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Supplemente
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Schkuhrs Riedgräsern
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(C a r i e e s)
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oder
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Schkuhr's Riedgräser
neue Folge.
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Von
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Dr. Gustav Kunze,
Professor der Botanik u. Medicin, Director des botanischen Gartens zu Leipzig.
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Band K. Eirste Hälfte.
Tafel 1 - 50.
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Leipzig,
Ernst Fleischer.
1840 — 1850. |
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Register zu Tab. I—L. p. 1 — 206.
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Mit Cursivschrift gesetzte Namen sind synonym,
add. bezieht sich auf die Nachträge. |
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Seite
Careae
aestivalis Curt. t. XXVIII. . . 112
ampullacea v. robusta .... 194
Anlucensis Kze. t. XIII. f. 1. . 50
appressa Br. t. XI....... 45
aristata Br.......... 39
atherodcs Spr......... 39
alrofusca Sieb......... 57
aurea Nun. t. XLVI...... 182
axillaris Fit.......... 86
blanda Gr.......... 109
Bönninghauseniana Whe. t. XXII. 86
bracteata Gisek........ 98
bracteosa Kze. t. II. f. 2. . . . 12
brevicollis DC. t. IV. f. 1. . . 20
Brizopyrum Kze. t. XLI1I. . . 169
bullala v. laeviroslris .... 194
Careyana Dew. t. XXVII. ... 109
clavata Th. t. XVII...... 67
Collinsii Nott......... 157
conglobata Kit. t. III. f. 1. . . 14
Corsica hb.......... 198
Corsicana Lk......... 28
crislata Schwntz. t. XLIV. . . 173
crus-corvi Shuttlw. t. XXXII. 128
— — v. orthoclados Kze. t.XLII...... 166
curvirostra Hrtm....... 60
curvirostris Kze. t. XX. ... 79
depauperata Vhl....... 60
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Seile
digitalis Schw. et Torr. ... 37
disperma Kze. t. XXXIII. ... 131 disperma Dew. add. - . . . . 205 disperma Steud........ 17
Durieui Steud. t. XXXVIII. . . 149
echinata Desp. add......204
echinochloe Kze. t. XII. ... 47
Eekloni NE. t. V........ 25
evoluta Hrtm. t. VII...... 33
excelsa Pg. t. XIX....... 76
exilis Dew. t. XLI.......163
festiva Dew. t. XLV......178
flava Host.......... 52
FrankiiKnTH. t.IX.39.122.add. 204
frigida Bchb. add.......204
Frisica H. Kocn. add.....203
fuliginosa St. et H. t. XIV. . . 57
Geyeri Boott t. XL VII.....186
gracilis Ehrb. add.......205
gracillima Schwtz. t. VIII. . . 36
guestphalica Bonngh.....86
Guthnickiana Gay t. I. f. 1. . . 3
gynocrates Wrmskj. t.XXXI. f. 1. 123 Halei Dew..........167
helvetica Schlch........ 28
HepburniiYiooK........ 94
hispida W. Schk. add.....204
Hochsletteriana Gay t.XXXI. f. 1. 135
Hoppneri Boon....... 98
hyslrix A. Gr.........167
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Seile
Jamesii Schwntz. add.....203
Indica v. robusta Kl..... 79
inops Kze. 131. add.....205
juncea W. t. XLVIII. f. cd. .191
Kochiana Schübl. et Mart. . 34 Labradorica Höchst.....179
laevicaulis Höchst, t. IV. f. 2. 31
laevirostris Fr. t. XLIX. . . . 194 lagopodioides Knth. Gr. v. . . 174 leiorhyncha C.A.Mey t. II. f. 1. 9 lepidocarpa Tscn. t. XIII. f. 2. 52 leporina v. ovaia el subalpina 179 Lipsiensis Peterm....... 52
lucorum W. t. XXXIX.....153
macrolepis DC. t. XXXVI. . . 141
Maini Coss. et Germ. t. XXXVII. 145 Michauxii Schw. t. XXV. . . 102 — Dew........157
microcarpa Bebtol. i. L. . . . 198
microcarpa herb....... 71
Mieiichhoferi Sm....... 60
misandra Bb......... 42
multispicata Kze. 1. X..... 42
mulica Br. elc........183
nardina Fb. t. XXIII. f. 1. . . 94
neglecla Tuck», add......206
nemorosa H. Berol...... 9
nigrilella Dbej........115
nitida Ledeb......... 14
nubigena Don? hört. add. . . 203
oligocarpa A. Ga.......109
ornühorhyncha.......167
pallescens L. add.......203
panicea v. Hobn........ 60
pediformis C. A. Mei t. XVI. 65
phaeostachys Sm....... 60
planostachys Kze. t.XXXV. . . 138
plalystachya Ten.......142
polyslachya Cham.......179
provincialis Degl. t. XVIII. 71.
add...........204
pulicaris Hobn........123
punctata Gaud. t. VI. f. 1. . . 27
piriformis Schwntz. etc. . . 183 Redowskyana C.A.Mey t.XXXI. f- 2...........126
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Seite
rhitodes Blytt........ 65
rhynchocarpa Heuff..... 20
rhynchophysa C. A. Met ... 194
robusta Nyl. mss....... 194
rosea v. radiata Dew. Gr. add. 206
rufina Dbej. t. XXIII. f. 1. . . 91
Rugeliana Kze. t. XLVIII. (excl. f. e. d.)........ 189
salina varior......... 98
Schiedeana Kze. t. XXX. ... 119
Shorlii Steud. non Torr. add. 204
scirpina add......... 205
scirpoidea Mx......... 102
scirpoides Booti....... 102
serrulata Mutel....... 71
setifolia Kze. t. XXVI..... 106
sicaeformis Boott...... 166
Soleirolii Duby....... 71
sparsiflora Steod. add. . . . 204
stenolepis Torr. 39. 122. add. 204
Steudelii Knth. t. III. f. 2. . . 16
stylosa C. A. Mey t. XXIX. . . 115
subspathacea Horn. t. XXIV. . 98
subulata Mchx. t. XL..... 157
sudelica Pa.......... 60
lenella Scuk. add....... 205
Tenorii Knth......... j 42
tetanica Rchb......... 60
triflora Vhl.......... 60
trinervis Degl. t.I. f. 2.6. add. 203
undulataKzE.t.IV.f.2.23.add. 203
ulriculata Boon?...... 194
vaginata Tausch, t. XV..... 60
Wormskjoldii Drej...... 102
Wormskjoldiana Horn. t. XXV. 102
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Coleachyru* Gay add. . . 205
Ely na spicala Knth. (partim) 123 Kobresla nardina Hörn. . 123 — scirpina Hohn. . 123 Vncinia tenuis Po. t. XXI. 83 Vignea vid. Carex. |
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Forerlnnerung.
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IMur wenige Worte mögen hier bei dem Beginn einer
Fortsetzung der Schkuhr/sehen Riedgräser Platz linden. Eine Rechtfertigung des Unternehmens an sich wird, wie ich hoffe, nicht nöthig seyn, indem die Vervollständigung einer Monographie, welche wegen der gewissenhaften Dar- stellung in Bild und Wort noch jetzt allgemein geschätzt ist und eine weite Verbreitung gefunden hat, den Botani- kern gewiss nicht unangenehm seyn kann. Lange Zeit gehegte Vorliebe für die Gattung, in der älteren Ausdeh- nung, und eine verhältnissmässig reiche Sammlung an Ori- ginalexemplaren nnd genau untersuchten Arten, sowie die Zusicherung meiner Freunde und Correspondenten, dem Vorgänger unbekannt gebliebene Arten mir zur Benutzung für das gegenwärtige Werk anzuvertrauen, lassen mich glau- ben, dass ich, bei der Hülfe, welche die treffliche Künth'- sche neuere Bearbeitung dieser Gewächse im IL Bande seiner Enumeraiio plmitaram überhaupt leistet, nicht unberufen diese Arbeit übernehme und die Billigung und Unterstützung der Botaniker wohl nicht vergeblich erwar- ten. Auch wird man, hoffe ich, die Darstellung im We- sentlichen der Natur entsprechend und die äussere Ausstat- tung nicht ohne Eleganz finden. Die Anordnung des Ma- terials betreffend: so ist die systematische Folge bei einem Werke, wie das vorliegende kaum mit Nutzen festzuhalten, 1
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Tab.I.
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Carex GuTbnidóaua óay. Carex triuerris I/cy/-
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li
da neuere Entdeckungen jede Ordnung immerwährend stö-
ren und unterbrechen. Doch wird man die Arten mit zwei- und dreitheiligem Griffel nie vermengt finden. Auch sollen verwandte Arten, wie es bereits in dem vorliegenden Hefte geschehen ist, wo möglich zusammengestellt werden. In der Ockonomie des Raumes der Tafeln dem Schkühr'- seken Werke zu folgen, möchte in unseren Tagen wohl wenig Beifall finden ; jedoch werden, wo es die Grösse der Pflanzen gestattet, jederzeit zwei Arten auf eine Tafel ge- bracht und in jedem Hefte einige noch nirgends abgebildete Riedgräser (besser vielleicht Rietgräser) dargestellt. Ko- pien sollen nur ausnahmsweise Aufnahme finden. Was die Nomenclatur anlangt, so sind, grösserer Verständlichkeit wegen, die älteren Benennungen der Organe, z. B. Utri- culns, Schlauch, obgleich man der neuen Deutung dersel- ben nur Beifall schenken kann, dennoch beibehalten wor- den. Es scheint mir nämlich die Gewächskunde durch nichts mehr erschwert zu werden, als durch die voreilige Aufstellung neuer Kunstausdrücke und durch die, nach je- der oft eben so schnell auftauchenden als wiederum ver- schwindenden Ansicht veränderte Benennung älterer und früher allgemein adoptirter. Leipzig, den 19. Mai 1840.
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»er Herausgeber.
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Tab. IL
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Carex leiori^ncha <Y^ '/, '//r//. Carex trarteosa* ^^.
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:'.."■;. ■/■,;/',.;/■■■■■■■'■
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CARICEAE NE.
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1. Carex (Vignea) GUithnicMana GUv.
Wait. I. Wig. I.
C. spica solitaria, simplici, oblonga, androgina, apice
mascula; spiculis femineis remotis; sr/uamis femineis elli- pticis obtusis; ulriculis his longioribus, sessilibus, compres- sisi binervibus, glaberrimis, longerostratis, ore rostri mi- nute bidentatis, primo erectis (demum re/lexis t. ffjr); culmo obttise trigono, striato, glabro; foliis linearibus, angustia, pluniusculis, excepta basi margine scabriusculis ; radice fibrosa. C. Guthnickiana Gay. Ann. d. se. nat. 2de sér. botan. torn. X. p.
289. No. 3.
Getrockn. Samml. des Wiirtemb. Reise-Vereins von den Azoren No. 162.
In Bergwäldern auf der Insel Favai Herr C. Hochstettkr; im
Juni 1838. Nach Herrn Gay's Angabe innerhalb des Kraters der ge- nannten Insel und ausserdem auf der Insel Pico, an den Seiten des Picoberges auf 1500 bis 2000 Fuss Höbe über dem Meere, an feuch- ten, nicht aber moorigen Stellen, im Juni und Jiili mit Früchten von Herin Guthnick gesammelt. Der gegebenen Abbildung und Beschreibung lagen Exemplare
zu Grunde, welche mir aus den azorischen Sammlungen des Würtembergischen Reise - Vereins zukamen. Da die Herren Gtjtfinick und Hochstetter Sohn die Azoren gemeinschaft- lich besuchten, so kann ich, einiger Abweichungen in der Gay'- schen Beschreibung von meinen, wie es scheint, etwas jüngeren Exemplaren ungeachtet, doch die Identität nicht bezweifeln. Im Habitus erinnert diese, so wie einige ähnliche Arten, an
die südamerikanischen Uncinien. Der Begründer stellt sie zu- 1°
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Tab.W.
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Carex ammollala, . nit Carex Steudelii 3%nàL
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■ ....'nitt.Jt/.
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4
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nächst seiner bis jetzt wenig beachteten C. decipiens (C. ma-
crostyla Lap. DC.?), welche später, nach Erlangung vollständi- gerer Exemplare, in diesen Heften aufzunehmen seyn wird und die sich nebst C. pulicoris ebenso wie unsere Art durch ein kurzes Rudiment des Spindelchens, (Rhacheola), der männlichen Spicula, welches bekanntlich in C. microglochin noch mehr entwickelt auftritt, auch durch weseutlichere Kennzeichen an Un- cinia anschliesst. Jene von Gay bereits 1832 aufgestellte Art unterscheidet sich von der hier vorliegenden sogleich durch spitze weibliche Schuppen, mehr gedrängt stehende Schläuche und fa- denförmige Blätter. C. Guthnickiana bildet lockere Rasen, indem ans einer
Wurzel nur sehr wenige Büschel kommen, von welchen die un- fruchtbaren 4 bis 6-, die fruchtbaren 2 bis 3blättrig sind. Die Wurzeln selbst sind sehr fein, stark verzweigt, gebogen, bis l1/,, Zoll lang, grau-bräunlich gefärbt. Die Blätter sah ich bis gegen 6 Zoll lang, Herr Gay bis 9 Zoll lang, und bis 2/3 Linie breit. Sie sind, besonders nach den Enden, wenig gebogen, die jünge- ren etwas zusammengelegt, die älteren ausgebreitet, ziemlich linien- förmig, nach der Spitze zu pfriemenartig, von einem verhältuiss- mässig breiten, unten vortretenden, oben vertieften Mittelnerven durchzogen, an den Seiten gestreift, am Rande des unteren Dritt- theils glatt, oberhalb deutlich durch vorstehende Spitzchen scharf, blasssrrün, mit kurzen, erbleichten Scheiden. Die Halmblätter sehr verkürzt, das obere kaum 2 Zoll lang, mit verlängerter Scheide. Der Halm in unseren Exemplaren fast 6 Zoll hoch, in dem GAv'schen bis 9 Zoll, also die Länge der Blätter an den steri- len Büscheln kaum etwas überragend. Er ist dünn, der pfriemar- tigen Spitze der Blätter entsprechend, auch schwach gekrümmt, in älteren Exemplaren, nach Gay, steif-aufrecht, stumpf-dreikantig, gestreift, oder tief gefurcht, ohne Schärfe und bis auf den ober- sten, kaum merklich verdickten Theil, dicht unter der Aehre kahl, hier aber scharf. Die Aehre ist etwa zolllang, einzeln, von länglichem Umriss,
androgynisch, unten aus 7 bis 10 sehr entfernten weiblichen, auf eine Blüthe reducirten Aehrchen, oben aus gedrängten, männli- chen Blüthen, welche zusammen wenig länger sind als eins der weiblichen Aehrchen. Die zwischen den letzteren bemerkbare |
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Tab.IV:
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Carex Twevicollis
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Carex undulata,'?.^.
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EtfAenk /n? n/rf i/s/.
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b
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Spindel ist dreikantig, schart: und gestreift. Die weiblichen Aehr-
chen sind 3 Linien lang und stehen in, am Grunde bis 2 Linien weiten, Zwischenräumen. Die Schuppen derselben sind elliptisch, stumpf, durch das Anschwellen der Fruchtschläuche oft etwas hök- kerig aufgetrieben, mit einem starken erbleichten Mittelnerven und zwei undeutlichem Seitennerven bis vor die stumpfe, schwach ge- wimperte Spitze durchzogen, in der Mitte grün, oberhalb und seit- wärts röthlich angelaufen. Die Schläuche sind ziemlich aufsitzend, von Aussen gewölbt, von Innen flach und beide Seiten durch ei- nen deutlichen Nerven gesondert, ellipsoidiscli, nach oben in einen langen Schnabel gedehnt, in welchen die gedachten beiden Ner- ven auslaufen. Die Mündung ist zweizähuig, aber die Zähne sind angedrückt, so dass sie leicht übersehen werden. Herr Gay nennt deshalb die Mündung abgestutzt. Die Innenseite ist am Grunde mit fünf kurzen Nerven versehen; die Aussenseite, wel- che Herr Gay fächelartig 7 bis 8gestreift nennt, ist diess nur äusserst undeutlich. Mit dem aufschwellenden Fruchtknoten wird auch der Körper des Schlauchs ausgedehnt, so dass in späterem Alter der Schnabel mehr abgesetzt erscheint und dann etwas über ein Drittheil der Länge einnimmt. Dem Fruchtknoten sitzt ein kurzer zarter, glatter Griffel, mit zwei sehr langen fadenförmigen. Aesten auf, welche schon von der vereinigten Basis aus behaart, stigmatisch erscheinen. Die Schliessfrucht, die ich nur unreif und ohne entwickelten Samen beobachtete, ist etwas zusammengedrückt, ellipsoidisch, bräunlich, an jeder Seite mit einem Nerven durchzo- gen. Das sehr kurze Rudiment eines Spindelchens, welches der scharfsichtige Herr Gay beobachtete, ist von mir erst nach Voll- endung der Tafel aufgefunden worden. Es geht von dem kurzen Stiele des Fruchtknotens an der Aussenseite ab, ist nur den 7 bis 8. Theil so lang, fadenförmig, weiss, und mit einem gelblichen Köpfchen versehen. Die etwa 3 Linien lange und kaum '/, Linie breite männliche Spitze der Aehre besteht aus auliegenden, ge- drängten männlichen Blüthen. Die Schuppen der letzteren sind länglich, oft fast verkehrt eirund, unten abgestutzt, oben sehr stumpf, oder zugerundet, stets gewimpert, mit einem nicht bis zur Spitze reichenden Mittel-, zwei auf gleicher Höhe endigenden Seitenner- ven versehen und an denselben grünlich, nach den Seiten gelb und nach der Spitze roth gefärbt. Die drei Staubgefässe zeigeu |
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TaTj.V.
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Cares: Eeklonii t /ff t.
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.£~.:>„>.x-.,.}>,.,/ /.-/.
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ü
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Träger, welche kaum über die Schuppe vorragen und liiiienförmige
Beutel, welche an Länge den Filamenten last gleichkommen. JErhlärung von TaJt. M. JFig. 1.
Ein Exemplar der Car ex Outlmickiana Gay aus den Samm-
lungen des Reisevereins in natürlicher Grösse. a. eine untere männliche ßlüthe von Aussen gesehen.
b. die Schuppe einer oberen.
e ein weibliches Aehrchen mit der ansitzenden Schuppe.
d. eine weibliche Schuppe, aufgetrieben durch
e. den reifenden Fruchtschlaucn.
f. die Schliessfrucht,
g. dieselbe, der Queere durchschnitten.
rig. a bis g. massig vergrössert. |
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Ä. Carex (lignea) trinervis Ujeuxami.
lab. X. JFig. 8.
C. »pici» sexu distinct is, cilindrici» ; masculis termi-
nalibus duabus ad quatuor, inaequalibus, contigui» ; femi- neis (androgynisve) plerumque tribus, axillaribus, conti- gui»; brade is basi auric/data amplectentibns, elongatis, scabri» ; utriculis comprèssi», ovatìs, dorso quinqae-nervi- bus, rostri brevis ore integri», squamata oblougam, apice rotundatam, uninervem subaequantibus ; f olii» canalicula- ti», versus apicem trigoni», scabri»; culmo Immiti, tri- f/uetro, laevi; rhixomate repente; radicibus validi». C. trinervis Degland in Loiseleur-Deslongchamps flora gallica, [ed. 1.
toni. H. 731. teste Pers. etc.]
C. trinervis Degland ed. II. toni. II. p. 294. No. 43. — — Persoon syn. pi. II. p. 546. No. 194.
— — Dk Lamarck & De Candolle 11. franc. Vol.
IV. p. 291. No. 1730 a.
- —■ De Caxdolle & Dubv Botan. Gall. Vol. I. p. 492. No. 35.
— Motel fi. frane. III. p.378. No. 37. — — Kunth enuui. plant. II. p. 414. No. 116.
Getrocknete Sammlung' des Würtciiib. Reise-Vereins von En- drkss (ohne Nummer).
An sumpfigen Orten der sandigen Küsten Frankreichs gegen den
Ocean; zu Bayonne, Loiseleur (im eignem Herbarium, vom Herrn Dk |
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Tab. VI.
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Carex punctata yaueA
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Carex laevicaulis. //rr/h.f.
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.O.'-.W «W.,/,/.'
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7
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Lens mitgetheilt), in „les lettes à J;i Teste de Buch (Caput boi'os)"
(DC. und Endress); in der Picardie, in den Dünen von Marquenterre (DC.) St.-Quentin en-Tourmont, Fort-Mahon (Tillette) ; Manche, Pirou (Gay). Blüht im Mai und Juni. Der im feuchten Sande kriechende (nach der gewöhnlichen
Angabe rasenartige) Wurzelstock ist etwas stärker als rabenkiel- dick, 3 bis 8 Zoll lang, und gewiss auch länger, kriechend, am Ende aufsteigend, stielrund, auf dem Durchschnitte innen weiss und dicht, am Umfange röhrig, wie es scheint von eignen Gefäs- sen, äusserlich bräunlich, von in Fasern aufgelösten, röthlichbrau- nen Ueberresten der Scheiden bedeckt, nach unten dicke, wenig verzweigte, (nach DC. in zahlreiche, mit feinem Filz bedeckte Fa- sern aufgelöste) Wurzeln ausschickend, nach oben, in l/2 bis 3Jt Zoll weiten Entfernungen Blattbiischel und Halme. Jene sind am Grunde bis 'federkielstark, mit vergelbten, etwas fasrigen Blatt- scheiden bedeckt. Die dicht stehenden, blaugrün gefärbten Blätter bis fusslang, oft den Halm überragend, unten angedrückt, oben abstehend steif, aber etwas gebogen, sehr schmal, eingeschlagen gerinnt und nach unten gekielt, oberwärts an Kiel und Rändern bedeutend scharf, weniger nach den langen erweiterten Scheiden zu, welche später eiureissen und feine, spinnewebenartige Queer- fäden zurücklassen, übrigens erbleicht oder gelblich von Farbe er- scheinen. Die Halme 6 bis 8 Zoll hoch, stumpf dreikantig, ge- streift, blattlos, glatt. Die Deckblätter den Blättern entsprechend, am Grunde nur breiter, mit ohrförmigen, roth punktirten, am Rande häutigen Erweiterungen umfassend; das untere die mänulichen Aehren überragend, die oberen kürzer, oft abfallend. Die Aehren ziemlich aufsitzend, nur die untere der weiblichen kurz gestielt, der Stiel von dem Deckblatt umhüllt. Am Ende des Halmes ge- wöhnlich zwei, doch nach Herrn Kunth auch bis vier, männliche Aehren, walzenrund, die oberste 14 bis 16 Linien lang, ]*/2 bis 2 Linien dick, die untere oder unteren nur ein Drittheil so lang, aufgerichtet, sich berührend. Die Schuppen derselben dicht, dach- ziegelartig, von länglicher Form, am Grunde etwas verschmälert, oben zugerundet, einnervig, der Nerv vor der Spitze endigend, grün, oder gelblich, im Umfange braun, am Rande selbst häutig, durchsichtig. Drei Staubgefässe mit die Schuppe überragenden Fäden und Beuteln von der gewöhnlichen linearen Form, Di« |
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Tab. All.
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Ci rex evoluta « ^car-tint/.
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/■:.iw.,i,ì.-.'./-..- /./.
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H
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untersten Schuppen jeder Aehre bis 2 Linien lang, deckblattartig,
drei- oder fünfnervig; die Nerven bisweilen auch in eine Spitze vorgezogen. In einer halbzolligen Entfernung von der untersten männlichen Aehre stehen die weiblichen, regelmässig drei an der Zahl (auch 4 nach Herrn De Candom.e's Angabe). In den von mir beobachteten Exemplaren waren dieselben, mit Ausnahme einer einzigen, nicht rein weiblich, sondern androgynisch, au der Spitze männlich. Rein weibliche Aehren sind ellipsoidisch; die androgyni- schen zeigen ein mehr oder miuder langes aufgesetztes walzenruudes Spitzchen. Die Schuppen sind denen der männlichen Aehren ähn- lich, aber kurzer, nach der stumpfen Spitze merklich verengt und stehen gedrängt. Die Schläuche sind kurz gestielt, abstehend, von der Höhe der Schuppe, zusammengedrückt, eiförmig, nicht, wie sie au- gegeben werden, ellipsoidisch, in einen kurzen Schnabel ausgehend und an der Mündung ungezähnt, von häutiger Beschaffenheit, auf dem Rücken mit fünf, bis gegen den Schnabel laufenden Nerven, von strohgelber oder rölhlicher Färbung und mit äusserst kleinen dunkleren Pünktchen bedeckt. Der Fruchtknoten ist von der Ge- stalt des Schlauches, trägt einen kurzen, zweispaltigen Griffel mit bartigen, massig langen Aesten. Oft wird die Höhle des Fruchtknotens von einer Ustilago erfüllt. Die Schliessfrucht zeigt gleiche Form wie Fruchtknoten und Schlauch, ist am Ende etwas länger zugespitzt, rostbräunlich von Farbe und ebenfalls fein punktirt. C. paludosa Good., womit unsere Art verglichen worden
ist, weicht schon durch dreitheiligen Griffel, Anderes zu geschwei- gen, ab; ebenso C glauca Scop. Näher stehen jedenfalls C. caespitosa L., durch eine einzelne männliche Aehre und die Be- schaffenheit der Blätter verschieden, ferner C. strìda Good, und C. aqua til is WnLBG. Erstere zeichnet sich durch eine einzelne männliche Aehre und spitze, sechs nervige weibliche Schuppen; letz- tere durch längere weibliche Aehren, von denen die untere lang gestielt und hängend ist, sowie durch ellipsoidische oder verkehrt eigestaltige Bälge und zugespitzte weibliche Schuppen ab. Obgleich der von Degìanj) gegebene Name auf einem Feh-
ler in der Beobachtung beruht: so sind wir doch weit entfernt, denselben ändern zu wollen. |
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Tab.VUL.
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JUWun* ■*,/ ,,.,/..M.
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9
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Erklärung von Walb, M. IPig. 2.
Ein Exemplar der Carex triglumis Degl. aus den En-
DitEss'schen Sammlungen des Würtembergischen Reise-Vereins in
natürlicher Grösse. a. eine männliche Blüthe, von ihrer Schuppe bedeckt.
b. eine weibliche Schuppe.
e. ein Balg, mit den aus der Mündung hervorragenden beiden
Griffelästen und ihren Narben, von der Seite gesehen. d. eine Schliessfrucht, ebenso,
e. auf dem Queerdurchschnitte.
a bis e, massig vergrössert. |
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3. Carex (Vignea) leiorhyncha C.1.Miveh.
Vab. SM. mg. 1.
C. spica composita ; spiculis numerosis, approximatis,
androgynis, superne masculis; utriculis oblongo-ovattSy rostratis, obscure nervosis, /aevissitnis, ore bidentatis, den- tibus intus scabris, st/uamam mucronatam super antibus; bractea inßma foliacea, longa. C. leiorhyncha C. A. Meyer Cyper. novae in Mein. pre's. à l'acad.
i. d. sc. de St. Petersbourg par divers savans Tome I. p. 217.
No. XIX. tab. IX.
C. leiorhyncha Linnaea VII. Liter. Ber. p. 59. — KuNTH enuii). plant. II. p. 388.
— Bongard Meni, prés. à l'acad. de St. Petersbourg-,
Tome H. p. 168. — Torrey annals of the Lyceumof New. York Vol. III.
(Nov. 1836.) p. 387. No. 3. C. neniorosa H. Berol. e Dalmalia (teste Kunth.).
In Davurien von Eschscholz entdeckt. Auf Sitcha nach Bongard.
(Nach der Linnaea a. a. 0. von ÜNALaschka und angeblich in Dal- inatien). Der nachfolgenden Beschreibung und der gegebenen Abbil-
dung lagen Exemplare des Leipziger botanischen Gartens zu Grunde, in welchem die Pflanze unbedeckt im freien Lande aus- hält, da ich wildgewachseue Exemplare zu sehen noch nicht Gele- genheit fand. Der MEYER'schen Figur zu Folge sind die letzte- ren in allen Theilen robuster und gedrängter. Der Wurzelstock ist kriechend, verzweigt, dicht verfilzt, ra-
senartig, mit zahlreichen faserigen, gelblichgrauen, senkrechten |
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TabJY.
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Cai-ex franMi , ''//'////.
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', . ■ ,..,,W,,/f/.
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10
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Wurzeln nach unten dicht besetzt. Der Halm wechselt zwischen
9 Zoll und 1^2 Fuss Höhe, ist am Grunde rabenkieldick, von länglichen, spitzen, gestreiften, glatten, bräunlichen Schuppen und von erbleichten, lockeren Blattscheiden bedeckt; oberwärts ver- dünnt, stumpf dreikantig, gestreift, an den Kanten durch aufge- richtete Spitzchen scharf, (nach Herrn Meyfb kaum schärflich). Die Blätter bis fusslang, gegen iy2 Linie breit,linienförmig, flach, aber in eine pfriemförmige Spitze endigend, gestreift, am Rande und riugs um die Spitze scharf, von lichtgrüner Farbe, die 2 bis 2'/2 Zoll langen Scheiden ganz, oder wenig tief gespalten, blass, gestreift, an der inneren äusserst feinhäutigen Seite weiss, undeut- lich schief gerunzelt, die untersten verkürzt, braun, oft in Fasern aufgelöst und eine kurze Lamina tragend. Die Aehre ist 1 bis 2 Zoll lang, von der Dicke eines Gänsekiels, walzenrund, aus 10 bis 30 besonderen, gedrängt stehenden, eigestaltigen, oder ellip- soidischen, vielblüthigen und androgynischen, am Ende männlichen Aehrchen bestehend, welche von Deckblättern gestützt werden. Von den letzteren ist das unterste gewöhnlich am meisten entwik- kelt, oft die Aehre überragend, bisweilen aber auch kürzer, am Grunde an den Seiten häutig, ohrartig erweitert, breit umfassend, oberwärts pfriemförmig, sehr scharf. Die unter den höher stehen- den Aehrchen befindlichen Deckblätter verkürzen sich immer mehr, und nehmen allmälig die Gestalt der Schuppen an. Jede Aehre besteht aus 10 bis 20, in wildgewachsenen Exemplaren bis gegen 30, mehr oder minder dichtstehenden Aehrchen und jedes der letz- teren in der gebaueten Pflanze aus 15 bis 20 weiblichen, in der wildwachsenden aus 25 bis 30 und in beiden aus 3 bis 4 männ- lichen, stets gedrängten Blüthen. Die Schuppen der weiblichen Blüthe sind länglich lanzettförmig, zugespitzt, die unteren mehr stachelspitzig, häutig durchsichtig, nach der Spitze zu röthlich an- gelaufen mit einem deutlichen grüngefärbten Nerven, welcher je- doch in dieser Färbung nicht ganz bis zu der sehr scharfen Spitze verläuft. Die Schläuche sind aufrechtstehend, mit dem Schnabel über die Schuppen hervorragend, glatt, von länglich eirundem Uin- riss, innen flach, aussen erhaben und etwas gekielt, so dass sie, oberflächlich besehen, dreikantig erscheinen, an der Innenseite aber sehr undeutlich, neuuuervig; an der Aussenseite vielnervig, aber ebenfalls wenig deutlich, nur zwei stärkere Nerven laufen nach |
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iTob.X.
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arex multispicata J/ize.
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JT. JckuJ<! ,U xat. iti.
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den beiden grossen und spitzen, nach Innen scharfen, oder ge-
sägten, anfangs aufrechten, später etwas abstehenden Zähnen der Mündung des glatten, wenig verlängerten Schnabels. Der Frucht- knoten ist etwas gedrückt ellipsoidisch und trägt einen langen, in zwei schlaffe, verlängerte, röthlich gebartete stigmatische Aeste ge- theilten Griffel. Die Karyopse sehr klein, kurz gestielt, Iinsen- förmig-ellipsoidiscli, kleinspitzig, an der einen Seite flach, an der andern gewölbt-gekielt, an den Rändern stumpf, bräunlich gefärbt, glatt. Die Schuppen der männlichen Blüthen liegen angedrückt, sind linien-Ianzettförmig, sonst von der Beschaffenheit der weiblfc chen, von den drei Staubgefässen ragen die weissen Filamente kaum über die Schuppe hervor und die Beutel sind von der ge- wöhnlichen Bildung. Diese von dem Begründer mit C lagopodioides Schk.
und nemorosa Lumn. verglichene Art steht, wie schon Herr Kunth ganz richtig bemerkt hat, zu C multiflora Mhlbg. ( Shkuhr. t. LH.) in der nächsten Verwandtschaft. Die Aehre der letzteren ist jedoch rispig, die Schläuche sind kurz eirund und die Ränder derselben verdickt und scharf. Nach Herrn Torrev's Bemerkung kommt bisweilen auch
ein dreitheiliger Griffel vor, den wir nicht beobachteten. Erklärung von Tab. II. iHg. 1.
Ein gebauetes unreifes Exemplar der Carcx leiorhyncha C. A
Meyer, mit durchschnittenem Halme, in natürlicher Grösse. a, die Spitze eines Halmes mit gereifter Aehre und wenig ver-
längertem unteren Deckblatt, in natürlicher Grösse. b. männliche Blüthe, von der Schuppe bedeckt, schwach vergrös-
sert, sowie die folgenden Figuren: e. d. weibliche Schuppen von den höheren Aehrchen,
e. der Schlauch mit den vorragenden stigmatischen Griffelästen,
von der Innenseite,
/! der Fruchtschlauch mit ausitzender Schuppe, g. derselbe von der Aussenseite; beide ohne Angabe der Nerven, welche sehr undeutlich sind;
h. die Schliessfrucht, von der Innenseite, i. dieselbe im Queerdurchschnitte. |
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Ta.l>.;HL
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Caieac appressa ,'//.,vj^.
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4. Carex (Vignea) bracteosa Kvvze.
Vab. XI. mg. S.
C. spica composita, ovata, obtusa, densa; òr octets dua-
bus foliaceìs invulnerata; spiculis abbreviatis, androgynis, apice masculis; utriculis ovato-oblongis, rostratis \ plano- convexis, nervosis, membranaceis, basi intus foveolata spongioso-subcoriaceis, superne ad angulos scabris, saua- mam ovatam acuminatam paullo super an tibus, rostro bi- denlato; culmis triangularibus glabris; foliis culmum sub- aeauantibus, plants, margine scabris; r/tixomate repente. Carex bracteosa Kunth. enuni. plant. II. p. 379. No. 32.
Getrockn. Sammlungen: Poeppig Coll. plant. Cidi. I. No.249. (jung). III. No, 244. (älter).
Cuming, chiles. Pflanzensamml. No. 458. (reif). In Chile, an Wassergräben bei Concon und auf Wiesen bei Tuin-
bez, an der Bucht von Talcahuano, im Oktober blühend, Herr Poki>- PIG; an einem nicht näher bestimmten Orte, veruiuthlich bei Valparaiso, Herr H, Cuming. (Im eigenen Herbarium). Der Wurzelstock ist kriechend, verzweigt, rabenkieldick, oder
stärker, mit den Fasern aufgelöster Blattscheideu bedeckt, licht- braun und schickt grau-braune, ziemlich dicke gebogene, wenig zaserige Wurzeln aus. Die Blätter erreichen ziemlich die Höhe der Halme, oder sie sind kürzer, am Grunde fast zwei Linien breit, nach der fadenförmigen Spitze sauft verschmälert, flach, an der Basis etwas zusammengeschlagen, gestreift, mit unten stärker vortretenden Mittelnerven, am Rande, nach der Spitze zunehmend, scharf, lichtgrün, auf der Unterfläche matt- und graugrün, die Scheiden wenig verdünnt, gelblich oder bräunlich, gestreift, ge- spalten, kurz, die unteren mit sehr kurzer Platte, oder dieselbe gänzlich fehlend. Die Halme meist spannenlang; seltener gegen fusslang, bis '/-, Linie dick, stumpf dreikantig, gestreift, völlig glatt. Am Ende des Halms stehen gewöhnlich zwei blattartige Bracteen dicht übereinander am Grunde der beiden unteren Aehr- chen, die Aehre umhüllend, von denen das untere das längste ist und 1 bis l1/^ Zoll misst. Diese Deckblätter sind aus eirund- länglicher, umfassender, häutig gerandeter Basis lang pfriemartig zugespitzt, gekielt und zu beiden Seiten gestreift, an Kiel und Rändern bedeutend scharf, die erweiterte Basis in der Mitte, so |
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Tab. XU.
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Carex: eilnuodiloe 9£§
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wie die ganze Spitze, grün, nach dem Rande zu bräunlich, und
an diesem selbst farblos, durchscheinend. Selten verlängert sich 8-jch eine Basalschuppe der höher stehenden Aehrchen auf ähnliche Weise. Die Aehre ist im jüngeren Zustande 1/2', im älteren 3jt Zoll lang, eiförmig, stumpf, aus 12 bis 20, gewöhnlich dicht ge- drängten Aehrchen zusammengesezt, von welchen die beiden unteren abstehend, die oberen aufgerichtet sind. Die Aehrchen kurz, eiförmig, androgynisch, oben männlich, aus 7 bis 12 weiblichen und 3 bis 4 männlichen Blüthen bestehend. Die Schuppen der letzteren sind länglich-lanzettförmig, spitz, einnervig, der Nerv grün, sonst weiss, häutig, nach der Spitze röthlich angelaufen, die drei Staubgefässe mit Filamenten, welche mehr als lj3 ihrer Länge über die Schuppe hervorragen und die Antheren von der gewöhnlichen Bildung. Die weiblichen Schuppen eirund, zugespitzt, bräunlich, am Rande häutig, durchsichtig, durch den grünen Nerven gekielt, am Rande nach oben und an der Spitze scharf. Die Schläuche kurz gestielt, eiförmig, geschnäbelt, anfangs grün, später bräunlich, mit dem Schnabel über die Schuppe vorstehend. Die Basis der reifen Schläuche über dem dicken Stiele schwammig aufgetrieben, fast ringförmig und von etwas lederartiger Textur. Die Innenseite flach, dreinervig, mit einer deutlichen runden Grube versehen ; die Aussenseite gewölbt, fast etwas gekielt, 5- oder 7nervig. Der Schnabel macht nahe 1/3 der Länge des ganzen Schlauchs aus, ist an den Seiten scharf, an der Mündung gross- und auf- recht zweizähnig. Der Fruchtknoten wenig kleiner als der Schlauch, kurz gestielt, eiförmig, zugespitzt, grünlich , mit kurzem', bald in zwei, etwas dicke stigmatische Aeste von der Länge des Schlauchs getheiltem Griffel. Die Schliessfriicht ziemlich von der Beschaf- fenheit des Fruchtknotens, durch den stehenbleibenden Griffel zu- gespitzt, flach-konvex, fein genarbt, ohne Nerven und Rippen, gelblich-braun. Im Aeusseren wird diese Art von Herrn Kunth mit C. viti-
pina L.-verglichen; mir scheint sie der amerikanischen C sti- pata Mühlb. und besonders auch unserer C. nutricata nahe zu stehen. Von allen genannten wird sie durch eigestaltige, dichtere Aehren und die beiden grossen Deckblätter leicht unterschie- den. |
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Cstrex anfucensis
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lepidocarpa. 0juui<A<.
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Erklärung von Tao. II. Fig. s.
Die C. bracteosa Kze., im mittleren Blüthenstande, mit dem
Wurzelstock; in natürlicher Grösse; ebenso:
». ein unentwickelter Halm mit Aehre und b. die Fruchtähre. e. eine männliche Bliithe, von Innen gesehen;
ff", eine weibliche Blüthe; e. eine Schuppe der letzteren, besonders dargestellt,
f. ein Schlauch im jüngeren Alter, ohne Schuppe;
g. derselbe reif von Aussen, und
h. von Innen. i. eine Schliessfrucht, etwas jung;
k. dieselbe der Queere nach durchschnitten.
Fig. e. bis k. in müssigen Vergrößerungen dargestellt.
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5. Carex conglobata Mitaibel.
Vah. MMM. Wig. 1.
C. spica mascula solitaria; femineis subr/uatuor, re-
motiusculis, peduneulatis, peduneulis inclusis, infimo de- mum nudo ; foliis latiusculis, plants; utriculis oviformibus, trigonis, breviter rostratis, ore bidentatis, sauamam ova- tam, mucronulatam panilo excedentibus ; stylo medio dila- tato; foliis rigidulis, nervo margineque scabris; culmo obtuse trigono, apice asperulo; rhixomate repente, stolo- nifero. C. conglobata Kit. Wii.ldkn. spec, plant. IV. p. 281.
— Schkuhr Nachtrag d. Riedgr. S. 69.
— Schultes Oesterreichs Flora S. 150.
— Kiiktu enum. plant. II. p. 445.
C. nitida Ledebour fl. Altaica IT. p. 226 («sei. synon.)
Auf Sandplätzen in Ungarn von Kitaibel entdeckt, ein Esemplar
von Ofen durch Herrn Sadler niitgetheilt; auf trockenen Stellen am Irtytsch, östlich von der Festung Buchtarminsk von Herrn MEVer auf- gefunden und, in einem jungen Exemplar, von Herrn von Ledebour mir gütig zugesandt. Von mehreren Botanikern ist diese Art mit C. nitida Host.,
nicht wesentlich von C. verna Schk. zu treunen, verbunden wor- den. Herr K«nth hat sie neuerlich wieder abgetrennt und wenn die hier angegebenen Unterscheidungszeichen sich standhaft erwei- |
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Tab.^TV^
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Carex fxiliAnoscL <y&£#.s< Jtftyyi
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sen, gewiss mit allem Rechte. Unpassend genug hat Willdenow
unsere Art mit C. punicea L. verglichen. Der Wurzelstock ist kriechend, sprossentreibend, rabenkiel-
dick, mit langen, gebogenen, stark befaserten Wurzeln befestigt, und mit faserigen Blattscheiden bedeckt; dichte und ziemlich starke Büschel treibend. Die Blätter sind 3 bis 4 Zoll lang, am Grunde bis \lj% Linie breit, linienförmig, gegen die pfriemförmige Spitze verschmälert, dick und starr, neben dem unten stark vortretenden, oben vertieften Mittelnerven, gestreift, auf der Oberfläche nur un- deutlicher, am Rande schärflich, von grau-grüner Farbe, leicht braun werdend, die bräunliche Basis der ganzrandigen, erbleich- ten Scheiden bald in Fasern aufgelöst. Der Halm bis spannen- hoch, dünn, etwas gebogen, stumpf dreikantig, an den Kanten oberwärts schärflich und zwischen denselben gestreift. Die Blatt- scheiden der unteren Aehren im entwickelten Zustande am Grunde umfassend, häutig und durchsichtig stumpf geohrt, die Mitte blatt- artig grün, gestreift, in eine lauge, die Aehre überragende, faden- oder pfriemförmige, am Rande scharfe Spitze ausgehend; die Scheiden der oberen und jüngeren Aehren den wirklichen Schup- pen entsprechender gebildet, die Stiele der Aehren einschliessend, mit verhältnissmässig kürzerer und schmaler grüner Spitze. Die weiblichen Aehren von mir nur zu zwei oder drei beobachtet, nach Willdejyow auch zu vier, von länglich-lanzettlichem Umriss, et- was entfernt stehend, gestielt, die untere länger, nahe zollang, und der Stiel aus der Scheide hervorragend, anfangs angedrückt, dann mehr abstehend; die endstäudige grössere, aber mehr ver- dickte männliche Aehre, 8 Linien lang und ll/2 Linie breit; aus dichten dachziegeligen Schuppen von lanzettspatelförmigem Umriss gebildet, welche spitz, bis vor die Spitze mit einem grünen Ner- ven durchzogen, bräunlieh-roth gefärbt und am Rande häutig durchsichtig sind. Die drei Filamente sind wenig länger als die Schuppe, unter der sie stehen, und tragen Antheren von der ge- wöhnlichen Beschaffenheit. Die Blüthen der weiblichen Aehren sind minder zahlreich und etwas lockerer gestellt; die Schuppen den männlichen sehr ähnlich, nur mit mehr vorgezogener Spitze und an der Basis meist etwas breiter. Sie werden von der rei- fenden Frucht gewöhnlich etwas abgebogen. Die Schläuche sind im jungen Zustande eigestaltig-ellipsoidisch ; im älteren eigestaltig- |
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Tab. XV
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Cai? ex: vatffaxata. èéauden/.
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dreikantig, in einen kurzen zweigezähnten Schnabel ausgehend,
anfangs grün und durchscheinend; später lederartig, rostbraun, glänzend, auf der Aussenseite stark gewölbt, gekielt, und neben dem Kiele undeutlich gestreift; auf der Innenseite vertieft, schwach punktirt und zweinervig. Die Gestalt des Fruchtknotens nach dem Alter verschieden, im jüngeren ellipsoidisch; der Griffel mit drei äusserst langen Aesten, vor der Trennung derselben erwei- tert und stigmatisch behaart. [m älteren Zustande, als Schliess- frucht, ist der Fruchtknoten eigestaltig, kurz ellipsoidisch, stumpf dreikantig, mit etwas vertieften Flächen, bräunlich von Farbe, glänzend und undeutlich punktirt. Durch die grossen, locker stehenden Schläuche, deren Schna-
bel nicht häutig und an der hinteren Seite gespalten ist, durch die etwas stachelspitzigen weiblichen Schuppen, sowie durch etwas breitere, weniger zusammengeschlagene Blätter ist C. conglobata von C. verna Schk. zu unterscheiden. Erklärung von Tao. III. Fig. 1.
a. ein Exemplar der C. conglobata {nitida Led.) vom Altai,
im jüngeren Alter, und b. ein Fruchtexemplar von Ofen; beide in natürlicher Grösse.
e. männliche Schuppe mit den Staubgefässen. d. eine der oberen und
e. eine der unteren weiblichen Schuppen.
f. der junge Fruchtschlauch mit dem durch denselben zu bemer-
kenden Fruchtknoten und dem Griffel. g. der reife Schlauch mit seiner abgebogenen Schuppe von hin-
ten gesehen. h. die reife Schliessfrucht,
i. dieselbe durchschnitten. e. bis i, schwach vergrössert. |
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6. Carex Steudelii Kinvrnr.
Vab. IMI. Wig. S.
C spicis duabus stibradicalibus, longissime peduncula-
tis androgynis, apice masculis; floribus duobus, (rarius tribus) infimis femineis ; utriculis breviter subellipsoideis, utrint/ue attenuatisi apice constrictis, lange rostratis, subtrigonis, binervibus, membranaeeis, glabris, rostri |
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TakXVI.
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l'aft'x pedifounis /..• /.'■'//,
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margine scabri ore oblique truncato; sauamis ovatis, ari-
statis, margine scabris, in/ima longissima; achenio globoso, obtuse trigono; culmis abbreviatisi foliis longissimis, an- gustisi rhizomate caespitoso. C. Steudelii Kunth Etram. plant. II. p. 480. No. 297.
Getrocknete Sammlung- des Würtemb. Reisevereins 1835. C. dissenna Steudel (non Dewey). Aus dein Gebiet voti Miami im Staate Ohio; von Dr. Füaxk ge-
sammelt. Obgleich die a. a. 0. befindliche Beschreibung in einigen Punk-
ten von der mir vorliegenden Pflanze abweicht: so beruhen doch diese Verschiedenheiten, namentlich in Betreff der Länge der Schläuche zu den Schuppen, wohl nur auf einer individuellen Abweichung und anderes Eigenthümliche dieser Art stimmt so vollkommen iiberein, dass an der Identität der KuNTu'scken Pflanze mit der mir vorliegenden kaum gezweifelt und eine Verwechslung zweier verwandten Arten nicht vermuthet werden kann. Aus dem dicht rasenartigen, mit braunen kurzen, zugespitzten,
festen Blnttscheiden, ohne Lamina, bedeckten Wurzelstock kom- men nach unten bis 3'/2 Zoll lange, dünne, gebogene, fein und ziemlich dicht zaserige Wurzeln; nach oben bis 7 Zoll lange und kaum liuienbreite Blätter hervor. Sie sind flach, mit unten vor- tretendem, oben vertieftem Mitteinerven versehen, daneben schwach gestreift, am Rande scharf, blass- und etwas bläulich-grün ge- färbt, mit erbleichter, ungeteilter Scheide und zu 3- bis »blättri- gen, etwa zollhohen Büscheln vereinigt. Aus der Basis der letz- teren kommen die, 1 bis 2 Zoll langen, A ehrenstiele hervor, "wel- che dreischneidig, an den Ecken durchscheinend und scharf, auf den Flächen gestreift, sowie unter der Einfügung derAehren ver- dickt und fast zweischneidig sind, indem die dritte Fläche sich stark verschmälert. Different gebildete Deckblätter fehlen. Man würde deshalb, wie mir scheint mit Grund, den Pedunculus für Halm und die untere weibliche Schuppe für Deckblatt erklären können; da auch bei manchen anderen Arten unserer Gattung die untere weibliche Schuppe die Stelle des Deckblatts vertritt. Das Rudiment eines Spindelchens möchte nach dieser Ansicht an den Schläuchen wohl vermuthet werden können ; es ist mir jedoch nicht 2
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Tabuli.
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rex: clavata -£//%■</
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is
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geglückt, dasselbe aufzufinden. VVeiblishe ßliithen sab ich in den
vorliegenden Exemplaren nur zwei, nach Herrn Kunth soll sel- tener auch eine dritte vorhanden seyn. Diese beiden Bliithen ste- hen an der etwas geknickten und scheinbar gegliederten Spindel dicht überein<uider und die männliche beinahe fadenförmig-cylindri- sche, oben stumpfe Aehre geht aus einem ähnlichen Gliede der Spindel oberhalb [der zweiten weiblichen Bliithe und zwischen dieser und der unteren befindlich hervor. Die Schuppen stehen an der männlichen Aehre zu 10 bis 12 locker und abwechselnd. Sie sind verkehrt eirund, oder etwas länglich, am Ende stumpf, zuge- rundet und deutlich gewimpert, von einem dicken, grünen Nerven durchzogen, der vor der Spitze abbricht, blassgrünlich gefärbt und vor dem Ende mit einem röthlichen braunen halbzirkelförmigen Gürtelstreifen bezeichnet. Der Staubgefässe sind drei, die Fäden sehr kurz, nie, selbst nicht seitlich, aus der Schuppe vorragend; die Beutel fast etwas länger, verhältnissmässig dick. Die weibli- chen Schuppen sind deckblattförniig, aus umfassender Basis eirund, lang verschmälert, zugespitzt, grannenartig, von sehr vershiedener Länge, die untere 4 bis 12 Linien, die obere 2 bis 4 Linien laug mit viel kürzerer Granne. In der Mitte sind beide grün, mit einem stärkeren Mittelnerven und einigen seitlichen durchzo- gen, welche die grannenartige sehr scharfe Spitze bilden, am Rande oft etwas hantig und ebenfalls scharf. Sie stehen mit brei- ter Basis der Anschwellung der Spindel auf, welche sie umfassen. Auf dieser stehen auch, von den Schuppen umhüllt, die liJ2 bis 2 Linien langen und l/2 bis 3/4 Linie breiten Bälge mit verkehrt keilförmiger Basis auf, erweitern sich dann schnell zur Eigestalt und tragen einen deutlich abgesetzten, keilförmigen, dreischneidi- gen, an den Kanten scharfen Schnabel, welcher wenig kürzer als det Körper des Schlauchs und an der Mündung schief abgestutzt, häutig, oft auch bräunlich gefärbt ist. Die Innenseite des Schlau- ches erscheint etwas flach, mit zwei Nerven bezeichnet, welche von den hinteren Kanten des Schnabels herablaufen, die Aussen- seite stark gewölbt, ziemlich glatt, oder doch nur undeutlich ge- streift. Im jüugereu Alter ist der Schlauch grün gefärbt; im äl- teren gelblich-braun. Der Fruchtknoten unreif elliptisch, blass- strobgelb, mit langem eiugeleukten Griffel und drei rostfarbenen stigmatischen Aesten, welche wenig über die Schnabelmündung |
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hervorstehen. Die reife Schliessfrucht aus kurzem breiten Stiele
etwas kugelig-stumpfdreikautig, kaum etwas und stumpf zugespitzt, ohne Ansatz des Griffels, gelblich-braun, äusserst fein punktirt, auf der Innenseite mit zwei Nerven bezeichnet, welche entfernter stehen als in dem Fruchtknoten. C. Willdenowii Schk. (tab. Mmm. No. 145.), {C.Jamesii
Schwein, nach Dewey), womit unsere Art zunächst, wie Herr KuNTii bemerkt, zu vergleichen ist, unterscheidet sich durch zahl- reichere, dichter stehende weibliche ßlüthen, ungegrannte obere Schuppen, zweizähnige Mündung der Schläuche und kürzere männliche Aehre. Doch möchte die Gelegenheit nicht versäumt werden, beide Arten in der Natur und in zahlreichen Exemplaren zu vergleichen. Der gegliederte Griffel würde diese Art zu der von Herrn Torrey vorgeschlagenen, aber wohl entbehrlichen Gat- tung Phyllostachys bringen. (Man vergi. Annals of the Lyceum of New-York III. p. 404.). Die Aehnlichkeit, welche Herr Kunth mit C. depauperata Good, angiebt, scheint mir unwe- sentlich. Erklärung von VaJt. UM. Fig. 9.
Ein Exemplar der C. Steudelii in natürlicher Grösse.
a. eine männliche ßlüthe von der Seite, und
b. eine Schuppe derselben von vorn dargestellt und massig ver-
grössert. e. eine untere weibliche ßlüthe, nicht vergrössert.
d. die Basis einer unteren weiblichen Schuppe mit dem ansitzen-
den Blüthenschlauche, etwas vergrössert; ebenso die folgen- den: e. die Schuppe der oberen weiblichen ßlüthe,
f. ein Blüthenschlauch von der Schuppe getrennt,
£•. die Schliessfrucht von der Innenseite, h. dieselbe queer durchschnitten.
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V. Carex brevicollis De Cavdoixe.
Tab. IV. Wig. 1. C. spica terminali mascula femineaque I., rarius, 2.3.,
erectis oblunghe remotis, pedunculatis ; bracteis vaginanti- bus, subfoliaceis ; utriculis laxis, subpeduncnlatis, oviformi- friangularibus, glabris, nervosis, brevi-rostratis, rostri scabri ore obtuse bidentato ; squama oblonga, acuminata, scabra sublongioribus; culmo erecto, triquetro, scabrius- cnlo ; foliis latiusculis, plani», culmum aequantibus, scabris; rhixomate repente. C. brevicollis De Lamarck et Db Candolle fi. franc, IV. p. 295.
No. 1752 e. — De Candolle et Doby botanic, gallic. I. p. 496. No. 64. C. rhynchocarpa Heijffel, Flora 1833. p. 364. No. IX. — Hoppb in STORM Deutscht. Flora I. Abtblg. 69.
(Carices 7.).
C. brevicollis MtJTKL fi. franc. III. p. 392. No. 72. — Kunth. enum. plant. II. p. 477. No. 288.
An der Sonne ausgesetzten gegen Mittag liegenden Felsen unweit des
Flusses Rhone, am Fusse des Bergs Parve, bei Belley, von Herrn. V. Au«KR entdeckt; von demselben bei Nantua gesammelt (ein Exemplar aus Herrn Aenier's freigebigen Mittheilungen in meiner Sammlung) — sodann im Banat, an abhängigen, grasigen Stellen des Domuglefl, an den Herkulesbädern, Herr Heuffei. (getrockn. Samml. No. 186.) Blüht im April und Mai. Der etwa gänsekieldicke'Wurzelstock kriecht, ist knotig, von
hrännlichen, faserigen Blattscheiden bedeckt und entwickelt starke, massig bezaserte Wurzeln, Die an dem etwas aufsteigenden Ende des Slocks vortretenden Büschel bestehen aus dichtstehenden Blät- tern and aus der Mitte derselben entwickelten Halmen. Die Blät- ter des Wurzelstocks sind in der blüheudeu Pflanze noch die vor- jährigen, indem junge Blätter zur Blüthezeit der Pflanze erst an- fangen vorzutreiben. Jene Blätter gleichen an Länge dem Hahne, sind 3 Linien breit, nach der stumpfen Spitze zu verschmälert, flach, starr, gestreift, unten schärflich, an den Rändern scharf, oben glatt, graugrün, mit erweiterten, am Rande häutigen und gespaltenen Scheiden von bleichgrüner Farbe. Der Halm ist von 3 bis 14 Zoll hoch, aufrecht, stumpf dreikantig, auf den Flächen |
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Tat.XK.
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Carex curvrrosfris
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schwach gestreift, unterwärts glatt, nach dem Ende zu, wie an der
Spindel, scharf, am Grunde mit einigen kurzen, scheidenartigen, kurz und stumpf zugespitzten, gestreiften, am Rande scharfen Blät- tern besetzt. Die Deckblätter zeigen ziemlich den Bau der Halm- blätter, die Scheiden sind aufgetrieben und gespalten. Sie ver- decken den 1j2 bis ll/2 Zoll langen Stiel der Aehren, auch im jüngeren Alter der letzteren, niemals ganz. Die Spitze des Halms trägt eine einzelne, 8 bis 9 Linien lange, 3 bis 4 Linien breite, längliche, oben stumpfe männliche Aehre, aus zahlreichen, aufge- richteten, dicht dachziegelartigen Blüthen gebildet. Die Schuppen sind länglich, oder etwas verkehrt keilförmig, am Ende mehr oder weniger stumpf, meist eingeschlitzt, kastanienbraun, am Rande et- was häutig, mit in eine scharfe Spitze vortretendem, gelblichem, oder grünem Mittelnerven; die unterste, leere Schuppe die grösste, scheidenartig umfassend, mit lang vorgezogener, oft grünlicher Spitze. Die 3 Staubgefässe aus über die Schuppe vorstehenden Trägern und Beuteln von gewöhnlicher Form bestehend. Die weiblichen Aehren sind oft nur einzeln, bisweilen zu zweien, und genähert, (nach Herrn De Candolle auch zu dreien) vorhanden, von länglichem oder elliptischen Umriss, stumpf, arm- und Iocker- blüthig, aus etwa 15 bis 20 Blüthen bestehend (von dein genann- ten Botaniker werden sie nur 6- bis lOblüthig genannt). Die an- fangs aufgerichteten, später durch die anschwellenden Früchte ab- gebogenen Schuppen von eirundem Umriss, nach der Spitze, wel- che der starke und bedeutend scharfe ,Nerv durchläuft, verengt, bald und gewöhnlich etwas kürzer als die Bälge, bald auch von gleicher Länge, häutig, kastanienbraun, unter der Spitze leicht eiu- reissend, und deshalb als einzähnig angegeben, am Rande gegen die Spitze scharf," kastanienbraun, gegen die Basis lichter, mit grünen oder erbleichten Mittelnerven und Rändern desselben. Der Fruchtknoten ellipsoidisch, plan-convex, oben stumpf, vor der et was aufgeschwollen Basis des Griffels zusammengezogen, letzterer ziemlich kurz, von der etwas verdickten stigmatischen Spitze aus in drei stigmatische gebogene Aeste gespalten. Der Schlauch int jüngeren Alter sitzend, eiförmig, plan-convex, in einen kurzen Schnabel mit tief zweizähniger Mündung übergehend, bleichgrüu oder grünlichgelb, mit drei au den Kanten verlaufenden Nerven und zwischen denselben undeutlich gestreift: im späteren Alter |
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TaAXXI.
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"Uncinia tenuis ; ^^Z'-
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stark verkürzt und aufgeschwollen, am Grunde in einem kurzen
Stiel verengt, der Schnabel erweitert und verkürzt, mit breit und stumpf gezähnter Mündung, die Flächen deutlich gestreift, die Farbe kastanienbraun. Die Schliessfrucht auf einem abgesetzten Stiele fast kugelig, sehr stumpf dreikantig, in eine kurze Spitze auslaufend, kastanienbraun. Die von den Entdeckern herstammenden Exemplare der C.
brevicoliis und rhynchocarpa stimmen, der widersprechenden Benennungen und etwas abweichenden Beschreibungen, sowie der in Herrn Sturm's Flora gegebenen, etwas verschiedenen Darstel- lung der jungen Schläuche ungeachtet, dennoch vollkommen und unzweifelhaft übereiu. Die banatische Pflanze wird übrigens von Herrn Rochel (botai). Reise in das Banat S. 43.) zu der C. pa- ginata Tausch gezogen, von welcher sie jedoch ebenso wie die wahre nordamerikanische C. tetanica Schk. verschieden ist. Da- gegen steht Care.v brevicoliis Du C. zu C. Michelii Host in der nächsten Verwandtschaft; ist jedoch durch sprossenden Wur- zelstock, glatten Halm, kürzere Blätter, längere, blass gefärbte weibliche Aehren und mehr gedehnte, länger geschnabelte, lichter braune Fruchtschläuche zu unterscheiden. Erklärung von TaJ>. IV. Vig. l.
a. unterer Theil eines Exemplars der C. brevicoliis von Nautua.
b. ein Halm mit der unteren weiblichen Aehre, in Blüthe-,
e. ein Halm im Fruchtzustande. a bis e. in natürlicher Grösse. Schwach vergrössert sind:
d. eine männliche Blüthe,
e. eine Schuppe derselben besonders, von etwas abweichender
Form. f. die weibliche Schuppe.
g. ein Schlauch mit den hervorragenden stigmatischen Griifelästen,
, Jun£- . .„
h. unentwickeltes Pistill,
*'. Fruchtschlauch.
k. Schliessfrucht, mehr von der Innenseite gesehen,
l. dieselbe queer durchschuitten.
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t«ì xxn.
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Carex iiömiinghausemana
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2B
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8. Carev imdulata Mvkxk.
Tab. IV. Fig. ». C. »pica musculo, solitaria; femineis dual/as, peduncula-
tis, erect is, ellipsoideis ; utrictilis oblongis, curvatulis, tri- goni», »triatis], obtusis, ore rostri brevissimi Indentato; sr/uamis oblongis ctispidato-mucromitis, utriculis (maturi») brevioribus; acheniis trù/uetris, fuscis; bracteae infimae basi transversim undulato-plicata; foliis pubescentibu» ; culmo triauetro, asperrimo. Zwi-i Exemplare dieses Riedgrases wurden mir 1827 unter einer
Menge anderer unbestimmter Arten aus dem finnischen Lappland von Herrn Fellmann, damals Pastor in Utsjocki, mitgetheilt. Obgleich diese Art zu der häufigen und ziemlich veränderli-
chen C. pallescens L. in der allernächsten Verwandtschaft steht, so glaube ich dieselbe doch, der merkwürdigen Beschaffenheit der Bracteenbasis und einiger anderen, weniger auffallenden Kenn- zeichen wegen, davon trennen zu müssen. Es wird indessen hin- reichend sein, hier nur das Unterscheidende anzugeben, indem sonst beide Arten vollkommen übereinstimmen. Die beiden einzigen mir bekannt gewordenen Exemplare sind im Fruchtzustande, so dass ich über die Staubgefässe und die jüngeren Schläuche Etwas zu sagen, mich ausser Stande befinde. Der bis 18 Zoll hohe Halm und die ihn am Grunde sowohl
als weiter oben ansitzenden Blätter und Scheiden gleichen ziem- lich denselben Theilen an C. pallescens ; nur ist ersterer an den Kanten nach oben mehr scharf und weniger gewintert, die Blät- ter aber zeigen ein dunkleres Grüu und sind weniger ausgebrei- tet. Das Deckblatt der unteren weiblichen Aehre überragt die männliche, ist am Grunde umfassend, nach Innen etwas gespalten, mit zwei häutigen bräunlichen Anhängen versehen, oberhalb der- selben auf der Aussenseite gekielt, l'/2 bis 3 Linien weit, tief der Queere wellenartig gefaltet. Der Mittelnerv ist hier ein- und ausgebogen und von den Ausbiegungen jeder Seite geht eine Er- habenheit, von jeder Einbiegung eine Vertiefung aus, so dass die Falten zu beiden Seiten der Bippe abwechselnd stehen. Am Grunde sind sie am deutlichsten, nach oben zu werden sie schwächer. Die Ränder, nicht aber der Kiel, sind scharf. Durch diese eigen- thümliche Bildung, welche das weit kürzere Deckblatt der oberen |
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Tal XXIU.
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weiblichen Aehre nicht besitzt, unterscheidet sich unsere Art nicht
iiur von C. pallescens, sondern auch von allen anderen, mir bis jetzt bekannten Riedgrasarten. Die weiblichen Aehren stehen auf ihren Stielen mehr gerade aufrecht und sind etwas kürzer, die ßlüthen 1 ckerer, die Schuppen etwas grösser, dunkel bräunlich- gelb voii Farbe, mit grünem, in eine längere, stärkere, am Ende braune Spitze auslaufenden Mittelnerven. Die reifen Schläuche sind stärker, nach beiden Seiten ziemlich gleich, doch mehr nach oben und etwas ungleich an den beiden Seiten verengt, deutlich dreikantig, auffallend länger als die Schuppen, stärker nervig-ge- streift, von mehr bräunlicher Farbe, als grün, mit einem weit kür- zerem Schnabel, als er sich gewöhnlich bei C. pallescens findet, welche jedoch in dieser Hinsicht etwas veränderlich ist und un- deutlich zweizähnig. Die Schliessfrucht ist nach der Spitze eben- falls weniger verdickt, mit drej, etwas gebogenen nnd weit schär- feren Kanten, bräunlich gefärbt. Die männlichen Schuppen sind nach uuten mehr verschmälert als die weiblichen, an der Spitze weniger vorgezogen; aber hier, wie die weiblichen, nicht nur bei C. undulata, sondern, gegen Flerrn Küntb's Beobachtung, auch bei C pallescens L. deutlich gewimpert; jedoch von blasserer Färbung. MrMärung von Tab. MV. Vig. ».
