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Ludwig van Beethoven
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die Feier der Enth�llung seines Monumentes zu
Bonn am lu., 11, unit 19. August 1815.
Enthaltend
L. v. Beethoven'» Biographie, eine kurze Geschichte des
Monumentes, sein Portrait, Geburtshaus, Grabmal in Wien
und Monument in Bonn.
Bonn 1845.
Verlag von B. PI ei mes.
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Gedruckt bei C. A F. Kroger.
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JKis ist eine eigne Erscheinung, dass oft M�nner, die
von ihren Zeitgenossen als solche Geister angesehen
wurden, in denen sich eine geniale Sch�pferkraft
offenbaret habe, doch bald nach ihrem Tode in Ver-
gessenheit geriethen. Der Grund hiervon musste na-
t�rlich in ihnen und ihren Arbeiten liegen. Sie liefer-
ten nur etwas, was ihren Zeitgenossen neu, grossartig,
inhaltsvoll war; und waren desshalb keine wahrhaft
grossen M�nner. Daher sagt Les s ing richtig: �Bei
Lebzeiten oder ein halb Jahrhundert nachher f�r
einen grossen Mann gehalten zu werden, ist kein
Zeichen, dass man einer ist." Zu diesen M�nnern
kann man nun aber Beethoven, der 1827, am 26.
M�rz zu seinen V�tern heimging, nicht rechnen. Die
Nachwelt ehrt ihn h�her als seine Zeitgenossen.
Die Nachwelt beginnt zu erkennen, welchen Reich-
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thuiti von Kenntnissen, verbunden mit F�lle der Phan-
tasie er besass; sie f�hlt sich ihm zum Danke ver-
pflichtet; sie errichtet ihm eine S�ule von Erz, und
ganz Deutschland bereitet sich zu der hohen Feier.
Aber er hat sich ein anderes Denkmal errichtet als
von Erz, ein unverg�ngliches; denn ihn tragen auf
unerm�dlichen Schwingen die Musen zur Nachwelt.
So lange die deutsche Zunge Lieder singt, werden
seine Ges�nge t�nen, wie erster Nachtigallen-Gesang
im Fr�hling; doch nicht nur der deutsche Barde
kennt des Hingeschiedenen hehre Ges�nge; seine
Lieder singt Thalia an deu Ufern der Seine, und
Albiou's S�hne im Eilande.
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Ludwig van Beethoven wurde geboren am 17.
Dezember 1770 zu Bonn. Sein Grossvater, einsehr
geachteter K�nstler, war Churf�rstlicher Kapell-
meister, und sein Vater Tenorist in der Kapelle des
Churf�rsten Maximilian von C�lu. Mit B�cksicht
auf seine Abstammung liess sich schon erwarten,
dass ausgezeichnete Anlagen zur Musik seinen Geist
zieren, und mit B�cksicht auf die Besch�ftigung
seines Vaters, dass Ausbildung uud Fleiss dieselben
mit dem besten Erfolg kr�nen w�rden. Seine Mutter
legte durch ihre Sanftmuth, Herzensgute und Fr�m-
migkeit den Grund zu seinen Eigenschaften, die den
Ludwig als Mensch so liebensw�rdig machten, uud
der Vater wusste schon fr�he jene schlummernden
Anlagen zu wecken, die ihn als K�nstler so hoch
erhoben haben. Jedoch hat letzterer seiner Strenge
wegen, sich nie des Knaben innige Liebe zu erfreuen
gehabt; vielmehr wusste der Grossvater den Kleinen
ganz zu gewinnen, und obschon derselbe starb, be-
vor Ludwig das dritte Lebensjahr zur�ckgelegt hatte,
so erinnerte er sicli doch desselben sein ganzes Le-
ben hindurch mit sichtbarer Freude, und seine Mutter
niiissle ihm sehr oft von ihm erz�hlen.
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In seiner zarten Jugend zeigte van Bkethoven
seineu entschiedenen Beruf f�r die Musik. Der Hang
zur Musik war im vierten Lebensjahre schon so
stark in ihm, dass, wenn sein Vater sich an das
Pianoforte setzte, um zu spielen, er alles stehen
liess, er alles vergass: Essen, Trinken, Kammeraden;
und war es ihm die gr�sste Freude, wenn der Va-
ter ihm gestattete, den Gesang eines Liedes auf dem
Klaviere zu begleiten. So zeigt sich gew�hnlich in
der zarten Jugend schon bei grossen Geistern die
Neigung zu dem Fache, in welchem sie sp�ter so
Bedeutendes leisten. Zwar hat man in neuerer Zeit
keine geringe Anzahl sogenannter Wunderkinder
aufzuweisen gehabt; aber es w�re eine Vers�ndi-
gung gegen die Gottheit unzeitliche Geburten schiefer
Erziehung neben jene Kinder zu stellen, in denen
sich das Walten und Schaffen eines hohen Genius
allzudeutlich ausspricht; in denen man eine geniale
Sch�pferkraft erkennen kann. Hier w�re nebst
Beethoven noch Ries, Gerhard und Karl K�chel-
eben und Metz anzugeben , die wir alle mit Hoch-
gef�hl die Unsrigen nennen. Es ist leicht ersichtlich,
dass dem musikliebenden Vater die Neigung seines
Sohnes h�chst willkommen war. Den ersten Unter-
richt ertheilte er ihm selbst, und hielt denselben
sehr strenge zum Spielen an. Sonst liess er ihm eine
der damaligen Zeit und seinem Stande angemessene
Bildung geben, Beethoven lernte n�mlich: Lesen,
Schreiben, Rechnen, Latein.
Ausserordentlich viel hat zu seiner geistigen
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Entwicklung, zur Aneignung von Kenntnissen und
derjenigen Eigenschaften, welche f�r das gesellige
Leben so erforderlich sind, die Bekanntschaft mit der
Familie des Churk�lnischen Hofrathes v. Breuning
beigetragen. In dieser Familie, welche aus den
Eltern, zwei S�hnen und einer Tochter bestand,
brachte er oft den ganzen Tag zu, wurde daselbst
wie ein Kind behandelt, und hatte namentlich die
Frau Hofr�thin vielen Einfluss auf Beethoven. Die
gediegene Bildung, der gute, heitere, muntere Ton,
und die aus Hausfreunden bestehende, gute Gesell-
schaft dieser Familie, waren es, was unserm Kleinen
so vorteilhaft war. Auch war er sich selber be-
wusst, wie erspriesslich die Bekanntschaft mit dieser
Familie f�r ihn gewesen; denn er erinnerte sich in
den sp�testen Jahren noch mit R�hrung und Dank-
barkeit der daselbst verlebten Tage.
Die Ausbildung in der Musik wurde dem da-
mals in Bonn lebenden Hautboisfen und Musikdirek-
tor Herrn Pfeifer, und nach dessen Versetzung nach
D�sseldorf, dem Hoforganisten van der Eden �ber-
tragen. Wie viel Verdienst jener sich um Beethoven
erworben, beAveist die Liebe und Anh�nglichkeit,
die er bis an sein Ende gegen ihn getragen, und
die er dadurch bekundete, dass er ihm Geldunter-
st�tzungen von Wien aus zufliessen liess.
