von \ri [Jnzen aufbewahrt. Sie ist grünlichbraun.
Tinctura Alow. Aloëtinotur.
2 Unzen zerstossene Aloë werden mit 1 Pfd. höchstrectiticirtem WeingeisteS Tage digerirt, fiitrirt u. die Colatur von 1 Pfd. aufbewahrt.
Tinctura Aloös composita. Zusammengesetzte Aloi-'tinctur. 2 Unzen Aloëtinotur mit Myrrhe und '/-i ' nz(' Terpenthinöl werden gemischt
|
||
|
||
|
|||
270
|
|||
|
|||
|
Tinctiira Aloës t'iiiu IIvitIui. Aloëtinctur mit Myrrhe.
Aloë- und Myrrhentinctur, von jedem gleiche Tlieilo, werden gemischt.
Tinctiira Aniirac floruni. Wohlveileiblumeiitinctur.
IVa Unze zerschnittene Wohlverleiblumen werden mit 1 Pfd. rectificirtem Weingeiste 0 Tage digerirt, dann ausgepresst und ilie Colatur von 10 Unzen Aufbewahrt.
Tinctura Vriiuac nuliciini. Wolilverleiwurzeltinctur.
Wird aus grob zorstossenor Wohlverleiwurzel wie Tinctura
Ai-m'cae f/orwn b(!reitet.
Tinctura aromatica. Gewürztinctur.
2 Unzen Zimniteassio, je Va Unze Cardamomen, Gewürznelken, Galgantwurzel, Ingwer werden mit 2 Pfund höchstrectiflcirtem Weingeist 8 Tage digerirt, dann ausgepresst, tiltrirt und die Colatur von 20 Unzen aufbewahrt.
Tinctura aromatica acüla. Saure Q-ewUrztlnctui*.
( Locd Elixirä vltrioli MynsielUi.)
1 Pfd. gewürzhafte Tinctur und 2 Unzen saure schwefelsaure Mixtur werden gemischt.
Tiuctirra Asae foctida. Stinkasanttincstur.
Wird aus Stinkasant wie Tmcfura A/gt;ës bereitet.
Tinctura Aurantioniin corticum. Pomeranzensclialentinctur.
4 Unzen Pomeranzenschalen werden mit 2 Pfd. rectificirtem Weingeiste 8 Tage digerirt, dann ausgepresst, filtrirt und die Colatur von 20 Unzen aufbewahrt.
Tinctura Belhuloniiae. Belladonnatinctnr.
Wird aus getrockneten Tollkirschenblättern wie Tmotura Ah-ainthü bereitet.
Tinctura Bcnzocs. ]}enzoc#9632;tillctlu•.
Wird aus Benzoë wi(^ Tmctura Abc:',' bereitet.
|
||
|
|||
|
||
— 27] —
Tiiidiiia BcmztM's eomposita. Zusammengesetzte Henzoë-
tinetur. (Balsamum Commendatorts s, traumatimm.)
IV4 Unze Benzoë, 2 Drachmen Aloë, tl2 Unze Perubalsam werden mit 1V2 Pfd. höchstrectiflcirtem Welngelste 3 Tage digerirt, filtrirt und die Colatnr von l*/2 Pfd. aufbewahrt,
Tinctiira Calami. Calmustinctur. 6 Unzen zerschnittene Calmuswuvzel wird mit 2 Pfd. rectifi-cirtem Weingeiste 8 'J'age digerirt, dann ausgepresst, flltvirt und die ('olatur von 20 Unzen in einem Glase aufbewahrt.
Tinctiira Cantliariduiii. Cantharidentmctur.
Ya Unze spatische Fliegen werden mit 1 Pfd. rectificirtem Weingeiste 6 Tage hindurch macerirt, dann ausgepresst, filtrirt und die Colatur von 10 Unzen aufbewahrt. — Nimmt man i) linzen statt '/a Unze spanischer Fliegen, so erhält man die Tinctiira (Jan-thiriäum. oonoentrata (verstärkte ('aiitliaiideiitinctnr).
Tinctiira Cantliaridum coiuposita. Zusammengesetzte Canthsi rideiitinctur.
1 Unze Canthariden und 2 Drachmen Euphorblum weiden mit 6 Unzen Weingeist 8 Tage hindurch digerirt, dann ausgepresst und filtrirt.
Tinctiira Capsici annni. Spanischpfeffertinctur.
Wird aus spanischem Pfeffer wie Tinctnra AbsintMi bereitet.
Tinctiira Catechu. Catecluitiuctnr. Wird aus Catechu wie Tinotma Aloës bereitet.
Tinctiira Colocynthidis. Coloquinthentinctur.
Wird aus Coloquinthen wie Tmotura Absinth!! bereitet.
Tinctiira contra cancriiin ungiilariini. Tinctur gegen den
Strahlkrebs.
4 Gran weisser Arsenik, 1 Drachme kaustisches Kali werden in 2 Unzen destillirtem Wasser gelöst und I Drachme Aloëpulvei; hinzugefügt.
|
||
|
||
|
||
— 272 —
Tiiicfiira contra nwkorisiiiimi s. tyiii|iaiiiti(lem. Tinotur
gegen Aufblähung oder Trommelsucht. Va Unze Pfefferminzblätter, 2Drachiden inexicauisclios Traubenkraut, l Drachme geraspeltes Sassafrasholz werden mit 2 Pfund Weingeist in einer gut verschlossenen Flasche 24 Stunden geweicht, hierauf colirt und der Colatur 8*/raquo; Drachmen Kunipher hinzugefügt.
Tinctura (orlicis Cliiuac fuscac. Braune Chinarindentinetur.
Wird aus brauner CJbinarinde wie Tinctura Calami bereitet.
Tinctura Crotonis. Crotontinctur.
1 Theil Crotonöl wird in 16 Theilen Alkohol aufgelöst,
Tinctura lünpliorbii. Euphorbiumtinctur. Wird aus 1 Unze Euphorblum wie Tinctura Aloës bereitet,
Tinctura Fiiliginis. Kienrusstinctur.
3 Unzen gereinigtes kohlensaures Kali, 1 Unze gereinigter Salmiak und 2 Unzen ülanzruss werden in 3 Pfund destillirtem Wasser aufgelöst und tiltrirt.
Tinctura Galangac. Galganttinctur. Wird aus Galgantwurzel wie Tinctura Calami bereitet.
Tinctura Gallarnni. GalUipteltinotur. Wird ans Galläpfel wie Tinctura Calami bereitet.
Tinctura Ciciitiaiiac. Euziantinctiu'.
Wird aus Enzianwurzel wie Tinctwa Calami bereitet.
Tinctfira ricntianac aininoniacalis. Ammoöiakalische Enzian-
tinetur. 1 Unze Enzianwurzel wird unter Zusatz von 2 Drachmen kohlensaurem Ammoniak mit 32 Unzen Alkohol von 210 C. 8 Tage macerirt, dann colirt, ausgepresst und tiltrirt.
Tinctura Hcllebori albi. Weisse Nieswurztinctiir.
i Tinctura VeratH alhi.)
1 Unze gröblich gepulverte weisse Nieswurzel wird mit 8 Unzen Getreidebranntwein 8 Tage in einem verschlossenen Gelasse unter öfterem Umschütteln macerirt. hierauf ausgepresst und tiltrirt.
|
||
|
||
|
||
— 27 ;5 —
Tinctiira Jalapae. Jalapcntinctnr. Wird .aus Jalapcnwurzcl wie Tiwtma Calami bereitet.
Tinctiira Jodii. Jodtinctnr. 1 Unze Jod wird in 10 Unzen höchstrectificirtem Weingeist aufgelöst.
Tinctiira kalina. Kalitinotur.
('I'inctnra aittimonii acris.)
4 Unzen Aetzkali werden in 2 Pfund warmen höclistrectifi-cirten Weingeist allinälilig ein getragen, 8 Tage im Sandbade digerirt und dann durch Decantiren und Coliren 2 Pfund einer Tinctur von 0,904—0,91 spec. Gew. gewonnen.
Tinctiira Kino. Kinotinctur. Wird aus Kino wie Tinctiira Aloës bereitet.
Tinctura Lavaiululac. Lavendeltinctur.
1 Unze ätherisches Lavendelöl wird in 1 Pfund Alkohol von 23quot; gelöst.
Tinctura ligni Qnassiac. Quassienliolztinctur.
Wird aus Quassienliolz wie Tinctura Calami bereitet.
Tinctura Myrrhae. Myrrhentinctur.
Wird aus Myrrhe wie Tinctura Aloës bereitet.
Tinctura IVicotianac rusticac. Bauerntabaktinctiir.
Wird aus Bauerntabakblätter und höchstrectificirtem Weingeiste wie Tinctura Absinthii bereitet.
Tinctura IViiciiin voiiiicaruni. Brechnusstinctur.
2,/2 Unzen klein zerstossene Brechnüsse werden mit je (3 Unzen höchstrectificirtem Weingeiste und destillirtem Wasser 3 Tage digerirt, hierauf ausgepresst und filtrirt.
Tinctura 0|ni crocata. Safranlialtigc Opiunitinctnr.
(Laudamim liquidum Syclt-nhami.)
Man nehme 2 Unzen Opium, Ö Drachmen Safran,,je 1 Drachme GewQrznelken und Zimratcassie und 1 Pfd. spanischen Wein. Der
Körhcr, VtMcnnair-l'liarnmkoiHio.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 18
|
||
|
||
ïï
|
||
|
||
— 274 —
Safran wird zuerst mit dorn Weine bei gelinder Wärme extraliirt, dann die Flüssigkeit mit den anderen Eestandtheilen unter bis-woiligem ümschütteln und bei gelinder Wärme 6 Tage oder so lauge digerirt, bis das Opium, so viel es geschehen kann, aufgelöst ist; die (Jolatur betrage 12 Unzen. Spec. Gew. = 1,2.
Tiiictura Opii simplex. Einfache üpiumtinetur. 2 Unzen klein geschnittenes Opium werden mit je 6 Unzen rectiticirtem Weingeiste und Zimmtwasser bei gelinder Wärme f) Tage digerirt, dann ausgepresst und tiltrirt. Die Colatur betrage 12 Unzen. Spec. Gew. = 0,99.
Tiiictura Pipcris nigri. Schwarze Pfcftertinctur.
2nbsp; Unzen gröblich gepulverter schwarzer Pfeffer wird in 12 Unzen rectifleirtem Weingeist 8 Tage in einem verschlossenen Glase unter öfterem Umschütteln macerirt, hierauf colirt, ausgepresst und filtrirt.
Tiiictura Pyrcthri. Bertramwiuzeltinctur. Wird aus Bertramwurzel wie Tinctura Calami bereitet.
Tiiictura Uhci aquosa. Wässrige lihabarbertiiictur.
4 Unzen geschnittene Rhabarber und 1 Unze gereinigtes kohlensaures Natron werden mit 82 Unzen kochendem destillirtem Wasser Übergossen, 12 Stunden macerirt, nach dem Erkalten ausgepresst und der Colatur 4 Unzen rectificirten Weingeists zugesetzts.
Tiiictura Sabiuac. Sadebaumtinctur. Wird aus Sadebaum wie Tinctwa Absinthü bereitet.
Tiiictura stouiadiica amara. lottere magenstärkeiide Tinctur. 4 Unzen rothe Enzianwurzel, 2 Unzen Pomeranzcnsclialcn und S'/a Drachmen Safran werden mit 4 Pfd. Alkohol (22deg;) 7 oder 8 Tage macerirt, hierauf colirt, ausgepresst und filtrirt.
Tiiictura Straiiiouii. Stechapfcltinetur. Wird aus Stechapfelblätter wie Tinctura Absinthü bereitet.
Tiiictura Stryclmii. Strychiiiiithictiii'.
3nbsp; Gran Strychnin werden in 1 Unze Alkohol zu 3G n gelöst. Die Gabe ist lt;5 bis zu 24 Tropfen in Mixturen und Getränken.
|
||
|
||
|
||
— 275 —
Tinctiira Succiiii. Bernsteintinctur.
Pein gepulverter Bornstein wird mit seinem IGfaelien Gewichte Alkoliol von 34 0C. 6 Tage in einem verschlossenen Gefässo digerirt und die Lösung filtrirt.
Tiiictura Tcrcbinthinac. Terpeiithintinctur.
Terpenthin wird mit dem 4fachen Gewichte Alkohol von 34 0G. 14 Tage lang macerirt, dann filtrirt.
Tiiictura Thiijae occidentalis. Lebensbaumtinctur. Wird aus Lebensbaumkraut -wie Tinctura Absinthü bereitet.
Tinctiira tonica coniposita. Zimnimengesctzte tonisclie
Tinctur.
(Elixir contra indigestiones Lehasii.)
Je 2 Thcilc Aloë, Enzianwurzel, Rhabarber und Pomeranzenschalen '/j Theil Safran, 3 Thcilc Thcriak, 2 Theile weisscs Mohn-cxtract werden mit (34 Theilen Alkoliol (22deg;) macerirt, dann ausgedrückt, filtrirt und 6 Theile Schwefeläther zugesetzt.
Tiiictura Valcrianac. Baldriantinctur.
Wird aus Baldrianwurzel wie Tinctura Calami bereitet.
Tiiictura Yalerianac actherca. A etherische Baldriantinctur.
1 Unze zerschnittene Baldrianwurzel wird mit 8 Unzen ätherischem Schwefelgeist 8 Tage macerirt und dann filtrirt. Die Colatur sei G Unzen.
Tinctura vnlncraria Stahlii. Stahl's Wumltinctur.
(Essentia vuliieraria Stahlii. Liquor vuliierarius.)
1 Thl. Terpenthiutinctur, 2 Thle. Myrrhcntinctur und 4 Thle. Bernsteintinctur werden gemischt.
Tinctura Zingiberis. IngAvertinctur. Wird aus Ingwer wie Tinctura Calami bereitet.
Ilngiicntuni acre Bruxcliensc. Brüsselci- scharfe Salbe.
Je 19 Theile Ganthariden undEuphorbium, beide feingepulvert, werden mit 75 Theilen Theer innigst gemischt.
18'
|
||
|
||
|
||
— 270
|
||
|
||
IiiigiK'iitiiiii ad iiiflaiiiiiiafioiuiu inaiiiiiianim vaccaruni. Salbc geg-en EuterentzUnduiig der Kühe.
2nbsp;Drachmen zerriebener Kampher werden mit l Unze Althoc-salbe gemischt.
liigucntiiiii ad iiaiinuiii Waldingcri. Waldinger's Salbe g-eg-en Augenfell. Man mische 2 Unzen ungesalzene Butter, 2 Unzen zerriebenen Kampher, 1 Drachme rothen Quecksllberpräcipitat und Va Drachme! weisson Vitriol zur Salbe.
liiigisnitiiin ad phvuiatosiu equi. Salbe gegen die Pfevdemauke.
7nbsp;Unzen G Drachmen Grünspansauerhonig, 3 Unzen 7 Drachmen Schweinefett und 1 Unze pulverislrter schwefelsaurer Zink werden gemischt.
l'iigiii'iituiii ad scabiem Abildgaardü. Abildgaard's Krätzsalbe.
3nbsp; Unzen Schwefelbluinen werden durch Kochen in 16 Unzen pulverisirtem Leinöl aufgelöst und nachdem sie erkaltet sind, der Auflösung 3 Unzen pulverislrter Alaun und 1 Unze Terpenthinöl unter Umrühren zugemischt.
Hiigiuiitiiiii ad scabk'iu Wandvlii. Wandels Krätzsalbe.
8nbsp; Thle. Thcer, 4 Thle. gesalzene Butter mul 4 Tide. Pottasche weiden in einem Mörser zusammengemengt.
Uii^iientiiiii ad iingiiias. Hufsalbe.
3 Unzen Theer, 2 Unzen gelbes Wachs und 24 Unzen Rinds-talg werden durch Zusammenschmelzen gemischt.
Uiigiii'iituiu aiitiiu'i'iicticuiii Chcvallieri. Chcvallicr's antiher-
petische Salbe.
2 Unzen Schweinfett, ti Drachmen Olivenöl, 3 Drachmen Chlorkalk und 2 Drachmen gelbes Quecksilberoxyd (mineralischer Turpeth) mische man zu einer Salbe.
I ngiiMitiiui antipsoriciim llelmmn. Plclmericb's Krätzsalbe.
2 Unzen Schwefelbluinen und 1 Unze kohlensaures Kali werden mit 8 Unzen frischem Schweinefett zur Salbe gemischt.
|
||
|
||
|
||
— 277 —
iiigiiMitiim aiiitipsorii'iim pro caiiilnis, Erätzsalbö far Hunde. 5 Theile Schwefelleber, jo 4 Thello oohwarze Soifc und graue Quecksilbersalbe, Kowie 24 Tille. Schweinefett werden zur Sailraquo;! gemischt.
UngiiMitniH anlipsoriciiiii pro ovibus. Krätzsalbe für Schafe, '/j Till. Cantharldenpulver wird mit einem Till, von '60 Tiieilen Schweinefett erhitzt, das Ganze durch reine Leinwand geseiht, dann das übrige Fett und 5 Theile grüne Seife hinzugesetzt. Alles unaufhörlich bis zur Salbenconslstenz umgerührt, und 1 Thell Lavendcltinctur damit vermischt.
Ungifcntiiui aiitisqiticniu. Fäulnisswidrige Salbe. 3 Unzen sehr fein pulverisirte Eichenholzkolilo werden mit 12 Unzen Schweinefett innigst gemischt.
UiigHCiitniii Argcnti nitrici conipositiim. Zusammengesetzte Salpetersäure Öilbcrsalbe.
Je 1 Drachme weisses Zinkoxyd und Perubalsam, 1 Scrupel feingepulvertes gegossenes salpetersaures Silber werden mit 1 Unze Schweinefett gemischt. Ex tempore zu bereiten.
I iignciiluin Arscnici alhi. Wcisse Arseniksalbe.
1nbsp; Thell pulverlslrter weisser Arsenik wird mit 16 Theilen Schweinefett gemischt.
Ï iiffiHMifum basilkiiin nigrum. ScliAvarze Basilikumsalbe.
3 Pfund Olivenöl, je 1 Pfund gelbes Wachs, Colophonium, Schlifspech, Hammeltalg und Terpenthin werden bei gelindem Feuer geschmolzen und colirt.
Unguciitiiin Calcariac chloratac. Chlorkalksalbe.
2nbsp; Theile Chlorkalk werden mit 8 Theilen Schweinefett zur Salbe gemischt.
Unguciitiim camiilioratiiin. Kamphersalbe.
1 Unze mit einigen Tropfen Welftgelät zerriebener Kampher wird mit 8 Unzen Schweinefett oder Wachssalbe zur Salbe gemischt.
|
||
|
||
|
|||
|
— 278 —
lliigiientiiiii Cniitliaridiiiii. Cantharidensalbe.
I Draclunc feingepulverte Canthariden worden mit 7 Drachmen Basilikumsalbe gemischt.
Iliigiicntiim (#9632;raquo;'mim. Wachssalbe.
(Ceraluin s. IJnguentmn simplex. Eiiiriiche Snlbe.)
10 Unzen Rübsenöl und 4 Unzen weisses Wachs werden zusammengeschmolzen und bis zum Erkalten umgerührt.
lliigiicntiim Ccrussac. Bleiweisssalbe.
5nbsp; Unzen Schweinefett und 1 Unze weisses Wachs werden bei gelindem Feuer geschmolzen und wenn sie erkaltet, 3 Unzen Bleiweisspulver zugemischt.
llngnciitiiiii Cmissae. Kampherhaltige Bleiweisssalbe.