«. ein Exemplar der C. undulata, an welchem jedoch die Spitze
des un eren Deckblattes weggelassen werden musste, und b. das E de eines zweiten mit diesem Theile, beide in natürli-
cher G össe. e. ein Stü k des Halmes und
d. die Bas s des unteren Deckblatts, so weit sie der Queere nach
wellena tig gefaltet ist, schwach vergrössert. e. weibliche,
f. männliche Schuppe,
. Fruchtschlauch, . Schliessfrucht, i. dieselbe im Queerdurchschuitte.
e bis i. un er starker Vergrössemng. |
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Tat.mW.
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Carex subspatliacea (^Stors/s/;/
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9. Carex Ecfelonii Wkes von JEskmiec k.
Jo». IF.
C spicis femineis subauatuor, oblongis, inferiore sub- remota pedunculata, reliauis approximatis, fastigiatis, masculam subaer/uantibus, subsessilibus, laxifloris; bra- cteis foliaceis, elongatis, breviter vaginatis; utriculis ob- tuse trigonis, oblongis., ventricosis, rostratis, rostri ore bidentato, sr/uamam ovatam, acuminatum, margine mem- branacea™ aer/uantibus ; culmo f oliato; foliis curvatis, canaliculars, apice triauetro-subulato, caudice repente; caespitoso. C. Ecklonii Neks ab Esknb. var. a. Linnaea X. p. 203. No. 2.
— Kunth enum. plant. II. p. 5J7. No. 401. Am Meeresstrande des Vorgebiigs der guten Hoffnung' zu Reciet bei
Levrew, Distrikt Uitenhage, von Herrn Ecklon entdeckt. Diese von Herrn Nees von Esenbeck beschriebene Art ge-
hört zu der ausgezeichnetsten der Gattung. Sie wurde in zwei Ab- arten aufgestellt, von denen die zweite, dem Begründer selbst zwei- felhafte, mit schmäleren Blättern und Schläuchen, welche länger als die Schuppen und mehr abstehend sind, eine verschiedene Art zu seyn scheint. Mir selbst blieben wildgewachsene Arten beider Formen unbekannt und es dienten im Leipziger botanischen Gar- ten aus von Herrn Bernhardi mitgetheiltem Samen erzogene' le- bende Exemplare zur Abbildung und Beschreibung. Die Pflanze erhält sich, frostfrei überwintert, leicht und giebt reichlichen Samen. Der Wurzelstock ist kriechend, von der Stärke eines schwa- chen Gänsekiels und mit abgestorbenen dunkelbraunen Blattschei- den bedeckt. Er entwickelt nach unten zahlreiche, 3 bis 4 Zoll lange, etwa ij3 Linie starke, gedrehte, fast ungetlieilte, nur schwach bezaserte, gelblich-braune Wurzeln; nach oben rasenartig gedrängte, mit röthlich-braunen Scheidenüberresten und einigen Blättern mit sehr kurzer Lamina und erweiterter Scheide umgebene Büschel, aus 5 bis 6 Blättern bestehend. Letztere sind 6 bis 7 Zoll lang, wovon die umschliessende, ganzrandige, erbleichte Scheide etwa 3/4 Zoll einnimmt, 2 Linien breit, durch aufgerichtete, nach oben fast zusammengelegte Seiten, rinnenartig, linienförmig, an der merk- lich nach Aussen gebogenen Spitze schnell verengt, dreieckig- pfiiemförmig, oberwärts, an dem kielartig vorstehenden, wenig |
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Tai. XXV.
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f'arex Michauxü - /y/y./z/r/'.//
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dicken Mittelnerven und an den Rändern, so wie an der Spitze
sehr scharf, neben dem Mittelnerven gestreift, kahl, blass- und etwas mattgrün von Farbe, welche bei der trockenen Pflanze bleich- meergrün wird. Der Halm ist 3 bis 4 Zoll hoch, sehr stumpf dreikantig, gestreift, kahl und glatt, von zwei Blättern umhüllt, welche denen der Büschel gleichen, nur wenig schmäler und mit längeren Scheiden versehen sind. Das obere umhüllt die, biswei- len vorhandene und getrennt von den oberen stehende vierte, un- terste, kurz gestielte weibliche Aehre. Die Deckblätter der oberen Aehren sind den Halinblattern entsprechend, nur das untere bis zu 3 Zoll, die oberen noch mehr verkürzt und besitzen eine sehr "kurze, kaum l1/, bis 2 Linien lange Scheide. Ausser der ge- dachten, öfters fehlenden unteren Aehre, stehen 3 dicht überein- ander und erreichen fast die Spitze der endständigen männlichen Aehre. Sie sind 6 bis 7 Linien lang und gegen 3 Linien dick, also länglich, walzenrund, fast aufsitzend, jung aufrecht, dann auf- recht-abstehend, oder abstehend, rein weiblich und sehr gross- und lockerblüthig. Die Schuppen sind von eirundem zugespitztem Umriss, von einem Mittel- und zwei Seitennerven durchzogen, diese gelb und der innerhalb derselben befindliche festere Theil der Schuppe grün gefärbt, die Seiten häutig, gelblich oder braun, nach der Ba- sis blässer, die Spitze scharf. Die Schläuche, welche von der Länge der Schuppe sind, zeigen eine stumpf dreikantige, längli- che, bauchige Gestalt und sind in einem starken Schnabel mit gross und tief zweizähniger Mündung verlängert; die flache Seite der- selben ist nach Ionen gekehrt, die stumpf gekielte nach Aussen. Die Flächen sind stark 7nervig. Zwei stärkere Nerven, welche die Hinter- und Vorderseite trennen, laufen in die Zähne des Schna- bels aus. An der Basis der Vorderseite ist eine kleine Grube be- merkbar. Die Schläuche sind grün gefärbt, wie der kleine, kurz gestielte, ellipsoidisch-dreikantige Fruchtknoten im jüngeren Alter, dessen langer Griffel sich in 3 stigmatische Aeste spaltet. Die Schliessfrucht ist mehr gedruckt und bauchig, vorstehend dreikau- tig, kurz gestielt und der Griffel stehenbleibend. Die männliche Aehre ist etwas kürzer und dünner als die weiblichen und von den letzteren zum Theil verborgen, enthält etwa 20 Blüthen, de- ren Schuppen angedrückt, lanzettförmig, länger zugespitzt, mit ei- nem grünen Nerven durchzogen, fast häutig, durchsichtig, oder |
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Tai. AT//.
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bräunlich gefärbt und an der Spitze scharf sind. Die untere
Schuppe ist gewöhnlich sehr gross, die Spitze der Äehre errei- chend, oder man bemerkt am Grunde der letzteren einige, oft am Rande nach oben zu stark gezähnte, oder an der Spitze getheilte Schuppen, welche Schläuche enthalten; oder es sondern sich auch 2 bis 3 weibliche Blüthen am Grunde der männlichen Schuppe zu einer besonderen kleinen Aehre ab; Abnormitäten, welche wahr- scheinlich die Kußur veranlasst hat. Oft ist aber die obere Aehre auch rein männlich. Die 3 Filamente ragen über die Schuppe hervor, die Antheren sind '/3 so lang als jene und durch das Kon- nektiv deutlicher zugespitzt als es bei]anderen Artender Fall ist. Unter den mir bekannten Riedgrässern würde keins unserer
Art näher stehen, als C. externa Good.; jedoch ist dieselbe so- gleich durch die klein- und dichtblütbigen weiblichen Aehren , die schmal linienförmigen Bracteen und Blätter zu unterscheiden. Erklärung von Talb. V.
a. ein gebautes Exemplar der C. Ecklonii mit 4, und
b. ein gleiches mit 3 weiblichen Aehren, nach dem Leben und
in natürlicher Grösse gezeichnet. e. männliche Blüthe,
//. weibliche Schuppe. e. junger Schlauch, mit den vorragenden Griffelästeu von Aussen,
f. älterer Schlauch mit nocli ansitzender Schuppe von der Seite
gesehen, g. Schliessfrucht von Aussen, und
h. im Queerdurchschnitt; e bis h massig vergrössert.
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IO. Carex punctata GUudin.
Tab. VM. Wig. 1. C. spica mascula solitaria (raro gemina) ; femineis ple-
rumque tribus, remotiusculis, oblongis, suberectis, densi- floris, infima exserte peduneulata, peduneulis omnium sca- bris,- bracleis vaginantibus, foliaeeis, elongatis; utriculis trigono ellipsoideis, rostratis, rostri ore breviter bidenta- to, margine glabro, squamas ovatas, mucronatas, mu-, er one brevi scabro, aequantibus; culmo /oliato, laevi; ■ fo- tti* linearibus, flaccidiuscuhs; vaginis ligulatis, ligula oblong a; caudice repente. |
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Tab.XXVff.
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Carex Careyana
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C. punctata Gaudin Agrostog. helv. II. p. 152.
— Hoppe Caricolog. germ. p. 68. No. 75.
(excl. syn. Schk. t, Yy No. 68.) — Reichenbach fi. germ, excurs. p. 66. No. 457. el
Add. 140 g. (excl. syn.) — Schmidt, Flora od. bot. Zeit. 1830. p. 652.
— Gaudin £1. Helv. VI. p. 106. t. 2.
— Sturm Deutsch. Flora I. Abth. 61. Heft (Carices 6.)
— Koch syn. fl. genu. p. 766. No. 92.
— Hekr. in Hegetschweiler Flora der Schweiz S. 929.
No. 2742. — Kunth ennm. plant. II. p. 448. No. 217.
C. corsicana Link. Hort. Berol. I. p. 359. No. 178. Getrockn. Samml. Schleich, pi. helv. Carex helvetica.
C. Thomas Carex punctata. Dieses Riedgras wächst in einem grossen Theile des mittleren und
südlichen Europa's. Von Corsika, Piemont (Nizza, Turin), Frankreich (Landes bei St. Server und la teste de Buch), Ober-Italien (im Mailiin- dischen und Veronesischen) bis in die italienische Schweiz und angeblich ins Salzburgische ; am letzteren Orte an grasigen Hügeln. Nördlicher scheint diese Art bis jetzt nicht vorgekommen zu sein. Sie blüht vom April bis Juni. Der Wurzelstock ist kriechend, treibt nach unten fein zase-
rige, etwas gedrehte Wurzeln und nach oben nicht sehr dicht ge- drängte Büschel. Diese sind am Grunde mit braunen oder gelb- lichen , gestreiften Scheiden abgestorbener Blätter, oder mit den bei mehrern Arten der Gattung vorkommenden Blättern, die eine sehr kurze, verkümmerte Lamina zeigen, umgeben. Die schmalen Blätter sind bis 6 Zoll lang und am Grunde 1 bis 2 Linien breit, bald oder gewöhnlich kürzer als der Helm, bald auch länger, nach oben allmälig in eine feine Spitze verengt, gegen das Ende am Rande scharf, flach, mit massig vorstehen- den Mittelnerven, gestreift, von lichtgrüner Farbe, getrocknet mehr blaugrau, von zarter Textur und etwas schlaff, besonders in der gebaueten Pflanze, die Scheiden bleich, nur locker anlie- gend, oben geschlossen, mit einem doppelten, durchsichtigen, Blatt- häutchen, woran das der Platte anstehende länglich ist. Den bis in die Mitte und höher beblätterten Halm fand ich nur bis 5 Zoll lang, von Andern wird er bis fusslaug angegeben, aufrecht, dünn, dreikantig, fein gestreift, am untern Theile glatt, nach oben von der Insertion der unteren weiblichen Aehren aus etwas scharf. Die Deckblätter sind den Blättern ähnlich, aufgerichtet, die mann- |
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liehe Aehre erreichend, oder sie überragend, am Rande scharf,
und die ebenfalls denen der Blätter entsprechenden Scheiden bis 1/2 Zoll lang. Der weiblichen Aehren*) werden an wildgeTach- senen Exemplaren gewöhnlich drei, bisweilen nur zwei, sehr sel- ten vier beobachtet. In der gebaueten Pflanze steigen sie aber bis sechs. Sie sind mehr oder weniger lang gestielt, die unteren stets länger, die oberen sind bisweilen sitzend, zum Theil von der Scheide umhüllt, die Stiele scharf. Gewöhnlich stehen sie et- was entfernt, aufrecht, bisweilen jedoch auch abgebogen. Sie sind 6 bis 8 Linien lang; im jüngeren Alter fast walzenrnnd, im späteren durch die abstehenden Schuppen und Schläuche erweitert, länglich, stumpf, ziemlich dichtblüthig und von grünlicher oder bräunlicher Färbung. Die endstiindige männliche Aehre ist schmä- ler und gewöhnlich auch länger als die oberen weiblichen Aehren, besteht aus angedrückten bräunlichen, eirund länglichen, durch den grünen vorstehenden und scharfen Nerven stumpf zuge- spitzten Schuppen und unter denselben sitzenden drei Staubgefäs- sen, deren Filamente wenig aus der Schuppe hervorragen und An- theren von der gewöhnlichen Form mit sehr spitzem Konnectiv. Am Grunde wird die männliche. Aehre von einer leeren grösseren Schuppe mit lang vorstehendem Nerven umhüllt. Zwei männliche Aehren wurden von Hrn. Hopì'E bisweilen beobachtet. An ge- bauten Exemplaren (C. corsicana Lk.) ist die männliche Aehre oft androgynisch, nämlich am Grunde mit weiblichen Blüthen be- setzt. Die weiblichen Schuppen sind von eirundem Umriss, oben stumpf, sehr fein geschlitzt-gewimpert, der feinen Textur wegen oft oben gespalten, durch die grünen oder gelblichen durchlaufen- den Nerven stachelspitzig und an der Spitze scharf, röthlich -braun, am Grunde blassgelb, ohne Wimpern. Die Schläuche ellipsoidisch dreikantig, in einen kurzen Schnabel mit glattem Rande und brei- ter, zweigezähnter Mündung ausgehend; an der Innenseite in ei- nem, von zwei Nerven begrenzten länglichen Räume flachgedrückt, die der Spindel anliegende Stelle bisweilen ausgerinnt; an der Aussenseite stark gewölbt und gekielt, aber sonst ohne Nerven (höchstens sind an jüngeren Schläuchen einige sehr undeutliche |
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*) Androgynisch, an der Spitze männlich scheinen sie anch vorzukom-
men, wenn ich die undeutliche Stelle Flora a. a. O. S. 655 recht verstehe. |
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Tab. XXIX.
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Carex stylo sa fc>. /
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Streifen wahrzunehmen), von der Länge der Schuppen, oder über
dieselben vorragend, jung angedrückt, im späteren Alter abste- hend, durch die Zellenwände mehr oder minder deutlich punktirt erscheinend*), glänzend, gelb- oder blassgrün. Der Fruchtknoten ist dreikantig, verkehrt-eiförmig, zugespitzt, an der Innen- seite flach, deutlich zellig, mit dunkleren Zellenwänden und dadurch punktirt erscheinend, übrigens glänzend, bleichgrün, in einen etwas kurz dreitheiligen Griffel mit ziemlich kurzen stig- matischen Aesten ausgehend. Die Schliessfrucht ist kurzgestielt, scharf dreikantig, stark aufgeschwollen, in eine kleine Spitze endigend, mit oft vertieften Flächen, kastanienbraun. Mit C. dùtans L. ist unsere Art am nächsten verwandt; jene
unterscheidet sich jedoch durch stumpfere nnd dickere männliche Aehre, sehr entfernt stehende ellipsoidische weibliche, durch kurze Brakteen und Blätter, sowie besonders durch bauchige, stark ner- vige, scharf geschnabelte, weit über die Schuppen vorstehende, bräunliche Schläuche. Hieher ziehe ich auch, der nervigen Schläu- che wegen, ScHKunn's Abbildung Yy ad No. 69? als ein verküm- mertes, junges Exemplar. Die STURiu'sche oben angeführte Ab- bildung nähert sich in manchen Punkten der C. distans, in an- deren mehr der C punctata, so dass sie mir weniger brauch- bar zu Erläuterung unserer Art erscheint. Zu den ähnlichen Ar- ten gehört auch C. extensa Good, und Hr. Kunth ist sogar nicht abgeneigt, die C. punctata für eiile Form der C. extensa zu halten. Durch die Rigidität des Halms und der etwas zusam- mengeschlagenen Blätter, die dickere, oben zugerundete männliche, auch kürzere, und mehr aufgeschwollene eingeschlossen und kurz- gestielte weibliche Aehren, von denen die beiden oberen dicht an ein- ander gedrängt sind, durch nervige, am Schnabel scharfe Schläuche und die rostfarbenen Schuppen lässt sich jedoch auch C. extensa Good, leicht erkennen. Hieher rechne ich auch V. Balbisii Schk. mss. (Sprengel pugili, plant, min. cogntt II. p. 86. No. 163), welche Sieber in seinen getrockneten Sammlungen von Triest vertheilt hat ; da die utriculi nervosi und die folia triquetra genannt werden. C. diluta M. B. ist mir unbekannt geblieben; wird aber von Hrn. Kunth zur Zeit sowohl von |
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°) M. vergi. Flora a. a. O. S. 653.
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Tab. XXX.
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C. punctata als von C. extensa getrennt gehalten. Eine der
C. punctata mehr verwandte Art giebt die folgende Nummer. Erklärung der Vab. VT. JFig. l.
a. Die obere Hälfte eines jüngeren Halmes von einem cultivirten
Individuum mit androgynischervoberer Aehre. h. Die ganze Pflanze, etwas reifer, in einem TflOMAs'schen Ex-
emplare; beide Figuren in natürlicher Grosse. e. männliche Blüthe,
d. e. zwei weibliche Schuppen,
f. weibliche Blüthe mit ihrer Schuppe,
g. ohne dieselbe von Aussen und
/t. von Innen gesehen. i. Schliessfrucht im reifen Zustande,
k. dieselbe im Queerdurchschnitt, e bis k. massig vergrössert. |
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H. Carex laevicanlis Hochstetter.
Vah. TV. mg. 8.
C. spica mascula solitaria, paueiflora ; femineis dua-
bus, remotis, oblongis, laxifloris, exserte pedunculatis} pedunculis laevissimis; bracteis vaginantibus, foliaeeis, longis, angustis ; utriculis trigono - ellipsoideis, longe ro- stratis\ rostri ore bidentato, margine glabro, antice te- nuiter nervosisv st/uamis breviter ovatis, apice ciliato-mu- cronatis, mucrone longo, scabro, longioribus; culmo basi follato, laevissimo; foliis anguste linearibus, rigtdiuscu- lis ; vaginis ligulatis, ligula abbreviata ; rhi%omate repente. Getrocknete Sammlung des AVürteniberg. Reise-Vereins von den
Azoren No- 156. C. laevicaulis Hochstetter. An sumpfigen steil abhängingen Stellen der Insel Flores im Juni
1838 von Herrn C. Hochstetter, (Sohn), gesammelt. Obgleich, wie mir Herr Hochstetter (Vater) brieflich mit-
theilt, Herr Gay die vorliegende Art für identisch mit C. pun- ctata Gaudin hält: so kann ich mich der Meinung dieses ge- nauen Beobachters hier doch nicht anschliessen und muss diese, obgleich äusserst nahe stehende Art doch, nach den vorliegenden zwei Fruchtexemplaren, für verschieden erklären. |
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Tab.ZKXIi
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1. Cares: gynocxates f/cTTn^-K/^.
2. Carex Hedowskyana..
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Der Wurzelstock gleicht mit seinen Wurzeln im Wesentli-
chen der vorhergehenden Art; die Büschel werden von etwas län- geren, stärker und dichter, gestreiften, auch oben dunkleren Blatt- scheiden umgeben. Die Blätter sind bis 5 Zoll lang i und bis 1 Linie breit, demnach nicht weit über die Hälfte des Halms rei- chend, nach oben ziemlich schnell in eine dreischneidige, scharfe Spitze verengt und auch unter derselben am leicht eingeschla- genen Rande etwas scharf, mit feinem, aber stark vorstehendem Mittelnerven und neben demselben gestreift, von auffallend rigi- der Textur, etwas dunkler grün als bei der vorigen und vertrock- net leicht braun werdend; die Scheiden dicht anliegend, geschlos- sen, das der Platte anstehende Blafthäutchen eirund, kurz. Der nun a» Grunde Blätter tragende Halm 9'/2 Zoll hoch, sehr dünn, stumpf dreikantig, bis zur äusscrsten scharfen Spitze unter der männlichen Aehre ohne alle Schärfe, aber gestreift. Das untere Deckblatt bei 6 Zoll Höhe des Halms ansitzend, 4 Zoll lang, dein Blatte entsprechend gebildet, aufrecht abstehend, starr mit y, Zoll langer, dicht anliegender Scheide, am Rande scharf. Das obere Deckblatt nur 2 Zoll lang, verschmälert, sonst wie das un- tere beschaffen. Die Stiele der Aehren sind dünn, fadenförmig, nur dicht unter der Aehre etwas verdickt, der untere zolllang, der obere um die Hälfte kürzer, fast 2 Zoll von einander entfernt, völlig glatt (bei C. punctata sehr deutlich scharf), aufrecht, oder etwas nickend, von den Scheiden nur am unteren Theile verhüllt. Die weiblichen Aehren 5 bis 6 Linien lang und 2 Linien breit, stumpf, ziemlich lockerblüthig, besonders nach unten mehr gelb- lichbrauu als grün gefärbt. Die obere männliche Aehre sehr klein länglich, 8 — 10 blüthig, locker. Die Schuppen lanzettförmig, durch den grünen, am Ende scharfen Nerven zugespitzt, sonst bräunlich; die untere, etwas entfernte, leere, grössere und länger stachelspitzige Schuppe die Spindel umhüllend. Staubgefässe fehl- ten in den untersuchten Exemplaren. Die weiblichen Schuppen kurz eirund, viel kürzer als die Fruchtschläuche, stumpf, gewim- pert, bräunlich, durch den grünen scharfen Nerven lang stachel- spitzig, die Spitze */3 so lang als die Schuppe, sehr scharf. Die Schläuche kurz gestielt, dreikantig-eigestaltig, lang geschnäbelt, die Mündung des Schnabels zweizähnig, die Seiten glatt. Aus- sen- und Innenseite sind durch zwei starke, in die Schnabelzähne |
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Taè. XXXIÌ:
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Carex croxs corvi Csru&óùo&nsr
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33
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auslaufende Nerven getrennt. Die Aussenseite gewölbt, gekielt
und daneben zweinervig; die Innenseite etwas flacher, mit drei genäherten Nerven und der Raum innerhalb derselben vertieft. Die Schlauche ragen in dem beobachteten reiferen Alter über die Schuppen weit hervor, sind abstehend, aus einer gedehnt zelligen Haut gebildet, glänzend und von grüner Farbe. Der grüngefärbte Fruchtknoten ist im reiferen Zustande bauchig aufgetrieben, stumpf dreikantig. Der am Grunde ziemlich dicke Griffel theilt sich in 3 feine und lange stigmatische Aeste. Zur Schliessfrucht reifend zieht sich der Fruchtknoten mehr zusammen, trägt eine kurze stumpfe Spitze als Ueberrest des Griffels und wird gelblich von Farbe. Die unterscheidenden Kennzeichen dieser und der vorherge-
henden Art, werden aus der Vergleichung der Diagnosen beider deutlich genug hervorgehen. Erklärung von Vab. VI, Wig. 9.
Ein Exemplar der C. laevicaulis mit durchschnittenem Hal-
me in natürlicher Grösse. «. männliche,
b. weibliche Schuppe.
e. reiferer Schlauch mit den aus der zweizähnigen Mündung des
Schnabels vorstehenden Nerven, von der Aussenseite. (Durch ein Versehen des Stechers sind die zu jeder Seite des Kiels vorhandenen zwei Nerven weggeblieben). d. Fruchtknoten im Uebergange zur Frucht, nach abgeworfenem
Griffelende, e. reife Schliessfrucht.
f. dieselbe Frucht durchgeschnitten.
a bis / massig vergrössert. |
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I». Carex evolnta Hartmann.
Tab. VIT. C. spicis masculis subtribus; femineis tribus, remotis,
cylindricis, erectis, densifloris, subsessilibus, infima in- cluse peduneulata; squamis cuspidatis utriculit breviori- bus; bracteis /bliaceis, brevissime vaginatit;.utriculit ovi- 3
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Tal. ÄIIW.
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M
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formi-rostratis^ rostro brevi', òìJentalo, hirto-pubescen-
lìbus; stylo flexuoso, medio dilatato, hirto ; culmo triquetro, angulis scabro; foliis planis, culmo latioribus ; caudice repente. C. evoluta Hartmann Vetensk. Acad. Haudl. 1818. p. 156.
— — — Seandinav. fl. ed. 1. p. 40.
— Wahlenberg fl. Suec. II. p. 611.
- Kocliiana Schuebl. u. Martens Fi. v. Wiirtemb. p. 601. lion DC.
(teste Koch).
- evoluta Sturm Fl; Deutschi. I. Abtli. 69. Heft (Carices 7.)
— Kunth enumer. plant. 11. p. 485. No. 309.
— Koch -syn. fl. Germ. p. 768. No. 101.
Auf sumpfigem, schwankenden Boden, an Teichofern der Meeresküste
bei Stockholm und am Wasser der Steinhäulc bei Ulm. Bliithezeit Mai und Juni. Der Wurzelstock ist kriechend, treibt stellenweise nach unten
bräunliche, lange, gebogene, stark bezaserte Wurzelu, nach oben Büschel, von Blättern und Halmen. Die Basis ist mit gelblich- braunen, purpurn angelaufenen, spitzen, feinen, leicht zerschlitzten und faserigen Scheiden umgehen. Die rigiden Blätter erreicheu an unsern Exemplaren bis 2 Fuss an Länge und bis lj2 Zoll au Breite; die Scheiden nehmen gegen die Hälfte davon ein. Die Platte ist ziemlich flach, liuieuförmig, in eine dreikantige scharfe, jedoch etwas stumpfe Spitze endigend, der nach unten etwas vortretende, oben eingedrückte Mittelnerv, wie die Ränder, schärf- lieb, daneben dicht furchig-gestreift, von lichfgrüner, im trocknen Zustande mehr graugrüner Farbe. Die Scheiden sind schlaff, bleich, nach Innen fein häutig, mit kleinen rothen Punkten und Strichelchen bezeichnet, gespalten und mit einem sehr kurzen, zugerundeten, braunen Blatthäutchen versehen. Die Textur der Blätter und Scheiden ist deutlich gestrecktzellig, mit sehr dicken, äusserlich als kleine Warzen vortretenden Queervvänden. Der oft 3 bis 4 Fuss hohe Halm dreikantig, gestreift, unterwärts stumpfer und glatt, nach oben zu schneidend und sehr scharf. Die Bractcen den Blättern ähnlich, die Spitze der männlichen Aehren erreichend, oder überragend, die untere 5 bis 10 Zoll lang und bis 3 Linien breit, oben an den Rändern scharf, flach, nur am Grunde zusammengeschlagen und mit sehr kurzer, ein- wärts häutiger, ausgerandeter, bräunlicher und rothpunktirter |
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Taà xxxn:
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~W yWlhS^ Carex Hoclistetteriana J^Q^
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35
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Scheide den Halm umfassend; die oberen alimälig kürzer*).
An der Spitze des Halmes stehen gewöhnlich drei, seltener nur zwei, männliche A ehren, welche von ungleicher Länge, die end- ständigc die längste, ziemlich genähert, von linien-lanzettförmigen Umriss nnd röthlichbraun gefärbt sind. Sie bestehen aus aufrech- ten, dachziegelartig stehenden, lanzettförmigen, bleichen, rötii- lich angelaufenen, durch den gelblichen, am Grunde gerinnten Ner- ven stachelspitzigen Schuppen. Die leere Schuppe am Grunde der untersten Aehre sehr vergrössert und lang stachelspitzig. Die Filamente der drei Staubgefässe sind etwas länger als èie Schuppe, die Antheren ziemlich erweitert. Die drei weiblichen A ehren ste- hen entfernt, besonders ist die untere oft weit herabgerückt, sie sind meist zolllang, selten bis l1^ Zoll lang, 3 bis 4 Linien dick, die beiden oberen äusserst kurz gestielt, fast sitzend, die untere länger gestielt, der dreikantige Stiel aber von dem Deckblatt ein- geschlossen. Am Grunde des Stiels steht eine leere zngcrundete dunkelbraune Schuppe. Die weiblichen Blüthen sind ziemlich ge- drängt, sechszeilig, aufrecht. Die Schuppen eirund, durch den Mittelnerven, dem zwei feinere zur Seite stehen, stachelspitzig, an der Spitze scharf, gelbgrün, an dem Rande mehr oder minder dunkel purpurfarben, kürzer als die Schläuche. Diese aus etwas verengter Basis eigestaltig, in einen kurzen, an der ziemlich wei- ten Mündung zweizähnigen Schnabel ausgebend, über dem Grunde, bei vorgerückter Reife, bauchig aufgetrieben, gelb und matt-grün, durch kurze, nicht zu dichte, aufrechte Härchen rauh, nach aus- sen äusserst fein 5- oder 7nervig, mit zwei, die in der Mitte et- was gewölbte Innenseite trennenden stärkeren Nerven oder Lei- sten, welche nach den Zähnen der Schnabelmünduug verlaufen. Der Fruchtknoten sehr klein, verkehrt-eigestaltig dreikantig, gelb- lich oder hranii, der zweimal so lange Griffel am Grunde dünn, dann zur Seite und wieder zurückgebogen, in der Biegung aufge- schwollen, dunkelbraun, mit durchsichtigen stumpfen Wärzchen oder Drüsen besetzt, an dein wieder verdünnten Ende in drei stigmatische Aeste getheilt, welche halb so lang als der Griffel sind. Reife Schliessfiüchtc waren an den untersuchten Exemplaren nicht |
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') Ohne Grund sind dieselben von mchrern Schriftstellern JiaUurt ge-
nannt woidfii, obgleich der Haviptuerv deutlich durch die Mitte läuft. 3«
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Tal. XXXV
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aufzufinden; ich vermuthe aber, dass sie scharf dreikantig und
braun gefärbt seyn werden. Die so eben beschriebene Art steht mit C. filiformis L.
in der nächsten Verwandtschaft, so dass sie Herr Wahlen- berg sogar für eine entwickeltere Form derselben zu halten geneigt ist. Dieselbe unterscheidet sich jedoch auffallend durch sparsamere, gedehntere männliebe, etwas kürzere, stumpfere weib- liche Aehren, dicker behaarte, kürzer geschnäbelte und weniger bauchige Schläuche, sehr stumpf dreikantigen Halm; beson- ders aber durch die zusammengeschlagenen, rinnenartigen, sehr schmalen Blätter. Im äusseren Ansehen wird C. evoluta mit C- riparia, paludosa und Kochiana passend verglichen. Die von den Verff. der Flora von Würteniberg zu ihrer Ko- chiana gezogene C. spadicea Roth {tent. fl. germ. II. p. 461.) kann wegen der elliptischen Schläuche, welche kürzer sind als die Schuppen, nicht hieher gehören; ist vielmehr zu C. paludosa Goon, oder Kochiana DC. gehörig. Erklärung von Tal/. VMM.
a. ein Halmende im jüngeren;
b. im reiferen Zustande ;
e. die Basis der Pflanze nach bei Stockholm gesammelten Exem-
plaren in natürlicher Grösse. d. männliche Bliithe von Innen,
e und f weibliche Schuppen,
g. Schlauch mit den vorstehenden Griffelästen, von der Ausseu-
seile, h. ein Schlauch mit der ansitzenden Schuppe, etwas reifer.
i. Fruchtknoten mit dem Griffel.
d bis * massig vergrössert.
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13, Carex gracillima Schweinitz.
Tab. VIEL
C. spicis longis, gracilibus, distantibus, laxifloris,
tubt/uini/ue, exserte pedunc?ilatii, javenilibus erectis, adul- tis nutantibus; suprema androgina, infeme mascula; om- nibus bracteatis; utriculis oviformi- trigonis, rostrati*, rostri ore oblique bidentato; si/uamis ovato -oblongis, bre- viter mucronati» longioribus; foliis laxis margine apice- |
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Tai.XXXYI.
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Carex macxolepis.
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fine scabris ; culmo òasi trù/uetro, glabro, apice obtuse tri-
gono , scabriusciilo; caudice repente. C. gracillima Schwein. Annals of the Lyceum of New York. I. p.
66. No. 41. — Dewey Sillim. amer. journ. Vili. p. 98. tab. J. f. 28.
- digitalis Schwein, et Torkey Ann. of N. Y. p. 324. t. 26.
f. 1. (non Muehlenberg).
- gracillima Torrey Ann. of N. Y. III. p. 408. No. 84.
— Kunth Enum. plant. H, p. 454. No. 233.
Getrocknete Samml. des Würteinb. Reisevereins von Dr, Frank 1835. C. gracillima.
Von den subarctischen Staaten Nordamerika'« bis herab zu Kentucky;
z. B. bei Bethlehem in Carolina (von Schweinitz) Miami im Staate Ohio (Frank) bei New York (Halsey). Exemplare von diesen Stand- orten und Findern sind in meinem Herbarium. Diese Art ist selbst von den amerikanischen Botanikern Beck
und Torrey mit C. digitalis VV. verbunden worden, wird aber von dem zuletztgenannten neuerlich selbst, so wie von Herrn Kuntb, davon gelrennt. Der Wurzelstock ist kriechend, nach unten lange und dünne,
bezaserte Wurzeln ausschickend, nach oben einzelne, mit röthlich- braunen, kurzen, spitzen Scheiden bedeckte Blattbüschel und Hal- me. Die ersteren bestehen meist aus fünf bis fusslatigen und bis 3 Linien breiten, linienförmigen, etwas stumpf zugespitzten, oben tiefer, unten lichter grünen Blättern. Sie sind deutlich dreiner- vig, der Mittelnerv fast schwächer als die seitlichen, sonst ge- streift, am Rande und an der Spitze scharf, die Scheiden etwa zwei Zoll lang, fein häutig, schlaff, erbleicht, am Grunde purpur- farbig angelaufen, das Blatthäutchen kurz und zugespitzt. An dem gegen 2 Fuss hohen, etwa 1/i Linie dicken, am Grunde drei- schneidigen und glatten, nach der Spitze zu und an der verdünn- ten Spindel stumpfer dreikantigen und scharfen Halme stehen zwei Blätter, welche den am Wurzelstocke stehenden entsprechend ge- bildet, nur kürzer und mit dicht anliegenden, grünen Scheiden versehen sind. Die Aehren, von denen gewöhnlich drei, sel- tener vier weibliche sind, die obere aber androgynisch ist, neh- men einen Raum von 3 bis 4 Zoll vom Ende des Halms ein und stehen in ziemlich gleichen Entfernungen. Die oberste Aehre aufrecht, 1 bis Jx/2 Zoll messend, an der unteren Hälfte oder zu V3 männlich, sehr schmal, mit ziemlich locker stehenden, ahwech. |
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Taè.XXnVI.
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Carex Mairii
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selnden Blüthen besetzt, an der weiblichen Spitze verdickt. Die
Schuppen der männlichen Blüthen länglich oder verkehrt-keilför- mig, oben stumpf verengt, feinhäutig, schwindnervig, der Nerv bald kurz vor dem Ende, bald weiter entfernt endigend, scharf und grün, der übrige Theil der Schuppe gelblich, nach dem Rande zu durchsichtig. Die drei Staubfäden weit über die Schuppe vor- stehend. Die drei oder vier weiblichen Aehren auf sehr schlan- ken, die untere bis l1/* Zoll langen, sehr dünnen, dreikantigen, scharfen, anfangs aufgerichteten, im Frnchtstande nickenden Stielen, welche von, den Biättcrn gleichenden, Bracteen mit sehr kurzer Scheide am Grunde eingeschlossen sind. Die beiden un- teren Deckblätter überragen die Aehren, die oberen sind sehr ver- kürzt, pfriemförmig und bedeutend scharf. Von den weiblichen Aehren sind die unteren bis 2 Zoll lang und kaum I'/2 Linie breit, lockerblüthig, besonders sind die unteren Blüthen weitläu- fig gestellt und sie werden es durchaus im reiferen Alter. Die Blüthen stehen dreizeilig, sind anfangs aufgerichtet, die Früchte mehr abstehend. Die Schuppen von eirundem oder elliptischem Umriss, in eine starke und scharfe Stachelspitze ausgehend, mit einem dreigestreiften dicken, scharfen, grünlichen oder bräunli- chen Nerven durchgezogen, welcher die Spitze bildet, sonst häu- tig, blass bräunlich, oder gelb, am Rande durchscheinend. Die Schläuche im jüngeren Alter schon die Schuppen überragend; im reiferen doppelt so lang, eigestaltig, dreikantig, jung in einen deutlichen Schnabel, mit schiefer, zweizähniger Mündung vorgezo- gen, der sich mit zunehmendem Alter verkürzt. In der häutigen Substanz von grüner Farbe verlaufen an der Seite zwei stärkere, Innen- und Aussenseite trennende Nerven, welche in den Zähnen des Schnabels endigen. Auf der deutlich gekielten Aussenseite sind 5Nerven wahrzunehmen; auf der flachen Innenseite drei deut- liche und zwei nur schwach angedeutete. Der Fruchtknoten ist ellipsoidisch- dreikantig, der Griffel kurz und dünn, in drei, kaum ein Dritttheil der Länge des jungen Schlauchs erreichende stigma- tische Aeste gespalten. Im reifern Alter ziehen sich die letzteren zum Theil in die verkürzte Mündung des Schnabels zurück. Die Schliessfrucht ist kurz gestielt, durch die Griffelbasis etwas zuge- spitzt, kurz verkehrt eigestaltig, dreischneidig, von Farbe glän- zend kastanienbraun, kaum halb so lang als der Fruchtschlauch. |
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Tai. inayiK.
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, Caxex Dinicai >JM£jmI
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U
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Die mir unbekannte C. digitalis W. ist durch die rein
männliche Aehre, die elliptischen, kaum über die Schuppe vorra- genden, olivengrünen Schläuche mit ungezahnter Schnabelmündung zu unterscheiden. Erklärung von VPalb. Will.
a. ein Halmende der C. gracillima im jüngeren Zustande von
dem Begründer der Art mir mitgetheilt, b. ein Halmende im reiferen Alter und
e. ein Blattbüschel mit einem Theile des Wurzelstocks aus den
Sammlungen des Wärtern b erg's eben Reisevereins, in natürli- Grösse. d. männliche Blüthe,
e. weibliche Schuppe,
f. Schlauch mit ansitzender Schuppe,
g. jüngerer Schlauch besonders, von Aussen,
h. Fruchtschlatich schief von Innen, i. Schliessfrucht,
/:. dieselbe im Quecrdurchschnitt.
d bis k. massig vergrössert.
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14. Carex Franbii Ki.vth,
Toh. XX.
C. spica mascula androgynave, infra mascula, solita-
ria; femineis quinque s. sex oblongo-ci/lindraceis, densi- floris, squarrosis, erectis, inferioribtis remotis, lange, su- perioribus brevissime pedunculitis; utriculis diver o-enti-su- breflexis,subturbinatis, trigom's, vertice conico, dein impres- so rostrutis, rostri ore bidentato, nervosis, membranaeeis, glabris; squama e basi latiuscula aristae f ormi, margine scaberrima brevioribus ; foliis planis, rigidis, trinervibus, supra glabris, subtus rnarginet/ue scabris; vaginis culmo» que triangulari, glabris; rhixomate repente, stolonifero. C. Frantói Kunth enum. plant. IL p. 498. No. 335.
Getrocknete Samml. des Würteuiberg. Reisevereins, 1835. C. alherodes Spr. C. aristata Bb. (non Dkwev). Zu Baltimore in Pensylvanien; von Dr. Frank entdeckt.
Der Wurzelstock ist kriechend, gänsekieldick, walzenrund,
mit den Ueberbleibseln faseriger Scheiden bedeckt, und entwickelt |
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Taà XXXIX.
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CaTex lucoricm
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bräunliche, gedrehte, starke zaserige Wurzeln. Nach Hrn Kunth's
Beobachtung kommt er auch sprossentreibend vor. Der aufrechte, am Grunde von den lockeren Scheiden umhüllte Halm ist mit den Hüllen etwa schwanenkieldick, an sich von der Stärke eines dik- ken Rabenkiels, nach oben verdünnt, 21 bis 22 Zoll hoch, drei- schneidig, gestreift, bis zur Spitze kahl und nicht scharf. Er ist bis über die Hälfte von den Blattscheiden völlig bedeckt. Die vom Wurzelstock entspringenden wenigen Blätter sind etwa 9 Zoll lang, wovon 3 Zoll die geschlossenen, lockeren, dicht nervig-ge- streiften, und purpnrröthlich angelaufenen Scheiden einnehmen. Die 2 oder 3 Halmblätter ll/2 Fuss lang und bis 4 Linien breit. Die ähnlichen Scheiden mehr blass als röthlich, etwas ge- spalten, mit kurzen, zugerundeten Blatthäutchen ; die Platte linien- förmig, sanft zugespitzt, mit oben stark vortretendem, gelbem, nicht scharfem Mittelnerven und zwei, auf der Unterseite deutliche- ren , dem Rande genäherten stärkeren Seitennerven, welche, wie alle Nerven der Unterfläche und die Ränder, sehr scharf sind. Die Oberfläche ist fast völlig glatt und bleicher grün gefärbt als die untere. Die Deckblätter gleichen den Halmblättern vollkom- men. Das untere ist gegen l'/2 Fuss lang, 3'/o Linien breit, mit kaum 2 Zoll langer, schlaffer Scheide von unveränderter Textur; die höheren werden allmälig kürzer und das der obersten weibli- chen Aehre ist kaum 2 Zoll lang, linienpfriemformig. Von weib- lichen Aehren sind bald fünf, in dem vorliegenden Exemplare sechs vorhanden; wovon die unteren, besonders die unterste, et- was entfernt stehende, langgestielt, bis 23/4 Zoll, die oberen kurz gestielt, fast sitzend sind. Die Stiele finde ich stumpf dreikantig, gestreift, glatt, steif aufrecht und starr. Die endstäudige, ei- gentlich männliche Aehre, welche Hr. Kuntb unentwickelt, und auf grannenartige Schuppen reducirt angiebt, erscheint, in dem hier abgebildeten Exemplare androgyuisch, an der Spitze weiblich, ver- dickt und stumpf. Die Basis ist von einer pfriemförmigen, sehr scharfen, bis zu den weiblichen Blüthen reichenden Bractea um- geben ; aus grannenartig erscheinenden Schuppen gebildet, welche, da Staubgefässe von denselben bedeckt werden, für entwickelt zu halten sind. Diese männlichen Schuppen messen 3 bis 4 Linien, sind aus länglicher Basis fein grannenartig verdünnt, mit star- kem Mittelnerven, der oft auch getheilt erscheint, durchzogen, am |
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Tal/.XL.
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C ax ex s uladat a ^yfflc/l<xS
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Rande sehr scharf, von schmutzig gelblicher, oder blassbräunli-
cher Farbe. Die 3 Staubfäden erreichen nicht ganz die Spitze der Schuppe. Die weiblichen Aehren von länglich-walzenrunder Form, bis 14 Linien lang und 3 Linien im Durchmesser hal- tend, die obersten auf 6 Linien verkürzt, sehr dichtblüthig und sparrig. Die Schuppen sind aus etwas erweiterter Basis sehr schmal linienpfriemförniig, grannenartig, dreinervig, am Rande durch kurze, steife Haare scharf, blassgrün, an der Spitze oft etwas röthlich angelaufen und noch einmal so lang als die Schläu- che. Die letzteren stehen wagerecht ab, oder etwas rückwärts gebogen, zeigen eine stumpf-dreikantige, kreiselartige oder ver- kehrt kegelige, nach dem Schnabel verengte Gestalt, sind im spä- teren Alter blasig aufgetrieben, mit wulstigen oberen Rande und oft am Scheitel etwas eingedrückt. Aus diesem Eindruck oder, wo er fehlt, aus konischer Spitze, erhebt sich der ziemlich dicke, oft etwas schief stehende, an der Mündung tief zweigezähnte Schnabel, ans dem drei kurze stigmatische Griffeläste hervorragen. Die Schläuche sind häutig, bräunlich, mit den zwei gewöhnlichen, stärkeren, zu den Zähnen der Mündung verlaufenden Nerven und zwischen denselben mit mehreren feineren Nerven, meist auf der Aussenseite 5, auf der Innenseite 3, versehen. Die Frucht ist kaum halb so hoch als der Schlauch, deutlich dreikantig-kreisei- förmig, braun und trägt den zweimal so langen, über der Basis knieartig gebogenen Griffel. Dieses ausgezeichnete Riedgras gehört in die Verwandtschaft
der C. vesicaria L., buttata Sciik., rostrata Mhlbg. und ähnlicher Arten. Herr Kunth fragt a. oben a. 0. ob C. retrorso Schw. et Torr. (^tnn. of the L,yc. of New York p. 71 und 366. t. 28. f. 2. C. reversa Spr. syst. veg. III. p. 827.) hie- her gehöre? — diese Art ist jedoch durch genäherte weibliche Aeh- ren, durch längliche, feingespitzte Schläuche, welche länger sind als die eirunden Schuppen, auffallend verschieden; obgleich sie in den rückwärts gerichteten Schläuchen mit der unsrigen einige Aehnlichkeit besitzt. Erklärung von Tai). IX.
a. der Wurzelstock mit der Basis des von den Scheiden umhüllten
Halms und |
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Tab. XLI.
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ex exilis <2%zw.
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b. das Ende des Halms mit den Aehreu und Deckblättern, von
einem Exemplare der C. Frankii des Würtemberg'schen Rei- severeins, in natürlicher Grösse. e. eine männliche Bliithe,
d. die Schuppe der weiblichen,
e. ein jüngerer und
f. ein älterer Schlauch,
g. die Schliessl'rucht,
h. dieselbe im Queerdurchschnitt.
e bis h, massig vergrössert. |
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15. Carex mnltispicaia Kitxze.
Tab. X. C. spicis masculis quatuor s. quinque; femlneis quiti-
ijne ad seplc?n, saepe androgynes, apice (rarius bast) mas- culis, cylindraeeis, densifloris, super ioribus erectis, bre- viter peduneulatis, inßma remotissima, longe pedun- culata; squamis utrimque sexus ciliatis, evariidinervibus; utriculis stipilatis , trigono - oviformibiis , brevirostra- Lis, rostri ore biscuspidato, glabris, squama sua paullo longioribus; foliis bracteisque elongatis, membranaeeis, plants, superne margine scabris ; culmo triquetro, super- ne scabro. C. rauliispieaia Künth Emmi, plant. II. p. 504. No. 351.
Getrocknete Samml. Poki'pio Coll. pi. Chil. IH. p. 247. C. imiltispicata. Zu Antuco , im südlichen Chile, von Herrn Poeppio entdeckt und
iiiilgctlieilt. Diese Art scheiut, wie schon a. a. 0. bemerkt wird, nebst
der später abzubildenden C. excelsa Poepp. , in die Verwandt- schaft der C. Pseudo-Cyperus L. zu gehören; obgleich die weib- lichen Schuppen von etwas abweichender Form sind. Das mir zu Gebote stehende einzige Exemplar ist, wie die in
ühiger Sammlung verteilten, ohne Wurzelstock und Blätter, nur der obere Theil des Halms, Dieser ist dreischneidig, au den gelblichen Kanten und dazwischen vorstehenden Nerven scharf, sonst glatt, g'üu gefärbt, soweit er zu beobachten war, steif auf- |
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Tab.XLH.
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CVirex crii S e orvi . , 7////^//-. \\
form«,: ortiiocXa&os <^S^. |
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recht. Die Blätter beschreibt Herr Künth als sehr lang, gras-
artig, häutig, flach, abwärts vom Rande scharf. Die Deckblätter entsprechen dieser Beschreibung. Die der unteren sind gegen fusslang, die beiden oberen, aus deren Achseln zwei Aehren hervortreten, beträchtlich verkürzt, lang pfriemförmig zugespitzt; die Scheiden aller kurz, geschlossen. An jeder männlichen Aehre Vertritt eine grössere, lang zugespitzte, scharfe, in der Mitte grüne am Rande häutige braune Schuppe die Stelle des Deckblatts. Die am Ende des Halms stehenden männlichen Aehren sind an dem vorliegenden Exemplare zu fünf vorhanden, die beiden obersten paarweis genähert, die untere kaum halb so gross als die obere, die unterste einzeln stehend, kurz gestielt, während die oberen ziemlich aufsitzen. Die drei grösseren männlichen Aehren sind 1 bis 1V4 Zoll lang, 1 bis ll/2 Linien dick, walzenrund, nach bei- den Enden verdünnt, gerade aufrecht, oder etwas gekrümmt. Die Schuppen fand ich von länglicher Form, etwas zugespitzt, kahl, nur an dem oberen Rande gewimpert, mit einem, vor der Spitze verschwindenden, grünen Nerven, sonst häutig, oberwärts röth- lichbraun angelaufen. Von Herrn Kunth werden sie als verkehrt- eirund, am Ende zugerundet oder abgestutzt angegeben. Die 3 Staubgefässe ragen über die Schuppe weit hervor. An dem vor- liegenden Exemplare sind 7 ursprünglich weibliche Aehren vor- handen, von denen jedoch die 6 obersten an der Spitze männlich und nur die untere, beinahe 6 Zoll tiefer als die vorhergehende eingefügte, rein weiblich ist. Es scheinen jedoch in der Zahl der eigentlich weiblichen, oder androgynischen Aehren Und in dem Rande der männlichen Blüthen derselbeu bedeutende Abänderun- gen vorzukommen, da in der öfter erwähnten KujvTn'schen Be- schreibung die Zahl der eigentlich weiblichen Aehren zu unge- fähr 5 angegeben und nur eine der oberen als unterwärts männ- lich bezeichnet wird. Der Stiel der untersten Aehre misst an dem vorliegenden Exemplare 53/4 Zoll; der Stiel der zunächstfolgen- deu nur 1 Zoll, die der oberen Aehren werden noch kürzer und von den paarweise aus einer Scheide kommenden Stielen ist stets einer kürzer, als der andere. Die Stiele sind sämmtlich dreikantig, an den Kanten scharf. Die Form der weiblichen Aehren ist wal- zenrund, an der rein weiblichen unteren am Ende stumpf; an den androgynischen mehr oder weniger zugespitzt, die Länge beträgt |
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XIJil
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.arejc i!i-Ì2;opyi-iUU £2fJ
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1 bis ll/2 Zoll, die Dicke 2x/2 bis 3 Linien. Die weiblichen
Bliithen sind dicht gedrängt, abstehend, oder weitabstehend; die Schuppen eirund, am Ende kurz zugespitzt und gewimpert, häu- tig, oberwärts purpurfarben, mit einem breiten, aber vor der Spitze verschwindenden, dreistreiligen grünen Nerven durchzogen, etwas kürzer als der Schlauch. Dieser ist kurz gestielt, dreikantig-ei- förmig, in einen kurzen dicken Schabel verlängert, welcher an der wei- ten Mündung in zwei feine, aufgerichtet-abstehende Spitzen ausgeht. Zwei in diesen Spitzen sich endigende Nerven scheiden eine In- nen- und Aussenseite und beide letztere sind fein 5-, oder 7ner- vig. Der Schlauch ist von ziemlich fester, krautartiger Textur und seine Farbe grün. Im Verhältniss zu dem Schlauche erscheint der Fruchtknoten sehr klein, kaum ein Dritttheil der Lange ein- nehmend und ist dreikantig-ellipsoidisch. Der dünne, etwas ge- bogene Griffel spaltet sich in drei kurze, dicke, stigmatische Ae- ste. Die Schliessfrucht behält die Form des Fruchtknotens bei, ist oben kurz zugespitzt und bräunlich gefärbt. JSrlelärung von Walt. X.
a. das Ende des Halms von C. multispicata in natürlicher Grösse.
b, ein Theil des Halms und
e. das Segment eines Deckblatts, sehr schwach vergrössert; etwas
stärker:
d. die männliche Blüthe, et f. zwei weibliche Schuppen, g. der Schlauch mit seiner Schuppe von der Seite gesehen,
h. der Fruchtknoten mit dem Griffel, i. der Fruchtschlauch von der Aussenseite, k. derselbe von der Innenseite und /. die Schliessfrucht. |
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Tob. SLKT.
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Car ex: er lutata iS&iü
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16. Carex (Vignea) appressa R. Browv.
lab. XI.
C. spica decomposita, subelongata, demum stricta, par
tialibus appressis, inferioribus distinctis; spiculis ovatis, apice masculis; squamis acttlis; utriculis piano-convexis, utrinque nervosis, marginibus denticulatis ; foliis angu- stisi culmo triquetro, scabro, demum strido. C. appressa R. Brown Prodr. fl. Nov. Holl. (ed. Lond. p. 242.)
ed. Nees ab Esenbeck p. 98. — Kitnth Enum. plant. II. p. 389. Getrocknete Sa in ml. Sieber Agrostotheea No. 15. (nach
Kunth), No. 89. (jung) No. 94. (reif) in unserem Exemplare. Bei Port Jackson, Hr. Rob. Brown und später Hr. Sieber. Dieses Riedgras gehört in die, nur wenige Arten umfassende
Unterabtheilung der Multiflorae, welche Hr. Kunth in der zahl- reichen Gruppe mit zusammengesetzter, aus vielen, meist abgekürz- ten androgynischen, oberwärts männlichen Aehrchen gebildeter Aehre aufgestellt hat und wovon eine Art, die C. lecorhyncha C. A. Meyer, bereits auf Tab. II. f. 1. dargestellt worden ist. Es vermittelt den Uebergang zu den Paniculatis und steht mit C. paniculata L. selbst der äusseren Form naeh in Verwandtschaft. Der Wurzelstock fehlt unseren Exemplaren und auch von den
Schriftstellern ist er noch nicht erwähnt. Die lederartigen und star- ren, den unteren Theil des Halms mit einer bis 3 Zoll langen, erbleichten, an dem häutigen "Rande roth angelaufenen und feinge- wimperten Scheide bedeckenden Blätter sind 8 —14 Zoll lang, dem- nach die unentwickelte Blüthenähre weit überragend ; mit dem Halme der entwickelten Aehre aber, wie es scheint, gleichlang, unten gegen 3 Linien breit, gekielt und etwas zusammengeschlagen, oberwärts allmälig in eine dreikantige Spitze verschmälert, dicht und starkvortretend nervig, an den Rändern scharf, von etwas meergrüner Färbung. Der Halm im jungen Zustande 3 Zoll, im älteren 7 Zoll lang, dreischneidig, die Flächen linienbreit, eben, dicht nervig gestreift, die Kanten scharf anzufühlen. Die Aehre gegen 4 bis 6 Zoll lang, im jüngeren Alter etwas,schlaff; im späteren steif aufrecht. Die ährchentragenden Zweige entfernt stehend, besonders nach unten, und hier an älteren Aehren bis zollweit auseinander, stets der Spindel angedrückt, im jüngeren Alter von länglichem Umriss; im späteren durch das Anschwellen |
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Tah.^LV
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der Schläuche und die abstehenden Schuppen unregelmässiger be-
grenzt. Ein am Grunde erweitertes, von der Spindel selbst durch eine bräunliche gerundete Linie getrennt erscheinendes dreikanti- ges, dann aber linien- oder pfriemförmigcs Deckblatt mit sehr scharfen Kanten stützt diese Aehrchen erster Ordnung und erreicht meistens die Hälfte ihrer Länge. Die Aehrchen eiförmig, oder mehr gedehnt, am Ende stumpf, aufsitzend, gedrängt und ange- drückt. Sie sind viel-, 10 — 14blüthig, androgynisch, oberhalb männlich. Der Staubgefässe sind, nach Hrn. Kijnth, drei. Die Beutel liuienförmig, gelb, mit einem geschlitzt gevvimperten, weiss- üch-durchsichtigem Anhange des Connectivs. An den untersuch- ten Exmeplaren waren sie nicht aufzufinden. Die männlichen Schuppen eirund-zugespitzt, oft mit sehr verlängerter Spitze, am Grunde mit einem, bis zur Mitte reichenden, grünen Nerven durch- zogen, von gelblich-durchscheinender Färbung, nach Oben bräun- lich angelaufen. Die Schuppen der weiblichen Blüthe kurz, unten abgestutzt eirund, oder rundlich mit aufgesetzter Spitze, von einem grünen Nerven durchzogen, der an den jungen Schuppen mit der scharfen Spitze vorsteht, an älteren aber fehlt, am Rande spar- sam und schwach gewimpert, unten neben dem Nerven gelblich durchscheinend, am Rande und an der Spitze rostroth, nach Hrn. Kuntu nur an einer Seite. Die Bälge fand derselbe Botaniker zur Bliithenzeit eirund-länglich, grün; ich selbst im Fruchtzustande kurz gestielt, ei-herzförmig, bräunlich, an der Innenseite flach, mit 5 kurzen Nerven versehen, nach Aussen schwach gewölbt, kurz neunnervig, wir beide die Schärfen oberhalb steifhaarig-gewim- pert, den Schnabel zweispaltig. Die Zähne des Schnabels fand ich jedoch nicht zugespitzt, sondern stumpf und an Länge etwas ungleich. Der junge Fruchtknoten länglich, zusammengedrückt, am Ende in den zweispaltigen Griffel übergehend (Kunth). Die ziemlich gereifte Frucht sah ich kurz gestielt, zusammengedrückt, linsenförmig, an den Seiten zugerundet, oben an dem Insertions- punkte des abgefallenen Griffels etwas eingebogen und von gelb- licher Farbe. Die Griifeläste sind von der Länge des Frucht- schlauchs und bis in die Oeffnung desselben herabreichend. — Die hier gegebene Beschreibung eines sehr jungen und eines
Fruclitexemplars wird dazu dienen, die KuNm'sche Beschreibuug eines blühenden Individuums zu ergänzen. |
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Tab XIjVL.
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Erklärung von Tao. XI.
a. ein sehr junges Exemplar der Carex appressa, und
b. ein Fruchtexemplar, beide in natürlicher Grosse, nach von Sie-
ber gesammelten Exemplaren; letzteres im Kolorit etwas zu
v, grün, anstatt mehr braun, gehalten. e. eine männliche Schuppe,
d. eine weibliche Schuppe,
e. ein Fruchtbalg mit den beiden vorstehenden Griffelästen, von
Aussen,
f. derselbe, ohne den Griffel, von Innen.
g. die Schliessfrucht von der Seite,
h. in der Mitte quer durchschnitten, e — h. massig vergrössert. |
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17. Carex echinochloè Kuhse«.
Tab. XJTJT.
C. spicis compositis, axillaribus terminalibusque laxe
ramosis, inferioribus, longepedunculatis, exsertis, remotis; spiculis oblongis, remotiusculis, androginie, apice mas- culi*} stigmatibus tribus; utriculis oviformi- triangulari- bus, rostratis, basi attenuatis, nervosis, angulis sur sum ciliolatis, ore bidentatis; culmo trigono subglabro. Getrockn. Samml. pi. (union, itiner.) Schimperianae abvssin. Sect.
I. pi. Adoè'nses No. 26. C. echinochloè Kunth (ex errore) in litt. An trockenen, steinigen Plätzen der oberen nördlichen Seite des Bei-
ges Scholada, zwischen Gläsern. Von Hm. Schimpkr d. 23. Oct. 1837. entdeckt und 1840. ausgegeben. Der Wurzelstock ist kriechend, aber kurz und treibt nach
Unten zahlreiche, starke, vielbeugige, schmutzig lederbraune, mit zerstreuten feinen Zasern besetzte Wurzeln vou 2 — 3 Zoll Länge. Der Halm misst 9 — 15 Zoll und ist am Grunde kaum von der Dicke eines Rabenkiels, stumpf dreikantig, die Seiten an der ge- trockneten Pflanze etwas ausgehölt, dicht gestreift, ziemlich glatt, kaum merkbar schärflich. Die Blätter bis 15 Zoll lang, mit der Aehre demnach gewöhnlich gleichlang, unterwärts bis 4 Linien breit, flach, gestreift, mit auf der Unterseite schwach vortreten- dem Mittelnerven und zwei undeutlicheren Streifen gegen den |
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A-^.
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4*5
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Hand, welcher etwas umgebogen und bedeutend scharf ist. Nach
unten gehen die Blätter des Halms, meist 3 oder 4, in IV4 — 1 !/2 Zoll lange Scheiden über, welche oben den Halm nur locker umgeben und an der Mündung häutig, auch mit einem kurzen, bräunlichen Filze bedeckt sind. Nach Oben gehen die Blätter in eine verlängerte, am Ende dreikantige und sehr scharfe Spitze aus. Die untersten Blätter sind sehr verkürzt und umgeben im älteren Zustande den Wnrzelstock als grobfaserige Scheiden. Die Farbe der Blätter scheint ein lichtes, etwas mattes und graues Grün zu seyn. Der Deckblätter oder Blüthenblätter siud vier, unter den Hauptverzweigungen der Aehre, vorhanden. Das untere gleicht dem oberen Halmblatte, die folgenden werden kleiner und schmä- ler, so dass das oberste, bisweileu fehlende, aus lanzettförmiger Basis lang pfriemformig erscheint. Die drei unteren überragen die Aehrchen, das obere ist gewöhnlich kürzer. An allen siud die Scheiden gegen die der Blätter etwas verkürzt. Die rispenför- mige, 3 — 4 Zoll lange Infloreszenz besteht aus vier oder mehr, durch die Deckblätter leicht zu unterscheidenden und von einan- der entfernten, rispenartigen Aehren. Die Spindel und ihre Ver- zweigungen sind stumpf dreikantig, etwas hin- und hergebogen, durch dichte, aufrechte, kurze Borstchen scharf; der untere Zweig bis 2 Zoll lang, die höheren nehmen an Länge ab. Hierdurch, und durch die weitläufig gestellten länglichen oder eiförmig läng- lichen zu 5 — 7 gruppirten Aehrchen, erhält die Aehre dieser Art eine auffallend schlaffe Beschaffenheit. Die Aehrchen sind 7-, 9- und die oberen auch noch mehrblüthig, unterwärts weib- lich, oben männlich. Die männlichen Schuppen sind linien-lan- zettförmig, am Ende gezähnelt, gelblichgrün, von einem dunkleren Nerven durchzogen, der vor der Spitze endigt. Die Filamente sind etwas länger als die Schuppe, die Antheren Iinienförmig. Die weiblichen Schuppen im jüngeren Alter eirund, zugespitzt, an der Spitze gezähnt, grünlich, mit einem dunkler grünen Nerven durchzogen, im älteren Zustande verschwindet der Rand am Ende oft so weit, dass der scharfe Nerv weit aus dem stumpfen Ende hervortritt. Die Schläuche sind abstehend, aus der etwas vereng- ten Basis ziemlich eiförmig, jedoch stumpf dreikantig, an jeder Seite fünfnervig, nach Oben in einen mässiglangen Schnabel ~mit zwei geraden und aufrechten Zähnen am Ende und scharfen |
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XIVIIL.
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Kanten übergehend. Die Schuppen überragen die Schläuche, oder
sind den Fruchtschliiuchen an Länge gleich. Der Fruchtknoten ellipsoid isch-dreikantig, halb so lang als der Schlauch, mit kur- zem Griffel, der sich bald iu drei, dem Schlauche an Länge gleich- kommende, bräunliche und schwach gebartete und stigmatische Aeste theilt. Der Fruchtschlauch unterscheidet sich nur durch ver- dickte Basis, mehr aufgetriebene Wände und den, meist etwas schief stehenden Schnabel. Die Karyopse ist aus etwas vereng- ter Basis ellipsoidisch dreikantig, mit dem kurzen Griffelreste en- digend, kastanienbraun, die etwas vorstehenden, stumpfen Kanten gelblich, die Flächen fein punktirt. Dieses von allen mir bis jetzt bekannt gewordenen Arten auf-
fallend verschiedene Riedgras bietet ein interessantes Mittelglied zwischen den indischen Formen mit zusammengesetzten Aeh- ren und den einheimischen Arten dar, welche Paniculatae ffe- nannt werden. Der Hauptunterschied liegt in der Grösse der Deckblätter bei den ersteren. Vorher ist jedoch erwähnt worden, wie sie sich bei unserer Art nach der Spitze des Halms verklei- nern und endlich verschwinden. Von C. indica L. unterscheidet sich die C. echinochloc durch weit kürzere, lockere, nicht zwei- zeilig gestellte Aehrchen, durch Schläuche, welche nicht länger als die Schuppe sind, durch weit vorragende Griffeläste, stumpf dreikantige Karyopse und andere Merkmale. Erklärung von Tao. XIM.
a. der Stock und die Theile, welche er ausschickt,
b. das Ende des Halms von C. ecìiinochlo'è; beide in natürlicher
Grösse,
e. männliche Blüthe, d. jüngere,
e. ältere weibliche Schuppe,
f. der Schlauch mit den vorragenden Griffelästen,
£•. der Fruchtschlauch, h. die Schliessfrucht von der Seite,
e. dieselbe im Querdurchschnitt; e — i. massig vergrössert,
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Tali. IL.
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18. Carex Antucensis Kwze,
Tab. XIIE. m</. 1.