Zur Zeit, als Herr van der Eden, sich mit
dem Knaben besch�ftigen sollte, befand sich die
BEKTHOVEN'sche Familie in einer so bedr�ngten Lage,
dass Ludwig beinahe selbst zum Unterrichten den
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ganzen Tag verwenden musste, bloss um seineu Un-
terhalt zu gewinnen und besch�ftigte sich desshalb
Herr van der Eden nur selten, aber doch unent-
geltlich mit ihm; und letzteres wr�hrte so lange, bis
dem damaligen Churf�rsten von C�ln, das eminente
Talent und die dr�ckende Lage des Beethoven be-
kannt wrurde. s�ieser F�rst, ein w�rdiger Verehrer
der sch�nen K�nste, liess unserm Ludwig durch den
Musikdirektor Unterricht erlheilen. Und als die Stelle
nach dem Tode des van der Eden mit dem wegen
seiner Opern r�hmlichst bekannleu Componisten Herrn
Nee f e besetzt wurde, setzte letzterer, auf Ver-
anlassung des F�rsten den Unterricht mit dem klei-
nen Beethoven fort. Er hielt ihn streng zum Spielen
und zum Studium der Werke Sebastian Bach's an.
Bei Herrn van der Eden versuchte Beethoven sich
auch schon im Componiren, aber �ber die allzu
scharfe Kritik von Seiten des Lehrers hat sich
Beethoven bei seinen Freunden beklagt, und soll
�berhaupt, nach den Berichten derjenigen Biographen,
welche aus den besten Quellen gesch�pft haben, der
Nutzen, den Beethoven aus dem Unterrichte des
Herrn van der Eden gesch�pft hat, �usserst gering
gewesen sein. Dem sei aber nun, wie ihm wolle,
im eilften Jahre hatte Ludwig es im Klavierspielen
soweit gebracht, dass er Sebastian Bach's wohl
temperirtes Klavier spielte, und im dreizehnten
schon Sonaten componirte, die jetzt noch mit Ver-
gn�gen geh�rt werden.
Unterdess starb der Churf�rst von C�ln, jedoch
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haue sich dass Interesse f�r Beethoven auf seinen
Nachfolger, Max Franz, Bruder Kaiser Joseph
des Zweiten, vererbt, was wir aber namentlich des-
sen Liebling und best�ndigem Gef�hrten, dem deut-
schen Ordensritter, Grafen Waldstein verdanken.
Dieser Graf ist es, der am meisten zur Entwicke-
lung und Bildung der musikalischen Anlagen des
Beethoven beigetragen, der am ersten die schlum-
mernden Talente richtig w�rdigte, und der durch
jegliche Mittel, durch Aufmunterung, durch Lob,
durch Tadel dieselben am meisten entwickelte; er
war es, der in dem jungen Knaben die Versuche
rege machte, aus dem Stegreife ein Thema auszu-
f�hren, und hat sich Beethoven hierin bis zu einer
beinahe nicht zu erreichenden H�he emporgeschwun-
gen, er war es, der es beim F�rsten bewirkte, dass
Beethoven neben Neef e angestellt wurde; den jun-
gen, angehenden K�nstler nach Wien zu Haydn zu
schicken, um sich da vollends auszubilden, sich im-
mer mehr zu .vervollkommenen. Dank diesem Manne!
Seegen seiner Asche! �
Als Mitglied der churf�rstlichen Kapelle, machte
Beethoven zwei Reisen, eine nach England, aus der
er aber wenig Nutzen gezogen zu haben schien;
und eine nach Mergentheim, der Residenz des Chur-
f�rsten als Deutschmeister, welche doppelten Vor-
theil gew�hrte; denn erstens blieb ihm aus dieser
reizenden Gegend in der sch�nsten Jahreszeit und
in angenehmer Gesellschaft ein reicher Schatz freund-
licher Errinnerung, und zweitens traf er hier den
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ausgezeichneten und seiner freien Nuancirungen we-
gen ber�hmten Klavierspieler Sterkel.
Es l�sst sich wohl denken, wie das gef�llige
Spiel und die feinen Nuancirungen des K�nstlers
die gr�sste Gespanntheit in Beethoven hervorriefen.
Aber hier zeigten sich Fehler bei Beethoven, die
ihm sp�ter Verdruss, Kummer und Verl�umdungen
herbeigezogen, und ihn dem geselligen Leben so ent-
fremdet haben. Er war n�mlich reitzbar, hitzig und
ehrgeizig; in Gesellschaften spielte er nur dann,
wenn man ihn vorher gereizt hatte, oder wenn man
seinem Ehrgeize zu nahe getreten war. Folgende
Beispiele m�gen zum Belege dienen:
Nachdem Sterkel sein Spiel beendet hatte,
war Beethoven, der auch spielen sollte, nicht eher
dazu zu bewegen, bis Sterkel sich merken liess,
das selbst der Componist der Variationen �ber ein
Thema von Righini dieselben ihrer Schwere wegen
nicht fertig spielen k�nnte. Da spielte Beethoven
erstens einmal diejenigen Variationen, welche Ster-
kel ^nicht auffinden konnte, aus dem Kopfe, und zwei-
tens noch mehre andere schwierigere vom Blatte,
und zwar spielte er dieselben zur gr�ssten Ueber-
raschung der zuh�renden Freunde mit denselben
feinen Nuancirungen, und der n�mlichen gef�lligen
Art, wie es Sterkel gethan hatte, was dem Beet-
hoven aber bis dahin ganz unbekannt geblieben war.
