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HANDBUCH
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DEK
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ANATOMIE DER HAUSTfflERE.
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Mit besonderer Berücksichtigung
DES PFERDES.
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Zum Gebrauchc bei Vorlesungen und zu eigener Belehrung
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FRIEDRICH A. LEYH,
Professor an der konigl. wurUembergischen Thierarznei-Schule zu Stuttgart, correspondirendem ÏHitgliede
des Vereins belgischer ThierSrzte etc. |
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STUTTGART.
VERLAG von EBNER * SEUBEUT.
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1850.
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m 0 r to 0 r t.
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Seit einer Reihe von Jahren mit Anfertigung von Priiparaten fur deu anato-
mischen Unterricht an hiesiger Thierarznei-Schule beschaftigt, besorgte ich zugleicb die Repetitionen der Anatomie, und seit déni Tode meines Vorfahrers, dem um die Thierheilkunde so verdienten, aber leider viel zu früh dahin gescliiedenen Prof. Baumeister, aucb den Vortrag über Anatomie. In dieser Stellung hatte ich vielfache Gelegenheit die AVahrnehmung zu machen, wieviel Zeit und Mühe es manchen meiner Zuhörer kostete , den so wichtigen Lehrgegenstand, der die Grundlage beinahe sammtlicher Fâcher der Thierheilkunde bildet, aus dem so isolirt dastehendon Texto die Anatomie gründlich zu studiren, wiihrend er Pre- parate nicht immor vor Augen haben kann. Ja ich möchte sogar behaupten, dass ein grosser Theil der Thierheilkunde Beflissoner das Studium der Anatomie zu einem maschinenmâssigen Auswendiglornen gemacht hat, wobei die Köpfe, welche ihre Hauptkraft im mechanischen Gedachtniss haben, im Vorthoil sind; diejenigen aber, welche mehr denken als materiel] auffassen, gemeiniglich in Nachthei] kommen. Der Gedanke nun, diesem falschen Lernsystem entgegenzuarbeiten, so wie der AVunsch, im Allgemeinen auch mehr Interesse und Liebe zum Studium der Anatomie zu erwecken, gab die Veranlassung zur Herausgabe dièses Buchs, niimlkh einer den gegenwàrtigen Anforderungen entsprechenden Anatomie mit in den Text eingcdruckten naturgetrouen Abbildungen für den praktischen Gebrauch des thieriirztlichen Publikums. Zu diosem Zwecke sind sâmmtliche Darstellungen des speciellen Theiles nach eigens dazu augefertigten Prâparaten am Cadaver, von einom Maler der dafür Sinn und Geschick hatte, gezeichnet, von demselben Künstler auf's Holz übertragen und die weitere Ausführung einem der Aufgabe gewachsenen Xylographen übergebon worden. Sâmmtliche Darstellungen sind, wo es nicht besonders angemerkt wurde, nach Priiparaten ain Pferde aufgenommen, das auch bei der speciellen Beschreibung der einzelnen Organe don Hauptgegenstand bildet, indem dio anatomische Beschreibung der Organe der übrigen Hausthiere, als den Wiedorkauern, dem Schweine, dem Hunde und der Katze, nur vergleichend mit diesem behandelt wurde. |
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VI
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Bei der Anfertigung der fiir meinen Unterricht bestimmten Priiparate war
ich stets, um theils Zeit und Mühe, theils unuöthigo Kosten zu ersparen, auf die Eintheilung des Cadavere bedacht, wodurch es auch kam, dass bei der Beschreibung der einzelnen Gebilden die bisher übliche systematische Anordnung derselben nicht eingehalten werden konnte. Dio Muskeln habo ich nach ihrer Lage, nâmlich Muskeln am Kopfe, Rumpfe etc, dargestellt und beschrieben, um sowohl obigen Zweck zu erreichen, als auch dadurch das Pràpariren und Operiren zu erleichtern. In Beziohung der hier eingehaltenen Anordnung der Organe ver- Tveise ich auf das Inhaltsverzeichniss, Der AusaTbeitung dièses Buchs lagen hauptsachlich die ausgezeichneten Werke
von Prof. Dr. Gurlt in Berlin iiber vergleichende Anatomie der Haussaugethiere und von Prof. Dr. Gerber iiber allgemeine Anatomie zu Grunde. Aus letzterem Werke sind auch die sehr gelungenen microscopischen Darstellungen, welche zur Versinnlichung der Geweblehro dienen, entnommen. Rücksichtlich der Nomenclatur habe ich zu bemerken, dass ich der in Schwab's Lehrbuch der Anatomie ange- nommenen grösstentheils desshalb gefolgt bin, weil dasselbe bei uns allgemein eingefiihrt und bekannt ist, so dass eine neue Nomenclatur wahrscheinlich mehr hinderlich als befördernd in der Benützung dièses Bûches gewesen wiire. Moge nun vorliegendes Buch sowohl dem Jünger der Thierheilkunde, als auch
dem wissenschaftlich und praktisch gebildeton Thierarzte sich fiir den Gebrauch ebenso nützlich erweisen, als es in meiner Absicht lag, durch Förderung der Wissenschaft nur Nutzen zu stiften. Dass in mancher Beziehung bei dieser schwierigen Aufgabe Ausstellungen gemacht werden mogen, ist insofern voraus- zusehen, weil die Meinungen getheilt sind und Irrungen nicht auszuweichen ist. Ich werde daher jode geeignete Berichtigung stets nur dankend annehmen und sehe dem Urtheile Sachverstàndiger, die die Grosse der rnir gestellten Aufgabe allein richtig bemessen können , getrost entgegen. Stuttgart im August 1850.
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Vili
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a Z u sainm ongehaui'te Drùsen
1. Zusainmengesetzte Talgdriisen
2. Zusanimeugesetzte Scbleimdrilsen
3. Vorsteberdriiso
4. Cowper'sche Drüsen
5. Scbeidendriisen .
b. Blasige Drüsen .
1. Thranendrüsen
2. Harder'sche Drüsen
3. Speicheldrüsen
4. Lober
5. Euter oder Milcbdrüsen
c. Röhrige Drüsen
1. Nieren
2. Hoden
12. Knorpelgewebe
1. Zellenknorpel ...
2. Netzknorpel ....
3. Faserknorpel .
13. Knochengewebe
14. Zahngewebe ...
Eintheilung des tbieriscben Körpers
ui. IfConbm Jlitfltomie.
Jtnodjeitleljrc. a. Knochenhervorraguugen ......
b. Knochenvertiefungen .
c. Knochenverbindungen .....
Suramariscbe üebersicht des Skelettes des Pferdes
Summarische Üebersicht des Skelettes des Rindes
Summarische üebersicht des Skelettes des Schweines
Summarische üebersicht des Skelettes des Hundes .
Summarische üebersicht des Skelettes der Katze
Summarische Uebersiclit der einzelnen Knoclien der Haussiiugethiere
Knochen des Kopfes.
A. Des Hirnschadels. 1. Oberhauptsbeiu
2. Sichelbein
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Vorderhauptsbeiii
Stirnbeirie Schlafenbeine . Keilboin . |
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7. Siebbein .
B. Knoclien des Angesichtes. |
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Nasenbeine
Thranenbeine
Jochbeine
Grosse Kieferbeine
Kleine Kieferbeine
Rüsselknocheu
Gaumenbeine .
Flügelbeine
Pflugscharbein
Nasenmuscheln
Hinterkiefer .
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1.
2.
3.
4.
f).
6.
7.
8.
<).
10. 11. |
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12. Zungenbein
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IX
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Seilo
13. Zïhne............ 73
a. Schneidezâhne .......... 74
b. Hackenzabne.......... 75
e. Backzahne ........... 76
Uebersicht des Ausbruchs und Weclisels der Zahne .... 78
II. Knoeien des Kumpfes.
A. Knocben der Wirbelsiiule.
1. Hals-svirbel...........' 79
2. Riickemvirbel........... 82
3. Lendenwirbel ........... 84
4. Krouzbein ........... 85
5. Schweifwirbel..........«t . 87
B. Knochen der Brust.
1. Kippen............ 87
2. Brustbein........... 89
C. Knoehen des Beckens.
Darmbein ............ 91
Schanibein ............ 91
Sitzbein............ 92
III. Knochen der Gliedmassen.
A. Knochen der vordern Gliedmassen.
, Schulterblatt........... 93
Oberarmbein ........... 95
Vorarmbein ............ 96
Ellenbogenbein........... 98
Knieknochen .'.......... 99
Schienbein und Griffelbeine ......... 102
Sesambeino ............ 104
Fesselbein (erstes Zehenglied) ........ 105
Kronbein (zweites Zehenglied) ........ 106
Hufbein (drittes Zehenglied)........ 106
Hufbeinknorpel ........... 107
Strahlbein............ 108
B. Knochen der hintern Gliedmassen.
Oberschenkelbein . ......... 109
Kniescheibe ............ 110
Grosses Untersclienkelbein . . . . . . ... • 111
Kleines Untersclienkelbein ......... 113
Sprunggelenksknochen .......... 113
Schienbeino ............. 119
Griffelbeine, Gleicbbeine, Fesselbein, Kronbeiu, Huf- und Strahlbein . 120
IV. Knochen, w eie h e nicht mit dem S k elette in Verbindung
s te hen. Schlüsselbein , . , . . , . . ' . . . 121
Herzknochen . .......... 121
Ruthenknochen........... 122
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pünbtrlttjrt.
Summarische Uebersicht der Bander, welclie die Knochen bei dem
Pfcrde mit einander verbinden . . . . . . • . 123
I. Bander am Kopfe.
A. Bander des Hinterkiefergeleukes ........ 12S
B. Bander des Zungenbeines . . ... • • ■ 126
C. Bander des Kopfgelenkes........ !26
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X
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II. 'Bander aniKumpfe.
A. Bander der ty'irbelsâule ....
a. Gemeinsnbaftliche ....
b. Besondere ......
B. Bander der Rippen und des Brustbeiues .
C. Bander des Kreuzbeines und der Beckenknochen
III. Bander der vordern G liedmas s e u.
A. Bander des Armgelenkes .....
B. Bander des Ellenbogengelenkes ....
C. Bander zwiscben dem Vorarro- und Ellenbogenbeine
D. Bander des Kniegelenkes .....
a. Gemeinschaftlicbo ......
b. Besondere ........
E. Bander zwiscben dem Scliienbeine und den Griffelbeinen
F. Bander des Fesselgelenkes .....
G. Bander der Gleicbbeine ......
H. Bander des Krongelenkés .....
I. Bander des Hufgelenkes .....
K. Bander des Strahibeiues . . ...
IV. Bander der bintern Gli e dm assen.
A. Bander des Huftgelenkes .......
B. Bander des Kniegelenkes .......
C. Bander der Kniescbeibe .......
D. Bander der Zwischengelenkknorpel .....
a. Bander des aussern Zwiscbengelenkknorpels
b. Bander des innern Zwiscbengelenkknorpels
E. Bander zwiscben dem grossen und kleinen UnterscheukelbeiU'
F. Bander des Sprunggelenkes ......
a. Gemeinseliai'tliche Bander ......
b. Besondere Bander . . .....
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Jïtashcllctjrr.
Summarischo Uebersicbt der Muskeln der Haussàugethiere
Mus k e lu a m Ko pfe. Erste Muskellage , Zweite Muskellage
Dritto Muskellage Vierte Muskellage Fiinfte Muskellage Muskeln a m Rumpfe und den Gliedmassen
Erste Muskellage ......
Zweite Muskellage .....
Dritte Muskellage .....
Vierte Muskellage .....
Fiinfte Muskellage ' . ....
Secbste Muskellage .....
Besondere Muskeln der vordern Gliedmassen.
(Die Aluskelu von der aussern Seite betracbtet.) Erste Muskellage ..........
Zweite Muskellage ..........
Dritte Muskellage '.....,..•■
(Die Muskeln von der innern Seite betracbtet.) Erste Muskellage ..........
Zweite Muskellage ..........
Muskeln, welche siob nbr bei dem Kcbweiue und den Fleischfressern
voriinden ............ |
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189
194 195
195
198 200
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XI
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Muskeln des Kückens, der Brnst 11 n d des Bauches. Seite
Zweite Muskellage.......... 202
Dritte Muskellage.......... 205
Vierte Muskellage.......... 208
Fünt'te Muskellage der Brust........ 209
Muskeln der Brust und der bint e in Gliedmasse.
(Von der innern Seite betrachtet.) Erste Muskellage . • . .......210 Muskeln des Kückens und der hintern Gliedmasse.
(Von der innern .Seite betrachtet.) Zweite Muskellage.......... 212 G em eins chaf tliche Muskeln der hintern Gliedmasse.
(Von der aussern Seite betrachtet ) Zweite Muskellage........, 215 Gemeinschaftliche und besondere Muskeln der hin-
tern Gliedmasse. Dritte Muskellage.......... 217
Muskeln a m Knul und B e c k e n.
Vierte Muskellage ■...-....• 219
Muskeln a m B o c k e n.
FiiiiIte Muskellage..........221
Sechste Muskellage.......■ ... 222
Besondere Muskeln der hintern Gliedmasse. , . 224
Muskeln, welche bei den Einhufern und "Wiederkauern nicht vor-
kommen ............ 228 |
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frijn non i>tn (Eiitflerociiieit.
I. Verdauungsorgane A. Verdauungsorgane a m K o p f e
1. Die Mani- oder Mundhòìile . a. Die Lippen
b. Die Backen
e. Der Gaumen d. Das Gaumensegel
e. Die Zahne
f. Das Zahnflcisch
g. Die Zunge
h. Die Speicheldriisen |
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230
230
230 231 232 233 234 235 235 235 237 237 239 239 240 240 241 241 242
242
243 244 245 249 249 252 257 |
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1. Die Ohrspeicheldriise .
2. Die obère Backendriise
::. Rie untere Backendriise i. I>ie Kinnbarkendriisv .">. l'i.1 ruter/uugendiiièi'. !>. \A*i f.ippendriise 7. Die AugenhiililcndriiM" 'i. Verdauungsorgane ara Halse uud in der B
a. Der Schlundkopf .
b. Der Schlund oder die Speiseriihre
. Verdauungsorgane in der Bauchhóhle a. Der Magen ....
Magen der "Wiederkiiucr 1. Das Aeussere des Magens der 'Wiederkauer
2 Das liniere des Magens der Wiederkauer b. Der Darmkanal ... . ... .. |
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tibie
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i 1 h
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XII
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I. Der dunne Darm
1. Dot Zwölfflngerdarru
2. Der Leerdarm
3. Der Krummdarm
II, Der dicke Darm 1. Der Blinddarm .
2. Der Grimmdarm
3. Der Mastdarm
c. Das Netz
d. Das Gekriise
e. Die Leber
f. Die Bauehspeicheldrüse .
g. Die Mïlz
II. Harnorgane
A. Die Nieren
B. Die Har ni elter
C. DieHarnblase
D. Die Harnröhre
E. Die Nebennieren
III. Geschlechtsorgane .
A. Mannliche Geschlechtstli
a. Der Hodensack
b. Die Hoden ,
e. Die Nebenhoden . d. Die Saamenleiter .
e. Die Saamenblaschen
f. Die Vorsteherdrüse
g. Die Cowper'schen Drüsen
h. Das maitnliche Glied 1. Die Vorhaut .
2. Die schwammigen Körper
3. Die Harnröhre
4. Die Eichel
Muskeln der mânniichen Geschlechtstheile B. Weibliche Geschlechtstheile
a. Die Scham
b. Der Kitzler .
c. Die Scheide .
d. Der Fruchthâlter .
e. Die Muttertrompeten
f. Die Eierstöcke
g. Die Brüste oder Euter
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C. Die tv e i b 1 i c h e n Geschlechts
Zu stande a. Der Fruchtkuchen
b. Die Lederhaut
0. Die Harnhaut
d. Die Schafhaut
e. Der Nabelstrang
f. Das Nabelblâsehen
g. Die Frucht .
IV. Athmungsorgane
A. Athmungsorgane am Kopfe
1. Die Nasenhöhlen .
2. Die Nebenhöhlen der Nase .
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m t
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.....
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XIIÎ
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B, A thm ungsor gane am Halse
1. Der Iiiiftröhrenkopf ....
2. Die Lui'trölire . . . . .
3. Die Schilddiüseu .....
C. Athmuugsorgane in der Brusthölile
1. Die Brusthölile .....
2. Die Lungen .....
fcljrc uon istn @£fö|icn.
I. Das Blutgefasssystem .... A.DasHerz
a. Die Herzvorkammem . .
b. Die Herzkammeru
B. Die Arterien 1. Die Lungenarterie
II, Die Aorta .... I. Die vordero Aorta . 1. Die Iiückonarterie
2. Die obère Halsarterie
3. Die Halswirbelarterie
4. Die innere Brustartorie
5. Die üussere Brustarterie
6. Dio unterò Halsarterie
7. Die Kopfarterien
1. Die Oberhauptsarterie
2. Die innere Kopfarterie
3. Die âussere Kopfarterie
A. Die aussere Kinnbackenartarie
B. Die innere Kinnbackenarterie
8. Dio Achselarterie ..... A. Die Armarterie ....
B. Die vordero Vorarmarterie
C. Dio liintere Vorarmarterio
D. Die aussere Schieubeinarterie
E. Die tiefe Schienbeinarterie
E. Die innere Schienbeinarterie G. Die Seiteuarterien der Zehe . II. Die hintore Aorta .....
A. Der Brusttheil der Aorta
I. Die Luftröhrenastarterie
II. Die Scblundarterie III. Die Zwischenrippenarterien .
IV. Die vordern Zwerchfellarterien
B. Der Bauchtheil der Aorta
I. Die hintern Zwerchfellarterien
II. Die Bauchsclilagader . HI. Dio vordero Gekrösarterie . . IV. Die Nieronarterien V. Die inneru Saamenartorien . VI. Die liintere Gekrösarterie VII. Dia Londenarterien . . VUL Dio Darmbeinarterien . A. Die Oberscheukelarterie
B. Die Kniokehlenarterie
C. Die liintere Unterschenkelarteriê
D. Die vordero Unterschenkelarterie
E. Die tiefe Schienbeinarterie
F. Die aussere Schienbeinarterie
G. Die Seitenarterien
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_______
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xrv
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IX. Die Beckenarterien .
I. Die Darmbeiu-Lendenarterie .
II. Die innere Schamarterie III. Die Seiten-Kreu/.beinarterie .
IV. Die vordere Darmbein-Muskelarterie
V. Die bintere Darmbein-Muskelarteriu
VI. Die untere Darmbein-Muskelarterie
VII. Die Verstopfungsarterie C. Die Venen.....
I. Die Lungenveneu
II. Die Venen des Herzens . III. Die mordere Hohlvene
I. Die Drosselvenen .
A. Die aussere Kinnbackenvene
B. Die innere Kinnbackenvene
C. Die untere Gehirnvene .
II. Die innern Brustvenen III. Die Halswirbelvenen .
IV. Die obern Halsveuen .
V. Die ungepaarte Veue . VI. Die Acbselvenen
A. Die Seitenvcnen der Zehe
B. Die tiefe Scliienbeinveno
C. Die aussere Schienbeinvene
D. Die innere Schienbeinvene
E. Die hintere Vorarmvene
F. Die vordere Vorarmvene
G. Die Armvene .
H. Die Achselveue IV. Die hintere Hohlvene
I. Die Darmbeinvenen
I. Die Oberschenkolvenen A. Die Seiteuvenen der Zehee
B. Die hintere Schionbeinven
C. Die aussere Schienbeinvene
D. Die innere Schienbeinvene
E. Die vordere Unterschenkelvone
F. Die hintere Unterschonkelvene
G. Die Kniekehlenvene .
H. Die Oberschenkelvene II. Die Beckenvenen
A. Die Seiten-Kreuzbeinvene .
B. Dio innere Schamveue
C. Die hintere Darmbeinmuskelvene
II. Die Lerjdenveneii
III. Die innern Saameiivenen
IV. Die Nieretivenen .
V. Die Leberveneu VI. Die Zwerclifellventiii
Vir. Die hinteru Mittelfellvenen . V. Die Pfortader ....
I Die vordere Gekriisvene
II. Pie hintere Gekriisvene
III. Die Magen-Milzvene .
IL Das Lymphgcfâsssy-stem
A. Lymphgefasse
I. Hauptstiimme der Lynipbgefasse
A. Der Milchbruslgang
B. Der rechte Luftröhrenstamm
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XV
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II. Lymphgefasse des Kopl'es .....
III. Lymphgefasse des Halses .....
IV. Lymphgefasse der Brust uud der Brusteingeweide
V. Lymphgefasse des Bauchas und der Baucheingeweide
VI. Lymphgefasse der vordern Gliedmassen VII. Lymphgefasse der hintern Gliedmassen
]!. L ymplidrüs en I. Lymphdriisen an dem Kopfo
II. Lymphdriisen au dem Halse III. Lymphdriisen in der Brusthöhle
IV. Lymphdriisen in der Bauchhöhle
V. Lymphdriisen der vordern Gliedmassen
VI. Lymphdmseu der hiutern Gliedmassen
ftljrt «on ben îlernen.
I. Das Gehiin
A. Die HirnhSute
1. Die harte Haut . >
2. Die Spinuweheuhaut
3. Die weiche Haut .
B. Das grosse Gehlrn
C. Das kleine Gehirn
D. Der Hirnknoten .
E. Das verlàngerte Mark
II. Das Rückenmark
III. Die Nerven A. DieHirnnerven
I. Der Riechnerv .
II. Der Sehnerv ....
III. Der gemeinschaftliche Augenmuskeln
IV. Der Rollmuskelnerv .
V. Der dreigetheilte Nerv VI. Der âussere Augenmuskeluerv
VII. Der Angesichtsnerv . .
Vili. Der Hörnerv IX. Der Zungen-Schlundkopfnerv
X. Der Lungen-Magennerv XI. Der Beiuerv XII. Der Zungeufleisehnerv B. D ie Rückenm arksnerven
1. Die Halsnerven .
II. Die Riiekennerveu III. Die Lendennerven
IV. Die Kreuznerven
V. Die Schweifnerven
C. Der grosse sympathische Nerv
£t\)tt nou ben Stnnesorpnen.
I. Höhere Sinneswerkzeuge .......
A. DasSehwerkzeug. . . . . . . .
I. Die aussern Theile oder der Schutz- und Hülfsapparat des
Auges..........-, 1. Die Augenlider ...... .
2. Die Bindehaut........
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528
528
529
529 530 |
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XVI
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3. Die Blinzhaut
4. Die Thràiienkanmkel
5. Die Thranenwerkzeuge
Die innern Thoile des Auges oder der
1. |
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Sehapparat
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II.
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Die undurehsichtige Homhaut
2. Die durchsichtige Hornhaut
3. Die Aderbaut .
4. Die Regenbogenhaut
5. Die Is'etzhaut .
G. Die wassrige Feuchtigkeit 7. Die Krystalllinse
8. Der Glaskürper
B. D a s G e h ó' r w o r k z e u g
I. Das iiussere Obr
1. Die Ohrknorpel
2. Dcr iiussere Gehiirgang
3. Das Paukenfell
II. Das mittlere Olir 1. Die Paukenlióble
2. Die Gehörknüehelelien
3. Dio Eustachisclie Röhre oder Olirtrompet
4. Der Luftsack der Ohrtroinpete
III. Das innere Ohr . ■ 1. Der Vorliof .
2. Die halbzirkelló'rmigen Kaniile
3. Die Schnecke
C. D a s G o r u c h s w e r k z e u g .
II. Niedere Sinneswerkzeuge
D. D a s G e s c b m a c k s w e r k z e u g
E. Das T a s t w e r k z e u g
1. Die Busserà Haut
2. Die Haare .
3. Die Hörner
4. Die Hufe .
A. Die hornigen Theile des Hufes
1. Die Hornwand
2. Die Hornsohle
3. Der Hornstrahl
B. Dio fleischigen Theile des Hufes
1. Die Fleischkrone
2. Die Fleischwand
3. Die Fleischsohle
4. Der Fleisclistrahl
Weitere Producte der allgemoinen Decke a. Die Hornwarzen oder Kastanien
b. Der Sporn ....
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Nachtrag
Verbesserungen
Register |
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sr,7
568 569 |
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I. EIN L E IT U N G.
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Die Anatomie oder Zergliederungskunst (Anatomie der
Thiere, Zootomia) ist als die Basis der wichtigsten Zweige der Thier- heilkunde zu betrachten; sie begreift die kiinstliche Zerlegung des thierischen Körpers in seine einzelnen Theile, wodurch deren ver- sehiedene Lage, Verbind ung, Form, S truc tur u. s. w. darge- stellt wird. Die normale Anatomie beschaftigt sich ausschliesslich mit
den einzelnen Organen des thierischen Organismus im gesunden, die pathologische Anatomie dagegen mit denen im krank- haften Zustande; wâhrend die Physiologie über die Verrich- tungen der einzelnen Organe Aufschluss gibt. Was die Consistenz der einzelnen Theile im thierischen
Körper anbelangt, so ist in dieser Beziehung eine grosse Verschie- denheit; im Allgemeinen lassen sie sich in fest harte, fest weiche und fliissige Theile unterscheiden. Zu den fest harten Theilen, weiche im erwachsenen und gesunden Zustande eine mehr bleibende Gestalt haben, gehören: die Knochen und die Knorpel; zu den fest weichen dagegen, weiche wie die fest harten Theile hauptsachlich die Form des thierischen Körpers bestimmen, sind die Muskeln und die Eingeweide zu zahlen. Die flüssigen Theile, deren Haupt- bestandtheil das Wasser ausmacht, welches mit verschiedenen andern Stoffen in verschiedenen Verhaltnissen gemengt ist, werden früher gebildet als die festen Theile, und letztere sind auch nur als Producte der crsteren zu betrachten. Die bekamitesten Flüssigkeiten im thie- rischen Körper sind folgende : die Lymphe und der Milclisaft {Chylus), das Blut, das Serum, die Gelenk- und Sehnenscheidenschmiere (Synovia), der Schleim, Speichel, Magen- und Darmsaft, die Galle, der Harn, Schweiss und das Hauttalg, der mannliche Saamen, die Flüssigkeiten der Vorsteher-, Cowper'schen und der Scheidendrüsen (bei der Kuh), der Eierstöcke, des Augapfels, die Thranenflüssigkeit, die Milch und bei trachtigeii Thieren die Flüssigkeiten in den Eihauten. |
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L e y h, Anatomie.
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1
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II. ALLGEMEINE ANATOMIE.
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Alle festen Tbeile werden aus der L y m plie und dem Blute
erzeugt, und ihr Fortbestehen ist auch nur durch diese Flüssigkeiten bedingt. Es scheiden niimlicli dieso Flüssigkeiten einen belcbten or- ganischen (bildungsfahigen) Stoir aus, der durch einen eigenthümlichen Orgaiiisationsprocess gerinnt und Bi 1 dun g s sto f f, K ei ras t off (Cytoblastem) genannt wird. Dieser Cytoblast bildet ein gelblich weisses bis dunkelrothes Körperclien, das ein Kernchen einschliesst, dessen Grosse sich im Allgemeinen nach der Grosse der Blutkörper- chen des Individuums richtet. Seine anfangs kngelige Gestalt geht spater in andere Formen iiber. Aus oder an dieser belebten Substanz entstehen die Zeilen, indem sich auf der einen Fliiche der ersten ein Blaschen als Zelle erhebt. Die ncu gebildete Zelle bleibt entweder Pig j als solche, oder sie geht in höher organisirte Gebilde Jun»e neu ent- "ber i gewöhnlich aber plattct sie sich so qb, dass
standene kugelige der kleinere Cytoblast als Kern deren Mitte ein- |
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Zeilen.
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nimmt oder es entsteht im Kern ein Kernchen (Kern-
körperchen). Die nieisten Zeilen im tliierischen Körper haben den aus dem Cytoblast zuerst gebildeten Zei- len kern als Grundlage, welche an einer Stelle der Zelle haftet und nur in seltenen Fallen sich lostrennt. |
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-Jb
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Der Zellenkern besteht entweder aus feinkörniger Masse
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oder er ist hohl. Die Zwischenraume, welche durch
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a. Juneu Schacblelzclle.
Ij. Eine isolirte Zelle mit
exceiilriscliem Kern.
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die Zeilen gebildet werden, enthalten die Zwischen-
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zellensubstanz (Intercellularsubstanz).
Durch die weitere Entwicklung dieser Elementartheilchen, welche als die Urform der höhern Gestaltung im tliierischen Körper anzusehen sind, entstehen die mamiigfaltigsten Gebilde im tliierischen Organismus. Die Gestalt der Zeilen in den verschiedenen cinzelnen Organen ist mannigfaltig. So unterscheidet man: 1) Isolirte, selbststandige Zeilen, welche aber nur in
den Flüssigkeiten deutlich nachzuweisen sind und keine organische Ge- webe bilden. Hierher gehören: Die Lymphkügelchen oder Lymph- körperchen in der Lymphe und dem Chylus, die Blutkügelchen im Blute, die Schleimkörperchen im Schleime und die Eiterkörperchen im Eiter. 2) Zeilen, die als solche bleiben und in glosserei- Zahl bei-
sammen sind, so dass sie eine zusammenhangende Masse bilden, wie die Fettzellen. |
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3) Zeilen, die mit einander verschmelzen,
wodurch die Blatte hen (Lamellen) entstehen, |
mehr platt werden,
wie bei den Ober- |
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hauten ; oder
4) Zeilen, deren Wande mit der Intercellularsubstanz ver-
schmelzen, so dass sich die einzelne Zelle von dieser Substanz nicht mehr deutlich unterscheiden lasst, wie diess bei den Knorpeln und Knochen der Fall ist. |
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5) Zeilen, die in Fasern iibergelien und dadurch verschiedene
Gewebe bilden, wie das Zellgewebe, Sehnengewebe etc. 6) Einzelne Zeilen, die sich schnurformig aneinander reihen,
bei welclien zugleich die Zellenwande und Zellenhòhlen mit einander verschmolzen sind, wie bei den Muskeln und Nerven. Durch die verscliiedene Gestaltung, Z us ammenfùgung,
In li alt und Umgebung der einzelnen Zeilen, entstehen aucli die verschiedenen Structuren folgender organischer Gewebe: |
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1) Das Zellgewebe.
2) Das Fettgewebe.
3) Das Pigmentgewebe.
4) Das Hautgpwebe.
5) Das fibrose Gewebe.
6) Das elastische Gewebe.
7) Das llorngewebe.
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8) Das Muskelgewebe.
9) Das Gefiissgewebe.
10) Das Netveugewobe.
11) Das Drüsengewebe.
12) Das Knorpelguwebe.
18) Das Knochengewebe. 14) Das Zahngewebe. |
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1. Uttö MlflMüfk. (Tela cellulosa.)
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Das Zellgewebe
Fig. 2.
Bundel und Strange
von ZellstolHaden. |
Zellstofffadengewebe, auch Fiicher-
e genannt, besteht aus vielen, iiusserst feinen, ieinenden, ziemlich elastischen, gleichförmigen |
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Fasern, die selten einzein, sondera biindelweise und
geschlangelt verlaufen, zalillose grössere oder kleinere Râume bilden, die im ganzen Körper mehr oder weniger unter sich in Verbindung stellen, und theils Serum, theils Fettgewebe enthalten. Das Zellgewebe ist das allgemeinste und ausgebreitetste Gewebe im thierischen Organismus, dessen Nutzen mannigfaltig ist; so fiillt es Zwischenraume aus, um die Bewegung der be- treffenden Organe zu erleichtern, wie zwischen der Schulter und dem Ruinpfe, in der Leistengegend etc. ; oder umgibt es,> als umhüllendes, peripheri- sches Zellgewebe, die Oberflache der meisten einzelnen Organe, um diese theils zu schiitzen, theils in ihrer |
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Lage zu
ganen zu |
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sichern, und theils um sie mit andem naheliegenden Or~
verbinden; oder aber macht es einen nothwendigen Bestand- |
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theil der Organe aus, indem es die einzelnen Theilchen eines Organes
unter sich und zu einem Ganzen, als paren chym at ös es oder Organen-Zellgewobe verbindet: so z. B. sind die einzelnen Muskelfasern zu Muskelbündeln und diese durch das Zellgewebe zu einem ganzen Muskei verblinden etc. In dem Zellstofffadengewebe verlaufen eine Menge Blut- und
Lymphgefasse in Gestalt ausserst feiner Netze, von deren Absonderung und Aufsaugung dessen ElasticitJit besonders abhangig ist. Durch die zahlreichcn Gefasse wuchert es sehr leicht, und wird auch sehr bald und vollstkndig wieder ersetzt. Eigene Nerven scheint das Zellge- webe keine zu besitzen, indem die Thiere beun Durchschneiden oder Zerreissen desselben nur dann Schmerzen aussern, wenn man solche Nerven stark berührt, welche nur durch das Zellengowebe gehen, uni |
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sich an andern Organen zu verzwelgen; im entzündliclien Zustand
dagegen zeigt es Empflndung. 2. ÏÜOS £tttQtmbt. (Tela adiposa.)
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Das Fettgewebe iindet sich an verschiedenen Stellen des thie-
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Fig. 3.
Fettblàschen ans
der Augeuhöhle
Tom Pferd.
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rischen Kórpers in dem Zellgewebe und besteht aus
kleinen runden (kugeligen) Blaseheii, welche man auch Fettblàschen odor Fettzellen nennt, an denen |
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sich zalilreiche, ausserst feine Gefasse verzweigen. Die
Fettzellen kommen besonders zahlreich zwischen den Muskeln des aussern Ohres und des Augapfels , in der Nierenkapsel, zwischen den Blâttern des Netzes und des Gekröses, unter der allgemeinen Decke etc. vor. Was das Fett bei unsern Hausthieren selbst anbetrifl't, so ist es in Beziehung auf F ar bc, Consistenz, Geruch und selbst chemisches Verhalten verschieden. Der Nutzen des Fettes besteht hauptsachlich darin, dass es Organe vor feindlichen Einflüssen schiifzt, wie die Nieren vor dem Druck der Baucheingeweide; ferner dem Körper als schlecliter Warmeleiter dient, dem Augapfel und dem aussern Ohr dagegen dient es mehr als Polster; endlich in sofern es bei 'sparlich gereichten oder gehaltlosen Nahrungsstoffen resorbirt wird, kann es auch als ernahrender Bestandtheil betrachtet werden. Bei sehr magern Thiercn enthalten die Fettblàschen statt des Fettes uur Serum. |
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3. ÜO0 Piflt!tcntfl«njl)f. [Tela pigmenti migri)
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Fig. 4.
Uiiverletzte Pigmentkiir- percheu.
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Das Pigmentge web e besteht aus schwarzbraun
gefarbten, sehr feinen Körnern, welche übrigens einzeln nicht schwarz, sondern mehr durchsichtig erscheinen, und nur wenn sie in grö'ssern Haufen beisammen liegen, braunschwarz sind. 'Diese Körner bilden entweder die Pigmentkörperchen,
oder aber sind sie in verschieden geformte Zeilen ein- geschlossen, denen sie dann ihre Farbe mittheilen ; desshalb ist auch anzunehmen, dass es in allen den Organen, die schwarzbraun oder schwarz gefiirbt sind, die dunkle Farbe bedingt; so z. B. in der Aderhaut, den Traubenkörnern an der Regenbogenhaut, in der allge- meinen Decke, den hornigen Gebilden etc. Nicht selten fradet man dièses schwarze Pigment bei Pferden, vor- zugsweise bei Schimmeln an verschiedenen Organen, als: an den serösen Hauten, zwischen den Muskeln, den Speicheldrüsen , am After, der Schweifrübe etc. in grossen Massen, unter dem Namen M e 1 a n o s e n abgelagert. |
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Fig. 5.
Eiue eiuzelue
Pigmentzelle
e™ 400 mal
vergrössert.
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ü. DieSchicblungen
derlreppenformig sich deckenden Blanchen b. Per helle (pig-
niemlosc) Kern der Zeilen. |
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4. Uaö fyatttymtbe. (Tela cutanea.)
Zu dem Hautgewebe gehören: die allgemeine I>ecke,
welche jcdocli bei den SinnesQrganen ausfiihrlicher beschrieben ist, die Schleimhaute, die serösen Hiiute und die Syno vialhaute. Sie sind alle mehr oder wenfger ausgebreitet und kommen theils an der Oberflaehe, theils in den Höhlen verschiedener Organe vor. Verbinden sich zwei oder mehrere Haute unter sich, so nennt man sie z.usanimen- gesetzte Haute, zum Unterschiede der einfachen Haute. A. Die allgemeine Decke. (Cutis.)
Die aussere Haut, welche die ganze aussere Oberflaehe des
Körpers überzieht, besteht aus zwei Schichten, von denen die aussere oder obère die Ober haut (Ejjidermis), eine dunne, gefass- und nervenlose Platte ist, welcher bei den hornigen Gebilden besonderer Erwiihnung geschieht. Die innere oder untere Schichte ist die Leder- haut (Corium), welche ein contractiles, elastisches Zellstofffadenge- webe zur Grundlage hat, zahlreiche Empfindungsnerven, Blut- und Lymphgefasse, eine Menge Talg- und Schweissdrüsclien enthâlt, und durch lockeres Zellgewebe mit den unter ihr liegenden Theilen ver- bunden ist. Sie sondert die Oberhaut ab und dient dem Körper zum Schutze gegen aussere feindliche Einwirkungen. An den natürlichen Oeffnungen, wie Maul, Nase, After etc., geht sie in die Schleimhaute über, mit welchen sie auch in einem organischen Geschaftsverbande steht. B. Die Schleimhaute. (Membranae mucosae.)
Diese sind als Fortsetzungen der allgemeinen Decke zu betrachten,
welche vielleieht mit Ausnahme des aussern Gehörganges ihren Anfang an allen den Stellen nehmen, wo die âussere Haut an den natürlichen Oeffnungen sieh nach Innen umstülpt, und als solche die innere Ober- flaehe dieser Organe auskleidet. Sie lassen sich nach ihrem Vorkom- men in 3 Hauptabtheilungen bringen. 1) Die Schleimhaute der Respirationsorgane.
2) n n „Verdauungsorgane.
3) » „ „ Harn- und Geschlechtsorgane.
Die Schleimhaute der Respirationsorgane beginnen an den untern Nasenöffnungen, kleiden die Nasenhöhlen, die Rachen-
höhle, den Luftröhrenkopf, die Luftröhre und deren zahlreiche in den Lungenblüsclien sich endigenden Zweige aus. In der Nasenhöhle und zwar gleich am Eingang bildet sie durch Umstülpung den Thranenkanal, der sich in den Thranensack, die Tliranenröhrchen, die Bindehaut des Augapfels und in die Ausführungsgange der Thranendrüse fortsetzt; ferner kleidet sie die Nebenhöhlen der Nase, als : die Stirn-, Kiefer- und Keilbeinhöhlen aus, in denen sie aber viel dunner und blasser erscheint, so dass sie leicht für eine seröse Haut angesehen werden könnte, zumai aueh die abgesonderte Plüssigkeit, der Schleim, viel wassriger ist. In der Rachenhöhle setzt sie sich durch die spaltför- mige Oeffnung der Eustachischen Rbhre und bildet durch eine sack- |
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artige Ervveiteruiig den dem Pferdegeschlecbt eigens zukommenden
Luftsack, von dem eine Fortsetzung durch die Oeffnung am Felsen- theil des Schlafenbeines in die Paukenhöhle geht und dieselbe auskleidet. Bei den Verdauungsorganen fangen die Schleimhâute an
den zwei natürlichen Oeffnungen der Maulspalte und dem After an. Sie überziehen nicht nur inwendig den ganzen Alimentarschlauch, als : die Maulhöhle, den Schlundkopf, Schlund, Magen und Darmkanal, sondern auch alle in diese einmündenden Kanàle. In der Maulhöhle sind es die Speichelgiinge, im Zwölfflngerdarm die Gange der Baueh- speieheldriise und der Gallengang, von dem sieh die Schleimhaut durch die Gallenblase, welche übrigens dem Pferde fehlt, bis in die Leber- gallengiinge fortsetzt. An den H a r n- und Geschlechtsorganen nehmen die
Schleimhâute bei mannlichen Thieren an der Mündung der Harnröhre ihren Anfang und setzen sich durch dieselbe in die Harnblase, die Harnleiter, das Nierenbecken bis in die harnfiihrenden Nierenkanâle fort. Von dem Beckenstück der Harnröhre verlângert sie sich in die Ausführungsgange der Vorsteher- und Cowper'schen Driisen, in die Saamenblaschen und Saamenleiter. Bei weiblichen Thieren entsteht sie an den Schanilippcn, iiberzieht innen die Scheide, den Fruchthiilter und endet, die Fallop'schen Böhren auskleidcnd, mit den gefransten Randern derselben. Von der Scheide erstreckt sie sich durch die Harnröhre und Harnblase, wie bei den mannlichen Thieren bis in die Nieren fort. An den Eutern, und zwar an den Zitzen macht die allgemeine Decke weitere Einstülpungen, welche als Schleimhâute die Milchbehâlter und .Milchgefâsse auskleiden. Die Schleimhâute, deren Farbe in den verschiedenen Abstufungen
roth ist, bestehen aus zwei Schichten, dem Oberhautchen als âussere und der eigentlichen Schleimlederhaut als innere Schichte. Das Oberhautchen (Epithélium) ist ein dunnes, weiches, zu den hornartigen Gebilden gehöriges Hâutchen, weiches die eigentliclie Schleimlederhaut bedeckt, und dieselbe vor feindlichen Einflüssen mehr oder wcniger schützt. Es besitzt eine Menge kleiner Oeffnungen, welche die Mündungen der Schleimdrüschen sind. An cinigen Organen ist das innere Oberhautchen sehr deutlich, z. B. an der Schleimhaut des Mail- les, Schlundkopfes, Schlundes, der linken Halfte des Pferdomagens und den erstcn drei Abtheilungen des Magens der Wiederkauer. Die Schleimlederhaut wird von netzartig unter eüiandcr
verbundenen, sehr dunnen Faserbiindeln gebildet, zwischen welchen sich viele Blutgefasse, Lymphgefasse und Nerven verzweigen, so dass sie in ihrem Bau im Wesentlichen mit der aussern Haut übereinstimmt. Die Drüschen, welche in den Schleimhauten sich befinden, sind theils einfache Schleimbalge, theils zusammengesetzte Schleimdrüschen. An den Schleimhauten lasst sich eine au s s er e, durch Zellge-
webe mit den umliegenden Theilen verbundene und eine innere freie, der Höhle zugekehrte Flâche unterscheiden. Die Verrichtungen der Schleimhâute bestehen im Allge-
meinen darin, dass die in ihr befindlichen Schleimbalge und Schleim- |
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drüschen eine schleiinartige Plüssigkeit absondern, welche ihre Ober-
fliiehc bedeckt und schützt; überdiess kommen sie noch mit andern zu verschiedenen Zwecken bestimmten Stoffen in Beriihrung, so z. B. die Schleimhaute des Nalirungssclilauches mit dem Speichel, der Galle, dem Magen- und Darmsaft, sowie auch mit den Nahrungsniitteln ; die der Ham- und Geschlechtsorgane mit dem Harn, Saamen etc, und die der Respirationsorgane mit der atmospharischen Luft. Die Schleimhaute besitzen eine grosse Aufsaugungsfahigkeit, zu wel-
chem Behufe ihre freien Oberflüchen, wie z. B. die des Darmkanales mit unzahligen Zotten (sog. Darmzotten) zu deren Vergrösserung versehen sind. An einigen Organen verzweigen sich in den Schleimhauten Nerven,
denen eine eigene Function zukommt, wie in der Nasenschleimhaut (Riechhaut), die Geruchsnervcn ; in der Maulschleimhaut die Ge- schmacksnerven, deren Papillen (Geschmackswarzchen) an der Ober- flache der Zunge deutlich zu sehen sind. C. Die serösen Haute. (Membranae serosae.)
lm thierischen Körper kleiden die serösen Haute nicht nur alle von
aussen unzuganglichen Höhlen als geschlossene Sacke aus, sondern sie inachen auch in denselben Fortsetzungen, durch welche die darin gela- gerten Organe überzogen und auch in ihrer Lage mehr oder weniger gesichert werden. Fi G Die serösen Haute sind sehr diinn
Dichte seröse Haut aus einer und bestehen aus feinen geschlangelten,
einfacheii Schichte weiienförmig parallel neben einander liegenden Zellstoff-
paraiicl neben einander liegen- Jaden, welche besondere Schichten bilden,
den zolistofffaden ^büaet. die m vei.schieuenen Richtungen einander
durchkreuzen und durchweben. Jede seröse
, * v; P ri' Haut bat eine âussere rauhe, durch
' r -V i J S Zellgewebe mit den umliegenden Theilen
; .g; -jL jI P i§ verbundene Plache, an welcher die Blut-
.----,-----.—.._...... lm(j Lymphgcfasse , wahrsclieinlich auch
Nerven verlaufen, und eine in nere freie glatte, der Höhle zuge-
kchrte Flache, welche noch mit einem feinen Oberhautchen (Pflaster- epithelium) bedeckt ist. An der freien Flache wird seröser Dunst und Plüssigkeit abgesondert und auch wieder aufgesogen, wodurch dieselbe schlüpfrig erhalten, die Bewegungen der eingeschlossenen Organe crleichtert, Reibungen und selbst Verwachsungen mit denselben ver- hindert werden, welche so nachtheilig auf die Function der betreffenden Organe einwirken würden. Folgende Hiiute gehören zu den serösen: 1) Das innere Blatt der harten Hirn- und Rückenmarkshaut, die
Spinnwebenhaut und die weiche Hirn- und Rückenmarkshaut. 2) Das Hâutchen der wiissrigen Feuchtigkeit und die Glashaut.
3) Die Auskleidung der Brusthöhle, das Brustfell genannt, bildet durch
Verdopplung die Mittelfelle, welches zwei geschlossene Sacke sind und zwi- schen ihren Blattern viele einzelne Gebilde einschliessen und überziehen. 4) Die innere Haut des Herzbeutels und die Fortsetzung der-
selben, als ausserer Ueberzug des Herzens. |
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5) Die innere Haut des Herzens bildet durch Verdopplungen die
verschieden gestalteten Klappen, und setzt sich dann durch die Oeff- nungen in die grosseren Gefassstamme bis in deren feinste Verzweigungen fort; ferner kleidet sie auch die in die Blutgefàsse einmùndenden Lymph- gefasse innen aus, in welchen sie eine Menge Klappen bildet. 6) Das Bauchfell kleidet nicht nur die Bauch- und Beckenhöhle
aus, sondern sie macht auch mehrere Verlângerungen in diesen, welche die in genannten Höhlen gelagerten Organe iiberziehen und ihnen zu- gleich als Bander dienen. Auch geht sie bei mânnlichen Thieren durch den Bauchring, kleidet den Hodensaek aus und überzieht den Hoden und Saamenstrang. 7) Die den Fötus unmittelbar umgebende Schafhaut ist ebenfalls
als seröse Haut zu betrachten. D. Synovialhaute. (Memorande synoviales.)
Diese Haute kommen ini Allgemeinen den serösen Hauten am
nachsten, indem sie ebenfalls aus Zellstofffasern bestehen, welche aber in mehreren Schichten übereinander gelagert sind und desswegen auch dicker erscheinen. Auch bilden sie wie die serösen Haute, jedoch klei- nere geschlossene Siicke, welche die Gelenkenden ganz und die Sehnen nur stellenweise umgeben. Ihrc aus s ere Flache steht mit einer fibrösen Haut oder mit den umliegenden Gebilden in Verbindung. Ihre innere freie der Höhle zugekehrte und mit einem Pflasterepithe- lium versehene Flache, sondert die Gelenkschmiere (Synovia) eine gelbliche, fadenziehende, schliipfrige Fliissigkeit ab, welche sich von dem Serum nur durch den grossern Gehalt an Eiweissstoff unterscheidet, und dazu dient, die betreffenden Theile schliipfrig zu erhalten, damit die Bewegungen erleichtert und Beibungen verhindert werden. Zu den Synovialhauten gehören die Syno vialsâc ke als
Gelenkkap sein, die Sehnenscheiden, die S chleimbeutel und die Hautschleimbeutel. a) Die Sy novialsacke finden sich an allen überknorpelten zu
Gelenken verbundenen Knochenenden, welche sie sackartig, und zwar so einschliessen, dass sie an dem Gelenksrande sich iiber die knorpe- ligen Ueberziige der Knochenenden fortsetzen und die in manchen Gelenken befindlichen Bander umgeben, welche desshalb auch immer ausserhalb der Synovialsiicke liegen. Die auss ere Flache des Synovialsackes verbindet sich mit einer fibrösen Haut, die aber an der Umstülpung keinen Theil nimmt, sondern direct von dem Gelenksrande des einen, an den des andern Knochen geht; die innere freie Flache sondert die Synovia ab und ist mit einem etwas dicken Epithelium Uberzogen. b) Die Sehnenscheiden (Vaginae tendinum synoviales) um-
geben gewohnlich die langen Sehnen an solchen Stellen, wo sie an Knochen aufliegen. Die Sehne selbst ist unmittelbar mit der Synovial- haut umgeben, deren freie Flache an dieser nach aussen sieht; langs der Sehne treffen beide Blatter zusammen, verlassen dieselbe, urn sich in einiger Entfernung wieder zu trennen; nun geht jedes Blatt nach |
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seiner Seite frei um die Sehne, beide vereinigen sich wieder und ver-
binden sicli dann so miteinander, dass sie einen liinglieht geschlossenen Sack in der Art um die Sehne bilden, dass die freien absondernden Flachen einander zugekehrt sind. Die in der Sehnenscheide enthaltene Fliissigkeit nennt man Sehnenschmiere, welche das Hin- und Hergleiten der Sehnen bei ihren Bewegungen bedeutend erleichtert. c) Die Schleimbeutel (Bursae mucosae vesiculares) sind
mehr oder weniger grosse von den Synovialhauten gebildete, meist rundlich geformte gesclilossene SScke, welche den Sehnen an solchen Stellen als Unterlage dienen, wo sie über Knochenhervorragungen gehen. Sie haben denselben Zweck wie die Sehnenscheiden, namlich die Bewegungen der Sehnen zu erleichtern. d) Die Hautschleimb eutel (Bursae mucosae cutaneae)
sind ahnliche Synovialsacke wie die Schleimbeutel, aber nicht selten durch Zwischenwande in mehrere Abtheilungen gebracht. Sie kommen nur an solchen Stellen vor, wo die allgemeine Decke auf Knochen- hervorragungen liegt, wie z. B. an dem EUenbogenhöcker, der Beule des Fersenbeines etc. Ihre Function besteht darin, der âussern Haut als Polster zu dienen und ihre Verschiebung zu erleichtern. |
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5. los ftbröft ($tV0tbt. (Tela fibrosa.)
Die fibrösen Gebilde haben eine weisse oder blassgelbe,
mattglanzende Farbe. Sie bestehen aus vielfach unter einander ver- bundenen und durchwobenen Sehnenfaden, und elastischem Gewebe, welch' erstere viel dichter als bei dem Zellgewebe beisammen liegen, und desshalb auch als festere, derbere Gebilde erscheinen. Sie besitzen Blut- und Lymphgefasse, dagegen scheinen sie keine eigenen Nerven zu haben, obwohl sie Oeffnungen zum Durchgange für dieselben lassen; im entzündeten Zustande iibrigens sind sie sehr schmerzhaft. Zu den fibrösen Gebilden rechnet man die fibrösen Haute,
die Sehnen, Sehnenhaute und die Bander. a) Die fibrösen Haute (Membranae fibrosae)
umgeben verschiedene Organe, deren Form sie oft be- stimmen, oder dienen sie ihnen zur Befestigung, oder machen sie selbst einen Theil eines Organes aus. Ihre aussere und innere Flache steht durch Zellgewebe mit den nachbarlichen Gebilden in Vërbindung. Als fibrose Haute waren folgende zu bezeichnen: Die Knochen- und Knorpelhaut, die aussere Platte der harten Hirn- und Rückenmarkshaut, der Gelenkskapseln und des Herz- bcutels, die weisse Haut des Augapfels; ferner finden sich solche an der Milz, den Nieren, Hoden, Eierstöcken, dem mannliehen Gliede, der weiblichen Ruthe etc. b) Die Sehnen und Sehnenhaute (Tendines
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a, Wellenfönnïger Spil-
li distrati g. b, Abçerissene gekriiu-
selie Sehnenfaden. L e y li, Anatomie.
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et Aponeuroses) bestehen theils aus regelmàssig ver-
laufenden, theils sich kreuzenden, gelblich oder weiss glanzenden, zahen und wenig elastischen Sehnenfaden, |
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welche Blutgefasse und auch eigene, jedoch vvenige Nerven zu haben
scheinen. Die Sehnen sind bald rund, bald platt etc., und stehen mit den Muskeln in Verbindung, wo sie entweder zwischen denselben, an einem, oder an beiden Enden sich befinden, und in letzterm Falie an Knochen sich anheften. Sie unterstützen die Muskeln in ihrer Wirkung und sind an manchen Stellen in Sehnenscheiden eingeschlossen und durch Bander in ihrer Lage erhalten. Die Sehnenhaute sind Fortsetzungen breiter hautartiger Muskeln, deren Faden theils parallel, theils in verschie- denen Richtungen verlaufen, sich entweder an Knochen anheften oder mehrere Muskeln als Scheiden umgeben, wie an dem Vorder- und Hinterfuss, deren Wirkungen sie dann unterstützen. Obgleich die Seh- nen und Sehnenhaute Fortsetzungen der Muskeln sind, so fehlt ihnen doch die den Ietzteren eigens zukommende Reizbarkeit. c) Die Bander (Ligamenta) haben denselben Bau und Eigen-
schaften wie die Sehnen und Sehnenhaute, nur verlaufen ihre einzelnen Faden mehr regelmassig d. h. parallel. Sie lassen sich nach ihrer Lage in quere, aussere, innere etc. ; nach ihrer Form in runde, breite etc. unterscheiden. Sie befestigen sich gewöhnlich ausserhalb den Gelenks- kapseln, mit Ausnahme des runden Bandes der Rippen und des Back- beines, der Zwischengelenkbander des Vorder- und Hinterknie's und des Sprunggelenkes, welche Bander innerhalb des fibrösen Sackes, aber ausserhalb der Synovialkapseln liegen. Sie dienen hauptsâchlich sowohl den beweglichen als unbeweglichen festharten Theilen zur Verbindung. 6. Udo fiufïtfd)* (3tV0tbe. (Tela elastica.)
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Das Nackenband, die mittlere Schichte der Arterien,
die Scheid e des grossen schiefen Bauchmuskels, so wie einige Bander an dem Kehlkopf, des Zungenbeines etc. bestehen aus einem eigen- thümlichen, sehr elastischen Gewebe, das man ehedem zu den fibrösen Gebilden gerechnet hat, welches sich aber sowohl durch seine Farbe, seinen Bau, als auch durch seine chemischen Eigenschaften wesent- |
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lich von diesen untersclieidet. Es ist aus einzelnen, gelben, weichen
und sehr elastischen Fasern zusammengesetzt, die sich, wie z. B. bei dem Nackenbande des Pferdes, in verschiedenen Richtungen durch- kreuzen und mehr oder weniger grosse Zwischenraume, leere Maschen bilden. Dièses Gewebe enthalt nur wenige Gefasse, und was die Nerven anbetrifft, so scheinen solche ihm zu fehlen. Durch Kochen verandert es weder seine Farbe, noch seine Textur, und gibt keinen Leim wie die tibrösen Gebilde. Die Natur scheint dièses elastische Gewebe hauptsachlich an
solchen Theilen angebracht zu haben, die bei der Bewegung einer grossen Ausdehnung unterworfen sind, wo es dann durch seine grosse Elasticità^ einen angeinessenen Widerstand zu leisten vermag, bei nachlassender Ausdehnung aber von selbst seinen ihm vorher ange- wiesenen Raum wieder einnimmt. 7. lass fyomfttmbt. (Tela cornea.)
Die hornigen Gebilde sind gefUss- und nervenlose, aus
Zeilen bestellende Schichten, welche desshalb auch bei Verletzungen nicht bluten und keine Empfindlichkeit aussern. Sie werden durch Absonderung derjenigen Organe gebildet, welche sie zu deren Schutze bedecken. Die hornigen Gebilde machen die Oberhaut der allge- meinen Decke mit ihren Anhangseln und die Oberhaute der Schleim- und serösen Haute aus. Was nun die Bildung der Ober- haute betrifft, so sind die neu erzeugten Zeilen ursprünglich kugelig und weich, je mehr sie aber durch Bildung neuer Zeilen von den sie absondernden Organen entfernt werden, desto mehr verlieren die- selben durch fiinwirkung der atmospharischen Luft und dadurch be- dingtem Austrocknen ihre ursprüngliche Gestalt ; in Folge dessen werden sie mehr platt, so dass die oberflachlichsten zugleich auch die dünnsten und hartesten sind, als Schüppclien sich abblattern, wiilirend unter ihnen immer wieder neue Zeilen erzeugt werden, von welchem Vorgange die Epidermis ein deutliclies Beispiel gibt. Bei den Oberliauten der Schleim- und serösen Hâuten dagegen bleiben die neu gebildeten Zeilen als solche und weich, weil sie immer mit Flüssigkeiten•(Schleim und Serum) in Berührung sind, und über- diess weniger fremden Einflüssen ausgesetzt sind. Sie dienen im Allgemeinen dazu, die unter ihnen befindlichen, meistens sehr geföss- und ncrvenreichen, dalier auch leicht blutenden und sehr empfindliehen Organe, wie die Lederhaut der allgemeinen Decke, zu schützen. A. Die hornigen Gebilde der allgemeinen Decke.
Zu den hornigen Gebilden der allgemeinen Decke gehören: die
Oberhaut, die Haare, Krallen, Klauen, Hufe und Hörner. a) Die âussere Oberhaut. (Epidermis.)
Die Epidermis ist eine gefass- und nervenlose Membran, welche
von der Lederhaut durch immerwahrende Ausschwitzung, Cytoblast und Zellenbildung entsteht, aus mehreren Schichten Zeilen zusammengesetzt |
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und mit Ausnalime solclier Stellen, welelie eiuem anhaltenden Druck
oder öftererEeibung ausgesetzt sind, sehr dünn ist. Ihre Farbe wird durch das Hautpigment, das in der untersten Schichte der Oberhaut unter dem Namen Malpighisches Schleimnetz gelagert ist, bedingt. Sie ist schwarz oder graulich, oder wo das Pigment fehlt, wie bei weissgebornen Pferden, Schafen, Schweinen etc., farblos. An den meisten Stellen des Körpers wird sie von mehr oder minder starken Haaren durclibohrt und bedockt. Durch Einstiilpungen bildet sie die Talg- und Schweissdrüschen, die ihre abgesonderten Flüssig- keiten durch kleine Oeffnungcn auf ihre freie Oberflache fiihren, die- selbe bedecken und schützen. An allen natürlichen Oefl'nungen setzt sie sich als innere Oberhaut (Epithelium) auf den Schleim- mïuten fort. b) Die Haare. (Pili n. CrinesS)
Als Haare bezeichnet man die hornartigen, in Eeziehung auf
Lange, Dicke, Weichheit, Farbe, Richtung etc. verschiedene, auf der Oberhaut des Felles beflndlichen Gebilde, die mit Ausnalime einiger Stellen die ganze Oberflache des thierischen Körpers bedecken. Man unterscheidet sie nach ilirem Vorkommen, nach ihrer BescliafTenheit und Bestimmung: in Deck-, Bart-, Schopf-, Mahnen-, Schweif-, Zotten- und Tast haare; iiberdiess werden sie bei den verschiedenen Hausthieren nach ihrer BescliafTenheit mit verschiedenen Ausdrücken be- zeichnet; so nennt man die gekniuselten hornartigen Gebilde beim Schaf Wollhaare; die unter den schlichten Deckhaaren bei der Ziege Flaum, und die gewöhnlichen Deckhaare bei dem Schweine Borsten, deren Spitzen bei altern Thieren in 2—3 Fasern getheilt sind. An jedem einzelnen Haar betrachtet man den iiber die freie
Oberflache der âussern Haut hervorstehenden Theil als Haarschaft, und den in der Lederhaut oder im Unterhautzellgewebe befindlichen als Haarzwiebel. Das Haar besteht aus einer hornigen, mit Aus- nahme seiner Spitze, einen Markfaden in sich einschliessenden Röhre, welche nichts anderes als eine Fortsetzung der Oberhaut des Fells ist, indem sich diese trichterförmig in die Lederhaut einstülpt, das eigentliche Haar als H a a r s c h e i d e umgiebt, welche zugleich die Ausfïïhrungsgange der Talgdriisen aufnimmt, und so den gemeinschaft- lichen Ausfiihrungsgang dieser Driisen bildet. Die Haarscheide setzt sich tiefer in die Lederhaut, manchmal sogar bis in das Unterhaut- zellgewebe foft, erweitert sich als Scheide der Haarzwiebel (Zwiebelscheide), stulpt sich dann nach innen und oben um, geht in den Haarschaft iiber, der von der Haarscheide, dem gemeinsphaft- lichen Ausführungsgange der Talgdriisen umgeben und von dem Haut- talg eingeölt wird, nun iiber die freie Oberflache der aussern Haut in schiefer Richtung hervorsteigt. Ara- untersten Theile bildet die Haar- scheide eine knollenartige Anschwellung, die Rinde der Haarzwiebel, in deren Mitte sich eine trichterförmige Oeffnung zum Eintritt der Gelasse und Nerven in das Wurzelmark, auch den Haarkanal genannt, befìndet. Dieser Kanal ist bei neu gebildeten Haaren weiter als bei altern, indem er bei letztern allmahlig enger wird. |
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Die Farbe der Haare, die sich
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Fi,j. IV.
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Eiu Haar mit den Taigdrüschen aus der m den verschiedenen Lebensperio-
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Nalie der Hufkrone des Pferdes etwa
25 mal vergrössert. |
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den andert, wird durch eine eigen-
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thümlich fârbende Substanz bedingt,
welche durch den Haarkanal dem Haarschaft mitgetheilt wird. Die meisten Haare, besonders
aber die Deckhaare schützen den Körper durch ihre Menge, Elastici- tà^; und Fettigkeit vor feindlichen Einflüssen ; ferner erwarmen sie zwi- schen sich die atmosphârische Luft, und mittelst diesen erwarmten Luft- schichten dienen sie zugleich auch als schlechter Warmeleiter, welcher Verkühlungen massigt und selbst abhalt. Durch die an den Lippen lang hervorstehenden Fühlhaare werden Thiere durch Berührung an Gegenstânden auf solche aufmerk- sam gemacht. c') Die Krallen. (UnguesJ)
Krallen nennt man die homigen
Kapseln bei dem Hunde und der Katze, welche an den àussersten Zehengliedern die fortgesetzte sehr gefass- und nervenreiche Lederhaut, mit Ausnahme eines kleinen Theiles an der untern Flache, der durch die Oberhaut ersetztwird, einschliessen. Sie bestehen aus mehreren Schich- |
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Die Lederhaut.
Die hornise Oberhaul. Die Malpiühische Pig- menlschichte. Die Haarscheide. Die Zwiebelscheiile. Umstülpung des Wurzel- balges znr Bildimg der Haarzwiebel. . Die Haarzwiebel. |
h. Deren von Gefassen,
Nerven und ZelIsloiTge-
fülüe Hòhle.
i. Der Haarfaden k. Die maulbeerformigen |
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Talgdrüsen.
'' fncrdc'ètï'af"8 ten verhornter Zeilen, welche von
m. Gemeiuschaftiiche Oeir- der Lederhaut abgesondert werden, |
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nung der Haarscheide , , , , -,. ,.
und der Taigdruscu. zwisclicn welenen bei gelarbten
Klauen Pigmentzellen oft in bestimniter Richtung liegen, wodurch an solchen Krallen die dunkeln Streifen entstehen. Bei ungebornen Thie- ren, wo diese hornigen Kapseln in einer Flüssigkeit, dem Schafwasser liegen, sind sie weich, faserig, und die einzelnen Zeilen deutlicher als beim gebornen Thiere, bei welchem sie durch die Einwirkung der Luft vcrtrocknen, harter werden und dichter beisammen liegen. An jeder Kralle unterscheidet man den in der Kapsel des letzten
Zehengliedes liegenden Theil als Grund oder Wurzel, welche theil- weise mit der Epidermis bedeckt und verbunden ist, und den Körper, der in cine freie Spitze ausgeht; ferner eine au s s ere, nach oben mehr glatte, nach unten mehr blattrige, und eine innere mit der Lederhaut innig verbundene Flâche. Die innere Flâche besitzt au der Wand feine, der Lange nach verlaufende Hornblattchen, welche in die Fleischbliittchen der Lederhaut genau einpassen; an dem Grande auf |
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14
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der untern Flache dagegen finden sich an der Lederhaut Papillen, welche
von den an den Krallen befindlichen Oeffnungen aufgenommen werden. Der Nutzen der Krallen ist hauptsachlich die empfindliche Leder- haut an den letzten Zehengliedern zu schützen. Bei dem Hunde, der sie mehr zum Gehen gebraucht, nutzen sich die Spitzen mehr ab und werden stumpf; bei der Katze dagegen sind die Krallen gewöhnlich durch besondere Bander so in die Hòhe gehalten, dass sie den Boden ent- weder nur wenig oder gar nicht berühren, wodurch sie die Spitzen scharf erhalten, desshalb sich dieselben bei diesen Thieren sowohl zum Klettern, als auch zum Festhalten ihres Raubes und als Waffe eignen. d) Die Kiauen. [Vngulae.)
Die bei den Wiederkauern und dem Schweine an den Fussenden
befindlichen Hornkapseln werden Kl au en genannt, welche, wie die Krallen bei den Fleischfressern, Fortsetzungen der Oberhaut sind und die unter ihnen liegenden Fleischtheile, aïs Fortsetzungen der Lederhaut Fiff, U. ganz umgeben. Jede Klaue lâsst die Klauenwand EiaseukrechterHorn- und die Klauensohle unterscheiden.
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schiiff ans dem obern
Theile des Fersen- stückes der Homwand
(IS mal Yergrössevt). |
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Die Klauenwand hat eine a u s s e r e, bald
glatte, bald unebene Flâche, und eine innere, mit senkrecht stenenden Hornblâttchen versehene Flâche, |
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welche sich in die ebenso gestellten Fleischblâttchen
der Fleischwand einfügen und innig mit einander verbinden. Der obereRand der Klauenwand zeigt auf der innern Flâche eine Rinne, in welcher die Fleisehkrone liegt, und in derselben eine Menge trichterformiger Oeffnungen, in welche die an der Fleisehkrone befindlichen, aus Gefâssen und Nerven bestenenden kegelförmigen Papillen (Fleischwârzchen) einpassen, die sich als feine Röhrchen in der Horn- wand fortsetzen und die Ausführungsgange der Talg- drüsen enthalten, die anfangs korkzieherartig verlau- fen, dann enger werden, weniger regelmassige Windun- gen zeigen und sich am Tragrand der Wand öffnen. Bei gefarbten Hornkapseln enthalten sie eine von den Pigmentkörnern herriihrende braunschwarz ge- farbte, talgahnliche Fliissigkeit. Der un tere Rand der Klauenwand verbindet sich mit der Klauensohle, die auf ihrer obern Flache mit âhnliehen Oeff- nungen versehen ist, welche die an der Fleischsohle befindlichen Papillen aufnehmen. Die Röhrchen verhalten sich wie an der Klauenwand, sie öffnen sich auf der untern Flache der Sohle, von deren Stârke auch ihre Lange abhangt. Die Hornkapseln |
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Kin Theil der Kronenrinne.
Einige Blutgefasskegel.
Pigmenlloses glasiges Hom.
Talgdrüsengange zwischen
den Blulgefasskegeln vcr-
laufend.
Die korkzieherartig gedreh-
ten Anscbwellungerl der-
selben.
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bestehen aus feinen hornigen, an der Wand von
oben schrag nach unten, an der Sohle in derselben durchzicht, um sieh an der Riclitung nur mehr schrâg verlaufenden Röhrchen.
des z'n âffnen." "^8" Jedes einzeliie Röhrchen ist aus feinen Blattchen
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I -•■"-■""
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zusammengesetzt, und die ganze Hornsubstanz wird aus vertrockneten
(verliornten) innig mit einander verschmolzenen Zeilen gebildet, zwi- schen welchen bei gefarbten Kapseln Pigmentzellen gelagert sind; je entfernter diese Zeilen von den Fleischtheilen zu liegen kommen, also je mehr sie der Luft ausgesetzt sind, desto mehr vertrocknen sie und desto harter wird das Horn. e) Die Hufe. {TJngulae.)
Hufe heissen die bei dem Pferdegeschlecht an den ungetheilten
Fussenden befindlichen hornigen Kapseln, welche sich sowohl durch ihre Starke, als durch ihre Gestalt von den Hornkapseln der übrigen Haussiiugethiere unterscheiden, ihre einzelnen Theile deutlicher er- kennen lassen, in ihrem Bau aber mit den Krallen und Klauen Süberein kommen. An jedem Hufe der Einhufer unterscheidet man die Hornwand, die Hornsohle und den Hornstrahl. Die Hornwand, welche die Fleischkrone und die Fleischwand auf ahnliche Art wie die Klauen- wand umgibt, macht durch Umbiegung zwei Portsatze, welche auf jeder Seite zwischen der Sohle und dem Strahle nach vom unter dem Namen Eckstreben gehen. Die Hornsohle, welche die Fleisclisohle bedeckt, bildet den grössern Theil der untern Wand des Hornschuhes, sie ist von der Hornwand und deren Fortsatzen einge- schlossen, und an ihrem gebogenen Rande durch cine dunne Schichte weisser Hornmasse, als fortgesetzte Hornblattchen der Hornwand, auch weisse Linie genannt, mit der Hornwand verbunden. Ihre obère Flâche besitzt viele Oeffnungen, welche die an der Fleischsohle be- findlichen Papillen enthalten. Der Hornstrahl kommt nur bei den Einhufern vor, er besteht aus einer weichen, mehr elastischen Horn- masse und liegt in dem dreieckigen Raume der Hornsohle, von welcher er aber durch die Eckstreben getrennt ist. Die obère Flache des 4 Hornstrahles verbindet sich mit dem Fleischstrahle auf ahnliche Art, wie die Hornsohle mit der Fleischsohle. Die Klauen und Hufe schützen die eingeschlossenen Fleischtheile, und tragen beim Stehen und Gehen die ganze Körperlast. t) Dia Hörner. (Cornua.~)
Ueber die aussere Oberflache der Stirnbeine ragen, übrigens nicht
bei allen wiederkauenden Hausthieren, in eine Spitze ausgehende knöcherne Fortsatze, die Hornfortsatze hervor, welche viele Furchen besitzen, in denen die Blutgefasse der sie überziehenden Lederhaut verlaufen, und welch' letztere von hornigen Kapseln, den Hörnern umgeben ist. An dem einzelnen Home lasst sich der mit der allgemeinen Decke verbundene Theil als Wurzel, der fort- gesetzte den Hornfortsatz umgebenden als Körper, und die nur aus Hornmasse bestehende freie Spitze unterscheiden, so dass also der Hornfortsatz nicht bis in die Spitze reicht, sondern es gehen von dessen Ende Fortsetzungen der Lederhaut und deren Gefâsse in die massive Homspitze, um sich in derselben zu verlieren. |
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ÏG
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Fig- &■ Von der den Hornfortsatz umgebenden Leder-
Eine dunne Lamelle \mut werden die Hornzellen abgesondert, deren
100 mal vergrössert aussere Schichten vertrocknen, sich abplatten und als kleine Blâttchen (Lamellen) erscheinen, zwischen welchen bei dunkel gefarbtem Horne Pigmentzellen abgelagert sind, die ebenfalls durch ihre Entfernung von der Lederhaut hornartig werden und verschieden gestaltete schwarze Körperchen darstellen. Die Hör- ner bestehen aus concentrisch sich einschliessenden Hornschichten, welche abwechselnd durch die innigere Verbindung der Hornbliittchen langslaufende Erha- benheiten mit dazwischen liegenden Rinnen bilden, dalier diese concentrische Schichten beim Querdurch- schnitte als wellenförmige Linien erscheinen. Die Hörner, deren Gestalt und Richtung ver-
». iieiies Hyaiiohom. schieden ist, entwickeln sich in einer gewissen I). Schwarzbratine Pigment- 7 o
necken, weiche die faAi- Altersperiode, und dienen den betreffenden Haus-
fien Streifen im geslreiflen . . . -r^j- «.
Home enragen. thieren als Waffe.
B. Die hornigen Gebilde der Schleim- und serösen Haute.
(Epithelien.)
Die hornigen Gebilde, welche die freie Oberflache der die innern
Körpertheile auskleidenden Haute bedecken, heissen innere O ber- li âute (Epithelien), welche auf den Schleim- und serösen Hauten vorkommen, und sich von der Epidermis dadurch unterscheiden, dass sie weicher sind, weil sie immer mit Fliissigkeiten (Serum und Schleim) in Beriihrung sind, und überdiess ihre Zellenkerne sich nicht wie bei den Hornzellen verlieren. Sie werden von den unter ihnen lie- genden Organen erzeugt, und wahrend die oberflâchlichsten Zeilen sich ablösen, werden unter diesen immer wieder neue gebildet. Je weniger das Epithelium aussem Einflüssen ausgesetzt ist, desto feiner und zarter ist es, wie das an den serösen Hâuten; je mehr sie aber diesen Ein- flüssen unterworfen sind, um so starker werden sie erscheinen, um den darunter liegenden Gebilden den gehörigen Schutz geben zu können. Nach der Gestalt der Epithelialzellen unterscheidet man zwei ver-
schiedene Formen von Epithelien, namlich: das Pf las ter- und das Cylinder-Epithelium, welche theilweise an ihren freien Oberflâchen, also an der âussersten Zellenschichte verschieden gestaltete feine Ver- lângerungen, die Wimpern, bilden, durch welche eine flimmernde Be- wegung, behufs der Weiterbeförderung der Fliissigkeiten hervorgebracht wird, und desshalb auch Flimmer-Epithelien genannt werden, a) Das Pflaster-Epithelium. Bei dem Pflaster-Epithelium sind die einzelnen Zeilen mehr
platt, linsenförmig, welche mit der Epithelialflache in einer Ebene stehen, gewöhnlichKerne mitKernchen enthalten, und entweder eine einfache oder mehrfache Schichte bilden, deren ausserste in Form kleiner Schüppchen, jedoch nur sparsam sich abzulösen scheint. Das Pflaster-Epithelium findet sich auf der freien Oberflache der meisten serösen Haute, und zwar: |
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a) An den Hirn- und Riickenmarkshauten, mit Ausnalime deren Ilöhlen.
b) An der innern Flache des Herzbeutels und der âussern des Herzens.
c) In den Herzkammern und den Blutgefâssen.
d) In den Lymphgefassen.
e) An dem Brustfell und dessen Fortsetzungen.
f) An dem Bauclifell und dessen Verlângerungen.
g) An den Synovialhautcn.
Das Pilaster-Epithelium kommt ferner an folgenden Stellen der
Schleimhaute vor: a) In der Maulliöhle und einem Theil der Rachenhöhle, im Schlund
und dem Magen, mit Ausnahme dcr Schlundeinpflanzung. b) In den feinsten Ausfuhrungsgângen und Blaschen der Driisen,
z. B. der Leber-, der Speichel- und Schleimdriisen. c) In den Saamenbliischen, dem Nierenbecken und der Harnblase, wo
es iibrigens schon zu den Formen des Cylinder-Epitheliums iibergeht. d) An der Clitoris und in der Scheide bis zur Mitte des Mutterhalses.
e) Eine dem Pflaster-Epithelium ahnliche Haut findet sich an allen
den Stellen, wo die allgemeine Decke an den natürlichen Oeffnungen sich umstiilpt, um in die Schleimhaute überzugehen, als : an der innern Flache gegen die Riinder der Lippen, der Nasenlöcher und der Augen- lieder, im aussern Gehörgang und auf der âussern Flache des Trommel- folls, an der Harnröhrenmündung der inannlichen und am Eingang der weiblichen Geschlechtstheile, so wie an dem des Mastdarmes; überdiess findet sich das Pflaster-Epithelium auf der innern Flache der durchsichtigen und undurchsichtigen Hornhaut und auf der âussern Flache der Aderhaut. |
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Fig. 13.
Flimmerndes Pflastiir-
Epithelium. |
Das flimmernde Pflaster-Epithe-
lium kommt in den Kammern des Gehirns und den damit verbundenen Kanalen vor, als: der |
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Sylvischen "Wasserleitung, dem Trichter und den
Riechnerven. b) Bas Cylinder-Epittielium.
Dieses Epithelium kommt hauptsachlich nur
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i. Flvmmerkratu,
b. GrundHache enlfernter Flimmer
wimpern. c. Kern der Flimmeraellen.
d. FlimmerwiinnciH.
Fig. U.
Plimmerüdes Cyliiider-
Epithelium. |
auf Schleimhauten vor, und die einzelnen Epi-
theliencylinder sind je nach der Zahl der sie bildenden Zeilen von verschiedener Gestalt, denn bald besteht der Cylinder nur aus einer, bald aus mehreren auf einander sitzenden Zeilen, die mit ihrer manchmal gestielten GrundHache senk- |
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recht auf einem einfachen Pflaster-Epithelium
sitzen. Jede einzelne Zelle enthalt ein Kernchen und ist gewbhulich an ihrer Basis schmaler, als an ihrem freien Ende, wodurch sie eine becherförmige Gestalt erhalten. Bei den zusammengesetzten Epithelien-
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a- Obrrsi^rKern (Flimmerltügelchen
b- Nàclinlfoleendcr Kern. c. FlimmerborsU-ii. |
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Cylindern sitzen mehrere Zeilen übereinander,
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die dadurch entstehen, dass sich unter einer
Ì. c y li, Anatomie. 3
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Mg. 15.
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einfachen becherförmig gestaltetcn
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Diircbschnitt der Schleimhaut der Luft-
röhro des Pi'erdes (100 mal vergrüssert). |
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Zolle cine zweite und unter dieser
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eine weitere u. s. f. Zelle erhebt, die
alleanihren Berührungsstellen durch cine Einschnürung abgegrenzt sind, und an der freien Oberfiache des Epitheliums sich, obvvohl nur wenig, ablösen. Wie bei dem Pilaster-Epithe-
lium, so ist aucli bei dem Cylinder- Epithelium das freieEnde der Zeilen entweder glatt, ohne Wimpern oder mit Wimpern besetzt, die cine âhn- liche flimmerndo Bewegung ma- |
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a. b. c. Das Flimnier-Epillieliiim.
a. Flimmerkörpercheu.
b. Die auf der Krono derselben sitzetiden Flimmer-
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chen; desshalb unterscheidet man
ein nicht flimmerndes und ein |
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wimperii.
c. Dichte, voli elastischem Gewebe gebildete Obrrdaehe
der Schleimhatit, auf welche die Flimmerkórperchen und ilimmerndcn Zelleiifasern iniltclst ihrcr Stiete befestigt sind. d. AbgcUiste verschieden geslahele einzclne Flimmer-
hörperchen 125 mal vergrussert, |
flimmcrndes Cylinder-Epi-
tlielium. a) Das nicht flimmernde
Cylinder-Ep ithelium kommt |
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auf der Bindehaut des Augapfels
und dem grössern Theil der Augenlieder, an der Schlundeinpflanzung im Magen, im Darmkanal, in den grössern Ausführungsgangen der Speicheldrüsen, der Leber, der Vorsteher- und Cowper'schen Drü- sen, in den Saamenkanalchen, den Saamenlcitern, den Saamenblaschen und in der Harnröbre vor. b) Das flimmernde Cylinder-Epithelium findet sich in
der Nasenhöhle und deren Nebenhöhlen, im Thriincnsack und ïhranen- kanal, im innern Augenwinkel an der Bindehaut, auf der Rachenflache des Gaumensegels und einem Theil des Rachens, in der Ohrtrompete, im Kehlkopf und der Luftröhre, in dem vordern Theil der Scheide, im Fruchthalter und in den Pallopischen Röhren. 8. $a& MmkÜQmtbe. (Tela muscularis.)
Die Muskein sind aus einzelnen weichen, zarten, elastischen,
mehr oder weniger roth gefarbten, durch Zellgewebe mit einander ver- bundenen Pasern, Primitivmuskelfasern, zusammengesetzt, welchc den Organen der Bewegung angehören, und die Eigenthüm- lichkeit besitzen, auf angebrachte Reize sich zusaminenzuziehen und nach Aufhebung dieser Reize ihre frühere Lage wieder einzunehmen; diese Reizbarkeit dauert sogar noch nach dem Tode, und zwar so lange fort, als noch thierische Warme vorhanden ist. Sie besitzen viele Gelasse und Nerven, durch welch' letztere weniger die Empfin- dung, als die Bewegung vcrmittelt wird, daher auch der geringe Grad von Empfindung und die grosse Reizbarkeit sich erküiren lasst. Die einzelnen Fasern der Muskeln bestehen aus dicht aneinander
gereihten Körperchen, den Muskelzellen, die durch feinen Zellstofl" |
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zu Mnskelbtindeln, und mehrere solche zu verschlcden gestalteten
Muskeln vereinigt sind. Die Muskeln sind durch hïïufiges Zellgewebe, die Muskolscheide umgeben, welche sie untereinander oder mit andern Organen verbindet. Die. Zusammenziehung der Muskeln gesehleht entweder mit dem
Willen des Thieres, als willkiihrliche, oder ohne denselben, als unwillkührliche Muskeln. |
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Diejenigen Muskeln, die dem Willen
des Thieres gehorchen, sind mehr an der Oberflache des Körpers gelagert, heften sich grösstentheils anKnochenundKnor- peln an, gehen an ihren Enden hiiuflg in Sehnen über und sind mehr roth gefarbt. Die Muskelbiindel verlaufen bei ihnen gewöhnlich parallel, sind mit Quer- streifen versehen und dienen nicht nur zur Bewegung einzelnerKörpertheile, sondern auch zur Ortsbewegung des ganzen Körpers ; ihre Nerven erhalten sie meistens vom Gehirn und Rückenmark. Die unwillkührlìchen Muskeln |
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Fig. 16.
VerMndimg der Muskeln mit Sehnen. |
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Fehi gestreekte Sihnenfaden, welche an die
kegelförmigen Rude di'r Primilivmuskelbiindel geheftcl siiid. Fig. 17.
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dagegen sind mehr blassroth, ihre zarten
Fasern verlaufen bald parallel in einer Ebene, wodurch die Muskelhaute |
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wuikuhriiohe Primittvmuskelbündel gebildet werden, bald kreuzen sie sich
des Pi'erdes (200 mal vergróssert). }n verschiedenen Richtungen, wie an dem Herz, dem Magen etc. Mit Ausnahme
des Herzens fehlen ihnen die Querstrei- |
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WffiffiSfï
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fen ; sie liegen mit wenigen Ausnahmen
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in den Höhlen des Körpers, entweder als
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Fig. 18.
Unwillkührliche Primitwmuskelbün- |
selbststandige Organe, oder machen sie
nur Theile anderer Organe aus. Ihre Anheftung geschieht nicht an Knochen, |
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del
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vom Mastdarm des Pferdes
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(80 mal
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Tergrössert).
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auch gehen sie nicht in Sehnen über
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und erhalten ihre Nerven grösstentheils
von dem Gangliensystem. Ihre Function besteht hauptsachlich darin, dass sie sich ohne Willen und Wissen des Thieres auf erfolgte mechanische, chemische oder dynamische Reize zusammenziehen, um ihren meist flüssigen Inhalt au den ge- eigneten Ort zu befördern. Zu den un- willkührliclien Muskeln rechnet man : die Muskelhaute des Schlundes, Magen- und |
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n BiiDdel.
b. Ein aiifgelockerter Streng.
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Darmkanales, der Maul- und Bauch-
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speicheldrüsen, des Gallenganges und
der Gallenblase, der Luftröhre, des Fruchthalters, der Harnblase, der
Saamenleiter, der Saamcnblaschen, und das Herz.
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Ein Mittelding niaelien die Kespirationsmuskeln, welche sich so-
wohl ohne, als mit dem Willen des Thieres bewegen, denn sie können beliebig bewegt werden, bewegen sicli aber auch, wie diess im Schlaf der Fall ist, ohne den Willen und Wissen des Thieres, um die zur Erhaltuug des Lebens so nothwendige Kespiration fortzusetzen. Fia 73 Dem Muskelgewebe ahnlich ist das con-
Contractiles Gewebe in der Dar- trac ti 1 e Ge we b e , das wie die Muskeln
toshaut unter der aussem Haut aus Fasern gebildet wird, die in verschiede- des Hodeusackes des Schafbocks. nen Eichtungen einander durchkreuzen und ebenfalls das Vermogen besitzen, auf ange-
brachte Reize sich zusammenzuziehen. Dièses aus starken, röthlich gefarbten,
durchscheinenden Fasern gebildete Gewebe findet sich in und unter der allgemeinen Decke, wodurch dieselbe z. B. bei Einwir- kung von Kalte zusammengezogen wird, derb und die Haare straubend gemacht wer- den ; sehr deutlich zeigt es sich am Hoden- sack, als sogenannte Fleischhaut (Tunica dartos) ; ferner bildet es auch, als auf- richtendes schwellbares Gewebe (Tela erec- tilis), einen Bestandtheil des schwammigen |
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aa. Stranie von coiilraclilcn Fadtn
i>b. Einzelne Kaden ecc. ZellstoIFfaden. |
Körpers der mannlichen und weiblichen
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Ruthe, und selbst die Fasern der Regen-
bogenhaut scheinen dem contractilen Gewebe anzugehören ; auch liegt die Vermuthung vor, dass es einen Bestandtheil der inittlern Haut der Venen und Lymphgefasse ausmacht. 9. Hflö ©ffafjflCUtfhe. (Tela vasculosa.)
Die Gefasse bilden zahlreich verzweigte, röhrige Kanale, welche
sich in allen thierisch belebten Organen verâsteln und verschiedene Flüssigkeiten enthalten, aus mehreren Schichten zusammengesetzt sind, und sich im Allgemeinen in Lymph-, Blut- und Absonderungsge- fâsse unterscheiden lassen. & a) Die Lymphgefasse nehmen in allen Weichtheilen des thie-
rischen Körpers als ausserst feine Netze, sowohl an deren Oberflâche, als in deren Substanz ihren Anfang. Sie begleiten in der Regel die Venen und gehen haufige Verbindungen (Anastomosen) mit einander ein ; bald sind sie sackartig erweitert, bald wieder enger. Sie bestehen aus einer innern, zahlreiche Klappen bildenden serösen Haut, auf welche als zweite Schichtc feine, spiral und quer verlaufende, röthlich gefarbte contractile Faden folgen, die durch Zellgewebe, als dritte Schichte, mit den umliegenden Theilen sich verbinden. Der Inhalt der Lymphgefasse ist theils cine den thierischen
Bestandtheilen ahnliche, wie die Lymphe, theils eine mehr frémdartige (heterogene) Flüssigkoit, wie der Nahrungssaft (Chylus), welcher von den Chylusgefasscn, die zwisehen den Blattern des Gekröses verlaufen^ |
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aus dem im Darmkanal enthaltenen Futterbrei (Chymus) aufge-
sogen wird.