C. spica mascula solitaria, femineis stibtribus, cylin-
draceis, obtusis, infima longius pedunculata ; stigmatibus duobus (rarius tribus) ; utriculis subgloboso - cllipticis, com- pressisi membranaceis, nervosis, nervis apice evanesceìi- tibus, breviter rostellatis, glabris, squama lj3 brevioribus, rostro brevissime bidentato ; culmo triangularis superne scabriusculo, foliis gramineis, latiusculis, complicatisi silicato -nervosis, apice scabriusculis; caudice repente. C. Antucensis Kunth enum. plant. H. p. 412. No. 110.
Getrocknete Samml. Pokppig Coll. pi. Chil. III. No. 248. C. Antucensis. Auf dem Vulkan von Antuco, im südlichen Chile, durch Herrn
Pokppig entdeckt, lui Februar blühend und mit jungen Früchten ge- sammelt. Die Art steht zwar der V. caespitosa L. sehr nahe, so
dass Hr. Kunth (a. ä. 0.) sie für eine Form derselben anzuse- hen geneigt ist; bietet aber einige sichere Unterscheidungszeichen, besonders die deutlich gestielte untere weibliche Aehre, am Ende zugerundete männliche Schuppen und die deutlich, obgleich kurz geschnäbelten und zweizähnigen, nervigen, über die Schlippe wei- ter hervorragenden Schläuche dar, so dass ich eine speeifische Arerschiedenheit nicht zweifelhaft finde. Der Habitus der Art ist robuster und steifer als bei C caes-
pitosa, der Wurzelstock kriechend, verzweigt. Der spanuenhohe, aufrechte Halm am Grunde durch die Reste zahlreicher lockerer Blattscheiden verdickt, stumpf dreikantig, tief gefurcht, durch sehr kleine und dichtstehende Erhabenheiten an den Kanten ober- wärts scharf, bei C. caespitosa durch grössere und entferntere, angedrückte Zähnchen. Die Blätter, von denen die obersten das untere Dritttbeil des Halms bedecken, sind 4 — 6 Zoll lang und bis 2 Linien breit, starr, nervig gestreift, mit oben gekielten, unten vertieften stärkeren Mittelnerven, meist zu- sammengeschlagen, mit schlaffen, am Rande häutigen Scheiden den Halm umschliessend, gegen die dreikantige, sehr scharfe Spitze allmälig verengt. Die oberen erreichen mit ihren Spitzen die Aehren. Der weiblichen Aehren sind drei, selten zwei vornan- |
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rtt]j.L.
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Cdirex min'rocarpa ,-&■/•/<-/
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den. Die untere ist deutlich und aufrecht gestielt, am Grunde
von einem 3/t bis 1 Zoll langen, aus umfassender Basis linieu- pfriemförmigen, am Rande scharfe» Deckblatte umgeben. Unter den oberen Aehren ist das Organ zu einer eilanzettförmigen, au den Seiten häutig-braunen Schuppe mit mehr oder minder vorra- gender Spitze verkümmert; wärend bei C eaespitosa eine blatt- artige Bractea unter der zweiten weiblichen Aehre sich regelmässig entwickelt zeigt. Die oberen Aehren sind sitzend, alle ziemlich gedrängt, cylindrisch, stumpf, bis 9 Linien lang und 2 Linien breit, mit etwas locker stehenden, ziemlich aufrechten und ange- drückten Blüthen besetzt; bei C. eaespitosa dichter und abstehen- der. Die Schuppen der weiblichen Aehre sind elliptisch, stumpf, oder mit aufgesetzter kurzer Spitze, kahl, dunkel purpurfarben- kastanienbraun, mit grünlichem oder schmutziggelbem, vor der Spitze endigenden, wenigstens nicht von derselben abweichend gefärbten Mittelnerven. Die Schläuche zusammengedrückt, kugelig- ellipsoidisch, an dem Rande schärflich, ein Dritttheil über die Schuppe hervorragend, häutig, gelblich- oder blassgrün, an der Aussenseite deutlich nervig, mit nach Oben verschwindenden Ner- ven; an der Innenseite undeutlicher, mit Ausnahme eines kurzen Mittelnerven und zweier, ein Mittelfeld eiuschliessenden seitlichen, in einen kurzen, stumpf zweizähnigen, oft am Ende gebräunten Schnabel verlängert, welcher bei C. eaespitosa fehlt, indem die ungezähnte Mündung sich nur als ein Spitzchen über den Kör- per des Utriculus erhebt. Der Fruchtknoten, auf kurzem Stiele sich erhebend, zusammengedrückt ellipsoidisch, zwei Dritttheile der Länge des Schlauchs einnehmend, mit unten kaum erweitertem GrifiFel, von der Länge des Ovariums, gewöhnlich in zwei, nicht selten aber auch in drei stigmatische bräunlich haarige Aeste en- digend. Die Frucht, von mir nur unreif beobachtet, behält die Form des Fruchtknotens, ist schmutzig gelbgrün uud trägt das bis zur Mündung reichende Stück des Griffels. Die männliche Aehre, einzeln am Ende des Halms und dicht an der obern weib- lichen Aehre stehend, von länglicher oder walzenrunder Gestalt, am Ende stumpf, 4 bis 7 Linien lang und bis 2 Linien dick, viel- und dichtblüthig. Die Schuppen derselben verkehrt-eirund, etwas länglich, fast spathelförmig, am Ende breit zugerundet, am Rande häutig, kahl, mit einem breiten, grünen, vor der Spitze 4*
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endigenden Mittelnervcu, zu heiden Seiten des Nerven und breiter
nach oben kastanienbraun gefärbt. An C. caespitosa sind die männlichen Schuppen in eine kurze Spitze vorgezogen und, mit Ausnahme der Basis, »ohne häutigen Rand. Filamente und An- deren zeigen die gewöhnliche Beschaffenheit. Erklärung von Tab» XXIX. Fig. 1.
a. Ein Exemplar der C. Antucensis mit drei weiblichen Aehren,
in natürlicher Grösse, b. das Ende des Halms von einem Exemplar mit nur zwei weib-
lichen Aehren, von welchen die obere der männlichen aufliegt; ebenfalls ohne Vergrösserung, e. männliche Bliithe, von Aussen,
d. Schlauch mit seiner Schuppe, von Aussen,
e. Schlauch mit dreitheiligem Griffel von der Innenseite,
f. junger Fruchtschlauch mit zweitheiligem Griffel von der Aus-
sen sei te,
f. junge Frucht in der Seitenansicht, , dieselbe im Durchschnitte, e — h. massig vergrössert. |
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19. Carex lepidocarpa Tausch.
Tab. XIIM. mg. 9.
C. spica mascula solitaria, longe exserta, trigona,
femineis 2 ad 3 (rarissime solitaria), suprema saepius ebrac- teata, bini» superioribus plerumque approximates, sessili- bus, infima remotiori seu remotissima, breviter peduneu- lata, raro abortiva, omnibus subglobosis s. oviformibus; bracteis erecto-patentibus; stigmatibus tribus; utriculis squama ovata longioribus, trigono-ellipsoideis, breviter rectirostribus, demum divergentibus, inflatis, nervosis, ro- stro incurvo, patenti-bidentato; culmo triquetro, scabri- usculo, debili; foliis angustis; caudice repente. C. lepidocarpa, Flora oder bot. Zeitung, 1834. I. p. 179.
— Sturm (Hoppe) Deutschi. Flora I. Ablhl. 69. Heft.
(Carices 7. Heft.)
- flava Host Icon. & descript, gram. Austr. I. p. 84. t. 63. f. 4. (Frucht]-, nicht Bliithen-Exemplar.)
• Lipsiensis Pktermann fl. Lips, excurs. p. 58. No. 132. (1838.) |
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C. Lipsiensis Petermann Flora des Bieniiz p. 19. (1841.)
Gefrockn. Samml. Täusch flora bohemica exsicc. Auf nassen Wiesen um Prag- von Hrn. Tausch entdeckt; auf tor-
figen, sumpfigen Wiesen bei Leipzig, Halle, Regensburg, in Oesterreich und gewiss weil verbreitet; aber von den verwandten Arten noch nicht unterschieden. Blüht vom Mai bis zum Juli. Der Wurzelstock ist kurz, kriechend, rasenartig verwebt,
ziemlich starke gelbgraue Wurzeln austreibend, die nur sparsam und abstehend bezasert sind. Die Halme werden am Grunde von erbleichten nervigen Scheiden umgeben, sind etwas aufsteigend, bis fusshoch, dünn, kaum '/, Linie im Durchmesser haltend, meist etwas gebogeu, stumpf dreikantig, stark gestreift, oberwärts an den Kanten schärflich, am Grunde mit Blättern ziemlich dicht besetzt. Die Blätter sind 5 — 6 Zoll lang und bis linienbreit, oft aber auch noch schmäler, stark nervig, in schlaffe, leicht erbleichende Scheiden erweitert, am Rande scharf, besonders stark tin der drei- schneidigen, meist etwas stumpfen Spitze, übrigens von fester Textur und desshalb aufgerichtet, von lichtgrüner Farbe. Die Deckblätter gleichen im Bau den Halmblättern, werden aber an der untersten Aehre höchstens drei Zoll lang und verkürzen sich, mit ihren Scheiden, an den oberen Aehren. Es ist indessen die Länge der oberen Deckblätter sehr veränderlich und das oberste ist bald schuppenartig, braun gefärbt, beträchtlich kürzer als die Aehre, bald auch blattartig und 2- oder3mal solang. Die Rich- tung der Deckblätter fand ich regelmässig aufrecht-abstehend, nie- mals schlaff, herabhängend, wie sie bei C. flava vorkommen. Am oberen Theile des Halms stehen gewöhnlich 2, seltener 3 weibliche Aehren, oder sehr selten auch nur eine einzige und darüber stets eine männliche Aehre. Ebenso wie die Zahl, va- riirt auch die relative Stellung der weiblichen Aehren. Von 3 vorhandenen ist nämlich bald die untere von der nächsten 2.l/j — 3 Zoll entfernt, bald auch nur J/2 Zoll; die beiden höheren sind in der Regel einander nahestehend. Auch wo nur 2 Aehren vor- handen sind, findet meistens dasselbe Verhältniss statt, so dass man veranlasst wird, hier die untere Aehre als fehlgeschlagen anzunehmen. Ein Exemplar meiner Sammlnng zeigt aber auch nur 2, durch einen Zwischenraum vou 2lj2 Zoll getrennte weib- liche Àehren. Da hier der Zwischenraum zwischen der mäun- |
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lichen Aehrc und der weiblichen grösser ist als bei den Halmen
mit zwei höheren gedrängten weiblichen Aehren, auch an den Exemplaren mit einer einzelnen weiblichen Aehre der Zwischen- raum zu der männlichen gleich bedeutend ist: so wird es wahr- scheinlich , dass in beiden Fällen die obere abortirte. In dem er- steren Falle bestätigt auch die Insertion der Bracteen diese An- nahme. Die untere weibliche Aehre ist stets gestielt, der Stiel jedoch meist in der Deckblattscheide verborgen; die oberen sind sehr kurz gestielt oder aufsitzend. Der Gestalt nach sind die weib- lichen Aehren im jüngsten Zustande ziemlich kugelig, im älteren und fruchttragenden eigestaltig, oder ellipsoidisch, jedoch am Ende etwas verschmälert, bis 5 Linien lang und bis 2'/2 im grössten Durchmesser haltend. Die Blüthen zahlreich, dicht gedrängt und aufgerichtet, die Früchte abstehend, horizontal oder ziemlich aus- gespreizt. Die Schuppen aus breiter Basis eirund, in eine, oft abgestutzte, Spitze vorgezogen, zimmt-, später chocoladenbraun, am Rande häutig, durchsichtig, der Rand an der Spitze im spä- teren Alter etwas eingerissen - wimperig. Ein starker, grüner, licht- gesäumter Nerv durchzieht die Schuppe bis vor die Spitze. Der junge grüngefärbte Schlauch ragt mit dem Schnabel, der ältere noch etwas weiter über die Schuppe hervor. Jener ist schief dreikan- tig-ellipsoidisch oder eigestaltig, am Grunde stielartig verengt, am Ende in einen kurzen, geraden, am Ende wenig scharfen und zweizähnigen Schnabel vorgezogen, welcher jedoch zur Basis des Schlauchs schief steht. Der dreikantig-eiförmige Fruchtknoten geht in einen, verhältnissmässig kurzen Griffel über, der sich aber in drei lange braune stigmatische Aeste theilt. Der schmutzig grüne Fruchtschlauch erscheint blasenartig aufgetrieben, und hier- mit verkürzt, deutlich dreikantig, mit etwas verdickten, dunkleren Kanten und stark nervigen Seiten; der Schnabel zu gleicher Zeit gekrümmt und eingebogeu, die Zähne der Mündung gross, stumpf- lich, und ziemlich abstehend. Die Schliessfrucht ist eiförmig - drei- kantig, am Grunde etwas verengt, oben in eine stumpfe und kurze Spitze ausgehend, braun, an den drei stumpfen gelblichen Kanten, beträchtlich schmäler und etwas kürzer als der Schlauch. — Die männliche Aehre erscheint stets nur einzeln am Ende des Halms, tritt merkbar vor, obgleich die Länge ihres Stiels, jeuach- dem die obere weibliche Aehre vorhanden ist oder nicht, wie oben |
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gedacht, etwas abändert. Ihre Länge beträgt 5 — 7 Linien,
die Dicke bis lx/2 Linie. Die Form ist stumpf dreikantig-spin- delig, am Ende ziemlich stumpf. Die Schuppen stehen dicht, sind aus gerader Basis länglich, mit stumpfem Ende, oberwärts rost- braun, mit häutig-durchsichtigem Rande und von einem grünen, vor der Spitze endigenden Nerven durchzogen. Am Grunde der Aehre bemerkt man einige längere, leere, weitläufiger gestellte Schuppen. Die Filamente ragen weit hervor und die Antheren sind von der gewöhnlichen Form. Unsere Art steht mit C. flava und Oederi in der nächsten
Verwandtschaft. Sie mag sich unter diesen Arten wohl in den meisten Herbarien vorfinden und von vielen Schriftstellern unter dem Namen C. flava verstanden worden sein. Scoktjhr hat offenbar diese drei Arten unter C. flava begriffen und Taf. H. No. 36. stellt ohne Zweifel die hier beschriebene C. lepidocarpa, obgleich weniger genau dar, indem sowohl die Form der weib- lichen Schuppen und der Schläuche, als auch das herabgeschlagene untere Deckblatt abweicht. Auch Herr Kunth (enum. II. p. 446.) vereinigt alle drei als Formen einer Art. Linné's Diagnosen in der flora lapponica p. 334., flora snecica (ed. II.) p. 328. und den species plantarum p. 1384, besonders die Worte: spi- els ad apicem tribus sessilibus und spicis confertis subses- silibus, zeigen aber deutlich genug die Art an, welche, von Host gram. Austr. t. 69. als C. patula abgebildet, von den vorzüglichsten neuem Schriftstellern, auch von Hrn. Koch (Synops. fl. germ. p. 764.) unter C. flava a. verstanden wird. Die von Letzterem angezogene Tafel der STURM'schen Flora im 57. Heft {Carices 5.) gehört aber nur in der Figur d. zu C. flava L., alles Uebrige möchte wohl von C. lepidocarpa ge- nommen seyn. C flava L., die wir später darzustellen geden- ken , weicht von unserer C. lepidocarpa hauptsächlich in folgen- den Punkten ab: der 1 bis Vj2 Fuss hohe, meist steif aufrechte Halm ist bis zu den oberen weiblichen Aehren glatt, die Blätter sind dünn, besonders die Deckblätter schlaff, herabhängend, oder doch weit abstehend, die weiblichen Aehren gross und ellipsoi- disch (niemals fand ich sie eigestaltig), meist dicht gedrängt, ein- ander berührend, die- Schläuche in geringerer Anzahl an einer Aehre; aber bedeutend grösser, im Fruchtzustande ausgespreizt, |
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die unteren abwärts gerichtet, der Schnabel lang und dünn, nach
dem Ende zu merkbar scharf, sehr allmälig aus dem Körper des Schlauchs fortgesetzt, ziemlich gerade, aber in einem stumpfen Winkel abwärts gerichtet, die sehr spitzen Zähne der Mündung, aus welcher die Griffeläste nur wenig vorragen, aufgei-ichtet, nicht von einander abstehend. C. Oederi Ehrh. Koch , Iässt sich durch niedrigen Wuchs,
sehr breite, steife Blätter und horizontale oder herabgeknickte Bracteen von gleicher Textur, durch armblüthige weibliche Aehren, offenstehende Schläuche, deren Schnäbel von der Länge des Schlauchs, breit gedrückt, an den Seiten durchaus sehr deutlich scharf und in zwei lange spitze und gerade Zähne auslaufend sind, leicht von C. lepidocarpa, sowie von C flava unterscheiden. Die Figur in Sturm's Flora Heft 57. drückt den Habitus von C. Oederi ziemlich gut aus, die Schläuche und Schuppen finde ich aber wenig der Natur entsprechend. Von Schkuhr's Taf. F. No. 26., möchte wohl nur die mittlere Figur als eine Abart zu C. Oederi gehören, die beiden seitlichen aber scheinen C. lepidocarpa dar- zustellen. C. subglobosa Mieuiciifi. {Flora 1839. I. p. 257.) von
Gastein, die mir noch nicht vor Augen gekommen ist, scheint durch stielrunden (?) Halm, durch fast runde, d. i. wohl kugelige, schwach gestreifte Schläuche mit gerade wegstehendem, am Ende ganzen, oder nur schwach ausgerandetem Schnabel von den hier erläuterten Arien verschieden zu seyn. Erklärung von Tab, JKXIZ. JFi/y. ».
a. C. lepidocarpa von Leipzig in der gewöhnlichen Form,
b. das Ende des Halms von einem Exemplar mit nur 2 weiblichen
Aehren,
e. ein gleiches, wo die dritte untere weibliche Aehre höher am Halme steht,
a — e. in natürlicher Grösse, d. männliche Schuppe mit ihren Staubgefässen,
e. u. f. weibliche Schuppen,
f. junger Schlauch mit den vorstehenden Griffelästen,
, Fruchtschlauch mit seiner Schuppe, von der Seite gesehen, i. derselbe von Aussen dargestellt, k. die reife Schliessfrucht von der Seite, /. Querdurchschnitt derselben, d—l. massig vergrössert. |
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£0. Carex fuliginosa Siehsbkr« nnd Hoppe.
Tab. JLIV.
C. spicis omnibus pedunculatis, suprema clavata, an-
drogina, òasi mascula, relir/uis subf/uatuor femineis, ob- lò figis, distantibus, infimis de?num subpendulis ; utrictdis ovato - oblongis, trigonis, basi contractis, sur sum in rostrum breve, margine ciliato-serratum, apice acute bidcntatum, album sensim attenuates, squamis ovatis, acuminatis, albo- marginatis parum longioribus ; vaginis subdimidiatis; foliis caudicinis brevibus; caudice caespitoso. C. fuliginosa Sternjb. & Hoppe, Denkschrift der bot. Gesellsch.
in Regensb. I. p. 159. I. III. f. a — f. — Schkühr Riedgr. I. p. 91. n. 76. Tab. Cc. f. 47.
(ad partem) und Nacbtr. p. 47. No. 40. (excl. syn.) — Hoppe Caricolog. german. p. 52. No. 53.
— Sturm Deutschi. Flora 1. Abth. Heft 57. Carices Heft 1.
— Reichenbach Fl. germ, cxcnrs. p. 69. No. 477.
— Koch syn. fl. germ, p. 762. No. 77.
— Kunth Enum. pl. II. p. 435. No. 180.
— Drejer revis. crit. Carie, bor. (Naturhisfor. Tids.
skrift af Kroyer vol. III.) p. 54. No. 45. e. synon. - misandra Brown fl. ins. Melville p. 283. (Verm. Schrift. I. p. 408.
u. 462.) — Kunth 1. 1. p. 435. No. 181. e. syn.
— Torrey North- Auier. Cvperac. Ann. of the Lvc.
of New York III. p. 407. No. 80. Getrockn. S amml. Fries Herb. norm. fase. V. No. 89. C. mi-
sandra (t. Drejer.), Siebkr Herb. Ü. Auslr. C. atrofusca (t. Hoppe.) An kiesigen, begrasten Stellen der höchsten Alpen von Salzburg,
Kärnthen und Tyrol, im Juli und August blühend; sodann in Skan- dinavien (Dovre z. B.) und im arktischen Amerika (Grönland, Vahl) Das hier aufgenommene Riedgras hat zu mancherlei Zweifeln
Veranlassung gegeben, obgleich es zu den ausgezeichneteren Ar- ten gehört. Die Veraulassung war besonders die ScHKUHit'sche Abbildung Ce. No. 47. e. die in der Form der Aehren und der Schläuche, sowie in einigen anderen Punkten nicht sehr genau ist, so dass man eine wiederholte Abbildnng angemessen finden wird. Dass übrigens, wie schon Hr. Koch gezeigt hat, Schkuhr's Pflanze zu der vorliegenden gehöre, beweist der auf der Tafel unter hr dargestellte und in den Nachträgen erwähnte weisse Rand der Zähne der Mündung, wodurch diese Art von den verwandten sehr ausgezeichnet ist. |
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Aus rasenartigem Wurzelstocke treibt unsere Art starke, spar-
sam bezaserte Wurzeln und sehr dicht stehende, von älteren, fas- rigen Blattscheiden umgebene, kaum 3 Zoll lange und bis 2 Li- nien breite, meist zusammengeschlagene feste, dicht nervige, am Rande scharfe, in eine dreikantige Spitze ziemlich schnell aus- laufende, etwas zurückgebogene Blätter von lichtgrüner Farbe. Die Scheiden sind wenig erweitert und erbleicht. Die Halme er- reichen bis 6 Zoll Höhe, selten 8; nach Hrn. Hoppe werden sie auch fusshoch; sie sind schlank, etwas gebogen, stumpf dreikan- tig, gestreift, ohne alle Schärfe und tragen nach unten einige wenige Blätter mit etwas verkürzter Platte. Von den Deckblät- tern gleicht das untere ziemlich dem oberen Halmblatte, bei den höheren ist die Platte nicht länger als die Scheide; selten nehmen die obersten Deckblätter das Ansehen und die Färbung der Schup- pen an. Am Ende des Halms stehen 3 oder 4 ; seltener 5 Aehren nnd noch seltener nur 2. Von diesen ist die oberste regelmässig androgynisch und am unteren Theile männlich; selten finden sich auch der zweiten einige männliche Blüthen eingemengt. Die Aehren überhaupt, welche auf schlanken und langen, scharf dreikantigen Stielen stehen, von denen die unteren öfter herab- hängen, sind länglich, fast etwas keulförmig, durch das lockere Ansitzen der Blüthen, besonders nach Unten, etwas unregelmäs- sig. Die Färbung der Aehren ist im jugendlichen Zustande dunkel purpur-schwarz , im Fruchtzustande mehr röthlich- oder kastanien- braun. Die Schuppen der männlichen Blüthen sind länglich, am Ende in eine stumpfe, durchscheinende Spitze vorgezogen, mit ei- nem grünen Mittelnerven, der vor der Spitze endigt, versehen, an den Seiten desselben braun und an den Rändern, besonders nach Oben zu, durchsichtig. Die Staubgefässe bieten nichts Auf- fallendes dar. Die Schuppen der weiblichen Blüthen sind etwas schärfer zugespitzt als die männlichen und bis auf einen, im Blü- thenzustande sehr schmalen, im Fruchtzustande erweiterten durch- sichtigen Rand, der sich bis an die Spitze fortsetzt, rothbraun gefärbt, sonst völlig entsprechend gebildet, und reichen bis zum Schnabel des Schlauchs. Der Schlauch ist dreikantig eirund-läng- lich, am Grunde verengt, nach oben in einen kurzen Schnabel allmälig auslaufend, im jungem Alter bis zur Mitte blass, ober- halb dunkelbraun; im reiferen durchaus lichter braun. Die Kan- |
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ten des Schlauchs sind bis zur Spitze deutlich wimperig gesägt,
und weiss und zwei scharfe aufgerichtete Zähne an der Mündung standhaft weiss gerandet. An den Exemplaren aus dem Norden {C. misandra Br.) sind theils die Zähne des Schnabels etwas stumpfer, theils erstreckt sich, wie schon Hr. Drejer ganz rich- tig bemerkt, die weisse Färbung nicht bloss über die Ränder, sondern über die ganze Spitze und etwas Aveiter herab, als bei der Alpcnform. Es erscheinen diese Unterschiede wohl kaum hin- reichend, um beide als Arten zu trennen. Der Fruchtknoten ist dreikantig-ellipsoidisch, am Grunde etwas verengt, kaum halb- solang als der Schlauch, der Griffel schlank, steif aufrecht, die stigmatischen Aeste von gewöhnlicher Beschaffenheit, regelmässig 3 an der Zahl, bisweilen, wie Hr. Torrey bemerkt, auch nur zu 2 vorhanden. Völlig reife Früchte fanden sich nicht an meinen Exemplaren. C. frigida All. ist von der vorliegenden Art durch die rein
männliche Aehre, durch die lanzettförmigen, nach unten stark ver- schmälerten Schläuche und den lang gestielten Fruchtknoten leicht zu unterscheiden; die näher verwandte C. atrala L. besonders durch die kugelig-eigestaltigen glatten und grün gefärbten Schläuche. Erklärung von Tao. XXV.
a. b. ein ganzes und
e. die Spitze eines jüngeren Exemplars der C. /uliginosa von
den Fuscher Alpen, d. ein nordisches Exemplar von Dovre. Alles in natürlicher Grösse,
e. männliche Schuppe,
f. weibliche Schuppe, g. Schlauch von der Innenseite mit den Narben,
//. derselbe von Aussen,
i. Fruchtknoten mit Griffel,
k. Querdurchschnitt des Fruchtknotens,
/. Fruchtschlauch von C. atrata L. nach Sternberg und Hoppe
zum Vergleich.
e — k. massig vergrösserte Theile von alpinischen Exemplaren. |
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21. Carex vaginata Tausch.
C. spica mascula solitaria, pedunculata, oblonga, sub
antitesi infracta, femineis subbinis, temisve, exserte pe- dunculatis, remotis, erectis, oblongis, laxifloris ; bracteis foliaceis, vagina dilatata patula; stigmatibus tribus ; utri- culis squama apice carinata longioribus, oviformi-trian- gularibus, basi attenuatisi glabris, rostro brevi, inaequa- liter bidentato; culmo laevi, striato, basi /oliato; foliis margine sur sum scabris; caudice stolonifero. C. vaginata Tausch Bntan. Zeit. 1821. p. 557.
■ sudetica Presi.. Delie. Prag. (1822.) p. 229. Ncn XYIII. - depauperata (& triflora) Yhl. Hornem. piante!. Ed. II. p. 829.
(non Good.) t. Drejer.
— Hartmann Skand. FI. Ed. I. p. 36. excl. syn. Eng. Bot. t. Drejer. - Mielichhoferi Smith Engl. bot. t. 2293.
- phaeostaehys Smith Engl. fl. IV. p. 99. No. 29. teste Koch.
- salina Don Herb. Brit. 216. non Wahlb.
- panicea y. pauciflora Hornem. plantel. ed- III. p. 948. Wäh-
lend, fl. Suec. II. p. 602. No. 1063.
- vaginata Hoppe Caricol. p. 74. No. 82.
_ Wjmmeii & Gbabowskv fl. Siles. II. p. 315. No. 1388.
- tetanica Reichenb. fl. Germ, excurs. p. 63. No. 435. (non Schk.
& excl. syn. C. subspathac. 11. Dan.)
- curvirostra Hartmann Skand. FI, ed. II. p. 254. ed. HI. p. 221.
(t. Drejer.)
- -vaginata Sturm fl. Deutsch. I. AML Heft 61. Carices Heft 6.
— Kunth Enuui. pi. II. p. 451. No. 226. (excl. syn. fl.
Dan.)
— Koch syn. fl. Germ. p. 760. No. 69. (excl. syn. fl. Dan.)
— Fries novit 11. Suec. Mant. II. p. 58. No. 60.
— Hegetschweiler und Heer Fl. d. Schweiz p. 923.
No. 2724.
— Wimmer Fl. v. Schlesien p. 406. (excl. syn. C. sub-
spathacea.)
— Drejkr rev. crit. Carie, boreal, p. 53. No. 43").
Getrocknete Samml. Tausch fl. Bohem. Hampe pi. exsicc. 145.
Dieses Riedgras ist ursprünglich dem Norden angehörig; verbreitet
sich jedoch sporadisch auch auf die Gebirge des kälteren Theils der ge- mässigten Zone. Der südlichste bis jetzt bekannte. Punkt des Vorkom- |
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*) C. fulva 11. Dan. t. 1768, von Hrn. Drejer fragweise angezogen,
nnd ein gebaiietes Exemplar darstellend, trage ich Bedenken hieher zurech- nen und möchte sie eher für C. distans halten. |
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mens scheint die Schweiz zu seyn, wo die Pflanze an bewässerten Stel-
len der Alpen, bei 7000' auf dem Schwabhorn von Hrn. Guthnick(!), jedoch selten beobachtet wurde. Dass die Art auf den deutschen Al- pen entdeckt worden sey, ist noch nicht zu meiner Kenntniss gelangt. Auf dem Riesengebirge (an quelligen Abhängen des Steinbodens im Aupa- grunde zuerst, Brunnberg, Riesengrund, Kesselgrube, im Kessel und am Köpernik des mährisch - schlesischen Gesenkes !) wurde das Gewächs, zuerst von Hrn. Tausch aufgefunden und unterschieden. Es blüht von Ende Mai bis Juli. Hierauf hat Hr. Hampe (!) dasselbe auch im Oberharze, auf dem Brocken und zwar am Brockenhause entdeckt. Im nördlichen Europa kommt C. vaginala sowohl in Schottland, wie im nördlichen Schweden und Norwegen, von Dovre bis zu den Lappmarken, an feuchten Orten und selbst in Island, (flr. SteenstRTJP !,) vor. In Grönland wurde die Art von Vahx gesammelt. — In mehrern botani- nischen Gärten, z. B. im Erlanger und Leipziger, findet sich unsere Art in Kultur und entwickelt ihre Blüthen bereits im April. Von dem Begründer der Art, Hrn. Tausch, ist bereits auf
die Verwandtschaft aufmerksam gemacht worden, in welcher die- selbe mit C. punicea und, namentlich in der breitblättrigen Form, mit C. plantaginea steht; obgleich unter den amerikanischen Riedgräsern hesonders C. oligocarpa Lam. noch nähere Bezie- hungen darbietet. Unter den europäischen Riedgräsern scheint auch mir C. punicea L. zunächst der vorliegenden Art zu ste- hen. — C. subspathacea Horn, konnte nur der sehr unvollstän- digen Abbildung der flora Danica wegen mit C. paginata zu- sammengestellt, oder sogar verbunden werden, da diese, in einem späteren Hefte zu erläuternde, Art der C. salina Wahlenb. zunächst verwandt ist. Der etwa federkielstarke, kriechende, mit denfasrigen Blatt-
scheiden bedeckte Wurzelstock wird von starken, hin- und herge- bogenen, braunen, mit zahlreichen Zasern und Zäserchen verse- henen Faserwurzeln in der Erde befestigt und treibt seitlich Sprossen, welche mit braunen, oder doch erbleichten, plattenlosen, gestreiften, lanzettförmigen Scheiden dicht bedeckt sind. Die aus dem Wurzelstocke entspringenden Blätter ändern in Höhe und Breite beträchtlich ab. An den, auf der Tafel dargestellten, üp- pigen Exemplaren vom Brocken werden sie, bei 3 Linien Breite, bis Fuss hoch und überragen die Aehren, während sie an anderen Exemplaren kaum 5 Zoll lang und dann meist auch etwas ge- krümmt, demnach weit kürzer als der Halm sind. Ihre Textur ist rigid, obgleich ziemlich locker zellig, die Farbe etwas schmu- |
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tzig-, auf der Unterseite aber matt-oder 1)lau-grün. Vondenweiss-
lichen, vortretenden, etwas rauhen und starren Nerven erscheint einer oder ein Paar zu jeder Seite der Mittelrippe mehr verdickt und hervorstehend als die übrigen. Der Blattrand ist am Grunde kaum merklich, nach der ganz allmälig und lang auslaufenden Spitze aber sehr merkbar scharf. Die dem Halme ansitzenden 2 bis 3 Blätter sind beträchtlich kürzer, mit verlängerten, ober- wärts aufgetriebenen, schief abgestutzten, offenstehenden, an der Innenseite häutigen Scheiden versehen und gehen unmerklich in die Deckblätter über, bei denen, je höher sie stehen, die Lamina sich immer mehr verkürzt und, namentlich an den isländischen Exemplaren, sehr schmal, fast borstenartig wird. Der Halm wech- selt zwischen 6 und 12 Zoll Höhe, an gebaueten Exemplaren ist er noch höher, verhältnissmässig dünn (nur an Gartenexem- plaren stark), aufrecht, sehr schwach hin- und hergebogen, drei- kantig, dicht und vorstehend nervig gestreift und desshalb etwas rauh bei dem Anfühlen ; aber in keiner Weise scharf. Der oberste Theil des Halms ist, wie Hr. Koch zuerst beobachtete, bei der Entwickelung eingeknickt. Wenn die oberste, männliche, Aehre verblüht ist, so richtet sie sich so weit auf, dass die zweite, obere weibliche, Aehre, in dasselbe Verhältniss tritt, und endlich der Halm völlig aufrecht erscheint. Eine völlig rechtwinkelige Ab- weichung beobachtete ich jedoch bis jetzt noch nicht, auch kann der Vorgang kaum bei den, oft nahe der Basis des Halms an- sitzenden Aehren stattfinden. Die Zahl und Insertion der Aehren zeigt sich an C paginata ziemlich veränderlich. Nur die oberste Aehre ist stets einzeln und rein männlich. Der weiblichen Aeh- ren sind selten 3, und vorzugsweise, doch nicht ausschliesslich, an kultivirten Exemplaren vorhanden und in diesem Falle entspringt die unterste, auf einem sehr langen Stiele befindliche, dicht über der Basis des Halms. An den Exemplaren welche Hr. Tausch beschrieb, ist diese untere Aehre und die oberste vorhanden, die zweite aber fehlgeschlagen. Bei den meisten Exemplaren fehlt die untere Aehre und es sind nur zwei an der oberen Hälfte des Halms vorhanden, bald weiter, bald weniger weit entfernt, jedoch nie aneiuandefgedrängt. Auch von diesen 2 Aehren fehlt nicht selten die untere und Hr. Tausch bemerkt a. a. 0., dass er an einigen Halmen nur die männliche Aehre ohne Spur einer |
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weiblichen bemerkt habe. Die männliche Aehre ist von der ober-
sten weiblichen oft bis 2\l2 ZoU entfernt, an einem isländischen Exemplare fand ich sie bis auf 4 Linien genähert. Sie ist von länglichem Umriss, selten etwas keulförmig, 4 — 9 Linien lang und liuiendick, ziemlich reichblüthig. Die, nach der Basis der Aehre oft beträchtlich vergrößerten, deckblattartig, niehrnervig gewordenen und lockerer gestellten, Schuppen bis 2 Linien lang, l/2 — 3lt Linien breit, verkehrt - eirund - länglich, am Ende stumpf, oder nur wenig spitz, häutig, mit einem breiten, deutlich geran- deten, grünen Nerven bis zur Spitze durchzogen, in der unteren Hälfte und am ganzen Rande gelblich-braun, etwas durchschei- nend, oberwärts rostbraun. Die drei Staubgefässe mit weit vor- ragenden, sehr zarten, weissen Trägern und grossen, linienförmi- gen Beuteln, lange Zeit stehenbleibend. Die Stiele der weibli- chen Aehren schlank, dreikantig, scharf, stets aus der Scheide der Deckblätter vorragend, an der untersten Aehre sehr verlängert, (an einem gebaueten Individuum finde ich sie 5 Zoll lang,) an der obersten Aehre etwas verkürzt. Die weiblichen Aehren im jüngeren Zustande linienförmig, im Fruchtzustande stark erwei- tert, merkbar arm- und Iockerblüthig, besonders nach Unten, an nordischen Exemplaren sehr verkürzt, überhaupt von ziemlich un- bestimmter Form. Die Schuppen der weiblichen Aehren zeigen gleiche Veränderlichkeit. Sie sind nach Oben etwas gekielt, mehr zugespitzt als die männlichen, die Spitze von sehr verschiedener Länge, in Bezug auf den Nerven gleichen sie den männlichen, nur ist die Spitze desselben mehr verlängert, in der Färbung sind sie meist etwas dunkler braun. Sie überragen den jungen Schlauch; der ältere steht aber mit dem Schnabel darüber hervor. Der junge Schlauch ist dreikantig-ellipsoidisch, am Grunde verengt, nach Oben in einen kurzen, stielruuden, an der weiten Mündung schie- fen Schnabel übergehend, nervig gestreift, vollkommen kahl und gelblich-grün gefärbt. Im Fruchtzustande schwillt er über der verengten Basis zum Eigestaltigen auf, der Schnabel verlängert sich und die Mündung erscheint ungleich und etwas stumpf zwei- zähnig. Die Farbe der aufrecht abstehenden Fruchtschläuche ist ein mehr oder minder dunkeles Braun, weiss, wie sie Hr. Heer a. oben a. 0. angiebt, fand ich sie nie, und haben sie diese Färbung wohl nur zufällig angenommen. Der Fruchtknoten ist |
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ungewöhnlich lang, mit sehr kurzem Griffel versehen, welcher
sich in 3, oder auch 4, ja selbst 5, am Grunde ziemlich dicke, mit grossen durchsichtigen Poupillen besetzte stigmatische Aeste theilt, die oft doppelt so lang als der Fruchtknoten sind. Der Fruchtknoten schwillt bald beträchtlich auf und die scharf drei- kantige, an Grund und Spitze verengte, gelbliche Schliessfrucbt erfüllt den Schlauch, auf in der Gattung ungewöhnliche Weise, mit Ausnahme des Schnabels, beinahe vollkommen. Die isländi- schen Exemplare, welche ich Hrn. Drejer's wohlwollender Mit- theilung verdanke, weichen durch sehr kurz geschnäbelte dicke Fruchtschläuche und die purpurschwarze Färbung derselben, wie der Schuppen, von den deutschen Exemplaren etwas ab. C. punicea L. lässt sich durch die schiefen, verkehrt ei-,
fast birnförmigen, äusserst kurz geschnäbelten, an der gerade ab- gestutzten Mündung des Schnabels ganzrandigen Fruchtschläuche und verkehrt eiförmige Schliessfrüchte leicht unterscheiden. Auch fehlen letzterer Art die im Blüthenzustande eingeknickten oberen Aehren und die trichterförmigen Scheiden der Deckblätter. Urielärung von Talt. J£V.
a—d. Exemplare der C. vaginata Tausch im Blüthen- und
Fruchtzustande vom Brocken, natürliche Grösse, e. männliche Blüthe mit ihrer Schuppe,
f. Schuppe der weiblichen Blüthe,
g. jugendlicher Schlauch mit den vorragenden Griffelästen,
h. Fruchtschlauch, e. Schliessfrucht,
k. dieselbe im Querdurchschnitte.
e—k. massig vergrössert.
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»». Carex peiliformìs C. A.. Meyeh.
Tab. XVW.
C. spica muse ala solitaria, minima; femineis subter-
nis, linear ibus, approximatis, rarius remotis; stigmatibus tribus; utriculis trigono-obovatis, curvulis, brevissime ro- stratis,pubescentibus, squama mucronata brevioribus; brac- teis vaginatis, cuspidati»; culmo, basi folioso; caudice re- pente, caepitoso. C. pediformis C. A. Mkykr Cyper. nor. in Mém. prés. à l'Ac. de
St. Petersb. p. dir. sav. I. p. 219. No. XXI. t. X. % 2. ~ Ledeboxir fi. Alt. IV. p. 225. No. 26. — Kunth enum. pi. II. p. 475. No. 285.
— Fries novit, fi. Suec. mant. II. p. 57. No. 58.
- rbizodes Blytt inss. conf. J. Angstrom in A. E. Lindblom fio-
taniska Notis. No. 8. 1839. u. Literat. Ber. z. Flora 1841. No. 1. p. 15. Diese in Kamtschatka, am Beical vorkommende und auf trockenen
Bergen des Altai, wo sie im April und Mai blüht, [von den Herren Ledebour, C. A. Meyer und Bdngk entdeckte Art ist vor mehreren JahreH auch bei Ringboe in Lappland von Hrn. Sommerfelt und neu- erlich an bergigen Orten bei Christiania von Hrn. Bi.ytt aufgefunden worden. Obgleich unser Material in Bezug auf die männlichen Aehren
mangelhaft war: so glaubten wir doch diese interessante Art nicht länger zurückhalten 'zu müssen, da sie sich leicht auch an süd- licheren Punkten unter C. digitata u. ornithopoda verborgen halten könnte und wir Gelegenheit finden, die aus der Abbildung leicht zu erkennende Art, auch in einer noch nicht bemerkten Ab- änderung zu erläutern. Der Wurzelstock ist mehr als federkieldick, sehr lang, krie-
chend, rasenartig verwebt, dicht mit purpurbraunschwarzen, oft in Fasern aufgelösten Blattscheiden bedeckt und giebt nach Unten starke, hin- und hergebogene, grau-braune, schwach bezaserte Wurzeln ab. Von ihm aus erheben sich äusserst dicht stehende Blätter und Halme. Erstere sind vom Zollhohen bis fusshoch, bis eine Linie breit, aufgerichtet, linienförmig, allmälig und lang zugespitzt, dicht nervig gestreift, ziemlich starr, schwach rinnen- artig, beiderseits, vorzüglich unten, etwas rauh, am Rande, be- 5
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sonders nach Oben, scharf, von blass-, fast meergrüner Farbe,
an den kurzen, glatten, gestreiften Scheiden dunkel purpurfarben angelaufen. Der, nur am Grunde mit einigen sehr schmalen Blättern besetzte Halm wechselt in seiner Länge zwischen 4 und 13 Zoll, ist bald sehr zart, etwas hin- und hergebogen, bald auch dicker und steif aufrecht, flach dreikantig, nervig gestreift und beträchtlich scharf. Die Aehren stehen regelmässig an der Spitze des Halms, gedrängt, besonders die oberen. In der unter a dar- gestellten Abart sind die drei vorhandenen weiblichen Aehren weit von einander abstehend. Von den Deckblättern ist das untere, längste bis Zoll lang. Es sind schlaffe, erbleichte, am Rande häutige und vor dem Rande oft röthlich angelaufene Scheiden, an deren Ende eine sehr kurze, scharfe, die Stelle der Lamina ver- tretende Stachelspitze steht. Die weiblichen Aehren stehen auf bald kurzen eingeschlossenen, bald bei der Abart verlängerten und hervorstehenden, stets dreikantigen und sehr scharfen, zarten Stie- len. Nach den H.H. C. A. Meyer und Kunth sind die Schup- pen der einzelnen, kaum 3 Linien langen, 5 — 6blüthigen, am Grunde der obersten weiblichen aufsitzenden männlichen Aehre lanzettförmig, spitz, einnervig, weisslich-durchscheinend, am Rü- cken bräunlich, kahl und enthalten 3 Staubgefässe. Die weibli- chen Aehren, deren gewöhnlich 3, seltener 2 vorhanden*), sind linienförinig, '|2 — 1 Zoll lang, die oberen verkürzt, aufgerichtet, nur 6 — 14blüthig, demnach sehr locker. Die weiblichen Schup- pen sind eirund, in eine feine Spitze vorgezogen, welche der grüne, unten ziemlich dicke, in seinem ganzen Verlaufe scharfe Nerv durchsetzt, häutig, braun, am Rande durchscheinend. Die Schläuche, welche verhältnissmässig klein sind und nie über die Schuppe her- vorragen, zeigen jung auf einem deutlichen, dünnen Stiele, eine ungleiche, stumpfdreikantige, oben schiefe Gestalt und einen nach der Seite gerichteten Schnabel mit abgestutzter, ungezähnter Mün- dung. Sie sind au der grünen Oberfläche schwach greis be- haart. Der kurze und dicke aufsteigende Griffel endigt in drei lange stigmatische Aeste. Der Fruchtschlauch ist mehr, aufge- schwollen, graubraun, deutlich behaart und nervig-gestreift. Die |
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°) Nur einmal fand ich an der Spitze einer weiblichen Aehre eine einzelne
männliche Blüthe. |
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am Grande verengte, verkehrt eiförmig -stumpf dreikantige Schliess-
fracht zeigt die Basis des Griffels als ein stumpfes, schief aufge- richtetes Spitzchen, „ist kahl, grün und äusserst fein gestreift. Von C. pedala und ornit/wpoda, mit welchen die vorlie-
gende Art auf den ersten Anblick leicht verwechselt werden kann, unterscheidet sie sich besonders in folgenden Punkteu: 1. ist der Halm am Grunde mit Blättern, nicht nur mit gefärbten blattlosen Scheiden y besetzt. 2. sind die unteren Deckblätter mit langen Scheiden und statt der Lamina mit einer Granne versehen, welche den genannten beiden Arten fehlt. 3. sind die weiblichen Schup- pen deutlich in eine Spitze vorgezogen und der Nerv ist scharf. 4. ist der Fcuchtschlauch am Ende schief und der stumpfe Schna- bel ist nach der Seite gebogen. Nach Hrn. Fbies's Bemerkung stimmen die SoMMEKFELT'schen
Exemplare mehr noch als die BLYTT'schen mit der MEYEu'schen Beschreibung überein. Erklärung von Talb. IFI.
a. Eine Abart der C. pediformis vom Altai aus den geneigten
Mittheilungen des Hrn. Ledebour; natürliche Grösse. b. Copie der MEYEii'scheu Figur a. a. 0. t. X. f. 2.
e. weibliche Schuppe, d. junger Schlauch mit vorstehenden Griffelästen,
e. Frucbtsclauch,
f. Schliessfrucht von der Seite und
g. im Durchschnitt, von der MEYEn'schen Tafel entlehnt,
e — g. vergrössert. |
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»3. Carex clavata Thuìbe««.
Tab. XVII.
C. spicis masculis subtemis oblongis; femineistotidem,
incluse peduneulatis, crectis, cylmdraceis, densifloris; stig- matibus tribus; titriculis trigono-ovatis, roslratis, rostro bidentatis, glabris, fruetiferis gibboso-inflatis, squama ovali, trinervi, setaceo -mucronata, tnitcrotie rigido, sca- 5"
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berrìmo longioribus; culmo triguetro, versus apicem sca-
briusculo, basi fvitato ; foliis hit is, apice triguetro, tabu- lato, marginegue scabris; caudice repente. C. clavata Thunberg Prodr. fl. Cap. p. 14.
. __ — fl. Cap. ed. I. p. 341. ed. lì. p. 90.
- — Wahlenb. Vetensk. Ac. Handl. XXIV. 1803. p. 150.
No. 64.
— "Willdenow spec, plant. IV. 1. p. 267. No. 125.
— Schkuhr Nachtr. d. Riedgr. p. 55. No. 60.
C. G. Neks v. Esknbeck, Linnaea VII. p. 535.
- — — — X. p. 204.
• — D. F. L. v. Schlechtendai. — XIV. p. 352.
— Kunth enum. pi. II. p. 495. No. 330.
An mehreren Stellen des Vorgebirges der guten Hoffnung, in der
Ebene der Capstadt, Thunberg, Bergiüs, Hr. Pappe; Tulbags- kloof, Tulbagsthal, District Worcester, Klappmütz 2. Höhe und Dui- velsbosch bei Zwellendam, District Stellenbosch. (Hr. Eckxon u. And.) Blüht im September und October und reift die Früchte im Februar. Durch die Unzulänglichkeit der THUNBERG'schen Beschrei-
bungen ist diese Art eine sehr kritische geworden. Da ich in dem Königlichen Berliner Herbarium diese Art als C. clavata Thbg.! var. latifolia W.'bezeichnet fand und die Beschreibungen von Thunberg und Wahlenberg, erstere bis auf die, bei den Riedgräsern so veränderlichen Geschlechtsverhältnisse der Aehren, unseren Exemplaren entsprechen: so folge ich der neueren An- sicht des Hrn. Nees von Esenbeck, ohne gleichwohl die Wich- tigkeit der Zweifel zu verkennen, welche Hr. von Schlechten- iDAL neuerlichst dagegen erhoben hat. C. aethiopica Schk. welcher nicht einmal das Recht der Priorität zur Seite steht, mochte nach dem, was wir aus seinem Herbarium über den Zustand des Exemplars und die Entstehung der Figur erfahren haben, am be- sten ganz aus der Reihe der Arten gestrichen werden. Dass C. vesicaria Thbg. mit C. clavata gleich sey, ist kaum zu be- zweifeln; die Bestätigung jedoch aus Thunberg's Herbar zu er- warten. Der C. vesicaria L. steht unsere Art wohl jedenfalls am
nächsten; wir halten aber C. Eckloni N.E. (Supplem. d. Riedgr. t. V.), obgleich uns wildgewachsene Individuen noch immer fehlen, für ausreichend verschieden. |
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Aus einem kriechenden, mit starken, braunen, fein bezaserten
Faserwurzeln versehenem Wurzelstocke erheben sich l'/2 —2 Fuss hohe, rabenkieldicke, am Grunde etwas stärkere, steif aufrechte, ziemlich scharf dreikantige, fast dreischneidige, dicht gestreifte, nach oben an den Kanten scharfe Halme. Sie sind bis über die Hälfte mit Blättern besetzt, welche sich durch lange, schlaffe, nach Innen am Ende häutige und gespaltene Scheiden auszeichnen. Die vom Wurzelstocke ausgehenden Blätter erreichen oder über- ragen die Spitze des Halms, sind flach, bis 4 Linien breit, in eine lange, am Ende dreischneidige Spitze ausgehend, starr, sehr dicht nervig und zwischen dem glatten Mittelnerven und dem be- trächtlich scharfen, etwas umgeschlagenen Rande, meist mit einem, an der Oberseite vortretenden stärkeren und erbleichten Seiten- nerven versehen. Blätter, Halme und Bracteen zeigen als Farbe ein bleiches, bläuliches Grün und die Scheiden sind, besonders nach unten, blasser, gelblich. Die Deckblätter gleichen im We- sentlichen den Halmblättern; sind aber schmäler, zusammenge- schlagen und mit kürzeren Scheiden versehen. Von weiblichen Aehren sind gewöhnlich 3, seltener 2; von darüber stehenden männlichen 2 vorhanden. An der oberen weiblichen Aehre eines Fruchtexemplars fand ich die, wohl überhaupt selten vorkommende, Anomalie, dass die Spindel nach Aussen von ihrer Basis und dem Deckblatte entgegengesetzt einen zarten, dreikantigen, an den Kanten scharfen, rechtwinkelig abstehenden Zweig ausschickt, der an dem, leider verstümmelten, Ende den weiblichen ähnliche, jedoch leere Schuppen trägt und habe ich diese Abweichung unter b abbilden lassen. An den zwei, selten drei endständigen männ- lichen, kurzgestielten, mehr länglichen, als keulförmigen, aber am Ende stumpfen Aehren, von denen die unteren kürzer, weni- ger entwickelt, und durch ein lanzett-pfriemförmiges Deckblatt ge- stützt sind, stehen die Blüthen dicht. Die häutigen Schuppen zei- gen eine verkehrt-eirund-längliche Gestalt, sind an dem ver- dünnten, eingerissen wimperigen Ende zugespitzt, von einem sehr blassgrünen, bis in die Spitze auslaufenden Nerven durchzogen, röthüch-braun gefärbt, am Bande häutig durchscheinend. Die drei haarartigen, weissen Filamente ragen wenig über die Schuppen hervor und tragen sehr lange linienförmige bräunliche Antheren; mit in Form eines Spitzchens vortretendem Connectiv. Die weib- |
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lichen Aehren stehen auf kurzen, von den Scheiden eingeschlos-
senen , aufrechten, scharf dreikantigen Stielen, von denen nur der der unteren Aehre im späteren Alter bisweilen etwas vorsteht und wenig überneigt. Die Gestalt der weiblichen Aehren ist im jün- geren Zustande eiförmig, im älteren cylindrisch, stumpf. Die Länge wechselt zwischen 8 Linien und 2 Zoll, die Dicke zwi- schen 4 und 6 Linien. Die Schuppen sind breiter und stumpfer als an den männlichen Aehren, durch den blassgrünen, breiten, gerandeteu oder dreifachen, am Ende als eine gewimperte scharfe Borste weit vorstehenden Nerven stachelspitzig, sonst von häutiger Beschaffenheit, bräunlich, am Rande etwas durchscheinend. Die Schläuche im jugendlichen Alter sind eiförmig, zusammengedrückt- dreikantig, in einen, am Ende tief und scharf zweizähnigen Schna- bel von massiger Länge übergeheud, nervig-gestreift, schmutzig- grün, kaum länger als die Schuppe; im Fruchtzustande blasig- aufgetrieben, dreikantig, unten verengt, deutlich nervig und zwi- schen den Nerven mit rothbraunen Wärzchen besetzt; sonst von grünlich-brauner Farbe. Sie ragen überdie Schuppen weit hervor. Der stumpf dreikantige Fruchtknoten mit vorstehenden Rändern trägt einen gekrümmten Griffel, welcher sich in drei gebartete, lange, nach dem Ende sehr verdünnte Aeste spaltet. Die reife Schliessfrucht ist bräunlich mit grünen Kanten, schwach einge- bogenen Seiten und trägt den Griffel lange Zeit. C. vesicaria L. unterscheidet sich auffallend durch schlan-
kere männliche, kürzere und vorragend gestielte weibliche Aehren, stumpfere männliche und sehr kleine, besonders schmale weib- liche Schuppen mit vor der Spitze verschwindenden Nerven, kuge- lige Schliessfrüchte u. s. w. Erklärung von Tab. ~XVII.
a. ein jüngeres Exemplar der C. clavata Th. aus den Mitthei-
lungen des Hrn. Pappe, in natürlicher Grösse, b. eine Fruchtähre, mit einem abnormen, von der Basis abgehen-
den schuppentragenden Spindelaste, ebenfalls unvergrössert, e. die männliche Blüthe mit ihrer Schuppe,
d. eine weibliche Schuppe,
e. der junge Schlauch mit den vorstehenden Griffelästen von der
Innenseite,
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/*. ein Fritehtschlauch, von der Seite,
f. die reife Schliessfrucht,
, Querdurchschnitt derselben. Die Figuren e—h. massig vergrössert. |
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24. Carex provinciali» Düens-»,
Tab. X.VMMX.
C. spicis subcylindricis, erectis, densifloris, brevi-
ter peduneulatis, supremis 1 — 3 angustioribus, approxi- matis, masculis, sequentibus androgynis, apice attenuates, inclusis, inferioribus femineis, basi attenuatis, exsertis; stigmatibus tribus ; utriculis compressis, trigonis, orbi- cularibus, brevissime rostratis, rostro subintegro, nervo- si«, hispidis, demumrufo-brunneis, squama lineari-lanceo- lata, apice ciliato-scabra brevioribus; culmo trigono, glabro ; foliis longis, apice longe attenuato triquetro scabri«; cau- dice repente. C. provincialis Dkgl. in Loiseleur-Deslon'gchamps fl. gali. ed.
Il.parsII. p. 307. t. 31. (cxcl. syn. longifolia Br.?) - Soleirolii Duby Botan. gali. I. p. 498. No. 84. (teste Mutel.)
- serrulata Mutel £1. frane. III. p. 395. No. 83. (excl. syn. Bi-
voN. Bern. & Br.)
, - Soleirolii Kunth enum. pi. II. p. 520. No. 415. - microcarpa herbar. non Bertol.
An sumpfigen Orten in der Province bei Toulon, Hr. Robert! Cou-
gourdier und Fréjus Hr. PerreyMOND. Auf Corsica bei Bonifacio und Bastia Hr. Soleirol nach Hrn. Metel's Zeugniss; an Bäcben auf den sardinischen Gebirgen Hr. de NoTARls! Im April und Mai blühend. Die in Loiseleur-DeslONGcoamps Flora vorhandene aus-
führliche Beschreibung und nicht unbrauchbare Abbildung ist viel- fach übersehen worden. Hr. Mutel hat sie zwar beachtet; aber die Art zu der sehr abweichenden C. serrulata Biv. Bern, ge- zogen, welche Hr. Kunth, wie mir nach Vergleichung eines PRESiAchen Exemplars aus Sicilien scheint, mit Recht von C. glauca Sepp, nicht unterscheidet. Bei der Verschiedenheit dieser Art von C» provincialis und der höchst nahen Verwandtschaft, |
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in welcher eine andere BivoNA-BERNARDi'sche Art, C. longe-
aristata, zu der unsrigen stehen muss, ist man fast versucht, eine Verwechslung' zu vermuthen und der C. serrulata C. Ion- gearistata zu substituiren. Dass C. Soleirolii nicht verschie- den sey und die weiblichen Schuppen derselben mit Unrecht stumpf genannt werden, behauptet Hr. Mutel nach Vergleichung von Originalexemplaren so bestimmt, dass bei sonst mangelnden Un- terschieden ich ihm hierin folge. Nur als eine Vermuthung fin- den wir in Mute b's Flora ausgesprochen, dass C. echinata Desf. fl. Atl. II. p. 338. C. hispida Schk. Taf. S. No. 64. gleich mit unsrer Art sey. Loiseleijr, welcher die ScHKUHn'sche Abbildung tadelt und bemerkt, dass die Pflanze nicht zwei-, sondern dreithei- ligen Griffel besitze, unterscheidet jene durch die Form und Farbe der Früchte, sowie andere Kennzeichen. Dass die fragweise von Loiseleur angezogene Bnowiv'sche C.longifolia aus Neu- holland, deren Abbildung wir später liefern werden, sehr ver- schieden sey, bezeugt Hrn. Kuntq's Beschreibung der Exemplare aus Siebers's Agrostotheca. Hr. Kuntii hat C. hispida Schk. (Enum pi. II. p. 4J5. No. 117.) aus dem WiLDENOw'schen Her- bar beschrieben; aber sie nicht mit den verwandten Arten ver- gleichen können, da er C. Soleirolii u. longearistata nur nach den Schriftstellern aufgenommen; C. provinciali* aber völlig übergangen hat. Noch eine verwandte Art: C. microcarpa Bertol. Moris El. stirp. Sard., die ich der geneigten Mittheilung des Hrn. Moris verdanke, ist, wie später gezeigt werden soll, von C. provinciali* wesentlich verschieden. Von Hrn. de No- TARis war uns unter diesem Namen C. provinciali* mitgetheilt worden. Wir wenden uns nun zur Beschreibung letzterer Pflanze, von
welcher wir durch Hrn. Robert's Gärtner zu Toulon gesam- melte Exemplare besitzen. Es fehlt denselben jedoch der Wur- zelstock, welcher nach Loiseleur und Mutel stark, kriechend, rasenartig und mit festen Äaserwurzeln versehen ist. Die Halme erreichen eine Höhe von 3 Fuss und mehr, sind unten von der Dicke eines schwachen Gänsekiels, beblättert, oberhalb etwa von der Stärke einer Rabenfeder, nackt und von dem Ursprünge der Aehreu aus noch mehr verdünnt, ziemlich steif aufrecht, mehr dreikantig als dreischneidig, dicht gestreift und vollkommen glatt. |
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Die Blätter sind bis 2 Fuss lang, kürzer als der Halm, bis 5
Linien breit, oberwärts sanft in eine lange, dreikantig-faden- förmige, an den Räudern scharfe, Spitze verschmälert, flach, auf- recht, starr, dicht nervigffestreift, mit starkem, glattem Mittel- nerven und einem, besonders auf der Oberseite vortretenden, stär- keren zu jeder Seite. Der meist etwas umgeschlagene Rand ist verdickt und durch kleine Erhabenheiten rauh, aber nicht scharf. Die Blattscheide ist 2 — 3 Zoll lang, schlaff den Halm umgebend, an der ausgerandeten Mündung meist mit einem rothen Gürtel be- zeichnet, nach Innen häutig-faserig, von ziemlich tiefem Purpur- roth, das sich nach der Aussenseite, doch sehr Mass, verbreitet. Die Deckblätter sind mit kurzen, ringförmigen, die rothe Binde der Blattscheiden zeigenden, aber an der Innenseite nur an den ausgerandeten Mündung roth, sonst grün gefärbten Scheiden ver- sehen; die Platte ist lang, über die Spitze des Halms vorragend, schmal, am Rande scharf, und verkürzt sich, zugleich schmäler werdend, an den obersten Aehren. Sonst entsprechen die Brac- teen den Halmblättern. Halm, Blätter und Deckblätter sind von meergrüner Farbe. Die Stiele der Aehren sind aufrecht, an den unteren über die Scheide vorragend, selten etwas nach Aussen gebogen, an den oberen weiblichen oder androgynischen Aehren eingeschlossen an den männlichen wieder frei. Der Raum, wel- chen die Aehren am Ende des Halms einnehmen, beträgt bis 15 Zoll; meist aber weniger, und sie sind bisweilen auf 6 Zoll zu- sammengedrängt. Ihre Zahl wechselt zwischen 6 und 10 und ihre Länge zwischen 1 und 4 Zoll. Die unteren 2, seltener mehrere, höchst selten bis 6, sind rein weiblich; die höheren androgynisch und zwar so, dass die untersten nur an der äussersten Spitze männlich, die obersten oft nur nahe der Basis weiblich sind. Die Anzahl dieser androgynischen Aehren ändert zwischen 2 und 4. Der rein männlichen Aehren, welche meist gedrängter, oft unre- gelmässig stehen, finden sich 1 — 3; nur einmal beobachtete ich 4. Die Gestalt der Aehren überhaupt ist die cyliudrische, oder linienförmige. Jener gehören die weiblichen, dieser die männ- lichen an und die androgynischen lassen ihre männliche Abthei- lung durch die Verengerung sogleich erkennen. Die weiblichen Aehren sind am Ende stumpf, die männlichen etwas zugespitzt. Die Blüthen beiderlei Geschlechts stehen dicht an der Spindel und |
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werden nur an der Basis, deutlicher an den weiblichen als männ-
lichen Aehren, locker. Die Schuppen der letzteren stehen auf- recht, liegen aber nicht dicht an, sind ziemlich rigid, länglich, oben etwas erweitert und am Ende stumpf zugespitzt, von einem breiten, gerandeten, lichtgrünen oder gelben Nerven bis zur Spitze durchzogen, an der Basis etwas häutig durchscheinend, an den Seiten nach Oben röthlich braun. Die 3 zarten Filamente von weisslicher Farbe ragen nur wenig über die Schuppe hervor; die Antheren sind lang und das Connectiv steht mit einem fein ge- wimperten Spitzchen vor. Die weiblichen Schuppen zeigen einen linienlanzettförmigen Umriss, sind von einem etwas gerandeten Nerven bis zu der steifen, langen und schmalen, am Rande säge- artig-scharfen Spitze durchzogen, blass, nur schmal am Rande bis zum Anfange der Spitze braun. Die Schläuche zeigen einen kreisförmigen Umfang, sind zusammengedrückt, an der Innenseite flach, an der Aussenseite mit einer wenig vorstehenden Kante Tersehen, demnach flach-dreikantig, am Grunde verengt, am Rande etwas verdickt, am Ende in einen sehr kurzen Schnabel mit schwach zweibuchtiger Mündung ausgehend, an der Innenseite in der Mitte zweinervig, an der Aussenseite schwach nervig-gestreift und durch- aus mit kurzen, etwas steifen, greisen Haaren, welche am Rande dichter stehen, besetzt. Die Spitze der Schuppen ragt stets über den Schlauch hervor. Die Farbe des jungen Schlauchs ist ein lichtes Grün, das mit der Reife in Gelb und endlich in Hellbraun übergeht. Der Fruchtknoten ist nur wenig kürzer als der Schlauch, aus verengter Basis [flach dreikantig-ellipsoidisch, grünlich, der Griffel kurz, gekrümmt, in 3 lange, sehr dicht und stark bräun- lich gebartete, an den Enden verdünnte Aeste sich theilend. Die Schliessfrucht auf kurzem Stiele befindlich, verkehrt-eigestaltig- dreikantig, röthlich braun und etwas grau bereift, an den Kanten lichter, am Ende den gekrümmten, gelblichen Griffel mit dunklerer Spitze tragend. Aus der vorstehenden Beschreibung erhellt, dass diese Art,
bei aller Veränderlichkeit in den Geschlechtsverhältnissen, sehr auffallende Kennzeichen darbietet, und dass, wenn sie zu den oben- gedachten Verwechslungen Anlass gab, diese nur die Mangelhaf- tigkeit der Beschreibungen veranlasst haben kann. In naher Ver- wandtschaft mit derselben stehen, so viel mir bekannt, nur 2 Ar- |
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ten : die mir noch nicht vor Augen gekommene C. longearista-
ta Biv. Bern. (Stirp. descript. IV. 8. t. 2. Kunth enum. pl. II. p. 520. No. 416.) und C. hispida W. mss. (Schkuhr's Riedgr. p. 63. No. 51. Tab. S. No. 46.) C. echinata Desf. (Kunth en. pl. IL p. 415. No. 117.). Erstere weicht, nach Hrn. Duby's Bemerkung, durch begrannte weibliche Schuppen, ausserdem aber auch durch Schläuche von eirundem Umriss, die nur nach oben zu schwach wimperig-gesägt sind, von C. provinciali» ab. Ob hinreichend, und auch besonders von der zunächst zu erwähnen- den Art, mögen Diejenigen entscheiden, welche Exemplare verglei- chen können. Die letzterer Art, die auch nach Hrn. Kunth's Bemerkung nur zufällig, wie andere Arten, mit 2 Narben vor- kömmt, weicht in folgenden Punkten wesentlich von unserer Art ab: 1. sind die männlichen Schuppen kurz, sehr stumpf, fast zu- gerundet, dicht anliegend, so dass die, gewöhnlich zahlreichen männlichen Aehren auffallend schlanker erscheinen. 2. Die weib- lichen Aehren sind gedrängter, kürzer gestielt. 3. Die weiblichen Schuppen sind länglich, breiter als an C. provinciali»^ und plötz- lich in eine feine, scharfe, steife Granne endigend, die an den Fruchtexemplaren häufig abgebrochen ist. 4. Die Schläuche sind nach der Basis verschmälert, Hr. Kunth nennt sie „oiovati." Wenn, wie ich vermuthe, die von Hrn. Thomas bei San Fra- tello auf Sardinien gesammelten, als C. microcarpa ausgefeil- ten Exemplare hiehergehören, so finde ich die Fruchtschläuche gegen Hrn. Kunth's Angabe nicht nur „ad marginem hispiduli;" sondern stärker, dichter und mehr rostbraun behaart als bei C. provinciali». C. microcarpa Bertou. Moris ist zwar öfters mit unserer
Art verwechselt worden, ihr aber nicht eigentlich verwandt, viel- mehr durch schlanke, nickende, weibliche Aehren und dreikantig- ellipsoidische, beiderseits zugespitzte, völlig kahle, über die Schup- pen vorstehende Schläuche von dunkelbrauner Farbe sehr ver- schieden und in die Nähe der C. acuta zu stellen. Erklärung von Tal». XVMH.
a. der obere blühende Theil eines Exemplars der C. provincia-
li» von Toulon in natürlicher Grösse ; ebenso |
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b. eine Fruchtähre mit einem Stücke des Halms,
e. die männliche Bliithe mit ihrer Schuppe, d. die weibliche Schuppe,
e. der junge Schlauch mit den Narben von der Innenseite,
f. der jüngere,
g. der ältere Fruchtschlauch von der Aussenseite,
h. die Schliessfrucht, i. Querdurchschnitt derselben,
e — /. massig vergrössert. |
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£5. Carex excelsa Poeppig.