6nbsp; Unzen Bleiweisssalbe werden mit 2 Drachmen Kampher-pulver zusammengerieben.
liigiicntinii Conii, Schierlingssalbe.
1 Unze trockene geschnittene Schierlingsblätter wird mit 2 Unzen höchstrectificirtem Weingeiste 4 Tage digerirt, dann '/a Pfd. geschmolzenes Schweinefett zugesetzt, bis zur Entfernung aller Feuchtigkeit gekocht, colirt und ausgepresst.
Diigiicntiiin Corticis (liiiiac. Chinarindensalbe.
(Ceratum Corticis peiuviani.)
Iß Thoile Wachssalbe werden gesclnnolzen und mit 4 Thuilen weingoistigom Chiuaextract, die zuvor in etwas Alkohol gelöst sind, genau gemischt.
Diigiiciitiiin crustalacicns Sollcysclii. Sollcysel's schorfmachende Salbe.
Je '/a Unze Zinnober und feinzerriebenen Quecksilbersubli-mats wird mit je 8 Unzen Lorbeeröl und frischer Butter zur Salbe gemischt.
I iigucietiim (lim Laiidano. Laudanuinsalbe.
(Ceratum cUm Landano.)
% Unze safranhaltige Opiumtinctur wird genau mit 2 Unzen Wachssalbe gemischt.
|
||
;
|
|||
|
|||
|
||
— 279 —
lliigiiciitiim Cjaniireti Hydrargyri. Blaustoffqueoksilbersalbe.
1nbsp; Uiizo Blaustoffquecksilber werden mit 8 Unzen Schweinefett zur Salbe gemacht.
tliigiu'iituiii digcstivimi shnplcxi Einfache Digestivsalbe.
( ünguentwn TereMnthinae compositum- Zugammongosotsste Torpouthlnsnlbe.)
2nbsp; Drachmen Aloë löst man durch Reiben und Envännen in 1 Unze Honig auf und mischt die Lösung noch heiss mit 3 Unzen Terpènthin und 3 Drachmen Olivenöl.
Ilngiiciitnin digcstiviim simplex Bourgclati. Bourgelats
einfache ])igcstiv.salbe.
2 Unzen venedischer Terpenthin werden mit 2 Eidotter in einem Mörser vorrieben und hierauf die zur Sulbenconsistenz nöthige Menge Olivenöl allmählig gemischt.
Ungiiciitiiin digcstivuni siin|raquo;llt;'\ cmii iingiieiito lllciui. Einfache
Digcstivsalbe mit Elcmisalbe. Je 2 Unzen Elemisalbe und Olivenöl werden mit 2 Eidotter zur Salbe verrieben.
Ilngiteiitiiiii (ligcstivimi siinplcx cum (gt;|)io. Einfache Digcstivsalbe mit Opium. 4 Unzen einfache Digcstivsalbe werden mit 1 Unze safran-haltiger Opiumtinctur zur Salbe verrieben.
Uiigncntum Elcmi. Elemisalbe.
(liaLiamum s. Vnguentiim Arcaei.)
Gleiche Theile Schweinefett, Elcmi, Schöpstalg und Terpenthin werden zusammengeschmolzen und durch Leinen colirt.
Uiigucntmii cpis|raquo;asticiiiii viridc. Grüne Blasensalbe.
(3 Unzen Pappelsalbe und 6 Drachmen gelbes Wachs werden zusammengeschmolzen und 2 Drachmen gepulverte Canthariden und je 2 Scrupel fein gepulverter Grünspan und Opiumextract, das man mit etwas Oel zusammenreibt, dazu gemischt.
Ilnguciitiim cxdccans. Austrocknende Salbe. 1 Pfund Hammeltalg, 2 Pfund llüböl und 4 Unzen Wachs werden zusammengeschmolzen und je 4 Unzen Galmei, rother
|
||
|
||
|
|||
I
|
- 280 —
Bolus und Blciwciss, je 2 Unzen Bleigliltte und weisserNiohts., sowie 1 Unze Schwarzwurzel, allerseits sehr fein pulverisirt, zugemiseht.
1 iif-iiciitimi flavniH. Gelbe Salbe.
(Loco üngusntum Atlhaeae. Anstntt Althcesivllie.)
8 Pfd. Schweinefett, 3 Unzen Bockshornsamen, 2 Unzen Cur-eunüi und 4 Unzen Wasser kocht man bis zur Entferming aller Feuchtigkeit, schmilzt dann je % Pfd. gelbes Wachs und Uichten-harz hinzu und colirt.
riigiilaquo;iitiiiii fiiscuiii. Braune Salbe.
1 Theil fein zerriebenes rothes Quecksilberoxyd wird mit 32 Theilen Basilikumsalbe gemischt.
Uiigiiciituin Hydrargjri album. Weissc Quecksilbersalbe.
1 Drachme weisses Quecksilberpräcipitat wird mit 1 Unze liosensalbe zur weissesten Salbe gemischt.
I iigiKiitiiui Hjilrargyri biclilorati corrosivi. Aetzende Quecksilberchloridsalbe.
{VngiicHium Hydrargyri mvriatici corrosivi. UnguerUum Cyiiili.) 1 Theil ätzendes Quecksilberchlorid wird mit 8 Theilen Schweinefett 11 Stunden hindurch aufs Innigste verrieben.
Uiignciitiim Hydrargyri biclibrati corrosivi Clirardl. GHrai'd's ätzende Quecksilbercbloridsalbe.
(Vnguentum mercurii suhlimati Girmdi.)
1 Unze Quecksilbersublimat wird mit 12 Unzen veuedisebem Terpenthin innig gemischt.
lliigiicntiiiu Hydrargyri bijodati. Quecksilberjodidaalbe.
1nbsp; nbsp;Drachme QuecksilberjOdid wird mit 1 Unze Schweinelelt gemischt.
Uiigiicntiiin Hydrargyri cincrciiiii. Graue Quecksilbersalbe.
(ünguentum neapolitmüim.)
2nbsp; Pfd. Quecksilber werden mit 1 Pfd. Terpenthin so lange aufs Innigste gemischt, his durch eine Lupe keine Metallkügel-cheu mehr zu sehen sind. Hierauf werden 8 Pfund Schweinefett zugemischt.
|
||
|
|||
|
||
— 281 —
HiigiiMitimi Hydrargyri citriiiinii. Gelbe Quecksilbersalbe. 1 Unze Quecksilber löst mail in 2 Un/cii Salpetersäure, vermischt die noch lieisse Lösung mit 1 Pfd. geschmolzenem und halberkaltetem Schweinefett und giesst das Ganze in Papier-capseln aus.
Uiiguciitiiui Uydrargyri jodati. Jodquecksilbersalbe. 1 Scrupel Quecksilberjodtir und 1 Unze Schweinefett werden gemischt. Ist esc tempore zu bereiten.
Uiiguoiituiii Hydrargyri rubrum. Rothe Quecksilbersalbe.
(Balsamum s. Viiguenhtm opIitlialinic.Km mhnim.)
1 Unze fein pulverisiitcs rothes Quecksilberoxycl wird mit 12 Unzen ungesalzener Butter sehr gut verrieben.
Ungiiciitiiiu llydrargyri siil|tliiiratl nigri. Schwarze Schwefel-quecksilbersalbe.
1 Unze schwarzes Schwefelquecksilber wird mit 6 Unzen Schweinefett 'gemischt. Statt Letztcrem kann auch grüne Seife genommen werden.
Ungiiciitimi Hyoscyaini. Bilsenkrautsalbe.
Wird aus Bilsenblätter wie Ihujuentum Cunü bereitet.
Ilngiicntiim Jodi. Jodsalbe. 1 Unze Jod wird mit etlichen Tropfen Spiritus in einem Porzellanmörser verrieben und dann mit 6 Unzen Schweinefett gemischt.
l'iigiieiituiii Jodi coiii|iositiim. Zusammengesetzte Jodsalbe. 1 Drachme Jodkali, '/s Drachme Jod werden mit 1 Unze Schweinefett gemischt.
Uiigiicntiiin irritans cum Eiiiihorblo. Reizende Salbe mit
Euphorbiura.
(ünguentwn vesioatwlum.) '6 Theile gelbes Harz und 8 Tiieile Tliecr werden bei gelindem Feuer zusammengeschmolzen, durch Leinwand court und 1 Tbcil gepulvertes Eupliorbium und 2 Tiieile pulverisirte spanische Fliegen unter beständigem Umrühren zugemischt.
|
||
|
||
|
|||
1*1.1
|
— 282 —
I il raquo;ii e ut ii in irritans Lrbasi. Leba's reizende Salbe.
'6 Tille, gelbes Wachs worden geschmolzen und 16 Tille, reizende Salbe mit Euphorbium, 8 Unzen graue Quecksilbersalbe, 4 Tlieile pulyerislrte gemeine Seife, 5 Theilc Lorbeeröl und '6 Theilc gelbes Wachs damit verrieben.
Ungiicntilm Kuli carbonuï ad scabicin. Pottascliensalbe gegen Krätze.
1 Tbeil Theer, '/a Theil Butter werden zusamniengeschmolzcn und '/„ Theil gepulverte Pottasche eingerührt, bis die Masse erkaltet ist.
liigiiciituin Kali hydrojodici. Jochvasserstoffsaure Kalisalbe. 1 Theil Jodkali wird in einem Porzellanmörser mit etlichen Tropfen Wasser verrieben und hierauf mit 6 Theilen Schweinefett gemischt.
Ungiicntiim Hrcosoti. Kreosotsalbe.
Vi Draclime Kreosot wird mit 1 Unze Schweinfett gemischt. Ist ex tevqjorc zu bereiten.
Uiigiicntiiin lanriiiuiii. Lorbeersalbe.
Man erwärmt je Va Pfund zerstossene Lorbeeren und zerschnittene Lorbeerblätter mit 2 Pfund Schweinefett bis zu Entfernung aller Feuchtigkeit, colirt, presst stark aus, lässt langsam erkalten, trennt dann den gebildeten Absatz, schmilzt die Salbe von Neuem und giesst sie, wenn sie halb erkaltet ist, in Büchsen.
lingiiciitiiiii iicapolitaniim contra Farciimniiiiii Solleyscli.
Solleysel's Neapelsalbe gegen den Hautwurm.
Je 1 Unze rother Arsenik und Quecksilbcrsublimat, je ll2 Unze weisser Arsenik und Euphorbium, sämmtlich fein gepulvert, werden innigst mit 3 Unzen Lorbeersalbe gemischt.
liigiicntimi ncrvinimi licbasi. Lebas Nervensalbe.
Je 16 Tlieile Altheesalbe {ünguenüm fiavum) und Jjorbecr-salbe, 8 Thle. Schweinefett und lOThle. gelbes Wachs werden bei gelindem Feuer geschmolzen und durch Leinwand geseiht. Dann vermische man eine Solution von IThl. zerriebenem Kamphcr injcüThle. Lavendel- und Kosmarinöl mit der Salbe aufs Innigste zusammen.
|
||
|
|||
|
||
- 283 —
Ungiientuin ophthahiiiciiiu Dcsaulti. Default's Augenraquo;albe.
Jo '/a Drachme rotlies Quecksilberoxyd, Mennige, prtlparil'te Tutic und Alaun, GGran Quecksilbersubliinat und 15 Gran Zinnober, werden sehr fein verrieben und mit 21/2 Unzen Schweinefett innigst gemischt.
l'iigiicntiim opiatuin. Opiumsalbe.
{Ceratum opialum.)
1 Drachme Opiumextraet wird mit 1 Eidotter verrieben und dann mit 2 Unzen Wacbssalbc gemischt.
Ilngueiitiini oxygciiatiini. Oxygcnirte Salbe.
(Unguentum nitrtcum.)
Mit 8 Unzen geschmolzenem Schweinefett wird bei gelinder Wärme 1 Unze Salpetersäure gemischt und so lange erwärmt, bis kein salpetriges Gas mehr entwickelt wird und die Mischung nicht mehr sauer reagirt.
Ungueiitimi Picis liquidnc. Theeisalbe. Je gleiche TheileTheer, Sehweinefett und Harz werden geschmolzen und colirt.
Uiigiicntiini Picis liquidac cum Snpone viriilc. Theersalbe
mit grtlner Seife. Je gleiche Theile Thecr und grüner Seife werden zusammengeschmolzen und bis zum Erkalten tüchtig umgerührt.
l'iignciitiim plimilricniu. Blcisalbc.
{Ceralum Salitrni. Üllguenttnn saluniinum.)
1 Pfund Wachssalbe und 1% Unze Bleiessig werden durch Umrühren gemischt. Sie sei weiss und nicht ranzig.
Uiigucntiiui |iopiilciini. Pappelsalbe. 1 Pfund frisch getrocknete Pappelknospen werden zerstossen, bei gelinder Wärme 3 Tage lang mit 2 Pfund Schweinefett dige-rirt, dann 1 Unze trocknes Pilsenkraut mit 1 Unze höchstrectiti-cirtem Weingeiste zusaminengcstossen zugesetzt, noch eine Nacht hingestellt, zuletzt bis zu Entfernung aller Feuchtigkeit gekochti ausgepresst, colirt und bis zum Erkalten umgerührt.
|
||
|
||
|
|||
— 284
|
|||
|
|||
lliigiiciituiii po|gt;iilriiiii satiinriiiiiii.
Pappelsalbe.
|
Blelessighaltige
|
||
|
|||
'/ï Unze Bleiessig wird aufs Genaueste rait 4 Unzen Pappelsalbe gemischt.
lugiicntiiin Ucsinae \tim. Fichtenharzsalbe.
16 Tille. Schweinefett, je 1 Thl. gelbes Wuchs und gereinigtes Fichtenharz werden zusnnnnengeschniolzen und colirt,
lliigucntiiin rcsolvens. Zertheilende Salbe. Graue Quecksilbersalbe und Kamphersalbe, von jeder gleiche Tlieile, werden gemischt.
llngiicntiini rcsolvens viridc IVaiiuiaiiiii. Naumann'laquo; grüne zertheilende Salbe.
Va Unze Kampberpulver wird mit 1 Unze Steinöl und 2 Drachmen Hirschhornsalz, dann mit je l'/z Unze geschabter weisser Seife und Ochsengalle und 4 Unzen Altheesalbe zur Salbe gemischt.
lliiguentuiti Rorisiiiarini coiupositnin. Zusammengesetete Kosmarinsalbe.
(Lngvcnhim neninvm-) 4 Unzen Rosmarin, je l'/a Unze Majoran und Raute, 3 Unzen Bertramwurzel schneidet man klein, stösst sie mit 8 Unzen böchstrectificirtem Weingeist zusammen, mischt dann 4 Pfund Schweinefett und 2 Pfd. Schöpstalg gesclimolzen hinzu, digerirt über Nacht im Dampfbade, entfernt dann durch Kochen alle Feuchtigkeit, presst aus, colirt, setzt dann '/j Pfd. gelbes Wachs hinzu und nach dem Erkalten '/a Unze Lorbeeröl, 3 Unzen Ros-marinöl und 8 Unzen Wacbholderöl.
Uiigiicntnui rosatinn. Kosensalbe.
(Unguentum pomadimim. Koscnpomade.)
1 Pfd. mit Rosenwasser gewaschenes Schweinefett und 8 Unzen weisses Wachs werden zusammengeschmolzen und dann mit 3 Unzen Rosenwassor vereinigt.
llngiicntiini Sabiiialt;gt;. Sadebaumsalbe.
(Ceratiini Sahinae.)
8 Unzen von Stengeln befreites, sorgfältig getrocknetes und grob gepulvertes Sadebaumkraut werden mit etwas Wasser angestossen.
|
|||
|
|||
|
||
— 285 —
über Nacht mit 2 Pfd. Schweinefett und '/a EW. gelbem Wachs macerirt, bis zu Entfernung aller Feuchtigkeit gekocht, ausge-presst und colirt.
Ilngiiontiiin sulplinrntuin. Scliwefelsalbe. 1 Theil Schwefelblumen wird mit 3 Theilen Schweinefett vermischt.
liigucntuiu siilpliuratiiiii cuin Hjdrargjro. Quecksilberhaltige
Schwefelsalbe. 1 Theil Schwefelblumen werden mit 4 Theilen grauer Quecksilbersalbe vermischt.
llngucutiini Tartari stibiati. Brechweinsteinsalbe.
1 Theil sehr fein geriebener Brechweinstein wird mit 7 Theilen Schweinefett gemischt. Ist ex tempore zu bereiten.
lliigiientiim Terelnntliiiiac. Terpenthinsalbe.
1 Theil Terpenthin und 8 Thle. Schweinefett werden gemischt.
Uiigiientiiin Veratrii. Veratrinsalbe.
4 Gran Veratrin werden mit 1 Unze Schweinefett gemischt.
UngiH'ntuni vcskntornnii. Blasenziehende oder Zngsalbe. Je 2 Unzen sciiwarzes Pech und Fichtenharz, l'/z Unze gelbes Wachs und 7 Unzen Olivenöl werden zusammengeschmolzen, colirt und etwas erkaltet mit 4 Unzen Cantharidcnpulver vermischt.
Ilngiicntimi vcsicatoriuiii per iiirusionciu (laratuiii. Durch In-fundiren bereitete Zngsalbe.
Man lasse 2 Theile gepulverte Canthariden mit 8 Theilen kochendem Wasser ungefähr 12 Stunden lang infundiren, giessc die Flüssigkeit unter Auspressen des Rückstandes ab, tiiltrire sie, bringe sie mit, 4 Theilen Schweinefett in einen Kessel, koche sie bis zur völligen #9632;Verdunstung des Wassers, setze die vorher in einem andern Gefässe zerlassenen je 2 Theile Burgunderharz und gelbes Wachs hinzu, entferne die Mischung vom Feuer und vermische dann die Salbe mit 4 Theilen venedischem Terpenthin.
l'ngiiMituiu Zinci. Zinksalbe. 1 Thl. weisses Zinkoxyd wird mit 8 Theilen Wachssalbe gemischt
|
||
|
||
|
|||
— 286 —
riigiiwitiiin Zinci $iil|ilmrici. Schwefelsaure Zinksalbe.
l Theil pülverislrter schwefelsaurer Zink wird mit 8 Theilen Schweinefett gemischt.
Viniini Alisiutliii. Wermuthwein. 1 Unze trocknes Wermuthkraut wird 2 Tage lang mit 32 Unzen Rheinwein macerirt, colirt, ausgepresst und filtrirt.
Viniini Antinioiiii. Spiessglanzwein.
(Viiiiun slibatum s. cmeticum. Breobwein.)
24 Gran Brechweinstein werden in 1 Pfd. spanischem Wein
|
|||
|
|||
V
|
Vinum arouiaticiiiii. Aromatischer Wein.
1 Theil Gewürzspecics worden mit 8 Theilen Rothwein 7 — 8 Tage macerirt. Die Flüssigkeit wird unter Ausdrücken der Species abgegossen, dann durchgeseiht und in verschlossenen Flaschen aufbewahrt.
Vin um clialvheatinii. Stahl- oder Eisen wein. 1 Unze reine Eisenfeile digerire man mit 2 Pfund weissem Wein 8 Tage lang unter zeitweiligem Umrühren, flltrire hierauf und bewahre den Wein in gut verschlossenen Flaschen auf. Die Gabe ist 8 Unzen.
Viinmi Coldiici. Zeitlosenwein.
1nbsp; nbsp;Theil klein geschnittene Zeitlosenzwiebeln worden mit 16 Theilen weissem Wein 5 oder 6 Tage lang macerirt, die Flüssigkeit unter Ausdrücken abgegossen und filtrirt.