Und wie schwer sein beleidigter Ehrgeiz auszus�h-
nen war, hat sein Sch�ler und Freund Ries sehr
hart erfahren m�ssen. Herr Ries spielte n�mlich
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eines Tages dem F�rsten Lichnowsky ein neues
Aiidante von Beethoven auswendig vor, und dieser
spielte es vor Beethoven, bei dem er es f�r ein
Werk von Ries ausgab. .Dieses brachte Beethoven
so auf, dass derselbe nie mehr in Gegenwart von
[lies spielte. Als er bei einer musikalischen Abend-
uuterhaltuiig, welche dem Prinzen Louis Ferdi-
nand zu Ehren von einer Gr�fin gegeben wurde,
war, und an dem Tische des Prinzen nur f�r solche
Adelige und nicht f�r ihn gedeckt war, stand er auf,
sagte einige Grobheiten und ging dann zur Th�re
hinaus; hingegen gedachte er stets der Ehre, welche
ihm einige Tage sp�ter beim Prinzen dadurch er-
wiesen wurde, dass er bei der Tafel zur einen und
die Gr�fin zur andern Seite des F�rsten zu sitzen
kam, mit vieler Freude und froher Erinnerung. Bei
diesem hohen Grade von Ehrgeiz musste sich nat�r-
lich seine Hitze immer mehr steigern, und diese war
beim vorger�ckten Alter so stark, dass er, einmal
erhitzt, allen Anstand vergass, und Freunde sowohl
als Feinde beleidigte. Wenn ein Fehler in der Auf-
f�hrung eines Musikst�ckes vorkam, so schimpfte er
auf die Orchester-Mitglieder, und als in einem Con-
certe beim Grafen Browne ein junger Herr mit einer
Dame laut redete, w�hrend Beethoven und Ries
vierb�ndig spielten, und mehre Zeichen zum Schwei-
gen erfolglos geblieben, riss Beethoven pl�tzlich die
Hand des Ries vom Klaviere mit denWrorten: �F�r
solche Schweine spiele ich nicht!" auf! Und war
es ihm nicht genug, dass er nicht mehr spielte, er
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erlaubte auch dem Ries nicht zu spielen. Und da
er nebst diesen Fehlern auch noch ein bischen Nei-
gung zum Misstrauen hatte, so konnte es nat�rlich
beim vorger�ckten Alter, wo sich die Fehler immer
mehr gesteigert hatten, nicht ausbleiben, dass er in
Gesellschaften freiwillig gar nicht mehr spielen wollte,
und that er dies nur dann, wenn er durch R�nke
dahin gebracht worden war. So erz�hlt uns R�ssel
von seiner Reise durch Deutschland im Jahre 1821
Folgendes : �Ich h�rte ihn (Beethoven) in einer Ge-
sellschaft spielen; allein es so weit zu bringen, er-
fordert in der That einige Feinheit; so gross ist
sein Abscheu gegen alles, was einer ausdr�cklichen
Aufforderung dazu �hnlich sieht! H�tte man ihn ge-
radezu gebeten, der Gesellschaft die Gef�lligkeit zu
erzeigen, so w�rde er sie rund abgeschlagen haben;
man musste ihn mit List dazu bringen. Jedermann
verliess das Zimmer, ausgenommen Beethoven und
der Herr des Hauses, einer seiner vertrautesten Be-
kannten. Beide f�hrten vermittelst einer Schreib-
tafel "ein Gespr�ch mit einander �ber Bankactien.
Her Herr ber�hrte, wie ganz durch Zufall die
Tasten auf dem offen stehenden Pianoforte, ne-
ben, welcher.« sie sassen, fing allm�hlig an, eine
von Beethoven's eigenen Compositioneu zu spielen,
machte dabei tausend Schnitzer und verst�mmelte in
aller Geschwindigkeit eine Passage so arg, dass sich
der Componist herabliess seine Hand auszustrecken
und ihn zurecht zu weisen. Nun war es gut;
die Hand war einmal auf dem Pianoforte, sein
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Freund verliess ihn sogleich unter einem Vorwan-
de und begab sich zu der �brigen Gesellschaft,
die in dem n�chsten Zimmer, von wo aus sie alles
h�ren und sehen konnten, geduldig den Ausgang
dieser Verschw�rung erwarteten. Bekthoven allein
gelassen, setzte sich nun selbst an das Pianoforte.
Anfangs that er dann und wann einige kurze ab-
gebrochene Griffe, gleichsam als bef�rchtete er, bei
einem Bubenst�cke ertappt zu werden. Aber nach
und nach vergass er alles um sich her, und verlor
sich ungef�hr eine halbe Stunde lang in eine Phan-
tasie, deren Styl �usserst abwechselnd war, und sich
besonders durch pl�tzliche Ueberg�nge auszeichnete.
Die Liebhaber waren hingerissen, f�r den Unge-
weihten war es um so interessanter zu bemerken,
wie sich die Musik aus des Mannes Seele in seinem
Gesichte ausdr�ckte. Er schien mehr Gef�hl f�r das
K�hne, Gebietende und St�rmische zu haben, als f�r
das Saufte und Schmachtende. Seine Gesichtsmus-
kelu schwollen au, und seine Adern trafen hervor;
das ohnehin wilde Auge rollte noch einmal so hef-
tig, der Mund zuckte, und Beethoven hatte das An-
sehen eines Zauberes, der sich von den Geistern
�berw�ltigt f�hlt, die er selbst beschwor."
An der Stelle in Bonn blieb Beethoven nicht
l�nge, indem er, wie schon gesagt, auf Kosten des
Churf�rsten von C�ln, im Jahre 1792 nach Wien,
welches sich von jeher in der liebevollsten Pflege
der Musiker ausgezeichnet, gesandt wurde. Von
den beiden damals in Wien lebenden sehr ber�hmten
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K�nstlern, Mozart und Haydn hat Beethoven we-
nig gelernt. Mozart ging noch in demselben Jahre
zu seinen V�tern heim. Von Haydn hat Beetho-
ven zwar einigen Unterricht empfangen; den schlug
er aber selbst nicht hoch an, weil er dem Wunsche
des Haydn, auf den Titel seiner ersten Werke
�Sch�ler von Haydn" zu setzen, nicht entsprechet)
wollte. Jedoch hat er Bedeutendes gelernt von dem
gr�ndlichen Kenner der Musik, dem Kapellmeister
au der Cathedral St. Stephan Herrn Alb rechts-
berger, der sich sehr viel Verdienst um die Musik
durch sein sch�tzbares Lehrbuch der Theorie er-
worben; auch ist der Unterricht Salieris �ber dra-
matische Musik dem Beethoven von sehr vielem
Nutzen gewesen. Alle Lehrer aber pr�diciren von
Beethoven , dass er zu eigensinnig und selbstwillig
gewesen sei, und desshalb manches, was er im Un-
terricht verschm�ht, selbst erfahren habe.
Kt hingegen verehrte am eifrigsten Mozart,
H�ndel und Sebastian Bach, und haben auch
wohl die Werke des letzteren am meisten zu seiner
Ausbildung beigetragen. Obschon Beethoven jetzt
schon in Wien durch seine Compositionen und durch
seine Aufnahme in die bessten und gebildetsten H�user
sein reichliches Auskommen hatte : so w�rde er doch
eine Stelle in seiner Vaterstadt vorgezogen haben ;
er sehnte sich zu sehr nach seinen alten Freunden,
nach der Gegend, die er im jugendlichen Alter be-
wohnt. So schrieb er in einem Briefe vom 29. Ju-
ni 1800 an seinen Freund: Mein Vaterland, die
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sch�ne Gegend, in der ich das Licht der Welt er-
blickte, ist mir noch immer so sch�n und deutlich
vor meinen Augen, als da ich euch verliess; kurz
ich Averde diese Zeit als eine der gl�cklichsten Be-
gebenheiten meines Lebens betrachten, wo ich euch
wiedersehen, und unsern Vater Rhein begr�ssen
kann. � So viel will ich euch sagen, dass ihr mich
nur recht gross wiedersehen werdet, nicht als K�nst-
ler sollt ihr mich gr�sser, sondern auch als Mensch
sollt ihr mich besser, vollkommner finden, und ist
dann der Wohlstand etwas besser iu unserm Vater-
lande, danu soll meine Kunst sich nur zum Bessten
der Armen zeigen. O gl�ckseliger Augenblick, wie
gl�cklich halte ich mich, dass ich dich .herbeischaf-
fen, dich selbst schaffen kann.