OPaJb. XMX.
C. spica mascula subgemina ; femineis, androgynisve
tjuaternis, remotis, longepedunculatis, dernum pendulis, cylindraeeis ; stigmatibus tribus; utriculis e basi attenuata trigono - ellipsoideis, rostratis, rostro patenti-bicuspida- tis, membranaeeis, nervosis, glabris, demumeemuis, squa- mis euneato - oblongis, acuminato -aristatis, subtrinervibus longioribus; culmo triquetro, superne angulis scabro,- fo- liis bracteisque longis, membranaeeis, plant's, margine carinaque scabris. C. excelsa Künth enum. pl. II. p. 502. No. 346.
Getrocknete Samml. Poeppig Coll. pl. Chil. I. No. 248. C. excelsa.
An sumpfigen Orten der chilesischen Küste bei Concon im October
von Hrn. Poeppig entdeckt. Da nur Spitzen der Halme vertheilt worden sind: so muss
die Beschreibung des Wurzelstocks mit seinen Blättern und der Basis der Halme bis zur Einsammlung vollständiger Exemplare ausgesetzt bleiben. Die verglichenen Stücke des Halms messen bis 12 Zoll, sind von der Dicke eines starken Rabenkiels, |
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nach oben verdünnt, dreischneidig, stark nervig-gestreift, unten
glatt, oberwärts an den Ecken sehr scharf, durchaus von blass- grüner Farbe. Ein von seinem Ansatzpunkte getrenntes Blatt ist 21 Zoll lang, an den breitesten Stellen 3 Linien messend, nach Unten und Oben sanft verschmälert, flach, in eine lange und feine, etwas dreikantige, scharfe Spitze auslaufend, auf der Fläche ziem- lich locker nervig-gestreift, mit wenig vorstehender Mittelrippe. Diese und der Hand sind scharf. Die Farbe ist ein lichtes Grün, unten Grangrün*). In Grösse und Beschaffenheit stimmen mit die- sem Blatte auch die unterem Bracteen überein, deren Scheide kaum 3 Linien lang, glatt, innen ausgerandet, häutig und er- bleicht ist. Die oberen sind bis zum Fadenförmigen verschmälert und bis auf 3 Zoll verkürzt. Die Zahl der Aehren ist an 5 ver- glichenen Exemplaren viermal 6 und einmal 5. Von denselben sind gewöhnlich die beiden oberen, selten nur eine, rein männ- lich, die übrigen 4 oder 5 rein weiblich oder androgynisch. Die letzteren, in der Regel die beiden oberen, sind meist an der Spitze männlich. Nur an einem Exemplare mit einzelner männ- licher Aehre fand ich die zweite am unteren Dritttheil mit männ- lichen Blüthen besetzt. Die oberen Aehren stehen gedrängter, die unteren entfernter. Einmal fand ich alle 6 Aehren an der Spitze Jes Halms gedrängt stehend. Sie sind auf freien, dünnen, dreikantigen, an den Kanten sehr scharfen, gestreiften Stielen be- findlich, von denen die der unteren Aehren an Länge zunehmen. Im Blüthenzustande sind sie aufgerichtet, spater neigen sie sich nach dem Horizonte. Die männlichen Aehren sind linear, spitz, 1 bis 3'|j Zoll lang, kaum 2 Linien breit, nur an der Basis locker, sonst dicht mit Blüthen besetzt, von Farbe rostbraun. Die Schuppen sind keilförmig, zugespitzt-gegraunt, am Vorderrande der Schuppe und dem grannenförmigen Fortsatz sägezähnig, scharf**), mit einem gerandeten, gelblich - grünen, bis in die Spitze laufen- den Nerven versehen, häutig, am Grunde und Rande durchschei- nend, oberwärts und an der Spitze rostroth. Die 3 Filamente sind |
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•) Nach Hrn. Künth überragen die grasartigen bis 3'/» Linien breiten
Blätter den Halm. *•) Glabrae, Kdnth enuin. 1. 1.
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haarförmig, weiss, länger als die Schuppe, die Antheren nur
massig lang, mit vorstehendem Spitzchen des Connectivs. Die weiblichen Aehren sind von l'/2 —• 3'/2 Zoll lang und etwa 4 Linien dick (im späteren Alter erscheinen sie durch die ausge- spreizten Schläuche noch breiter), oben stumpf; nur die androgy- nischen sind durch männliche Blüthen zugespitzt. Die weiblichen Bliithen stehen dicht, nur an der Basis etwas lockerer. Die weiblichen Schuppen gleichen in Gestalt und Färbung den mäun- lichen sehr, sind aber etwas kleiner und kürzer, wogegen die Spitze mehr verlängert ist und bis nahe an die Mündung des Schlauchs reicht. Die Schläuche selbst sind aus verengter Basis schmal eiförmig-dreikantig, etwas zusammengedrückt, nach oben sanft in einen massig langen Schnabel fortgesetzt, der an der Mündung in 2 lange, auseinander stehende Spitzen endigt und über die Schuppen hervorragt. Die Substanz des Schlauchs ist häu- tig, mit verdickten Kanten, an den Seiten nervig gestreift, an der Innenseite mit 5 oder 7 Nerven. Die Farbe ist an jüngeren, mehr aufrecht-abstehenden Schläuchen, ein blasses Gelbgrün-, an reiferen, welche mehr rechtwinkelig von der Achse abstehen, ein bräunliches Olivengrün. Der Fruchtknoten ist ellipsoidisch- drei- kantig, am Grunde schwacli verengt, von blasser Farbe mit einem ziemlich langen, wenig gebogenem Griffel und 3, verhältnissmäs- sig kurzen und dünnen, bräunlichen stigmatischen Aesten. Der reifer gewordene Fruchtknoten ist an den Seiten vertieft. Völ- lig reife Früchte fanden sich nicht an den verglichenen Exem- plaren. Wie schon Hr. Kunth bemerkt hat, steht diese Art zu C.
pseudocyperus in der nächsten Beziehung. Diese Art scheint jedoch durch dichter und meist paarweise gestellte, kürzere weib- liche Aehren, lockerer stehende, oft rückwärts gerichtete, etwas breitere und kürzere, die Schuppen nicht überragende, selbst im Fruchtzustande lichter grün gefärbte Schläuche abzuweichen. Auch die scharfen Mittelnerven der Blätter habe ich an europäischen Exemplaren der C. pseudocyperus bis jetzt nicht wahrgenom- men. Es darf indessen nicht unerwähnt bleiben, dass letzteres Kennzeichen, sowie dichter stehende weibliche Blüthen und längere Aehren das nordamerikanische Riedgras besitzt, welches in den FRANK'schen Sammlungen des Reisevereins als V. paeudocype- |
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ms vor, americana ausgegeben worden ist. Diese Form, welche
Elliot als C. furcata getrennt, Hr. Torkey aber wieder mit C pseudocyperus verbunden hatte, möchte noch genauer za beobachten und mit unserer oben beschriebenen C. exceha zu vergleichen seyn. Erklärung von Van. XMX.
a. ein junges,
b. ein älteres Exemplar der C. exceha, natürliche Grösse,
e. die männliche, d. die weibliche Schuppe,
e. der Schlauch mit den vorstehenden Narben von der Innenseite,
f. der Fruchtknoten mit dem Griffel, von der Seite gesehen,
g. Querdurchschnitt des reiferen Fruchtknotens,
e — g. massig vergrössert. |
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»6. Carex curvirostris Kunze.
Tab. XX.
C. spicis bipinnatis decompositisve, inferioribus remo-
tis, lange peduneulatis, rhachi universali partialibusgue trigoni», scabris; spiculis alternis s. aggregati*, linear i- 6us, erectis, curvatis, laxißoris, superne masculis; sti<r- matibtis tribus; utriculis trigono -ovatis, nervosi» rostra- tis, rostro demum recurvis, ad angulos scaberrimis squa- ma ovato-aristata, arista scaberrima, brevioribus; culmo semitereti, canalicular, marginìbus scabriusculis,■ foliis nervosis, margine carinaaue scaberrimù} supra asperis. Getrocknete Samml. Plantae javan. a Com. de Hoffmannsecu
distnbutae. C. indica L. var. robusta. |
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80
Von Java an Hrn. Grafen v. Hoffmannsegg eingesandt, ohne ge-
nauere Angabe des Stand- und Fundorts. Die sehr auffallende Richtung des Schnabels der Schläuche,
welche bei keiner der indischen Arten der Gattung angemerkt wurde, veranlasst mich, dieses Riedgras als eine neue Art aufzustellen. Der Wurzelstock mit dem unteren Theile des Halms fehlt an den untersuchten Exemplaren. Der obere, bis fusslange Theil des Halms ist von der Dicke eines Rabenkiels, halbrund, an der nicht gerundeten Seite ziemlich tief gerinnt und an den Rändern der Furche, besonders oberwärts, etwas scharf, übrigens dicht nervig- gestreift. Von gleicher Beschaffenheit sind die an Länge unglei- chen, bis 6 Zoll langen und oft dicht nebeneinander entspringenden Stiele der unteren Abtheilungen der Aehre. Die Fortsetzungen der Stiele in den Spindeln erster und zweiter Ordnung sind stumpf dreikantig, stark nervig-gestreift und an den Kanten sehr deutlich scharf. Die Blätter, die ich nur vom Halme getrennt sah, sind 18 — 20 Zoll lang, 372—4 Linien breit und sehr allmälig in eine lange und feine Spitze verengt. Sie sind starr, aufgerichtet, dicht und stark nervig gestreift, mit einem stärker vortretenden Nerven zu jeder Seite der auf der Unterseite vorragenden Mittel- rippe, an dieser und den, meist etwas eingeschlagenen Rändern sehr scharf, oben tief und schmutzig grün, mit deutlichen, weiss- lichen Unebenheiten der Oberfläche, die, unter dem Mikroskope untersucht, sich als linienförmige, kürzere, oder längere, rauhe, weisse Wülstchen zeigten und vielleicht Ausscheidungen von Kie- selerde seyn mögen, da sie in. älteren Blättern häufiger und grösser wahrgenommen werden. Auf der Unterseite besitzen die Blätter ein mattes, graues Grün. Die schmäleren und kürzeren, meist ihren Aehren gleichen, selten sie überragenden Deckblätter unter- scheiden sich von den Halmblättern durch eine glatte Mittefrippe und licht grüne Färbung. Unter den obersten Aehren sind sie zur Form der Schuppen verkürzt. Die Aehren sind doppelt ge- fiedert oder zusammengesetzt; den oberen Theil des Halms ein- nehmend, mehr oder weniger entfernt, wie gedacht, auf Stielen von verschiedener Höhe befindlich, an der Spitze mehr gedrängt und zusammenfliessend. Ich zählte bis 5 solcher gesonderter Aeh- ren. Die Aehrchen sind in grosser Anzahl vorhanden, Iinienfür- mig, l'/s bis 2 Zoll lang, meist mit etwas gebogner, auch wohl |
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vielbeugiger Spindel, von zahlreichen Blüthen, locker, oft, beson-
ders nach unten, nur abwechselnd besetzt. Die oberen • drselben sind männlich, die untere Hälfte oder 2/3 weiblich. Die männ- lichen Schuppen sind, besonders an der Spitze des Aehrchens, lanzettförmig mit einem unten breiteren und gerandeten Nerven bis zur Spitze durchzogen, angedrückt, blass, gelblich oder bräun- lich. Au den tiefer stehenden Blüthen verengt sich die Spitze zur Granne und es nähert sich die Form mehr den weiblichen Schup- pen. Deutliche Staubgefässe habe ich nicht bemerken können, nur einzelne fadenförmige, weissliche Filamente. Die weiblichen Schup- pen sind breit eiförmig oder rundlich, oben von dem breiten, durchlaufenden Nerven scharf gegrannt, die Granne von der Länge der Schuppe. Die Farbe derselben ist gelblich oder braun ; der Rand durchscheinend. Die Schläuche sind im jüngsten Zustande drei- kantig-eiförmig, in einen kurzen Schnabel verengt und mit diesem kaum halb so lang als die Scheibe der Schuppe. Die reifen Schläuche nehmen aber schnell an Grösse zu, verengen sich an der Basis, sind über derselben aufgetrieben, an den Kanten deut- lich scharf, an den Seiten nervig gestreift und der verlängerte, am Ende zweispitzige, an den Seiten scharfe Schnabel erscheint zur Seite gebogen. Der Fruchtknoten im mittleren Zustande der Reife ist dreikantig, grün, der kurze Griffel, mit drei schlanken stigmatischen Aesten, ist eingeknickt und die Seiten der jungen Frucht erscheinen auf dem Querdurchschnitte ausgebogen, die Kanten stumpf. Der junge Schlauch ist grün, der Fruchtschlauch, welcher stets kürzer ist als die Granne seiner Schuppe, oliven- grün, oder braun gefärbt. Die hier beschriebene Art möchte zunächt mit C. indica L.
und C. meiogyna NE. zu vergleichen seyn. Von beiden unter- scheidet sie sich durch die krummschnäbligen Schläuche; von ersterer durch die nicht abwechselnd und zweizeilig, sondern unregelmässig gestellten Aehrchen, durch nicht dachziegel- artig ansitzende Schuppen und durch scharfe Mittelrippen der Blätter. Von C. meiogyna scheint sie sich besonders durch die Form
der Schuppen, von welchen die männlichen bei der erwähnten Art obtnsae, die weiblichen ovato-lonceolatae subacutae genannt werden, hinreichend auszuzeichnen. 6
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Erklärung von Taìf. XX,
a. ein jüngeres,
b. ein reiferes Exemplar der C. curvirostris,
e. ein Blatt; alles in natürlicher Grösse,
d. männliche Schuppe,
e. weibliche Schuppe, mit dem, von ihr bedeckten Blüthen-
schlauche, •
/. der Fruchtschlauch,
f. der Fruchtknoten mit dem Griffel im halbreifen Zustande,
. Querdurchschnitt von g. d—h. massig vergrössert. |
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S3
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27. Uncinia tenuis Poeppig,
V!ab. XXI.
U. spica gracili, laxiflora ; squami« ovatis, acumi-
natisi abrupte uninervibus, infima aristata, articulatisì deciduis, basi saccata persistente; utriculis fusiformibus, hinc planis, inde convexis, obtusangulis, glabris, ore oblique truncatis, emarginati», arista uncinata glabra, utriculo duplo longiore; foliis culmo brevioribus, linea- ribus, plants, margine scabris ; culmo basi f oliato, apice scabriusculo. U. tenuis KoNTH. Enuui. plant. II. p. 525.
Getrockn. Samml. Poeppig Coll. pi. Chil. III. No. 240. Un-
cinia tenuis. Auf Felsen der Anden von Antuco im südlichen Chile, in dichten
Wäldern der Valle de Quilai-Leuvu. Im Februar mit reifen Früchten von Hrn. Poeppig gesammelt. Es wird nicht befremden, eine Gattung hier aufgenommen
zu sehen, welche von Carex kaum wesentlich verschieden ist, indem sie sich nur durch die grössere Entwickelung des Rudiments der Racheola, eines Organs, welches bei mehreren Riedgräsern z.B. C.microgloc/iin Wahlenb., capitata L., baldensis L., curvula All. und von den in diesen Heften aufgenommenen bei C. Guthnickiana (Tab. I. f. 1.) und C.setifolia (Tab. XXVI.) in verschiedenen Formen vorkömmt, unterscheidet. Auch der Habitus bietet wenig Eigenthümliches dar und es sind neuerlich ächte Riedgrasarten entdeckt worden, welche den Uncinien im Aeussern täuschend nahekommen*). Der Wurzelstock der V. tenuis ist kriechend, etwas auf-
steigend , in einen halben Zoll weiten Entfernungen knotig aufge- trieben, dünn und fadenförmig, mit erbleichten, mehr oder minder in Fasern aufgelösten, schmutzig braunen Blattscheiden bedeckt und entwickelt starke braune, schwach und dünn verzweigte Fa- serwurzeln. Die Halme sind ungefähr fusshoch, am Grunde auf- steigend, dünn, kaum «/„ Linie im Durchmesser haltend, etwas hin- und hergebogen, stumpf dreikantig, dicht gestreift, bis zum *) So z. B. ist Uncinia digipia Hochstett. Herb. Abyss. IL 687. eine
Carex, die ich C. parasitica nenne. Eine ähnliche nordamerikanische Art sah ich in von Douglas gesammelten Exemplaren. |
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6*
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84
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Ende kahl, an diesem aber, etwa */2 Zoll unter der Aehre, scharf.
Die nicht sehr zahlreichen Blätter gehen sämmtlich vom Grunde des Halms aus und das von Hrn. Kunth unter der Aehre ange- gebene Blatt, oder Deckblatt, war in den von mir verglichenen Exemplaren nicht vorhanden und wurde an einigen derselben von einer etwas verlängerten begrannten Schuppe vertreten. Die Blätter sind bis IO Zoll lang und linienbreit, schlaff, mit langen, an der Innenseite häutigen und oben abgestutzten Scheiden von röthlich- brauner Farbe versehen, welche den Halm ziemlich eng umschlies- sen. Die Platte ist linienförmig, nach dem dreikantigen Ende sanft und lang verschmälert, nervig gestreift, mit auf der Unter- seite stark vortretendem erbleichtem Mittelnerven, zwischen den Streifen, besonders auf der zugleich etwas bleicheren Unterseite, durch sehr kleine, reihenweis gestellte, weisse Wärzchen rauh und an dem Rande beträchtlich scharf. Die Aehre, von 2 — 3 Zoll Länge, ist an der Spitze mit 12 — 20 männlichen gedrängten Bliithen, unterhalb derselben mit einer gleichen Zahl, jedoch weit grösserer, aufrechter, abwechselnd und sehr locker gestellter weiblicher Blüthen besetzt. Die Schuppen der männlichen Blüthen sind eirund, stumpf zugespitzt, mit einem vor der Spitze endi- genden Nerven und am Grunde durch denselben stumpf gekielt, grün oder gelbgrün, oberwärts mit rostrothen Flecken, oder kurzen Linien versehen, am Rande durchsichtig, weiss und völlig kahl. Staubgefässe waren an den untersuchten Exemplaren nicht mehr vorhanden. Die Schuppen der weiblichen Blüthen zeigen eine sehr eigenthümliche Bildung. Sie bestehen nämlich aus zwei Theilen, einer sack- oder taschenförmigen, oben gerade abgestutz- ten, am Grunde verschmälerten, aufsitzenden, häutigen, grünlichen, später rostbraunen, stehenbleibenden Basis und der darauf eingelenk- ten, aber sehr bald abfallenden eigentlichen Schuppe. Die letztere ist ziemlich gewölbt, fast nachenförmig, aus erweitertem, dem Rande der gedachten Basis aufsitzendem Grunde verschmälert, länglich, an dem Rande eingeschlagen, am Ende in eine stumpfe Spitze ausgehend. Sie erscheint von häutiger Textur, schmutzig grün oder bräunlich gefärbt, am Rande braun, wird von einem starken hellgrünen Nerven, welcher bis vor die bräunliche Spitze geht, durchzogen und kommt dem Schlauche an Länge gleich. Bisweilen ist vor der Spitze ein brauner Fleck wahrzunehmen |
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und die Spitze selbst wiederum gelb. Die Schuppe der untersten
Bliithe derAehre weicht gewöhnlich von den übrigen dadurch ab, dass sie am oberen Theile verlängert und der Nerv in einer 2—8 Linien messenden, am Rande scharfen Granne hervorsteht. Der völlig unbehaarte, häutige Schlauch ist ll/2 Linie lang und l[3 Linie dick, nach beiden Enden verengt, spindelförmig, schwach zusammengedrückt und etwas schief, an der Innenseite flach, an der Aussenseite schwach gewölbt und unterwärts mit einem stum- pfen Kiele versehen, undeutlich gestreift, grün, etwas durchsichtig und desshalb durch die eingeschlossene braune Frucht schmutzig grün erscheinend, an den Kauten stark und stumpf gerandet, heller grün, oder gelblich gefärbt, wie die beiden ebenfalls stumpfen Enden. Das untere ist an der Innenseite mit zwei Gruben und einem zwischen beiden hervorragenden Kiele versehen; das obere, der Schnabel, schief gestutzt und stumpf zweizähnig. Aus der Mündung des letzteren ragen ungestielt die 3 langbehaarten, zu- gespitzten, bräunlichen Narben und das Ende des Spindelcheus hervor. Die Schliessfrucht, welche ungefähr drei Viertheile des Schlauchs einnimmt, ist eiförmig-länglich-dreikantig, etwas schief, nach Unten schneller als nach Oben verengt, rothbraun, kahl, an der Innenseite flach, an der Aussenseite undeutlich und schief gekielt, an den Rändern stumpf und hellgelb. Der stehenblei- bende braune, am Grunde konische, nach Oben verengte Griffel erfüllt das vierte Viertheil des Schlauchs, aus dessen Mündung, wie gedacht, die Narben hervorstehen. Das vom Grunde des Schlauchs an der Seite des Fruchtknotens entspringende Spindel- chen (die Granne) ist fadenförmig-, deutlich gebogen, etwas mehr als noch einmal so lang wie der Schlauch, gelbgrün und an dem oberen, zum Theil verdickten, hakenförmig umgebogenen, fein zu- gespitzten Ende braun. Diese durch die schlaffblüthige Aehre, die sackförmige
Basis der weiblichen Schuppen und die kahlen Schläuche ausge- zeichnete Art, weicht durch die erwähnten Kennzeichen sowohl von U. jamaicetists P. (C. uncinata Schk. t. G. No. 30.) als auch von den wenig gekannten beiden Arten: U. tenuis und phleoides P. hinreichend ab. Letztere, Carex phleoides Cav. icon, et descr. pl. V. t. 464. f. 1. ist, der Figur zufolge, dichtblüthig, auch durch stumpfe weibliche Schuppen, sehr |
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lange fadenförmige Narben, und längere, schmälere Achenien,
ausgezeichnet. Erklärung von Valb. XXM.
a. der untere,
b. der obere Theil eines Exemplars der TJncinia tenuis und
e. eine reifere Aehre besonders; natürliche Grösse. d, Schuppe der männlichen Bliithe.
e, ein Stück der Spindel mit der weiblichen Blüthe und ihrer
Schuppe. f, eine weibliche Blüthe ohne Schuppe, mit Narben und Granne
von der Innenseite.
f. ein Schlauch von der Aussenseite.
, ein zerschnittener Schlauch, um Ursprung und Verlauf der Granne zu zeigen. i. die Schliessfrucht mit dem stehengebliebenen Griffel, etwas schief nach der Innenseite gesehen.
k. ein Querdurchschnitt von der Schliessfrucht. e — ». massig vergrössert. |
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£8. Carex Boenninglianseniaiia Weihe.
ÖPah. XXWJt.
C spica composita, apice subdisticha; spiculis 8—12
al'terms, oblongo-lanceolatis, plerisque basi apiceque ma* sculis, superioribus saepe mere masculis, approximatis, sub- curvatis, inferioribus raro femineis, remotis, subcomposi- tis; stigmatibus duobus; utriculis lanceolato-oviformibus, plano-convexis, erectis, margine a basi serrulato-scabris, rostro recto bifido; stylo incrassato, brevi; bractea spicu- larum inferiorum angusta, foliacea; caudice dense cae- spitoso. C. Boenninghausiana Weihe Flora 1826. IL p. 743.
Vignea Boenninghauseniana Reichenbach fl. Germ, excurs. p. 58. No. 400. et p. 1401.
— — Reichenbach in Moeslkr Handb. p. 1616.
C. Boenninghauseniana Hoppe in Sturm Deutsch!. Flor.., l.Abth. Heft 55. Carices Heft 4. •— Kunth Emmi. pi. II. p. 404. No. 91. — Koch syn. fl. Germ. p. 752. No. 28.
— Flora Dan. tab. 2300.
. axillaris Fries novit, fi. Suec. Mant. II. p. 57. No. 57.
- guestphalica Bonningh. Cat. sem. horti Monast. 1829. |
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Bereits 1814 in feuchten Wäldern von Sfehag in Skanien von Hrn.
E. Fries entdeckt, aber nicht beschrieben. Zwischen Halle und Diessen, am Fusse der Ravensberger Gebirge in Westphalen, auf einer sumpfigen Wiese mit 22 anderen Riedgräsern, Pinguicula vulgaris, Polygala uliginosa und Geum rivale fanden die HH. Weihe (!) und v. Boen- ninghausen unsere Art im Frühjahre 1826. (In den Herbarien der HH. v. Roemeb u. v. Schlechtendal). Auf feuchten Stellen am felsigen Ufer der Ammer in der Umgegend von Rothenbuch bei Weil- heiin im Baierschen Oberlande die HH. Ohmueller (nach der Mit- theilung des Hrn. W. D. J. Koch) u. Schonger*), zugleich mit einer verwandten, aber hinreichend verschiedenen, noch zweifelhaften Art der Gattung. Im Gebiete der dänischen Flora fand die Pflanze im Walde Fussing bei Randers mit C. remota S. Drejer. Im Juni und Juni blühend. Der horizontale, gänsekieldicke, innen weisse und dichte
Wurzelstock bildet grosse und dichtverwebte Rasen, ähnlich C. paniculata. (Nach dem Entdecker hat die Art Wuchs und Tracht der C. axillaris.) Die Wurzelfasern sind zahlreich und dicht- stehend, kaum halb so stark als eine Rabenfeder, bis 7 Zoll lang, walzenrund, etwas gedreht, schwach gefurcht, oder nur gestreift, und entwickeln in ihrem ganzen Verlaufe häufige feine, vielbeugige, abstehend kurz verzweigte Zasern. Die Farbe der Wurzeln ist ein schmutziges Strohgelb, oder gelbliches mattes Braun. Aus dem dicht mit schwärzlich-braunen, leicht in Fasern gelösten kurzen plattenlosen Scheiden bedeckten Wurzelstock er- heben sich die sehr gedrängten, am Grunde etwas aufsteigenden Halme. Diese sind 1 — 2 Fuss**) hoch, schwach hin und her gebogen, unten mit ziemlich lockern, durch dunkle Färbung der Nerven, schwärzlich-braunen Blattscheiden dicht bedeckt und da- durch oft fast gänsekieldick erscheinend; aber nach Entfernung derselben nur 72 Linie im Durchmesser haltend, stumpf drei-
kantig, schwach gestreift, an der einen Seite aasgerinnt, glatt, an der obern Hälfte, wo sie nackt erscheinen, verdünnt, meer- grün, und am oberen Drittheile an den Kanten scharf, übrigens stärker gestreift oder gerinnt als an dem durch die Blattscheiden verdecktem Theile, welcher strohgelb gefärbt ist. Die dem Halm- ende entsprechende Spindel wechselt, je nach der später zu er- wähnenden Verschiedenheit in der Stellung der Aehrchen, zwischen |
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°) M. vgl. Flora 1840. T. p. 66.
") Nach Angabe der Flora Danica bis 6 Fuss hoch.
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1 und 4 Zoll Länge. Die Blätter nehmen die untere Hälfte des
Halms ein und sind nach ihrer Stellung verschieden. An den unteren, gedrängter stehenden erscheint die Platte verkürzt und die Scheide gross und schlaff, während an den oberen die Platte sich bis zum Ende des Halms erstreckt und die Scheiden enger werden. Im Allgemeinen sind die letzteren walzenförmig, nach Innen häutig, gestutzt oder buchtig ausgeschnitten, aussen gestreift, glatt, blass und meergrün, mit dunkelgrünen Nerven, oder im Alter erbleicht, gelblich, mit braunen Nerven. Diel—IV25 selten 2 Linien breite, meist gerinnte oder zusammengeschlagene Platte ist bald nur 6 Linien, bald bis 11 Zoll lang, nach Oben allmälig verengt, und in einer dreikantigen Spitze ausgehend, an den Kanten derselben und den Rändern scharf, mit unten vor- stehendem, oJben eingesenktem gefurchtem Mittelnerven und 5—6 schwächeren, ziemlich gleichdicken, unten stärker vortretenden Nerven zu jeder Seite. Die Textur der Lamina ist dünn, aber starr und die Farbe ein oben tieferes, unten blasseres Grau- oder Meergrün. Die untersten Aehrchen, seltener auch das darauf fol- gende, stützt ein schmales, blattartiges, linien-pfriemenförmiges, meist P/2 — 2 Zoll langes, selten bis 3 Zoll verlängertes, oder auch nur 4—5 Linien langes Deckblatt. Ist ein zweites, höheres voihanden, so übersteigt es kaum die zuletzt angegebene Länge und erscheint an der Basis meist schuppenartig erweitert und ge- färbt. Selten, und nur an sehr mager gewachsenen Exemplaren, fehlt jede Spur eines Deckblatts. Die Zahl, Stellung und Entfernung der Aehrchen, welche
die Aehre der C. Boenninghauseniana bilden, ist äusserst veränderlich, ebenso das Geschlechtsverhältniss der Aehrchen; Die am Ende stehenden, in der Zahl von 5 —12 wechselnden Aehr- chen sind gedrängt, abwechselnd, zweizeilig gestellt, mehr oder weniger hornartig gekrümmt, oder doch abstehend und entweder ganz, oder doch grösstenteils männlich. Unter diesen oberen Aehrchen bemerkt man in mehr oder minder grossen Entfernun- gen, 1, 2 oder 3, bald einfache, bald zusammengesetzte, mehr aufgerichtete Aehrchen und diese sind entweder ganz, besonders das unterste, oder doch in der Mitte, weiblich und an beiden Enden männlich. Je jünger die Infloreszenz ist, um so gedrängter er- scheinen die oberen, um so mehr genähert die unteren Aehrchen |
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und die Abtheilungen der letzteren dichter gestellt. Im Umrisse
sind die Aehrchen länglich, seltner ei-lanzettförmig, bis 6 Linien lang und lx/2 bis 2 Linien breit; der Gestalt nach etwas zusam- mengedrückt. In den zusammengesetzten Aehrchen ist die mitt- lere Abtheilung die längste und die seitlichen sind oft sehr ver- kürzt, fast eigestaltig, abstehend. Die oberen, mehr männlichen Aehrchen erscheinen viel- und gedrängtblüthig; die unteren, mehr weiblichen, sparsamer- und mehr lockerblüthig. Die Farbe der oberen Aehrchen ist, besonders im jüngeren Alter, aus Hellroth- braun und Weiss gescheckt, ziemlich glänzend; die der unteren und überhaupt älteren Aehrchen mehr fahl, gelblich - grün. Die männ- lichen Schuppen sind länglich-lanzettförmig, spitz, trockenhäutig, blassgelb, von einem feinen, tiefer gelben Nerven bis zum Ende durchzogen und am Rande der oberen Hälfte bräunlich gefärbt. Die Träger der Staubgefässe ragen nur wenig über die Schuppe hervor und die Beutel sind schmal und fein gespitzt. Entweder sind die oberen Aehrchen rein männlich und die unteren an Grund und Spitze männlich; oder es besitzen alle Aehrchen die letztere Beschaffenheit; höchst selten ist, nach der Beobachtung des Hrn. Ohmueller, das unterste Aehrchen ohne alle männlichen Blüthen, oder in den zusammengesetzten Aehrchen, die unterste Abthei- lung rein weiblich, die übrigen männlich. Die weiblichen Schup- pen sind etwas kürzer als die männlichen und von der Länge des Schlauchs, eirund zugespitzt, oder länglich, durch den Nerven kurz gegrannt, stets gewölbt, an den Rändern eingebogen und den Schlauch nach Unten umfassend, ziemlich trockenhäutig, gelb- lich oder grüulich von Farbe, mit breitem grünen, nach Aussen vorstehendem und am unteren Drittheil etwas scharfen Mittel- nerven und za beiden Seiten desselben, besonders an der Innen- seite, sowie schwach am Rande, bräunlich angelaufen, am Ans- senrande farblos durchsichtig. Der aufrechtstehende Schlauch ist plan-convex, im jüngeren Alter von lanzettförmigem Umriss, ziem- lich lang und gerade geschnäbelt, mit schmal, aber nicht abstehend zweizähniger Mündung*), von Farbe grün, am Grunde mit Braun gemischt; im reiferen Zustande von mehr eirundem Umriss, mit |
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c) Die STüRM'sche Abbildung finden wir in dieser Hinsicht der Natur
nicht ganz entsprechend. |
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kürzerem, verdicktem Schnabel, dessen Ende zwei dicht aneinder-
liegende, aufrechte, etwas stumpf ausgehende Zähne zeigt. Die Aussenseite ist stark gewölbt, vom Grunde aus fein fünfnervig, die Innenseite mehr ausgehöhlt als flach, besonders nach der Basis, welche stark umgebogene Ränder zeigt, mit einem durchgehenden, licht gefärbten Mittelnerven und zwei gebogenen, bräunlichen, bei 2/3 der Länge endigenden Seitennerven versehen. Die Ränder der Schläuche sind etwas verdickt und von Unten an bis zur Spitze des Schnabels deutlich sägezähnig-gewimpert, scharf. Die Farbe des Fruchtschlauchs ist strohgelb, mit Grün an den Rän- dern der Aussenseite und am oberen Theile der Innenseite ge- mischt. Die Schläuche werden am Grunde von den gleichlangen Schuppen umschlossen. Der Fruchtknoten ist zusammengedrückt ellipsoidisch, um 1/3 kürzer als der Schlauch und trägt einen kurzen, in der Mitte etwas aufgetriebenen Griffel mit zwei sehr zarten und langen, die Länge des Schlauchs um die Hälfte übertreffenden stigmatischen Aesten. Die Schliessfrüchte scheinen leicht fehlzuschlagen ; wenigstens war es mir unmöglich, in gewiss 30 untersuchten, zum Theil völlig verblüheteu Exemplaren eine einzige aufzufinden, oder von andersher zu erhalten. Man darf indessen vermuthen, dass sie die Gestalt des Fruchtknotens be- halten, und braun gefärbt seyn wird. Beschrieben ist die Be- schaffenheit derselben bis jetzt nirgends. C. Boenninghauseniana erscheint in der Gestalt und Rich-
tung der obersten Aehrchen, welche nicht immer gekrümmt sind, in den Geschlechtsverhältnissen der Aehrchen, wie oben erwähnt worden ist, und in der Färbung der Schuppen, welche an den westphälischen Exemplaren lebhafter, mehr braun, an den baieri- schen, im älteren Zustande gesammelten, mehr matt, grünlich- weiss vorkömmt, etwas veränderlich. Jedenfalls steht die Art mit C. brizoides L. in einiger, mit C. axillaris Good, aber in der nächsten Verwandtschaft. Erstere besitzt ebenfalls ge- krümmte Aehrchen, aber nicht leicht mehr als 7 und dieselben einander genähert, am Ende stets weiblich, die Schläuche schmal flügelartig gerandet, stark nervig, am Grunde schwammig und länger als die Schuppe. Die, ziemlich selten und acht vielleicht nur in England vorkommende C. axillaris Good. (Schk. t. R. f. 62. Engl. bot. t. 993. ) weicht von C Boenninghauseniana |
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durch steif aufrechten Halm, kürzere Blätter, blattartige Deck-
blätter unter den meisten Aehrchen, von denen das untere die Aehre überragt, durch schwarz- oder grau-braune weibliche Schuppen, zusammengedrückte, am Ende zweilappig und abstehend zweizähnige, nur oberwärts am Rande scharfe Schläuche ab. In der auffallenden, knotig angeschwollenen Griffelbase stimmt sie mit unserer Art überein. Dass C. remota L. mit ihrem schlaffen Habitus und stets einfachen Aehrchen für C. Boenninghause- niana genommen werden könne, Iässt sich kaum erwarten. Erklärung von Tao. XXIJ.
a. der rasenartige Wurzelstock von C. Boenninghauseniana mit
der Basis der Halme von einem OnjiUELi.ER'schen Exemplare. b. der ährentragende Halm eines WEiHE'schen Exemplars.
e. d. e. Aehren im jüngeren und späteren Alter und von ver-
schiedener Beschaffenheit, ebenfalls aus den Sammlungen des Entdeckers. f. Aehre im reifen Alter, mit erbleichten Aehrchen, von a. ent-
nommen. Alles in natürlicher Grösse.
g. männliche Blüthe mit der Schuppe, von Aussen gesehen.
h. weibliche Schuppe ebenso von Aussen; i. eine andere von der Innenseite.
k. junger Schlauch mit den hervorstehenden Narben. /. älterer Schlauch von Aussen j m. derselbe von Innen. n. der Fruchtknoteu mit dem Griffel und der Basis der stigma-
tischen Aeste. g—n. schwach vergrösserte Figuren. |
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29. Cares: mima Brejeb. *
Tab. KX1IX. mg. 1.
C. spicis subquinis, subapproximatis, inferioribus bre-
viter pedicellatis, oblongis ellipticisve, terminali andro- gyna,- stigmatibus dnobus; utricidis stipitatis, ovali-ob- ovatis, subtiliter ciliato -serrulatis, brevissime rostellatis, biconvexis, utrinque obsolete tnnervibus, sauamas ovali- obovatas vix superantibus ; bracteis spicarum inferiorum foliaeeis; caudice densissime caespitoso. |
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C. rufina Drejer rev. crit. Carie, boreal.*) p. 28. No. 21.
Grönland, Hr. J. Vahx. Aus den Mittbeilungen des in diesem Jahre durch den Tod den Wissenschaften entrissenen Verfassers. Das Riedgras bildet äusserst dicht verwebte Rasen. Der
kurze Würzelstock, von der Stärke eines Rabenkiels, entwickelt oft bis 6 Zoll lange, massig dicke, hin- und hergebogene, mit dünnen, langen, meist einfachen Zasern besetzte, grau-braune Faserwurzeln, welche auf einem lockeren, sandigen Boden als Standort der Pflanze schliessen lassen. Der Wurzelstock und die Basis der Halme wird dicht von braunen, meist in Fasern aufge- lösten Blattscheiden bedeckt, welche ganz plattenlos, oder doch nur mit einer sehr kurzen Platte, versehen sind. Die Halme zeigen sich meist gekrümmt, oft zum grössten Theile, oder doch am Grunde, niederliegend. Sie sind dünn, 2 — 4 Zoll hoch, stumpf dreikantig, gestreift und völlig glatt. Bis etwa zur Hälfte sind sie von Blättern bedeckt, und diese bis 5 Zoll hoch, stets den Halm überragend, schmal, linienförmig, bis 3/4 Linie breit, oben allmälig verengt, flach, auf der Unterseite stark gestreift, mit vorstehendem, stärkerem Mittelnerven, der auf der Oberfläche gerinnt ist, an dem Rande glatt und nur an der dreikantigen Spitze scharf, auf der Innenseite der Scheide, welche oben aus- gerandet oder gespalten erscheint, sehr feinhäutig und erbleicht, sonst lebhaft grün. Der Stiel der untersten und oft auch der nächsten Aehre werden am Grunde von einem, an der Basis oft wellenartig gefalteten und erbleichten, sonst krautartigem Deck- blatte umgeben, welches in der Länge abwechselt. Das untere findet man jedoch gewöhnlich länger als das aehrentragende Ende des Halms. Die Zahl der Aehren ist gewöhnlich 5; seltener 4. Im jüngeren Zustande erscheinen sie dicht gedrängt und von einer auffallend röthlichen Färbung, welche der Name der Art sehr gut bezeichnet. Später bleiben meist nur die oberen gedrängt, da sie nur sehr kurz, die unteren aber in der Regel länger, die unterste, meist lang und, nach des Entdeckers Beobachtung, bisweilen so lang gestielt ist, dass der Stiel, wie man es auch I bei C. bicolor bemerkt, vom Grunde des Halms entspringt.
Letztere Abweichung fand sich nicht an meinen Exemplaren; |
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*) In Kroyer: Natarhistorisk Tidsskrift. vol. III.
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wohl aber eine andere, bei welcher auch die unteren Aehren sehr
kurz gestielt sind und demnach alle Aehren gedrängt stehen. Von diesen Aehren findet man nur die oberste, bald ganz männ- lich, bald an Grund und Spitze; bald auch nur am Grunde mit wenigen männlichen Blüthen besetzt. Der Form nach sind die Aehrchen ellipsoidisch oder länglich, zwischen 2 und 6 Linien lang und 1 —11/2 Linie dick, meist stampf, seltener etwas spitz. Die Blüthen stehen ziemlich dicht, ohne gedrängt zu seyn. Die Schuppen der männlichen Blüthe fand ich grösser als die der weiblichen, spateiförmig, ziemlich stumpf gespitzt, bräunlich ge- färbt und mit einem lichteren, meist vor der Spitze endigenden Nerven durchzogen. Die Filamente sind entwickelt noch einmal so lang als die Schuppe, sehr dünn und vielheugig, die Beutel im Verhältniss breit, unten ziemlich gerade gestutzt. Die weib- lichen Schuppen von länglich-lanzettlichem Umriss, wenig spitz, rothbraun gefärbt und mit einem bald nur lichter röthlichen, bald auch blassgrünen, vor der Spitze ausgehendem Nerven versehen, von derselben Länge wie der unreife, kürzer als der gereifte Schlauch. Die Gestalt des kurzgestielten Schlauchs ist verkehrt- eiförmig, etwas zusammengedrückt, an beiden Seiten gewölbt und schwach dreinervig, die Nerven weder Basis noch Spitze errei- chend; an der inneren gegen die plötzlich verengte Basis mit einer Grube versehen, am Ende äusserst kurz geschnäbelt, die Mündung des Schnabels stumpf, oder ausgerandet. Die Kanten sind schwach gewimpert-sägezähnig. Im jüngeren Alter zeigt der Schlauch eine gelblich-grüne; im reiferen eine mehr schmu- tzig-gelbe Färbung, und dunkelbraun gefärbten Schnabel. Der ovale auf beiden Seiten gewölbte, glatte Fruchtknoten endigt in zwei stigmatische Aeste, fast von der Länge des Schlauchs. Die Schliessfrucht, welche an den untersuchten Exemplaren fehlte, ist nach Drejer's Angabe glatt und grünlich - gelb. Mit Recht hat der Autor bemerkt, dass C. rufina zunächst
der, nicht nur auf den Alpen, sondern auch in Grönland und Lappland vorkommenden C.bicolor All. (Schk. Car. Aaaa 181. Stürm Heft 47. Fl. Dan. 2122.), verwandt sey. Letztere lässt sich jedoch durch graugrüne Blätter, welche kürzer als der, gegen das Ende scharfe Halm sind, durch meist nur 3, selten 4, länger gestielte, gewöhnlich kürzere und stets breitere Aehren, |
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durch stumpf dreikantige, nach Unten allmälig verengte schnabel-
lose Schläuche, und kleinere, kürzere, oft mit dem durchlaufenden, erbleichten Nerven gespitzte, oder stumpfe weibliche Schuppen leicht unterscheiden. Die von Drejer bemerkte Formverwandt- schaft mit C. lagopina ß. scheint uns nicht erheblich. MrMärung von Tao. XXI2JT. JFiff. 1.
a, ein jüngeres,
b. ein reiferes Exemplar der C. ruflna, letzteres mit ungewöhn-
lich gedrängten Aehren und e. das fruchttragende Ende eines Halms in der gewöhnlichen
Form ; in natürlicher Grösse. d. eine männliche Blüthe mit der Schuppe,
e. f. weibliche Schuppen.
g. der Schlauch mit dem vorragenden Griffelende, von der Innen-
seite, h. ein reiferer Schlauch von der Aussenseite. d—h. massig vergrössert. |
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SO. Carex nardina Fnras.
Xab. XXXII. Wig. 8.
C. spica ovata5 ovalive, 6 —12 flora, apice mascula;
stigmatibus duo bus; utriculis erectis, stipitatis, trigono-
ellipsoideis, nyalitiis, nervosis, angulis scabridis, breviter
rostratis, ore bidentatis, sr/uamas breviter ovatas superan-
tibus- culmo subtereti, glabro; foliis subulatis, canali-
culatis, scabriusculis (laevibusve?), vaginis scuriosi*,
striatis; caudice densissime caespitoso.
C. nardina Fries novit, fi. Suec. mant. H. p. 55, No. 54. (excl.
synon.) - Hepburnii Boott in Hooker fi. bor. amer. II. p. 209. No. 6.
t. CCVII. - nardina Drejkr rev. crit. Carie, boreal, p. 18. No. 4.
— Drejer in Lindblom botan. notiser 1842. No. 2.
p. 27 seq."). In Junkersdalen, in Norwegen, und Virijaur (Lulea-Lapland) von
J. Angstrom ; auf den Rocky Mountains von Drummond; in Grön- |
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*) Das 40. Heft der Fl. Dan., in welchem sich eine Figur der C. nardina
befinden wird, ist unsers Wissens noch nicht erschienen. |
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land von Wormskjold und J. Tahl aufgefunden. In meiner Samm-
lung Exemplare von dem letzteren Standorte, durch Drejer nn>etheilt. In auffallender Weise kommt das Wachsthum dieses Ried-
grases mit Nardus strida überein, so dass der FRiEs'sche, übrigens ältere, Name sehr bezeichnend für die Art ist. Der kurze, kaum rabenkieldicke Wurzelstock, welcher von den Blatt- scheiden gänzlich verdeckt wird, schickt nach unten verhältniss- mässig starke, 1—2 Zoll lange, vielbeugige, aber starre, mit Nebenfasern besetzte, matt schwärzlich - braune Wurzelfasern aus. Von Oben ist er durch zahlreiche trockenhäutige, bräunlich oder röthlich gelbe, theils abgestorbene, thcils frische, schlaffe, bis l1/2 Linie breite, gestreifte Blattscheiden besetzt, welche oft ohne Platte zugespitzt endigen, oft auch eine wenige Linien lange, pfriemförmige, meist oben stumpfe grüngefärbte Platte tragen. Die Blätter stehen büschelweise, sind an älteren Exemplaren bis 5 Zoll, an jüngeren oft nur 1—1'/2 Zoll lang, von den so eben bei dem Wurzelstocke erwähnten, nach Innen häutigen und am Ende ausgeschnittenen Scheiden aus dünn, pfriemförmig, oben gerinnt, nach der verengten scharfen Spitze zu dreikantig, an den Kanten vom Grunde aus merklich scharf, an den von Hrn. Fries beschriebenen Exemplaren glatt, von fester Textur und blaugrüner Farbe. Der Richtung und Länge nach findet man an den jüngeren Rasen die Blätter stark gekrümmt und die Halme überragend; an älteren Rasen aber weniger gebogen, oft ziemlich steif aufrecht und kürzer als die Halme. Letzteren findet man nach dem Alter der Rasen in Höhe ebenfalls verschieden und zwischen 1 und 5 Zoll wechselnd. Er ist ziemlich gerade auf- recht, kaum etwas stärker als die Blätter, im Umriss rund, kan- tig-gestreift, an der Spitze oft etwas gedreht, an den Kanten aber in seinem ganzen Verlaufe völlig glatt; sonst in Textur und Farbe den Blättern gleichend. Am Ende desselben befindet sich eine einzelne, im Umrisse kurz eiförmige, oder ovale selten elliptische, aufrechte, oder auch etwas geneigte Aehre bis 4 Linien lang und 2—2l/2 Linien breit. Die Zahl der Blüthen, aus welcher sie zusammengesetzt wird, ändert zwischen 6 und 12 von denen 3—5 obere männlich, die übrigen stets weiblich sind. Die Blüthen stehen anfangs aufrecht, weder dicht gedrängt, wie sie Drejer angiebt, noch sehr locker; im Fruchtzustande werden |
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sie von der Spindel etwas abgebogen. Die Schuppen der männ-
lichen Blüthe sind ei-lanzettförmig, am Ende stumpf, grösser und gestreckter als die weiblichen, bräunlich gefärbt, der breite nicht auslaufende Nerv und die Seiten der Schuppe heller, durchschei- nend. Die Träger ragen nur wenig über die Schuppe vor und die Beutel sind von der halben Länge der Filamente. Die weib- lichen Schuppen sind im Umrisse kurz eiförmig, nach Unten stark verschmälert und umfassend, am Ende in eine kurze, stumpfe Spitze auslaufend, oder auch zugerundet, von ziemlich fester Textur, glänzend rostbraun, an dem breiten, vor der Spitze endi- genden Nerven gelblich und an dem Rande häutig, blass und durchscheinend. Die Schuppe der untersten, oft etwas entfernt von den übrigen stehenden Blüthe die grösste, gewöhnlich zuge- spitzt, die folgenden kleiner, so dass der obere gefärbte Theil des Scblauchs regelmässig hervorragt. Das letztere Organ ist von sehr ausgezeichneter Bildung. Es besteht aus einer durchschei- nenden, an den unteren zwei Drittheilen gelblich - weissen, am oberen Drittheile bräunlich-gelb gefärbten Haut, welche den Fruchtknoten und besonders die dunkle Schliessfrucht mit dem Griffel erkennen lässt, ist von dreikantig-ellipsoidischer Gestalt, kurz und deutlich weiss gestielt, nach Oben in einen kurzen Schna- bel mit zweizähniger bräunlicher Mündung und spitzen, wenig abstehenden Zähnen verlängert"). Auf den Seiten des Schlauchs sind deutliche, obwohl wenig vorstehende Nerven wahrzunehmen und die Kanten erscheinen an der oberen Hälfte mit durchsich- tigen Sägezähnen versehen, scharf. Der Fruchtknoten nimmt zwei Drittheile des Schlauchs ein, ist kurz gestielt**), zusammenge- drückt, dreikantig, kreisrund, trägt einen dunkeln, gerade auf- rechten Griffel, welcher ziemlich von der Länge des Fruchtkno- tens ist und sich in zwei schlanke, fein zugespitzte stigmatische Aeste spaltet, deren Länge dem Schlauche ziemlich gleichkommt. Das Verhältniss des Fruchtschlauchs zu der Schuppe ist etwas veränderlich. Gewöhnlich steht der obere gelblich braun ge- färbte Theil des ersteren über die Schuppe hervor; bisweilen deckt die etwas scharfe Spitze der letzteren aber auch einen Theil da- *) Zweilappig, nicht eigentlich zweizähnig und durchscheinend, wie sie
von Drejer angegeben wird, fand ich die Mündung nie. *») Nach Drejrr fehlt in sehr seltenen Fällen der Stiel gänzlich. |
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von, besonders an den untersten Blüthen der Aehre. Die Schliess-
frucht hat die Gestalt des Fruchtknotens, trägt die Griffelbasis, ist an der Oberfläche gekörnelt und von glänzend schwarzbrauner Farbe. Obgleich dieses ausgezeichnete Riedgras erst neuerlich be-
schrieben worden ist: so fand doch Drejer in Bezug auf die von dem Autor angezogenen HoRNEMANN'schen Citate Manches zu berichtigen. Hr. Wormskjold hatte nämlich zwei verwandte Arten, die vorliegende und seine C. gynocrates, letztere aber nur in Blüthenexemplaren, in Grönland gesammelt und an Hor- nemann mitgetheilt. Dieser, beide vermengend, stellte die letz- tere fälschlich als Cobresia scirpitia auf Tab. 1529. der Flora Danica im blühenden Zustande dar; trennte sie aber später (No- mencl. fl. Dan. p. 74.) als Cobresia nardina und hielt fruchtbare Exemplare der C gynocrates (Plantel. IL p. 267.) für C. pu- licaris. Hr. Fries, welcher von dem Entdecker ächte Exemplare seiner Car ex nardina erhalten hatte, glaubte desshalb wegen des HoRNEMANN'schen Citats fl. Dan. 1529. sicher seyn zu kön- nen; obgleich ihm die Abweichungen der Figur von seiner Pflanze gewiss nicht entgangen sind. Die Carex nardina wurde von dem verewigten Hornemann auch au Hrn. Hooker mitge- theilt, wenigstens erwähnt Letzterer der von jenem Botaniker erhaltenen Exemplare bei der in seiner Flora boreali -amer. auf- genommenen C. Hepburnii Boott, welche im Wesentlichen übereinstimmt*), und Drejer bezeugt, dass im HoRNEMANN'schen Herbarium sich keine andere nahestehende Art befinde. Die C. nardina Fries, von welcher der Begründer der
Art nur eine magere, wenigblüthige glatte Form beschrieb, steht in der Nähe von C. capitata L. Die letztere Art weicht jedoch durch ungestielte, flachgedrückte, vollkommen glatte und nerven- lose Schläuche, welche ein borstenförmiges Spindelchen enthalten, ferner durch kleinere, gedrängter stehende Blüthen, sowie im ganzen Wuchs bedeutend ab. — C. ursina Dewey (Hooker fl. bor. am. t. CCX.), im Habitus unserer Art nicht unähnlich, ist durch am Grunde männliche Aehren und sehr kurz geschna- ") Der Wurzelstock, das Verhältniss der weiblichen Schuppen zum Schlauch
und die nervenlosen Seiten des letztern sind nicht ganz unsern Exemplaren entsprechend dargestellt. 7
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belte, an der Mündung undeutlich ausgerandete Schläuche leicht
zu unterscheiden. Erklärung von Tab. XXffl. Wig. 2.
a. b. zwei jüngere Rasen von der grönländischen C. nardina
und
e. ein Exemplar aus einem älteren Rasen mit aufrechten Blättern, welche kürzer als der Halm sind. Unvergrössert.
d. männliche Blüthe mit ihrer Schuppe, von Aussen gesehen,
e. eine weibliche Schuppe,
f. ein Schlauch mit Griffel und Narben von der Innenseite,
g. ein Fruchtschlauch von der Aussenseite,
h. die Schliessfrucht besonders, i. Querdurchschnitt derselben.
d—i. unter massiger Vergrösserung.
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30. Carex subspathacea HonitiEMAarnr.
Tab. XXIV.
C. spica mascula solitaria lineari, femineis binis,
ternisve, breviter pedunculatis, erectis, oblong is, rarius ovatis; stigmatibus tribus (*. duobus); utriculis subel- lipticis, piano-convexis, breviter rostratis, ore subemar- ginatis; squama ovata, mucronata, triner vi, basi ample- ctente longioribus; bracteis foliaceis, spathaeeis, nervosis; culmo laevi; foliis planis, apice scabris; caudice sto- lonifero. C. subspathacea Wormskjold, Hornem. fl. Dan. t. 1530.
— Hornem. planici. I. p. 936. (t. Drejer). - bratteata Giesecke in Brewster Cyclop.? (t. Drejer).
- salinae forma Hartman Skandin. Fl. ed. III. p. 219. (t. Drejer).
— ß nimica Wahlenb. 11. Lapp. p. 246.? (t. Drejer).
—■ Vahl in Hornemann I. 1. II. p. 273. (t. Drejer). - subspathacea Torrey North-Am. Cyperac. Ann. of the Lye. of
New-York III. p. 426.
- Hoppneri Boott in Hooker fl. bor. Amer. p. 219. f. CCXX.
Am sandigen Seeufer bei Nigelslek, in der Bucht von Qvanneisck
in Grönland von Wormskjold! entdeckt und von Hrn. J- G. C. Lehmann mitgetheilt; hierauf in Grönland, ohne nähere Angabe des Standorts, von J. Tahl! aufgefunden und von Drejer übersendet. An Cumberland House und der Hudsonsbai von Drümmond gesammelt. |
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Dass diese Art von mehrern Botanikern fälschlich mit C. va-
golata Tausch vereinigt worden sey, davon war oben bei Er- läuterung dieser Art (S. 60. u. 61.) bereits die Rede. Die hier zu beschreibende C. subspathacea kommt in zwei
Formen vor, welche Drejer als « striata und ß curvata geson- dert hat, von welchen die erste wahrscheinlich auf nassem, die letztere auf trocknem Boden stand. C. Hoppneri Boott scheint beide zu vereinigen, so dass die geringen Abweichungen in der Beschreibung erwähnt werden können. Der Wurzelstock ist wa- gerecht, rabenkieldick, ästig, nackt, undeutlich gegliedert, an den Gliedern mit kurzen Wurzelzasern besetzt, gestreift, von gelbli- licher Farbe, sparsam sprossentreibend ; theils sterile Blattbüschel, theils blühende Halme entwickelnd. Von der Basis der Sprossen gehen ziemlich starke und starre, gelblichgraue, schwach ästige und bezaserte Wurzelfasern von 1—2 Zoll Länge aus. Die linienförmigen, meist flachen, an kleineren Exemplaren auch ein- gerollten, stark gestreiften, bald aufrechten, bald auch gekrümm- ten oder hin - und hergebogenen Blätter von verschiedener Länge, bald kürzer, bald länger als der Halm, sind mattgrün, gegen die feine, dreikantige Spitze scharf und am Grunde mit gelblich- braunen, schlaffen, erhaben gestreiften, innen häutigen und schief abgestuzten Scheiden versehen. Der bald aufrechte und dann schwach bis zur Mitte beblätterte, bald gekrümmte und dann dichter und höher mit Blättern besetzte Halm wechselt zwischen 2 und 7 Zoll Länge, ist stumpf dreikantig, gefurcht, glatt. Die Deckblätter, welche die beiden unteren weiblichen Aehren stützen, sind im Wesentlichen von der Beschaffenheit der Blätter, mit dem erwei- terten stark nervig-g-estreiften Grunde die Basis ihrer Aehre um- fassend, an der Spitze schärflich, die untere bis zur Mitte der männlichen Aehre oder über dieselbe hinausreichend, die obere ganz scheidenartig, wenig ihre Aehre überragend, so bei C. Hoppneri. Die Zahl der Aehren wechselt zwischen 3 und 4, doch ist letztere Zahl selten und dann die dritte weibliche Aehre nur klein. Meist findet man nur 2 weibliche und stets nur eine männliche Aehre. Letztere ist linienförmig, kurz gestielt, bis 7 Linien lang und gegen 1 Linie breit, spitz, ziemlich locker- und armblüthig. Die Schuppen sind länglich, zugespitzt, deutlich dreinervig und zwischen diesen Nerven gelb, im Leben wahr- |
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scheinlich hellgrün, sonst aber röthlich braun, gegen den Rand
und am Grunde etwas lichter, durchscheinend. Die Staubbeutel fand ich ungewöhnlich kurz, das Connect)v in einer feinen Spitze ziemlich weit vorragend. Die weiblichen Aehren sind, besonders die obere, kurz und eingeschlossen gestielt, von länglichem, sel- tener von eirundem Umriss (C. Hoppneri), aufgerichtet, 3 — 6 Linien lang und bis 2 Linien breit, aus wenigen, höchstens 12 bis 14, Bliithen gebildet, welche locker und besonders unterwärts entfernt stehen, im Jüngern Zustande der Spindel angedrückt sind und später etwas abstehen. Die obere, oder die zwei oberen weiblichen Aehren sind der männlichen genähert, die untere steht entfernter. Die Schuppen der weiblichen Blüthen sind kürzer als die männlichen, ziemlich eirund, am Grunde den Schlauch um- schliessend, am Ende mehr oder weniger zugespitzt, seltener (bei C. Hoppneri) stumpf und klein bespitzt. Die Spitze wird stets durch den von drei deutlichen Nerven durchzogenen Mittel- streif der Schuppe gebildet, welcher grünlich gefärbt erscheint, während der übrige Theil purpur- oder röthlichbraun, und zwar gegen die Spitze dunkler als am Grunde gefärbt ist. Von den 3 Nerven ist der mittlere der stärkste und an Rücken und Spitze schärflich. Der Schlauch besitzt keine sehr bestimmte Gestalt, ist verkehrt eiförmig-, oder ellipsoidisch-dreikantig, mit etwas verdickten Kanten, unten ungleich verschmälert, oben in einen kurzen, die Schuppe überragenden, Schnabel mit ausgerandeter Mündung verlängert, an der Innenseite flach und zweinervig, aa der gekielten Aussenseite mit einigen undeutlichen, weder Basis noch Schnabel erreichenden Nerven versehen, von schmutzig gel- ber, oder etwas röthlicher Färbung. Die drei aus der Mündung hervorragenden stigmatischen Griffeläste sind gegen die Spitze schnell verdünnt und schwach bräunlich-grau behaart. Die Schliess- frucht reicht bis zur Hälfte des Schlauchs, ist kurzgestielt, zusammeu- gedrückt-dreikantig, von ziemlich kreisrundem Umfang, oben kurz ge- schnäbelt, die Basis des Griffels tragend, schwarzbraun und glänzend. Dass das vorliegende Riedgras*) nicht mit C. vaginata Tausch verwechselt werden kann, wird ein Blick auf die oben gegebene Abbildung (Tab. XV.) lehren. Mit Recht stellt vielmehr *) Hr. Boott (Hooker fl. bor. Am. p. 226.) zieht es noch neuerlich zn
C. phaeostachya Sm. {vngtnatu Tsch. t. Koch) punicea ß Wahibg.; fügt |
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Drejer C. spathacea neben C. salina Wbxbg. Letztere Art
unterscheidet sich jedoch durch mehrere männliche Aehren, durch lanzettförmige, einnervige, am Grunde den Schlauch nicht umfas- sende, sondern diesen nicht einmal bedeckende, aber ihn überra- gende, einnervige Schuppen, kürzere Schläuche, stets nur zwei Narben, nicht scheidenartig erweiterte Deckblätter, am Ende scharfen Halm, und breitere, von der Mitte aus am Rande scharfe Blätter. Dass Hrn. Wahlenberg's C. salina ß. mutica, wie Drejer für möglich hält, hierhergehöre, macht die Vergleichung mit C. aquatilis und die Angabe, dass die Schuppen stets länger als der Schlauch wären, ziemlich unwahrscheinlich. Hr. Boott (Hooker fl. bor. Am. p. 219.) will sie sogar mit C. cryplocarpa C. A. Mey. (Cyp. nov. t. J 4.) der C. filipendula Drej. ver- einigen, was ein Blick auf die Abbildungen widerlegen wird. C. reducta Drej. (revis. Car. bor. p. 36.) weicht durch brei- tere, steife Blätter, nach dem Ende etwas scharfe Schläuche, einnervige Schuppen und die regelmässige Zahl von 2 Narben ab. Die Beziehungen zu C. livida Whlbg. und C. tetanica Schk., womit Sprengel (Syst. veget. III. p. 824.) unsere Art vereinigte, sind noch entfernter. Erklärung von Tai». IIIF.
a. ein Exemplar der C. spathacea aus Horjyemann's Sammlung,
im blühenden Zustande. b. und e. von Drejer mitgetheilte Exemplare.
b, die var. ß. curvata Drej. mit niedrigem gekrümmtem Halme,
wie es scheint, auf trocknem Boden gewachsen. e. var. a. stricto Drej. mit aufrechtem Halm und mehrblüthigen,
auch drei weiblichen Aehren, von nassem Standort. a — e. in natürlicher Grösse.
d. männliche Blüthe mit ihrer Schuppe, von Aussen gesehen.
e. weibliche Schuppe besonders,
f. den jüngeren Schlauch umfassend, dieser von der Innenseite
gesehen und die 3 Narben zeigend. g. der Fruchtschlauch, von der Aussenseisc.
i. die reife Schliessfrucht, von der Seite gesehen.
h. Querdurchschnitt derselben. d—i. massig vergrössert. aber C. vaginata Tausch mit ? hinzu und will C. refraeta Schk. (Iii. 136.)
für eine Form derselben halten. |
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3». Carex Wormsfejoldiana Hornehakib'. Vab. IIF.
(als C. Michauxii Schweinitz).
C. dioica, spica utraque solitaria, erecta, basi la-
xiuscula, masciilu subclavata; feminea cylindracea; stig- malibus duobus tribusve; utriculis erectis, subslipitatis, ovato-triangularibus, rostratis, rostro bifidis, membrana- cei1), obsolete nervosis, hirsutis, squamam ovato-ellipticam, ciliatam, basi amplectentetn subaequantibus ; culmo strido, basi follato; foliis linearibus, plants, margine scabrts; caudice repente, stolonifero. C. scirpoidea Michaux fl. bor. amer. II. p. 171.