Vinum Corticis Cliinac fiiscac. Brauner Chinarindenwein.
(Vinnm corUcts peruviani.)
2nbsp; Unzen zorstossene braune Chinarinde werden mit 4 Unzen Alkohol von 21 0C. Übergossen, 24 Stunden der Digestion in einem verschlossenen Gefässe überlassen, dann mit ;$2 Unzen rothein Weine 8 Tage unter öfterm Umschütteln macerirt, colirt, ausgepresst und filtrirt.
Vinum opiaiiiin per leniieiitafioiiein. Durch Gähmng erhaltener üpiumwein.
[Laudainim opintum BoUMeaui. Abhi K'onsscau's Tropfen oder Limilamim.)
3nbsp; Pfd. Flusswasser werden zuerst in einem Kolben bis zum Sieden erhitzt, dann IG Unzen Honig und 4 Unzen Opium, die
|
||
|
|||
|
||
— 287 —
zuvor in 12 Unzen Wasser aufgelöst worden, mit jenem vermischt. Hierauf wird der Kolben an einen warmen Ort gebracht, wo er fortwährend einer Hitze von ungefähr ;}Ou (nach dem lOOgrii-digeu Thermometer) ausgesetzt ist und die Mischung liier ungefähr 1 Monat lang gähren gelassen. Nach dieser Zeit giesse man die Flüssigkeit ab, filtrire sie, lasse sie bis auf ungefähr 10 Unzen verdunsten, seihe sie aufs Neue durch, setze 41/2 Unzen Alkohol (32deg;) hinzu und hebe sie in einer gut verstopften Flasche auf.
Viimin Opii coniposituiii. Zusammengesetzter Opiumwein. Man lässt zuerst 1 Pfund 8 Unzen Weinessig, mit Hülfe der Wärme auf 4 Unzen Opium, 6 Drachmen Muskatennusspulver und 2 Drachmen Safran einwirken, kocht die Flüssigkeit bis zur Hälfte ein, entfernt sie dann vom Feuer, setzt 2 Unzen Zuckei und 2 Drachmen Bierhefe dazu und lässt nun die Flüssigkeit ab, drückt sie aus, verdunstet sie bis zur Syrupsconsistenz und hebt sie in einer Flasche zum Gebrauch auf,
Viiiiiui stillitu-iiiu. Meerzwiebelwein. 1 Unze zerstossene Meerzwiebel wird mit IG Unzen Malagawein 12 Tage lang maecrirt, dann colirt und filtrirt.
Zhu'iim cliloratimi. Chlorzink.
(Zinoutn muriaUeum oxydaium, Cklotidum ziuü. ('hloretum zindeum, BuUjmm
Zinci.)
1 Unze Zinkoxyd löst man in o Unzen reiner Salzsäure, dampft die Lösung ab, bis eine Probe auf einem kalten Körper erstarrt, pulverisirt dann rasch in einem erwärmten steinernen Mörser und schliesst das grauweisse, ätzend metallisch schmeckende, an der Luft zerfiiessende Pulver sorgfältig in ein trocknes Glas.
Ziiuiiiii oxydatiim aünmi. Weisses Zinkoxyd.
(Flows Zinci. Zinlibliinicn.)
Man löst gleiche' Theile reines krystallisirtes, schwefelsaures Zinkoxyd und krystallisirtes kohlensaures Natron, ersteres in 4 Theilen, letzteres in 2 Theilcn. destillirtem Wasser und vermischt beide Lösungen in der Kälte. Der Niederschlag wird abfiltrirt, gut ausgesüsst, getrocknet und in einem bedeckten hessischen Tiegel tüchtig geglüht, bis eine Probe nicht mehr mit Säuren braust. Es ist ein weisses, in der Glühhitze gelbwerdendes, geschmack- und geruchloses Pulver.
|
||
|
||
|
||
— 288 —
Ziiiciim siilphuriciiiu {uirinii. Reines scliwcfelsaures Zink,
8 Tlilo. reine Zinkstückdien werden allinählig in einem Glas-gefässe mit 4 Tlieilen, vorher mit 20 Theilen gemeinen Wassers verdünnter reiner Schwefelsäure gelost, so dass etwas Zink ungelöst bleibt. Die Lösung wird im Sandbade auf 38 — 50deg; erwärmt, flltrirt, zum Krystallisationspuncte verdampft und an einem kühlen Orte 24 Stunden stehen gelassen. Die Mutterlauge wird weiter abgedampft u. s. w., die Krystallisation bei 18 — 25deg; getrocknet und in verschlossenen Gcfässen aufbewahrt. Er bildet 4seitige, wasserhelle, säuerlich styptisch-ekelhaft schmeckende, an der Luft allinählig verwitternde Krystalle.
|
||
|
||
Zweiter Nachtrag zu Ibtheilung A.
Baryta imiriaticat Salzsamer Baryt.
(Baiyum cliloratum. Ohlorbaryum. Terra ponttcrosa salita.) Ein Präparat chemischer Fabriken. Scbwerspath mit Holzkohle und Leinöl (oder Geigenharz) geglüht und mit Wasser und Salzsäure behandelt. Es bildet trockne, tafelförmige, luftbe-ständige, farblose, durchsichtige, bittere, scharfe, salzige, ekelerregende Krystalle, die sich in 2% Theilen kaltem, in 14 Theilen kochendem Wasser, kaum in Weingeist lösen und deren Lösung in destillirtem Wasser durch Schwefelwasserstofiwasser und Aetz-ammoniak keine Spur von Metallen zu erkennen giebt. Es verträgt sich nur mit Chlor-, Jod- und Eromverbindungen der Alkalien, mit keinen anderen Salzen, auch nicht mit Seifen und Gerbstoff.
Itaryta siilpliurica nativa. Natürlicher schwefelsaurer
Baryt.
(Tena ponderosa. Spathiim poitderosum. SohltreMpath.)
Ein, besonders am Harz und in Sachsen bergmännisch gefördertes Minoral aus der Familie der Halithe (Salzsteine). Fr ist weiss oder farblos, glänzend, krystallinisch blättrig, schwer, zeigt bei röthllcher Färbung Gehalt an Eisenoxyd, ist unlöslich in
|
||
|
||
|
||
- 289 —
verdünnten Säuren und wird von 43,000 Wasser aui'genomincn. Spec. Gewicht = 4,47.
Cera alha. Wcisses Wachs. Ein aus dem gelben Wachse dargestelltes Product der Wachsbleichen. Es liat eine bliiiiliclnveisse Farbe, ist spröde, hart und fest, zerspringt mit Geräusch, hat einen splitterigen, nicht krystal-linischen Bruch, wird in der Wärme biegsam und schmilzt bei einer höheren Temperatur als das gelbe Wachs. Spec. Gewicht = 0,9(3.
Fabalaquo; St. Igiiatii. St. Ignazbohnen.
(Fahac febrifugae s. indicae.)
Die Samenkerne des in Indien, auf den philippinischen Inseln und in Cochinchina wachsenden bitteren Ignatius bau ins, lynafla umura L. fil. (Stn/chnos lynutü Berg,) (Pentandna Mono-gynia', Stryohneae). Sie sind fast 1 Zoll lang, etwa haselnuss-gross, länglich, stumpf, 8- orter 4kantig, auf der einen Seite convex, auf der andern eben, etwas zusammengedrückt, sehr hart, zähe, äusserlich grau und gleichsam bestäubt, innen grünbräun-lich und glänzend, geruchlos, ausserordentlich bitter und ekelhaft, narkotisch, den Krähenaugen sehr ähnlich schmeckend, besitzen brechenerregende Kräfte, enthalten die Bestamltheile der Krähenaugen {Nuces vomicae) in veränderten Verhältnissen, insbesondere (die Sfache Menge) mehr Strychnin und sind deshalb giftiger.
Fei vitri. Glasgalle.
{Axungia s. Sal vitri- Vitnun mnetum.)
Der beim Schmelzen des gemeinen Glases auf der Oberfläche
sich bildende Schaum. Die Glasgalle bildet eine weisse, undurchsichtige Masse und besteht vornehmlich aus Kali, gemeinem Kücbensalze und etwas Erde, manchmal auch aus schwefelsaurem Kali und schwefelsaurem Natron, je nach den Zusätzen beim Schmelzen des Glases.
Folia Bctac. Mangoldblfttter.
Die Blätter des an den Küsten des Mittelmeeres wachsenden und in vielen Ländern cultivirten gemeinen Mangolds, Beta vulyaris var. Gicla L. {Fentandiia Diyyniu; Ohenopodeae), Sie sind gestielt, eirund - länglich, wellig, die grundständigen sehr gross.
Körber, Vctcrinair-Pharmakopiio.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Ifl
|
||
|
||
|
||
— 290 —
|
||
|
||
Folia Jiiglandis. Wiillnussblätter. Die Blätter des in den Wäldern Persiens wildwachsenden, häufig aber im südlichen und mittleren Europa cultiviiten gemeinen Wallnussbiuims, Juglana regia L. [Monoeoia Poly-cmdria', Jiiglandeae). Sie sind grün, gross, /imclnnend-unimang gefiedert, bestehen aus mehreren (6 — 9) ovallänglichen, spitzigen, am Grunde schiefen, schwach- und randschwoitigen, in der Jugend unterseits, auf dem Mittelnerven ebenso wie auf den Blattstielen steifhaarig-zottigen und in den Aderwinkeln gebärteten, späterhin auf beiden Seiten kahlen Blättchen und haben einen eigenthüm-lichen aromatischen Geruch.
Ilcrba Ahsintliii pontici. Pontisclies Wenmitlikraut.
(Herta Ahsintliii romani .v. minnris.)
Das Kraut und die Blttthenköpfchen des auf sonnigen Bergen im mittlern und südlichen Europa und im Oriente wachsenden römischen Bei fuss, Artemisia pontica L. {Syngenesta Poly-gamia su-perfina; Oompoaitae-Artemisieae). Die Blätter sind ober-seits grau-, unterseits weissfilzig, doppelt-ftedertheilig, linealisch-, kurz- und stumfzipfelig; die obersten Blätter sind einfach-tiedei-theilig oder ganz; die Blttthenköpfchen sind kugelig, gestielt, überhängend und stehen in aufrechten, beblätterten, rispig zusammengesetzten Trauben; die Hüllkelche sind halbkugelig und filzig. Es riecht angenehm gewürzhaft und schmeckt bitter, aber weniger als der gemeine Wermuth.
Ilcrba €liciio|io(lii auikrosioidrs. Mexikanisches Traubenkraut.
(Herba llolnjos mexicaua.)
Das mit der Blüthe im Juli gesammelte Kraut des in Mexiko einheimischen, durch die Cultur hie und da verwilderten und in unseren Gärten gezogenen wohlriechenden Gänsefusses, Olicnopodium ambrosioides L, {Pcniamlrla Dtyyuia; Ohenopodeae), An den mit einzelnen Haaren besetzten Stengel sind die lanzettförmigen, spitzen, buchtigen, gezähnten, satt- oder blaugrünen, oben glatten, unten mit einzelnen Puncten und kurzen Härchen versehenen Blätter befindlich und in den Blattwinkeln sind die kleinen grünen, in dichte Köpfchen zusammengedriingten, trauben-förmigen Blütlien vorhanden. Es riecht eigenthümlich, durchdringend, angenehm, stark nach Kampher und Terpenthin und schmeckt schwach kampberaitig, aromatisch, erwärmend, bitterlich.
|
||
|
||
|
||
- 291 —
Radix Angelicas sylvustris. Wilde Ang-elikawurzel.
Der Wurzelstook dor auf feuchten Wiesen und Wäldern durch Europa wachsenden wilden oder Waldangelika, Angelica si/l-vesfris L. {Ventandria Düjynia; UmheUiferae). Sie ist kurz, geringelt, ästig, dicht mit vielen hingen feinen Fasern besetzt, oft vielköpfig, aussei! briiunlich-gelb, innen weiss, frisch gelblich-niilcliend.
Radix Dauci. Karottenvvuizel. Gelbe Möhre. Die Wurzel der bei uns überall cultivirten gein einen Möhre, Daucus Carola L. (Pèntandria Diijynia; UnibelUfe.i'aè). Sie ist spindelförmig, bis armesdick, mehr oder wenig dunkelgeib, und schmeckt angenehm-süsslich, etwas schleimig.
Radix Plantaginis majoris. (irosse Wegerichwurzel.
Die Wurzel des überall an Wegen, auf Triften und Wiesen wachsenden grossen Wegerichs, Plantago major L. {Tetrandria Monoyynia; Plantagineae). Sie ist dick, kurz, gleichsam abgebissen, mit vielen und langen Fasern besetzt.
|
||
|
||
Nachtrag zu Abtheilung B.
Extractiini Chinac sinritiiosiim. Geistiges Chinaextract.
1 Pfd. braune Chinarinde wird gröblich zerstossen, mit 4 Pfd. rectilicirtem Weingeist 86 — 48 Stunden digerirt, ausgepresst und filtrirt. Der Rückstand wird mit 8 Pfd. kochendem Wasser übergössen, wieder 30 — 48 Stunden digerirt und ausgepresst. Die wässrige Flüssigkeit wird auf % abgedampft, nach dem Erkalten so lange mit rectificirtem Weingeiste versetzt, als noch eine Trübung entsteht, zum Absetzen hingestellt, klar abgegossen, colirt. mit dem ersten Spirituosen Auszuge vereinigt, dann der Weingeist langsam abdestillirt und der Rückstand in einer Porzellanschale zur dicken llonigconsistenz abgeraucht, 1st an trockenen Orten in mit Wachspapier bedeckten Töpfen aufzubewahren.
19raquo;
|
||
|
||
|
||
— 292 —
JMasticatoruin excitant. Erregendes Kaumittel. Aus je 1 Unze pulverisirtem Stinkasant und pulverisirteni schwarzem l'fctter wird mit der hinlänglichen Menge einfachen Sauerhonigs ein Teig von mittlerer Consistenz (ungefähr eine Art Pillenmasse) bereitet. Dieser wird auf ein 3 — 4 Zoll breites und 7 — 8 Zoll langes Stück Leinwand gestrichen, solches hierauf um ein rundes Stück Holz gewickelt, dem Thiere, gleich einem Gebiss, ins Maul gelegt und mittels zweier an beiden Enden dieses Holzes angeknüpfter, und über dem Kopfe dos Thieres mit einander zu verbindender Schnuren, gleich den Riemen einer Trense, von Aussen in seiner Lage festzuhalten gesucht.
Nasficiitoriiini Iciimiis. Linderndes Kaumittel.
Aus l'/j Unze pulverisirter Altheewurzel, 1 Unze pulveri-sirten arabischen Gummis wird mit 8 Unzen Honig eine Teigmassc gebildet, die man in einen leinenen Beutel (in Form eines Nutsch-säckchens) thut, diesen oben zumacht, an das Gebiss der Trense befestigt und dem Thiere ins Maul legt.
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
|||
Register.
|
|||
|
|||
Abkochung, liittcro 209. b. undzusnmmcn-
zieliende 210. Acetas kiilieus 22C. morpliicus 238. mor-
phit 2U8. plumbi acidulus 125. Aceton 189. — Aectonum 189. Acetura 3. aiscnieosuin 189. cainplioratum
189. oautharidniu 189.coiiccntnituinl89.
dcstillutum 190. dilutum 190. empyreu-
maticum 4. glaciale 191. lithargyri 190.
opii 190. plumbi 190. plumbicum 190.
pyrolignosuin crudum 4. radicale 189.
Sabadillan 190. satuininum 190. Scil-
lae 190. Acidnm acettcnm 191. arsenicosum 10.
benzoicum 191. muriaticum crudum 8.
m. depuratuin 191. m. dilutum 192.
m, oxygeiiatum 198. nitrico - liydro-
cliloratum 193. chloro - nUrosuin 193.
hydrocblorat, 3. liydrocbluricuni cnid.
3.nbsp; nbsp;b. dilutum 192. h, pmum 191. hj-dro-cyunicum spirituosum 192. nitricum eiudum 4. n. depuratuin 192. n. dilutum 192. n. fuinaua 192. uitroso-muri-uticuin 198. nitroso-nitricum 192, plios-phori fusum 193. phosplioricum dupura-tum 193. p. ex ossibus 193. p. glaciale
193.nbsp; nbsp;p. siccum 193. pyroaceticum cr.
4.nbsp; nbsp; pyrolignosuin er. 4. p. rectifieatum
194.nbsp; pyroxylicum cr.4. p. rcctilicat. 194. quoieitanmeum 194. scytodepsicuin 194. sulpliuricum anglicum 6. s. dilutum 194. 8. fumans 5. s. liydricum 5. s. Nordliu-aieiisc 6. s. rectifieatum 194. timni-tmn 194. tartaricum 6. vitiioli puris-Bimum 194. v. rocliliciitum 194.
Adeps piscaria 5. suilla C.
|
Aerugo G. crystallisiita 37.
Aether aceticus 194. pbosplioratus 195. eul-pburicus 195. 8. camphorat.jiquos 195. s. opiatus cum Campliom 19C. s. pbosplioratus 195. — Aether, phosporl.al-tigcr 195.
Aetbiops antimonialia 225. ferri 221. mar-tialis 221.
Aetz-Ainmoniumfliissigkeit 232. Kali, geschmolzenes 227. K. trockenes 227. Pulver, Frfero Cosme'schcs 254. P. Wiener 254.
Agarieus albusG. chirurgorum 15. queruus praeparatus 15. — Agarik 0.
Alantwurzel 138.
Alaun 7.drachenbluthaltigerl96. gebrannter 196. — kinohaltiger 196. Alaunpulver, Morton's zusammengesetztes 253.
Alcohol absolutus 2G5. aceti 191. sul-pbiiris 21. vini 265.
Alkali causticum 227. minerale 108. vege-tabilo aëratum 94.
Alkaunawurzel 186.
Allorm annsharnisch, langer 153.runderl 53.
Aloii 6. caballina 7. hepalica 6. lucida G. — Aloe 6. glanzende G. — Aloëox-traet 216. Aloepillen 247. Tinctur 269. T, mit Myrrhe 270 T. zusaimnenge-setzte 2 69.
Alraun-Bliitter 185. Wurzel 145.
AUhee-Ahkochung mil Torpenthinöl 209. A.-Pliittcr 50. A.-Hliitben 183. A.-Salbo 280. A.-Wurzel 12C.
Allsebadenwasscr 200.
Alumen crudum 7. draconisntuin 196. kinosalum 196. ustum 190.
Amhra ambrnsiaea 7. cinerea 7. grisea7. vcra 7. — Ambra, grauer 7.
|
||
|
|||
T
|
|||
|
|||
IS
|
|||
|
|||
294
|
|||
|
|||
Ameisen 63. Geist 204.
Aimnonincum 7. in grants 8, in plncentisS. — Ainmoiiiak-Gmnmi 7. A.-Gummi in Korncni 8. A,-Gummi In Ivuehen 8. Ammoniak-Liniment 229. Jodhaltig. 230. kaniplierlniltiges 229. quecksillierlial-tiges 230. terpentblnfilbaltlges 230. A.-Mi.xtiu-, snlzbiiure 237. A.-Mixtur s. mit Klinbarber 237. A.-Quecksilber, saU-raquo;iiurcs 223.
Ammonium curbonicum 8. e. pyro-oleo-sum IOC. elilorntum 8. cui)rico-sul))lmi-i-cum 209. hydrocMoricum orudum 8. li. dopurutum 196. h. fenatum 197. muiiatiemn 8. m. ilepuratum 196. m. femiginosiim 197, m. martiatnin 197.