Wrie h�tte dies auch anders sein k�nnen? �
Hatte ihm doch die Natur ein weiches Herz gege-
ben! � Empfand er nichts S�sseres, als zu lieben
und sich geliebt zu sehen , und war deshalb auch
seine Anh�nglichkeit an Freunde so gross. Aber wie
con(ras(irt diese Meinung nicht mit jeuer, die ihn als
einen Misanthropen darstellen ! � Doch diese haben
ihn schief aufgefasst, haben nicht bedacht, aus wel-
chen Gr�nden er Veranlassung zu jener Meinung
gab. Diese Gr�nde wollen wir sp�ter sehen.
Die Aussicht auf eine Anstellung iu seiner Va-
terstadt ging mit dem Tode seines G�nners, der 1801
erfolg(e, verloren. Bkrthovkn war jetzt entschlos-
sen, in Wien zu bleiben, und hat er diese Stadt mit
Ausnahme der Reisen nach Petersburg, Pesth und
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Berlin , nie wieder verlassen. Er besch�ftigte sich
mit Componiren, und seine Simphonie f�r Piano-forte
und Orchester sind das Charakteristische in seineu
Werken. Die F�lle, die Neuheit, der Reichthum an
Ideen erregen Bewunderung und Erstaunen. W�h-
rend Haydn durch seine Simphonieu angenehme Un-
terhaltungen zu verschaffen strebte, Mozart in den
seinigen liebliche Gedanken aussprach, f�hrte Beet-
hoven die seinen, eine Welt umfassend, der Seele
in einem Tongem�lde mit der ganzen F�lle seines tie-
fen Genies vor. Die erste Simphonie erschien 1800,
und dieser folgten bis 1810 noch sechs nach, die eine
die andere au Gr�sse �bertreffend. Ausserordentlich
freute es Beethoven, dass er die letzte seiner Ma-
jest�t dem K�nig von Preussen zueignen durfte. Die
gelungenste unter denselben ist die Simphonie �Eroika"
und dieser stehen w�rdig zur Seite die �Pastorale,"
die �Orgine" aus A-dur, und die Siegeskl�nge aus
Oniolly Ebenso unerreichbar ist er in seinem Kla-
vier-Concert und seiner Singmusik, wo man nur an
die Adelaide zu errinnern braucht. Besonders ver-
dienen auch erw�hnt zu werden : seine Overt�ren
zu Egmont, zu Koriolan, zu den Ruinen von Athen,
so wie seine Schlacht von Vittoria.
In der Ausf�hrung sind aber alle seine Com-
positionen schwer, da er jedes Instrument selbst-
st�ndig auftreten l�sst, und so dem Spieler zuweilen
fast Unm�gliches zumuthet. Daher bemerkt richtig
ein Freund von ihm ; Er behandelt das Orchester wie
ein Rieseniustrument, dessen Tonumfang er aus dem
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Klangverin�geii aller brauchbaren und bekannten In-
strumente zusammensetzt. Ob es ausf�hrbar, schwer
oder leicht ist, darnach fragt er nicht, wenn es nur
vollkommen seinen Ideen entspricht." In seinen 0-
pern war er nicht so gl�cklich; denn Aron denen
ist eine in neuerer Zeit erst richtiger gew�rdigt
worden.
Seine Leistungen wurden, wie das nicht aus-
bleiben konnle, von nah und fern mit dem gr�ssten
13eifalle empfangen, und erhielt er stets Beweise
desselben.
So, um nur eines zu erw�hnen, schenkte ihm
eine englische Gesellschaft ein Pianoforte, von dem
ersten Meister verfertigt. Die Kaiserin von Russ-
land beauftragte ihn einen Wiener Fl�gel f�r sie
zu kaufen u. s. w.
1809 erhielt er einen Ruf vom K�nig Hiero-
nimus von Westphalen als Kapellmeister; lehnte
jedoch denselben ab, weil ihm einige Kunstfreunde
einen j�hrlichen Gehalt von 4000 Gulden zugesich-
ert hatten, und versprach zugleich, nie die kaiser-
lichen Staaten zu verlassen, was er auch treu ge-
halten hat, indem nicht einmal die seit 1817 beab-
sichtigte Reise nach England in Folge seiner Kr�nk-
lichkeit zur Ausf�hrung kam. Beethoven hat in
Wien bei Krumpholz auch noch Unterricht auf der
Violine genommen, und sind seine Quartetts f�r die-
ses Instrument eben so neu und un�bertreffbar, wie
seine Simphonien f�rs Klavier. Reinhardt spricht
sich in seinen Briefen so dar�ber aus: �Haydn er-
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schuf es (das Quartett) aus der reinen, hellen Quelle
seiner lieblichen, originellen Natur. An Naivet�t
und heiterer Laune bleibt er daher auch immer der
einzige; Mozart'» kr�ftigere Natur und reichere
Phantasie griff weiter um sich, und sprach in man-
chem Satz das H�chste und Tiefste seines innern
Wesens aus ; er war auch selbst mehr executirender
Virtuose, und muthet es daher den Spielern weit
mehr zu ; setzte auch mehr Werth in k�nstlich
durchgef�hrte Arbeit, und baute so auf Haydn's
lieblich phantastisches Gartenhaus seinen Palast.
Beethoven hatte sich schon fr�her in diesen Palast
eingewohnt, und so blieb ihm nur, um seine eigne
Natur auch in eigenen Formen auszudr�cken, der
k�hne, trotzige Thurmbau, auf den so leicht keiner
weiter etwas setzen soll, ohne den Hals zu brechen.
Mehrmalen ist mir dabei Michel Angel o's
stolzer, kecker'Gedanke eingefallen, das herrliche
Pantheon als Kuppel auf seine Peterskirche zu
setzen.
Beethoven compouirle meistens und am liebsten
im Freien ; er suchte hierzu grosse Spazierg�nge,
�berlies/s sich ganz dem hohen Fluge seiner Gedan-
ken, ohne bestimmte Ideen fest zu halten. Erst nach
vollst�ndiger Ausarbeitung lixirte er dieselben auf
dem Papiere, w�hrend das Setzen in Partitur erst
im Zimmer erfolgte. Stets aber trug er ein musi-
kalisches Skizzenbuch hei sich, um, wenn ihm irgend
ein musikalischer Gedanke einfiel, ihn sogleich darin
zu bemerken. Es ist nun sehr nat�rlich, dass bei
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solchem Arbeiten an keine h�usliche Ordnung zu
denken war. Er ging aus, wenn er begeistert, kehrte
heim, wenn er fertig war. Daher versteht es sich
gleichsam von selbst, dass er die Aufnahme in ein
grosses Haus ausschlug, wo eine gewisse Hausord-
nung herrschte, oder wenn er wirklich sich in einem
solchem befand, gar bald dasselbe verliess. Letz-
teres hat der F�rst, Karl von Lichnowsky er-
fahren m�ssen, dessen Haus Beethoven, trotz der
feinsten und zartesten Behandlung, die er daselbst
erfuhr, nicht mehr bewohnen wollte. Um vier Uhr
wurde bei diesem F�rsten gespeist. �Nun soll ich,
sagte Beethoven, t�glich um halb vier zu Hause sein,
f�r den Bart sorgen, u. s. w. � Dass halte ich
nicht aus !"