— PlIRSH fl. Airier, bor. I. p. 34.
- "Wormskjoldiana Hornem. fl. Dan. t. 1528.
— — Plantel. ed. III. I. p. 918. (t. Drej.).
- Michauxii Schwein. Anal, table in Annals of the Lye. of New-
York I. p. 64.
- Wormskjoldiana Schwein. etToRREY Carices Annals etcì. p. 294.
- scirpoidea Spreng. Syst. Veget. III. p. 806.
— Richardson voy. append, p. 34. (1. Ktjnth).
— Dewey in Sillim. Amer. Journ. XI. p. 154, et XIV.
p. 352. t. R. f. 56.
— Torrey monogr. of Amer. Cvperac. in Annals etc. III.
p. 402. -SL - Michauxii Kunth Enum. plant. II. p. 422.
- scirpoidea Boott in Hooker fl. bor. Amer. H. p. 208.
- Wormskjoldii Drejer rev. Car. bor. p. 18.
In dein nördlichen, besonders arcljschen Amerika scheint diese Art
ziemlich weit verbreitet zu seyn. An der Hudsonsbai (Michaux), auf sumpfigen subalpinischen Stellen des Berges Mallcnefield und in der Baals-Revier-Bai in Grönland ( Wormskjold und J. Vahl!), Fort Norman am Mackenzie River, Rocky Mountains (Richardson, Drüm- mond) White Mountains in New Hampshire (Oakes), Neu-England (Dewey und E. Tuckerman jun.!). Ueber die Benennung der Species ist man sehr verschiedener
Ansicht gewesen. Der MicuAUx'sche Name geniesst die Rechte der Priorität, hat aber die allzunahe Verwandtschaft mit C. scir- poides Schk., selbst wenn letztere Art zur C. stellulata als "Varietät gehören sollte, gegen sich. Dem Alter nach folgt hier- auf Hornemann's Benennung: C Wormskjoldiana vom Jahre 1816, während der neuerlich in Hrn. Ktjnth's Cyperographia adoptirte Name von Sciiweinitz : C. Michauxii erst im Jahre |
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10.3
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1824 pnblizirt wurde. Drejer hat ohne Noth den, wie uns
jetzt*) scheint, anzunehmenden HoRNEMANN'schen Namen in C. fVorm&kjoldii modificirt. Der Wurzelstock dieser Art ist rabenkieldick, kriechend, ver-
zweigt, sprossentreibend, von kurzen faserigen plattenlosen Blatt- scheiden bedeckt. Er entwickelt nach Unten einzeln stehende den Sprossen entgegengesetzte, verhältnissmässig starke, ziemlich ri- gide, mehr oder minder hin- und hergebogene, meist unverzweigte und nun mit zahlreichen abstehenden feinen Zasern besetzte Wur- zelfasern. Die Oberseite des Stocks entwickelt mehr oder weniger gedrängte, selten eigentlich rasenartige, bald nur aus Blättern bestehende Sprossen, bald auch Halme, die am unteren Theile mit Blättern besetzt sind. Die Basis beider ist von schmutzio- purpurfarbenen, oder bräunlichen, plattenlosen, lanzettförmigen, stark nervigen, schlaffen Scheiden bedekt. Die entwickelten Blät- ter sind liuienlörmig, flach, an der Spitze dreikantig, ziemlich starr, nervig gestreift, mit nach Unten vortretendem Mittelnerven, am Rande von der Basis aus bis zur Spitze scharf, von meer- grüner Farbe. Die Länge beträgt bis 4Zoll, bei 1 Linie Breite, und sie sind demnach an den von mir verglichenen Exemplaren stets kürzer als der entwickelte Halm. Die von Hrn. Worms- kjold gesammelten Exemplare, welche der Abbildung der Flora Danica zu Grunde lagen, scheinen üppiger gewachsen; die bis ll/2 Linie breiten Blätter überragen hier den Halm und gehen höher an demselben herauf als gewöhnlich. Die Blattscheiden sind durch einen gelblichen, häutigen, gewimperten Rand abgesetzt, erbleicht, nach Innen häutig, kurz steifhaarig und oben zugerundet- Sie lösen sich leicht in brüchige Fasern auf. Die Halme fand ich von 3-—10 Zoll Länge wechselnd**) und gegen '/3 Linie im Durchmesser haltend. Sie sind steif aufrecht, kaum etwas auf- steigend, starr, am Gruude sehr stumpf, oberwärts schärfer drei- kantig, gestreift, unten fast glatt, am oberen Theile schärflich, oder selbst scharf. Die Halme sind gewöhnlich bis zur Aehre nackt, bisweilen bemerkt man aber 3 — 6 Linien unter der letz- teren ein mehr oder weniger entwickeltes, blattartiges, am Grunde |
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*) nachdem die Tafel mit dem Namen C. Michimxii bereits abgedruckt war.
•°) Drejer giebt sie von 1 Zoll bis 2 Fuss hoch an. |
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schuppenartig erweitertes und hier gelblich oder bräunlich ge-
färbtes, dreikantig-pfriemenförmiges, an den Kanten scharfes Deckblatt, das gewöhnlich leer ist; in welchem Drejer aber auch bisweilen ein verkümmertes, männliches oder weibliches, A ehrchen beobachtete. Die Stelle desselben nimmt auch eine ein- zelne, h er ab gerück te, oft leere Schuppe ein, welche mehr oder minder verlängert, zugespitzt und demnach deckblattartig erscheint"). Die einzelne, am Ende des Halms sitzende Aehre ist stets ein- geschlechtig und an den untersuchten Exemplaren waren die Halme eines Stocks stets sämmtlich entweder nur weiblich, oder nur männlich. Die männlichen Aehren, 6 — 9 Linien lang und bis 2 Linien dick, erscheinen meist keulförmig, selten auch nach Oben verschmälert und spitz (Drejer). Die Blüthen sind zahl- reich und stehen ziemlich locker. Die verhältnissmässig grossen, bis 2 Linien langen Schuppen sind spathelförmig, am Ende etwas stumpf, von einem, am Grunde breiten und lichteren, vor der Spitze endigendem Nerven durchzogen, purpurbraun von Farbe, an dem Rande farblos und sehr fein gewimpert. Der weisse, durchsichtige Rand ändert in der Breite ab. Die feinen, weissen, vielfach gebogenen Filamente sind um die Hälfte länger als die Schuppe und tragen grosse, am Ende gespitzte Beutel, welche an Länge der Schuppe ziemlich gleich kommen und die Aehre im Blüthenzustande grossentheils bedecken. Die weiblichen Aehren sind aufrecht, fast walzenrund, mit
stumpfem Ende, 6 —10 Linien lang und l'/2 Linie dick, viel- hlüthig, oberwärts dichter-, an der Basis meist mehr lockerblüthig und oft bemerkt man eine einzelne entfernt stehende Blüthe. Die weiblichen Schuppen sind nur halb so lang als die männlichen, eirundlänglich, am Ende stumpflich, oder mehr spitz, am Grunde eingeschlagen, den Schlauch umfassend, häutig, blutroth, oder kastanienbraun, mit einem schmalen lichteren, gelblichen, oder blassgrünen, vor der Spitze endigenden Nerven, am fein gewim- perten Rande durchscheinend, gelblich. Die Schläuche aufge- richtet, eiförmig-elliptisch-dreikantig, mit vorstehenden Kanten, am Grunde zusammengezogen, undeutlich gestielt, in einen kurzen *) Das von Dreier nach der Figur der fl. Dan. angegebene, in der Mitte
des Halms vorhandene und diesen fast überragende leere Deckblatt, scheint wohl mehr ein Halmblau zu seyn. |
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Schnabel mit zweizähniger Mündung verlängert, hautig, mit eini-
gen undeutlichen von der Basis aus bis zur Mitte gehenden Ner- ven, mit steifen, weissen oder gelblichen Haaren ziemlich dicht besetzt, am unteren Theile grünlich, am oberen purpur-bräunlich. Die Schläuche werden im jüngeren Alter von der Schuppe fast gänzlich bedeckt; im späteren ragen sie mit der dunkel gefärbten Spitze hervor. Die Zahl der aus der Mündung vorstehenden stigmatiscben Griffeläste ist regelmässig 3; doch oft auch nur 2. Sie sind im Verhältniss kurz und dünn. Die Schliessfrucht nimmt nur die Hälfte oder zwei Drittheile des Schlaachs ein, ist scharf dreikantig-ellipsoidisch (nach Hrn. Kunth verkehrt eiförmig), von dem walzenrunden Griffel gekrönt, gelblich-braun und ^latt. Die von Hrn. Kunth getrennt von den MiCHAux'schen be- schriebenen WoRMSKJOLD'schen Exemplare weichen von jenen, wie es scheint, nicht wesentlich ab und mögen ihre Differenzen nur dem durch feuchten Boden bedingten üppigerem Wachsthume verdanken. Von allen zweihäusigen Arten der Gattung, sowohl mit zwei- als dreitheiligem Griffelende, ist C. JVormskjoldiana Hornem. durch die gänzlich rauchhaarigen, im Fruchtzustande aufgerichtet bleibenden Schläuche leicht und sicher zu unterscheiden. In der Beschaffenheit der Aehren möchten C. leiooarpa und Redows- kiana noch am nächsten stehen; die letztere zeigt aber borsten- förmige Blätter, die erstere schlaffen Wuchs, weit schmälere und längere Blätter, und lockerer stehende Blüthen. Erklärung von Talb. IIF.
a. Männliche Pflanze von Car ex JVormskjoldiana, aus den
VAHL'schen grönländischen Sammlungen, in natürlicher Grösse. b. eine männliche Blüthe mit ihrer Schuppe, von Aussen gese-
hen, vergrössert. e. weihliches Exemplar der mit a. gesammelten Pflanze;
d. der obere Theil des abgeschnittenen Halms von e, unvergrössert ;
e. eine weibliche Schuppe von Aussen,
f. ein Schlauch im Blüthenzustande mit drei Narben, von seiner
Schlippe umgeben; g. ein Fruchtscblauch von Aussen,
h. von Innen mit zwei Narben. i. die Schliessfrucht mit dem Griffel und zwei Narben, von der
A USSGD SGltC
k. Querdurchschnitt der Schliessfrucht.
e— k. unter massiger Vergrösserung. |
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33. Carex setifolia KusrasE.
Tab. XJLVI.
C. spica solitaria, ovata, bracteata, androgina, su-
perne mascula; stigmatibus tribus; utriculis substipitatis, obovato-turbinatis, triangularibus, pubescentibus, angii- tis marginati* i hispidulis, breviter rostrati*, ore bidenti- culatis ; squama ovato-oblonga, trinervi, apice acutiuscula, ciliata brevioribus ; bractea e basi squamaeformi subulato- triquetra, scabra, simplicivel duplici (raro nulla); culmo filiformi, tenui, striato, glabro, basi f oliato ; foliis subu- latis, scabriusculis, culmo brevioribus ,• caudice caespi- toso, denso. C. setifolia Kunth Enum. pi. II. p. 422. No. 145.
Getrocknete Samml. Poeppig Coll. pi. Chil. I. No. 26. Cuming pi. Amer. austr. No. 473. In Chile, ohne nähere Angabe des Standorts, ton Hrn. Poeppig
entdeckt. Hr. Cumino sammelte die Art bei Valparaiso. Die ersteren Exemplare mit noch unentwickelten Blüthen; die letzteren gereifter. Das Riedgras gehört zu den ausgezeichnetsten, obgleich es
in den Blüthentheilen etwas veränderlich scheint und die KüNTH'- sche Beschreibung in einigen Punkten von der unsrigen abweicht. Der etwa rabenkielstarke Wurzelstock ist kriechend, aber
kurz und wird durch im Verhältniss starke, einige Zoll lange, gedrehte, starre, schwarzbraune, dünn und feinzaserige Wurzeln befestigt. Blätter und Halme stehen dicht gedrängt. Die Basis ist mit häutigen, bald platteiilosen, lanzettförmigen, bald eine kurze pfriemförmige Platte tragenden, kahlen, gestreiften, zum Theil in Fasern aufgelösten, röthlich-gelben oder bräunlichen Schuppen bedeckt. Die Blätter, welche stets kürzer sind als der Halm, wechseln zwischen 2 und 8 Zoll Länge, sind dünn, '/« — Va Linie im Durchmesser, pfriemlich zusammengerollt*), und zuge- spitzt, meist gekrümmt, aber von starrer Textur, gestreift, an den Kanten schärflich, von blaugrüner, matter Färbung, an den schnell erweiterten, innen häutigen und gespaltenen Scheiden er- bleicht und glatt. Die meist gekrümmten, aber sehr starren, fa- denförmigen, dünnen, doch gegen die Blätter etwas dickeren |
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•) Hr. Kunth giebt sie gekielt an.
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Halme fand ich von 3 —16 Zoll Länge. Sie sind gestreift, ge-
rinnt, mit vortretenden stumpfen Leisten versehen, kahl und nur am Grunde beblättert. Unter der endständigen Aehre sitzt ein einzelnes Deckblatt, oder zwei; seltener fehlen sie ganz. Am Grunde sind die Deckblätter von der Bildung der weiblichen Schuppen, der dreifache Nerv setzt sich aber in eine dreischnei- dig -pfriemförmige, an den Kanten scharfe, oft bis zolllange Granne fort. Die eiförmige, 2 — 4 Linien lange und 1—2 Linien breite Aehre ist armblüthig, etwa 10 —12 Blüthen enthaltend, wovon bis 5 oder 6 obere männlich, die übrigen weiblich sind. Im blühenden Zustande ist die Aehre ziemlich dicht; im reiferen lockerer. Die Schuppen der männlichen Blüthe sind l'/2 Linie lang, schmal lanzettförmig, und durch den mit 2 Seitenzweigen versehenen, aber schmalen und blass grünlichen Nerven kurz ge- spitzt, feinhäutig, kahl, blassgrün oder gelblich, am Rande, be- sonders oberhalb, braun gesäumt. Die Träger ragen wenig über die Schuppen hervor, und die schwach gespitzten linienförmigen Beutel sind fast von der Länge der Schuppe. Die weiblichen Schuppen zeigen eirund-länglichen Umriss, sind aber in der Länge veränderlich, stets kürzer als die männlichen und stumpfer zugespitzt. Der grüne Nerv ist breit, dreifach, der Mittelnerv stärker, kielartig vorstehend und endigt bald kurz vor der Spitze, bald steht er etwas vor. Die Spitze ist schwach gewimpert. Die Farben der Schuppe sind röthlich braun, nach der Basis und dein Nerven zu meist lichter gefärbt*). Der Schlauch ist kurz gestielt, verkehrt ei-kreiseiförmig dreikantig, mit stumpfen gerandeten Kan- ten, schwach steifhaarig gewimpert, in einen kurzen Schnabel mit kurz zweizähniger Mündung ausgehend, häutig, sparsam feinhaarig, von grünlich gelber Farbe. Er wird von der Schuppe bedeckt. Der Griffel ist lang und theilt sich oberhalb der Mündung des Schlauchs in drei lange und dünne stigmatische Aeste. Die Schliessfrucht zeigt die Gestalt des Schlauchs, ist aber um ein Drittheil kürzer, oben niedergedrückt, kahl und glatt, von stroh- gelber Farbe, an der Stelle wo der Griffel eingefügt ist braun. Neben dem Fruchtknoten findet sich ein linienförmiges, oben ver- °) In der KuNTH'schen Beschreibung werden die weiblichen Schuppen
als einnervig, glatt, weisslich durchsichtig' und nur am oberen Rande rost- braun angegeben. |
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engtes, am Ende stumpfliches, flaches, einnerviges, rauchhaariges
Rudiment eines Spindelchens. Es ist grün gefärbt, mit mehr gelblich - braunem Nerven. Da es länger ist als die Höhle des Schlauchs, so wird es wahrscheinlich durch den Druck von Oben in der Mitte mehr oder weniger stark hakenförmig eingebogen. Die vorliegende, wie es scheint, bisher nur in Chile be- merkte Art weicht von allen beschriebenen Riedgräsern auffallend ab. Auch die von Hrn. Kunth für sehr nahestehend gehaltene C Sellowiana Schlecht. (Linnaea X. p. 117.) aus Brasilien, ist, wie mich die Vergleichung der Art im Herbarium des Autors gelehrt hat, durch schlaffen Habitus, sehr lange, 2 Linien breite, flache Blätter, welche den dreischneidigen, oberhalb scharfen Halm meistens überragen, durch weit längere cylindrische Aehren, gewöhnlichen Mangel der Deckblätter und die Schuppen über- ragende, gegen den Schnabel zu an den inneren Kanten flügel- häutige Schläuche etc. auffallend verschieden. Erklärung von TaTj. XJKVl.
a. ein Exemplar der C. setifolia mit kaum entwickelten Blüthen
aus den POEPPiG'schen Sammlungen. b. u. e. zwei wegen Mangel an Raum von a. abgeschnittene obere
Hälften Uhrentragender Halme. d. ein im Fruchtzustande befindliches, von Hrn. Cumino gesam-
meltes Exemplar, aus dem SauTTLEWOKTH'schen Herbarium, reifer als die eigenen. a—d. in natürlicher Grösse.
e. männliche Blüthe mit ihrer Schuppe, von Aussen.
y. g. zwei weibliche Schuppen, h. das Rudiment des Spindelchens.
i. der Schlauch mit dem vorstehenden Griffel und seinen stigma-
tischen Aesten, von der Aussenseite. k. ein Schlauch von der Innenseite gesehen. /. die Schliessfrucht. m. Querdurchschnitt derselben. |
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34. Carex Careyana (Tobret) Dmwet.
(tab. XXVMX.
C. spica mascula solitaria, ereeta, oblonga s. clavata,
femineis binis, rarius ternis, suprema subsessili, reliquis exserte pedunculatis, infima lange pedunculata, omnibus erectis, ovato -oblongis, paucifioris, laxifloris, bracteatis; stigmatibus tribus; utriculis oviformi- triangularibus, de- mum subinflatis, nervosis, glabris, breviter rostratis, ore integris, basi attenuatis, squama ovata, mucronata duplo longioribus ; culmo erecto, triquetro, laevi, basi f oliato ; foliis lanceolato - linearibus, flaccidis, margine scabris, vaginis inflatis, basi rubellis ; caudice repente, stolonifero, C. Careyana Torket in Dewey Caricography Sillim. Amer. Journ.
XXX. p. 60. Tab. Bb. f. 88. (fig. xylogr. incompleta). — Dewey in Torrey North - Amer. Cyperac. Ann. of the Lye. of New-York III. p. 415. Getrocknete Samml. PI. Ohiot. a Frank coli. un. itin. 1835.
C. oligocarpa (et C. blanda t. A. Grat in Silliman Journ. XLII. p. 14.) In Wäldern und Sümpfen, bei Auburn, New-York, von J. Caret
und Dr. Short aufgefunden*). Im Staate Ohio, District Miami, Dr. Frank und Sullivant! (von Dr. A. Gray mitgetheilt.) Blüht früh im Sommer. Der gänsekielstarke Wurzelstock ist kriechend und sprossen-
treibend , von dunkelbraunen plattenlosen Scheiden bedeckt, durch einige Zoll lange, ziemlich einfache, gebogene, aber starre, durch- aus fein bezaserte Wurzelfasern befestigt und treibt sowohl grosse Blattbüschel als am Grunde schwach beblätterte Halme. Die Blatter sind 6 bis 9 Zoll lang und bis 5 Linien breit, die untersten ver- kürzt und schmäler, lanzett-linienförmig, kurz und etwas stumpf gespitzt, von häutiger, schlaffer Textur, nervig gestreift, mit schmalen, unten etwas vortretenden Mittel- und zwei, wenig deut- lichen Seitennerven, am Rande von der Basis aus und besonders stark an der Spitze scharf, oben lebhaft, unten bleicher grün, von einer schlaffen, fein häutigen, einwärts gespaltenen, bleich grünen, oder gelblichen, am Grunde lebhaft purpurfarbigen Scheide |
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") An diesem Standorte ist die Pflanze durch das Ausschlagen des Waldes
bedroht. (Carey.) |
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getragen. Der 1—2 Fuss hohe, schlanke, aufrechte, aber sanft
hin- und hergebogene Halm ist dreischneidig, gestreift und nicht völlig glatt, aber mehr rauh als scbarf, am Grunde selten mit mehr als 2 oder 3 Blättern besetzt. Aus der oberen Hälfte oder zwei Drittheilen des Halms entwickeln sich die Aehren. An der Spitze befindet sich, je nachdem eine dritte obere weibliche Aehre vorhanden ist oder nicht, bald kürzer, bald länger gestielt, die männliche Aehre. Dieselbe ist aufrecht, bis 10 Linien lang und bis 2 Linien dick, länglich, unten verengt, oben zugerundet, oder keulenförmig, stumpf, viel- und ziemlich dichtblüthig; nur nach Unten lockerer. Die Schuppen sind, besonders die unteren, im Verhältniss gross, bis 2 Linien Iang^ länglich-spathelförniig, stumpf oder wenig spitz, feinhäutig, purpurbraun, oder rostfarbig, unter- wärts an dem Rande blasser, mit einem breiten, dreifachen, grün- lich-gelben Nerven versehen, welcher vor der Spitze endigt. Die Träger ragen weit über die Schuppe hervor und die Beutel sind stumpf, halb so lang als die Schuppe. Der weiblichen Aehren sind bald zwei, bald, jedoch seltener, drei vorhanden. Im letz- teren Falle steht die oberste dieser Aehren nur 3—6 Linien entfernt unter der männlichen und ist meist sehr nrmbluthig. Die beiden unteren, welche an den meisten untersuchten Halmen allein, ohne die obere, vorhanden waren, stehen sowohl von der männ- lichen Aehre als besonders unter sich in weiter Entfernung, die bisweilen 7 Zoll beträgt. Die weiblichen Aehren überhaupt sind gewöhnlich kürzer als die männliche und Dur die untere erreicht im Fruchtzustande bisweilen 10 Linien Länge. Im Blüthenzu- stande sind sie linienförmig, im gereiften Alter eirund-länglich. Stets findet man sie arm-, meist 5 — 8 blüthig und die Blüthen sehr weitläufig gestellt. Sie sind stets gestielt, die Stiele der untersten Aeste am längsten, oft bis 3 Zoll lang, die der ober- sten am kürzesten, meist nur 3 — 5 Linien; doch ragt der auf- rechte, nur durch die Schwere der Früchte bisweilen abgebogene, dem Halme entsprechende Stiel aus der Scheide der Deckblätter, welche den Blättern ähnlich sind, hervor. Das Deckblatt der unteren Aehre kommt den Halmblättern gleich, das der folgenden ist verkürzt und linienförmig; unter der dritten weiblichen Aehre ist es noch kürzer und ich bemerkte einmal nur ein schuppenartiges Deckblatt. Die Scheiden derselben sind weniger schlaff und un- |
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deutlicher roth gefärbt als die Blattscheiden. Die weiblichen
Schuppen sind kürzer als die männlichen, halb so lang als der reife Schlauch, eirund, umfassend, durch den dreifachen, grünen Nerven langgespitzt, häutig, blassgelb, noch nach dem Abfallen der Fruchtschläuche stehenbleibend. Die letzteren verändern ihre Gestalt nach dem Alter. Sie sind jung von hellgrüner Farbe, aus etwas zusammengezogener Basis, länglich-eiförmig-dreikantig, in einen kurzen Schnabel mit ungezähnter Mündung vorgezo- gen, durch welche drei, dem Schlauche an Länge gleichkom- mende, unten verdickte, bräunliche, grau behaarte Narben vor- treten. Mit zunehmender Reife bläht sich der Schlauch immer mehr auf, wird schärfer dreikantig, die Basis deutlicher gestielt und der verkürzte Schnabel deutlicher abgesetzt. Die etwas ver- tieften Seiten zeigen deutliche, hellere, durchgehende Nerven, von welchen drei stärker vortreten, und die Farbe der lederartigen Haut des Fruchtschlauchs ist olivengrün. Die Schliessfrucht nimmt 2 Drittheile der Höhlung des Schlauchs ein, ist kurz ellipsoidisch dreischneidig, mit ausgehöhlten Seiten, an beiden Enden stumpf und von schmutzig ledergelber Färbung. Wie schon die HH. Dewey und Torrey bemerkten, steht
die hier erläuterte Art zu C. plantaginea Lam. und zu C. oli- gocarpa Schk.*) in den nächsten Beziehungen. Es ist jedoch die erstere durch meist 4, seltener 3, längere, mehrblüthige, von sehr schlaffscheidigen Deckblättern mit kurzer Platte umhüllte weibliche Aehren, ellipsoidische, schief geschnäbelte Schläuche, welche kürzer, oder doch wenig länger als die Schuppe sind, hin- reichend verschieden. C. oligocarpa Schk. nach Gray (t. Vvv. f. 170. ein sehr armblüthiges unvollständiges Exemplar darstellend) ist ebenso mit C. Carey ana verwandt; weicht aber doch durch linienförmige, kaum etwas nach Oben verdickte männliche Aehre, durch nur halb so grosse Schläuche, welche der langgegrannten, an Rand und Spitze scharfen Schuppe kaum gleichkommen, durch schmale, am Rande und an der engen Scheide scharfe Deckblätter, sowie durch scharfen Halm auffallend ab. Die vielgestaltige C. auccps Mhlbg. lässt sich an den mehrblüthigern, mehr genä- |
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*) Womit nach Hrn. A. Grey's brieflicher Versicherung C. Hihhcochiana
Daw. gleich ist; indem C. oligocarpa Auct. zu C. Digitalis W. gehört. |
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herten oberen weiblichen Aehren, den mehr als die Hälfte klei-
neren, wenig über die meist längeren und scharf gespitzten Schup- pen vorragenden, schief geschnabelten Früchten erkennen. Erklärung von Tao. JtJKVIX.
a. ein Blattbüschel der C. Careyana Dew. aus den Mittheilun-
gen des Hrn. Gray, wie die folgenden Exemplare: b. ein blühender,
e. ein fruchttragender Halm. Unvergrössert.
d. eine männliche Blüthe mit der Schuppe, von Aussen,
e. eine weibliche Schuppe,
f. ein ziemlich gereifter Schlauch mit den hervortretenden Narben,
schief von der Seite gesehen, f. die Schliessfrucht, in derselben Ansicht,
, Querdurchschnitt derselben. d—h. massig vergrössert. |
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35. Carex aestivalis) Curt.
Vab. X.X.VMXK.
C. spicis brevius cylindricis, gracilibus, laxißoris,
erectiusculis, subsessilibu*, temis-quinis, infimi* bracteatis, exserte pedunculatis, suprema androgina, inferiti* mas- cula; stigmatibus tribù*; utriculis breviter stipitati*, ob- longis, oviformi-trigonis, obliqui*, obsolete nervosis, gla- bri* , brevissime rostratis, ore integri*, squama oblonga mucronata longioribus; Jolii* angustis, laxi*, margine scabri*, ciliatis, vaginisque inferiorum pubescentibus ; culmo trigono, apice scabriusculo; caudice repente. C. aestiralis M. A. Curtis ined, A. Gray in Sillim. Ainer. Journ.
XLII. p. 28.
Getrockn. Samml. Rugel pi. Carol, boreal. C. aestivalis. In grosser Menge findet sich diese Art auf allen höhern Bergen von
Nord-Carolina, wo sie von Hrn. Curtis zuerst bemerkt wurde. Auf dem Negro-Mountain, bei Jefferson, wurde die Pflanze von Hrn. A. Gray! auf einer mit HH. J. Carey und Constable 1841 unternommenen botanischen Excursion wieder aufgefunden und auf den Black Moun- tains von Hrn. Rugel gesammelt. Sie bildet an der Erde und auf Felsen Rasen und blüht den Sommer über (Juli u. August Curtis). |
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Dieses Riedgras ist der von uns auf Tab. XIII. u. S. 36—39.
erörterten C. graciUima Schwein, sehr nahe; bietet jedoch mehrere wesentlich unterscheidende Merkmale dar. Der Wurzelstock und die Wurzelfasern sind ganz wie bei
C. graciUima. Die Blätter unserer Art sind bei gleicher Länge mit denen der C. graciUima auffallend schmäler, kaum linien- breit, stark nervig gestreift, mit dickerem Mittelnerven, am Rande scharf, aber neben den starren Spitzen auch noch mit längeren weissen Härchen besetzt, die sich, besonders an den unteren Blättern, auch über die ganze Scheide erstrecken und ziemlich dicht stehen. Namentlich ist der innere häutige Theil am abge- stutzten Ende der letzteren dicht behaart. Die Farbe der Blätter erscheint an der getrockneten Pflanze merklich dunkler, mehr olivengrün, als an C. graciUima. Der in der Höhe zwischen 5 Zoll und 2 Fuss wechselnde, sparsam beblätterte Halm ist vom Grunde aus stumpf dreikantig, stark gestreift, gegen das Ende schärflich. Die meist nur an den beiden unteren Aehren vorhan- denen Deckblätter sind am Rande scharf, schwach behaart, auf kurzen, etwas behaarten Scheiden stehend, die unterste den Aehren an Länge gleich, oder länger und entsprechen sonst den Halm- blättern. Die Zahl der Aehren wechselt zwischen 3 und 5 und es ist die oberste stets androgynisch, an der verdickten Spitze weiblich, unter derselben männlich, kaum bis zolllang und ge- wöhnlich steif aufrecht. Die männlichen, ziemlich dicht gestellten Schuppen sind länglich, stumpf, von einem dunkleren, an der Spitze bisweilen etwas vortretenden Nerven durchzogen, gelblich- grün, oder ledergelb. Staubgefässe waren an den untersuchten Exemplaren nicht mehr vorhanden. Die übrigen 2 — 4 weiblichen Aehren sind selten l Zoll lang, meist kürzer, sehr Iockerblüthig, aufgerichtet, sämmtlich gestielt, die oberen kurz, die unteren länger, doch ist der Stiel der längsten kaum 5/4 Zoll messend und auch im Fruchtzustande der Aehre aufrecht, oder aufrecht-abste- hend, niemals nickend. Die Stellung der Blüthen ist hier, wie bei C. graciUima, dreizeilig und ziemlich aufgerichtet. Die weiblichen Schuppen sind kleiner als die männlichen, aus umfas- sender Basis lanzettförmig, durch den bald mehr, bald minder vorragenden, im ganzen Verlaufe scharfen Mittelnerven gespitzt, grünlich-gelb, der Nerv an den Seiten dunkler gefärbt und dess- 8
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halb oft dreistreifig erscheinend. Die kurz gestielten Schläuche
überragen schon im jüngeren Alter die Schuppe; im reiferen Alter etwas mehr, doch nicht um die Hälfte, wie die GiiAY'sche Beschreibung es verlangt. Ihre Gestalt ist schief länglich-eiför- mig-dreikantig, nach beiden Seiten etwas verengt, oben in einen sehr kurzen, an gereiften Schläuchen undeutlichem Schnabel mit ungezähnter Mündung vorgezogen, aus welcher die drei ziemlich kurzen und dünnen Narben hervorstehen. Die Substanz des Schlauchs ist häutig, durchscheinend, die Innenseite undeutlich nervig, die Farbe ein anfangs helleres, später mit Braun ge- mischtes Grün. Die Schläuche sind völlig kahl. Der Frucht- knoten, welcher durch den, gegen das Licht gehaltenen Schlauch leicht bemerkt wird, nimmt */s bis 3/4 der Höhlung ein, ist kurz gestielt, scharf dreikantig-ellipsoidisch und trägt an der verengten Spitze den braunen, gegen die Narben zu verdünnten Griffel. Die Seiten der Schliessfrucht sind etwas ausgehölt und glatt. Die Farbe ist röthlich- braun. C. gracillirna Schwein., die einzige Art, welche der vor-
liegenden nahe steht, weicht durch folgende Merkmale wesentlich ab: die Aehren sind weit länger, im jüngeren Alter, mit Aus- nahme der androgynischen, dichtblüthiger, im reiferen, besonders die unteren, länger gestielt und nickend, die Blüthen grösser, die weiblichen Schuppen länger und stärker nervig gespitzt, die Schläuche im jüngeren Alter mit deutlich zweizähniger Mündung, ungestielt, deutlicher nervig, die Schliessfrucht ungestielt, kurz, verkehrt eiförmig, die Blätter breiter, am scharfen Rande und den Scheiden unbehaart, von lichterer Färbung, die Halme und der ganze Wuchs kräftiger. Erklärung von Tah. HCJKVIII.
a. kleineres Exemplar der C. aestivalis, aus den Mitteilungen
des Hrn. A. Gray mit 3- und 4ährigen Halmen, sowie
b. ein längerer Halm mit 5 Aehren. Beide in natürlicher Grösse.
e. eine männliche Schuppe.
d. eine weibliche Schuppe.
e. ein Fruchtschlauch von der Aussenseite, mit den Narben,
f. ein von seiner Schuppe umgebener Fruchtschlauch, von der
Innenseite. g. die Schliessfrucht mit Griffel und Narben, von der Aussenseite.
h. Querdurchschnitt von g. e—h. unter massiger Vergrösserung gezeichnet.
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36. Carex stylosa C. A. Meier.
Vab. XXIX.
C. spica mascula solitaria; femineis binis, temisve
pedunculatis, oblongo-cylindraceis, erectis, in/ima bracteata, bractea foliacea, vagina squami/ormi - auriculata ; stig- malibus tribus; utriculis breviter stipitatis, ellipsoideo- trigonis, granulatisi brevi-rostratis, ore subintegerrimis, stylo persistente, exserto mucronatis, squama ovato-ob- lunga, obtusa sublongioribus; culmo trit/uetro, apice scabro^ bast f oliato; foliis angustia, linearibus, margine scaber- rimis ; caudice repente, caespitoso. C. stylosa C. A. Meyer Cyper. nor. in Mem. pre's. à l'Ac. de St.
Petersb. p. div. sav. I. p. 222. t. XII. — Bongakd veget. Sitchae in Mem. de l'Ac. de St. Petersb.
VI. sér. sc. malhe'in. etc. II. p. 159. (nomea tantum).
• — Kunth Enum. pi. II. p. 519. no. 411. — ToRREy North -Amer. Cyperac. Ann. of the Lye. of New-
York III. p. 426.
Var. spicis femineis s. androgynis arrectis, plerumque ternis, utriculi rostro ore subemarginato; culmo liuniili, valido.
C. nigritella Drejer rev. Car. bor. p. 32. No. 26. Das Vaterland dieser Art ist Unalaschka, wo sie Eschscholtz
endeckte und Sitcha, wo sie von Mertens gesammelt wurde. Exem- plare vom letzteren Standorte erhielt ich von Hrn Meyer aus den Herbarien der kaiser). Academie zu St. Petersburg. Die Abart C. ni- gritella Drej. wurde von Hrn. J. Vahl in Grönland gesammelt und von dem Autor mir mitgelheilt. Die uns vorliegenden Exemplare von Sitcha im Zustande der
Fluchtreife zeigen folgende Merkmale. Der Wurzelstock von der Stärke eines Rabeukiels, kurz, mit rothbraunen, zum Theil in Fasern gelösten plattenlosen Scheiden bedeckt, entwickelt ziem- lich starke, einfache, vielbeugige, starre, sparsam bezaserte, matt schwarzbraune Wurzelfasern. Oberwärts stehen gedrängt-rasen- artig Blattbüschel und Halme. Die ersteren sind aus 8 — 10 bis fusslangen und bis l'/2 Linien breiten, demnach schmal linien- förmigen, flachen, in eine lange, feine Spitze endigenden, auf- rechten, schwach gekrümmten, aber ziemlich festen und steifen Blättern, mit schlaffen, erbleichten, kahlen, nervig gestreiften, an der Innenseite häutigen und abgestutzten, leicht, jedoch nicht 8*
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immer, in netzartige Fasern aufgelösten*) Scheiden zusammenge-
setzt. Aehnliche, nur kürzere Blätter umgeben die Basis des Halms. Die Platte ist dicht nervig gestreift, der Mittelnerv unten vorstehend, erbleicht, oben vertieft, der Rand vom Grunde aus und die dreikantige Spitze scharf, die Farbe ein durch das Trock- nen dunkel gewordenes, olivenähnliches, schmutziges, unten etwas lichteres Grün**). Die Halme fand ich l1/,,—l3/4 Fuss hoch, nie mehr als 1/2 Linie dick, fast gleich stark, ziemlich steif aufrecht, dreischueidig, gestreift und oberwäits an den Kanten scharf. Sie sind am Grunde nur einige Zoll hoch mit Blättern besetzt. Die Aehren nehmen am Ende des Halms einen Raum von 1 —1'|2 Zoll ein. Die obere ist meist rein männlich, nur selten am Grunde mit einer weiblichen Bliithe (oder auch 2, CA. Meyer) besetzt, 5—6 Linien lang und gegen 1 Linie breit, länglich, nach beiden Seiten verengt, dicht- und viclblüthig, nur am Grunde lockerer, aufrecht und kurz gestielt. Die männlichen Schuppen sind läng- lich -spathelformig, fein häutig, mit einem dunkleren, vor der Spitze endigenden Nerven durchzogen und an den Seiten desselben dunkler, braun oder purpurn gefärbt, am Rande, mehr oder we- niger breit, durchsichtig, kahl. Von den beiden, gedrängt lind ziemlich aufrecht stehenden weiblichen, länglich-Avalzenförmigen, stumpfen Aehren ist die obere verkürzt und kurz gestielt, die un tere länger, der Stiel der letzteren 4 — 5 Linien lang, dreischnei- dig, scharf. Die zahlreichen Blüthen ziemlich dicht und sechs- zeilig an der 4'/2—7 Linien langen Spindel. Das Deckblatt der oberen Aehre ist schuppenartig, durch den vorragenden scharfen Nerven gespitzt (auch spitz und stumpf C.A.Meyer); das der unteren Aehre aus ohrartig umfassender, gestutzter, an den Sei- ten braun gefärbter und durchsichtig gerandeter, in der Mitte stark nervig gestreifter, kurzer Scheide linien-pfriemförmig, stark gekielt oder dreikantig, an den Kanten sehr scharf, J/4—1 Zoll lang. Die lauge Zeit stehenbleibenden weiblichen Schuppen sind aus umfassender Basis eirund «länglich, stumpf, von ziemlich |
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*) Dieses Merkmal scheint mir überhaupt nicht den Werth zu verdienen,
dea man bisher darauf zu legen gewohnt war. "*) Die an der Pflanze von Unalaschka beschriebenen schwarzen Punkte
der Blätter fanden sich auch an den verglichenen Exemplaren, jedoch stets nur an abgestorbenen Stellen und gehören einer Sphaeria folikola an. |
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fester Textur, nur am Rande häutig, in der Mitte dunkel pur-
purfarbig und hier von einem kielartig vorstehenden, etwas lich- teren Nerven durchzogen, an dessen Seiten einige meist sehr un- deutliche Nebennerven mit Hülfe der Loupe bemerkt werden, an dem Rande durchsichtig. Der Fruchtschlauch ist am Grunde in einen kurzen, nicht sehr deutlichen Stiel zusammengezogen, ellip- soidisch-dreikantig, nach beiden Seiten verschmälert, oben in einen kurzen Schnabel mit ungezahnter Mündung, von der Länge der Schuppe, oder über dieselbe etwas vorstehend. Die ziemlich fest lederartige Haut des Schlauchs ist an den schwach gewölbten Seiten meist sehr deutlich, oft aber auch schwächer gekörnelt, kastanienbraun, am Grunde und an den stumpfen Kanten lichter. Selten kommen ganz schmutzig gelb gefärbte Schläuche vor, welche leer sind. Durch die schief abgestutzte Mündung ragt, bald wei- ter, bald minder weit, das bräunliche, fadenförmige, etwas zuge- spitzte Ende des Griffels hervor, dessen stigmatische Aeste an den vorliegenden Exemplaren sämmtlich abgefallen waren. (Es sind drei ziemlich kurze Narben vorhanden C. A. Meyer.) Die Schliessfrucht ist aus deutlich gestielter und etwas häutiger, ge- lappter Basis verkehrt eiförmig-dreikantig, die Seiten flach, oder etwas gewölbt, am oberen stumpfen Ende mit dem unteren Theile des Griffels gekrönt, äusserst schwach gekörnelt, kahl, kastanien- braun (gelblich C. A. Mever) und wenig kürzer als die Höhle des Schlauchs. Die sorgfältigste Vergleichung der Originalexemplare von C.
stylosa und nigritella hat mich überzeugt, dass beide in den wesentlichen Kennzeichen übereinstimmen und die letztere nur in folgenden Punkten abweicht: der Habitus der, wahrscheinlich auf trocknem Boden gewachsenen C. nigritella ist gedrängter die Halme sind kürzer, steifer, und die zahlreicheren Blätter länger, an jüngeren Exemplaren den Halm überragend, matter grün die Scheiden gelblich braun. Yon den vier verglichenen Exemplaren besitzt nur eins 2 weibliche, die übrigen 3 weibliche Aehren. Diese sind der Spindel angedrückt, die oberste, dicht unter der männlichen Aehre befindliche ist kurz eiförmig-kugelig, die beiden oberen zeigen an der Spitze einige männliche Blüthen. An der untersten Aehre, in einem Exemplare aber an beiden unteren Aehren, findet man die der Art eigenthümlichen Deckblätter. Der |
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schiefe, gestutzte Schnabel, der, im jüngeren Alter gelblich-grün,
im reiferen braun gefärbten Schläuche ist undeutlich ausgerandet. Das Achenium fand ich gelbgrün. Die Zahl der Griffel ist re- gelmässig 3, bisweilen aber auch nur 2. Alle übrigen von Dre- jer aus der MEYER'schen Beschreibung und Abbilduug genom- menen Merkmale, z. B. die in netzartige Fasern sich lösende Scheiden, die deutlicher warzigen oder gekörnelten Schläuche sind nicht standhaft und haben in der vorstehenden Beschreibung Be- rücksichtigung gefunden. Wir können demnach Drejer's Ver- muthung über die Identität beider Arten aus Ueberzeugung be- stätigen. C. stylosa steht, wie mir scheint, mit C glauca Scop, in
ziemlich naher Verwandtschaft. Die letztere Art weicht jedoch durch regelmässig 2 männliche längere, lang gestielte, hängende Aehren, durch nervig gespitzte, scharfe weibliche Schuppen, mit steifen Härchen besetzte, kürzere Schläuche und sprossentreiben- den Wurzelstock hinreichend ab. Mit C. pacifica Drej. (C. caespitosu L.?) und C. Goodenowü Gay findet keine nähere Verwandtschaft statt und sind diese Arten durch die zusammen- gedrückten, nervigen Schläuche leicht zu unterscheiden. Mrklärunff von Tab. 3CXJJT.
a. der untere Theil eines Exemplars der C. stylosa C. A. Meyer
aus Sitcha, durch den Begründer der Art mitgetheilt. b. der obere Theil des Halms, beide in natürlicher Grösse.
e. männliche Schuppe und d. weibliche Schuppe von der Aussenseite gesehen.
e. Fruchtschlauch, und
f. Schliessfrucht in der Seitenansicht.
g. Querdurchschnitt vony*.
e—g. unter massiger Vergrösserung.
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3?. Carex Scliiedeana KusraE.
Wab. XXX.
C. spici» oblongis ovatisve, sessilibus, erectis, demum
patenti- erectis, androgini», superne masculis, subsenis siiperioribus contigui», »ubconfluentibus, infcrioribus re- motiusculis, omnibus bracteatis; bractei» convoluto -seta- ceis, scabris, spicarum inferiorum longis^imi», vo"-inis brevibus nervosis; stigmatibits tribus; utriculis slipitatis globoso -trigoni», nervosis, hispidis, brevìter rostrati» ore bidentatis, squamarti e basi amplectente oblongo-acu- minatum, trinervem, nervo scabro mucroiiatam aequan- tibus s. paulo svperantibus; culmo triangularis scabriusculo; foliis convoluto - setaceis, culmo longioribu», scabriusculis apice scaberrimis ; caudice repente, caespitoso. Aus den letzten mexikanischen Sendungen des Dr. Schiede (Cares
No. 75.) von Hrn. von Schlechtkmdal freundlich mitgelheilt. Die Art war von dem Sammler mit einer andern, der C. pedunculata Schk. ähnlichen, vermengt worden, welche ich als C. planostachys in einem spätem Hefte bekannt zu machen gedenke. Der Wurzelstock ist rabenkieldick, kriechend, gedrängt ra-
senartig, mit schwärzlich-braunen, meist ganz in Fasern aufgelösten Scheiden besetzt. Er entwickelt nach den Seiten und nach Unten einzeln stehende, fadenförmige, hin- und hergebogeiie, bis 5 Zoll lange, schwarz-graue, mit kurzen greisen Haaren und fein ver- zweigten Zasern besetzte Wurzelfasern. Nach Oben stehen auf dem Stocke dicht gedrängte Blattbüschel und Halme, welche am unteren Theile von schwarzbraunen, meist in grobe gtarre Fasern gelösten Blattscheiden mit verkürzter Platte umgeben sind. Die Blätter der Büschel und die am Grunde des Halms bisweilen 3 Zoll hoch befindlichen sind übereinstimmend schmal, linienförmig, gekielt und erscheinen getrocknet durch das Einrollen der Ränder nach der Unterseite vom Grunde der Platte aus und dicht über der Scheide pfriemlich, gerinnt und in eine feine, dreikantige, sehr scharfe Spitze auslaufend. Ob sie im lebenden Zustande mehr ausge- breitet sind, lässt sich nicht bestimmen, nur vermuthen, indem abgestorbene Blätter flach oder doch nur schwach eingerollt ge- funden werden. Der unten stark vorstehende Mittelnerv ist oben gerinnt, die Seiten sind dicht nervi g-gestreift, die Ränder schärf- |
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lieh. Die Substanz erscheint starr und zerbrechlich, die Farbe
ein etwas mattes, ins Olivenartige spielendes Grün. In der Länge sind die Blätter veränderlich, meist aber fusslang, oder länger und regelmässig den Halm überragend. Die erbleichten, oft bräunlich angelaufenen Scheiden sind 1—P/2 Zoll lang, etwas schlaff, innen abgestutzt, fein häutig, leicht in Fasern gelöst, aussen dicht und stark nervig-gestreift. Der 6 —13 Zoll hohe, bis 1j2 Linie starke Halm ist starr, meist etwas gekrümmt, ziem- lich stumpf dreikantig, nur oberwärts unter den Aehren und in seiner Fortsetzung als Spindel dreischneidig, nervig gestreift, an den Kanten am unteren Theile nur schärflich, oberwärts aber und als Spindel beträchtlich scharf, oft auch etwas gedreht. Die Deckblätter, welche man meist unter allen Aehren wahrnimmt, sind an den zwei oder drei untersten weit länger, oft zwei- bis dreimal so lang, als die Spindel, unter der 3 — 5 Aehre sehr verkürzt, meist nur von der Länge der Aehre und die oberste wird bisweilen ganz ohne Deckblatt gefunden. In dem Baue kommen die Bracteen mit den- Blättern ziemlich überein ; die Scheide ist aber sehr kurz, innen pergamentartig, gelb und am Ende ausge- randet, aussen gekielt und zu beiden Seiten des Kiels stark und dicht nervig. Die oberen, verkürzten Deckblätter sind aus schup- penartig erweiterter Basis grannenartig und sehr scharf. Die Aehren nehmen am Ende des Halms 2 —2,/2ZoIl ein. Ihre Zahl beläuft sich ziemlich regelmässig auf 6 ; selten nur findet man eins oder zwei weniger, indem diese mit der Basis der endständigen Aehre verschmelzen. Sie sind aufsitzend, nur die oberste ist bisweilen von der folgenden durch deu, ein paar Linien freien, Theil der Spindel getrennt und dadurch kurz gestielt. Sie erscheinen im jüngeren Alter steif aufgerichtet, der Spindel angedrückt, im reiferen aufrecht - abstehend. In Bezug auf Grösse und Form sind sie etwas verschieden. Die oberste findet man gewöhnlich am grössten, dann folgen der Grösse nach die 2 oder 3 untersten; sie sind 6 — 9 Linien lang und 1 — 2 Linien breit, von längli- cher Form. Die zweite und dritte von Oben sind die kleinsten, von gewöhnlich eiförmiger Gestalt und mehr oder weniger der obersten Aehre angedrängt, oder mit ihr vereinigt, demnach für fehlend zu halten. Die vielblüthigen Aehren zeigen sich sämmt- lich androgynisch, an der oberen Hälfte männlich, an der uuteren |
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weiblich, weder dicht-, noch eigentlich lockerblüthig, die männ-
liche Abtheilung jedoch dichter und mehrbliithiger als die weib- liche, welche im Fruchtzustande ziemlich locker und erweitert erscheint, während die männliche zusammengezogen bleibt. Die Schuppe der männlichen Bliithe ist eirund-länglich, stumpf, mit einem kurz vor der Spitze endigenden dreifachen, in der Mitte grünen, an den Seiten röthlich-gelben, starken Nerven durch- zogen, sonst fein häutig, blassgrün, durchscheinend, gegen die Basis etwas dunkler, grünlich-gelb. Die Filamente rao-en nur etwas hervor und die Beutel sind wenig länger als die Hälfte der Schuppe, fein zugespitzt. Die Schuppen der weiblichen Blüthe zeigen einen aus umfassender Basis mehr länglichen zugespitz- ten Umriss und sind mit einem dreifachen grünlichen Nerven durch- zogen, dessen Hauptzweig im ganzen Verlaufe scharf ist und über das Ende der Schuppe vorsteht. Der übrige Theil der letz- tern ist häutig, blassgelb und durchscheinend, oberwärts biswei- len etwas mit Braun angelaufen. Der Schlauch, am Grunde in einen kurzen Stiel zusammengezogen, erweitert sich dann kugelig, stumpf dreikantig und läuft in einen kurzen, an der ziemlich ver- engten Mündung angedrückt zweizähnigen Schuabel aus. An Grösse kommt er der Schuppe gleich, oder ragt etwas über dieselbe her- vor. Die Haut ist fest, lederartig, mit Ausnahme der häutigen Schnabelmiindung, nervig gestreift, die Oberfläche mit kurzen, steifen, greisen Haaren mehr oder minder dicht besetzt, so dass die Nerven in verschiedenem Grade deutlich vortreten. Die Farbe des Schlauchs ist ein, durch die Behaarung mattes, an den stum- pfen Kanten, dem Stiel und Schnabel mehr mit Gelb gemischtes Grün. Der noch ungetheilt aus der Mündung vorragende, bräunliche Griffel spaltet sich in drei dünne, gleich gefärbte stigmatische Aeste, welche dem Körper des Schlauchs, ohne Stiel und Schnabel, an Länge gleichen. Die Schliessfrucht reicht bis zu 3/4 der Höhle des Schlauchs, ist etwas zusammengedrückt-kugelig-dreikantig sehr kurz gestielt, von der stehenbleibenden, dunkleren Basis des Griffels gekrönt, an der Innenseite flach, an den beiden äussern vertieft, oder seicht gefurcht, an der Oberfläche kahl, sehr fein gekörnelt und von ledergelber Farbe. Unter den dreinarbigen Arten gehört C. Schiedeana in die
erste Abtheilung der 20. Gruppe der KuNTH'schen Monographie, |
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bis jetzt nur außereuropäische Arten enthaltend, und zwar zunächst
C. hymenolepis NE. aus Nepal und C. viridis Schlecht, aus Mexiko. Erstere ist durch die oberen rein männlichen Aehren, und durch die gestielten unteren, durch lang und schief geschna- belte Schläuche, länglichen Fruchtknoten, breitere und ziemlich flache Blätter leicht zu unterscheiden. Ebenso weicht die 2 — 3 Fuss hohe C, viridis, welche gleiches Vaterland mit der unsrigen hat, durch schlanke, Iockerbliithige Aehren, von denen die unte- ren gestielt und weit von einander entfernt sind, durch ellipsoi- discbe, kahle Schläuche mit an den Kanten scharfen Schnabel, längliche Schliessfrucht, breitere und flache Blätter auffallend und so ab, dass eine Verwechslung nicht leicht möglich ist und unsere Art demnach zu den ausgezeichnetsten der Gattung gehört. Erklärung von Tao. JOTJK*.
a. ein blühendes Exemplar der C. Schiedeana,
b. ein Fruchtexemplar,
e. ein Halmende mit nur 4 Aehren. a — c. unvergrössert.
d. die männliche Bliithe mit ihrer Schuppe, von Aussen gesehen.
e. weibliche Schuppe von Aussen,
f. von der Seite, um den in seinem ganzen Verlaufe scharfen
Mittel nerven zu zeigen.
g-.. Schlauch von der Aussenseite mit Griffel und Narben, h. derselbe von der Innenseite. i. die Schliessfrucht, von der Seite. k. Querdurchschnitt derselben. d — k. massig vergrössert. |
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Nachträgliche Bemerkung asu Tal). IX.
Cnrex Frankii Kunth ist nach Hrn. A. Gray's richtiger
Bemerkung: C. stenolepis Torrey (C. Shortii Steud. No- mencl. ed. H. nicht C. Shortii Torr, et Dewey); aber nicht C stenolepis Lessing Reise durch Norwegen nach den Loffo- den etc. p. 301. und es muss, da letztere bereits 1831, C.stenO' lepis Torrey aber erst 1836 publizirt ist, der Name C. Frankii Kunth der obigen Art verbleiben. |
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J 23
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38. Carex gynocrates AVoma-.B».eoL»
Tab. XXXJT. Wig. 1.
C. spica solitaria poligamo -dioica (mere femtnea
androgynave apice s. medio mascula), oblonga ; stigma- tibus duobus; utriculis subellipsoidéis, basi contractis, biconvexis, nervosis, glabris, breviter rostratis, rostro teretiusculo, curvulo, demum elongato, recto, ore ob- tuse et pellucide bidentato, sauamam ovatam acutam su- perante , maturis divergentibus ; sauamis masculis oblon- ges, obtusiusculis; culmo tereti, silicato, glabro, demum foliis longiore ,• foliis firmis, lineari- subulatis , supra canaliculars, subcurvatis, apice scabris, vaginis striatisi caudice repente, laxe ramoso. C. gynocrates "Wormskj. in Herb. Hornemann!
— Drejer rev. crit. Carie, boreal, p. 16.
Kobresia scirpina Hornem. fi. Dan. t. 1529. (fiorifera).
Kobresia nardina Hornem. nomencl. fi. Dan. p. 71. (l. Drejer). Carex pulicaris Hornem. Piante], ed. III. II. p. 267. (t. Drejer). Elyna spicata Kdnth enum. plant. II. p. 533 (ad partem). Carex gynocrates Fries boy. fi. Suec. Manf. HI. p. 134. Blühende Exemplare dieser Art wurden zuerst von Hrn. Wokmskjold!
in Grünland auf Wiesen an der Egalico-Bucht, dann von Hrn. J. Vahl Fruchtexemplare ebenfalls in Grönland gesammelt. Von beiden befinden sich die hier abgebildeten und beschriebenen Exemplare in meiner Samm- lung. In den Alpen von Lappland (Laestadius) und Saltdalen (Sommkrfelt) nach dem Zeugniss des Hrn. Fries. Ob von Cha- misso in Kamtschatka als C. dioeca gesammelte rein männliche Exem- plare, wie sie sich im Hornemann'sclren Herbar vorfinden, hierher gehören, ist noch zu bestätigen. Im Blüthenzustande ist die Pflanze kaum l*/2—2 Zoll hoch.
Der am Grunde mit vorjährigen vergelbten Blättern und braunen Scheiden umgebene, meist etwas aufsteigende Halm ist in sei- nem freien Theile stielrund, kahl, etwas gestreift. Die Wur- zelfasern sind 4—5 Zoll lang, dünn, vielbeugig, schwach beza- sert, gelb. Die Blätter auswärts gebogen, borstenförmig, oben ge- rinnt , gegen die pfriemförmige , etwas stumpfe Spitze scharf. Die längliche, oben stumpfe Aehre 3 — 6 Lin. lang und 1 — l*/a Lin. breit, 15—20 blüthig, in den Geschlechts Verhältnissen der Blüthe sehr abweichend, bald durchaus weiblich, bald mit mann- |
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lichen Blüthen vermischt, welche entweder in der Mitte, oder am
Ende der Aehre stehen. An der Basis stehende männliche Blü- then sind so wenig als durchaus männliche Aehren bis jetzt vor- gekommen. Die männlichen Schuppen haben länglichen, am Grunde gestutzten Umriss, sind am Ende etwas stumpf, hier und an den Seiten breit häutig durchsichtig, sonst bräunlich, von einem vor der Spitze endigenden verdünnten gelblichen Nerven durch- zogen. Die Träger ragen nur wenig über die Schuppe hervor und die Beutel sind schmal, fast von der Länge des Nerven der Schuppe. Die weiblichen Schuppen erscheinen am Grunde noch einmal so breit als die männlichen und von der Mitte aus zugespitzt, an der scharfen Spitze und an dem Rande fein häutig. Der dunklere Nerv der braunen Schuppe endigt vor der Spitze, welche leicht zerstört wird, so dass die Schuppe als stumpf be- schrieben wurde (Drejer). Die Schläuche sind im jüngeren Alter ellipsoidisch-spindelförmig, auf der Innenseite flach, auf derAus- senseite gewölbt, stumpf gekielt, auf beiden röthlich-braun, mit dunkleren Nerven durchzogen, von denen 5 deutlicher sind, als die übrigen. Unterwärts erscheinen die Schläuche verengt, vor dem Ansatzpunkte aber wieder etwas erweitert, oberwärts in einen kurzen, dicken, etwas gekrümmten, kahlen*), an der Mündung stumpf zweizähnigen, durchsichtigen Schnabel übergehend, der nach Aussen seicht, nach Innen tief gespalten ist, so dass das Ende des braunen Griffels und die Spaltung in die zwei zurück- gebogenen stigmatischen Aeste sichtbar wird, welche man von der Länge des Schlauches, schlank und besonders unter der Mitte merklich verdünnt findet. Die jungen Schläuche reichen nur mit dem Schnabel über die Spitze der Schuppen hervor und sind auf- recht - abstehend. Im Fruchtzustande erscheinen sie ausgebreitet, mehr ellipsoidisch, nur am Grunde zusammengezogen, auf beiden Seiten schwach gewölbt, und gefurcht-gestreift, der aufrechte Schnabel schnell zusammengezogen und oft stark verlängert, von Farbe glänzend rothbraun; an der Mündung durchscheinend. Die Schliessfrucht nimmt nur die Hälfte der Höhle des Fruchtschlauches ein, ist zusammengedrückt, verkehrt eiförmig, oder fast kreis- |
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•) Die von Dreier angegebene scabrities rarior H obsolctior konnte ich
nicht bemerken. |
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rnnd, am Grunde verengt und von der starken Griffelbase ge-
krönt. Die Innenseite ist etwas flacher als die Aussenseite, die Farbe schmutzig bräunlich, ins Gelbe ziehend. Dieses Riedgras ist mehrfach verkannt und die ziemlich
schwierige Synonymie zuerst von Drejer (a. a. 0.) aufgehellt worden. In der genauesten Verwandtschaft steht die Art wohl jedenfalls mit C. dioeca L. Sie unterscheidet sich, wie über- haupt die meisten Riedgräser, weniger durch die Geschlechtsver- hältnisse, welche auch bei C. dioeca, Davalliana und anderen manchen Abänderungen unterworfen sind, als vielmehr durch Fol- gendes: Die blühenden Halme sind kürzer, die Aehren derselben schlanker, die Schuppen blasser, die männlichen schmaler, die weiblichen nicht durch den Nerven selbst gespitzt, die Filamente weniger weit über die Schuppen vorragend, die Schläuche unten mehr verschmälert, schwach gewölbt, mit kahlem Schnabel, die Griffeläste aus der Mündung getheilt hervorkommend, länger, die Fruchtschläuche ausgebreitet, mehr ellipsoidisch, schneller in den, meist längeren Schnabel verengt und die Schliessfrucht dunkler mit verdickter Griffelbase*). Erklärung von Tab. UMTJO. Fig, 1.
a. und b. blühende Exemplare der C. gynocrates Wormsk. aus
dem Hornemann'schen Herbar, a an der Spitze männlich, b durchaus weiblich. In natürlicher Grösse. e. Kopie einer in der Mitte männlichen Aehre nach der Tafel
der Flora Danica J 529. d. ein reiferes weibliches, und
e. ein völlig reifes, an der Spitze männliches Exemplar, aus den
VADL'schen Sammlungen von Drejer mitgetheilt, unvergrössert.
f. männliche Blüthe mit der Schuppe.
g. weibliche Schuppe für sich.
h. der jüngere Schlauch von Innen gesehen und mit der Schuppe
umgeben.
i. derselbe Schlauch von der Aussenseite. k. ein Fruchtschlauch von Aussen. I. die Schliessfrucht. m. Querdurchschnitt der letzteren. f—m. massig vergrössert. ") Die KüNTH'sche Beschreibung der C. dioeca entspricht nicht in allen
Punkten der gewöhnlichen Pflanze, namentlich in Bezug auf die weibli- chen Schuppen, welche als stumpf angegeben werden. |
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39. Carex Redowskyana C. A. JHeyjeh.
Tab. xxxr. mg. a. C dioica, spica utraaue solitaria, lineari-oblonga,
laxiflora; stigmatibus duobus; ntriculis oblongis, iitrin- f/ue attemeatis, plano-convexis, glabris, nervosis, atte- nuato rostratis, ore bilobo hyalinis, squamam ovalam acutam super antibus ; st/uamis masculis ob'longis, acutii; culmo sulcato , glabro,- foliis trigono- setaceis, scabrius- culis; caudice repente, laxe ramoso. C. Redowskiana C. A. Meyer Cyper. nov. in Mém. de l'Ac.
de St. Petersb. present, p. div. sav. I. (1831) p. 207. t. IV. (fig. antcr.) — Kunth enum. pi. H. p. 369. In Kamtschatka von Dr. Ekdowsky entdeckt. Später am Baical
(nach weiblichen Exemplaren von Hrn. C. A. Meyer!) und im öst- lichen Sibirien (nach männlichen und weiblichen Exemplaren von Hrn. A. Bunge!) aufgefunden; wie es scheint, zur Zeit nur sparsam. Der dünne kriechende Wurzelstock entwickelt entfernt stehende
Blattbüschel und Halme. Er ist durch ziemlich starke, fein be- zaserte, blass gelblich-braune Faserwurzeln befestigt. Die Blatt- nüschelsind schwach, aus nur 2—4 Blättern zusammengesetzt, welche 1 '/2 — 5 Zoll hoch und stets kürzer als der Halm sind. Die bis 1 '/2 Zoll hohen Scheiden walzenrund, lockerumfassend,kahl,gestrieft,nach In- nen kurz gespalten, an den Rändern schmal häutig, bleich, gelblich oder bräunlich, bald völlig scheibenlos, stumpf gespitzt, bald eine pfriemliche, kurze und scharfe Granne tragend. Die entwickelte Blattscheibe ist borstenartig, dreikantig, am Grunde flach gewölbt, mit pfriemlicher, oben etwas stumpfer Spitze, nervig gestreift, an den Rändern nach Unten kaum merkbar, an der Spitze deutlich scharf, mattgrün. Bisweilen treten einige Blätter an die untere Hälfte des Halms herauf. Der Halm erhebt sich an der weib- lichen Pflanze bis 6 oder 7 Zoll (C. A. Meyer), bis 3 Zoll an der männlichen, ist borstenförmig, oft sanft gebogen, dreikantig, gefurcht-gestreift, völlig kahl, von der Farbe der Blätter. Die am Ende des Halms befindliche einzelne Aehre ist getrennten Geschlechts. Die männliche, bis jetzt noch unbeschriebene, fand ich linienförmig, 7 Linien lang, 16 blüthig. Die Schuppen zei- gen sich angedrückt, länglich zugespitzt, bleich -gelb mit durch- |
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scheinenden Rändern und Spitze, und mit grünlichem, dicht vor
der Spitze verdünnt endigendem Nerven. Die dünnen weissli- chen Filamente ragen mit einem Dritttheil der Länge über die Schuppe hervor und die Beutel sind Iinienförmig, spitz. Die weib- liche Aehre ist länglich, etwas stumpf, 5—6 Lin. lang, locker 10 — 12 blüthig. Die Schuppen findet man im jüngeren Alter aufrecht, angedrückt, im späteren mit den Schläuchen aufrecht- offenstehend, eirund, nach Unten gewölbt, spitz, nur durch das Abbrechen der häutigen Spitze stumpf*), in der Umgebung des am Grunde breiten, gelben, dreistreifigen, bei 3/4 der Schuppe endigenden Nervens braun, nach dem Rande blasser, an dem- selben, besonders nach Oben und der Spitze, häutig, durchsich- tig. Der Schlauch eirund-länglich, nach beiden Seiten verengt, kahl, innen flach, grünlich, gerandet, dreinervig; nach Aussen gewölbt, grünlich-braun, stark fünfnervig. Der über die Schuppe vorragende Schnabel sanft verschmälert, etwa ein Dritttheil der Länge des Schlauchs einnehmend, am älteren Schlauche kürzer, au der Mündung häutig, zweitheilig, äusserlich und im reiferen Zustande tiefer gespalten, braun. Die schon aus der Mündung getheilt vortretenden beiden Narben sind gebogen, schlank, nach dem Ende wenig verengt und reichen bis zum zweiten Dritttheil des Schlauchs herab. Die Schliessfrucht, die auch wir im voll- kommen gereiften Zustande nicht beobachten konnten, ist ellipsoi- disch, nach beiden Seiten verengt, von grüner Farbe und von der kurzen Griffelbasis gekrönt. Wahrscheinlich wird sich das reife Achaenium an der inneren Seite etwas flacher zeigen. Wie schon von Hrn. C. A. Meyer bemerkt worden ist, steht
unsere Art der C. dioeca //., namentlich der C. parallela Lae- stadius, welche wohl mit Recht, zuerst von Hrn. Lessing "*) und dann von vielen anderen Botanikern, für eine Form der obigen erklärt wurde, sowie der C. Davalliana Sm. sehr nahe, und es sind die Artrechte in Zweifel gezogen worden. Durch völlig kahle Schläuche unterscheidet sich jedoch, wie ich glaube, C. Re- dowskyana von beiden erwähnten Arten mit Leichtigkeit und Sicherheit. Ausserdem sind die Aehren der hier beschriebenen |
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•) Hr. C. A. Meter sagt : obtusae, infima interdum acutiuscula.