Die Lymphgefasse bilden in ihrem Verlaufe öfter gedriingte
Gefüssnetze, die, mit Blutgefâssen und Nerven umgeben, mittelst Zell- gewebe die gewöhnlich röthlichbraun gefarbten Lymphdrüsen aus- machen, deren Verrichtung darin besteht, die aufgenommene' Fliissigkeit zu assimiliren, d. h. den thierischen Bestandtheilen ahnlicher zu machen, und sie so zu ihrem fernern Schicksale vorzubereiten. "Wie sich zur Bildung der Lymphdrüsen die Lymphgefasse vielfach verzweigen und oben genannte Netze bilden, so gehen von denselben wieder feine , Reiser hervor, welche sich zu grössern Zweigen vereinigen und die organisirte Fliissigkeit entweder nochmals in Lymphdrüsen oder in Blutgefasse führen. b) Die Blutgefasse haben als Centralorgan einen vierhöh-
ligen, kegelförmig gestalteten Muskelkörper, das Herz, und werden in arteriose und venose Gefâsse unterschieden. Die Ar te ri en oder Pulsadern entspringen mit zwei Haupt-
stammen der Lungenarterie und der Aorta aus dem Herzen. Sie bestellen aus einer innern serösen Haut, als Fortsetzung der Aus- kleidung der Herzkammern, welche in diescn Gefâssen glatt anliegt und uur an dem Herzen, an dem Ursprung genannter Hauptstamme durch Verdopplungen die halbmondförmigen Klappen bildet; ihre innere, der Höhle zugekehrte Flachc ist mit einem einfachen Epithelium überzogen und frei; die aussere dagegen durch Zellgewebe mit der zweiten Schichte, einem gelben, elastischen, faserigen Gewebe verbunden, dessen Fasern theils spiral, theils kreisfórmig verlaufen, an den Hauptstammen viel sterker als an deren Verzweigungen sind, und durcli eine Zell- gewebsschichte mit den nachbarliclien Gebilden in Verbindung steht. Nur an der letzten Schichte lassen sich Gefâsse und Nerven und zwar an den grossen Gefâssen sehr deutlich nachweisen. Die Venen oder Blut a dem sind ebenfalls aus drei Schichten
zusammengesetzt, die aussere ist Zellgewebe, die innere eine seröse Haut, welche mit Ausnahme einiger Venen eine Menge Klappen bildet, und die mittlere Schichte besteht, wie bei. den Lymphgefassen, grössten- theils aus feinen, reizbaren, spiral und quer verlaufenden contractilen Faden. Die "Wande der Venen sind viel dunner, als die der Arterien, desshalb sie auch beim Querdurchschnitt nicht offen stehen bleiben, wie letztere, sondern zusammenfallen. Die Arterien nehmen ihreu Anfang am Herzen und führen das
Blut von demselben nach allen Theilen des thierischen Körpers, um theils dieselben zu ernahren, theils die Absonderungen der den ver- schiedenen Organen eigens zukommenden Flüssigkeiten zu besorgen. Je mehr die Gefâsse sich verzweigen, desto kleiner und feiner werden sie, gehen am Ende in die feinsten, dem blosen Auge nicht sichtbaren Haar- oder Capillar-Gefâsse über, welche die Capillargefass- netze bilden, aus denen die Venen anfangs mit ebenso feinen Ge- fassen hervorgehen, die sich im weitern Verlaufe zu grössern Aesten und am Ende zu mehreren Hauptstammen vereinigen. Ihre Function |
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_ - __ __ —____
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ist das Blut von den peripherischen Enden der Art eri en zum Herzen
zurückzuführen. Als Absonderungsgefiisse werden solche bezelchnct, welche
die in den verschiedenen Organen (Driisen) aus dem Blute abgeson- derten Fliissigkeiten aufnehmen, um solche an ihren Bestimmungsort zu iïïhren;-so z. B. führen die Gallengefâsse die Galle aus der Leb er in die Gallenblase und von da in den Darmkanal, die Speichelgefasse den Speichel in die Maulhöhle und den Darmkanal etc. Diese Gefasse werden theils durch Umstülpung der aussern Haut, wie das Euter, oder nur deren Oberhaut, wie die Talg- und Schweissdriisen; oder durch Umstülpung der Schleimhaute und dem Epitheliuin, oder durch letztere allein gebildet, wie die Schleimdrüschen. |
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10. Jloö UttVtngmebt. (Tela nervea.)
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Die Nerve
welche sich in a Fig. 20. Eine eiförmige
Ganglienkugel. |
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n sind weisse, mehr oder weniger starke Strange,
Hen Theilen des thierischen Körpers, mit Ausnahme
der hornigen Gebilde vorfinden, und das Gehirn- und
Rückenmark, aus deren Organe sie symmetrisch
entspringen, als Centralorgane haben.
An- dem Gehirn- und Rückenmark lassen sich
zwei, sowohl durch ihre Farbe, als auch durch ihre Elementartheilchen verschiedene Substanzen unter- scheiden, nanilich: eine röthlichgraue, feine Blutge- fasse enthaltende, aus rundlichen, eiförmigen etc. Kö'rperchen (Gangliën kugeln) bestellende, welche ara grossen und kleinen Gehirn die iiussere Schichte unter dem Namen Hinden substan z, an dem Hirjiknoten, dem verlangerten und Rücken- mark dagegen die innere Substanz ausmacht. Diese Substanz kommt auch in dem grossen sympathischen Nerven vor. Die zweite Substanz ist weiss und aus dicht beisammen liegenden, in unbestimmter Richtung verlaufenden Nervenröhrchen zusammengesetzt, welche am grossen und kleinen Gehirn von der Rindensub- stanz als Marksubstanz unigeben ist; am Hirn- knoten, dem verlangerten und Rückenmark bildet sic die aussere Lage. Die einzelnen Nervenfasern, welche aus einer zar-
ten, weichen, farblosen, durchscheinenden Sclieide be- stehen , enthalten eine nach dem Tode schnell gerinnende feinkörnige Flüssigkeit, als sogenanntcs Nerven m ark. Mehrere solche Nervenfasern sind durch Zellstoff zu grössern Bündeln und' Strangen mit einander verbunden, welche an ihrem Ursprung von einer zartcn Scheide, einerFortsetzung der weiehen Hirn- und Rückenmarkshaut, bei ihrem Austritt aus der Hirn- und Rückenmarkshöhle aber von einer festem |
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B. Dt-r Kern.
b. Das Kernchen. Fig. 21.
Zwei frisch beobach-
tete Primithfasern
von Rückenmarks-
ïierven des todten
, Thieres.
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lil
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A. Starli vcrgrösscrle Ner-
venfaser. a. Das Röhrchen.
1). .Der geronncne Inliall.
B. Kin feines Nervenböndel
in seiner Sclieide. a. DiccylindrischeScheide.
b. Das wellcnförmig gebü-
gene Biindel. |
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23
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jfibrösen Scheide der fortgesetzten harten Hirn- und Rückenmarkshaut,
der Nervenscheide (Neurilema), umgeben werden, welche durch Zell- gewebe mit den nachbarlichen Gebilden in Verbindung steht. |
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Fig. 22.
Ein feiuer Nerven
builde] mit eigent-
liclien Primittvnor
venschlingen.
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Die Nerven nehmen mit dem einen Ende, ihrem
Centralpunkt, den Anfang am Gehirn und Riicken- mark, verlaufen in den Organen immer mehr oder weniger geschlangelt, begleiten meistens die Blutge- |
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IfOTjT
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fiisse, sind gewöhnlich mit Fettgewebe umhüllt, thei-
len sich unter meist spitzigen Winkeln in immer |
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kleinere Aeste und Zweige, welche in den Organen
als feinstetf"erzweigungen die Endgeflechte bilden, von denen einzelne oder einige Nervenröhrehen einen Bogen bildend ununterbrochen in andere Nerven über- gehen, und an dieser Stelle gleichsam ihr periphe- risches Ende haben. Nicht bei allen Nerven sind diese Endumbiegungsschlingen nachgewiesen; so geht z. B. der Hörnerve in eine breiartige, in einer Flüssigkeit schwimmende Masse über, der Sehnerve breitet sich in Gestalt einer hohlen Halbkugel in eine markige Haut, die Netzhaut genannt, aus. Durch das Zusammentreffen mehrerer Nerven,
durch deren Verastlungen und netzartigen Verbin- dungen entstehen die Nervengeflechte; so bilden mehrere Gehirnnerven das Rachengeflecht, Rückenmarksnerven das Arm-, Lenden- und Kreuz- geflecht etc. |
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. b. c. Endiunbicgiiiigs-
sclilingen. |
Die Nerven zeigen in ihrem Verlaufe, und zwar
hauptsachlich an solchen Stellen, wo sie mit andern |
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Nerven Verbindungen eingehen, öfter röthlichgrau gefarbte Anschwel-
lungen, Nervenknoten oder Gangliën genannt, die am zahl- reichsten an dem grossen sympathischen Nerven vorkommen. In den Gangliën flndet übrigens keine Verschmelzung der einzelnen Nerven- fasern statt, sondern diese verlaufen in verschiedenen Richtungen und bilden selbst gedrângte Gehechte, welche mit einem 1'einen Gefass- netze und Zellgewebe umhüllt sind, aus denen wieder die einzelnen Nerven hervorgehen und sich in den verschiedenen Organen als netz- artige Gehechte verzweigen; so z. B. gehen aus dem grossen Bauch- knoten das Magen-, Milz-, Lebergeflecht etc. hervor. Das ganze Nervensystem lasst sich in Beziehung auf seine Ver-
richtungen in zwei Hauptabtheilungen bringen. Die erste umfasst die Gehirn- und Rückenmarksnerven, durch welche theils nur dié* Empfin- dung, theils nur die Bewegung oder beide zugleich vermittelt werden und den Organen der Willkühr angehören; wahrend die Nerven der zweiten Abtheilung das Gangliensystem ausmachen, die Bil- dungsthatigkeit vermitteln und sich an den der Willkühr nicht unterworfenen Organen verzwelgen. |
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11. Udo UrÜfhtgfmbt. (Tela glandularum.)
Die Drüsen, weiche an verschiedenen Stellen des tliierischen
Körpers gelagert sind, lassen sich in Beziehung auf ihre Functionen in zwei Hauptklassen bringen, namlich: in Drüsen oline Ausführungs- gange und in Drüsen mit Ausführungsgangen. A. Drüsen oline A usführungsgange, Gefassdrüsen,
unterscheiden sich in Lymph- und Blutdrüsen, weiche die ihncii zugefülirten Flüssigkeiten, als: Lymphe und Blut nicht in der Absicht aufnehmen, um aus ihnen einen eigenthümlichen Saft zu bereiten, sondern es scheint viclmehr mit den genqpnten Flüssigkeiten in diesen Organen eine Mischungsveranderung vorzugehen, um sie für besondere Zwecke vorzubereiten und geeigneter zu machen. Zu den Lymph drüsen, die theils in grössern Gruppen, theils
einzeln an den verschiedenen Organen vorkommen, gehören auch die Gekrösdrüsen. Zu den Blutdrüsen, deren nahere Beschreibung bei den be-
treffenden Organen erfolgt, zahlt man: a) Die Schilddrüs en, weiche zur Seite der Luftröhre unter-
halb dem Kehlkopf liegen. b) Die Brustdrüse. Diese hat ihre Lage in der Brusthöhle
zwischen den Blâttern des vordern Mittelfelles, und erstreckt sich zwi- schen den beiden ersten Rippen an der untern Flâche der Luftröhre bis an das untere Ende des Halses. c) Die Milz liegt in der Bauchhöhle auf der linken Seite zwi-
schen dem Magen und dem Zwerchfell. d) Die Nebennier en. Diese sind in der Lendcngegend in der
Nâhe der Kieren ausserhalb des Bauchfelles gelagert. Da diese Drüsen im Allgemeinen bei ungebomen Thieren ver-
haltnissmassig mehr ausgebildet sind, als bei Gebornen, die Brustdrüse bei letzteren sogar ganz verschwindet, so scheint der Schluss daraus zu folgen, dass sie auch nur bei ersteren einen erheblichen Nutzen haben. B. Drüsen mit Ausführungsgangen, Ausscheidungs-
oder Secretionsdrüsen werden hauptsachlicli durch Umstülpung der Schleimhaute, der aussern Haut odcr nur deren Oberhâute gebildet, weiche im Verein mit den Verzweigungen der Nerven, Blut- und Lymphgefasse, so wie mittelst Zellgewebe mehr oder weniger grosse, rundliche, weiche, in den verschiedenen Abstufungen roth und braun gefârbte Drüsenkörner darstellen, weiche aus den ihnen zugefülirten Flüssigkeiten, dem Blute, einen eigenthümlichen Saft bereiten, der durch eirien oder mehrere Ausführungsgange an die freien Oberflachen der allgemeinen Decke, oder der Schleimhaute, oder vorerst bis zu weiterer Verwendung in besondere Behalter, als: die Gallenblase, Saamenblaschen etc., geführt wird. Die Secretionsdrüsen lassen sich in einfache und zusammen-
gesetzte unterscheiden. 1) Einfache Drüsen (Glundulae simplices) sind die durch
Umstülpung der Oberhaut des Fells und der Schleimhaute gebildete |
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und in dcnselben oder in dem Unterhautzellgewebe befindlichen kleinen
schlauchartigen, mit einem blinden Blaschen sich endigenden, einfachen Kanale, welche verschiedene, eigenthümliche, mehr oder weniger con- sistente Flüssigkeiten aus dem Blute bereiten und auf den freien Ober- flachen obgenannter Haute absetzen. Die in der allgemeinen Decke vorkommenden einfachen Drüsen
sind: die Talgbalge oder einfachen Talgdrüsen und die Schweissdrüsen. a) Die Talgbalge oder die einfachen Talgdrüsen (Folli-
culi sebacei) entstehen durch die einfachen TJmstülpungen der Epider- mis , sie sind besonders zahlreich an dem Ueberzug der Eichel und der Clitoris, welche Organe sie an der freien Oberflâche mit einer Art Hautsalbe (Hauttalg), welche einen eigenthümlichen Geruch hat, überziehen und dadurch auch schützen. b) Die Schweissdrüsen (Glandulae sudoriparae) sind grösser
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Fig. 23.
Talg- und Schweissdrüsen in der
Vorhaut des Pferdéhengstes, etwa
12 mal vergrössert (gehören streng
genommen zu den zusammenge-
setzteu Driisen).
b
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als die Talgdrüsen; ihr trichterförmiger
Anfang geht entweder in ein wenig ge- schlangeltes (wie bei den Fleischfressern), oder (wie bei dem Pferde) in ein ver- schiedene Windungen machendes Röhr- chen über, das in der Lederhaut oder |
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unter derselben in dem Zellgewebe, als
ein etwas erweiterter Balg endigt. Die Schweissdrüsen sondern den Schweiss, eine mehr wassrige Flüssigkeit ah, welcher durch die Schweisskanalchen und derenMündungen, die Schweisslöcher, auf der freien Oberfiache der Haut abge- setzt wird. Die Schweissdrüsen lammen allenthalben in der Haut vor, und sind besonders deutlich an den aussern Ge- schlechtstheilen. In den Schleimhâuten kommen als
einfache Drüschen die Schleimbâlge oder einfache Schleimdrüschen, als kleine einfache mehr oder weniger gestielte, mehr oberflachlich gelagerte Blaschen vor, welche durch die Einstül- pungen des Epitheliums entstehen, und entweder zerstreut, wie an den meisten Schleimhâuten (im Darmkanal als Brun- |
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a. Die Epidermis.
b. TrichlerFörmige Einslülpung derselben.
c. Haarscheide.
d. Wurzelschcide.
e. Haarzwiebel.
f. Haar.
p. Tolgdriischen.
h. Aiisfiihningsgang derselben.
i. Schweissdrüsen.
k. AusführungsgSnge derselben.
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nersche und Lieberkühnsche Drüschen),
oder in Haufen (Peyerschen Drüschen) heisammen liegend, vorkommen. In den Nebenhöhlen der Nase, wo ein mehr wassriger Schleim abgesondertwird, schei- nen sie âusserst klein und sparsam zu |
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sein. Diese Drüschen sondern, mit Aus-
L e y h , Anatomie. J^
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2G
ïiahme des Magen- und Darmsaftes, den Schleim ab, welcher die freien
Oberflâchen der Schleimhaute bedeckt und schützt. 2) Zusammengesetzte Driisen (Glandulae compositae)
werden ebenfalls durch Einstiilpungen der aussern Haut, die meisten aber durch die der Schleimhaute oder deren Oberhaute gebildet. Sie sind grösser als die einfachen Driisen und theilen sich in mehrere Aeste, die als verschieden geformte, mehr oder weniger zahlreiche Blâschen blind endigen, von Blut- und Lymphgefâssen umgeben, und durch Zellgewebe zu Driisenkörnern mit einander verbunden sind. Man unterscheidet sie in zusammengehaufte, blasige und röhrige Driisen. a) Die zusammengehauften Driisen (Glandulae aggregatae
s. agglutinataè) werden in der Art gebildet, dass mehrere einfache Drüschen büsehehveise beisammenliegen und mit einem oder mehreren kurzen Ausführungsgangen münden. Fig. 24. 1) Die zus ammengesetzten Talgdriisen
Durchschnitt des Ho- (Glandulae sebiparae) entstehen durch Einstül-
densackes des Pferdes pmlgen der Epidermis, und sind in d'or obern Schichte (8 mal vergrossert). ' ?-,,,..„ . , ~. , a der Lederhaut im Allgemeinen traubenformig gelagert.
Sie münden entweder für sich allein auf die freie
Oberflâche des Fells, oder was haufiger der Fall ist, in die Haarscheiden ein. Sie sonderò eine ölige Flüssigkeit ab, welche die Epidermis zu ihrem Schutze überzieht. Zu diesen Talgdriisen schei- nen auch die Meibomschen Drüsen zu geboren, welche die sogenannte Augenbutter ab- a. Kugeliïres Haulwârzchen, SOndem.
von braungefarbier ober- 2) Die zusammengesetzten Schleim-
fluii! il i'd i' (lil
b. Tnchicrförmige Einsiüi- drüsen (Glandulae muciparae) liegen theils in,
c,Sk"ng£»g"d«T.ig- theiIs unter den Schleimhiiuten im Zellgewebe; sie drast"- ' werden durch Einstiilpungen des Epitheliums gebildet,
d. Dit» bcsuncleren Ausfiih- ., ... , r, . ï.i, i. t
njngsgânge ia einzeinen welclies sich in mehrere Zweige theilt und mit den
..^TaYg'drüsche^i.bra,,- Drasenblaschcn endigt, die zusammengehauft als n«rn Hauiiaig gemili. traubenförmige Driisenlappchen erscheinen, und mit
ihren Ausführungsgangen auf die freien Oberflâchen der Schleimhaute münden. Sie kommen am Grande der Zunge und am Gaumensegel in grössern Haufen vor und sondern den Schleim ab. 3) Die Vorsteherdrüse (Gianduia prostata) kommt nur bei
mannlichen Thieren vor, und hat ihre Lage auf dem Beckenstück der Harnröhre, in der Nahe des Blasenhalses, in welche sie mit mehreren Ausführungsgangen ausmündet. 4) Die Cowper'schen Drüsen (Glandulae Coivperi) liegen
hinter der vorigen, ebenfalls auf der Harnröhre, und münden mit einem oder (wie bei dem Pferde) mit mehreren Ausführungsgangen in dieselbe. Sie sondern wie die Vorsteherdrüse eine eigenthümliche Flüssigkeit ab, welche beim Act der Begattung, oder überhaupt beim Abfluss des mannlichen Saamens sich mit demselben vermiseht und abgeht. 5) Die S che idendrüsen (Glandulae vaginac), welche bei den
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Wiederkauern zu beiden Seiten am Anfange der Scheide liegen, pondera
eine eigenthiimliche Fliissigkeit ab, welche von jeder Druse durch einen Ausfiihrungsgang in die Scheide gefiihrt wird. b) Die blasigen Driisen (Glandulae acinosae) bestehen aus
verschieden gestalteten hâutigen Blaschen, welche mit Gefâssnetzen umgeben und durch Zellgewebe zu Driisenlappchen mit einander ver- bunden sind. Die von den einzehien Lappchen ausgehenden Kanâlchen vereinigen sich entweder in einen gemeinschaftlichen Kanal, welcher den Ausfiihrungsgang der ganzen Druse bildet, oder aber mündet jedes Lappchen mit einem kleinen Ausführungsgange für sich. Zu diesen Drüsen geboren : , 1) Die Thran endrüs en (Glandulae lacrymales), welche auf'
dem Augapfel, zwischen diesem und dem Augenbogenfortsatz des Stirn- beines liegen, miinden mit mehreren Ausführungsgangen auf die freie Oberfiache der Bindehaut. Sie sondern die Thriinen ab. 2) Die Harder'schen Drüsen (Glandulae Harderi) sind
kleine Drüsen, welche im innern Augenwinkel an den Blinzknorpeln liegen, und mit zwei oder drei Ausfiihrungsgangen an deren untern Flâchen miinden. Ihre Verrichtung besteht in Absonderung einer mehr consistenten Flüssigkeit. |
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Fig. 25.
Aus der Ohrspeicheldrüse |
3) Die Speicheldrüsen (Glandu-
lae salivales), welche den Speichel ab-
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i Jahr alten pferdeiüilen. Anfaug sondern, liegen theils am Kopf, wie die
der Ausführungsgauge derselbeu
darstellend. |
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Backen-, Zungen- und Lippendrüsen,
theils in der Bauchhöhle, wie die Bauch- speicheldrüse. Diese Drüsen führen den Speichel entweder durch einen oder meh- rere Ausführungsgange in die betreffen- den Organe. 4) Die L e b e r (Hepar), als die
grösste Drüse im thierischen Körper hat ihre Lage in der Bauchhöhle hinter dem Zwerchfell, und ist durch Einschnitte in mehrere grössere Lappen getheilt. Ihre Functionist, die Galle abzusondern, welche durch einen Ausführungsgang entweder vorerst in die Gallenblase, oder wie es bei dem Pferde der Fall ist, unmittelbar in den Zwölffingerdarm geführt wird. 5) Die Mile h drüsen oder Euter (Mammae), welche durch
Umstülpung der aussern Haut gebildet werden, liegen in der Scham- gegend an der untern Bauchwand zwischen den grossen schiefen Bauchmuskeln und der aussern Haut, sie erstrecken sich bei einigen Hausthieren bis vor zur Brust. Sie sondern die Milch ab, welche durch die kleinem Milchkanale in einen grössern Milehbehâlter, von diesem durch einen oder mehrere Ausführungsgange, welche sich an den Zitzen befinden, gewöhnlich gewaltsam nach aussen gebracht wird. |
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e) Die röhrigen Drüsen ((ìlundulae tubulosae) besteheii
aus feinen diinnhâutigei), aus einer Schleimhaut oder nur deren Ober- haut gebildeten Röhrchen, welche an der Peripherie der Drüsen blind anfangen, mit Blutgefassen und Nerven umgeben sind, bald gerade, bald geschlangelt, bald raehi gewunden verlaufen, in ihrem weitern Verlauf sich zu grössern Zweigen und am Ende zu einem gemeinschaft- lichen Ausfiihrungsgange vereinigen. Hierher gehören : die Nieren und die Hoden. 1 ) Die Nieren (Renes) haben ihre Lage oben in der Lenden-
gegend ausserhalb dem Bauchfell; sie erhalten verhaltnissmassig sehr starke Blutgefasse, welche in der üussern oder Bindensubstanz den Harn absondern, der durch die innere oder Marksubstanz in die Nie- renbecken, von diesen durch die Harnleiter in die Harnblase und von da durch die Harnröhre nach aussen entleert wird. 2) Die Hoden (TestictiK) liegen bei den Hausthieren in den
verschiedenen Altersperioden theils inner-, theils ausserhalb der Bauch- höhle, und bereiten einen eigcnthümlichen Saft, den Saamen, welcher durch die kleinen Saameiikaniilchen in einen gemeinschaftlichen Kanal, die Saamenleiter, und durch diese entweder unmittelbar in die Harn- röhre oder vorerst in die Saamenblâschen gcführt wird. Als zweifelhafte Drüsen glaubt man, die Schleim-, Zirbel- und
Pacchion'schen Drüsen in der Hirnhöhle, so wie die Eierstöcke be- zeichnen zu mussen. 12. Hoö üttOVpïlQtWtbt. {Tela cartilaginea.)
Die Knorpel sind von blaulich oder gelblich weisser Farbe,
weicher und biegsamer als die Knochen, deren Grundlage sie aus- machen. An ihrer freien Oberflache sind sie von einer dunnen flbrösen Haut, der Knorpel haut (Perichondrium), überzogen, in welcher sich nur wenig Blutgefasse und Nerven verzweigen, die in dem Knor- pelgewebe aber selbst zu fehlen scheinen, indem sie im gcsunden Zustande bei zufiilligen oder absichtlichen Verletzungen nur wenig bluten und keine Schmerzen verursachen. Knorpclsubstanz ersetzt sich nie wieder. Werden Knorpel anhaltend gekocht, so werden sie zu Leim. Nach ihrer Dauer unterscheidet man sie in bleibende Knor-
pel, welche bis in das hòhere Lebensalter als solche sich behaupten, und in verknöchernde (verschwindende) Knorpel, in deren Ge- webe sich früher oder spater mehr oder weniger Knochenmasse absetzt, wodurch sie ihre ursprünglichen Eigenschaften verlieren, indem sie hârter und spröder werden. Man unterscheidet sie ferner in Gelenk- und Zwischengc-
lenkknorpel; zu ersteren gehören die knorpeligen Uoberzüge der zu Gelenken verbundenen Knochenenden, und zu letzteren die Knorpeln am Hinterkiefer- und an den hintern Kniegelenken. Als A n s a t z- oder Erganzungs knor pel bezeichnet man endlich die Knorpel der Schulterblatter, der Hufbeine u. dgl. Wie alle einzehien Gebilde im thierischen Körper anfangs aus einer
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I'ormlosen belebten Masse dera Cytoblastem bestehen, so ist
diess auch bei den Knorpeln der Fall. Es erheben sich nâmlich an dem Cytoblast Zeilen, welche Kemchen einschliessen und Zwischenraume bilden, in welchen sich die Intercellularsubstauz (Hyalinsubstanz) * als eine gleichförmige, durchscheinende Masse ablagert. Bei mikroskopischer Untersuchung erscheint das Knorpelgewebe
in Beziehung auf seine Structur in drei verschiedenen Formen, nam- lich: als Zellenknorpel, Netzknorpel und Faserknorpel. |
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Fig. 26.
Zellenknorpel aus dar Nasenseheide-
wand des erwachseiien Pferdes
(560 mal Yergrossert).
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1) Der Zellenknorpel ent-
hâlt zwischen derlntercellularsubstanz verschieden gestaltete Zeilen, die ein oder mehrere Kernchen einschliessen |
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und Knorpelzellen oder Knor-
pelkörperchen genannt werden. Zu den Zellenknorpeln gehüren: die Spitzen der Ohrmuscheln, die Blinz- knorpeln, die Nasenscheidewand, die Nasenknorpeln, die S-formigen Knor- peln der vordern Düttenbeine, die Eustachische Röhre, die Knorpeln des Kehlkopfes mit Ausnahme des Keb.1- deckels, die Knorpelreife der Luft- |
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:i- Hyalinknorpel (glasige KnurpelsubslanzJ-
b. c. Knorpelzclle mil köïnigem Karn. b. Die Zelle.
c. Der Kern.
Fig. 27.
Netzknorpel aus dem gewölbten Theile der Ohrmuschel des erwachsenen Pfer- des (300 mal -vergrössert). |
röhre und Luftröhrenaste ; ferner der
Schnabel- ' und Schaufelknorpel am Brustbein, so wie die Schulter- blattknorpeln, die Hufbeinknorpeln und die knorpeligen Ueberzüge an den zu Gelenken verbundenen Kno- |
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chenenden. Viele dieser Knorpeln
sind im höhern Alter, oder schon früher mehr oder weniger der Ver- knöcherung unterworfen. 2) Das Netzknorpelgewebe
wird dadurch gebildet, dass in der schon bestenenden Knorpelmasse neue Zeilen, und zwischen diesen neue Hyalinsubstanz erzeugt werden, und die anfanglich vorhandene Intercellu- larsubstanz zu einem elastischeii Zwi- schenzellennetze umgewandelt wird, |
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H. Die Fadcn des Zwischenzellennctzes mil
elastisehen Gewebe übcreinslimmend.
b. Knorpelzellen (Knorpelkörperchen). |
in dessen-Maschen altere und jüngere
Knorpelzellen mit Kern entlialten sind. |
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(lem
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Dièses Gewebe, das sehr selten ver-
knöchert, findet sich am Grande der Ohrmuschel und dem Kehldeckel.
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Hyalin oder Glassubstanz ist ein organiscUer, übrigens formloser Be-
standtheil des Körpers, welcher gewöhnlich farblos, durchscheinend bis durchsichtig, fest und sehr elastisch ist, und als Zwischenzellen substan z (Intercellu- larsubstauz) eineu ansehnlichen Theil des thierischon Körpers ausmacht. |
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1
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30
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Fig- 28, 3) Dei- Faserknorpel bildet ein
Faserknorpel aus eiuem Zwiscben- zâhes, sehr elastisches Gewebe, das aus
gelenkknorpeldesKniegelenkesdes g;ch kreuzenden fibrösen Fasern ZUsam-
Pierdes (120 mal vergrossert). . _ ,
g mengesetzt ist, deren Zwisclienrâutne
mehr oder weniger Knorpelsubstanz ent-
halten. Dièses Gewebe halt die Mitte zwischen Knorpel und Faserband, und nâhert sich je nach der Menge der Knor- pelsubstanz bald mehr diesem, bald mehr jenem Gewebe. Als Faserknorpel er- |
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a. Eine Laffe (iflralleler Fadcn
b. Rechlwinklich darauf liegende Schichte
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scheinen: die Zwischengelenkknorpel der
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Hinterkiefer- und der hintem Kniege-
lenke, die verbindende Zwischenschichte der Körper der meisten Wirbelknochen, so wie einiger andern Knochen, wie zwischen dem Kreuzbein und den Darmbeinen; selbst in der rolliihnlichen Sehne des geraden Beugers des Vorarmbeines findet sich ein ahnliches Gewebe. Die Knorpeln bilden bald die Grundlage gewisser Organe, wie in dem àussern Olir, dem Kehlkopf etc., bald dienen sie als verbindendes Material für die Knochen ; im Allgemeinen scheinen sie aber wegen ihrer grossen Biegsamkeit fast unentbehrliche Theile für den Mecha- nismus des thierischen Körpers zu sein, indem durch sie die Bewegungen bedeutend erleichtert werden. |
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13. Ma& ÛXlofymQtWbe. (Tela ossea.)
Die Knochen sind die harten spröden, gewühnlich röthlichweiss
gefarbten Gebilde im thierischen Körper, welche Knorpelmasse (Kno- chenknorpel genannt) zur Grundlage haben. |
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Fig. 29.
Ia Verknücherung begriffene Rippeuknor- peln des Huudes (160 mal vergrossert) |
Die Verknöcherung der Kno-
chenknorpeln erfolgt dadurch, dass die in ihnen neu gebildete Hyalin- |
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substanz wieder aufgelüst, flüssig
gemacht wird und dann gerinnt. Aus diesem Cytoblastem entstehen durch Gerinnung und Organisation derneuen Hyalinsubstanz, die Kno- chenkorperchen (Cytoblaste), an welchen sich die Knochen- zeilen erheben ; wahrend nun letz- tere im Wachsthum begrifTen sind, entwickeln sich zwischen ihnen und den schon früher vorhandenen Zei- len, aus dem durch fortwahrende Ausschwitzung vorrathigen Cyto- a. Die vüm cben gebildcteit nclzförniirren Knochen . . ,r , ... ?
gcbiidcien zeilen. blastem neue Knochenkorperchen,
li. Kiiochenknorpel (Hyaliiuubsiam). wplphp rhirrh (rpfaisqpripn linrpr sipli
o. Knochenkorperchen (Kernc der Knochmzellcnt. WUUIO UU1C11 VJUdSSUlUl Ullier Hltll
d. Fellblâschen an der Stelle des «sorbirteli Knorpel». jn Vci'bindung Stellen. DÌC Knorpel-
körperchen werden weicher, immer mehr zusammengedrangt und am
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Piy. 30.
Knochenkörpercheu
(450 mal vergrnssert).
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Ende ganz aufgelöst, deren zurückgebliebene
Raume die Markhöhlen und Markkanâl- chen bilden, welche. durch neu erzeugte Fettzel- |
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len, dem Knochenmark ausgefüllt werden.
Die Kerne der Knochenzellen, so wie diese selbst nehmen wahrend diesem Vorgange Kalksalze auf. Die Knochenkanalchen bilden feine Röhrchen, welche meistens parallel an den Röhrenknochen der Lange nach verlaufen, und durch Verbindungs- iiste mit einander in Verbindung stehen. Die Verknöcherung beginnt übrigens nicht zu
gleicher Zeit am ganzen Umfang der Knochen, sondern sie geht von einem Punkt aus, den man den Verknöcherungspunkt (Ossifica- tionspunkt) nennt, deren so viele in einem Knochen sich bilden, aus so vielen. Stücken der- |
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n. DieKnochenkorpercIten (Kerne
der Knochenzellen).
li. Die Gefnssclien der Knochen- zeilen, welche iinler sich ein
NeU bilde».
Fig. 31. ■
SenUrecliter Knoclien-
schliff des Oberschenkel-
beines eines 4jahrigen
Pferdcs (12 mal vergr").
|
selbe zusammengesetzt wird, so dass z. B. in den
aus drei Stücken zusammengesetzten Röhren- knochen an jedem Stück ein Verknöcherungspunkt erscheint, von welchem die Verknöcherung bei den Röhrenknochen der Lange nach, bei den platten dagegen strahlenfórmig so lange fort- dauert, bis alle einzelnen Theile zu einer Knochenmasse verschmolzen sind. Nicht an allen |
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Knochen beginnt die Verknöcherung zu gleicher
Zeit. Die erste Verknöcherung erfolgt an den Seitentheilen der Wirbelkörper, dem mittleren Theil der Rippen, dein Unterkiefer und den Stirnbeinen. Aussen sind die Knochen von einer mehr oder
weniger dicken, festen (compacten) Knochenmasse umgeben, welche eine mehr schwammige, aus einem Netzwerk dichter Knochensubstanz beste- llende und Fett enthaltende Masse einschliesst. Die platten Knochen bestehen aus zwei Tafeln fester Knochenmasse, welche zwischen sich entweder eine schwammige Knochenmasse mit Fett (Diploë genannt), oder eine Höhle enthalten, wie diess |
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. Knochenknorpel mil einpc-
streuten Knochenkörpercheu. . Knochenkanalchen (Marlikanal-
chen oder Knochcnçefassc. . Verbindung derselben durch
Querfiste. |
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bei einigen Kopfknochen der Fall ist, deren Höh-
len mit einer Schleimhaut ausgekleidet sind. Die aussere Oberflache der Knochen ist mit
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einer fibrösen Haut die Knochen- oder Bein-
haut (Periosteum) überzogen, welche durch die an melireren Knochen, besonders an den Röhrenknochen deutlich sichtbaren Ernahrungslöcher, in deren Höhlen dringt und dieselben als eine feine Haut das Mark- hautchen oder innere Knochenhaut (Periosteum internum s. Membrana meduUaris) ausklejdet, das Knochenmark absondert "und |
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_ ..._. ___._
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einschliesst. Die âussere und innere Knochenhaut cnthalten die zur
Ernahrung des Knochens nöthigen Blutgefasse und aucli Nerven. Die Bestandtheile der Knochen bei erwachsenen Thieren sind:
Knochenknorpel ('/3), phosphorsaurer und kohlensaurer Kalk, phosphor- saure Magnesia, Natron (2/8). Beim Pötus sind die thierischen Be- standtheile vorherrschend, die mineralischen dagegen nelimen mit dem Alter zu, so dass die Knochen je alter, desto hârter, spröder und schwerer werden. Bringt man die Knochen in verdiinnte Mineral- sâuren (Salzsaure), so werden die mineralischen Bestandtheile durch Auflösung entfernt und der Knochen erscheint weich und biegsam; umgekehrt, werden die thierischen Bestandtheile durch Aetzlauge oder das Feuer entfernt, so erscheinen sie hart, spröde und lassen sich leicht zerbrechen. Der Nutzen der Knochen besteht hauptsâchlich darin, dem thie-
rischen Körper als'Geruste (Stütze) zu dienen, welches sich zur An- heftung der Weichtheile eignet, wodurch letztere, wie ein Theil der Eingeweide, ihre Lage sichern; ferner dient es den Muskeln, welche die Bewegungen der Knochen vermitteln, zur Anheftung, und überdiess schützen die Knochen durch Bildung von Höhlen, zarte, leicht ver- letzbare, für die Erhaltung des Lebens âusserst wichtige Organe vor feindlichen Einflüssen, wie z. B. die Hirnhöhle "und der Wirbel- kanal das Gehirn und das Rückenmark. 14. Uoö &(lt)nQtmbt. (Tela dentium.)
Das Zahngewebe, obwohl in Beziehung auf seine Harte und
chemische Zusammensetzung dem Knochengewebe am naehsten, unter- scheidct sich doch von diesem besonders dadurch, dass bei ihm einmal keine eigentliche Knorpclbildung vorausgeht, und dass die Zahnsubstanz sich nicht wieder ersetzt, wie diess z. B. an den Knochen bei Knochenbriichen der Fall ist. Die Zahne entwickeln sich in den für sie bestimmten Höhlen der
Kieferbeine, entweder schon frühe beim Fötus oder erst nach der Geburt. Es bildet sich namlich in der Zahnhöhle ein aus Zeilen bestehendes, mit fliissigem Cytoblastem erfülltes Sackchen, Z a h n s a e k- chen genannt, das an seiner âussem Flâche mit zahlreichen Blutge- fâssen, Nerven und lockerem Zellgewebe umgeben ist. Der Inhalt des Zahnsâckchens geht spâter in eine festere Masse, die Z a h n p u 1 p e, über, aus welcher sich nach oben bei den Schneide- und Hacken- zahnen eine, bei den Backzahnen mehrere Blasen erheben, welche als Zahnkeim sich zur künftigen Krone heranbilden, an der nach unten spater die Wurzel anwâchst, die bei den Schneide- und Hacken- zâhnen einfach, bei den Backzahnen mehrfach getheilt ist, und OefF- nungen zum Eintritt der Blutgefasse und Nerven besitzt. An dem nun so weit vorgeschrittenen Zahn setzen sich dann die verschiedenen Zahnsubstanzen an, welche alsbald verknöchern, das Zahnfleisch durch- brechen und über dasselbe hervorragen, welcher Theil die Krone, der von dem Zahnfleisch umgebene der Hals, und der in der Höhle |
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befìndliche die Wurzel genannt wird. Wenn der Zahn seine vòllige
Ausbildung erlangt hat, so erlischt aucli sein Wachsthum durcli Mangel an Ernâhrung dadurch, dass die in der Wurzel beflndlichen Oeffnungen sicli allmahlig verschliessen und den Eintritt von Gefassen und Nerven auch in eben dem Verhaltnisse beschranken. Die Substanzen, welche sich an den Zahnen unterscheiden lassen,
sind: der Schmelz, die eigeatliche Zahnsubstanz und die Knochensubstanz. Fig, 32.
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Das \on dem Viereck h. Fig. 39. eingeschlossene Stück des Backzahnscliliffes des
Pferdes (etwa 20 mal vergrössert). |
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a. b. Aeussere Schichte der Knochensubstanz.
a. Aeusserer Zahurand.
b. Verbiiidune der àussern Schichlc der Knochensubstanz mit dem Schmelz.
c. Knochenkörpercheu.
d. Kiiuchenkanàlchen.
e. Aeussere Schmclzschichte.
é. Verbindung der àussern Schmelzschiclite mit der Zahnsubstanz-
f. f. Zahnsubstanz mit den deutlieh sichtbarcn Röhrchen, die bei é in den Schmelz übergchen
g. Durchschnilt der Centralilache der Zahnsubstanz.
h. Innerc Schmclzschichte. i. ■ Innerc Schichte der Knochensubstanz.
Der Zahnschnielz oder die Glassubstanz bildet bei den
Pleischfressem die ausserste Schichte an der Krone der Zâhne. Bei dem Pferde und den Wiederkauern ist sie von einer dunnen Schichte Knochensubstanz bedeckt. Der Schmelz ist blüulichweiss, sehr spröde und die hiirteste Substanz im thierischen Körper; bei dem Fötus ist er von einer eigenen Membran, der Schmelzhaut, eingeschlossen. Bei mikroskopischer Untersuchung zeigt er sechsseitige, schwach ge- bogene Prismen, welche fast ganz aus erdigen Bestandtheilen bestehen. Bei dem Pferde, wo sich die Kronen der Schneide- und Backzlihne nach innen einstülpen, kleidet der Schmelz auch diese Einstülpung aus, dasselbe findet auch bei den meisten Backzahnen der Wiederkaucr statt, so dass er nach erfolgter Abreibung der Zahnkronen auf den Reibeflachen zwei Lagen zeigt, eine aussere und eine innere. Die Zahn-, Elfenbein-, auch Röhrensubstanz genannt,
kommt in Beziehung auf Harte gleich nach dem Schmelz und zeigt an der BruchQaclie einen schillernden Glanü, wie Perlmutter ; sie macht den grbssten Theil der Zahne aus, und erstreckt sich in der Mitte des Zahnes von dom Schmelz umgeben, wo sie bei einfachen Zahnen die einzige ist, von der Krone bis zur Wurzel. Bei den an der Krone eingestülpten Zâhnen kommt in der Mitte des Zahnes, so weit die Leyh, Anatomie. O
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Einstülpung geht, auch Schmelz- und Knochensubstanz vor. Der
Zahnkanal, der von der Zahnsubstanz gebildet wird, fangt an der Wurzel als eine verschieden grosse Oeffnung an, die zur Aufnahme von Blutgefassen und Nerven dient. Die Zahnsubstanz besteht aus sehr feinen, schwach wellenförmig gebogencn, cylindrischen Röhrchen, auch Zahnkanalchen oder Zahnröhrchen genannt, welene dicht neben einander liegen und durch Hyalinsubstanz unter sich verbunden sind. Diese Zahnröhrchen enthalten in ganz frischen Zahnen eine röthliche Flüssigkeit und fangen mit feinen Oeffnungen im Zahnkanal an, von wo sie parallel nach aussen bis in den Schmelz laufen, in welchem sie sich ausserst fein verzweigen. Die Knochensubstanz ist weicher als die iibrigen Substanzen,
wird zuletzt gebildet und hat eine matte wcissgelbliche Farbe. Sie kommt bei allen Hausthieren an der Wurzel sammtlicher Zahne als aussere einfache Schichte vor. Bei den eingestiilpten Schneide- und Back- zâhnen überzieht sie auch als aussere Schichte die Krone. Bei allen eingestiilpten Zâhnen bildet sie wie der Schmelz zwei Schichten, indem sie an den Einstülpungen Theil nimmt. (Siehe Fig. 38 und 39.) Bei den Pflanzenfressern ist die Knochensubstanz nicht selten,
stellenweise von einer glanzend braunschwarzen Mas_se bedeckt, welche nicht zum eigentlichen Zahngewebe gehort, sondera als ein Nieder- schlag des Speiehels zu betrachten ist. Diese Schichte wird auch mit dem Namen Rindensubstanz bezeichnet. Die Zahne dienen im Allgemeinen zum Erfassen und Abbeissen
des Futters, zum Kauen und als Waffen. Die bis jezt beschriebcnen organischen Gewebe bilden durch ihre
mannigfaltige Verbindung die einzelnen Organe, und diese vereinigen sich wieder zu organischen Systemen. So verschieden auch die Ver- richtungen der einzelnen Organe sind, welche zusammen ein System aus- machen, so lasst sich ein harmonisches Zusammenwirken derselben nicht verkennen, wovon die verschiedenen einzelnen Organe, welche zusammen das Verdauungssystem ausmachen, ein deutliches Beispiel geben. Der ganze thierische Körper liisst sich nach seinen aussern
Umrissen in den K o p f, den Rumpf und die Gliedmassen unterscheiden, welche drei Haupttheile wieder in verschiedene Unter- abtheïlungen gebracht werden. A. Der Kopf zerfallt in den Hirnschadel und das Angesicht.
Die einzelnen Parthien des Hirnsc hadels sind :
1) Das Oberhaupt.
2) Das Vorderhaupt, zur Seite zwischen beiden liegen die
Ohren, und zwischen diesen bei Pferden der Schop f. 3) Die Sehlâfen mit den Schlafengruben.
4) Der obère Theil der Stime, an weicher oben und zu
beiden Seiten bei den gehörnten Wiederkauern die Hörner angebracht sind. An dem Gesichte sind zu betrachten:
1) Der untere Theil der Stirhe und zur Seite die
Augenbogen. ■
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2) Die Augenlider mit den Augâpfeln.
3) Die Wangen oder Ganaschen.
4) Die Backen.
5) Die Nase mit den untern Nasenlöch ern.
6) Die Lippen mit der Maulspalte.
7) Das Kinn und
8) Der Kehlgang.
B. Der Rumpf zerfàllt in den Hals, die Brust, den Bauch
und das Be eken. An dem Hals e unterscheidet man:
1) Das Genick.
2) Den Kamm mit der Malin e.
3) Die beiden S eitenflâchen.
4) Die K e li 1 e, an deren unterem Ende bei dem Rinde der
obère Theil des Brustlappens sicli befindet. An der Brust:
1) Den oben liegenden Widerrist, beim Rind Bug genannt,
welcher den Uebergang vom Hals in 2) den Riicken macht.
3) Die Scitenwandungen.
4)> Die sogenannte Brust mit der Brus tspitz e, welche bei
dem Rinde mit dem untern Theil des Brustlappens versehen ist. Der Bau eh zerfàllt in drei Hauptabtheilungen, nSmlich in cine
vordere, eine mittlere und eine hintere Bauchgegend. Die vordere Bauchgegend reicht von einer an dem hintern
Rande der beiden letzten Rippen quer gedachten Linie bis vor an das Zwerchfell, und Üisst eine Brustbeingegend, eine rechte und linke Unterrippengegend unterscheiden. Die mittlere Bauch- gegend reicht von der vorhin angenommenen Linie bis zu der, welche man sich von der linken bis zur rechten Hüfte denkt. Die Unterab- theilungen dieser Gegend sind: die Lenden- oder Ni crengegend, die Flanken- oder Weicheng egenden und die Nabelgegend. Die hintere Bauchgegend endlich erstreckt sich von der eben erwahnten Linie bis zu den Schambeinen ; sie lasst zu beiden Seiten die L eist eng egenden und zwischen diesen die S eh a m gegend unterscheiden, an welcher bei mannlichen Thieren der Hodensack, Schlauch und die Ruthe, bei weiblichen Thieren das Euter liegt. An dem Be eken unterscheidet man:
1) Die Hüften.
2) Das Kr e uz.
3) Den Schweif.
4) Den After.
5) Das Mittelfleisch.
C. Die Gli e dm as s en werden in zwei vordere und zwei hin-
tere, und diese wieder in rechte und linke unterschieden. I. Die einzelnen Theile der vordern Gli e dm a ss e sind:
1) Die Schulter.
2) Der Ober arm und an der Verbindung beider
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3) Der Bug.
4) Der Vorarm und an dessen innerer Flache die Hom war ze.
5) Der Ellenbogen.
6) Das Vorderknie.
7) Das Schienbein.
8) Die Köthe mit dem Sporn und der Haarzotte. Bei den
Wiederkauern und dem Schweine mit den Afterklauen. 9) Der Fessel.
10) Die Krone und
11) Der Hu f. Bei den Wiederkauern und dem Schweine die
Klauen und bei dem Hund und der Katze die Krallcn. II. Die der hintern Glicdmasse sind:
1) Der Oberschenkel nach vorn mit der Kniescheibe.
2) Der Unterschenkel und zwischen beiden nach hinten
3) Die Kniekehle.
4) Das Sprunggelenk.
5) Das Schienbein und auf dessen innern Seite am obern
Ende die Kastanie (Ilornwarze). Die Benennung der übrigen Theile ist ganz so, wie am Vorderfuss. Unter andern Eintheilungen des thierischen Körpers ist auch die
in eine linke und rechte Körperhalfte bekannt, welche Ein- theilung dadurch erklârt wird, dass man sich vom Kopf bis zum Schweif eine Medianlinie denkt. Diejenigen Gebilde nun, die von dieser gedachten Linie durchschnitten werden, sind nur einfach vorhanden, d. h. ungepaart; diejenigen hingegen, welche von dieser Linie nicht berührt werden, also zu beiden Seiten liegen, sind in dop pel ter Zahl, d. h. gepaart vorhanden. Was die Bezeichnung linke und rechte Körperhalfte anbetriift, so geschieht solche immer das Thier von hinten betrachtet. Die einzelnen Organe im thierischen Körper lassen sich in Be-
ziehung auf ihre Functionen in folgende drei Hauptabtheilungen bringen: Bildungs-, Bewegungs- und Ernpfindungsorgane, welche in nachstehender Ordnung abgehandelt werden. 1) Die Lehre von.den Knochen.
2) „ „ „ „ Ban dem.
3) „ „ » » Muskeln.
4) „ „ „ „ Verdauungsorganen.
5) „ „ „ „ Harnorganen.
6) „ „ „ „ Geschlechtsorganen.
7) „ „ „ dem Fötus.
8) „ „ „ den Athmungsorganen.
9) „ „ „ „ Blutbewegungsorganen.
10) „. „ „ „ Lymphgefassen und Lymphdrüsen.
11) „ „ „ „ Empfindungsorganen.
12) „ „ „ „ Sinnesorgane n.
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III. BESONDERE ANATOMIE.
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3ânod)£nIet)«. (Osteologia.)
Die Knochenlehre betrachtet die einzelnen Knochen im ma-
cerirten Zustande, d. h. trocken und von alien Weichtheilen entblöst. Es sind die harten, festen, verschieden gestalteten und be- nannten Körper, welche dem ganzen thierischen Organismus zur Sttitze und den einzelnen Organen, wie den Bândern und Muskeln zur An- heftung, oder wie dem Geliirn und Rückenmark etc. zum Schutze dienen. Manche Knochen, wie die glatten, bestehen nur aus einem, andere, wie die langen, z. B. die Röhrenknochen, aus mehreren Stücken, die in früher Jugend nur durch eine Knorpelschichte mit einander verbunden sind, sich leicht trennen lassen und Knochenansâtze (Epiphyscs), zum Unterschiede der Knochenhervorragungen Knochenfort- satze (Apophyses) genannt werden. Man unterscheidet an den ein- zelnen Knochen F la che n, Rander, Fortsatze und Vertiefungen. Die Röhrenknochen theilt man am zweckmiissigsten in das obère und das un tere Ende, und in das dazwischenliegende Mittelstiick oder den Körper ein. a) Knochenhervorragungen.
Die Knochenhervorragungen, auch Kno chenfortsatze genannt,
sind alle jene über die aussere oder innere Oberflache der Knochen hervors tellenden Theile, welche in der Jugend entweder ganz fehlen oder nicht selten nur als schwache Erhabenheiten angedeutet sind, und erst bei erwachsenen Thieren deutlich sich erkennen lassen. Dire Bestimmung ist, den Muskeln, Sehnen, Bandern etc. zur Anheftung zu dienen. Nach ihrer Gestalt bezeichnet man sie als Kopf-, Knopf-,
walzen-, rollenförmige Fortsatze etc ; ferner als Knorren, Hoeker, Beulen, Kamm, Graten, Leisten etc. Nach ihrer Richtung als schiefe, quere etc. Portsatze. Nach ihrer Aehnlichkeit mit andern Körpern als Griffel-, Dom-, Plügel-, Warzen-, Zahn- etc. Fortsatze. b) Knochenvertiefungen.
Die Knochenvertiefungen dienen theils zur Anheftung der Muskeln, Sehnen, Bander, theils zur Aufnahme verschiedener Organe und theils zum Durchgange der Gefasse, Nerven etc. Sie werden nach ihrer Ge- stalt und Bestimmung àìs Eindrüeke, Gruben, Höhlen, Rinnen, Kanale, Ausschnitte, Spalten, Löcher etc. bezeichnet. e) Knochen v-e rbindungen.
Die Knochenverbindungen geschehen im Allgemeinen durch Knochenmasse, Knorpelmasse, Bander, Haute und Mus- keln. Sie lassen sich je nach dem Grade ihrer Beweglichkeit in |
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38
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bewegliche und unbewegli che abtheilen, wovon erstere wieder
in bewegliche Knochenverbindungen mit Synovialkapseln und " solche oline Synovialkapseln unterschieden werden. 1) Die bewegliche Knochenverbindung (Articulatio
mobilis, Diarthrosis) mit Synovialkapseln entsteht dadurch, dass zwei glatte überknorpelte Knochenenden in ein Kapselband eingeschlossen und durch Bander oder Muskeln so zusammengehalten werden, dass eine mehr oder weniger starke Beugung, Streckung oder Drehung stattfinden kann. Nach der Art der Bewegung unterscheidet man sie in Wechselgelenkc, Drehgelenke, freie und straffe Gelenke. a) Das freie Gelenk (Arthrodia) lasst eine Bewegung nach
allen Seiten zu; es entsteht dadurch, dass ein überknorpelter glatter Gelenkkopf in eine entsprechende Gelenkhöhle aufgenommen wird, zu deren Verbindung ausser einem Kapselband keine aussere Hülfsbander vorhanden sirid, wie an dem Arm- und Hiiftgelenk; letzteres hat jedoch ausser dem Kapselband noch ein Hiilfsband. b) Das Wechselgelenk {Ginglymus) hat nebst dem Kapsel-
band noch aussere und innere Hülfsbander, und wird in Beziehung auf seine Bewegungsart in ein vollkommenes und ein unvollkom- menes Wechselgelenk abgetheilt. aa) Das vollkommcne Wechselgelenk, Scharnicrgelenk,
gibt nur die Bewegung in einer Richtung zu, d. h. Beugung und Streckung. Hier passen namlich die an dem einen Knochenende bo- findlichen glatten und überknorpelten Erhabenheiten und Vertiefungcn in die des gegeniiberstehenden Knochens genau ein, so dass cine Seitenbewegung nicht leicht möglich ist. Hieher gehörcn : das Kopf- gelenk, die Rippen- und Rippenknorpelgelenke ; ferner das Ellenbogen- gelenk, die Verbindung der obern Reihe der Knieknochen mit der untern und mit dem Vorarmbein, das Fessel-, Kron- und Hufgelenk, an der hintern Gliedmasse ist ausser den drei letztgenannten Gelenken noch die Verbindung des Rollbeines mit dem grossen Schenkelbeine. bb) Das unvollkommene Wechselgelenk lasst ausser der
Beugung und Streckung auch noch Scitenbewegungen zu. Hier werden namlich die überknorpelten glatten Gelenkenden in passende Vertie- fungen der Zwischengelenkknorpeln aufgenommen ; solche Gelenke sind die Hinterkiefer- und die hintern Kniegelenke. c) Das Drehgelenk (Rotatió) besteht darin, dass ein zapfenahn-
licher Knochenfortsatz in die Hóhle eines andern Knochens so aufgenom- men wird, dass letzterc an dem Fortsatz des erstern mehr oder weniger im Halbkreis bewegt wird. Die Bewegung lasst sich mit der eines Rades an der Axe vergleichen. Es findet sich nur eines dieser Art vor, das von dem erstcn und zweiten Halswirbel gebildet wird, ■ d) Das straffe Gelenk [Articulatio semimohilis s. Amphiar-
throsis) entsteht, wenn zwei oder mehrere kleine, mit überknorpelten Gelenkflachen versehene Knochen durch sehr kurze Bander so nahe mit einander verbunden sind, dass nur eine schwache Bewegung zuliissig ist; solche Gelenke bilden die Knieknochen in einer Reihe, die unterò Reihe mit dem Schienbcin und den beiden Griffelbeinen, die Sprung- |
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,-■
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gelenksknochen untereinander, so wie mit dem Schienbein und den
beiden Griffelbeinen. 2) Die bewegliche Knochenverbindung ohne Syno-
vial kapseln (Syndesmosis, Synchondrosis) ist eine solche, wo an den Gelenkenden der glatte iiberknorpelte Ueberzug, so wie die Synovialkapseln fehlen; diess geschieht theils durch Muskeln, wie die vorderen Gliedmassen mit dem Rumpf, theils durch Knorpelmasse, so, dass zwei Knochen bald mehr oder weniger frei aneinander in ver- schiedenen Richtungen, wic die Körper der Wirbelknochen, bald nur nach Art eines vollkommenen Wechselgelenkes, wie das Kreuzbein mit dem letztcn Lendenwirbel, bald nur sehr wenig, wie die Scham- beine unter sich, bewegt werden können. Die Körper der meisten Wirbelknochen, welche zusammen eine elastische Kette bilden, können als solche nach irgend einer Seite eine verschieden grosse Biegung machen, wahrend die Bewegung zweier Wirbel an einander nur unbedeutend ist. Zu diesen Knochenverbindungen gehören ferner: die der grossen Zungenbeinaste mit den Felsentheilen der Schlafenbeine, der Rippen mit den Rippenknorpeln, des Kreuzbeines mit den Darm- beinen etc. 3) Die unbewegliche Knochenverbindung (Synarthrosis)
geschieht durch die Naht und durch die Einkeilung. a) Die Naht (Sutura) kommt an den Kopfknochen in verschie-
denen Formen vor, und besteht darin, dass zwei ebene oder unebene Knochenrander entweder mit ihren Hervorragungen ineinandergrèifen oder einander blos berührcn. Man unterscheidet folgende Arten von Nahten : aa) Die wahrc Naht (Sutura vera) ist diejenige, wo die sage-
zahnförmig geformten Knochenrander gegenseitig genau ineinander passen, wie z. B. die Vorderhauptsbeine und Stirnbeine unter sich etc. bb) Die Schuppennaht (Sutura squamosa) besteht darin, dass
die Knochenrander schuppenahnlich übereinander gelagerte Knochen- blâttchen zeigen, die in ahnliche gegenüberstehende eines andern Knochen eingreifen und sich auf dièse Art fest mit einander verbinden, wie diess zwischen den Vorderhauptsbeinen und den Schlafenbeinen der Fall ist. cc) Die Blattnaht (Sutura foliosa) wird gebildet, wenn dunne,
neben einander gestellte Knochenblattchen ihnen abwechselnd gegen- überstehende in ihre Zwischenniume aufnehmen und sich dadurch innig verbinden ; eine solche Naht findet bei der Verbindung der Stirn- beine mit den Nasenbeinen, so wie dieser mit den Thranenbeinen und grossen Kieferbeinen statt. dd) Die falsche Naht oder Harmonie (Sutura spuria) heisst
endlich diejenige, wenn zwei ebene oder unebene Knochenrander nur einander berühren, ohne in einander zu greifen, und ohne sich gegen- seitig zu verbinden, wie die Nasenbeine unter sich und der Schlaïen- fortsatz des Jochbeines mit dem Jochfortsatz des Schlafenbeines. Die Nahte lassen sich übrigens, mit Ausnahme des untern Endes
der Nasenbeine, nur in der Jugend deutlieh unterscheiden, indem sie im höhern Alter durch Knochenmasse mit einander verschmelzen, wodurch die Conturen der einzelnen Knochen öfters ganz verschwinden! |
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b) Die Einkeilung (Gomphosis) kommt bei den Zalmen vor, die
mit ihren Wurzeln wie ein Keil in den Zahnhöhlen derKieferbeine stecken. Sammtliche Knochen machen in ihrem natürlichen Zusammen-
hange das Skelett (Sceleton) aus ; diese Zusammensetzung nennt man ein natürliches Skelett, zum Unterschiede von den mittelst Draht, Schrauben etc. kunstlicht zusammengesetzten Knochen, als kiinst- liches Skelett. Das ganze Skelet wird in die Knochen des Kop fes, des Kumpfes und in die der Gliedmassen eingetheilt. |
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Sttmnumffht ïlcbcrftdjt btr SkltUt hts fftxhts, hts flinks, hts
hts §anhts unii ber $a\t. Fig. 33.
Das Skelett des Pferdes. |
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\)whts,
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Die Knochen des Kopfes werden eingetheilt in die des Hirn-
schiidels und des Angesichtes. |
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A. Knochen des Hlrnschadels:
Zalil
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Zolli
2
2 2 2 1 1 |
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Gehörknöcholchon:
Hammer
Amboso
Steigbügel
Linsen .
Keilbein . . Siebbein . |
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Oberhauptsbein a...... 1
Sichelbein 6 . •...... 1
Vorderhauptsbeine c..... 2
Stirnbeine d....... 2
Schlafenbeine e...... 2
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R. Knochen des A n g e s i c h t e s :
Ziihl ?-«lil
Nasenbeme h.......2 Nasenmuscheln ...... 4
Thriinenbeine g . . ■ . 2 Hiuterkiefer l....... 1
Jochbeine ƒ ....*.... 2 Zungenbein........ 1
Grosse Kieferbeine i.....2 Z a h n e :
Kleine Kieferbeine k . . . . ,2 Schneidezühne r;i..... 12
Gaumenbeine.......2 Hackenzahue »..... 4
FKigelbeine...... .2 Backzïlme o...... 24
Pflugscharbein.......1
II. Knochen des Rumpfes.
A. Knochen der Wirbelsaule:
Halswirbel p-v...... . 7 Kreuzbein y....... 1
Rückenwirbel w......18 Schweifwirbel z...... 18
Lendemvirbel x......6
B, Knochen der Brust:
Kippen a-a........36 Brustbein *........ 1
C. Knochen des Beckens:
Darmbeine 6'.......2 Sitzbeine d'........ 2
Schambeine c' ..-..., 2
III. Knochen der Gliedmassen.
A, Knochen der Tordern Gliedmassen:
Schulterblatter e'......2 Kahnförmige Beine o' • . 2
Armbeine ƒ'.......2 Halbmondförmige Beine p' ■ 2
Vorarmbeine g' ......2 Krbsenbeine q'..... 2
EUenbogenbeine h'.....2 Schienbeine r'....... 2
Knieknochen: Griffelbeine s'....... 4
Hackenbeine i'.....2 Gleichbeine t'..... -4
Vieleckige Beine k' ... 2 Fesselbeiue u'....... 2
Keüförmige Beine (' ... 2 Kronbeine v' ....... 2
AVürfelförrnige Beine m' . . 2 Hufbeine io'.....- . . 2
Kegelformige Beine n' . . 2 Strahlbeine x'....... 2
B. Knochen der hintern Gliedmassen:
Oberschenkelbeine y' .... 2 Kleine Kahnbeine g" . ■ 2 Kniescheiben 2'......2 Pyramidenbeine h" ... 2
Grosse Unterschenkelbeine a" . . 2 Schienbeine........ 2
Kleine Unterschenkelbeine b" . .2 Griffelbeine ....■■■■ 4
Sprungge lenk sknochen: Gleichbeine........ 4
Fersenbeine c".....2 Fesselbeine........ 2
Rollbeine d"......2 Kronbeine........ 2
Würfelbeine e" ..... 2 Hufbeine ......... 2
Grosse Kahnbeine f" ... 2 Strahlbeine........ 2
Gesammtzahl der Knochen des Skelettes des Pferdes: 252.
1. e y h , Anatomie- O |
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Fig, 34.
Das Skelett des Rindes. |
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I. Kuochen des Kopi'es.
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A. K no eli en des Ili insella de Is:
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/a lil
2 2
2 |
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IÎ. Knochen des Angesiehtes
Pfliigscharbein
Nasenmuscbeln Hinterkiefer i Zungenbein . Zâhn e: |
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Nasenbeine h.......
Thrânenbeine e......
Jochbeine d........
Grosse Kieferbeino ƒ
Kleine Kieferbeine g
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Schneidezahne
Backzahne |
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Gaumenbeine....... 2
Flügelbeine........ 2
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21
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II. Knochen des Rumpfes.
A. Knocben der Wi rb els âul e:
ZaM ZaM
Halswirbel k........7 Kreuzbeiti n........1
Rückenwirbel l.......13 Schweifwirbel o (die Ziegobat nur 9) 20
Lendenwirbel m . . O
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li. Knocben der Brust:
. . 26 Brustbein *......... 1
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Hippen p-p
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C. Knocben des B e c k e u s :
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2 Sitzbeine s........2
2
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Parmbeine y
S eb arabei n e r |
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III. Knochen der Gliedmassen.
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A. Knocben der vordern Gliedmassen:
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Kegolformige Beine !»'... 2
Halbmondförmige Beine e' 2
Schienbeine d'....... 2
Griffelbeine c'...... 2
Gleicbboine ƒ' . ..... 8
Fosselbeine y'....... 4
Kronbeino h'..... .4
Klauenbeine t'...... 4
Strablbeine fc' . ,..... 4
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Sebnlterblatter t...... 2
Armbeine u . .... 2
Vorarmbeine v....... 2
EUenbogenbeine w..... 2
Knieknochen :
Uackenbeine x ..... 2
Vieleckige Beino i/ .... 2
Keilfiirmigo Beine z ... 2
Würfelförmige Beine a' . . 2
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B, Knocben der hintern Gliedmassen:
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Oberscbenkelbei
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. . 2
Runde Beino t'..... 2
Scbienbeine........ 2
Obero Gleicbbeine u'..... 2
üntere Gloicbbeine ...... 8
Fessolbeiue........ 4
Kronbeine........ 4
Klauenbeine........ 4
Strablbeine........ 4
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Knicscbeiben m'...... 2
Unterschenkelbeine n' .... 2
Sprunggelenksknocben:
Kronenförmige Beine o' . 2
Fersenbeine p' ..... 2
Rollbeine q'.....-2
Grosso Kabnbeine r' ■ . 2
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IV, Knochen, welclie nicht mit dem Skelett in Verbindung stehen.
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Herzknocben ..................
Gesainrntzahl der Knocben des Skelettes des Rindes : 246.
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_
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:. : ___......_
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Fig, 3.5.
Das Skelett des Scliweines. |
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I. Knochen des Kopfes.
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A. K a u c h e ii des Hirnschadels:
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7. » li
Oberhauptsbein a ...... 1
Vorderhauptsbeine b..... 2
Stirnbeine d....... 2
Schlafenbeine c ...... 2
Geliörknö chelchen:
Haramer ....... 2
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Zahl
■>
■2 ■2 i 1 |
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Auibose
Steigbügel
Linseu . Keilbein .
Siebbein .
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B, Knochen des Augesichtes:
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Nasenbeine g.......2 Pflugscharbein.......1
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Eüsselbein h ...
Thrânenbeine ƒ Jochbeine e . . . . Grosse Kieferbeine i . |
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Kasenmuscheln....... i
Hinterkiefer l ..... 1
Zungenbein........ 1
Z siine :
Schneideziihue . . . . .12
Hauzahne....... 4
Backziihne ...... 28
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Kleine Kieferbeine k .... 2
Gaumenbeine.......2
Flügelbeine........2
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45
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II. Knochea des Rurapfes.
A. Knochen der Wirbelsaule :
Zahl .....7 Kreuzbein j>
. 14 Schweifwirbel y
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Zahl
1
18
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Halswirbel m ■
Rückenwirbel n I.endenwirbel o |
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B. Kil o che n der Brust:
.... 28 Brustbein * |
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Rippen
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C. K noe h en des Beckens:
.....2 Sitzbeine u
. .... 2
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Darrnbeme s
Sohambeine t |
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HT. Knochen der Gliedmassen.
A. Knochen der vordern Gliedmassen: |
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2
2 2
8
16
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Kahnförmige Beine e' .
Halbmondfó'rmige Beine ƒ' Erbsenbeine g' . . ■ ■ Schienbeine h'......
Gleichbeiue ......
Fesselbeine ì'......
Kronbeine k' . ■. . . .
Strahlbeine . ....
Klauenbeine V . . .
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Schulterblàtter v ....... 2
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Armbeine w
Vorarmbeiue x .
Elleubogenbeine y . . ,
K n i e k u o c h e n :
Hackenbeine z Vieleckige Beine a' Keilformige Beine V . Würfelförmige Beine e' Kegell'ormige Beine d' |
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2
2 2 2
2 |
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B. Knochen der hintern Gliedmassen:
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Kloinc koilförmige Beine v'
Grosse keilformige Beine W Schienbeine.......
Obère Gleichbeine re'.....
XJntere Gleichbeine ....
Fesselbeine.......
Kronbeine.......
Klauenbeine.......
Strahlbeine.......
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Oberscheukelbeiue m' .... 2
Kniescheiben n'......2
Grosse Unterscheukelbeine o' ■ .2
Kleine Unterschenkelbeine p' . . 2 Sprunggelenksknochen: Fersenbeino q'.....2
Rollbeine r' ...... 2
Wiirfelbeine s'.....2
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2
16
8
8
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Grosse Kahnbeine t' , . . 2
Kleine Kahnbeine u' . ■ . 2
Gesammtzahl der Knochen des Skelettes des Scliweines: 325.
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40
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Fig. 3G.
Das Skelett des H u n d e s. |
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I. Knochen des Kopfes.
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A. K noe li en des Hirnschadels:
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Zolli
Oberhauptsbein a ...... 1 Vorderhauptsbeine b.....2
Stirnbeine c.......2
Schlâfenbeine k.....,2
Gehürkn ö eh ole h en:
Hammer...... 2
|
Zolli
Ambose.......2
Steigbügel ...... 2
Linsen........2
Keübein......... 1
Siebbein ..... . . I
|
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B. Knochen dos Angesichtes:
Nasenbeine ƒ.......2 Gaumenbeine .
Thrânenbeine e ...... 2 Flügelbeine
Jochbeine d...... . 2 Pflugscharbeiu
Grosse Kieferbeine h .... 2 Nasenmuscheln
Kleine Kieferbeine g .... 2 Hinterkiefor i ,
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__
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47
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Zahl
i
2 fi
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Zahl
l
12 |
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Fangzâhne
Backzahne |
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Ziingenboiii . •
Z ü li il e ; Schneidezahne
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II. Knochen des Rumpfcs.
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A. Knochen der Wirb elsiiule :
Halswirbel l-l.......1 Kreuzbein o
Rückonwirbel m-m'.....13 Schweifwirbel p-j>
Lendenwirbel n-n.....7
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1
20 |
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B. Knochen der Brust:
. 26 Brustbein * |
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Rippen t-t
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C. Knochen des Be ekens:
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Darmboine q.......2 Sitzbeine s ......
Schamboino r ....... 2
III. Knochen dor Gliedmassen.
A. Knochen der vordern Gliedmassen:
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2
2 2 10
10 20
10
8
10
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Kahnförmige Beine c' . .
Halbmondförmige Beino d' Erbsenbeine <•'.., ■ Schienbeine ƒ'......
Vordero Gleichbeine h' .
Hintere Gleichbeine g' . . . Fesselbeine (1. Zehenglieder) i' Kronbeino (2. Zehenglieder) k' Klauenbeine (3. Zehenglieder) V |
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B.
Obeisclienkelbeino m' .... 2
Knioscheiben n'...... 2
Gleichbeine o'..... !
|
ntern Gliedmassen:
Kleine Kahnbeine w' ... 2
Kleine keiliormigo Beine x' . 2
Grosse keüförmigo Beine ;/' . 2
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Schienbeine........ 8
Griffelbeine z' ....... 2
Hintere Gleichbeine..... Hi
Vordere Gleichbeine..... 8
Fesselbeine........ 8
Kronbeine ....... 8
Klauenbeine . *. . . . 8
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Grosse Dnterschenk
Kleine Untersclienk
Gleichbeine p' .
S p r ii n g g e 1 e n k s
l'ersenbeine s'
Kollbeine V
Wiirfelbeine u
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Grosse Kahnboiue v' ... 2
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IV. Knochen, welche nicht mit dem Skelette in Verbindung stehen.
Schlüsselbeine ........ 2 Ruthenknochen'......1
Gesammtzahl der Knochen des Skelettes des Hundes : 340.
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48
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Fig. 37.
Das Skelett der Katze. |
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I. Knochen des KopJ'es.
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A. Kii och en des H irn s eli adel s :
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Za hl
1 1
2
2
2 |
Zolil
Gehörkoöchelcben :
Haramer . .....2
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Oberhauptsbein o
Sichelbein . ■ . Vorderhauptsbehie fi
Stirnbeine c ■ . Schlàfenbeine k • . |
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Ambose
Steigbiigel
Lirisen
Keilbein .
Siebbein .
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2
2 2 |
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B, Kii o uh en des Angesichtes
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Nasenbeiue ƒ
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Naseumuschelii
Hinterkiefer i .
Zungenbein . .
ZiihiiB:
Schneidezahiie
Fangzahne
Hackziihne
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2
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I
1 1 12
4
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Thrânenbeine r
Jochbeine d Grosse Kielerbeine h Kleine Kielerbeine </ Gawnenteiue Flügelbeine . Pflugscharbein |
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49
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II. Knochen des Rumpfes.
A. Knochen dor Wirbelsiiule:
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Zalil
. . . 7 Kreuzbein o .......1
. . . . 13 Schweifwirbel p-p.....20
.... 7
B. Knocben der Brust:
.....20 Brustbein * .......1 -
C. Knocben des Becleus;
.....2 Sitzbeine s........2 |
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Halswirbel l-l . ■
Kückenwirbel m-m Lendeiiwirbel n-n |
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Kippen t-t
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Darmbeine q
Schambeine r |
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III. Knochen der Gliedmassen.
Knochen der vordern Gliodmassen:
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Kalmförraige Beine c' . . . 2
Halbmondf'örmige Beine cl' . 2
Erbsenbeine e!..... 2
Schienbeine ƒ' ...... 10
Hintere Gleiclibeiae g' .... 20
Vordere Gleichbeine h' ... 10
Fesselbeine i'.......10
Kronbeine k'....... 8
Klauenbeine V ...... 10
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Schulterblïtter u
Arnibeine v Vorarmbeine io |
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Ellenbogenbeine x..... 2
Knieknochen:
llackenbeine y..... 2
Vieleckige Beine % ... 2
Würi'elboine a'..... 2
Kegelförmige Beine 6' . . 2
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B. Knochen der hintern Gliedmassen:
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Kleine Kahnbeine w' . . . 2
Kleine keilförmige Beine x' . 2
Grosse keilförmige. Beino y' . 2
Schienbeine........ 8
Griffelbeine z'....... 2
Hintere Gleichbeine..... 16
Vordere Gleichbeine ..... 8
Fesselbeine........ 8
Kronbeine........ 8
Klanenbeine ....... 8
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Oberschonkelbe
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.... 2
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Kniescheiben n'...... 2
Gleichbeine o'....... 4
Grosse Unterschenkelbeine q' , . 2
Kleine Unterschenkelbeine r' . . 2
Gleichbeine p'....... 2
Sprunggelenkskuochen:
Fersenbeine s'..... 2
Eollbeine t'...... 2
AVürfelbeine u'..... 2
Grosse Kahnbeine v' . . . 2
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IV. Knochen, welche mit dem Skelette nicht in Verbindung stehen.
Schlüsselbeine.......2 Ruthenknochen ......1 .
Gesammtzahl der Knochen des Skelettes der Katze; 329.
L e y li ì Anatomie. (
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50
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Summarisclie Uebersiclit der einzelnen Knoclien der Haussaugethiere.
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I. Knoclien des Kopfes,
A. Knochen des llirnschadcls: Oberliauptsbein . . . .
Sichelbein.....
Vorderhatiptsbeine . . .
Stirnbeine.....
Sclilafenbeine ....
Geliürknöclielch e n; Hammer.....
Amboso .....
Steigbiigel.....
Liuseu ......
Keilbein......
Siebbein......
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KnieknocUen:
llackenbeine . Vieleckige Beine Keilförmige Beine "Wiirfelbeine . Kegelfürmige Beine Kahiifiiiinige Beine Halbmondi'ürmige Be Erbsonbeiiie . Schienbeine . .
Griffelbeine .
Hintere Gleichbeine
Vordere Gleichbeine
Fesselbeine . . .
Kronbeine
Hufbeino ....
Stralilbeine .
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2
2
10
20
10 10 |
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B. Knochen des Angesichtes :
Nasenbeine.....
Thranenbeine . . . .
Jochbeine.....
Grosse Kieferbeine . .
Kleine Kieferbeine Gaumenbeine . Flügelbeine . . . . .
Pflugscliarbein .... Nasenmuscheln .... Iliuterkiefer .... Zungenbein.....
Rüsselkiioclien ....
Zanne: Schneideziihne . . .
Ilackenzahne . . .
Backzahno ....
II. Knochen des Rumpfcs,
A. Knochen der Wirbelsatilc.
Halswirbel.....
Rückenwirbel ....
Lendenwirbel .... Kreuzbcin.....
Schweifwirbel (Ziege 9) .
B, Knochen der Brusi :
Kippen......
Brustbein .....
C. Knochen des Becliens :
Darmbeine.....
Schambeine.....
Sitzbeine......
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B. Knochen der hinlern Glied-
massen. Oberscheiikelbeine .
Knïescheibeii . . . . Gleichbeine.....
Grosse Untersclienkelbeine
Kleine Untersclienkelbeine Gleichbeine.....
Sp runggelenks-
knochen: Krononlörmige Beine
Fersenbeiue .
Rollbeine ....
Würfelbeine . . .
Grosse Kalmbeino .
Kleine Kahnbeine .
Pyramidenbeine .
Kleine keilförmige Beine
Grosse keilförmige Beino
Kunde Beine
Schienbeino . Griffelboine . Obère Gleichbeine Hiutere (untere)Gleichbeino Vordere (uutere)Gleichbeino Eesselbeine.....
Kronbeine.....
Hufbeine ......
Stralilbeine.....
IV. Knochen, loelchc mit
dan Skelette nicht in Ver-
bindung steken,
2
2 Schlüsselbeino
2 Herzknoclien
2|Buthenknoclien . |
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12 8
4
24 24 |
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7 7
13 14
6
1
20
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III.
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Knochen der Glied-
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massen.
A. Knochen der vordern Glied-
massen. Schulterbliitter . . . .
Armbeine . . , . .
Vorarmbeine . . . .
Ellenbogenbeino . . .
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51
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1. ^nori)en bes ftopfes.
A. Des Hi rns eh ade Is.
Die Knochen des Ilirnschadels haben ihre Lage am obern Theil
des Kopfes, sie bilden zusammen eine mit vielen Oeffnungen versehene und zur Aufnahme des Gehirns bestimmte Höhle, die Ilirnhöhle, deren Oeffnungen zum Durchgang der Gelasse und Nerven dienen. I Sie sind theils gepaart, theils ungepaart, was aus der summarischen Ucbersieht der Knochen des Skelettes zu ersehen ist. |
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Das Oberhauptsbein, (Os ocHpitis.)
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i)
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Das Obcrhauptsbein macht den obersten Theil des Kopfes aus;
es besteht in früher Jugend aus vier einzelnen Stücken und verb.ndet sich nach vorn und oben mit den Vorderhauptsbeinen und dera Sichel- bein, zur Scite mit den Schlafenbeinen, nach vorn und unten mit dein Kcilbein, und hinten durch ein vollkommenes Wechselgelenk mit dem eisten Halswirbel. Man iintersclieidet an ihm eme au s s er e senr uncbene und eine in nere, der Ilirnhöhle zugekehrte Flache. Die au s s er e Flache bat an ihrem obersten Theil den quer-
liegenden G enickfortsatz, wclcher in einer starken, etwas nach rückwarts gebogenen , zu beiden Seiten in die Graten der Schlafcn- beine übergehenden Knochenhervorragung besteht. Vor diesem m der Mitte liegt der Kam m f orts atz, wclcher durch die Grate des Sichel- beines mit der der Vorderhauptsbeine verbunden ist. Hinter dem Genickfortsatz befindet sich der Nac'kenfortsatz, als eine zur An- . heftimg des Nackenbandes bestimmte Kauhigkcit, und unter dieser eine Grube. Zur Seite ragen die langen, mit ihrer Spitze etwas nach vorwarts gebogenen Griffelfortsatze hervor, an Avelchen sich der Gnffel- Hinterkiefermuskel, der Griffel-Zungeiibeinmuskel, der zweibauchige und der Trager-Griffelmuskel befestigen. Hinter und innerhalb der Grifielfort- siitze liegen die beiden glatt en überknorpelten Knopffortsiitze, welche ; sich durch ein vollkommenes Wechselgelenk mit dem ersten Halswirbel verbinden. Zwischcn diesen liegt das grosse Oberhauptsloch, was zum Durchgang des verlangerten Markes, des eilften Hirnnervenpaares und der Grundarterie des Gcbirns dient. Innerhalb der Knopffortsatze liegen die Knopflöcher, auf jcder Seite eines, welche das zwölfte Hirnnervenpaar und die untore Hirnhautarterie durchlassen. Von den Knopffortsiitzen setzt sich ùnteu der K eilf orts atz fort, der sich mit dem Körper des Kcilbeins verbmdet, an welcher Stelle an seiner hintern gewölbten Flache zwei Beulen zur Anheftung von Muskeln sich beflnden. Die vordere Fliiche ist glatt und scliwacli vcrtieft; auf ihr liegt das verlangerte Mark. Der Keilfortsatz bildet zu ieder Seite mit den Schlafenbeinen und dem Kcilbein das Drosseladerloch, oder nach seiner Gestalt auch das zerrissene Loch genannt, durch |
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52
welches die innere Kopfarterie, die mittlere Hirnhautartcrie, der dritte
Ast des fiinften Hirnnervenpaares, so wie das neunte, zehntc und eilfte Hirnnervenpaar gelit. Die inner e Fliiche ist scliwach ausgehölilt, mit mehreren
Gehirneindrücken versehen, welche zur Aufnahme eines Theils des kleinen Gehirns bestimmt sind. Bei dem Rinde ist das Ob erliaup tsbein grösser nnd liegt
hinten am obern Theile des Kopfes. Die âussere oder hintere Flachc ist rauh und mit einer Querlinie versehen, welche die Stelle des Nackenfortsatzes versieht. Das Oberhauptsloch ist grösser und an jedem Knopffortsatz bcfinden sich zwei Kuopflöcher, von welclien das untere grösser, als das obère ist. Die GrifTelfortsatze sind breitcr, kiirzer und ein wenig nach innen gebogen. Der Keilfortsatz ist stark hervorstehend und bildet an der Vereinigungsstclle mit dem Keilbein zwei, durch einen langslaufenden Ausschnitt getrennte, rauhe Beulen. ' Die innere Fliiche zeigt die Gehirneindriickc. Zwischen beiden Flachen befinden sich buchtige Höhlen, welche mit den Stirnhöhlen communi- ciren und bei dem Schaf und der Ziege fehlen. Bei dem Schweine ist die hintere Fliiche ausgehölilt, der
Querfortsatz gebogen und stark hervorstehend, der Nackenfortsatz fehlt. Die Griffelfortsatze sind lang und gerade ; nach innen am Grunde der Griffelfortsatze liegen die Knopflöcher. Der Keilfortsatz ist breit, kurz und mit einer langslaufenden Grate versehen. Die Höhlungen verhalten sich wie bei dem Rinde. Bei dem Hun de ragt ein schmales, aussen mit einem Kamm ver-
sehencs Knochenstiick zwischen die Vorderhauptsbeine. Die hintere Flache hat auf jeder Seite ein Loch. Die Griffelfortsatze sind kurz, der Keilfortsatz breit und rauh. Das Oberhauptsbcin der Katze weicht von dem des Hundes
hauptsâchlich darin ab, dass das Knochenstiick zwischen den Vorder- hauptsbeinen (wie bei dem Pferde) einen besondern Knochen, das Sichelbein bildet. Die zwei Oeffnungen an der hintern Flache fehlen und-die Griffelfortsatze sind noch kiirzer. 2) Das Sichelbein. (Os falciforme s. Mrormianum.)
Das Sichelbein oder Zwischenscheitelbein ist von vier-
eckiger Gestalt, es hat seine Lage zwischen dem Oberhaupts- und den beiden Vorderhauptsbeinen. Nur in friiher Jugend, wo es sich auch in zwei Stücke theilen lasst, ist es durch die Nahte von den umliegenden Knochen deutlich abgegrenzt, spâter verwachst es mit diesen, so dass es nicht mehr als ein besouderer Knochen zu erkennen ist. Man be- trachtet an ihm vier Rand er und zwei Flachen. Die Riinder sind ein obérer und un ter er, ein rechter und linker gezahnter Rand. Die iiussere Flâche ist in früher Jugend glatt und erst in vor- geriicktern Jahren zeigt sie eine in der Mitte langs verlaufende Grate, welche oben in den Kamm des Oberhauptsbeines, unten in die Grate der Vorderhauptsbeine iibergeht. Die innerc Flache besitzt den starken, senkrecht in die Hirnhöhle hereinragenden Sichelfortsatz, |
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53
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der mit seiner obern schwach ausgehöhlten Flache dem kiemen Gehirn,
mit seiner untern dem grossen Gehirn zugewendet ist. Die untere Siche ist durch eine in der Mitte liegende, langslaufende Erhabenheit, de Sichelgrate, in zwei kleinere, ebenfalls schwach ausgehohlte Flachen abgetheïlt; beide Flachen besitzen Gehirnemdrucke fur das kleine und grosse Gehirn. Die Sichelgrate selbst dient dem obern Theil des Sichelfortsatzes der harten Hirnhaut zur Anheitung. Zur Scite dièses Fortsatzes liegt je eine Rinne, die nach oben in eme querlaufende einmündet. Die verdere Flache ist von der hintern durch zwei Seitenrander geschieden, an welchen sich das Hirnzelt oder die Ouerscheidewand anheftet. _ Von den iibrigen Hausthieren hat nur die Kat ze das Zwischen-
scheitelbein, das ebenfalls zwischen dem Oberliauptsbein und den beiden Vorderhauptsbeinen liegt. Die aussere Flache ist mi; einer Grato versehen, die innere Flache ist ausgehöhlt und der Sichel- fortsatz fehlt an ihr. 3) Die Vorderhauptsbeine. (Ossa jmrietalia.)
Die Vorderhauptsbeine sind die breiten gewölbten Knochen, welche die vordere Wand der Schadclhöhle bilden helfen, und sich nach oben mit dem Oberliauptsbein, zur Seite mit den Schlafenbemen, unten mit den Stirnbeinen und innen sich gegenseitig und mit .dem Sicneloein verbinden. An jedem Vorderhauptsbein betrachtet man eine aussere und eine innere Flache und vier Riinder. Die aussere Flache ist gewölbt, rauh und dient dem bcnlaten-
muskel des Hinterkiefers zur Anheftung; an ihrer Vereimgung entsteht I eine Grate, welche sich oben mit der des Sichelbeines verbmdet, unten aber sich spaltet und in die Graten der Stirnbeine übergeht. Die innere Flache ist in dem Vcrhiiltnisse ausgehöhlt, als die aussere I gewölbt ist. Sie besitzt viele Gehirnemdrucke für das grosse Gehirn. An ihier Vereinigung bilden sie ebenfalls eine schmale Erhabenheit, die Sichelgiate, welche zur Anheftung des sichelförmigen Fort- satzes der harten Hirnhaut dient; neben der Sichelgrate verlauft m derselben Richtung eine Rinne, in welche der Langenblutleiter, und uber dieser eine quer laufende Rinne, in welcher die Querblutleiter aufge- nommen werden. Die Rander sind : ein obérer und unterer, ein ausserer und innerer. Der obère Rand verbindet sich mit dem Sichel- und Oberliauptsbein, der untere mit den Stirnbeinen, der aussere mit den Schlafenbemen und der innere mit dem gegenseitigen Knochen. Diese Knochen verbinden sich bei dem Rinde an dem hintern
obern Theil des Kopfes unter sich und gehen zu beiden Seiten bis in die Schlafengruben. Die hintere Flâche ist rauh und zeigt in der Mitte den Nackenfortsatz, und bisweilen auch mehrere Oeffnungen. Die Seitenflache ist ausgehöhlt, hilft die Schlafengruben bilden und ist durch einen stark hervorstelienden Rand von der hintern Flache getrennt. An der iimern Flache fehlt der Sichelfortsatz ; zwischen diesen Flachen befinden sich buchtige Höhhmgen, welche mit denen des Oberhauptbeines und des Stirnbeines in Verbindung stehen. |
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Bei dem Schaf e und dor Ziege ist die iiussere Flache dieser
Knoclien, welche don gròssten Theil des Vorderhauptes ausmachcn, stark gewölbt. Bei dem S ehwcine haben die Vorderhauptsbeine ihre Lage, wie
beim Pferd, lassen aber vier Flà'chen unterscheiden. Die vordere Pitiche ist gerade und eben, die Seitenflâche ist etwas ausgchülilt und hilft die Sclilafengrube bilden, die hintere Plache ist uneben, rauh und von dem Oberhauptsbeine bedeckt, die innere Plache besitzt starke Gehirnein- driicke, und statt der Sichelgratc ist hier eine Rinne. Wie bei dem Rinde schliossen auch dieso Flàehen Höhluiigen ein. Bei dem Hun do und der Katze verhult sich die iiussere Plache
wie bei dem Pferde. Die innere Fliichc dagegen bildet bei dem Hunde mit dem Oberhauptsbeine den nach vorwiirts gerichteten mit einem unebenen freien Rand versehenen Sichelfortsatz. Bei der Katze wird dieser breitcre Fortsatz von don Vorderhaupts- und Schlafenbeinen gebildet. Die Sichelgrâte fehlt und bei dem Hunde ist statt ihr gegen das Siebbein zu eine schmale tiefe Rinne. i) Die Stirnbeine. (Ossa frontis.)