Bei den genannten, �ussern gl�nzenden Ver-
h�ltnissen sollte man vermuthen, Beethoven habe ein
gl�ckliches Leben gef�hrt; aber gerade das Gegen-
theil ist der Fall und liegt der Grund hiervon theils
in k�rperlichen Leiden, theils in h�uslichen Ver-
h�ltnissen. In k�rperlichen Leiden, sage ich! Zwar
hatte er einen martialischen K�rper, den ein Kopf
mit einer herrlichen Stirne, die von starkem, locki-
gem Haar in grosser F�lle und Unordnung �ber-
schattet wurde, zierte. Sein ausdrucksvoller Mund,
sein scharfes Auge voll unergr�ndlicher Tiefe ver-
k�ndeten eine hohe Natur. Aber dieser sch�ne K�r-
per wurde von vielen und schweren Leiden heim-
gesucht. In seiner fr�hen Jugend litt er schon au
Unterleibsbeschwerden und am Ende des vorigen
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Jahrhunderts bemerkte er eine Abnahme des Geh�rs,
welche ungeachtet aller �rztlichen H�lfe mit Taub-
heit endete. Einen Sinn zu verlieren, durch den
der Mensch das wird, was er werden soll, muss
das gr�sste Uebel sein, was zu denken ist. Und
was beim Mangel des Geh�rs, wenn es in der Kind-
heit eintritt, aus dem Menschen wird, sehen wir bei
den in Nacht und Finsterniss herumtastenden Taub-
stummen ; doch dieser hat nichts verloren, kann folg-
lich nichts betrauern ; aber Beethoven hatte verloren,
was er besessen, musste also auch seinen Verlust
schmerzlich beweinen. Und wie tief er den Verlust
empfunden, davon zeugen seine Klagen an seinen
Freund Wegeier; �Nur hat der neidische D�mon,
meine schlimme Gesundheit, mir einen sclilimmen Stein
ins Brett geworfen, n�mlich mein Geh�r ist seit drei
Jahren immer schw�cher geworden und zu diesen
Gebrechen soll mein Unterleib, der schon damals,
wie du weisst, elend war, die rechte Veranlassung;
�                                                                                                                                              �
gegeben haben u. s. w. und: �Um dir einen ^Begriff
von dieser wunderbaren Taubheit zu geben, so sage
ich dir, dass ich mich im Theater ganz dicht an's
Orchester anlehnen muss, um den Schauspieler zu
verstehen. Die hohen T�ne von Instrumenten, Sing-
stimmen , wenn ich etwas weit weg bin, h�re ich
nicht; im Sprechen ist's zu verwundern, dass es
Leute gibt, die es niemals merkten; da ich meistens
Zerstreuungen hatte, so hielt man es daf�r. Manch-
mal auch h�re ich die Rede des, der leise spricht,
kaum, ja die T�ne wohl, aber die Worte nicht; und
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doch sobald jemand schreit, ist es mir unausstehlich.
Was es nun werden wird, dass weiss der liebe Gott."
Die Gewohnheit linderte wenig seinen Schmerz.
Dieses erhellet aus einem sp�tem Schreiben an Hr.
Wegeier: Ich bringe mein Leben elend zu; seit
zwei Jahren fast meide ich alle Gesellschaften, weil's
mir nicht m�glich ist, den Leuten zu sagen: ich bin
taub. H�tte ich irgend ein anderes Fach, so ging's
noch eher, aber in meinem Fache ist das ein schreck-
licher Zustand ; dazu meine Feinde, deren Zahl nicht
gering ist, was w�rden diese dazu sagen! � Ich
habe schon oft � � mein Dasein verflucht ; Plu-
tarch hat mich zur Resignation gei�mi. ich will,
wenn's anders m�glich ist, meinem Schicksale trot-
zen, obschon es Augenblicke geben wird, wo ich
das ungl�cklichste Gesch�pf Gottes sein werde." �
Bei einiger Bekanntschaft mit den Tauben, ist
es leicht erspriesslich, dass dieses Gebrechen dem
Beethoven manche Schattenseite musste abgewinnen
lassen. Er konnte nur schriftlich conversiren, daher
musste er seinen so starken Hang zum geselligen
Leben unterdr�cken und desshalb sagten seine Feinde,
er w�re ein Misanthrop geworden. Die Stille und
Zur�ckgezogenheit erzeugten Melancholie und Stumpf-
heit, was alles die obige Aussage seiner Feinde be-
st�rkte. Ein Mittel, welche diese Wunden alle h�tte
heilen k�nnen, ging ihm auch ab, -n�mlich die Ehe.
F�r ihn lebte keine Frau, die ihn z�rtlich pflegte,
f�r ihn war kein Wesen, das ihn in Liebe um-
schlang. Trotz seiner ausserordentlichen Z�rtlichkeit,
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trotz seiner Eroberungen, die er schon in J�ngern
Jahren in Bonn gemacht, konnte er doch nie zu
einer Ehe kommen. Der Grund hiervon mag wohl
darin liegen, dass er zum Gegenstande seiner Liebe
Personen h�hern Banges w�hlte. Wie ihm die Liebe
Bed�rfnis» war, wie er sich begl�ckt f�hlte, wenn
er sich geliebt sah, bezeugen folgende Worte vom
16. November 1801 an Hr. Wegeier: �Etwas an-
genehmer lebe ich jetzt wieder, indem ich mich mehr
unter Menschen gemacht. Du kannst es kaum glau-
ben, wie �de, wie traurig ich mein Leben seit zwei
Jahren zugebracht ; wie ein Gespenst ist mir mein
schwaches Geh�r �berall erschienen, und ich floh
die Menschen, musste Misanthrop scheinen und bin's
doch so wenig. � Diese Ver�nderung hat ein liebes
zauberisches M�dchen hervorgebracht, das mich liebt
und das ich liebe ; es sind seit zwei Jahren wieder
einige selige Augenblicke und es ist das erste Mal,
dass ich f�hle, dass heirathen gl�cklich machen
k�nnte; leider ist sie nicht von meinem St�nde �
und jetzt k�nnte ich nun freilich nicht heirathen; �
ich muss mich nun noch wacker herumtummeln."