Bubcarbonloum 8. — Ammonium, clilor-wassei-stoflsauros 8. elil., eisenlialtigea 197. chl. gereinigtes 196. koblensaures cmpyieumatisch-öliges 196. k., rohes 8. salzsaures 8. — AmmoniumflUssigkeit, blaue 233. bren/.lieh-ölig kohlensaure 232. essigsaure 232. weinige 233.
Amydun 9.
Amygdalae amarae 9. dulees 9.
Amylum 9.
Andornkraut, weisse 81.
Angelika-Geist, zusammengesetzter 264. Angelika-Siimen 159. A.-Wurzel 127. A.-Wurzel, wilde 291.
Angusturarimlc, uniiehte 27. wahre 28.
Anis 159. Anis-Oel, iitherisehes 241. Anis-Wasser 197.
Antimonium eruclum 170. diaphorelicum 266. — Antimoniumlatwerge. 212. '
Aqua anisi 197. aunuitiorum ilorum 197. baisam, Wolsteinii 197. Calcis 198. Clia-momillae 198. ehlorata 198. chlori 198. eblorinica 198. C'innamomi Simplex 198. coelestis 108. communis 10. destillnta 198. ferruginosal99. fluviatilia 10. fonti-nalis 10. fortis 4. hydroeyanica 199. hydrojodiea 199. Krcosoti 1(|9. Lauro-cerasi 199. Matricarlalaquo; 199. Mentliae crispae 199. M. piperiiM 199. Nn-pliae 197. nigra 199. ophthalmica coc-rulea 198. o. mereurialis 200. o. zinci sulphurici200. oxymuriatica 198. Petro-
|
sclini 200. phagedaenien 200. picea200. Plantag. 200. plumbic, 200, pluvial, IG. regis 193, Eosarum 200. Sambuei 201. sapliirina 19H. selopetaria 201. stibi-atH2ül. styptica Alibourgonsls 201. Ti-liae florum 201. traumatiea gallica 201. vegeto-mineralis Goubudi 201. viridis 201. vulneraria aeida 201. v. The-denii 201, 238, v. vinosa 201, v, v, composita 202, v, v, c. opiata 202.
Arcanum duplicatmn 95.
Argentum 10, nitrieum erystallisatum202, n, fusum 202. vivum 92,
Arkebusade 201.
Arons-Wurzel 128, A,-Pulver, zusammengesetztes 253,
Arsenicum album 10. nativum 26, oxy-dalum 10, rubrum 181, — Arsenik, gelber 11, rother 181. weisser 10.— Arsenik-Essig 189, A,-Lösung, Fowler's 260, Arsenik-Oxyd, weisses 10, A,-Pulver, Kousselot's 253, A.-Salbe, weisse 277.
Asa duleis 16, foetida 11. — Asant, wohlriechender 15.
Aschensalz 94.
Asphalt 182. A. - Oel 242. — Asplial-tum 182.
Augenmittel, reizendes 208. A.-Mittel, trockenes 208, A,-Nicht 110, A.-SMbe, Desault's 283. A.-Stein 208, A,-T™st-kraut 77, A,-Wasser, auflösendes 208, A,-Wasser, llelvetius's 208, A,-W., qucksilbcrsublimathaltiges 200, A.-W., reinigendes 208, A.-W., schwefelsaures Zink haltiges 200. A.-W., zerthcilendcs 208. A.-W., zusammenziehendes 207,
Auripigmentum 11, rubrum 181.
Austerschalcn 27. präparirte 208.
Avena exeorticata 11.
Axungia piscis 5. porci 6. vitri 289.
|
||
Baccae Junipori 11. Lanri 12. Myrtil-lorum 12. Oxyeoecos 12, Eliamni cathartiei 12. Sambuei 13, Sorbi nu-cupariae. 13. Spinae cervinae 12, Vitis Idaeac 13,
|
|||
|
|||
|
|||
295
|
|||
|
|||
Bad, Tessicr's gegen die Scliafrnudo 202.
Wulz'sclies bronzliclics 202. Hadescliwmnm 170,
Bildung, (Sohraneker's) kulte 221. von arsonigem Kali 222.
Blii'lappuainun 166. — Uärwurzei I4G.
Baldrinn-Tiiiolur 876. lithorisohe 276. — Bftldrtanwurzol 152.
ISalnuum contra siabicm oviuni Tossii'ri 202. cnipyruuinaticuni Walzii 202.
Balsam, beruhigender 208. indischer 14. schwarzei' 14. tolutaillsohor 14. ungarischer 118. — Balsamuw Arcaei 279. earpatliieum .118. Coimnundaturis 271. Copaivae 18. hungarloum 118. Indl-cuin 14. Locatelii 20a. nigruin 14. Nueistaell 6, oplitlialmidum rubrum 281. peruvianum 14. Satumi 216, snlphorls simplex 244. s. torebintliinatum 246. tolutamun 14. trani[uillans 203. tran-quillum 208. traumaticum 271. vitae extermun 2C0.
Baryt, kohlensaurer 20.-1. schwefelsaurer, natürlielicr 288. BRlpetersaurer 203. — Baryta nitrica 203. sulphurlca na-tiva 288. — liaryum cliloratum 288.
liasilieuin-l'tlaster 213. liasilicum-Salbe schwarze 277.
Basilienkraut I8ó. liauerntabaktinctur 273. Baumöl HG. gemeines HO. — Baumwolle 68.
lieil'usslumit 73.
Belladonnatinetur 270. — Belladonna-
wiirzel 181. Benzin 14. — Uenzinum 14. ijenzoo lö. ainygdaloldes 15. in sortis 15.
— Benzoë 1 6. in Sorten 15. -— Henzoe-
blumon 101. li.-llurz 15 B.-Säure 191.
B.-Tlnctur 270. B.-T. zusanmienge-
gesetzto 271. Heig-Melissenkraut 74. Lerg-Minzen-
kraut 74. Bergöl 122. Bernstein 173. Uernst.-Ocl, rohes 118.
^liernst.-Tinctur 275. lieitiannvurzel 147. — Heitramwurzel-
tinctnr 274.
l'etonienblälter 51.
|
Bezoarwurssel 186. Bibergeil, canadlsohes 22.
lübernellwur/.el, weisse 14 6. liijodetum bydrargyii 223. Uilsenblaltcr 54. B. -Kl'ftUtextraot 218.
Bilsen - Krautol, aufgegossenes 243. B.-Krautöl, gekochtes 348. B.-Krautöl, kampherhalt. 243. B.-Krautsalbe 281. IJ.-Jvrautsainen 105. B.-SameiA 165. Bingelkraut 83. — Bingelkrauthonig 237.
Bioxalas kalicus eryslallisatus 122. Birkenblättor 51. Biriienöl 1] 2. Birkenöl,
kUustUehes 242. Biikcntlieer 112. Bissen , bittere stärkende 204. bittere
tonische 204. gegen die Kriitzc 203.
laxlrende 204 , wunntreibende 204. Blsulphas kalicus 228. potassae 228. —
Blsülphuretnni ruhrutn 25.
Bitartras kalicus cum aqua 177. k. c. a.
depnratus 177.
Bitter-Erde , gebrannte 236. B.-Erde, kohlensaure 102. B.-Holz 100. B.-Klee-blotter 68, B.-Kleeoxtract 219. Bittor-Kreuzblumeidiraut 84. Bitter-Mandelwasser, concentrirtes 197. B.-Salz 103. B.-Siissstengel 171.
Bitumeu Judaicum 182.
Blasen-Pdasler 214.—B.-Salbe, grline279.
Blaubeeren 12. — Blausäure, geistige 192. - Blaustofl'quecksilber 209. — Blau-stoll'queeksilber-Salbe 279. — Blauwasser 198.
Blei, rohes essigsaures 125. #9632;— lilei-balsatn 245. Bleiessig 190. Bleiglätto 101. Bleiöl 246. Bleioxyd, essigsaures neutrales 125. B.-Oxyd geschmolzenes 101. B.-Oxyd kohlensaures 23. B.-Oxyd rotbes 107. Bielpflaster, eindiches 216 Bleipflastor zusammengesetzt. 214. Blei, salbe 2811. Bleiwasser 200. Bleiweiss23. B.-Wcisspllasler 214. B -Weisssalbe 278. B.-Weisssalbe kamiiherhaltige 278. Bieizucker 125. Blutlaugensalz 94. Blutstein 98. — Blut-
wurzel 152. Bockshornsamen 164. B.-Latwerge mit Toufelsdreck 211. B.-L, zusammenges. 211. — 1$.-Pulver, zusainnionges. 256.
|
||
|
|||
|
|||
296 —
|
|||
|
|||
Bolotus oervlnua 15. Ignlariui) praeparalaquo; lus 16, Laricls0. purgansO, quernuslö^
Böll antipsoviol 208. beobioi ineisivi 204. b. lenlentoe 204. purgantoa 204. siipo-uucei 204. tonici mnari 204. vermi-fttgi 204.
Bolusalba 16. amenla 10. rulnaic. Bolua armonlsobor IG. rotlior 10. weisser 10.
liuias natrloua cum aqua 16. soilae IC. — Borax 10. vcneta 16. — Borax-wcinstein 2 69.
Boretsclikrattt 74.
liotanyliay-Kino 96.
Braunstein lO.'i.
Brausepulver aus scliweiY'lsaur. Kali 25.!). aus Weinstein 2Ö3.
lïreeli-IS'üsae 111. IJreeli-Nusspulvcr mit Stiiika3ant2r)7. Br.-N.-Tinctur 273. Br.-Pulver 266, Br.-Weinstein 269. Br.-Wst.-Salbo 285. Br.-Wst.-Wasser 201. Br.-Wuizel 143.
Breiumschlag, auflösender 205. reil'ma-eliemler 205. scliiner/.stiüender 205 tonischer und stärkender 20C. zertlici-lender 205.
Brom 17. — Bromum 17.
Brombeerblättor 59.
Brucin 182.— Brueina 182. — Brueinum 182. — Brucium 182.
Brunnenwasser 10.
Brust-liissen , auflösende 204. B.-B,, lindernde 204. lï. - Latwerge , auflöseiule 210. Brust-Latwerge lindernde 210. 1! -Pillen für Hunde 247. B -Pulver 257. B.-Species 263. B.-Trank, auflösender 249. H.-Trank, hustenstillender 249.
Buchenasehe 25.
BulbusÄilii 126. Copael34. Colchici 135. Lilii albi 144. Scillac 151.
Butter 17. — Bulyrum 17. antimonii 235. Nucistae 115. Zinci 287.
Bux-Baumbliitter 61. B.-Holz 99.
C. Cadmia 179. fossills 98. Calabrosormanna, auserlesene 104. Calcaiia eldorata 17. ehloriniea 17. chlo-rosalT, hypoohlorosa 17. muriaticii204.
|
oxyuuiriatica 17. phosphorica 18. sul-phurata 205, sulphurato-stiiiiata 206. usta 18. — Calcium antimoniuto-sul-phuratum 205, Calisaya-Ghiua 29,
Calinus-Tiuctur 271. C-Wurael 132.
Ciilomel 223. Calomelaa 223.
Calx antimonii cum auiphure Hofniaiiui 205. ohiorinata 17. usta 18. viva 18.
Camphora 18.
Canclla alba 19.
Oanthariden-Esaig 189. C-Linimcnt 2.'Jü. C.-L. mit Euphurbiuni 230. C.-Salbe 278. C.-Tinclur 271. C.-Tinetur verstärkte 271, O.-Tinctur zusamtnenge-setzto 271. — Cantharides 19.
Capita papaveris 20,
Caput morluum vilrioli 2C.
Oaragaheen 20.
Carbo animalis 20. ossiuin 20. vegeta-bilis 21. — Carbouas Ammonii 8. lixi-viao alkaiinus 94. magnesias 102. ua-tricus crudus 108. oxydi zinci 98. plumbious 23. potassae alkalieus 94. sodae crudus 108, — Carboiieuin sul-phuratum 21,
Cardamom, kleiner 21. -— Cardamomum maximum 69. minus 21.
Cardobcnedieten-lilätter 52. Cardobeno-dicten-Extract 217.
Caryophylli aromatici 21.
Cascarille 29.
Cassia alba 19. fistula 22, Oassienmus 252,
Castoreum canadenso 22, — Castoröl 1 17,
Oataplasma anodynum 206, maturans206, resolvens 205, tercbintliinatum 206. to-nicum et roboruns 206.
Catarrhpulver 253.
Catechu 22. C.-Tinctur 271,
Cedria 124.
Centifolicnrosenldiitter, gemeine 46,
Cera alba 289. citrina 23, cruda 23. flava 23. viridis 206. — Gerat gegen Schärfe 206. — Ceratum aernginif. 206. contra acrimoninm 206. Corticis penu viana 278. cum Laudano 278. opia-tutn 288. resinue 1'ini 206. saturiii283. simplex 278, viiide 206.
|
||
|
|||
h
|
|||
|
|||
|
|||
|
|||
|
|||
- 297
|
|||
|
|||
Orussa allm 23.
Cotaceum 24.
Cliiliaiilpeter 109.
Cliina Calisaya 29. — Cliina-Kxtraet 217. Cli.-E., geistiges 2'U. Ch.-Pulver, künat-liclics 254. Cli. - P,, zusaniinengcsctz-tes 255, Ch.-Uindf, braune 30. Ch,-U., gelhe 29. Cli.-K., rotlio 30. Cliinarinden-Abkocliung 210. Ch.-Siilbo 278. Cli.-Tinctur, bnuine 272. C'li.-Wein, brauner 28G. Cli.-Sto(l'182. Cli.-Wurzel 180.— Cliinin 24. scliwofelsiiures 24. — Cbiiii-num 24. sulphurtoum 24. — Cliinium 24. sulpluuicum 24.
Chlor• Aetherid 25. Oh.-Ammonlutn 8. Ch. - liuryum 288. — Cblorctum Am-monii 8. Animoni' dopur^tum 196. culcariae 17. cak'ii 204. ferrosum 220. Mntrii 108. ziucieum 287. — Chlür-loriTiyl25.— CliloriduinZiiiei 287. Chl.-Kalk 17. Ch.-K.-Lösung, Chevallicr's 261. Ch.-K-Salbe 277. Ch.-Natrium 108. Ch.-Nation 239.—Chloroform 25.— Cli.-Furmium 25.— Clilor-Quecksilher 223. Ch.-Quciks., doppelt 223. Ch.-Quecllt;e., mildes 223. Cb.-Kiüiehemng 222. Ch.-Spiossglaiizfiiissigkoit 235. — Clilonim liquidum 198. Chlorurotum Sodii 108.
—nbsp; nbsp;Clilorwasser 198, — Clilorwasscr-stoffsiiure , rohe 3. — Chlorzink 287. Cblor-Fliissigkeit. 236.
Cliristpalmöl 117.
Cichorienwurzcl 135.
Cinclionin 182. .schwefelsaures 183.
—nbsp; nbsp;Cinchonina 182. — Cinchoninum 182. sulphuiicum 183. — Cinchonium 182.
Cineres clavellati 94. — Cinis Fagi 25. Ciuunbaris 25. artificialis 225. factitia
225, Citroncnschnlo 31. Clysma antisepticum 206. carminativum
206. cinollicns 207. laxans 207. nu-
triens 207. Colcotliar 26. Colla piscium 03. Collodion 207. — Collodium 207. Collyrium adstriugens 207. detergens 208.
|
Ilelvetii208. irritiiiis208. rcsolvcn8 208.
siceum 208, Colocynthides 26. Colophonium 26. C-Pulver, zusainmoM-
gesetztes 254. Coloqiiintbcn 26. Ooloquinten - Oei 243,
C, -Tinctur 271. Columbowurzel 135. Coiiclme 27. praoparntae 208. Conferva Hclmintliociiorton 72. Coni Lupuli 171. Copaivabiilsnm 13. Curalliua corsicana 72. Cariandcrsamcn 162. Cornu Cervi ustura nigrum 20. Cortex Alni 27. A, nigrao 31. Angu-
sturae spurlae 27. A. vcrao 28. Au-
rantiorum truetuum 28. Cascarilbie 29.
Cassiao Cinnainomcae 29. Chinas flavus
29.nbsp; Ch. fuscus 30. Ch. Loxae veras 30, Ch. regius 29. Cb. ruber 30. Citri 31. Frangalao 31, Granati frnetuum 31, Gr. radieum 32, llippocastani 32, Ju-glandis nucum viridis exterior 32. Ma-gellanicus 35. Mezerei 33. poruviamis
30.nbsp; Populi33, Qunssiac33. Qiiercus34. Salicis 34, Sambuei interior 34. Sima-rubae 35, Ulmi interior 35. Wintera-nus 35. W. spurius 19,
Costua dulcis 19.
Cremor Tartari 178. C. Tartar! soluhiüs
269. C'reosotum 96. Creta alba 36. Crocus 36. Martis adstriugens 221. M.
aperitivus 220, inetnllorum 260. Croton-Ocl 113. C.-Tinctur 272. Crystalli Tartari 177. Cubcbao 36. — Cubebcn 30. Cuprum 37. aceticum basieuin 6. ac, cry-
stallisatum 37, aluiniimtum 208. am-
moiliacale 209, am. vitriolieum 209.
aminoniatuin 209. oxydatuin cnrboni-
oum 208. sulphurico-ammomatum 209,
sulphuricuin vcnale 38. Cyan-Kiscnkiiliutn, gelbes 94, Cyan-
Queeksilher 209. — Cyanuretum lly-
drargyri 209. — Zinci 209.
|
||
|
|||
f
|
||||
|
||||
298
|
||||
|
||||
it
|
n,
Dagget 118.
Decoclum Althacne cum oleo Terebin-tliiuac 209. amaruin '209. am. et ad-stiingeiis 210. cortiols Cliinae 210. licrbae Nicotianae 210.
Dogen, scliwarzer 112.
Deutosulphas kalicus 228. potassae 228. Sodll 109.
Dlascordiiitn 212.
Digcsliv-Sallie, einfache, 279. D.-Sallie, einfache, Bourgelafs 279. D.-Salbe, oil.lache, mit Ëlemisnlbe 279. D.-Salljp, einfache mit Opium 2 79. ü.-Wasser, balsamisclies 197.
Dillsamcn l.r)9.
Doppeltschwefelquecksilber 2ft.
Dostenkraut 84.
Draohenblut 15C.
ü. Ki)ere8clienl)eercn 13. Eber-Eaute72. E,-Wurzel 133, Ebur ustum nigrum 20. Edelgamandorkraut 75. Ehreiipreiskraut 90. Eibenkraut 89. E.-Extract 219. Eibiscli-Bliitter BO. E.-Blüthen 1-88, E.-AVurzcl 126.
Eicheln G8. gebrannte 222. Eichen-Gerbsäure 194. E.-Mistel 180. Eichen-Rinde 34.
Eieröl 245.
Eisen 41. kolileusaures 220. scliivefel-saures, kiiufliclics 41. sehw., krystalli-sirtes 221. — Eisen-Cbloriilllnssigkeit 233. E.-Iiutblätter 4laquo;. Eisenliutextrnct 210. E.-Kali, blausaures 94. Eisenkraut 90. E.-Kugeln 222. E.-Mohr 221. E.-Oxyd, brnunes 220. E.-O., rothes 221. E.-Oxyd, ealzsiiurcs 220. E.-O., schwarzes 221. E. - Oxydhydrat 220. E.-Oxydul, Schwefels. 4l. E.-Safran, adstringirendor 221. E.-S., erotlnendcr 220. E.-Salmiak 197. E. - Vitriol 41. E.-Vitriol, reiner 821, E.-Wein 286. E.-Weinsteinkugeln 222.
|
Eliitorium 38.