Die Stirnbeine tragen sowohl zur Bildung dcr vordern Plache
des Scliadels, als auch der vordern Plache des Angesichfs und der Augenhòhle bei. Sic bestchen aus zwei Knochcnplatten, welche sich nach oben mit den Vorderhaupts- und Schlafenbeinen, zur Seite mit den Gaumcn- und grossen Kieferbeinen, nach unten mit den Thranen- und Nasenbeinen, in dcr Medianlinie unter sich und nach innen mit dein Siebbein verbinden. An jedem Stirnbeine lassen sich dr ci Pia eli en und vier Rander unterselieiden'. Die iiussere oder Gcsichtsfliiche, welene aus der aussern Knochenplatto gebildet wird, ist glatt und bei den vcrsclnedeuen Kopft'ornien bald eben, bald gewölbt odor ver- tieft. Sie zeigt an ihrem obern Theil die Stirngrate, wel che als fortgesetzte Vorderhauptsgrâte von innen nach unten und aussen bis an den obern Rand des Augenbogenfortsatzes rcicht, welen' letzterer ein stark nach aussen und unten gebogencs, frei hervorste- hendes Knochenstück bildet, das sich mit dem Jochfortsatz des Schlii- fenbeincs verbindet, An dem Grund des Augonbogcnfortsatzes befindet sich das A u g e n b o g e n 1 o c h, das zum Durcligang der Augenbogen- arteric und einem Zweig von einem Ast des iünften Hirnnervenpaares dient. Auf seiner innern Pluche, welcbe einen Theil der Augcnhöhlo aüsmacht, findet sich cine scichte Grube, in welcbe die Thriinendrüse aufgenommen wird. Die S ei ten- oder Aug en h ö hl enfi ach e ist ausgehölilt und bildet den grössern Theil der Augenhöhle. In der Nâlie des Augenbogenfortsatzes besitzt sie eine Grube, in welcher dio knor- peligc Rollc fiir den grossen scliiefen Muskei des Augapfels liegt, und R o 11 g r u b e genannt wird. Nach unten ist die Augcnhühlenfliiche durch eine liinglichtc Spalto, die A u g e n h ö h 1 e n s p a 11 e, wclche durch don grossen Flügel des Keilbeins bedeckt wird, in den miteni Augen- höhleutheil und den obern Schlafcngrubentheil geschieden. An dem untern Rande des Augenhöhleiitheils ist ein rundlicher Ausschnitt, |
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der mit dem Keilbein das vordere Augenhöhlenloch bildet, und
die Augenarterie, so wie einen Nerven von einem Ast des iïïnften Hirnnervenpaares durchlâsst. Die innero Flache besteht aus der innern Knochcnplatte, welclie unterhalb der Augcnhöhleiispalte eine querliegende Erhabenheit zeigt, die mit der der andern Seite den Siebbeinausschnitt zur Aufnahme des Siebbeines bildet und die ganze innere Flache in den obern odor Hirnhölilenth eil und den miteni oder Stirnhöhlentheil abtheilt. Der Hirnhöhlentheil besitzt viele Gehirneindrücke für das grosse Gehirn. An der Vereinigung beider Stirnbeine ist die Sichelgrate, an welclicr sicli cin Tlieil des Sichel- fortsatzes d. h. Hirnhaut anlicftet ; nach aussen bcfindet sich ein halb- moiulförmiger Aussclinitt, in welchen der grosse Fliigel des Keilbeins zu liegen kommt. Der Stirnhöhlentheil stelit mit dem Siebbein in Verbindung. Zwischen den Knocbenplatten liegt die Stirnhöhle, welche durch cine querlaufende Knochenplatte in zwei Halften gctlieilt ist, die wieder durch kleinere Knochenplatten mehrere dichten zeigen. Die Stirnhöhleu beider Stirnbeine sind durch eine knöcherne Sclieidewand getrennt, welche in friiher Jugend doppelt ist und erst spiiter zu einer gemeinschaftlichen Sclieidewand verschmilzt. Der obère Rand der Stirnbeine verehiigt sich mit den Vorderliauptsbeinen, der unterò mit den Nasen- und Thrânenbeinen. Der hintere Rand verbindet sich mit dem Sclilafen-, Keil- und dem Thranenbeine, der innere mit dem Stirnbeine der andern Scito. Bei dem Rinde sind die Stirnbeine viel brciter, langer und
bilden mit den Nasenbcinen die ganze vordere Fliichc des Kopfes. Au ihrem obern Theilc ragen zu beiden Seiten bei gehörnten Wicdcr- kauern die verschieden gestellte Hornfortsatze hervor; zwischen dioscn Fortsâtzen ist der breite starke obero Rand, der die Stelle des Ober- hauptsfortsatzes' vertritt, und bei ungehörnten Thiercn eine bedoutende, in dor Mitte höher stehendc Hcrvorragung bildet. Die Stirngnite fehlt, das Augeiibogenloch liegt in einer Riniie und der kürzere Augenbogenibrtsatz verbindet sich mit dem Jochbeine. Das vordere Augenliöldeiiloch wird allein von dem Stirnbeine gebildet. Zwischen der àussern und innern Flache liegen die sehr geraumigen Stirnliölilen, welche unten, besonders aber oben an dem Grunde der Hornfortsatze geraumiger, als in der Mitte sind. Bei dem S c haf e und der Zi eg e ist die vordere Flache der Stirnbeine stark gewölbt. Bei dem Schweine sind die Stirnbeine schraal, verhaltnissmassig
lang mid an ihrem untern Ende auf der aussern Flache etwas vertieft. Dio kurzen Augenbogenfortsatze haben ein freies nach unten schendes Ende; die Augenbogcnlöchcr sind in der Mitte der Gesichtsflache symmetrisch angebracht und setzen sich als schmalo Rinnen bis iiber die Nasenbeine fort. Der untere Rand vcrlangert sich nach aussen m eine Spitze, welche zwischen das Nasen- und grosse Kieferbein aufgenommen wird. Die Stirnliölilen stelien unten mit den Nasenhölilen und oben mit den Höhlen der Vorderhauptsbeine und dem Oberhaupts- bein in Verbindung. Das Stirnbein des Hun des Lat eine iiussere gewölbte, mit einer
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starken Stirngrate verseliene Flache ; das Augenbogenloch fehlt und der
sehr kurze Augenbogenfortsatz verbindet sich mittelst eines Bandes mit dem Jochbogen. Der untere Rand bildet zwei Fortsâtze, von welchen der innere langer, als der iiussere ist, zwischen beiden Fortsatzen liegt ein Ausschnitt, in welchen das grosse Kieferbein, und zwischen beiden innem ein kleinerer Ausschnitt, in welchen die Nasenbeine aufgenommen werden. Bei der Kat ze ist die Stirngrate nur schwach angedeutet, und die iiussere Flache weniger gewölbt. Der Augenbogenfortsatz ist langer und an seiner aussern Flache rinnenartig vertieft. Wie bei den Einhufern, so ist auch bei den übrigen Haussaugethieren die Scheide- wand der Stirnhöhlen in früher Jugend doppelt. 5) Die ScUâfonbeine. (Ossa temporum.)
Die Sehlafcnbeine bilden die Seitenwande der Hirnhöhle. Sie be-
stehen aus zwei getrennten Knochenstücken, welche in den S chu pp en- und den Felsentheil unterschicden werden. Beide sind von dem Oberhaupts- und dem Keilbein, von den Vorderhaupts -, Stirn- und Jochbeinen umgeben, und übcrdiess steht der Schuppentheil durch ein unvollkommenes Wechselgelenk mit dem Hinterkiefer in Verbindung. Der Schuppentheil (pars squamosa) ist ein dunner unregel-
massig geformter Knochen, der an seiner innern Flache ausser den schuppenartig übereinander gelagerten Knochenplattchen mehrere Gehirneindrücke für das grosse Gehirn, und an dem obern Ende eine schriig laufende Rinne besitzt, die mit dem Felsentheil und dem Vorder- hauptsbeine den Schlafengang bildet. Die iiussere F luche ist rauh, dient zur Anheftung des Schliifenmuskels und macht einen Theil der Schliifengrube aus. Sie zeigt fünfFortsütze, und zwar den Jochfortsatz als den grössten, der mit dem Jochbeine und dem grossen Kieferbeine den Jochbogen bildet; an seiner hintern Flache befindet sich der querliegende rollalmliche Gelenkfortsatz, der in der Mitte eine schwache Vertiefung zeigt, glatt, überknorpelt ist und mittelst des Zwischengelenkknorpels mit dem Hinterkiefer articulirt. Hinter dem Gelenkfortsatz steht der nach hinten und unten gerichtete Zitzen- fortsatz; zwischen beiden liegt die Gelenkgrube und innerhalb dieser die Zitzengrube; über dem Zitzenfortsatz ist eine Oeffnung, welche in den Schlafengang f'ührt; der obère Rand des Jochfortsatzes setzt sich als Grate bis zum Querfortsatz des Oberhauptsbeines fort, unter der Griite ragt der Pyramidenfortsatz hervor, der einen Theil der Warze bedeckt. Der Felsentheil (pars petrosa) ist ein rauh er harter, wie Felsen-
stück aussehender Knochen, an dem sich vier Flâchen unterscheiden lassen. Die ausser e Flache ist uneben und hat an ihrem obern Theile eine gebogen laufende Rinne, welche den Schlafengang bilden hilft. Die rauhe Knochenhervorragung unter ihr heisst der Warzen- fortsatz, an dessen Grunde zwischen dem Zungenbeinfortsatz und der Pauke sich ein kleines Loch, das Wa,rzenloch, befindet, welches die Mündung des Spiralganges (Fallopischen Wasserganges) ist und zum Austritt des siebenten Hirnnervenpaares dient. Vor dem ; f.
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Warzenfortsatz liegt eine cylindrisclie Röhre, der aussere Gehörgang,
an welchem sich das iinssere Ohr befestigt. Am Grunde dièses Fortsatzes nach vorn liegt die Glaser'sche Spalto, durch welche der Paukenfellnerv tritt. Nach hinten ist der kleine walzenförmige Zungen- beinfortsatz, der durch Knorpelmasse mit dem obern Zungenbein- aste sich verbindet. Am untersten Theile ragt der spitzige nach vorwârts stehende Griffclfortsatz hervor, an welchem sich die Gaumenmuskeln und die Eustachische Röhre anheften. Am Grunde dièses Fortsatzes nach innen befindet sich eine Oeffnung, die Mün- dung der Eustachischen Röhre, welche in die Paukenhöhle führt. Die innere F lac h e besitzt mehrere Gehirneindrücke fiir das
kleine Gehirn, zwischen diesen gegen dem untern Theile eine grössere Oeffnung, den innern Gehörgang, in dessen Tiefe mehrere Löcher sichtbar sind, die zum Durchgang des siebenten und achten Hirn- nervcnpaares dienen. Hinter dem innern Gehörgang befindet sich eine enge Spalte, welche zur Wasserleitung der Schnecke und über ihm eine grössere Spalte, in welcher ein kleines Loch liegt, das zur Wasserleitung des Vorhofs führt. Die vorder e Flache verbindet sich nach aussen mit dem
Schuppentheil, nach innen ist sic frei und mit Gehirneindrücken ver- sehen. Durch die Verbindung der vordern mit der innern Flache entsteht ein Kamm, an dem sich theilweise das Hirnzelt befestigt. Die h in ter e Flache ist oben uneben, porös und mit dem
Griffelfortsatz des Oberhauptsbeines verbunden; unten dagegen ist sie glatt und etwas gcwölbt', welcher Theil die Pauk e genannt wird und die Paukenhöhle einschliesst. Am Rande der Pauke, wo die hintere von der âussern Flache geschieden wird, finden sich einige stachelige Hervorragungen. Das Inner e vom Felsentheil der Schlafenbeine wird bei den
Gehörorganen naher beschrieben. Bei dem Einde bildet der Schuppen- und Felsentheil der
Schlafenbeine nur ein Stück; eben so der Pyramiden- und Warzen- fortsatz. Der aussere Gehörgang liegt wagrecht von innen nach aussen und verlângert sich nach unten in eine dunne kapselahnliche Knochenplatte, in deren Tiefe der Zungenbcinfortsatz liegt. Die Pauke ist viel grösser und mit dem breiten Griffelfortsatze verwachsen. Der Jochfortsatz, welcher sich nur mit dem Jochbein verbindet, hat an seinem Grunde ein rundes Loch, welches in den ziemlich weiten Schlafengang führt. Bei dem Schweine ist an dem Schuppentheil des Schlafen-
beines statt des Zitzenfortsatzes nur eine rauhe Grate. Der aussere Gehörgang steht beinahe senkrecht. Der Zungenbeinfortsatz ist dünn und liegt in der Tiefe ciner Grube, welche von dem Griffelfortsatz des Oberhauptsbeines, der Pauke und dem Warzenfortsatz gebildet wird. Die Pauke ist langlicht und der mit ihr verwachsene Griffelfortsatz kurz; zwischen beiden Fortsatzen liegt die Oeffnung, welche in den Schlafengang führt. L e y h , Anatomie. Q
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Bei dein Hun de und der Katze befindet sich der Warzen-
fortsatz am Scliuppentheil und bildet mit dem Pyramidenfortsatz eine Masse. Die Oeffnung in den Schlafengang liegt bei dem Hunde über dem Zitzenfortsatz, bei der Katze zwischen dem Pyramidenfortsatz und der Pauke. Der aussere Gehörgang bestelit nur in einer grossen Oeffnung, welche aussen an der blasigen Pauke liegt. Der verhalt- nissmassig kleine Griffelfortsatz ist bei dem Hunde grösser als bei der Katze. Oben und innen an der Pauke liegt das Drosseladerloch. Bei dem Rindc und dem Hunde zeigt der Felscntheil des Schlii-
fenbeines auf seiner der Schadelhöhle zugekehrten Flâche einen alrn- lichen, wie bei dem Pferde vorkommenden Kamm, an welchem sich theilweise das Hirnzelt befestigt; bei dem Schweine und der Katze dagegen befindet sich dieser Fortsatz an dem Scliuppentheil des Schlafenbeines und ist bei letzterer mit dem Sichelfortsatz des Yorder- hauptsbeines verwachsen. 6) Das Keilbem. {Os phenoideum.)
Das Keilbein liegt am Grunde der Hirnhöhle und bestelit in
friiher Jugend aus zwei Stiicken *. Es ist von dem Oberhauptsbein, den Schlafen- und Stirnbeinen, dem Pllugscharbeiii, den Gaumen- und den Fliigelbeineiï umgeben. Man unterscheidet an ihm den Körper und die Fortsatze mit ihren Oeffnungen und Vert ie f un gen. Der Körper liât eine aussere und eine innere F lach e,
ein obères und ein un tere s En de. Die aussere F la che ist mehr gewölbt und besitzt bei altern Thieren an der Verbindungsstelle mit dem Oberhauptsbein zwei starke Beulen zur Anheftung der Beuge- muskeln des Kopfes. Auf jeder Seite befindet sich eine selir schmale Rinne, welche mit dem Fliigelfortsatz und dem Flügelbeine den Vidischen Kanal bildet. Die innere Flâche bat mehrere Ge- hirneindriicke, und nach vorn und unten in der Mitte den Schnabel- fortsatz, der sich in den Kamm des Siebbeines fortsetzt und zur Anheftung der Langenscheidewand des Gehirns dient. Ueber die- sem Fortsatz liegt eine Querspalte, die Se h grube, welche mit den S e h lö chern in die Augenhöhlen mündet. In dieser Grube werden die Sehnerven aufgenommen, welche sich hier kreuzen und durch die Seh- löclier in die Augenhöhlen und die Augapfel gelangen. Oberhalb der Sehgrube befindet sich ein schwacher Eindruck, die Schleim grube, in welcher die Sebleimdrüse des Gehirns liegt. Zur Seite an dem Körper ist eine schmale seichte Rinne, welche mit dem hintern Augenhöhlenloch in die Augenhöhle mündet und das dritte, sechste, den ersten Ast vom fünften, und in Ermanglung des Rollnerven- loehs auch das vierte Hirnnervenpaar aufnimmt. Das obère Ende ist breit, rauli und mit dem Keilfortsatz des Oberhauptsbeines verbunden. Das un tere Ende besitzt zwei durch eine dunne Knochenplatte von * Es werden Versuche gemaclit, das untere Stück des Keilbeines, welches die
Keilbeinhöhlen enthiüt, für einen Theil des Siebbeines zu halten, was aber insofern als eine künstliche Trennung erscheinen mag, als beide Stücke durch ihre Ver- schmelzung die dem Keilbein zugehörigen Oeffnungen bilden, |
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einander geschiedene Höhlen, die Keilbeinhöhlen, die durch die
Gaumenhöhlen mit den übrigen Nebenhöhlen der Nase in Verbindung stelien. An dem Körper ragen nach hinten und zur Seite die zwei
schmalen Plug elf o rt s at ze hervor, an deren Grunde je eine Oeff- nung, das F Hi ge 11 och, liegt, durch welches die imïere Kinnbacken- arterie geht. Nach vorn und zur Seite gehen die hintern oder kleinen und die vordern oder grossen Flügel hervor. Die hintern Flügel sind kleiner und jeder besitzt auf der innern FIS eh e, eine brei te Rinne, welche mit dem Kinnbackenloch in die Aügenhöhle miindet, sie ist durch eine dunne Knochenplatte von dem hintern Augenhöhlenloch getrennt und nimmt den zweiten Ast des fünften Hirnnervenpaares auf, welcher mit der innern Kinn- backenarterie durch das Kinnbackenloch in die Aügenhöhle gelangt. Die âussere F la e he zeigt an ihrem untern Theile manchmal ein kleines Loch, das Rollnervenloch, durch welches das vierte Hirnnervenpaar tritt. Die vordern Flügel sind grösser und werden von dem halb-
mondförmigen Ausschnitt des Stirnbeines aufgenommen, an welchem sie die Augenhöblenspalte sebliessen und dadurch zur Bildung der Aügenhöhle beitragen. Am Grunde der vordern Flügel befindet sich das Sehloch, und über diesem ein Ausschnitt, der mit dem Stirn- bein das vordere Augenhöhlenloch bildet. Die innere FIâche der beiden Flügel ist ausgehöhlt und
mit verschiedenen Erhabenheiten und Vertiefungen für die einzelnen Theile des grossen Gehirns versehen. Die âussere Flache bat mehrere Rauhigkeiten zum Ansatz von Muskeln des Augapfels und des Augenlides. Bei dem Rinde zeigt das Keilbein auf seiner innern Flache die
tief liegende Schleimgrube, welche hinten von der stark hervorstelienden Lehne und vorn von der ziemlich hoch liegenden Sehgriibe begrenzt ist. Zu beiden Sciteli der Schleimgrube liegen die eirunden Löcher, welche zum Durehgaiig dor dritten Aeste des fünften Hirnnervenpaares dienen. Die kleinen oder obern Flügel zeigen je einen Ausschnitt, welche mit dem Oberhauptsbein und den Schlafenbeinen die verhalt- nissmassig sehr kleinen Drosseladerlöcher bilden. Am Grunde der grossen oder untern Flügel, welche aus zwei dunnen Knochenplatten bestehen, liegt das ziemlich kleine Flügelloch; das hintere Augen- höhlenloch und das Kinnbackenloch sind in eine ziemlich grosse Oeffnung mit einander verschmolzen, über welcher das Sehloch liegt. JJas Rollnervenloch fehlt. , 'Tei ^em S e h w e i n e kommt das Keilbein im Allgemeinen mit
clem des Rindes überein, nur sind die Drosseladerlöcher viel grösser; cue eirunden und die Flügellöcher fehlen und die grossen Flügel sind nach ruckwarts gekrümmt. Bei dem Hun de und der Kat ze ist der dunne platte Körper
des Keilbemes an seiner aussern Flache eben, die vordern Flügel sind kleiner als die hintern, die innere Flâche zeigt die stark hervorstehende |
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Lebne. Die Oclfnungen, an dem Keilbcine an der iiussern Flache in
der Augenhöble angefangen, sind: das Sebloch, über diesem das hintere Augenböhlenloch, dann das kleinere Kinnbackenlocb ; auf dièses folgt das Flügelloch, welcbes bei dem Hunde mit dem Kinnbackenlocb einen Kanal bildet, in welchen das runde Locli einmiindet. Bei der Katze feblt dieser Kanal und das runde Locli mündet frei, das hintere Augenhöblenlocb bildet mit dem Kinnbackenlocb nur eine Oeffnung und das mehr nach innen liegende Flügelloch ist sehr klein. Neben dem Fliigellocb liegt das eirunde Loch, über diesem nach aussen die Miindung der Eustachischen Röhre und nach innen an dieser das ovale Loch zum Durchgang der innern Kopfarterie, welche beide Oeffnungen beim Hunde durch ein dunnes Knochenblattehcn getrcnnt sind. 7) Das Siebbein. (Os ethmoidcum.)
Das Siebbein bildet die Scheidewand zwischen der Hirn- und
der Nasenhöhle; es verbindet sich vorn und zu beiden Seitcn mit den Stirnbeinen, hinten mit dem Pflugscharbein, dem Keilbein und den Gau- menbeinen, und unten mit den vordern Diittenbeinen. An ihm unter- scheidet man eine obère und eine un ter e Flache. Die obère, der Hirnhöhle zugekehrte Flache bildet die horizontal liegende Siebplatte, welche in der Mitte einen scharf hervorragcnden Rand, den Ka mm, besitzt, der hinten in den Schnabelfortsalz des Keilbeines und vorn in die Sichelgrate der Stirnbeine übergeht und zur An- heftung eines Thcils der Langenscheidewand bcstimmt ist. Zur Seite des Kammes liegen die Siebgruben, eine linke und eine rechte, in welchen sich eine Menge Oeffnungen, die Sieblöcher, zum Durchgange des ersten Hirnnervenpaares befinden. Die unte re, der Nasenhöhle zugewandte Flâche zeigt in ihrer Mitte, gerade gegenüber dem Kamin, eine dunne, breite , in die Nasenhöhle hereinragende Knochcnplatte, die wegen ihrer senkrechten Lage auch die senk rechte Platte genannt wird ; sie verbindet sich nach oben mit dem Kamin, nach vorn mit den Stirnbeinen, nach hinten mit dem Pflugscharbein und nach unten geht sie in die knorpelige Nasenscheidewand über. Zur Seite der senkrechten Platte liegen die Labyrinthe, ein reclites und ein linkes, welche aus vielen dunnen aufgerollten Knochenblattchen, den Siebbeinzellen, bestehen. Oben befestigen sie sich an der Siebplatte, unten sind sie tbeils frei in der Nasenhöhle, tbeils mit den vordern Diittenbeinen verbunden; sie nehmen die einzelnen Riechnervenfaden auf. Bei dem Rinde ist der Kamm auf der Siebplatte mehr hervor-
stehend und uneben, das vordere Augenhöhlenloch liegt tiefer in der Siebgrube, die senkrechte Platte ist langer, und die Labyrinthe nicht so umfangreich als bei den Einhufern. Bei dem Schweine liegt die Siebplatte schief von hinten nach
vorn und oben, der Kamm ist scharf, die senkrechte Platte ziemlich lang und die Labyrinthe sind verhaltnissmassig gross. Bei dem Hunde und der Katze bat die Siebplatte die-
selbe Lage, wie bei dem Schweine, der Kamm bildet ein dunnes |
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Knochenblattehen, die Siebgruben sind tiefer und die senkrechte Piatte
ziemlich lang. B. Enoch en des Angesichtes.
Die Knoehen des Angesichtes machen den untern Theil des Kopfes
aus, und bilden zusammen die knò'cherne Grundlage der Maul- und Nasenhöhle. Sie unterscheiden sich in die Knoehen des Ober- oder Vorderkiefers und in den Unter- oder Hinterkiefer. 1) Die Nasenbeino. (Ossa nasi)
Die Nasenbeine sind zwei lange schmale Knoehen, welche
mit den Stirnbeinen den vordersten Theil des Angesichtes ausmachen. Sie verbinden sich nach oben mit den Stirnbeinen, zur Seite mit den Tlirânenbeinen, grossen und kleinen Kieferbeinen, und nach innen mit den vordern Nasenmuschcln und der knorpeligen Nasenscheidewand. Es ■lassen sich an jedem Nasenbeine zwei Flachen und zwei Endstücke unterscheiden. Die aussere oder vorder e Flâche ist glatt, oben etwas breiter als unten und bei den verschiedenen Kopfformen, wie die Stirnbeine, bald eben, bald gewölbt, bald eingedrückt. Die innere oder h in te re F lach e ist ausgehöhlt, theils glatt, theils rauh und verbindet sich theilweise mit der vordern Nasenmuschel, mit welcher sie den vordern Nasengang bildet. An der Vereinigung beider Nasen- beine entsteht eine Erhabenheit, der Kamm, der zur Anheltung der knorpeligen Nasenscheidewand dient. Das obère En de ist breit und bildet mit dem der andern Seite einen dreieckigen Ausschnitt, welcher die spitzigen untern Enden der Stirnbeine aufnimmt. Das untere Ende geht in eine freie Spitze, den Nasenfortsatz, aus, der zur Auheftung von Muskeln bestimmt ist. Bei dem Rinde sind die Nasenbeine kürzer und ihr unteres
Ende in zwei Spitzen (Nasenfortsatze) getheilt, die vordere Flache ist stark gewölbt, die hintere nach unten und aussen rauh und mit der vordern Nasenmuschel verbunden, nach innen rinnenartig ausgehöhlt. Die Nasenbeine des Schweines sind verhaltnissmassig lang,
die aussere Flache ist schwach gewölbt und oben mit einer seichten imne versehen, die innere dagegen stark ausgehöhlt; der aussere Kand geht keine Verbindung mit dein Stirnbeine ein. pi- t ^em ^un<^e Ulld der Kat ze lassen die Nasenbeine vier i> lachen unterscheiden. Die vordere Fliiche ist oben schmaler als unten und in der Mitte etwas eingedrückt, die hintere rinnenartig vertieft; die innere Flache ist rauh, mit der des gegenseitigen Knoehens verbunden und die aussere, ebenfalls rauhe Flache steht mit dem Stirn-, grossen und kleinen Kieferbein in Verbindung. , ?bZe nde ist schmal und hat innen eine kleine Höhle, an dem braten untern Ende steht der Nasenfortsatz nach aussen, so dass zwischen den Fortsâtzen der beiden Nasenbeine ein Ausschnitt ' bemerkt wird. |
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2) Die Thrauenbeine. (Ossa lacrymalìa.)
Die Thranenbeine liegen zur Seite des Angesicbtes, zwischen
den Stirn-, Nasen-, grossen Kiefer- und Jochbeinen, Man unter- seheidet an jedem drei Pia eli en. Die âussere oder Gesichtsflache ist mit Ausnahme einer
warzenâhnlichen Hervorragung, dem un te m Thrânenfortsatze, der sich in der Natie an der Verbindung der Naseiibeine befìndet, glatt. Die obère oder Augenhöhlenfliich e ist ausgeliöhlt, sie
bildet die innere Wand der Augenhöhle und zeigt ausser dem trich- terförmigen Anfang des Thranenkanals noch eine kleine Grube, in welcher sich der kleine schiefe Muskei des Augapfels anheftet. Diese beiden Flachen sind durcli einen rauhen Rand von einander geschieden, an dem sich der obère Thranenfortsatz befìndet, über welchem ein kleiner abgerundeter Ausschnitt, manch- mal selbst ein kleines Loch angebracìit ist, durcli welches ein Nerv vom ersten Ast des fünften Paares geilt. Die innere Pluche bildet einen Theil der Kieferhbhle und
zeigt zwei Gruben, die durch eine abgerundete, den Thranenkanal theilweise enthaltende Erhöhuiig von einander getrcniit sind. Bei den Wiederkauern besitzen die verhâltnissmâssig grossen
Thranenbeine an der Augenhöhlenflache eine grosse, durch einen Ein- schnitt getheilte Kn och en bias e , welche den obern Theil der Kiefer- höhle bilden hilft; vor dieser Blase liegt der spaltahnliche Anfang des Thranenkanals. Die Gesichtsflache ist gross und oline untern Thrënenfortsatz. Bei dem Scliafe, wo diese Flëche eine Schmier- höhle aufnimmt, ist sie mehr ausgeliöhlt. Bei dem Schweine gehen die Thranenbeine keine Verbindung
mit den Nasenbemen ein. An der Augenhöhlenflache ist die ziemlich tiefe Thranengrube ; die Gesichtsflache zeigt eine langliche Vertiefung, und über dieser die zwei trichterförmigen Anfange des anfangs dop- pelten Thranenkanales. Auch die Thranenbeine der PI ei s ebfr e ss er verbinden sich
nicht mit den Nasenbeinen, dagegen aber mit den Gaumenbeinen. Die Gesichtsflache ist sehr klein, und an ihr fehlt der untere Thranen- fortsatz ; ebenso fehlt die Thranengrube an der Augenhöhlenflache. 3) Die Jochbeine. (Ossa zygomatica.)
Die Jochbeine, welche zwisehen den Thrânenbeinen, den
grossen Kiefer- und Schlafenbeinen liegen, lassen zwei Flachen unterscheiden. Die âussere oder Gesichtsflache besitzt eine nach unten
rauhe Leiste, welche sich mit der des grossen Kieferbeines zu der G e- sichtsleiste verbindet und zur Anheftung des Masseters bestinimt ist. Die obère oder Augenhöhlenflache ist glatt, wenig aus-
gehöhlt und bildet einen Theil der Augenhöhle. Beide Flachen ver- langern sich nach oben und bilden den Schlafenfortsatz, der sich mit dem Jochfortsatz des Schlâfenbeines zu dem Joch bogen verbindet. |
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Die in nere Flache besitzt an ihrer Verbindung mit dem grossen
Kieferbein viele Knochenblattchen; der übrige Theil ist glatt, etwas ausgehöblt und tragt zur Bildung der Kieferhöhle bei. Bei dem Rinde ist das Jochbein grösser, die Gesichts- und die
Augenhöhlenflache ausgehöhlt. Unter dem AugerJiöhlenrand liegt die gebogene Grate (Jochleiste). Das obère Ende ist in zwei Fortsatze getheilt; der obère oder Augenbogenfortsatz verbinder sich mit dem gleichnamigen Fortsatz des Stirnbeines zur Bildung des Augenbogens; dcr untere oder Schlafenfortsatz dagegen verbindet sich mit dem Jochfortsatz des Schlafenbcincs zur Bildung des Jochbogens. Die Jochbeine des S eh wei nes lassen nur zwei Fliiehen unter-
scheiden, wovon die aussere glatt, gewölbt und oline Grate erscheint, die innere Flache ist ausgehöhlt. Der vordere Rand ist kurz, breit ausgcschnitten und vertritt die Stelle der Augenhöhlenflache, der hintere Rand ist mehr schar!', lang und gebogen. Das untere Ende besitzt eine Schleiragrube und das obère Ende ist wie bei dem Rinde getheilt; der sehr kurze Augenbogenfortsatz verbindet sich nicht, mit dem des Stirnbeines, desshalb auch der Augenbogen nur unvollstandig ist. Bei der Katze ist die Theilung am obern Ende deutlicher und
der Augenbogenfortsatz grösser als bei dem Hunde, bei welchem übi'igens das untere Ende auch zweiàstig ist. Der obère Rand zeigt eine schmale Flache und ist kürzer als der untere, beide sind aus- geschnitten. An der aussern gewölbten Flache ist statt der Grate eine linienförmige Erhabenheit. 4) Die grossen Kieferbeine. (Ossa maxillaria majora.)
Die grossen Kieferbeine sind die grössten Angesichtsknochen am Vorderkiefer ; sie helfen die Seitenflachen des Angesichts, das Gau- mengewölbe und die Nasenhöhle bilden. Nach oben stehen sie mit den Thranen-, Joch-, Stirn- und Gaumenbeinen, nach unten mit den kleinen Kieferbeinen, nach vorn mit den Nasenbeinen, nach hinten unter sich, und nach innen mit dem Pflugscharbein und den hintern Nasemnuscheln in Verbindung. An jedem grossen Kieferbeine sind drei Flachen und zwei Endstücke zu betrachten. Die aussere oder Gesichtsflache hat eine starke, von oben
nach unten laufende Hervorragung, die Leiste, welche mit der des Jochbeines die Gesichtsleiste bildet. Ueber dem untern Theil der Leiste liegt das untere Kieferloch, als Ende des Vorder- kicferkanals, und vor dieser Oeffnung eine schwache rinnenartige Ver- tiefung, welche die aus dem Vorderkieferkanal sich fortsetzenden BlutgefSsse und Nerven aufnimmt. Die hintere oder G au m enfla che bildet mit der Gaumen-
flâche des gegenseitigen Knochens den grössten Theil des Gaumen- gewölbes, auf welchem der harte Gaumen liegt; sie ist glatt und mit inebrerei! kleinen Löchern zum Durchgang der Gefasse und Nerven versehen. Nahe an dem Zahnrande flndet sich eine mit diesem gleich- laufende Rinne, die Gaumenrinne, als Fortsetzung des Gaumen- kanals, in welcher die Gaumenarterie und der Gaumennerv liegen. |
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Dieso und die aussere Flache sind durch den Zahnhöhlenrand von
einander geschieden, an dessen obérera, grosseren Theil die Höhlcn für die sechs, seltener sieben Backzahne sich befmden; der untore Theil des Randes ist frei und bildet mit dem des kleinen Kieferbeines den Zwischenzahnrand. Die innere oder Nasenflache zeigt an der Verbindung mit
dem gegenseitigen grossen Kieferbeine eine rauhe Grate, an der sich das Pflugscharbein befestigt, neben dieser Grate liegt eine langs laufende Rinne, die den Jacobson'schen Kanal aufnimmt. Nach oben thcilt sich der Knochen in zwei Platten, welche eine Grube zur Bildung der Kieferhöhle zwischen sich lassen. An der aussern dunnen Platte nimmt eine seichte, ctwas breite Rinne, die Thranenrinne, ihren Anfang, die schief nach unten geht und den grössern Theil des Thranenkanals enthiilt. Die innere stiirkere Platte zeigt auf ihrem vordern Theil einen freien abgerundeten Rand, der den Vorder- kieferkanal einschliesst, in welchem der vordere Zahnhöhlcnnerv uud die vordere Zahnarterie verlaufen; hinter diesem liegt cine gebogen laufende Rinne, die mit dem Gaumenbeine den Gaumenkanal bildet, welcher mit dem obern Gaumenloch in der Augenhöhle anfângt, und durch das mittlere Gaumenloch als Gaumenrinne bis zu den kleinen Kieferb einen sich forts etzt. Das obère Ende liisst über dem letzten Backzahn eine nach hinten
hervorragende Rauhigkeit bemerken, die innen glatt ist und mit dem Gaumenbeine eine Rinne bildet, in welcher der Gaumenvorhangnerv und die Gaumenvorhangartcrie verlaufen. Aussen ist der nach oben stehende Jochfortsatz, der sich mit dem des Schlafenbeines und dem Schlâfenfortsatz des Jochbeines zu dem Jochbogen verbindet; innerhalb des Jochfortsatzes befindet sich das obère Kieferloch, als*Anfang des Vorderkieferkanals, und hinter diesem das von dem grossen Kiefer- und Gaumenbeine gebildete obère Gaumenloch, als Anfang des Gaumenkanals. Das un tere, in eine Spitze ausgehendc Ende zeigt an der
Verbindung mit dem kleinen Kieferbeine bei mannlichen Thieren eine langliche Grube, die mit diesem die Zahnhöhle für den Hackenzahn bildet. Bei den Wiederkiiuern sind die grossen Kieferbeine kürzer,
aber breiter als bei dem Pferde. Die aussere Flache ist gewölbt; die Leiste wird durch eine rauhe Beule, welche sich nach unten und oben als eine rauhe Grate verlangert, ersetzt. Das untere Kieferloch, das über dem ersten Backzahn liegt, variirt in der Zalil, so dass bei manchen Knochen nur ein Loch, das aber dann ziemlich gross ist, bei andern dagegen zwei, haufiger aber drei kleinere Lócher vor- kommen. Die Gaumenflâche ist kleiner, glatt, seicht ausgehöhlt, ohne Gaumenloch und Gaumenrinne. Vor dem untern Ende des Zahnrandes setzt sich eine nach innen gebogene Grate fort. Die Zahnhöhle an dem Zwischenzahnrande für den Hackenzahn fehlt. Die Nasenflâche ist bedeutend ausgehöhlt, buchtig und hilft die Nasen- und Kieferhöhle bilden. Die rauhe Grâte an der Vereinigung beider |
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Knochen ist stark hervorstehend und unten mit einer Rinne zur Aufnahmé
des Pflugscharbeines versehen. Die Rinne zur Bildung des Gaumen- kanales fehlt, ebenso die Beule an dem obern Ende, welche durch einen starken, hinten mit einer Spitze versehenen Kamm ersetzt wird ; unter dieser Spitze steigt ein dunner Fortsatz in die Höhe, der dem Schlafenfortsatz entspricht, auf dem die Knochenblase des Thranen- beines ruht. Der Anfang des Vorderkieferkanales ist spaltförmig. Das untere Ende ist schmal, innen ausgeschnitten und in zwei Aeste getheilt. Bei dem Schweine ist dieser Knochen verhaltnissmâssig langer
und schmaler, die Gesichtsflache ausgehöhlt, die Leiste an derselberj schmal und kurz, und unter ihr liegt das ziemlich grosse untere Kieferloch. An der Hackenzahnhöhle bildet die â%ssere Knochen- platte eine starke Hervorragung. Die Gaumenflaehe zeigt das Gau- menloch und die Gaufflenrinne. Die Nasenflache ist ausgehöhlt. Am obern Ende ist das ziemlich grosse obère Kieferloch, das in den sehr geraumigen Vorderkieferkanal führt, in welchem das Nasen- und das obère Gaumenloch liegt. Der Gaumenkanal wird ganz von dem grossen Kieferbeine gobildet. Jeder Zahnrand hat sieben Zahnhöhlen, die von dem ersten bis zu dem letzten an Grosse zunehmen. Die Zalmhöhle für den Hauzahn (Hackenzahn) an dem Zwischenzahnrande ist sehr gross. Bei dein H und e ist das grosse Kieferbein im Verhaltnisse langer
als bei der Katze. Auf der Gesichtsflache fehlt die Leiste, und das untere Kieferloch liegt über dem dritten Backzahn. An der Gaumenflaehe ist die Gaumenrinne mehr von dem Zahnrande entfernt und ziemlich seicht. Der Gaumenkanal wird allein von diesem Knochen gebildet. Die Nasenflache ist ausgehöhlt und tragt nur zur Bildung der Nasen- höhle bei, indem die Kieferhöhle ganz fehlt. Bei der Katze ist statt dem Vorderkieferkanal, dem obern und untern Gaumenloch nur eine Oeffnung zugegen. Der Zahnhöhlenrand besitzt bei dem Hunde sechs, bei der Katze dagegen nur vier Zahnhöhlen. 5) Die kleinen Kieferbeine. (Ossa maxillaria minora.)
Die kleinen Kieferbeine sind die untersten Knochen des
vorderkiefers; sie stehen mit den Nasenbeinen, grossen Kieferbeinen, dem Pflugscharbeine und unter sich selbst in Verbindung. Sie ent- halten die sechs obern Schneidezahne. Man unterscheidet an jedem kleinen Kieferbeine ein unter e s und ein obères Ende. Das untere Ende ist dick und hat eine aussere gewölbte, glatte
oder Lip p enfia che; eine innere rauhe Plache, welche sieh mit dem Knochen der andern Seite verbindet, zeigt in der Mitte eine glatte Rinne, die mit dem gegenseitigen Knochen das untere Gau- menloch (Einschneideloch) bildet, nach oben ist sie glatt und der Nasenhöhle zugekehrt; und endlich eine hintere, etwas ausgehöhlte oder Gaumenflaehe, welche mehrere kleine Ernahrungslöcher zeigt. Die Lippen- und Gaumenflaehe sind durch den Zahnhöhlenrand geschieden, der drei Höhlen zur Aufnahmé eben so vieler Schneidezahne besitzt. Das obère Ende ist gabelförmig und hat zwei Fortsâtze :
l e y h, Anatomie. Q
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den innen stellenden kleinern Gaumenfortsatz und den aussen
stehenden grössern Nasenfortsatz; zwischen beiden ist die Gau- menspalte. Der Gaumenfortsatz bildet mit seiner hintern glatten, etwas ausgehöhlten Fliiche den untern Theil des Gaumengewölbes; die vor- dere Fioche bildet mit dem gleichnamigen Fortsatz des andern kleinen Kieferbeines eine Rinne als fortgesetzte Pflugscliarrinne, die den untern Theil der knorpeligen Nasenscheidewand aufnimmt. Die Spitze des Gaumenfortsatzes verbindet sich mit der des Pilugscharbeines und dem grossen Kieferbeine. Der Nasenfortsatz hat eine aussere gewölbte, glatte Flache, und an seinem Grimde an dem Zwischenzahnrand bei mannlichen Thktfen eine langlichte Grube für den Hackenzahn; die innere Flache bildet einen Theil der âussern Wand der Nasenhöhle. Bei den Wiederkiiuern ist das untere Ende mehr platt, dem
gebogenen Rand fehlen die Zahnhöhlen, und statt des untern Gaumen- loches ist nur eine Spalte. Die Lippenflache ist schmal; an dem obern Ende ist der Nasenfortsatz sehr stark und die Gaumenspalte sehr gross. Bei dem Schweine finden sich wie bei dem Pferde in jedem
kleinen Kieferbeine drei Zahnhöhlen für die Schncidezahne. Die Nasenflache steht mit dem Rüsselbeinc in Verbindung. Das untere Gaumenloch fehlt und die Gaumenspalte ist mehr eiförmig. Der Nasenfortsatz ist betriichtlich grösser als der Gaumenfortsatz. Auch bei dem H un de und der Katze verhult es sich mit den
Zahnhöhlen wie bei dem Pferde. Das untere Gaumenloch, das bei dem Hunde sehr klein ist, fehlt der Katze. 6) Der Riisselknochen. (O3 rostri.)
Es ist diess ein dem Schweine eigenthiimlicher ungepaarter Kno- chen, der seine Lage am untern Ende der knorpeligen Nasenscheide- wand hat und dem Rüssel zur Grundlage dient. Das li in tere Ende dièses Knochens ruht auf dem Körper der kleinen Kieferbeine; das vordere Ende ist breit und zeigt drei Winkel, wovon die beiden untern frei und durch einen seichtcn Aussclinitt getrennt sind, der obère dagegen verbindet sich mit der Spitze der Nasenbeine. Der Körper oder der mittlere Theil lâsst eine untere und zwei Sei- tenflâchen unterscheiden, welch' letztere in einen obern Rand übergehen, der rinnenartig vertieft ist und das untere Ende der knor- peligen Nasenscheidewand aufnimmt. Der Riisselknochen steht durch Bandfasern mit den genannten Knochen in Verbindung. 7) Die Gaumenbeine. (Ossa palatina.)
Die Gaumenbeine haben ihre Lage am obern Theil des Gaumen-
gewölbes , welches sie wie die Nasen- und Augenhöhle theilweise bilden helfen. Sie verbinden sich nach unten und zur Seite mit den grossen Kieferbeinen und unter sich, nach oben mit den Stirnbeinen, dem Keil- beine, den Flügelbeinen, dem Pflugscharbeine und dem Siebbeirie. Man betrachtet an jedem Gaumenbeine dreiFlachen und zwei Endstücke. Die Gaumenflache macht den obern Theil des Gaumengewölbes
aus, sie ist glatt mit einigen Ernahrungslöchern versehen und bildet mit dem grossen Kieferbeine das mittlere Gaumenloch. Die |
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Nasenflache ist an ilirem obern Theile glatt, ausgehöhlt und der
Nasenhöhle zugekehrt. Beide Fliichcn sind durch den glatten, abge- rundeten, freien G a urnen rand von einander geschieden, an dem sich das Gaumensegel anheftet. Die iiussere F la che ist in der Mitte glatt und der Augenhöhle zugekehrt; oben verbindet sie sich durch den kleinern rauhen Theil mit dem Keilbeine und unten durch den grössern, ebenfalls rauhen Theil mit dem grossen Kieferbeine; an dem untern rauhen Theil liegt eine glatte Rinne, die Gaumenrinne, die mit der des grossen Kieferbeines den Gaumenkanal bildet, und hinter dem Anfang dieser Rinne liegt eine Oeffnung, das Nasen- loch, zum Durchgang der Nasenarterie und des Nasennerven. Das obère En de ist breit und aus zwei dunnen Knochenplatten be- stellend, zwischen welchen die Gaumenhöhle enthalten ist, die mit der Keilbein- und Nasenhöhle in Verbindung steht; nach hinten ragt eine breite rauhe, nach aussen gebogene Knochenplatte, der Flüg el- fo rtsatz, hervor. Das un ter e En de ist schraal, nach innen gebogen und mit dem der andern Seite verbunden. An der Verbin- dungsstelle in der Nasenhöhle entsteht zur Befestigung des Pflugsehar- beines der Nasenkamm. Bei don Wiederkâuern sind die Gaumenbeine, besonders aber
die Gaumenflachen sehr gross, wel che die manchmal doppelten mittleren Gaumenlöcher zeigen. Die Nasenflache ist breit und glatt, zwischen dieser und der iiussern Flache befindet sich die sehr geraumige Gau- menhöhle. Eine hintere schmale Fliiche lasst das obère Gaumenloch bemerken, welches in den kurzen Gaumenkanal fiihrt, der ganz in dem Gaumenbeine liegt. An dem bei dem Pferde freien Gaumenrande ragen hier zwei breite, schwach nach aussen gebogene Flügelfortsatze hervor, wodurch dieser Rand drei Ausschnitte bildet, von denen der mittlere in die Nasenhöhle fiihrt; am Grunde dieser Fortsatze liegen die verhaltnissmassig sehr grossen Nasenlöcher. Bei dem Schafe und der Zi eg e wird das mittlere Gaumenloch
von dem Gaumen- und grossen Kieferbeine gebildet. Beim Schweine hat die Gaumenflache an dem Gaumenbeine
eine mehr dreieckige Form, und zeigt zuweilen mehrere kleine ÖefF- niingen, die theils nach aussen, theils nach innen in die Nasenhöhle fiihrcn. Der Gaumenkanal und das Nasenloch fehlen an diesem Knochen. Die Nasenfliicho ist glatt, und zeigt an der Vereinigung beider Gaumenbeine den sehr starken Nasenkamm, welcher sich mit dem Pflugscharbeine verbindet. Der freie Gaumcnrand ist scharf und die dicken Flügelfortsatze ragen aussen an diesem nach hinten. Gaumenhöhlen finden sich keine vor. Bei dem Hunde und der Katze reichen die verhaltnissmassig
grossen Gaumenflachen nicht, wie es bei den übrigen Hausthieren der Fall ist, bis an den Zahnrand der grossen Kieferbeine, sondern sie liegen mehr in der Mitte des knöchernen Gaumengewölbes. An der Nasenflache fchlt der Kamm. Die aussere Flache ist oben frei Vnd nur durch den kleineren untern Theil mit dem grossen Kieferbeine ver- bunden. Der freie Gaumenrand zeigt an der Vereinigung beider |
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Gaumeiibeine einen nach oben stellenden kleinen, spitzigen Fortsatz,
welcher bei dem Hunde deutlicher als bei der Katze ist. Die Gaumcn- höhlen fehlen ebenfalls. 8) Die Flügelbeine. (Ossa ptcrygoidea.)
Die Flügelbeine sind die kleinen, langlicht schmalen Knochen,
welche sich mit dem Pflugscharbeine, dem Keil- und den Gaumenbeinen verbinden. An jedem dieser Knochen unterscheidet man zwei F la- ch en und zwei Endstücke. Die innere Flache ist glatt und der Rachenhöhle zugekehrt.
Die âussere FIS che ist oben an ihrer Verbindung mit den ge- nannten Knochen rauh, unten dagegen frei und glatt. Das obère En de ist etwas dick, dreieckig, in eine Spitze ausgehend und fest- sitzend; es bildet mit dem Körper des Keilbeines den Vidischen Kan al. Das untere Ende ist frei nach hinten gebogen und zeigt an seiner Spitze einen Ausschnitt, über welchen die Sehne des Griffelrollmuskels des Gaumensegels gleitet. Bei den Wiederkauern sind die Flügelbeine breiter und ihr
unteres Ende ist hackenförmig nach hinten gekrümmt. Bei dem Schweine sind die Flügelbeine kurz und breit; das
untere Ende bildet mit dem Keil- und Gaumenbeine eine kleine Grube. Bei dem Hunde und der Katze bilden die beinahe viereckig
gestalteten Flügelbeine den obern Theil des von den obern Nasen- öffhungen ausgehenden Halbkanals. Der hintere Rand geht an seinem obern Theil in ein kleines Hackenen über. 9) Das Pflugscharbein. [Yomer.)
Das Pflugscharb ein ist ein langer, schmaler, ungopaarter
Knochen, der seine Lage in der Mitte der Nasenliöhle hat. Nach oben steht es mit den Flügel- und Gaumenbeinen, dem Keil- und Siebbeine, nach unten mit den grossen und kleinen Kieferbeinen in Verbindung. An ihm sind zwei F lach en., zwei Rand er und zwei Endstücke zu unterscheiden. Die Flachen sind eine rechte und linke, beide sind glatt und oben breiter als unten. Der vorder e Rand ist rinnenartig ausgehöhlt und zur Aufnahme der knorpeligen Nasenscheidewand bestimmt; der hintere Rand ist oben frei und scharf, unten rauh und breit, welcher Theil mit den Gaumen-, grossen und kleinen Kieferbeinen in Verbindung steht. Das obère Ende ist breit, gabelfórmig und mit seiner hintern glatten Flache der Rachenhöhle zugekehrt; die vordere rauhe Flâche verbindet sich mit dem Keil- und dem Siebbeine, den Gaumen- und Flügelbeinen. Das untere Ende ist schmal und mit seiner Spitze mit den Gaumenfortsatzen der kleinen Kieferbeine verbunden. Bei dem Rinde ist der hintere Rand des Pflugscharbeines oben
zum grössern Theil frei, scharf und sensenförmig gestaltet, nur der untere kleinere Theil ist rauh und mit den grossen und kleinen Kiefer- beinen verbunden. Die Verbindung mit den Gaumenbeinen und dem obern Theil der grossen Kieferbeine fehlt. Die Rinne an dem vordern Rande ist breit und das obère Ende nicht gabelförmig. |
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Bei dem Schweine ist das Pflugscharbein sehr lang, das obère
Ende ist anfangs schmal und der hintere freie Rand besitzt hier eine kleine Rinne; der iibrige Theil des hintern Randes ist rauh und mit den Gaumen-, grossen und kleinen Kieferbeinen verbunden. An der Verbindung der Gaumenbeine sind die Flachen am breitesten. Das Pflugscharbein des Hun des und der Katze stimmt mit
dem des Pferdes am meisten überein. 10) Die Nasenmuscheln. (Concime nasales.)
Die Nasenmuscheln oder Düttenbeine sind vier an der
Zahl, die in zwei vorder e und zwei hintere àbgetheilt werden, wovon je eine vordere und eine hintere in jeder Nasenhöhle liegen. Sie bestehen aus dunnen, haufig durchlöcherten und mehrfach gewun- ctenen Knochenplatten. An jeder Nasenmuschel betrachtet man zwei Flachen, zwei Rander und zwei Endstiicke. Die in nere FI ach e ist frei und der knorpeligen Nasenscheide-
wand gegenüber, die au s s er e F lach e ist rauh und an der vordern Dutte mit dom Nasenbeine, an der hintern mit dem grossen Kieferbeine verbunden. Die Rander sind frei und werden in einen vordern und hintern unterschieden; sie bilden mit dem Nasen- und grossen Kieferbeine die Nas en g an ge, und zwar der vordere Rand der vor- dern Nasenmuschel mit dem Nasenbeine, den vordern, der hintere Rand der vordern Nasenmuschel und der vordere der hintern Dutte mit dem grossen Kieferbeine, den mittlern, und der hintere Rand der hintern Dutte mit dem grossen Kiefer- und dem Pflugscharbeine, den hintern Nasengang. Das obère Ende der vordern Nas.enmuschel verbindet sich mit
dem Labyrinth des Siebbeines und dem Stirnbeine, und tragt zur Bildung der Stirn- und Kieferhöhle bei ; das der hintern Dutte ist mit dem grossen Kieferbeine verwachsen. Das untere Ende der vordern Nasenmuschel bildet im frischen Zustande eine wulstige Verlangerung ; das der hintern Muschel ist breiter, stumpf, reicht nicht so weit herab, und ist durch cine Schleimhautfalte mit den Nasenknorpeln verbunden! Bei den Wiederkauern ist die hintere Nasenmuschel grösser
una mehr durchlöchert als die vordere, auch besitzt erstere im Innern eme starke Knochenplatte. t?1 ^em ^cuweine sm<l die Conchien sehr lang und einfach,
d. h. die dunne Knochenplatte ist nicht so oft gewunden. Bei dem Hun de und der Katze sind die Nasenmuscheln, be-
sonders aber die hintern am meisten gewunden. 11) Der Hiiiterlriefer. (Maxilla inferior.)
. f^,er Hinterkiefer ist der grösste Angesichtsknochen, welcher
m iraher Jugend aus zwei Stiicken besteht, die in der Medianlinie des Jiorpers durch Knorpelmasse und spater durch Knochenmasse derge- stalt verbunden sind, dass beide Theile nur einen Knochen ausmachen. a 1.W l" et SÌCh mit dem 0berki<=fer an den Schuppentheilen der Schlafenbeine durch zwei Wechselgelenke, welche bei dem pflanzen- fressenden Thiere und beim Schwein zum Behufe des Kauens unvoll- |
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kommene, bei den Fleischfressern dagegen zum Behufe des Zerreissens
und Festhaltens der Beute vollkommene Wechselgelenke darstellen. Der Hinterkiefer enthalt zwölf Backzahne, zwei Hacken- und sechs Schneideziihne ; man untersclieidet an demselben den Kor per und die b ei den A est e. Der Körper ist der unterste Tlieil, der eine hintere, etwas
rauhe, gewölbte, die Kinnfliiche, und eine vordere, mehr glatte, ausgehöhlte, die Zungenflache, zeigt. Beide Flacheii sind unteti durch denZahnrand und vorn durch die Zwischenzahnrand er von einander geschieden. Der Zalinrand hat sechs Höhlen zur Auf- nalime ebenso vielcr Schneidezâhne. Die Zwischenzahnrander sind melir oder weniger scliarf, und besitzen bei mannlichen Thieren je eine Höhle für die Hackenzahne. Die beiden Aeste, welche aus dom Körper hervorgehen,
werden in einen recliten und linken unterschieden. An jedem betraehtet man zwei F lachen, zwei Endstücke und zwei Rand er. Die au ss er e Flâche ist an ihrem obern breitern Theile mit meh- reren Rauhigkeiten zur Anlieftung des Massetere verselien, der untere schmalere Theil ist glatt und hat in der Nahe des Körpers eine Oeffnung, das Kinnlo ch, als Miindung des Hinterkieferb anals, durch welchen der hintere Zahnnerv und ein Zweig der hintern Zahn- arterie tritt. Die innere FI a eh e ist an ihrem obern breitern Theil ausgehöhlt und rauh, und dient dem Flügelmuskel des Hinterldefers zur Anheftung; an ihr befindet sich in der Nâhe des vordern Randes eine Oeffnung, das Hint erkief e ri och, als Anfang des Hinter- kieferkanals, welcher zwischen beiden Flachen, dem hintern Rand und den Backzahnwurzeln bis zum Kinnloch reicht und mit diesem endet. Der untere Theil der innern Flache zeigt in der Nahe des vordern Zahnrandes und in derselben Richtung eine hervorragende Linie, welche zur Befestigung des Kiefermuskels des Zungenbeines dient. Gegen den hintern Rand, in der Nahe des Kinnwinkels, flndet sich an jedem Aste eine warzenahnliche Erhöhung zur Anheftung der Kinnmuskeln der Zunge und des Zungenbeines. Das obère Ende hat den in die Schlafengrube hereinragenden
Kronfortsatz, und hinter diesem den überknorpelten G elenk- fortsatz, der sich mittelst des Zwischengelenkknorpels mit dem Gelenkfortsatz am Schuppenthcil des Schlafenbeines verbindet. Zwi- schen beiden Fortsatzen ist ein Ausscbnitt, über welchen ein Nerv vom dritten Ast des fünften Hirnnervenpaares geht. Das untere Ende ist schmal und mit dem Körper verblinden, durch welche Ver- bindung der Kinnausschnitt oder Kinnwinkel entsteht. Der vordere Rand langt am Kronfortsatz an und reicht bis
zu dem Körper, der obère Theil dièses Randes ist frei, ausgeschnitten und zur Anheftung von Muskeln bestimmt. Der mittlere Theil oder Zalinrand hat sechs, selten sieben Zahnliöhlen zur Aufnabme ebenso vieler Backzahne, der untere Theil ist frei und bildet mit dem Körper den Zwischenzahnrand oder die Lade. Der hintere Rand setzt sich von dem Gelenkfortsatz bis zum Kinnwinkel fort, der obère |
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Theil ist gebogen, breit, rauh und dient mehreren Muskeln zur Be-
festigung; der untere Theil ist melir gerade, bei jiingern Thieren dick und abgerundet, bei iiltern dünn und scharf, welche Verschiedenlieit durch die Backzalme bedingt ist, indem dieselben bei jungen Thieren mit ihren Wurzeln bis in die Nâhe des Eandes reichen; bei altern Thieren dagegen entfernen sie sich in dem Verhâltnisse, als der Zahn abgerieben und nachgeschoben wird. Die beiden Theile des hintern Kandes sind durch einen Ausschnitt abgegrenzt, über welchen der Speichelgang, einc Arterie und eine Vene gehen, wesshalb er auch Gefassaus schnitt genannt wird. Bei den Wi ederkauern befinden sich am Zahnrand des Körpers,
welcher nnr Sm höhern Alter zu eiucm Stiick verwachst, acht Zahn- höhlen für die Schneidczahue ; die Kinnlöcher sind sehr gross, an dem Zwischenzalinrand fehlt die Höhle für den Hackenzahn. Die Aeste sind kleiner als bei dem Pferde, und besonders an der Verbindung mit dem Körper verhaltnissmassig sehr schwach. Der obero Theil des hintern Bandes ist ausgeschnitten und schmal, der Zahnrand enthalt wie bei dem Pferde sechs Zahnhöhlen, wovon die hintern grösser als die vordern sind. Der nach rückwarts stchende Kronfortsatz ist langer, und der Gelenkfortsatz kleiner und etwas ausgehöhlt. Bei dem Schweine ist dor schon friihe zu einem Stück ver-
wachsene Körper des Hinterkiefers gross. Der Zahnrand enthalt sechs Zahnhöhlen, von welchen die für die Eckziihne bestimmten die klein- sten sind, an dem Zwischenzahnrand befindet sich, besonders bei wilden Schweinen, eine sehr grosse Zahnhöhle für den Hau*hn; in dem Kinnwinkel liegen zwei Oeffnungen einander gegeniiber, die innern Kinnlöcher genannt, durch welehe die Blutgefasse und Nerven zu den Schneidezahnen gelangen. Die Aeste sind an der Ver- bindung des Körpers sehr stark, der hintere Rand ist oben schmal, unten breit und der Gefassausschnitt weniger deutlich; der Zahnrand hat sicben Zahnhöhlen, die erste ist die kleinste und nahe am Hauzahn. Der Hinterkieferkanal mündet in der Nahe des Körpers mit mehreren Oeffnungen an der aussern Flache des Hinterkieferastes ; der nach rückwarts gekrnmmte Kronfortsatz ist sehr kurz, und der weiter ent- fernt stenende Gelenkfortsatz abgerundet. Bei dem Hunde und der Katze bleibt der Körper in zwei
Theile getrennt, wovon jeder drei Zahnhöhlen besitzt, der Zwischen- zahnrand zeigt die Höhle für den Fangzahn (Hackenzahn). Der Hinterkieferkanal mündet mit drei .Oeffnungen, die bei der Katze vor und unter dem ersten Backzahn liegen; bei dem Hunde liegt die eine Oeffnung unter dem dritten Backzahn, eine zweite (die grösste) unter dem ersten und zweiten Backzahn, und die dritte unter dem mittlern Schneidezahn. Die aussere Flache des Hinterkieferastes hat oben eine starke Grube für den grossen Kaumuskel. Der Zahnrand hat bei dem Hunde sieben und bei der Katze drei Zahnhöhlen für die Backzalme. Der Kronfortsatz ist breit und etwas nach hinten gerichtet, der Gelenk- fortsatz bildet eine quer liegende Walze, welche unter und über ihr emen Ausschnitt zeigt; der untere Ausschnitt ist durch einen stark |
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hervorstehenden, gekrümmten Fortsatz begrenzt, welcher zur An-
heftung zweier Kaumuskeln bestimmt ist. 12) Das Zungenbein. {Os hyoideum.)
Das Zungenbein bat seine Lage auf der Rückseite des Ober-
kiefers und zwischen den Hinterkieferasten. Es ist durch Knorpelmasse 'an den Zungenbeinfortsatzen am Pelsentheil der SchMenbeine befestigt, und bildet mit diesen eine bewegliche Knochenverbindung ohne Synovial- kapseln. Das Zungenbein dient dem Grand der Zunge zur Befestigung und sichert zugleich auch dem Kehlkopf seine Lage. An ihm unterscheidet man die drei gepaarten Aeste und den ungepaarten Körper. Ae.ste sind es auf jcder Seite drei, welche in die obern, mitt-
lern und un tem unterschiedcn werden. Die obern Aeste sind die grössten und haben an ihren obern Enden den obern schmalen, mit dem Pelsentheil des Schlafenbeines verbundenen Gelenkfortsatz, und den untern breiten, zur Anheftung von Muskeln bestimmten W i n- kel; beide sind durch einen Ausschnitt geschieden, und gehen in die ziemlich langen Mittelstücke tiber, die eine àussere, etwas einge- drückte, und eine innere, etwas gewólbte, glatte Flâche haben. Die untern Enden sind schmal und besitzen an ihrer Spitze glatte, über- knorpelte Gelenkflâchen, welche mit denen der mittlern Aeste articuliren. Die mittlern Aeste liegen zwischen den obern und untern, sind sehr klein und zeigen zwei glatte überknorpelte Gelenkflâchen, welche durch Kapselbânder mit den obern und untern Aesten verbunden sind. Bei alt%rn Thieren findet nicht selten eine Verwachsung der mittlern Aeste mit den obern statt, so dass sie zu fehlen scheinen. Die untern Aeste sind grösser als die vorigen, und stehen beinahe senkrecht zwi- schen den mittlern Aesten und dem Körper. Mit ihren obern Enden ver- binden sie sich mit den mittlern Aesten, und mit ihren untern Enden mit den Gelenkknöpfchen am Körper durch unvollkommene Wechselgelenke. An die untern Aeste reiht sich der gabelförmig gestaltete
Körper an, welcher in das Mittelstück und die Fortsatze abgetheilt wird. Das Mittelstück liegt quer, ist ziemlich stark und hat auf jeder Seite am Ende ein glattes Uberknorpeltes Gelenk- knöpfchen, welche mit den untern Aesten articuliren. Der hintere Eand ist ausgehöhlt und frei, an dem vordern Rand in der Mitte ragt nach unten und vorn ein sehr starker Fortsatz, der G riff, hervor, an dem sich der Grund der Zunge befestigt. Von den Gelenk- knöpfchen gehen nach hinten und oben zwei Fortsatze, die Gabel- fortsâtze oder Hörner, beinahe parallel mit den obern Aesten, deren Entfernung von der Lange der untern Aeste abhangt. Der Körper, so wie die Aeste des Zungenbeines dienen Muskeln der Zunge, des Zungenbeines, des Schlund- und Kehlkopfes, und der Körper auch Bandera des letztern zur Anheftung. Die freie Spitzo der Gabel- fortsatze ist mit dem Schildknorpel des Kehlkopfes verbunden. Bei den Wiederkauern besteht das Zungenbein (wie bei den
Einhufern) aus dem Körper und den drei Paar Aesten. Die obern Aeste haben an ihrem vordern Rand einen nach innen gekrümmten Fortsatz, |
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die mittlern Aeste sind grösser und die untern kiirzer und dicker, als
bei dem Pferde. Der Griff am Körper ist kurz und stumpf. Aucli bei dem S eh wein e ist das Zungenbein aus sieben Stiicken
zusamraengesetzt, die obern Aeste sind rund, scliwach und nach innen gekriimmt, die untern Aoste sind kurz und breit; an dem ebenfalls ziemlich breiten Körper fehlt der Griff. Bei dem Hun de und der Katze lasst das Zungenbein neun
Stiicke unterscheiden, namlich drei Paar Aeste und den aus drei Stiicken bestenenden Körper. Die obern Aeste sind kleiner als die mittlern, mit welchen sie in einer Richtung stehen und rund wie bei dem Schweine sind, die untern Aeste sind kurz und stark. Das Mittelstiick des Körpers, an dem der Griff fehlt, ist durch Bandfasern mit den beiden Seitenstücken verbunden. 13) Die Zahne. (Dentés)
Die Zahne sind die hartesten Gebilde im thierischen Körper, sie
liaben ihre Lage theils im Vorder-, theils im Hinterkiefer, wo sie in besonders dazu bestimmten Höhlen aufgenommen und durch das Zahn- fleisch noch überdiess in ihrer Lage gesichert werden. Die Substanzen der Zahne, welche in der allgemeinen Anatomie S. 32 naher beschrieben wurden, sind die Knochensubstanz, die Glassubstanz und die Z ahnsubs tanz. Jeder einzelne Zalm lasst sich in die Kr on e, den Hals und
die Wurzel abtheilen. Die Krone ragt frei über das Zahnfleisch in die Maulhöhle, steht bei den Schneide- und Backzâhnen mit den gegenüberstehenden in Beriihrung, und erhâlt durch die gegen- seitige Abreibung eine verschieden gestaltete Keibeflache. Der Hals ist der zwischen der Krone und der Wurzel liegende und von dem Zahnfleisch umgebene Theil, der nur bei Milchzahnen durch eine Einschniirung sich deutlich erkennen lasst. Die Wurzel macht den grössteu Theil des Zahnes aus und liegt ganz in der Zahnhöhle. Bei den Schneide- und Hackenzahnen ist sie ungetheilt, und hat bei jungen Zalmen eine ziemlich grosse Oeffnung zuin Eintritt der Blut- gefasse und Nerven, welche sich in den ebenfalls sehr weiten Zahn- kanal fortsctzüii, so dass der Zahn hohl erscheint; mit zunehmendem Alter wird der Kanal durch neu gebildete Zahnsubstanz immer enger und der Zahn dadurch solid. Durch diesen Vorgang wird auch der Eintritt der Blutgefiisse und Nerven beschrankt und in diesem Verhalt- nisse die Ernahrung spiirlicher. Bei den Backzahnen ist die Wurzel in mehrere kurze Aeste getheilt, wovon jeder mit einer Oeffnung versehen ist. Je alter der Zahn, desto kiirzer ist die Wurzel, was durch die A.breibung und den Nachschub bedingt ist; denn es wird angenommen, dass jeder Zahn bei regelmassigem Zahngeschaft jahrlich um eine Linie abgerieben und um ebensoviel nachgeschoben wird. In Beziehung auf ihre Verrichtung lassen sich die Zahne in
Schneidezahne (Dentés incisivi), in Hacken-, Hau- oder Fan gz ah ne (Dentés laniariï) und in Back-, Mahl- oder Stock» zâhne (Dentés molares) unterscheiden. I-e y li, Anatomie. \ Q
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a) Die S e li n e i d e z ii h n e sind zwölf an der Zahl, sie stecken in
den untersten Zalniböblen des Vorder- und Hinterkiefers, und zwar in jedem kleinen Kieferbeine drei und im Körper des Hinterkiefers scchs. Uni die Schneideziihne niilier bezeiebnen zu können, tlieilt man sie ein in die Zangen, als die in der Mitre stenenden, in die Mittel- z a line, welche zur Seite der Zangen liegen, und in die Eckziihne, als die aussersten. Die Kronen dieser Ziihne, welche bei den Zangen gewöhnlich acht, bei den Mittelzalinen scchs und bei den Eckzahncn vier Linien über das Zahnfleisch hervorragen, reihen sich dicht an einander an, so dass sie mit einander eine ebene Reibcflache bilden, die mit der von den Zalmen des Vorderkiefers gebildetcn in Reibung steht. Die Reibeflachen besitzen in der Mitte Vertiefungen, die man Kunden, Bob non, auch Marken nennt, und durch die Ein- stiilpungen der Zalinsaekchen entstehen. An dem Vorderkiefer, wo die Zahne mehr gebogen und senkrecht stehen, ragen die Kunden tiefer in den Zalmkaual und verschwinden desshalb auch spâter, als an den Zahnen des Hinterkiefers, die mehr gerade und wagrecht stehen. Jede Kunde ist von einer Schichte Glas- und Kiiochensubstanz umgeben (gleichsam eingefasst), welche Einfassung gewöhnlich eine braunschwarz gefiirbte, der Rindensubstanz ahnliclic Masse cinschliesst. Fi 38 Die Substanzen der Schneidczahne sind in QuerscUiff der Reibeflache folgender Ordnung gelagert. Die üussere, an
eines Schneidezahnes ans dein der Krone selli' dunne Schichte ist die KllO- Hinterkiefer eines 5 jïhrigea ch e n s ub s tan z ; die zweite Schichte, die
Pferdes (% mal vergrössert). Qlassubstanz, welche an der Krone starker als an der Wurzel ist, auf diese folgt nacli innen die Z a h n s n b s t a n z , dann kommt wieder eine Schichte Glassubstanz, und auf diese als die innerste cine Schichte Knochen- substanz, welche die Kunde begrenzt; beide a. Andere Schichte der Knochen- interen Schichten verschwinden mit der ganz-
sultstanz. °
b. Aeussere Scliichlc der Glassnbslanz. licllCll Abl'eibimg dei' Kunde. Dei' cillZOlnC
d! Braunè'siutetireifen von pigmeni. Schiieidozahn bat eine mcisselförmige Gestalt ;
c. ïnnereschichicdcrGiawubsiaiu. an der Krone niimlicli ist der Zalm von vorn
f, ,, „ ,t Knochensiibslanz.
g. Kunde. und hinten zusainmengedrückt und breit, nach
unten mehr rund, dann mehr dreieckig und gegen das Ende der Wurzel von beiden Seiten zusammengedrückt. Durch diese Gestalt des Zalines und durch die Abreibung und den Nacbschub desselben sind auch die verschiedenen Formen der Reibeflachen in den verschiedenen Alters- perioden erklarlich, welche man als Anhaltspunkte zur richtigen Beur- theilung des Altcrs beniitzt. Die Schneidezalme unterstützen die Zunge bei der Aufnahme der
Nahrungsmittel und werden selbst als Wafïe gebraucht. Den Wiederkauern fchlen die Schneideziiline des Vorderkiefers,
dagegen haben sie acht Schneidczahne im Hinterkiefer. Sie werden in Zangenzahne, innere, âussere Mittel- und Eckzahne oingetheilt. Die Krone ist schaufelförmig, die Kunden fehlen, und wegen Mangel der Schneidc- zahne im Oberkiefer erfolgt auch keine gegenseitige Abreibung, wie bei |
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den andern Haustliieren ; die Wurzel ist mehr rundlich, bei jungen Zahneu
hohl, bei alten solid und durch den Hals von der Krone deutlicli abge- grenzt. Im höhern Alter wird die Krone Behartig -, es fallen einzelne Stücke und selbst nach und nach der ganze Zahn aus, das bei diesen Thieren um so eher möglich ist, als die Schneidezahne nur locker durch das Zahnfleisch mit dom Hinterkiefer verbunden sind. Die aussere Sub- stanz ist die Glassubstanz, welche die Zahnsubstanz einschliesst ; uur an der Wurzel bildet die Knochensubstanz die dunne aussere Schichte. Das Schwein bat wie das Pferd sechs Schneidezahne im Vorder-,
und sechs im Hinterkiefer. Die Zahne im Vorderkiefer sind anders gestaltet als die im Hinterkiefer. Die Zangen im Vorderkiefer sind die grössten, von aussen nach innen gekrümmt, und die Krone zeigt an der Reibefliiche eine kleine Kunde. Die Mittelzahne liegen neben den Zangen, lassen aber einen kleinen Zwischenraum, sie sind kleiner als diese, und von oben nach unten gekrümmt. Die Eckzahne sind die kleinsten und stehen in einiger Entfernung von den Mittelzahnen, ihre Krone ist dreilappig. Die Zangen- und Mittelzahne im Hinter- kiefer sind mehr gerade und eng zusammengestellt ; die Krone ist verhiiltnissmassig lang, die Reibeflache langlich viereckig, die vordere Fliiclie besitzt eine, die bintere zwei Einnen; die Wurzel ist ebenfalls sehr lang, in eine Spitze ausgehend und der Uebergang in die Krone unmerklich. Die Eckzahne haben eine kurze Krone oline Reibeflachen und stehen nur wenig von den Mittelzahnen entfernt. Die Lagen der Zahnsubstanzen sind wie bei den Wiederkauern. Der Hund und die Kat ze haben ebenfalls sechs Schneidezahne
im Vorder- und sechs im Hinterkiefer. Die Kronen sind bei jungen Thieren (bis zum dritten Jahre) dreilappig, und an ihren vordern Flach'en mit einer quer laufenden Kante versehen. Die Eckzahne sind die grössten und die Zangen die kleinsten. Die Wurzel ist deutlicli durch den Hals von der Krone getrennt. Die einzelnen Schichten der Zahnsubstanzen folgen aufeinander, wie bei dem Rinde angegeben ist. b) Die Hackenzahne sind vier an der Zahl, und zwar befindet
sich in jedem Zwischenzahnrand, des Vorder- und des Hinterkiefers einer. Nur bei mannlichen Thieren erscheinen sie vollkommen ausge- bildet, bei weiblichen fehlen sie in der Regel ganz, oder Sind sie nur als Rudimento vorhanden. Die jungen Hackenzahne sind an der innern Plache der Krone mit drei starken Kanten und zwei Rinnen versehen. Die Wurzel ist hohl und gebogen. Mit zunehmendem Alter'verlieren sich die Kanten allmahlig und die Krone wird abgeruudet und kolbig. Der Zahnkanal der Wurzel nach und nach durch Zahnsubstanz ausgefüllt, und der Hackenzahn erscheint massiv. Eine gegenseitige Abreibung der Hackenzahne kann nicht statt finden, indem die des Hinterkiefers immer naher an den Eckzahnen liegen, als die des Vorder- kiefers, und die Abrundung der Krone scheint hauptsachlich durch die Bewcgungen der Zunge zu geschehen. Die aussere Schichte an den Hackenzahnen ist Knochensubstanz, auf diese folgt die Glassubstanz, welche die innere Schichte, die Zahnsubstanz, einschliesst; letztere macht bei soliden Hackenzahnen die grösste Masse des Zahnes aus. |
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Eiiie eigentliche Function scheinen die Haekenzahne keine zu haben,
und gereichen dem maniilichen Thiere mehr zur Auszeichnung. Bei den Wi ederkauern kommen keine Haekenzahne vor.
Die Haekenzahne oder Hauzahne sind bei Schweinen (besonders
bei wilden) selir gross, und vier an der Zahl; es beiindet sich nam- lich (wie bei dem Pferde) in jedem Zwischenzahnrand einer. Die Kronen sind stark nach aussen und hinten gerichtet, und zeigen nicht selten (wie bei altera wilden Schweinen) Reibeflachen, welche an den Hauzâhnen des Hinterkiefers an der vordern, und an denen des Vorder- kiefers an der hintern Flache sich befinden. Die Wurzcln der Hau- zahne im Hinterkiefer sind langer, als die der im Vorderkiel'er. Der Hals fehlt. Die Zahnsubstanzen verhalten sich wie bei den Schneidezahnen. Die Schweine gebrauchen die Haekenzahne als Wafife. Bei dem H un de und der Kat ze liegen die vier Hacken- oder
Fangzâhne gleichfalls in den Zwischenzahnrandern. Krone und Wurzel, welche der Hals trennt, sind gebogen und langer als bei den übrigen Zalmen. Die Haekenzahne im Hinterkiefer liegen naher an den Schneide- zahnen als die im Vorderkiefer. Sie zeigen dieselbe Aufcinanderfolge der Zahnsubstanzen wie alle einfachen Ziihne. e) Die Backzahne sind die grössten Zahne, und liegen zu je
sechs in den beiden grossen Kieferbeinen und den Hinterkieferiisten, also 24 zusammen. In manchen Fallen findet man vor dem ersten Backzahn noch einen siebenten kleinen, sogen. Wolfszahn. Man be- zeichnet sie als den ersten, zweiten, dritten, vierten, fünften und sechsten Backzahn, wovon der erste etwas kürzer als die übrigen ist. Die Kronen sind mit Ausnahme des ersten und letzten dreieckig ge- stalteten Backzahnes viereckig, und ihre Reibeflachen uneben, mit abwechselnd stehenden, quer laufenden Erhabenheiten und Furchen versehen, so dass die Furchen der Zahne des Hinterkiefers die Er- habenheiten der gegenüberstehenden Zahne des Vorderkiefers auf- nehmen, und so umgekehrt ; ausser diesen quer laufenden finden sich noch verschieden gehende geschlangelte Furchen und Erhabenheiten, welch' letztere von der Glassubstanz und erstere von der Zahn- und Knochensubstanz gebildet werden. Durch diese Einrichtung und durch die Seitentrewcgungen des Hinterkiefers ani Vorderkiefer, nach Art eines unvollkommenen Wechselgelenkes, ist es den Thieren möglich gemacht, die ihnen angewiesenen, zum Theil ziemlich festen Nah- rungsstoffe leichter zu zerkleinern und zu zermalmen, und so besser zur Verdauung vorzubereiten. Dadurch, dass die Zahne im Vorder- kiefer über die des Hinterkiefers hervorstehen, gescliielit die Abreibung der Krone in den meisten Fallen schief, wie abgedacht, und zwar so, dass am Vorderkiefer der gegen die Backen gerichtete Rand hoher, als der der Zunge zugekehrte Rand ist; am Hinterkiefer verhâlt es sich gerade umgekehrt. Durch diese schiefe Abreibung entsteht eine grössere Reibeflaehe zur Befördcrung des Kauens. Der Hals ist von dem Zahnfleisch umgeben, an welchem sich nach unten die ebenfalls viereckig gestaltete und drei- bis vierfach getheilte Wurzel anreiht. Jeder Ast besitzt eine in den Zahnkanal führende Oeffnung. |
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Die Seitenflâchen sind durch langs
laui'ende Rinnen und Erhabenheiten uneben , und greifen in ahnliche, den Zahnhöhlen angehörigen Rinnen und Erhabenheiten abwechselnd ein, wo- durch, so wie durch das Auseinander- stehen der Wurzelaste die Befestigung der Zahne um so mehr gesichert ist. An den Baekzahnen ist die aussere Schichte Knochensubstanz, dann folgt die Glassubstanz, auf diese die Zahn- substanz, dann wieder eine Schichte Glassubstanz, welche die innerste Schichte der Knochensubstanz umgiebt. Die Backzahne der Wieder- |
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Fiy, 39.
Quersolilïff der Reibflïche eines Back-
/.almes aus dem Vorderkiefer eines er- wachsenen Pferdes (um l/3 vergriissert). |
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Aeussere Schichte der Knochensubslanz,
„ „ „ Glassubslanz.
Zahnsubstanz.
Braune Mittelslreifen von Piement-
liniere Schichte der Glassubstanz- Scliwarzbraulie Verliefnng, welche nicht vuil der Knochensubslanz aiisgclïilll ist.
Innere Schichte der Knochensubslanz- (Sielle Fig 34). |
k a u e r sind kleiner als die des
Pferdes, die Zahl und die Lage aber dieselbe. lm Hinterkiefer ist der erste Backzahn der kleinste, die übrigen nehmen bis zum letzten an Grosse |
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allmahlig zu. Die Backzahne im Vor-
derkiefer sind grösser als die im Hinterkiefer, und bei beiden sind ihre Wurzeln in zwei bis vier Aeste getheilt. Die Substanzen ver-, halten sich wie bei dem Pferd, nur ist die sogenannte Rindensubstanz an den Kronen viel stârker aufgetragen, daher sie auch ein gliinzendes, schwarzbraunes Aussehen haben. Das Schwein bat 28 Backzahne, von denen sieben in jeder
Kieferreihe sich befinden. Sie nehmen vom ersten bis zum letzten an Grosse allmahlig zu. Im Vorderkiefer sind sammtliche Backzahne dicht aneinander gereiht, wiihrend im Hinterkiefer der erste in einiger Entfernung von dem zweiten liegt. Die Kronen der drei ersten Back- zahne sind dreispitzig und scharf, bei dem vierten und fünften beinahe viereekig, bei den zwei letzten langlich - viereckig und mit vielen Spitzen versehen. Die Wurzeln sind wie bei den Wiederkauern in mehrere Aesto getheilt. Die Schichten der Zahnsubstanzen folgen ahnlich auf einander, wie die der Schneidezahne. Der IIund hat im Vorderkiefer in jeder Reihe sechs, und im
Hinterkiefer in jeder Reihe sieben Backzahne, zusammen also 2G. Die Kat ze hat nur 14 Backzahne, von denen im Vorderkiefer in jeder Reihe vier, und im Hinterkiefer in jeder Reihe drei aufgenommen werden. Bei dem Hunde stehen die drei ersten Backzahne im Vorder- und Hinterkiefer etwas auseinander, was bei den übrigen nicht der Fall ist. Im Hinterkiefer ist der fiinfte, und im Vorderkiefer der vierte und funfte der grösste. Die Kronen der Backzahne sind beim Hund und der Katze mehrfach gelappt. Bei der Katze nimmt im Hinterkiefer der erste bis zum letzten an Grosse zu ; im Vorderkiefer ist der erste sehr klein, und der dritte der grösste; der vierte, welcher eben- lalls klein ist, scheint, wie beim Hund der fünfte und sechste im |
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Oberkiefer, quer zu stehen. Die Substanzen der Zâhne wie bei den
Schneidezahnen. Eine weitere Eintheilung der Zahne ist die nach ihrer Dauer. Die-
jenigen, welche iii friiher Jugend erscheinen und zu bestimmten Zeiten wieder ausfallen, werden Mi leb.zâhne, diejenigen, welche an die Stelle der Milchzahne treten und nie wieder ersetzt werden, Ersatz- z aline, und endlicli diejenigen, welche im Leben nur einmal er- scheinen und als solche bis in's höhere Alter verbleiben, bleibende Zâhne genannt. Folgende Tabelle gibt eine Uebersicht des Ausbruchs und AVech-
sels der Zâhne bei unsern Haussâugethieren. |
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II. M n o à) t n ìs e & H u m p f t' 0.
A. Knochen der W i r b e 1 s a u 1 e.
Die WirbeMule wird von den Halswirbeln, den Riickenwirbeln,
den Lendenwirbeln, dem Kreuzbeine und dcn Schweifwirbeln gebildet. Sie, liegen siimmtlich in der Medianlinie des Körpers, sind ungepaart und schliessen einen mit vielen Oeffnungen verselienen Kanal, den R ii c k e n m a r k s k a n a 1, ein , der das Riickenmark enthalt. 1) Dio Hiüswirbel. (Vertcbrae Colli.)