Oben sagte ich, dass der Grund seines ungl�cklichen
Lebens zum Theil in seinen Familien-Verh�ltnissen
begr�ndet gewesen. Die beiden J�ngern Br�der
hatte er nach dem Tode seiner Eltern (die Mutter
starb 1787, der Vater 1792) nach Wien zu sich
gezogen. Dieselben besorgten die Geldgesch�fte und
�bergaben manche Sachen, die Beethoven, weil er
sie seines Namens nicht w�rdig hielt, nicht heraus-
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gehen wollte, dem Drucke, dazu zerr�tteten sie sein
Verm�gen, welches durch die vielen Unterst�tzungen
von Freunden w�rde bedeutend geworden sein, fort-
w�hrend. Dies alles bereitete ihm grossen Kummer.
� H�tten sich aber die Br�der hiermit noch be-
gn�gt! � Nein, wie �berkaupt der Taube zum Miss-
trauen geneigt ist, was zum Beweise nur eines Blik-
kes in die Taubstummen-Welt bedarf: so missbrauch-
ten sie diese Neigung so weit, dass sie ihm die ver-
trautesten Freunde abwendig machten. Hatten sie
ihn einmal gegen einen Freund gereitzt, so bot er
diesem beim Besuche vielen Spott und Hohn, wo-
durch der Freund sich dann bewogen f�hlen musste,
zur�ckzubleiben. Nur Wenigen war der Zutritt zu
ihm gestattet; ausserdem war es ein seltner Fall,
dass jemand zu ihm gelassen wurde.
Was Beethoven so hoch als Mensch hinstellt,
sind seine Piet�t gegen die Eltern, seine Anh�ng-
lichkeit an die Familie und seine Milde gegen die
Armen. Von seiner Mutter sprach er stets mit Liebe
und R�hrung und gegen seinen Vater, der die Schuld
des h�uslichen Ungl�ckes trug, durfte Niemand ein
hartes Wort fallen lassen ; seinen Br�dern kostete
es nur, wenn ein Freund sie vom Unrechte, welches
sie gegen ihn trieben, �berzeugt hatte, einige Thr�-
nen, um alles wieder gut zu machen ; �es sind doch
meine Br�der," sagte er und damit war alles abge-
macht. Darben konnte er nicht sehen. Geben war
ihm mehr Freude als Nehmen. Eine ganze Reihe
von Conzerten hat er zum Wohle gemeinn�tziger
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Anstalten gehalten, und hat er sich besonders grosse
Verdienste um das B�rgerhospital erworben. Ob-
schon von vielen Leiden heimgesucht, sollten in den
letzten Tagen seines Lebens, sechs Monate vor sei-
nem Tode noch furchtbarere ihn treffen. Kurz vor-
her hatte er aber auf einer Reise von Baden nach
Wien noch folgenden sch�nen Auftritt: �Er hatte
sich n�mlich nach Baden bei Wien zur�ckgezogen,
wo er traurig und einsam von einer kleinen Pension
lebte, die kaum f�r seine Bed�rfnisse hinreichte.
Die Liebe zu einem Neffen, der in Wien in
ein unangenehmes Verh�ltniss verwickelt wurde, be-
stimmte Beethoven selbst nach Wien zu reisen, und
um haush�lterisch mit seiner B�rse umzugehen, machte
er einen Theil des Weges zu Fuss. Am Abende
blieb er vor einem kleinen unscheinbaren H�uschen
stehen und bat um Gastfreundschaft. Er hatte noch
mehre Stunden zu machen, um nach Wien zu kom-
men und seine Kr�fte erlaubten ihm nicht, diesen
Abend noch seinen Weg weiter zu verfolgen'. Man
nahm ihn auf. Er nahm Theil am Abendbrod, setzte
sich sodann in einen Winkel in den Grossvaterstuhl
des Hausvaters aiis Feuer. Als der Tisch abgedeckt
Avar, �ffnete der Hausherr ein altes Klavier und
seine drei S�hne nahmen ein jeder sein Instrument
zur Hand, das an der Wand hing. Mutter und
Tochter waren mit h�uslichen Arbeiten besch�ftigt.
Her Vater gab das Zeichen zum Stimmen, sodann
den Accord zum Anfang, und alle Viere spielten
mit einem Ensemble, das nur das angeborne Genie
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der Deutschen f�r die Musik, namentlich der B�h-
men und Oestreicher, besitzen. Es schien, dass das,
was sie spielten, sie aufs Lebhafteste intcressirte;
denn sie �berliessen sich ihrem Spiele mit Leib und
Seele, und die beiden Weiber legten ihr Gesch�ft
bei Seite, um zu h�ren und mehren l�ndlichen Be-
wegungen und Mienen sah man den Eindruck au,
den diese Musik auf sie machte.
Dies zu bemerken, war der ganze Antheil, den
Beethoven an dieser Scene nehmen konnte; denn er
konnte keine einzige Note vernehmen, nur an der
Pr�cision der Bewegung der Spieler, an der Leb-
haftigkeit ihrer Physiognomie konnte er bemerken,
dass sie innig f�hlten ; er dachte an das Ueberge-
wicht dieser Menschen �ber die italienischen Musi-
ker, die nur musikalisch organisirte Maschinen sind.
Als sie geendet hatten, reichten sie sich ergrif-
fen und freudig die H�nde, um sich einander den
Eindruck des Gl�ckes und des Vergn�gens mitzu-
theilen, dass sie genossen hatten, und das junge
M�dchen Avarf sich in die Arme ihrer Mutter. Dann
schienen sie Rath zu halten und ergriffen aufs Neue
ihre Instrumente, sie fingen an; diesmal war ihre
Exaltation aufs h�chste gesteigert; ihre Augen leuch-
teten und wurden befeuchtet.
Liebe Leutchen, sagte Beethoven, wie ungl�ck-
lich bin ich , nicht Theil an dem Entz�cken nehmen
zu k�nnen, dass ihr empfindet, denn auch ich liebe
* die Musik; � aber ihr werdet bemerkt haben, ich
bin leider so taub, dass ich keinen Klang, keinen
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Laut h�ren kann. Lasst mich die Musik lesen, die
Euch so lebhaft ersch�ttert hat. � Er nahm das
Cahier und seine Augen wurden dunkel, sein Athem
blieb stehen, dann fing er laut an zu weinen und
das Cahier entfiel seinen H�nden; das, was diese
Leute spielten, was sie so sehr in Enthusiasmus ver-
setzte, es war das Allegro der Simphonie aus A
von Beethoven. Die ganze Familie dr�ngte sich
um ihn herum und dr�ckte ihm durch Zeichen ihr
Erstaunen und ihre Neugierde aus.
Einige Augenblicke noch verhinderte ein un-
willk�hrliches Schluchzen ihn zu reden, endlich sagte
er zu ihnen r �Ich bin 'Beethoven." Auf des Grei-
ses Worte: �Ich bin Beethoven/' entbl�sste der
Hauswirth mit den Seinigen die H�upter und sie
nahten sich ihm mit stillschweigender Ehrfurcht.