Eleetuarium Ammonii muriatici cum Tar-tiiro stibiato et extraetoHyoscyami210. aromaticum 210. bechicum incisivum 210, b. ieniens 210. campboratum 210. Conii maculati compositum 211. ex Animoido muriaticocum Kalinitrico 211. Eoemigraeci compositum 211. F. cum Asa foetida 211. Kali nitrici camplio-ratum 211. K. n. cum floribus Ar-nicae 211. K. n. cum Sulphure 212. K. n. stibinti 212. Mithridati 212. Natri sulpliuriei cum Sulphure 212. Scordii 212. Slibii sulplmrati nigri 212. theriaeale 212.
Elemi 39. — Eleml-Harz 39. Elemi-Salbo 279.
Elfenbein, schwarzgebranntes 20.
Elixir aeidum Ilaileri 238. contra indi-gestionesLebasii 213. 275. stomachicum 213.vitrioliMyii8ieliti 270.—Elixir, Mailer's saures 238. Leba's gegen Ver-dauungsbeschwerden 213. magenstar-kendes 213.
Ellerblätter 50.
Emplastrum acre 213. adhaesivum213.adli. Lundii 213. basilicum 213. Canthari-dum compos, anglicum 21 3. C, ordina-rium 214, Ccrussao 214. Cicutae 214, Conii314. diachylon compositum 214. d. simpl. 215. llydrargyri 214. irritans 213. Lithargyri compositum 214. L. simplex 215. matris 215. Meliloti 215. oxyeroceum 216, pluubi compositum 214. pi, simplex 215, resinosum 215. Tartar! stiliiati 215. universale 216. vesicatorium 214.
Emulsio campborata 2IG.
Engelwurzel 217.
Enzian-Extract 218, E.-Tinctur 272. E,-Tinctur, ammoniakaliseho 272. Enzian-Wurzel, rothe 140. E.-Wurzel, weissc 140.
Eppichwurzel 127.
Erilbeerbliittcr 54. — Erde, japanische 22.— Erdöl 122. — Erdrauclikraut 77,
Erlcnbliitter 50. E.-Kimlc 27.
Essentia vulnernria Stahlii 275.
|
||
•
|
||||
ik' m
|
||||
|
||||
|
||||
|
|||
4k
299
|
|||
|
|||
Essig 3. brenzlicher 4. dcstillirter 190. venUuinter 190. verstärkter 189. — KssiK-Aothor 194. E.-Geist 189. E.-Roscnliliitter 47. K.-Siiuro 191.
Euphorbium ÜO. E.-Tinctur 272.
Extraetum Alisinthii 21C. Aconiti 216. Aloes nquosum 216. Belladoniine 217. Cnrdui bcnedicti 217. Chiunomillao vulgaris 217. Cbiiiae 217. Ch. spiri-tuosum 291. Cieutae 217. Conii 217, coiticuin Aurantiorum 217. c. Granati fnictuum 217. Digitalis pnrpureae 217. Fuliginis 65. Genlianae 218. Gljcyrrhi-zae veiialel7 5. GratioIae218.Hyo8cyami 218.Li(iuiriliao venalo 175.Millefolii 218. Myrrhae 218. Nucis vomicae sjiirituo-sum 218. Opii aquosum 218. O. vi-nosum 218. Papuveris albi 219. Ea-tanliiuc 219. Sambuci 175. Saponariae 219. saturni 190. Taraxaei 219. Taxi baceati 219. Trifulii fibrini 219.
F.
Fabao febrifugae 289. indicao 289. Pi-cliurim majorcs 18,'}. St. Ignatii 289.
Fiirbegiiistcrkraut 77. — Fiirberrötho 149.
Fallkrautwurzel 129.
Farina Avenao 40. llordei 40. plaoen-taruni seminis Lini 125. Seealis 40. scminum Lim 40. Tritici 40.
Fariikrautwurzcl 138.
Faulbaumrinde 31.
Fel Tauri 40. T. inspissatum 219. vitri 289.
Feldkummelkraut 88.
Fenchel-Holz 101. F.-Samen 1G3. F.Wurzel 139.
Ferro-Kalium eyanatum Havum 94. — Forruni 41. carbonicum 220. cblora-ratum 220. bydriodicum oxydulatum 219. jodatum 219. muriaticum 220. oxydato - oxydulatum 221. oxydatum fuscum 220. o. bydricum 220. o. inu-riatieum 220. o. nativum 98. nigrum 221. o. rubrum 221. oxydo oxydulatum fusrum 220. BUlphntatUtn 221. sulpliurieum crystallisatuva 221. s. oxydulatum 41. s. purum 221. s. vcnale 41.
|
Feuerscliwamm , zubereiteter 15.
Fichleubarz 154. F.-Cerat 206. P-Salbe 284. — Fielitensprossen 179.
Fieborpilleu 247.
Fingerliut-Aufguas 226. F.-Hliitter 53. F.-Extract 217.
Fisch-Bein, weisses 121. F.-Körner 161. F.-ïhran 5.
Flavedo corticum Aurantior. 28,c.CitriSl.
Flieder-Beeren 13. F.-Bliithen 47. F.Mus 175. F.-Wasser 201.
Fliegen, spanische 19.
Klores Altbaeae 183. Antbemidis cotulae
42.nbsp; nbsp;Anthos 46. Arnicae 42. Auiimtii 183. Balaustiorum 44. Benzoës 191. Chamomillac romanae 43. Ch, vulgarln
43.nbsp; et semina Foeni 44. Farfarao 184. Gnaphalei 184. Granati 44. Lavandu-lae 44. Malvae vulgaris 44. Millefolii 45. podis cati 184. Persicaium 4 5. Ilhocados 46. Porismarini 46. liosn-vum caninarum 46. B. incarnatarum46. K. rubrarum 47. salis Ammoniaci mai-tiales 197. Sambuei 47. Spicae 44. sulphuris 176. ïanaceti 4 7. Tiliae 48. Tussilaginis 184. Verbasci 48. Vio-larum 184. viride aeris 37. Zinei 287.
Flüssigkeit, ätzende 233. Villate's 236 zusammenziehende 235.
Flussvasser 10.
Folia Aeetosae 185. Acoiüti 49. Agri-moniae 49. Alni 50. Altbaeae 50. Anthos 59. Arnieae 50. Uasilici 185. Bel-ladonnae 50. lietao 289. Betonicae 51. Betulac 51. Buxi 51. Cardui benedicti 52. Cicutac virosae 52. Conii macu-lati 52. Digitalis 52. Farfarae 52. Fra-gariae 54. Hippoeastani 54. Hyoseyami 54. Juglandis 290. Eauri 55. Lauro-Cerasi 55. Malvae 55. Mandragorae 185. Melissae 56. M. eitratae 56. Mcn-thae erispae 56. M. piperitae 5ß. Millefolii 57. Nicotianao 5. Papavcris allii 58. Paiietariae 58. Persicac 58. Plan-taginis (majoris) 58. Uorismarini 59. lUibi l'rutieosi 59. liulae 59. Salviao 00. Saponariae 60. Sennae 60. Solani nigri 61. Stramonii 62. Sumac 62.
|
||
|
|||
|
|||
300
|
|||
|
|||
|
|||
|
|||
Tfinaeeti ('gt;2. Trifolii nquatici 63. T.
tibrini 03. Verbasci 63. Komcntatio frigida (Schmuikeri) 221.
Kuli raquo;i'Ncnicosi 222. Formioae 03. — Fonnylchlorid 25. —
Kormylum pcrclilünUum 25. Fotus frigidus 221. Kali arsenicosus 222. Franztirainitwein 169. Fninzoscnliolz 99. Frcisamkiiiut 91. Fiuftus Aurantii immaturi 04. Capsici
Annul 64. Castaneae cquinae 104. Co-
locyntliis 20. Tamarindorum 177. Kuous crispus 20. Hidniintlioeliortos 72. l'uligo depurata 05. splcndcns 65. Fuinigntio C'hlori 222. (Juyton-Morvcau-
iana 222. oxyinuriatica 222. Fungus Laricis 0. qucrnus praepnratus 16. Furfur Sccidis 65. Tritici 65.
laquo;.
Oiiuserithkraut 85.
Oalbaiium 05.
Galgant-Tinetur 272. tr. - Wurzel 139. G.-W., grosso 139. G.-VV., kleine 140.
Gallae 60. — Galläpfel 66. blaue 66. grüne 60. schwärze 06. iveisse 67. — (jalliipfeltinetur 272.
Galmei 98. weisser 110.
Gargarisma adstringens 222. Ieniens222. refrigerans 222.
Gartencyprcsscnkraut 87.
Gartheil 72.
Geigenharz 26.
Gemmae Pini 179. Populi 67.
Gerbsäure 194. — Gerbstoff 194. — ßerbstoffblei 248.
Gerste 164. -— Gersten-Graupen 92. G.Malz 103. G.-Mebl 40.
Gcwürz-Kräiitcraufguss 226. G.-K. mit Chlorkalk 220. G.-K. mit schivefel-öauicm Kupier 220. G.-K. mit Terpcn-thinöl 226. G.-l,atwerge 210. G.-Nelken 21. G.-l'ulvor 253. G.-Tinctur 270. G.-T., saure 270.
Gil't-Lattichkraut 80. G.-Wurzel 132. 136. 153.
Gilbivurzel 137.
|
Glandos Quereus 68. quernao tostao 222.
Glanzruss 65. gereinigter 65.
Glas-Galle 289. Ö.-Kopf, rother 98. 6.-Krautblätter 68.
Glaubersalz, rohes 109. — Glaubcrsalz-lahverge mit Schwefel 212.
Globuli martiales 222. tartari ferrati 222. t. martiati 222.
Gluten 68.
Gold-Glätte 101. G.-Scheidewasser 193.
Gossypium 68.
Gottesguadenkiaut 78. G.-Extract 218.
Grana Paradisi 69. Tiglii 69. Tilli 09.
Granat-Aepfelschalen 31. G.-Ulüthen 44,
Granatillkörner 09.
Granatwurzelrindo 32.
Graphit 69. geschlämmter 69. — Graphites 09. depuratus 09. elutriatus 69.
Grieehiseh-Heusamen 164.
Grind-Kraut 87. G.-Wurzel 144.
Grünspan 6. krystallis. 37. — Gr.-Blumen 37. G.-Cerat 200. G.-Sauerhonig 247.
Guajakholz 99.
Gummi ammoniacum 7. arabicum 09. Cerasorum 70. Euphorbium 39. Gal-banum 65. Guttao 71. Kino 95. Mastix 105. Mimosae 69. Myrrhao 107. Opo-panax 120. Sagapenum 155. Senegal 70. Serapinuin 155. Tragäcantbao 71. — Gummi, arabisches 69. — Gummiammoniak 7. G. - in Körueni 8. G.-in Kuchen 8. — Gummigutt 71 — Gummiresina Elemi 39. G. - r. Opo-panax 39. — Gummiscldeim, arabischer 239.
üundelrebenkraut 78.
Guudermannkraut 78.
öutti 71.
H.
Haematites 98.
Hafer 160. H.-Griitze 11. Il.-JIchl 40, Haidcbeeren 12. Hammeltalg 15H. Uanf-Oel 112. H.-Samen 160. Harlpech 125.
Harz, gelbes 154. weissos 154. — Harz-pflastcr 215.
|
||
|
|||
|
|||
301 —
|
|||
|
|||
Haselwurz 130.
Hnscnpfütchen 184.
riaiilioclielwurzel 14G.
Hnuscnblusc 93.
Hausseifc 156.
Hei'tpllastor 213.
Hcidelbeoicn 12.
Hellstoin 229.
Hohninthocliortos 72.
Hepar nntimonii calcareum 21)5. sulpliu-ris natrinum 239.
Ilcrba Abiotani 72. Absintbii 73. A. mi-noris 290. A. pontici 290. A. romimi 290. Antbos aylvestris 80. arboris vitae 89. Arlemisiae 73. Boraginis 74. üotryos nioxicana 290. Calamintbac 74. Oentaurii minoris 73. €lianiaedryos7.r). Cbamaepitjos 7G. Cbelidonii majoi'is 70. Chonopoclii ambrosioides 290. Kri-gerontia 87. Eupln-asiao 77. Fummiao,
77.nbsp; nbsp; Geniatao tinetorlae 77. Gratiolac
78.nbsp; nbsp; Hederae terrostria 78. Hepaticac terrestris 98. Hyperici 79. Hys8opi79. Jaeeae 91. Laetucac virosae 80. Led) palustris 80. Majoranae 81. Marrubii albi 81. Matricariae 81. Matnsylvae 82. Meliloti (citrinac) 82. Menthae aqua-ticae 83. Mcrcurialis (annuac) 83. Muaci canini 98. Origani cretici 84. O. vulgaris 84. Polygalae amarae (cum radice) 84. l'otentillae anserinao 85. Pulegii 85. Pulsatillae nigricantis 8G. Uorismarini sylvestris 80. Sabinae 80. Santolinac Cliamaccyparissi 87. Scor-dii 185. Senccionis 87. Serpylli 88. Ta-raxaei 88. Taxi 89. Thujae 89. Thymi 89. Trinitatis 91. Trixaginis 75. Ver-benae 90. Veronicae 90. Violae trieo-loria 91,
Hcu-Ulüthen 44. H.-Samen 44.
Hirach-Uninst 15. H,-Horn, scliwarzge-branntes 20. H.-H.-Geist, gereinigter 232. H.-H.-Oel, stinkendes 111. H.-Horn-Salz, flüchtiges 196. H.-Kugel-achwamin 15. H.-Wurzel 140.
Hirudines 91.
Höllenstein 202.
Hollunder-Heeren 13. H.-Blumen 47.
|
H.-Mus 176. H.-Rinde, innere 34. H.Wasser 201
Holz-Kssig , rohlaquo;! 4. H.-Säure, brenz-licho rohe 4. H.-S., rcctiflcirte 194.
Honig, abgeklärter 237. abgoscliäumtor 237. golber 105. gemeiner 105. gereinigter 237. roher 105.
Hopfen , spanischer 84. — Hopfen-Früchte 171. H.-Kiitzchen 171. H.-Zapfen 171.
Hordcuin exeorticatum 92. mundatum 92. perlatuin 92.
llühneroier 121.
Hüttenrauch 10.
Huflattich-Blätter 53. H.-Hlumen 184. — Hufsalbo 276.
Himds-Kiimillenblumen , gemeine 42. H.Moos 98. H.-Rosenblättor 40.
Hydrargyrum 92. amidnto - bichloratum 223. ammoniato-muriaticum 223. bichloratum 223. b. aminoniatum 223. bi-jortntum rubrum 223. borussicum 209. chloratum conosivum 223. chl. mitc
223.nbsp; nbsp; nbsp;cyanatum 209. depuratum 224. hydroeyanienm 209. jodatum tlavum
224.nbsp; nbsp; mnriaticum corrosivum 223. m. mite 223. nitrieuin oxydulatum cry-stalliaatum 224. oxydatum rubrum 224. perjodatum 223. stibiato-sulphuratum
225.nbsp; nbsp; gulphuratnm nigrum 225. s. rubrum 25. s. r. factitium 225. sulphuii-cum 225. — Hydrargyrus 92.
Hydraa ferricua carbonicus 220. kalicus
227. k. fusus 227. Hydrochloras ammonicus 196. a. cum
aesqulchloreti ferri 197. — Hydro-
chlorinas natricus 108.
I. U. J.
Jalapen-Harz 259. J.-Seife 259. J.-Tinc-
tur273. J.-Wurzel 142. Ichthyocolln 93. Infusum Oigitalia 226. Rhei 226. Spe-
cieruin aromaticormn 220. Spec. ar.
cum calcaria chlorata 220. Sp. ar. c.
cupro sulphurico 226. Sp. ar. c. oleo
terebinthinc 226. Ingber 154. Ingwer 154. Ingwer, gelber
137. — Ingwertinctur 275.
|
||
|
|||
|
|||
yo2
|
|||
|
|||
Jod 93, — Jod-Blei 248. J.-Eisen 219. — Jodina 93. — Jodine 93. — Jo-dium 93. —Jod-Kalium 228. #9632;— Jod-Quecksilber, gelbes 224. J. - Quecksilber, rothes doppelt 223. J.-Q.-Salbe 281. J.-Salbe 281. Jod-Salbe, zusammengesetzte 281. J.-Sehvvel'el 207. Jod-Tinctur 273.
Jolmnnis-Hlumeiiol, aufgegossenes 243. J.-1S., gekoclitcs 243. Joli.-Kraut 79. J.-Wurzel 138.
Ipecaoaanhawurzol 143.
Judenpeoh 182.
K.
Kali aeeticum 226. aluminoso-sulpliuri-cum 7. bioxalicum 122. bisulpliuricum
228.nbsp; nbsp;bitaitaricum crudum 177. b. de-puratum 17 7. borussienm 94. carbo-nicum crudum 94. c. depuratum 227. rausticum fusum 227. c. siecum 227. 1'eiTOSO-hydrocyanicum 94. 1'orruginoso-bydroeyanicum 94. hydiieum fusum 227. h. siecum 227. hydriodicum 228. nitricum crudum 95. n. depuratum 227. n. tabulatum 227. oxalieum acldulum 122. subcarbonicum crudum 94. sul-phuricum 95. s. aeidum 228. a. depuratum 228. tartaricum 228. zooticum 94. #9632;— Kali, doppeltweinsteinsaurcs 177. essigsaures 226. kohlensaures, gereinigtes 227. lt. rohes 94. salpetersaures, gereinigtes 227. s. getäfeltes 227. s. rohes 95. schwefelsaures 95. schw. gereinigtos 228. sehw. saures 228. Weinsteins. 228. — Kalillüssigkeit, ätz. 234. kohlens. 234. — Kali-Salbe, jodwasser-stofl'simre 282. K.-Salpeter 95. K.-Seife 157. K.-Thouerdc, schwefelsaure 7. K.-Tinctur 273. — Kalium ferro-eyano-genatum 94. jodatum 228. aulphuratum
229.nbsp; nbsp;Kaliumcisoncyanür 94.
Kalk,ätzend. 18. gebrannter 18. salzsaurer 204. untersal/.saurer 17. — Kalk-Erde, neutrale, phospliorsaure 18. K.-Oxyd 18. K.-Wasser 198.
Kamillcn-niumen, gemeine 43. Kamillen-lilmncn römische 48. K.-l).,stinkende 42.
|
Kamillen-Extract 217. K.-Oel, ätherisches 243. K.-Oel, aufgegossenes 243. K.-O., gekochtes 243. K.-Wasser 198.
Kampbcr 18. K.-Emulsion 216. K.-Essig 189. K.-Geist 264. K.-Latwergc 210. K.-Liniment, flüchtiges 229. K.-Salbe 277. K.-Oel 242.
KarottenwMizcl 291.
Kartofl'clbranntwein 170.
Katzenpfötchen 184.
Kaumittel erregendes 292. linderndes 292.
Keller-Asseln 106. K.-Würmcr 106.
Kermes minerale 268.
Kienöl 117.
Kienrusstinctur 272.
Kino 95. africanum 96. americanum 90. australe 96. Novae Hollandiae 90. occidentale 96. — Kino 95. afrikanisches
95.nbsp; amerikanisches 90. neuholländisches
96.nbsp; nbsp; nbsp;westindisches 90. — Kinotinctur 273.
Kirsch - Baumgummi 70. K.-Harz 70. K.-Lorbcer-T!lätter 55. Kirsch-Lorbeer-Wasser 199.