Die Zahl der Hals- oder Nackenwirbel ist bei allen Haus-
thiercn sieben. Sic gehen in schiefer Ricbtung von dem Kopfe nach unten und hinten bis zu dem ersten Rttckenwirbel. Sie machen die knöcherne Grundlage des Halses aus und sind von allen Seiten mit Muskeln umgeben. Man unterscheidet an jedem Wirbel den Körper und den Bogen mit ihren Forts iitzen, Oeffnungen und Aus- schnitten. Der eiste Halswirbel oder T r ii g e r (Atlas), welcher in
früher Jugend aus drei, die übrigen aus fünf Stücken zusammengesetzt sind, steht nach vorn mit dem Oberhauptsbeine durch ein vollkom- menes Wechsclgelenk, und nach hinten mit dem zweiten Halswirbel durch ein Drehgelenk in Verbindung. Der Körper oder der untere Bogen ist kurz, dick und hat an seiner aussern Flache einen r au h en Hoeker zur Anheftung des Riickentragermuskels. Die innere Flache hilft das Rückenmarkslo ch bilden, sie besitzt an ihrem hintern Theil zwei glatte iiberknorpelte Gel enkfliichen, welche mit dem Zahnfortsatz des zweiten Halswirbels articuliren und an ihrem vordern Theil zwei kleine rauhe Gru ben, in welchen sich das innere Band des Dreligelenkes befestigt. An dem vordern Ende befinden sich zwei, den Knopffortsiitzen des Oberhauptsbeines ent- sprechende G e leu k h ö h len ; an dem hintern Ende liegen zwei f lach e, glatte Gelenkknöpfe, welche sich mit den vordern schiefen Fortsatzen des zweiten Halswirbels verbinden. Der obère Bogen liegt dem untern gegenüber, und bildet mit seiner innern ausgehöhlten Flache die obère "Wand des Rückenmarksloches ; seine aussere gewölbte Flache hat eine langs laufende Grate. Vorn und hinten besitzt er einen Ausschnitt zur Anheftung der obern Bander des Kopf- und Dreligelenkes. Zu beiden Seiten ragen die zwei breiten Flügel- oder Q u erfortsatze hervor, deren aussere Flache von dem Achsentragermuskel bedeckt ist, die innere ist ausgehöhlt; die freien Rander dieser Fortsatze sind breit, etwas aufgeworfen und zur Anheftung von Muskeln bestimmt. An jedem Fortsatze sind.drei Löcher, das innere, das aussere und das hintere Loch; die beiden ersten stehen durch eine Rinne mit einander in Verbindung und fiihren in den Rückenmarkskanal ; sie dienen dem ersten Hals- nerven und einem Zweig der Oberhauptsarterie zum Durchgang; das hintere Flügelloch ist das grösste und lasst einen Zweig der Ober- hauptsarterie durch. |
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Der zweite Halswirbel oder die A elise (Epistropheus) ist
von sammtlichen der langste, und wie die folgenden in friiher Jugend aus fiiiif' Stücken zusamraengesetzt. Mit dem ersten Halswirbel ver- bindet er sic.li mittelst Bander zu dem Drebgelenke, mit dem Körper des dritten durcli Faserknorpel. Der Körper besitzt in der Mitte an seiner âussern Flache eine der Lange nach verlaufende und an ihrem untern Ende mit einer Beule versehene Grate. Zur Seite liegen die zwei, je mit einer Oeffnung, den Wirb ellöch ern, versehenen Qu er fortsatze, durcli welche die Halswirbelarterie verlauft. Das vordere Ende zeigt den hervorstehenden, auf seiner untern Flache glatten überknorpelten, auf seiner obern mit zwei Bandgruben ver- sehenen Za h n- oder Zapfenfortsatz, der in das Rückenmarks- loch des ersten Halswirbels aufgenommen wird. Am Grande und zur Seito dièses Fortsatzes liegen die vordern schiefen Fortsatze, welche mit ihrer glatten überknorpelten, nach vorwarts gerichteten Gelenkflache, mit den Gelenkknöpfen des ersten Halswirbels arti- culiren. Hinter der untern Flache des Zahnfortsatzes und zwisclien den beiden schiefen Fortsiitzen liegt eine Bandgrube, in welcher sich das untere Band des Drehgelenkes anheftet. Das hintere Ende zeigt eine überknorpelte Gelenkgrube, welche durcli Faserknorpel mit dem Gelenkkopf des nachfolgenden Wirbels verblinden ist. Die innere Flache ist in der Mitte etwas erhaben und dem Rückenmarksloch zugekehrt. Der Bogen ist an seiner innern Flache glatt, ausgehöhlt und bildet mit dem Körper das Rückenmarksloch, was an diesem Wirbel am liingsten ist; an seiner aussern Flache befindet sich eine starke liings laufende, hinten gespaltene Hervorragung, der Kamm. An den hintem Enden der beiden Aeste des Kammes, die durch eine zur Anheftung des Nackenbandes bestimmte Rinne von einander ge- trennt sind, liegen die hintem schiefen Fortsatze, deren Ge- lenkflachen nach unten gerichtet sind, und durch Kapselbiinder mit den vordern schiefen Fortsiitzen des dritten Halswirbels sich verbinden. Unter diesen Fortsiitzen befinden sich zwei Ausschnitte, die mit denen des dritten Halswirbels das rechte und linke Z wischenwi rb el- io eh zum Durchgang der Gefiisse und Nerven bilden. An dem vordern Ende des Bogens ist statt des Ausschnittes ein Wirbelloch, durch welches der zweite Halsnerv und ein Gefiiss geht. Der dritte, vierte und fünfte Halswirbel sind einander
so ziemlich ahnlich. Auf der untern Flache des Körpers ist die Grate, zur Seite befinden sich die stark hervorstehenden, je mit einem Wirbel- loch und zwei freien Enden versehenen Querfortsatze; vorn ist der Gelenkkopf, hinten die Gel enk vert ie fung. Die innere Flache bildet mit dem Bogen das Rückenmarksloch. Auf dem Bogen in der Mitte liegt der kleinere Kamm. An scinem vordern Ende liegen die mit ihren glatten Gelenkflaclien nach oben gerichteten vordern schiefen Fortsatze, und am hintern Ende die h intern schie- fen Fortsatze, deren Gelenkfliichen nach abwarts sehen. Zwischen diesen und dem Körper bemerkt man die Ausschnitte zur Bildung der Z w i s c h e n w i r b e 11 ö c h e r. |
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Der sechste Halswirbel ist kürzer, aber breiter als die
vorigen. Die Grate am Körper fehlt. Die Querfortsâtze sind drei- âstig, ihre Wirbellöcher grösser; die schiefen Fortsatze besitzen grössere Gelenkflachen, und statt des Kammes findet sich auf dem Bogen eiu kleiner Dornfortsatz. Der siebente Halswirbel hat schon mehr Aehnlichkeit mit
dem ersten Rückenwirbel. Der ganze Wirbel ist mehr zusammenge- drangt, die Querfortsiitze sind einfach und ohne Wirbelloch. Die Gelenkgrube hat je zur Seite noch eine kleine, glatte, überknorpelte, ausgehöhlte Gelenkflache, welche mit einer ahnliehen des ersten Rückenwirbels die Gelenkhöhle zur Aufnahme des Rippenkopfes der ersten Rippe bildet. Die vordern schiefen Fortsatze sind grösser als die hintern, und der Dornfortsatz auf dem Bogen ist langer. Das Rückenmarkslocli ist kürzer, aber geraumiger als an den übrigen. Bei den Wiederkauerii sind die Halswirbel kurz und stark,
an den Querfortsatzen des ersten Halswirbels fehlt das hiutere Loch, und in dem obern führt noch eine kleine Oeffnung in den Rückenmarks- kanal. Die Rauhigkcit auf dem obern Bogen ist grösser, ebenso zeigen auch die Gelenkknöpfe eine grössere Gelenkflache, indem sie nach unten ineinander iibergehen. Bei dem zweiten Halswirbel ist der Kamm einfach, die Gelenkflachen der vordern schiefen Fortsatze geheii nach unten ineinander über; der Zahnfortsatz ist kurz und stark, und bildet einen Halbkreis, der unten gewölbt und oben ausgehöhlt ist; die Wirbellöcher sind klein. Von dem zweiten bis vierten Halswirbel nehmen die Dornfortsatze an Grosse zu, die Querfortsiitze sind zwei- âstig und die Wirbellöcher wieder grösser. Bei dem sechsten Hals- wirbel ist der Dornfortsatz grösser, an den Querfortsatzen der untere Ast breit und stark (flügeliihnlich), und das Wirbelloch sehr gross. Der siebente Halswirbel hat wegen seinem langen Dornfortsatz viel Aehnlichkeit mit dem ersten Rückenwirbel, der einfache kleine Quer- fortsatz ist wie bei dem Pferde ohne Wirbelloch. Bei dem S c h w e i n e sind die Halswirbel kurz und scheinbar
mehr zusammengedrangt, dalier auch der verhaltnissmassig kurze Hals dieser Thiere. An dem ersten Halswirbel besitzen die Querfortsiitze zwei Oeffnungen, welche sich wie bei dem Pferde verhalten, manch- mal kommt noch eine hintere Oeffnung vor, welche an der untern Flache des Querfortsatzes anfangt und mit einem kurzen Kanal an dem hintern Rande dièses Fortsatzes ausmündet. Bei dem zweiten Halswirbel ist der Zahnfortsatz rund, und der einfache Kammfortsatz sehr hoch. An den übrigen Halswirbeln sind die Bogen schmal; die Dornfortsatze nehmen vom dritten bis letzten an Lange zu und sind spitzig; die Wirbellöcher sind an jeder Seite doppelt und auch beim siebenten Halswirbel vorhanden. Die Querfortsiitze sind in zwei Aeste getheilt, wovon der untere breit, flügelförmig und bis zum sechsten Halswirbel an Grosse zunimmt, der Querfortsatz des siebenten ist nur einfach. Die Gelenkknöpfe sind flach, und die Gelenkvertiefiuigen entsprechend ausgehöhlt. L e y h , Anatomie. 1 1
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ÎM déni H u n d e und der K a t z e ist der obero Bogen ani
ersten Halswirbel viel breiter als der untere, an dem Querfortsatz ist statt der mittlern Oeffnung nur ein Ausschnitt. Die Gelenkliöhlen am vordern Ende gehen tief, und an der Stelle der Gelenkknöpfe befinden sich Gelenkvertiefungen. An dem zweiten Halswirbel ist der scharfe Kamm sehr lang, die vordern schiefen Fortsàtze sind gewölbt, der Zahnfortsatz sclimal, rund und verlialtnissmassig lang. Die Wirbel- löcher zwischen dem Bogen am 'vordern Ende des Körpers fehlen. Der Dornfortsatz des dritten Halswirbels ist schwach, nimmt aber bis zum siebenten an Lange zu. Die Querfortsatze sind breit und nach unten gerichtet. Beim Hund sind die Querfortsatze des sechten Hals- wirbels denen der Wiederkauer almlich. Bei der Katze sind die Querfortsatze des sechsten Halswirbels in drei Aeste getheilt. Der Querfortsatz des siebenten Halswirbels ist bei diesen Thieren einfach, schmal und verlialtnissmassig lang; der Dornfortsatz ist der langste und das Wirbelloch fehlt. 2) Die Rückenwirbel. {Vertebrae dorsi,)
Bei dem Pferde, Esel und don Maulthieren kommen achtzehn *
R ü c k e n - oder Brustwirbel vor, welche durchgangig kleiner als die Halswirbel sind, und zwischen diesen und dem ersten Lendenwirbel in der Art gelagert sind, dass die sechs ersten von dem letzten Hals- wirbel aus in einem Bogen nach hinten in die Höhe gehen, und erst vom sechsten an in gerader, mit den Lendenwirbeln gleicher Kichtung bis zum Kreuzbeine liegen. Bei dem Esel bilden sammtliche Riicken- und Lendenwirbel einen nach oben gerichteten Bogen, nach Art eines Gewölbes, welche Einrichtung zu der grossen Tragkraft dieser Thiere nicht wenig beitragen mag. Zu beiden Seiten articuliren sie mit den Rippen und bilden mit deren obern Enden die obère Wand der Brust- höhle. An jedem Rückenwirbel lasst sich der Körper und der Bogen unterscheiden. Der Körper hat vorn den Gelenkknopf, welcher an dem ersten
und zweiten Rückenwirbel mehr kopfförmig ist, hinten die Gelenk- vertiefung. Auf der untern Plache findet sich an den fünf ersten Wirbeln eine scharfe langs laufende Grate, an den zwei letzten ein Kamm; bei den Uebrigen ist der Körper abgerundet. Zur Seite ist je eine Oefniung zum Durchgang einer Vene. Vorn und binten sind auf jeder Seite an dem Gelenkknopf und der Gelenkvertiefung zwei glatte überknorpelte, schwach vertiefte, schief stenende Gelenk- gruben, die mit denen an dem vorstehenden und nachfolgenden Wirbel die Gelenkliöhlen zur Aufnahme der Rippenköpfe bilden., lm Grunde der Gelenkhöhle ist eine Oeffnung, durch welche das runde Band des Rippenkopfes in den Rückenmarkskanal geht. An dem letzten Rückenwirbel fehlen die hintern Gelenkgruben. Der Bogen bildet mit dem Körper das Rückenmarksloch und
besitzt vorn und hinten einen Ausschnitt zur Bildung der Zwischen- * Die Skelette zweier englischer Halbblutpferde haben neunzebn Rückenwirbel
luit der entsprechendeu Anzahl Rippen. |
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wirbellöclier. In manchen Pallen wird dieser Ausschnitt durch einen knö-
chernen Steg zum vollkommenen Loch. Ueber den Ausschnitten liegen die scliief en Fortsatze, welche an den zwei ersten am grössten sind. Be; den vordern sielit die glatte überknorpelte Gelenkflâche nach oben, bei den hintern nach unten. Zur Seite des Bogens stehen die Quer- fortsatze hervor, wovon jeder mit einer (lachen Gelenkflâche versehen ist, nur bei dem ersten und zweiten Wirbel ist sie ausgehöhlt; sie articuliren mit den Rippenhöckern der Rippen. An den letzten Rücken- wirbeln verschmelzen die Gelenkflachen der Querfortsatze mit den vordern Gelenkgruben, so dass sie nicht mehr von einarider abgegrenzt sind, und ein gemeinschaftliches Kapselband haben. In der Mitte auf der aussern Plache befinden sich die starken Dornfortsatze. Vom ersten bis fünften nehinen sie an Lange zu, vom sechsten bis zwölften wieder allmahlig ab, und von hier bis zum letzten haben sie eine gleiche Lange. Was ihre Stellung betrifft, so stehen sie vom ersten bis zwölften schief nach hinten, von diesem bis zum letzten mehr senkrecht. Ihre beiden Seitenflachen dienen zur Anheftung von Muskeln, der vordere und hintere Rand zur Befestigung der Zwischen- dornbander, und ihr obères Ende ist beulenartig aufgetrieben, an dem sich das Nackenband anheftet. Die Wiederkauer haben dreizehn Rückenwirbel. Die Dorn-
fortsatze der fünf ersten sind lang und breit, nehmen dann aber bis zum letzten allmahlig an Grosse wieder ab , sie sind scliief nach hinten gestellt, nur der letzte bat eine senkrechte Stellung. Bei den zwei letzten Wirbeln sind die hintern schiefen Fortsatze nach unten gewölbt und greifen zapfenförmig in die entsprechend ausgehöhltcn, vordern schiefen Fortsatze ein. Der Körper ist grösser als bei dem Pferde, die Ausschnitte an demselben fehlen und werden übrigens nur bei dem Rinde durch Wirbellöclier ersetzt, die am hintern Ende eines jeden Wirbels angebraclit sind. Die untere Flache des Körpers besitzt eine Grate, welche an den vordern Wirbeln mehr abgerundet ist. An den Querfortsatzcn der zwei letzten Wirbeln fehlen bisweilen die Gelenk- flachen , welche an allen etwas gewölbt erscheinen. Das Schwein bat vicrzehn Rückenwirbel, deren Dornfortsatze
von dem zweiten bis neunten nach hinten, der erste aber nach vorne gerichtet ist. Ausser den Zwisclienwirbellöcliern liegen an jeder Seite des Wirbels am Grunde der Querfortsatze noch zwei weitere Oeff- nungen, und zwar cine obère und eine untere; beide Oeffnungen fangen übrigens gemeinschaftlich in dem Rückenmarkskanal an. An den drei letzten Wirbeln sind die Gelenkflachen an den Querfortsatzen mit denen am Körper verschmolzen. Der Körper ist an seiner untern Flache gewölbt. Bei den vier letzten Rückenwirbeln sind die vordern und hintern schiefen Fortsatze denen der Lendenwirbel ahnlich, indem sie wie diese zapfenförmig ineinandergreifen. Der Ilund und die Katze haben wie die Wiederkauer dreizehn
Rückenwirbel. Die Dornfortsatze der drei ersten Wirbel sind am Iangsten, die der übrigen Wirbel werden bis zum letzten allmahlig kürzer und immer mehr gerade gestellt. Bei der Katzc, weniger |
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deutlicli bei dem Hunde, ist der Dornfortsatz des zwölften Rücken-
wirbels kurz, unten breit, oben spitzig und senkrecht gestellt, wahrend der des eilften nach hinten, und der des dreizehnten Wirbels nach vorne gerichtet ist. Die untere Fliiche des Körpers ist gewölbt und ohne Grate. Die Ausschnitte für die Zwischenwirbellöcher sind wie bei dem Pferde. Bei der Katze fehlen an den Querfortsatzen der zwei letzten Rückenwirbel die Gelenkfiiichen. 3) Die Lendenwirbel. (Vertcbrae lumborum.)
Lenden- oder Bauchwirbel hat das Pferd und das Maul-
thier sechs *, der Esel dagegen nur f'ünf, die ihre Lage zwischen dem letzten Rückenwirbel und dem Kreuzbeine haben. Sie machen den Uebergang von dem Vorder- zum Hintertheil des Körpers, bilden gleichsam eine Brücke, welche Stelle, da sie zu beiden Seiten keine Verbindung eingehen, die schwachste Partine der ganzen Wirbelsanle ist. Man unterscheidet hier wieder wie an den Rückenwirbeln den K ö r p e r und den Bogen mit ihren Fortsatzen und O e f f n u n g e n. Der Körper der drei ersten Lendenwirbel besitzt auf seiner aussern
Flache und in deren Mitte einen stark hervorragenden, langs lau- fenden Kamm, der des vierten ist mehr abgerundet und der des fünften und sechsten ist flach. An seinem vordern Ende befindet sich ein flacher Gelenkknopf, an seinem hintern eine flache Gelenkvertiefung; zur Seite ragen die langen, wagrecht liegenden Querfortsâtze hcrvor," welche bei den vier ersten breit und dünn, bei den zwei letzten kurz und dick sind. Der Querfortsatz des ersten Lendenwirbels steht etwas nach rückwarts, der des zweiten, dritten und vierten mehr in gerader Richtung, und der des fünften und sechsten etwas nach vorwarts. Der Querfortsatz des fünften Lendenwirbels zeigt an sei- nem hintern Rande eine seichte langliche Gelenkvertiefung; die des sechsten ist an seinem vordern Rande mit einer schwach gewölbten und an seinem hintern mit einer etwas ausgehöhlten Gelenkflache versehen, erstere ist durch ein Kapsclband mit dem Querfortsatz des fünften Lendenwirbels, letztere mit dem Fliigelfortsatz des Kreuz- beines durch ein Kapselband verbunden. Die Ausschnitte zur Bildung der Zwischenwirbellöcher verhalten sich wie an den Rückenwirbeln, und die schiefen Fortsatze sind starker als an diesen. Die vordern haben eine stark ausgehöhlte, die hintern eine entsprechende gewölbte Gelenkflache. Beide greifen zapfenförmig ineinander, wodurch die Lendenwirbel untcr sich mehr Festigkeit bckommen. Die Dornfortsatze sind breit und alle von derselben Höhe wie die des letzten Rückenwirbels ; ihre Rander sind scharf und zur Anheftung der Zwischendornbânder bestimmt. Das obère Ende zeigt eine schwaclie Beule, an der sich das Nackenband befestigt. So weit dicse Wirbel den Rückenmarkskanal bilden, ist derselbe breiter, aber nicht so hoch als in den Rückenwirbeln. * Die hiesige Praparaten - Sammlnng ist im Besitz zweier Skelette von Ori-
ginal arabischen Pferden, wo nur füni' Lendenwirbel sich vorfinden, wahrend die Zahl der Rückenwirbel normal ist. |
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Die Zabi der Lendenwirbel ist bei den Wioderkauern eben-
falls sechs. Die Dornfortsâtze sind breit und nieder. Die nach vorwârts gekrümmten Querfortsatze sind lang, stark und stehen weiter auseinander. Die Querfortsatze des ersten Wirbels sind aia kiirzesten, die des dritten bis fiinften sind gleich lang und die grössten, die des letzten sind wieder kürzer. Die vordern und bintern Éânder an den Querfortsatzen siimmtliclier Wirbel sind scharf und frei, also nicht wie bei dem Pferde mit dem Kreusbeine verblinden. Die untere Flâche des Körpers ist mit einer schwachen Grate ver- sehen. Die vier letzten Zwischenwirbellöcher sind selirgross, und nicht selten trifft man an den zwei ersten Wirbeln statt dieser wirk- liche Wirbellocher. Das Schwein bat gewöbnlich sieben, seltener secbs Lenden-
wirbel. Die Dornfortsâtze sind nur wenig nach vorwârts gerichtet. Die nach unten gebogenen Querfortsatze sind am ersten und letzten Wirbel am kiirzesten. Am Grande eines jeden Querfortsatzes befindet sich eine kleine Oeffnung. Die zwei ersten Lendenwirbel haben ausser den Zwischenwirbellöchern auf jeder Seite noch ehi Wirbelloch. Der Hund und die Katze baben auch sieben * Lendenwirbel.
Die Dornfortsiitze sind an ihrer Basfs sehr breit. Die hintern schiefen Fortsatze der vier ersten Wirbel sind in zwei Aeste getheilt, von denen der aussere schmal und ohue Gelenkflache ist. Die Querfort- satze nehmen vom ersten bis siebenten Wirbel an Lange zu und sind stark nach vorn und unten gekriimmt. 4) Das Kreuzbein oder Heiligbein. (Os sacrum.)
Das Kreuzbein, das in früher Jugend aus fiinf einzelnen Wir-
beln besteht, die erst spater zu einenr Knochen verschmelzen, verbindet sich vorn mit dem letzten Lendenwirbel, hinten mit dem ersten Schweifwirbel und oben mit den beiden Darmbeinen. Das Kreuzbein, als ein Knochen betrachtet, lasst ein vorderes und ein hint ere s Ende, eine obère und eine untere Flâche, zwei Seitenrânder und die Rückcnmarksh öhle unterscheiden. Das vordere Ende zeigt die awei grossen, zur Seite stellenden
und etwas nach vorwârts gerichteten Quer- oder Flügelfortsatz e, deren obère rauhe Flâche durch Faserknorpel mit den Darmbeinen, die vordere gewölbte Gelenkflâche mit dem Querfortsatz des Jetzten Lendenwirbels durch ein Kapselband verbunden sind; die untere Flâche ist glatt, frei und der Beckenhöhle zugekehrt. Die zwei schiefen Fortsatze sind klein und nehmen mit ihren ausgehöhlten Gelenk- flâchen die hintern schiefen Fortsatze des letzten Lendenwirbels auf. Der flache Gelenkknopf ist durch eine dicke Schichte Faser- knorpel mit der entsprechenden Gelenkvertiefung des letzten Lenden- wirbels nach Art eines vollkommenen Wechselgelcnkes verbunden; zwischen diesem und den beiden Querfortsatzen liegen die Aus- schnitte für die Zwischenwirbellöcher. Das h int er e Ende bat eine * Bei dem Hunde trifft man manchmal nur sechs Lendenwirbel, dagegen
vierzehn Rückenwirbel und ebenso Yiel Kippen auf jeder Seite. |
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Gelenkflâche, welche sich durch Faserknorpel mit dem ersten Schweif-
wirbel verbindet. Die Ausschnitte, wovon je einer zur Seite ist, werden von dem Bogen und dem Körper gebildet, und dienen dem fünften Kreuznerven zum Durchgang. Die obère Flache, welche durch Verschmelzung der Bogen
der einzelnen Wirbel gebildet wird, hat in ihrer Mitte fünf etwas nach hinten gerichtete Dornfortsiitze, wovon der erste dunner und schmaler als die iibrigen ist. An ihrem obern Ende sind sie, mit Ausnahme des ersten, beulenfdrmig. Am Grande zwischen diesen Fort- satzen befindcn sich die vier Zwischendornlöcher und zur Seite je vier obère Kreuzbeinlöcher zum Durchgang der obern Kreuznerven. Die untere Flache entsteht durch die Verwachsung der Körper der einzelnen Wirbel, sie ist etwas ausgehöhlt und vorn am breitesten; auf jeder Seite gegen die Rander finden sich vier grosse Löcher, die untern Kreuzbeinlöcher, welche zum Austritt der untern Kreuz- nerven dienen. Die Rander, welche durch die Verwachsung der Querfortsatze
entstehen, werden in einen rechten und linken unterschieden. Sie sind rauh, vorn breiter als hinten und dienen sowohl Bandera als Muskeln zur Anheftung. Die Rückenmarkshölile ist am ersten Wirbel am weitesten, und nimmt gegen den letzten allmahlig ab ; sie enthalt den Pferdeschweif des Rückenmarkes. Beiden Wiederkauern besteht das verhiiltnissmassig grössere,
nach oben gebogene Krcuzbein ebenfalls aus fünf falsclien Wirbeln. Die Fliigelfortsatze sind kurz und breit, und an dem vordern Rande fehlen ihnen die Gelenkfliichen. Das hintere Ende ist im Verhaltnisse sehr breit. Die Dornfortsâtze sind haufig ganz mit einander ver- schmolzen und an den obern Enden aufgetrieben. An der obern gewölbten Flache sind noch Rudimente von schiefen Fortsatzen wahr- zunehmen, die grösstentheils unter sich verwachsen sind. Die untere Flâche ist ausgehöhlt. Die Seitenrânder sind breit und gehen nach unten in einen scharfen Kamm aus. Das Kreuzbein des Schweincs ist aus vier falschcn Wirbeln
zusammengesetzt. Die Fliigelfortsatze sind kurz, und die rauhen Flâchen derselben, welche sich mit den Darmbeinen verbinden, liegen ganz zur Seite. An der untern, sowie an der obern Flache kommen nur drei Kreuzbeinlöcher vor. Der Dornfortsatz des zweiten Mschen Wirbels fehlt, und die Dornfortsiitze der übrigen Wirbel sind klein. Die Bogen lassen Zwischenraume, und der ganze Knochen ist wie bei dem Rinde mehr gebogen. Bei dem Hun de und der Katze ist das Kreuzbein nur aus
drei falsclien Wirbeln zusammengesetzt. Die Fliigelfortsatze sind breit und verbinden sich wie bei dem Rinde nur mit den Darmbeinen. Die obère Flâche zeigt drei kleine getrennte Dornfortsaize, auf jeder Seite die zwei obern Kreuzbeinlöcher und Andeutungen der schiefen Fortsatze. Die untere Flache ist breit, ausgehöhlt und auf jeder Seite gleiehfalls mit den zwei untern Kreuzbeinlöchern versehen. Die Rânder sind stumpf. |
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5) Die Schweif- oder Schwanzwirbel. (Ossa caudae s. ioecygis.)
Die Schweifwirbel, deren Zahl bei dem Pferde gewöhnlich
achtzehn ist, sind an dem hintern Ende des Kreuzbeines angehangt, und die kleinsten, aber auch die beweglichsten Wirbelknochen. Die drei ersten lassen noch deutlich die einzelnen Fortsatze nachweisen. An dem kurzen dicken abgerundeten Körper, dessen obère Flache mit einer Oeflnung versehen ist, beiindet sich vorn und hinten eine gewölbte, durch Faserknorpel mit den vor- und nachstehenden Wir- beln verbundene Gelenkflâche. Zur Seite ragen die zwei Querfortsatze liervor. Der Bogen der drei ersten Wirbeln, welcher mit dem Körper einen Kanal bildet, hat in der Mitte einen kleinen Dornfortsatz und vorn Rudimente von schiefen Fortsatzen. Von dem vierten Schweif- wirbel an fehlen die Dornfortsatze, und statt des Kanals ist oben nur eine Rinne. Die Querfortsatze werden kleiner, so dass die letzten Schweifwirbel nur noch als walzenförmige, an beiden Enden etwas verdickte Knochen erscheinen. Das Rind und das Schaf haben achtzehn bis zwanzig,* die
Zi eg e dagegen nur neun Schweifwirbel. Bei dem Rinde sind die vier bis fünf ersten noch mit einem Kanal versehen. Auf dem Bogen ragt ein kleiner Dornfortsatz hervor, die Querfortsatze sind deutlich; von den schiefen Fortsatzen, denen die Gelenkflachen fehlen, sind nur die vordern vorhanden. Bei den übrigen verhult es sich ganz wie bei denen des Pferdes. Das Sc li we in hat sechszehn bis achtzehn Schweifwirbel, von
welchen die fünf ersten deutlich zwei Querfortsatze, zwei vordere und zwei hintere, mit Gelenkflachen versehene schiefe Fortsatze zeigen. Der Bogen, auf dem statt des Dornfortsatzes nur ein kleiner Kamin sich beiindet, bildet mit dem Körper einen Kanal. Bei den übrigen fehlt der Kanal, und die Fortsatze verlieren sich mit dem Kleiner- werden der Knochen allmahlig. Der H und und die Kat ze haben zwanzig bis zweiundzwanzig
Schwanzwirbel. Bei den fünf ersten bildet der Körper mit dem Bogen einen Kanal; die vordern und hintern schiefen Fortsatze sind mit Gelenkflachen versehen. Die Dornfortsatze auf den Bogen fehlen, und die Querfortsatze, die bei der Katze. verhaltnissmassig langer sind, stehen schief nach hinten. B. Knochen der B r u s t.
1) Die Rippon. {Costaci)
Die Rippen, welche die obern Seitenwandungen der Brust-
höhle bilden, verbinden sich nach oben mit den Rückenwirbeln durch ein voHkommenes Wechselgelenk uiid nach unten mit den Rippen- knorpeln. Ihre Zahl richtet sich auf jeder Seite nach der Zahl der Rückenwirbel, so dass es achtzehn auf jeder Seite und zusammen sechsunddreissig sind. Die acht ersten, welche sich durch die Rippen- knorpel mit dem Brustbein verbinden, werden wahre, und die zehn folgende, welche durch die Rippenknorpeln unter sich in Verbindung |
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stehen, fais che Rippen genannt. An jeder Rippe betrachtet man
das Mittelstück, das obère und unte re End e. Das obère Ende zeigt den Rippenkopf und den Rippen-
höcker, welclie beide, mit Ausnalime der drei letzten, durch einen Ausschnitt von cinander getrennt sind. Der Rippenkopf ist, mit Ausnahme einer Bandgrube, glatt, überknorpelt und wird in die von zwei Rückenwirbeln gebildete Gelenkhöhle aufgenommen (die Gelenk- höhle für den Rippenkopf der ersten Rippe wird von dem letzten Halswirbel und dem ersten Rückenwirbel gebildet); jeder Rippenkopf ist durch einen in der Mitte hervorstehenden Rand in zwei Flachen abgetlieilt, die vordere verbindet sich mit der Gelenkflache am hintern Ende der Rückenwirbel und die hintere mit der am vordern Ende. Def Rippen hoeker hat eine glatte überknorpelte Gelenkflache, welche mit einer entsprechenden, am Querfortsatz eines jeden Wirbels befindlichen Gelenkflache articulirt. An den vordern Rippen steht der Rippenkopf und Rippenhöcker stark hervor, an den drei letzten sind die Gelenkflachen beider Fortsâtze in eine verschmolzen, und der Rippenhöcker ist nur noch an der Gelenkflache erkenntlich. Das Mittelstück hat eine iiussere gewölbte, vorn mit einer
breiten Rinne versehene, und eine innere ausgehöhlte, hinten mit einer schmalen Rinne versehene Flâche, welch' letztere die Zwischenrippen- arterie, die Vene und den Zwischenrippennerv aufnimmt. Der vordere Raud ist ausgeschnitten und scharf, der hintere weniger scharf. Die Riinder dienen den Zwischenrippenmuskeln, welche die leeren Raume zwischen den Rippen ausfiillen, zur Anheftung. Das untere Ende ist breit, stumpf, rauh und durch Faser-
knorpel mit den Rippenknorpeln verbunden. Die erste Rippe ist die kürzeste, zugleich aber auch die starkste, fast gerade gestellt und nur wenig beweglich. Die Lange, Breite, Krümmung und Beweglichkeit nimmt bis zur neunten Rippe allmâhlig zu, und von dieser bis zur letzten allmahlig wieder ab. Die letzte Rippe steht beinahe wagrecht. Die Wiederkauer haben dreizehn Rippen auf jeder Seite,
welche in acht wahre und fünf falsche unterschieden werden. lm Durchschnitte sind sie langer und breiter als bei dem Pferde. Der Hals ist langer, desshalb stehcn auch die Rippenköpfe entfernter von den Rippenhöckern, deren Gelenkflachen etwas ausgehöhlt sind. Wie bei den Rückenwirbeln angegeben wurde, dass die Gelenkflachen an den Querfortsatzen der zwei letzten fehlen, so ist diess auch bei den Rippenhöckern der zwei letzten Rippen der Fall. Die Rippen des Sc h weines, deren es vierzehn auf jeder Seite
sind, werden in sieben wahre und in sieben falsche eingetheilt. Der mittlere Theil der Rippen ist mehr gerade, wahrend der obère und untere mehr gebogen sind. Die zweite, dritte und vierte Rippe sind am breitesten, und bei den drei letzten sind die Gelenkflachen der Rippenhöcker mit denen der Rippenköpfe verschmolzen. Der Hund und die Katze haben dreizehn Rippen auf jeder
Seite, welche in neun wahre und vier falsche eingetheilt werden. ______________________,____m^___*___jJ
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Die Rippen sind mela- ruhd, und der Katze feblen an den schwach
ungedeuteten Rippenhöckern der zwei letzten Rippen die Gelenkflachen. 2) Das Brustbein. {Sternum.)
Das Brustbein ist ein ungepaarter Knochen, der den vordern
RÛckenwirbeln gegeniiber in der Mcdianlinie liegt; es wird durch die Rippenknorpeln der wakren Rippen in der Lage erhalten. Dieser Knochen besteht in der Jugend aus sechs einzelnen Stücken, die einen schwammigen Bau haben und durch Faserknorpel mit einander verblinden sind. Das Brustbein als ein Knochen betrachtet, lasst ein vorderes und ein hinteres Ende, zwei S eitenflachen, einen obern und einen unte m Rand unterscheiden. An dem vordern Ende befindet sich eine breite, von beiden
Seiten zusammengedrückte, scnkreclit stellende und nach aufwârts gebogene Knorpelplatte, welche der Schnabel- oder Habichts- knorpel genannt wird, und dessen vorderer Theil den Brust-Zungen- beinmuskeln, den Brustbcin-Schildmuskeln und den Brustbein-Kiefer- muskcln zur Anhcftung dient. An dem hint er n Ende befindet sich ebenfalls eine breite, von oben und untcn zusammengedrückte, hori- zontal liegende Knorpelplatte, der Schaufel- oder Schwertknorpel. An der obern Flüche dièses Knorpels hoftet sich das Zwerclifell, und an der untern ein Theil der grossen Brustbeinmuskeln und der geraden Bauchmuskeln an. Die rechte und linke S eitenflachen sind am vordern Ende
breiter als am hintern, und besitzen an der Verbindung zweier Knochenstiicke je eine liinglichtc, glatte, überknorpelte Gelenkflache für den zweitcn bis achten Rippenknorpel. Der obère Rand fiingt an dem obern Rande des Sclmabel-
knorpels an und reicht bis zum Schwertknorpel. An der Vereinigung des Schnabelknorpels mit dem ersten Knochenstiick liegen zwei durch einen hervorstehenden Rand von einander getrennte Gelenkvertiefungen, welche die Rippenknorpel der beiden ersten Rippen aufnehmen ; an dem vierten Knochenstiick geht der Rand in eine Fliiche über, die an dem Schaufclknorpel am breitesten ist. Der unterò Rand geht von dem untern Rande des Schnabelknorpels, wo er stark hervorstehend ist und der Kamm genannt wird, bis zur untern Flaclie des Schaufelknorpels. An dem Brustbeine der Wiederkaucr sind in der Jugend
deutlich sieben einzelne Knochenstiicke zu unterscheiden, welche spiiter, mit Ausnahme des ersten, mit einander verwachsen, so dass also das ganze Brustbein zeitlebens aus einem vordern kleinen und aus einem hintern grossen Stiick besteht, welche beide ein Gelenk bilden. Das vordere Ende, an dem sich ein kleiner Schnabelknorpel anheftet, ist dick, das hintere dreieckig, glatt und mit dem Schaufcl- knorpel verbunden. Man unterscheidet eine obère und eine untere Flaclie, welche beide vom schmiiler als hinten sind; einen rechten und linken Seitenrand, wovon jeder mit acht Gelenkvertiefungen zur Aufnahme der Rippenknorpel der wahren Rippen versehen ist. Leyh. Anatomie. 12
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Das Brustbein des Sc h weines besteht aus funf Knoclien-
stücken, von denen das erste, wie bei dem Rinde, durch ein Gelenk mit dem hintern grössern Stiick verbunden ist. Das hintere, rnehr aber das vordere Ende, geht an dem freien Theil in eine stumpfe Spitze aus. Der Schnabelknorpel an dem vordern Ende ist klein. An den Scitentheilcn finden sich nur sechs Gelenkvertiefungen. Die Gelenkflâchen für die beiden ersten Rippenknorpel befinden sich oben an dem ersten Knochenstück, sic sind gewölbt und gemeinschaftlich. Das Brustbein des Hundcs und der Katze ist aus acht ein-
zelnen liinglichen Knochenstücken zusammengesetzt, die mit Ausnahme des ersten und letzten an beiden Enden verdickt erscheinen. Man unterscheidet eine obère und untore schmalc und zwei breitere Seiten- flachen, welch' letztere sich mit den wahren Rippenknorpeln verbinden. Die Rippenknorpel werden wie die Rippen in wahre und
fais che abgetheilt. Die wahren, welche die acht ersten Rippen mit dem Brustbeine verbinden, sind stark und nehmen vom ersten bis zum achten an Lange zu; an ihren obern breiten Enden sind sie mit den untern Enden der Rippen, an ihren untern gewölbten, glatten Gelenkwalzen mit den entsprechenden Gelenkvertiefungen des Brust- beines durch vollkommene Wechselgelenke verbunden. Der achte und neunte Rippenknorpel sind bestandig mit einander verwachsen. Die falschen Rippenknorpel sind lang, schmal und griffelfórmig; sie verbinden sich mit ihren obern Enden, wie die wahren mit den Rippen, ihre untern Enden aber gehen in freie Spitzen aus, welche durch Bandfasern und Muskeln mit einander verbunden sind. Die wahren Rippenknorpel tragen zur Bildung der Brusthöhle, die falschen mehr zur Bildung der Bauchhöhle bei. Bei den Wiederkâuern sind es dreizehn Rippenknorpel au
jeder Seite, welche breiter als die des Pferdes sind. Die acht ersten werden die wahren und die fünf letzten die falschen Knorpel genannt. Das Schwein hat vierzehn Rippenknorpel an jeder Seite. Die
beiden ersten sind klein, mit ausgehöhltcn Gelenkflâchen versehen und wie bei dem Pferde durch ein gemcinschaftlicb.es Kapselband mit dem Brustbeine verbunden. Man unterscheidet sieben wahre und sieben falsche Rippenknorpel. Bei dem Hun de und der Katze kommen, wie bei dem Rinde,
dreizehn Rippenknorpel an jeder Seite vor. Die beiden ersten Rippen- knorpel sind im Verhaltnisse lang. Sie werden in neun wahre und vier falsche Knorpel abgetheilt. C. Knochen des Beckens. (Ossa pelvis.)
Die Beckenbeine oder ungenannte Beine (Ossa innomi-
nata) bilden mit dem Kreuzbeine die Beckenhöhle, in welcher ein Theil der Verdauungsorgane, der Harnorgane, der mannlichen und weiblichen Geschlechtsorgane liegen. .Sic stchen oben durch Fascr- knorpel mit dem Kreuzbeine und unten durch freie Gelenke mit den beiden Oberschenkelbcinen in Verbindung. Das ganze Bccken besteht m
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in friiher Jugend aus zwei Halften und jede Halfte aus drei einzelnen
Knochen, namlicli dem Darmbeine, dem Se h a m beine und dem S i t z b e i n e. Das Darmbein (Os ileum) ist der vorderste und grösste der
drei Beckenknochen, an ihm unterscheidet man eine aus s ere oder obère und eine inner e oder un te re F lac h e, einen innern, aussern und h in te m Winkel, einen vorder n, obern und nntern Rand. Die âussere oder obère FI a eli e ist zwischen den beiden
Winkeln ausgcliölilt und binten wenig gewölbt; sie dient den Darm- bein - Umdrehermuskeln zur Anheftung. Die innere oder unte re F la che ist gewölbt und zeigt ungefahr in ihrer Mitte eine langlich rauhe Flache, welche durch Faserknorpel mit dem Fliigelfortsatze des Kreuzbeines sich verbindet, nach hinten ist diese Flache durch einen rauhen hervorstehenden Rand begrenzt, den man die Bo genlinie nennt, welche die Grenze zwischen dem grossen und kleinen Becken macht; eine Eintheilung, die bei Thieren keinen besondern Werth hat. Der innere Darmbeinwinkel steht dem des gleichnamigen Knochens der andern Seite gegenüber, und ist an seinem freien, nach oben stellen- den Ende beulenförmig; zwischen beiden liegt der erste Dornfortsatz des Kreuzbeines ; auch er dient Muskeln und Bandera zur Anheftung. Der âussere Winkel ist stark, breit und nach aussen stehend, er bildet die IIüft e, daher auch der Name Iliiftbein; an ihm befindet sich ein vorderer und ein hintorer Hoeker, beide sind durch einen Ausschnitt getrennt, und dienen dem Darmbein - Bauchmuskel, dem grossen Darm-Backbeinmuskel, dem aussern Darmbein-Umdrehermuskel und dem aussern Darm-Schenkelbeinmuskel zur Insertion. Der h in- ter e Winkel ist dick, dreieckig, verbindet sich nach unten und hinten mit dem Sitz- und Schambeine, und bildet mit diesen Knochen die Gclenkpfanne, welche durch einen scharfen Rand begrenzt ist, der nach hinten einen Ausschnitt zeigt, in welchen die Sehne des geraden Bauciimuskels aufgenommen wird. In dem Grunde der Pfanne befindet sich eine Bandgrube fiir das runde Band des Gelenkkopfes des Backbeines, mit dem sie ein freies Gelenk bildet. Ueber der Pfanne ist ein r au her Kamm, nach vorn ein Ern jihrungslocli und innen eine seichte Rinne, in welcher die Verstopfungsarterie liegt; aussen sind zwei Sehnengrub en, in welchen sich die gespaltene Sehne des vordern Darm-Schenkelbeinmuskels anheftet. Das Schambein (Os pubis) ist der kleinste von den Becken-
knochen, und hat seine Lage an der untern Wand der Beckenhohle zwischen dem Darm- und dem Sitzbeine. Man unterscheidet an ihm den vordern und den h intern Ast mit ihren Randem, und eine obère und untore Flache. Der vordere grössere, quer liegende Ast verbindet sich nach
aussen mit dem liintern Darmbeinwinkel und dem Sitzbeine zur Bildung der Gelenkpfanne, nach innen mit dem gleichnamigen Ast des Scham- beines der andern Beckenliiilfte. Der vordere Rand dièses Astes besitzt mehrere Ernahrungslöcher, und in der Nahe der Pfanne eine |
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stark hervorsteliende Beule, die sich in den Kamm fortsetzt; der
hintere Rand ist ausgeschnitten und bcgrenzt das ovale Loch von vorn. Der hintere Ast ist kleiner, und geht von dem innern Thcil des vordern gerade nach hinten, urn sich mit dem Sitzbeine zu verbinden; der innere Rand ist breit, rauh und verbindet sich mit dem hintern Ast des gegenüberstehenden Schambeincs; der iiussere Rand begrenzt das ovale Loch von innen. Die obère FI a eh e ist der Bcckenhöhle zugekehrt, vorn
etwas vertieft, hinten wenig gewölbt ; die unterò F1 a e h e ist miissig gewölbt und besitzt in der Nahe der Pfanne cine rauhe Rinne, welchc die Sehne des geraden Bauchmuskels aufnimmt. Das Sitzbein, Gesassbein oder Tragb e in (Os ischii) bildet
mit demselben Knochen der andern Beckcnhalfte den hintern Theil der untern Wand der Beckenhöhle; es steht nach vorn mit dem Dann- und Schambeine, und nach innen mit dem Sitzbeine der andem Becken- lialfte in Verbindung. Man betrachtet an jedem Sitzbeine den Körp er, den aussern und innern Ast. Der Körp er besteht in einem breiten platten Knochcnstück, das
den hintersten Theil des Sitzbeines ausmacht. Seine obère Fia che ist glatt und sehwach ausgehöhlt, seine un ter e nach ausscn glatt und nach innen rauh. Der vordere Rand an dem Körper ist ausgeschnitten, abgerimdet und bildet den hintern Rand des ovalen Loches; der iiussere Rand ist click, abgerundet, ebenfalls ausge- schnitten und wird der a ussero Gesassbein ausschnitt genannt ; über ihn geht die gemeinschaftliche Sehne des Kreuzbein-Umdrehcr- muskels und des innern Verstopfungsmuskels. Der in ne re Rand ist breit, rauh und mit dem des Knochens der andern Scite verbunden. Der hintere Rand ist dick, rauh und bildet mit dem des Sitzbeines der andern Seite den hintern Gesassbein ausschnitt. Zwischen dem aussern und dem hintern Rande befindet sich cine rauhe, stark hervorsteliende breite Beule, wclcbe nach unten in cinen scharfen starken Rand, der Kamm genannt, übergeht; beide dienen nichreren Muskeln zur Anheftung. Der iiussere Ast ist dick, ziemlich lang und verbindet sich
mit dem Darm- und Schambeine zur Bildung der Gelenkspfanne; der obère Rand bildet über der Pfanne den Kamm, der sich mit dem des Darmbeines vereinigt; der innere Rand ist abgerundet, begrenzt das ovale Loch von aussen und besitzt ein Erniihrungs- loch; der iiussere Rand verbindet sich mit dem des Körpers zu dem aussern Gesassbeinausschnitt. Der innere Ast ist klein, sein inner er breiter rauher Rand verbindet sich mit dem gleich- namigen der andern Seite, sein aussercr freier Rand ist dem ovalen Loche zugekehrt; seine obère F lâche ist glatt und scine untere rauh. Die Verbindung der Scham- und Sitzbeine der beiden Becken-
hiilften geschieht in der Jugend immer durch Faserknorpel, wodurch cine, obwohl geringe Beweglichkeit möglich ist. Erst im spiitem Alter findet, übrigens nicht bei allen Hausthieren , eine wirkliche |
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Verwachsung durch Knoclicnmasse statt, so dass beide Beckenhâlften
nur cinen Knoelien auszumachen scheinen. Das ovale, auch Vcrstopfungsloch genannt, wird von
dem Scham- und Sitzbeine gebildet, indem diese Knoelien zusammen einen Ring bilden, der das ovale Loch einschliesst. An diesem Ringe heftet sich ein Band an, das die Oeffnung verschliesst und Ver- stopfungsband genannt wird. Das ovale Loch dient zum Durchgange von Gefjissen und Nerven; innen ist dasselbe von dem innern Ver- stopfungsmuskel, aussen von dem iiussern Verstopfungsmuskel bodeckt. Bei den Wiederkauern fehlen an den mehr senkrecht stellenden
aussern Darmbeinwinkeln die Hoeker, und der hintere Winkel ist schwacher, als bei dem Pferde. Das Sitzboin ist breiter und das ovale Loch grösser. Beide Beckenhâlften verwachsen selten und uur im liöhern Alter mit einander. Bei dem Schweine unterscheidet man an dem Darmbeine eine
aussere und eine innere Fliiche, einen vordern, obern und untern Rand. Der vordere Rand ist gebogen, desshalb ist auch die Grenze zwischen dom aussern und innern Winkel undeutlich. Die aussere Flache besitzt eino Griite, welclie in den obern Rand übergeht. Das Schambein ist schmal und au dem Sitzbeine ist an der Stelle des Kammes ein zitzcnahnlichcr Fortsatz. Die Gelenkpfanne ist tief. Bei dem Hun do und der Katze ist der aussere und innere
Winkel des Darmbeines, wie bei dem Schweine, wenigor deutlich getrennt, indem der vordere Rand in einem Bogen von dem einen Winkel zu dem andern geht. Die aussere Flache besitzt eine lang- licho Grube, die innore ist in der Mitte rauli und der hintere Winkel ist verhaltnissmiissig breit. Die Sitzbeine ragen flügolfürmig nacli binten und aussen. Bei dem Schweine, dem Hun de und der Katze stehen die
innern Darmb ein winkel im Verhaltiiisse weiter auseinander, als bei dem Pferde und den Wiederkauern. III. ü n o d) t n b t r <ê 11 t ir ut a $ t it.
A. K n o e h e n der vordern G1 i e d m a s s e n.
1) Das Scliulterblatt. (Scapitici s. Omoplata.*)
Das S eh ui terbi a tt ist der oberste Knoelien der vordern Glicd-
niasse, es ist glatt, dreieckig gestaltet und bat scine Lage an der aussern Seite dos Brustkorbes, so, dass es von dem obern Ende der sechsten schrag nach vorn und unten an das untere Ende der ersten Rippe geht. Es steht durch Muskeln mit dem Rumpfe, und mittelst eines Kapsclbandes mit dem Oberarmbeino durch ein freies Gelenk in Verbindung. Man betrachtet an dem Schulterblatt eine aussere und innerc
Flache, einen untern, vordern und hintcrii Winkel und einen obern, vordern und hintern Rand. |
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• Die aussere Flit eh e besitzt etwas mehr nach vorn eine von
oh en nach unten gehende Knochenhervorragung, die Schulterblat t- grâte. Diese Grate theilt die aussere Flache in eine vordere kleinere und in eine hintere grössere Gratengrube; beide sind schwach vertieft und oben breiter als unten. An dem untern Theil der vordern Griitengrube finden sicli einige Bauhigkeiten und ein grosses Ernah- rungsloch. Oben und unten geht die Grate allmahlig in die Flachen iiber, wàhrend der mittlere Theil bervorragend, oben mit einem rauhen, etwas nach rückwarts gebogenen, unten mehr abgerundeten Rande versehen ist. Beide Griitengruben sind von don Gràtenmuskeln bedeckt. Die in nere Plache ist dem Brustkorb zugekelirt, und wie die aussere oben breiter als unten. In der Bichtung der Schulter- blattgrate befindet sich eine Grube, die Unterschultergrube genannt, welche unten eine Gefassrinne zeigt, und oben von zwei rauhen, mehr ebenen Flachen umgeben ist. ■ Die innere Flache dient dem Unterscbulterblattmuskel und dem Bippen-Schultermuskel zur Anheftung. Der vordere Band ist oben hervorstehend, scharf und rauh,
unten ausgeschnitten und abgerundet; der hintere Band ist dick, oben breit und rauh, unten ausgeschnitten, abgerundet und theilweise rauh; beide Bander dienen zur Anheftung mehrerer Muskeln. An dem obern rauhen Band heftet sich der Schulterblattknorpel an. Der vordere oder Nackenwinkel wird der Theil des Knochens
genannt, wo der obère und vordere Band zusammentreffen, der hin- tere oder Biick en win k el steht dem vorigen gegenùber und ent- steht durch das Zusammentreffen des hintern mit dem obern Bande; beide Winkel dienen Muskeln zur Anheftung. Der un ter e Winkel bildet den untersten Theil des Schulterblattes ; er bat eine nach unten liegende glatte iiberknorpelte, durch einen Gelenksrand abgegrenzte Gelenkhòhle, welche mit dem Gelenkknopfe des Armbeines articu- lirt; vor derselben liegt eine rauhe Beule, an welcher sich die Sehne des geraden Beugers des Vorarmbeines aiihcftet; innen an dieser Beule befindet sich eine weitere Hervorragung, der Z itzenf ortsatz, auch Bab enschnabelf ort s atz genannt, an welchem sich der mittlere Schulter-Armbeinmuskel inserirt. Der engere Theil ùber der Gelenk- höhle wird der Hals genannt. Der Schulterblattknorpel, welcher als ein Erganzungs-
knorpel anzusehen ist, sitzt auf dem obern Bande des Schulteiblattes. Es lassen sich an ihm ein obérer und unterei- Band, eine aussere und eine innere Flache unterscheiden. Der obère Band ist ge- bogen, scharf, frei und reicht bis an die Dornfortsâtze des Widerristes, der un tere Rand ist dicker und mit dem obern Bande des Schulter- blattes mittelst Bandfasern verbunden. Die aussere Flache ist etwas gewòlbt, die innere in dem Verhaltnisse ausgehöhlt und von dem Biickenschultermuskel bedeckt. Bei den Wiederkâuern ist die Grate auf der aussern Flache
höher und lauft etwas gewunden, an ihr befindet sich noch ein un- terer ausgeschnittener Band, der mit dem aussern Bande einen stark |
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hervorstehenden Winkel bildet. Bei dem Rinde ist die Grate nacli
hinten, bei dem Schafe nach vorn gekriimmt. Die vordere Grâten- grube ist viel kleiner, als die hintere. Das Ernahrungsloch liegt an dem untern Theile des hintern Randes. Bei dem Sc h we in e geht die stark nach hinten gekrümmte, in
der Mitte dreieckig gestaltete Grate unten und oben allmahlig in die iiussere Flache über. Der hintere Rand ist breit und der vordere nach vorn gebogen. Das Ernahrungsloch beflndet sich an derselben Stelle, wie bei dem Rinde. Bei dem Hun de und der Katze ist die Grate sehr ausgebildet,
und nur schwach nach hinten gekriimmt. Das untere Ende der Grate, das bis in die Höhe der Gelenkspfanne reicht, ist dem des Rindes so ziemlich ahnlich. Der obère Rand geht gebogen in den ebenfalls gebogenen voidern Rand über, so dass der Nackenwinkel abgerundet erscheint ; der hintere Rand ist unten ausgeschnitten, breit und hier mit einem Ernahrungsloch versehen. Die Gratengruben sind in Beziehung auf Grosse wenig verschieden. Die Boule an dem untern Winkel ist klein, und der Zitzenfortsatz fchlt. Ueber der Gelenkspfanne an dem hintern Rande ist eine kleine rauhe Beule. Der Schulterblattknorpel fehlt. 2) Das Oberarmbein. (Os humcri s. bracini.)
Dieser Knochen verbindet sich nach oben mit dem Schulterblatt,
und nach unten und hinten mit dem Vorarm- und dem Ellenbogenbeine durch ein vollkommenes Wechselgelenk ; er geht schrag von oben nach hinten und unten. Man unterscheidet an ihm ein obères Ende, ein Mittelstück oder den Körper und ein untcres Ende. Das obère Ende zeigt nach oben und hinten den glatten,
überknorpeldn, durch einen Gelenksrand begrenzten Gelenkkopf, der mit der Gelenkshöhle des Schulterblattes articulirt; aussen an dem Gelenkkopf ist eine glatte, ebenfalls überknorpelte Beule, über welche die Sehne des hintern Gratenmuskels geht; innen an dem Gelenkkopf liegt eine rauhe Beule, welche zur Anheftung der Sehne des Unterschulterblattmuskels bestimmt ist. Vor dem Gelenkkopf liegt der âussere grössere, der innere kleinere und der mittlere Rollfortsatz, und zwischen diesen die zwei glatten, überknorpelten Rollausschnitte, auf welchen die rollahnliche Sehne des Arm- Vorarmbeinmuskels gleitet; unter dem aussern Rollfortsatz befindet sich eine Rauhigkeit, an welcher sich die Sehne des hintern Graten- muskels iuserirt. Zwischen dem Gelenkkopf und den Rollfortsatzen liegt die Gelenkgrube, welche mehrere Ernahrungslöcher enthalt. Das Mittelstück oder der Körper liegt zwischen dem obera
und untern Ende, und lasst vier F lachen, die gewunden ineinander übergehen, unterscheiden. Die vordere Flache ist oben breit, glatt und unten mit einer Grate, als Fortsetzung des Umdrehers, versehen; die innere Flâche besitzt oben eine Rauhigkeit, die Narbe, an welcher sich die Sehnen des grossen Schulter-Armbein- und des Rücken-Armbeinmuskels inseriren, unten ist ein grosses Ernahrungsloch; die hintere Flache ist abgerundet und glatt ; |
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die au s s ere Fia eh e hat an ihrem obern Thcile eine nach riickwârts
gebogene Erhabenheit, den Umdreher; unter dcmselben ist diese Fliiche etwas ausgehöhlt. Sâmmtliche Flachen dienen zur Anheftung von Muskeln. Das unte re Ende articulirt mit dem obern Ende des Vorarm-
beines und mit dem Ellcnbogenbeine, und besitzt an seinem untersten Theil den glatten, übcrknorpelten, walzenförmigcn Gelenkfortsatz, der durch zwei seichte Gelenkyerticfungen in cine au s s er e kleine, eine mittlere nnd cine innere grössere Gelenk erhabenheit abgetheilt wird; aussen und innen an diesem Fortsatze finden sich die au ssere und innere Bandgrube; hinter diesem der liussere kleinere und der in nere grössere Knorren, welche nach hinten durch die Ellenbogengrub e von einander geschieden sind, und den Beuge- und Streckmuskeln des Unterfusses zur Anheftung dienen. Vorn iiber dem Gelenkfortsatz e ist eine Gelenkgrube. Bei den Wiederkiiuern liegen vor dem Gelcnkkopfe nur zwei
Rollfortsatze, von welchcn der inncre kleiner als der aussere ist, so, dass es sehcint, letzterer ware mit dem mittlcrn verschmolzen; zwischen beiden liegt uur ein, cbenfalls glattcr, iiberknorpelter Rollaussclmitt. Der Körper ist verlialtnissmassig kurz und der Umdreher an dcmselben klein. Das Ernalirungsloch befindet sich an dem untern Theil der hintern Flache. Auch bei dem Schweine sind nur zwei Rollfortsatze und ein
Rollaussclmitt. An dom Körper fehlt der Umdreher; die vordere und hintere Flache ist viel schmiilcr, als die aussere und inncre. Das Ernalirungsloch, wie bei dem Rinde. An dem untern Ende steht die Ellenbogengrube bisweilcn durch ein grosses rundes Loch mit der Gelenkgrube in Verbindung. Bei dem H un de und der Kat ze verhalten sich die*Rollfortsiitze
und Rollaussclmitte wie bei dem Rinde und dem Schweine. Der Körper ist verlialtnissmassig lang, die Narbe an der innern Flache fehlt; der Umdreher ist durch eine Grate vertretcn. Der Gelenkfortsatz an dem untern Ende ist innen mchr erhaben, schmal und ruht auf dem Ellenbogenbeine. Wie bei dem Schweine, so komnvt es auch bei den Fleischfressern öftcr vor, dass die Ellenbogengrube durch cine Ocffnung mit der Gelenkgrube in Verbindung steht. Bei der Katze ist überdiess noch am untewi Ende iiber dem innern Knorren eine liingliche Spalte zum Durchgang der Gefâsse und Nerven. 3) Das Vorarmbetn. (Radius.)
Das Vorarmbein steht senkrecht zwischen dem untern Ende
des Oberarmbeines und der obern Reihe der Knieknochen, mit welch' letztern es ein vollkommenes Wechsclgelcnk bildet; nach hinten ver- bindet es sich mit dem Ellenbogenbeine. Es wird in das obère Ende, den Körper und das unte re Ende eingetheilt. Das obère Ende liisst zwei, durch eine von vorn nach hinten
gehende Gelenkerhabenheit getrennte Gelenkgrubcri unter- scheiden. Zu beiden Seiten liegen der aussere grössere und der i n n e r e kleinere, rauhe Hoeker, welche zur Anheftung der |
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Seitehbander dienen. Voni, mehr nach innen ist eine rauhe Be ui e,
an welcher sich die Sehne des geraden Beugers inserirt. Nach hinten befindcn sich eine rauhe Erhabenheit und zwei rauhe Vertiefungen, welche sich mit dem Ellenbogenbeine verbinden. Der K ö rp e r zeigt eine v o r d e r e gewölbte, grösstentheils glatte,
und eine hintere, etwas vertiefte Flache, welche nach aussen durch Bandfasern mit dem Ellenbogenbeine verbunden ist. Beide Flâchen sind durch cinen aussern und innern Hand von einander getrennt und mit Muskeln umgeben. Gegen das obère Ende ist der Knochen etwas eingeschnürt, welcher Theil der Hals genannt wird, und mit dem Ellenbogenbeine die Ellenb ogenspalte bildet, in deren Grunde sich ein grosses E r n à' h r u n g s 1 o c h für die Markarterie befindet. Das un ter e Ende bestcht in einem glatten, iiberknorpelten,
walzehförmigen Gelenkfortsatz, welcher mit der obern Reihe der Knieknochen in Vcrbindnng steht. Die innere Halfte dièses Fortsatzes ist hüher und articulirt mit dem Wiirfelbeine, die aussere Halfte ist niederer, aber breiter und articulirt nach vorn mit dem keilformigen Beine, nach aussen mit dem vieleckigen Beine und nach hinten mit dem Hackenbeine. Zu beiden Seiten dièses Fortsatzes ist der aussere und der i n n e r e Bandhöckcr angebraclit, an welchen sich die Seitenbânder des Kniegelenkes anheften. Vorn iiber dem Gelenkfortsatz (inden sich zwei, durch eine von oben nach unten laufende Grate von einander getrennte Sehnenrinnen und eine viel scbmalere Sehnen- rinne liegt neben dem âussern Bandhöckcr, in welchen die Sehnen des geraden Streckers des Kniegelenkes und des Streckers des Fesselbeines, Kron- und Hufbeincs glciten. Hinten iiber dem Gelcnksibrtsatze befln- det sich cine quer laufende, rauhe Grate zur Ànheftung des hintem gcmeinschaftlichen Bandes des Kniegelenkes; unter dieser Griite liegt noch eine kleine G el enk gr ubo. Auch das Vorarmbein ist wie das Armbein bei den Wieder-
kiiuern vcrhaltnissmiissig kürzcr und zugleich brciter, als bei dem Pferde. Die Gelenkflache an dem obern Ende zeigt staïkere Gelenk- gruben. Das grosse Ernahrungsloch liegt über der Ellenbogenspalte. An der Bildung des Gelcnkfortsatzes an dem untern Ende nimmt auch das Ellenbogenbein Theil. Die Gelenkerhabenlieiten gehen schief von aussen nach innen, und die Gelenkvertiefungcn sind tiefer. Die aussere Sehnenrinne ist breit und wird von dem Ellenbogenbeine gebildet. Hinten über dem Gelenkfortsatz befìnden sich zwei Gruben und mehrere Enrfhrungslücher. Bei dem Schweine ist das Vorarmbein ebenfalls kurz, und
das untore Ende staïker, als das obère. An der hintern Fliiche des Körpers befindet sich ein Ernahrungsloch. Der Gelenkfortsatz an dem untern Ende ist dem bei dem Einde ahnlich. Das Vorarmbein des Hundes und der Katze ist lang, oben
sehmaler als unten. Die Gelenkflache an dem obern Ende besitzt hinten eine quer liegende, schmale, etwas gewölbte Gelenkflache, welche mit dem Ellenbogenbeine articulirt. Die hintere Flache ist theijs rauh, theils glatt, und zeigt an dem aussern Rande über der Mitte des L c y h , Atialomie- 13
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Körpers eine kleine, langliche, überknorpelte Grube, welche sich mit
einer entsprechenden Erhabenheit des Ellenbogenbeines verbindet ; oberhalb dieser kleinen Grube ist noch eine kleine Beule zur Anheftung von Sehnen. Das untere Ende articulirt nur mit einem Knieknochen, und hat an der âussern Seite eine litnglichte Grube, in welcher ein Theil des Ellenbogenbeines aufgenommen wird. 4) Das Ellenbogonbein. (Ulna.)
Das Ellenbogenbein liegt theils über, theils hinten am Vorarm-
beine, und ist mit diesem unbeweglich, mit dem Armbeine aber durch ein vollkommenes Wechselgelenk verbunden. Es sind an ihm ein obères Ende, der mittlere Theil und ein unteres Ende zu betrachten. Das obère Ende ist der starkste Theil des Knochens, und
steht frei über dem Vorarmbeine. Die aussere Flâche ist gewölbt und rauh, die innere glatt und ausgehöhlt; beide Pluchen besitzen mehrere kleine Ernahrungslöcher. Der h in ter e Rand ist mehr abgerundet und der vorder e mehr scharf; zwischen dem obem Theil der beiden Rander ist ein breiter, rauher Fortsatz, der Ellenbogen- höcker, der den obersten Theil des Knochens ausmacht, und den Streckern des Vorarmes zur Anheftung dient. An dem untern Theil des vordern Randes ragt der etwas gebogene S chna bel fort- satz, auch Kronfortsatz genannt, hervor, der mit seiner untern, überknorpelten Gelenkflâche mit der Walze des Armbeines articulirt, und bei der Streckung dièses Gelenkes in die Ellenbogengrube auf- genommen wird. Der mittlere Theil wird nach unten allmahlig schwâcher;
seine v o r d e r e Flache ist rauh, oben und unten mit dem Vorarm- beine verbunden und in der Mitte frei, welche Stelle mit dem Vorarm- beine die Ellenbogenspalte bildet, die zum Durchgang von Gefassen und Nerven dient. Die in nere und aussere Flache ist glatt; diese Flëchen sind durch den hintern, innern und aussern Rand von einander geschieden. Das untere, in eine Spitze ausgehende Ende ist bei altera Thieren mit dem Vorarmbeine verschmolzen. Bei den Wieder kâuern ist das Ellenbogenbein langer, als das
Vorarmbein. Der Körper verwâchst nie so innig mit dem Vorarm- beine, wie bei dem Pferde. Das untere Ende macht in früher Jugend ein besonderes Stück aus, das übrigens früher mit dem Vorarmbeine verwëchst, als der übrige Theil des Knochens; nach hindn besitzt es eine Gelenkgrube, welche mit dem vieleckigen Berne articulirt. Das Ellenbogenbein des Schweines hat mit dem der Wieder-
këuer die grösste Aehnlichkeit, nur ist die Ellenbogenspalte viel kleiner, und die vordere Flâche zeigt ein kleines, übrigens deutliches Ernâh- rungsloch. Eine Verwachsung mit dem Vorarmbeine findet nicht statt. Bei dem Hunde und der Katze hat das obère Ende an seiner
vordern Flâche eine ausgehöhlte, quer liegende Gelenkflâche fur das Vorarmbein. Der mittlere Theil ist oben stârker, als unten, und lâsst dieselben Flâchen und Rânder, wie bei den Wiederkauern, unterscheiden. |
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Das unterò Ende ist etwas nach aussen gebogen und besitzt naeh innen
eine kleine Beule, welche in eine entsprechende Grube des Vorarm- beines aufgenommen wird; nach unten articulirt eine kleine glatte, überknorpelte Gelenkflache mit dem vieleckigen Beine. Dieser Knochen und das Vorarmbein bleiben stets von einander getrennt. 5) Das Vorderknie oder Vorder-Fusswurzelknochen. [Ossa carpi.]
Das Vorderknie entspricht der Handwurzel des Menschen,
und ist aus acht verschieden grossen, bei allen Hausthieren in zwei Reihen übereinander gelagerten Knochen zusammengesetzt, die mit dem Vorarmbeine, so wie beide Reihen mit einander ein vollkom- menes, und mit dem Schienbeine und den beiden Griffelbeinen straffe Gelenke bilden. Die einzelnen Knochen des Kniegelenkes, von aussen angefangen, sind: Ia der obern Keihe: In der nnterii Reihe:
Das Hackenbein. Das kegelförmige Bein.
Das vieleckige Bein. Das kahnförmige Bein.
Das keilförmige Bein. Das halbmondförmige Bein.
Das würfelförmige Bein. Das Erbsenbein.
a) Das Hackenbein (Os hamatum) (Os pisiforme d. M.) liegt
aussen und hinten am Kniegelenke, welches sich nach vorn mit dem Vorarmbeine und vieleckigen Beine verbindet. Man unterscheidet an ihm zwei Flachen, zwei RUn der und zwei Endstücke. Die aussere Flache ist rauh, gewölbt und besitzt eine Sehnenrinne, die innere ist ebenfalls rauh, ausgehöhlt und mit mehreren kleinen Oeffnungen versehen. Der obère Rand ist abgerundet, der un ter e mehr scharf. Das hint ere Ende ist beulenartig aufgetrieben, das vordere Ende besitzt eine obère, ausgehöhlte und eine untere gewölbte Gelenkflache ; erstere articulirt mit dem untern Ende des Vorarmbeines, letztere mit dem vieleckigen Beine. b) Das vieleckige Bein (Os multangulum) (Os triquetrumd. M.)
hat seine Lage aussen in der obern Reihe, es steht nach oben mit dem Vorarmbeine, nach unten mit dem kegelfdrmigen Beine, nach innen mit dem keilförmigen Beine und nach hinten mit dem Hacken- beine in Verbindung. Man unterscheidet an ihm vier Flachen. Die aussere Flache ist rauh und porös; die innere Flache hat eine obère und eine untere. Gelenkflache, welche beide mit dem keil- förmigen Beine articuliren; die obère ist eine Gelenkflache und ausgehöhlt, und mit der Walze des Vorarmbeines verbunden; die untere, grössere Gelenkflache verbindet sich mit dem kegel- förmigen Beine. c) Das keilförmige Bein (Os cuneiforme) (Os semilunare d. M.)
verbindet sich nach oben mit dem Vorarmbeine, nach unten mit dem kalm- und kegelförmigen Beine, nach innen mit dem würfelfórmigen und nach aussen mit dem vieleckigen Beine. Es zeigt sechs Flachen. Die obère Gelenkflache articulirt mit der Walze des Vorarm- beines, die untere Gelenkflache zeigt zwei Abtheilungen, von denen die kleinere mit dem kegelförmigen, die grössere mit dem |
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kahnfórmigen Beine articulirt; die aussere und innero F la eli e
ist in der Mitte rauli und löclierig, oben und unten mit je einer Gelenkflaclie versehen, welclie nach aussen mit dem vieleckigen, nacli innen mit dem "Wiirfelbeine sicli verbinden. Die vorder e Flâche ist breit, rauli und porös; die bint er e beulenartig. d) Das würfelförmige oder Würfelbcin (Os mboideum)
(Os naviculare d. M.) ist der innerste und zugleich aucb der grösste Knochen in der obern Reihe; nach oben verbindet er sicli mit dem Vorarmbeine, nach unten mit dem kahnfórmigen und dem halbmond- fóïmigen Beine, und nach aussen mit dem keilförmigen Beine. An ihm sind sechs FI ach en zu betrachten. Die obère und un ter e Gelenkfliiclie sinduncben, erstere articulirt mit dem Vorarmbeine, letztcre mit dem halbmondförmigen und dem Kabnbeine; die vorder e, die hintere und die aussere Flache ist rauli, uneben und löcherig; die innere Flache ist grössteiithcils ausgehöhlt, oben und unten mit ciner Gelenkflaclie versehen, welche mit dem keilförmigen Beine articuliren. e) Das kegelförmige Bein (Os coniforme) (Os hamalum d. M.)
ist in der untern Roibe, von aussen angefangen, der erste Knochen, welcher nacli oben mit dem vieleckigen und keilförmigen Beine, nach unten mit dem Kopf des iiussern Griffelbeines und dem Schicnbeinc, und nach innen mit dem kahnfórmigen Beine articulirt. Man betrachte! daran den Grund, die Spitze und drei Flachen. Der Grund oder die vorder e Flache ist breit, rauli und porös. Die nach hinten sehende Spitze ist beulenartig. Die innere F la eh e ist in der Mitte rauli und vertieft, vorn und hinten mit zwei Gelenkflachen versehen, welche mit dem Kabnbeine articuliren; die obère, gewölbtc Gelenkflaclie articulirt nach aussen mit dem vieleckigen, nach innen mit dem keilförmigen Beine; die untore Gelenk flache ist durch zwei linienartige Erhabenheiten in drei kleine Gelenkflachen abgetheilt, von denen die âussere mit dem Kopf des iiussern Griffel- beines , die zwei innern mit dem Schienbeine sich verbinden. f) Das kahnförmige oder das Kahnbein (Os naviculare)
(Os capitatum d. M.) ist der grösste Knochen in der untern Reihe, es verbindet sich nach oben mit dem keilförmigen und würfelförmigcn Beine, nach unten mit dem Schienbeine und dem Kopf des innern Griffelbeines, nach aussen mit dem kegelfórmigen und nach innen mit dem halbmondförmigen Beine. An demselben lassen sich sechs F lachen unterscheiden. Die obère Gelenkfliiclie zeigt drei Abtheilungen, von denen die innere, vorn liegende und ctwas ver- tiefte mit dem Wiirfelbeine, die aussere vordere, cbenfalls vertiefte und die aussere hintere, gewölbtc mit dem keilförmigen Beine arti- culiren. Die un ter e Gelenkfliiclie ist mehr eben und rubi auf dem Schienbeine. Die vordere Flache ist breit und rauh, die hintere schmal und uneben. Die aussere Flache ist in der Mitte rauh, der übrige Theil glatt, übcrknorpelt und mit dem kegel- förmigen Beine verblinden; die innere Flache zeigt cine obère und zwei untore, und cine hintere, kleine Gelenkfliiclie, welche mit |
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dem halbmondförmigen Beine und dem Kopf des innern GrifTelbeines
articuliren ; der übrige Tlieil ist vertieft und rauh. g) Das halbmondförmige Bein (Os semilunare) (Os mul-
tangulum minus d. M.) liegt innen in der untern Reihe, und steht nach oben mit dem Wiirfelbeine, nach unten mit dem Kopf des innern Griffelbeines und nach aussen mit dem kahnförmigen Beine in Ver- bindung. Es Iasst vier F Lachen bemerken. Die obère Gelen k- f lach e ist gewölbt und articulirt mit dem Wiirfelbeine; die un ter e Pia che ist ebcn und sitzt auf dem Kopf des innern GrifTelbeines; die innere ist gewölbt, rauh und frei; die âussere besitzt drei Gelenkflachen, welche mit dem Kahnbeine articuliren; der übrige Theil ist löcherig und rauh. h) Das Erbsenbein (Os pisiforme) (Os multangulum rnajus
d. M.) bat seine Lage hinten an dem halbmondförmigen Beine. Es ist ehi kleiner, stark Erbscn grosser Knochen, der nach vorn zwei Gelenkflachen besitzt, von dencn die obero mit dem halbmondförmigen Beine und die uiitere mit dem Kopf des innern GrifTelbeines sich ver- bindet; der übrige Theil des Knochen ist rauh. Die rauhen Plachen sâmmtlichcr Km'eknochen dienen zur Anheftung der besondern und gemeinschaftlichen Bander des Kniegelenkes. Bisweilen fchlt dieser Knochen oder ist sehr klein, abgerundet und ohne Gelenkflachen, in welchem Falie er in dem gemeinschaftlichen innern Seitenbande eingeschlossen getroffen wird. Die Wied e rk au er habcn nur sechs Knieknochen, von denen
vier in der obern und zwei in der untern Reihe liegen. Knoclien der obern Reihe: Knochen der untorn Rei h o:
Das Hackenbein. Das kcgelförmige Bein.
Das vieleckige Bein. Das kahnförmigo Boin.
Das keilförmige Bein.
Das würfelförmige Bein. Das Hackenbein ist kurz, dick und bat an seinem vordern Ende
nur eine Gelenkflache fur das vieleckige Bein. Das vieleckige Bein articulirt nach oben mittelst einer stark ausgesebweiften Gelenkflache mit dem Ellenbogenbeine. Das keilförmige und das würfelförmige Bein zeigen nichts besonders Abwcichcndes. Das kegelförmige Bein ist gross und mehr viereckig. Das kahnförmige und halbmondförmige Bein scheinen mit einandcr verschmolzen zu sein. Das Schwein hat, wie das Pferd, acht Knieknochen.
In der obern Reihe liegen: In der untern Reihe liegen: Das Hackenbein. Das kegelförmigo Bein.
Das vieleckigo Bein. Das kahnförmige Bein.
Das keilförmige Bein. Das halbmondförmige Bein.
Das würfelförmige Boin. Das Erbsenbein. .
Das tlackenbein ist lang, schmal, sieht mehr von der iiussern nach
der innern Scite und besitzt nur eine ausgehöhlte Gelenkflache, welche mit dem vieleckigen Beine articulirt. Das vieleckige, keilförmige und würfelförmige Bein sind denen der Wiederkauer âlmlich; das keil- förmige Bein hat an beiden Seitenfiachen, das vieleckige Bein an der |
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innern Flâche und das würfelfórmige Bein an der âussern Flache einen
Ausschnitt, wodurch zwei Löcher entstehen. Das kegelförmige Bein gleicht dem des Rindes, und ruht auf dem aussern, falschen und wahren Schienbeine. Bei dem kahnfórmigen Beine liegt' die untere gewölbte Flache auf dem innern wahren Schienbeine. Die untere Gelenkflache des halbmondförmigen Beines sitzt auf dem innern fal- schen und einem Theil des innern wahren Schienbeines. Das Erbsen- bein ist, wie bei dem Pferde, ein kleiner Knochen, der hinten am halbmondförmigen Beine liegt und fiir dièses eine kleine Gelenkflache hat. Der Hund und die Katze haben in der obern Reihe drei und in der untern vier Knieknochen. In der obern Reihe liegen: In der untern Reihe liegen:
Das Hackenbein. Das kegelförmige Bein.
Das vieleokige Bein. Das kahnförmige Bein.
Das würfelfórmige Bein. Das halbmoudförmige Bein.
Das Erbsenbein.
Das Hackenbein ist lang, an seinem hintern Ende dick, und an
seinem vordern Ende durch eine Gelenkflache mit dem vieleckigen Beine verbunden, das sich nach hinten und unten verlangert. Das Würfel- bein ist sehr gross, weil es mit dem keilförmigen Beine verschmolzen zu sein scheint. Das kegelförmige Bein ruht auf dem ersten und zweiten, das kahnförmige Bein auf dem dritten, das lialbmondförmige Bein auf dem vierten und das Erbsenbein auf dem fünften Schienbeine oder den Vorder-Mittelfussknochen. 6) Das Schienbem und die beiden Griffelbeine. (Ossa metacarpi.)
Diese Knochen entsprechen den Mittelhandknochen des Menschen.
Das Schienbein oder der mittlere Vord er-Mittelfusskn o- chen steht senkrecht zwischen der untern Reihe der Knieknochen, mit welchen es ein straffes, und dem Fesselbeine, mit dem es ein vollkommenes Wechselgelenk bildet; es wird in das obère Ende, den Körper, und das untere Ende eingctheilt. Das obère Ende zeigt nach oben eine vierfach getheilte
Gelenkflache; auf der innern, vordern und hintern Gelenkabthei- lung ruht das kahnförmige Bein, und- auf der aussern, vordern und hintern, welche beide Abtheilungen kleiner sind, das kegelförmige Bein. Die vordere Flache besitzt eine mehr nach innen liegende rauhe Beul e, an welcher sich die Sehne des Arm-Schienbeinniuskela inserirt. Die hintere Flache hat in der Mitte eine rauhe Hervorragung. Zu beiden Seiten finden sich je zwei kleine Gelenkflachen, die mit iihnlichen der Griffelbeine articuliren und durch eine Rinne getrennt sind. Der Körper hat eine vordere, gewölbte, glatte und eine
hintere,-mehr ebene, in der Mitte mit einem Ernahrungsloch ver- sehene Flache. Die vordere Flache ist von den Strecksehnen des Unterfusses, und die hintere Flache von dem obern Gleichbeinband und den Beugesehnen des Kron- und Hufbeines bedeckt. Der au s s er e und in nere Rand zeigt eine rauhe Rinne, welche mit den Griffel- beinen durch Bandfasern verbunden sind. |
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Das untere Ende besitzt einen walzenförmigen Gelenk-
fortsatz, welcher eine innere grössere, eine aussere kleinere, schwach gewölbte und cine mittlere schmale, stark hervorstehende Erhöhung zeigt, wol eh' letztere auch der Kam m genannt wird. Ueber der âussern und innern Gelenkerhöhung liegt nach hinten je eine Gelenkgrube, welche durch den nach hinten und oben sich fortsetzenden Kamm getrennt sind; sie enthalten mehrere Ernahrungs- löcher. Der vordere und untere Theil des Gelenkfortsatzes articulirt mit dein Fesselbeine, der hintere dagegen mit den Sesambeinen. Zur Seite des Gelenkfortsatzes liegt die âussere und innere Band- grube, in welchen sich die Seitenbander inseriren. Die Griffelbeine oder die seitlichen Vorder-Mittel-
fussknochen sind eigentlich als verkümmerte Schienbeine zu betrachten, an welchen man das obère Ende, das Mittelstiick und das untere Ende unterscheidet. Das obère Ende, auch der Kop f genannt, zeigt am innern
Griffelbeine zwei Gelenkflachen, deren grössere mit dem halbmond- förmigen und die kleinere mit dem kahnformigen Beine articulirt; an dem Kopf des aussern Griffelbeines articulirt die einfache Gelenkflache mit dem kegelförmigen Beine. Innen an dem Kopf betinden sich zwei kleine Gelenkflachen, die mit dem Schienbeine sich verbinden; aussen ist der Kopf rauh, gewölbt, und dient den Seitenbandern des Knie- gelenkes zur Anheftung. Das Mittelstiick wird nach unten allmahlig dunner, und lasst
eine aussere gewölbte, glatte, eine innere, etwas ausgehöhlte und eine vordere, rauhe F la che unterscheiden ; die beiden erstern sind frei, die letztere aber durch Bandfasern mit den Seitenrandern des Schienbeines verbunden. Das untere Ende geht in eine freie Spitze aus, welche an
ihrem untersten Theil eine Anschwellung, das G riffelbeinköpfchen genannt, zeigt. Bei den Wiederkauern ist die Gelenkflache an dem obern
Ende des Schienbeines hinten durch einen Ausschnitt und vorn durch eine glatte, erhabene Linie in zwei Halften getheilt, auf welchen aussen das kegelförmige und innen das kahnförmige Bein liegt. An dem Körper zeigt die vordere und hintere Flache oben und unten ein Ernahrungsloch, welche an der vordern Flache durch eine seichte, schmale Rinne mit einander in Verbindung stehen. An dem untern Ende ist der Gelenkfortsatz durch einen tiefen Einschnitt in zwei Fort- satze getheilt, an denen die innere Halfte höher, als die aussere ist. Jeder Gelenkfortsatz articulirt mit einem Fesselbeine. Bei erwachsenen Thieren findet sich an jedem Schienbeine auch
ein' kleines Griffelbein (bei Kâlbern sogar zwei), das eine Gelenkflache besitzt, welche mit dem obern Ende an der Bückseite des Schienbeines articulirt. Es ist ein kurzer, platt gedrückter, unten in eine kleine Spitze ausgehender Knochen. Das Schwein hat vier Schienbeine, die beiden mittlern oder
wahren Schienbeine sind grösser, als die beiden seitlichen oder |
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falschen Scliieiibeine. Nacli oben articuliren sie mit ihren Gelenk-
flàehen mit der untcrn Reihe der Knieknochen zur Seite untcr sich und nach unten mit den Fessel- nnd Sesambeinen. An den falschen Schienbeinen ist das untere Ende dicker, als das obère, und der Gelenkfortsatz an dem un tem Ende vorn einfach, hinten jedoch durch einen Einschnitt getheilt. Die Grifl'elbcine fehlcn. Bei dem II un de und der Katze kommen fiinf unten frei neben
einander liegende Schienbeine oder Vorder-Mittelfussknochen vor, von denen der innerste der kleinste und mehr nach hinten angebracht ist. An den obem Enden siud die obera Gelenkfliichen einfach und gewolbt, die seitlichen, wodurch die Knochen unter sich verblinden sind, mehr eben; an dem iiussern und innern Schienbeine sind letztere nur an der innern Seite vorhanden; die aussere Seite ist rauh, beulenartig und zur Anheftung der Seitenbander bestimmt. Der Körper ist nur wenig nach vorn gebogen und etwas platt. Der Gelenkfortsatz an dem untern Ende articulirt nach unten mit dem Fesselbeine, nach vorn und hinten mit den Gleichbeinen. 7) Die Sesambeine. (Ossa sesamoidea.~)
Die Sesam bei ne oder G lei eh b cine sind dreieckig gestaltete
Knochen, welche paarvveise auf der hintern Flache des walzenförmigen Gelenkfortsatzes am Schienbeine liegen und durch Bander mit diesem, dem Fessel- und Kronbeine, so wie unter sich verblinden sind. Sie dienen den Beugesehnen des TJnterfusses als Unterlagc. Man betrachtet an ilmen fiinf Flachen und drei Winkel. Die vor der e oder Gelenkflache ist etwas ausgehöhlt, glatt,
überknorpelt und mit der Gelenkwalze des Schienbeincs verbunden ; die hint er e oder S eh n en flache liegt der vorigen gegenüber, sie ist etwas gewolbt und rauh; auf ihr gleitet die Beugesehne des Huf- beines; die aussere Flache ist vertieft, rauh und dient den Seitenbandern der Gleichbeine zur Anheftung; die innere Flache ist nach hinten rauh, an welchem Theil sich das Zwischenband der Gleichbeine ansetzt, nach vorn aber mit einer kleinen liinglichen Gelenkflache versehen, die mit dem Kamm der Walze articulirt; die untere Flache ist langlich, viereckig, rauh und löcherig, an ihr heftet sich das untere Gleichbeinband und das Kreuzband an. Alle fiinf Flachen sind durch Rander begrenzt. Der obère Winkel bildet eine stumpfe Spitzo, der untere aussere ist stumpf und breit, und der untere innere schmal. Die Wiederkiiuer haben an jedem Schienbeine vier Gleich-
beine. Das aussere Gleichbein an dem âussern Gelenkfortsatz, und das innere an dem innern liât einige Aehnlichkeit mit dem Hacken- beine, indem sie sich nach hinten mehr verlangcrn und einen ge- bogenen stumpfen Rand bilden. Die andern Gleichbeine sind hinten schwach gewolbt und mehr langlich ; an der untern Flache der Gleich- beine befindet sich noch eine kleine Gelenkflache, welche auf dem Fesselbeine ruht. In der Nahe der Sesambeine kommen noch zwei kleine, rundliche Knöchelchen vor, welche frei in dem sog. Spom liegen. |
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Das S eh we in liât an jedem Schienbeine zwei Gleichbeine,
somit acht im Ganzen, welclie im Allgemeinen denen der Wiederkiiuer ahiilich sind. Der H und und die Katze haben fünfzehn Gleichbeine, von
denen je zwei hinten zwischen den Vorder - Mittelfussknochen und den ersten Zchcngliedern (Fesselbeine), zusammen zehn, und je eines vorn an diesem Gclenke, zusammen fiinf, liegen. Zwischen den ersten und zweiten Zehengliedern (Pessel- und Kronbeine) liegen vorn keinc Knochen, sondern Knorpelstiicke. 8) Das Fesselbein oder erstes Zehenglied. (Phalanx prima.)
Das Fesselbein oder erstes Zehenglied verbindet sich
oben mit dem Schienbeine und unten mit dem Kronbeine durch voll- kommene Wechselgelenke. Es liegt schief von obcn nach vorn und unten, und wird in ein obères En de, das Mittelstück und ein un ter e s En de eingetheilt. Das obère Ende ist breit und besitzt cine dreifachc Ge-
lenk vertiefung, von denen die in ne re etwas grösser, als die a us s er e ist, die mit tl ere ist schmal, tief und hinten mit einem x\ussclmitt versehen; sie articuliren mit der Gelenkwalze des Schien- beines. Zu beiden Seiten, ctvvas nach hinten liegen die Beulen, welche zur Anheftung der Seitenbander des Kbthengelenkes dienen: Das Mittelstück hat einc v or de re glatte, " niassig gewölbte
und eine h i n t e r e F lac h e ; ersterc ist von der Strecksehne des Ilufbeines bedeckt, letztere besitzt zwei, nach unten zusammen- laufende Lei s ten, an welchen sich die zwei seitliclien Aeste des untern Gleichbeiiibandes inseriren ; aneli besitzt sie mehrere kleine Ernahrungslöcher. Das un te re Ende zeigt zwei glatte, überknorpelte G el en k-
h ii g e 1, welche durch eine von vorn nach hinten laufende, viel schmalere Gelenkverticfung getrennt sind. Der innere Gelenkhügel ist etwas grösser, als dcr aussere. Eine aussere und eine innere rauhe Beul e zur Seite der Gelenkhügel dienen den Seitenbandern dos Krongelenkes zur Anheftung. Die Wiederkauer haben zwei Fesselbeine, ein ausseres und
ein inneres. An dem obern Ende des aussern Fesselbeines ist die aussere, an dem inuern die innere Gelenkvertiefung grösser; auch findet sich an jeder Gelenkabtheilung nach hinten noch eine kleine Geleiikflache für die • Sesambeine. Der Körper zeigt eine vordere und aussere glatte Flache, welche gewölbt in einander iibergehen, eine hintere, etwas ausgehöhlte, oben mit zwei rauhen, durch cinen Ausschnitt getrennte Beulen verseliene Flache, und cine innere rauhe Flache, wrclclie gegen die des gegenüberstehenden Knochens sieht. Das untere Ende hat zwei schief gestelltc Gelenkhügel, und zu jcder Seite ist statt den Beulen eine Bandgrube. Das Schwein hat vier Fesselbeine, welche wie die Schienbeine
in zwei wahre und zwei falsche eingetheilt werden ; auch hier sind I, f y li, Anatomie. 1 4
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die wahreu grösser, als die falschen. lm Allgemeinen sind sie denen
der Wiederkauer ahnlich. Der Hund und die Katze haben fünf Pesselbeine oder erste
Zehenglieder, welche sich in Beziehung auf Lange wie die Schien- beine verhalten. 9) Das Kronbein oder zweites Zehenglied. (Phalanx secunda.)