") Reise nach Norwegen und den Loffoden p, 301. |
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J 28
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Art autfallend mehr arm- und lockerblüthig als bei den Verwand-
ten, und die Form der Schuppen weicht nicht weniger wesent- lich ab. WrMärung von Tao. XXXI. mg. ».
a. ein männliches,
b. ein weibliches Exemplar der C. Redowskyana.
e. ein Halmende mit einer jüngeren weiblichen A ehre.
a — e in natürlicher Grösse. d. eine männliche Blüthe.
e. eine weibliche Schuppe,
f. ein junger Schlauch von der Innenseite, mit den Narben, von
der Schuppe umgeben.
g. ein älterer Schlauch von der Aussenseite.
h. eine Schliessfrucht, so reif sie sich an den zu Gebote stehen-
den Exemplaren vorfand. e — h. unter massiger Vergrösserung dargestellt. |
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40. Carex eras-corvi Shuttle worth.
Tab. IIIH.
C. spica decomposita, ramis erèctis, strictis, demum
subnutantibus, bracteis brevissimis , basi membranaeeis, tri- aristatis, arista media longiori; spiculis approximatis, ovato-oblongit, androgynis, apice masculis; stigmatibus duobus ; utriculis breviter pedanculatis, e basi, ab initio ovata , demum membranaceo - dilatata, francata lange at- tenuato - rostratis, plano - convexis, utritique, intus ob- solet ius, nervosis, rostro recto, alato, margine serrulato- scabro, ore bicuspi, extus ultra dimidium fisso, sauamam ovatam cuspidatam longe superatile; culmo trir/uetro, ad angulos; foliisqae longissimis, latis, nervosis, margine scaberulis. C. crus-corvi Shuttleworth in litleris.
Getrocknete Samml. T. Dbummond ni. Amer. bor. Nr. 432.
(Herb. Shuttlew.). Dieses ausgezeichnete Riedgras wurde von Hin. T. Drujimond
1832 bei Neu-Orleans entdeckt uud befindet sich in einem blühenden und fluchtragenden Exemplare in der Sammlung des Hrn. Shuttxeworth. |
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Der Wurzelstock ist nicht vorhanden. Das in Blüthe befind-
liche Exemplar misst von der Basis des Halms bis zur Spitze der Aehre £6 Zoll und es gehört demnach die Art zu den grös- sten der Gattung. Der von den Blattscheiden umfasste Halm hält am Grinde 4—5 Linien im Durchmesser, verdünnt sich an der Spitze bis zu 1 Linie, ist dieischueidig, an den Kanten von der Mitte an etwas scharf, an den Seiten gefurcht, durchaus von graugrüner Farbe. Bis zur Mitte wird der Halm von den locke- ren Blattscheiden umgeben; es kommt die Länge der Blätter der des Halms gleich, und die oberen überragen noch die Aehre um 6 — 8 Zoll. Die schlaffen, an der Innenseite häutigen und ober- halb gespaltenen, im getrockneten Zustande erbleichten Scheiden sind 11 — 12 Zoll lang, die Platten am Grunde 6—7 Linien breit, ziemlich linienförmig, gegen die Spitze sanft verengt, mit auf der Unterseite stark, auf der Oberseite weniger vorstehendem, gegen die Spitze des Blattes etwas scharfem Mittelnerven und einer grossen Anzahl seitlicher Nerten , von denen 2 oder 3 an jeder Seite stärker sind und mehr vorstehen als die übrigen. Die Farbe der trockenen Blätter ist auf beiden Seiten graugrün. Die Ränder sind an der oberen Hälfte etwas scharf. Die Aehre nimmt 7 — 8 Zoll ein, ist doppelt zusammengesetzt; die Spindel und ihre in der Periode des Bluhens aufgerichteten, schwach hin- und hergebogenen Verzweigungen sind dreischneidig und scharf. Im Fruchtzustande sind die Zweige mehr aufrecht-abstehend und, nebst der Spitze der Aehre, etwas nickend. Im Blüthenzustande stehen die aufsitzenden, im Umrisse eirund-länglichen Aehrchen zwar gedrängt; fliessen aber nicht, wie zur Zeit, wo die Früchte gereift sind, in einander. Die unter der Aehre und den Ver- zweigungen derselben stehenden Deckblätter sind am Grunde um- fassend, häutig, in drei scharfe Grannen ausgehend, von denen die mittlere die längste ist; aber am Grunde der verglichenen blühenden Aehren nur 4 Linien misst; an der Fruchtähre jedoch zollang (am Ende noch abgebrochen), unter den Verzweigungen aber nicht grösser als unter der blühenden Aehre gefunden wuide. Jedes einzelne Aehrchen besteht aus etwa 20 Blüthen, von denen die unteren zu 10—12 weiblich, die oberen männlich sind und letztere von den Schnäbeln der Schläuche umschlossen werden. Die Schuppen der männlichen Blüthen sind aus breiter, nmschlies- 9
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sender Basis nach der Spitze verengt und schief zugespitzt, vor
der Spitze eingeschnitten gezähnt, oder wimperig, von häutiger Textur und gelber Färbung, mit eiuem grünen, in der Mitte lichteren Nerven durchzogen, durch denselben gespitzt und an der Spitze scharf. Die anfangs in der Schuppe verborgenen Träger treten später etwas über dieselbe hervor, und die schmalen Beutel erreichen beinahe die Länge der Schuppe. Von sehr ähnlichem Umriss sind die Schuppen der weiblichen Blüthen; nur oberwärts sanfter verengt, ebenfalls gewimpert oder gezähnelt und der brei- tere mit einer Längsrinne versehene Nerv ist blass gefärbt, die Haut an den Seiten des Nerven vor der Spitze bräunlich ange- laufen. Der Blüthenschlauch ist sehr kurz gestielt, aus eirunder, schwach gerandeter Basis, äusserlich gewölbt, innen flach, auf beiden Seiten mit 5 nicht sehr vortretenden und vor dem Schna- bel verschwindendeu Nerven versehen, allmälig in den fast zwei- mal so langen, ziemlich gleichbreiten, am Rande scharf gezähn- ten, häufig eingekrümmten 'Schnabel übergehend, der an der Mündung zweispitzig ist und nach Aussen sich in einen, bis zur Hälfte des Schnabels reichenden Spalt herabzieht; nach Innen aber nur kurz gespalten erscheint. Aus der Schnabelmündung treten die zwei gebarteten, bräunlichen Narben hervor, welche länger sind, als die Hälfte des Schnabels. Im Fruchtzustande erweitert sich der Flügelrand an der ziemlich abgestutzten Basis in zwei vorstehende stumpfe Ecken, der Stiel des Schlauchs nimmt an Länge etwas zu, die Aussenseite wird gewölbter, deutlicher nervig, und die Schuppe erscheint um die Hälfte kürzer als der ganze Schlauch. Die Schliessfrucht, auf einem sehr kurzen Stiele stehend, ist im Umriss eirund, zusammengedrückt, nach Aussen etwas convex, nach Innen flach und geht nach Oben in die ab- gestutzte, etwas gekrümmte Griffelbasis allmälig über. Die Farbe ist ochergelb, die Oberfläche fein nervig gestreift. Ihre voll- kommene Reife scheinen jedoch die Früchte iu dem verglichenen Exemplare noch nicht erreicht zu haben. C crus- corvi gehört in die 5. Abtheilung der KuNm'schen
Disposition der Gattung und zwar in die Gruppe der Vulpinoi- deae, wo sie mit C. vulpina selbst in naher Verwandtschaft steht; jedoch durch die Verzweigung der Aehre, die lang ge- |
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schnäbelten, am Grunde erweiterten Schläuche und durch andere
Kennzeichen sich auffallend unterscheidet. Erklärung von Tab. XXZIf.
a. eine Aehre von Car ex crus-galli, im blühenden Zustande,
mit einem Stücke des Halms und dem Deckblatte.
b. Der obere Theil einer Aehre im Fruchtzustande.
e. ein Blatt, ohne die Scheide. a—e. in natürlicher Grösse.
d. zwei noch unentwickelte männliche Blüthen in ihren Schuppen.
e. eine entwickelte männliche Bliithe, von der Schuppe bedeckt.
f. eine Schuppe der weiblichen Blüthe, besonders dargestellt.
g. ein Blüthenschlauch von der Aussenseite.
h. ein Fruchtschlauch von der Innenseite, auf seiner Schuppe
stehend.
*'. derselbe von der Aussenseite, ohne Schuppe. k. die Schliessfrucht von der Aussenseite, /. dieselbe von der Innenseite. tn. Querdurchschnitt der Schliessfrucht. d—m. unter massiger Vergrösserung. |
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41. Carex disperata Dewky.
TCah. XXXÄIM.
C spiculis 3 — 5, raro 2, s. 6, inferioribus remotis,
omnibus androgynis, apice masculis, bi-,quadri -, sex-/lo- ris, suberectis, infima bracteata; stigmatibus duobus; utriculis erecto-patentibus, oviformibus, plano -convexis, glabris, utrinque, extus obsoletius, nervosis; breviter ob- tuse rostratis, rostro margine scabro, dentibus oris mem- branaeeis, acutis, squamam ovatam, breviter aristatam excedente; culmo trigono, scabro, gracili; foliis lineari- bus, laxis, culmo brevioribus; caudice ramoso, laxo. C. disperma Dewey in Sillim. Amer. Journ. Vili, p- 266. Tab.
A. fig. 3. — Torrey in Ann. of theLyc. of New-York I. p. 303.
— Sprengel syst, veget. III. p. 808. (excl. syn. C.
trispermae).
— Beck bot of n. stat. p. 432 (teste Ktjnth).
— Kunth enum. plant. II. p. 405.
Getrocknete Sammlung. Rügel pi. Carolinianae C. inops Kunze
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Vom subarktischen Amerika und den Rocky-Mountains an durch
Massachusetts, New-York, bei Neu-London und Oriskany, Oneida Co. (Hr. Knieskern!) bis zu Nord-Carolina, Gipfel der Black-Moun- tains (Rugel!) auf dem Saddie-Mountain (Dewky). Die Art wächst an bergigen waldigen Orten und an Felsen. Auf den Black-Moun- tains wurde sie im Juli mit Früchten gesammelt ; auf dem Saddie- Mountain blüht sie im Mai und Juni. Die Unvollständigkeit der Beschreibungen Hess mich diese, auch
Hrn. Kunth aus Autopsie unbekannte Art nicht erkennen und war Ver- anlassung, sie für unbeschrieben zu halten; bis mir neuerlich durch Hrn. Curie Schweinitz'sche Exemplare aus Massachusetts und durch Hrn. Knieskern reichliche Exemplare aus New-York zugekommen sind. Der Wurzelstock ist fadenförmig, dünn, kriechend, schwach
und locker verzweigt, bald entfernter stehende, bald etwas ge- drängte Blattbüschel und am Grunde beblätterte Halme entwickelnd und mit bis 2 Zoll laugen, haarförmigen, schwach bezaserten, vielbeugigen gelblichen Faserwurzeln an den Boden befestigt. Die Scheiden sind schlaff, bräunlich oder gelb von Farbe, ge- streift-gefurcht, innen häutig, tief gespalten, die untersten ganz ohne Lamina des Blatts, stumpf oder gerundet, mit aufgesetzter stumpfer, aus dem Mittelnerven vortretender Spitze, oberwärts mit bald kürzerer, bald längerer, linien - lanzettförmiger, spitzer, flacher, dünner, gestreifter, lichter und etwas bläulich grüner Blatt- scheibe und so allmälig die gewöhnliche Form der Blätter an- nehmend, welche bis zur Spitze des Halms, bisweilen auch etwas über dieselbe reichen, demnach gegen fusslang, schmal linicn- förmig, lj'2 —3/* Linie breit, dünn und schlaff, dicht gestreift, mit auf der Unterseite vorstehendem Mittelnerven, an dem Rande scharf, an der lang gezogenen, feinen, aber am Ende etwas stumpfen Spitze pfriemförmig-dreikantig und an den Kanten scharf, im Ganzen sanft hin- und hergebogen, blass und etwas blaugrün siud und an dem Halme wenig heraufsteigen. Der Halm ist spannenlang bis fusslang, äusserst dünn und schlank, besonders nach Oben und als Spindel, sanft hin- und hergebogen, dreikan- tig, an den Kanten von der Mitte der Höhe an scharf, unter- wärts kahl, fein gestreift und ragt meist nur wenig über die Blätter hervor oder ist selbst etwas kürzer als einzelne Blätter. Die Spindel ist 1 —1'/2 Zoll lang, selten länger und trägt an der untersteu Aehre ein äusserst feines, dreikantig-pfriemförmiges, am Grunde erweitertes, scheidenartiges und dreinerviges Deck- |
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blatt von sehr wechselnder Länge, das bald nur ein paar Linien
lang und kaum sein Aehrchen überragend, bald 10, 12—14 Linien lang beobachtet wird. Aeusserst selten findet sich ein leeres 2lJ2 Zoll langes Deckblatt in etwa lJ/2 Zoll weiter Ent- fernung von dem ersten entwickelten Aehrchen. Eine sehr grosse Verschiedenheit findet auch in der Zahl, der Entfernung der Aehr- chen und in der Zahl der Blüthen statt, aus welchen dieselben bestehen. Meist ist die Zahl der Aehrchen 2 bis 4; seltener 5 oder 6. Die Entfernung der beiden unteren Aehrchen ist immer am grössten, oft bis 10 Linien betragend, die folgenden beiden stehen einander näher und die obersten 2 oder 3 meist sehr ge- nähert. Die Aehrchen sind armbliithig und nach der Zahl der Blüthen, aus denen sie bestehen und wovon die weiblichen 2 — 4, oder selbst 6 betragen, von bald mehr kugeliger, bald kurz ei- förmiger Gestalt*). Es kommen selbst noch mehrblüthigere Aehr- chen vor, dann aber findet man mehrere weibliche Schuppen im- mer leer. Der an dem Ende befindlichen Blüthen sind nur we- nige, sie bilden eine kleine Spitze an den Aehrchen und fal- len zeitig ab. Die männlichen Schuppen sind länglich, oben ver- engt und durch den grünen, dreistreifigen, scharfen Nerven ge- spitzt, blassgelb häutig. Die Träger ragen nur wenig über die Schuppe hervor, und die Beutel sind kürzer und breiter als es bei den Riedgräsern gewöhnlich der Fall ist; kaum ein Dritttheil der Schuppe messend. Die Schuppen der weiblichen Blüthen sind eirund, durch den grünen, dreistreifigen Nerven kurz gespitzt, blassgelb, am Rande durchscheinend, kürzer als der Schlauch. Der letztere ist eigestaltig, in einen breiten und flachen, geran- deten, am Rande scharfen Schnabel sanft verschmälert, an der Aussenseite gewölbt, sehr schwach dreinervig, an der Innenseite flach, mit 7 Hauptnerven und einigen kurzen Nebennerven durch- zogen, blassgrün, innen durchscheinend, so dass Schliessfrucht und Griffel bemerkbar werden, an der Mündung mit zwei spitzen, am Rande und Ende häutigen Zähnen versehen. Der Frucht- schlauch erscheint dunkler grün, am Schnabel etwas bräunlich. Der kurze braune Griffel theilt sich über der Mündung in zwei |
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°) Schon Beck unterscheidet eine Abart ß. tetraspermti spiculis fertilibus
3 — 4 floris, welche auch Hr. Kunth aufgenommen hat. |
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fein gebartete, obervvärts gebogene Narben, welche nur wenig
über die Mitte des Schlauchs herabreichen. Die kurz gestielte, im Um- riss elliptische Schlicssfrucht füllt den Schlauch bis zum Anfange des Schnabels aus, ist ziemlich flach gedrückt, nach Aussen ein we- nig gewölbter, von der sehr kurzen stumpfen Griffelbasis gekrönt, zimmetbraun und fein narbig. Die Schläuche sind offenstehend. Im äusseren Ausehen ist C. disperma nahe verwandt mit
C. loliacea L. {gracilis Ehrh.) und C. trisperma Dew. Die Aehrchen dieser beiden Arten sind aber am Grunde männ- lich ; bei der vorliegenden an der Spitze. Den wesentlichen Kenn- zeichen nach scheint mir C. rosea Schk. der C. disperma am nächsten zu stehen. Erstere ist aber durch die viel grösseren, weit abstehenden, am Rande stark gewimpert-sägezähnigen Schläuche und nicht durch den Nerven gespitzte weibliche Schuppen ausser Anderem leicht zu unterscheiden. Die gleichnamige C. disperma Steud. wurde als C. Steu-
delii Kunth bereits früher (S. 17. t. III. f. 2.) erläutert. Mrklärung von Taft. JCJBCXMJ.
a und b. Exemplar der C. disperma aus den RuGEi/schen Samm-
lungen von Carolina; im Bliitheo- und Fruchtzustande. e. ein Halmende mit 6 Aehrchen. a — e. in natürlicher Grösse. d. männliche Schuppe mit einem Staubgefäss.
e. dieselbe von der Seite gesehen, um den scharfen Nerven zu
zeigen.
f. weibliche Schuppe,
g. Blüthenschlauch mit Griffel und Narben von der Aussenseite.
h. ein Fruchtschlauch von der Innenseite. i. die Schliessfrucht;
k. Querdurchschnitt derselben.
d—k. massig vergrössert.
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4». Carex Hoehstetteriana Gay.
Tab. XXXIV.
C. spicis masculis subtribus femineisque duabus ad
quinque, saepe androgyms apice masculis, oblongis, cylin- draceis, laxifioris, esserle pedunculatis, pedunculis sea- briusculis, demum nutantibus ; stigmatibus iribus; squa- mi* masculis oblongis, femineis ovati*, utrisque nervo scabro aristatis; uirìculis obovato'- oblongis, basi constrictis, trigoni*, nervosis, nervis dorsalibus duobus marginalibu* validioribus, apice in rostrum breve, margine scabrius- culum, ore patente bicuspidato attenuati*, squama demum longioribus; culmo erecto, trigono, glabro; vaginis last's; foliis latiusculis, flaccidis, margine carinaque scabri*, culmum subaequanlibus; caudice repente, ardo. C. Hoehstetteriana Gat niss. Seubert FI. Azorica p. 22. Tab. If.
fig. 2. Getrocknete Samml. pi. Union, hin. Azoric. Hochstetterianae. Nr. 159 *).
(Fruchtexemplare). An bergigen Orten der Insel St. Miguel am Abhänge gegen das
Thal „Sete Cidades" und auf der Insel Terceira bei Angra von Hrn. Carl Hochstetter mit reifen Früchten im Juni aufgefunden. Aus dem Herbarium entnommenen Samen keimte das Riedgras 1840 im Leipziger botanischen Garten, entwickelte Blülhen und Früchte 1841 — 1843; die Exemplare gingen aber im Winler 1843 zu 44 wieder ein und der gewonnene Samen zeigte sich 1844 nicht keimfähig. Zu der gegebenen Zeichnung dienten die eultivirten Pflanzen im Juli 1843. Der gedrängte, ziemlich dicke Wurzelstock der durchaus
matt- und etwas blaugriin gefärbten Pflanze macht nur wenige kurze Ausläufer und ist mit zahlreichen kurzen, starken, wenig bezaserten, gebogenen, braunen Fasern befestigt. Der Halm wird bis 2'/2 Fuss hoch, ist aber dünn, stumpf dreikantig, an einer Seite stärker gerinnt als an den beiden anderen, gestreift, und völlig kahl. Das untere Dritttheil des Halms umgeben die, be- sonders an den untersten Blättern, auffallend schlaffen, lockeren, innen |
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") Hier ist auf der Etiquette dem Autor der Art das Citat : Armai d. sc.
natur. 1839 beigefügt. Es war mir jedoch nicht möglich, weder in dem angeführten, noch einem späteren Jahrgange der Annalen eine Beschreibung aufzufinden. Auch Hr. Seubert giebt C. Hoehstetteriana als inedita. |
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häutigen und meist bräunlich gefärbten Scheiden, welche durch
eine Linie von der Platte abgegrenzt erscheinen. Die der Halm- blätter sind im Verhältniss länger und dichter anschliessend. An den Blattbüscheln findet man sie oft blattlos, ganz häutig und in eine kurze, stumpfe Spitze ausgehend, blassbraun, unterwärts in der Mitte purpurn gefärbt. Stets sind sie deutlich nervig-ge- streift. Die Blätter werden bis 1 Fuss lang, am Grunde 24/2—3 Linien breit, die hoher am Halme stehenden kürzer und schmäler. Sie sind bis zu der lang gezogenen, feinen, dreischneidigen und scharfen Spitze ziemlich gleich breit, meist etwas rinnig gefaltet, an den, auf der Unterseite vorstehenden, auf der Oberseite ver- tieften Mittelnerven unten und an den Blatträndern scharf, dicht und vorstehend nervig; an den grösseren Blättern mit zwei stär- ker vortretenden Nerven an jeder Seite. Die Deckblätter, welche sich regelmässig unter allen Aehren befinden und nur an den obersten männlichen bisweilen fehlen, gleichen an den unteren Aehren den Halmblättern; an den oberen werden sie nach und nach kürzer und schmäler, pfriemförmig. In der Zahl der Aehren erscheint die vorliegende Art sehr veränderlich. Der weiblichen sind selten nur 2, meist 3 oder 4; an der eultivirten Pflanze bis- weilen 5 vorhanden ; der männlichen, oberhalb der letzteren und mehr genähert stehend, 2 oder 3. Die untere mänuliche Aehre erscheint oft sehr verkümmert und klein. Die Aehren sind im Allgemeinen walzenrund, von länglich-lanzettlichem Umriss, die männlichen gegen die Spitze oft etwas verdickt; die Blüthen bei- derlei Geschlechts locker stehend; mehr noch die weiblichen. Die Schuppen der männlichen Blüthe sind länglich-lanzettför-
mig, durch den scharfen, grünen, dreistreifigen Nerven mehr oder minder lang gegrannt, fein häutig, blassgrün, am Grunde bräun- lich, im verblühten Zustande der Aehren durchaus blassbraun, nervig gestreift, am Rande gegen die Spitze zu sägezähnig-ge- wintert, scharf. Die Träger überragen nur wenig die Schuppe; die Beutel sind fast von der Länge der letzteren, linienförmig, am Grunde herzförmig, am Ende ziemlich stumpf. Ausserdem werden männliche Biüthen auch an der Spitze der weiblichen Aehren, jedoch nur in geringer Anzahl, bemerkt. Die weiblichen bis 14 Linien langen Aehren stehen auf an-
fangs aufgerichteten, später nickenden, dreikantigen, an den Kan- |
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ten scharfen Stielen, welche an den unteren Aehren bis zwei
Zoll lang, an der oberen aber verkürzt und desshalb auch we- niger herabgebogen sind. Sie bestehen aus etwa 20 ziemlich locker und nach Unten oft entfernt stehenden Blüthen, und einer kleinen aus männlichen Blüthen gebildeten aufgesetzten Spitze. Die weiblichen Schuppen sind etwas kürzer als die männlichen ei- rund, zugespitzt, wie bei jenen mit dem an Länge wechselnden dreistreifigen, durchaus scharfen Nerven gegrannt, bleichgrün an den Rändern oberwärts röthlich angelaufen. Die Schläuche sind verkehrt-eiförmig-länglich, dreikantig, mit breiter Innen- fläche, am Grunde verengt, am Ende in einen kurzen Schnabel mit scharfem Rande und abstehend zweizähniger Mündung über- gehend. Der Blüthenschlauch ist von der Länge der Schuppen bleichgrün; der reifere Schlauch bräunlich-gelb, in der Mitte stark aufgetrieben und über die Schupppengranne vorragend die Seitenränder sind scharf und vorstehend, durch zwei tiefere Ner- ven abgesetzt und daneben, wie die beiden Flächen der Aussenseite welche einen stumpfen Kiel zeigt, nervig. Der Griffel ist kurz und die drei, etwas oberhalb der Mündung entspringenden, auf- gerichteten, etwas gebogenen, schwach gebarteten rothbraunen Nar- ben sind etwa halb so lang als der Schlauch. Die Schliessfrucht ist eigestaltig, kurz gestielt, stumpf dreikantig, im jüngeren Alter grün und glatt, mit der kurzen Griffelbase gekrönt, im späteren braun, an den Seiten schwach gerippt. Die Art scheint mir mit C. laevigata Sm. (Schk. Bbb. 116.)
in nächster Verwandtschaft zu stehen ; unterscheidet sich aber durch mehrere männliche Aehren, sowie durch arm- und Iockerblüthige weibliche, oft am Ende männliche Aehren, nach der Basis zu stark verschmälerte Schläuche mit vorstehenden scharfen Seiten- kanten und zwei stärkeren Nerven am Rande, sowie durch eiför- mige Schliessfrucht. Eine zweite hier sehr nahe anschliessende neuerlich beschriebene Art ist C. rigidifolia Höchst, mss. (Seubert ./?. Azorica S. 21. t. II. f. 1.), die mir unbekannt blieb und über deren Selbstständigkeit ich mir noch kein ürtheil erlaube. Auffallende Unterscheidungszeichen bieten, weder Dia- gnose noch Abbildung dar. |
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Erklärung von Tab. XJCXJF.
a. unterer Theil und
b. e. obere Theile eines gebaueten blühenden Exemplars von
C. Hochstetteriana Gay. nach der lebenden Manze in
natürlicher Grösse gezeichnet. d. Halmende eines wildgewachsenen Exemplars im Fruchtzustande,
aus den HocnsTETTEß'schen Sammlungen des Reisevereins.
Ebenfalls unvergrüssert. e. männliche Blüthe,
f. männliche Schuppe mit verlängerter Granne,
g. weibliche Schuppe.
h. dieselbe von der Seite gesehen, um den scharfen Nerven zu
zeigen.
i. Fruchtschlauch, von der Aussenseite gesehen. k. derselbe von der Innenseite. I, Schliessfrucht im jüngeren Alter; m. reife Schliessfrucht n. und o. Querdurchschnitt derselben. e — o massig vergrössert. |
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43. Carex planostacliys *) SiusrzE.
Tab. XXXV. C. spica suprema mascula, rarius androgina, femi-
neis androgynisve, apice masculis, quatuor s. quinque, duabus tribusve basalibus longissime peduneulatis, reli- quia duabus tribusve approximatis, breviter peduneulatis, omnibus ovato -oblongis paueifloris, laxifloris ; stigmati- bus tribus; utriculis pubescentibus, piano - convexis , juve- nilibus ellipsoideo -fusiformibus , adultis ovatis, pedi- cellatis, breviter rostratis, nervosis, oris dentibus erectis, squamam ovatam, evanidinervem subaequantibus ; culmo gracili, trigono, angulis scaberulo ; foliis linearibus, apice subulatis, involutis, carinatis, supra apiceque triquetro scaberrimis, eulmum superantibus ; caudice descendente, ramoso, densissime implexo-caespitoso. |
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•) m&VQS, vagus, erraticus et Giä%vg, spica.
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Aus Mexico von Schiede gesammelt , ohne nähere Angabe des
Standorts und aus den letzten Sammlungen des Reisenden von Hrn. von Schxechtendal freundlich mitgetheilt. Diese ausgezeichnte Art wiederholt die Form der C. alpeslris Ali,.
(C. gynobasis Vill.) in Amerika und findet unter den Arten dieses Erdtheils in C. pedunculate Mhlbg. ihren nächsten Verwandten. Der etwa rabenkieldicke, absteigende, kurz verzweigte, mit
starken, vielbeugigen , braunen, schwach bezaserten Wurzeln be- festigte Wurzelstock bildet grosse, äusserst dicht verfilzte Rasen. Er treibt sparsame kurze Ausläufer und ist durchaus mit starren, bräunlichen, leicht in Fasern aufgelösten Scheiden von den Blät- tern früherer Jahre bedeckt. Die jüngeren Scheiden sind eng umschlicssend, dicht nervig gestreift, durchaus grün, krautartig, innen schief abgestutzt, mit etwas verdicktem, scharfem Rande; die älteren bräunlich, innen häutig, gespalten, bald in Fasern aufgelöst. Die Scheibe des Blatts erhebt sich oft fusshoch, ist vom Grunde bis zur Hälfte kaum linienbreit, oberwärts sanft ver- engt und in eine dreischneidige Spitze auslaufend , an den Rän- dern zurückgeschlagen, stark gekielt, «daneben dicht nervig gestreift, auf der Oberseite gerinnt, hier, an den Rändern, so wie an dem Kiele, der zugleich wieder gerinnelt ist, scharf. Die Substanz der Blätter starr, die Spitze gebogen, die Farbe matt- oder bläulich-grün. Der Halm wird 9 —10 Zoll hoch, ist kaum 1ji Linie dick, sanft hin- und hergebogen, scharf dreikantig, an den Kanten schärflich, an den Flächen stark nervig gestreift. Die Zahl der A ehren wechselt zwischen 5 und 6. Die 2 oder 3 untersten kommen an der Basis auf sehr langen, zwischen 2 und 6 Zoll wechselnden, schlanken, dreikantigen, scharfen, aufrech- ten Stielen, aus gewöhnlichen Blättern, welche die Stelle der Deckblätter vertreten, hervor. Am etwa zolllangen Ende des Halms entwickeln sich 2 — 4 andere Aehren auf kurzen aufrech- ten Stielen, wovon der der untersten Aehre kaum JO Linien, der der obersten weiblichen Aehre kaum 2 Linien misst. Diese Aehren sind durch am Grande scheidenartige, linien-pfriemför- mige, scharfe Scheiden gestützt, wovon die unterste bis 4 Zoll, die oberste kaum 1 Zoll lang gefunden wird. Das die oberste, meist rein männliche Aehre tragende Halmende wechselt zwischen 6 und 12 Linien Länge. Diese Endähre ist von lanzettförmigem |
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Umriss, seltener, wenn sie an der Basis weiblich ist, von ei-Ian-
zettförmigem. Sie besteht aus 15—20 gedrängten männlichen Blüthen-, ist sie androgynisch, so sind 5—6 untere Bliithen weib- lich. Die männlichen Schuppen zeigen einen eirund-länglichen Umriss mit stumpfem Ende, einen breiten, bei ein Fünftheil der Länge stumpf endigenden, stark dreistreifigen Nerven und sind am Rande, besonders nach Oben, fein wimperartig gezähnt. Die Farbe ist ein blasses Grün mit zwei von dem Ende des Nerven ausgehenden und dem Rande entsprechend verlaufenden rothlichen oder braunen Streifen. Die Staubfäden ragen über die Hälfte der Schuppe hervor. Die Beutel waren von den verglichenen Exemplaren bereits abgefallen. Die ursprünglich weiblichen Aeh- reu sind im Umriss elliptisch oder eirund, stumpf, die andro- gynischen mit einem am Ende aufsitzenden Spitzchen versehen. Sie bestehen meist aus 7 bis 9, selten mehr, entfernt stehenden Blüthen, und es sind besonders die am Grunde des Halms her- vorkommenden Aehren sehr lockerblüthig und leicht ausfallend. Die weiblichen Schuppen sind den männlichen sehr ähnlich, je- doch etwas mehr gespitzt mit höher heraufragendem Nerven, die braunen Streifen sind breiter, weiter herabgehend, dunkler und die Seiten an dem Obertheile der Schuppe durchsichtig; die grüne Färbung erscheint etwas dunkler. Die jungen Schläuche findet man an der Innenseite ziemlich flach, an der Aussenseite gekielt, ellipsoidisch-spindelförmig, nach der Basis stark verengt, nach Oben in einen kurzen Schnabel mit aufrecht zweizähniger Mün- dung übergehend, aus welcher die drei schlanken, herabgebogenen, schwach bärtigen, braunen Narben bis über die Mitte des Schlauchs herabreichen. Die Oberflläche des letzteren ist fein behaart, an den Kanten etwas stärker, die Seiten sind nervig gestreift. Die Farbe des Schlauchs, der im jüngeren Alter die Spitze derSchnppe nicht erreicht, ist ein mattes lichtes Grün, am Stiele ein gelb- liches Braun. Der Fruchtschlauch erscheint kürzer gestielt, über dem Stiele bauchig erweitert und von hier in den verlängerten Schnabel allmälig übergehend, schmutzig grün und mit dichten bräunlichen Nerven bis zur Mündung durchzogen. In diesem Zu- stande kommt der Schlauch der Schuppe gleich, oder überagt sie noch um ein Weniges. Die Schliessfrucht füllt den Schlauch über die Hälfte ans, ist rundlich im Umriss, nach Innen ziem- |
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lieh flach, nach Aussen stumpf gekielt, mit etwas vertieften Sei-
ten, von dem ziemlich langen und stumpfen Griffelende gekrönt, kahl und grün, vielleicht noch nicht im völlig gereiften Zustande vorhanden, doch von dem weissen Eiweisskörper schon ganz er- gefüllt. Von den beiden oben erwähnten zunächst verwandten Arten
unterscheidet sich C. pedunculated Mhlbg. sogleich durch ge- grannte Schuppen, gekrümmte und kahle Schläuche; die näher verwandte C. alpcstris W. aber durch sehr kurz gestielte, ge- drängte obere Aehren und nur eine untere weibliche Aehre, ver- kehrt eigestaltige Fruchtschläuche durch den Nerven gespitzte weibli- che Schuppen und auf der Oberseite kahle Blätter, welche weit kürzer als der Halm sind. C floridana Schwein, zeigt nur einige habituelle Aelinlichkeit. Erklärung von Tab. XJCX57".
a. jüngerer Rasen von C. planostachys;
b. Exemplar im Fruchtzustande, beide in natürlicher Grösse.
e. männliche Schuppe mit den Staubfäden; d. weibliche Schuppe.
e. Blüthenschlanch von der Aussenseite;
f. derselbe von der Ionenseite gesehen.
g. Fruchtschlauch mit seiner Schuppe von der Innenseite;
/i. Schliessfrucht von Aussen gesehen ; i. Querdurchschnitt derselben.
c — i. unter massiger Vergrösserung.
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44. Carex macrolepis öecattooij&te.
Vab. XXXVM.
C. spica mascula solitaria ellipsoidea s. subclavafa,
femineis duabus "), stibapproximatis, ellipsoideis, superiore masculae prnxima, diminuta, sessili, altera breviter pe- dunculata , bracleata, bractea foliacea vaginante, spica longiore; stigmatibus tribus; utriculis erectis, piano-con- vexis trigonis , turbinato - ellipsoideis, breviter rostrati*, ore pallido bidentatis, dentibus erectis, squama rotun- ") unita (Tenore), ternis (Micheli).
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data, margine albo - scuriosa, demum longioribus, pubes-
centibus, nervosis, castaneis, angiitis superius ciliatis; culmo trigono, laevi; foliis rigidis, glaucis, margine scabris, culmo brevioribus; caudìce valido, repente, ra- moso. C. macrolepis DC. catal. h. Monspel. adnot. 53. p. 89 (1813).
Cyperoides alpinum saxalile etc. Micheli gen. pi. p. 63. t. 32. f. 4. C. platystachya Tenore fi. Neapol. prodr. append. V. p. 29 (esci, syn. C. montanae et collinae) (1S26). - macrolepis Sprengel syst, veget. III. p. 816. Nr. 124.
— Reichenb. fi. Germ. exc. p. 63. Nr. 434,
— Kunth Enum. pi. II. p, 438. Nr. 192.
- C. Tenori! — — - - - 437. Nr, 188.
Zwischen Felsen auf der Spitze des Moroni in den Abruzzen (Mi-
cheli). Auf den Apenninen der Sarzana zunächst, uneigentlich apuanische Alpen genannt, Hr. Bertoloni (nach DC) auf der apua- nischen Alpe Tambura und „in den Steinbrüchen bei Mondsee (? Monza?) in Über-Italien" Hr. Orsini! (Herb. Rchb.) Auf den Apenninen von Hrn. Holl ! ohne Angabe des Standorts gesammelt; auf den Gebirgen von Lucanien und Calabrien (Hr. Tenore!) bei Ginosa, Cucuzzo, Sila, Morrone, Pizzo di Sivo. Im Mai und Juni blühend. Der federkieldicke kriechende und dicht verzweigte, rasen-
förmige Wurzelstock , welcher nach Unten lange, gebogene, schwach bezaserte braune Wurzeln ausschickt, wird von den, in braune Fasern aufgelösten alten Blattscheiden bedeckt. Die un- teren Scheiden der Halme und Blattbüschel sind schlaff, ganz purpurfarben, oder unterwärts purpur-bräunlich angelaufen, innen häutig, am Ende zugerundet, durchaus stark und gedrängt ner- vig, mit lanzettförmiger, kurzer, oft nur 5 Linien langer, eben- so genervter, am Rande scharfer Platte. Aehnliche kurze Blät- ter, nur länger zugespitzt und mit langen, grün gefärbten Schei- den, steigen bis zur Mitte des Halms empor. Die Stockblätter sind 6—7 Zoll lang, bis l'/s Linie breit, linienförmig, schwach schwertförmig gebogen, am Ende schnell in eine kurze gekrümmte dreischneidige scharfe Spitze verengt, dicht nervig gestreift, nach der Basis unten stumpf gekielt, oben gerinnt, am Rande scharf, durchaus von etwas matt- und bläulich - grüner Farbe. Der er- wachsen meist fusshohe, selten höhere Halm ist äusserst stumpf- kantig, fast stielrund, am Grunde kaum l\z Linie dick, nach dem Ende verengt, sanft gebogen, dicht gestreift und völlig kahl. |
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Die Aehren stehen am Ende des Halms gedrängt, nur selten be-
findet sich die untere der beiden weiblichen Aehren in l*/2 Zoll Entfernung von der oberen. Im Ganzen wird eine männliche an der Spitze und unter derselben ein Paar, seltener, nach Hrn. Te- nore, nur eine einzige, weibliche beobachtet; nach Micheli auch drei. Die unterste der letzteren, oder wenn nur eine vorhanden ist, diese wird von einem am Grunde scheidenartigen, linien- pfriemförmigen, an Rändern und Spitze scharfen Deckblatte ge- stützt, welches der Aehre entweder gleichkommt, oder sie über- ragt. Die männliche Aehre ist ellipsoidisch, oft fast länglich im Umriss und stumpf, oder nach Unten verengt und dadurch etwas keulförmig, bis 9 Linien lang und 2 Linien dick, reich- und dichtblüthig. Die Schuppen sind gross, besonders die am Grunde stehenden, (die unterste grösste scheint die Stelle eines Deck- blattes zu vertreten), länglich, fast gleich breit, am Ende stumpf mit einem kurzen Spitzchen in der Mitte ; der vor dem Ende aus- laufende , dreistreifige, blassgrüne Nerv ist im jüngeren Alter von einem braunen Rande eingefasst, sonst aber die Schuppe häutig, durchsichtig; im späteren Alter verbreitet sich das Braun besonders nach dem Ende der Schuppe und der Basis, während die Seiten ziemlich durchsichtig bleiben. Die Filamente ragen nur wenig über die Schuppe hervor und die linienförmigen, spitzen Beutel sind von der Länge der Schuppe. Von den beiden weib- lichen Aehren, welche in der Jugend einen lanzettförmigen Um- riss zeigen, später aber elliptisch, oder eirund werden, ist die obere regelmässig kleiner und kürzer, gewöhnlich dicht unter der männlichen Aehre aufsitzend; die untere stets grösser, meist kurz gestielt, so dass der Stiel in dem Deckblatte verborgen bleibt; nur einmal sah ich den Stiel 8 Linien lang und aus dem Deck- blatte weit hervorragend (Herb. Reichenb.). Im Allgemeinen bestehen die weiblichen Aehren aus 7 —15 ziemlich grossen und entfernten Blüthen. Ihre Schuppen kommen den männlichen nahe; nur sind sie etwas breiter und kürzer, am Ende gerundet, wim- perig-geschlitzt und der tiefer braune Fleck zieht sich über der Spitze des Nerven beginnend allmälig erweitert bis zur Basis, die er gänzlich einnimmt. Der feine häutige Rand wird, besonders an dem oberen Theile, leicht zerstört. Der aufrechte Blüthen- schlauch ist klein, ellipsoidisch, flach convex, mit abgestutzter |
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444
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Basis aufsitzend, in einen massig langen Schnabel mit zweizäh-
niger Mündung ausgehend, auf der Oberfläche und besonders an den Rändern des Schnabels behaart, grün und ziemlich durch- scheinend, so dass der etwa zwei Dritttheile der Höhle einneh- mende Fruchtknoten mit dem ziemlich dicken, geraden Griffel sichtbar wird. Dieser theilt sich an der Mündung in drei pome- ranzenrothe, schlanke, schwach gebartete, gegen das Ende sehr verdünnte Narben, welche doppelt so lang sind als der Schlauch. Im Fruchtzustande erscheint der letztere bedeutend vergrössert, namentlich verdickt, kreiselförmig-ellipsoidisch, an der gewölbten Seite stumpf gekielt, demnach dreikantig, kürzer geschnäbelt, mit blasser zweizähniger Mündung und aufrechten Zähnen, am Grunde kurz, breit und blass gestielt, kastanienbraun, deutlicher und dichter behaart, an den Kanten gewimpert-scharf, auf den Flächen deutlich genervt. Auch im Fruchtzustande bleiben die Schläuche aufgerichtet. Die reife Schliessfrucht füllt die Höhle des Schlauchs fast gänzlich aus, ist ellipsoidisch, plan-convex, nach Unten etwas ungleichseitig in einen kurzen Stiel verengt, nach Oben stumpf, die Griffelbase tragend, kahl und dunkelbraun. Dass C. platystackya Ten. zu C. macrolepis gehöre, hat Hr. Reichenbach a. a. 0. zuerst gezeigt. Von De Candolle wird unsere Art zwischen C. /mmilishEYS. und ciliataW.{ericetorum Poll.) gestellt, von Hrn. Tenore mit C. montana W. verglichen. Mir scheint, wie ersterem Botaniker, C. macrolepis in C. dilata W., in deren Nähe auch Hr. Kuntii die, ihm übrigens unbe- kannte Art gestellt hat, und in C. membranacea Hoppe die nächsten Verwandten zu finden. Die letztere entwickelt in einer Form von Zermatt im Wallis, aus Hrn. Shuttle worth's Hand, auch die, sonst meist in Schuppen übergegangenen scheidenartigen Deckblätter deutlich. Von diesen beiden, sowie von allen ver- wandten Riedgräsern unterscheidet sich C. macrolepis durch die ungewöhnlich grossen Schuppen und dunkelbraunen Schläuche, deren kreiseiförmig-ellipsoidische Gestalt bei den erwähnten Ar- ten niemals vorkömmt. Auch die locker stehenden weiblichen Blüthen sind für unsere Art charakteristisch, welche zu den aus- schliesslich südeuropäischen Bergformen der Gattung zu gehören scheint. |
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Erklärung von Tab. XXJEVM.
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a. ein Exemplar der C. macrolepis mit noch sehr unentwickel-
ten Aehren, aus Hr. Tenore's Mittheilungen, wie
b. ein Blaltbüschel.
e. ein Halmende mit der Aehre im Blüthenzustande.
d. u. e. zwei Halmenden mit Fruchtähren. a — e unvergrüssert.
f. männliche Bliithe,
a-, männliche Schuppe im reiferen Alter.
h. weibliche Schuppe. - i. der Schlauch im jüngsten Alter mit den Narben.
k. der Fruchtschlauch, von Aussen. /. derselbe von der Innenseite. m. die reife Schliessfrucht von Aussen. n. Querdurchschnitt derselben. f—». massig vergrössert. |
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45. Carex Mairii Cossosr « C^eriiaijüt.
Tab. XXXrWI.
C. spica mascnla solitaria oblongo -clavata, femineis
duabus (rarins 1. *. 3 — 6) snbapproximalis, ellipsoideo- oviformibus, densifloris, bracteatis, suberectis, suprema subsessili, inferioribus plus minus exserte pedunculatis ; stigmatibus tribus; utriculis oviformibus, basi attenuatis, plano-convexis, breviter rostratis, ore albido erecto-bi- dentatis, glauco - virescentibus, obsolete nervosis, glabris. margine superius setoso-ciliatis, erecto-patentibus, squama ovata, nervo scabro aristata longioribus ; squamis mas. cutis obtusis ; culmo triangularis apice scabriusculo ; fo- liis planis, margine versus apicem scabris, culmo brevio- ribus ; caudice repente, ramoso, caespitoso. C. Mairii CossoN et Germain observations sur quelq. plant, critiq.
d. envir. de Paris p. 18. 19. tab. 1. 2.
. _ Flora 1840 II. p. 496. — Schultz archiv. de la flore de France et d'AIlemagne
p. 49.
— Cosson, Germain et Weddels introduction à une flore
etc. de Paris (1842) p. 135.
Getrocknete Samml. F. W. Schultz fl. gali, et germ, exsicc. Nr. 549. 10
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In der Flora der Umgegend von Paris bei Meudon von Hrn. Maille,
bei Enghien von Hrn. Maire, bei St. Maur von Guillemin, bei Morfontaine, Luzarches, Chantilly von Hrn. De Lens, bei Compiègne von Hrn. Leret aufgefunden, im Sumpfe des Parks von Grandehamp bei St. Germain en Lave (Hr. Parceval!); ferner bei Ganges (dép. Heiault) Hr. Jordan. Wird gewiss auch anderwärts beobachtet werden. Im Juni blühend. Der ästige, dicht rasenförmige Wurzelstock ist mit feinen
röthlichen, vielbeugigen, stark bezaserten Wurzeln befestigt und von den vorjährigen Blattscheiden bedeckt. Die Blätter stehen am Grunde ziemlich dicht, sind 4 — 6, selten 8 Zoll lang, bis 2lJ2 Linien breit, Iinien-lanzettförmig, in eine kurze, dreikantige, scharfe, am Ende etwas stumpfe Spitze ausgehend, flach, unten durch den nach der Spitze zu scharfen Mittelnerven gekielt, oben gerinnt, sonst dicht nervig gestreift mit 1 oder 2 dem scharfen Rande näheren, stärkeren, besonders auf der Oberseite vortre- tenden und nach der Spitze zu ebenfalls scharfen Nerven. Die Scheiden sind schlaff, wenig von der Platte abgesetzt, innen häu- tig und hier am Rande in einen stumpfen, an den Halmblättern längeren häutigen Fortsatz verlängert, erbleicht oder bräunlich, sonst wie die Lamina beschaffen und kahl. Am Halme stehen in grossen Entfernungen ein paar etwa 2 Zoll lange Blätter mit verlängerten, mehr anschliessenden Scheiden; das oberste meist über der Hälfte, oder bei zwei Dritttheilen der Hohe des Halms. Der Halm wird 1 — I1/* Fuss hoch, ist dünn, kaum '/3 — V2 Linie im Durchmesser haltend, meist etwas gebogen, stumpf drei- kantig, dicht gestreift, bis gegen das Ende kahl und hier nur schwach schärflich. Das äusserste, kaum */2 —3/* Zoll messende Ende des Halms nehmen die Aehren ein, wenn, wie gewöhnlich 1 endständige männliche und 2 weibliche vorhanden sind. Sel- tener fand ich nur eine weibliche Aehre (S. a. Halm links), oder drei und dann die dritte in 21/* Zoll Entfernung von der zweiten. Nach der Angabe der HH. Cosson und Germain sollen bisweilen auch 4 — 6 weibliche Aehren vorhanden sein. Wahrscheinlich dienen alsdann für die unteren Aehren die hier beschriebenen Halmblätter als Bracteen. Die letzteren sind in der gewöhnli- chen Form der Pflanze an der untersten der beiden Aehren 1—2 Zoll lang, bis zur Spitze der männlichen Aehre reichend, oder sie etwas überragend, schmal Iinien-pfriemförmig, scharf, mitkur- |
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zer, anliegender Scheide; an der obersten weiblichen Aehre nur
3—4 Linien lang, selten über die Aehre vorragend, pfriemförmig mit nur 1—2 Linien langer Scheide. Wo, wie gedacht, nur eine weibliche Aehre sich findet, ist das untere Deckblatt leer. In einem Falle, wo ich drei weibliche Aehren sehe, ist das Deck- blatt linien-pfriemförmig, 272 Zoll lang. Die männliche Aehre, von länglich-keulförmiger Gestalt, ist 4 — 10 Linien lang und vor dem stumpfen Ende bis Vjz Linien dick, viel- und dicht- bliithig, nur an der verengten Basis lockerblüthiger. Einmal fand ich unter derselben noch ein kleineres, längliches, mehr grün ge- färbtes, nur J '/2 Linien langes männliches Aehrchen (S. a. Halm links). Die männlichen Schuppen sind verkehrt ei-spateiförmig, mit durchgehendem, bräunlich dreistreifigem blassen Nerven, ne- ben demselben grünlich, mit braunen Strichelchen auf der oberen Hälfte, am Rande häutig durchsichtig und gegen die Spitze fein gewimpert. Im späteren Alter wird die Schuppe nach dem Ende deutlicher rothbraun gefärbt und die Aehre zeigt im Ganzen eine mehr bräunliche Färbung. Die sehr feinen, hin- und hergebo- genen Träger ragen weit über die Schuppe vor und die linien- förmigen-, spitzen, gelblichen Beutel nehmen drei Viertheile von der Länge der Schuppe ein. Die weiblichen Aehren zeigen eine ellipsoidische, oder eiartige, selten ziemlich kugelige Form, sind bis 5 Linien lang und bis 24/2 Linien dick, viel- und ziemlich dichtblüthig, aufrecht, oder aufrecht-abstehend. Die jüngeren Schläuche sind eigestaltig, flach-convex, nach der etwas wulsti- gen Basis verengt, nach Oben in einen kurzen Schnabel über- gehend, licht bläulich-grün, auf den Flächen schwach nervig gestreift, an den etwas verdickten Kanten nach Oben zu borstig gewimpert. Sie ragen schon in diesem Alter, im späteren noch mehr, über die eirunden, zugespitzten, mit starken grünen drei- streifigen, am Ende scharfen Nerven bis in die Spitze durchzo- gen, sonst gelblichen, am Rande schmal durchsichtigen und gegen die Spitze wimperig geschlitzten Schuppen hervor, und sind auf- recht abstehend. Die Mündung des kurzen und dicken Schnabels ist zweizähuig, weiss, die geraden, etwas stumpfen Zähne gehen an der Innenseite tiefer und lassen den braunen Griffel erkennen, der sich an der Mündung in drei bräunliche, am Grunde stärker, dann schwach gebartete, schlanke, herabgebogene, bis zum ver- 10*
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engten unteren Theile des Schlauchs reichende Narben theilt.
Im Fruchtstande schwillt der Schlauch beträchtlich auf und ist an der dreikantigen Basis, die eine kleine Vertiefung an der Stelle des Ansatzes zeigt, weniger schnell verengt. Die Schliess- frucht nimmt wenig mehr als die Hälfte der Höhlung des Schlauchs ein, ist stumpf-dreikantig-eiförmig, oft ungleich, nach dem un- teren Ende schwach, nach dem oberen stark verengt, hier in eine kleine Scheibe erweitert, welcher der Griffel aufsass, kahl, und gelblich gefärbt. Der C. f ulva Good., wovon C. Homschuchiana Hoppe
nicht wesentlich abweicht, ist die vorliegende, zu Ehren ihres Entdeckers, des wackern Pariser Botanikers Hrn. Maire benannte Art nahe stehend ; aber durch die genäherten weiblichen Aehren, die hell gefärbten Schuppen derselben, die gegen das Ende bor- stig gewimperten Schläuche, die kurzen aufrechten, ganz blei- chen Zähne der Mündung und sonst mit Sicherheit zu unterscheiden. Erklärung von Tab. IIIFII.
a. ein Rasen der C. Mairii (aus Schultz fl. exs.) mit 2
HalmeD, einem normalen und einem mit einer einzigen weib-
lichen Aehre. b. ein Halmende im blühenden Znstande,
e. - — im Fruchtstande. a — e. unvergrössert.
d. männliche Blüthe.
e. weibliche Schuppe.
f. Blüthenschlauch von der Schuppe umgeben.
f. Fruchtschlauch von der Aussenseite,
— von der Innenseite. /. Schliessfrncht.
k. Querdurchschnitt der letzteren. e—k. unter massiger Vergrösserung. |
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46. Carex Durieui Steudee,.
Va», xxxvxn. C. spica suprema mascula erecta, demum patente, fe-
tninea unica, (rarissime gemina) ovoideo • subglobosa s. elli- psoidea, sessili, bracteata, laxiflora; stigmatibits tribus, ex apice sty li clavato pubescente enatis ; utriculis squar- rosis, compressis, piano - convexiusciitis, suborbicularibus, longerostratis, marginatis, margine setoso-scabris, rostri ore dilatato, bidentato, postice fisso, infuscato, detitibus scabris, basi membranaceis, squama ovata, acuminata, nervosa, subinde nervo aristata longioribus ; culmo gra- cili, trigono, striato , glabro ; Joliis trigono - subulatis, glabris, ad basin planiusculis, margine revoluiis, scabris, culmo panilo brevioribus; caudice repente, laxe ramoso, stolonifero. C. Durieui Steüdel Dornend, bot. ed. II. p. 289.
Getrocknete Samml. Ddrieü plant, sei. hispano-lusit. Sect. I. Asturicae ann. 1835. collectae Nr. 204.
Carex filifoh'a Gay in Ann. d. sc. nalur.
1836") (non C. fllifolia Nutt. gen. II.
p. 204 (1818) Hook. ic. pj, t. 448.
nee R. Brown.).
Auf smnpGgen Abhängen der niederen Berge in Asturien, namentlich
in der Sierra del Chorro und der Sierra del Aguilero bei Grado, am 9. Juni 1835 von Hrn. Durieu entdeckt und mir gefällig milgelheilt. Auch im SHUTTLEwoRTH'schen Herbar. habe ich diese Art verglichen. Die vorliegende Pflanze gehört zu den ausgezeichnetsten Ar-
ten der Gattung und findet unter den mir bekannten im strengen Sinne nicht einmal einen nahen Verwandten. In der KuNTfl'schen Disposition möchte C. Durieui zwischen der 7. und 8. Abihei- lung der dreinarbigen Riedgräser schwanken und mit C. flava. Li., sowie C. extensa Goad, namentlich in ihrer von De Can- uülle (fl. fr. IV. 2. Suppl. p. 292) aufgestellten Form, tenui- |
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") Wegen dieses Citats habe ich dieselbe Bemerkung zu machen wie
oben S. 135. bei C. Hochstettkmana, dass es nämlich nicht aufzu- finden war. |
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foUa„ noch die meiste habituelle Aehnlichkeit zeigen; obgleich
diese Arten die abweichendsten specifiscben Merkmale darbieten. Der kriechende Wurzelstock ist etwa rabenkieldick, weitläufig
verzweigt mit aufsteigenden, sprossenden Zweigen, von schmutzig braunen fasrigen älteren Blattscheiden bedeckt und durch spar- same, zarte, vielbeugige, bezaserte, gelblich-braune Wurzeln befestigt. An den Enden der Zweige des Stocks sitzen gedrängt die nicht sehr häufigen Blätter, von deuen die äusseren kurze, schlaffe, dicht nervig gestreifte, nach Innen häutige Scheiden und eine nur 1—2 Zoll lange, an den Rändern zurückgeschlagene und desshalb pfriemförmig erscheinende, Platte besitzen. Noch kürzer, lanzettförmig und mit lockerern Scheiden werden die Blätter an den Ausläufern beobachtet. Die innern, unmittelbar den Halm umgebenden und einige Zoll an demselben heraufsteigenden Blät- ter besitzen 1 — 2 Zoll lange, schlaffe, an der Innenseite häutige, braune ganzrandige, nervig-gestreifte Scheiden. Von da erhebt sich die 1—l'/s Fuss lange, am Grunde kaum 2/i Linien breite, am Rande scharfe, dann verschmälerte dreikantige, am Ende drei- schneidig-pfriemlörmige, spitze, nervig gestreifte und durchaus kahle Platte, von kaum '/e — V5 Linien Durchmesser, sanft hin- und hergebogen und oft gedreht. Die Blätter sind von sehr wech- selnder Länge; regelmässig aber etwas kürzer als der Halm. Diesen fand ich 12 — 21 Zoll hoch, stets dicker als die Blätter, oft bis ljz Linie im Durchmesser haltend, tiefer gefurcht, sonst von dem Ansehen und der Beschaffenheit der Blätter. An der weiblichen Aehre, und wenn sie gedoppelt vorhanden ist, an der untersten, findet sich gewöhnlich ein abstehendes, am Grunde bis über 1 Linie breites, stark nerviges uud gekieltes, über der scheiilenartig umfassenden Basis flaches, am ganzen Rande schar- fes, weiter oben eingeschlagenes, endlich dreischneidig-pfriem- förmiges, von ij-i bis 2 Zoll langes Deckblatt, welches nur selten durch eine ungewöhnlich grosse, umfassende, stark genervte, de- nen der weiblichen Bl'üthen ähnliche und gleich gefärbte Schuppe vertreten wird. Am Ende des Halms steht die bis zolllange und 1 — l'/a
Linie breite, ziemlich spindelförmige, viel-und dichtblüthige männ- liche Aehre, selten bis auf 1 oder l'/2 Linie der weiblichen genähert, gewöhnlich 4—5 Linien davon entfernt. Sie scheint, |
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wenn sie nur kurz gestielt ist, und im Bliithenstande regelmässig
aufrecht zu stehen ; dann aber biegt sich der am Grunde merk- lich scharfe, dreischneidige Stiel in einem Winkel von etwa 50 Grad zur Seite, und an einem mit zwei weiblichen Aehren ver- sehenen Exemplare (fig. e.) war das Halmende mit beiden weib- lichen Aehren in einem noch bedeutenderen Winkel abgelenkt ausgebreitet-abstehend*). Die Schuppeu der männlichen Bliithe sind fast spateiförmig, oder aus keilförmiger Basis erweitert und am Ende zugerundet, häutig, von einem durchgehenden dunkleren Nerven, mit zwei lichten Streifen an den Seiten, durchzogen, ne- ben den letzteren, besonders nach Oben rothbraun gefärbt und an dem sehr feinen Rande durchsichtig. Im späteren Alter werden die männlichen Schuppen dunkler braun und es ändert hiernach die Farbe der Aehre. Die feinen Träger sind um die Hälfte länger als die Schuppe. Staubbeutel waren an den verglichenen neun Exemplaren nicht] mehr vorhanden. Was die weiblichen Aehren betrifft: so findet sich an 8Exemplaren nur eine einzige; an dem neunten sind zwei vorhanden, wovon die obere in nur I72 Linie Entfernung von der männlichen, die untere von der oberen 8 Linien absteht. Die Spindel ist besonders nach Unten merklich scharf und auf die oben bemerkte Weise abgebogen. Die Gestalt der weiblichen Aehren ändert vom fast Kugeligen in das Eiförmige und Ellipsoidische. Immer stehen die grossen Blüthen, in der Zahl zwischen 12 und 20 wechselnd, ziemlich locker. Die Schuppen sind in Bezug auf Grösse und Zuspitzung etwas verschieden. Die am Grunde der Aehre stehende, wie ge- dacht, bisweilen die Stelle des Deckblatts vertretende Schuppe erreicht oft bis 2 Linien Länge, umfasst am Grunde den Halm scheidenartig und ist mit einem breiten, dreistreifigen Nerven versehen. Im Ganzen ist die Form der Schuppen aus breiter umfassender Basis eirund und zugespitzt, der grünlich-gelbe starke, an den höher stehenden einfache, an den unteren drei- streifige Nerv läuft dort in die Spitze ans, hier endigt er vor derselben; der übrige häutige, doch in der Mitte festere Theil |
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) Es mag also hier ein umgekehrtes Verhältniss stattfinden, als es an
C. vaginata Tausch (s. t. XV. p. 62. dieser Hefte) von Hrn. W. D. J. Koch beobachtet worden ist. |
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ist dunkel maronenbraun gefärbt und die Färbung verläuft sich
allmalig nach dem Rande und der Spitze, so dass diese endlich blassgelb oder weiss, durchsichtig und fein häutig erscheinen. Stets ist die Schuppe kürzer als der Schnabel des Schlauchs und abstehend, oder offen-abstehend. Dieselbe Richtung zeigen die Schläuche, welche zusammengedrückt, an der inneren Seite flach und ausgehölt, an der äusseren stumpf gekielt, ziemlich kreisförmig, durch einen starken Seitennerven gerandet, gegen die Mitte kurz und schwach zweinervig, grünlich, am Grunde sehr kurz gestielt, nach Oben ziemlich schnell in einen, der Hälfte des Schlauchs gleichkommenden, zusammengedrückten, nach Ohen bräunlichen, am Rande borstig-scharfen, an der Mündung in zwei grosse aufrechte, -braune, am Grunde und Rande häutige, erbleichte Zähne erweiterten Schnabel übergehen. Die Mündung zieht sich an der Innenseite in einem rothbraun gerandeten Spalte weit nach Unten, dagegen sie auf der Aussenseite durch eine bräunliche Haut halbrund begrenzt wird. Der Fruchtknoten, welcher kaum die Hälfte der Schlauchhöhlung erreicht, ist aus gestielter Basis kreisrund, nach Innen flach, nach Aussen gekielt, mit stumpfen gerandeten Kanten, gelblich - braun und trägt an dem schwach gewölbten Schnabel den dreimal längeren, fadenförmigen, ebenso gefärbten Griffel, welcher, ehe er sich in die Narbenäste theilt, keulenartig verdickt, kurzsteifhaarig und maronenbraun gefärbt ist. Mit diesem kculförmigen Ende ragt der Griffel bald ganz, bald nur zum Theil aus der Mündung hervor. Die von dem Ende ausgehenden Narben sind sehr schwach gehartet, schlank, viel- beugig, rothbraun und reichen fast bis zur Basis des Griffels. Die reife Schliessfrucht nimmt die Hälfte der Höhlung des Schlauchs ein, ist aus dickgestielter Basis verkehrt eiförmig, dreikantig, mit stumpf gerandeten Kanten, innen flach, die vorderen Seiten etwas erhoben, mit der kurzen Griffelbasis gekrönt, durchaus von schmutzig gelblicher Färbung. Erklärung von Tab. XXJTFXIi.
a. ein Wurzelstock der C. Durieui mit den Blättern und zwei
abgeschnittenen Halmen. «.* der obere Theil von einem dieser Halme, mit aufrechter männ-
licher Aehre und einer weiblichen, im jüngeren Zustande. |
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b. ein Halm mit doppelter weiblicher Aehre, am Ende umgebo-
gen , im Stadium der Reife. au.b. in natürlicher Grösse. e. die männliche Bliithe. d. die weibliche Schuppe in einer Mittelform.
e. ein Schlauch im mittleren Alter mit vorragendem Griffel und
Narben, von der Innenseite.
f. ein ähnlicher von Aussen gesehen.
g. der Fruchtknoten mit Griffel und Narben.
h. die reife Schliessfrucht. i. Querdurchschnitt derselben.
e—*. massig vergrössert. |
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47. Carex Incortini Willdkatow.
Tab. XXXIX.
C.spica masciila solitaria ; femineis duabus s.tribus, sub-
globosis, paucifloris, sessilibus, creeds, bracteatis; bracteis squamaeformibus, aristntis; stigmatibus tribus gracilibus, longissimis ; utriculisjunioribus ovif'ormibus, udultis subglo- boso • triangularibus, pediccllatis, hirtulis, nervosis, lange rostratis, rostri ore bidentato , interius profunde fisso, squama ovata, apice attenuata, nervo aristata subloìigiore; culmo triangulari, angulis scaberulo, gracili, flexuoso, erecto ; Joliis anguste linearibus, apice longe attenuato obtusiuscuhs , supra murgineque scabris, nervosis , glau- cescentibus, flaccidi« ; caudice repente, laxius caespitoso, estolonifero. C. lucorum Willdknow emim. H. Berol. supplem. p. 63. (nomen).
— Link, enuin. altera H. Berol. II. p. 380.
— Schlkchtkndal Linnaea X. (1836) p. 262.
— Kuìsth enum. pi. II. p. 443 Nr. 205*).