Klatschrosen-Blumen 40. K.-Zuckersaft 268.
Klebestoff 207. — Kleb - PBastor 213. Lund's 213.
Klettenwurzel 31.
Klystier, bliihungtreibendes 206. erweichendes 207. gegen Fäulniss oder Brand 206. laxirendes 207. nährendes 207. Klystierspecies 202.
Knoblauch 126.
Knochenkohle 20.
Kobalt 26.
Königs-Chinarinde 29. K.-Kerzen-Blätter 03. K.-K.-Blumen 48. K.-Wasser 193.
Körnerstorax 172.
Kohle, thierische 20.
Kokkelskörner 101.
Kornbranntwein 170.
Krähenangen 111. K.-Extract, gaistiges 218.
Krätzsalbe, Abildgaard's 276. für Hunde 277. für Schafe 277. Helmerich's 276. Wandel's 2 76.
Kräuterpulver, einfaches 256.
|
||
|
|||
|
||||
330
|
||||
|
||||
Kraftmehl 9.
quot;Kriumnetbecren 11.
Krnpiiwurzcl 149.
ICrauseminz - lilätter 50. K. - Oel, aufgegossenes 244. K.-O., gekochtes 244. K.-Wasser 199.
Kreide, weiase 30. — Kreidepulver, zusammengesetztes 2ö.r).
Kreosot 90. Krcosot-Gcist 204. Krcosot-Liniment, zusaininongesetztos 231. K.-Sallio 282. Kreosot-Wasser 199. — Kreosotum 96.
Kreuz-Beerenzuckersaft 2C8. K.-J)oi,ii-beeren 12. K.-Kraut 87.
Kronchina 30.
Kropfsclnvämme 170.
Krummholzöl 118.
Kiiehen-Sulz 108. K.-Scliellenkraut, 80.
Kümmel, römischer 102. Kiimmel-Oel, iitheriselieraquo; 242. K.-Samen 100.
Kuh-Milcli 97. Kuhpulvor 259.
Kupfer 37. K., essigsaures, basisehes 0. Kpfr., essigsaures , krystallisirtes 37. Kpfr., schwefelsaures, käufliches 38. K.-Alaun 208. K.-Chloridaminonium-fllissigkelt 233. K.-Oxyd, kohlensaures
208.nbsp; K.-Oxydainmonium, schwefelsaur.
209.nbsp; K.-Vitriol 38. K.-V.-Lösung, zusammengesetzte 261. K.-Vitriol-Salmiak 209.
Kurkume 137.
|
infernalls 202, ophtbalmieus 208. pru-
nellae 227. vulnerarius 229. Latwerge, IMiihridat's 212. Laudanuni 119. Ihiuiduin Sydenhaini 273.
opiatum Itousscaui 280. Laudanum,
lloussoau's 280. Laudanumtalbe 278. Laugensalz, flüchtiges 8. mineralisches
108. Lavendel-Blumen 44. L.-Bl.-Geist 204.
L.-Ocl 115. L.-Tinctur 273.
Laxir-Pillen für Hunde 248. L.-Pulver 250. L.-P. für Schweine 257.
Lebensbiuim-Kraut 89. L.-Tinctur 275.
Leber-Äloü 0. Lober-Thran 113.
Leim 68.
Lein-Kuchen 125. L.-K.-Mehim. L.-Oel 115. L.-O,, geschwefeltes 244. L.-Samen 16ß. L.-S.-Kuohen 125. L.-S.-Mchl40.
Lieben caninus 98. Caragaheen 20. Ca-raghoen 20. islaudicus 99. terrestris caninus 98.
Liebstöckelwurzel 144.
Lignum Buxi 90. Ciuajaci 99. Jnnipcri 100. Quassiae 100. sanctum 99. san-dalinum rubrum 186. Sanlali rubrum 186. Sassafras 101.
Lilacsamen 165.
Lilienzwiebel 144.
Lindenbliithen 48. — Limleublüthwasser 201.
Liniment auflösendes und zertheilendcs 231. aus Kalkwasser und Salmiakgeist 231. P.inz's gegen veraltete Piphaken 230. Blainc's trocknendes 232. flüchtiges 229. gegen die Krätze der Hunde 230. gegen Verbrennen 229. linderndes 231. nervenstärkendes 231. stärkendes und zugleich auflösendes und zerthoilendes 231. — Linimcntuni ad ambustiones 229. Aeruginis 247. am-moniato - eamphoratum 229. amnio-niato - bydrargyratum 230. nmmo-niato-Jodatum 230. ammoniato-tcre-binlhinatum 230. ammonialum 229. Cantliaridum 230. C. cum Eupliorbio 230. contra seabiem canis 230. contra tumorum cysticum calcanei invetera-tum Binzii 230. cum aqua calcis et
|
|
||
Labdanum 97.
Lac sulphuris 267. vaccinum 97.
Lachenknoblauchskraut 185.
Ladanharz 97. cyliuderförmiges 97. in
Blasen oder Häute oingeschlossencs 97.
spiralförmig gewundenes 97. — La-
danuni 9V. cyprius 97. in baculis 97. in
massig 97. in tortis 97. Lärchenschwamni 6. Läusekörner 161. 168 (zweimal). Lakritzcnsaft, roher 175. Lakritzcnsaft-
lösung 262-Lnna gossypina 68. Lapis cidaminaris 9!t. causticus ciiirur-
gorum 227. divinus 208. haematites 98.
|
||||
|
||||
|
||||
304 —
|
||||
|
||||
|
liquoro ammonii caustici 281, irritixns
230.nbsp; nbsp;ir. cum Kuphorbio 230. Krcosoti compositum 231. Icnions 231, nervi-mim231. phosphoratum 245. rcsolvens
231.nbsp; nbsp; roborans ot rcäolvens 231. sa-ponis compositum 281, saponato-cam-phoratum 281, slooatlram Blaine] 232. sulpliuratum 232. toretiintiiinac compositum 232. volatile 229. v. cam-phoratum 229.
Llquamen Myrrhae 235.
Liquor acidus phosphoi'ious ex ossibus 193. Amiuonii acetici 232. A. carbonici pyro-oleosi 232. A. caustici 232. A. cocruleus 233. A. vinosus 233. ano-ilynus minoralis Hoftmauni 2C5. licl-lostii 234. clilori 198. corrosivus 233. Cupri ammonlatO - liyclroclilorici 233. Forrl muriatiei (oxydati) 233. F. oxy-datl hydratl 220. F. sesquiohloratl 288, Hydrargyri bicldorati corrosivi 234. II, muriatiei corrosivi 234. II. nitrici OXydulati 234. Kali carbonici 234. K. caustici 234. Myrrhae 235. Natrl caustici 235. pyro-aceticus 189, saponis stibiati 235. stibii clilorati 235. st. muriatiei 236. stypticus 235. st. Loolii 233. subacetatis pluinbici 190. Villatei 236. vuluerarius 275. Zinci clilorati 2.'!G.
Lythargyrium 101. — Lytbargyrum 101. — Lytliargyrus 101.
Litliaueröl 112.
Lixivium causticum minerale 235. c. ve-getabile 234.
Loeatellbalsam 203.
Lösung vos ätzendem Doppelchlorqueck-silbcr 261, wässrige , von jodinwasser-stoffsaurem Kali 2G1.
Löwenzalm-Extrnct 219. L.-Kraut 88. L.-Wurzel 161.
Lorbeer-Blatter 55. — Lorbeeren 12. #9632;— Lorbeer-Oel. 114. L.-Salbe 282.
Lotio antiherpetica 236. antipsonca. 236. discutions 236. emolliens et anodyna 236. refrigerans 236.
Loxa-Cbinarinde, äelite 30.
Lumbrici terrestres 102.
|
M.
Mäiiscdornwurzel 150.
Magnesia alba 102. calcinata 236. carbonicraquo; 102. Iiydrico - carbonica 102. muriae 102. salis amari 102. sulphu-rica 103. usta 236. vitriariorum 103.
—nbsp; nbsp;Magnesia, calcinirte 236. kohlensaure 102. schwefelsaure 103. — Mag-
nesiae subcarbonas 102. Majoran 81. — Majoranöl, atlicri8clies244. Maiwürmor 106. Maltbum Hordei 103. — Maltum Ilordei
103. Malvenblätter 55. Miuulelbenzoc 16, — Mandeln bittere, 9.
aiisse9.— Mandelöl, ausgepresste8 241.
—nbsp; nbsp;Mandel-Storax 173. Mangancsium oxyilatum nativum 103. -—
Manganliyperoxyd 103. — Mangauuiii byporoxydatuni nativum 103. oxyda-tum nativum 103.
Mangelwurzel 144.
Mangoldsblätter 289.
Manna 104. calabrina clecta 104. cannel-lata 104. c. in fragmentis 104. cruda 104. grassa 105. in lacrymis 106. longa 104. pinguis 106. vulgaris 104. — Manna 104. fetto 104. gemeine 104. in Tbränen 105. lange 104. robe 104.
Mannstreuwurzel 138.
Maricndistelsamen 160.
Masticatorium excitans 292. leniena 292.
Mastiche 105. — Mastix 105.
Maul- und Halsausspübhvasser, kiih'endes 222. linderndes 222. zusammenziehendes 222.
Meconium 119.
Meer-Rcttig 129. M.-Schwamm 170. M.-Zwiehel 151. M.-Z.-Essig 190. M,-Z.-Sauerbonig 247. M.-Z.-Wein 287.
Mcisterwurzel 142.
Mei commune 105. crudum 105. depura-tum 237. dospumatum 237. llav im 106. Mcrcurialis annuae 237. rosatam 237.
Melilolen-Kiaut 82. M.-Pflaster 215.
Melissenbiatter 56.
Meloës 106.
|
||
ï
ï! #9632;
4
|
||||
I B, !
ra;
|
||||
I
|
||||
ii
|
||||
|
||||
|
||||
|
|||
— 305
|
|||
|
|||
Mennige 107.
Mercurius dulcis 223. jodatus flavus 224. j. rulior 223. praecipitatus albus 223. pr. ruber 224. sublimatus corrosivus 223. vivus 92.
Milchzucker 155.
Millepedes 100.
Mimosengummi 69.
Mindercr's Geist 232.
Mineraltuvpcth 225.
Minium 107.
Mistel, weisse 180.
Mixtur, saure, schwefelsaure 238. verstopfende 237. verstopft mit Opium 237. — Mixtura Ammoniaci hydro-chlorati 237. A. h. cum Eheo 237. obsti-pan8 237. obstipans cumOpio 237. salis ammoniaci 237. sulphurica aeidu 238. vulneraria aeida 201. 2J8.
Möhre, gelbe 291. Möhrensaft 174.
Mönchsrhabarber 149.
Mohn-Hlättcr, weisse 58. M.-Köpfe 20. Mohn-Kopfzuckersatt 268. M.-Oel 116. Mohn-Saft 119. M.-Samen, weisse 166.
Moos, isländisches 99.— Moosbeeren 12.
Morphin 238. — Morphina 238. — Morphium 238. aceticum 238. sulphuricum 239.—Morphium 238. essigsaures 238. schwefelsaures 239.
Mucilago Gummi arabici 239. 6. Tra-gacanthae 239. seminum Cydoniorum 239.
Murias ammoniac 8. ammoniiS. sodae 108.
Murid 17.
Muscus corsicana 72. Hclminthochortos 72.
Muskat-Balsam 115. M.-11., englischer 115. M.-B., holliindischcr 116. M.Butter 115. M.-Nüsse 110. M.-Nussöl 115. M.-Oel 115.
Mutter-Harz 65. Mutter-Korn 158. Muttor - Kraut 81. Mutter-K. - Wasser 199. Mutter - Kümmel 162. Mutter-Pflaster 215.
Myrrha 107. electa 107. in sortis 107. naturalis 107. — Myrrhe 107. auserlesene 107. in Sorten 107. — Myrrhen-Flüssigkeit 235. Jlyrrben-Tinctur 273. K ö rb e r , Vcterinair-Fbariuakopöc.
|
HS.
Nnclitschattenbliitter, sehwar/.o 61.
Niiphtba aecti 194. vitrinli 195.
Natron, kohlensaures gereinigtes 239. k. rohes 108. pbosphorsa.ires 240. salpetersaures gereinigtes 240. s. rohes 109. salzsaurcs 108. schwefelsaures 109. schw. gereinigtes 240. sebw. getrocknetes 240. schw. verwittertes 240. •— Natron-Flüssigkeit, ätzende 235. Natron-Salpeter 109. Natron-Weinstein 269. — Natrium chloratum 108. sulphuratum 239. —-Natrum boracicum 16. boricum 16. carbonicum crudun 108. e. depuratum 239. chloricum 239. muriaticum 108. m. hyperüxygenatum 239. nitricum crudum 109. n, depuratum 240. phosphorieum 240. subcar-bonicura crudum 108. sulphuratum 239. sulphuricum crudum 109. s. depuratum 240. dilapsum 240. siccatum 240.
Natterwurzel 131.
Neapelsalbe, Solleysel's gegen den Ilaut-wurm 282.
Nclken-Oel 112. Nelkonwurzcl 134.
Norvensalbe, Leba's 282.
Nicht, graues 179. weisses 110.
Niesswurzel, schwarze 141. weisse 141. — Kieswurzel-Tinctur, weisse 272.
Nihilum album 110. griseum 179.
Nitras Argenti fusus 202. argenticus 202. Iixiviae95. natricus 109. potassae cru-dus 95. — Nitrum chilense 109. crudum 95. cubicum 109. depuratum 227. prismaticum venale 95. tabulatum 227.
Nuces Juglandis immaturao 110. mo-schatae 110. vomicae 111.
|
||
Ochsen-Galle 40. O.-Zungenwurzel 132.
Oculi Populi 67.
OclermennigblÄtter 49.
Oel aus sieben Theilen 243. russisches
112. scharfes 241. schwarzes 245. Ofenbnicb 179. Oleum Alislntliii aethereum 240. A. coc-
tum 241, A. inlusum 241. acutuin 241. 20
|
|||
|
|||
|
|||
|
|||
|
||||
— 306 —
|
||||
|
||||
l;
|
Amygdalarum oxpressum 241. animale aetliereum 241. a. Dippolii 241. a. foe-tiduui 111. Anisi aetliereum 241. an-thelminticumCliaberti 242. Authos 118. Asplmlti 242. Belkdoiinac coctum 242. U. inl'usum 242. lictulae artificiale 242. betulimiin 112. Brusci 112. oadinura
114.nbsp; camplioratura 242. Cannabis 112. Cantliariduin infusum 242. carpatlii-eum 118. Carvi aethoreum 242. Caryo-phyllorum 112. Castori 117. Cerao 242. Chamomillae aetliereum 243. Oh, coctum 243. Oh. infusum 243. Colocyn-thidis 243, cornu cervi footidum 111. c. e. volatile 111. Crotonis 113. e sep-tem partibus 243. Hyoscyami campho-ratum 243, H. coctum 243. H. infusum 243. Hyperici coctum 243. II, infusum 243, jecoris Aselli 113. Juglandis nu-cum (expressum) 113. Juniperi bac-carum 114. J. ligni 114. J. 1, aetliereum 241. lateritium 117. laurinum (expressum) 114. Lavandulae 115. Lini
115.nbsp; nbsp;L. sulpliuratum 244. lithuanicuin 112, Lumbricorum 244. Majoranao aetliereum 244. martis 233. Mentliae cris-pae coctum 244. M. c. infusum 244. M. piperitae aetliereum 244. raoscovi-tlcum 112. mucilaginum 244. nigrum 245, Nueiatae (expressum) 115. nucum moschatarum (unguinosum) 115. Oli-varum 116. O. provinciale 116. ovo-rum 245. palmae Christi 117. Papa-vcris 116. Petrae 122. Pliilosopliorum
117.nbsp; pliospliorat. 245. Pini 117. pyro-animale 111. pyrogomum animale 111. Raparum 117. Kicini 117. Uorismarini
118.nbsp; Eosarum pressum 245. Kusci 112, rusBicum 112. Sabinae aethoreum 245. salis 3. Saturni 245. Sinapis aetliereum 246. Succini crudum 118. S. empyreumaticum 118. Tanaceti aetliereum 246. tartari per deliquium 234. tcmplinum 118. Tcrebinthinae 119. ï. camphoratum 246. T, compositum 246. T. sulpliuratum 240. Ïigliill3. vitrioli 5. v. fumans 5. v. purrissimura 194. v. rectificatum 194.
|
Olibanum 119.
Olivenöl 116.
Operment 11.
Opium 119. — Opium-Kssig 190. 0.-Extract, wiissriges 218. O.-E. weiniges 218. O.-Salbe 283. O.-Tinctur, einfache 274. O.-Tinct., safranlialtige 273. O. - Wein , durch Gährung erhaltener 286. O.-Wein zusammengesetzter 287.
Opodeldoc 231.
Opopanax 120. in grants 120. in pla-centis 121.
Os Sepiae 121.
Osterluzeiwurzel lange 128. runde 128.
Ova gallinacea 121.
Oxalas acidul. potass. 122. #9632;— Oxalium 122.
Oxycratum compositum 246. simplex 246.
Oxyeroceuspflastcr 215.
Oxydum ferricum 221. f. nativum 98. manganesii nigrum nativ. 103. mangani nativ. 103. m. nigrum 103. plumbi ru-brum 107. pluinbicum (semifusum) 101. stibii 266. zinci nativum 98.
Oxykrat einfaches 246. zusammengesetztes 246.
Oxymel Aeruginis 247. scilliticMm 247. simplex 247.
P.
Panaxgummi 120. in Körnern 120. In Kuchen 121.
Pappel-Blumen, wilde44, P.-Kno3pen67. P.-Einde 33. P.-Salbe 283. P.-S., blciessighaltige 284.
Paradieskörner 69.
Pech, flüssiges 124. schwarzes 125.
Perlmoos, irländisches 20.
Perubalsam 14.
Petersilien-Samen 167. P.-Wasser 200. P.-Wurzel 146.
Petroleum 122. album 123. ruhmm 123.
Pfaffen-Ilölnchenwurzel 151. — Pfaffen-Röhrlcinkraut 88.
PfetTer, langer 124. schwarzer 124. spanischer 04. woisser 123. — Pfefferminz-Biälter 50. P.-Oel, ätherisches 244. P.-Wasser 199. — rfefTertinctur, schwarze 274.
|
||
|
||||
|
|||
307
|
|||
|
|||
Pferdcfusspulver 257. — Pferdepulver
255. Coop's 25ß, mit Quecksilber 256. rothes 256. — schwarzes 256. — Tod-lcnbcrg,s256. — Pferdeschwitmino 170. Pfirsieii-Blätter 58. Pf.-BIütheii 45,
Pflanzenkohle 21.
Punster, sclnvurzes 213.
Pflnumenmus, rolics 12.5.
Pliospliov 123. — Phosphor-Oel 245. Pliosphor-Siüire aus Knochen 193. Ph.-Sa'urc, trockne 193. — Phosphorus 123.
Piciiurimbohnen , grosse 188.
Pillen, abführende 248. hustcnstillonde für Hunde 247. von iitzendem Doppcl-Chlorquecksilber 248. — Pilulae aloii-ticae 247. arsenicalos 247. bechicae pro canibus 247. contra febrcin 247. Hydrargyri bichlorati corrosivi 248. la-xativae 248. purgantes pro canibus 248. Stryclmii 248.
Pimpinellwurzel, weisse 146.
Piper ttlbum 123. caudatum 36. liispa-nicuin C4. indicum 64. longum 124. nigrum 124.