Das Kronbein liegt in schiefer Richtung zwischen dem Fessel-
beine, Huf- und Strahlbeine,' es bildet oben und.unten ein vollkom- menes Wechselgelenk. Man unterscheidet das obère Ende, das Mittelstiick und das untere Ende. Das obère Ende zeigt zwei flache, glatte, überknorpelte Ge-
lenkgruben, die durch eine in der Mitte liegende, schwache Erhaben- heit getrennt sind ; auch hier ist die innere Gelenkgrube ein wenig grösser, als die aussere. Nach vorn ragt in der Mitte am Gelenk- rande eine stumpfe Spitze, der Kronforts atz, hervor, hinten liegt eine quer laufende , auf der Rückseite überknorpelte Le is te, welche auch die Lehne des Kronbeines genannt wird; über sie gleitet die Sehne des Hufbeinbeugers. Zu beiden Seiten nach hinten zu befinden sich die Beulen zur Anheftung der Seitenbânder des Hufgelenkes. Der Körper hat eine vordere, etwas gewölbte und eine
hintere, schwach ausgehöhlte Flache; beide sind rauh, mit vielen kleinen Oeffnungen versehen und von Sehnen bedeckt. Das untere Ende verhalt sich ganz so, wie das des Fessel-
beines, nur liegen zu beiden Seiten statt der Beulen eine iiussere und eine innere Bandgrube. Der untere Theil des Gelenkfort- satzes articulirt mit dem Hufbeine, der hintere mit dem Strahlbeine. Die Wiederkauer haben zwei Kronbeine, deren Gelenkver-
tiefungen am obern Ende den Gelenkserhabenheiten am Fesselbeine entsprechen. Der Körper lasst eine aussere rauhe Flache, eine innere, unten mit einer tiefen Bandgrube versehene und eine hintere ausge- höhlte Flache, so wie einen vordern, innern und iiussern stumpfen Rand unterscheiden. An dem untern Ende ragt die Gelenkflache des Gelenkfortsatzes, welche vorn schmaler als hinten ist, beinahe bis in die Mitte des vordern Randes. Das Schwein hat zwei wahre und zwei falsche Kronbeine,
wovon erstere grösser als letztere sind, und keine besondere Ab- weichungen von denen der Wiederkauer zeigen. Der Hund und die Katze haben nur vier Kronbeine oder zweite
Zehenglieder, indem das an der innersten Zehe fehlt. 10) Das Hufbein oder das dritte Zehenglied. (Phalanx tertia.)
Das Hufbein ist der unterste Knochen der Gliedmasse, ausserst
porös und bis auf den obern Theil, wo es mit dem Strahl- und dem Hufbeine articulirt, ganz von dem Hornschuh umgeben. An dem- selben lassen sich drei F lac h en, zwei Rânder und zwei End- stiicke unterscheiden. |
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Die obère oder Gelenkflàehe ist glatt und ùberknorpelt,
sie zeigt zwei schwache Gelenkvertiefungen, und zwischen diesen eine Erhabenheit, welche ganz den Gelenkerhöhungen und Vertiefungen am untern Ende des Kronbeines entsprechen,- mit welchen sie ein vollkommenes Weehselgelenk bilden. Nach vorn besitzt der Gelenk- rand in der Mitte eine starke Hervorragung, den Kronfortsatz, der zur Anheftung der Streckselme des Hufbeines dient; nach hinten beflndet sich eine schmale, quer liegende Gelenkflàehe, auf welcher das Strahlbein ruht. Zu beiden Seiten unterhalb der Gelenkflàehe liegen die aussere und in nere Bandgrube, welche zur Insertion der Seitenbander des Hufgelenkes angebracht sind. Die vorder e oder Wandflâche ist gewölbt, porös und mit
der Fleischwand verbunden. Vorn ist diese Flàche grösser, als zu beiden Seiten. Der innere Theil der Wandflâche ist etwas kiirzer und steht mehr senkrecht, als der aussere, der mehr schief von oben nach unten und aussen geht. An jeder Seite befindet sich eine Rinne, die Wandrinne genannt, welche die Arterie der Fleisch- wand aufnimmt und in das Astloch iibergeht. Die un ter e oder Sohlen fioche ist durch einen halbmond-
förmigen Rand in eine vordere gròssere und hintere kleinere Hâlfte abgetheilt ; erstere ist ausgehòhlt und mit der Fleischsohle verbunden, letztere vertieft und in der Mitte mit einer rauhen Beu le versehen, an welcher sich die Beugesehne des Hufbeines inserirt. Zu beiden Seiten dieser Beule liegt je eine Rinne, die Sohlenrinne genannt, welche in das Sohlenloch fiihrt und Blutgefasse fiir die Fleisch- sohle und den Fleischstrahl enthalt. Der obère oder Gelenkrand begrenzt die Gelenkflàehe des Huf-
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beines, und dient dem Kapsel-
band zur Anheftung ; der u n t e r e Rand ist bogenfdrmig, massig scharf und macht vorn und zu bei- den Seiten die Grenze zwischen der Wand und Sohlenflâche. Die beiden Endstücke
oder die Hufbeinâste werden in einen iinken und rechten unter- schieden, sie stehen zu beiden Seiten des Hufbeines als kurze stumpfe Fortsatze nach hinten. An jedem Aste befindet sich am obern Rande entweder ein Aus- sebnitt, der Astausschnitt, oder eine Oefinung, das Astio eh, welche sich in die Wandrinne fortsetzen. An jedem Hufbein- âste befestigt sich ein Knorpel. Die Hufbeinknorpel sind
wie die Schulterblattknorpel als |
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Fig. 40.
lìechter vorderer Unterfuss vom Pferd mit
den Hufbeinknorpeln.
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Der Hiifbeinknorpcl.
a- Die aussere Flàche.
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b. Das vordere (
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Ende-
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e. Das hintere i
d. Der obère i
e. Der liniere
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Rand.
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J08
Ergânzungsknorpel zu betrachten, und werden in einen rechten und
linken eingetheilt. Man unterscheidet an jedem zwei PI a eh en, zwei Riinder und zwei Endstücke. Die à'ussere Fliiche ist etwas gewölbt, die* inner e in déni,Verlialtnisse ausgehöhlt. Der un ter e Rand ist stark und sitzt mit seinem vordern Theil auf dem obern Rande des Hufbeinastes; der obère Rand ist mehr scharf und frei. Das v o r d e r e E n d e ist durch Bandi asem mit der Beuge- sehne des Hufbeines verbunden, das hintere gebogen und frei. Die Wiederkauer haben zwei Huf- oder Klauenbeine, welche
beide zusammen dem eines der Lange nach senkrecht durchsagten Hufbeines des Pferdes ahnlich sind. An jedem Klauenbeine kommt noch cine innere Fliiche vor, welche in der Nahe des Kronfortsatzcs cine grosse Oeffnung zeigt. Die aussere Flache ist von der innern durch den vordern Rand getrennt. Die mehr ebene Sohlenflache besitzt einige Oeffnungen. Die Zehe ist spitzig, der. Hufbeinast und die Hufbeinknorpel fehlen. lm Uebrigen sind die Klauenbeine weniger porös, als beim Pferd. Bei dem Schweine sind es zwei wahre und zwei falsehe Klauen-
beine , die keine besondere Abweichungen von denen der Wiederkauer zeigen, nur dass die falschen Klauenbeine, wie überhaupt auch die übrigen falschen Zehenglieder kleiner sind. Klauenbeine oder dritte Zehenglieder hat der Hund und die
Katzc fünf. Jede einzelne Klaue liisst den Grund und die Spitze untersclieiden. Der Grand zeigt eine Gelenkflache fiir das zweite Zehenglied, und vor dieser eine knöcherne Kapsel, in welche die hornige Kapsel (Kralle) aufgenommen wird. Die gebogene Spitze ist hinten dicker als vorn, und bei der Katze mehr in die Ilöhe gebogen. 11) Das schiffförmige oder Strahlbein. (Os navieulare.)
Das Strahlbein ist ein langlich schmaler, eincm Weber-
schiffchen ahnlicher Knochen, der mit dem Kron- und Hufbeine articulirt, und der Beugesehne des Hufbeines als Untcrlage dient. Man betrachtet daran zwei FI ite h en, zwei Rander und zwei Winkel. Die vor der e oder Gelenkflache ist in der Mitte erhaben
und articulirt mit der hintern Flache am Gelenkfortsatz des Kronbcines. Die hintere oder S ehn enfi ach e ist ebenfalls in der Mitte erhaben und überknorpelt, iiber sie geht die Beugesehne des Hufbeines hinweg. Der obère Rand ist in der Mitte vertieft, rauh und löcherig; an ihm befestigen sich die beiden Seitenbiinder des Strahlbeines. Der untere Rand hat nach vorn eine schmale Gelenkflache, welche auf der des Hufbeines sitzt, nach hinten ist er rinnenartig vertieft, rauh und löcherig; dieser Theil dient zur Anheftung des Strahl-Hufbeinbandes. Die beiden Winkel bilden stumpfe Spitzen, und dienen den Seiten- bandern des Strahlbeines zur Anheftung. Die Wiederkauer haben zwei Strahlbeine, welche kiirzer und
breiter sind, als die des Pferdes. |
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Das Schwcin hat vier kleine Strahlbeine.
Bei dem Hun de und der Katze fehlen die Strahlbeine, und
an ihrer Stelle beluiden sich bewegliche knorpelige Unterlagen für die Beugesehnen. B. Knochen der h intern Gli e dra as s en.
1) Das Oberschenkelboin. (Os Femoria.)
Dieser Knochen wird auch das Backbein genannt und ist der
grösste Röhrenknoclien am ganzen Skelette. Seine Lage ist schief von oben nach vorn und unten ; nach oben verbindet es sich mit der Pfanne des Bcckens durch ein freies Gelenk; nach unten mittel- bar, d. h. durch die zwei Zwischengelenkknorpel mit dem grossen ünterschenkelbein, durch ein unvollkommenes Wechselgelenk ; nach vorn und unten liegt die Kniescheibe. Wie bei allen Röhrenknoclien, so findet auch hier die Eintheilung in ein obères End e, den K ö r p e r und ein u n t e r e s E n d e statt. Das obère Ende zeigt nach innen den stark abgerundeten,
glatten, überknorpelten Gelenkkopf, der in die Gelenkpfanne des Beckens aufgenommen wird ; nach innen befindet sich an ihm cine tiefe, rauhe Grube, die Bandgrube, zur Anheftung des runden Bandes. Der Theil unter dem Gelenkkopf wird der Hals genannt. Dem Gelenkkopf gegeniiber ragt nach aussen und oben ein starker, rauher Fortsatz, der obère Umdreher, hervor, welcher eine âussere gewölbto und eine innere ausgehöhlte Flâche zeigt, und dom grossen Darmbein-Umdrehermuskel und dem aussern Back-Scheiikeibeinmuskel zur Insertion dient. Zwischen diesem Umdreher und dem Gelenkkopf liegt eine tiefe Grube, die Umdrehergrub e, in welcher sich der innere und âussere Verstopfungsmuskel, der Kreuzbein-Umdrehermuskel und der Zwillingsmuskel anheften. Vor und unter dem grossen Umdreher liegt der kürzere, aber breitere, mittlere Umdreher, beide sind nur durch einen Aussclinitt von einander getrennt; innen ist dieser Fortsatz ausgehöhlt, rauh, mit vielen OefTnungen versehen und zur Anheftung des kleinen Darmbein - Umdrehermuskels bestimmt, aussen aber ist er glatt überknorpelt und unten mit einer Rauhigkeit versehen. Ueber den glatten überknorpelten Theil geht die Sehne des mittlern Darmbein-Umdrehermuskels, um sich an der Rauhigkeit zu befestigen. Das Mittelstück oder der Körper ist lang und oben stârker,
als unten; an ihtn unterscheidet man vier Flachen. Die âussere Flâche ist glatt, etwas ausgehöhlt und von dem aussern Back- Schenkelbeinmuskel bedeckt; an ihr nach oben ragt der nach vorwarts gekrümmte unte re Umdreher hervor, der zur Insertion des aussern Darmbein-Umdrehermuskels dient. An dem untern Theil dieser Flâche liegt die âussere, mit Rauhigkeiten umgebenc Sehnengrube, in welcher sich die Sehne des Back-Kronbeinmuskels und der Back- Fersenbeinmuskel inserirei!. Die vorder e Flâche ist abgerundet, |
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glatt uud von dem vordern Darm - Schenkelbeinmuskel bedeckt. Die
innere F lac h e besitzt oben eine lângliche Rauhigkeit, den K a m m, der zur Anheftung des Lendenwirbel-Backbeinmuskels und des grossen Darm-Baekbeinmuskels dient; nach unten zeigt dièse Flâche eïn grosses Ernâhrungsloch zum Durchgange der Markarterie ; die ganze Flâche ist von dem innern Darm - Schenkelbeinmuskel bedeckt. Die h i n t e r e Flache ist oben breit, unten schmal und stellenweise mit Rauhigkeiten zur Anheftung mehrerer Muskeln versehen. Das untere Ende zeigt nach vorn den glatten, überknorpelten
Rollfortsatz, dessen innere Rolle viel grösser als die âussere ist, beide Rollen sind durch eine lange Gelenkgrubc getrennt; auf ihr liegt die Kniescheibe. Nach hinten befinden sich die grossen, überknorpelten und stark gewölbten Gelenkknöpfe, von denen der aussere etwas grösser als der innere ist; beide Gelenkknöpfe werden von den entsprechenden Gelenkvertiefungen der Zwischengelenkknorpel aufgenommen. Zwischen den Gelenkknöpfen liegt der Knopfaus- schnitt, in welchem mehrere Oeffnungen und zwei Bandgruben für die beiden Kreuzbander zu bemerken sind. Zur Seite eines jeden Knopffortsatzes befindet sich die innere und aussere Bandgrube zur Anheftung der Seitenbânder. Zwischen der aussern Rolle und dem aussern Gelenkknöpfe liegt die untere Sehnengrube, in welcher die gemeinschaftliche Sehne des Schienbeinbeugers und grossen Streckers des Fesselbeines, Kron- und Hufbeines ihren Anfang nimmt. Bei den Wiederkauern ist der Gelenkkopf, so wie die an
demselben befindliche Bandgrube viel kleiner als bei dem Pierde. Der obère und mittlere Umdreher erscheinen nur als ein Fortsatz. An dem Körper fehlt der untere Umdreher, und statt des Kaïnmes ist unter dem Gelenkkopfe eine rauhe Beule ; die hintere Sehnengrube ist klein und seicht.. Das untere Ende zeigt von dem des Pferdes keine besondere Abweiehung. Bei dem Schweine verhalt sich das obère Ende des Back-
beines wie bei den Wiederkauern. Der Körper ist mehr rund; das Ernâhrungsloch ist am obern ïheile der vordern Flâche. An der Stelle der aussern Sehnengrube ist eine Rauhigkeit. Die Gelenkrolle an dem untern Ende ist mehr gleich. Bei dem Hunde und der Katze zeigt das Oberschenkelbein
von dem der Wiederkâuer und des Schweines keine wesentliche Ab- weiehung; nur fchlt der âussern Flâche die Rauhigkeit. Am untern Ende befindet sich hinten über jedem Gelenkknöpfe eine kleine Gelenk- flâche, welche mit zwei kleinen Sesambeinen articuliren. 2) Die Knieschoibe. (Patella s. Rotula.)
Die Kniescheibe liegt vorn auf der Rolle des Backbeines,
mit welcher sie, so wie mit dem grossen Unterschenkelbeine durch Bander verbunden ist. Man betrachtet an ihr zwei Flachen, den Grund und die Spitze. Die vordere Flache ist gewölbt, rauh, löcherig und zur Anheftung von Bândern und Sehnen bestimmt. |
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Die h int ere oder Gel enk fia eh e ist glatt iiberknorpelt, in der
Mitte mit ein'er Gelenkerhabenheit versehen, wodurch die ganze Piacile in eine aussere kleinere und innere grössere Halfte zerfallt. Der G rund ist oben breit, löclierig und lasst den innern, mittlern, stark liei'vorstehenden und den aussern stumpfen Winkel unterscheiden. Die stumpfe Spitze sielit nach unten. Die Kniescheibe der Wiederkâuer ist verhaltnissmâssig kleiner,
schmaler und die vordere FI a eh e mehr gewölbt und uneben. An der Kniescheibe des Schweines lasst sich nur ein ein-
facher Grand wahrnehmen. Die vordere Fioche besitzt einen stark hervorstehenden, stumpfen Rand, wodurch eine aussere grössere und eine innere kleinere Flache entsteht. Bei dem Hun de und der Katze ist die einfache Kniescheibe
langlich und mehr platt gedriickt. 3) Das grosse Unterschenkelbein. (Tibia.)
Das grosse Unterschenkelbein oder die Keu 1 e, beim
Menschen das Schienbein genannt, ist ein langer, starker Röhren- knochen, welcher schief von oben nach hinten und unten geht. Es ver- bindet sich nach oben durch die Zwischengelenkknorpel mit dem Ober- schenkelbeine durch ein unvollkommenes, und nach unten mit dem Rollbeine durch ein vollkommenes Wechselgelenk. Man theilt es in ein obères End e, den K ör per und ein unteres Ende ein. Das obère Ende ist viel starker als das untere und liegt mehr
nach vorn. Man betrachtet an ihm einen aussern 'und einen innern Knorren, welche nach oben mit einer glatten, iiber- knorpelten Gelenkflache versehen sind, von denen die aussere höher als die innere liegt, und die Zwischengelenkknorpel des hintern Knie- gelenkes aufnehmen. Der innere Knorren ist zur Seite rauh und dient dem innern Seitenband zur Befestigung, der aussere Knorren hat eine rauhe Grube, in welche der Kopf des kleinen Unterschenkel- beines aufgenömmen wird. Nach hinten sind die Knorren durch den Kniekehlenausschnitt, in.welchem Blutgefasse und Nerven liegen, getrennt; nach oben befinden sich zwischen den beiden Gelenkflachen der Zahnfortsatz und mehrere Bandgruben zur Anheftung der Kreuz- und der Zwischengelenkknorpelbander; nach vorn liegt die Grate, welche oben ziemlich stark ist und unten in den vordern Rand des Knochens ùbergeht; sie dient den drei untern Bandern der Knie- scheibe und Aponeurosen mehrerer Muskeln, welche das Schenkelbein und mit ihm die ganze Gliedmasse bewegen, zur Anheftung. Aussen an der Grate liegt ein tiefer Ausschnitt, in welchem die gemein- schaftliche Sehne des Schienbeinbeugers und grossen Streckers des Unterfusses liegt ; innen an der Grate liegt ein kleiner Ausschnitt. Der Kor per ist dreieckig, er zeigt drei Flachen und drei
RUn der. Die hintere Flache ist rauh, oben mit einem grossen E r n a h r u n g s 1 o e h ftir die Markarterie versehen und von dem gewundenen Back - Schenkelbeinmuskel, dem grossen und kleinen Schenkel -Hufbeinniuskel bedeckt. Die aussere F lach e ist glatt, |
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an ihrem obern Theilo breit und ausgehöhlt, an ibreni miteni selmiul
und eben ; sie wird von dem Bouger des Scliienbeines ùnd dem grossen Strecker des Hufbeines bedeckt. Die innere FI a eh e ist oben auch breiter als unten, tlieilweise rauli und nur von der allgemeinen Decke umgeben. Die aussere und innerc Flache sind durcli den vordern, unten abgerundeten, oben durcli die Grate mehr scharfen Rand, und die hintere Flâcbe nach aussen durch den aussern und nach innen durch den innern rauhen Rand getrennt. Das untore Ende zeigt zwei glatte, tiberknorpelte Gelenk-
vertiefungen, von denen die aussere mehr seicht ist, sie gehen schrag von vorn und aussen nach hinten und innen, und sind durch eine in dcrselbcn Richtung verlaufendc, ausgcschweifte Gelenk- erhabenheit getrennt; sie articuliren mit dem Rollbeine. Zur Seite der Gelenkvertiefungen liegen der aussere und innere rauhe Knöcliel, welclie den Seitcnbaiidcrn zur Anheftung dienen und unten in einen nach innen gebogenen Rand übergehen, der das Rollbeiii umfasst. Der aussere, etwas kleinere Knöcliel ist durch eine Selinen- rinne getheilt, in welcher die Sehne des rnittlern Strcckers des Unterfusses liegt. Das grosse Unterschenkelbein der Wieder kauer zeigt an
seinem obern Ende zur Seite des aussern Knorrens statt einer Ver- tiefung einen kleinen spitzigen, nach unten gerichteten Foitsatz, dei- die Stelle des kleinen Unterschenkelbeines vertritt. Die Gelenkflachen der Knorren stehen mehr in einer Ebene. Der Körper ist etwas nach -hinten und innen gekriimmt, daher auch der aussere Rand ausgeschnitten und der innere gebogen erscheint. An dem un tem Ende gehen die Gelenkvertiefungen und die Gelenkerhabenheit nicht schief, sondern gerade. Der innere Knöcliel verlangert sich nach unten, und der aussere Knöcliel ist nach unten mit einer unebenen, glatten, überknorpelten Gelenkflache versehen, welclie mit dem kronen- fórmigen Beine articulirt. Bei dem Scliweine verhalten sich die Knorren wie bei dem
Pferde; die zur Aufnahme des kleinen, Unterschenkelbeines bestimmto Vertiefung an dem aussern Knorren liegt mehr nach hinten. Die Grate ist stark hervorstehend. Der Körper ist wie bei dem Rinde etwas nach hinten und innen gebogen; das Emahrungsloch liegt bei- nahe in der Mitte an dem aussern Rande. An dem untern Ende sind die Gelenkvertiefungen ebenfalls gerade ; an der aussern Gelenk- vertiefung ist nach aussen noch eine kleine Gelenkflache für das kleine Unterschenkelbein; der aussere Knöcliel fehlt und wird durch das kleine Unterschenkelbein ersetzt. Bei dem Hnnde und der Katze stehen die Gelenkknorren
gleich hoch. Der Körper und das untore Ende verhalten sich wie bei dem Scliweine, nur ist bei dem Ilunde der aussere Rand des Körpers an seiner untern Hiilfte mit dem kleinen Unterschenkelbeine verbunden. Aussen auf der Gelenkflache am aussern Knorren liegt bei dem
Hunde und der Katze ehi kleines Sesambein, das durch Bander mit dem grossen Unterschenkelbeine verbunden ist. |
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i) Das kleine Ünterschenkelbein. (Fibula.)
Das kleine Ünterschenkelbein entspricht dem Waden-
bein e beim Mensclicn, es ist ein langer schmaler Knochen, der aussen arn grossen Unterschenkelbeine scine Lage bat. Es wird in das obère Ende, das Mittelstück und das untere Ende eingetheilt. Das obère Ende oder der Kopf ist der dickste Tlieil und
plattgedrückt. Die innere Flache stebt durcli Bandfasern mit der rauhen Grube am aussern Knorren des grossen Untersclienkelbeines in Verbindung, die aussere Flache ist rauh und dient dem aussern Seitenband des hintern Kuiegelenkes zur Insertion. Das Mittelstück ist diinn, griffelförmig, und der obère freie
Thcil bildet mit dem grossen Unterschcnkclbeine eine Spalte, dureb welche Gefasse und Nerven gelien; der untere Tlieil geht in die dunne Spitze aus, welche bis unter die Mitte des grossen Unter- sclienkelbeines reicht und mit diesem durcli das Zwischenknoclienband verbundeh ist. Es ist iibrigens zu bemerken, dass das kleine Ünterschenkelbein
nicht seltcn sehr kurz angetroffen wird und oft uur aus dem in eine kleine Spitze ausgehcnden Kopf bestebt; in diesem Fall wird das fehlende Stiick durcli Faserknorpel erganzt. Bei den Wieder kiiuern ist, wie bei der Beschrcibung des
grossen Untersclienkelbeines angegeben, das kleine Ünterschenkelbein sebr verkümmert. Als das untere Ende dièses Knocliens wird auch das kronenförmige Bein, welches bei den Sprunggclenkskuochen be- scbrieben ist, angesehen. Bei dem Schweine ist das Wadenbein sehr gross. Das obère
breitc Ende verbindet sich mit dem grossen Unterschenkelbeine. Der Körper ist unten schmaler als oben, er liisst einen vordern und hintern Band, cine innere rauhe und cine âussere, mit einer Grate versehene Flache uiiterscheiden. Das untere Ende wird wieder starker, es articulât nach innen mit dem grossen Unterschenkelbeine und nach unten mit dem Roll- und Fersenbcine. Die aussere Fliiche ist un- ebcn, rauh, und ersetzt den am grossen Unterschenkelbeine fchlenden aussern Knöchel. Bei dem Hun do und der Katze ist das Wadenbein ebenfalls
sehr lang. Das obère Ende ist kurz, breit und mit dem iiusseru Knorren des grossen Untersclienkelbeines verbunden. Der Körper ist oben schmaler als unten. Bei dem Ilunde verbindet sich seine untere Halfte mit dem aussern Rande des grossen Untersclienkelbeines, was bei der Katze nicht der Fall ist. Das untere Ende ist dick, breit, und articulirt mit dem grossen Unterschenkelbeine und dem Rollbeine. 5) Die Knochen des Sprunggelonkes oder der Hinter-Fusswurzel. (Ossa tarsi.)
Das Sprunggelenk entspricht der Fusswurzel des Mensehen,
es ist aus sechs Knochen zusammengesetzt, welche zwischen dem untern Ende des grossen Untersclienkelbeines und den obern Enden L c y h , Anatomie. 15
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der Griffelbeine und des Schienbeines gelagert sind. Das Rollbein
bildet mit dem grossen Unterschenkelbeine ein vollkommenes Wechsel- gelenk, die übrigen Knochen unter sich und mit dem Schienbeine und den Griffelbeinen straffe Gelenke. Die Knochen des Sprunggelenkes liegen in drei Reihen iiber-
einander und lassen in ihrer Verbindung vier Flachen unterscheiden. Die aussere Flache ist etwas mehr gewölbt als die innere, und zeigt nach oben den hervorstehenden innern Knöchel des grossen Unter- schenkelbeines ; die vordere Flache ist etwas ausgehöhlt und die hintere schmal und gerade. In der obern Reihe liegen: In der untern Eeihe liegen:
Das Fersenbein. Der untere Theil des Wiirfelbeines.
Das Rollbein. Das kleine Kalmbein.
Das Pyramidenbein.
In der mittlern Reihe liegen: Das grosse Kalmbein.
Der obère Theil des Wiirfelbeines.
a) Das Fers en- oder Sprungbein (Calcaneus) ist der obère,
hinten und aussen am RoUbeine gelagerte Knochen des Sprunggelenkes, welcher ein obères und ein unteres Ende unterscheiden lasst. Das obère En de oder der Hoeker hat eine aussere ebene
und eine i n n e r e glatte, etwas ausgehöhlte Flache; beide zeigen viele kleine Oeffnungen, und sind durch einen v or dem abgerundeten, unten mit zwei Gelenkfliichen versehenen und einen hintern breiten, rauhen Rand begrenzt. Am obern Theile befindet sich eine grosse B eule oder der Hoeker, welcher Theil in der Jugend ein besonderes Stück ausmacht; vorn an der Beale heftet sich die Sehne des Back- Fersenbeinmuskels an, und iiber den hintern glatten, überknorpelten Theil geht die Sehne des Kronbeinbeugers hinweg. Das untere End e oder der Körper ist unregelmassig, breit, kurz, und liisst eine aussere, innere, vordere, hintere und untere Flache unterscheiden. Die aussere Flache setzt sich in die des obern Endes fort,
nach unten zeigt sie eine rauhe Beule zur Anheftung der Bander. Die innere Flache ist schmal, sie hat nach innen und hinten eine rauhe Beule zur Anheftung der Bander. Die vordere Flache ist die grösste, in der Mitte vertieft, rauh und mit mehreren kleinen Oeffnungen versehen; nach aussen besitzt sie zwei kleine und nach innen eine grosse Gelenkflache, welche sich alle mit dem RoUbeine verbinden. Die hintere oder Sehnenflache ist abgedacht und überknorpelt, auf ihr gleitet die Beugesehne des grossen Schenkel- Hufbeinmuskels. Die untere Flache ist schmal und besitzt eine ausgehöhlte, glatte, überknorpelte Gelenkflache, welche mit dem Würfelbeine articulirt. b) Das Rollbein (Aslragalus) verbindet sich nach oben durch
ein einfaches Wechselgelenk mit dem grossen Unterschenkelbeine, nach hinten mit dem Fersenbeine, nach unten mit dem grossen |
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Kahnbeine und dem Würfelbeine durch straffe Gelenke. Man be-
trachtet daran eine vordere, hintere, au6sere, innere und untere Flache. Die vordere Flache zeigt die Rolle, welche durch einen
tiefen Einschnitt in zwei dicke, abgerundete, von oben nach unten und aussen gehende Gclenkerhabenheiten abgetheilt ist. Die ganze Rolle ist glatt, überknorpelt, und nimmt das untere Ende des grossen Unterschenkelbeihes mit seinen entsprechenden Erhabenheiten und Vertiefungen auf. Am untern Ende der aussern Rolle befindet sich eine Gelenkgrube. Die hintere Flache lasst aussen mehrere Band- gruben und drei verschieden grosse Gelenkflachen für das Fersen- bein unterscheiden. Die aussere Flâche besitzt eine rauhe Band- grube, die innere ist in der Mitte vertieft, oben mit einer kleinen und unten mit einer grossern Beule zur Anheftung der Bander ver- sehen. Die untere Flache hat eine, durch einen linienförmigen Rand in zwei Abtheilungen gebrachte Gelenkflache; die nach aussen liegende verbindet sich mit dem Würfelbeine, die nach innen liegende grössere mit dem grossen Kahnbeine; ungefahr in der Mitte liegt noch eine langliche Bandgrube. c) Das grosse Kahnbein (Os naviculare d. M.) ist ein
plattgedrückter Knochen, der sich nach oben mit dem Rollbeine, nach unten mit dem kleinen Kahnbeine und dem Pyramidenbeine, und nach aussen mit dem Würfelbeine verbindet. Es lasst zwei Flâchen und zwei Rânder betrachten. Die obère Flache ist glatt überknorpelt, schwach ausgehöhlt
und mit einer Bandgrube versehen, auf ihr ruht das Rollbein; die untere Flache zeigt nach innen eine kleine Gelenkflache für das Pyramidenbein, nach aussen cine grössere, welche in der Mitte eine Bandgrube für das kleine Kahnbein hat; beide Flachen sind durch cine rinnenartige Vertiefung getrennt. Der vordere Rand ist gewölbt, gebogen, rauh und zur Anheftung der Bander bestimmt. Der hintere Rand ist uneben und hat zwei Ausschnitte; an dem aussern liegen zwei kleine Gelenkfliichen für das Würfelbein. d) Das Würfelbein (Os cuboideum d. M.) nimmt aussen am
Sprunggelenk die mittlere und untere Reihe ein; es verbindet sich nach oben mit dem Persen- und Rollbeine, nach unten mit dem Schienbeine und dem Kopf des aussern Griffelbeines, und nach innen mit dem grossen und kleinen Kahnbeine; an ihm lassen sich vier Flâchen unterscheiden. Die obère Flache ist glatt überknorpelt, nach hinten und
unten mit einer Bandgrube versehen, und mit dem Fersenbeine ver- bunden. Die untere Flache hat zwei Gelenkflachen, von denen die innere mit dem Schienbeine, die aussere grössere mit dem Kopf des aussern Griffelbeines articulirt. Die innere Plache zeigt in der Mitte eine bogenförmig verlaufende Rinne, welche mit dem grossen und kleinen Kahnbeine einen Kanal zum Durchgang der kleinen Schienbeinarterie bildet; über und unter dieser Rinne liegen nach vorn und hinten mehrere kleine Gelenkflachen, welche sich mit dem |
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grossen und kleinen Kahnbeine verbinden. Die ausserc Fliiche
geht gebogen von vorn nach aussen und hinten, sie ist rauh und mit zwei Beulen versehen, an denen sich Bander und cin Ast des Schienbeinbeugers inseriren. e) Das kleine Kahnbein (Os cuneiforme tcrtium d. M.) ist
kleiner als das grosse Kahnbein, und wie dièses plattgedrückt; es steht nach oben mit dem grossen Kahnbeine, nach unten mit dein Schienbeine, nach aussen mit dem Wiirl'elbeine und nach innen mit dem Pyramidenbeine in Verbindung. Man bemerkt an ihm zwei PI ach en und zwei Bander. Die obère Fia che, welche mit dem grossen Kahnbeine arti-
culirt, ist glatt überknorpelt, und in der Mitte mit einer runden, durch eine Rinne nach innen führenden, rauhen Bandgrube versehen; die untore Fliiche ist ebenfalls glatt überknorpelt, und ruht auf dem Schienbeine; in ihrer Mitte liegt eine grosse Bandgrube. Der vorder e Rand ist gewölbt, rauh und nach innen beulenartig; der hint er e Rand ist durch cinen in der Mitte hervorragenden Fortsatz in eine aussere und innere Fliiche abgethcilt, erstere hat zwei Gelenkflachen für das Wiirfelbein, letztere eine für das Pyramidenbein ; der iibrige Thcil ist rauh und dient, wie der vordere Rand, Bandern zur Anheftung. f) Das Pyramidenbein (Os cuneiforme primum d. M.) ist
der kleinste von den Sprunggelenkknochen, und besteht in manchen Pallen aus zwei Stücken *. Es liegt an der innern Seite in der untern Reihe zwischen dem grossen und kleinen Kahnbeine, dem Schienbeine und dem innern Griffelbeine. Man bemerkt an ihm zwei Flachen, zwei Riinder und zwei Endstücke. Die aussere Fliiche ist rauh und zur Anheftung von Bandern
bcstimmt; die in nere ist breit und rauh, welche in der Mitte einen tiefen, mit mehreren kleinen Oeffnungen versehencn Einschnitt, und nach vorn cine Gelenkflache für das kleine Kahnbein besitzt. Der obero Rand zeigt zwei Gelenkflachen für das grosse Kahnbein, der un tere drei, von denen die beiden hintern mit dem Kopf des innern Griffelbeines und die vordere mit dem Schienbeine articuliren. Das hintere Endstück ist breit, und der freie rauhe Rand geht nach unten in eine Spitze aus; das vordere End e ist stumpf und mit zwei Gelenkfliichen versehen, von denen die innere mit dem kleinen Kahnbeine und die untere mit dem Schienbeine sich verbindet. Bei den Wiederkâuern ist das Sprunggelenk ebenfalls aus
sechs Knochen zusammengesetzt. In der oborn Reihe liegan: In dor untern Reihe liegen:
Das Fersenbein. Ein Theil des grossen Kahnbeines
Das Eollbein. (nach aussen).
Das kronenfürmige Bein. Das kleino Kahnbein.
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Das rundo Bein.
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In der mittlern Roiho liogc
Das grosse Kahnbein. |
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* Die Praparatensammlung der hiesigen Thierarzneischulo ist im Besitz des
Skelettes eines originalarabischen Hongstes, wo das Pyramidenbein aus zwei Stücken zusammengesetzt ist, |
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Das Fersenbein ist verhiiltnissmassig langer als bei dcm Pferde.
Die vordere Fliiche am Körper liât an ihrem âussern Rand eino Gelenkflache, wclche obcn gewölbt, untcn ausgchöhlt ist und mit dcm kronenförmigen Beine articulirt. Au dom Rollbeine ist die Rolle kleiner, die Gelenkrolle geilt
gerade von oben nach unten, und die Gelcnkgrube unter der âussern Rollo ist gross. Die untore Flâche zeigt zwei durch einen Aus- schnitt getrennte Gelenkbiigel, die mit dem grossen Kahnbeine arti- culiren; die hintere Flache ist gewölbt, glatt, überknorpelt und mit dem Fersenbeine verblinden; die innere Flâche ist uneben und rauli; die iiussere, in der Mitto vcrtieftc Flache hat cine obère und untore Gclenkflache für das Fersenbein, und einc weitere Gelenkflache für das kronenförmige Bein. Das kronenförmige Bein, welches nur bei den Wiederkâuern
vorkommt, liegt zwischen dcm Unterschenkelbeine, dem Fersen- und Rollbeine. Man betrachtet an ihm zwei Flachen und vier Render. Die iiussere Flache ist uneben und rauh, die innere, ebenfalls unebene Fliiche ist unten rauh und oben mit einer schief gebonden Gelenkflache für das Rollbein versehen. Der obère Rand hat cine schmale Gelenkflache und in der Mitte einen kleinen spitzigen Fortsatz, welcher in das Unterschenkclbein einpasst. Der unterò Rand ist breiter und mit einer ausgchöhltcn Gelenkflache für das Fersenbein versehen. Der vordere und hintere Rand sind stumpf und rauh. Das grosse Kahnboin ist cigentlich mit dem Würfclbeine verbundon
und macht daher mit diesem nur einen Knochen aus, der sehr gross ist. Die obero Flache besitzt in der Mitte ctwas nach innen zwei Gelcnk- gruben und einc Gelcnkcrhabenhcit für das Rollbein, nach ausscn einc schrag von oben und hinten, nach vorn und unten laufende, schmale Gclenkflache für das Fersenbein. Die untore Gelenkflache ist ungleich, indem die iiussere Half te höher als die innere ist, jenc ruht auf dem Schienbeine, diese auf dem kleinen Kahnbeine, und nach hinten ver- bindet sic sich mittelst einer kleinen Gelenkflache mit dem runden Beine. Der vordere Rand, dor einen Bogen bildet, ist ausscn höher als innen, der hintere, hohe Rand zeigt nach innen einen starken, mehr nach obcn stehenden Fortsatz, der dem Rollbeine als Lehne dient. Das kleine Kahnbein ist ein kleiner, glatter, langlich vier-
eckigcr Knochen, welcher den Raum ausfüllt, der von dem grossen Kahnbeine und dcm Schienbeine gebildet wird, er verbindet sich durch Gelenkfliichen mit diesem und mit dem runden Beine. Das runde Bein entspricht dem Pyramidenbeine beim Pferd,
es ist ein kleiner, runder, oben und unten etwas platt gedriickter Knochen, an welchem man einen broiten, kreisförmigen, rauhen, nach ausscn mit einer kleinen, für das Kahnbein bestimmten Gelenk- flache verschenen Rand, eine obère, etwas vertiefte, für das grosse Kahnbein bestimmte, und eine untore, wenig gewölbte, auf dem Schienbeine ruhende Gelenkflache unterscheidet. |
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118
Das Sprunggelenk des S c h w e i n e s besteht aus sieben einzelnen
Knochen. |
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In der obern Reihe liegen:
Das Fersenbein. Das Rollbein. In der mittlern Reihe liegen:
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In der untern Reihe liegen:
Der untere Theil des Würfelbeines. Das kleine Kahnbein. Das kleine keilförmige Bein. Das grosse keilförmige Bein. |
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Dor obère The.il des Würfelbeines
Das grosse Kahnbein. Das Fersenbein zeigt von dem der Wiederkâuer keine besondere
Abweichung, nur articulirt die gewölbte Gelenkflâche an dem aussern Rand der vordern Flache mit dem untern Ende des kleinen Unter- schenkelbeines, und der hintere, glatte, überknorpelte Theil der Beule an dem obern Ende zeigt einen Ausschnitt zur Aufnahme der Sebne des Kronbeinbeugers. Auch das Rollbein ist dem der Wiederkâuer ahnlich, nur geht
die Gelenkrolle mehr schrag, die obère Flâche articulirt nach aussen mit dem kleinen Unterschenkelbeine, und der ganze Knochen ist verhaltnissmassig etwas langer. Das Würfelbein ist von unregelmassiger Gestalt und bildet (wie
bei dem Pferde) einen besondern Knochen, der an der aussern Seite die obère und untere Reihe einnimmt. Die obère Flache articulirt mit dem Fersen- und Rollbeine, die untere mit dem aussern falschen uiid wahren Schicnbeine, die vordere und hintere Flache sind rauh, und letztere hat nach oben und unten einen Fortsatz; die iiussere Flâche ist ebenfalls rauh und unten mit einem Ausschnitt versehen, die inncre Flache zeigt einige Gelenkflâchen und Bandgruben für das grosse und kleine Kahnbein. Das grosse Kahnbein liegt vorn und innen in der mittlern Reihe.
Es verbindet sich nach oben durch cine ausgehöhlte Gelenkflâche mit dem Rollbeine, nach unten mit dem kleinen Kalmbeine, dem grossen und kleinen keilförmigen Beine und nach aussen mit dem Würfclbeine. Das kleine Kahnbein, welches sich nach oben mit dem grossen
Kahnbeine, nach unten mit dem innern wahren Schienbeine, nach aussen mit dem Würfelbeine und nach innen und hinten mit dem kleinen keilförmigen Beine verbindet, zeigt keinen wesentlichen Unter- schied von dem der AViederkâuer. Das kleine keilförmige oder Pyramidenbein ist ein kleiner,
lânglich viereckiger Knochen, an dem die hintere Flâche rauh und uneben ist; die vordere Flâche besitzt kleine Gelenkflâchen für das kleine Kahnbein. Das obère Ende verbindet sich mit dem grossen Kahnbeine und das untere mit dem innern wahren Schienbeine. Das grosse keilförmige Bein ist ein lânglicher Knochen, der
nach innen mehr an der hintern Seite des Sprunggelenkes liegt; es steht oben mit dem grossen Kahnbeine und unten mit dem innern wahren und falschen Schienbeine in Verbindung. |
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119
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Bei dem Hun de und der Katze ist das Sprunggelenk oder
die Hinter-Fusswurzel aus sieben Knochen zusammengesetzt. In der obern Reihe liegen: In der untern Reihe liegen:
Ras Fersenbein. Der untere Theil des Würfelbeines.
Das Eollbein. Das kleine Kalinbein.
. , „ ., ,. Das kleine keilförmige Bein.
In der mittlem Reihe liegen: Das gr03S(J kei]förmige Bein
Der obère Theil des Würfelbeines.
Das grosse Kahnbein.
An dem Fersen- oder Sprungbeine artieulirt die untere Flache
am Körper alleili mit dem Wiirfelbeine, und die vordere Flache verbindet sich nach aussen nur mit dem Rollbeine; der innere Theil ist frei, rauh und zur Anheftung von Bandern bestimmt. An dem Rollbeine ist die Gelcnkrolle breit, und die innere
Gclenkerhabenheit artieulirt (wie bei dem Schweine) mit dem kleinen Unterschenkelbeine. Unten bildet das Eollbein einen nach innen stenenden, kopfahnlichen Fortsatz, der mit seiner untern, gewölbten Gelenkflache nur auf dem grossen Kahnbeine ruht. Das Würfelbein hat dieselbe Höhe, wie die beiden auf einander
liegenden Kahnbeine. Die obère Gelenkflâche artieulirt mit dem Fersenbeine, die untere mit dem ersten und zweiten aussern Hinter- Mittelfussknochen, die imiere mit dem grossen und kleinen Kahnbeine; die vordere Flache ist etwas ausgehöhlt undglatt, die aussere und hintere sind mit Rauhigkeiten versehen, und alle drei frei. Das grosse Kalinbein ist durch die obère, ausgehöhlte Gelenk-
fliiche mit dem Rollbeine, durch die untere mit drei Gelenkflâchen versehene, mit dem kleinen Kahnbeine, dem kleinen und grossen keilförmigen Beine, und durch die aussere mit dem Wiirfelbeine verblinden. Das kleine Kalinbein liegt an der vordern Flâche des Sprung-
gelenkes, und ist mehr hoch als breit; seine vordere Flache ist langlich viereckig und glatt, seine obère Flache verbindet sich mit dem grossen Kahnbeine, seine untere mit den drei Hinter-Mittelfussknochen, von aussen gezahlt, und seine âussere mit dem Wiirfelbeine. Das kleine keilförmige Bein ist viel kleiner, als das vorige, liegt
aber mit diesem in gleicher Höhe; es verbindet sich nach oben mit dem grossen Kahnbeine, nach unten mit dem innern Hinter- Mittelfussknochen, nach aussen mit dem kleinen Kahnbeine und nach innen mit dem grossen keilförmigen Beine. Das grosse keilförmige Bein liegt innen und hinten in der
untern Reihe ; es ist ein langlicher Knochen, der sich nach oben mit dem grossen Kahnbeine, nach unten mit dem Griffelbeine und nach aussen mit dem innern Hinter - Mittelfussknochen und dem kleinen keilförmigen Beine verbindet. Obgleich die noch zu beschreibenden Knochen des Hinterfusses
im Allgemeinen sich ganz so verhalten, wie die am Vorderfuss, so finden doch folgende Abweichungen statt: Das Schienbein zeigt an seinem obern Ende drei Gelenkflâchen,
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12Ô
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vón dellen die mittlere grossere für das kleine Kahnbein, die ausserê
für einen Theil des Würfelbeines, und die innere kleinste für einen Tlieil des Pyramidenbeinês bestimmt ist. Der Körper ist verhaltniss- miissig langer, schmaler, mehr rund und am aussern Rande mit einer der Lange nach verlaufenden, seichten Gefassrinne versehen, in wclcher die grosse Schiehbeinarterie verlauft. Die-Grif f elb ei ne sind ebenfalls langer und starker; das ausserc,
besonders der Kopf desselben, ist viel dicker als das inncre. Die Gleichbeine sind langer und überhaupt etwas grösser.
Das Pesselbein ist gewöhnlich, obwohl wenig, schmaler und
langer. Das Gleiche gilt auch von dem Kronbeine.
Das Hu f bein ist etwas kleiner, die Wandflache nicht so schriig,
sondcrn mehr steil, besonders nach innen, die Sohlcnflache mehr ausgchöhlt, und der Knochen an der Zehe mehr spitzig, welchc Form sich auch dem Hornschuh mittheilt. Auch das Strahlbein zeigt einen Unterschied, indem es etwas
kürzer und schmaler ist. Bei den Wiederkauern ist das Schienbein, wie bei dem
Pferde, langer, schmaler und der Körper beinahe viereckig. An dem obem Ende ist nach innen noch eine kleine Gelenkabtheilung für das runde Bein, und statt des Ausschnittes ist hinten ein kurzer Kanal, und nach aussen nebenc diesem eine kleine Gelenkflache, welche mit einem kiemen glatten Sesambeine articulirt. An der vordern Flache des Kórpers ist die Rinne tiefer und das obère Loch fehlt; die beiden untem Lö'cher stehen durch einen quer gehenden Kanal mit eiuander in Verbindung. Griffelbei ne fehlen den Wiederkauern, dagegen haben sie das
eben erwahnte Sesambein oben und hinten am Schienbeine. Auch bei dem Schweine sind sowohl die wahren, als auch die
falschen Schienbeine langer. Die falschen Schienbeine ragen etwas über das obère Ende der wahren Schienbeine hervor. An den obera Enden der beiden wahren und dem aussern falschen Schienbeine be- finden sich an jcdem ein stark nach hinten und oben gekriimiriter Fortsatz, von denen der an dem innern wahren, nach hinten eine kleine Gelenkflache für das dreieckig gestaltete Sesambein besitzt. Der H und und die Katze haben nur vier ganz ausgebildete
Hinter-Mittelfussknochen, die ebenfalls verhaltnissmassig langer, als die an den vordern Gliedmassen sind. Der aussere und innere Hinter- Mittelfussknochen stellen mit ihren obera Enden, besonders bei der Katze, merklicb höher, als die zwei mittlern. An dem obern Ende des innern Hinter-Mittelfussknochen (Schien-
beines) liegt ein kleines Griffelbein, als Rudiment eines fünftcn Hinter-Mittelfussknochen. Dieser kleine Knochen a/ticulirt nach oben mit dem grossen keilförmigen Beine, und ist überdiess durch Band- fasern mit dem innern Schienbeine verbunden. Vordere untere Gleichbeine sind es vier, und hintere untere
Gleichbeine acht an der Zabi |
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Nicht selten kommt bei Hunden von grösserer Race am hin-
tern Fuss noch eiue Afterzehe vor, welche dieselben Knochen ent- halt, aus denen am Vorderfuss die innere Zehe zusammengesetzt ist; jedoch sind diese, wie alle rudimentartigen Gebilde, kleiner. Bei den WiederkSuern und dem Schweine findet sich
ausser den etwas langera Fessel- und Kronbeinen nichts Abweichendes von denen des vordern Fusses vor. Auch die Klauenbeine zeigen keino Verschiedenheit.
Der H und und die Katze haben vier erste, vier zweite und vier
dritte Zehenglieder. Wie am Vorderfuss fehlen auch hier die Strahlbeine. |
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IV. ünodjcn1 meld} e ui rijt mit hnt SktWtte
in icrbtnirunfl ft cl) en. 1) Das Schlüsselbein. (Os claviniiare s. Clavicula.)
Fig- 41. Fig. 42. Das Schlüsselbein vom Hiuid Das Schlüsselbein von der Katze
(um '»2 mal vergrössert). (natiirliche Grosse).
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Das Schlüsselbein ist ein kleiner Knochen, welcher bei dem
H un de und der Katze vorkommt, und 1'rei, also ohne sich mit andern Knochen zu verbinden, an jedem Vorderfuss zwischen dem gemeinschaftlichen Muskel des Armes, Halses und Kopfes und dem Brustbein-Scluiltermuskel liegt. Bei dem Hunde ist das Schlüsselbein klein, breit, glatt und beinahe dreieckig, bei der Katze dagegen stellt es einen langlich schmalen, rundlichen und gekriimmten Knochen dar. Es sind eigentlich nur Rudimcnte der bei dem Menschen und den Nagethieren ausgebildet vorkommenden Schliisselbeine, bei welchen sie die Schulterblatter mit dem Brustbeine verbinden. |
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2) Die Ilerzknochen. (Ossa cordis.)
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Fig. 43.
Rechter Ilerzknochen yoqi Kindo
(natiirliche. Grosse).
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Die II erzknochen werden in
einen rechten gròssern und einen |
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linken kleinern abgetheilt; beide lie-
gen ('rei in der Scheidewand der Herz- vorkammern, und zwar ganz in der Nâhe an der Scheidewand der Herz- kammern. Der r e c h t e H e r z k n o c h e n liegt mehr nach hinten und liisst dr ei Winkel, zwei F lach en und dr ei Rand er unterschciden. Der vor der e W i n k e I ist starker und langer als die beiden hintern Wink el. Die rechte Flache ist ein wenig gewölbt, die linke etwas ausgehöhlt. Der obère 16 |
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a- Der vordpre Winkel.
M). Die hintern Winkel. c_ Der obère Rund. d. Der liniere Rand-
e. Der hintcre Rand.
f. Die reehle piacile.
L e y h, Anatomie.
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und untore Rand begrenzt die Pluchen nach oben und unten,
der hint er e nach hinten; alle drei sind etwas ausgeschweift. Dei- linke II e r z k n o e h e n ist viel kleiner, als der rechte, er lasst ebenfalls drei Winkel, zwei Flachen und drei Riinder unter- scheiden. Die Winkel sind zwei vorder e und ein hinterer, die Flachen cine obère und einc untore, und die Riinder ein hinterer, ein rechter und ein linke r. Bei dem Pferde und dem S eh wei ne kommt an dersclben
Stelle ein Herzknorpel vor, dor nur bei iiltcm Thieren manchmal und dami nur theilweise verknöchert angetroffen wird. |
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3) Der Ruthenknoclien
Fig. U.
Der Ruthenknochon vom llunde
(dio Hâlfte von der natürlichen Grosse
von einem Hun de grösserer Race).
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(Os penis.)
Der R u t h e n k n o c h e n ist
n ungepaarter Knochen, wclchcv e knöcherne Grondlage des |
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mannlichen Gliedcs des Hu n des
und der K a t z e ausmacht. Er ist bei dem llunde, je nach der Grosse diesor Thiergattung, |
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a a. Die Rinne an den] miteni Rande.
b- Das vorderc Knde. e. Das hinterc Ende. |
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oft mehrere Zoll lang ; bei der
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K a t z e ist er klein und einem
verschobenen Viereck ahnlich. Er liisst ein vor der es Ende, das Mittelstiick und ein hinteres Ende unterscheiden. Das vor der e Ende goht in cine stumpfe Spitzo ans, welche
mit einem kleinen spitzigen Knorpcl versehen ist und von dem schwammigen Körper der Eichcl umfasst wird. Das Mittelstiick zeigt cine rechte und linke Seitenflache, cinon obern scharfen und einen untern, mit einer Rinne verschonen Rand, in welcher das Ruthenstück der Harnröhre gclagcrt ist. Das h intere Ende ist dick, rauh und mit dem Zellkörper dor Uu the verbunden. |
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',
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fanÌJCrkljrf. {Syndesmologia.)
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Bei Beschreibung dieser Gebilde werden nur solche in Betracht
gezogen, die entweder aus glanzend weissen oder gelblich elastisehen Pasern bestellen, und dazu bestimmt sind, die festharten Tbeile (Knorpel und Knochcn) mit einander zu verbinden, oder andere Gebilde, wie die Sehnen *, in ihrer Lage zu sichern. Die Knochen- verbindung durcli Bander ist entwcder bcweglich oder unbeweglich (siche Seite 38); den unbeweglichen Knochenverbindungen fehlen immer die Synovialkapseln. Die Bander werden in Kapselbander, deren nlihere Beschreibung in der allgemeinen Anatomie: Hautgewebe (Seite 8) angegeben ist, und in Hülfsbander unterSchieden, wclch' letztere nach ihrer Lage als hintere, innere, âussere, sc-hiefe, quere Seitenbiinder etc., nach ihrer Gestalt als runde, lange etc. Blinder bezeichnet werden. Verbindet ein Band nur zwei Knocheii mit einander, so wird diess ein b e s o n d e r c s Band genannt, zum Unterschiede der gemeinschaftli chen Bander, wclche mehrere Knochen mit einander verbinden; solche Bander befinden sich beson- ders an der Wirbelsiiule, dem Vorderknie- und dem Sprunggelcnkc. Snmmitrifdjt lebtrfidjt îter pit&cr, uitldje Ut Jùiodjen bei km flftrie
mit tiitnnkr titrMitkn. I. Bander am Kop f e.
A. Biindor dos II in torki ef or- 3. Das Kapselband der mittlorn und uu-
gele nkes. torn Aeste. Fig. 46. c.
1. Das Kapselband. 4: Di\s Kapselband der untern Aoste und
2. Das lussare Seitonband. Fig. 45. b. des KürPers- Flg' 46' d'
lì. Das hintere Seitenband. Fig. 45. c. _ ,,.. , _ „ , .„ , „„
8 C. Bander dos Ko pigoleukes.
B. Bander des Zungen bei nes. , „. ,. ,... ,
1. Die Kapselbander.
1. Das Faserbaud. Fig. 4G. a. 2. Das obère Band. Fig. 48. b.
2. Das Kapselband der obern und initt- 3. Die Seitenbiinder. Fig. 48. a.
lem Aeste. Fig. 46. b. 4. Das untore Band. Fig. 49. a.
II. Bander am Rumpfe.
A. Bander der Wirbelsaule. b. Besondero Bander,
a. Gemoiuschaftliche Biinder. Bander des Drehgelenkes :
1. Das Nackenband. Fig. 47, und 51. e. 1. Das Kapselband.
2. Das innere lange Band. Fig. 49. e. 2. Das Zwischenbogonband. Fig. 48. d.
3. Das iiussero lange Band. Fig. 52. dd. 3. Das obère Band. Fig. 48. e.
* Dio Beschreibung dor Bunder der Sebnen, so wie der des KeMkopfes er-
i'olgt bei niilierer Betrachtung der betreffenden Organo. |
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6. Das innere hintere Band des Rippen-
kopfes. Fig. 52. b.
7. Das runde Band des Rippenkopfes.
Fig. 53. a. und 54. b.
8. Das Faserband der Rippen. Fig. 55. e.
9. Das Kapselband der Rippenknorpel.
Fig. 55. f.
10. Das strablige Band der Rippenknorpel.
Fig. 55. d.
11. Das Brustbeinband. Fig. 55. e.
0. Bander desKreuzbeines und
der B e c k e n k n o c h e n.
1. Das obère Darmbein - Kreuzband.
Fig. 57. a.
2. Das Kreuzbeinband. Fig 57. b.
3. Das Seiten - Darmbein - Kreuzband.
Fig. 57. c.
4. Das breite Beekenband. Fig. 57. d.
5. Das untere Darmbein-Kreuzband.
Fig. 56. a.
6. Das Kapselband des Kreuzbeines.
Fig. 56. c.
7. Das Verstopfungsband. Fig. 56. e.
8. Das Querband der Scham- und Sitz-
beine. Fig. 56. ff.
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4. Das antere Band. Fig. 50. a.
5. Das iniiere Band. Fig. 49. b.
e. Bander der übrigen Wirbel.
1. Die Kapselbander der schiefen Fort-
satze. Fig. 48. e.
2. Die Kapselbander der Querfortsâtze.
Fig. 56. b.
3. Die Faserknorpel. Fig. 49. d.
4. Die Zwischenwirbelbànder. Fig. 50. b.
und 52. e.
5. Die Zwischenbogenbiinder. Fig. 51. e.
13. Die Zwisehendornbander. Fig. 51. d. 7. Die Zwischenquerbànder. Fig. 56. a. B. Bander der Rippen und des
Brustbeines. 1. Das Kapselband des Rippenkopfes.
2. Das Kapselband des Rippenböekers.
3. Das aussere vordere Band des Rippen-
höckers. Fig. 51. a.
4. Das aussere hintere Band des Rippen-
höckers. Fig. 51. b.
5. Das innere vordere Band des Rippeu-
kopfes. Fig. 52. a.
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III. Bander dor vordern Gliedmassen.
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A. Bander des Armgelenkes.
1. Das Kapselband. Fig. 58. a, B. Bander des Ellenbogengelenkes. 1. Das Kapselband.
2. Das aussere Seitenband. Fig. 59. a.
3. Das innere Seitenband. Fig. 59. b.
0. Bander zwischen dem Vorarm-
und dem Ellenbogenbeine. 1. Das aussere Querband. Fig. 59. e.
2. Das innere Querband, Fig. 59. d.
3. Das Zwischenknochenband.
D. Bander des Kniegel enkes.
a. Gemeinschaftliclie Bander.
1. Das Kapselbaud.
2. Das innere Seitenband. Fig. 60. a
3. Das aussere Seitenband. Fig. 60. b.
4. Das Kniebogenband. Fig. 61. a.
5. Das hintere Band. Fig. 61. b b.
b. Besondere Bander,
1. Das âussere obère Seitenband. Fig. 63. a.
2. Das aussere untere Seitenband. F. 63. b.
3. Das innere obère Soitenband. Fig. 62. a.
4. Das iunere untere Seitenband. F. 62. b.
5. Das hintere Band. Fig. 62. c.
6. Die Zwischenbiinder der obern Reihe,
Fig. 60 c c.
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7. Die Zwischenbander der unteru Reihe.
Fig. 60. d d d.
8. Das Kapselband des Hackenbeines.
9. Das obère Band des Hackenbeines.
Fig. 63. c.
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10.
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Das mittlere Band des Hackenbeines.
Fig. 63. d.
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1 I.
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Das untere Baud des Hackenbeines.
Fig. 63. e.
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E.
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Bander zwischen dem Schien-
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beine und den Griffelbeinen.
1. Die Zwischenknochenbânder. Fig. 62. d. F. Bander des Fesselgeleukes. 1. Das Kapselband.
2. Das aussere Seitenband.
3. Das innere Seitenband. Fig. 65. a.
G. Bander der Gleichbeiue. 1. Das aussere Seitenband.
2. Das innere Seitenband. Fig. 65. b.
3. Das obero Band. Fig. 64. a.
4. Das unterò Band. Fig. 64. b b b.
5. Das Ringband. Fig. 64. e.
6. Das Querband. Fig. 66. a.
7. Das Kreuzband. Fig. 66. b.
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H. Bander des Krongelf
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i uk es.
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1. Das Kapselband.
2. Das aussere Seitenband.
3. Das innere Seitenband. Fig.
4. Die hintern Blinder. Fig, 64.
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65. e
d d. |
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I. Blinder des llufgele nk es.
1. Das Kapselband.
2. Das iiussere Seitenband.
3. Das iiinere Seitenband. Fig. 65. d.
4. Das Fessel-Hufbeinband. Fig. 65. e.
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K. Bander des S tra bib eines.
1. Das iiussere Seitenband. Fig. 64. e.
2. Das innere Seitenband. Fig. 64. e.
3. Das uutere Band. Fig. 64. f.
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IV. Bander der h intern Glie dm assen.
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A. Bander des Hiiftgel enk os. E.
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Bander des innern Zwischen-
gele nk kn orp els.
Das vordere Band. Fig. 70. c. Das hintere Band. Bandor zwisc.hen dem gross
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1. Das Kapselband.
2. Das Erganzungsband. Fig. 67, a.
3.- Das rnndo Band. Fig. 67. b. 15. Bander des K n ie gel enk e s.
1. Das Kapselband.
2. Das iiussere Seitenband. Fig. 69. b.
3. Das innere Seitenband. Fig. 68. a.
4. Das vordere Kreuzband. Fig. 70. a
5. Das bintere Kreuzband. Fig. 69. c.
C. Bander der Kniescbeibe.
t. Das iiussere Querband. Fig. 69. a.
2. Das innere Querband. Fig. 68. b.
3. Das iiussere gerade Band. Fig. 68. e.
4. Das mittlere gerade Band. Fig. 68. d.
5. Das innere gerade Baud. Fig 68. c.
D. Bander des iiu ss ern Z wi schen-
gelenkknorp els. 1. Das vordere Baud. Fig. 70. e.
2. Das hintere obère Band. Fig. 69. f.
3. Das hintere untere Band. Fig 69. g.
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uud kleinen Untersch enkelbeiu e.
1. Das Kapselband.
2. Das Zwischenknochenband. Fig. 69. h.
G. Bander des Spr unggol e n k es. a. Gemeinschaftliehe Bander.
Das Kapselband. Das iiussere Seitenband. Fig 72. a.
Das innere Seitenband. Fig 70. a. Das vordere Baud. Fig. 72. b. Das hintere Band. Fig. 71. b. b. Besondere Bander. 1. Das iiussere Seitenband. Fig. 73. a.
2. Das innere Seitenband Fig. 74. b.
3. DieZvnselienbander, Fig. 73. u. 74.bbb.
Die Bander des Schienbeines und der Griffelbeine des I'essel-, Kron- und
Uufgelenkes, der Sesambeine und des |
||||||||||||||||||||||||||
Strahlbeines verhalten sicb
am Vorderl'uss. |
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Irriti1) ct\
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I.
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êàtùrn am ûopft.
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A. Bander des H in t er ki e f ergelenkes.
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Fig. 45.
Bander des Hinterkiefergelenkes. |
Die beiden Gelenkfortsatze
der Hinterkieferaste sind mittelst zweier Z wischengelenkknorpel mit den Schuppentlieilen der Schla- fenbeine zu unvollkommenen Wechselgelenken verbunden. Der Zwischengelenkknorpel (Fig. 45. a.) gehort zu den Faser- knorpeln, er hat eine langliche Gestalt, und zeigt eine obère und untere ausgehöhlte Gelenk- fliiche, welche durch einen breiten hervorstehenden Rand von ein- ander getrennt sind. 1) Das Kapselband (Zi-
gamentum capsulare) geht von |
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a- Der Zwischengelenhknorpel.
b- Das àtissere Seitenband. •
c. Das bintere Danti- |
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126
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dcm Gelenkrande an dcm Schuppentheilc des Schliifenbeincs an den
Rand des Zwischengclenkknorpels nacli untcn bis an dcn Gelcnkrand am Gclenkfortsatz des Hinterkiefcrastes. Die iiusserc Schichto des Kapselbandes ist cinl'ach, die innere dagegen bildet durch den Zwi- scbengelenkknorpel zwei geschlossene Sitcke, von denen der eine die obère, der andere die untore Gelenkhöhle cinschliesst. 2) Das âussere Seitenband (Lig. lateraleextemurn) (Fig. 45. b.)
liegt aussen am Hinterkiefergelcnk, es bestcht aus weissgliinzenden Fasern, und nimmt seinen Anfang iiber dem Gclenkfortsatz an der âussern Flache des Jochfortsatzes am Schliifcnbeine, ist mit dom Kap- sclbande und durch dièses mit dem Zwischengelenkknorpcl verblinden, und endigt aussen unter dem Gelenkfortsatze des Hinterkiefcrastes. 3) Das h intere Band (Lig. posticum) (Fig. 45. c.) liât seine
Lage hinten am Hinterkiefergelenke, ist gelbfaserig, mehr elastisch und nicht so stark, als das âussere. Dièses Band entsteht an der Rauhigkeit iiber dem Zitzcnfortsatz des Schliifenbeines, und endigt hinten unter dem Gclenkfortsatz des Hinterkiefcrastes. Es komnit nur bei dem Pfcrde und den Wiederkâuern vor. |
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B. Bander des Zungenbeines.
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Zungenbeines stehen nach oben und
hinten durch Faserknorpel mit |
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Die grossen Aoste
Fig. 46. |
des
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Bunder des Zungenbeines.
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den Zungenbeinfortsâtzen der
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Schlâfonbeine in Verbindung,
die Aeste dagegen unter sich und mit dem Körper durch dr ei Paar K âpselbandor. 1) Das obère P a a r
(Fig. 4G. b.) verbindet die obern Aestc mit den mittlern. 2) Das mittlerc Paar
(Fig. 4G. c.) verbindet die mittlern kleinen Aeste mit den miteni. In dem Falie, wo die |
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a. Steil»;, wo der grosse Zongcnbcinast sich dorch Faserlmorpel
mit den Sclilarerib-ein.cn verbindet-
b. Kapselband des obern unii mittlern Astes.
c. Kapsclband des mittlern oud unterò Astes.
d. Kapselband des unterà Astes nnd des Körpers.
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mittlern Aeste mit den obern
zu eincm Knochen vcrschmol- zen sind, fehlen auch die |
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Kapselbander.
3) Das untore Paar (Fig. 40. d.) ist nach aussen ctwas stürkcr,
und verbindet die untern Aeste mit dem Körper des Zungenbeines. |
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C. Bunder des Kop f gelenk es.
Das Kopfgelenk ist ein vollkommenes "Wechsclgelenk, und wird
von dem Oberhauptsbeine und dcm erstcn Halswirbel gebildct. 1) Von den Kapselband e m (Lig. articularia capitis) heftet sich
jcdes im Umkrcise der Knopffortsiitze des Oberhauptsbcines an, und gcht an den der Gclenkgmbe ain vordern Endc des eisten Halswirbels. |
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2) Die S e i t e n b a n d e r {Lig. lateraUa Atlanlis) (Fig. 48. a.)
bestellen aus weiss glanzenden Fasern, wclchc von dem hintern Rande der Griffclfortsatzc des Obcrliauptsbeines an den vordern Rand der Qucrfortsiitze des erstcn Halswirbels gelien. 3) Das obère odor h int er e Band {Lig. obturatorium poste-
rius cervicis d. M.) (Fig. 48. b.) liegt oben auf dem Kopfgelcnk, und fiillt don obern Raum zwischen dem Oberhauptsbeine und dem ersten Halswirbel ans. Seine Fasejn kreuzen sich und stelien mit den Kapselbündern in Verbindung. 4) Das unterò oder vorderc Band {Lig. óbtu/rator. anterius
cervicis d. M.) (Fig. 49. a.) liegt dem obern Bande gcgcniiber, ist nicht so breit als dièses, und fiillt den untern Raum zwischen dem Oberhaupts- beinc und dem ersten Halswirbel aus; es verbindet sich ebenfalls mit den Kapselbündern. n. Mribix am ttutnpfe.
A. Bander der AVirbelsiiule.
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Die Bander der Wirbelsaule sind theils gemeinschaftliche, theils
besondere; die Bewegung zweier Wirbel an cinander ist mit Ausnahme des Drehgclcnkes nur eine geringe, aber nach allen Richtungen möglich. Die Bewegung an den Lendcnwirbeln ist wegen dem zapfeniormigen Incinandergreifcn ihrer Querfortsâtze, und die der Riickenwirbel wegen der Verbindung mit den Rippen weniger stark, als an den ITalswirbeln. Fig. 47. Das Nackeiiband.
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a Die rundlichen Strânge.
h. Die breile Pialle.
ecce. Besondere Porlioneii als ZwisehciiHammbander.
dddd. Die durcii Zellgewebe und eiiiüclnen elastischen Posera ansgeftilllen Iràume
e. OcITnuug iiher dem Dornforlsatz des ersten und zweitell Halswirbels.
r Fortsclzung des Nnckenbandes.
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a) Gemeitischaftliohe Bander.
1) Das Nackenband (Lig.nuchae) (Fig. 47. und 51. e.) besteht
aus einem gelbfaserigen, sehr elastischen Gewebe, das sich von dem Oberhauptsbeine bis zu dem Kreuzbeine erstreckt, und somit das grosste im thierischen Körper ist. Das Nackenband entspringt mit zwei durch Zellgewebe mit eiu-
ander verbundenen, anfangs rundlichen, spatcr mehr breiten S tran g en am Nackenfortsatze des Obcrhauptsbeines, welclie frei iiber die Bogen des ersten und zweiten Halswirbels gehcn, uni sich am drittcn Halswirbel mit den breiten Platten, und am vierten Rflckenwirbel mit dessen Dornfortsatze zu verbinden, von wo es auf den Dornfortsatzen der iibrigen Riicken- und Lendenwirbcl nach hinten sich fortsetzt. Am Halse verbinden sich die Strânge mit zwei aus deniselben
Gewebe bestenenden Platten, die breiten Bander genannt, welclie in der Mitte des Halses nach vorn und unten gehen, und sich mit starken zahnartigen Verlangerungen an den Kammfortsiitzen des zwreiten bis siebenten Halswirbels befestigen ; die zwei letzten Zâlme sind nur schwach. Beide Platten sind durch lockeres Zellgewebe mit einander verbunden, und bilden die Scheidewaud zwischen den auf der rechten und den auf der linken Seite oben am Halse liegenden Gebilden. Die Raume zwischen den zahnartigen Verlangerungen werden durch Zellgewebe und einzelnen, sich kreuzenden, elastischen Fasern aus- gefiillt. Vom zweiten bis siebenten Halswirbel sind die Bogen durch besondere Portionen der breiten Platten, die vom Kamm des einen Wirbels zu dem des andern gehen, mit einander verbunden. An den Riicken- und Lendcnwirbeln ist das Nackenband zu
beiden Seiten mit der Aponeurose des langen Rückenmuskels ver- bunden. In der Gegend des Wiederristcs ist es sehr stark, breit und in der Mitte mit einer Purché versehen; von hier nach hinten wird es allmahlig schwacher, und statt des elastischen Gewebes zeigen sich mehr weissglânzende Sehneiifasern. Das Nackenband dient zur Verbindung der einzelnen Wirbel
unter.sich, zur Anheftùng von Muskeln, und unterstiitzt zugleich die den Kopf und liais bewegenden Muskeln. 2) Das un ter e lange Band (Lig. longitudinale anterius d. M.)
(Fig. 52. d d.) besteht aus weissglanzenden Fasern; es fangt auf der untern Fliiche am Körper des siebenten Halswirbels an, und setzt sich iiber sammtliche Riicken- und Lendenwirbcl, des Kreuzbeines bis zu dem letzten Schweifwirbel fort. In der Gegend des fiinften Riickenwirbels ist es ziemlich schwach, und nimmt nach hinten in der Art an Stiirke zu, dass es an den vier ersten Lendcnwirbeln am schmalsten, aber auch am starksten ist; auf der untern Flache des Kreuzbeines geht es zu beiden Seiten in die breiten Beckenbander iiber, und vermischt sich in seinem ganzen Verlaufe mit den Zwischenwirbelbandern. 3) Das obère lange Band (Lig. longitudinaleposterius d. M.)
(Fig. 49. c.) liegt im Wirbelkanale auf der obern Flache der Wir- belkörper, und erstrectt sich von dem zweiten Halswirbel bis zu dem Kreuzbeine. Die Fasern dièses Bandes vermischen sich mit |
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den Fascrknorpeln, welche zur Verbindung zweior WirbelkÖrper
dienen; an dieser Stelle ist es aucli starker, als in dor Mitte des Wirbelkörpers. Bei dem Rinde tbeilt sich das Nackcnband am Dornfortsatze
des ersten Rückenwirbels in drei Aeste, von den en der mittlere wie beim Pferde verlauft, die seitlichen aber gehen an den Seiteniiachen der Dornfortsatze bis zum zehnten Riickenwirbel, wo sie sich wieder mit dem mittlern Aste vcreinigen. Bei dem Sc ba f und der Ziege kommt an dem Halse nur cin
Strang vor. Bei dem Schweine fangt das Nackenband hinten am Kamm
des zweiten Halswirbels an, und geht nur bis zu den letzten Rückcn- wirbeln. Am Halso fiillt es die Riiume der Dornfortsatze aus, und bildet hier wirkliche Zwischendornbander. Auch bei den Fleischfrc ss ern geht das Nackenband nur
von dein zweiten Halswirbel bis zu den letzten Rückenwirbeln ; die breken Bander am Halse fehlen. b) H esondare Bander.
Bander des Drehgelonkes. Der erste und zwcite Halswirbel verbinden sich zu dem Dreh1-
gelenke, und es ist diess das einzige Gelenk dieser Art, was im thierischen Körper vorkommt. 1) Das Kapselband geht von dem Gelenkrande der Gelenk-
höhlen des ersten Halswirbels an den Gelenkrand der schiefen Fort- siitze und an den des Zalmfortsatzes des zweiten Halswirbels. Bei dem Schweine und den Fleischfrc s s ern ist diescs Band doppelt. Flg 4fj. 2) Das Zwischen-
Bander des Kopfgelenkes und der nbrigen Halswirbel. bogenband (Lig. inter-
crurale) (Fig. 48. d.) ist
durch Zellgewebe mit dem Kapselbande verbunden; es geht von dem hintern Rande des Bogens vom Atlas an den vordernRand der Achse, und schliesst so die ziemlich grosse Oeffnung, welche beide Wirbel zwischen ihren Bogen lassen. 3) Das obère oder
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Das Seitenband dis Kopfgelenkcs.
Das obère Band des Kopfgelenkes. Das obère Band des Drehgelenkes. Das Zwischr/nbogenband des Drehgelenkes. Das Kapselband der sehiefen Fortsatzc. nimmt seinen Anfang an der
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Zwisc bendo rnband
(Lig. interspinosum At-
lantis et Epistrophci) (Fig.
Rauhigkeit auf dem Bogen des
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48. c.)
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Theil des Kammes der
welche dem elastischen 17
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ersten Halswirbels und geht an den vordern
Achse ; es besteht aus zwei kleinen Strangen Gewebe angehören. L e y h , Anatomie.
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130
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4) Das unte re Band
des Zahnfortsatzes (Lig. processus odontoidei inferius) (Fig. 50. a.) geht von der miteni Flâche des Körpcrs vom Atlas nach binten und unten, um sich in dem Aussclinitt zwi- schen den scbiefen Fort- siitzen ara Grimde des Zahnfortsatzes zu befe- stigen. Dièses Band ist zwcischenkelig , ziemlicb starle, und feblt dem S c h w e i n e. 5) Das obère Band
des Zahnfortsatzes oder das A u f h a n g c- b a n d (Lig. suspensorium processus odontoidei) (Fig. 49. b.) hat seine Lage ini Wirbelkanal, es ist ziem- lich breit, aber kurz, und geht von der obern Flache des Körpers vom Trager an die obère vertiefte Flache des Zahnfortsatzes der Achse. eis chfressern ist der
;ciner Lage crhaltcn. |
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Fig. i9.
Bander dos Kopfgelenkes und der übrigen Halswirbe]
(Rückenmarkskanal von oben geöffnet).
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a Das liniere liant! des Kopfgelenkes.
li- Das obère lîand des Zahnfortsatzes.
e. AnTang des obern langen Bande's der Wiibelsanle.
d GelenkliSIlle des zneilcn Halswirbels mil Faserhnorpcl.
Fig. 50.
Bander aes Drohgelenkes und der übrigen Ilalswirbel
(die drei ersten Ilalswirbel von unten' gesehen). |
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a. Das antere Band des Zalmfortsalzes
1). Das Zwischenwirbelband. |
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Bei dom Schweinc und den F1
Zahnfortsatz noch durch ein Querband in s |
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c) Bander der übrigen Wirbel.
1) Die Kapselbander der scbiefen Fortsiitze (Lig.
articularia processuum obliquorum) (Fig. 48. e.) verbinden die hintern scbiefen Fortsatze des einen Wirbels mit den vordern des nachfol- genden, deren Golenkilachen sie begrenzen. 2) Die Kapselbander der Querfortsatze (Lig. articularia
processuum transversarium) (Fig. 57. b.) kommen nur bei den Ein- liufcrn zwischen den Qucrfortsatzen des fünften und sechsten, und manchmal auch zwischen denen des vierten und fünften Lendenwirbels vor, an deren Gelenkriinder sie sich befestigen. 3) Der Faserknorpel (Cartilago interverlebralis) (Fig. 49. d.)
verbindet die Gelenkgrube des einen Wirbels mit dem Gelenkkopfe des andern so mit einander, class die nur massige Bewegung zwischen zwei Wirbeln nach allen Richtungen müglicli ist. 4) Die Zwischenwirbelbander (Lig. intervertebralia)
(Fig. 50. b. und 52. c.) sind kurze, sich kreuzende, weissglanzende Fasern, welche nach oben mit den Faserknorpeln und nach unten |
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mit dem untern langen Bande oder mit Muskeln verbundcn sind;
sie geheu von dem ranlien Gelenkrande des Körpers von einera Wirbel zum andern. 5) Die Zwischenbogenbander (Lig. Intercruralia) (Fig. 51. c.)
scliliessen die obera Oeffnungen des Wirbelkanals, welclic von zwei Wirbeln gebildet werden, und gehen von dem hintern Rande eines Wii'belbogens an den vordern des nachfolgenden. G) Die Z w i s c h e n d o r n b a n d e r (Lig. ihterspinalia) (Fig. 51. d.)
fiillen die Raume zwischen den Dornfortsatzcn aus, indem die Fasern von dem hintern Rande des eincn Dornfortsatzes an den vordern des nach- folgenden gehen. Sie fehlen dem Schweine und den Fleischfressern. 7) Die Z w i s c h c n q u e r b à' n d e r (Lig. intertransversaria)
(Fig. 57. a.) fangen an dem hintern Rande des eincn Querfortsatzes an, und gehen zu dem vordern Rande des nachfolgenden Wirbels; sie sind an den Lendenwirbeln am stârksten. |
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B. Bander der Rippen und des Brustbeines.
Die Rippen bilden mit den Riickenwirbeln und die Rippen-
knorpeln mit dem Brustbeine vollkommene Wechselgelenke ; ebenso geschieht die Bewegung der Rippen an den Rippenknorpeln nach Art eines vollkommenen Wechselgelenkes. 1) Das Kapselband des Rippenkopfes (Lig. capsulare
capituli costae) befestigt sich im Umkrcise des iiberknorpelten Gelenk- kopfes und an dem der entspreclienden Gelcnkgrube, die von zwei AYirbeln gebildet wird. 2) Das Kapselband des Rippenhöckers (Lig. capsulare
luberculi costae) geht von dem Gelenkrande desselben an den am |
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Fig. ôl.
Baader dor Rückonwirbel und der Rippen. |
Querfortsatz des Riickenwirbels
sich befindlichen. |
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An der letzten Rippe ist ge-
wöhnlich die Gelenkflache des Rippenkopfes mit der des Rippen- höckers , ebenso die Gelenkhôhle mit der Gelenkflache des Querfort- satzes der Wirbel mit einander verschmolzen, desshalb auch fur den Rippenkopf und den Rippen- hocker nur ein Kapselband vor- handen ist. 3) Das au s s er e vorder e
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a. Jbas ütisserc vordere Band des Rippenhöckers
1). Das âiissere hintere Band des Rippeuhöcbers.
c lias Zwischenbogenband.
d.' Das Zwischendornband.
e. Ein Theil des Nackcnbandes-
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Band des Rippenhöckers
(Lig. colli costae externuni) (Fig. 51. a.) nimmt seinen Anfang vorn |
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an dem Bogen des hintern Wirbels
und endet unter dein Gelenkrande des Rippenhöckers.
4) Das au ss ere hint er e Band des Rippenhöckers
(Lig. Iransversarium externuni) (Fig. 51. b.) liegt wie das vorige
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Fig. 52.
Bander dor Rückenwirbel und der Kippen
(von tinten gesehen).
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ausson; es ontspringt hinten
am Grande des Querfortsatzes des Wirbels, geht iiber das Gelenk hinweg, und-befestigt sich am hintern Rande der Rippe unter dein Rippen- liöcker. 5) Das innere vordere
Band des Rippenkopfes (Lig. colli costae internum) (Fig. 52. a.) entsteht unter der Gelenkgrube am Wirbel- körper des vordern Wirbels und endigt an dem vordern Rande der Rippe unter dem Rippenkopfe. 6) Das i n n e r e h i n t e r e
Band des Rippenkopfes (Lig. transversarium inter- num) (Fig. 52. b.) liegt hintcr dem vorigen, es ist kurz, breit, entsteht am Körper des hin- tern Wirbels unter der Gelenk- grube, und endigt an dem hintern Rande und der innern Flache an dem Rippenhöcker. |
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a- Das iinierc vurdere Band des Bippeiikopfes.
b. Das inneie hintere Baud des Rippenkopfes-
c. Das Zwisehenwirbelbaud-
dd: Eia Tbeil des uiilern tangen Bandes-
Fig. 53.
Bander der Eippen. |
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a. Das runde Band in seiner Lage-
b b- Die Aesle desselben. (Der Wirbelkanal ist geöffnel.)
Fig. 54.
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Das runde Band aussevbalb seiner La:re.
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Fig. 55.
Bander der Kippenknorpel und des Brustbeinos. |
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d. Das strahlige Band der liippenknorpel.
e. Das Faserband.
f. Das gcullhele Kapselband-
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Der Sehnitbelknorpel.
Der Schaufclknorpcl. Das obère Bruslbeinband |
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7) Das runde Band (Lig. teres) (Fig. 53. und 54.) nimmt
seinen Aufang in der Bandgrube des Rippenkopfes, geht dann in die Gelenkgrube zwischen beiden Wirbelkörpern in den Riickenmarkskanal, wo es sich in zwei Aeste theilt; der kürzere Ast bcfestigt sich au der obern Flache des vordern Wirbclkörpers, der langere Ast dagegen geht in der Rinne zwischen beiden Wirbelkörpern auf dem Faser- |
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knorpel quei' durcli den Wirbelkanal, und ununterbroeheri in den
langen Ast des runden Bandes der gegenüberliegenden Rippe über, so dass beide Rippcn ein gemeinscliaftliches Band zu haben schcinen. 8) Das F as er band der Rippen (Fig. 55. e.) verbindet
die untern rauhen Enden der Rippen mit den obern rauhen Enden der Rippenknorpel ; seine Fasern vermischen sich innig mit der Knochen- und Knorpelhaut. Bei den Wiederkauern sind die untern Enden der zweiten bis neunten Rippe, und bei dem Scliweine die der zwciten bis fiinften Rippe mit Gelenkflachen versehen, welche ausser dem Faserband noch ein Kapselband zeigen. 9) Das Kapselband der Rippen knor pel (Fig. 55. f.)
kommt nur an den acht ersten vor, es entspiïngt an dem Gelenkrande der Golenkgrube des Brustbeines, und begrenzt den Gelenkrand am untern Ende des Rippenknorpels. Das erste Rippenknorpelpaar bat, da es eine gemeinschaftliche Gelenkfliiche am Brustbeine besitzt, ein genieinschaftliches Kapselband. Dasselbe ist auch bei dem Scliweine der Fall, bei dem sich die sieben ersten, und bei den Fleisch- fressern die neun ersten Rippenpaare mittelst der Rippenknorpel mit dem Brustbeine durch Kapselbandor verbinden. 10) Das strahlige Band (Lig. radiatum) (Fig, 55. d.) ist
kurz, sehr stark, und besteht aus weissglanzenden Selinenfasern, welche strahlenförmig an der obern Fliiche des Brustbeines anfangen, und an der innern Fliiche des Rippenknorpels endigen. 11) Das obero Brustbeinband (Lig. sterni proprium an-
terius) (Fig. 55. c.) besteht aus weissglanzenden Fasern; es ontspringt schmal und dick zwischeii den beiden ersten Rippenknorpeln auf der obern Fliiche des Brustbeines, lauft nach hinten und theilt sich dann in drei auseinanderstehende Aeste, die immer breiter, dunner werden, und sich am Ende in dem Scliaufelknorpel verlieren. Die iibrigen Hausthicre besitzen überdiess noch ein unteres Brustbeinband. Bei den Wiederkauern und dem S c h w e i n e, wo das vordere
kleinere Stiick mit dem hintern grössern beweglich verblinden ist, kommt an der Verbindungsstelle ausser dem Kapselband noch ein Faserband vor. Die untern Enden der Rippenknorpel der falschen Rippen stehen durch gelbe, sehr elastische Bandfasern mit einander in Vcrbhidung. C. Bander des Kreuzbeines und der Beckenknochen.
Die Beckenknochen unter sich und mit dem Kreuzbeine, so wie
dièses mit dem letzten Lendenwirbel, sind durch Bander mehr oder weniger beweglich mit einander verbunden; nur an der Verbindung des Kreuzbeines mit dem letzten Lendenwirbel geschieht die Bewegung nach Art eines vollkommenen Wechselgelenkes. 1) Das obero Dar mbein-Kreuz band (Lig. iliosacrum breve
d. M.) (Fig. 5C. a.) ontspringt an dor Beule des innern Darmbeinwinkels, geht nach hinten an die Dornfortsatze des Kreuzbeines und verbindet sich mit dem gleichnamigen Bande der andern Seite zu einer Masse. |
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134
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lig, 56.
Bander des Kreuzbeines uud der Beckenknocheii. |
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2) Das Kreuzbeinband (Lig. sacrum) (Fig. 56. b.) besteht
aus weissgliinzenden, starken Sehnenfasern, welche sich an den Seitenflachen der Dornfortsiitze und den Seitenriindein des Kreuzbeines befestigen. Bei jungen Thieren, wo die einzelnen Wirbel des Kreuzbeines noch getrennt sind, scheint es zur Verbindung derselben beizutragen. 3) Das S e i t e n - D a r m b e i n - K r e u z b a n d (Lig. iliosacrum
longum d. M.) (Fig. 56. c.) ist breit, dreieckig, nimmt seinen Anfang an dem hintern ausgeschweiften Rande des innern Darmbeinwinkels, geht nach unten und hinten, und befestigt sich an dem Seitenrande des Kreuzbeines. 4) Das breite Beckenband (LJg. tuberoso - et spinoso-
sacrum d. M.) (Fig. 56. d.) fangt auf der untern Fliiche des Kreuz- beines als Fortsetzung des untern langen Bandes an, tritt zur Scite der Beckenhbhle, befestigt sich hier an dem ersten Schweifwirbel, an dem Seitenrande des Kreuzbeines und am obern Rande des hintern Darmbeinwinkels, geht dann schief nach ab- und riickwàrts, um sich an dem- iiussern Rande und der Beule des Gesiissbeincs zu befestigen. In der Niihe des Darm- und Kreuzbeines zeigt es mehrere spaltformige Oeffnungcn, welche zum Durchgange von Nerven und Gefiissen dienen; eine almliche, aber grössere spaltförmige Oeflhung lâsst dièses Band an dem aussern freien Gesiissbeinausschnitt, durch welche die gc- meinschaftliche Sehne des Kreuzbein-Umdrehermuskels und innern Verstopfungsmuskels geht. Dièses Band, welches bei dem Hun de und der Kat ze schmitler ist, bildet die Seitcnwand der Beckenhöhle. 5) Das untere Darmb e in-Kr eu zb and (Lig. laterale anticum
d. M.) (Fig. 57. d.) besteht aus kurzen, starken, weissglânzendeu Sehnen- fasern, welche an den Rauhigkeiten der untern Fliiche des Darmbeines anfangen, über den Faserknorpel, welcher das Kreuzbein mit dem Darmbeine verbindet, hinweggehen, um sich an dem rauhen Rande der Querfortsiitze des Kreuzbeines zu befestigen. 6) Das Kapselband des Kreuzbeines (Lig. sacrolunïbale)
(Fig. 57. e.) ist ein starkes Band, welches die Gelenkflachen der Qucrfortsatze des letzten Lendenwirbcls und des Kreuzbeines be- grenzt. Bei den iibrigen Haussiiugethieren fehlcn die Gelenkflachen |
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135
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Fig.
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au genannten Fortsatzen,
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Bander der Lcndemvirbel, des Kreuzbeines und der
Beckenknoclien (von unteti gesehen). |
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und somit auch die Kap-
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selbander.