Beethoven reichte ihnen die H�nde, xlie die Land-
leute herzten und k�ssten. Sie blie'kren ihm starr
ins Gesicht, seine Z�ge zu sehen, den Abdruck des
Geniei zu finden und die ruhr.igekr�nte Strahlen-
krone um seine Stirne. Beethoven �ffnete ihnen
seine Arme und alle warfen sich hinein, Vater, Mut-
ter, das M�dchen und die drei Br�der. Dann stand
er pl�tzlich auf, setzte sich an das Klavier, gab
den jungen Leuten ein Zeichen, ihre Instrumente
zur Hand zu nehmen, und spielte selbst dies Meis-
terwerk. Sie waren ganz Seele; nie wurde wohl
eine Musik sch�ner und besser durchgef�hrt.
Als sie geendet hatten, blieb Beethoven am
Klaviere und improvisirte Lob- und Dankges�nge,
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den Himmel zu preisen, wie er nie in seinem Leben,
welche compoiiirt hatte. Einen Theil der Nacht
brachte man zu, ihn zu h�ren. Es waren seine letz-
ten Acceute, sein letzter Sehwaiieng��a.{ig. Der Haus-
vater n�thigte ihn, ein Bett anzunehmen, aber Beet-
hoven hatte die Nacht das Fieber, er stand auf,
er musste an die Luft und ging mit' hackten F�ssen
iu's Freie.
Die Natur tobte ebenfalls in einer majest�tischen
Harmonie, der Wind schlug die Aeste der B�ume
und ihre Gipfel zusammen, oder verfing sich in die
Alleen und br�llte heulend, alles auf seinem Wege
zerreissend und zerst�rend. Er blieb lange draussen,
als er hereinkam, wrar er erstarrt. Man schickte
nach Wien, einen Arzt zu holen; eine Wassersucht
hatte sich erkl�rt. Diese machte eine dreimalige
Operation n�thig, was aber doch ohne Erfolg blieb.
In seinen �tzten Tagen fl�ssen ihm viele Unter-
st�tzungen zu, was ihn sehr erheiterte. Der Augen-
blick seines Hinscheidens r�ckte n�her heran. �Nach-
dem ich, sagt ein Augeuzeuge der letzten Lebenstage
Beethoven'«, am Morgen den 24. M�rz 1827 zu ihm
kam, fand ich sein ganzes Gesicht zerst�rt und ihn
so schwach, dass er sich nur mit der gr�ssteu An-
strengung in 2 � 3 Worten verst�ndlich machen
konnte. Gleich darauf kam der Ordinarius und
sagte: �Beethoven geht mit schnellen Schritten der
Aufl�sung eutgegen."
Bei Lebzeiten hatte er schon manches an seine
Familie geschenkt, das ihm noch bleibende Verm�gen
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voll 4000 Gulden hatte er in einem Testamente sei-
nem Neffen vermacht. Da in dieser Beziehung alles
in Ordnung war, blieb nichts mehr �brig, als ihn
mit Gott auszus�huen. Die Frage, ob er die h. Sa-
kramente zu empfangen w�nsche, beantwortete er
mit: �ich will's." Um 12 Uhr kam der Priester und
mit sichtbarer Freude und wehm�thiger R�hrung em-
pfing er seinen Gott, den er hienieden so oft in sei-
nen Ges�ngen verherrlicht und angebetet.
Beethoven f�hlte sein nahes Ende. Als der
Priester fort war, sagte er zu den umstehenden
Freunden : �Plaudite, amici , comoedia finita est."
(Klatschet Beifall, ihr Freunde, die Komoedie ist
geendet.) Habe ich euch nicht immer gesagt, dass
es so kommen w�rde?" Bald nachher "verlor er
das Bewusstsein und blieb in diesem Zustande bis
zum 25. Abends, wo sich die sichtbaren Spuren des
Todes zeigten. Dennoch starb er erst den folgen-
den Tag. So endete denn der grosse Meister den
26. M�rz 1827, 63/4 Uhr im 57 Jahre seines Alters.
Sein unsterblicher Geist rang sich los von der ir-
dischen H�lle , um hin�berzuschweben in das Land
der ewigen Harmonien.
Es war sein Leben mit t�nenden Kl�ngen um-
geben , bis er im letzten Accord h�rte der Engel
Gesaiig. Unzerst�rbar ist sein Werk, eingegraben
in jedes Menschen Brust. M�ge es w�rdige Beur-
lheiler finden! �
Bei der Beerdigung des Verstorbenen, zu der
die s�mmtlichen Freunde desselben durch eigends
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gedruckte Karten eingeladen waren, trugen die B�n-
der des reichgestickten Bahrtuches sechs Kapellmei-
ster. Die �brigen geladenen Tonk�nstler, S�nger,
Schriftsteller u. dergl. umgaben mit brennenden Fak-
keln den Sarg oder folgten demselben. Der Zug-
bewegte sich, des �usserst heftigen Andranges der
Volksmenge wegen, nur sehr langsam weiter, und
es war f�nf Uhr, als er vor der Kirche anlangte.
Hier wurden von dem Pfarrer die gottesdienstlichen
Functionen abgehalten, worauf die Feier mit der
Absingung des �Lib�ra nos Domine" geschlossen
wurde. Der Eindruck, den diese feierlichen T�ne
des Meisterwerkes hier, an dem Sarge des Unver-
gesslichen, welcher sie schuf, in den Gem�thern sei-
ner Freunde und Kunstverwandten machte, war tief
und ernst. Jeder f�hlte im Innern nur um so leben-
diger und schmerzlicher, welchen unersetzlichen
Verlust die Kunst in diesem Heimgegangenen erlit-
ten hatte. Der Sarg wurde hierauf in den mit vier
Pferden bespannten Leichenwagen gebracht, und zu
seiner Ruhest�tte nach dem W�hringer-Dorf-Fried-
hofe gef�hrt. In zahlreichen Wagen folgten ihm
auch hier viele Freunde nach, und eine bedeutende
Volksmenge hatte sich auch hier bereits fr�her ein-
gefunden. Vor dem Kirchhofe sprach der Herr Hof-
schauspieler Ansch�tz einige Worte zum Ged�clU-
niss des Verewigten, welche die regste Theilnahme
aller derer, die sich um ihn versammelt hatten, er-
regten. Auch die Dichtkunst hatte gestrebt, dem
grossen Todten einige Bl�theu aufs Grab zu streuen.
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Herr Castelli und der Freiherr von Schlechta
sprachen sich iu dieser Beziehung aus, und ihre Ge-
dichte wurden in zahlreichen Abdr�cken vertheilt.
So schloss sich eine Feierlichkeit, deren trauriger
Anlass die Gemiither aller Freunde der Tonkunst mit
Wehmuth erf�llt; die rege Theilnalnne aller St�nde
an diesem Verluste, das Zustr�men der zahllosen
Menge zu dem Zuge bewies, Avie sehr derselbe ge-
f�hlt wurde und sprach die Anerkennung des selte-
nen Talentes des Hingeschiedenen aus.