Fix Bctulae 112. liquida 124. navalis 125. solida 125.
Placenta seminis Lini 125.
l'lumhago 69.
Plumbum aect. crud. 125. a. neutrale 125. carhonicum 23. hyperoxydatum rubrum 107. jodatuin 248. oxydatum (fusiim) 101. scytodopsicum 248. tnnnicum 248.
Pocken-Holz 99. P.-Wurzel 186.
Poleikraut 85.
Perm Aurantii iminatura 64. Colocynthis 26.
Pomeranzen, unreife C4. Pomeranzcn-BIü-tben 183. P.-Bl.-Wasser 197. P.•Schalen 28.P.-Sch.-Kxtraet217. P.-3ch.-Tinctur 270.
Pompholix 110.
Potio adstringens 249. amara 249. anti-spasmodica 249. bechica 249. bechico-incisiva 249. carminativa 249. contra matoorisationos Viramomli 249. deinul-cans 250. diaphoretica 250. diuretica 250. diuveticodenitiva 250. diuretico-temperans 250. initans Magendici 250.
|
leniens 250. 1. et sedans 251. purgans cum Tarta/o stibiato 251. p, drnstica 251. p. lenitiva 251. p. minorativa 251. stomachica 251, st. et carminativa 251. temperans 251. vermiluga 252.
I'ottascbo 94. 1'ottaschensalbe geg. Krätze 282,
Präcipitat, weisser 223,
Prousselbecren 13.
Protosulphurelum Arsenici 181.
Provenceriil 116.
PulpaCassiae 252. Prunorum cruda 125. Sarabuci 175. Tamarindorum 252.
Pulver, absorbirendes 252. austrocknendes adstringivendea liracy-Clarks 262. blutstillendes 258. depilatorisches 25:';. die Presslust wieder herstellendes 257. eiscnoxydbaltiges blutstillendes 258. gegen den Hufkrebs 264, gegen Zurückhaltung der Nachgeburt 255. krampf-stillendes 253. kühlendes 258. linderndes 257. niederschlagendes Stnhl's 259. Säure tilgendes 252. schweisstreibendes Hrncy Clark's 255. stärkendes 259. tonisches 259. Verdauung beförderndes 255. verstopfendes 257. wurmtreib. 259. zurBesclineidung252. zum Castrircn252. Pulvis ahsovbcns 252. ad castrationem 252. ad circumeisionem 252. adstringens exsiccans Bracy-Clarkii 252. aüro-pljorus o Kali sulphurica 253. a. e. Tartaro 263. Aluminis compositus Morton! 253. anticatarrhalis253. antispasmo-dicus 253. Ari compositus 253. aro-mnticus 253. arsenicalis Kousseloti 253. Asae foctidao compositus 254. A. f. cuin Natro sulpburico 254. causticus friitri Cosmei 254. c. Vicnnensia 254. Cliinae factitius 254. Colophonii compositus 264. contra cancrura ungula-rum 254. contra retentionem seeundi-narum 2 55. Corticis Chinao compositus 2 55. Cretae compositus 255. dopi-latorius 265. diaphoreticus Bracy-Clarkii 255. digestivus 255. einelicus 255. cquorum 255. e. Copli 260. c. #9632; cum llydrargyro 256. c. niger 256. o. ruber 266. c. Todlenbergii 256. Foenugracci 20laquo;
|
||
|
|||
|
|||||
— 308
|
|||||
|
|||||
'I*
|
comiiositus 25G. liorl)arum eimjilex 260. liixnns 25G. 1. porcicus 267. Icnicus 267. Nucum vomkanim cum Asa footida 257. obstipnns 257. pcctor'tlis 257. pertum equonim 257. porcicus 257. pro re-stitucnclo nppetitu 267. pyriiis 126. ra-dicum simplex 258. rcfrigerans 268, Sabinae compositus 2 58. S. c. cum floribus Arnicae 258. scmimnn simplex 258. stypticus 258. st. fen-osus 258. teniperans Stalilii 259. tonicus 259. vac-carura 259. vcrmifugus 259. Puigir-Cassia 22. P.-Köriier, kleine 69. P.-Trank, drastischer 251. P.-Trank mit Brecliweinstein 251.
ft.
Quassienholz 100. dickes 100. jamaikanisches 100. surinamisches 100. — Quassienholz-Tinctur 273, Quassien-rindc 33.
Queckcnwurzcl 140. rothe 133.
Quecksilber 92. gereinigtes 224. salzsaures atzendes 223, scliwefclsaur. 225, Quecksilber-Cliloridflüssigkcit, atzende 234. Qu.-Chloridsnlbe, ätzende 280. . Qu.-Chl., ätz. Qlrard's 280. Qu.-Cyunid 209. Qu.-Jodidsalbe 280. Qu.-Oxyd, blausaures 209. Qu.-Oxyd, rotbes 224, Qu,-Oxydul, salpotersaures krystallisirtes 224. Qu.-Oxyduliliissigkeit, Salpetersäure 234. Qu.-Pflaster 214. Qu,-Sulbe, gelbe 281. Qu.-Salbc, graue 280. Qu.-Salbe, rothe 281. Quecksilber-Salbe, weisse 280.
Quendelkraut 88.
Quitten-Samen 1C3. Qu.-Schleim 239.
n.
lladix Acori veri 132. Alcannae 186. Al-kannae 186. Allii 126. Althaeao 126. Anchusae 132. A. rubrao 186. Angelieao
127.nbsp; A. sylvestris 291. Apii 127. Ari
128.nbsp; nbsp;Aristolochiae longae 128, A. rotundas 128. Armoracino 129. Arnkao
129.nbsp;Aronis 128. Arundinis Donacis 129. A'. vulgaris 130, Asari 130. Asparagi
130.nbsp; nbsp;Bardanae 131. lielladoiinae 131. Bistortae 131. Uritsci 150. Hryoniae 132.
|
Buglossae 132. Calami 132. Cannae hispanicae 129. Cardopatiae 133. Cari-cis arenariae 133, Carlinae 133, Caryo-phyllatae 134, Cepae 134. Chelidonii (majoris) 134. Chinae 186. Cichorei 135. Colchici 135. Coluinbo 135. Con-solidae majoris 136. Contrajervae 130. Curcumae 137. Daiici291. Enulao 138. Eryngii 138. Pilicis (maris) 138. Foe-niculi 139. Galangae 139. G. major 139. Gl. minor 140. öcntianao alhae 140. 6. rubi-ae 140. Glycyrrhizae 145. Gra-minis 140, Helenii 138. Hellebori allii 141. H. nigri 141. Jalapae 142. Impc-ratoriae 142. Inulae 138. Ipecacuanhac 143. Iridis florcntinae 143. Lapathi a-cuti 144. Ijevistici 144. Lilii albi 144. Linguae bovis 132. Liquiritiao 145. Magistrantiae 142. Mandragorao 145. Mei 140. Melainpodii 141. Ononidiraquo; 140. Ostruthiae 142. Oxylapatbi 144. Petroselini 146. Pimpinellac albae 140, Plantaginis majoris 291, Pyrethri 147. Raphani rusticani 129. Ratanhiae 147. Rhaharhari 148. Ulmbarbnri monacho-rum 149. Hhapontki 147. Rh. mon-tani 149. Khei 148. Rh. chinensis 148. Rh, monachorum 149. Rli. moscovitici 148. Rubiae linctorum 149. Rusei 150. Salsaparillae 150. Sarsaparillae 150. Sassaparillac ] 50. Scillae 151. Serpen-tariao virginianae 151. Squillalt;i 151. Symphyti 136. Taraxaci 151. Tcrmcn-tillae 152. Valerianae (minorisquot; 152. Victoriaiis longae 153. V. rotundae 153. Vincetoxici 153. Zedoariao 153. Zingiberis 154.
Rainfarrn-Blätter 62. R.-Blumen 47. R.-Oel, ätherisches 246.
Katanhia-Extract 219. R.-Wurzel 147.
Rattengift 10.
Rauschgelb 11,
Rautenblätter 59.
Realgar 181.
|
|||
i A-N
|
|||||
Regen-Wasser 10.
|
U.-Wiirmer 102. R.-
|
||||
W.-Oel 244.
Roisbrannlwein 169
Reissblei 69.
|
|||||
|
|||||
|
|||
809 —
|
|||
|
|||
Uesina ftlba 154. communis 154. Eu-phorbii39. Gutta 71. Mastix 105. Pini 154. P. cmpyreunmtica 125. P. cmp. liquida 124. Sagnpcnum 155. Sera-pinum 155.
Uhubarber, cliinesisclic 148. franziisischo 147. inoskowilisehe 148. politische 147. —i Uliabarbcr-Aufguss 226. IHi.-Tinc-tur, wässrige 274. lUi.-Wurzcl 148.
liliapontikwurzol 147.
Kicinus-Oel 117. U.-Samen 167.
Uicclisaln 8.
Uiiule, peruvianisolie 30.
Hinila-GaUe 40. eingeclickte 219. K.-Talg 158.
I{ob Dauci inspissa'.us 174. Sambuci 175.
Uöliren-C'assia 22. B.-Maima 104. 11.-M. in BraohstQokon 104.
Uoggen-Klele 65. E.-Melil 40.
Kobvwurzcl gcmeino 130. spanisclie 120.
Roob Duuci inspissntus 174. Sambuci 175.
lioseii-PIiitter, blnssrothe 46. rothe 47 — Boseu-Honlg 237. B.-Oel, geprcsa-tcs 245. R.-Pomade 284. K.-Salbe 284. Koson-Wasser 200.
Rosmarin, wilder 80. —#9632; Rosmarin-Blätter 59. Rosmarin-Hlumen 46. R.-Geist 265. R.-Oel 118. K.-Salbe, zusammengesetzte 284.
lloss-Aloë 7. Ross-Fencliel 167. Koss-Knstanien 164. R.-K.-Bliitter 54. R.-K.-Rinde 32. R.-Minzenkraut 83. K.-Scbwcfel 176.
Uiiböl 117. — RUbsenöl 117.
Rüsterrinde, innere 35.
Kulirwurzel 143. 152.
s.
#9632;Sabadill-Kssig 190. S.-Samen 168. Saccliiirum album 155. lactis 155. Sa-
turni cnulum 125. Sadebaum-Kraut 86. S.-Oel, ätherisches
245. S.-Pulver, zusammengesetztes 258.
S.-P., zusammengesetzt. mitWohlver-
leiblumen 258. S.-Salbe 284. S.-Tinc-
tur 274. Säure, arsenige 10. Safran 36. S.-Pflustcr 215.
|
Sagapen 155. — Sagapenum 155.
Sal Acetoscllae 122. alcali volatile siecum 8. airarum 103. Ammoniacum 8. A. depuratum 196. anglicum 103. commune 108. culinaro 10!;'. epsomenso 103. essentii.lo tartari 5. fentanum 108. gemmae 108. marinum 108. inirabile Glnubcri cnulum 109. m. Gl. depuratum 240. muriaticum fixum 204, im-tivum 108. pruuellae 227. Seignetto 269. vitri 289. volatile con.u cervi 196.
Salbe, antiherpetische, Chevallier's 276. austrocknende279. blascnziehondi. 285. braune 280. einfache 278. fäuluiss-widrige 277. gegen Aagenfoll, Waldin-ger's 276. gegen die Pferdcmiiuke 27 6. gegen Kuterentzündung der Kühe 276. gclbo 280. oxygonirto 283. reizende, Leba's 282. r. mit Euphorbiuni 281. scharfe, Brüsseler 275. schorfinaehende, Solleysel's 278. zertheilende 284. zer-thcilendo grüne, Naumaim's 284.
Salbcibliitter 60.
Salmiak 8. gereinigter 196. — Salmiakgeist, scharfer 232. Sahniaklatworge mit lirecliweinsiein und Bilsonkrautex-traot 210. Sahniaklatworge mit Salpeter 211.
Salpeter, gereinigter 227. kubischer 109. roher 95.— Salpetorätli(!rgei3t204. Sal-petergeist, saurer 4. Salpeterlatworge, kampherhaltige 211. Salpeterlatwergn mit Schwefel 212. Salpeterlatworge mit Woblvorleiblumen 211. Salpetcrlatwg., spiessglanzhaltigo 212. Salpcterlösung 261. Salpetersäure, gereinigte 192. Sal-petorsänro, rauchende 192. Salpetersäure, rohe 4. Salpetersäure, verdünnte 192. Salpetorsalzsäure 193.
Sulz , englisches 103. gemeines 108. — Salzgeist, saurer 3. Salzöl 3. Salzsäure, gereinigte 191. Salzsäure, rohe 3. Salzsäure, verdünnte 192.
Sumcnpulver, einfaches 258.
Sandaraca 156. graecorum 181. Sanda-rach 156. Sandarack 156.
Sandelholz, rothes 186.
|
||
|
|||
|
||||
310
|
||||
|
||||
Saiulriodgniswurzel 133, Saiiguia draoonis 15(!.
Snjio nlicimtinus 157. antimonialis 2G0. (lomesticus(albu8) ITiC. hispauicusalbus 157. jalapinus 259. kalinus 157. mollis 157. niger 157. stibiatus 260. terebin-tbinatus 2G0. virklis 157.
Sarsaparillwurzel 150.
Sassafrasliolz 101.
Sauerampferblätter, grosse 185. Sauer-ampferwurzel 144. Sauerdatteln 177. Sauerhonig, einfacbcr 247. Sauerklce-salz 122.
Scammonium aleppiscbes 157. #9632;— Scam-monium halepense 157.
Scliarfgarbenblätter 57. Sehafgarbenblu-men 45. Schafgarbenextract 218.
Schakarille 29.
Scheidewasser 4.
Schierlingsbliitter 52. Seliierlingsextraet 217. Scbierlingslatwerge, zusammengesetzte 211. Schierlingspflaster 214. Schierlingssalbe 286.
Schicsspulver 12G.
Schiffspech 125.
Schlagkraut 76.
Schlangenwurzel 131. virginische 151.
Schleimöl 244.
Sehmieraeife 157.
Schöllkraut 76. Sch.-Wurzcl, grosse 134.
Schöpstalg 158.
Schwämme, kleine 170.
Schwnlhonwurzcl 153.
Schwarz-Braunsteinerz 103. Schw.-Kümmel 166. Schw.-Wurzel 136.
Schwefel, gefällter 207. gelber 175. grauer 176. sublimirter 176.— Sehwefel-Aether
195.nbsp; nbsp;Sch.-Ae.-kampheilmltiger, wässri-gcr 195. opiumhaltiger mit Kamphwr
196.nbsp; nbsp;Schw.-Aetbergeist 265. Schw.-Al-kohol 21. Schwefel-Hnlsam, einfacher 244. Schw.-Blumen 176. Schw.-Eisen 221. Schw.-Kalium 229. Schw.-Knlk 205. Schw.-K,, spicssglanzhaltigcr 205. Schw.-Kohlonstofl' 21, Schw.-Liniment 232. Schw.-Milch 267. Schw.-Natrium 239. Schw.-Quecksilber 225. Schw. Quecksilber, künstlielics rothes 225.
|
Schw.-Qu.-Salbe, schwarze 281. Schw.-Säure, englische 5. Schw.-Säure mit chemisch gebundenem Wasser 6. Schw.-Säure, Nordhäuser 5. Schw,-Säure, rauchende 5. Schw.-Säure, rectificirte 194. Schw.-S., sächsische 5. Schw,-S., verdünnte 194. Schw.-Salbe 285. Schw.-Salbe, quecksilberhaltige 285, Sehw.-Spiessglanz 170. Schwcfel-Terpeuthin-balsam 246. Schweine-Fett 6. Schw.-Pulver 257, Schwerspath 288. Sebum bovinum 158. bubuhin 158. ovil-
lum 158, vervecinum 158. Sccale cornutiun 158. Seidelbastrinde 33,
Seife, gemeine 156. grüne 157. medici-nische 260. schwarze 157, spanische weisse 157. — Seifen-Bitisen 204. S.Geist 265. S.-G. mit Kampher 265. S.-Krautblätter 60. S.-Krautextract 219. S.-Liniment, zusammengi'ïotztes 231. Selleriewurzel. 127,
Seraina Anethi 159. Angelicae 159. Anisi stellati 159. A. vulgaris 159. Avenae 160. Cannabis 160. Cardui Mariae 160. Carvi 160. Cataputiae majoris 167. (!i-nae 161. Cocculi 161. Colchici 162. Contra 161. Coriandri 162. Cumini 162. Cydoniae 163. Cydoniorum 163. CynaelGl.Datnrae 169.Erucael63.Koe-niculi 163. F, aquatici 167. Foeni gracci 164. Poenugraeci 164. Hippocastani 164. Hordei 164, Hyoscyami 165. LilaO'lflö. Lini 165. Lycopodii 165. Mclanthii 1lt;)6. Nigellae 16G, Palmac Christi 167. Pa-paveris albi 166. Petroselini 167, Phol-landrii aquatici 167, Ricini 167. Sa-badillae 168, Santonici 161. Siiiapis albae 163, S. nigrae 168. Slaphidis agriae 168. Staphis agriae 168. S';ra-monii 169. Senegalgummi 70.
Senf, gelber 1G3. weisser 163. — Senföl,
ätherisch. 246. Senfsamen, schwarz 168.
Senfteig 260. S.-Teig, zusammenges.260.
Sennesblätter 60. alexandrinische 61. ostin-
disïhe 61. tripolitanische 61.
|
|
||
|
||||
|
|||
311 —
|
|||
|
|||
Sevenbaumkraut 86.
Sevum bovinura 158. vorvecinum 158.
Silber 10. salpetersaures, geschmolzenes 202. Salpeters, krystallisirtes 202. -— S.-61iitte 101. fi.-Salbe, zusammenêe-setzte277. S.-Salpoter,krystallisiit. 202.
Simarubarinde 35.
Skordiumlatwerge !!1 2.
Soda 108. kvystallisirte 108. — Soda crystallisata 108. vitriolata 109.
Solutio arsenicalis Fowlcri 260. Calca-riae cbloratae concentrata 261 Calca-riae cbloratae diluta261. Calcis cbloratae Chevallieri 2G1. Cupri sulphuric!
261.nbsp; nbsp;Cupri sulphuric! composita 261. Hydrargyri bichlorati corrosiv! 261. Kali hydrjodiuici aquosa 261. Potassae nitratis 261. Succ! Liquiritiac 262.
Spangriin 6.
Spanischtiiogenessigl 89. Spanischfliegeuöl, aufgegossenes 242. Spiiniscbflicgenpfla-ster, gewöhnliches 214. — Spanisch* pfeffcrtinctur 271.
Spargelwurzel 130.
Spatbum ponderosum 288.
Species ad clysmata 262. adstringentes
262.nbsp; amarae 262. a. et adstringentes
262.nbsp; nbsp;a. et aromatieae 262. anthelmin-ticae 262. aromatieae 263. carmina-tivae 263. emollientes 263. narcoticae
263.nbsp; pectornles 263. resolventes 263. sudorilicac 263. tonicae ct stimulan-tes 264. — Species aromatische 262. bittere 262. bittere und aromatische 262. bittere und zusammenziebende 262. bläbungtreibende 263. erweichende 263. narkotische 263. schweisserregende 263. stärkende und reizende 264. wurmtreibende 262. zertheilcnde 263, zusammenziehende 262.
Speiskobalt 26.
Spermaceti 24.