7) Das Verstopf-
ungsband (Lig. obtu- ratorium) (Fig. 57. e.) ist eine dunne sehnige Haut, welche an dem innern Rande des ovalen Loches sich befestigt und dasselbe schliesst ; es besitzt Oeffnungen zum Durcligange der Nerven und Gefasse. Oben ist es von dem innern Ver- stopfungsmuskel und unten von dem aussern Verstopfungsmuskel be- deckt. |
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a. nas Zvviseïienquerband der Lendenvvirbcl.
ti. Das Kapselband der Qnerfortsatze des fünften und sechsten Lenden
wirbels.
c. Das Kapselband des Kreuzbeines. d- Das antere Darmbein - Krenzband. e. Das Verstonfnlljrsband. ff. Das Querband der Scham- und Sitzbeine- |
8) Das Querband
d er S eh a m- und Sitz- beine (Lig. transver- sum) ist ungepaart; es |
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besteht aus kurzen straf-
fen Fasern, welche quer von einem Scham- und Sitzbeine zum andern gehen; seine Fasern vermischen sich mit dem Faserknorpel. III. orinÏTfr îsîx votomi ©Itcìnttn^cn.
A. Bander des Arm gel enk e s.
Fig. 58. Bander des Armgelonkes.
Die vordero Gliedmasse steht durcit
Muskeln mit dem Rumpfe in Verbindung, und bildet cine jener beweglichen Knochen- verbindungen oline Synovialkapseln. Das Sclmlterblatt ist nach unten mit dem obem Ende des Oberarmbeines durch ein freies Gelenk verbunden. 1) Das Kap se lb and (Lig. cap sui are
humeri s. brachii) (Fig. 58. a.) ist ziem- lich locker, es befestigt sich an dent Ge- lenkrande der Pfanne und im Umkreise des Gelenkkopfes des Armbeines. Die festere Verbindung dieser Knochen geschieht haupt- sachlich durch Muskeln. |
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Das Kapselband.
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. ___
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136
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B. Bander des Ellenbogcngclenkes.
Das untere Ende des Armbeines bildet mit dem obero Ende des
Vorarm- und Ellenbogenbeines ein vollkommenes Wecliselgelenk. |
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Fig. 50.
Bandir dos Ellenliognngelenke:
uiid des Vorarm- und Ellen-
|
1 ) Das Kapselband (Lig. cap-
sulare antibrachii) befestigt sich an dem Gclenkrande des Gelenkfortsatzes des Arm- beines, der Gelenkgruben des Vorarmbeines |
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und der Gelenkflache des Ellenbogenbeines;
es schliesst also die Gelenkflaclien ge- nannter drei Knochen ein. Von der/Band- grube des Armbeines erhiilt es einpbedeu- tende Verstiirkung. 2) Das au s s e r e S e i t e n ba n cl (Lig.
laterale externum d. M.) (Fig. 59. a.) ist kurz und stark, nimmt seinen Ani'ang in und iiber der aussern Bandgrube des Armbeines, und endigt an dein aussern Bandböcker des Vorarmbeines. Bei den iibrigen Haustbieren ist das untere Ende dièses Bandes in zwei Aeste gethcilt, die sicli am Vorarm- und Ellenbogenbeine inserirei!. 3) Das innere Seitenband (Lig.
laterale internimi) (Fig. 59. b.) ist schwii- clier, aber liinger, als das vorige; es cntstelit in und über der innern Band- grube des Armbeines, und geht an den innern Bandböcker des Vorarmbeines. Bei den Wiederkaucrn und dem Schweine ist es kürzer, als das aussere. Bei den Fleischfresscrn verbindot sich das un- tere Ende dièses Bandes, wie das aussere, mit dem Vorarm - und Ellenbogenbeine. |
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a Das aussere Seitenband des EHenbogen-
gclenkes-
b. Das innere Seitenband des Ellcnbogen- gelcnlics.
e. Das aussere Querband des Vorarm- und Ellenbogenbeines.
d. Das innere Querband des Vorarm- und Ellenbogenbeines.
|
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C. Bander zwischen dem Vorarm- und Ellenbogenbeine.
Bei dem Pferde, den Wiederkaucrn und dem Schweine
findet zwischen diesen Knochen eine unbewegliche Verbindung statt, bei den Fleischfressern dagegen eine bewegliche. Bei dem Pforde ist das Ellenbogenbein mit dem Vorarmbeine im höhern Alter durch Knochenmasso zu einem Knochen verschmolzcn. 1) Das aussere Querband (Lig. transversum radü et ulnae
externum) (Fig. 59. c.) besteht aus kurzen Bandfasern, welche quer von dem aussern Bandhöcker des Vorarmbeines an den aussern Rand des Körpers des Ellenbogenbeines gehen. An dem Bandhöcker ver- mischt es sich mit den Fasern des aussern Seitenbandes. 2) Das innere Querband (Lig. transversum radü et ulnae
internum) (Fig. 59. d.) ist langer und breiter, als das vorige, liegt |
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ebenfalls quer, und gcht von dem innern Bandhöcker und dem innern
Rande des Vorarmbeines an den innern Rand des Körpers des Ellenbogcnbeines. 3) Das Z w i s e h e n k n o e li e n b a n d (Lig. interosseum d. M.)
bestelit aus kurzen Bandfasern, welchc die vordere rauhe Flache des Körpers und die Spitzo des Ellenbogeubeines mit der hintern ent- sprechenden, rauben Fliiche des Vorarmbeines verbinden. Bei altern Pfcrden wird es duren Knochenmassc verdriingt. Bei dem Hunde und der Katzc ist dicscs Band langer, weil die beiden Knochen mehr entfemt von einander stehen ; die Querbander fehlen ihnen, dagegen findet sich an dem obern Ende des Vorarm- und Ellenbogenbeines das ringförmige Band vor, was diese beide Knochen beweglich verbindet. D. Bander des Kniegclenkes.
Das Kniogelenk wird, wie in der Knocbenlelire schon ange-
gcbcn, bei dem Pierde und Schweine aus acbt, bei dem Rinde aus scclis, und bei dem Hunde und der Katze aus sieben einzelnen kleinen Knochen zusanmiengosetzt, welche in zwei Reihen übereinander ge- lagcrt sind, von denen die obero Reihe mit den Knochen des Vor- armes und mit der untern Roilio vollkommene Wcchselgelcnke, die untore Reihe aber mit dem Schicnbeine und den beiden Griffelbeinen, so wie die Knochen in jcder Reihe unter sich straffe Gelenke bilden. Fig. 60. Diese Knochen sind theils durch gemein- GomeinscliaftKoiie uud beson- schaftlichc, theils durch besonderc Bander
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doro Bander dos Kniegclenkes
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mit einander verbunden.
a. Gom eins chaM'tliche Bander.
1) Das Kapselband (Lig. carpi
capsularc) besteht, wie alle Kapselbànder, aus cincr aussern und einer innern Mem- bran ; die aussere Membran ist sohr stark, und besteht aus mehroren iibereinanderlie- genden Pascrschichten, welche auf der vordern Flachc des Kniegelenkes eigene Scheiden für die Strecksehnen des Unter- fusses bilden; sic entspringt am ganzen Umkreisc des Gelenkfortsatzes des Vorarm- beines, befestigt sich sodami an den freien rauhen Flachen der Knieknochen der obern und untern Rcihe, und endigt an den Gelenkrandern des Schicnbeines und der beiden Griffelbeine. Die innere Membran ist die Synovialhaut, welche drei geschlos- sene Synovialsacke bildet, in welchen die Gelenkschmiere eingcschlossen ist; der obère geht von dem Gelenkfortsatze des Vorarm- beines an die obern Gelenkiltichen der Knochen der obern Reihe, mit Ausnahme 18
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(•von vorn gesehen).
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a, Das inncre Seitenband.
b. Das ausserc Seitenbani].
e. Die Zwischenbander der obern Reilic.
ddd. Die Zwischenbander der untern licibc- 1, e y h , Anatomie
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Fi'J- fi/' einer kleinen Gelenkflâche, des Hackenbeines,
Gemeinschaftliçhe Bunder welene mit dem vieleckigen Beine ein eigenes
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des Kniegelenkes (von
hinten gesehen). |
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Kapselband liât; der mittlere von den untern
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Gelenkflachen der Knochen der obern Reihe an
die obern Gelenkflachen der Knochen der untern Reihe, und endlich der untere Synovialsack von den untern Gelenkflachen der Knochen der un- tern Reihe an die Gelenkflachen des Schien- beines und der Griffelbeine. Die obère und mittlere Gelenkkapsel ist viel geraumiger als die untere. 2) Das a u s s e r e Seitenband [Lig.
carpi laterale externurn) (Fig. GO. b.) entsteht an dem aussern Bantlhóckcr des VorarmbeineSj befestigt sich an dem vieleckigen und kegel- förmigen Beine, und endigt an dem Kopf des aussern Griffelbeines. 3) Das inneve Seitenband {Lig. carpi
laterale,- internimi) (Fig. 60. a.) ist breit, drei- astig und starker als das vorige; es entspringt an dem innern Bandhöcker des Vorarmbeines, befestigt sich ani würfelförmigen, kahni'örmigen und halbmondförmigcn Beine, und endigt atn |
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a. Das Kniebogenband.
bb. Das liinlerc Band- |
Kopf des innern Griffelbeines und am Schicn-
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beine.
4) Das Kniebogenband (Lig. carpi volare commune d. M.)
(Fig. 61. a.) geht von dem hintern Ende des Hackenbeines an die innere Seite des Kniegelenkes, wo es sich an den Knieknochen, dem Schienbeine und dem innern Griffelbeine anheftet; es ist sehr stark und schliesst die Beugesehnen des Unterfusses chi. 5) Das h intere Band (Lig. carpi posterius) (Fig. 61. b b.)
bedeckt die hintere Flache des Kniegelenkes, ist mit dem Kapselband verbunden, und reicht von dem untern Ende unti der hintern Flache des Vorarmbeines bis zu dem Schienbeine, wo es mit dem obern Gleichbeinband verwâchst; an tlieser Stelle gibt es einen Verstar- kungsast an die Beugesehne des Hufbeinbeugers ab; nach aussen bedeckt es die innere Flache des Hackenbeines, und geht an diesem in das Kniebogenband über, nach innen ist es mit dem letztern und mit dem innern Seitenband verbunden. |
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b) Bosondero Bander.
1) Das au ss er e obère Seitenband (Lig. carpi laterale
externum superius) (Fig. 63. a.) entspringt unter dem aussern Band- höcker des Vorarmbeines, und endigt aussen an dem vieleckigen Beine. 2) Das au ss er e untere Seitenband (Lig. carpi laterale
externum inferius) (Fig. 63. b.) ist zweiastig; der kiirzere Ast geht von dem vieleckigen an das kegelförmige Bein, und der langere Ast |
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Fig. 62.
Besoudere Bander dos Knie- gelenkes (von innen und hinten gesehen). |
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von dem vieleckigen Beine an den Kopf
des innern Griffelbeines; Diese und die zwei folgenden Bander sind von den gemein- schaftlichen Seitenbandern bedeekt und mit denselben verwachsen. 3) Das innerc obère S ei t en b an d
(Lig. carpi laterale internimi superbis) (Fig. 02. a.) entspringt unter dem innern Band- höcker des Vorarmbeines, und endigt an dem Würfelbeine. 4) Das innere untere Seitenband
(Tdg. carpi laterale internimi inferius) (Pig. 02. b.) geht von dem Würfelbeine an das balbmondförmige Bein und an den Kopf des innern Griffelbeines. 5) Das li int ere s cbief e Band (Lig.
carpi volare obliquimi) (Pig. 02. c.) liegt auf der hintern Flache des Kniegelenkes, und ist von dem hintern gemeinschaftlichen Bande bedeekt ; es geht schicf von dem aussern Bandhöcker des Vorarmbeines nach unten und innen an das Wiirfelbein. 6) Das Kapselband des llacken-
beines (Lig. capsulare ossis hainati) ent- springt im Umkreise der vordern gewölbten Gelenkflache dièses Knoclicns, und geht an den Gclenkrand der hintern Gelenkflache des vieleckigen Beines. 7) Das obère Band des Hacken-
b eines (Lig. volare ossis hamati et radii) (Fig. 03. c.) liegt wie die zwei folgenden an der aussern Seite des Kniegelenkes; es ent- springt unter dem aussern Bandhöcker des Vorarmbeines, und endigt an dem obern Rande des llackenbeines. 8) Das m i 111 e r e Band des Hacken-
b e i n e s (Lig. volare ossis hamati et mul- languli) (Fig. G3. d.) ist breit, und geht von der aussern Flache am vordern Ende des llackenbeines an das vielcckige Bein. 9) Das untere Band des Haeken-
b e i n e s (Lig. vol. ossis hamati, coniformis et metacarpi) (Fig. 03. e.) ist langer, als die beiden vorigen ; es geht von dem untern Rande des Hackenbeines an das kegelförmige Bein und den Kopf des aussern Griffelbeines. 10) Die Zwischenb ander (Lig. in-
termedia) (Fig. 00. d.) bestellen aus kurzen, |
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Das liniere oliere Hauti.
Das innere liniere Band.
Das (liniere schiefe Band.
Das Zwischenknochenbaud.
Fig. G3.
Besondere Bander des
Kniegelenkes.
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a. Das aussere c-berc Band.
b. Das Eussere untere Band.
e. Das ubere Band des llackenbeines.
d. Das mittlerc Band des llackenbeines
e. Das liniere Band des llackenbeines.
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straffen, weissglanzenden Schncnfasern, welche die Knoclien in einer
Reihe unter sich, und die der obern Reihe mit der untern verbinden. Bei dem Pferde ist die obère Reihe vorn weder mit dem Vorarmbeine, noch mit der untern Reihe verbunden. E. B ti n d c r z w i s c h e n dem S c h i e n b e i n e und clen
Griffelbeinen. Das- Schienbein ist mit den Griffelbeinen unbeweglich verbunden.
1) Die Zwisc h enk n och en bander (Lig. inter-ossea metacarpi)
(Fig. 62. d.) bestehen aus kurzen Bandfasern, welche die rauhen riachen der Griffelbeine mit den entsprechenden an der hintern Flaclio des Schienbeines innig mit einander verbinden; sie kommen nur an dem obern Ende und dem Mittelstück der Griffelbeine vor, da die Spitze frei vom Schienbeine absteht. |
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F. Bander des Fesselgelenkes.
Das Fessel- oder Köthengelenk bildet ein vollkommencs Wechsel-
gelenk; ès entsteht aus der Verbindung des Schienbeines und Fessel- beines mit den Sesambeinen. |
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Fig. 64.
Bander der Sesambeine des Kö-
thengelenkes, des Kron- und
Huf'gelenkes (innere Seiten-
ansicht).
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1) Das Kapselband (Lig. capsulare
phalangis primae) bcgrenzt den Gelenk- fortsatz des Schienbeines, die Gelenkver- tiefungen des Fessclbeines und die Gelenk- |
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flachen der Sesambeine, es ist sehr stark,
vorn mit den Streckselinen des Fessel- und Hufbeines, und zu beiden Seitcn mit den Seitenbandem des Fesselgelenkes ver- blinden. 2) Das ausscre Seitenband (Lig.
laterale ulnaris phalangis primae) und 3) Das innere Seitenband (Lig.
lat. radialis phalangis primae) (Fig. G4. a.) liegen an der aussern und innern Seito des Köthengelenkes ; sie entspringen über den Bandgrubcn des Schienbeines, und endigen an den Bandhöekern am obern Ende des Fesselbeines. Bei den übrigen Hausthieren richtct
sich die Zahl der Bander des Fessel- gelenkes nach der Zahl der Gelcnke, jedoch mit der Ausnahme, dass bei den Wiederkauern und dem Schwcine die zwei wahron Schien- und Fcsselbeinc nur zwei Seitenbandef mit einander haben , von a. DasinnereSciienbi.nddesFeKeigciciii.c.. ,jenen das eiiie innen an dem innern, das 1). Das liniere Seitenband der Gleichbeine. '
c. Das innere seitenband des Krongeienbes. andere ausscn an dem aussern Scliicn-
d. Das innere Seitenband des llnfeclenkes- i ti h i» ,
e. D«s Fessel-Huftelnband. Ulld I< eSSclbeinO llCgt.
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G. Bander der Glciehbcine.
Fì9' 6S- Die Gleichbeine liegen hinten an déni |
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Bander der Gleichbeine (von ri„i ie*/ i ci i ? i. • ■ ^ i
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hinten gesehen).
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Uelcnkfortsatze des Sehienbemes, sie stehen
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durch Bander unter sich, mit dem Schien-
und dem Fesselbeine in Verbindung, und dienen den Beugesehnen des Kron- und Ilufbeines als Unterlage. 1) Das a ussero Seitcnband (Lig.
laterale ossium sesamoideorum superiorum externwm) und 2) Das innere Seitenband (Lig. lat.
ossium sesam. sup. internum) (Fig. 64. b.) gehen von der âussern rauhen Seite der Sesambeine quer nach vorn, und befestigen sich theils in den Bandgruben des Schien- beines, theils an den Höckern des Fessel- beines. a. Das Ouerbnnd. -. , .
h Das Kreuzband. o) Das Querband (Lig. ossium se-
Fig. en. samoideorum transversum) (Fig. 6.5. a.)
Bander der Sesambeine, des ]jegt auf der hintern Fliiche und zwischen
Fessel-, Kron-und Huf'geienkes den Sesambeinen, scine Fasern gehen quer
(von hinten gesenen). . 1 . ° ?
von einera Sesambeine zum andern, welche
S, sic mit einander verbinden.
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m
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4) Das Kreuzband (Lig. ossium se-
sam, cruciatum) (Fig. 65. b.) ist kurz und |
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von dem untern Gleichbeinband bedeckt;
es entsteht mit zwei sich kreuzenden Por- tionen au der untern Flache der Sesam- beine , und befestigt sich innerhalb der Bandhöcker des Fessclbeines. 5) Das obère Gleichbeinband
(Lig. volare rectum ossium sesamoideorum superiorum) (Fig. 66. a.) kommt uur bei den Einhufern voi', ist sehr stark und ent- springt an der Rückseite am obern Ende des Schienbeines, an welcher Stelle es mit dem hintern gemeinschaftlichen Bande des Knie- gclenkes verwachsen ist, geht dann frei an der hintern Flâche zwischen den Griffel- beinen bis oberhalb der Sesambeine, wo es sich in zwei Aeste spaltet, die an den aussern Flachen der Sesambeine sich be- festigen , und nach vorn an die Strecksehne des Ilufbeines zwei Aeste abgeben. Bei a. na* ok-re Gieiehbeinband. dei1 übrigen Haustliieren ist an der Stelle
bbl>. Das liniere Gleichbeinband diCSCS BandcS Cin Muskei.
e. Dus rincförmipe Band. n\ t-v n i • i i • i i
d d Die hintern lìà'ndcr des Krongelenkcs. li) JUaS untere bri 61CÛ D e in D ft II d
r..°",StIi" *'«SSÜÜ (Lkl- »»'■ ™*>» oulum semm. mfertorum)
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(Fig. 66. bbb.) ist dreiastig; der mittlere Ast ist breit, lang, und
entsteht an der untern Flaclie der Gleichbeine, geht frei über die hintere Flaclie des Fesselbeines, und endigt an der Lelme des Kron- beines ; die zwei Seitenaste liegen aussen und innen am mittlern Aste, gelien von den iiussern Winkeln der Gleichbeine sclirag nacli unten und innen, um sieli an der hintern Flaclie des Fesselbeines zu befestigen. 7) Das ringförmige Band (Lig. ossium sesam, annidare)
(Fig. 66. c.) geht von der iiussern Flaclie des iiussern Gleichbeines in einem Bogen quer über die Beugesehneii des Kron- und Hufbeines an die iiussere Fliiche des innern Gleichbeines ; es halt genannte Sehnen an dieser Stelle in ihrcr Lage. H. Bander des Kr ongel enk es.
Das Krongelenk, welches durch die bewegliche Verbindung des
Fessel- und Kronbeines gebildet wird, ist, wie das Fesselgelenk, ein vollkommenes Wechselgelenk. 1) Das Kapselband (Lig. capsularephalangis secundae) heftet
sich an dem Gelenkrande am untern Ende des Fesselbeines und an dem am obern Ende des Kronbeines an; nach vorn ist es mit der Strecksehne des Hufbeines verwachsen. 2) Das iiussere Seitenband (Lig. later, idnaris phalangis
secundae) und 3) Das innere Seitenband (Lig. lat. radialisphal. secundae)
(Fig. 64. e.) sind kurz, breit, sehr stark und mit den Scitenbiindern des Strahlbeincs verwachsen ; sie entspringen an den untern Band- höckern des Fesselbeines, und endigen an denen des Kronbeines. 4) Die zwei hintern Bander (Lig. posterioraphal. secundae)
(Fig. 66. dd.) unterscheiden sich in ein ausseres und inneres, welche neben dem mittlern Aste des untern Gleiclibeinbandes liegen; sie entstehen auf der hintern Seite des Fesselbeines, und endigen an der Lehne des Kronbeines. I. Bander des Hufgclenkes.
Auch das Hufgelenk gehort zu den vollkommenen Wechselge-
lenken, und wird durch die bewegliche Verbindung des Kron - und Hufbeines mit dem Strahlbeinc gebildet. 1) Das Kapselband (Hg. capsulare phalangis tertiae) befestigt
sich an dem Gelenkrande am untern Ende des Kronbeines, an dem des Hufbeines und an dem des Strahlbeincs, und umschliesst dieso drei Knochen. 2) Das iiussere Seitenband (Lig. letterale ulnari» phalangis
tertiae) und 3) Das innnere Seitenband (Hg. later, radial, phalang.
tertiae) (Fig. 64. d.) liegen aussen und innen am Hufgelenke, sic sind kurz, dick, entstehen in den Bandgruben des Kronbeines, gehen |
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scliief nach unteli und hinten, um in den Bandgruben des Hufbeines
zu endigen. 4) Das a us s ere P e ss el-ITuf b einband (Lig. later, ulnar.
phalang. primae et tertiae) und 5) Das innere F e s s e 1 - II u f b e i n ba n d (Lig. laterale radiai,
phalang. primae et tertiae) (Fig. 64. e.) sind zwei lange, selir starke Bander, welchc an den Seitenrândern am Körper des Fesselbeines anfangen, schief nach unten und hinten gchen, in der Gegend des Krongelenkes sich mit einander vercinigen, um an den Hufbeinasten und Knorpeln, so wie an der Sohlenflâche des Hufbeines sich zu befestigen. Sic bilden eine brcite Scheide fur die Beugesehnen des Kron- und Hufbeines. Die Hufbeinknorpel stehen durch Bandfasern unter sich,
mit dem Hufbeine, dem Fesselbeine und der Strecksehne des Huf- beines in Verbindung. K. B under des Strahlbein es.
Das Strahlbein liegt beweglich hinten an dem Gelenkfortsatzc
des Kronbeines, und steht durch Bander mit dem Fesselbeine, dem Kron- und dem Hufbeine in Verbindung. 1) Das aussere und
2) Das in ne re Seitenband (Lig. latéral ossis. navicularis
extemum et internimi) (Fig. 66. ce.) entspringen nach aussen an dem untern Ende des Fesselbeines, gehen schrag nach unten und hinten an die Winkel des Strahlbeines, auf dessen obern Band sic sich fortsetzen und in einander ûbergchen. 3) Das untore Band (Lig. ossis navicularis inferius) (Fig. 66. f.)
ist kurz und breit; es entspringt an dem untern Rande des Strahl- beines, und endigt unterhalb dem hintern Theil des Gelenkrandes des Hufbeines. Bei den iibrigen Hausthieren geht von dem Winkel des Strahl-
beines der einen Zehe zu dem der andern Zehe noch ein besonderes Querband, welches cine zu starke Entfernuiig der Zehen von einander verhindert. IV. Mnistx ïrtr hinten ©lùìrmaflcn.
A. Bander des Hii ft g el enk es.
Das Iliift- oder Nussgelenk gehort, wie das Armgelenk, zu den
freien Gelenken, und wird durch die Verbindung der Gelenkpfanne des Beckens und dem Gelenkkopfe des Backbeines gebildet. 1) Das Kap s el band (Lig. capsulare femoris) ist geraumig und
ziemlich stark ; es entsteht im Umkreise des Gelenkrandes der Pfanne und au dem Ergiinzungsbande derselben, und geht an den Gelcnkrand des Gelenkkopfes des Backbeines. 2) Das runde Band (Lig. teres d. M.) (Fig. 67. b.) fangt in der
Bandgrube am Gelenkkopf des Oberschenkelbeines an, und endigt in der |
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Fig. fi".
Builder des Hiiftgelenkes (\on und Torn gesohen). |
Bandgrube der Gelenkpfanne. Es er-
halt durch die Verbindung mit einom Sehnenast des geraden Bauchmuskcls (Fig. 67. e), welcher unter dem Er- ganzungsbande in die Gelenkhòhle tritt, eino Verstàrkung. 3) Das Ergiinzungsband (Lig.
cotyloideum) (Fig. G7. a.) ist mehr ein Faserknorpel, welcher sich rings um den Gelenkrand der Pfanne an- heftet ; an der innern Seite der Pfanne ist das Erganzungsband am starksten, indem es den daselbst beiindlichen Ausschnitt so ausfüllt, dass nur nacli oben noch cine Oeffnung fiir den Sehnenast des geraden Bauchmuskcls übrig bleibt. An dem miteni Ende des Ober-
Fleischfresscrn vorkoinmenden |
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unten
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a. Das Erganzimgsband-
b. Das runde Band.
e- Ast der Stime des geraden Bauchmushels.
sclicnkelbeiiies sind dio bei den
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zwei Sesambeine durch Bandfasern an dasselbe befestigt.
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B. Biinder des Kniegel enk es.
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Das Backbcin bildet mit dem grossen
Unterschenkelbehie, der Kniescheibe und den Zwischengclcnkkuorpeln ein unvoll- kommenes Wechselgelenk. 1) Das Kapselband (Lig. capsu-
lare tibiac) des Oberschcnkclbeines und des grossen Untersclienkelbeines bildet durch die Zwisclicngelenkknorpcl zwei Abtheìlungen, von denen die obère von dem Gelenkrande der Knopffortsâtze und dem miteni Gelenkrande der Gelcnkrollc des Obersclienkelbeines an den breitcn Rand der Zwischcngelenkknorpel geht; die untore setzt sich von hier bis an den Gelenkrand am obern Ende des grossen Unterschenkelbcines fort. Die Synovialkapsel überzieht auch die in der Gelenkhöhlo liegenden Kreuzbiinder. Bei dem Hun de und der Kat ze
schlicsst das Kapselband auch das auf dem iiussern Knorren des grossen Unter- sclienkelbeines liegende Sesanibein ein. 2) Das üusserc Seitcnband (Lig.
tibiac laterale externum tl. M.) (Fig. 60. b.) entsteht in der iiussern Bandgrube des |
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Fig. 68.
Bander des hiiitem Kniegelenkes
und der Kniescheibe (von der
innern Seite gesehen).
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a. Das innere Seitcnband des Kniegelenkes.
b- Das innere Qncrbaiid der Knicsebeibc.
e- Das innere gerade Band der Kniescheibe.
d. Das miniere gerade Band der Kniescheibe,
e. Das àussere gerade Band dcr Kniescheibe-
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145
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Backbeines; und endigt aussen an dem aussern Knorren des grossen
und an dem Kopf des kleinen Untcrsclienkclbeines. 3) Das in u e re Seitcnband (Lig. tibiae laterale internum)
(Fig. 08. a.) ninimt seinen Anfang in der innern Bandgrube des Backbeines, und endigt au der innern Seite des innern Knorrens des grossen Untersclienkelbeines. 4) Das vordere Kreuzband (Lig. cruciatimiantieum) (Fig. 70. a.)
ontspringt aussen an dem Zahnfortsatze des grossen Untersclienkel- beines, geht sclirag nach hinten und oben, und bcfestigt sicli an der innern Flaclie des iiussern Knopiï'ortsatzes des Obcrscheiikelbeines. 5) Das h i n t e r e Kreuzband (Lig. cruciatimi posticum)
(Fig. 60. c.) beginnt an der Rauhigkeit im Kniekehlenaussclinitt des grossen Untcrsclienkclbeines, geht nach vorn und oben, kreuzt sich mit dem vorigen, und endigt an der innern Flacho des innern Knopf- fortsatzes des Oberschenkelbeines. C. Bander der Kniesch cib e.
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Fig. 69.
Bander des hintorn Knie- gelenkes der Kniesclieibe und der Zwischengelenk- knorpel (von der hintern Seite gesehen). |
Die Kniesclieibe, vvelche zur Anheftung und
als Unterlage der Muskoln dient, gleitet auf dem Rollfortsatz des Oberschenkelbeines, und ist mit diesem und dem grossen Unterschenkel- beine durch Bander verbundeii. |
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1) Das Kapselband (Lig. patellae cap-
sulare) begrenzt den Gelenkrand der Kniesclieibe, und geht an den der Gelenkrolle des Ober- schenkelbeines; ïiach unten steht es mit dem Kapselbande des Oberschenkelbeines und des grossen Untersclienkelbeines in Verbindung. 2) Das ausscre Querband (Lig. trans-
versum patcllae externum) (Fig. 69. a.) ent- springt an der iiussern Flaclie des aussern Gelenkkopfes des Backbcines, und geht quer an den aussern Winkel der Kniesclieibe, um sich daselbst zu bcfestigen. 3) Das innere Querband (LAg. transv.
patellae internimi) (Fig. 68. b.) entsteht auf der innern Flaclie über dem innern
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Das ausscre Querband der
Knieschcibe.
Das ausscre Seitcnband des Kuiegelcnkes-
Das binlerc Kreuzband. Der è'ussere Zwischcngc- lenkknoruel-
Der innere Zivisclienge- Ii'iikknorpel.
Day binlerc ubere Baud des aussern Zwischcnge-
lcnkknorpels.
Das hintere uulcrc Band des aussern Zwiscliengc-
leukkuorpels-
Das Zwiscbcnkiiochcnbaiid des grossen und kleinen
Unterschenkelbcines.
|
Gelenkknopfe des Backbeines, und
endigt an dem innern Winkel der Kniesclieibe. 4) Das in ne re gerade
Band (Lig. patellae rectum in- temum) (Fig. 68. c.) nimmt seine Entstehung an dem innern Win- kel der Kniesclieibe, an welcher Stelle es mit dem innern Quer- band verwachsen ist, geht nach unten, und endigt vorn unterhalb |
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19
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Icyl
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146
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der Gelcnkflaclie am innern Knorren des grossen Untersclienkel-
beincs. 5) Das mit tl ere gerade Band (Lig. patellae rectum medium)
(Fig. 68. d.) liegt zwisehen dem vorigen niid dern folgenden; es ont- springt an der vordern Flaclie der Spitzo der Knicsclioibc, und endigt an der Rauhigkeit uuterlialb dem kleinen Aussclmitt zwisehen dem innern Knorren und der Grate des grossen Unterschenkelbeines. 6) Das à' u s s e r e gerade Band (Lig. patellae rectum externum)
(Fig. 68. e.) befestigt sicli an der vordern Flaclie in der Nalie des aussern Winkels der Kniescheibe, und gelit an das obère Endc der Grate des grossen Unterschenkelbeines. * |
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D. Bander der Zwiscliengelenkknorpel.
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Fig. 70.
Bander des liintern Knie-
gelenkes und der Zwischen-
geleukknorpel (vou Torn
geseben).
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Die halbmondfürmigcn Zwischengelenk-
knorpel gehören zu den Faserknorpcln, sic werden in einen aussern (Fig. 70. d.) und innern (Fig. 70. b.) abgetheilt; beide Knorpel |
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lassen zwei Bander und zwei F lach en
unterscliciden. Der au s s e r o Rand ist halb- kreisformig und breit, dor innere ausgc- schnittcn und mebr scharf. Die o b o r c F 1 ii c h e ist ausgehöhlt, und nimmt den Gelenkknopf des Backbeincs auf, dio untore, weniger ausgeliöhltc F1 a c h e ruht auf der Gelenkfliiclie am obern Ende des grossen Unterschenkelbeines. Sie stehen durch Bander mit dein Oberschenkelbeiiic und dem grossen Unterschenkelbeine in Verbindung. a. Bander des aussern Zwischengelenk-
knorp el s. 1) Das vorder e Band (Lig. anticum
cartilaginis semilunaris externae) (Fig. 70. e.) geht von dem vordern Theile des halbkreis- förmigen aussern Randes des Zwischengelenk- |
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a Dhs vorderc Krcuzband.
b. Der ìnnere Zwischengclenliknorpel.
c. Dus vorderc Band dcsselbcn.
d. Dcr àussere Zwischengelenkknorpel-
e- Das vorderc Band dessetben |
knorpels in die Bandgrube aussen am Zalin-
fortsatze des grossen Oberschenkelbeinos. 2) Das h intero obère Band {Lig.
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posticum superius cartilag. semil. externae)
(Fig. 69. f.) entspringt an dem hintern Theil des aussern Randes des
aussern Zwischengelenkknorpels, und endigt in dem Knopfaussclmitt neben dem innern Knopffortsatz des Backbeines. |
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* Wenn man die Kniescheibe als ein grosses Sesambein betrachtet, so
sind die letztgenannten geraden Biinder als dessen Sebneii anzusehen, so wie dann die Muskeln, denen es als Sehnenknochen dient, als ein gemeinschaftlicher Miiske], der die Kniescheibo zur Rolle hat. |
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3) Das h in tere untore Band (Lig. posticum inferius cartil.
semil. externae) (Fig. 69. b.) ist viel kürzer, als das vorige, entspringt mit dicsem au dem âussern Zwischengelenkknorpel, und endigt in dem Kniekehlenausschnitt an dem aussern Knorren des grossen Unter- schenkelbeines. b. Bander des inuern Z wis chengelenkknorp els,
1) Das vorder e Band (Lig. anlicum cartil. semil. internae)
(Fig. 70. c.) entstclit an dem vordern Theile des krcisförmigen aussern Randes des innern Zwischengelcnkknorpels, und endigt innen an dem Zalml'ortsatze des grossen Unterschenkclbeines. 2) Das h in te re Band (Lig. posticum cartil. semil. internae)
ist von dem hintern Kreuzbandc bedeekt, entspringt am hintern Theile des aussern Randes des innern Zwischengelcnkknorpels, 'und befestigt sich hïnter dem Zalmfortsatze des grossen Unterschenkelbeines. E. Bander zwisclieii dem grossen und kleinen
U n t e r s e h e n k e 1 b e i n e. Das grosse und kleine Unterschenkelbein verbinden sich durch
ein Kapselband und ein Zwischenknoçjienband. Die Bewegung zwi- schen beiden ist ausserst gering. 1) Das Kapselband (Lig. flbulae capsulare) besteht aus straffen
Fasern, welche von dem Kopf des kleinen Unterschenkelbeines an die aussere Scite des âussern Knorrens des grossen Unterschenkelbeines gehen. 2) Das Z wi s eh en kno eh enb and (Lig. interosseum tibiae et
flbulae) (Fig. 69. h.) verbindet den mittlem Thcil und die Spitzo des kleinen Unterschenkelbeines mit dem aussern Rande des grossen; nach oben zeigt es Oeffnungen, welche zum Durchgange der Blut- gefasse dienen. F. Bander des Sprunggelcnkes.
Das Rollbein bildet mit dem untern Ende des grossen Unter-
schenkelbeines ein vollkommcnes W'echselgelenk, die übrigen Knochen unter sich und mit dem Schienbeine und den beiden Griffelbeinen straffe Gclenko. Wie am Vorderkniegelenke, so kommen auch hier gemeinschaftliche und besondcre Bander vor. a. Gemeinschaftliche Bander.
1) Das Kapselband (Lig. tarsi capsulare) ist sehr stark, aus
mehreren Paserschichten zusammengesetzt, und umhüllt das ganze Gelenk. Die Synovialhaut bildet vier Abtheilungen, von denen die obère grössere von dem Gelenkrande des untern Endes des grossen Unterschenkelbeines an die obère Reihe der Sprunggelenksknochen geht; die zweite ist wie die folgenden kleiner, und geht von der obern Reihe an die mittlere ; die dritte geht von der mittlem an die untere Reihe, und die vierte von der untern Reihe an den Gelenkrand der Gelenkflachen des obern Endes des Schienbcines und der Griffelbcine. |
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Die aussere Scbichte bildet au der vordern
Flache des Sprunggelenkes mcbrere Scheiden fiir Sehnen von Muskeln des Unterfusses. 2) Das aussere Seitenband (Lig.
tarsi laterale externum) (Fig. 72. a.) ist sehr stark, liegt an der aussern Seite des Sprung- gelenkes , entspringt an tlem aussern Knöchel des grossen Unterschenkelbeines, geht nach unten, befestigt sich an dem Fersen - und Rollbeine, und endigt an dem Kopf des aussern Griffclbeines und am Schienbeine. 3) Das inner e Seitenband (Lig. tarsi
laterale interman) (Fig. 71. a.) ist ebcnfalls sehr stark, bedeckt die innere Flache des Sprunggelenkes, entsteht an dem innern Knöchel des grossen Unterschenkelbeines, befestigt sich, nach untcn geliend, an dem Fersen- und Rollbeine, so wie an den innern Knochen der mittlern und untern Reihe, und endigj an dem Kopf des innern Griffelbeines und am Schienbeine. 4) Das vordere Band (Lig. tarsi an-
terius) (Fig. 72. b.) ist breit, kurz und stark, ontspringt an der Beule an der innern Flache des RolJbeines, breitet sich über die vordere Flache des Sprunggelenkes aus, be- festigt sich vorn an den Knochen der mitt- lern und untern Reihe, und endigt vorn unter der Gelenkfliiche am obern Eude des Schien- beiucs. 5) Das h i n t e r e Band (Lig. tarsi po-
sterius) (Fig. 71. b.) ist sehr stark, bedeckt die hintcre Flache des Sprunggelenkes; ent- springt hinten unter 'der Beule und dem hintern Rande des Fersenbeines, geht nach unten, und endigt an dem Kopf des aussern Griffelbeines und am Schienbeine. Dicses Band gibt, wie das hintere Band des vordern Kniegelenkes, einen starken Ast ab, der sich nach Art einer Scheide mit den Beuge- sehnen des Kron- und Hufbeines verbindet. b. Besondere Biinder.
1) Das aussere kurzc Seitenband
(Lig. tarsi laterale externum breve (Fig. 73. a.) ist von dem aussern gemeinschaftlichen Bande bedeckt ; es entspringt unter dem aussern Knöchel des grossen Unterschenkelbeines, geht nach unten, und befestigt sich in der |
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Fig. 71.
Geuieinschaftliche Bander des
Sprunggelenkes (von innen
und hinten gesehen).
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ii. Das innere Seitenband.
b. Das hinlere Band.
Fig. 72.
(ìemeinschaftliche Bander des
Sprunggelenkes (von aussen
und vorn gesehen).
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a. Das aussere Seitenband.
li ■ Das vordere Rand. |
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rauhen Grube an der aussern Flache des RoUbeines, von hier geht ein
Ast nach hinten, der an der aussern Flache des Fersenbeines endigt. |
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Fig. 73. Fig. 74.
Besondero Büudor dos Sprung- Besondero Blinder des Sprung-
gelenkes (von dor aussern Seite gelenkes (von der innorn Seito
gesehen). gesehen).
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a. Das fiusseie Seiteiiband. a. Das inuerc Seilenband-
b b b b. Die Zwischenbander. b b b b. Die ZwiscJienbander.
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2) Das i n n e r e k u r z e S e i t e n b a n d (Lig. tarsi laterale in-
ternum breve) (Fig. 74. a.) liegt unter dom innern gemeinschaftlichen Seitenbande, und beginnt unter dem innern Knöchel des grossen Untersclienkelbeincs, geht schrag nach unten und hinten, befestigt sich an der innern Flache des RoUbeines, lind thcilt sich dami in zwei Aeste, von dcnen der eine, am Fersenbeine, der andere am grossen Kahnbeine endet. 3) Die Z wis clienbünder (Lig. intermedi.) (Fig. 73. und 74.
bbbb.) sind kuiz und stark; -sic verbinden die einzelncn Knochen unter sich zu straffen Gelenken. Die Bander der nachiblgenden Knochen und Gelenke zeigen von
denen des Vorderfusses keine Abvveicliungen. |
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Jfl us he Ilei) re. (%<>%*«.)
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Die Muskeln (Musculi) geboren den Organen der Bowegung
an, und maclien ein eigenes System, das Muskelsystem, aus. Sie bestehen aus einzelnen Fasern, welche durch Zellge- webe mit einander verbundeu die Muskelbündel, und dièse mit einander grössere Fleischlagen, die Muskeln bilden, die man im gewöhnlichen Leben Fleisch nennt. Was die Besclireibung der Muskeln in Beziehung auf ihren Bau, Eigenschaften und ihre Eintheilung in willkührliche und unwillkiibrliche anbetrifft, so ist diess in der allgemeinen Anatomie unter der Rubrik „Muskelgewebe" (Seite 8) naher angegeben worden. Da die unwillkührlichen Muskeln wesentliche Theile vcrschie-
dener, in den Höhlen des Körpers gelagerten Organe ausmachen, und bei Beschreibung dieser desshalb niiherer Erwahnung geschehen muss, so kann auch hier blos von den willkührlichen Muskeln die Rede sein. Naeh ihrer Gestalt unterscheidet man die Muskeln in kurze,
lange, dicke, runde, breite , hautartige, gezahnte, zwcibauchige etc. ; nacli ihrer Function in Streckmuskeln, Beugemuskeln, Schlicss- muskeln etc. ; naeh ihrer Richtung in gerade, schiefe, quère etc. ; naeh ihrer Zahl in gëpaarte und ungepaarte. Dienen Muskeln zur Bewegung mehrcrer Körpertheile zugleich, wie diess bei den- jenigen, welche die Gliedmassen mit dem Rumpfe verbinden, der Fall ist , so bczeichnet man sie als gemeinschaftliche, zum ünterschied der besondern, deren Wirkung sich nur auf einen Theil beschrankt. Die breiten Muskeln gehen nicht selten in sehnige Ausbrei-
tungen (Aponeurosen) über, welche, wie an den Gliedmassen, andere Muskeln scheidenartig umscliliesscn. An den langen Muskeln unter- scheidet man das obère Ende oder den Kopf, den mittlern Theil oder den Bauch und das untere Ende oder den Schwanz. Die langen Muskeln an den Gliedmassen gehen naeh unten mitunter in sehr lange Sehnen über, eine Einrichtung, welche den Zweck zu haben scheint, auch auf entfernte Theile, in deren Nahe sie ihren Ursprung nicht nehinen konnten, wirken zu könncn. |
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Obgleieli die Hauptbestimmung der Muskeln ist, Bewegungen
zu vermitteln, so tragen sie überdiess auch zur Bildung einiger Ilöhlen des Körpers, z. B. der Maulhöhle, Brust- und Bauchhöhle bei; ebenso sind sic es auch, welcho die iiussere rorm des thierischen Körpers grösstentheils bestimmen. Die Sehnen *, die entweder an dem einen Ende des Muskels,
oder an beiden zugleich, oder in deren Mitte sich befinden, sind wie die Muskeln versehieden gcstaltet, namlich bald platt, bald rund, hohl, bald gespalten etc. Zur Erleichterung ihrer Bewegungen gehen sie entweder über glatte, überknorpeltc, schlüpfrige Unter- lagen, odor durch Sehnenscheiden. Damit sie bei den Bewegungen die Knochen nicht verlassen können, sind sie entweder durch Bander, Knochenrinnen, oder dadurch in ihrer Lage gesichert, dass sie durch Oeffnungen andcrer Muskeln gehen, so geht z. B. die Sehne des zweibauchigen Muskels durch die gespaltene Sehne des grossen Zungenbeinastmuskels. Sind die Muskeln mit ihren Enden an beweglichen Theilen
befestigt, so niihern diese sich einander dadurch, dass die gewöhn- licli geraden Pleischfasern sich verkürzen und gekrümmt erscheinen. Befestigt sich aber das eine Ende eines Muskels an einem unbeweg- lichen Theil und das andere an einem beweglichen, so nâliert sich immer nur der bewegliche Theil dem unbeweglichen. Nur wenige Muskeln sind mit ihren beiden Enden an unbeweglichen Theilen be- festigt. Es gibt aber auch Muskeln, deren Enden sich mit einander verbinden, wie diess bei den Kreismuskeln der Lippen, der Augen- Iider und des Afters vorkommt. Hebt cin Muskei die Wirkung eines andern Muskels auf, wovon
die Beuge- und Streckmuskeln eines Theiles ein deutliches Beispiel geben, so nennt man dieso Gegenwirker (Antagonisten). Die Muskeln lassen sich im Allgemeinen, wie die Knochen
und Bander, in Muskeln des Kopfes, des Rumpfes und der Glied- massen einthcilen, wo sie wieder nach den Organen, denen sie angehören, als Muskeln der Ohren, der Augen, der Zunge etc. bezeichnet werden. Eine weitere Eintheilung der Muskeln ist die nach ihrer Lage, in welcher sie vorkommen ; so unterscheidet man eine erste, zweite etc. Muskellage. Da die letztere Eintheilung beim Prapariren und Operiren einen wesentlichen Vortheil hat, so habe ich auch die Zeichnungen nach Priiparaten, welche die erste, zweite u. s. f. Muskellage am Kopf, Hals etc. darstellten, anfertigen und die specielle Beschreibung der Muskeln nach dieser Eintheilung folgen lassen. * Siehe deren nâhere Beschreibung bei der allgemeinen Anatomie (Seite 9).
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^Sttmmörtfr^c îïebîtftdjt ber Jtohcln ^ Dmtsfiiuflctljicre.
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L e y li, Aniiloiiiie.
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Obero Nackenband-Schultermuskeln Fig. 88.
Unterò „ „ „ 89.
Halswirbel-Schulterimiskeln ,, ,,
Rippen-Sclioltermuskeln „ ,,
Küeken-Scliultermuskeln ,, ,,
Brustbein-Schultermuskeln „ „ k u
Grosse Rrust-Arnibeinniuskeln ,, 92. f f
Kleine Brust-Armbeinmuskeln „ ,, e
Brust-Vorarmbeinniuskeln ,, ,, d
Kücken-Arinbeinmuskeln ,, 88 e
b. Besandere Muskeln. A. Muskeln der Armbeine. Vordero Griitenmuskeln Flg. 93. a |
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3.
1
5.
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7.
8.
9
10.
1 1. |
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92.
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llintero Grateumuskeln Fig. 94. b
Grosse ) |
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Mittlere
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Scliulter-TJmdrehcrmuskeln
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Kleine )
Unter-Schulterblattmuskeln |
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7. Grosse i
8. Mittlere (
Kleine 1 Vordere I |
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Scbulter-Arinbeinmuskeln
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95.
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910
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lì. Muskeln der Vorarmbeine.
Grosse Schulter-EIlenbogenniuskeln Fig. 93 d Lange Scliulter-KHenbogenmuskeln ,, 90 d Aussere j Fig. 93 e Innere ! Armbein-EllenbogenmusUeln „ 98. a
11 intere ) „ 94. e Selmlter-Vorariiibeiiiimiskeln Fig. 93. f u. 94. c
Arm-Vorarmbeinimiskeln Fig. 94. d Lange Auswiirtsdreher ..... Kurze Auswartsdreher ... Bundo Einwartsdreher ..... Viereckige Einwartsdreher .... Muskeln der Kn i e k n o ch e n (Vorder-Fusswurzel)
les Schienbeinos und der Griffelbeine (Vordere M i 11 e 1 f u s s k n o c h e n ). Arm-Schienbeinmuskeln Fig. 93. g
Vorarm-Scliienbeinrauskeln Fig. 93. h .
Aussere Arm-llackenbeininuskelu Fig. 93. i
Innere Arni-Hackenbeinmuskeln Fig. 90. f
Arm-Griffelbeinmuskeln Fig. 90. e
Muskeln der Fessel-, Kron- und Hufbeine (erste zweito und dritte Zehenglieder). Armbeinmuskeln der Fessel-, Kron- u. Hufbeine Fig, 93. k
Vorarrabeinmuskel der Fessel-, Kron- u. Hufbeine Fig. 93 1
Arm-Kronbeinmuskeln Fig. 98. b
Arm-Vorarmbeinmuskeln der Hufbeine Fig. 98. c
Schienbeinmuskeln dor Fesselbeine
Griffelbeinmuskeln Fig. 97, a
Wurmförmigo Muskeln Fig. 97. b
Beuger j .....
Abzielier \ der 1. Zehen .....
Anzielier ) .....
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1,
2 3. •I.
5.
(',.
7.
8.
9.
10. 1 L. |
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1
2
3 •1
5 0 7 8. 9. 10 |
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Jïluektlit am ûoyft.
Erste Muskellage.
Mg. 75.
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a. Der Gesichtshaulmuskel.
b. Dcr Slirnmuskel der obern Lippe,
b'. Der N'asenast dcsselben. b". Der Lippenasl dcsselben-
c. Unteres Ende des grossen Kicfermuskels dcr Nase-
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Der Jochmnskel der lippe.
Der untere Aiigenlidmuskel. Der Slirnmuskel des Schildes. Der Schlâïenmuskel des Schildes- Der gemeinschaflliche Ohrimiskel- |
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1. Der Gesichtshautrauskel (Musculus cutaneus fatiti d. M.) (Fig. 75. aa.)
Der Gesichis- oder Kopfhautmuskel ist ein sehr dunner, gröss-
tentheils aponeurotischer Muskei, der fleischig im Kehlgange anfàngt, wo er mit dem der andern Seite verbunden ist, dann schrag nach aussen und vorn über den hintern Rand des Hinterkieferastes auf die Gesichtsflache geht; hier bildet er nun eine dunne Aponeurose, welche einzelne Muskelfasern zeigt, die sich nach vorn und oben in der Haut des Kopfes verlieren; nach hinten geht er in den Halshaut- muskel über. Die starkere fleischige Portion, welche von dem |
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'■.■■
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untern Rande des Jochmuskels bis in die Hinterlippc reicht, wird
auch Hinterkiefermuskel der Lippen (Af. Eisorius Santorini d. M.) genannt. Die Wirkung dièses Muskels ist, die Haut des Kopfes zu bewegen. Ausser diesem kommt bei dem Rinde noeh cin Stirnhaut-
muskel vor. 2. Der Stirmmiskel dor obern Lippe (M. Levator labii superioris et alae
nasi d. M.) (Fig. 75. b.). Es ist diess ein breiter, dunner, theils fleischiger, theils seh-
niger Muskel, der mit einer selinigen Ausbreitung auf dem Stirn- und Nasenbeine anfiingt, dami schriig über die Seitenflache des Gesichtes geht und fleischig wird ; nun theilt er sicli in zwei Aeste, zwischen welchen der grosse Pyramidenmuskel der Nase durchgeht. Der obero oder Nasenast (b') geht an den iiussern Rand des Nasenloches, der untere oder Lippenast (b") an den Kreismuskel der Lippen in der Nahe des Lippenwinkels. Dieser Muskel erweitert das Nasenloch und zieht die Oberlippe etwas in die Höhe und nach aussen. Bei den Wiederkauern fehlt der Nasenast.
3. Der Jochmuskel der Lippe. (M. zygomaticus d. M.) (Fig. 75. d.)
Dieser Muskel ist lang, schmal, diinn, entsteht sehnig am obern
Theile der Gesichtsleiste, geht hierauf auf dem Jochmuskel des Hinterkiefers schriig nach unten bis an den Lippenwinkel, wo er mit dem Backenmuskel verwachsen ist. Er zieht den Lippenwinkel zuriick und den untern Theil der Backen nach aussen. Bei den Fleischfressern erstreckt er sich bis zu dem Schild-
knorpel des Ohres. i. Der untere Augenlidmuskel. (Af. depressor palpebrar, inferioris.) (Fig. 75. e.)
Der untere Augenlidmuskel besteht aus einzelnen Muskelbttndeln,
welche durch eine Aponeurose mit einander verbunden sind ; er befestigt sich an der Gesichtsleiste, und endigt in dem Kreismuskel am untern Augenlide, welches er herabzieht. 5. Der Stirnmuskel des Schildes. (il/, frontalis crans.) (Fig. 75. f.)
Dieser Muskel ist diinn, bandfbrmig, entsteht am obern Rande
und der iiussern Flaehe des Augenbogenfortsatzes des Stirnbeines, und endigt, nachdem er sich oben mit dem gemcinschaftlichen Ohr- muskel und unten mit dem Schlafenmuskel des Schildes verbindet, an dem untern Theile der Uussern Fliiche des Schildknorpels, den or herabzieht. 6. Der Schlafenmuskel des Schildes. (Af. temporalis auris.) (Fig. 75, g.)
Der Schlafenmuskel nimmt seinen Anfang an der âussern Fliiche
des Jochbogens und am untern Theile des Augcnbogens , wo er sich |
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mit dem Kreismuskel der Augenlider verbindet, und endigt neben
dem vorigen an der âussern Plache des Schildknorpels. Er unter- stützt den vorigen Muskel. 7. Der gemeinschaftliche Ohrmuskel. (.if. communis auris.) (Fig. 75. h.)
Dieser Muskel ist diinn, breit, bedeckt den grössern Theil des
Vorderhauptes, entsteht am Kamm und am Querfortsatz des Ober- hauptsbeines, ist in der Medianlinie des Vorderhauptes mit dem der andern Seite so verbundcn, dass die Fasern beider Muskeln quer von dem einen Olir zum andern gehen, und endigt an dem Schilde und der Ohrmuschcl. Seine Wirkung ist, das Olir zu heben, oder wenn beide Muskeln zugleich wirken, die Ohreii einander zu nahern. Bei dem Einde liegt dieser Muskel ganz an der Seite des Kopfes
unterhalb dem Horne, und verbindet sich nicht mit dem der andern Seite, Zwei te Muskellage.
fig. 76.
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c. Der miniere aiissere Scbildniuskel der Rluschel. k. Der Jochmuskel des Hinlerkiefers.
d. Der obère nussere Schildmiiskel der Musebel. 1. Der grosse Kicfermuskel der Nase,
e. Der âussere obère Augenlidmuskel. m. Der kleine Kicfermuskel der Nase-
ff. Der Kreismuskel der Augenlider. n. Der Nascnbeinmuskel der Nase. g. Der Kicfermuskel dur obern Lippe.
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1. Der Ohrdrüsenmuskel. (M. depressor auris.) (Fig, 76. a.)
Der Ohrdrüsenmuskel liegt zwischen dem Hals - Hautmuskel und
der Ohrspeicheldriise, mit welchen er durch lockeres Zellgewebe ver- bunden ist; er entspringt mit einer dunnen sehnigen Ausbreitung.an dem untern Ende der Ohrspeicheldriise und geht, schmaler werdend, bis an den Grund der Muschel, an welcher er sich befestigt. Er zieht das Ohr nacli unten und aussen. |
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2. Der untere aussere Schildmuskel der Muschel. (Af. adductor auris inferior.
Attrahens d. M.) (Fig. 76. b.) Dieser ist ein kleiner dunner Muskei, der an der aussern Flache
des Schildknorpels seinen Anfang nimmt,. und an dem Grunde der Olirmuschel endigt. Bei den Wiederkauern entsteht er an dem Jochnmskel des
Hinterkiefers, und bei den Fleischfressern am Jochbogen. 3. Der mittlere aussere Schildmuskel der Muschel. (Af. adductor auris médius.)
(Fig. 76. c.)
Dieser kleine Muskei liegt zwischen dem vorigen und dem fol-
genden; er fangt an dem vordern obern Winkel des Schildknorpels an, und endigt an dem vordern Rande der Muschel. |
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Der obère aussere Schildmuskel der Muschel.
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(Af. adductor auris superior.')
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4.
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(Fig. 76. d.)
Es ist diess ein langlich schmaler Muskei, welcher auch als ein
Ast des gemeinscliaftliclien Olirmuskels angesehen werden kann; er beginnt an der âussern Flache am obern Ende des Schildknorpels, und befestigt sich, nach oben gehend, an dem gewölbten Theile der Olirmuschel. Diese drei Schildmuskeln der Muschel bewegen das Ohr nach
vorn und innen. |
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5. Der grosse inuere Schildmuskel der Muschel. (Af. rotator auris longus.)
(Fig. 77. a.)
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Fig. 77.
Muskeln des aussern Ohres. |
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Dieser Muskei ist
ganz fleischig und von demSeliildknorpeltheil- weise bedeckt, auf des- sen innerer Flache er entsteht, und an dem gewölbten Theile am Grunde der Olirmu- schel endigt. 6. Der kleine innere
Schildmuskel der Muschel.
(Af. rotator auris brevis.)
(Fig. 77. b.)
Dieser Muskei ist
kleiner als der vorige, mit welchem er sich kreuzt; seinen Anfang nimmt er unter dem vorigen, und endigt in der Tiefe am Grunde der Olirmuschel. |
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Der grosse innere Schildmuskel der Muschel
Der kleine innerc Schildmuskel der Muschel. Der Vorderhauptsmuskel der Muschel- Der aussere Nackenmuskel der Muschel. Der miniere Nackenmuskel der Muschel. Der innere Nackenmuskel der Muschel. Der Gehórgangsmuskel- |
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Dieser und (1er vorige Muskei drehen das Olir nach vorn und
innen. 7. Der Vorderhauptsmiiskel der Muschel. (Af. levator auris médius. Attolens d. M.)
fFig. 77. c.)
Dieser ist ein lânglicher Muskei, der zwisclien dem gemein-
scliaftliclien Ohrinuskel und dem Schlafenmuskel des Hinterkiefers liegt ; er fangt mit eincr dunnen Aponeurose an der Griite der Vorderhauptsbeine an, und endigt mit einer dunnen platten Sehne am Rücken der Ohrmuscliel. Er zieht das Olir nach oben und innen. Bei dem Einde ist dieser Muskei nicht von dem geineinschaft-
lichcn bedeckt. Bei dem Schaf e und der Zi eg e liegt er auf dem Vorderhauptsbeine unter dem gemeinscliaftliclien, und geht unter dem Schildknorpel hindurch an die Ohrmuscliel. 8. Der iiussere Nackenmuskel der Muschel. (Af. levator auris longus.
Retrahens d. M.J Fig, 76. d.) Dieser Muskel ontspringt hinter dem Oberhauptsbeine mit dem
der andern Seite am Nackenbande; er ist fleischig, anfangs breit, dünn, spâter schmaler, dicker, und heftet sich in dor Mitte am Rücken der Ohrmuscliel an, wo er die Sehne des Vorderhaupts- muskels bedockt. Bei dem Schweine theilt sich dieser Muskel in zwei Aeste,
von denen der eine an die Ohrmuscliel, der andere an den Schild geht. '.). Der mittlere Nackenmuskel der Muschel. (Af. abductor auris longus.
Retrahens. d. M.) (Fig. 77. e.) Dieser ist ein fleischiger Muskel, welcher theils von dom vorigen,
theils von dem Hals - Ilautmuskel bedeckt ist; seinen Anfang nimmt er sehnig am Nackenbande, und sein Ende fleischig am Grunde der Ohrmuscliel. 10. Der innere Nackournuskel der Muschel. (Af. abductor auris brevis
Retrahens d. M.) (Fig. 76. f.) . Der innere oder tiefe Nackcnmuskel liegt unter dem vorigen, und
ist kleiner als dieser; er entsteht obenfalls am Nackenbande, und endigt, einen Bogen bildend, am Grunde der Ohrmuscliel. Die dici Nackcnmuskeln ziehen das Olir nach aussen und hinten. •
11. Der Gchörgaugs- odor GruudmuskeJ des Ohres. (Af. tragicus d. M.)
(Fig. 77. g.)
Dieser Muskel liegt zwisclien dem Schlafenmuskel des Hinter-
kiefers und dein Ringknorpel des Ohres ; er ist klein, langlich schmal, bcfestigt sich mit einer kleinen, dunnen, platten Sehne an dem hintern Theil des iiussern Gehörganges, und endet am Grunde der Ohrmuscliel. Er verkiirzt den knorpeligen Theil des ausserii Gehörganges. Bei dem Rinde fehlt er, und bei den Fleis chfressern, wo
er am hintern Rande des Hinterkiefers seinen Anfang nimmt, ist er verhaltnissmiissig grö'sser. 1 e y h , Anatomie. -si
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Ausser den bis jetzt angcgebenon Ohrmuskcln finden sich noch
cinzelne kleine Muskelbiindel an der aussern Fliiehe der Ohrmuschel, denen aber keinc Punction zugeschrieben werden kann. 12. Der aussere obero Augonlidmuskol. (Corrugator supercüii d. M.) (Fig. 70. o.)
Dieser ist ein kurzer platter Muskei, der auf der aussern Pluche
des Stirnbeines seinen Anfang nimmt, und im Kreismuskel des obern Augenlides, mit dessen Fasern er sich kreuzt, endigt. Er hebt das obère Angeiilid in die Höhc, und tragt dadurch zum Oeffnen des Auges bei. Bei den übrigen Hausthieren ist dieser Muskei vcrhiiltnissmiissig
stiirker. 13. Der Kreismuskel der Augcnlider. (jlf. orbicularis palpebrarum d. M.)
(Fig. 76. ff.)
Der Kreismuskel liegt zwischen der aussern und inncrn Haut
der Augcnlider, mit welchen er innig verbunden ist ; er besteht aus kreisförmigen Fasern, welche sich an den Augcnhöhlcnrand durch Zellgewebe und an dem untern Thranenfortsatz durch eine kurze starke Sehne befestigen. Am obern Augenlide ist er stiirker als am untern. Er nahert die Augenlider einander, und schliesst dadurch mehr oder weniger das Auge. 14. Der Kiefermuskel der obern Lippe, (])ƒ. Uvator labü superioris proprius d. M.)
(Fig. 70. g. und 78. a.) Dieser ist ein langer schlanker Muskei, welcher von dem Stirn-
muskcl der Lippen bedeckt ist ; er nimmt seinen Anfang tleischig an der |
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Fig. 78.
Muskeln der obern Lippe
und der Naso.
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Vcreinigung des grossen Kicferbeines mit
dem Thranen- und Jochbeine, ist an dieser Stelle breit, dürm, wird dami nach unten |
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allmahlig schnuiler, aber dicker, und gcht
an dem obern Theil des Nasenfortsatzes des kleinen Kicferbeines in cine Schne iiber, welche sich an den untern Enden der Nasen- fortsatze der Nasenbeine mit der des Mus- kels der andern Seito zu einer breiten platten Sehne (Fig. 78. a.) verbindet, iiber den Quer- muskel der Nase lauft, und sich in der Mitte der obern Lippe endigt. Er hebt die Ober- lippe in die Ilöhc. Bei den Wie derkauern entspringt
dieser verhaltnissmassig schwachcre Muskei an der Rauhigkeit an der aussern Pliiche des grossen Kieferbeines, geht nach unten, und theilt sich in zwei bis drei Selmcn , welche in der obern Lippe endigen, oline sich mit den Sehnen des Muskels der andern Seite zu verbinden. |
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n. Gemcinschaftliche Sehne beider Kit
fermusfceln der obern Lippe.
bb- Der Quermusbel der Nase. |
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Bei dein S e li we in e ist er stark, nirmnt seinen Anfang in der
Grube an der aussern Flachc des Thranenbeines, und endigt an dem Riissel. liei den Flcisclifressern entsteht dieser Muskel in der Nane
des innern Augenwinkcls ; er ist mit dem Stirnmuskel der Lippe ver- vvachsen, und endigt fleischig in der obera Lippe. 15. Dit Quormuskol der Naso. (il/, transversus nasi, M. compressor nasi d. M.)
(Fig. 78. bb.)
Der Quermuskel ist ungepaitrt, ziemlich breit, und theilweise
von der gemeinschaftliclien Selme der Kiefermuskeln der obern Lippe bedeckt. Er liegt ani untern Ende der Nasenbeine auf der aussern Flacho der innern Fliigelknorpel; seine Fasern gelien quer von dem einen Knorpel zu dem andern. Er hebt durch seine Zusammen- ziehung den iiussern Theil der Fliigelknorpel in die Höhe, und erweitert dadurch die Nasenlöeher. Bei dem Schweine liegt er auf dem Eüsselknochen, und den
Wiederkauern und Fleischfressern fehlt er. 16. Der Kiei'ormuskel der untern Lippe, (ili. depressor labii infériorisa)
(Fig. 76. h.)
Diescr Muskel. ontspringt gemeinschaftlich mit dem Backzahu-
muskel an dem Kronfortsatz und an dem vordern Rande des Ilinter- kieferastes, ist unter dem Joclimuskcl des Hinterkiefers mit dem hintern Rande des Backzahnmuskels verwaehsen, lauft dami frei als ein rundcr Muskel bis in die Niihe der hintern Lippe, gelit hieiauf in eine Sehnc liber, deren Fasern sicli in der hintern Lippe verlieren, wclche er herabzieht. Bei den Fleischfr esse m kommt diescr Muskel nicht vor.
17. Der Backenniuskel. (Jtf. buccinator d. M. (Fig. 76. i.)
Der Backenniuskel liegt auf dem untern TJieile des Backzahn-
muskels, er ist federförmig, und beginnt mit zwei Portionen an den Zwischcnzalmrandern des Ober- und Unterkiefers und über den ersten Backzahnen. Die Fasern beider Portionen, welche an dem Lippen- winkel mit de*m Kreismuskcl verwaehsen sind, gchen etwas gebogen in schiefer Richtung von vorn nach hinten gegen die Mitte des Muskels, wo sic sich an den sehnigen Strcifcn anheften, der beide Portionen mit einander verbindet. Er hilft die Seitenwand der Maulhöhle bilden, und wenn er wirkt, so wild dieselbe verengt und das bcim Kauen in den Backen angesammelte Futter zwischen die Backzahne gebracht. 18. Der Jochmuskel des Hinterkiefers. (31. masseter d. M.) (Fig. 76. k.)
Diescr Muskel wird auch âusserer Kaumuskcl genannt, er ist
sehr gross, stark sehnig, und auf der Wangenportion des Hinter- kicferastos gelagert ; man unterseheidet an ihm eine aussere und cine innere Portion. Die aussere grössere Portion entsteht tlieils |
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LU
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ileischig, tlieils sehnig an dem unterii Theile des Joelibogcns und
(1er Gesichtsleiste, die Pasern gehen von hier schief von vorn und oben naeh hinten und unten, wo sie sicli sowohl an der aussern Fliiche, aïs auch an dem hintern Rande des Hinterkieferastes inseriren. Die innere kleinere Portion cntsteht an dem obern ïheile des Joch- bogens, von wo aus die Fasern so nach unten gehen, dass sie sich mit denen der aussern Portion kreuzen. Oben ist die innore Portion durch Zellgewebe mit der aussern verblinden, und unten mit dcrsclbcn vervvachsen. Er zieht den Hinterkiefer an den Vorderkiefer, und vermittelt auch beim Kauen die Seitenbewegungen. 19. Der pyramideni'örniige oder grosso Kiefermuskel der Nase. (Af. pyramidale
nasi.) (Fig. 76. 1. und 75. c.) Dieser Muskel fangt mit einer schwachen Sehne an dem untern
Endo der Gesichtsleiste und mit mehreren kleinen sehnigen Portionen auf der Gesichtsfliiche des grossen Kieferbeines an, wird dann flei- schig, breit, flicherförmig, welcher Theil zwischcn den Acsten des Stirnmuskels der obern Lippe durchgeht, um sich an dem aussern Rande des Nasenloches und an der obern Lippe zu befestigcn. Er erweitert die untore Nasenöffnung und zieht zugleich die obère Lippe etwas nach aussen und zuriick. Bei den Wiederkauern endet dieser Muskel mit mehreren
Sehnen an dem Nasenloch und an der obern Lippe. Auch bei dem Schwcine theilt sich dieser Muskel in mehrere
Sehnen, welche um das Nasenloch endigen. Bei den Fleischfressern endigt dieser Muskel gleichfalls
sehnig an dem Nasenloch. 20. Der kleine Kiefermuskel der Nase (itf. dilatator nasi inferloris )
(Fig. 76. m.) Dor kleine Kiefermuskel hat seine Lage auf dem Nasenfortsatze
des kleinen Kieferbeines, und verbindet sich nach oben mit dem folgenden. Seine Fasern liegen quer auf dem kleinen Kieferbeinc, und verlieren sich in der Haut des falschen Nasenloches und an dem aussern Fliigelknorpel der Nase. Er erweitert das Nasenloch. Dieser Muskel fehlt den übrigen Hausthieren. 21. Der Nasenbeinmuskel der Nase. (1/. dilatator nasi superioris.) (Fig. 76. n )
Dieser Muskel liegt an dem freien Rande der Nasenbeine, seine
blassrothen Muskelbündel gehen von hier quer nach der Seite, und verlieren sich in der Haut des falschen Nasenloches, wclches er erweitert. Auch dieser Muskel fehlt den übrigen Hausthieren ; dagegen
kommt bei dem Schweine noch folgender Muskel vor: 22. Der Kiefermuskel dos Rüssels. (Af. depressor rostri.)
Dieser Muskel nimmt an der Gesichtsflache des grossen Kiefer-
beines fleischig seinen Anfang, geht dami in cine ziemlich starke |
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Sehue über, welche in dem Riisscl sicli endigt. Er zicht den Riissel
etwas nach aussen und unten. Dritte Muskellagc.
Fiy. 79.
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a a. Der Kreismuskel der Lippen. e. Der iirjtere gerade Itluskel des Aagapfels-
b. Der Kinumuskel der Lippen. f. Der àussere „ „ „ »
e. Der Backzahîlmuskel. g. Der innere ,, „ ,, „
d. Der Schlrtfenmuskel des Hinlerkiefers. ìi. Der hinlere ,, „ ,, „
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1. Der Kreismuskel der Lippen. (M. orbicularis oris d. M.) (Fig. 79. aa.)
Der Kreismuskel ist ungepaart, und von der imiern und aussern
Lippenliaut eingcsclilossen; er bestelit aus vielen einzelnen Muskel- bündelii, die kreisfünnig um die üusscrc Maulöfliiung gelidi, mit Selinenfasern durcliwoben und mit der imiern, besonders aber mit der aussern Lippenliaut innig verblinden sind. Seinen Anfang nimmt er auf jeder Scite mit zwei besondern Portionen * an dem Zalinrande des kleinen Kieferbeines und an dem des Körpers des Hinterkiefers, welcho in der obern und untern Lippe in die krcisfürmigen Muskcl- büiideln iibergehen; iiberdiess befestigt sich der Kreisniuskel noch an der Lippenflachc der kleinen Kieferbeiue und an dem untern Tbeil der Kinnflaclie des Hinterkiefers. Er tragt zur Bildung der obern und untern Lippe bei, wobei, wenn er wirkt , dieselben einander nâhert, und dadurch das Maul schliesst. 2. Der Kiuuniuskel. (AT. quadratili menti d. M.) (Fig. 79.^ b.)
Dieser Muskei ist cbenfalls ungepaart, und liegt in der Mitte
der liintern Lippe, wo er nach vorn und zu beiden Sciten von dem Kreismuskel umgeben ist. Seine kurzen Muskelbündeln befestigen sich an der Kiiinfliiche des Hinterkiefers, und endigen an der allge- mcinen Decke und an dem Kreismuskel. Er macht mit der allge- * Diese zwei Portionen, als Aul'ango des Kroisniuskels, werden auch als
besondere Muskeln betrachtet, und als vorderer und hiuterer Sebnoidezaliniriuskel (M. incisivus labii superioris et vnferioris) bezeichnet. |
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meineii Decke das Kinn aus, und unterstützt die die untore Lippe
bewegenden Muskeln. 3. Der Backzahnmuskel. (Af. malaria.) (Fig. 79. c.)
Der Backzahnmuskel ist oben von dem Jochmuskel des Hinter-
kiefers, unten von dem Backenmuskel und innen von der Maulschleim- haut bedeckt; er entspiingt mit dem Kiefermuskel der hintern Lippe an dem Kronfoi'tsatze des Hintcrkiefers, befestigt sich nach unten und vorn, gegen den Lippemvinkel gehend, aussen an dom Zahnrande des grossen Kieferbcines und an dem des Hinterkieferastes, und endigt mehr selinig in dom Kreismuskel der Lippen. Er verengt, wie der Backenmuskel, die Maulhölile, und bringt das Putter wâhrend dem Kauen unter die Baekzahne. i. Der Schlafenmuskel des Hiuterkiefers. (M. temporalis i. M.) (Fig. 79. d.)
Der Schlafenmuskel ist von dem gemeinschaftlichcn Ohrmuskel
bcdeckt, und liegt auf der aussern Flaehe des Vorderhauptsbeines, des Schuppenthciles des Schlafenbeines und einom Theil des grossen Flügels des Keilbeines, an welchem er sich, so wie ara Querfortsatze und Kamm des Obcrhauptsbeines, an der Grate der Vorderhauptsbcine, Stirn- und Schlafenbcine, so wie am Jochbogen befestigt, gcht dann in die Schliifengrube, und endigt theils selmig, theils fleischig am Kronfoi'tsatze des liinterkiefcrastes. Seine aussere Flaehe ist gewülbt und mit einer glanzenden , blaulich schimmernden Schnenschichte überzogen. Er zieht beim Kaucn den Unterkicfer nach oben und et was nach vorn. Bei den Fleischfressern ist dieser Muskei verhiiltnissmassig
selir stark. 5. Der obère gerade Muskel des Augapfels. (M. rectus superior d. M.)
6. Der untere gerade Muskel des Augapfels. (Af, rectus inferior d. H.) (Fig. 79. e.)
7. Der âussere gerade Muskel des Augapfels. (M. rectus externus d. M.) (Fig. 79. f.)
8. Dor innere gerade Muskel des Augapfels. (Af. rectus internus d. M.) (Fig. 79. g.)
Diese vier geraden Muskeln des Augapfels ontspringen mit kurzen
Sehnenfasern rings um das Sehloch am Keilbeine, werden dann fleischig, breit, und endigen, jcder auf seiner Scite, mit einer breiten, dunnen, platten Sehne an der undurchsichtigen Hornhaut des Augapfels, in der Nahe ihrer Vcrbindung mit der durchsiehtigen Hornhaut. Jeder dieser Muskeln zieht den Augapfel nach seiner Scite,
und zwar der obère nach oben, der untere nach unten, der aussere nach aussen und der innere nach innen; erfolgt aber die Wirkung bei allen vier Muskeln zugleich, so ziehen sic den Augapfel in scine Ilòhle zurück. |
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9. Der hintero gorado Muskei. (M. rdractor oculi.) (Fig. 79. h.)
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Dicser Muskei, auch der Grundmuskel genannt, entsteht rings
uni das Sehloch am Kcilbcin, inncrhalb der andem vier geraden Muskeln, welche ihn bedecken, und endigt mit mehreren, gewöhnlich vier starken Portionen, welche den Sehnerven cinschliessen, an der hintern Flache der undurchsiclitigen Hornhaut. Seine Wirkung ist, den Augapfel in die Augenhöhle zuriickzuziehen, wodurch das dritte Augenlid hervortritt und die Fliissigkeiten des Augapfels mehr nach vorn gedrückt werden. 10. Der kleine oder untere scliiefe Muskei des Augapfels. {M. obliquus
inferior d. M.) (Fig, 80. a.) |
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Der kleine oder untere schiefe
Muskei ontspringt in der Thranen- grube des Thranenbeines, geht dann nach unten zwischen dem Augapfel und der Sehne des untern geraden Muskels an die aussere Wölbnng der undurchsiclitigen Hornhaut, um sich daselbst zu bofestigen. Er dreht den Aug- apfel nach innen und unten. 11. Der grosso, oder obero scliiefe, oder
Eollmuskel. (Af. obliquus superior d. M.)
(Fig. 80. bb. b'.)
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Fig. 80.
Muskeln des Auges. |
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a. Der Ideine schiefe Muskel des Augapfels.
bb. Der grosse schiefe Muskel des Augapfels.
b'. Dessen Rolle-
c. Der innere obère Augculidmuskel.
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Dicser Muskel ist der langste
von den den Augapfel bewegenden |
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Muskeln ; er nimnit seinen Anfang
in der Nahe des Schlochs, geht dann schief an der Augenhöhlen- llaclie des Stirnbcines nach vorn und oben durch eine knorpelige Rolle, Iaiift von hier quer iiber den obern gewölbten Theil des Augapfels nach aussen, und endigt mit einer platten Sehne unter dem Insertionspunkt des obern geraden Muskels. Er dreht oder rollt den Augapfel nach innen und oben. |
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12. Der innere obère Augenlidmuskol. (M. levator palpebrai superioris d. M.)
(Fig. 80. c.)
Diescr Muskel hat seine Lage in der Augenhöhle, ist lang,
diinn und schmal; er entsteht an dem Sehloch, geht alsdann auf dem obern geraden Muskel des Augapfels nach oben und aussen, und endigt, eine breite Sehne bildend, gemcinschaftlich mit dem Krcismuskcl an dem Rande des obern Augenlides, welches er in die Ilöhc hebt, und dadurch das Auge öffnet. |
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WS P^^W^IJ'
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V i e r t e M u s k e 11 a g e.
Fig. 81,
(Der rechte Hinterkieferast ist entferiit.) |
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a. Der Zungenmuskcl der Zunge.
bb. Der Zungeubeinastmuskel der Zunge.
c. Der Zungenbeinmuskel der Zunge.
d. Der Kinnmuslfcl der Zunge.
e- Der Küliimuskcl des Znngenbeines.
f. Der Griffelmuskcl des Znngenbeines.
g. Der grosse Zungenbeinaslinuskel des Znngenbeines-
h. Der Griffclmuskel des Ganmensegels. i. Der Griffel - Rollmuskel des Gaumensegels.
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i'. Dessen Rolle.
k Der, gemeinschafUiche Gaumenmiiskcl-
1. Der Flügelmusltel des Scblundliopfes.
m- Der obère Zungcnbeinastmuskel des Schlundkopfes.
n. Der Zungenbeinmuskel des Schlundkopfes.
o. Der Schildmuskcl des Schluiidkopfes-
p. Der Ringmusktl des Schlundkopfes.
q. Anfang des Schlundes,
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1. Der Zungenmuskel der Zunge. (jlf. lingualis d. M.) (Fig. 81. a.)
Dicser Muskei wird auch der Grundmuskel der Zunge genannt,
woil er seine Lage grösstcntheils ara Grande der Zunge hat; er ist ungepaart, nach unten und zu beiden Seiten von den andern Zungen- muskeln und nach oben von der Sehleimliaut dor Zunge nmgeben. Seinen Befestigungspunkt hat er am Griff des Zungenbcines, von wo seine mit Fett und Zellgewcbe dnrcliwebten Muskelbündel in verschiedenen Kichtungeii von hinten nach vorn bis gegen die Mitte der Zunge verlaufen; Er unterstützt die übrigen Zungcnmuskeln in ihrer Wirkung. 2. Der Zungeubeinastmuskel der Zunge. (jtf. stylo - glossus d. M.) (Fig. 81. bb.)
Es ist diess ein langer, schmaler und platter Muskei, der seinen
Anfang an dem untern Ende auf der aussern Fliiche des grossen Zungenbeinastes nimmt, und zur Seite der Zunge von der Sehleim- liaut derselben bedeckt bis in die Spitze reicht, wo er mit der Schleimhaut sich innig verbindet. Er zicht die Zunge nach der Seite, und wenn beide zugleich wirken, nach oben. 3. Der Zungenbeinmuskel der Zunge. (M. hyo - glossus d. M.) (Fig. 81. c.)
Dieser ist ein brciter, (leischiger Muskei, der zur Seite der
Zunge liegt; seine locker verbundenen Muskelbündel fangen am Horn des Zungenbeines an, gehen schiof von oben nach vorn und unten |
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gegen den Rücken der Zunge, um sich in der Gegend der Zungen-
spitze zu verlieren. Er zieht die Zunge nach der Seite, und wenn beide mit einander wirken, auch auf- und rückwarts. 4. Der Kinnmuskel der Zunge. (il/, gtnio-glossus d. M.) (Fig. 81. d.)
Der Kinnmuskel ist breit, diinn und in der Medianlinie durch
Zcllgewebe mit dem der andern Seite verbunden. Er entspringt mit einer Sehne gemeinschaftlich mit der des Kinnmuskels des Zungen- beines in dem Kinnausschnitt, welehe bis in die Nahe des Körpers des Zungenbeines reicht; von dieser Sehne gehen nun die Muskel- fasern theils nach oben und hinten gegen den Grund, theils nach vorn und unten gegen die Spitze der Zunge, so dass der ganze Muskei federfónnig erscheint. Er dient dazu, die Zunge aus dem Maule und nach abwarts zu ziehen. 5. Der Kiefermuskel der Zuuge. (M. mylo -glossus.') (Fig. 82.)
Fi9- 82- Dieser Muskei ist ungepaart, ungefiihr
Muskeln der Zunge und des handbreit und zwischen den Hinterkiefer-
Zungenbeines (den untern agten •„ der Mhe deg KinnauSSClmittes
Theil des Kopfes -von hinten , ° . , , ,, , . „ „
gesehen). gelagei't; seme blassen Muskelfasern langen
unterhalb dem Zahnrande an der innern
Flache des einen Hinterkief'ers an, und gehen, den untern Theil des Kiefermuskels des Zungenbeines bedeckend, an dieselbe Stelle des andern Hinterkieferastes. Er hilft beim Abschlucken die Zunge an den Gaumen zu drücken. Dieser Muskel fehlt dem Schweine
und den FIeischfressern. 6. Der Kinnmuskel des Zungenbeines. (M. genio-
hyoideus d. M.) (Fig. 81. e.) Dieser Muskei liegt im Kehlgange, ist
nach unten von dem Kiefermuskel des Zun- genbeines bedeckt, und entsteht mit einer starken Sehne gemeinschaftlich mit der des |
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!si—k-^;
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Kinnmuskels der Zunge im Kinnausschnitt,
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geht von da nach oben und hinten, wird
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II. Der Kiefermusltel der Zunge.
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bauchig, und endigt, schmaler werd end, an
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b. oer Kiefermuskel des zungenbeines. <jer Spitze des Grifffortsatzes des Zungenbein-
körpers, welchen er herabzieht, und dadurch den Kinnmuskel der
Zunge in seiner Wirkung unterstiitzt.
Bei den Einhufern wird manchmal noch ein zweiter, aber
viel kleinerer Kinnmuskel angetroffen.
7. Der Griffelmuskel des Zungenbeines. (itf. masto-styloideus.) (Fig. 81. f.)
Der Griffelmuskel ist kurz, breit, mit Sehnenfasein durchwoben
und mit dem Anfang des zweibauchigen Muskels verwachscn ; er geht Leyh, Anatomie- 22
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von dem vordern Rande des Griffelfortsatzes des Oberhauptsbeines
an den Ausschnitt und Winkel am obern Ende des grossen Zungen- beinastes, welchen er in die Höhe hebt und zugleich feststellt. |
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8. Der grosse Zungenbeinastmuskel des Zungenbeines. (Af. stylo-hyoideus d. M.)
(Fig. 81. g.)
Dieser Muskel entspringt sehnig an dem Winkel des grossen
Zungenbeinastes; er ist anfangs dumi, wird dann bauchig, geht in eine Sehne iiber, welche gespalten mit zwei Aesten an dem Horn des Zungenbeinkörpers endigt. Zwischen beiden Aesten geht die Sehne des zweibauchigen Muskels durch. Er zicht den Körper des Zungenbeines und somit auch die Zunge nach oben und hinten. 9. Der kleine Zungenbeinastmuskel des Zungenbeines. (Af. cerato-hyoideus.~)
(Fig. 83. a.)
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Fig. 83.
Muskeln des Zungenbeines. |
Es ist ein dunner, kleiner,
breiter Muskel, der von dem |
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Zungenbeinmuskel der Zunge
bedeckt wird und den Raum zwischen dem Gabelaste, dem untern, mittlern und dem un- tern Ende des obern Zungen- beinastes ausfiillt. Er entsteht an dem obern Rande des Gabelastes, und endigt an dem hintern Rande des untern, mittlern und untern Endes des obern Zungenbeinastes. Seine Wirkung ist, die Aeste des |
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a. Der kleine Zuiigenbeinastniusliel des Zungenbeines-
b. Der Quermuskel des Zungenbeines.
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Zungenbeines dem Gabelaste
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des Kòrpers zu nahern, und
die Zunge etwas nach oben und hinten zu ziehen. |
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10. Der Quermuskel des Zungenbeines. (M. hyoideus transversus.) (Fig. 83. b.)
Der Quermuskel ist ungepaart, klein, ganz fleischig und mit
vielem Fett umgeben. Er befestigt sich an der Verbindungsstelle des mittlern Zungenbeinastes mit dem obern und untern, geht von da quer an dieselbe Stelle der gegenüberstchenden Zungenbeinâste, an welchen er sich endigt und dieselbcn einander nahert. 11. Der Griffelmuskel des Gfaumensegels. (](ƒ. levator veli palatini d. M.)
(Fig. 81. h.)
Der Griffelmuskel ist ein kleiner, plattgedriickter Muskel, der
gemeinschaftlich und zwar sehnig mit dem folgenden Muskel an dem Griffelfortsatze des Schlafenbeines entspringt^, zwischen diesem Muskel und der Eustachischen Röhre gegen das Gaumensegel geht, und in demselben fleischig endet. Er dient dazu, das Gaumensegel in die Höhe zu ziehen und anzuspannen. |
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12. Der Griffelrollmuskel des üaumensegels. (Af. tensor veli palatini d. M.)
(Fig. 81. i.)
Dieser ist ein langlicher, dunner Muskei, dessen plattgedrückten
Muskelbauch eine glanzende Soline iiberzieht, und zwischen dem vorigen und dem Flügelmuskel des Hintcrkiefers gelagert ist. Seinen Anfang nimmt er gemeinschaftlich mit dem vorigen an dem Griffel- ibrtsatze des Schlafenbeines, geht dami nach vorn und unten in eine glatte Sehne über, welche über die Rolle des Flügelbeines gleitet, au dieser durcli ein kleines Querbandchen in der Lage erhalten wird, und in der Mitte des Gaumensegels an der breiten Sehne des gemeinschaftlichen Gaumenmuskels endigt. Er spannt das Gaumensegel au und zieht es auch etwas zur Seite. 13. Der gemeinscbai'tliclie Gaumenrauskel. (Af. palatinus d. M.) (Fig. 81. k.)