Seit dem Tode des Verblichenen sind nun bei-
nahe 19 Jahre verflossen; aber iu diesen Jahren ist
sein Andenken nicht verwischt.' � Nein, ganz Deutsch-
land steht jetzt im Begriff ihm ein Denkmal zu er-
richten; es will ihm hierdurch seinen Dank zollen,
seine Gr�sse bekunden. Doch er braucht nicht durch
ein verg�ngliches Denkmal zur Nachwelt gebracht
zu werden :
lllum agel peima melueiite solvi f'ama suj/ersles.
Zur Geschichte des Monumentes.
Zur Ausf�hrung der Idee , »dem unsterblichen Tondich-
ter L. v. Beethoven in seiner Geburtsstadt Bonn ein gross-
artiges Denkmal zu errichten,« trat bereits im Juni 1835 ein
Verein aus der Mitte der angesehensten Beamten und B�r-
ger Bonn's zusammen, constituirte sich, nach erfolgter h�herer
Genehmigung, und w�hlte zur Betreibung der Gesch�fte aus
seinen Mitgliedern ein engeres Comit�, bestehend aus den
Herrn: Professor B reiden s lein, Dom�nenralh de Ciaer
(zugleich Schatzmeister), Gymnasiallehrer Kn eis e [(zugleich
»Sekretair), Oberbergrath IV�ggerath, Uuiversit�tsrichter
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v. Salomon, Professor A. W. v. Schlegel und Professor
Walter, welchem sp�ter noch die Herrn Kammerherr Graf
von F�rstenberg-Stammheim, Beigeordneter Gerhards,
Kapellmeister Liszt und Rentner Mertens-S chafhausen
beigesellt wurden. Dies Comit� w�hlte seinerseits den Herrn
Professor v.Schlegel und sp�terhin, nach dessen freiwilligem
Zur�cktritt, den Herrn Professor Breidenstein zum Pr�-
sidenten , und erliess alsbald einen Aufruf zur Aufbringung
der zum Monumente erforderlichen freiwilligen Beitr�ge, der
allenthalben den erfreulichsten Anklang und Erfolg fand.
Nach Sicherstellung der n�thigen Summe ward ein K�nstler-
Goncurs ausgeschrieben, und eine aus sachverst�ndigen
Kunstrichtern erw�hlte Commission erkannte dem, von dem
bereits durch fr�here Sculpturen ausgezeichneten Bildhauer,
Herrn H�hnel in Dresden, eingereichten Modell unbedingt
den ersten Preis zu. Hierauf ward dessen Ausf�hrung be-
schlossen, mit dem K�nstler zu dem Preise von 10,640 Thlr.
unterhandelt und der Zeitpunkt der Vollendung und Abliefe-
rung des Denkmals festgesetzt, der sich jedoch, manchfaltigcr
unvorhergesehener Hindernisse wegen, um ein paar Jahre
verz�gerte. Mittlerweile modeliirte Herr H�hnel, mit eini-
gen n�thigbefundenen Ab�nderungen, das grosse Urbild in
Gyps nach dem gekr�nten Prcismodell, so wie auch die zum
Fussgestell geh�rigen vier Basreliefs, welche nach ihrer
Vollendung gleichfalls von einer Commission Sachverst�n-
diger gepr�ft, mit dem Original �bereinstimmend und voll-
kommen gelungen erkl�rt wurden. S�mmtliche Bestandteile
des Denkmals wurden hierauf von dem, bereits durch den
Guss der Albrecht D�rer-Statue in N�rnberg r�hmlichst be-
kannten dortigen K�nstler, Herrn Burgs chrniet in Erz ge-
gossen , gleichfalls von einer kunstrichterlichen Pr�fungs-
Commission genehmigt und als durchaus befriedigend ange-
nommen. Jetzt erst konnte der Tag der feierlichen Enth�l-
lung so wie das Programm der damit verbundenen dreit�gi-
gen Festlichkeiten festgestellt und die erforderlichen Vor-
kehrungen zur Errichtung des Denkmals getroffen werden.
Die Bilds�ule selbst stellt Beethoven mit entbl�sstem Haupte
und reichfaltigem Mantel�berwurfe in vorw�rtsschreitender
Stellung darj das Gesicht ist einer, �ber der Leiche des
Verstorbenen geformten Larve nachgebildet, also durchaus
�hnlich, wenn gleich etwas idealisirt; sein Blick ist himmel-
w�rts gerichtet und sein Geist scheint gerade im Erschaffen
einer seiner unsterblichen Tondichtungen begriffen, woran
ihm vielleicht nur noch eine kleine Uebergangsvvendung fehlt,
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um sie mit dem, bereits in der Rechten bereit gehaltenen
Griffel auf das in der Linken ruhende Notenhcft niederzu-
zeichnen. Von den vier Basreliefs stellt das vordere ober-
halb der einfachen Inschrift : �Ludwig van Beethoven , geb.
zu Bonn MDCCLXX" die dichterisch-musikalische Begeis-
terung dar, wie sie, die Lyra spielend, sich auf einer schwe-
benden und zulauschendeu Sphynx himmelan erhebt; die *
hintere die Symphonie, gleichfalls die Lyra anschlagend,
umgeben von vier Genien mit verschiedenen Attributen,
welche ebensowohl als Symbole der vier Hauptbestandtheile
derselben, als auch der Haupteindr�cke und Wirkungen,
welche dieselbe, und namentlich bei Beethoven hervorbringt,
angesehen werden k�nnen ; die beiden zur Seite in kreis-
f�rmigen, mit Sinnbildern umgebenen Nischen, links die welt-
liche, namentlich dramatische Musik, als Muse, mit der Lyra
und Tibia so wie der tragischen und komischen Larve ; und
rechts die geistliche, als h. C�cilia, die Orgel spielend. Das
ganze Monument erhebt sich auf eiuem sch�ngeschliffenen
weissgrauen Granitsockel, der seinerseits auf einer �hn-
lichen Stufe als Unterlage ruht, um welche herum sich ein
sechs F�ss breites mit Gitterwerk eingefasstes Trottoir an-
schliesst. Die Statue selbst ist zehn rheinische Fuss und
das ganze Denkmal nahe an sieben und zwanzig hoch.
Nachdem die BEETHOVES-Statue bereits bei ihrer An-
kunft in Bonn mit einer �usserst gl�nzenden Empfangsfeier-
lichkeit begr�sst worden war, findet die Inaugurationsfeier
des in allen seinen Theilen h�chst gelungenen und wahrhaft
imposanten Monumentes (auf dem M�nsterplatze) am iOten,
Uten, dem eigentlichen Enth�llungstago, und l2len August
18-15,/ auf eine in jeder Hinsicht grossartige Weise und un-
ter dem Zusammenfluss einer zahllosen Menschenmenge aller
L�nder und St�nde, in Anwesenheit mehrer h�chsten und
erlauchten Herrschaften, so wie der meisten Kunstnotabili-
t�ten Europa's statt.
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