Spiessglanzbutter 235. Spicssgl.-Glas 266. Spicssgl. - Goldscbwcfel 267, Spiessgl.-Lebcr, kalkhaltige 205. Spiessgl.-Mohr 225. Spiessgl.-Oxyd, braunes 266. Spiessgl.-Oxyd, graues 266. Spiessgl.-Oxyd, weisseraquo; 266. Spicssglanz-Scbwe-
|
fel, pomeranzonfarbener 267. Spiessgl.-Schwefel,rother268. Spussgl.-Schwol'el-quecksilber 225. Spiessgl.-Seife 260. Spicssgl.-Seifenflüsaigkeit 235. Spiessgl.-Wein 286. Spiessgl. - Weinstein 269. Spiessgl.-Weinsteinpfiastor 215.
Spikblumen 44.
Spiritus aethereus nitrosus 264. Ange-licae compositus 264. camphoratu8 264. coeruleus 233. Cornu cervi rectificatus 232. Formicarum 264. frumenti 170. Juniperi 264. Kreosot! 264. Lavan-dulae 264. Minderer! 232. nitri aeidus 4. 192. n. dulcis 264. n. fumans 192. nitrieo-aethereus 264. n. alcoholicus
264.nbsp; nbsp;Korismarin! 265. salis aeidus 3. 191. s. a. dilutus 192. s. ammoniaci causticus 232. s. a. vinosus 233. sa-ponatus 265. s. cuin Camphora 265. sulpburico-aethereus265.terebinthinatus
265.nbsp; nbsp;Vini absolutus 265.V.crudus 169. V. dilutus 265.V. gallic! 169.V. rectifica-tissimus 265. V. rectificatus 265. V. ve-uale 169. vitriol! 194.
Spongia marina 170.
Stärkemehl 9.
Stablkugeln 222. Stahlwein 286.
Stecbapfelblätter 62. Stechapfelsamen 169. Stechapfeltiuctur 274.
Stechkörner 160.
Stein-Kleekraut 82. St.-Oel. 122.
Stepbanskörner 168.
Sternanis 159.
Stibium oxydatum album 266. o. a. ablu-tum 2CG. o. a. non ablutum 266. o. fus-cum 266. o. griseum 266. oxydulatuni vitreum 266. sulpburatum aurantiacum 267. s. nigrum 170. s. rubruin 268.
StiefmUttcrchenkrnut 91.
St. Ignazbohnen 289.
Stinkasant 11. Stinkasant-Pulver mit schwefelsaurem Natron 254. Stinkasant-Pulvcr zusammengesetztes 254. Stink-asant-Tinctur 270.
Stipitcs Dulcamarae 171. Visci albi 180.
Storax 172. gemeiner 173. flüssiger 173. weisser 172.
Slrobili Lupuli 171. Pin! 179.
|
||
|
|||
|
||||
312 —
|
||||
|
||||
'I ^
|
Strohblumen 184.
Strychnin 172. essigsaures 267. schwefelsaures 267. — Strychnin-Pilleu 248. Strychiiin-Tinetur 274. — Strychmnum
172.nbsp; nbsp;— Strychnium (purum) 172. Stuhlzäpfchen 2C8.
Styrax 172. albus 172. amygdaloides
173.nbsp; nbsp;Calamita 173. in granis 172. in massis 173. liquidus 173.
Subcarhonas potnasne crudus 94. Sublimatpillen 248. Succinum 173.
Succus Dauci inspissatus 174. Glycyrrhi-zae crudus 175. Juniperi inspissatus
174.nbsp; Liquiritiae crudus 175. Sambuci inspissatus 175. thebaicus 119.
Süssholz-Saft, roher 175. S.-Wurzel 145.
Sulphas nluminao exsiocatus 196. a. et lixiviae acidulus 7. a. ustus 196. alu-minico-kalicus cum aqua 7. cupricus cum aqua crudus 38. lixiviae 95. magnesiac 103. natricus cum aqua crudus 109. oxydulati-l'errosus 41. po-tassae 95. patassii 95. sodao 109. zinci 181. — Sulphur auratum antimonii267, a. liqnidum 235. caballinum 176. ci-trinum 175. griseum 176. jodatum267. praecipitatum 267. stibiatum aurantia. cum 267. st. rubrum 268. sublimatum (crudum) 176. — Sulphuretum Arse-nici rubrum 181. ferrosum 221. hy-drargyri rubrum 225. Stibii nigrum 170.
Sumachbliltter 62.
Summitates Juniperi 176.
Sumpfporstkraut 80.
Suppositoria 268.
Syrup, brauner 176. gemeiner 176. — Syrupus Capitum Papaveris 208. communis 176.Diacodii268. domcsticus268. c Spina ccrvina 268. Papaveris albi2G8. V. Rhocados 208. Rhoeados 268.
T.
Tabaks-Abkochung 210. T.-l!lattor 57. Talkerde, gebrannte 236. Tamarinden 177. T,-Mus 252. — Ta-iiKiriiidi 177.
|
Tanninum 194.
Tartarus boraxatus 269. crudus 177. de-puratus 177. d. crystallisatus 177. crne-ticus 209. nationatus 269. stibiatuB269. Vitriolatus 95.
Tausendgüldenkraut 75.
Taxuskraut 89.
Terebinthina cocta 178. communis 178. laricina 178. larigna 178. vensta 178. — Torpenthin, gekochter 178. gemeiner 178. venetianischer 178. — Terpenthin-Goist 265. T.-Oelll9. T.-Oel, geschwefeltes 246. T.-Oel, kampherhaltiges 246. T.-Oel, zusammengesetztes 240. T.-Oel-liniraent, zusammengesetztes 232. T.Salbe 285. ï.-S., zusammengesetzte 279. Ï.-Seife 200. T.-Tinctur 275. T.-Umschlag 206.
Terra Catechu 22. foliata tartari 226. japoniea 22. -ponderosa 288. p. salita 288.
Tcul'elsdreck 11.
Theer 124. Th.-Salbe 283. Th.-Salbe mit grüner Seife 283. Th.-Wasser 200.
Thcriaklatwcrge 212.
Thleröl, ätheriacbes 241. stinkendes 111.
Thymiankraut 89.
Tinctur, bittere , magenstärkende 27*. gegen Aufblähung oder Trommelsucht 272. gegen den Strahlkrebs 271. zu-semraengesetzte tonische 275. — Tinc-turaAbsinthii269. Aloös 269. J!.. com-posita 269. A. cum Myrrha 270. an-timonii acris 273. n. Jacobi 233. Ar-nicae florum 270. A. radieum 270. aro-matica 270. a. aeida 270. Asae foetidae 270. Aurantiorum coiticum 270. Belladonnalaquo; 270. Benzoiis 270. B. compo-sita 271. Calami 271. Cantharidum27]. C. coinposita 271. C. concentrata 271. Capsici annul 271. Catechu 271. Co-locynthidis 271. contra cancrum ungu-larum 271. contra metcorismum 272. contra tympanitidem 272.Cortieis Chinae fuscae 272. Crotonis 272. Euphorbii 272. Fuligini8 272. Galangae272. Galla-rum 272. Gentianae 272. G. ummonia-oalls272.1lc'lli'borialM272. Ja'.apae27;!.
|
||
|
||||
|
|||
313 —
|
|||
|
|||
Jodii 273. kalinft 273. Kino 273. I.n-vandulae 273. liguiQuassiae 273. Myr-rhae273. Nicotianae rusticao 273. Nu-cum vomicarum 273. Opii crocnta 273.0. simplex 274. Piperis nigri 274. Py-rethri 274. Klei aquosa 274. Sabinao 274. stomachica amara 274. Stramonii
274.nbsp; nbsp;Strychnii 274. Succini 275. Te-rebinthinae 275. Thujae occideutalis
275.nbsp; nbsp;tonica composita 275. Valerianao 275. V. aethciea 275. Vcratri albi 272. vulneraria Stahlii 275. Zingi-beris 275.
Todtenkopf des Vitriols 26.
Tollkirsclienbliitter 50. T.-Extract 217. T.-Oel, aufgegossenes 242. T.-Oel, gekochtes 242. —Tollkirschenwuizcl 131.
Tormenlilhvuizel 152.
Tragacantha electa 71. in sortis 71. — Tiuganth, auserlesener 71. gemeiner 71. Smyrnaischcr 71. wcisscr 71. Tia-ganth-Gummi 71. T.-G.-Sclileim 239.
Trank , bitterer 249. blahungtrcibender 249. gegen Aufblähung oder Trommelsucht, Viramond's 249. gelind laxi-rend. 251. harntreibend. 250. krampf-laquo;tillender 249. lindernder 250. 1. u. harntreibender 250. 1. u. niodersebla-gender 251. raagenstärkender 251. m. u. bläbungtreibender 251. niederschlagender 251. n. u. barntreibender 250. reizender, Mageudio's 250. sebweiss-treibender 250. wurmtreibender 252. zusammenziehender 249.
Traubenkraut, mexicanisches 290.
Tritoxydum plumbi 107.
Tropfen, Hofl'mann's schmerzstillende 265. Rousseau's 286.
Turiones Lupuli 171. Pini 179.
Turpethum minernle 225.
Tutia 179. — Tutie 179.
r.
Ulmenrinde, innere 35.
Unguentum acre Bruxellense 275. ad deoubitum Autenriethil 248. ad in-hammationem inainmantm vaccaruni
|
276.nbsp; ad pannnm Waldingeri 276. nd pbymntosin equi 270. ad scabiemAbild-gaardii 276. ad scabiein Wondelii 276. ad ungulas 276. aegyptiaeum 247. Althaoae 280. nntiherpeticum Choval-lieri 276. antipsoricum Helmerici 270. a. pro canibus 277. a. pro ovibus 277. antisepticum 277. Arcaei 279. Aigonti nitrici compositum 277. Arsenici albi
277.nbsp; nbsp;basilicum nigrum 277. Calcariae ebloratae 277. campboratum 277. Can-tharidum 278. cereum 278. C'erussae 'ifS. C. camphoratum 278. Coiii 278. Corticis Chinae 278. crustafaciens Sol-leyseli 278. cum Laudano 278. Cya-nureti Hydrargyri 279. Cyrilli 280. digestivum simplex 279. d. s. Bour-gelati 279. d. s. cum Unguento Eiemi
279.nbsp; nbsp;d. s. cura Opio 279. Elend 279. epispasticum viride 279. exsiceans 279. flavum 280. fuscum 280. Hydrargyri album 280. II. bichlorati corrosivi 280. H. b. c. Girardi 280. 11. bijodati 280. II. cinereum 280. II. citrinum 281. II. jodati 281. H. muriatici corrosivi
280.nbsp; nbsp; II. rubrum 281. II. sulphurati nigri 281. Hyuscyami 281. Jodi 281. J. compositum 281. irritans cum Eupborbio 281. i. Lebasii 282. Kali earbonici ad scabiem 282. K. bydro-jodici 2H2. Kreosot! 282. laurinum 282. mercurii sublimati Girardi 280. neapolitanum 280. n. contra Farchni-nium 282. nervinum 284. n. Lebasi
282.nbsp; nbsp;nitricum 283. ophthalmicum I)e-saulti 283. o. rubrum 281. opiatum
283.nbsp; nbsp; oxygenatum 283. Picis liquidae 283. P. 1. cum Sapone viride 283. plumbi scytodepsici 248. plumbicum
283.nbsp; nbsp;populeum283. p. satuvninum284. Kcsinae pini 284. rosolvens 284. r. viride Naumanni 284. Korismnrini compositum 284. rosatum 284. Sabinae
284.nbsp; nbsp; saturninum 283. simplex 278. sulpburatum 285. s. cum Hydrargyro
285.nbsp; nbsp; Tartari stibiati 285. Tercbinthi-nae 285. T. compositum 279. Veratrii 285. vesloatortumSSl. v.perlufuslonein
|
||
|
|||
|
||||
.!J14
|
||||
|
||||
II k
|
paratum 285. Zinci 285. X. sulphu-rici 286. Universalpflaster 215.
V.
Veilchen-Blumen 184. V.-Wurzet, floren-
tinischc 143. Veratrin 179. — Veratrina 179. — Vera-
trinsalbe 285. — Veratrinum 179. —
Vcratrium 179. Vermilion 225. Vinum 180. Absinthii 286, Antimonii
286. aromaticum 286. chalybeatum
286. Colchici 286. Corticis Cliinao fus-
cae 286. C. peruviani 286. opiatum
per fermcntationem 286. Opii compo-
situm 287. scilliticum 287. Viride aeris 6.
Viscum album 180. quercinum 180. Vitriol, blauer 38. cypriseher 38. grüner
41. weiaser, roher 181. —Vitiiolöl 5.
rauchendes 5. — Vitriolum album cru-
dum 181. coeruleum 38. de Cypro 38.
martis 41. ra. purum 221. zinei cru-
dum 181. Vitrum antimonii 266. venetum 289. Vogelbeeren 13.
w.
Wachholder-Beeren 11. W.-Beeröl 114.
W.-Gcist 264. W.-Holz 100. W.-H.-
Oei 114. W.-H.-Oel, ätherisches 244.
W.-Mus 174. W.-Saftl74. W.-Spitzen
176. W.-Sprossen 176. Wachs, gelbes 23. grünes 206. weisscs
289.nbsp; nbsp; Wachs-Oel 242. W.-Salbe 278. Wald-Meisterkraut 82. W.-Pappolblu-
men 44. Wall-Nüsse, unreife 110. W.-Nussbliittcr
290.nbsp; nbsp; nbsp;W.-Nussöl 113. quot;W.-Nussschalo, grüne 32. W.-Katli24. W.-Wmzel 136.
Wandkrautblätter 58.
Waschmittel, erweichendes und schmerzstillendes 236. gegen die Kratze 236. gegen Flechten 236. küblendca 236. /.urtlieilendes 236.
|
Wasser, blutstillendes, Alibourgh's 201. cyanwasserstoffsaures 199. destillirtes 198. eisenhaltiges 199. gemeines 10. Goulard'sches 201. grünes 201. jod-'wasserstoii'haltiges 199. phagedänisches 200. schwarzes 199. — Wasser-Blei 69. W.-Fenchel 167. W.-Minzenkraut 83. W.-Schicrlingblätter 52.
Wegebreit-Blätter 58. W.-Wasser 200. — Wegericli-Blätter58.W--Wurzel, grosse 291.
Weidenrinde 34.
Weihrauch 119.
Wein 180. aromatischer 286. — Wein-Essig 3, W.-Geist, absoluter 265. W,-G., höchst rectificirter 265. W.-G. rectifirter 265. W.-G., roher 169. W.-G., verdünnter 265. W.-Stein , gereinigter 177. W.-St., roher 177. W.-St., vitriolisirter 95. W.-St.-Krystalle 177. W.-St.-Oel 234. W.-St.-Säure 5.
Weissmohnextract 219.
Weizen-Kleie 65. W.-Mehl 40.
Wermuth-Extract 216. W.-Kraut 73. W.-K., pontisches 290. W.-Oel, ätherisches 240. W.-Oel, aufgegossenes 241. W.-Oel gekochtes 241. W.-Tinetur 269. W.-Wein 286.
Winters Rinde 35.
Wohlgemuthkraut 84.
Wohlverlei-Blätter 50. W.-Blumen 42. W.-Blumentinctur270. W.-Wurzel 129. W.-Wurzeltinctur 270.
Wollkraut-Blätter 63. W.-Blumen 48.
Wund-Balsam 203. W.-Mixtur, saure 238. W.-Stein 229. W.-Tinctur, Stahl's 275. W.-Wasser, opiumhaltiges, au-sammengesetztes, weiniges 202. W.-W., saures 201. W.-W., Theden's 201. 238. W.-W., weiuiges 201. W.-W., zusammengesetztes, weiuiges 202.
Wurm-Moos 72. W.-Oel, Chabert's 242. W.-Samen 161.
Wurstkraut 81.
Wurzelpulver einfaches 258.
Ysopkraut 76,
|
||
I I'
if
|
||||
s
|
||||
|
||||
|
||
— 315 —
„nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;8. purum 288. — Zink, schwcfoluau-
res, reines 288. schw. rohes 181.
Zaunriibenwurzel 132.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; — Zink-Asclie 173. Z.-Blumcn 287.
Zeitlosen-Sameu 162. Z.-Wein 286. Z.-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Z.-CyRnür 209. Z.-Oxyd, blausaurcraquo;
Wurzel 135.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 209. Z.-Oxyd, weistes '287. Z.-Salbe
Ziegclsteinöl 117.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;285. Z.-Salbc, schwefelsaure 286. Z.-
Zimmt, französischer 29. indischer 29.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Vitriol, roher 181.
weisser 19. — Zimmt-Cassie 29. Z.-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Zinnober 25. künstlicher 225.
Wasser, ehvfaches 198.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Zittwer-Samen 161. Z.-Wurzel 153.
Zincum borussicum 209. ehloratum 287.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Zucker, weisser 155.
cyanatum 209. hydroeyanicum 209.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Zugsalbe 285. durch Infundireu beroi-
niurialicum oxydatum 287. oxydatumnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;tete 285.
album 287. o. inipurmn 179. o. sul-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Zunderschwamm, zubereiteter 16.
phuricuml81. sulplmricumcruduml81.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Zwiebel 134.
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
Einige nöthige Bcrichtignugcn.
|
||
|
||
Seite 0quot;Zeile 9 von oben muss es liolascn: Fungi; Fungl Ilymenomycotca.
23 - 3 - unten - - -nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Arekapalme, Aroca Oatochu L.
42 #9632; 6 • oben statt Tubulifloi-iae lies Tubuliflovae.
4Ü . 18 - - muss es heiasen: Kosmarina, Uosmarinus officinalis L.
47 - 7 -nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; - statt Isocandria lies Icosandria.
91 - J4 - unten statt Ann lies Annu,
öfï - 21 - oben - und - es.
-nbsp; nbsp; nbsp;101 - 13 - unten - Lylharyru.s lica.Lytlmrgyrus. 102 - 3 - oben • toiTCstris #9632; lei rest ros. 110 - 21 -nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; -nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;• Juglandis - Juglaus.
114 . a . . ist nach baccarum. Wnchholderbeeröl zu setzen. 122 ist zwischen der 4. u. 5. Zeile von unten (Olmm l'elrae.) einzuschalten. 141 Zeile 2 von oben muss es heiasen Woizon, Triticum repons L. 167 - 9 -nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; - statt mit lies jede mit.
16 -nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; -nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; • drium lies drium Lam.
196 - 15 - unten - Lackmus lies ttaokmuapftpier.
201nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;- 8 - • #9632; aulphurioa lies vulnoravia. 216 - 7 - - • 4f.'iclion 1. 4faehon Gewichts. 230 - 9 - - - cania ]. canium.
239 - 12 - oben - MAOllago 1. Mncilftgo.
252nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;- 5 - unten - adstvingen I. adstriugeus.
253nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;- 17 - - • antipaamodicus 1, antispaamodicua.
202nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;- 16 - - #9632; Veturinairpharmacie I. Voterinairpharmacopöe. 292 - 1 - oben - Maaticatorutn 1. Masticatorium.
• 295 1. Spalte Zeile 23 von oben 1st nach 203 iiochi salzaaurcr 288. zu setzen.
-nbsp; nbsp; nbsp;295 1. üpalte Zeile 25 von oben ist nach Baryta noch: murintica 288. zu setzen. 393 2. Spalte Zeile 3 von unten statt canis lies canium.
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||
|
||||||
I
|
||||||
|
||||||
|
|
|||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
|
Druck Aon B i- a amp; H e r m a n n in Leipzig.
|
||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
|
|||||
|
||||||
|
|
|
||||
|
||||||
.
|
||||||
|
||||||
|
|
|||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
||
|
||
|
||
|
||
I,
|
||
|
||
|
||