Es ist dieser ein ungepaarter, breiter, dunner Muskei, der
zwischen den Schleimhauten des Gaumensegels eingeschlossen ist. Er entsteht mit eincr Aponeurose an dem freien Rande der Gaumen- beine, und auf jcder Seite mit einer fleischigen Portion an den Flügelbeinen, welche in einen breiten, dunnen Muskei ïtbergehen, der sich zu beiden Seitcn mit den Flügelmuskeln des Schlundkopfes verbindet, und in der Mitte an dem freien Rande des Gaumensegels endigt, das er in die Höhe hebt und verkiirzt. 14. Der Flügelmuskel des Schlundkopfes. (Af. pterygo - pharyngeus s. constrictor
pharyngis superior d. M.) (Fig. 81. 1.) Der Flügelmuskel entsteht am Fliigelbeine, geht über das untere
Endc des Griffelmuskels des Gaumensegcls an der hintern Wand des Schlundkopfes, wo er sich in der Medianlinie mit dem der andern Seite vereinigt. Er hebt den Schlundkopf in die Höhe und verengt ihn. 15. Der obère Zungenbeinastmuskol des Schlundkopfes. (Af. stylo -pharynyeus
d. M.) (Fig. 81. m.) Dieser Muskei ist lang, schlank, nimmt seinen Anfang fleischig
über der Mitte an der innern Flache des grossen Zungenbeinastes, geht an demselben nach unten und innen, und endigt zur Seite des Schlundkopfes, wo er sich mit dem gemeinschaftlichen Gaumenmuskel verbindet. Er zieht den Schlundkopf nach oben und zur Seite, wodurch derselbe erweitert wird. 16. Der untere Zungenbeinastmuskel des Schlundkopfes. (Af. cerato-
pharyngeus d. M.) Dieser Muskei, welcher kleiner als der vorige ist, fehlt den
Einhufern nicht selten. Er entspringt ebenfalls fleischig an der innern Flache an dem untern Ende des grossen Zungenbeinastes, an welchem er schrag nach oben und innen geht, und zur Seite des |
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Schlundkopfes unter dem Zungenbeinmuskel desselben endigt. Er er-
weitert den Schlundkopf. 17. Der Zungenbeinmuskel des Schlundkopfes. (M. chondro -pharyngeus s.
constrictor pharyngis médius d. M.) (Fig. 81. n.) Der Zungenbeinmuskel entsteht am hintern Ende des Gabel-
astes des Zungenbeines und mit einer kleinen Portion noch auf der aussern Flache des Schildknorpels des Kehlkopfes ; er ist breit, diinn, liegt über dem nachfolgenden zur Seite des Schlundkopfes, geht an demselben nach hinten, und vereinigt sich in der Mitte mit dem der andern Seite. 18. Der Schildmuskel des Schlundkopfes. (Af. thyreo-pharyngeus s. constrictor
pharyngis superior d. M.) (Fig. 81. o) Der Schildmuskel ist breit, diinn, hat seine Lage ebenfalls zur
Seite und- hinten am Schlundkopfe zwischen dem vorigen und dem folgenden; seinen Anfang nimmt er am untern Ende auf der aussern Flache des Schildknorpels, und sein Ende an der hintern Wand des Schlundkopfes, wo er sich, wie der vorige, mit dem der andern Seite verbin det. 19. Der Ringmuskel des Schlundkopfes. (Af. crico - pharyngeus s. constrictor
pharyngis inferior d. M ) (Fig. 81. p ) Der Ringmuskel liegt hinter dem vorigen ; er befestigt sich zur
Seite an dem untern Rande und der aussern Flache des Ringknorpels, geht schief nach oben und vorn, und verbindet sich ebenfalls in der Mittellinie an der hintern Wand des Schlundkopfes mit dem gleich- namigen Muskei der andern Seite. In der Mittellinie an der hintern Wand des Schlundkopfes, wo
die drei letztgenannten Muskeln zusammenkommen, findet sich ein sehniger Streifen als Grenze. Ihre Wirkung ist, den Schlundkopf zu verengern. 20. Der Pyramidcnmuskel des Schlundkopfes. (Af. arylacno-pharyngeus)
Es ist diess ein kleiner, aus blassrothen Fleischfasern bestehender
Muskei, welcher an dem hintern Rande des Pyramidenknorpels an- fangt, und sich an der vordern Wand des Schlundes verliert, welchen er gegen den Kehlkopf zieht. 21. Der Zungenbcin-Deekelmuskel des Kehlkopfes. (Af. hyo-epiglolticus.)
(Fig. 84. a.)
Dieser ist ein ungepaarter, mit vielem Fett umgebener Muskei,
welcher in der Mitte des halbmondförmigen Ausschnittes des Zungen- beinkörpers ontspringt, zwischen den Gabelasten nach aufwarts geht, und von der Schleimhaut bedeckt an der vordern Flache des Kehl- deckels endigt. Er zieht den Kehldeckel nach oben, und öffnet dadurch die Stimmritze. |
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22. Der Zungenbein-Schildmuskel des Kehlkopfes.
{M. hyo-thyreoideus d. M.) (Fig. 84. b.) Dieser Muskei liegt zur Seite und vorn
an dem Kehlkopf, er ist breit, platt, und nimmt seinen Anfang an dem untern Rande des Gabelastes, geht von hier in gerader Richtung nach unten und hinten, und endigt auf der aussern Flâche des Schild- knorpels. Er hebt den Kehlkopf zwischen den Gabelasten in die Höhe. 23. Der Ring-Sc.hildmuskel des Kehlkopfes. (Af.
crico-thyreoideus d. M.) (Flg. 84. c.)
Es ist diess cin breiter, kurzer Muskei,
der an dem untern Rande und der aussern Pluche, vorn und zur Seite des Ring- knorpels entspringt, schief nach oben und hinten geht, und sich am untern Rande des Schildknorpels endigt. Er niihert beide Knorpel einander, wodurch der Kehlkopf verkürzt wird. 24. Der Pyramiden- oder Quermuskel des Kehl-
kopfes, (Af. arytaenoidcus transversus d. M.) (Kg. 85. a.)
Der Quermuskel ist klein, von drei-
eckiger Gestalt und auf der obern Flache des Pyramidenknorpels gelagert, ito er von dem Schlundkopfe bedeckt wird. Er entsteht am aussern Rande des Pyramiden- knorpels, geht auf der obern Flache dièses Knorpels quer nach innen, und vereinigt sich in der Mitte an der Verbindung beider Knorpel sehnig mit dem gleichnamigenMus- kei der andern Seite. Seine Wirkung ist, die Pyramidenknorpel einander zu nâhern, wodurch die Stimmritze verengt wird. 25. Der hintere Ring-Pyramidenmuskel des Kehl-
kopfes. (Af. crico - arytaenoidcus posticus d. M.) (Fig. 85. b.)
• Es ist diess ein ziemlich starker, mit
Sehnenfasern durchwobener Muskei, der auf der aussern Flache der Platte des Ringknorpels liegt, an welcher er, so wie an dem untern Rande dièses Knorpels sich befestigt, und sehnig am aussern Winkel des Pyramidenknorpels endet. Er hebt den vordem obern Winkel des Pyramidenknor- pels in die Höhe und enveitert dadurch die Stimmritze. |
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Ptg. 84.
Muskeln des Kehlkopfes. |
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a- Der Zungenbcin-Deckelmuskel.
b- Der Zungenbcin-Schildmuskel. c. Der Ring-Schildmnskel. Mg. 85.
Muskeln des Kehlkopfes (der Schildknorpel ist weggenommen). |
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a. Der P y ram id en muskei-
b' Der binlere Ring-I'yramideiimuskel.
c. Der Sciten-Iïing-Pyramidcnmuskel.
d Der Schild-Pyramideriiiiuskt'I-
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.__.
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26. Der Seiten-King-Pyramidenmuskel des Kehlkopfes. (M. crico - arytaenoideus
lateralis d. M.) (Fig. 85. c.)
Dieser ist ein kleiner, ziemlich dicker Muskei, der zur Seite
des Kehlkopfes untcr dem Scliildknorpel liegt; er ontspringt an dem obern Rande der Seitentheile des Ringknorpels, geht schief nacli oben und hinten, und endigt gemeinschaftlich mit dem vorigen an dem aussern Winkel des Pyramidenknorpels, mit welchem er auch einerlei Wirkung hat. 27. Der Schild -Pyramidenmuskel des Kehlkopfes. (il/, thyreo-arytaenoideus d. M.)
(Fig. 85. d.i
Dieser Muskei liegt zur Seite des Kehlkopfes zwischen der
Schleiinhaut desselben und dem Scliildknorpel. Er besteht aus zwei starken, fleischigen, neben einander liegenden Portionen, welche vorn an der innern Flache des Schildknorpels und an dem Schildbande ihren Anfang nehmeii, von hier schriig nach oben und hinten gehen, und an der Griite, so wie auf der obern Flache des Pyramiden- knorpels sich endigen ; die obère Portion verbindet sich in der Mittellinie des Kehlkopfes auch nocli mit der gleiclinamigen des Muskels der andem Seite. Beide Portionen driicken den Pyramiden- knorpcl nieder und tragen so zur Verengerung der Stimmritze bei. |
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Fünfte Muskellage.
Fig. 80.
(Der Schadel in der Mitte der Lange nach senkrecht durchsiigt.) |
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a Der Kiefermuskcl des Znngenbeincs. d d. Der zneibauchige Mnskel.
b'. Der Flügelinuskcl des Hinleikiefer». " e. Der gespallene Theil der Sehne des grossen
b'. Die aussere Purlioii desselben. Zungenbeinaslmuskels.
c. Der Griffelmuskel des llinlerkiefers-
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1. Der Kiefermuskel des Zungenbeines. (M. mylo - hyoideus d. M.)
(Fig. 82. und 86. a.) Es ist diess ein breiter, dunner Muskei, der auf dem unteru
Theil der innern Flache des Hinterkieferastes liegt und mit der |
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Beinhaut desselben durch lockeres Zellgewebe verbunden ist. Er
cntsteht an dem Zahnrande vom sechsten Backzahn an bis in die Nâhe des Kinnwinkels, bis wohin er allmahlig schmaler wird; seine Fasern gehen nach unten und hinten, und verbinden sich in der Mitte des Kehlganges, wo der Muskei nach oben von dem Gesichts-Hautmuskel, nach unten von dem Kiefermuskel der Zunge bedeckt ist, mit denen des Muskels der andern Seite durch einen sehnigen Streif; einen weiteren Befestigungspunkt hat er an dem Griff, oder in Ermanglung desselben an dem Körper des Zungenbeines. Er hebt das Zungen- bein und die Zunge in die Höhe, wodurch letztere an den Gaumen gedrückt wird. 2. Der Flügelmuskel des Hinterkiefers. (Af. pterygoideus intemus et externus d. M.)
(Fig. 86. b)
Dieser Muskei wird auch der innere Kaumuskel genannt, und
besteht aus zwei Portionen, die durch einen dreieckigen Raum von einander geschieden sind. Die innere Portion (M. pterygoideus intemus) (Fig. 86. b.)
bedeckt den obern Theil der innern Flache des Hinterkieferastes, und ist mit Sehnenfasern durchwoben ; sie nimmt ihren Anfang an der Beule des grossen Kieferbeines, an dem Fliigclfortsatz des Gaumen- und des Keilbeines, geht schrag nach unten und hinten, und befestigt sich sowohl an der innern Flache, als auch an dem obern Theil des hintern Randes des Hinterkieferastes. Die aussere Portion (M. pterygoideus externus) (Fig. 86. b'.)
ist kurz, dick und viel kleiner als die vorige ; sie entspringt, bedeckt von der âussern Portion, an dem Flügelfortsatz des Gaumen- und Keilbeines, geht gerade nach hinten und etwas nach oben, um sich auf der innern Flache unter dem Gelenkfortsatz des Hinterkieferastes zu befestigen. Beide Portionen ziehen den Hinterkiefer gegen den Vorderkiefer ;
geschieht die Wirkung zwischen beiden abwechslungsweise, so wird der Hinterkiefer an dem Vorderkiefer seitwarts hin und her bewegt, cine Bewegung, die bei den Fleischfressern nicht vorkommt. 3. Der Griffelinuskel des Hiuterkiefers. (Af. stylo-maxillaris.)
(Fig. 8G. c.) Der Griffelmuskel ist stark, sehnig, von der Ohrspeicheldrüse
bedeckt und wird nur bei den Einhufern angetroffen. Er entsteht, verwachsen mit dem folgenden Muskei, an der Spitze des Griffel- fortsatzes des Oberhauptsbeines, trennt sich dann von diesem, geht schrag nach unten und vorn, und endigt an dem obern Theil des hintern Randes des Hinterkieferastes. Er zieht den Hinterkiefer nach rückwaïts und etwas nach oben. |
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4. Der zweibauchige Muskei. (M. digastricus maxillae inferioris d. M.)
(Fig. 86. dd.) Dieser Muskei entsteht theils fleischig, theils sehnig, gemein-
schaftlich mit dem vorigen am Griffelfortsatze des Oberhauptsbeines ; er bildet anfangs einen platten Muskelbauch, der in eine schmale Sehne iibergeht, die durch die gespaltene Sehne des grossen Zungen- beinastmuskels lauft, und in der Gegend des Griffes des Zungenbeines wiederholt einen Muskelbauch bildet, welcher sich mit einer sehnigen Haut von dem Gefâssausschnitt bis zum Kinnwinkel an dem hintern Eande des Hinterkieferastes befestigt. Seine Wirkung ist, den Hinter- kiefer von dem Vorderkiefer zu entfernen. Bei den übrigen Hausthieren zeigt diesel; Muskel nur einen
Bauch. II. Jltusluln om Ìiumpfe unir ìsm (SSlùìrmapiflt.
Erste Muskel lag e.
D animus h dn.
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on. Dcr Hals - Hautmiiskel.
b. Der Schuller- Hautmuskel.
e e. Dcr Ernst- und Bauch - Hautmuskel.
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1. Der Hals-Hautmuskel. (Af. cutaneus colli.) (Fig. 87. a.)
Dieser Muskel entsteht mit einer fleischigen Portion vorn am
Schnabelknorpcl des Brustbeines, welche auf dem gemeinschaftlichen Muskel des Armes, Halses und Kopfes in die Höhe steigt, und |
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mit demselbeii, so wie in der JVIitte der Kehle mit dem gegen-
soitigen Muskei verblinden ist. Zur Seite des Halses geht die fleischige Portion in cine selmige Ausbreitung iiber, welche sich nacb vorn mul oben in den Gesicbts - Hautmuskel, nach hinten und unten in den Scliulter - Hautmuskel fortsetzt, und an dem Kammrande des Halses sicli mit dem Nackenbande verbindet. Bei den Wiederkiiuern und den Fleischfress ern fehlt
die Anbeftung am Sclmabclknorpel des Brustbeines. 8. Der Schulter- Hautmuskel. (M. cutaneus humeri.)
(Fig. 87. b.) Der Schulter - Hautmuskel ist ebenfalls ein sehr dunner, mehr
fleischiger Muskei, dessen Fasern vom Widerrist in gerader Richtung nach unten gelien und die Schulter bedecken. Er liegt zwischen dem vorigen und dem folgenden, und geht oben und unten in cine Aponeurose iiber; die obère fiingt in der Nahe des Wieder- ristes an, und verbindet sich auf dem Rande desselben mit dem Nackenbande; die untore Aponeurose beginnt in der Gegend des Ellenbogengelenkes und bildet, nach unten gehend, cine Scheide iiber die Muskeln des Vorarmes, an dessen untcrem Ende sie sich verliert. Dem S c h w e i n e und den Fleisch fressern fehlt dieser
Muskei. 3. Der grosse oder Brust- und Bauch - Hautmuskel. (Jl/. aHnncvs maximus.)
(Fig. 87. cc.)
Dieser ist der grösste von den genannten. Hautmuskeln, demi er
erstreckt sich von dem hintern Rande der Schulter bis an den hintern Theil des Oberschenkels, und oben von dem Nackcnband und den Dornfortsiitzcn des Krcuzbeines bis in die Medianlinie des Bauches, an welcli' beiden Stellen er mit dem gleichnamigen Muskel der andern Seite verbunden ist. An der Schulter zeigt er eine aussere und eine innere Schichte, von dencn die erstere nach vorn in den Schulter- Hautmuskel übergcht, letzterc abcr miter die Schulter tritt und an der innern Fliichc des Annbeines sich befestigt. Beide Schichten vercinigen sich hinter der Schulter zu cincin starken fleischigen Muskel, der sich nach unten und hinten in eine Spitze verlangert; s eine Fasern gchen von vorn nach hinten und oben, wo er dann in eine sehnigc Ausbreitung übergeht, welche die Muskeln des Kreuzes, des Ober- und Unterschenkels bis zum Sprunggelenke als Scheide umgibt. Die Wirkung der Hautmuskeln ist, die Haut (allgcmcine Decke)
zu bewegen. Lcyh, Analomie. ~*^
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Z w e i t e M u s k e 11 a g c.
JHnshcln i>fs #0fifrs, |«lfes mi itr flcmeiitfdjnftliditit itt uorbcrn ©Urtmo^t.
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a- Der Schuller- Ziinsenbeinimiskel. dd'. Der oliere Nackenband- Schnllermnsltel
b- Der Brustbein - Kierermusket- d- Die Halsporlion dessclben-
e- Der jremeinschaflliche Muskei des Armes , Halses, d'. Die Rückenporlion desselben.
and Koufes. e. Der Rücken - Arnibcinmiiskei-
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1. Der Schutter - Zungenbeinmuskcl. (3/. omo - hyoideus d. M.) (Fig. 88:- a.)
Dieser Muskei ist sehr lang, und nimmt seinen Anfang mit einer
breifcen, diinnen Aponeurose unter der Schulter an der aussern Flache der beiden ersten Rippen, tritt unter dein Brustbein - Schultermuskel zur Seite des Halses, wo er, von dein gcmeinscliaftlichen Muskei des Armes, Halses und Kopfes bedeekt, bis zum dritten Halswirbel scbief in die Höhe steigt und sich mit demsclben durch kurzes Zellgewebe verbindet. In der Nabe des Luftröhrenkopfes tritt er unter dem Kiefer- muskel des Hinterkiofers nach vorn, wird stark fieiscliig, vereinigt sich mit dem dcr andern Seite und mit dem Brust-Zungenbeinmuskel, und endigt gemeinscliaftlich mit diesem am hintern Rande des Griff- fortsatzes des Zungenbeines, welches er herabzieht. Bei den "Wiederkau ern besteht dieser Muskei aus zwei beson-
dern Portionen, von denen aber nur die obère, wclche an dem dritten Halswirbel anfangt, bis an das Zungenbein reieht; die untere geht von dem Brustbeine an den untern Theil des gemeinscbaftlichen Muskels. Bei dem Schweine ist dieser Muskei, wie bei dem Pferde,
einfach, aber viel kürzer, indem er seinen Anfang schon in der Nabe des dritten Halswirbels nimmt. Den Pleiscbfressern fehlt er. |
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2. Der Brustbem-Kiefermuskel. (il/, sterno-mctxülaris. Sterno-mastoideus d. M.)
(Flg. 88. b.)
Dieser ist ein langer, schlanker, rundlicher Muskei, der seinen
Ursprung, verwaclisen mit dem der andern Seite, vorn an dem Schnabelknorpel des Brustbeines nimmt; er geht anfangs unten an der Luftröhre am Halse in die llöhe, trennt sicli dann ungefahr in der Mitte des Halses von diesem und liiuft nun zur Seite der Luftröhre bis in die Niilie des Hinterkieferastes, \vo er sehmiiler wird und in eine runde Soline iibergebt, wclclie breiter wird und, von der Ohrspeichel- drüse bedcckt, an dem obern Theil des hintern Randes des Hinter- kieferastes sich befestigt. Er zicht beim Elaucn den Hinterkiefer vom Vorderkiefer abwiirts, bleibt aber das Maul geschlossen, so unterstützt er die Bcugemuskel des Kopfes. Bei den Wiederkauern ist dieser Muskei zweiastig , von
dencn sich der unterò mit dem Halswirbel - Oberhauptsmuskcl ver- bindet, und somit auch diesen in seiner Wirkung unterstützt. Bei dem S c h w e i n e und den F1 e i s c h f r e s s e r n befestigt
er sich am Warzenfortsatz des Schlafenbeines, und hilft desshalb auch blos den Kopf beugen. 3. Der geincmschaf'tliclie Muskei des Armes, Halses und Kopfes. (il/, deltoideus
et cleido - mastoideus d. M.) (Fig. 88. c.)
Es ist diess ein langer, platter Muskei, welcher sich von dem
Armbeine bis zu dem Kopfe erstreckt. Seinen Anfang nimmt er theils am Umdroher, theils untcrlialb an der Grate des Armbeines, steigt dann vorn über das Schultergelonk an die Seite des Halses, wo er sich nach innen durch besondere Portionen mit den Querfortsatzen des fünften bis zweiten Halswirbcls, nach oben mit der Halsportion des obern Nackcnband-Schultermuskels und nach unten mit der flei- schigen Portion des Hals - Hautmuskcls verbindet. In der Gegend des ersten Halswirbcls verwandelt er sich in eine Sehne, welche mit der des milzförmigen Muskels verwachst, und mit dieser gemein- schaftlich au dem Querfortsatz des Oberhauptsbeines, so wie an dem Warzenfortsatz des Schlafenbeines endigt. Die Wirkungen diescs Muskels sind verscliieden, je nachdem
der fixe Punkt am Halse und Kopf, oder an der Gliedmasse ist; im ersten Fall strcckt er das Armbein, oder er hilft die ganze Glied- masse nach vorn bewegen; im letztern Fall, wenn die Muskeln auf beiden Seiten zugleich wirken, streckt er den Kopf und Hals aus; wirkt dagegen nur der Muskei einer Seite, so kann er auch den Kopf und Hals nach der Seite bringen. Bei dem Schweine und den Fleischfressern theilt sich
dieser Muskei glcich in zwei Aeste, welche beide frei an den Halswirbeln nach oben gchen, und sehnig am Atlas und dem Obcrhauptsbeine endigen. An der innern Flâche an dem untern |
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Theile dièses Muskels liegt bei den Fleiselifressern das verkiimmerte
Schliisselbein. 4. Der obère Nackenbaud-Sdiultermuskel. (M, trapezius s. cucullaris d, M.)
ÇFig. 88. dd'.)
Dieser Muskel liegt theils am Halse, theils am Rücken, und
liisst dalier einen v or de m Th cil oder die Halsporti on und einen h intern .Theil oder die E ücken portion unterscheiden. Der v or de re Theil oder die Halsporti on (31. trapezius
pars superior d. M.) (Fig. 88. d.) liegt zur Seite des Halses, ist sehr duim, breit und besteht aus einer dreieckigen ileischigeii Portion, welche ganz von einer Aponeurose eingeschlossen ist; diese ver- bindet sieh nach oben vom zweiten Halswirbol bis zu dem dritte» Eückenwirbel mit dem Nackenbande, nach unten mit dem obern Eande des vorigen Muskels und nach hinten mit der Rückenportion, mit welcher sie sieh gemeinschaftlich theils an der Grate des Schulter- blattes befestigt, theils als Scheide die aussen am Schulterblatt liegenden Muskeln überzieht. Diese Portion bewegt die Schulter nach vorn und oben, und unterstützt die Streckmuskeln des Halses. Bei den übrigen Hausthieren besteht dieser Muskel aus zwei
übereinanderliegenden Portionen, und ist somit verhaltnissmassig starker als bei dem Pferde. Der hint er e Theil oder die Rückenportion (M. trapezius
pars inferior d. M.) nimmt ihren Anfang sehnig an dein Eiickentheil des Nackenbandes vom dritten bis dreizelmten Eüekenwirbel, wird dann stark fleischig, welcher Theil auf der Schulter in eine sehnige Ausbreitung übergeht, die sieh mit der der vordorn Portion verbindet, und gemeinschaftlich mit ihr an der Grate des Schulterblattes sieh be- festigt. Die Fasern dieser Portion verlaufen von hinten und oben nach vorn und unten, in welcher Eichtung sie sieh auch zusammenziehen, wodurch die Schulter nach hinten und oben gezogen wird. 5. Der Kücken-Arinbeinmuskel. (M, latissimus dorsi d. M.J
(Fig. 88. e.) Es ist diess ein breiter, platter, dreieckig gestalteter, sehr
grosser Muskel, der unter der Schulter an der Narbe des Armbeines mit einer breiten, platten Selme, welche mit der des grossen Sehulter- Armbeinmuskels verwachsen ist, seinen Anfang nimmt, in einiger Entfernung von diesem fleischig und sehr stark wird, von da immer breiter werdend sieh ungefahr bis zur dreizehnten Eippe erstreekt, wo er in eine breite, dunne Aponeurose übergeht, welche sieh an den Dornfortsatzen und am Nackenbande vom fünften Eückenwirbel bis zum letzten Lendenwirbel anheftet. Die Fasern dièses Muskels gehen von vorn und unten nach hinten und oben. Er ist ein Beuger des Armbeines, und wenn dasselbe feststeht, so bewegt er die ganze Gliedmasse nach hinten und oben. |
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Dritte Muskel lag e.
Jfóusheln ìm fopfes, $<ilfcs mtb ìcr jjcmeinfd)ûftlid)eit iter uorkrn ffilitbrafl^c. Fig. 8<J.
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a. Der Brust - Zungenbeinmuskel. f. Der Halswirbel - Schultermuskcl.
1). Der Brustbein - Schildmuskel îles Kelilkopfes. g. Der Kippen - Schulterrouskel.
c. Der mllzförmigc Muskel. h. Der uiilcrc Nackenband - Scbulternmskel.
d. Der Rippen - Halswirbelmuskel. i. Der Rileken - Schultermusbel.
e. Der Halswirbel - Oberhauptsmuskel. k- Das obère Knde des Brustbein - Schultermoskels-
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l. Der Brust-Zungenbuinmuskol. (Af. sterno-hyoideus d. M.) (Fig. 89. a.)
Diesel' Muskel ist lang, schlank, und liegt vorn auf der Luft-
rölire, wo er grösstentlieils von dem Brustbein -Kiefermuskel bedeckt ist; er entspringt selinig und verwaclisen mit dem gleichnamigeu Muskel der andern Seite und dem Brustbein - Schildmuskel an dem vordern Theile des Sclmabelknorpels des Brustbeines, geht dann an der vordern Flaehe der Luftröhre bis in die Mitte derselben in die Höhe, wo beide Muskeln in cine gemeinschaftliche Seline übergehen, wird dann wieder fleischig, tremit sich unterhalb des Kelilkopfes, so dass der Brust - Zungenbeinmuskel nach vorn au den Hals geht, mit dem Scliulter - Zungenbeinmuskel verwachst, und mit diesem am Grift' des Zungenbeines endet. Er zicht das Zungenbein , somit auch die Zunge nach hinten und unten. Bei den übrigen Hausthieren ist dieser Muskel verhaltnissmassig
starker, und die Sehnc in der Mitte des Halses fehlt. |
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2. Der Brustbein - Schildmuskel des Kehlkopfes. (AT. sterno-thyreoideus d. M.)
(Fig. 89. b.)
Der Brustbein - Schildmuskel ist ebenfalls lang undschlank, und
nimmt mit dem vorigen an der Spitze des Schnabelknorpels des Brustbeines seinen Anfang, begleitet denselben bis in die Nahe des Kehlkopfes, wc er ihn verlasst, um mit einer kurzen, breiten, dunnen Sehne zur Seite an dem untern Theile auf der aussern Flache des Schildknorpels zu endigen. Seine Wirkung ist, den Kehlkopf naeli unten zu ziehen. Nur bei dem Schweine zcigt dieser Muskei eine Abweichung,
die darin besteht, dass sein obères Ende zweiastig an dem Schild- knorpel sich endigt. 3. Der milzförmige Muskei. (ilf. splenius capüis et colli d. M.) (Fig. 89. c.)
Es ist einer der grössten Muskeln des Halses, zu dessen Seite
er auf dem Riicken-Oberhauptsmuskel liegt. Seinen Ursprung nimmt er mit einer breiten, starken Sehne, verwachsen mit den Aponeurosen des vordern gezahnten und des Rippen-Schultermuskels, an der Spitze der Dornfortsatze des Wiederristes und am Nackenbande, wird dann fleischig, und steigt als ein starker Muskelkörper gebogen nach unten und aufwarts; er ist mit seinem obern Rande durch kurze Sehnenfasern an dem runden Strange des Nackenbandes, und mit seinem untern Rande durch besondere, theils flcischige, theils sehnige Portionen an die Querfortsatze des fünften, vierten, dritten und zwciten Halswirbels befestigt. In der Niihe des zweiten Halswirbels wird er dunner, und geht in eine breite Sehne über, die sich nach aussen mit der Sehne des Riicken - Warzenmuskels und des gemeinschaftlichcn Muskels ver- bindet, und mit diesen an dom Rande des Querfortsatzes des Atlas sich anheftet; nach innen reicht die Sehne bis zu dem Querfortsatz des Oberhauptsbeines. Seine Wirkung ist, den Hals und Kopf auszustrecken. Bei den übrigen Hausthieren nimmt er an den Qucrfortsatzcn der
vier ersten Rückenwirbel seinen Anfang. <t. Der Rippoii-Halswirbelmuskel. (il/, scalenus antcrior, 7nedius et posterior d. M.)
(Fig. 89. d.)
Dieser Muskei hat am untern Theil des Halses seine Lage, ist
von dreieckiger Gestalt, und besteht aus drei einzelnen Portionen, die alle am obern Ende und dem vordern Rande der ersten Rippe entspringen. Die obère und untore Portion gehen an die Querfortsatze des siebenten bis vierten, die mittlere dagegen, als die kleinste, nur an den Querfortsatz des siebenten Halswirbels. Auf diesem Muskei vereinigen sich die Aeste der untern Halsnerven zu dem Zwerchfell- nerven, auch liisst der obère und unterò Ast eine liinglichc Spalto zum Durchgange der Nerven des Armgefleclites. Wirkcn die Muskeln auf beiden Seiten zugleich, so wird der Hals gebeugt, wirkt nur einer, so zieht er den Hals nach der Seite. Bei den übrigen Hausthieren ist dieser Muskcl verhaltnissmiissig
grösser, indem er an den obern Enden und der aussern Flache der vordern Rippen seinen Anfang nimmt. |
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5. Der Halswirbél- Oberhauptsmuskel. (Af. reclus capitis antieus major d. M.)
(Fig. 89. e.)
Dicscr Muskei liegt am obern Theil zur Seite des Halses, und
ist in seiner Mitte stiirker als an seinen beiden Enden; er ontspringt an den Querfortsiitzen des fünften, vierten, dritten und zwciten Hals- wirbels, gelit dann frei unter dem ersten Ilalswirbel nach oben, um sich auf der untern Fliiche des Keilfortsatzes des Oberhauptsbeines zu befestigen. Seine Wirkung ist, den Kopf zu beugen. 0. Dor Halswirbél-Schultermuskel. (Ilalsportion des Af. serratus antieus
major d. M.) (Fig. 89 f.) Es ist ehi starker, fleischiger Muskei, der vom Nackenwinkel
und vordern Rande am obern Theile des Schulterblattes kommt, nach vorn und unten geht, und sich mit besondern zahnartigen Portionen an den Querfortsiitzen des vierten bis siebenten Halswirbels und auf der iiussern Fliiche der ersten Rippe, wo er mit dem folgenden Muskei venvachsen ist, befestigt. Er zieht die Schulter nach unten und vorn, und wenn diese feststeht, unterstützt er die Strecker des Halses. 7. Der Kippen-Schultermuskel. (Brustportion des M. serratus antieus
major d. M.) (Fig. 89. g.) Dicscr Muskei hat seine Lage unter der Schulter, und steht mit
seinom vordern Tbeil in inniger Verbindung mit dem vorigen; er ent- steht theils sehnig, theils fleischig auf der innern Fliiche am obern Theile des Schulterblattes, geht von hier nach unten und hinten, breitet sich aus, und endigt mit sepiem bogenförmig gezahnten Rande auf der iiussern Fliiche der zweiten bis neunten Rippc ; die fünf letzten Zühne greifen abwechslungsweise in die vordern des iiussern Rippen-Bauch- muskels ein, von dessen gelber Scheidc er auch an seinem untern Ende iiberzogen ist. Zwischen dem obern Theile des Muskels und der Rippen flndet sich hiiufigos Zcllgewebc. Die Wirkung dièses Muskels ist, die Schulter nach unten und hinten zu ziehen und sic an den Rumpf zu befestigen; iiberdiess kann er auch die Rippen, an denen er sich anheftet, erheben, wodurch die Brustliöhle erweitert wird, und ist in diesem Falie auch als Rcspirationsmuskel thiitig. Bei dem Schweine und den Fleischfressern geht er nur
bis an die siebente Rippe, und hat somit einige Ziihne weniger. 8. Der unterò Nackenband-Schultermuskel. (Af. Uvator anguli seapulae d. M.)
(Fig. 89. h.)
Dieser Muskei liegt zur Seite des Halses, und zwar oben am
Nackenband; er nimmt seinen Anfang mit einer schmalen Sehne an dem runden Strange des Nackenbandes in der G-egend des zweiten Halswirbels, geht dann an dem obern Rande des milzförmigen Mus- kels nach unten und hinten, wird breiter und dicker, und inserirt sich, venvachsen mit dem nachfolgenden Muskei, an dem Nacken- winkel des Schulterblattes, welches er nach oben und vorn bewegt. Bei dem Schweine reicht er bis an das Oberbauptsbein.
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9. Der Rücken-Sclralterrmiskel. (il/, rhomboideus d. M.) (Fig. 89. i.)
Der Rückcn-Schiiltermuskel bat eine uugleicb viereckige Gestalt,
und ist grösstentheils von dem Schulterblattknorpel bedeckt; er ent- stebt mit kurzen Sehnenfasern an den Doriifortsiitzen des Widerristes und ara Nackenbande, laiift von hier in schrâger Richtimg nach unten und hinten, und ondigt auf der ganzen imiern Flachc des Schulterblatt- knorpels. Er unterstützt den vorigen Muskei in seiner Wirkung. Bei den Fleis chfressern ist dieser Muskei in cine vordere
grössere und hintere kleinere Portion getbeilt, also doppelt; beide Portionon erstrecken sicb vom vierten Halswirbel bis zu dem sechstcn Rückenwirbel. 10. Der Brustbein-Schultormuskol. (Af. pectoralis minor d. M.)
(Fig. 89. k. und 92. g.) Dieses ist ein langer, fleisebiger, unten dicker, obcn mehr
scbmaler Muskei, wclcher an der Seitenflache und dem untern Rande am vordern Tbeile des Brustbeines und an der aussern Flachc dei- vier ersten Rippenknorpeln anlangt, anfangs unter der Schulter liegt, dann, einen Bogen bildend, iiber die vordere Flachc des Armgelcnkes auf dem vordern Gratenmuskcl, mit dem er sich verbindet, bis in die Niihe des Nackeirwinkels des Scliulterblattes nach oben stoigt, und sich am vordern Rande des Scliulterblattes endigt. Die Wirkung dieses Muskels ist, die Schulter nach unten und binten zu ziehen. Den Wiederkauern fehlt dieser Muskei.
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a. Der lïüclten - Oberhanplsmnsliel.
b. Der Riiclten - Warxennraskel.
ecce. Die Zwischenwlrbelmuskel. |
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1. Der Rücken-Oberhauptsmuskel. (M. complexus d. M.) (Fig, 90. a.)
Der Rücken - Oberhaupts- oder der durchfloclitenc Muskei ist ein
sehr grosser, starker, mit Sehnenfasern schrag durcliflochtener Muskcl, der zwiscben dem milzförmigen Muskei und dem Nackenbande zur Seite des Halses liegt, an den Querfortsatzen der sechs ersten Rückenwirbel mit sechs unter einander in Verbindung stellenden Schncn seinen Anfang nimmt, in seinera Vcrlaufe am Halse sich fleiscliig an den scbiefen Fortsâtzen des sicbenten bis dritten Halswirbels befestigt, und mit einer starken Sehne zur Seite des Nackenbandes am Querfortsatz des Oberliauptsbeines endigt. Wenn nur der Muskei der einen Seite wirkt, so wird der Hals und Kopf auf die Seite bewegt, wirken aber beide mit einander, dann heben sie diese Theile in die Höhe. 2. Der Bücken-Warzenmuskei. [M. transversale et spinalis cervicis d. M.) (Fig. 90. b.)
Dieser Muskcl bat seine Lage auf den Halswirbeln, wo er von dem
milzförmigen Muskei bedeckt ist; er bestelit aus zwei langen, schmalen, fleiscliigen Portionen, die sehnig an den Querfortsatzen der zwei ersten Rückenwirbel ihren Anfang nelimen, auf den Halswirbeln in die Höhe steigen, und an deren schiefen Fortsâtzen vom sechsten bis dritten Wirbel sich befestigen. In der Gegend des zweiten Halswirbels geht er in cine platte breite Sehne über, welche mit der des milzförmigen Muskels verwachst und endigt. Er ist ein Strecker des Halses. 3. Die Zwischenwirbelmuskoln. (M. intertransversarii cervicis d.BI.) (Fig 90. ccc c.)
Es sind diess kleine, mit Sehncnfasern durchwobene Muskelpar-
tliien, die unmittelbar an den Halswirbeln liegen und die Raume zwischen den schiefen und Querfortsatzen dersclben ausfüllen. Ihre Wirkung im Allgcmeinen ist, die den Hals bewegenden Muskeln zu unterstiitzen. |
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Fünfte Muskellagc.
Jïtusheln in gotfts nnb golfes. |
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Fig. 91.
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Dur obère Tra-
ger-Obprfaaujpts- miiskel |
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L e y h , Anatomìe
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" *- —_
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186
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1. Der Achsen- Triigerniuskel. (M. obliquili capitis inferior seu epistrophico-
atlantieus d. M.) (Fig. 91. a.) Es ist ein dicker, kurzer, liinglich viereckiger Muskei, der zur
Seite des Drehgelenkes und nnmittelbar auf dem Bogen des ersten und zweiten Halswirbels liegt; er gelit von dem Bogen und der aussern Fliiclie des Fliigelfortsatzes des ersten Halswirbels schrag nacli hinten und oben, um an dem Kanim des zweiten Halswirbels zu endigen. Er drelit den ersten Halswirbel an dem zweiten, und wenn beide zugleich wirken, so wird ersterer gestreckt. 2. Der Seiteu-Trager-Oberliauptsmuskel. (M. obliquus capitis superior d. M.)
(Fig. 91. b.)
Dieser kurze, aber dicke Muskcl liât seine Lage zur Seite des
Kopfgelenkes ; er bcginnt an dem vordern Rande des Fliigelfortsatzes des ersten Halswirbels, geht schriig nach vorn und oben, und endigt zur Seite an dem Queribrtsatz und an der aussern Fliiclie des Ober- *hauptsbeines. Er bewegt den Kopf nach seiner Seitc, und wenn beide Muskeln wirken, so wird derselbe gestreckt. 3. Der lange Achsen-Oberliauptsmuskel. (ilf. rectus capitis posticus major d. M.)
(Fig. 91. c.)
Dieser ist ein kleiner, liinglich schmaler Muskei, der wie die
zwei folgenden von dem Riicken - Oberliauptsmuskel bedeckt ist ; seinen Anfang niiumt er fleischig an dem hintern Ende des Kammes des zweiten Halswirbels, geht über das Dreh- und Kopfgelenk hinweg, und endigt, nachdem er sich mit der Selme des durchflochtenen Mus- kels verbunden h at, hinten am Querfortsatz des Oberhauptsbeines. 4. Der kurze Achsen-Oberhauptsmuskcl. (M, rectus capitis posticus mcdius.)
(Fig. 91. d.)
Dieser liegt neben dem vorigen Muskei und ist kleiner als dieser,
indem er schon am vordern Ende des Kammes des zweiten Hals- wirbels seinen Ursprung nimmt, mit dem vorigen in die Höhe steigt, und sich untcr dem Querfortsatz des Oberhauptsbeines neben dem Nackenbande endigt. 5. Der obero Triiger-Oberliauptsmuskel. (M. rectus capitis posticus minor d. M.)
(Fig. 91. e.)
Dieser Muskei, welcher kleiner als die beiden vorigen ist, liegt
unmittelbar auf dem Kapselband und dem obern Bande des Kopf- gelenkes; er entsteht auf der âussern Flâche am obern Bogen des ersten Halswirbels, geht, von den beiden vorigen bedeckt, nach oben, wo er hinten am Oberhauptsbeine sich befestigt. Die Wirkung der drei letztgenannten Muskeln ist, den Kopf
zu strecken. |
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«■ Der Riickea - Tragermiiskel. c. Der lileine Brusi-Armbeinmuskel.
li. Der Trager-Griffelmuskel. r f. Der grosse Brusi - Armbeinmuskel.
c Der liniere Trager - Obcrhauptsniuskel. ;r. Das ruitere Knde des Brustbein - Sehiillermuskcls.
il. Der Brust - Vorariiibeiiiniuskel. (Siehe Seite 1810
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1. Der Riickon-Trageriinisfce]. (M, longus colli d. M.) (Fig. 92. a.)
Dieser Muskei ist ungepaart, sehr lang, haufig mit Sclinenf'asem
(lurchilochten, und liât seine Lage auf der untern Flacho der ersten Eiicken- und Halswirbeln. Er entspringt mit zwei Portioncn in der Brustliülile an den Körpern der seclis ersten Rückenwirbel, welche zwisclicn den zwei ersten Kippen aus der Brusthölile treten, und min als cine Masse unmittelbar auf der untern Flache der Körper der Halswirbcl bis zum ersten in die Höhe steigt, wo er sicli, in eine Spitze ausgehend, theils sehnig, theils fleischig an dem untern Hoeker des ersten Halswirbels endigt. An den Halswirbeln gelien die Muskelbündel, die sclieinbar durcli Sehiicnfasern und Fett gctrennt zu sein sclieinen, von den Querfortsatzen jeder Seite sclirag nach innen und oben, wo sic in der Mitte unter einem spitzigen Winkel zusammenkommen, und an den Graten der Wirbel sicli befestigen. Dieser Muskei kann sowohl jeden cinzclnen Halswirbcl, als auch den ganzen Hals beugen. |
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2. Der Trager-Griffelmuskel. (il/, rectus capiti* latcralis d. M.) (Fig. 02. b.)
Dicser Muskcl ist sehr klein und fleischig; er ontspringt zur
Seite an der untern Fliiche des ersten Halswirbcls, geht zur Seite des Kopfgelenkes naeb oben und aussen, und endigt an der innern Fliiche des Griffelforisatzes des Oberliauptsbeines. Er bewegt den Kopfzur Seite, und wenn beide wirken, so wird derselbe gcbeugt. 3. Der unterò Trager- Obertiauptsmuskel. (M. rectus capitis anticus minor d. M.)
(Fig. 92. c)
Dieser ist ein kleiner, ganz fleischiger Muskei, der Tinten an dem
Kopfgelenke liegt; er ontspringt auf der untern' Fliiche, etwas zur Seite des untern Bogens des ersten Halswirbels, geht liber das Kopf- gelenk, wo er durch Zellgewebe mit dem Kapselbande seiner Seite verbunden ist, nach oben, und befestigt sich an dem Kcilfortsatz des Oberliauptsbeines. Er ist ein Beuger des Kopfcs. 4. Der Brust-Vorarmbeinrnusk ei. (M. pectoralis major pars thoraeica d. M.)
(Fig. 92. d.)
Dieser Muskei ist breit, dünn, hat seine Lage theils unten an
der Brust, theils innen am Vorarm; mit seinem vordern Rande ver- bindet er sich mit dem kleinen Brust-Armbeinmuskcl, mit seinem hintern dagegen liegt er frei auf dem grossen Brust-Armbeinmuskcl. Er entsteht, verwachsen mit dem gegenübeiliegenden Muskei, an dem Kamm des Brustbeines, ungefahr von dem dritten bis siobenten Rippen- knorpel; seine derben und locker verbundenen Muskelbiindeln gehen von hier anfangs nach aussen, dami nach unten bis zu dem Ellenbogen- gelenke, hier verwandeln sie sich in eine schnigc Ausbreitung, welchc die Muskeln am Vorarmo als Scheide umgibt. Seine Wirkung ist, den Vorarm gegen die Brust zu ziehen. 5. Der Ideine Brust-Armbeiumuskel. (M. pectoralis major pars clavicula d. M.)
(Fig. 92. e.)
Dieser Muskei liegt an dem vordern Rande des vorigen ; er ist
kurz, dick, und nimint seinen Aufang am untern Rande und zur Seite am vordern Thoile des Brustbeines, geht dami hinten und unten bis an das untore Ende des Armbeines, und endigt, wahrend ein Theil sich mit dem vorigen Muskei vermischt, an der vordern Fliiche des Armbeines. Er hat die namliche Wirkung wie der vorige. Dieser Muskei ist bei den übrigen Ilausthieren vcrhaltnissniassig
schwaclier. 0. Der grosse Brust-Armbeinmuskel. (Pars musculi pectoralis miroris d. M.)
(Fig. 92. ff.)
Dieser Muskel ist sehr stark, lang, breit, und sein vorderer Theil
von dem Oberarme bedeckt. Er niinmt seinen» Anfang auf der Soline des grossen, schiefen Bauchinuskels, auf der aussern Fliiche des neunten bis vierten Rippenknoipels und des Schaufelknorpols, lâuft dann, schmaler werdend, nach vorn und etwas nach aufwârts untcr den Oberarm, geht hier in eino kurze, starke Sehne iibcr. welche |
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sich mit der des mittlern Schulter- Armbeinmuskels verbindet, und
tlieils mit diesem am Zitzenfortsatz des Schultorblattes, theils an der innern Seite am obera Ende des Armbeines endigt. Von letzterer Stelle geht noch eine breitc, dunne Sehne als Scheide über den geraden Beuger des Vorarmbeines bis an die aussere Seite am obern Ende des Armbeines. Die Wirkung dièses Muskels ist, die Glied- massc nach hinten und zugleich etwas nach unten zu bewegen. öcfonirm iltttökcln ïrtr Morìicrn ©Iteìimafk.
Erste Muskellago.
(Die Muskeln Ton der iiussern Seite betrachtet.) 1. Der vordere Grâtenruuskel. (il/, supraspinatus d. M.) (Fig. 93. a.)
Der vordere Gratenmuskel ist lang, stark, mit einer Sehnenhaut
iibcrzogen und in der vordcrn Griitengrube des Schulterblattes golagert. Er nimmt seinen Ursprung ziemlicli schinal auf der aussern Plache des Schulterblattknorpels, bofestigt sich hierauf in der vordern Griiten- grube, der Grate und dem vordern Bande dos Schulterblattes, geht nach unten über den vordern Band desselbon, wird sehr stark fleischig, und thcilt sich vorn auf dem Anfang des Schulter-Vorarmbeinmuskels in zwei Aeste, wovon der eine an dem aussern, der andere an dem innern Roltfortsatz des Armbeines sich inseriti;. Dieser Muskei streckt das Oberarmbein aus. •2. Der hintere Gratenmuskel. (Af. infraspinatus d. M.) (Fig. 93. b. und 94. b.)
Dieser Muskei ist grösser als dor vorige, von der breiten Sehnen-
haut des grossen Schulter -Umdrehermuskels bedeckt, und in der hintern Griitengrube gelagcrt; er entsteht breit und dünn an der iiussern Flachc des Schulterblattknorpels, geht nach unten, füllt die hintere Griitengrube aus, befestigt sich an dieser, an der Grate und dem hintern Rande des Schulterblattes ; er ist an seinem miteni Theile zweiköpfig. Der kleinere Kopf (Fig. 94. b.), der auch als ein be- sonderer Muskei betrachtet werden kömite, geht auf dem Kapselband des Armgelenkes, bedeckt von dem grossen, nach unten, und befestigt sich oberlialb der aussern Beule des Armbeines ; der grössere Kopf dagegen bildet eine starke Schnc, wclche über die glatte, über- knorpelte, aussere Beule des Armbcines hinweggeht, an dieser durch eine Schnonschcide und ein Querband in der Lage crhalten wird, und unter dersclben an der Rauhigkeit endigt. Er dreht das Armbein nach aussen, und unterstützt zugleich auch die Beugemuskeln desselben. 3. Der grosse Schulter- Umdrehermuskel. (Pars posterior musculi deltoidei d. M.)
(Fig. 93. c.)
Man nennt diesen Muskei auch den langen Auswartszieher, der
mit einer sehnigen Ausbreitung an der Grate und mit einer fleischigen Portion am hintern Rande in der Nalie des Nackenwinkels des |
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Fiy, 93. Muskeln des rechten Vorder-
fusses (von anssen gesehen). |
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Schulterblattes seinen Anfangnimmt;
auf dem hintern Grâtenmuskel, mit dem er sich verbindet, nach unten geht, und mit einer breiten Sehne am Umdreher des Armbeines endet. Er beugt, und dreht das Armbein nach aussen. |
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M
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4. Der grosse Schulter-Ellenbogenmuskel.
(M. anconaeus longus d. M.)
(Fig. 93. d.)
Es ist diess ehi grosser, dicker,
dreieckig gestalteter Muskei, welcher den Raum ausfiillt, den das Schul- terblatt mit dem Armbehie und dem Ellenbogenbeine bildet. Seinen Ursprung nimmt er selinig zwischen dem vorigen und dem grossen Schulter-Armbeinmuskel, am hin- tern Rande des Schulterblattes, von wo seine Fasern nach hinten und unten gehen, um in der Nalie des Ellenbogenhöckers in eine starke Sehne überzugehen und an dem- selben zu cndigen. Er streckt den Vorarm aus. |
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ö. Der üussero Armbein-Ellenbogen-
muskei. (M. anconaeus extemus d. M.) (Fig. 93. e.) Dieser Muskei liegt theils aussen
am Oberarmbeine, theils in einer eigenen Vertiefung des grossen Schulter - EUcnbogenmuskels. Er bat eine laiiglich viereckige Gestalt, und nimmt seinen Anfang mit einer breiten, platten Sehne an den Rau- higkeitcn unter der iiussern Beule und dem Gclenkfortsatz des Arm- beines; von hier geht er auf der iiussern Flache dieses Knochens in schiefer Richtung nach unten und hinten gogen den Ellenbogen, wo er sich mit der Sehne des vorigen Muskels verbindet, und mit der- selben am Hoeker des Ellenbogen- beines endet. Er bat dieselbe Wir- kung, wie der vorige Muskcl. |
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Tc
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\l£
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Der vordere Grâtenmuskel.
Der hinlere Griitenmuske!. Der grosse Schulter - Umdrehermuskel. Der grosse Schulter - EHenbogenmuskel. Der aussere Armbein - Ellenbogenmuskei. Der Schulter - Vorarmbeinmuskel. Der Arm - Schienbeinmuskel. Der Vorarm - Schienbeinmuskel. Der aussere Arm - Hackcnbcinmuskcl. Der Armbeinmuskel des Fessel-, Kron- und rlufbcines. Dessen Sehne. ■ Der Verslörkungsast von dein obera Gleichbehibnnd. Der Vorarmbeinmuskel d Fessel-, Kron-u Hufbeines- Dessen Sehne. |
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fl. Der SchuHer-Vorarmbeinmuskel. (M. biceps bracini d. M.) (Fig. 93. f. und 94. cc'.)
Dicser Muskei wird auch der lange oder gerade Beuger des
Vorarmes genannt; er ontspringt, bedeekt von dem vordern Graten- muskel, mit einer sehr starken Sehne vorn an der Beule des Schul- terblattcs, geht über die Rollfortsiitze des Armbeines, und bildet auf diesen eine entsprechendo Rolle von faserknorpeligern Gewebe (Fig. 94. c'.), welche mit_ einer Sehnenscheide verseben ist. Sein dicker, derber, stark sehniger, beinahe runder, in der Mitte mit einer Langenfurche versehener Muskelbauch lauft nun über die vordere Fliichc des Armbeines und Ellenbogcngelcnkes, und endigt theils mit einer starken Sehne nach innen an der Beule am obern Endc des Vorarmbeines, theils an der Sehnenhaut des Arm-Schienbeinmuskels. Seine Wirkung ist, das Vorarmbein zu beugen; auch unterstützt er das Vorgreifen des Vorderfusses. 7. Der Arm-Schienbeinmuskel. (M. extensor carpi radialis longus et brevis d. M.)
(Fig. 93. g.)
Der Arm-Schienbeinmuskel odor der gerade Strccker des Vorder-
Mittelfusses entstelit theils sehnig, theils fleischig an dem aussern Knorren und mit einer platten Sehne an dem Umdreher dos Arm- beines, bildet dami einen starken Muskelbauch, der über das Ellen- bogengolenk auf die vordere Flache des Vorarmbeines tritt, und hier mittelst einer Sehnenhaut mit dem geraden Beuger dièses Knochcns in Verbindung steht. Ueber dem Kniegelenke verwandelt er sich in cine breite, starke Sehne, welche in der vordern Sehnenrinne des Vorarmbeines liegt, nach unten über die vordere Flache des Knie- gelenkes zwischen den Schichten des Kapselbandes geht, und sich an der Beule am obern Ende des Schienbeines befestigt. Seine Wirkung ist, das Schienbein zu strecken, und er ist daher besonders beim steellenden Gange thâtig. Bei den F1 e i s c h fr e s s e rn ist dieser Muskei doppelt vorhanden,
von denen der aussere starker als der innere ist. 8. Der Vorarm-Schienbeinmuskel. (M. abductor pollicis longus d. M.) (Fig. 93. h.)
Der Vorarm-Schienbeinmuskel oder der schiefo Strecker ist klein,
dünn, und ninimt seinen Anfang an dem aussern Rande etwas über der Mitte des Vorarmbeines, geht nach unten und innen auf die vordere Flache desselben, verwandelt sich hier in eine platte Sehne, welche schrag von oben nach unten und innen, über die Sehne des vorigen Muskels, bis zum Kopf des innern Griffelbeines geht und hier endigt. Er streckt das Schienbein aus. Bei den andern Hausthieren entsteht dieser Muskei sowohl an
dem Vorarmbeine, als auch an dem Ellenbogenbeine. 9. Der aussere Arm-Hackenbeininuskel. (M. flexor carpi ulnaris extemus d. M.)
(Fig. 93. i.)
Dieser ist ein platter, mit mehreren Sehnenschichten durcli-
wobener Muskei, der hinten und aussen am Vorarme liegt; er entsteht |
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selmig am aussern Knorren des Armbeines, lauft alsdann auf den
Beugern des Kron- und Hufbeines nacb unten, und bildet oberhalb des Hackenbeines eine platte Sehne, welclie sich sogleieh in zwei Aeste tlicilt, von den en der hintere starkere am Hackenbein sich befestigt, der vordere langere, aber schwachere Ast geht in eiuer eigenen Rinne auf der aussern Flâche des Hackenbeines naeh unten, verwachst dann mit dem gemeinschaftlichen aussern Seitenband, und endigt mit diesem an dem Kopf des aussern Grifl'elbeines. Er beugt die Knieknochen und das Schienbein, und wirkt daher besonders beim erhabenen Gange. 10. Der Arrnbeinmuskel des Fessel-, Kron- und Hufbeines. (il/, extoisor duji-
torum communis d. M.) (Fig. 93. k k'k". uud 94.'f. g, h.) Dieser Muskei, auch der gemcinschaftliclte Streeleer des Fessel-,
Kron- und Hufbeines genannt, liegt vorn und aussen am Vorarmc zwisehen dem geraden Streeleer des Sehienbeines und dem folgenden. Er ontspringt selmig über der Gclenkrolle an dem aussern Knorren des Armbeines, dann an dem aussern Hoeker des Vorarmbeines und an dem aussern Seitenbande des Ellenbogengeleiikes ; tritt über die vordere Flache dièses Gelenkes an den aussern Thcil der vordern Flache des Vorarmbeines, verwandelt sich hier in derselben Gegend, wie der gerade Strecker, in eine übrigens schwachere Sehne, welche in die mittlere Sehnenrinne des Vorarmbeines aufgenommeu wird, und an der vordern Flache des Kniegelenkes in einer eigenen Scheide liegt. Nun setzt sie sich vorn auf dem Schienbcine bis zu dem Köthengc- lenke, wo sie mit dem Kapselbande vervvachsen ist, fort, wird breiter, bedeckt die vordere Flâche des Fessel- und Kronbcines, und endigt am Kronfortsatz des Hufbeines, nachdem sie vorher auf jeder Seite einen Verstârkungsast (k".) von dem obern Gleichbeinbande erlialfen hat. Er streckt diese drei Knochen aus. Dieser Muskei verbindet sich noch mit zwei kleinern Muskeln,
die eigentlich uur als Köpfe desselben zu betrachten sind, und von Prof. T h i e r n e s s e * und Phillips aufgefunden und naher be- schrieben worden sind. Der Muskei von Phillips (Fig. 94. lih'.) ist breit, düun und
lang. Er nimmt seinen Anfang an dem aussern Seitenbande des Ellenbogengelenkes und an dem aussern Hoeker des Vorarmbeines; seine Fascrn liegen, schief von oben naeh unten urici vorn gehend, auf dem fleischigen Theil des gemeinschaftlichen Streckers, mit welchein sie auch naher verbunden sind. Ungeiiihr in der Mitte, aussen am Vorarme, geht er in eine dunne, schmale, sehr lange Sehne über, welche mit der Sehne des vorigen Muskels in derselben Scheide auf der vordern Flâche des Kniegelenkes liegt, sich vorn am Schienbcine frei zwisehen den beiden Streckern des Fessel-, Kron- und Hufbeines (h'.) bis zu dem Köthengelenke fortsetzt, hier mit den Selinen derselben verwachst, und grossenthcils vorn am obern Ende des Fesselbeines endigt. * Découverte d'un nouveau Muscle dans le cheval par M. Thiemesse. (Brussel.)
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Der Muskei von Tliiernesse (Fig. 94. g.) ist kleiner als der
vorige, und entspiingt unter der EUenbogenspalte ani Vorarm- und am Ellenbogenbeine mit mchreren kleinen Muskelbiindeln, die sich zu einem kleinen Muskelbauche vereinigen, der ungefahr in der Mitte des Vorarmbeines in eine feine Sehne übergeht, welclie sich oberhalb dein Kniegelenke in der Selme des gemeinschaftlichen Streckers allmahlig verliert und diesen, wie der vorige, in seiner Wirkung untcrstützt. Bei den Wied erkauern tbeilt sich die Sehne dièses Muskels
vorn an dem Köthengelenke in zwei Aeste, von denen der innere starkere an die innere Zebe, und der aussere schwachere Âst an die aussere Zebe geht. Bei dem Schweine ist dieser Muskei doppelt. Die Sehne des
innern Muskels theilt sich in drei weitere Sehnen, von denen die innere an die imiere Afterzehe, und die beiden vordern an die wahren Zehen gehen ; die Sehne des aussern Muskels dagegen theilt sich nur in zwei kleinere Schncn, von denen eine an die aussere Afterzehe, und die andere an die wahren Zehen geht. Bei den Fleischfressern spaltet sich die Sehne dièses Muskels
in vier Sehnenaste, welcbe über die vordern untern Sesambeine an die vier letzten Zehen gehen. 11. Der Vorarmbeininuskel dus Fessel-, Kron- und Hufbeines. (il/, extensor
digiti minimi d. M.) (.Fig. 93. 11'.) Es ist dicss ehi langer, schmaler Muskei, wclcher aussen am
Vorarme zwischen dem gemeinschaftlichen Strecker des Fessel-, Kron- und Hufbeines und dem aussern Arm - Jtackenbeiiimuskcl liegt. Er entspriiigt an dem aussern llöcker des Vorarmbeines, bildet am Vorarm einen schlanken, von einer Sebncnhaut überzogenen Muskel- bauch, der oberhalb dem Kniegelenke sich in eine schwache, runde Sehne verwandelt, welcbe in dem aussern Selmcnausschnitt des Vor- armbeines liegt. An der aussern Seite des Kniegclenkes, wo diese Sehne in eine eigene Scheide eingcschlossen ist, geht sie etwas schrag von aussen nach innen auf die vordere Flache des Schienbeines bis zu dem Köthengelenke, au welcher Stelle sie sich mit der kleinen Sehne des Phillip'schen Muskels, und durch diesen mit der Sehne des gemeinschaftlichen Muskels verbindet, und grösstentheils am Fessel- beine endet. Dieser Muskei hilft das Fessel-, Kron- und Hufbein ausstrecken. Auch dieser Muskei ist bei dem Schweine doppelt vorhanden.
Die Sehne des aussern Muskels theilt sich in zwei Aeste ; der aussere geht au die aussere Afterzehe, der innere an die aussere wahre Zehe; die Sehne des innern Muskels bleibt einfach, und endigt an der aussern Afterzehe. Bei den Fleischfressern theilt sich die Sehne dicses Mus-
kels in eine starkere und schwachere Sehne, und letztere abermals in zwei Aeste, die an den Zehengliedern endigen. Le y ti, Anatomie. 25
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Zwei te M
Fig. 94.
Die Muskeln der vordern Gliedmasse
(von der âussern Soite gesehen).
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uskellage.
1. Dor mittlere Schutter - Uindreher-
muskel. (M. teres minor.) (Fig. 94. aa.) Dieser Muskei ist kleiner als
der grosse Schulter-Umdrehermus- kel, und entsteht sehnig zwischen diesem und dem hintern Graten- muskel, ungefahr in der Mitte an dem hintern Rande des Schulter- blattes, ist hier breit, dünn und wird, nach unten gehend, dick und fleischig, welcher Theil an dem Umdreher des Armbeines endet. Er unterstiitzt den grossen Schultcr- Umdrehermuskel in seiner Wirkung. 2. Der Arm-Vorannbeimmiske]. (M.bra-
chialis internus d. M.) (Fig. 94. d.) Man nennt diesen Muskei aucli
den kurzen oder den gewundenen Bcuger des Vorarmes; er nimmt seinen Anfang fleischig auf der hintern Flachc unter dem Gelenk- kopfe des Armbeines, ist hier breit und lasst eine kleine Spalto zum Durehgang des kleinen Schulter- Armbeinmuskcls. Nun windet er sich unter dem Umdreher in schiefer Richtung von oben nach unten iiber die aussere und vordere Flachc dièses Knochens; geht dann iiber die vordere Fliiche des Ellenbogen- gelenkes auf die innere Seite an das obère Ende des Vorarmbeines, wo er schmaler ist, und mit einer verhiiltnissmiissig schwachen Sehne unter dem innern Seitenbande endet. Er ist ehi Beuger des Vorarmes. 3. Der kleine Armbeiu -Ellenbogeii-
muskel. (M. anconaeus parvm d. M.)
(Fig. 94. e.)
Dieser Muskei ist kurz, dick
und fleischig ; er ontspringt auf der hintern Flache des Armbeines über der Ellenbogengrube, geht über derselben, mit dem Kapselband sich |
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a a- Der miniere Schiilter - Umdrehcrmuskel.
b Der kleinere Kopî des hinterii Gralenmuskels.
e- Der obère abgeschnillene iind oufgesclilagene The
des Schultei - Vorarmbeinmuskels.
e'. Dessen knorpelige Rolle , welche auf der des Ann beines liegt.
d. Der Arm - Vorarmbeinmuskel.
e. Der kleine Armbein - Ellenbogenmuskcl.
f. Der gemcinschaflliche Slrccker des Fessel- , Kron
und Hufbeines (siehe Scile 192)-
g. Der Muskei von Thicrnesse-
h' Der Muskei von Phillips, h'. Sehne desselben- |
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verbindend, nach hinten, und endigt vorn an dem Hoeker des Ellen-
bogenbeines. Er hilft den Vorarm ausstrecken. Dritte Muskellage.
Fig. 95. 1. Der kleino Schnlter-Armbeinmuskel oder der
Das Armgelenk (von aussen Spanner des Kapselbandes. (Af. tensor ligamenti
und liinteu betrachtet). capsularis.) (Fig. 95. a.) Dieser ist ein sehr kleiner, rundlicher
Muskei, der manchmal zweiâstig angetroffen wird, und unmittelbar hinten auf dem Kapsel- band des Armgelenkes liegt. Er nimmt seinen Anfang ganz unten am hintern Rande des Schulterblattes, geht auf dem Kapselband, mit dem er durch Zcllgewebe in Verbindung steht, nach unten durch die Spalte des ge- wundencn Beugers des Vorarmes, und endet, in eine schwachc Sehne übergehend, an der hintern Fliiche oben am Armbeine. Er spannt das Kapsclband. |
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Der kleine SchuUer-Armbeinmuskel. . .
Der kleine Schulter-Umdrehermuskel. I 1' e S S e 1" 11 ielllt Cl'.
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uern und den Fleiseh-
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i..
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■2. Der kleine Sehulter-Umdreliermuskel. (Pars musculi teretis minoris.) (Fig. 95. b.)
Es ist diess ein kleiner, dicker Muskei, der nach aussen am Arm-
gelenke liegt; er entsteht, bcdeckt von dem mittlern Schulter-Umdreher- muskel, mit dem er sich auch verbindet, über dem Gelenkrande an der aussern Flache des Schulterblattes; geht nach unten, verbindet sich durch Zellgevvebe mit dem Kapselbande, und endet über dem Umdreher aussen am Armbeine, welches er beugen und nach aussen drehen hilft. 3. Der vordere Schulter-Armbeinmuskel. (Pars anterior musculi deltoidei d. M.)
Ein kleiner Muskei, der an dem untern Eude der Schulterblatt-
griitc entspringt, schief nach hinten und unten geht, und über dem voiigen an dem Armbeine endet. Dem P fer de fehlt er. E r s t e Muskellage.
(Die Muskeln von der innern Seite betrachtet.) 1. Der Unter-Scliulterblattniuskel. (Af. subscapularis d. M.) (Fig. 96. a.)
Der Unter-Schulterblattmuskel liegt auf der innern Flache des
Schulterblattes, auf der er mit drei Spitzen, von dencn die mittlere die langste ist, unter der Einpfianzung des Hippen - Schultermuskels an- fangt, und von hier nach unten an der ganzen Flache dièses Knochens sich befestigt. An seiner freien Fliiche ist er mit ciner blaulich schim- mernden Selmenhaut überzogen. Von dem untern Ende des Schulter- blattes setzt er sich an der innern Seite auf dem Kapselband des Armgelenkes bis an die innere rauhc Beule des Armbeines fort, urn sich daselbst zu befestigen. Er zieht das Armbein nach einwiirts. |
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196
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Mg. 90. Bei den F1 e i s e h fi- e s s e r n ist dic-
Kechter Vorderfiiss (von innen ger Muskel verhiiltnissmiissig langer, und
.....'''"'" '■ an seinem obcrn Endc halbmondförmig
ausgeselinitten.
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8. Der grosse Selinlter-Armbeinmnskel, (M. teres
major d. M.) (Fig. 96. b.) Dieser Muskel liegt auf der Aponcu-
r.ose des langen Schulter-Ellenbogonmus- kels und an dem hintern Rande des vorigen, mit dessen hintern Spitze er verwachscn ist. Er entsteht spitzig am Rückénwinkel des Scliulterblattes, geht dann nach unten, ist in seiner Mitte am breitesten, und verwandelt sich in der Niihe des Armbeines in eine breite, platte Sehne, welene mit der des Riicken- Annbeinmuskels verwiichst, und mit die- ser an der Narbe an der innern Fliiche des Armbeines endet. Seine Wirkung ist, das Armbein zu beugen und nach einwarts zu ziehen. 3. Der mittlere Schulter-Armbeinmuskel. (M.
coraco-brachialis d. M.) (Fig. 96. c.)
Dieser Muskel beginnt mit einer star-
ken, ziemlich langen Sehne an dem Zitzenfortsatz des Scliulterblattes, geht von hier schrag über die innere Fliiche des Armgelenkes nach hinten und unten, wird fleischig, und endet an der vordern Fliiche des Armheines, welches er strcckt und nach einwarts dreht. 4. Der lange Schiilter-Ellenbogenmuskel. (M.
extmsor cubiti longus.) (Fig. 96. d.)
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a Der Unler - SchuIterblaUmuskel
b. Der grosse Schriller - Armbernmuslfel
c. Der miniere Schulter - Armbeinmuskel.
il. Der lanire Schulter - Elleubogenmuskel' e. Der Arm - Griffelbeinlmiskel-
f. Der rnnere Arm - Hackerilieinmuskel.
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Dieser ist ein langer, breitcr Muskel ;
er nimmt mit einer Aponeurose , die nach unten und hinten in den fleischigen |
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Theil übergeht, von dem Rückénwinkel
an an dem hintern Rande des Scliulterblattes seinen Ursprung, und bedeckt die ganze innere Fische des grossen Schulter-Ellenbogen- muskels. An der innern Seite des Elleiibogenhóckers hcftet er sicli mit einer sehnigen Ausbrcitung an, die sich überdicss noch nach unten verliingert und die Muskeln am Vorarme als Scheide umgibt. Dieser Muskel iinterstützt den grossen Strecker des Vorarmbeines. Bei den Wiederkiiuern und F lei schfr e ss ern ist dieser
Muskel verhiiltnissraassig kleiner. |
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5. Der Arm-Griffelbtiinmüske]. (M. fle.xor carpi radialis d. M.) (Fig. 96. e,)
Der Arm-Griffelbeinmuskel liegt an der innern Seite des Vor-
armes vor dem innern Arm-IIackenbeinmuskel; er entsteht sehnig an dem innern Knorren des Armbeines, geht von hier in gerader Richtung nach unten, und bildet einen platten Muskelbauch, der unter der Mitte des Vorarmes sich in eine runde Sehne verwandelt, welehe an der innern Seite des Kniegelenkes an dem Kniebogenband eine eigene Scheide besitzt, und theils am Schienbeine, theils am Kopf des innern Griffelbeines sich cndigt. Er beugt das Schienbein. |
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Fig. 97. 6. Der innere Arm-Hackenbeiiimuskel. (M. flexor
Dio innere Seite des Unter- c"-rPi ulnari» internus d. M.) (Fig. 96. f.)
fusses
Dieser Muskei ontspringt mit dem vorigen
cbenfalls sehnig an dem innern Knorren des Armbeines, und mit einer kiemen fleischigen Portion innen am Hoeker des Ellenbogen- beines, wo er von dem langen Schulter- Ellenbogenmuskcl bedeckt ist. An der innern Flache des Vorarmes bildet er einen Muskel- bauch, der, wie der aussere Arm-Hacken- beinmuskel, in der Niihe des Hackenbeines in eine kurze, starke Sehne übergeht, welehe an dem hintern Ende und dem obern Rande des Hackenbeines sich bcfestigt. Er beugt die Knieknochen und das Schienbein. Bei dein H u n d e und der K a t z e sind
es zwei innere Arm - Hackenbeinmuskeln, inde in die bei dem Pferde vorkommende kleine fleischige Portion hier ganz getrennt ist, und so als ein besonderer Muskei be- trachtet werden kann. 7. Die Griffelmuskeln. (Musculi i7iterossei latéra-
les d. M.) (Fig. 97. a.) Es sind diess zwei sehr kleine, faden-
förmige Muskeln, die mit einem schwachen |
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a. Der GriiTt'lmuskt'1.
b. Der wurmförmiiie Muskei.
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Muskelbauche innen am Kopf der Griffel-
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beine ihrcr Seite iliren Anfang nehmen,
sich alsdann in eine dunne, fadenfórmige Sehne verwandein, welehe zwischen den Seitenrandern des obern Gleichbeinbandes und den Griffelbeinen nach unten bis zu dem Kotbengelenke gehen, hier sich ausbrciten und im Zellgewebe sich verlieren. Den Wiederkâuern fehlen diese Muskeln.
Bei dem Sc h we in e geht jeder an die Afterzehe seiner Seite. Beide sind mit dem Schienbeinmuskel des Pesselbeines innig verbunden. Auch don Flcischfress ern fehlen diese Muskeln. |
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8. Die wurmformigen Muskeln. {Musculi lumbricales d, M.) (Fig. 97. b.)
Die wurmformigen Muskeln sind selir klein, jeder entsteht mit
cinem schwachen Muskelbauch zur Seite der Beugesehnen des Kron- und Hufbeines iiber dem Köthengelenk, lauft an diesen nach unten, um sich in eine Sehne zu verwandein, welche ihre Eichtung nach hinten gegen den Sporn nimnit, und im Zellgewebe an demselben sich verliert. Die Wirkung dieser zwei kleinen Muskeln ist ausserst gering;
sie scheinen nàmlich den Sporn ein wenig zu bewegen. Bei den Wiederkauern und dem S eh wei ne kommt nur
ein wurmförmiger Muskel vor, der in der Niihc der Knieknoclien zwischen den Beugesehnen des Unterfusses sich befindet. Der Hund und die Katze haben drei wurmförraige Muskeln,
die mit einem kleinen, gemeinschaftliehen Muskelbauche auf der hintern Fliiche des Zehenbougers anfangen, und mit drei sehr feinen Sehnen an dem zweiten, dritten und vierten ersten Zehengliede (Fesselbeine) enden. Z w e i t e M u s k e 11 a g e.
1. Der innere Armbein-Ellenbogenmuskel. (M. anconaeus internus d. M.) (Fig. 98. a.
Dieser Muskel ist viel kleiner als der iiussere Armbein-Ellen-
bogenmuskel; er beginnt, bedeckt von dem mittlern Schulter-Arm- beinmuskel, an der innern Fliiche iiber und hinter der Narbe des Armbeines, steigt nach hinten und unten bis in die Niihc des Ellenbogenhöckers, an dessen innerer Fliiche er sehnig endet. Er streckt den Vorarm aus. Bei den Fleischfre ssem entsteht dieser Muskel mit zwei
Aesten an der innern Fliiche des Armbeines. 2. Der Arm-Kronbeinmnskel. (M. flexor digitorum mbiimis s. perforatus d. M.)
(Fig. 98. b.)
Man bezeichnet dieseri Muskel auch als den Kronbeinbeuger
oder den durchbohrten Beuger; er ist sehr lang, und ontspringt sehnig mit dem folgenden Muskel an dem innern Knorren des Arm- beines, tritt dann, von den beiden Arm-Hackenbeinmuskcln bedeckt, auf die hintere Fliiche des Vorarmes, an welcher Stelle er einen starken Muskelbauch bildet, der auf dem Hufbeinbeuger liegt. An der hintern Fliiche des Kniegelenkes verwandelt er sich in eine sehr starke, mehr platte Sehne, die hier durch Schnenfasern mit dem Hufbeinbeuger verbunden ist, und ausserdem noch von der Biickseite und dem untern Ende des Vorarmbeines cine nicht unbedeutende sehnige Verstiirkung erhâlt. Nun geht die Sehne durch den Kniering auf die hintere Fliiche des Schienbeines, zwischen der allgemeinen Decke und der Sehne des Hufbeinbeugers iiber die Sehncnflache der Gleichbeine bis an die Riickseite des Fesselbeincs, wo sie sich in zwei Aeste spaltct, die sich àm obern Ende zu beiden Seiten des Kronbeines anheften. An den Gleichbeinen, wo sie durch das |
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Fig. 98.
Linker Yorderfuss (von inneu gesehon). |
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Ringband vor dem Ausgleiten ge-
sichert ist, bildet sie eine sehr starko Seheide, durch welche die Sehne des Hufbeinbeugers geht, und an dem Fesselbeine ist sie durch das obère und unterò Fesselbeinband befestigt. Die Wirkung dieses Mus- kels ist, das Kronbein und mit die- serò das Fesselbein und Huf bein zu beugen. Beiden Wiederkauern zeigt
dieser Muskei zwei Köpfe, deren Sehnen erst oberhalb des Fessel- gelenkes sich mit einander verbin- den, urn unter demselben sich wieder zu theilen. Bei dem S c h w e i n e ist er
obenfalls zweiköpfig, und die Sehnen bleiben getrennt. Bei den Fleischfressern
theilt sich die Sehne unter dem Kniegelenkc in vier Aeste. 3, Der Arm-Vorarmbeinmuskel des Huf-
beines *. (il/, flexor digitorum profundus s. perforans et flexor pollicis longus d. M.) (Fig. 98. c.) Der Arm-Vorarmbeinmuskel des
Hufbeines, auch der Beuger des Hufbeines oder der durchbohrende Beuger genannt, ist ebenfalls sehr lang und starker als der vorige; er lasst iünf Köpfe unterscheiden, von denen der eine innen an dem Ellen- bogenhöckcr, derzweite, dritte und vierte gemoinschaftli.ch mit einander und mit dein vorigen Muskei an dem innern Knorren des Armbeines und der fiinfte von der hintern Flache des Vorarmbeines entspringt. Diesegehen insgesammt an der hintern Flache des Armbeines, bedeckt von dem Beuger des Kronbeines, nach unten, und vereinigen sich, noch ehe sie das untore Ende des Vorarmbeines er- reichen, in eine sehr starke Sehne, |
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a. Der inucrc Armbein - Ellenbogenmuskel-
b' Der Arm - Kronbcinmuskcl-
b'. Dessen Sehue.
b''. Obères Fessclbeinband der Sehne dieses Muskcls-
b"\ Untcres Fesselbeinband der Sebne dièses Muskcls-
e. Der Arm - Vorarmbeinmuskel des Hufbeines.
e'- Der Mtiskelkopf, der vun der liiiitern Fische des
Vorarmbeines kumiut-
c"- Die Sehne dièses Muskels. c'"- Der Sehnenast, dei von dem hinleru gemein- scbaflliclien Bande des Kniegelenkes abgeht-
d- Slelle, \vo die Beugesebne des Hufbeines die des Kronbeines durchbohrt.
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* Die Sehne dieses Muskels und die des vorigen sind es, welche bei dem
Sebnenschnitt (Tenotomie) abgeschnitten werden. |
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welche vor der Sehne des vorigen Muskels durch den Kniering an
die Eückseite des Schienbeines geht, und hier von dem hintern ge- meinschaftlichen Bande des Kniegelcnkes einen starken Sehnenast aufnimmt. Nach diesem setzt sie sich, zwischen der Beugesehne des Kronbeines und dem obern Gleiclibeinbande, durch die Sclieide des Kronbeinbeugers auf die hintere Flache des Fesselbeines fort, durch- bohrt nunmehr die Sehne des letztern Muskels, tritt an die Oberflache, urn über die Sehnenflache des Strahlbeines zu gleiten, und an der Sohlenflache des Hufbeines sich zu endigen. Er beugt das Hufbein und unterstiitzt den vorigen in seiner Wirkung. Bei den Wiederkauern theilt sich die Sehne dièses Muskels
unmittelbar über dem Köthengelenk, wovon jeder Ast seiner Seite zu dem Klauenbeine geht. Bei dem Schweine vereinigen sich die Sehnen der Muskel-
köpfe erst unterhalb dem Kniegelenke, und theilen sich dann in mehrere Sehneniiste, die sich an den wahren und falschen dritten Zehengliedern endigen. Bei den Fleischfressern spaltet sich die Sehne dièses Mus-
kels in fiinf kleine Sehnen, von denen jede an einer Zebe sich endigt. 4. Der ScMenbelnmuskel des Fesselbeines. (Musculus interosseus médius d. M.)
Dieser Muskei, welcher den Einhufern fehlt, wird durch das
obère Gleichbeinband (siehe Fig. 6G. a.) ersetzt. Nur in seltenen Flillen findet sich bei diesen an ihm eine kleine Muskclparthie. Bei den Wiederkauern ist dieser Muskei mehr selinig und
nur mit einzelnen Schichten Muskelfasern durchsetzt; er geht auf der hintern Flache des Schienbeines herab, und theilt sich ober den Sesambeinen in drei Sehnen. Die beiden seitlichen gehen znr Seite an die Fesselbeine, und die mittlere, die sich noch oinmal spaltet, endigt oben an den Sesambeinen. Bei dem Schweine ist dieser Muskei schon mehr fleischig,
theilt sich, nach unten gehend, in zwei Sehnen, welche am obern Theil der Sesambeiue der wahren Zehen sich befestigen. Die Wirkung dièses Bandes bei den Einhufern und des Muskels
bei dem Rinde und Schweine scheint ein zu starkes Durchtreten zu verhindern, und bei letztern überdiess noch das Fesselbein zu beugen. Bei den Fleischfr esse rn befinden sich vier Schienbeinmus-
keln, welche ganz fleischig und klein sind. Alle vier entstehen hinten an der untern Reihe der Vorderfusswurzelknochen und am obern Ende der Vorder -Mittelfussknochen, gehen auf der hintern Flâche der letztern nach unten und endigen theils an den Sesam- beinen , theils an den vier âussern ersten Zehengliedern, welche durch sie gebeugt werden. Bei dem Schweine und den Fleischfr esse rn finden sich
noch folgende Muskeln vor: |
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1. Der Heugei- der ersten (iunern) Zebe, (M. flexor pollicis brevis d. M.)
Es ist ein kurzer Muskei, der von der hintern Flache der innern
Knieknochcn der untern Eeihe an das Sesambein der ersten (innern) Zebe geht, und dieselbe beugt. Bei dem Schweine felüt er. 2. Der Abzieher der ersten Zehe. (_M, abductor pollicis brevis d. M.)
Dieser ist selir klein und liât seine Lage neben dem vorigen
nacli innen, mit welchem er an genannten Knochen entsteht, und am obern ïheile innen ani ersten Zeliengliede sieh endigt, welches er von den andern Zelien abzieht. Bei dem Schweine ist er verhaltnissmâssig grösser. 3. Der Anzieher der ersten Zebe. [M. abductor pollicis d. M.)
Der Anzieher ist klein, und nimmt seinen Anfang unter dem
vorigen an dcrselben Stelle, tritt niehr nach aussen, und endigt sieh an der âussern Seite am obern Theile des ersten Gliedes der crsten Zehe, welche er der zweiten Zehe nahert. Dem Schweine fchlt er. 4. Der Strecker der innern Zebe. (M. extensor pollicis longus i. M.)
Ein kleiner, rnndliclier Muskei, der nur bei der Katze ge-
funden wird; er beginnt am obern Theile vorn am Ellenbogcnbeine, lauft von hier nach unten, und bildet eine Sehne, welche unter den iibi'igen Strecksehnen nach der innern Seite geht, um an der innern Zehe zu endigen, die durcli ilin gestrookt wird. 5. Der Strecker der zweiten Zebe. {-M. extensor indicis d. M.)
Dieser Muskei entspringt gemeiiischaftlich mit dem vorigen an
dem Ellenbogenbeine, bildet, nach unten gehend, cine kleine Sehne, welche vorn an der zweiten Zehe endet. Bei der Katze reicht die Sehne bis an das zweite Glied der zweiten Zehe. Bei dem Schweine entsteht dieser Muskei vorn und oben an dem Vorarmbeine, seine Sehne theilt sieh in zwei Aeste, von dencn cine an die innere After- zehe, die andere an die innere wahre Zehe geht. 0. Der Anzieher der zweiten Zehe. {M. adductor indicis.)
Der Anzieher der zweiten Zehe hat gleichen Ursprung mit dem
Anzieher der ersten Zehe; seine kleinere Sehne geht nach innen, und endigt sieh innen am obern Theile des ersten Gliedes der zweiten Zehe. Bei dem Schweine geht er an die innere Afterzehe. Er zieht die zweite an die dritte Zehe. 7. Der Beuger der âussern Zebe. (M. flexor digiti minimi d. M.)
Diess ist ein kleiner Muskei, der an dem Hackenbeine seinen
Anfang, und mit einer feinen Sehne sein Ende an den Sesambeinen der fiinften Zehe nimmt, welche er beugt. Leyh, Anatomie. 26
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8. Dur Anziehei der aussern Zohe. (il/, adductor digiti minimi d. M.)
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Dieser Muskei ontspringt an der hiiitern Seite der Vorder-
Fusswurzel, geht etwas schief nach aussen, und bildct cine kleine Soline, welche an dom inncrn Sesambeine der fünften Zebe endet, die er der vierten nahert. 9. Der Abzieher der aussern Zelie. (M. alductor digiti minimi d. M.)
Der Abzieher ist etwas grösser als der vorige; er ontspringt an
dem untern Rande des Haekcnbeines, geht gcrade nach unten, und bcfestigt sich mit eincr dunnen Sehne an dem aussern Sesambeine der fünften Zebe, die er von der vierten entfernt. 10. Der lange Spanner der Sohle. (M. palmaris longus d. M.)
Es ist diess ein ziemlich langer Muskei, der gemeinschaftlich
mit dem Beuger der dritten Zehcnglieder an dem innern Knorren des Armbeincs seinen Anfang nimmt, mit den Beugemuskeln des Untcr- fusses hinten ani Vorarme nach unten geht, bei dem Hun de sich unten ani Vorarme von dem Zehenbeuger tremit, alsdann in zwei Selinen sich verwandelt, die an den Sehncnscheidcn der Zehenbeuger und an der Haut enden. Er spannt die Sohle an. Bei der Katze, wo er starker ist, theilt er sich in fünf kleine Sehnen, welche an die fünf Zehcn gehen und dieselben beugen. 11. Der kurze Spanner der Sohle. (Af. palmaris hrevis d. M.)
Dieser Muskei ist kleiner als der vorige; er entsteht an der
aussern Seite der Beugeselnien der aussern Zehe, und endet an dem kleinen Sohlenballen, welchen er anspannt. Diescr und der vorige Muskei kommt bei dem S ch wei ne nicht vor. JHuskcltt ine Hüdicits, fcer Urufì unì) ïres öoudjes.
Zweite Muskellage. 1. Der Tordere gezalinte Muskei. (M. serratus posticus superior d. M.)
(Fig. «!). aa.) Dieses ist ein breker, dunner Muskei, der grösstentheils unter
der Schulter liegt, und seinen Anfang mit einer selinigen Ausbreitung, welche auf dem Darmbein-Dornmuskel liegt, an den Dornfortsatzcn und dem Nackenbande von der fünften bis zwölften Rippe nimmt, an welch' letzterer Stelle er mit dem folgenden verblinden ist. Am aussern Rande des Darmbein -Dornmuskels geht er in sieben fleischige, un- regelmassige Zàhne über, deren Fasern schief von oben nach unten und hinten verlaufen, und an der aussern Flache und am vordern Rande am obern Ende der sechsten bis zwölften Rippe sich befestigen, welche er nach vorn bcwegt und in die Höhe hebt, wodurch die Brusthöhle erweitert wird; dieses geschieht beim Einathmen. Bei dom Rinde hat dieser Muskei nur drei fleischige Zahnc,
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203
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welche an die sechste bis achte Rippe gehen; bei dem Schaf und
der Zicge kommen vier solclie Zahne vor, die an die vierte bis siebcnte Rippe gehen. Ebenso finden sich bei dem Schweine nur vier Zahne vor,
welche an der fiinften bis achten Rippe sich befestigen. Bei den Flcisc h fr esserli, wo der vordere gezahnte Muskel
mit einer Sehnc schon am vierten llalswirbel anfà'ngt, bildct er ge- wöhnlich acht flcischige Zahne, welche sich an der dritten bis neunten Rippe befestigen. |
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Fig. 99.
Aeussero Seitenaiisiclit des Rückens, der Brast und des Bauches. |
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a a. Dct vordere gezaluile Muskel. e. Der Quermuskel (1er Rippen.
bb. Der hintere gezahnte Muskel. f. Der Sussere Rippen-Bauchmuskel.
ecce- Die âussern Zwiscbenrippcnmuskeln. g g. Der gerade Bauchmuskel.
d A. Die innern Zwischenrippemnuskcln. |
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2. Der Mn tere gezahnte Muskel. (M. serratus postions inferior d. M.) (Fig. 99. bb.)
Diescr Muskel entsteht wie der vorige mit einer selinigen Aus-
breitung als Fortsctzung dessclbcn am Nackenbande, an den Dornfort- siitzon des dreizclinten bis achtzehnten Riickenwirbels und an denen der Lendcnwirbcl; auch cr geht am âussern Rande des Darmbein -Dorn- muskels in sieben fleischige Zahne iiber, welche jcdoch rcgelmassiger gestaltct sind; seine Fasern gehen schief von oben nach vorn und unten, um an dem hintern Rande der achtzehnten bis zwölften Rippe sich zu befestigen. Genannte Rippen zieht er nach hinten, und verengt dadurch den hintern Theil der Brusthöhle; dièses geschieht beim Ausathmen. Rei dem Rinde zcigt er nur vier Zahne, die an den vier letzten
Rippen sich befestigen; bei dem Schafe und dcr Zi eg e sind es fiinf an der Zabi. Bei dem Schweine liât er sechs Zahne, die sich an dcr vier-
zehnten bis neunten Rippe anheften. |
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Bei den Fleischfressern verhalt er sicli wie bei dem Binde,
nur sind die Zanne verhiiltnissmiissig breiter. 3. Die aussern Zwischen-Rippennuiskeln. (Musculi intercostales externi d. M.)
(Fig. 99. ecce.)
Diese Muskeln haben ihre Lage zwischen je zwei Rippen und
Rippenknorpeln; sie gehen mit ihren theils fleisebigen, tbeils sehnigen Fasern von dem hintern Rande einer Rippe schief nach hinten und unten an den vordern Rand der nachfolgenden Rippe. 4. Die innern Zwischenrippenmuskeln. (il/, intercostales interni, d. M.) (Fig. 99. d d.)
Die innern Zwischenrippenmuskeln bilden die innere, viel dunnere
Schichte; sic liegen zwischen dem vorigen und dem Brustfell. Ihre Fasern gelien von dem hintern Rande einer Rippe nach hinten und oben an den vordern Rand der folgenden, so dass sie sich mit den Fasern des vorigen Muskels in Gestalt eines römischen X kreuzen. Die Wirkung dieser beiden Muskels chi chten ist, die Rippen
einander zu nahern, wodurch sie sich erheben und die Brusthòhle erweitern ; sie sind somit beim Einathmen thatig. 5. Der Quermuskel dei' Rippen. (31. transversus costarurn.) (Fig. 99. e.)