Getrocknete Samml. Rugel pi. Carol, sept. Die Art wurde zuerst aus nordamerikanischen Samen im König],
botanischen Garten zu Berlin eultivirt. Ein daher stammendes Exem- plar verglich ich im Herbarium des Hrn. von Schlkchtendal. Hier- mit stimmen im Wesentlichen die von mir genannten Exemplare der RuGEL'schen, von Hrn. Shüttlewobth verteilten Sammlungen über- |
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*) In Sprengel syst, veget. III. p. 818. ist C. lucorum irriger Weise als
Synonym von C. Coìlimii (m. vergi. Nr. 48 C. suhulata) aufgeführt worden. |
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ein. Sie sind an dem Wasserfalle in den Bergen am Broad -Rirer, in
Nord-Carolina im Mai 1841 aufgefunden. An der wildgewachsenen Pflanze, welche hier der Beschrei-
bung zu Grunde liegt, ist der kriechende, etwa rabenkieldicke, verzweigte Wurzelstock locker rasenförmig, von rothbraunen, fa- serigen Scheiden bedeckt und durch feine, gebogene, bezaserte Wurzeln angeheftet. Die untersten Blätter sind durch schlaffe und dünne, gelbliche oder purpurrothe, nach Innen fein häutige und fasrige Scheiden mit kurzer, stumpfer Spitze, welche durch die auslaufenden Mittelnerven und zwei einander genäherte ebenso starke Seitennerven gebildet wird, vertreten. Bei all- mäliger Verlängerung der Spitze zeigt sich an anderen eine mehr pfriemförmige Spitze und an noch anderen entsteht nun eine kraut- artige, grüne, schmal linienförmige, an den Seiten und an der pfriem- förmigen stumpfen Spitze scharfe Platte, und so ist der Ueher- gang zu den eigentlichen Blättern vermittelt. Diese sind mit ver- längerten, oben schlaffen, unten verengten, röthlich gefleckten Scheiden versehen, bis spannenlang, kaum 3/* Linie breit, dem- nach schmal liuienförmig, sehr sanft in die lange, aber stets flache und etwas stumpfe Spitze verengt, aufrecht, aber dünn nnd schlaff, meergrün, fein und dicht nervig gestreift, mit beiderseits etwas vortretenden stärkerem Mittelnerven und zwei genäherten schwä- cheren Seitennerven, an denselben auf der Oberseite und an den Rändern bis in die Spitze scharf. Nur wenige, besonders kurze und schmale Blätter zeigt der unterste Theil des Halms. Die Stockblätter reichen gewöhnlich bis in die Nähe der Aehren ; sel- ten einzelne über dieselben hinaus. Der Halm misst gewöhnlich 6—8 Zoll in der Höhe, und durchaus 4/6 — V4 Linie in der Dicke, ist demnach sehr schlank, aufrecht, schwach hin- und her- gebogen , ziemlich scharf dreikantig, an den Kanten scharf, an den Seiten stark nervig gestreift. An dem äussersten, höchstens 5 Linien langen Ende des Halms
befinden sich die Aehren. Eine einzelne männliche begrenzt den Halm auf einem kurzen, nur 1 — 2 Linien messenden Stiele, ist 5 — 6 Linien lang, oben vor der meist stumpfen Spitze bis 1 Linie dick, nach Unten verengt, also etwaskeulförmig, viel- nnd dicht- blüthig, am Grunde etwas lockerer, tief purpurfarben. Die Schup- pen sind länglich, kurz gespitzt, stumpflich, die unteren, von ein- |
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ander entfernteren, verlängert, llfa—2 Linien lang, alle mit
einem schmutzig gelblichen, dreistreifigen, auf dem Rücken schar- fen Nerven bis in die Spitze durchzogen. Die Schuppe selbst ist häutig, am Grunde, soweit sie von den benachbarten gedeckt wird, gelb, an dem vorragenden Theile purpurfarben, lichter ge- strichelt, am Rande schmal, häutig durchsichtig. Die schlanken weissen Filamente sind noch einmal so lang als die Schuppe. Die Staubbeutel waren sämmtlich abgefallen (auch an dem eultivirten Exemplare). Nahe unter der männlichen A ehre und nur durch den sehr kurzen Stiel der letzteren getrennt steht die oberste weibliche Aehre und 2 — 3 Linien tiefer die zweite. Sind 3 vor- handen, so stehen die zwei oberen dicht untereinander. Sie sind im Allgemeinen ungestielt, von ziemlich rundem Umrisse, sehr arm — nur 3 — 5 — und lockerblüthig, gestützt von einem schuppenar- tigen, am Grunde umfassenden, häutigen, bräunlich gefärbten Deckblatte mit breitem, grünem, in einer krautartigen, vorstehen- den, 2—5 Linien langen, pfriemförmigen, scharfen Borste endi- gendem Nerven durchzogen. Die weiblichen Schuppen sind eirund, zugespitzt, mit breiterer Basis aufsitzend als die männlichen, und durch den mehr oder weniger weit vorstehenden, starken und an Ende und Rücken sehr scharfen Nerven gegrannt; sonst von Tex- tur und Färbung der männlichen Schuppen. Der Blüthenschlauch ist aus kurzem und dickem, abgesetztem Stiele eiförmig, flach con- vex, in einen langen und starken geraden Schnabel übergehend, grünlich durchscheinend, kurz steifhaarig, ohne deutliche Nerven. Das erbleichte Ende des Schnabels ist gerade und stark zweizäh- nig, die Zähne an der Aussenseite kurz und häutig verbunden, an der Innenseite tief herabreichend. Der durch die dünne Haut des Schlauchs von Aussen sichtbare Fruchtknoten nimmt etwa zwei Dritttheile der Höhlung ein, ist ellipsoidisch, grünlich, und der aus verdickter Basis fadeuförmige und aufrechte Griffel spal- tet sich an der Mündung in 3 ungewöhnlich schlanke, dünn ge- bartete, oberwärts gebogene und verschlungene Narben, welche an Länge den Schlauch übertreffen. Der Fruchtschlauch schwillt in der Mitte stark und kugelig-dreikantig auf und verdünnt sich nach Unten in einen konischen Stiel und nach Oben in den mehr abgeschnür- ten, länger und schmäler erscheinenden Schnabel und ist durchaus sehr kurz und matt steifhaarig. Er zeigt an der Inenseite 3, an der |
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Aussenseite 5 wenig deutliche und nicht in den Schnabel über-
gehende Nerven. Die Farbe des Fruchtschlauchs ist ein oliven- artiges, schmutziges Grün, vor den lichteren Zähnen der Mün- dung erscheint der Schnabel bräunlich. In ähnlichem Verhältniss schwillt der Fruchtknoten zu einer kugeligen stumpf dreikantigen, an beiden Enden stark verengten Schliessfrucht auf, welche glatt und bräunlich, an den stumpf vorragenden Kanten aber und an dem kurzen, dicken Stiele gelblich gefärbt ist. Von der beschriebenen Pflanze aus Karolina weicht das ver-
glichene gebauete Exemplar nur durch 9 Zoll hohen, etwas stär- keren , am Grunde mit längeren und breiteren Blättern besetzten Halm, 10 Linien langes Deckblatt, grössere männliche und weib- liche Aehren, längere Schuppen und etwas kürzere Schläuche ab. In allen übrigen Punkten stimmt es vollkommen überein und die Abweichungen lassen sich als Folgen der Kultur leicht er- klären. Dieses seltene und, wie es scheint, von den nordamerika-
nischen Botanikern bisher unbeachtete Riedgras steht, wie schon Hr. v. Scolecqtendal ganz richtig bemerkte, zu C. margi- nata Mblbg. (descr. gramin. p, 237), womit C. pensylva- nica Lam. ohne Zweifel gleich ist, in der nächsten Beziehung. Die von Hrn. Knieskern aus Oriskany im Staate New-York mir mitgetheilten Exemplare und andere von Schweinitz unter dem, sicher irrigen, Namen C. vestita gesandte stimmen mit der ScHKUim'schen Figur Nr. 123 auf Taf. L11. vollkommen überein. Diese Pflanze unterscheidet sich aber von C. lucorum durch beträchtlichere Grösse, robusteren Bau, locker verzweigten, häufig sprossentreibenden Wurzelstock, steifere, mehr säbelartig gebo- gene kürzere Blätter, mehrblüthigere weibliche Aehren, breit weissgerandete männliche und kürzer begrannte weibliche Schup- pen; vorzüglich aber durch die weit kürzer geschnäbelten, dicht- und seidenglänzend behaarten Schläuche. In allen übrigen Merk- malen stimmen beide Arten auf das Genaueste überein. Erklärung von Tao. JlJlXIJT.
a. ein Rasen der C. lucorum mit fruchttragenden Halmen.
b, ein Halmende mit jüngeren Aehren.
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a und b ohne Vergrößerung.
e. miinnliche Bliithe. il. Blüthenschlatich von Aussen gesehen ; e. von Innen. f weibliche Schuppe von Vorn;
g. dieselbe von der Seite, um den scharfen Nerven zu zeigen.
h. der Fruchtschlauch mit seiner Schuppe von der Innenseite; *'. derselbe von der Aussenseite. k. die Schliessfrucht, in der Seitenansicht. /. Querdurchschnitt derselben. e — /. unter massiger Vergrösserung. |
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48. Carex snbnlata Michacx.
Iah. XX.
C. spica mascula solitaria minuta, breviter pedun-
culata, femineis androgynisve tribus [rarius t/uatzior s. ouinque), remotes, bracteatis, subseptemfloris, apice mas- culis s. abortivis, suprema sessili, masculae approximata, reliauis breviter, infima saepe exserte peduneulatis, ere- ctis; stigmatibus tribus, stylo basi monospiro, utriculis remotis, patentibus, demum deflexis, fusiformibiis, plano- convexis, siibtriangularibus, nervosis, rostratis, rostri apice bicuspidato, cuspidibus reduncis, ore interno, infra- apicali, squama nervo aristata multo longioribus • culmo gracili, triangulari, striato, apice tantum scabriusculo; foliis linearibus, planis, flaccidis, margine scabris; cau- dice repente, laxe ramoso, stolonifero. C. subulata MlCHAUX (Richard) fl. bor. amer. II. p. 173. (non
aliorum). — Pursh £1. Amer. sept. I. p. 40. - Collins» Nutall gen. of n. amer. plants. II. p. 205.
- subulata Schweinitz und toRREY Ann. of (he Iyc. of Nnv-
York I. p. 340. t. 26. f. 1.
- Collins» et subuhla Sprengel syst, veget. III. p. 818 (esci.
syn.)
- Mithauxii Dewey Silliam amer. Journ. X. 1826. p. 273 t. G.
4. f. 21. (non Schweinitz).
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C. subulata Torrey Ann. of the lye. of New-York III. p. 419.
- — Kdnth Enum pi. II. p. 500 Nr. 341. Tin nördlichen Canada, Michatjx (Richard! Herb. J. J. Roemero-
Shdttleworth.) in schattigen Sümpfen mit Sphagnum und Cupres- sus lliyoides in New-Jersey (Torrey! Herb. Schlechtendal. Mac- nab! Herb. Shuttleworth. Knieskern ! Herb, propr.) in Tennessee (Rugel! 1842 Herb, propr.) Im Juni und Juli blühend. Der Name C, subulala ist mehrmals vergeben worden*), nament-
lich von Hrn. Wahlenberg an eine Art der Maskarenen, welche Schkchr mit dem Namen C. Boryana belegt hat und es ist desshalb kein Grund vorhanden, die bezeichnende und allgemein angenommene Benennung zu ändern ; obgleich diess Hrn. Dewey noch 1826 (a. a. 0.) nothwendig schien. Der Wurzelstock ist rahenkieldick, kriechend, locker ver-
zweigt, von braunrothen, oder purpurfarbigen, länglichen, etwas stumpfen, 4—5 Linien langen, am Grunde umfassenden, festen, dicht nervig gestreiften Scheiden bedeckt und durch feine gelb- lichbraune , vielbeugige, sparsam bezaserte Wurzeln befestigt. Er entwickelt nicht selten Ausläufer, die am Grunde mit densel- ben Scheiden wie der Stock und nach Oben mit gewöhnlichen Blättern besetzt sind. Die letzteren, sowie die am Stocke und am Halme bis fast zu den Aehren herauf befindlichen, sind im Allgemeinen mit lockeren, innen fein häutigen und gestutzten, dicht nervig gestreiften und vorstehende Querwände der Zellen zei- genden Scheiden versehen. Die der unteren Blätter sind kurz, gänzlich oder doch in der Mitte purpurfarbig ; die Scheiden der Halmblätter aber länger und blassgriin. Die Platte ist flach, li- nienförmig, oben sanft in eine kurze, flache, etwas stumpfe und scharfe Spitze ausgehend, bis spannenlang, regelmässig kürzer als der Halm und bis 2 Linien breit, von dünner lockerer Textur, schlaff, nervig gestreift, der Mittelnerv nicht stärker als zwei oder drei zu jeder Seite befindliche Nerven, zwischen je zweien der- selben ein feinerer hinlaufend und dieselben vorstehenden Quer- wände der Zellen, wie sie an den Seheiden bemerkt wurden, die Ränder scharf. Der Halm, selten über 1 bis 1'/2 Fuss hoch, und bis V3 Linien dick, ist schlank, aufrecht, sanft hin- und her- |
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*) M. s. Steudei nom. bot. ed. H. p. 296.
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gebogen, stumpf dreikantig, kahl, nur unmittelbar unter der tief-
sten Aehre und an der Spindel schärflich. Die unter den weib- lichen, oder androgynischen Aehren befindlichen Deckblätter gleichen den Blättern, die untersten sind mit denen des Halms meist von gleicher Länge und ragen gewöhnlich über das Ende der Aehren hinaus; die unter den oberen Aehren sind kürzer, schmäler, das oberste faden-pfriemförmig, sehr scharf; bisweilen fehlt es ganz. Die Scheiden sind von massiger Länge, oben schlaff, am Grunde verengt. Die Zahl der ursprünglich weiblichen Aehren wechselt zwischen 3 und 4 und der Raum, den sie an der Spindel einneh- men, zwischen l'/a und 472Z0II. Am Ende des Halms steht eine kleine, spindelförmige, kaum 4 Linien lange und 1 Linie breite, wenig- und besonders nach Unten sehr lockerblüthige, meist kurze^ selten 3—4 Linien lang gestielte, aufrechte, blass röthlichgelbe männliche Aehre, an deren Basis ich nur einmal ein kleines, aus 4 Schuppen gebildetes Nebenährchen bemerkte. Die männlichen Schuppen sind verhältnissmässig, namentlich die unteren, gross, bis 2 Linien lang, mehr oder weniger gestreckt länglich, nach Oben verengt, fein häutig, fahl oder röthlich gelb, kahl, mit ei- nem grünen, dreistreifigen Nerven versehen und durch denselben ziemlich lang gegrannt. Die fadigen Träger ragen wenig über die Schuppe hervor und die länglich -linienförmigen, durch das Konnectiv gespitzten Beutel sind kurz, kaum halb so lang als die Schuppe, oder noch kürzer. Je nach der Länge des Stiels der männlichen Schuppe steht die oberste weibliche Aehre mehr oder weniger nahe der männlichen, gewöhul.ch aber unmittelbar unter derselben; die unteren weiblichen Aehren, deren meist 2 oder 3 seltener 4 und nach Schweinitz und Torrey sogar 5 sich fin- den, in weiteren Entfernungen. Der Bau der weiblichen Aehren ist sehr eigentümlich und nur an C. paucißora und micro- glachiti zeigt sich eine analog'e Beschaffenheit. Es weichen aber die Aehren unserer Art besonders dadurch von denen der ge- nannten ab, dass sie eine 3 — 4 Linien lange, meist gestielte an den unteren Aehren sogar lang gestielte und aus dem Deck- blatte vorragende besondere Spindel zeigen, an welcher sich eine kleine, 7 nicht überschreitende Zahl sehr entfernter weiblicher Blüthen, an der Spitze aber meistens auch noch einige oft nur auf die Schuppen reducirte männliche Blüthen vorfinden. An |
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einem von Hrn. Macnab gesammelten Exemplare im Suuttle-
woRTH'schen Herbar beobachtete ich sogar eine Hermaphrodit- blüthe*)an der Spitze einer weiblichen Aehre, in welcher der Schlauch in zwei übereinander stehende Schuppen aufgelöst ist, der Frucht- knoten mit dem Griffel, von dem jedoch die Narben schon abge- fallen waren, und die Staubfäden, (einer mit der noch ansitzen- den Anthere), frei hervorragen. Finden sich nicht mehrere Schup- pen, so ist die Spitze der besonderen Spindel wenigstens von ei- ner, der Form nach männlichen, Schuppe umhüllt. Die weibli- chen Schuppen sind anfangs abstehend, dann wagerecht ausgebreitet, ei - lanzettförmig, zugespitzt, häutig durchsichtig, bleich, oder schwach grünlich augelaufen, mit einem starken, tiefgiünen, spä- ter rothbrauuen, schmal dreistreifigen, äusserlich und an der mehr oder minder vorstehenden Spitze scharfen Nerven durchzogen. kleiner als die männlichen Schuppen, ein Dritttheil so lang als die Schlauche, his nach dem Ausfallen der letzteren stehenbleibend. Die Schläuche, welche im Blüthen- und Fruchtzustande wenig verschieden, im ersteren hellgrün durchsichtig, im letzteren bräun- lich gefärbt erscheinen, sind 4—5 Linien lang, gegen die Mitte '/2 Linie dick, ziemlich spindelförmig, an der Innenseite flach, an der Aussenseite gewölbt und schwach gekielt, also fast drei- kantig, aufdeu Seiten nervig, mit 7 durchlaufenden Nerven auf der innern und 5 durchlaufenden Hauptnerven und von der Basis aus ent- springenden, aber bald verschwindenden Nebennerven an deräusseren, am Grunde stark verengt, nach der Spitze unmerklich in einen lau- gen, geraden Schnabel übergebend, der in zwei feste, steife, gelb- liche, hakig umgebogene und der Rückseite mehr oder weniger angedrückte Borsten ausläuft. Von der Basis derselben geht in der Mitte, jedoch nur an der Innenseite, etwa eine Linie weit, ein, am Ende wenig erweiterter Spalt herab und an dieser Stelle befindet sich die Mündung, durch welche die Narben bald gänz- lich , bald nur theilweise hervorragen. Der Fruchtknoten ist aus etwas verengter Basis ellipsoidisch-dreikantig, mit stumpfen Kan- ten und grün gefärbt. Auf der stumpf kegelartigen Spitze steht der auffüllend gebildete, den Schlauch an Länge übertreffende |
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') Eine Form der C. cnespitosa auet. mit Hermapbroditblütben fand Hr.
Petermann bei Leipzig. |
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Griffel. Er ist an der Basis etwas verdickt und kurz steifhaarig,
braun, verengt sich dann, erscheint kahl, lichter, fast gelb, und ist hier beständig in einer mehr oder minder gedrängten Spiral- windung gebogen, wird über derselben allmälig und bis zu der Spaltung in die Grifteläste dicker und wieder kurzsteifhaarig braun. Die schlanken, gebogenen, schwach gebarteten bräunli- chen Narben erreichen nicht ganz die Hälfte der Griffellänge Von einer Racheola, wie sie sich an der verwandten «,. micro- glochin innerhalb des Schlauchs findet, ist hier keine Spur wahr- zunehmen. Die Schliessfrucht gleicht in der Gestalt dem Frucht- knoten, ist aber rothbraun, an den stumpfen Kanten lichter, mehr gelblich und trägt auf der Spitze den bis zur Spiralwindung stehen gebliebenen unteren Theil des Griffels. Die weiblichen Bliithen scheinen oft gänzlich fehlzuschlagen. Die Verwandten dieser interessanten Art, welche auf den
ersten Blick von allen übrigen Riedgräsern abweicht und deren haken- förmige Schnabelborsten an das ebenso geformte Ende des Spin- delchens von Uncinia erinnern, sind schon in der Beschreibung bei- läufig erwähnt worden. C paueißora und microglochin zei- gen sich aber schon durch die einzelne androgynische Aehre von C. subulata verschieden. Ausserdem wird unsere Art von ScHWEiNiTZ und Torrey (a. o. a. 0.) noch mit C. xantho- phy&a Wblbg. verglichen ; dieselbe ist aber weit robuster, hat dichter stehende, grössere, am Grunde bauchig erweiterte gelbge- färbte Schläuche, welche aufrecht oder aufrecht-abstehend sind, regelmässig aufrechte Zähne der Mündung und ist leicht zu un- terscheiden. Erklärung von Tao. XMJ.
a. Wurzelstock von C. subulata, mit dem unteren Theile zweier
Halme und
b. Halmende im jüngeren Alter mit 4 weiblichen Aehren.
e. ein Exemplar im späteren Alter mit 3 weiblichen Aeh-
ren. d. Halmende im Fruchzatstande.
a—d. in natürlicher Grösse. e. eine männliche Aehre besonders, sehr schwach vergrössert.
II
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f. männliche Bliithe.
g. weibliche Schuppe.
h. ßiiithenschlauch von der Innenseite;
i. ein anderer, von der Aussenseite.
k. der Fruchtknoten mit Griffel und Narben besonders.
I. die Schliessfrucht, von Aussen gesehen.
m. Querdurchschnitt derselben.
f—m. unter massiger Vergrösserung.
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49. Care* exilis Dewey,
Tab. XFjM.
C. spica solitaria dioica, s. androgyna (mascula apice f end-
ma, s. feminea basi, s. basi et apice mascula), simplici, s. spicula 1 ad 3 minutis fertilibus ad basin sterilis, densiflora; mascula lineari- oblonga, feminea ellipsoidea oblongave; stigmatibus duobus; utri- culis ovatis, breviter rostratis, rostro grosse bidentato, plano- convexis, extus trinervibus, margine a medio ad apicem serrato- scabris, squamam ovatam, acutam aequantibus, maturis patenti- divergentibus; caryopsi inaequaliter lenticulari, acuminata, pallida; sqtiamis masculis oblongis, acutis; culmo semitereti foliisque bre- vibus, compressis, nervoso-striatis, margine scaberulis, vaginis fuscescentibus, oblusis; caudice horizontali, denso. C. exilis Dewey Sillim. amer. Journ. XIV. p. 351. t. Q. f. 53 et
(var.) 54. - — Torrey n. am. Cyperac. Ann. of N. Y. III. 1836. p. 387.
- — Kunth enum. pi. II. p. 419. Nr. 133.
- — A. Gray manual p. 538.
Getrocknete Samml. H. P. Sartwell Carie. Amer. septentr.
exsicc. P. 1. 1848. Nr. 2. (fruetifera). In Morästen (swamps) und niederen Marschgründen von Massachusels
und Bhode-Islarid bis New-Jersey an die Küste; ebenso an den Rän- dern von Bergseen in Essex-County, New-York (A. Gray). Exemplare von Manchester in New-Jersey, von Lake-Sandorf, Essex-County, New- York in allen Formen und reichlich von Med. Dr. P. D. Kmeskern und Anderen mitgetheilt in meiner Sammlung und der Abbildung zu Grunde gelegt. Sie sind im Juli gesammelt. Mit Recht wird von Herrn Ed. Tuckerman (enum. method. Carie, p. 7)
diese Art zu den Dioicis der Sectio 1. Psyllophorae gestellt, wo sie nähere Verwandte als bei den Slellulatis (s. a. a. 0. p. 16) findet. Der Wurzelstock ist etwa rabenkieldick, von Scheiden bedeckt,
horizontal, kurz, entwickelt nach Oben dichtstehende Halme, nach Unten zahlreiche, taubenkielstarke, oft 2 Zoll lange, weiche, fast schwammige, mit einer lockeren schmutzig gelben oder braunen, fein gestreiften Haut überzogene, stellenweise bezaserte, vielbeugige, schwach verzweigte Faserwurzeln. Ausläufer habe ich an den ver- glichenen Exemplaren nicht bemerkt. Die am Stocke und dem Grunde der Halme befindlichen Scheiden wechseln von wenigen Linien bis zu 1 Zoll Länge und V2~~l Linie Breite,' sind tief 11*
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gespalten, am Rande durchscheinend, fein gestreift, in der Mitte
mehr oder minder dunkelbraun, tief gefurcht-gekielt, die mittleren Nerven in eine kurz verengte, am Ende mehr oder minder "abge- setzte, stumpfe Spitze ausgehend. Die nicht sehr zahlreich vorhandenen Blätter sind kaum über
6 Zoll lang; meist aber kürzer, nur '/3—'/2 Linie breit, am Grunde zusammengeschlagen, stark 5 oder 7nervig, gegen das sanft verschmälerte Ende flach-dreikantig und dieses durch den verdick- ten Mittelnerven stumpf. Die Ränder des zusammengeschlagenen Theils und der Spitze durch Loupe und Gefühl merkbar scharf. Die häutige gelbe Blattscheide ist sanft ausgerandet. Die Farbe der getrockneten Blätter, wie der Halme, etwas bräunlich-grün. Die sanft hin- und hergebogenen Halme erreichen meist die Länge eines Fusses oder darüber und übertreffen die Blätter wenig an Dicke. Sie sind etwas zusammengedrückt, stumpf-dreikantig, die Seiten, auch die schmälere, tief zweifurchig, die Kanten, besonders nach Oben, etwas scharf. Die Aehren sind endständig, gewöhnlich einzeln, entweder rein
männlich oder weiblich, oder die ersteren am Ende weiblich, oder die letzteren am Grunde, wie es oft der Fall ist, oder am Grunde und Ende männlich. Weit seltener kommen weibliche, am Grunde männliche Aehren noch mit einem unterständigen kleinen Aehrchen, oder mit zweien ; ja sogar mit drei solchen Nebenährchen vor. Die beiden ersten Fälle hat Hr. Asa Gray (a. 0. a. 0.) zuerst beobachtet und der dritte ist mir kürzlich, nach Vollendung der Figur, vor Augen gekommen. Im Allgemeinen sind die rein oder hauptsäch- lich männlichen und weiblichen Aehren der äusseren Form nach, wie aus dem Folgenden erhellen wird, wesentlich verschieden. Die, im Ganzen seltener von mir beobachteten, rein männli-
chen Aehren sind 1—L'/i Zoll lang und l'/a—2 Linien breit, linienförmig-länglich, am Ende stumpf, am Grunde mehr verengt, aus etwa 50—60 nicht sehr dicht stehenden Blüthen gebildet und von blass röthlich-gelber Färbung. Die Schuppen sind linienförmig- länglich, gedehnter und von zarterer Textur als die weiblichen, spitz, durch Verletzung oft auch stumpf, am Bande durchsichtig, in der Mitte neben dem die Spitze nicht erreichenden gelben Mit- telnerven bräunlich angeflogen. Die wasserhellen, feinen Träger ragen zur Hälfte über die Schuppe hervor und die Beutel sind |
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fast von der Länge der Schuppen, durch das Mittelband gespitzt,
am Grunde etwas ausgerandet. Rein weibliche Aehren im blühenden Zustande sind etwa 6 Li-
nien lang und 1 tji Linien breit, länglich-ellipsoidisch und erweitern sich bei der Reife durch das Abstehen der Schläuche und Schup- pen immer mehr, bis zu 2 %\i oder 3 Linien. Die Schuppen sind eirund, spitz, von fester Textur, mit fast auslaufendem Mittelnerven, welcher nach Aussen bis zu den schwachen Seitennerven <*elb ist Dann folgt ein dunkelbrauner Streif und endlich der grünlich-gelbe Saum. Der kurzgestielte Blüthenschlauch ist von der Länge seiner Schuppe, eiförmig, in einen kurzen, gross und abstehend zwei- zähnigen Schnabel ausgehend, durch welchen die purpur-braunen, schwach drüsigen Griffeläste vorragen, innen flach, nach Aussen gewölbt, dreinervig, gerandet, und am Rande von der Mitte an deutlich gesägt und scharf. Die Färbung ist grün, nach der Mitte zu blässer, am Grunde bräunlich. Der Fruchtschlauch ist nur am Grunde mehr erweitert, mit der Schuppe von der Achse abgebogen und mehr gelb oder braun gefärbt. Der junge Fruchtknoten ist ellipsoidisch, gestutzt, der Griffel am Grunde erweitert, durch einen Wulst getrennt, von der Länge der aufgerichteten dünnen Narben. Die reife Schliessfrucht ist aus verengter Basis linsenförmig, den stehenbleibenden Griffel tragend, gegen Aussen nach der Mitte zu etwas gewölbt, von blassgelber Farbe. Die obenerwähnten Abänderungen im Bau und den Geschlechts
Verhältnissen der Aehren zeigen gleiche Beschaffenheit in der Bil dung der Blüthen- und Fruchtorgane, so dass sie keiner weiteren Beschreibung bedürfen. Die DEWEY'sche Abart ß. squamacea gehört der ursprünglich
männlichen Form an, ist am Ende weiblich und zeigt am Grunde etwas lockerer als gewöhnlich stehende männliche Blüthen. Sie kann, meines Bedünkens, bei der Veränderlichkeit der Art einge- zogen werden. C. exilis steht wohl sicher in der nächsten Verwandtschaft mit
C. dioica L., welche bekanntlich ebenfalls androgynisch vorkommt. Sie ist jedoch eine weit robustere Art und durch den Mangel der Ausläufer, durch die am Ende nicht durchsichtigen, an der Innen- seite nervenlosen Schläuche und andere Merkmale sicher zu unter- scheiden. Die abnorm hier auftretende Verzweigung der Spindel |
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am Grunde zeigte meines Wissens bis jetzt noch keine Art aus
der Gruppe der Dioicae. Erklärung von Tab. XMJM.
a. b. rein männliches Exemplar von C. exilis.
e. d. rein weibliches blühendes Exemplar. Beide mit Wurzelstock, Wurzeln, Scheiden und beblätterten Halmen. e. Halmende mit am Grunde männlicher Fruchtähre.
f. Halmende mit männlicher, am Ende fruchttragender Aehre.
g. Halmende mit Fruchtähre, am Grunde und Ende männlich.
a — g. in natürlicher Grösse. h. männliche Blüthe.
i. weibliche Blüthe.
k. jugendlicher Fruchtknoten mit Griffel und Narbe.
I. Blüthenschlauch für sich, von der Innenseite.
m. derselbe von der Aussenseite.
h—m. massig vergrössert.
n. die Schliessfrucht von der Innenseite.
o. dieselbe von der Aussenseite.
p. Querdurchschnitt derselben, stärker vergrössert.
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50. Carex crus-corvi Shuttle worth.
(p. 128. T. XXXII.)
Forma: orthoclados Kunze.
Tab. XMjMI.
C. spica decomposita, magna, ramis inferioribus elongatis,
superioribus abbreviatis, congestis, omnibus modo subnutantibus, modo strictis; bracteis setaeeis; longis brevibusve, basi dentatis; spiculis approximatis, parvis, ovato-oblongis, androgynis, apice (summis saepius ex toto) masculis ; stigmatibus duobus, utriculis breviter pedicellatis, subovatis, phno-convexis, e basi dilatato- truncata in rostrum lineare, longissimum, alato-subulatum, ser- ratum, bicuspidatum elongatis, nervosis. squamam ovatam, cuspi- datam, scariosam longe superantibus; caryopsi oviformi-lenticulari, apiculata, castanea; culmo triquetro ad angulos scabro; foliis lon~ gissimis, latis, nervosis, margine scabris. C. sicaeformis Boott in Boston Journ. of nat. hist. V. p. 113. (1845)
(e Nr. Drummoxd. pi. exsicc.) |
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C. Halei Dew. in Silliman Joura. 2. ser. II. 1846. p. 248. et
- crus-corvi t. auct. ibid. vol. HI. (1847.) p. 173. note.
Getrocknete Samml. C. ornithorhyncha pi. exs. Fendleriahae in N. Orlean. coll. C. ornithorhyncha pi.
exs. Engelmannianae ex St. Louis. Forma: orthostachys Kze.:
Spica contrada, ramis abbreviatis, rectis, demum patentibus.
6. crus-corvi A. Gbay manual p. 541. - hytrix e. syn. ornithorhynchae A. Gbay in lilt.
Getrocknete Samml. C. crus-corvi Shdttl. c. syn. C. sicaefor- mis Boon. H. P. Sartwell. Carie. Amer.
septentr. exsicc. P. 1. 1848. Nr. 17. Diese, wie aus dem Vorhergehenden erhellt, anfangs von Mehreren
und auch von mir für eigenthümlich gehaltene Form ist gleichwohl in allen wesentlichen Merkmalen mit C. crus-corvi übereinstimmend ; bietet aber durch abgekürzte, steife Zweige der Infloreszenz einen, auf den ersten Blick sehr abweichenden Habitus dar. So viel sich aus dem ver- glichenen Material schliessen lässt, scheint die Normalform mehr dem Süden, die kurzästige mehr den nördlichen Staaten anzugehören. Ueber die Fundorte ist Folgendes dem bei C. crus-corvi im 4. Hefte
Erwähnten nachzutragen: Die Normalforni fand bei New-Orleans am Wasser Hr. A. Fendler
den 23. April 1846 im Blüthenzuslande. In Morästen (swamps) des Missisippi in Louisiana Dr. Leavenworth und Dr. Hale, und bei Louis- ville in Kentucky Dr. Short (nach Dewey). Die bei St. Louis von Hrn. Dr. Exgelmann 1845 gesammelten und mir
von dem königlichen Herbar. zu Berlin mitgetheilten Blüthen- und Frucht- exemplare gehören zwar auch noch zur Normalform, neigen jedoch in den letzteren schon zu der nachfolgenden über. Zur kurzästigen Form gehören nachfolgende Fundorte: bei Au-
gusta in Illinois, Mead (nach Hrn. A. Gray in Briefen und Dr. Sartwell exsicc.) — St. Louis — Dr. Exgelmann a. a. 0. Von Hrn. Asa Gray freundlich mitgetheilte Samen dieser Form sind
1849 (mit C. Grayi Carey) im Leipziger botanischen Garten aufgegan- gen; aber im zweiten Jahre noch nicht, wie die der C. Grayi, zum Blühen gelangt. Zu Ergänzung der früher, nur nach zwei Exemplaren gegebe
nen Beschreibung und Erläuterung der Abart mag Folgendes bei- gefügt werden. Der Halm erreicht 3 Fuss Höhe und darüber und die am
unteren Theile ansitzenden Blätter ragen oft noch über denselben hervor. Oberwärts ist er nackt. Die Pflanze zeigt ein lichtes, etwas bläuliches Grün. Die Aehre erreicht bis 12 Zoll Länge und bis 2 Zoll Breite. Die in den Verzweigungen der Aehre vorhan- |
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denen Deckblätter sind aus häutiger, umfassender und erweiterter,
dreinerviger, am Grunde oft beiderseits gezähnter Basis fein bor- stenförmig, dreischneidig, an den Rändern beträchtlich scharf. Das unterste überragt bisweilen die Aehre an Länge, bisweilen ist es aber nicht länger als das nächste oder die zwei folgenden. An dem Obertheile der Aehre sind sie sehr verkümmert oder feh- len gänzlich. Der Schlauch, welcher die Schuppe bald mehr, bald weniger überragt, ist im Fruchtzustande bis 3'/2 Linie lang, mit einem deutlichen, nach Oben verdickten Stielchen versehen, am Grunde am breitesten, gestutzt, oder sanft ausgebogen, wulstig aufgetrieben, besonders an der gewölbteren Aussenseite, wo er dunkler grün, an der Innenseite mehr gelblich, oder bräunlich ge- färbt ist. Ueber diesem Wulste verschmälert er sich erst allmälig, dann aber schneller, in den bis 2 Linien langen, schmal geflügel- ten, am Ende zweizähnigen und auf der Aussenseite tief gespal- tenen Schnabel. Auf der Aussenseite des Schlauchs sind 9 deut- liche, über den Wulst am Grunde hinweglaufende Nerven zu bemerken; auf der Innenseite nur 7 undeutlichere, von denen der mittelste bis zum Ende des Schnabels zu verfolgen ist. Oft zeigt der Schnabel eine schwerdtförmige Krümmung. Der Fruchtknoten ist aus kurzem dickem Stiele flachgedrückt - eigestaltig, am Grunde mit drei kurzen Strichen, Nerven, bezeichnet, und verschmälert sich am Ende allmälig in den am Grunde etwas erweiterten, ziem- lich kurzen und dünnen Griffel, dessen stigmatische Aeste fein sind und einander sehr nahe stehen. Die reife Schliessfrucht ist auf kurzem, dickem Stiele stehend, am Grunde breit, gestutzt, an den Ecken zugerundet und zusammengedrückt-eiförmig, glatt, auf einer kurzen, gestutzten Spitze den Griffel mit den Narben tragend, von kastanienbrauner (nicht blassstrohgelber Boott) Farbe. Von C. vulpina, stipata und anderen Vigneen unterscheidet
sich die vorliegende Art durch die eigenthümliche Bildung der Schläuche und Schliessfrüchte leicht. Erklärung von Tab. 'X'JLJ.1..
a. Ein Halmstück mit einem unteren Blatte von C. crus-corvi f.
ortlwclados.
b. Halmende mit einer Blüthenähre und deutlichen Deckblättern.
e. Stück einer mageren Fruchtähre. d. Halmende mit vollständiger Fruchtähre.
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a—d. in natürlicher Grösse.
e. männliche Blüthe.
f. weibliche Blüthe.
g. Fruchtknoten mit Griffel und Narben.
e—g. schwach vergrössert. k. der Fruchtschlauch von Aussen ;
i. derselbe von Innen gesehen.
k. die Schliessfrucht von der Aussenseite ;
/. dieselbe von der Innenseite.
m. ein Querdurchschnitt.
h—m. stärker vergrössert.
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51. Carex Brizopyrum Kunze.
•Hdb. XLIIM.
C. spica composita, subdisticha, spiculis 10—18 alternis, basi
masculis, ovato-oblongis, compactis, inferioribus saepe ternato- compositis, remotis, longe-bracteatis, superioribus brevi-bracteatis, summis contiguis; stigmatibus duobus; utriculis ambitu e basi parum attenuata ellipticis, plano-convexis, brevissime rostratis, rostro bifido, margine superne serrulato-scabris, utrinque ad ba- sin tenuissime nervosis, intus areola basali, elevata, 3—5 nervi, caryopsin obtegente notatis, squama ovata, adpressa, subscariosa, nervo viridi plus minus acuminata brevioribus; caryopsi lenticu- lari, apiculata, pallida; rhachi triquetra, scabra; culmo trigono, ad angulos apice scaberulo, reliqua parte glabro; foliis planis, angustisi apice triquetro subulatis, scaberrimis, superioribus cul- mum aequantibus ; rhizomate horizontali, brevi, dense caespitoso. C. Brizopyrum ra. mss. in Hb. Univ. Golting. 1846.
Getrocknete Samml. Zollinger pi. Javan. Carex sub Nr. 3192. (forma gracilis). An das Göttinger Universitäts-Herbarium aus Java 1844 von Hrn. Na-
gel eingesandt. — In der Provinz Bandong Java's, von Hrn. Zollinger gesammelt. Diese im äusseren Ansehen der C. remola und Boenninghauseniana
(t. 22.) etwas ähnliche Art ist besonders durch den Bau der Staubge- fässe in hohem Grade von allen übrigen Biedgräsern ausgezeichnet. Der wagrechte, kurze Wurzelstock ist dicht rasenförmig, ver-
filzt, von ineist in braune Fasern aufgelösten Blattscheiden bedeckt |
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und entwickelt nach Unten und den Seiten zahh-eiche, 3 — 4 Zoll
lange, etwa taubenkieldicke, vielbeugigc und gedrehte, dünn be- zaserle Faserwurzeln. Die sehr gedrängt stehenden, bisweilen am Grunde etwas aufsteigenden Halme werden, besonders in der schlaf- feren Form, bis 1 oder l*/2 Fuss hoch und sind bald mehr, bald minder gekrümmt und vielbeugig. Am Grunde von dicken, gekiel- ten, stark gefurchten Scheiden, mit rinnig gefalteter, stumpf zuge- spitzter Platte von wechselnder Länge dicht umhüllt, bleiben sie zur Hälfte oder zwei Drittheilen der Länge nackt. Die Platte der entwickelten Blätter ist bis fusslang, flach, ll/t — ld/2 Linie breit, lineal, an dem Rande etwas'verdickt, der Mittelnerv und zwei seit- liche auf der Unterseite stark und stumpf vortretend, auf der Ober- seite ausgerinnt, die Zwischenräume der Hauplnerven unten fein gefurcht. Nach dem Ende zu verengt sich die Platte allmälig und läuft in eine feine, dreischneidige Spitze aus. Die Kanten dersel- ben, so wie die Ränder und der Hauptnerv am unteren Tlieile der Blaltscheibe durch starre aufgerichtete Sägezähnchen sehr scharf. Die unteren umfassenden, oberen scheidenlosen Deckblätter ent- sprechen im Wesentlichen den Halmblättern; nur sind sie am Grunde stärker gekielt. Die unteren, breiteren, überragen die Spindel in der Regel und oft weit; die oberen verkürzen sich be- trächtlich und bestehen oft nur aus einer blüthenschuppenartigen Erweiterung mit aufgesetzter dreischneidiger Spitze, so dass hier in der Form ein vollkommener Uebergang zur Blüthenschuppenbil- dung sich erkennen Iässt und nur die mehr krautartige Textur die Deckblätter von den letzteren unterscheidet. Die Halme sind von der Stärke eines Taubenkiels, ziemlich stumpf dreikantig, die Sei- ten tief gefurcht, die Kanten gegen das Ende etwas scharf. Die allmälig, 'aber beträchtlich verengte Spindel ist dreischneidig und deutlich scharf. Sie ist im Blüthonzustande der Pflanze oft nur l3/4 — 2 Zoll lang, verlängert sich zur Fruchtreife aber bis auf 3'/2 oder 4 Zoll und erscheint meist sanft vielbeugig und mit Vor- sprüngen zum Ansätze der Aehrchen versehen. Alle Theile der getrockneten Pflanze zeigen ein mattes, lichtes Bläulichgrün. Die meist gegen 4 Zoll lange und kaum bis 5 Linien breite
entwickelte Aehre besteht aus 10 — 18 Aehrchen, von denen die unteren oft aus zweien oder dreien zusammengesetzt sind. Doch bleiben sie, besonders in der schlankeren Form, auch wohl durch- |
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aus einfach. Diese Aehrchen sind kleinen Vorsprüngen der Spindel
in '/s Stellung aufsitzend, im Blüthenzustande kaum 2 Linien lang und V2-73 Linie breit, schwach zusammengedrückt, eirund-läng- lich, am Ende etwas stumpf, aus etwa 20 — 30 spiralig und ge- drängt-schindelartig stehenden Blüthen zusammengesetzt, von wel- chen nur wenige (oft nur 2 — 5) untere männlich, die übrigen aber weiblich sind. Die Geschlechtsorgane werden von den Schup- pen meist gänzlich verdeckt und nur über die oberen Schuppen sieht man bisweilen das Ende der Narben hervorragen. Im Frucht- zustande sind die Aehrchen um das Dreifache vergrössert und mehr aufgeschwollen. Oft stehen an einer ganz kurzen Nebenspindel am Grunde des Mittelährchens abwechselnd zwei kleine, kurze, eirund- kugelige, stumpfe, mehr oder minder absiehende Nebenährchen, kaum die Hälfte des Mittelährchens an Länge erreichend und meist erst im Fruchtzustande deutlich werdend. Die männliche Blülhe ist von einem, in der Gattung ziemlich
abweichenden Bau. Die Schuppen sind aus verschmälerter Basis lanzetförmig, zugespitzt, nervenlos, die Staubgefässe umschliessend und überragend; die Träger äusserst kurz, '/« so lang als die An- there, röthlich-braun, die gelben Fächer linienförmig, am Grunde stumpf und etwas nach Aussen gebogen, am Ende spitz, das Mit- telband zwischen den beiden Spitzen in eine vortretende durch- sichtige, kammförmige, am Rande borstig-eingeschnittene Haut, mit 6—8 Zacken, endigend. Von dieser auffallenden Bildung er- schien mir bei wiederholter Untersuchung, welche wegen Kleinheit und trockenhäutiger Textur der Schuppen an aufgeweichten Exem- plaren nicht ganz mühelos ist, der Bau der männlichen Blüthen und wurde in den Figuren f. und g. treulich wiedergegeben. Ver- geblich habe ich an den reichlich mir zu Gebote stehenden Aehr- chen in jedem Alter verlängerte Träger und vorstehende Staub- beutel gesucht. Die zahlreichen weiblichen Blüthen besitzen dagegen eine den
Gattungsgenossen entsprechendere Bildung. Die trockenhäutigeu, aber ziemlich festen und dicht anliegenden Schuppen derselben sind eirund, etwas spitz, oder djurch den die Haut etwas vorziehenden, an den Seiten grüngestreiften Mittelnerven zugespitzt. Die Blu- thenschläuche weichen von den Fruchtschläuchen nicht wesentlich ab; nur erreichen die letzteren die Länge der Schuppe, oder |
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stehen sogar etwas vor, indem die ersteren kürzer sind. Ihr Um-
riss ist eine sehr kurz gestielte, in einen wenig vorgezogenen, stark zweizähnigen Schnabel endigende Ellipse. Sie sind aussen gewölbt, innen flach, an der oberen Hälfte des etwas abgesetzten Randes deutlich sägezähnig und scharf, auf beiden Seiten am Grunde, besonders nach Aussen, fein und undeutlich nervig-ge- streift. Auf der Innenseite bemerkt man an der Stelle, wo sich im Innern der reifende Fruchtknoten befindet, dicht über der Basis ein ovales, schwach erhabenes, dunkelgelbes Feldchen, von zwei oder vier zarten Nerven umgeben und mit einem ähnlichen Mittel- nerven versehen, welcher sich nach Oben verlängert und zwischen den verdickten Rändern der Zähne des Schnabels endigt, aus dem die stigmatischen Griffeläste hervorragen. Der Fruchtknoten ist im jüngsten Alter aus etwas erweiterter Basis spindelförmig, un- mittelbar in den massig langen, am Grunde stark verdickten Griffel übergehend. Im weiter vorgerückten Zustande schwillt der Frucht- knoten nach den Seiten an, wird flach-ellipsoidisch, oben ab- gestutzt und ist von dem bräunlichen, mehr zusammengezogenen, am Grunde wenig erweiterten Griffel abgesetzt. Die reifste Schliess- frucht, die ich fand, ist auf kurzem Stiele kreisrund und zusam- mengedrückt, ziemlich linsenförmig, in einen kurzen, gerade-ab- gestutzten Fortsatz ausgehend, auf dem der Griffel mit den, verhältnissmässig kurzen, schwach drüsigen, gegen das Ende ver- dünnten braunen Narben nach aufsitzt. Die in den ZoLUNGER'schen Sammlungen ausgegebene Pflanze
weicht von der hier als Normalform angenommenen und auf der Tafel dargestellten NAGEL'schen nur durch längere, schlaffere Halme und Blätter, so wie durch die weiter entfernt stehenden, einfachen unteren 3—4 Aehrchen, gewiss aber nicht spezifisch ab. Von der schon oben als habituell verwandt aufgeführten
C. Boenninghauseniana unterscheidet sich C. Brizopyrum durch zahlreichere, kürzere Aehrchen, andere Geschlechtsverhältnisse der- selben, den Bau der Schläuche und vor Allem der männlichen BIü- then, auf welchen allerdings bis jetzt in den Beschreibungen der Riedgräser sehr wenig Rücksicht geno/nmen wurde. Unter den Arten von Java möchte die von Horsfield entdeckte G- alta Booti (Transact, ol the Linnean society of London XX. 1. p. 130.) einiger- maassen ähnlich sein. Die Pflanze ist mir unbekannt; der Beschrei- |
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bung nach die Art aber 3—4 Fuss hoch, der ährentragende Theil
des Halms zur Grosse desselben weit kürzer, die Aehre 4 Linien breit, die unteren Aehrchen sollen nur etwas entfernt stehen (remotiusculae) und die Schliessfrüchte durchsichtig punktirt sein. Dies Alles lässt sich auf unsere vorliegende Art nicht wohl an- wenden. Erklärung von Tab. XE,MMM.
a. Ein Theil des rasenartigen Wurzelstocks von Brizopyrum mit
Wurzeln, Blattscheiden, beblätterten Halmen, Deckblättern und mehreren Aehren, wovon bb. Blüthenähren,
e. eine noch unreife Fruchtähre,
d. die reifste Fruchtähre der verglichenen Exemplare, mit mehre-
ren gedreilen Aehrchen.
a—d. in natürlicher Grösse. f. (statt e.) der untere männliche Theil eines Aehrchens mit einer
vollständigen Blüthe und einigen leeren männlichen Schuppen.
Massig vergrössert, wie alle folgenden Figuren. g. (statt /,) ein Staubgefäss besonders.
e. (statt g.) und h. zwei weibliche Schuppen.
i". ein oberes, schuppenähnliches Deckblatt. n. (statt k.) ein Fruchtschlauch von der Aussenseite.
I. derselbe von der Innenseite.
lt. (statt m.) junges Pistill.
m. (statt n.) dasselbe im reiferen Alter.
o. reife Schliessfrucht.
p, Querdurchschnitt derselben.
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5». Carex cristata Schwjeinitz.
lab. XMV. C. spica composita, plus minus compaeta, elongato-oblonga,
obtusa, subdisticha, versus basiti uni- s. bibracteata, bracteis spica plerurnque brevioribits, e basi ovata setaeeis; spiculis 6 —14, in- ferne masculis, sessilibus, subglobosis ovatisve; stigmatibus duo- bus ; utriculis rhombeo-ovatis, infeme tenuissime alatis, 6—8 ner- vibus, extus convexis, intus coneavis, pyramidato-rostratis, rostro serrato-scabro, apice obtuse bidentato, demum squarrosis, squama ovata, obsolete et evanescenti-uninervi, demum squarrose-patente |
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longìoribus; caryopsi compresso-ellipsoidea, fusca; culmo triquetro,
versus aptcem scabro; foliis plant's, lineari-subulatis, scabris, culmo brevioribus ; rhìzomate repente, brevi-ramoso, caespitoso. C.cristata Schweinitz anal, table in Ann. of the lyc. ofN.YorkI.p.66.
— Schweinitz et ToiuiEY Car. 1. 1.
— Dewey caricogr. Sillim. amer. Journ. X. p. 44. 315.
t. 25. f. 1. — Torrey North-Americ. Cyperac. I. 1. IH. p. 395.
— Sprengel cur. post. syst, veget. IV. II. p. 311.
— Beck bot. of u. slat. p. 434. (t. Kunth).
- lagopodioides syn. s. var. Kunth enutn. plant. II. p. 398.
• straminea var. cristata Tuckerman enum. meth. Car. p. 9. et 18.
- lagopodioides var. cristata A. Gray man. p. 545.
Getrocknete Samml. C. cristata C.A.Geyer pi. exs. civil, merid.
occid. (Mai 1842.) H. P. Sartwell Carie. Amer. septenlr. exsicc. P. I. 1848. Nr.43. (valida, fruclifera). Diese Art kommt nach Hrn. Torrey in den nördlichen Staaten, auch
im britischen Nordamerika (Lake Winnipeg Dr. Richardson, Cumber- land-House Drummohd), sowie in den mittleren Staaten der Union vor. Sie fehlt auch nicht in den südlichen, wo sie in Missouri in feuchten Prairien von St. Louis Hr. Geyer sammelte; auf feuchten Wiesen und längs der Zäune in Pennsylvanien ist sie gemein (Dewey). In New-Jer- sey fand sie Schweinitz; in Columbus, Ohio, Hr. Sullivant!; zu Penn Yan, New York Hr. Sartwell ! In Blüthe und Frucht von Mai bis Juli.
Der etwa federkieldicke, von kurzen, stark nervigen, braunen,
spitzen Scheiden bedeckte, horizontale, kurz verzweigte und rasen- förmig verwebte Wurzelstock schickt nach den Seiten und nach Unten zu bis 6 Zoll lange, etwa taubenkieldicke, vielbeugige, mit einer rolhbraunen, fein gestreiften Haut überzogene, dicht und kurz gelblich-braun bezaserte Wurzeln aus und trägt nach Oben sehr gedrängt stehende Halme. Diese sind 1 '[2 — 2 (nach Dewey bis 3) Fuss hoch, von der Stärke eines Rabenkiels oder dünner, ziemlich scharf dreikantig, nicht eigentlich dreischneidig, sondern mit flachen und am unteren Theile fein gestreiften Seiten, nur die Kanten durch eine liefere Furche abgesetzt. Sie sind bis zur Hälfte beblättert, abwärts nackt, verdünnt, etwas schlaff und ge- bogen, auch hier tiefer gefurcht und gegen das Ende an den Kan- ten schärflich, am übrigen Theile völlig glatt. Die Basis des Halms umgeben dicht anliegende, braunschwarze, kurz gespitzte, später |
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in Fasern gelöste Scheiden. Die entwickelten, wie die Halme,
blass und bläulichgrünen Halmblätter besitzen lange, gestreifte, an der Innenseite häutige und sanft ausgerundete Scheiden und bis fusslange und gegen 3 Linien breite; meist aber kürzere und schmälere, linienförmige, flache, fein drei- oder fünfnervige und ausserdem gestreifte, an den Rändern und besonders stark nach der feinen, dreiseitig-pfriemförmigen Spitze zu scharfe Blattschei- ben. (Beschreibung nach der Gartenpflanze; wildgewachsene Exem piare sind in den Vegetationsorganen regelmässig etwas kräftiger und rigider als die gebauten). Die 3/* bis l1/* Zoll lange und 3 — 6 Linien breite, im jün-
geren Alter etwas übergebogene Aehre wird aus 6 — 12 (bis 14 Dewev) Aehrchen gebildet, welche an wildgewachsenen Pflanzen grösser und gedrängter; an Gartenexemplaren kleiner und entfern- ter stehend sind. Auch nach der Periode der Entwickelung er- scheinen sie in Form und Grösse sehr verschieden. Im jüngsten Zustande sind sie verkehrt eirund, am Grunde, wo die männlichen Blüthen stehen, verengt; am Ende zugerundet oder gestutzt. Später, wo die Schuppen und angeschwollenen Schläuche sich von der Spindel abbiegen, werden die Aehrchen gegen die Basis zu brei- ter, kurz eigestaltig, fast kugelig und die leeren männlichen Schup- pen legen sich dicht an die abstehenden unteren weiblichen an. Die Deckblätter sind oft nur am Grunde der Aehre deutlich vor- handen; bald nur ein stark entwickeltes, bis von der Länge der Aehre, bald zwei kleinere an den beiden unleren Aehrchen. Die höher stehenden sind in der Regel zur Schuppenbildung reducirt, oder fehlen ganz. Im Allgemeinen bestehen sie aus einer umfas- senden, eiförmigen, oft rauschenden, einnervigen, am Nerven und Rande scharfen Basis, die sich in eine linien-pfriemförmige, scharfe Spitze fortsetzt,und mehroder minder deutlich abgesetzt auftritt,auch in Länge und Breite verschieden ist. Die Aehrchen sind vielhlü- thig, am Grunde mit einem oder zwei Kreisen männlicher Blüthen versehen, sonst bis zur Spitze weiblich. Anfangs sind diese Blüthen aufgerichtet und gedrängt, im Fruchtzustande weit offenstehend. Die männlichen Schuppen sind ei-lanzetförmig, grünlich oder
blassgelb, am Rande fein häutig, durchsichtig, an dem etwas vor- gezogenen Ende stumpf; der grüne oder bräunliche Mittelnerv er- reicht weder Spitze, noch Basis. Die Träger ragen wenig über |
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die Spitze vor und die gelben Beutel sind von der gewöhnlichen
Form, am Grunde herzförmig, am Ende durch das Mittelband kurz zugespitzt. Die weiblichen Schuppen sind eiförmig, zugespitzt, am Ende stumpf, blassgrün, im späteren Alter gelblich, mit einem an- fangs grünen, dann braunen Mittelnerven, welcher dicht vor der Spitzeendigt und stets kürzer als die Schläuche ist. Diese sind aus verengter Basis stumpf rhombisch-eirund, flügelrandig, in einen dicken, massig langen, am Rande grob und ungleich sägezähnigen Schnabel endigend, aussen gewölbt, innen vom Grunde bis zur Hälfte etwas ausgehöhlt. Im reifen Zustande wird durch das Auf- schwellen der Frucht die zarte Haut des Schlauchs nach beiden Seilen, besonders aber nach Innen in der Mitte etwas erhoben und in diesem Mittelfeldchen sind dann 6 oder 8 sehr feine Ner- ven noch am deutlichsten wahrzunehmen. Der nach Innen aus- gerinnte Schnabel endigt in zwei, besonders auf der Innenseite tiefe, scharfe, aber stumpfe Zähne, zwischen denen der braune Griffel mit seinen zwei verhältnissmässig kurzen und sehr zarten Narben hervorragt. Der flachgedrückte, ovale und kurz gestielte Fruchtknoten (ragt noch als Schliessfrucht den am Grunde etwas verdickten Griffel mit den Ueberresten der stigmalischen Aeste. Die reife Frucht ist gestielt, nach dem Abfallen des Griffels am Ende gerade abgestutzt, glänzend, braun und an der Oberfläche seicht- und feingrubig. Die Selbstständigkeit der Art wurde neuerlich mehrfach ange-
fochten; man war aber über die Art, mit welcher C. cristata ver- einigt werden sollte, verschiedener Meinung, indem nach Kunth's und Carey's Vorgange Hr. Asa Gray unsere Pflanze zu C. lago- •podioides; Hr. Tuckerman aber dieselbe zu C. straminea gezogen hat; obgleich beide Botaniker nur als Abart; Hr. Boott dagegen (in Hooker fl. bor. amer. II. 1840. p.215.) und Hr. Sartwell in seiner instructiven Sammlung getrockneter nordamerikanischer Ried- gräser (1848) betrachten dieselbe als eigenthümlich und ich muss mich, nachdem ich die aus Samen erzogene Pflanze seit 8 Jahren, und zugleich mit den beiden Verwandten, in dem hiesigen Garten unveränderlich beobachtet habe, dieser Meinung anschliessen. Die aus v. Schweinitz eigener Hand empfangenen, allerdings
nicht ganz fruchtreifen, aber mit Schkuhr's Figur t. Yyy Nr. 177. völlig übereinstimmenden Exemplare von C. lagopodioides und |
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entsprechende kultivirte, weichen von der oben beschriebenen
C. cristata in folgenden Stücken ab: 1. Die Halme sind höher, 2'/2 —3 Fuss hoch, schlaffer, bis
zu 2/s oder 3/4 ihrer Höhe beblättert und am Ende weniger scharf. 2. Die Aehre ist im unreifen Zustande vielbeugig, aber am
Ende nicht übergebogen. 3. Die Aehrchen sind vom jüngsten Alter an elliptisch-
länglich, mindestens doppelt so lang als die gleichzeitigen Aehrchen der C, cristata, eher etwas spitz oder stumpflich, als zugerundet oder gestutzt. • Schuppen und Schläuche sind bis ins reifere Alter der Aehre aufgerichtet, fester angedrückt (bei C. cristata frühzeitig offenstehend); männliche und weibliche Schuppen mindestens um ein Drittheil länger, meist aber mehr, mit Ausnahme des grünen Mittelnervens gänzlich häutig (bei C. cri- stata in der Mitte grün oder bräunlich gefärbt). 4. Reife Fruchtschläuche kann ich nicht vergleichen*) und auch
Schkühr hat nur jüngere dargestellt. Kunth nennt sie oblongo- elliptici, während wir sie in C. cristata: rhombeo-ovati, pyra- midato-rostrati nannten, Hr. A. Gray dieselben bei seiner var. cristata als shorter, less tapering von den ovate lanceolate der ächten C. lagopodiotdes unterscheidet. Die verglichenen unreifen Schläuche sind jedenfalls zu ihrer Länge schmäler und an dem Schnabel sanft verengt. Sind auch diese Unterscheidungszeichen der Form der Aehr-
chen und Schläuche, mit Ausnahme der Richtung der Schuppen und Schläuche, nur fein und meist relativ, so muss ich sie doch hier für ausreichend halten. Leichter ist C. straminea Schk. (Sartw. Car. Am. sept. exs.
I. No. 48.) durch die geringere Zahl (bis 6) grösserer, eigestalli- ger Aehrchen und die mehr als doppelt grösseren, kreisrund- eiförmigen, breit und flach gerandeten, sehr kurz geschnäbelten, nur gegen die Spitze am Rande scharfen Schläuche zu erkennen und von C. cristata sicher zu unterscheiden. — Mit dieser C. stra- minea scheint aber der Regründer der C. cristata seine Art früher selbst verwechselt zu haben; denn meine Sammlung enthält aus |
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*) Das Frucbtexemplar von C. hgopodioidcs in meiner SARTWELL'schen Samm-
lung gehört zu C. cristata. 12
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früher Zeit herrührende ScHWEiMTz'sche Exemplare von C. stra-
minea, welche, bis auf ein einziges, zur C. cristata gehören. Erklärung von Tab. XE/IV.
a. Unterer Halmtheil mit einem Stücke des Wurzelstocks von C.
cristata.
b. oberer Theil des Halms mit einer sehr jungen Aehre.
e. eine Aehre im Blüthenzustande. d. eine Spindel mit zwei blühenden Aehrchen besonders.
e. oberer Theil eines Halms mit einer jungen Fruchlähre.
f. (bunt) eine weiter vorgerückte Fruchtähre.
a. e. und f. von wildgewachsenen Exemplaren ; alle übrigen von
gebaueten. f. (schwarz) eine jugendliche Aehre mit ungewöhnlich entwickeltem
unterem Deckblatte.
g. Obertheil des Halms mit gereifter Fruchtähre.
a—g. unvergrössert. h. männliche Blüthe.
i. weibliche Schuppe.
k. Fruchtschlauch von der Aussenseite;
l. derselbe von der Innenseite.
m. Scbliessfiucbt mit noch aufsitzendem Griffel.
n. Querdurchschnilt der ersteren.
h—n. unter massiger Vergrösserung.
o. ein Stück vom Obertheile des Halms, sehr schwach vergrössert.
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53. Carex festiva Dewey.
Tab. XFjV.
C. spica composita, triangulari-ovata, basi brevissime subulato-
bracteata, s. ebracteata; spiculis subsenis, approximatis s. com- pactis, ovato-ellipticis, acutiusculis, basi masculis ; stigmatibus duo- bus; utriculis ovatis, plano-convexis, multinervibus, marginatis, margine supra basin versus apicem serrato-scabris, brevi-rostra- tis, rostri apice sublaevis ore hyalino, extus breviter bidentato, squamam ovatam, obtusiusculam, spadieeo-ferrugineam, flavo-mar- ginatam superantibus ; caryopsi sublenticulari, apiculata, castanea; culmo triquetro, strictiusculo, ad apicem scabro, ad basin foliato; foliis culmo brevioribus, ensiformi-linearibus, rigidis, margine scabris; rhizomate obliquo, repente, brevi. |
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C. festiva Dewey caricogr. Silliman Amer. Journ. XXIX. p. 246.
t. W. f. 71. — Torrey North Amer. Cyperac. 1. 1. p. 394.
— Boott in Hooker fi. bor. amer. II. p. 215.
— Drejer revis. Carie, boreal, p. 23. et Kröyer Tidsskr. III.
p. 441. — Fries mant. III. p-136.
- — Flora Danica XIV. p. 7. t. 2367.
— Andersson pi. Scandii!. I. Cyperac. p. 63. t.IV. f. 27.
- ovali affinis Hornem. plantel. II. p. 269. teste Drejer ut sequens.
- leporina ovata Hartmann Scandin. Fl. ed. III. p. 216.
— Botan. Notis. 1846. p. 92. (t. Andersson).
■■ ovalis subalpina Laestad. rass. t. Drej. ut seq. - polystachya Cham. mss. non Wiilnbg.
Getrocknete Samml. Fries Herbar. normale VII. No. 82! —PI.
Labrador. Ed. R. F. Hohenacker. 1848. No. 7. (C. labradorica Höchst, mss.) Diese Art scheint innerhalb des Polarkreises und an seinen Grenzen
in Amerika ziemlich häufig vorzukommen, ist aber auch in Europa und Asien gefunden. Zuerst mag sie Dr. Richardson zu Cumberlandhouse am Bärensee (Bear-Lake) entdeckt haben. Im Felsengebirge sammelte sie Drummond. Herr J. Vahè (!) fand sie in Grönland zwischen dem 60. und 69. °, an grasigen, etwas feuchten Stellen, am Fuss und an den Seiten der Alpen bis zu 500' ü. d. M. Aus den Kolonien der mähri- schen Brüder, z. B. von Hofl'enthal, von Okak, sah ich zahlreiche Exem piare. Auf Unalaschka sammelte Chamisso diese Art. Im Norden Eu- ropa's wurde sie erst in der neueren Zeit entdeckt, oder doch richtig erkannt. Auf den Alpen Lapplands fand die Pflanze Laestadius; selten kam sie in Sogn (Leiersdalsören) in Norwegen vor (nach Anderss.) und zu Tromsdals-tind in Finmarken (Blytt). Im Juli und August entwickelt.
Die Pflanze war 1846 im botanischen Garten zu Christiania vorhan-
den und aus Samen derselbon ist sie in dem Leipziger Garten 1847 er- zogen worden, bis jetzt aber noch nicht zum Blühen gelangt. Der rabenkielstarke, kriechende Wurzelstock dringt etwas
schief in den Boden, ist kurz verzweigt, einen dichten Rasen bil- dend. Er entwickelt nach Unten ziemlich kurze, vielbeugige und etwas gedrehete, fein gestreifte, gelblich-braune, sparsam und ästig gezaserte Wurzeln, nach Oben dicht gedrängte Blattbüschel und am Grunde beblätterte Halme. Der Wurzelstock und die Ba- sis der Blaltbüschel sind mit erbleichten, oder bräunlichen, kurz bespitzten, stark nervigen, endlich in Fasern aufgelösten blattle- sen Scheiden bedeckt. Die Scheiden der entwickelten Blätter sind verhältnissmässig kurz, schlaff, an der häutigen Mündung 12*
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gespalten. Die Platte ist zusammengefaltet-gekielt, linien-schwert
förmig, nervig gestreift, mit stärkerem Mittelnerven, an den Rän- dern scharf, in eine dreikantige scharfe Spitze auslaufend. Die Breite der flach - ausgebreiteten Blätter erreicht kaum 2 Linien, die Länge selten 8 Zoll. Die unteren Blätter sind die kürzesten. Dass die oberen den Halm überragen, wie Dewey sagt, sah ich an den verglichenen Exemplaren nicht; selten fand ich sie bis gegen die Aehre reichend, meist aber weit kürzer, von Farbe intensiv-, aber etwas bläulich-grün. Der Halm ist meist 6—9 Zoll; bisweilen über fusshoch, in der Dicke veränderlich, oft schwach gekrümmt, aber stets ziemlich steif, scharf dreikantig, tief ge- furcht, unter der Aehre merklich scharf, nach Unten zu glatt und nur gegen die Basis zu beblättert. Die in Grösse und Form ziemlich veränderliche Aehre misst,
zur völligen Reife gelangt, etwa 7 Linien in der Länge, 6 Linien in der Breite und ist von dreieckig-eirundem, mehr oder minder gelapptem Umriss. Sie besteht aus 3—6, höchst selten 7, Aehr- chen, welche dicht gedrängt und meist gleich, bisweilen aber auch ungleich stehen und eirund-elliptisch, etwas spitz sind. Im jüngsten Zustande liegen dieselben der gemeinschaftlichen Spindel dicht an, so dass die Aehre oft einen länglichen, oder eirund- länglichen Umriss zeigt. Erst später schwellen die Aehrchen an und weichen von der Spindel ab. Sie sind viel- und dichtblü- thig, am Grunde männlich. Die Schuppe der männlichen Blüthe ist aus umfassender Basis eirund-länglich, am Ende wenig stumpf, von einem, am Grunde breiten, gelbgrünen, vor der Spitze endi- genden Mittelnerven durchzogen, an dessen Seiten glänzend hell kastanienbraun, am Grunde und dem ganzen Rande gelb, durch- scheinend. Die Träger überragen die Schuppe kaum zur Hälfte und die blassgelben Beutel sind von der gewöhnlichen Bildung. Die weiblichen Schuppen sind etwas kürzer, aus schwach herz- förmiger Basis eirund, schneller verengt als die männlichen und stumpfer. Der dreistreifige breite Mittelnerv ist grün und geht verengt bis zur Spitze. Ausserdem ist die Schuppe, mit Ausnahme eines schmalen gelben Randes nach Oben und Unten, glänzend kastanienbraun. Die eirunden, vielnervigen, innen flachen, aus- wärts gewölbten, kurz gestielten, bräunlich-gelben Schläuche ragen mit dem kurzen Schnabel, in den sie allmälig sich verengen, |
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über die Schuppe hervor. Der Rand ist deutlich abgesetzt, ver- dünnt und schlägt sich im spateren Alter einwärts. Erst über der Basis wird er durch starke, ungleiche Sägezähne scharf. Ge- gen das farblose Ende des Schnabels werden letztere schwach und selten, oder fehlen gänzlich. Die Mündung ist kurz zwei- zähnig, wenigstens nach Aussen; nach Innen sind die Zähne tie- fer gespalten. Der massig lange Griffel ragt mit seinem braunen papillösen oberen Theile und den kurzen und feinen somati- schen Zweigen aus der Mündung hervor. Der gestielte, anfangs elliptisch-zusammengedrückte, oben allmälig in den Griffel ver- engte Fruchtknoten schwillt bald zu einer dunkelbraunen, kreis- rund-linsenförmigen, in der Mitte schwach kielartig erhobenen Schliessfrucht an, welche lange Zeit den Griffel trägt und die dünne Haut an der Innenseite des Schlauchs bräunlich durch- schimmernd in ein deutliches Miltelfeldchen auftreibt. Obgleich die vorliegende Art mit C. leporina Rimi, non L.
{lagopina Whlbg.) und namentlich mit den mir noch nicht be- kannten Abarten, mehrfach verwechselt worden ist: so scheint sie mir doch schon dem Habitus nach, und besonders in der entwickelteren grönländischen Form, während die mehr verküm- merte europäische Form sich näher an die genannte Art an- schliesst, leicht unterscheidbar. Die Aehrchen sind an C. festiva weit weniger stumpf, meist sogar spitz, in der Regel gedrängter und zahlreicher, die Schuppen glänzend und tiefer braun, die Blätter breiter. Bei genauerer Vergleichung bietet die Beschaf- fenheit der Schläuche sehr deutliche Unterscheidungszeichen dar. Es sind dieselben nämlich bei C. lagopina von festerer Textur nach Unten stärker verengt, gewölbter, ohne Flügelrand und an den Seiten bis zur Spitze des Schnabels, welche nicht farblos ist kahl. Die weiblichen Schuppen sind im Verhältniss zur Länge an C. lagopina weit breiter und an der stumpferen Spitze schneller verengt. Auch die Schliessfrucht ist an C. lagopina ziemlich el- liptisch, plan-convex, licht rostbraun und weicht demnach von der oben beschriebenen der C. festiva wesentlich ab. Erklärung von Tab. lif.
o. Ein Exemplar der C. festiva im Blüthenzustande von Troms-
dalstind, aus Fries Herb. Norm. a. a. 0. |
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6. ein VAHL'sches grönländisches Exemplar mit dem Wurzelstocke
Die noch blühende Aehre zur Linken mit 5 ungleich gestell- ten Aehrchen; die zur Rechten mit 7 Aehrchen, im Frucht- zustande. e. ein Halm mit ungewöhnlich verkümmerter nur aus 3 Aehrchen
bestehender Aehre. Aus Grönland. d. eine noch mehr verkümmerte jugendliche Aehre, ebendaher.
a—d. in natürlicher Grösse. e. männliche Blüthe.
f. weibliche Schuppe.
g. der gereifte Schlauch, von Aussen,
h. derselbe von Innen. i. der junge Fruchtknoten mit Griffel und Narben.
k. die reife Schliessfrucht.
I. Querdurchschnitt derselben.
e—l. unter massiger Vergrösserung.
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54. Carex aurea HTuttalIi.
Vab. ILItVX.
C. spica mascula (rarius androgyna) solitaria, terminali,
lineari-oblonga ; femineis subtribus, raro quatuor, oblongis, obtu- sis, laxifloris, subapproximatis, erectiusculis, infima plus minus remota, inferioribus pedunculatis, bracteatis, bracteis culmum longe superantibus; stigmatibus duobus (tribus exNcTT.); utricu- lis obovatis, subpyriformibus, oblique obtusis, fruetiferis abbre- viatis, compresso-globosis, nervosis, brevissime rostratis, ore inte- gris, squama breviter ovata, nervo apiculata longioribus; squamis masculis obtusis; caryopsi depresso - lenticulari, apiculata, nigro- fusca; culmo gracili, trigono, scabriusculo; foliis angustis, linea- ribus, acutis, margine scabriusculis, culmo brevioribus ; rhizomate tenui, repente, stolonifero. C. aurea Nuttall genera II. p. 205.
- — ScHWEiNiTZ et Tobrey Annals, of the Lye. of N. Y. I. p. 328.
t. 25. f. 2.
- — Dewey Caricogr. in Silliman Amer. Journ. X. p. 48. adnot.
- — Sprengel syst, veget. III. p. 822.
. — Beck bot. of u. stat. p. 437. (t. Kmth).
. — Kunth enum. pi. II. p. 408.
. — Booti in Hooker fl. bor. amer. II. p. 226.
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C. aurea A. Gbay manual p. 550.
- pyriformis Schweinitz anal, table in Ann. of the Lye. of New-
York I. p. 69.
— Dewey Caricogr. in Siixim. Amer. Journ. IX. p. 69. et
XI. t. II. fig. 30. — Spbengel 1. I. p- 825.
- mutica Bbown in Richardson exped. append, p. 35. (teste Boon).
— Schweinitz et Tobrey. 1. 1. I. p. 327.
- — Dewey 1. I. XI. p. 310.
— Kuntii enum. pi. H. p. 420.
' Getrocknete Samml. H. P. Sabtwell Carie. Amer. septentr.
exsicc. P. I. 1848. No. 65.
Auf feuchten grasigen Hügeln, besonders auf Kalk, am Lake Michigan
(Nuttall), auf dem Felsengebirge (Dbummond), Canada (Todd), Carlton House, Lake Winnipeg (Richardson); im westlichen Theile von New- York, Penn Yan (Dr. Sartwell), Herkimer Co. (Dr. Knieskern), New England, Niagarafall, Canada, Michigan (Dewey u. A. Gray). Der dünne stumpfkantige Wurzelstock, kaum von Taubenkiel-
stärke, ist kriechend, sprossentreibend, fein gestreift und an den in kurzen Entfernungen stehenden wenig vortretenden Knoten mit kurzen, braunen, ineist in Fasern aufgelösten Scheiden besetzt. Er entwickelt nach Unten lange und zarte, vielbeugige, rothlich- gelbe, dicht und fein bezaserte Wurzeln. Die Hahne treten in etwa zollweiten Entfernungen hervor und sind am aufsteigenden Grunde mit einigen kurzen, braunen, oft in Fasern gelösten Schei- den bedeckt. Die wenigen hierauf folgenden, meist am unteren Theile des Halms, selten einzeln gegen die Mitte stehenden Blät- ter sind 3—6 Zoll lang, kaum l'/a Linie breit, linienförmig, flach, oft deutlich schwerdtartig gekrümmt, in eine feine, flache, schärf- liche Spitze auslaufend, dünn, mit unten deutlich vortretenden Mittelnerven, abwechselnd feinen und stärkeren flachen Seitenner- ven und schärflichem Rande. Die Scheiden derselben sind schlaff, einwärts tief gespalten. Die Deckblätter, welche sich unter den Stielen der unteren beiden Aehren, oft auch nur der untersten finden, sind den Blättern entsprechend, nur mit kurzen Scheiden versehen und überragen die endständige Aehre mehr oder weniger. Der sehr schlanke, gekrümmte oder vielbeugige Halm wird selten 10 Zoll hoch, gewöhnlich ist er kürzer, von der Stärke eines Sperlingskiels, dreikantig, tief gefurcht, an den Kanten etwas scharf, besonders nach dem Ende zu, das an der Einfügungsstelle |
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der untersten Aehre schwach eingeschnürt erscheint. Die zarte
Spindel ist dreischneidig und scharf. Aehren sind meist drei, öfter vier, sehr selten fünf vorhan-
den. Die endständige, linienförmig- längliche, meist nach Oben etwas verdickte findet sich regelmässig rein männlich ; öfters zeigt sich aber auch am Ende oder in der Mitte eine geringe Anzahl weiblicher, Früchte entwickelnder Blüthen. Die Schuppen der männlichen Blüthen sind länglich, am Ende stumpf, der ziemlich breite Nerv ist grün, die Schuppe neben demselben bräunlich, der durchscheinende Band blass-gelb. Die Träger sind mehr als dop- pelt so lang wie die Schuppe, die Beutel schmal, an beiden En- den stumpf. Gewöhnlich in halbzölliger Entfernung von der männlichen Aehre folgt die oberste weibliche, welche von den vorhandenen die kürzeste, armblüthigste ist und in einer grossen, das Deckblatt vertretenden Schuppe der Spindel aufsitzt, während die unteren, bald mehr, bald minder gestielt und entfernt, die unterste bisweilen 2 Zoll von der nächsten absteht. Die weib- lichen Aehren im Ganzen sind länglich, stumpf, 5—13blüthig, die Blüthen abwechselnd, im Zustande der Reife sehr entfernt und locker stehend, anfangs aufrecht, später bisweilen etwas abgebo- gen. Die weibliche Schuppe ist aus umfassender Basis breit ei- rund, von fester Textur, mit einem starken, dreistreifigen, an- fangs grünen, später erbleichten Nerven durchzogen, welcher bis zur Spitze reicht, oft aber auch mehr oder weniger über dieselbe hervorragt. Der zunächst dem Nerven befindliche Theil der Schuppe bis gegen den Band ist bräunlich angelaufen, der Saum aber gelblich durchscheinend. Die anfangs aufgerichteten Schup- pen werden durch die aufschwellenden Schläuche endlich weit abstehend, blasser gefärbt und bleiben nach dem Abfallen der Fruchtschläuche stehen. Die völlig kahlen Blüthenschläuche sind aus verengter, schief abgestutzter Basis verkehrt eiförmig, oder fast birnförmig, am Ende schief abgestutzt, mit einem sehr kur- zen, meist etwas eingedrückten Schnabel versehen, aus dessen gestutzter, ungezahnter, etwas häutiger Mündung die stigmatischen, braunen, grau-papillösen, die Länge des Schlauchs erreichenden Griffeläste hervorragen. Der wenig zusammengedrückte, viel- und feinnervige Schlauch ist anfangs grünlich, dann braun. Bei der Reife der Frucht wird er beträchtlich verkürzt und erweitert, |
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etwas zusammengedrückt-kugelig, dunkelbraun, ist dick-gestielt
und von dem kurzen gestutzten Schnabel gekrönt, aus dem ein abgestutztes Stück des braunen Griffels meist noch hervorragt. Die reife Schliessfrucht ist aus kurzem Stiele dick linsenförmig, oben in eine kleine stumpfe Spitze vorgezogen, schwarzbraun, auf der Oberfläche grob ledernarbig und schimmernd. In der TucKERMA.Vschen Anordnung steht unsere Art der Ab-
theilung D. der Carices legitimae angefügt, welche der Verf. Bicolores nennt; jedoch durch einen Strich davon gesondert. Die von Hrn. Boott mit C. aurea vereinigte C. mutica Br. ist nicht dabei er- wähnt. Die beiden verwandtesten Arten aber, sowohl im Habitus als im Baue der Aehren und Schläuche, scheinen mir C. alba L. und eburnea Boott zu sein; von welchen C. aurea jedoch so- gleich durch die sehr entwickelten Deckblätter abweicht. Diese Arten gehören ohne Zweifel den Diyitatis Fr. an. Drejer (Sym- bolae caricologicae p. 10.) stellt zwar, obgleich zweifelhaft, C. alba zu seiner Abtheilung Carices lamprochlaenae; dieselbe scheint aber Fremdartiges zu enthalten und von seinen dactylostachyis (pedatis Fr.) noch schärfer gesondert werden zu müssen. Kunth blieben sowohl C. aurea als mutica unbekannt. Die Diagnose der letzteren enthält nichts der C. aurea Widersprechendes und es ist der Meinung des Hrn. Boott, welcher jedenfalls ßRowN'sche Ex- emplare sah, hier volles Vertrauen zu schenken; obgleich die HH. Torrey und Dewey beide Arten noch mit einander aufführten. Erklärung von Tab. XEWM.
a. Blüthenexemplar von C. aurea, mit 3 weiblichen und androgy-
nischer, oberwärts weiblicher endständiger Aehro. Wie die
folgenden in New-York gesammelt. b. reifere Exemplare auf dem sprossentreibenden Wurzelstock, mit
rein männlicher Aehre und zwei weiblichen.
e. Halmende mit drei gereiften weiblichen Aehren und zwei Deck-
blättern. a—e. in natürlicher Grösse.
d. männliche Blüthe.
e. weibliche Schuppe.
f. junger Blüthenschlauch mit vorstehendem Schnabel.
g. ein reiferer von der entgegengesetzten Seite.
h. ein Blüthenschlauch mit eingesenktem Schnabel.
,;. ein reifer Fruchtschlauch. |
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k. die aus i genommene Schliessfrucht.
h Querdurchschnitt derselben.
d—l. unter massiger Vergrösserung.
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55. Carex Gey eri Boott.
Tab. XIjVII.
C. spica solitaria, simplici, lineari, mascula; feminea unica,
Uli approximata, s. duabus invicem remotiusculis, unifloris, ebra- cteatis; stigmatibus tribus; utriculis maturescentibus trigono-ellip- soideis, basi constrictis, breviter rostratis, ore integro albo-cilia- tis, stramineis, nitidis, collo asperulis, squamam ovatam, basi late amplectentem, nervo breviter cuspidatam, dorso trinervi viridem, secus nervum ferrugineam, lateribus membranaceam aequantibus s. ea brevioribus et semper angustioribus ; squamis masculis am- plectentibus, imbricatis, apice plerumque obtuso subfimbriatis; caryopsi trigono-ellipsoidea, apiculata, pallida; culmo tenui, tri- quetro, scabro, foliis breviore; foliis angustis, rigidis, margine carinaque scaberrimis; vaginis striatis, apiculatis, ferrugineis; caudice repente, caespitoso. C. Geyeri Boott Transact, of the Linn. soc. of Lond. XX. 1. (1846).
p. 118.
Getrocknete Samml. Geyer Oregonpflanzen No. 332. An trockenen Abhängen der Rocky mountains wurde dieses ausge-
zeichnete Riedgras von Hrn. C. A. Geyeb auf seiner Reise nach dem Missouri- und Oregon-Gebiete etc. mit meist der Reife nahen Früchten aufgefunden. Exemplare im Herbar des Hrn. R. B. v. Römer und im eigenen; nach Hrn. Boott auch im HooKER'schen. Der kriechende, Ausläufer treibende, und in Absätzen ge-
drängte Blattbüschel und Halme entwickelnde Wurzelstock zeigt die Stärke eines Rabenkiels, wird von matten dunkelbraunen Scheiden bedeckt und entwickelt zahlreiche, einige Zoll lange, holzige, vielbeugige, dicht bezaserte, schwarzbraune Faserwurzeln. Die am Grunde der Halme sitzenden Scheiden sind locker um- schliessend, rothbraun, dicht gestreift, in eine vorstehende, ver- |
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dickte und stumpfe Spitze endigend, in welcher die Nerven, be-
sonders der Mitte, zusammenlaufen, am Rande nach Oben ver- dünnt und an demselben meist etwas dunkler gefärbt. Die höher am Halme stehenden Scheiden sind verlängert, blassgelb und lau- fen in eine längere und schärfere Spitze aus. Die, nach des Sammlers Bemerkung im HooKER'schen Herbar, immergrünen, jedoch kaum den Winter hindurch dauernden Blätter nehmen etwa das untere Dritttheil des Halms ein, messen in der Länge 20 bis 25 Zoll, Vu — 1 Linie in der Breite, werden erst nahe der Spitze etwas verengt und sind am Ende stumpflich-pfriemförmig. Sie erscheinen dicht nervig-gestreift, auf der Oberseite gegen den eingesenkten, scharfen Mittelnerven zu etwas vertieft und an dem scharfen Rande schwach zurückgebogen; auf der Unterseite ent- sprechend erhoben, mit stark vortretendem lichterem Miltelnerven, welcher kahl ist. Die verengte Spitze erscheint besonders scharf und die Nerven fliessen in ihr zusammen. Die Substanz der Blätter ist steif und starr und die Farbe ein mattes Meergrün. Der beinahe fadenförmige, kaum '/* oder v\i Linie starke Halm ist am unteren Theile von Blättern und Blattscheiden umhüllt, am oberen nackt, etwas kürzer als die Blätter, seilen von gleicher Höhe, dreischneidig, an den Kanten scharf, auf den Seiten dicht und fein nervig-gestreift. An einem der verglichenen Exemplare fand sich ein am Grunde eines Blattbüschels aus dem Stocke vor- tretender, um die Hälfte kürzerer und verhältnissmässig dünnerer Halm, mit vollständig entwickelten Aehren, an deren Grunde statt der Blätter nur zwei bräunliche Blattscheiden vorhanden waren. Da in der BooTT'schen Beschreibung solcher stock- oder wurzel- ständiger Aehren keine Erwähnung geschieht, mag diess nur eine zufällige Erscheinung und die Art wohl nicht zu den Riedgräsern mit zugleich stockständigen Aehren zu rechnen sein. Die einzelne endständige männliche Aehre fand ich zwischen
8 und 15 Linien lang. Sie ist im jüngsten Zustande linienför- förmig, etwa 2/s bis 1 Linie dick und besteht aus etwa 8—10 ge- drängten männlichen Blüthen. Am Grunde bemerkt man 1 oder 2, und dann entfernt stehende, einblüthige weibliche Aehren. Die männlichen Schuppen sind sehr dünn, häutig, am Grunde umschlies- send und eirund, nach Oben aber verlängert, breiter und in eine stum- pfe, oder gerundete und fein geschlitzt-gefranste Spitze auslaufend, |
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an der unteren Hälfte blass bräunlich, an der oberen stroh-oder fahl-
gelb gefärbt. Sie übertreffen die weiblichen an Länge und sind dicht und dachziegelartig übereinander liegend. Die unterste weicht öfter von dieser Bildung ab und gleicht der Form der weiblichen Schuppen. Die weissen und zarten Filamente ragen zu ijs über die Schuppe hervor. Dicht unterhalb der männlichen Aehre steht entweder eine einzelne weibliche Aehre, oder zwei und dann entfernte, al- ternirende, stets einblüthige weibliche Aehrchen. Die weib- lichen Schuppen sind aus die Spindel umfassender, etwas einge- schnürter Basis eirund, durch den vorstehenden Haupt-Nerven mehr oder weniger lang, selten (nach Boott bis 2 Linien lang) gespitzt. Sie werden von den gewöhnlichen 3 Nerven in der Mitte durchzogen, deren Zwischenräume grün gefärbt erscheinen. Ausserhalb derselben sind sie vom Grunde aus, und nach der Spitze zu verschmälert, braun gefärbt. Der eingeschlagene Band ist gelblich, durchscheinend und nimmt in entgegengesetztem Ver- hältnisse nach Oben an Breite zu. Der junge Fruchtknoten ist nur ljì so lang, als die Schuppe, aus breit aufsitzender und dann etwas verengter Basis länglich, stumpf dreikantig, am Ende abge- stutzt und daselbst von einem dichten Kreise sehr kleiner weisser Borslchen umgeben, von Farbe braun, abwärts lichter, bräunlich- gelb. Der walzenrunde Griffel ist kurz, kahl, grün, verdickt sich dann, von grau-braunen, gewundenen Haaren bedeckt, bis zu der- selben Höhe, welche der Fruchtknoten erreicht und spaltet sich dann in drei noch einmal so lange, stielrunde und eben so be- haarte Narbenäste. Der Fruchtschlauch erreicht die Länge der Schuppe und ist aus etwas zusammengeschnürter, */* der Länge betragender Basis stumpf, dreikantig-ellipsoidisch, mit breit und etwas unregelmässig ausgerinnten Seiten und runder, zusammen- gezogener, kurz weiss borstlich-gewimperter Mündung, aus wel- cher die konische Griffelbasis hervorragt. Die Farbe des Schlauchs ist etwas ungleich livid bräunlich-gelb; die Textur sehr dünnhäu- tig. Die Schliessfrucht füllt die Höhle des Schlauchs fast völlig aus und zeigt aus kurz und ziemlich breit gestielter Basis eine regelmässig stumpf-dreikantig-ellipsoidische Gestalt mit sanlt ver- tieften Seiten. Sie wird von dem kurzen konischen braunen Griffel gekrönt. Die Oberhaut ist fein ledernarbig, etwas glän- zend, die Farbe ein schmutziges Grüngelb. Durch den reifen |
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Fruchtschlauch wird die Schuppe von der Spindel abgebogen;
doch bleibt die Basis desselben umschlossen. Mit Recht wird die vorliegende Art von Hrn. Boott der
C. phyllostachys C. A. Mey. zunächst gestellt. Dieselbe unterschei- det sich aber, nach vom Autor wohlwollend mitgetheilten Exem- plaren, ausser den meist zu 2 oder 3 am Grunde der männlichen Aehre vorhandenen weiblichen einblüthigen Aehren, durch blatt- ähnliche Deckblätter, welche die Stelle der weiblichen Schuppen vertreten, länger geschnäbelten, am Ende häutigen Fruchtschlauch, kürzere am Ende durchsichtige männliche Schuppen, vielbeugige Blüthenspindel und schlaffere Blätter. Erklärung von Tab. JKMJVII.
a. ein Exemplar der C. Geyeri aus meiner Sammlung mit Wur-
zelstock und vier ährentragenden Halmen, von denen
b. kürzer und blattlos unmittelbar aus dem Wurzelstock entspringt.
e. eine Aehre mit zwei weiblichen Aehrchen, besonders dargestellt. a—e. in natürlicher Grösse. d. männliche Schuppe, von vorn gesehen, mit drei über dieselbe>
hervorragenden Trägern, an denen die Beutel bereits abge-
fallen waren. e. eine weibliche Schuppe besonders, etwas von der Seite gese
hen, um die umfassende Basis deutlich zu machen.
f. ein junger Fruchtknoten mit Griffel und drei Narben.
g. der Fruchtschlauch von der Innenseite;
h. derselbe von der Aussenseite. i. die Schliessfrucht, von Aussen gesehen.
k. Querdurchschnitt derselben.
d—k. unter massiger Vergrösserung.
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56. Carex Riigeliana Kuxze.
Tab. XE.VHM.
C. spica mascula s. androgyna solitaria, terminali; foemineis
subquatuor, filiformibus, laxifloris, erectis, superioribus appro- ximate breviter-, inferioribus remotioribus longe-pedicellatis, peti- dulis, bracteatis ; bracteis spicam subaequantibus s. ea longioribus ; stigmatibus tribus; utriculis minutis, erectis, fioriferis trigono- ellipticis, basi attenuatis, obsolete nervosis, viridulis, in rostrum |
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breve, glabrum, obsolete bidentatum continuatis, squama ovato-
lanceolata, acuta, cannata, carina hispida, longioribus, fructiferis triquetris, nervosis, fuscis ; caryopsi trigono-ellipsoidea, apiculata, fusca; culmo triquetro, glabro; rhachi angulis scaberula; foliis culmum subaequantibus, angustis, margine scabris, ciliatis; rhi- zomate brevi, repente. C. Rugeliana Kunze pugili, pi. h. b. Lips. III. Linnaea XX. p. 8. (ad
An Quellen der Smoky-Berge und auf der Spitze des Pinikels zwi-
schen Felsen, in Tennessee (nicht Brandriverberge in Carolina) Aug. Von Hrn. Rugel gesammelt. Aus Samen dieser, schon überreifen, Ex- emplare 1844 im Leipziger botanischen Garten im Topfe erzogen; aber 1850 wieder eingegangen. Durch die erst später zu meiner Kenntniss gelangte Remerkung in:
Caricis species novae, vel minus cognüae, auclore Fiunc. Boott (trans- act, of the Linnean soc. of London XX. part. I. p. 116.), dass meine C. Rugeliana im Herb. Hooker zum Theil zu C. juncea gehöre, auf- merksam gemacht, habe ich, nach schon vollendeter Tafel, die Untersu- chung dieser Pflanzen von Neuem vorgenommen und mich davon über- zeugt, dass ich zwei zwar verwandte, aber sicher zu unterscheidende Arten früher vermengt hatte. Der genaue Kenner der Gattung hat die eine derselben, und zwar die Ilauptform von Carolina, vollkommen rich- tig zu der wenig und bis jetzt nur aus gebaueten Exemplaren bekannten C. juncea Willd., welche Kunth für eine Form der C. brachystachys zu halten geneigt war, gezogen ; über die andere aber bis jetzt meines Wissens kein Urtheil ausgesprochen. Die auf der Tafel befindlichen Fi- guren e und d gehören der wildgewachsenen Form derselben Pflanze an, wovon dasWiLLDEiiow'sche Herbar 17281. fol. 1.*) die im Berliner botanischen Garten erzogenen Original-Exemplare enthält. Die letzte- ren sind nur, wahrscheinlich durch die Kultur, schlanker, beinahe 2 Fuss hoch und besitzen längere und schmälere, noch wenig entwickelte weibliche Aehren. Es wird nicht unpassend sein, Hrn. Boon's Diagnose und Synonymik theils der obigen beiden Figuren, tbeils der Verwandt- schaft beider Arten wegen hier wiederzugeben : |
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*) Für die von meinem Freunde Hrn. Klotzsch gewählte Ansicht dan-
kend, bemerke ich, dass die Exemplare auf fol. 2—4, welche Hr. v. Schlechten- DAt (Linnaea X. p. 266.) und später Kunth als abweichend und zweifelhaft be- zeichneten, von mir zu C. umbrosa Host gezogen werden, und im Halleschen Garten gebaute von Sprengel ebenso wie Wuldenow (fol. 4.) auch mir als C. stmophylla niitgetheilt wurden. |
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C. juncea; spicis 2—4 gracilibus ereclis ferrugineo-purpureis ;
terminali mascula filiformi; retiquis foemineis laxifioris subremolis in- fima pedunculata evaginala, sligmatibus 3; perigyniis Iriquelro - fusi- formibus ore integro apice scabris squama ovata obtusa longioribus vel lanceolalam mucronatam subaequanlibus. C. juncea Willd. Kunth Cyper. p. 468.
. miser Buckley in Sillimam's Journ. XLV. p. 173.*) - Rugeliana Kunze in Herb. Hooker (ex parte). In monlibus Carolinae sept. Buckley, Kugel. Affinis C. brachystachys Schrk., quae perigyn. foliis vaginisque gla-
bris differt. Was ich jetzt als verbesserte C. Rugeliana hier aufstelle, beschreibe
ich nach den zwar unvollständigen, aber mit den reifen Fruchtschläu- chen versehenen wildgewachsenen und 1845 im hiesigen Garten aufge- legten Exemplaren und es gehören hierzu alle Figuren der Tafel mit Ausschluss der beiden oben angeführten e und d. Der Wurzelstock ist kurz, horizontal, rasenförmig, mit kur-
zen, braunen Scheiden besetzt. Die Halme sind an der wildge- wachsenen Pflanze über 2 Fuss hoch, an der gebaueten kaum 1—1'/2 Fuss, etwa von der Dicke eines Taubenkiels, am Grunde etwas aufsteigend, unten ziemlich dicht beblättert, stumpf drei- kantig, an den Seiten mit wenigen tiefen Furchen versehen, an den Kanten am unteren Theile fast glatt, gegen Oben nur sehr wenig schärflich, nicht rauchhaarig. Die Scheiden der Blätter sind verhältnissmässig kurz, schlaff umfassend, nach Innen tief ge- spalten und an den Rändern sehr feinhäutig, äusserlich durchaus mit kurzen, feinen, weissen Härchen besetzt, fein und nicht sehr dicht nervig-gestreift. An den unteren Blättern sind die Scheiden nach Aussen nicht selten purpurfarben oder rothlich angelaufen; nach Innen farblos, durchscheinend. Die oft 1—1'/2 Fuss lange, höchstens 2 Linien breite Laubplatte ist linienförmig-gekielt, mit unten vorstehendem, oben gefurchtem Mittelnerven und zwei mehr als die übrigen vortretenden Seitennerven, nach Oben in eine feine und an den Rändern scharfe Spitze ausgehend, an dem übrigen Rande ebenfalls scharf und gegen die Scheide zu, wie diese selbst, ausserdem mit kurzen weissen Härchen besetzt. Die |
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*) Die Beschreibung dieser C. misera, wovon ich keine authentischen Exem-
plare sah, weicht nur durch die nicht als rauh bezeichneten Schläuche etwas ab. |
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Textur der Blätter ist weich, die Farbe hell und, besonders auf
der Unterseite, bläulich-grün. Die an den 2 oder 3 unteren weiblichen Aehren vorhandenen Deckblätter gleichen im Wesent- lichen den Halmblättern; nur sind sie kürzer und schmäler, ragen gewöhnlich über die männliche Aehre heraus, oder erreichen sie doch. Die Scheiden derselben sind kürzer, enger umschliessend und ebenfalls behaart. Nur die an der untersten Aehre kommt mit den Blattscheiden ziemlich überein. Der Aehren sind in der Regel vier; selten nur drei vorhan-
den und durchaus fadenförmig; aber mehr oder weniger lang (bis 15 Lin.), die unteren oft weit entfernt stehend und die unterste bis 3 Zoll lang gestielt. Die endständige ist entweder rein männ- lich, oder androgynisch, in der Mitte, oder am oberen, oder an beiden Enden weiblich. Die gedrängter als die weiblichen ste- henden männlichen Schuppen sind lanzetförmig, häutig, von ei- nem grünen Mittelnerven durchzogen, welcher mehr oder weniger über die Spitze hervorragt, auch leicht abbricht, so dass die Spitze dann stumpf erscheint, sonst blassgelb gefärbt und röthlich angelaufen. Die Träger ragen wenig über die Schuppe hervor und die Beutel sind gross, breit, fein gespitzt und tiefgelb. Die weiblichen Schuppen, etwas kürzer als die männlichen, zeigen sonst gleiche Beschaffenheit wie die männlichen, nur schärflichen Nerven. Sie bleiben nach dem Abfallen der Schläuche noch lange Zeit und sind dann offenstehend. Die Blüthenschläuche übertref- fen zu einem Dritttheile die Schuppe an Länge, sind dreikantig- ellipsoidisch, nach beiden Seiten zu verengt, nach Oben sanft in einen kurzen, stumpfen, undeutlich zweizähnigen Schnabel, nach Unten schneller, in einen breiten Stiel. Aus der Mündung ragen drei schlanke, besonders nach den Enden verdünnte und herab- gebogene braune Narben, etwa von der Länge des halben Schlauchs hervor. Die Kanten des letzteren sind stumpf, völlig kahl und etwas abgesetzt. An der flachen Innenseite scheint der Frucht- knoten durch. Bei fortschreitender Reife schwellen die Seiten mehr auf, werden bräunlich, die 5 Nerven derselben treten deut- licher hervor und die reife Frucht lässt sich durch die Wände deutlicher erkennen. Die Schliessfrucht ist dreiseitig-kurz-ellip- soidisch, am Grunde mit einem Stiele, am Ende mit einem schief abgestutzten Fortsatze, welcher den Griffel trägt, versehen. Die |
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Kanten sind abgesetzt, stumpf, die Seiten punktirt, die ganze
Oberfläche glänzend schwarzbraun. Wohl ohne Zweifel gehört die gegenwärtige Art mit C. jun-
cea Willd., der sie zunächst verwandt ist, in die Nähe von C. brachystachys Schbk., demnach zu der Abtheilung der Carices le- gitimae, welche Hr. Tuckerman unter H. als Ferrugineae zusam- menstellt. Im Habitus und den Vegetationsorganen stimmt C. Ru~ geliana mit C. juncea überein; die Aehren sind aber gpslreckter, die Blüthen kleiner und entfernter stehend, in den Geschlechts- verhältnissen wechselnder, männliche und weibliche Schuppen sind matter gefärbt und namentlich die letzteren schmäler und nicht purpurn, oder rostroth, wie sie an C. juncea gefärbt sind. Sehr wesentlich abweichend sind aber besonders die Schläuche von C. juncea, welche dreikantig-spindelförmig, nach Unten sanft verengt, nach Oben in einen längeren, braun gefärbten, steif haari- gen, nicht nur in gewöhnlicher Weise an den Seiten scharfen, Schna- bel mit weiter, stumpf zweizähniger Oeffnung, verlängert sind, aus welcher nicht nur die aufgerichteten Narben, sondern meist auch ein Stück des Griffels hervorragen. Die Schliessfrucht ist läng- lich-dreikantig, strohgelb, wie sie auch Hr. Boott angiebt. Die Beschaffenheit dieser Theile, verglichen mit den oben be- schriebenen der C. Rugeliana, wird jeden Zweifel über die we- sentliche Verschiedenheit beider Arten zu entfernen im Stande sein. Erklärung von Tab. XMjVSII.
a. Gebauetes Exemplar von C. Rugeliana im blühenden Zustande.
6. Halmende eines anderen gebauelen Exemplars, im jungen Frucht- zustande. (e. d. zwei entwickelte Aehren der wildgewachsenen C. juncea WlLLD.)
a—d. Unvergrössert.
e. männliche Blüthe von C. Rugeliana.
f. junger Fruchtschlauch derselben, mit seiner etwas zur Seite
gewandten Schuppe.
g. weibliche Schuppe von C. Rugeliana, besonders dargestellt.
h. reifer Fruchtschlauch von der Aussenseite mit noch aufsitzen-
den Narben. i. ein Fruchtschlauch ohne die Narben, von der Innenseite ge-
sehen. ft. die reife Schliessfrucht, von der Aussenseite.
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I. Querdurchschnitt derselben.
e—l. unter massiger Vergrösserung. m. ein Stück des frischen Blatts der C. Rugeliana, von Ober- und
Unterseite. Sehr wenig vergrössert. |
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57. Carex laevirostris Frigs.
Tab. XMX.
C. spicis masculis androgynisve 2 — 5(—7 Anderss.) subdi-
stantibus, femineis 2— 4, ut plurimum remotis, summa s. supe- rioribus duabus sessilibus, reliquis exserte pedunculatis, subpen- dulis, omnibus cylindricis, obtusis, densifloris, bracteatis; bracteis foliaceis, culmum subaequantibus, mediis brevissime auriculato- vaginantibus ; stigmatibus tribus ; utriculis divergenti-patentibus, obovato-globosis, inflatis, nervosis, glaberrimis, abrupte rostratis, rostro tenui, ore bifido, squamas elongato-lanceolatas, acutas su- perantibus, caryopsi obovato-trigona, apiculata, livida; rhachi scabra; culmo triquetro, laevi; foliis latis, carinato-planis, mar- gine scabris, vaginisque laxis, ore membranaceis, efibrillosis, reti- culars; rhizomate horizontal, stolonifero. C. laevirostris Fries bot. Notis. 1844. p. 24.
— Blytt et Pries Summa Vegetab. Scandinav. I. p. 237.
— Anderssox pi. Scandin. 1. Cyperographia p. 17. t. Vili.
f. 108. • buttata b. laevirostris Bi/jtt Enum. p. 59. (t. Aadersson).
— . — Fries Novit, fi. Suec. Mant. II. p. 59. - ampullacea ß robusta Weinmann*) Enum. stirp. agri Petropol.p.92.
- rhynchophysa Fisch. Meyer et Lallem. Ind. sem. H. Petrop. IX.
supplem. 1844. p. 9.
— Nylander Spicileg. plant. Fenn. II. p. 16. (1844.) - utriculata? Boott in Hooker Lond. Journ. of bot. V. p. 72.
- No. 84. Gmelin fi. Sib. I. p. 143. (t. Hb. Acad. Imp. Petropol.)
- robusta Nyl. mss.
Getrocknete Samml. Fries Herb. Normale VI. No. 47.
In Davurien, Kamtschatka, bei St. Petersburg (nach Fischer, Meyer
und Lallemant). Im östlichen Finnland häufig bis zum weissen Meere (Nylander), auf feuchten Waldwiescn und im russischen Carelien (Ang- |
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*) nicht Sondeb Flora Hamburg, p. 5C5.
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ström). Ebenso-in Umeo-Lappland und Weslrobottnien auf feuchten
Stellen am Luleoflusse (Wahlberg und Andersson), an lehmigen Ufern in Sümpfen bei Christiania und im Kirchspiele Asker. Im Juli entwickelt. Der botanische Garten zu Christiania hat Samen der Art vertbeilt. Der Wurzelstock ist, wie bei den verwandten Arten, hori-
zontal, gedrängt, sprossentreibend (F. M. L.), braune, vielbeugige, mit lockerer Aussenhaut überzogene Faserwurzeln treibend und von abgestorbenen, erbleichten, oder röthlich-braunen, schlaffen, gestreift-netzartigen Scheiden und Blattresten bedeckt. Die Halme dieser ansehnlichen Art erheben sich oft mehrere Fuss, sind von der Dicke eines Gänsekiels, dreischneidig, glatt, von den Scheiden der Blätter bedeckt, erst von der untersten Aehre an, demnach als Spindel, beträchtlich verdünnt, an den Kanten scharf, tief ge- furcht und deutlich mit entfernten Queeradern in den Furchen ver- sehen. Die Spindel fand ich bis 20 Zoll lang. Die Scheiden der Blätter sind lang und sehr schlaff, nach Innen dünnhäutig, bräunlich, nicht in Fasern sich lösend, an den übrigen Theilen erbleicht oder blassgrün, nervig - gestreift, mit häufigen und deut- lichen Queeradern (areolae transversae Gmelin); die Blattfläche 1—2 Fuss lang, 3 — 5 Linien breit, auch wohl breiter, flach, ü- nienförmig, in eine scharfe dreischneidig-pfriemenförmige, feine, am Ende stumpfliche Spitze auslaufend, lebhaft grün gefärbt, ner- vig-gestreift und netzaderig, mit stärkerem, unten etwas vortreten- dem, oben gerinntem Mittelnerven, am Rande scharf. Nach Hrn. Nvlander sind an der lebenden Pflanze die Blätter bogig-offen- stehend. Das Deckblatt der unteren Aehre gleicht völlig einem Halmblatte, auch in Bezug auf die Scheide. An den mittleren ist die letztere kurz und ohrartig, an der oberen fehlt sie fast ganz und die Platte ist sehr verschmälert. Die männlichen Aehren werden durch mehr schuppenartige, saftlose Deckblätter gestützt. Von männlichen Aehren sah ich an den verglichenen Exemplaren nur 2—5 ; nach Hrn. Audersson kommen bis 7 vor. Sie werden durch am Grunde stehende einzelne weibliche Blüthen oft androgynisch. Der Form nach sind die männlichen gedehnt spindelig, am Ende etwas stumpf; am Grunde sind sie aufsitzend und stehen in geringe- ren oder grösseren, bis 1 Zoll weiten Entfernungen. Sie kommen bis 2 Zoll lang und über dem Grunde bis zur Mitte etwa l1/* Linie dick vor und sind mit zahlreichen, aber locker stehenden Blüthen 13*
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von licht bräunlicher Färbung besetzt. Die männlichen Schup-
pen länglich, gegen die Basis sanft, gegen die stumpfliche Spitze schnell verengt, oder auch lanzetförmig, häutig durchscheinend, blassgelb, bis auf den grünen, das obere Viertheil nicht errei- chenden Nerven und einen über dem Ende des Nerven befindlichen röthlich-braunen Bogen, von dem aus sich oft aber noch Braun an den Seiten des Nerven herabzieht. Oberhalb jenes Bogens ist die Schuppe völlig durchsichtig. Die Träger sind doppelt so lang als die Schuppe, und die langen linienförmigen gelben Beutel durch ein als deutliche Spitze weit vorragendes Mittelband ausgezeichnet. Die Anzahl der weiblichen Aehren beträgt 2—4. Sie stehen gewöhnlich sehr entfernt, die unteren oft 2— 7 Zoll weit, lang und oft etwas hängend gestielt; die oberen weniger entfernten fand ich aber auch (m. s. f. d.) genähert stehend und diese sind stets ungestielt. An Länge erreichen sie bis 3 Zoll und an Dicke 4'/2 Linie. Sie sind walzenrund, am Ende zugerundet und bis zum Grunde sehr dichtblüthig. Oft sollen sich am Ende einige männliche Blüthen befinden (Andersson), welche aber an den ver- glichenen Exemplaren fehlen. Die weiblichen Schuppen sind kür- zer als die männlichen, lanzetförmig, durch den starken grünen, dreistreifigen Nerven zugespitzt, mehr oder weniger bräunlich, nach dem Grunde zu heller gefärbt. Sie erreichen kaum die Hälfte der Fruchtschläuche und werden von denselben verdeckt. Der Schlauch ist aus keilartig verengter und kurz gestielter Basis stumpf-dreikantig, demnach verkehrt eiförmig-kugelig, aufgehlasen, auf der Innenseite flach, dreinervig, auf der Aussenseite stumpf gekielt, mehrnervig, am Ende schnell in einen verengten, glatten, mit der abstehend und tief getheilten Mündung kaum etwas über die Hälfte des ganzen Sehlauchs betragenden Schnabel überge- hend. Die Farbe der Schläuche ist in der Jugend blassgrün, im Alter mehr fahlgelb, oder bräunlich. Je weiter die Fruchtbildung vorrückt, um so mehr stehen die aufgeblasenen Schläuche recht- winkelig von der Spindel ab. Der Fruchtknoten ist jung ellipsoi- disch-dreikantig in einen dünnen, hin- und hergebogenen, am Ende in 3 bräunliche, schlanke stigmatische Aeste getheilten Grif- fel übergehend, welcher im Ganzen ungefähr viermal so lang ist als der Fruchtknoten. Die Narben ragen aus der Mündung des Schnabels gänzlich hervor. Die reife Schliessfrucht isl verkehrt |
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eigestaltig-dreikanlig, mit abgesetzten, aber stumpfen Kanten, zeigt
am Ende eine kurze, dünne, abgestutzte Spitze. Die Farbe ist ein fahles Braun. Nach der Angabe der Beobachter am Standorte ist das vor-
liegende Riedgras eines der grössten und ansehnlichsten, der C. ampullacea und vestiario, unter den europäischen; der C. buttata und utriculata unter den amerikanischen am nächsten verwandt und auch mit der ersten und den beiden letzten früherhin als Abart vereinigt gewesen. Als C. ampullacea ß robusta wurde die Pflanze zuerst von
Weinmann getrennt; später erhielt sie den, nicht bekannt gemach- ten, Namen C. robusta Nyland. Als C. buttata b. laevirostris scheint sie sodann von Hrn. Blytt (Fries a. a. 0.) getrennt wor den zu sein, bis Hr. Fries sie als Art von C. buttata unterschied und die Herausgeber der Animadversiones botanicae, welche den Samenverzeichnissen des Petersburger Gartens angefügt werden, ziemlich gleichzeitig als C. rhynchophysa trennten. Später noch hat Hr. Boott, jedoch nicht ohne Zweifel, die Art seiner C. utri- culata beigesellt. Jedenfalls steht in der Abtheilung der Veskariae unsere Art
im Baue der Aehren am nächsten C. utriculata Boott. Die letz- tere ist jedoch durch nur sehr kurz und nie hängend gestielte, am Grunde lockerer blüthige untere weibliche Aehren, gedehntere, schmälere, länglich -ellipsoidische, sanft in den Schnabel erwei- terte, mehr offen als weitabstellende Fruchtschläuche, scharfe Zähne der verdickten Mündung und weit schmälere Blätter ver- schieden. Von C. ampullacea und vesicaria ist die Art durch die Form der Fruchtschläuche und den ganzen Habitus leicht zu un- terscheiden. Erklärung von Tab. XMJIX.
a. ein Theil des Wurzelstocks von C. laevirostris, von Scheiden
umhüllt und mit den Basen der Blätter. 6. der obere Theil der Lamina eines Blatts.
e. der obere Theil eines Halms mit 3 weiblichen Aehren und ih-
ren Deckblättern und 3 männlichen. d. das Ende der Spindel eines anderen mit 2 männlichen und 2
oberen sehr genäherten Fruchtähren und ihren Deckblättern. a d. unvergrössert.
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e. männliche Blüthe.
f. weibliche Schuppe.
g. junger Fruchtknoten mit Griffel und Narben.
h. Fruchtschlauch von der Innenseite mit der zur Seite gewende-
ten Schuppe. i. Fruchtschlauch von der Aussenseite. k. Schliessfrucht von der Aussenseite, l. dieselbe von der Innenseite. m. Queerdurchschnilt von l. e—m. massig vergrössert, nur g etwas stärker. |
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58. Carex microcarpa Bürtolom.
Tab. Ii. C. spica mascula subsolitaria, femineis androgynisve, apice
masculis subquinis, omnibus linearibus, teretibus, obtusiuscu- lis, erectis, bracteatis, superioribus approximatis, tnferioribus remotis, incluse pedunculatis, bracteis foliaceis, cubnum sub- aequantibus ; stigmatibus tribus ; utriculis minutis, erectis, tri- quetro-ellipsoideis, basi attenuatis, apice breviter conico-rostratis, rostro obsolete inaequaliter bidentato, squamam ovato - lanceola- tam, acuminatam demum paullo superantibus; caryopsi subglobo- so-trigona, apiculata, livida; rhachi culmoque folioso triquetris, scaberulis; foliis latis, culmum aequantibus s. superantibus, dense et tenuissime nervoso-striatis, margine scabris, supra trinervibus, (in vivo) bicarinatis; rhizomate horizontals denso. C. microcarpa Bebtoi.. in litt. Monis Slirp. Sardoar. Elench. I. p. 48.
— A. Smengel tent, suppl. syst, veget. ed. XVI. p. 30.
— Kunth enura. pl. II. p. 515.
— Tenore Fl. Nap. V. p. 254. (t. Moris et de Notar.)
— Moris et de Notaris florula Caprariae (ex Actis Tauri-
nens.) p. 136. ■ Corsica Herb. Taurin. (non alior.)
An Gebirgsbächen auf Sardinien häufig (Hr.Moris!), bei Pula im April
(Hr. Müller in den Sammlungen des Reisevereins), auf der Insel Ca- praria (die HH. Moris und de Notaris); auf Corsica (Hb. B- Taur.) und im Gebiete von Neapel (Hr. Tenore). — In dem Turiner Garten wurde die Art seil langer Zeit eultivirt und aus von dort mitgetheiltem Samen |
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die Pflanze im Leipziger Garten erzogen. Sie ertrug 4 Winter im freien
Lande, bis sie der von 1849 zu 1850 tödtete. Sie ist jedoch noch im Topfe vorhanden. Der Wurzelstock ist von der Dicke eines starken Gänsekiels,
kurz, gedrängt, horizontal, von kurzen, eiförmig-lanzetlichen, spit- zen, später in Fasern aufgelösten, braunen, plauenlosen Scheiden bedeckt und entwickelt nach Unten starke, gebogen-gewundene, gestreifte, braune, häufig und dick bezaserte Faserwurzeln, nach Oben dichtstehende Blattbüschel und Halme. Letztere sind 2 — 3 Fuss hoch, steif aufrecht, dreischneidig, an den Einfügungsstellen der Blattscheiden etwas aufgetrieben, innerhalb der Scheiden an den etwas stumpfen Kanten kaum merklich, oberwärts und an der verdünnten Spindel deutlicher scharf, an den fein nervig- gestreiften, am Grunde ausgehöhlten, gegen Oben und an der Spindel mehr flachen Seiten nahe den Kanten, bisweilen auch in der Mitte tief gefurcht, etwas bläulich-grün. Die Scheiden der Blätter bedecken den Halm bis zu dem Punkte, wo er in die Spindel übergeht, fast gänzlich und nur unter dem ersten Deck- blatte ist bisweilen ein Stück desselben frei. Diese Scheiden sind im Verhältniss zu der Länge der Platte kurz, da die letzteren an Höhe die Halme meist übertreffen, sehr schlaff den Halm umge- bend, gekielt und dicht nervig-gestreift, nach Innen gespalten und nur einige Zoll vom Grunde häutig, durchsichtig und am ausgerundeten Theile braun gerandet. Die Laubfläche sah ich bis 1 Fuss lang und bis nahe 6 Linien breit. An den untersten Blättern ist sie merklich verkürzt. Sie verengt sich erst wenige Zoll vom Ende und ziemlich schnell in eine, an den Rändern eingeschlagene Spitze. Die Ränder des Blatts sind durchaus scharf. Der Mittelnerv ist wenig dick, aber auf der Unterseite weit vorstehend. In der Mitte der Seiten tritt noch ein schwä- cherer Nerv, aber nach der Oberseite zu hervor und erscheint auf der Unterseite vertieft. Im lebenden Zustande zeigt sich die Blatllläcbe in einem stumpfen Winkel von den beiden Seitenner- ven aus nach dem Mittelnerven zu so eingedrückt, dass die Ober- seite des letzteren eine Furche bildet, während die Seitennerven auf der dunkleren Oberseite kielartig vorstehen, auf der blasseren Unterseite gefurcht sind und der Rand des Blatts sich abdacht. Es treten demnach unterhalb Millelrippc und Bänder, ober- |
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halb die beiden Seitennerven am weitesten hervor.*) Ausser-
dem sind die Zwischenräume dieser Hauptnerven dicht und fein gefurcht-gestreift. Die Deckblätter, welche unter den 2 oder 3 untersten Aehren gross und meist bis zur Spitze des Halms rei- chend, an den oberen klein und schmal sind, besitzen noch weit kürzere Scheiden und sind nach Innen nicht häutig, aber an dem Ausschnitte purpurn, oder braunroth gesäumt, oder gefleckt. In den Nerven und der Schärfe des Randes stimmen die Bracteen mit den Blättern überein. Die Aehren, von welchen regelmässig 5 oder 6 vorhanden
sind, 1 endständige rein männliche und 4 oder 5 weibliche oder androgynische, stehen gewohnlich so, dass die beiden unteren 6—8 Zoll Entfernung haben, die dritte etwa 4— 5 Zoll, die obe- ren 2 oder 3 aber einander genähert sind und nur 1 — l'/z Zoll des Spindelendes einnehmen. Die endständige männliche Aehre ist die grösste, l'/t — 3 Zoll lang und bis 2'/* Linie dick, wal- zenrund, am Grunde verengt, an der wenig und schnell vereng- ten Spitze stumpf. Die ziemlich locker und aufrecht stehenden Schuppen sind linien-lanzelförmig, gegen das Ende sanft verengt, bis 2 Linien lang, von einem deutlichen dreistreifigen Nerven durchzogen, vergrössert röthlich-durchscheinend, im Ganzen der Aehre eine rostbraune Färbung gebend. Die sehr dünnen und gebogenen Träger von mehr als doppelter Länge der Schuppe tragen verhältnissmässig kurze, bräunlich-gelbe, von dem vorste- henden Mittelbande kurz gespitzte Beutel. Die entweder rein weiblichen, oft aber auch an der Spitze männlichen Aehren sind ziemlich von gleicher Gestalt wie die männliche, aber gewöhn- lich kürzer, besonders die oberen, und, namentlich die androgy- nischen, am Ende mehr zugespitzt. Die mehr offenstehenden Schuppen kürzer als die männlichen, schneller und durch den vortretenden starken, grünen, dreistreifigen Mittelnerven zuge- spitzt. Der übrige Theil der Schuppe ist intensiv rothbraun ge- färbt. Der jugendliche, noch grüne Schlauch erreicht nicht ganz die Spitze der Schuppe, der gereifte, von dunkelbrauner Farbe, ragt dagegen über dieselbe vor. Die Form ist dreikantig-ellipsoi- |
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*) Aehnliche Bildungen zeigen auch andere grosse Riedgräser, wie C. riparia;
aber kaum so in die Augen fallend, wie hier. |
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disch, mit schwach abgesetzten stumpfen Kanten, nach Unten et-
was ungleich und in einen kurzen Stiel, nach Oben auf gleiche Weise in einen kurz conischen, erbleichten Schnabel verengt, dessen Mündung im jüngeren Zustande des Schlauchs etwas er- weitert, kurz und ungleich zweizähnig ist, im älteren aber stumpf und nur etwas ausgerandet erscheint. Der junge Fruchtknoten ist stumpf dreikantig und verkehrt-eirund-länglich-, am Grunde breit aufsitzend, am Ende sanft in den kurzen cylindrischen kah- len Griffel verengt, welcher sich in drei lange, dünne, herabgebo- gene, bräunlich behaarte Narben endigt. Die kurz ellipsoidische, stumpf dreikantige, oder flach - convexe Schliessfrucht ist mit ei- nem kurzen Stielchen und am Ende mit einem, oft noch ein Stück des Griffels tragenden Spitzchen versehen, anfangs schmutzig gelb, später bräunlich-schwarz, den Seitenwänden des Schlauchs in der Mitte dicht anliegend. Was die Verwandtschaft von G. microcarpa betrifft: so war
ich früher (m. s. p. 75.) der Meinung, dass G microcarpa zu- nächst C. acuta verwandt sei. Drejer (Symbol, caricol. p. 19.) bringt sie jedoch gewiss noch passender zur C. pendula. Herr Tuckerman stellt C. acuta zu den Legitimis melanostachyis A. acu- tae und lässt, nur durch einen Strich gesondert, C. pendula folgen. C. microcarpa war ihm nicht bekannt. Diese Art ist übrigens leicht von G pendula Huds. zu unterscheiden, da letztere durchaus hängende Aehren, kurze weibliche Schuppen mit weit vorstehen- den Nerven und grün gefärbte Fruchtschläuche besitzt. Erklärung von Tab. JL.
a. unterer Theil eines Blattbüschels von C. microcarpa mit eini-
gen plattenlosen Scheiden, mehreren kürzeren Blättern und
einem längern, umgeschlagenen, von Ober- und Unterseite dargestellten ; nach einem lebenden Gartenexemplare ge- zeichnet. b. der obere Theil des Halms mit der Spindel, vier weiblichen
Aehren mit ihren Deckblättern und der endständigen männ-
lichen Aehre. Ebenfalls nach dem Leben. e. das Ende der Spindel eines Originalexemplars aus Sardinien
mit der endständigen männlichen Aehre und drei oberen an- drogynischen. a—c. in natürlicher Grösse.
d. die männliche Blüthe,
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e. eine weibliche Schuppe, vor ihrem Blülhenscblauche stehend,
dessen Schnabel mit zweizähniger Mündung sichtbar ist.
f. der junge Fruchtknoten mit Griffel und Narben.
g. ein Fruchtschlauch von der Aussenseite und
h. von der Innenseite gesehen. ». die Schliessfrucht im jugendlichen Alter, von der Aussenseite
dargestellt.
k. die gereifte Schliessfrucht, von der Innenseite gesehen. I. Queerdurchschnitt von k. d—k. unter massiger Vergrösserung. |
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Einige Nachträge und Berichtigungen.
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No. 2. G. trinervis Degl. M. s. Drejeb. Symbolae carico-
log, p. 20. C. Frisica H. Koch (Flora 1846. I. 273.) gehört, wie Hr.
Lang zuerst (Flora 1847. II. 413.) zeigte, hierher, p. 9. 1. m. statt triglumis: trinervis. No. 3. G leiorhyncha C. A. Mey. Die in den botanischen
Gärten vorhandene G nubigena Don ist sicher nicht davon ver- schieden. Wildgewachsene Exemplare sah ich noch nicht. No. 4. C. bracteosa Kze. Hr. Tuckerman (enum. methodica
Carie, quarund. Schenectadiae. 1843. 8. p. 9.) stellt sie zwischen C. muricata L. und C. stipata Mühlbg. No. 5. G. conglobata Kit. Reichenbach ic. fl. Germ, et
Helvet. VIII- P- 27. No. 640. t. 264. No. 6. G Steudelii Knth. Hr. A. Gray (a manual of the
botan. of the North. Unit. States, Boston, 1848. 8. p. 539.) zieht G Jamesii Schwein, anal, table hierher. No. 7. G brevicollis DC. Rchb. a. a. 0. p. 20. No. 606.
t. 244. No. 8. C. undulata Kze. Ist eine Monstrosität von G pal-
lescens. Auch andere Riedgräser zeigen bisweilen eine* solche Beschaffenheit der Deckblätter. M. s. Drejer a. a. 0. p. 12. Rchb. a. a. 0. p. 22. No. 618. t. 251. Andersson Cyperaceae Scandinaviae, Holmiae 1849. 8. p- 32. t. VII. f. 78 K A. Gray a. a. 0. p. 552. |
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No. 10. C. punctata Gaudin. Rchb. a. a. 0. p. 22. No. 619.
t. 251. No. 11. C. laevicaulis Höchst. Seubert fl. Azor. p. 21.
No. 134. No. 12. C. evoluta Hartm. Rchb. a. a. 0. p. 28. No. 646.
t. 247. und Andersson a. a. 0. p. 20. t. Vili. f. 102. No. 14. C. Frankii Knth. (und Anmerkung p. 122.). Der
Name C. stenolepis Torr, wird von Drejer (a. a. 0. p. 29.), da er C. stenolepis Lessg. nur für eine Form der C. vesicaria er- kennt, restituirt. Hr. A. Gray (a. a. 0. p. 564.) nimmt auch den Namen C. stenolepis an und citirt dazu noch C. Shortii Steud. non Torr. No. 15. C multispicata Kze. Von Drejer (a. a. 0. p. 13.)
erwähnt. No. 19. C. lepidocarpa Tausch. Wird theilweise als Art an-
erkannt, wie bei Rchb. a. a. 0. p. 29. No. 653. t. 272., theilweise nur als Form der C. flava, Andersson a. a. 0. p. 25. t. VII. f. 93 ''., oder auch schlechthin als C. flava, Sonder fl. Hamburg. Hamburg 1850. 8. p. 501. No. 20. C. fuliginosa St. et H. Andersson a. a. 0. p. 26.
t. VII. f, 90. C. frigida Rchb. a. a. 0. p. 22. No. 616. t. 250. No. 21. C. vaginata Tausch. Rchb. a. a. 0. p. 20. No. 609.
t. 246. C. sparsiflora (Steud.) Andersson a. a. 0. p. 33. I. VII. f. 75., ohne Angabe meiner Figur; aber sonst mit vollständiger Literatur und zwei Abarten. No. 22. C. pediformis C. A. Mey. Dieser Art könnte noch
einiges Fremdartige beigemengt sein. Andersson a. a. 0. p. 28. t. VII. f. 86. Aus China (Hb. R. R. de Römer). No. 23. C. elavata Th. Rei Drejer a. a. 0. p. 10. adnot. 2.
No. 24. C. provincialis Degl. Von Drejer (a. a. 0. p. 17
—19.) ist nachgewiesen worden, dass sie, wie schon Mutel ver- muthet hatte, zu der grossen Formenreihe der C. hispida Willd. Schk. {echinata Desf.) gehöre, einer Küstenpflanze des Mittelmeers. No. 25. C. excelsa Pg. Dieselbe Art fand ich auch im
ScHUTTLEWORTH'schen Herbar von Hrn. Cuming (unter No. 331. u. |
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585.) bei Valparaiso gesammelt. Drejer erwähnt der Art (a. a. 0.
p. 11.) unter seinen Echinostachyis. No. 28. C. BoenninghausenianaWEiHv. Rchb. a. a. 0. p.io.
No. 568. t. 219. Andersson a. a. 0. p. 56. t. IV. f. 41. Doch wird an keinem dieser Orte der Tafel gedacht. No. 29. C. rufina Drej. Andersson a. a. 0. p. 54. t. IV. f. 44.
No. 30. C. Nardina Fr. M. s. Andersson a. a. 0. p. 72.
t. III. f. 5. und die angeführte Literatur. Auch bei dieser Art ist nach Drejer ein borstenförmiges Spindelchen, am Ende gelappt, oder das Rudiment einer Blüthe tragend, vorhanden. (Gattung Coleachyrus Gay.) No. 31. (statt 30.) C. subspathacea Horn. Andersson a. a.
0. p. 50. t. V. f. 49. Unsere Figur stellt die Form : planifolia Fr. dar. No. 32. C. Wormskjoldiana Hörn. Hr. Tuckerman (a. a. 0.
p. 8.) bildet für dieselbe und die C. Drummondiana Dew. eine Ablheilung, die er Scirpinae nennt und berichtigt zugleich den Namen C. scirpoidea in C. stirpina. S. auch A. Gray (a. a. 0.) p. 538.
No. 33. C. setifolia Kze. Von Drejer erwähnt (a.a.O. p.6.).
No. 34. C. Careyana Dew. a. Gray a.a.O. p.554. Tucrerm. a. a. 0. p. 15. No. 37. C. Schiedeana Kze. Hr. Tuckerman stellt sie (a. a.
0. p. 14.) zu C.pubescensMiJBLG. und an die Montarne Fr., womit ich nicht übereinstimmen kann. No. 38. C. gynocrates Wormskj. Hr. Andersson (a. a. 0.
p. 71. t. III. f. 8.) hält für möglich, dass diese Pflanze eine boreale Form der C. dioica sei. No. 40. C. crus-corvi Shuttxew. M. v. nnten No. 50.
No. 41. C. disperma Dew. Wie Hr. A. Gray (American.
Journ. of science and arts, sec. ser. vol. IV. p. 22. und später manual etc. p. 542.) mit Recht bemerkt, ist die hier erörterte Pflanze, welche in den RuGEi/schen Sammlungen als C. inops mihi ausgegeben wurde, von der ÜEWEY'schen (gracilis Ehr. und tenella Schk. f. 104. nach A. Gray) wesentlich verschieden. Von Schwei- nitz unter diesem Namen erhaltene Exemplare, welche mit den |
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RucEL'scheg gleich sind, hatten mich zu dem Irrthum verleitet.
Die unter No. 41. beschriebene und t. XXXIII. dargestellte Art hat Hr. Tuckerman als C. neglecta getrennt; Hr. Dewey hat sie als C. rosea var. radiata beschrieben und von Hrn. A. Gray wird diese letztere Ansicht, die mir aber noch zu prüfen scheint, ge- theilt. — Die ächte ÜEWEY'sche C. disperma (tenella Schk. a.a.O.) ist durch eiförmig-ellipsoidische Fruchtschläuche ohne deutlichen Schnabel leicht zu unterscheiden. No. 42. C. Hochstetteriana Gay. Die für die Gärten verlo-
ren geglaubte Pflanze hat sich zu Göttingen, wohin sie mitgetheilt wurde, erhalten und ist von dort auch dem hiesigen Garten wie- derum zugekommen. No. 44. C. tnacrolepis DC. Rchr. a. a. 0. p. 20. No. 608.
t. 246. No. 45. C. Mairii Coss. et Germ. Noch scheint die Pflanze
nicht im Gebiete der deutschen Flora entdeckt zu sein. Cullivirt im Göttinger und Leipziger botanischen Garten. No. 48. C. subulata Mchx. A. Gray man. p. 563. Jedenfalls
ist die ihr von HH. Gray und Tuckerman angewiesene Stellung bei den Lupiilinis die richtige. |
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Leipzig 1. December 1850.
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