Diescs ist ein kleiner, theils sehniger, theils fleischiger Muskel,
der unter der Schulter liegt, und seinen Anfang am vordern Rande und an der aussern Flache am untern Ende der ersten Rippe nimmt, von hier schrag nach hinten und unten geht, und sich mit besondern Sehnen an den Rippenknorpeln der zweiten bis vierten Rippe be- festigt, welche er und durch diese aneli die ilinen angeliörigen Rippen nach vorn bewegt, wodurch der vordere Theil der Brusthöhle etwas erwcitert wird; er ist also beim Einathmen beschaftigt. 6. Der aussere Rippen -Iiauchmuskcl oder der grosse odor aussere schiefe Bauch-
inuskel. (Af. obliquus externus d. M.) (Fig 99. f.) Dieser ist der ausgebreitetste von den übrigen Bauchmuskeln,
und wird von dem Brast- und Bauehhautmuskel bedeckt. Er fangt mit fleisebigen Zalmen, von denen die fiinf ersten in die des Rippcn- Schultermuskels abwechselnd eingreifen, auf der aussern Fliiche und dem hintern Rande am untern Ende der fünfteii bis letzten Rippe an, und befestigt sich überdiess noch am aussern Darmbeinwinkcl. Seine Faserbündel gehen in, schiefer Richtung von vorn nach hinten und unten, und in einiger Entfernung der Rippenknorpeln in eine sehnige Ausbreitung über, welche nach unten mit der des kleinen schicfen Bauchmuskels verwiichst, und in der Medianlinie unten am Bauche sich mit dem Muskel der andern Seite verbindet, wodurch ein sehniger Streif, die weisse Linie (Linea alba) genannt, entsteht. Hinten in der Nâhe des Schambeines theilt sich die Aponeurose in zweiAeste, die eine Oeflnung, den Bauchring (Annulus abdominalis), zwischen sich lassen, durch welchen bei maiinlichcn Thieren der Saamenstrang, und bei weiblichen Fleischfressern das runde Mutterband geht; der innere Ast befestigt sich an dem vordern Rande des |
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Schambeines, der iiussere Ast.tritt, einen Bogen bildend, an die
inncre Flache des Obcrschenkels, was der Schenkelbogen oder das Poupartische Band (Arcus cruralis s. ligamentum Poupartii) genannt wird, über welchen die Gefasse und Nerven an den Schenkel verlaufen. Der fleiscliige nnd der selinige Theil, also der ganze Muskel ist überdiess noch mit einer gelben, aus elastisehem Fasergewebe be- stehenden Scheide iiberzogen. Die Wirkung dièses Muskels ist verschieden ; zieht er die Hippen
abwarts, so wird die Brusthöhle verengt, und er ist somit beim Ausathmen thatig, werden die Kippen raehr nach liinten gezogen, so hilft er auch den Rückeii krümmen. Da alle vier Bauchmuskeln zur Bildung der Bauchhöhle beitragen, so können sie auch dieselbe vcrengern, und unterstützen dalier den Mastdarm bei dem Absetzen der Excremcnte, die Harnblase bei dem Entleeren des Urins und den Fruchthalter bei dom Austreiben der Leibesfrucht. 7. Der Brust-Schambein- odor der gerade Bauchmuskel. {M. rectus abdominis
d. M.) (Fig. 99. g.)
Der gerade Bauchmuskel bat seine Lage an der untern Brust-
und Bauchwandung, zwischen den Aponeurosen des kleinen schieten und des innern Rippen-Bauchmuskels. Er entsteht mit fleischigen Portionen an der iiussern Flache und dem untern Theile der vier letzten wahren Rippen, deren Knorpcln und der untern Flache des Schaufelknorpels. Die Muskelbündel geilen in gerader Richtung von dem Brustbeine zu dem Schambeine, und stossen an der weissen Linie mit denen des Muskels der andern Seite zusammen ; sie sind mit Ausnahme ihrer Anheftungspunktc, wo der Muskel auch schmaler ist, als in der Mitte, in kurzen Zwischenraumen mit einem sehnen- faserigen Gewebe quer durchflochten. An dem vordern Ast des Schambeines endigt er mit einer starken Sehne, welche einen Ast abgibt, der unter dem Erganzungsbande in das Hüftgelenk gelangt, und dort mit dem runden Bande sich verbindet. Er unterstützt den vorigen Muskel in seiner Wirkung, und hilft besonders auch beim Act der Bcgattung das Becken nach vorn zu bewegen. Bei den Ubrigcn Hausthieren ist der Muskel nicht so haufìg von
dem Sehnengewebe durchflochten. Dritte M u s k e 11 a g e.
1. Der Darmbein-Bauchmuskel oder der kleine oder innere schiefe Bauchmuskel.
(M. obliquus internus d. M.) (Fig. 100. a,) Der kleine schiefe Bauchmuskel ist von dem grossen bedeckt,
und ontspringt fleischig am iiussern Darmbeinwinkel; von hier gehen seine locker verbundenen Fleischbüiidel strahlenförmig nach ab- und vorwrirts, so dass die vordere obère Portion sich mittelst platter Selmen an den Rippenknorpeln der vier bis fünf letzten Bippen, und die hinterc Portion mit einer schwachen Sehne am vordern Rande des Schambeines befestigt. Die mittlere grössere Portion geht in cine weissglanzende Aponeurose über, welche in der Medianlinie des |
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Bauches mit der des Muskels der andern Seite zusammentrifft ; nach
aussen steht sie mit der sehnigcn Ausbreitung des grossen schicfen, und nach innen mit dem geraden Bauchmuskel genau in Verbindung, mit welchen dieser Muskei auch einerlei Wirkung hat. Bei den Wiederkauern und den Fleischfressern nimmt
er überdicss noch seinen Befestigungspunkt an den Querfortsatzen der Lendenwirbel. |
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a. Der Darmbein - Bauchrmlsfeel- d d'. Der Darmbein - Dommuslrel.
b b. Der innere Riepen-Bauchmuskel, d. Die Rückenportion desselben.
c. Der Lendenwirbel - Rippenmusltel. d'. Die HaUporliou desselben.
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2. Der innere Kippen-Bauchmuskel oder der Quorrmiskel des Bauches.
(Af. transversus abdominis d. M.) (Fig. 100. b.) Dieser Muskei liegt zwischen dem vorigen und dem Bauchfell,
und bildet 'die innerste Muskelschichte des Bauches. Seinen Anfang nimmt er fleischig und gezahnt an der innern Füiche des Schaufel- knorpels, am untern Ende der drei letzten wahren und aller falschcn Rippen, so wie an den Querfortsatzen sammtlicher Lendenwirbel. Die locker verbundenen Muskelbiindcl gehen gerade (quer) nach unten in eine sehnige Ausbreitung über, welche sich nach hinten an der innern Flache des Darmbeines und des Schambeines befestigt; nach innen geht sie bis zur weissen Linie, wo sie sich mit der des gegcnüberliegenden Muskels verbindet. Er hat dicsclbe Wirkung, wie die übrigen Bauchmuskel. Bei den Fleischfressern ist der fleischige Theil verhaltniss-
miissig grösser. 3. Der Lendenwirbel -Rippeiimusliel. (Jlf. retractor costac.) (Fig. 100. e.)
Dieses ist ein kleiner, dunner Muskei, der auf dem Quermuskel
des Bauches liegt, mit einer brcitcn, platten Sehne an der Spitzo |
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207
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dor QuerfortsStze der drci ersten Lendenwirbel seinen Anfang nimmt,
alsdann fleischig wird, schief nach vorn und unten geht, und ani hinteru Rande der letzten Rippe sich endigt. Er zieht dieselbe zurück, und ist somit beim Ausathmen thâtig. 4. Der Darmbein-üornmuskel oder der lange Eückemnuskel. (M. longissimus
dorsi d. M.) (Fig. 100 d d'.) Es ist diess ein sehr langer, starker, mit einer glanzenden
Sehncnhaut überzogener Muskei, welclier von dem Darmbeine bis zu dem zweiten Halswirbel reicht, und in die Rücken- und Hals- portion sich abtheilen liisst. Die Riickcnportion (d), wclche von dem vordern und hintern
gczahntcn Muskei bedeckt ist, liegt zwischen den Dornfortsiitzcn der Lenden- und Rückcnwirbel, den Qucrfortsatzen der Lendenwirbel und den obern Enden der Rippen. Sic nimmt ihren Anfang an dem vordcrn Rande, dem aussern und innern Darmbeinwinkcl, geht auf den Querfortsatzcn der Lendenwirbel, den obern Enden der Rippen nach vorn, befcstigt sich in diesem Verlaufe an die Dorn- und Querfortsatze dieser Wirbel, am Nackenbande und mit besondern sehnigcn Portionen auf der aussern Flache der obern Enden der Rippen, so wie init mehreren platten Sehncn an den Querfortsâtzen der zwei letzten Halswirbel. In der Lendcngegcnd besitzt diesc Portion auf ihrer aussern Flache eine dreieckige Vertiefung, in wclche der Anfang des grossen Darmbcin-Umdrehcrmuskels aufge- nommen wird. Die Ilalsportion (d'), wclche aus zwei Aesten besteht, ist mit
der Riickcnportion innig verblinden, und beginnt in der Nahe des Widerristes. Der untore kleinere Ast (Af. cervicalis descendons d. M.) geht nach vorn, und endigt sich mit platten Sehhen an don Quer- fortsâtzen der vier letzten Halswirbel; der obère grössere Ast (M. spinaüs et semi spinalis dorsi d. M.) steigt, bedeckt von dem Rücken- Oberhauptsmuskel, auf den Bogen der Halswirbel in die Höhe, befestigt sich an deren schiefen Fortsatzcn und Kammen, und endet an dem hintern Ende des Kammes des zweiten Halswirbels. Die Wirkungen dièses Muskels sind mehrfach ; wirken beide
Portionen gemeinschaftlich und die hintern Gliedmassen bleiben fest- gcstellt, so kann er mit Hilfe des gleichnamigen Muskels der andern Scite das Vordertheil in die Höhe bringen (beim Steigcn) ; umgekehrt sind die vordern Gliedmassen festgestellt, so wird durch diese zwei Muskeln das Hintertheil in die Höhe gebracht (beim Ausschlagen). Wirkt die Rückenportion der einen Seite, so.vermag sie den Rücken zu krümmen und selbst die Ex- und Inspirationsmuskeln in ihrer Wirkung zu untcrstützen. Bcsclirankt sich die Wirkung mehr auf die Ilalsportion, so ist diese den Streckern des Halses behülflich. Es ist dies derjenige Muskei, dessen Steifungen das Pferd bei
allerlei Widersetzlichkeiten dazu benützt, urn sich der Zügelwirkung zu entziehcn, zugleich aber auch der, von dessen richtiger Uebung und Ausbildung die Gebrauchsfahigkeit des Pferdes grossentheils abhangig ist. |
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V i e r t e M u s k e 11 a g e.
Mg. 101, Aeussere Seitenarisicht des Rùckens und der Briist.
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a a a. Der Qiier - Dornmuskel. ddd'd'. Der gemeinschafllichc Rippenmuskcl.
b. Der Zwischen - Dornmuskel. e e e- Die Aufheber der Rijipen.
ce- Die Zwischen- Qucrmuskeln.
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1. Der Quer-Dornmuskel. (M. multifidus spinae i. M.) (Fig. 101. aaa.)
Dieser Muskel ist sohr lang, von dem Darmbein-Dornmuskel
bedeckt und aus vielen schmalen, dunnen, theils fleiscliigen, tlieils sehnigen Portionen zusaramengesetzt. Seinen Ursprung nimmt er an den Lendenvvirbem an den schiefen, und an den Eiickcnwirbeln an den Querfortsatzen, von welchen die ciiizolnen Portionen zur Seite der Dornfortsatze schief nach vorn und oben steigen, urn sich an der Spitze des zweiten bis viertcn vorwarts liegenden Dornfortsatzes zu befestigen. Ungefahr die zehn vordern Portionen, welclie auch mehr wagrecht liegen, befestigen sich unterhalb der Spitze der Dorn- fortsatze , jedoch mit Ausnahme der ersten, welche bis an den Bogen des siebentcn Halswirbels gelangt. Er untersttitzt den Dannbein- Dornmuskel in seiner Wirkung. 2. Die Zwischen-Dornruuskeln. (M. interspinales d. M.) (Fig. 101. b.)
Bei dem Pferde kommt nur ein Zwischen-Dornmuskel vor,
der den Raurn zwischen dem Dornfortsatz des letzten Lendenwirbels und dem ersten Dornfortsatz des Kreuzbeines ausfüllt. Den Wiederkauern fehlcn diese Muskeln.
Bei dem Schweine finden sie sich zwischen den Dornfort-
sâtzen der Rücken- und Lcndenwirbel, und bei den Fleischfressern auch noch zwischen den Dornfortsatzen der Halswirbel. Die Wirkung dieser Muskeln ist, die Dornfortsatze einander
zu nahern. 3. Die Zwischen-Querniuskeln. (M. intertransversales d. M.) (Fig. 101. cc.)
Die Zwischen-Quermuskeln bestehen aus kurzen Fleischbündeln,
welche zwischen den Querfortsatzen der Rücken- und Lcndenwirbel |
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liegen, und an denselben sich befestigen. Sie unterstützen den Darm-
bein-Dornmuskel bei der Seitwiirtskrümmung des Riickens. « 4. Der gemeinschaftliche Rippenmuskel. {M. sacro-lumbaris d. M.)
(Fig. 101. ddd'd'.) Diess ist ein langer, sclimaler Muskei, der, bedeckt von dem
vordern und hintern gezabnten, an dem aussern Rande des Darmbein- Dornmuskcls liegt. Er entsteht mit einer starken Sehne an dem Querfortsatz des ersten Rückenwirbcls, wird dami fleiscliig, welcher Theil, auf der aussern Flache der Rippen sich befestigend, nach hinten bis an die Qucrfortsiitze der drei ersten Lendenwirbol geht ; an seinen beiden Enden ist er schmaler als in der Mitte. In seinem ganzen Verlaufe schickt er nach oben und unten Sehnen an die Rippen ab ; die obern Sehnen sind breit, diinn, kurz und gehen an den vordern Rand der drittcn bis letztcn Rippe, die untern dagegen, wclchc langer sind, heften sich an dem hintern Rande der ersten bis vierzehnten Rippe an. Wirkt der Muskei mit den obern und untern Sehnen zu- gloich, so werden durch ihn die Rippen festgestellt, geschieht die Bewegung dagegen abwcchselnd, so tragt er in so ferii beim Ein- und Ausathnien bei, als die obern Sehnen die Rippen nach vorn, die untern nach hinten ziehen, wodurch im ersten Fall die Brusthöhle crweitert, im lctztern verengert wird. ft. Die Aufhebor dor Rippen. {M. Icvalorcs rostarum d. M.) (Fig. 101. eoe.)
Es sind kurze, bauchige Muskeln, welche nach Abnahme des
Darmbcin-Dornmuskels zum Vorschein kommen. Sie ontspringen am Querfortsatz des dritten bis sicbenzehnten Rückenwirbels, so dass jeder cinzclne Muskel von dem betreffenden Fortsatz schriig nach aussen und hinten an das obère Ende und den vordern Rand der nachst- folgendcn Rippe geht, und sich daselbst befcstigt. Diose Muskeln sind beim Einathmen thatig, indem sie die Rippen nach vorn ziehen, wodurch die Brusthöhle erweitert wird. *
Fünfte Muskellage der Brust. 1, Der Brustbein - Rippenmuskel. (M. triangularis sterni d. M.) (Fig. 102. a.)
Dieser Muskel hat seine Lage in der Brusthöhle auf dem Brust-
beine. Seinen Anfang nimmt er, bedeckt von dem Brustfcll, sehnig auf der obern Flache des Brustbeincs an dem Brustbeinbande, wo er mit dem der andern Seite in Verbiudung steht; von hier geht er nach aussen und oben, und endet mit sieben fleischigen Zalmen an der innern Flache des zweiten bis achten Rippenknorpels und an den untern Enden der cntsprechenden Rippen; der letzte Zalm reicht nicht bis an die Rippe. Erfolgt die Wirkung von dem Brustbeine auf die Rippen und deren Knorpeln, so werden dieso nach vörn bewegt und der vordere Theil der Brusthöhle crweitert, erfolgt dagegen die Wirkung von den Rippen auf das Brustbein, so wird dièses etwas in die Höhe gchoben. Leyh, Anatomie.
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Fiy. 102.
, Das Brustbein, die Kippeiikiiorpel und die untern Endoii dei wahren Kippen von innen gesehen. |
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il ti. Die beiden lïruslbein - Rippfnimisheln-
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itluekfin ber iînt|ï unis òn hinicrn &litì>ma$e.
(Von der iiiiierii Seite betrachtet.)
Erstc Muskellage.
Fig. 103.
Die geiiffneto Bauchhiihle mit dem Zwerchfell und die Muskeln an der innern Seite dos Hinterschenkels. |
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1. Das Zwerchfell. [Diaphragma d. M.) (Fig. 103. A.)
Das Zwerchfell ist cin ungepaarter, sehr ausgebreitcter, dunner,
hiiutiger Muskei, der eine herzförmige Gestalt hat, schief von oben und hinten nach vorn und unten in der Bauchhöhle liegt, und die Scbeidewand zwischen dieser und der Brusthöhle bildet. Sein flei- schige r Theil, welcher den s e h n i g e n Th e il aussen umgibt, befestigt sich mit besondcrn zahnartigcn Verliingcrungen, die abwechs- lungsweise in die des Quermuskels des Bauches cingreifcn, an die innere Fliiche des Schaufelknorpols, die untern Enden der drei letzten wahren und sammtlichcr falschen Rippcn. Nach innen zeigt der fleischige Theil cincn gezahntcn Rand, welcher in die Aponeurose oder den sehnigen Theil des Zwerchfells, auch Spiegel des Helm ont genannt, ühergeht, dessen wcissglanzenden Fasern in ver- schiedenen Richtungen vcrlaufen, und nach unten etwas mehr rechts cine Oeffnung zuin Durcligang der hint er n H o hl vene lassen. In der Mitte des sehnigen Theils und zwar mehr nach oben beginnen zwei fleischige, ungleich grosse Schenkel, die Pfeiler des Zwerchfells genannt, welche in einen rechten und linken untcìschieden werden; diese gehen in schiefer Richtung nach hinten und oben an die unterò Flâche der Körpcr der zwei letzten Rücken- wirbel und der vier ersten Lcndenwirbel, an denen sie selmig enden. Der rechte grössere Pfeiler zeigt eine O ef fnung, durch welche dor Schlund und die beiden Lungcnmagennerv en von der Brusthöhle in die Bauchhöhle gelangen, und zwischen beiden Pfeilern kommt noch eine weitere Oeffnung vor, welche der Aorta, dem Milch-Br ustgang, der ungepaarten Vene und den sym- pathischen Nerven zum Durchgange dient. An dem Zwerchfell betrachtet man überdiess eine vorder e und
eine hint er o Fliiche, die mit einer serösen Haut, als Fortsetzungen des Brust- und Bauchfells, überzogen sind. Die vor der e Fliiche ist im erschlafften Zustand gewölbt (convex) und die hi n te re, an welcher die Leber durch Bander angehiingt ist, ausgehöhlt (concav) Wenn sich nun der fleischige Theil des Zwerchfells zusammenzieht so wird dasselbc nach hinten gezogen, die Wölbung also mehr ausge- glichcn, und dadurch die Brusthöhle erwcitert; es ist desshalb boim Einathmcn * thiitig. Bei den Wiedcrkiiuern liegt die Hohlvenenöffnung mehr nach
oben in dem sehnigen Theil, beinahe in derselben Höhe der Sclilund- öffnurjg. 2. Der innere Diirm-Schenkelljeinmuskol. (M. sartorius d. M.) (Fig. 103. b.)
Diesos ist cin langer, schmaler Muskei, der in der Bauchhöhle
mit einer sehnigen Ausbreitung an dem Lenden-Darmbeinmuskel seinen * Mauchmal glanbt man die Ursache des Dampi'es in einer gerade entgegen-
gosetzten Wirkuiig des Zwerchfelles suchen zu mussen, und zwar nimnit man in diesem Palle an, dass dasselbe beim Einatlimen sich nach vorn uud beim Aus- athmon nach hinten bewoge — eiue Annahme, die jodoch unwahrscheinlich ist. |
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Anfang nimmt, dami einen schlanken Muskelbauch bildet, der iiber
den Lendeuwirbel-Backbcinmuskel und den grossen Darm-Backbein- niiiskel nach unten an die innere Seite des Hinterschenkels triti;, hier an dem vordern Rande des Scham-Sclienkelbeinniuskels herablauft und iiber dem Kniegelenke wieder in einc sehnige Ausbreitung iiber- geht, welche sich mit der des Scham-Schenkelbeinmuskels vorbindet, und mit diesem theils an dem innern Querbande der Kniesclieibe sich befestigt, theils naeh untcn an dio innere Flache des Unterschenkels sich fortsetzt. Die Wirkung dièses Muskels ist, den Schenkel und mit diesem die ganze Gliedmasse nach einwarts zu ziehen. Bei don Fleischfressern nimmt er seinen Ursprung innen
an dem aussern Winkel des Darmbeines, und theilt sich, nach unten gehend, in zwei Aeste, von denen der vordere an die innere Seite des Knie's geht, und der hintere mit dem Scham-Schenkelbeinmuskel sich verbindet. 3. Der Scham-Schenkelbeinmuskel. (A/, yracilis d. M.) (Fig. 103. e.)
Dieser Muskel ist breiter und stiirker als der vorige ; er ontspringt
gemeinschaftlich mit dem gleichnamigen Muskel der andern Seite an der Vereinigung beider Scham- und Sitzbeinc, geht mit seiner ganzen Breite au der innern Flâche des Oberschenkcls gerade nach unten, verwandelt sich ebenfalls in eine breite Aponeuroso, welehe mit ihrem vordern Rande mit der des vorigen Muskels in Verbindung steht, und theils innen an der Kniesclieibe, theils an der innern Fliiche des grossen Unterschenkelbeines sich befestigt. Er hat dicselbe Wirkung wie der vorige. Zweite Muskellage.
lïlushelit Öts liiirluits unii ï>rr tjiiiltvii ©liriiimific. (Von der innern Seito betrachtet.)
1. Der viorockige Lendenmuskel. (M. quadratus lumborum d. M.) (Fig. 104. aa.)
Der viereckige Lendenmuskel hat seine Lage unmittelbar auf
der untern Flâche der Querfortsatze der Leiidenwirbel ; seinen Anfang nimmt er ganz in der Nâhe der Rippcngelenke an der innern Flache der siebenzehnten und achtzehnten Rippe, geht, einen Bogen bildend, an der Spitze der Querfortsatze genannter Wirbel nach hinten, be- festigt sich in diesem Verlaufe überdiess noch mit besondern Portionen nach innen an die Querfortsatze, und endet theils an der innern Flache des Darmbeines, theils an dem Querfortsatz des Kreuzbeines. Die Wirkung dièses Muskels ist, den Riicken nach der Scite zu krammen, wirken aber die Muskeln beider Seiten mit einander, so ziehen sie den Riicken herab. 2. Der Lenden-Darmbeiumuskel. (M. Psoas parvm d. M.) (Fig. 104. b.)
Ein Muskel, der über dem vorigen und unter der Aponeurose
des innern Darm - Schenkelbeinmuskels in der Bauchhöhle liegt. Er |
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entsteht mit einer breiten, platten Seline am Kamm des hintern
Darmbeinwinkels, geht von hier nach vorn und oben, und befestigt sich mit besondern, theils sehnigen, theils fleischigen Portionen auf der untern Flache der Körper der vier ersten Lenden- und der drei letzten Rückenwirbel. Er hat dieselbe Wirkung wie der vorige Muskei. Fig. 104.'
Die Muskeln des Rückens und der hintern Gliedmasse von innen gesehen. |
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Der viereckige Lendetiinuskcl.
Der Lende» - Darinbeinmnskcl.
Der Lendcmviibel - Backbeinmuskel.
Der grosse Darm - Backbeinmuskel
Der miniere Darm - Backbeinimiskel.
Der verdere Scliam - Backbeinimiskel.
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Der miniere Scham - Backbeinmuskel.
Der hinlere Scharn - Backbeinmuskel.
Der grosse Gesass - Backbeinmuskel.
Der imierc Back - Schenkelbeinmuskel.
Der vordere Darm - Schenkelbeinmuskel.
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ii. Der Lendeuwirbel-Backbeinmuskel. (Af. Psoaa magnus d. M.) (Fig. 104. c.)
Dieser Muskei liegt ebenfalls in der Bauchhöhle an dem aussem
Rande des vorigen, ist stark fleischig, und nimmt-seine Entstehung an dem hintern Rande und dem obern Ende der zwei letzten Rippen ; lauft von hier auf den Lendenwirbeln nach hinten, befestigt sich an deren Körpern und Querfortsâtzen, verlasst dann, schmiiler werdend, die Bauchhöhle, und geht zwischen dem grossen und mittlern Darm- Backbeinmuskel, mit welchen er sich verbindet, gegen die innere Seite des Backbeines, an dessen Kamm er sich sehnig endigt. Ist der fixe Punkt an der hintern Gliedmasse, so kann er den Rücken herunter ziehen, ist er dagegen an dem Rücken, so beugt er das Backbein, oder zieht mit diesem die ganze Gliedmasse nach vom und innen. |
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Bei dem IIun de ist dieser Muskel kiirzer, da cr sclion an dem
drìtten Lendenwirbel anfangt. 4. Der grosse Darm-Backbeinmuskel. (M. flexor femoris magnus. Macus
interims d. M.) (Fig. 104. d.) Es ist diess ehi kurzer, dicker, (loiscliiger Muskel, dcr aussen
an dem vorigen liegt; er entspringt an der innern Flache des aussern Darmbeimvinkels, geht, schmàler werdend, nacb unten und binten, und endet gemeinscliaftlich mit dem grossen Psoas an dem Kamm des Backbeines, welebes er beugen hilft. Den Fleischfressern i'eblt dieser Muskel.
5. Der inittlere Darm-Backbeinmuskel. {M. flexor femoris médius.') (Fig. 104. e.)
Dieser ist viel kleiner als der vorige Muskel; er entstebt auf der
innern Flache des hintern Darmbeimvinkels, tritt zwischen dem grossen und kleinen Psoas an die Oberflache, und endet mit ersterem an dem Kamm des Backbeines. Er ist ehi Gehülfe des vorigen. fi. Der vordere Scham-Backbeiumuskel. (M. adductor longus d. Al.) (Fig 104. f.)
Dieser ist cin runder, dicker, fleischiger Muskel, der an dem
vordern Rande des Schambeines seine Entstehung nimmt, von hier nach unten und aussen an den Oberschenkel geht, alsdann schmaler wird, und an der innern Flache unter dem Kamm des Backbeines sich befestigt. 7. Der mittlero Sckarn-Backbeinmiiskel. (AT. addudor brevis d. M.) (Fig. 104. g.)
Dieser Muskel liegt liinter dein vorigen, und ist wie dieser von
dem Scham-Schcnkelbeinnuiskel bedeckt; er entsteht an der miteni Flache an der Vcreinigung dcr beiden Schanibcine, geht nach unten und aussen, und endet geiiieinschaftlich mit dem vorigen an der innern Flache des Backbeines. 8. Der hintern Scham-Baokbeinmuskel. (M. adductor magnus d. M.) (Fig. 104. 11.)
Dieser Muskel ist lang, breit, und bat seine Lage zwischen dem
vorigen und dem grossen Gesass-Backbeimintskel. Seinen Anf'ang nimmt er an der unten) Flache ganz in der Naho an dcr Vcreinigung der beiden Scham- und Sitzbeine, geht an der innern Flache des Oberschcnkels nach unten, und endigt sich iibcr dem innern Knopffort- satze des Oberschenkclbeines. Die Wirkung dieser drei letztbemcrkten Muskeln ist, den Ober-
schenkel nach innen zu ziehen. 9. Der grosse Gesâss-Backbcinmuskel. (M. semimembranosus d. M.) (Fig. 104. i.)
Es ist diess cin grosser, starker Muskel, der hinten und innen
am Oberschenkel liegt; seine Entstehung nimmt cr mit eincr Spitzo an den Querfortsiitzen der zwei bis drei ersten Sclnveif'wirbcln, und mit einer viel starkern Portion an der untern Flache und der Beule des Gesassbeines, geht von hier nach unten, wird brciter, tritt alsdann, |
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bedcckt von dem Scliam - Schenkelbeinmuskel, auf die innero Seitc
des Obersclionkels, und endigt sich iiber dem innern Knopffortsatz des Baekbeines. Er streckt das Backbein, und zieht mit diesem den Oberschenkel nacli innen und hinten. Bei den F 1 e i s c h f r e s s e r n fehlt die Anheftung an den
Schweifwirbeln. 10. Der imiere Back-Scbenkelbeinuiuskél. (M. vastua internus d. M.) (Fig. 104. k.)
Dicss ist cin dicker, starker Muskei, der innen unter dem Ge-
lenkkopfe des Baekbeines seine Entstehung nimmt, auf der innern Flache dièses Knocliens nach unten geht, nach vorn mit dem vordern Darm - Schenkelbeinmuskel verwachst, und am innern Winkel der Knicscheibe sich endigt. 11. Der vordere Darm-Schenkelbeinmuskel. (Af. reclus femoris d. M.) (Fig. 104.1.)
Es ist dicss ebenfalls ein starker, dicker, von einer Schnenhaut
durchzogener Muskei, welcher mit zwei Selmenastcn in den Selmen- gruben am hiutern Darmbeinwinkel entspringt, auf der vordern Flache des Baekbeines, zwischen dem vorigen und dem aussern Back- Sclicnkelbcinmuskel, mit donen er verwachsen ist, nach unten geht, und an dem mittlern Winkel der Knieschcibe sicli endigt. Die Wirkung dicses und des vorigen Muskels ist, die Knieschcibe
nach oben zu ziehen, wodurch der Untersclienkel auch gestreckt vvird. 12. Der vordere Back-Schenkelbeinmuskel. (.V. crurali» d. M.)
Ein Mnskel, der den Einhufern fehlt und, von dem vorigen
bedcckt, am obern Ende auf der vordern Flache des Baekbeines anfangt, aufdicser, zwischen dem âussern und innern Back-Schenkel- beinnmskel, nach unten geht, und gemeinschaftlich mit dem vorigen an der Knieschcibe endet, mit dem er auch einerlei Wirkung hat. ®em£inffl)aftUd)ü iïlushcln ircr Ijtntevn ®iicï»ma|Jc.
(Von der Susscrn Seite betrachtet.)
Z we ite Muskellagc.
1. Der aussere Darm-Schenkelbeinmuskel. (Af. tensor fasciae latac d. M.)
[Fig. 105. a.)
Dieser Muskel ist auch unter dem Namen der Spanner der breiten
Schenkelbinde bekannt. Er entsteht mit seinem fleischigen Theil, ver- wachsen mit dem aussern Darmbein-Umdrehermuskel, an dem aussern Winkel des Darmbeines, geht von hier nach unten in eine brcite Aponeurose iiber, welche die Muskeln am Ober- und Unterschenkel überzieht. Er spannt die Schenkelbinde. Scine Wirksamkeit ist ausser- dem die, dass er, wahrend die andern Muskeln der Hintergliedmasse ruhen, durch Anspannen der Aponeurose das Glied in einer, die Untcrstützung des Körpers bewirkenden Lage erhalt, so dass die Schcnkelmuskeln im Stehen des Thieres ruhen können. |
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Fig. 105.
Die aussere Seito des linken Oberschenkels mit dem Kreuz, an dem die Aponeuroso
des Brust- und Baucli-Hautmuskcls als erste Muskellage abgenommen ist. |
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ddd. Der vordcre Kreuz Silzbcinlnuskel des
Schenkels.
e e. Der bitilerc Kreuz - Sitzbeinmuskcl des Schenkels-
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a. Der â'usserc Darm - Schenkelboinmuskel.
b. Der aussere Darmbein - Umdrehermiiskel-
c- Der obère Theil (als Aiifane) des crossen
Darmbein - Unidrehcrmiiskels. |
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2. Der aussere Darmbein-Umdrehermiiskel. (M. glutaeus maximus d. M.)
(Fig. 105. b.)
Dieser Muskei hat eine dreieckige Gestalt, und ist an seinòm
vordern Rande ausgeschnitten, wodurch ein innerer und ausserer Kopf entsteht ; der innere Kopf nimmt seinen Anfang an dem innern, und der aussere, verwacbsen mit dem \origen Muskei, an dem aussern Darmbeinwinkel. Nun geht er auf dem hintern Tbeil des grossen Darmbein - Umdrehcrmuskels nacb hinten und untcn, und endigt sich, schmiiler werdend, mit einer platten Sehne am untern Umdreher des Backbeines , welches er streckt und naeh aussen dreht. |
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:t. Dor vordere Kreuz-Sitzbeinmnskcl des Schenkels, (il. biceps femoris d. M.)
(Fig. 105. ddd)
Es ist diess ein langer, starker Muskei, der zur Seite an dcm
Hinterbacken zwisclien dem vorigen und folgcnden Muskei seine Lage bat; er ontspringt theils an der Spitze der Dornfortsiitze des Kreuz- bcines, theils nn der Beule und am Kamm des Gesassbcines, geht naeh vorn und unten in drei Aeste (Köpfe) aus, von denen der obère sich am untem Uradreher des Backbeincs und an dem aussern Rande der Kniescheibe befestigt; der mittlero und untere Ast ver- wandelt sich dagegen in eine gemeinschaftliche Aponeurose, wclchc die Muskeln des Unterschenkels als Scheide umgibt. Die Wirkung dièses Muskcls ist, den Unterschenkel zu beugen,
oder die ganze Glicdmassc nach aussen zu ziehen. Bei den Wiederkauern und den Floischfressern ist er
zweiköpfig, und bei dem S eh wei ne und den letztern reicht er nicht bis an das Krcuzbcin, ist also verhiiltnissmâssig kürzer. 4. Der hintere Krenz-Sitzbeinrmiske] des Schenkels. (Hf. semitendinosus d. M.)
(Fig. 105. e e.)
Dieser ist ein sehr langer, zweiköpflger Muskei, der zwisclien
dem vorigen und dem grossen Gesiiss-Backbeinmuskel liegt. Mit dem obern Kopf nimmt er seinen Anfang an der Spitze der letzten Dorn- fortsiitze und am Seitcnrande des Krcuzbeincs ; dieser geht nun nach unten und verbindet sich mit dcm zwciten Kopf, der von der Beule des Gesassbeines ontspringt. Auf den Köpfen des Back - Fersenbein- muskels verwandein sich beide in cine gemeinschaftliche Aponeurose, wclchc sich mit der Schnc des letztern verbindet, und an der Griite des grossen Unterschenkclbeines endet. Scine Wirkung ist, die Gliedmasse nach innen und hinten zu ziehen, oder wie der vorige den Unterschenkel zu beugen. (!3cittrinfd)aftürf)c unir kfonùm iïtuektln ì>rr hinten ©licumnfK.
Dritte M u s k e 11 a g e.
1. Der grosse Darmbein-Umdrehermnskel. {M. glutaeus médius d- M- (Fig. 100. a.) Diess ist der grösste und dickstc Muskei der hintern Gliedmasse,
und liegt grösstentheils untcr dcm aussern Darmbein-Umdrehermuskcl; er bcginnt mit einer dreieckigen, fleischigen Spitze in der Vertiefung auf der aussern Fliichc des Darmbcin-Dornmuskels, befestigt sich, nach hinten und unten gehend, auf der iiussern Pluche des Darm- bcincs von dem innern bis zu dem aussern Winkel desselben und an dcm Seitcnrande des Kreuzbeines, und endet mit einer sehr starken Schnc am obern Umdreher, mit einer schwachern, breiten an der Rückseite des mittlcrn Umdrebers und mit einer kleinen, liinglicli drei- eckigen Portion über dem nntern Umdreher auf der hintern Fliichc des Oberscheiikelbeines, wclches er ausstreckt. Bei den Fleis chfr es seni fchlt die dreieckige fleiscliige Portion
als Anfang. L e y h , Anatomie.
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Fig. 106.
Der linke Ober- und Unterse.lienkel mit dom Krouz von der ausseru Seite gesolien. |
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n. Der grosse Darmbein - Umdrehermuskel. c'. Dessen Selinc (Achilles - Sellile cenarmi).
b- Der aussere Back - Schenkclbeinmuske.1. d- Der Schenkel - Fersenbeiiiniiiskel-
c. Der Back - Fersenbeinmiiskel.
2. Der aussere Back-Schenkelbeinmuskel. (M. vastus externus d. M.) (Fig. IOC. b.)
Diess ist ein starker, dicker, bauchiger Muskei, der seinen
Ursprung schnig auf der Eückseite des Baekbeines ani Grimde des obern und mittlern Umdrehers nimmt ; befestigt sich alsdann, nach unten gehend, an der ausseru Flachc des Baekbeines, verbindet sich nach vorn, ungefahr in der Mitte des Baekbeines, mit dem vordern Darm-Schenkelbeinmuskel, und endigt sich am aussern Winkel der Kniescheibe, welche er nach oben zieht. 3. Der Back-Fersenbcinmuskel. (M. gastroencmms d. M.) (Fig. 106. cc'.)
Der Back-Persenbeinmuskel entsteht schnig mit zwei starken
Köpfen über den Knopffortsatzen an den Rauhigkeiten zu beiden Seiten |
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der hintern Sehnengrube des Backbeines ; diese gehen nun, den
Kronbeinbeuger bedeckend, über die hintere Seitc des Kniegelenkes, wo sie eine Spalte zum Durchgange der Gelasse und Nerven lassen. Au dcm obern Ende auf der Rückseite des Unterschenkels angelangt, vereinigen sich beide Köpfe zu einer starken Sehne (c') (Achilles-Sehne), die anfangs über, dann unter der Sehne des Kronbeinbeugers gegen das Fersenbein geht, und vorn an der Beule desselben sich befestigt. Die Wirkung dièses Muskels ist, das Sprunggelenk und dadurch auch das Schienbein auszustrecken. 4. Der Schenkel-F ersenbeiumuskel. (M. piantarla d. M.) (Fig. 106. d.)
Dieser "kleine, schmale, weiclie Muskei fangt am Kopfe des
kleinen Untersclienkelbeines an, geht auf der aussem Seite des Unter- schenkels auf dem grossen Beuger des Hufbeines nach unten und hinten in eine kleine Sehne über, die sich mit dei- des vorigen Mus- kels verbindet, und dessen Wirkung theilt. Dem Htm de und der Katze fehlt dieser Muskei.
Vierte Muskellage.
Jttttsktlit am ^rtnj un& peécit. |
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Fig. 107.
Muskeln des Schweifes, des Al'ters und der weiblichen Geschlechtstheile * |
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a. Der obcre Kreuzbeinmuskel des Schweifes. e. Der Kreismuskel des Afters.
b Der Seiten - Kreuzbeinmuskel des Schweifes. f- Der Hebemuskel des Aflcrs.
c' Der liniere Kreuzbeinmuskel des Schweifes. §■ Der Schliessmuskel der Scheide.
d. Der Gesassbeinmuskel des Schweifes.
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1. Der obère Kreuzbeinmuskel des Schweifes. (Af. levator caudae.) (Fig. 107. a.).
Dieser Muskei liegt oben auf den Schweifwirbeln, ist sehr lang
und zweiköpfig. Der langere Kopf beginnt oben und zur Seite an sümmtlichen Dornfortsatzen des Krcuzbcines, der kiirzcre dagegen an der Spitzo der zwei letzten Dornfortsatzc des Kreuzbeines, bildet dann cineu runden Muskelbauch, der in seinem Verlaufe bis gegen den |
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* Dio Muskeln der mannliohen Geschlechtstheile werden bei lïeschreibuug
dieser abgehandelt. |
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letzten Schwcifwirbel allmâhlig schmaler wird, und sich mit besondern
sehnigen Fortsatzen an allen Schwcifwirbeln anhel'tet. Er hebt mit dein der andern Seite den Schweif in die Höhe. 2. Der Seiten-Kreuzbeinimiskel des Scliweifes. (AI. abductor caudae.) (Fig. 107. t>.)
Dieser Muskei liegt zur Seite des Schweifes, ist cbenfalls sehr
lang, und nimmt seinen Anfang zur Seite am hintern Ende des Kreuzbeines , geht dann zur Seite des Scliweifes, zwischcn dcm vorigen und dem folgenden Muskei, bis zu dem letzten Scliweifwirbel, und verhult sicli in diesem Verlaufe ganz so, wie der vorige. Er zielit den Schweif nach aussen (zur Seite), und wirkt er gleichzeitig mit dem der andern Seite und den beiden obern Muskêln, so wird der Schweif gerade nach hinten festgestellt. :i. Der untere Kreuzbeinniuskel des Schweifes *. (AI. depressor caudae.)
(Fig. 107. c.)
Dieser Muskei bat seine Lage unten auf den Schwcifwirbeln, ist
anfangs ziemlich stark, und nimmt seinen Ursprung an der untern Flâche an dem hintern Ende des Kreuzbeines, lauft als dann auf der untern Flache des Scliweifes bis zu dem letzten Wirbol, und befestigt sich, wie die beiden vorigen, mit kleinen Sehnen an jedem einzelnen Wirbel. Er zielit den Schweif lierab. 4. Der Gesassbeininuskel des Scliweifes. (AI. coccyticus d. M.) (Fig. 107. d.)
Diess ist ein breiter, hautartiger Muskei, der zur Seite des
Beckens liegt, und mit einer dunnen Aponeurose an der innern Fliiclic des breiten Beckenbandes, ganz in der Niilie des hintern Darmbein- winkels und dem aussern Aste des Gesassbcines, seine Entstcliung nimmt, wird dann fleischig und geht von hier in schiefer Richtung nach hinten und oben, bedeckt die Seitcntheile des hintern Endes des Mastdarmes, gelangt an den Schweif, und endigt sich an den Querfortsatzen der vier bis ftinf eisten Schwcifwirbel. Die Wirkung dièses Muskels ist, den Schweif nach unten und seitwarts zu ziehen. 5. Die Zwischen-Quermuskeln des Schweifes. (Museali intertransversales caudae.)
Dieses sind kleine Muskelbiindel, die zur Seite des Schweifes
zwischen den Querfortsatzen der Schwcifwirbeln liegen, an denselben
sich befestigen, und den Seitwiirtsziehcr des Schweifes in seiner
Wirkung unterstiitzen. 6. Der Kreismuskel des Afters. (M. sphincter ani d. M.) (Fig, 107. e.)
Es ist diess ein ungepaarter Muskei, dessen Fasern rings uni
den After, zwischen der allgemeinen Decke und der Schleinihaut des Mastdarmes, gehen; bei wcibliclien Tliieren mit dcm Scbliessmuskel der Scheide und bei mannlichen mit den Afterruthenbandern ver- * Die beiden untern Kreuzbeinmuskeln siud es, welclie bei der Opération
des Englisireus in ihrein Zusaniineuhauge getrennt, d. h. durclisclmitten werden, um sie ausscr Wirksamkeit zu setzen, darait die betreffenden Thiere den Schweif mehr in die Höhe tragen. |
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bunden ist. Er halt im gesunden Zustande, mit Ausnahme bei der
Entleerung des Darminlialtes, den After geschlossen *. 7. Der llebemuskel des Afters. {M. levatoi- ani d. M.) (Fig. 107. f.)
Dieser Muskel entspringt hinter dem Gesassbeinmuskel des
Schweifes an der inncrn Plâehe des breiten Beckenb/mdes, geht von vorn und unten nach hinten und oben an die Seite des Afters, und endet, breiter werdend, in dem Kreismuskel desselben. Er verhindert das Zuruckbringen des Afters bei Entleerung der Excremente. 8. Der Schliessniuskel der ScUeide. (M. constrictor cunni d. M.) (Fig. 107. g.)
Dieser Muskel ist ungepaart, und bat seine Lage zwisclien der
aussern und innern Haut der Schamlippen; nach oben verbinden sicb seine Fasern mit dem Kreismuskel des Afters und nach unten mit dem folgonden Muskel. Er verengt oder scliliesst den Eingang in die Seheide und vermag auch den Kitzler etwas zu heben. 'J. Der Aufrichter des Kitzlers. (M. erector clitoridis d. M.)
Es ist diess ein kleiner, aus wenigen Fleischfasern bestehender
Muskel, der von dem vorigen umgeben an dem hhitern Clesassbein- Ausschnitt entspringt, und an dem schwammigen Körper des Kitzlers sich endigt. Er richlct den Kitzler auf. F ii n f t e M u s k e 11 a g e.
JMusftcln om pectun. Fig. 108.
Qemeiuschaftricho Mustela der hmterii Glìedmasse. (Das Becken und deu obern Theil des Oberscbenkel- beiues von aussen betrachtet.) |
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Se,
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Der miniere Darmbein-
Umdrehermushel- Der kleine Darrrïbeln-
Umdreherintiskel, Die gemeinschaftliche
Senne des Kreuzbeln- Umdreher- unii innern Verstopfungsmuskels. (Siche Seite 223 l. und 2.) d. Die Zwitliiigsmuskelii.
e. Der kleine Gesnss-Back-
beinmuskel. |
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* Hei mauchen ICrankhèiten ist er stots geôffuet, in wulchein Fallo daim das
sogeuauute Afterathmeu geschieht |
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1. Der mittlere Darmbein-Umdrehermuskel. (M. glutaeus minimus d. M.)
(Fig. 108. a.)
Dieser Muskei nimmt seinen Anfang fleischig auf dem hintern
Theile der obern Flache des Darmbeines, zwischen dem aussern und innern Winkel, lauft nach hinten und unten, verwandelt sich, schmaler werdend, in eine.breite, -platte Sehne, welche über die glatto Flache des mittlern Umdrehers des Backbeines hinweggeht, und an der Rauhigkeit unter demselbcn sich endigt. Er ist ein Strecker des Oberschenkels. Bei dem S eh we in e theilt sich dieser Muskei in zwei Aeste
die an der aussern Flache und am obern Umdreher des Backbeines sich befestigen. 2. Der kleine Darmbein-Umdrehermuskel. {Pars m. glutaei minimi d. M.)
(Fig. 108. b.)
Dieser kurze, dicke, theils sehnige, theils fleischige Muskei ent-
steht am Kamm des hintern Darmbeinwinkels und am obern Rande des aussern Sitzbeinastes, geht aussen über das Hüftgelenk, wo er durch Zellgewebe mit dem Kapselbande verbunden ist, nach unten, und endigt sich am mittlern Umdreher des Oberschenkelbeines. Er unterstiitzt den vorigen Muskei in seiner Wirkuiig, und kann zugleich auch das Kapselband anspannen. i. Die Zwillingsmuskeln. (_M. gemelli s. gemini d. M.) (Fig. 108. d d.)
Es sind diess zwei kleine fleischige Muskeln, welche, bedeckt
von der gemeinscftaftlichen Sehne des innern Verstopfungs- und des Kreuzbein-Umdrehermuskels, mit der sic sich auch verbinden, unter dem aussern Gesassbein-Ausschnitt ihren Anfang nehmen, und über dem aussern Verstopfungsmuskel in der Umdrehergrube des Oberschenkel- beines enden. Sie helfen das Oberschenkelbein nach auswàïts drehen. 5. Der kleino Gesass-Backbeinmuskel. (M. quadratus femoris d. M.) (Fig. 108. e.)
Diess ist ein kleiner, langlich schmaler Muskcl, der an der
untern Flache am Kamm des Sitzbeines anfângt, zwischen dem hintern Scham-Backbeinmuskel und dem aussern Verstopfungsmuskel nach vorn und unten lauft, um sich an der hintern Flache des Backbeines in der Nâhe des untern Umdrehers zu endigen. Er hilft den Oberschenkel strecken und die Gliedmasse nach hinten ziehen. Sechste Muskellage.
illusiteli! am Periteli. 1. Der Kreuzbein-Umdrehermuskel oder der birnförmige Muskel. (M. pyriformis
d. M.) (Fig. 109. a.)
Dièses ist ein langlich' schmaler, platter, in der Beckenhöhle
gelagerter Muskel, der an der Vcreinigungsstelle des Flügolfortsatzes des Krcuzbeines mit dem Darmbeine seinen Anfang nimmt, auf der innern Flache des letztern nach hinten und aussen gegen den aussern Gesassbein-Ausschnitt tritt, sich hierin eine platte Sehne (s. Fig. 108. c.) |
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verwandelt, welche mit der des innern Verstopfungsmuskels verwachst,
und zwischen gcnanntem Ausschnitt und dem breiten Beckenbande ausserhalb der Bcckcnhöhle gelangt, und in der Umdreliergrube des Backbeines sich cndigt. Er dreht den Oberschcnkel nach aussen. Bei den Wiederkauern und den Plcisclifressern ent-
springt er an dem Seitenrande des Kreuzbeines, und geht ausserhalb der Beckenhöhle auf dem breiten Beckenbande an den obern Umdreher des Backbeines. Fig. 109.
Gemeinschaftliche Muskeln der hintorn Gliedmasse. (Das Becl<cn und den obern Theil des Oberschenkel- beines von innen betraohtet.) |
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a. Der Krcuzbem - Umdreher-
muskcl.
b. Der inncre Verstopfungs-
muskel,
c- Der aussere Verslopfungtt-
muskcl. (1. Der kleine Danii-Backbciii-
muskel. |
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WÊÊ ' WÊÊ
2. Der innere Verstopfungsmuskel. {M. obturator interims d. M.) (Fig. 109. b.)
Der innere Verstopfungsmuskel liegt unterhalb dem vorigen in
der Beckenhöhle; er ist breit, diinn, hautartig, und nimmt seine Ent- stehung mit mehreren Muskelbündeln im Umkreisc des ovalen Loches auf der obern Fliiche des Scham- und Sitzbeincs. Genannte Bundel nehmen ihre Richtung gegen den iiussern Gesassbein-Ausschnitt, ver- wandein sich dort in cine platte Sehne, welche mit der des vorigen verwachsen in der Umdreliergrube endet. Er bat dieselbe Wirkung wie der vorige Muskei. Bei den Wiederkauern und dem Schweine gelangt die
Sehne dièses Muskels durch das ovale Loch ausserhalb der Becken- höhle, und bei den Flei schfressern geht sie vor dem aussern Gesiissbein-Ausschnitt nach aussen. 3. Der aussere Verstopfungsmuskel. (M". obturator externus d. M.) (Fig. 109. c.)
Dieser Muskei ist kurz, dick und einer umgekehrten Pyramide
tilinlich; er bedeckt das ovale Loch von aussen, und nimmt seinen |
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Urspriing mit mehreren Fleiscliportionen rings um dasselbe an dor
untern Flacho des Scham- und Sitzbeines und an dom Verstopfungs- bande, geht, allmahlig sclimiiler werdend, nach unten und aussen in die Umdrehergrube des Oberschenkelbeinos, in der er schnig endet. Er unterstützt die beiden vorigen Muskeln in ihrer Wirkung. i. Der kleinn Darm-Backbeinmuskel. (M. flexor femoris parvus.) (Fig. 109. d.)
Es jst diess ein kleiner, schlanker Muskei, der dem Kapsclband-
muskel des Armgelenkes entspricht. Er entstelit über der Gelenkpfanne an der aussern Flache des hintern Darmbeinwinkels, lauft über das Hüïtgelenk hinweg, verbindet sich mit dem Kapselbande dessclbon mittelst Zellgowebe, und endigt sich mit eincr schwachen Sehne, welche cinen sehnigen Ast von dem Kapselbande zur Verstiirkung erhalt, auf der vordern Flache am obern Ende des Backbeines. Er beugt das Baekbein, hilft den Oberschenkel nach innen drehen und kann zu- gleich das Kapselband anspannen. Den übrigen Hausthieren fehlt er.
öefottirn-c Mu&keln i>n Ijintcrn (Bluòmafst.
1. Der Back-Schenkelbeinmuskel des Schienbeiiies. {M. tibialis antinis d, M.)
(Fig. 110. a.)
Dieser Muskei hat seine Lage auf der aussern Flache des
grossen Unterschenkelbeines, wo er grösstenthcils von dem Backbein- muskol des Fossel-, Kron- und Hufbeines bcdeckt ist. Seinen Anfang nimmt er gemeinschaftlich mit diesem, mit einer sclir starken, etwas plattgodrücktcn Sehne, in der untern Sehnengrube des Obersclienkcl- bcines; dieso geht nun auf der aussern Flache des grossen Unter- schenkelbeines bis obcrhalb des Sprunggelcnkes unter das obère Querband dcsselben. Von der aussern Flache des grossen Sehenkel- beincs reiht sich eine zweitc fleischigc Portion fcderförmig an die Soline an. An dem Sprunggelenke tritt sie auf die vordere Soite dessclbon, und theilt sich in cinen aussern ; mittlern und innern Sehnenast. Der aussere Ast geht an die aussere Seite des Sprunggelenkes und befestigt sich an dem Würfelbeine; dor innere doppeltc Ast lauft nach innen und unten, und inserirt sich an dem Kopf des innern Griffel- beines, und dor mittlere Ast setzt sich in gerader Richtung nach unten bis zu dem Schienbeinc fort, an dessen Bculc er sein Ende nimmt. Er beugt das Schienbein und durcli dièses auch das Sprunggelenk. 2. Der Backbeinmuskei des Fessel-, Kron- und Hufbeines- (Jtf. rxtensor digitorum
pedis longus d. M.) (Fig. 110. b.) Dieser Muskei wird auch der grosse Strecker des Fessel-,
Kron- und llufbcines genannt; er entspringt gemeinschaftlich mit der Sehne des Schienbcinbeugers an der untern Sehnengrube des Backbeines, geht auf diesem über die vorderc Seite dos Untersclienkels bis in die Nahe des Sprunggelenkes ; verwandelt sich hier in cine Sehne, die über die vordere Flache dicses Gelenkes, in einer Sehnen- schcide eingcschlossen, auf die vordere Seite des Schicnbeines tritt, |
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Fùj. 110.
Der rechte Muterò Unterfiiss
(von vorii und aussen be-
trachtet).
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und ungefahr in dessen Mitte mit der Sehne
des folgenden Muskels sich vereinigt. Von hier an verhult sie sich nach unten ganz so, wie die Sehne des Armbeinmuskels des Fessel-, Kron- und Hufbeines am Vorderfuss. Ueber und untcr dem Sprunggelenke ist die Sehne dièses Muskels durch das obère (b") und untere Querband (b'") in der Lage er- halten. Er streckt das Fessel-, Kron- und Hufbein aus. Beiden Wieder kauern theilt sich die
Sehne dicses Muskels über dem Köthenge- lenke in zwei, und bei dem Schweine und den Fleischfressern in vier Sehnen, welche an die betreffenden Zehen gehen. |
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3. Der Schenk elbeinmuskel des Fessel-, Kron- und
Hufbeines. (itf. pcronacus longus d. M.) (Fig. 110. c.) Der Schenkelbeinmuskel oder der mittlere
Strecker des Fessel-, Kron- und Hufbeines ist kleiner als der vorige. Er entsteht flei- schig am aussern Seitenband des Kniegelenkes und am aussern Knorren des grossen Unter- schenkclbeines; geht an der aussern Seite des Untcrsehenkels zwischen dem vorigen und dem grossen Schenkel-Hufbeinmuskel nach unten bis an das Sprunggelcnk, wo er sich in cine schlanke, runde Sehne ver- \-i' wandelt, welche an der aussern Flache des- selben nach unten und vorn gegen die Mitte
der vordern Fliiche des Schienbeines geht, und sich hier (c') mit dor Sehne des grossen Streckcrs vereinigt, dessen Wirkung er unterstiitzt. Bei den Wiederkâuern endet die
Sehne dièses Muskels hinten an dem Kron- beine der aussern Zcho, bei dem Schweine an dem Kronbeine der aussern wahren Zehe |
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. Der Ïsack-Schcnkelbciomusliel
|
des
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und bei den Fleischfressern an dem-
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selben Knochcn (zweitcs Zehenglied) der
aussern Zehe. '1. Der Rollbeinmuskel. (Af. extensor digitorum
pedis brevis d. M.) (Fig. 110. d.) Der Rollbeinmuskel oder der kleine Strecker
ist ein kleiner, aus locker verbundenen Fleisch- biindcln bestchender Muskei, der von dem aussern Aste des Schienbeinbeugers nach 29
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Schienbeincs.
'a'a'. Die Acste, in welche dessen Sehne sich theill. Der Backbeinmuskel des Fessel-, Kron- und Hufbeines. •'. Dessen Sehne- '-, Der Schenlielbcininnskeldcs Fessel-, Kron- und Hufbeines.
'■ VeranÌ!:un<rsslelle der Sehne dicses mil der des voriiirn Muskels. Der Rollbeinmuskel- . Das obère Querband des Sprung- gelenkes. Das untere Querbund des Sprllng- gelenkes. Leyh, Anatomie- |
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Fig. UI.
Der rechte hiutero Unterfuss
(yon hinten und innen be-
trachtot.)
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unten goht, und sich an don Selincn der
beiden yorhergehenden Muskeln befestigt, dessen dreieckigen Raum, den beide bilden, er ausfüllt, und dieselbcn in ibrer Wirkung unterstützt. Bei dem S c h w oi n e und den F lei s c h-
fr essern geht dieser Muskei unten in drci Selinen iiber, die sich bei ersterem an den beiden wahren und der innerii Afterzehe, und bei letzteni an der crsten, zweiten und driften Zebe (von aiisscn angefangen) anheften. |
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I. Der gewundono Baek-Schenlcelheinmusliei, (71/.
poplüeus d. M.) (Tig. 111. a.) Man nennt dicsen Muskei auch den ge-
wundenen Bouger dos Sclienkelbeincs ; er entsteht mit einer kurzen, starken Senno unter dem Hussein Seitcnbande des Knie- gelenkes an dem aussern Gelenkknopf des Backbeincs ; dicse geht hier durcli cine Selincnschoide, und dami inmehrere, durch Sehnenfasern getheilto Muskelbündel iiber, welche von oben und aussen auf der hintern Füicho des Kniegelenkes, au welcher Stollo sie durch Zellgewebe mit dom Kapselband vcrbundcn sind, nach innen und unten bis unter die Mitte des grossen Unterschenkel- bcinos gchcn, nm sich an dessen Imiterei- Flâche und innorem Rande zu befestigen. Er bcugt das Untcrsclionkelbcin, dreht don Uiiterschenkel nach aussen , und spanni zugleich das Kapselband an. |
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2. Der Back-Kronbeinmnskel oder der durchbohrto
Benger. (jlf. Jlexor digitorum pedis brevis s. per/o-
ralus d. M.) ' (Fig. 111. t> b'b".)
Dieser Muskei ist lang, schlank, meist
sohnig, und nimmt seinen Anfang, bedeckt von den Kiipfen des Back-Fersenbèinmuskels, in der hintern Sehnengrube des Backbeincs, wird daim etwas baucliig, tritt nach unten iiber die hintere Fliichc des Kniegelenkes, und verwandelt sich iingefiihr in der Mitte des Unterschenkcls in cine Soline, welclie anfangs unter dor des Back-Fersenbeinmuskcls liegt, iiber dem Fersenbeino aber an die Ober- flache tritt. Nun geht sie, brcitcr wordend, |
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a- Der gewundenc Back-Sclienkelbein-
imiskel. b. Der Sack-Uronbeinmuskel-
b'. Dessen Sebrie. b". Slelle , wo die Sellile bber ilie
Spilze des Ferseiibeines geilt. c. Der grosse Schenkel - Hufbein-
muskel.
c'. Dessen Seliric. d. Der kleine Schenkel - Ilufbein-
mnskel.
d'- Slelle, wo sich die Sellile dièses ninskels mil dem grossen Sclien- kel-flnrbeinmuskel vereinlgt* |
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227
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liber den glatten, überknorpelten Hoeker des Fersenbeines (b"), be-
i'estigt sicli zu beiden Sciten an diesem, und besitzt bier cine Selmen- scheide; wird wieder schtnaler und lauft über die hintere Flache des Sprunggelenkes, auf die Rïickscite des Schienbeines (b'), wo sic die oberllacblicliste Sebne ist, und sicb nacb unten auf Jihnliche Art, wie der Kronbeinbeuger am Vordeii'uss, verbalt. Er beugt das Kronbein. Bei den "YViederkaucrn und dem Sc livre in e theilt sich die Sebne an dem Fcsselgelenko in zwei, und bei den Fleiscb.fres s ern in vier Aestc, die bei dem Scbweine an die Kroiibeine der wabren Zelien geben. 3. Der grosso Schenkel-Iiufbeinmuskel odor der durclibolireude Beugor. (itf. flexor
digüorum pedis lonyus s. perforans d. M.) (Fig. Hl. cc'.) Dieses ist ein dickcr, starter, langer Muskei, der mit mebreren
Portionen (Köpfen), die dureb langs laufendc Sebnenfasern getrennt erseheinen, an der hinteni Flache und dcm obern Eudc mehr nacb aussen an dem grossen Uiiterscbenkelbeine ontspringt. Auf der Rückscite dieses Kiiocbens setzt er sicb bis an das Sprunggelenk fort, verwandelt sich in eine sebr starke Sebne, welche hier eine knorpelige Unterlage und eine Sehncnscbeide bat; dieso' geht über die Sehnen- liache des Fersenbeines auf die hintere Flâche des Schienbeines, in dessen Mitte sie sich mit der Sehne des kleinen Schenkel-Hufbein- muskels verbindet, und nach unten denselben Verlauf nimmt, wie die Sebne des durchbohrenden Beugers am Vorderfuss. Er beugt das Hufbcin und dureb dieses auch das Kron- und Fessolbein. Bei den Wi ederkauern entspringt diesel' Muskei mit zwei
Köpfen, die sich erst in der Niihe des Sprunggelenkes mit einander vereinigen; die Sehne theilt sich an dein Köthengclcnke in zwei Aeste, die an das iiussere und innere Klauenbein goh en. Bei dem Scbweine verbalt er sich wie bei dem Einde, nur
theilt sich scine Sehne unten in vier'Aeste, von welchen die beiden mittlcrn an die wabren und die beiden seitlichen, schwachcra an die i'alschen Klauenbeine geben. Bei den Flcischfressern geht die Sehne in vier Aeste über,
welche an alle vier Zehen geben. i. Der kleine Schenkel-Hufbeinmuskel. (M. flexor hallucis longus * d. M.)
(Kig. 111. dd'.)
Dieser Muskei ist viel kleiner als der vorige, und nimmt seine
Entstehung am aussern Knorren des grossen Untcrschcnkelbeines ; bildet eincn schwachen Muskclbaucb, der in schiefer Bichtung von aussen und oben nach innen und unten, zwischen dem vorigen Muskei und dem gewundenen Bcuger, bis ungefahr in die Mitte des Unlei- schcnkels geht; hier verwandelt er sich in eine dünnc, scblanke Sehne, welche au der innern Scite des Sprunggelenkes dureb. eine Sclieide, und von hier in einem Bogen auf die Rückseite des Schienbeines |
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Bei dem Meiischeu ist dieser Muskei viel grossor als dor vorige.
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tritt, in dessen Mitte sie sich mit der Scline des vorigcn vercinigt,
und somit dessen Wirkung tlieilt. 5. Der Schenkelbeinnruskel des Schionbeines. ' (M. pcronaeus tcrtius d. M.)
Den Einhufern fehlt dieser Muskei, wenn rnan nicht den
fleischigen Tlieil des Schienbeinbeugers dafür geiten lassen will. Bei den Wiederkauern nimmt er seinen Anfang an dem
aussern obern Theil des Unterschenkelbeines, lauft, bedeckt von dom Scliienbeinbeuger, iiber die vordere Flacbe des Sprunggelciikes, bildet eine Sehne, welche nach innen an dem Sprunggelenke die Sehiie des Back-Schenkelbeinmuskels des Schienbeincs durchbohrt, und innen am obern Ende des Schienbcines sich endigt. Bei dem Sc h we in e, wo er auch seine Anheftung an dem kleinen
Unterschenkelbeine nimmt, geht die Sehne an die innere falsche Klaue. Bei den Fleischfressern lauft er an der aussern Seite des
TJnterschenkels nach unten, und endigt sich an dem Schicnbeine (Hinter-Mittelfussknochen) der aussern Zehe. Er ist ein Beuger dieser Knochen. 6. Der Schenkelbeinmuskel des Sprunggelenkes. (M. pcronaeus brevis d. M.)
Auch dieser Muskei fehlt den Einhufern.
Bei den Wiederkauern und dem Schweine entspringt er
an dem aussern Knorren des Unterschenkelbeines, lauft an der aussern Seite des TJnterschenkels und des Sprunggclenkcs nach unten, au welch' letzterer Stelle seine Sehne in einer Schelde liegt, und endigt sich mehr nach aussen an der untern Reihe der Sprunggelenksknochen, welche er beugen hilft. Bei den Fleischfressern nimmt er ungefahr in der Mitte
des kleinen Unterschenkelbeines seinen Anfang, und endet an dem aussern Hinter - Mittelfussknochen. Der Schienbeinmuskel des Fessclbeines, der dem Pferde fehlt,
die Griffelbeinmuskeln und wurmförmigen Muskeln zeigen von denen des Vorderfusses keino Abwcichung. Nachstehende Muskeln kommen bei den Einhufern und Wie-
derkauern nicht vor. 1. Der Strecker der aussern Afterzelie. (Af. extensor digiti quarti.~)
Dieser Muskei komrnt nur bei dem Schweine vor, wo er von
dem obern Elìde des kleinen Unterschenkelbeines an die aussere Afterzehe geht, und dieselbo ausstreckt. 2. Der Abzieher der aussern Zehe. (Af. abductor digiti quinti d. M.)
Es ist diess ein kleiner, aus blassrothen Fleischfasern bestehender
Muskei, der an dem aussern Seitenbande des Sprunggclenkcs seinen Anfang, und mit einer feinen Sehne an der aussern Zche sein Ende nimmt, welche^er abzieht. Dem Schweine fehlt er. |
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3. Der Anzielier der iiussern Zebe. (itf. adductor digiti quinti d. M.)
Diess ist ebenfalls ein sehr kleiner Muskei, der binten, mebr
nach aussen an der untern Reihe der Sprunggelenksknocbcn cntstelit; bei dcm Scliwcine an das Scliienboin der ausscrn Afterzclie und bei den Fleischfressern an das der iiussern Zebe gebt, welche er einwarts zielit. 4. Der Strecker der innersten Zehe. (M, extensor hallucis longus d. M.)
Dioses ist ein langer, schlanker Muskei, der bei dem Schweinc
am obern Ende des kleinen Unterschenkelbeines anfiingt, und über dem Sprunggelenke in eine dunne Sehne übergebt, die an der innern Afterzelie endet. Bei den Fleischfressern entspringt er über der Mitte der
bintern Flache des grossen Unterschenkelbeines mit eineni kleinen Muskelbaucli, der sich, ehe er das Sprunggelenk erreicht, in eine dunne Sehne verwandelt, welche an der innern Zebe endet, und diesc ausstreckt. 5. Der Anzieher der erston Zehe. (Jtf. adductor digiti primi d. M.)
Dieser Muskei nimnit seinen Ursprung, neben dem Anzielier der
iiussern Zehe, hinten und mebr nacli innen an den Sprunggelenks- knochen, geht beim Schweine an die innere Afterzelie und bei den Fleischfressern an die innere Zehe. 6. Der \-iereckige Muskei der Solile, (Caro quadrata d. M.)
Dieser Muskel beginnt fleischig an der hintern Flache des Fersen-
beines, lauft schief nach innen, geht in eine dunne Aponeurose über, welche sich mit der Sehne des grossen Zehenbeugers vcrbiiidet, und dicselbe anspannt. Bei dem Schweine kommt dieser Muskel nicht vor. |
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ftytt Mit kit (EtJlfleiUnklt. (Splanchnologia.)
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Die Eingeweidlehre,. welchc den wichtigsten Theil der
Anatomie ausmacht, bogreif't inf Allgemeinen allo diejenigen zusam- niengesetzten Organe, die thcils in, thcils ansserhalb der Ilohlen des thierischen Körpers ilircn Aufenthalt nehmen. Als solclic werden hier die Verdauungs-, Harn-, mannliche nnd wcibliche Geschlechts- und die Athmungsorgane beschrieben. Die andern hierlier beziiglichen Organe, wie die Blutbewegungsorgane, das Lymphgefiisssystem , die Emplindungs- und Sinnesorgane, als den Centralorganen des Gcfiiss- und Nervensystems angehörig, werden als besonderc Lehren abgehandelt. I. Ö£riiaUUngSOrflai«. (Organa chylopoëUca)
Die Verdauungs organe sind in Bezieliung au f ihren Eau,
Form und Verrichtung ausserst verschicdene Organe. Sie vereinigen sich aber alle zu dem Endzweck, die aufgenommenen Nahrungsstoffe verschiedentlicli zu verarbeiten, sie in cincn bcsondern Brei (Speise- brei, Chymus) aufzulösen, um aus diesem, durcli die dazu bestimmten Lymphgefiisse (Chylusgefasse), einen eigenthümlichen, weisslich ge- farbten, milchahnliehcn Saft (Nahrungssaft, Chylus) zu berciteli. Dicser wird sodami aüfgesogen und dem Blute zugeführt, wahrend der Ueber- rest den ganzen Darmkaiial passirt, auf welehem Wege ihm immer noch brauchbare (ernahrende) Stoffe entzogen werden, bis er endlich, fiir die thicrisclic Oeconomie als unbrauchbar, den Körper durch,den After verliisst. " Dièse Organe liegen thcils am Kopfe, thcils am Ilalse und in
der Brusthöhle, und theils in der Bauch- und Bcckenhöhle. a. icrbatiuiigsorflttue am $o$t.
Die Organe, wclche am Kopfe sich befinden, sind: die Maulhbhle
mit den sie bildenden ïheilen, als den Lippen, den Backen, dem Gaumcn und dem Gaumcnvorhang, mit den in ihr gelagerten Or- ganen, als: den Zalmen, dem Zahnfleische und der Zunge, und mit den in sie einmiindenden Hiilfsorganen, als den Speicheldriisen. 1. Die Maul- oder Mundhölile. (Cavum oris.)
Die Maulhöhle bat die Gaumenbeine, die grossen und kleinen
Kieferbeine und den Hinterkiefer zur knöchernen Grundlage, welche |
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Kiiochon den Weichgebilden zur Anheftung dienen. Dieso Hölilc
wird nacli unten von den Lippen, nacli oben von dem Gaumcnsegel, nach vorn von dem Gaunicn, nacli hinten von der Zunge und zu beiden Seitcn von den Backen begrenzt. Man unterscheidet an ihr die unterò Oeffnung als den
E ingang oder das M a ui und dio obère Oeffnung als den Uebergang in die Raclicnhöhle; ferner eino vorderc, hintere und zwei Seitenwande. Die ganze Maulliöhle ist mit einer Schleim- haut ausgekleidet, die aus der Schleimlederhaut und der Oberhaut (Epiihelium) besteht; diese kleidet durch Umstiilpungen die Speichel- giinge und Drüsen aus. a. Die Lippen. (Labiae oris.) (Fig. 112.)
Diese Weichgebilde habeii am untersten Theile des Kopfes ihre
Lage, und werden durch die sie bewcgenden Muskeln • sowohl in ihrer Lage erlialten, als auch an den Vorder- und Hinterkiefer be- festigt. Man unterscheidet sie in cine vorderc oder obère Lippe und in cine hintere oder unterò Lippe; jene ist grösser als diese, und zeigt in ihrer Mitte nacli aussen eine seichte Langenriiino, wodurch sie in zwei Hâlften getheilt wird, tiber denen die beiden miteni Nasenöffnungen aiigcbracht sind. Die untere Lippe bcsitzt in ihrer Mitte nacli unten eine rundliche Erliöhung, das Ivinn. Zu beiden Seitcn geht die Ober- in die Untcrlippe über, wodurch der rechte und linke Lippenwinkel entsteht; die Spalte, welche beide Lippen zwischen sich lassen, wird das Maul genannt. Die Lippen werden aussen von der allgenicinen Decke und innen
von einer Schleimhaut gebildet, zwischen welchen die Muskeln, Ge- fiisse, Nerven und Drüsen cingeschlossen sind. Die ausscre Haut liât an der Obcrlippc ausser den gewöhnlicheii Deckhaaren noch einzeln stehendc, langere und stârkere, die Tasthaare. Die blassroth gefarbte Schleimhaut erhalt nicht selten, durch schwar^o PigmentOecken, ein marniorirtcs Aussc'hcn, und zeigt eine Menge kleiner Oeffnungen, als Ausfülirungsgiinge der Lippendrüsen. Da wo die Schleimhaut mit der aussern Haut zusammenstösst, entsteht der Lippen*and, wclchcr an den Lippeiiwinkeln wulstig und in der Mitte der Lippen scharf und nach innen gebogen erschcint; au der Stelle, wo die Schleimhaut an die Kicfcrbcine und den Hinterkiefer gelangt, hildet sic durch Vcrdoppelungen die Lippenbiindchen. Die Muskeln, welche die Lippen bewegen (siehc Seite 152 E.);
die grössern Blutgefasse, die sie enthalten, sind: die Kranzarterien und Kranzvenen, und die Nerven, welche die Lippengeflechtc bilden, kommen von den zwcitcii und drittcn Aesten der fünften Hirn- nervenpaare, so wie von den siebenten Iliriineivenpaaren. Durch ihren grossen Nervenreichthum dienen sie als Tastorgaiic,
und durch ihre grosse Beweglichkeit zum Erfassen der Nahrungs-
stoffe und zur Schliessung des Maules.
, Bei dem Rinde ist die wcniger bewogliche Oberlippe, welche
auch mit dem Ausdruck Flotzmaul bezeichnet wird, verhiiltniss-
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massig breit und dick, die aussere Haut unbehaart, im gesunden
Zustnnde immer feuclit und sclilcimig, und mehr eincr Schleimliaut ahnlich. Die Schleimliaut zeigt an dcm Lippcnrande hervorstehende, kegelformig gestaltete Warzchen. Bei dem Schaf und der Zi eg e sind die Lippen beweglicher,
die aussere Haut an der Oberlippe behaart, diesclbe in der Mitte mit einer Langenfurche versehen und am Rande gekerbt. Bei dem Schweine ist die Oberlippe sehr schmal, wcnig be-
weglich, und geht in den sclieibenartigen Riissel iibcr, der wcnig behaart, sehr empfindlich und ziemlich bewcglich ist; er enthiilt die zwei untern Nasenöffimngen. Auch die Unterlippe ist schmal und nach vorn mehr spitzig. Bei den Pleischfresserli zeigen die behaarten und mit starken
Fühlhaaren verschenen Lippen einen, von der Schleimliaut gcbildeten, gezahnten Band. Die Oberlippe ist durch cine tiefe Langenrinne in zwei Hâlften getheilt und der obère Theil feucht und unbehaart. b. Die Backen. {Buccac s. genae.")
Die Backen, welche die Seiténwandc der Maulhöhle bilden,
erstrecken sich von den Lippenwinkeln bis iibcr die letztcn Backzahnc des Vorder- und Hinteikiel'ers, an deren Zalm- und Zwischenzahn- riindern sic sich nach vorn und hinten befestigen. Aussen sind sie nach oben von dem Masseter und nach unten von der allgcmeincn Decke, innen aber von einer Schleimhaut, als Fortsetzung der Maul- schleimhaut, überzogen. Diese Theile schlicssen den Backen- und Backzahnmuskel, die obère und unterò Backcndriise, so wie auch Blut-, Lymphgefasse und Nerven ein. In der Niilie der Zahnrander lasst die Schleimliaut viele kleine Oeffnungen wahrnelimen, welches die Ausmündungcn der Backendriisen sind, und in der Gegend des dritten Backzahnes findet sich iiberdiess noch cine rundliche, wulstige .Erhabenheit vor, in deren Mitte cine grösscre Oeffnung, die Aus- miindung des Speichelganges der Ohrspeicheldriise, liegt. Die Muskeln der Backen (siche Seite 152 F.) erhalten ihr Blut
von der Wangenarterie und ihre Nerven von den Wangennerven. Die Backen bilden die Scitenwanduiigen der Maulhöhle, und helfen
der Zunge das Futter wiihrend dem Kauen unter die Backzahne bringen. Bei den Wiederkaucrn zeigt die Schleimliaut der viel ge-
raumigeren Backen verschieden grosse, kegelformig gestaltete Warzen, von denen die grössern an ihren Spitzen selbst hornartig erscheincn, und mit denselbcn theils nach unten und hinten, theils nach innen gegen die Maulhöhle gerichtct sind. Die Oeffnungen der Aus- fiilirungsgange der Backendriisen sind nicht so hervorragend', und die Miiiidung des Speichelganges der Ohrspeicheldriise beflndet sich bei dem Rinde über dem fünften, und bei dcm Schaf und der Ziege über dem vierten Backzahn. Bei dem Schweine ist die Schleimliaut glatt und die Miiiidung
des Ohrspeicheldriisenganges, wie bei dcm Rinde, über dem dritten Backzahn. |
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Bei den Fleisclifressern ist die ebenfalls glatte Schleimhaut
haufig statt blassroth schwârzlich gefarbt.. Bei dem Hun de ist die Oeifnung des Speichelganges der Ohrspeicheldrüse iiber dem vierten, und bei der Kat ze iiber dem dritten Backzahn. Ausser dieser Oeffnung und denen der Backendrüsen kommen bei diesen Thieren noch die Oeffnungen von den Speichelgangen der Augenhöhleiidrüse vor. e. Der Gaumen. (Palatum.') (Fig. 113. k.)
Dieser wird auch der harte Gaumen (Palatum durum) ge-
nannt ; er bildet die vordere Wand der Maulhöhle, und hat seine Lage auf dem Gaumengewölbe, das von den Gaumenbeinen, den grossen und kleinen Kieferbeinen gebildet wird. Von den Schneide- zitlmen reicht er bis zu dem Gaumensegel und von dem Zalm- und Zwischenzahnrande der grossen und kleinen Kieferbeine der einen zu dem der andern Seite. Die hintere freie, der Maulhöhle zuge- kehrte Flache ist mit einer Schleimhaut überzogen, die sich zu beiden Seiten in das Zahnfleisch fortsetzt; an ihr bemerkt man sechszehn bis achtzehn Querfurchen und zwischen diesen randâhnliche, quer- liegende, nach riickwarts gestellte Erhabenheiten (Staffeln), die durch eine in der Mitte laufende Langenfurche in rechte und linke unterschieden werden; die obern liegen haher beisammen als die untern. Zwischen der Schleimhaut des Gaumens und der Beinhaut des knòchernen Gaumengewòlbes betìndet sich ein zahlreiches Blut- gefassnetz, die Gaumenvenen, ferner die Gaiimenarterien, Nerven und Lymphgefiisse. Der Gaumen hilft die Maulhöhle bilden, dient vermöge seiner
Staffeln und Furchen der Zunge beim Abschlucken der Futterbissen als Anhaltspunkt, und verhindert zugleich auch wahrend diesem Vor- gange das Abwartsgleiten derselben. Bei den Wiederkauern ist der harte Gaumen breiter als bei
dem Pferde; die Zahl der Staffeln, welche mit ihrem freien, gezahnten Rande stark nach riickwarts gerichtet sind, ist gewöhnlich sechszehn. An dem obern Theil des Gaumens, so weit die knöcherne Grundlage der Gaumenbeine geht, fehlen die Staffeln und Furchen. An dem untern Theil lassen sich zu beiden Seiten der Langenfurche zwei Oeffnungen wahrnehmen, welche zwischen den Gaumenfortsatzen der kleinen Kieferbeine zur Nasenhöhle und dem Jacobson'schen Kanal führen. Bei dem S eh wei ne sind es fünfzehn bis sechszehn Querfurchen,
von denen die untern grösser als die obern sind. Die freien Rânder an den Staffeln sind eben und scharf, und hinter den Zangenzahnen finden sich zwei Oeffnungen, die, wie bei demRinde, zur Nasenhöhle und dem Jacobson'schen Kanal führen. Bei den Fleischfressern varirt die Zahl der Querfurchen
zwischen sieben und neun, sie sind wie die Staffeln bogenförmig, und hinter den Zangenzahnen nehmen ebenfalls zwei Oeffnungen, in Gestalt rundlicher Erhabenheiten, ihren Anfang, die in die Nasen- höhlen führen. L e y h , Anatomie. 30
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d. Das Gaumensegel. (Velum palatinum.) (Fig, 113. 1.)
Dieses Gebilde nennt man auch den Gaumenvorhang, den
weichen oder b e vf e g lichen Gaumen (Palatum molle s. mobile), und ist gleichsam die Fortsetzung des harten Gaumen, von dessen oberem Theile es schrag nach hinten und unten bis an den Kehlkopf geht; es macht somit die Scheidewand zwischen der Maul- und Rachenhöhle. Man betrachtct an ihm zwei End theile und zwei Flâchen. Das obère En de befestigt sich in der Mitte an dem hintern
freien Rande der Gaumenbeine und zu beiden Seiten, durch zwei von der Schleimhaut gebildete Verlangerungen, die vordern P feil er, an dem Grund der Zunge und an der Beulo der grossen Kieferbeine; das untere En de zeigt in der Mitte einen freien, etwas ausge- schnittenen Rand, der zwischen der Maul- und Nasenhöhle nur eine schmale, halbmondförmige Spalte * zum Durchgangc der Nahrungs- stoffe beim Abschlucken liisst; zu beiden Seiten setzt es sich nach hinten fort, und geht in die Schleimhaut des Kehlkopfes über, welche Verlangerungen die hintern Pfeiler genannt werden. Die vordere P lac h e wird durch die Maulschleimhaut und die
hint ere durch die Nasenschleimhaut gebildet; beide gehen an dem freien Rande in einander über und schliessen die das Gaumensegel bewegenden Muskeln und viele Schleimdriisen ein, welch' letztere zwischen dem vordern und hintern Pfeiler in Gestalt eincr wulstigen Erhabenheit ein Driisenconglomerat bilden, das man die M an del nennt, die mit zahlreichen Oeffnungen auf der Schleimhaut der vordern Flâche mündet. Die Blutgeflisse des weichen Gaumens sind: die Gaumenvorhang-
arterien und Venen, und die Nerven : die Gaumenvorhangnerven, welche von den zweiten Aesten der fiinften Hirnnervenpaare kommen. Den Nutzen, den das Gaumensegel gewâhrt, ist, die Futterbissen
beim Hinabschlucken unter Mitwirkung der Zunge in den Schlundkopf zu befördern, dabei die obern Nasenöfliumgen, Choanen, zu schliessen und die Stirarne zìi modificiren. Bei den Wiederkauern ist das Gaumensegel viel kiirzer, als
bei den Einhufern, desshalb auch die Ocffnung zwischen dor Maul- und Rachenhöhle viel grösser ist; die Mandeln sind sehr entwickelt und ergiessen ihren Inhalt, der zu Schliipfrigmachung des Schlundes beim Geschaft des Wiederkauens dient, in den Schlundkopf. Auch bei dem Schweine ist das Gaumensegel kiirzer und die
Oeffnung zwischen der Maul- und Nasenhöhle erscheint mehr rund. Die hintern Pfeiler gehen in die Schleimhaut des Schlundkopfes über, und die der Maulhöhle zugekchrte Flache hat in ihrer Mitte mehrere kegelförmig gestaltete Warzchen. Die Mandel erscheint als cine kleine rundliche Wulst. *' Darin liegt auch der Grund, warum die Einhufer nicht durcli das Maul
athmen kunnen, und dass beim Erbrechen, was übrigens bei diesen Thieren zu dea Seltenheiten gehort, der Mageninhalt grösstcntheils nicht durch das Maul, sondern bauptsachlich durch die Nasenlöcher zum Vorschein kommt. |
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Bei den Fleischfressern ist das Gaumensegel ebenfalls kurz,
die hintern Pfeiler verlialten sich wie bei don Wiederkauern und die Mand ehi lassen sich auf jeder Seite als langliche Wiilste erkennen. e. Die ZiiLme. [Dentés.)
Die Zahne, welche sich in Beziehung auf ihre Verrichtungen in
Schneidezahne, Hacken- , Hau- oder Fangzàlme und in Back-, Mahl- oder Stockzahnc unterscheiden lassen, sind Seite 32 und 73 naher beschrieben. Sofcrn sie hier als zu den Verdauungsorganen gehörig vorbemerkt sind, ist zu erwahnen, dass die Schneidezahne zum Er- fassen, Abbcissen oder Abreissen und die Backzahne zum Zerkleinern der Nahrungsstoffe dienen, wodurch dieselben zur Verdauung geeig- neter geinacht werden. .f. Das Zahnfleiscli. (Gingiva.)
Das Zalinfleisch ist die Portsetzung der Maulschleimhaut,
welches die Zahne vor ibrem Ausbruch ganz bedeckt, und nach dem- selben sic an ibrem Halse umfasst. Es ist selir gefassreicli, daher auch die rothe Farbe von derberer Textur als die iibrige Schleim- haut, und durch kurzes Zellgewebc sowohl mit den betreffenden Angesichtsknochen, als auch mit deh Zalmen verblinden, • zu deren Befestigung es, besonders bei den Schneidczàlmen der Wiederkauer, weseutlich bcitràgt. g. Dio /unge. [Lingua,') (Fig. 113. m.)
Diese ist ein sehr weiches, iiusserst bewegliches Organ, das
seine Lage in der Maulhöhle bat, und grossentheils aus Muskeln (siehe Seite 153 H. und I.) gebildet wird, welche es an die Hinterkieferaste und das Zungenbein befestigen. Die Zunge ist mit eincr Schleim- baut überzogen, die cine Menge Sclileimdrüsen bedeckt und viele Oefmungen und Erhabenheiten zeigt. Man theilt sie in den obern Theil odor den G rund, in das Mittelstück oder den Körper und in den unte m Theil oder die Spitze ein. Der Grund macht den dicksten und kürzesten Theil der Zunge
aus, er ist durch Muskeln an dem Zungenbeine und auf jeder Seite durch einc Verlangerung der Schleimhaut, welche mit den vordern Pfeilern des Gaumensegels (Fig. 113. n.) verwachsen sind, an die Beulen der grossen Kiefcrbeine bcfestigt. Die Schleimhaut bildet viele Runzelii und besitzt eine Menge Warzchen, in deren Mitte je eine Oeffnung als Ausfiihrungsgang der Sclileimdrüsen liegt. An der Stelle, wo der Grund in das Mittelstück übergeht, befinden sich auf der vordern Pitiche des ersteren zwei Ianglich runde Gruben, in denen viele kleine, wie abgeschnitten erscheinende Warzchen sichtbar sind, die man nach ihrem Aussehen die abgestutzten Geschmackswarzchen (Papillae truncatae) nennt. Das Mittelstück oder der K ö r p e r der Z u n g e liegt zwischen
dem Grund und der Spitze, ist langer als dioser und lasst eine |
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obère Flache oder den Rüeken nnd zwei Seitenrander unterscheiden.
Zu beiden Seiten ist der Körper durch eine Verlângerung der Schleimhaut, und den Kiefermuskel des Zungenbeines an der innern Flache der Hinterkieferâste, und nach unten durch eine Verdop- p eIung (Faite) der Schleimhaut dem Zungenbândchen (Frenu- lum linguae) (Fig. 113. o.) an die innere Flache des Körpers des Hinterkiefers befestigt. Auf dem Rückcn der Zunge befinden sich die kegelförmigen (P. conicae), die haarförmigen (P. filiformes) und zur Seite noch die mehr zerstreut liegenden linsenförmigen Geschmack- wârzchen (P. lenticulares), zur Seite der Zunge sieht man überdiess noch sehr deutlich viele kleine Wârzchen als Ausfiihrungsgange der Unterzungendriisen. Die Spitze liegt frei in dem untern Theil der Maulhöhle, sie
reicht von dem Kinnwinkel bis an die Schneidezahne. Man betrachtet an ihr eine obère, mit Geschmackswârzchcn versehene und eine untere glatte Flache, einen rechten und linken Seitenrand, die unten zusam- menkommen und die abgerundete Spitze begrenzen. Die Arterien, welche in der Zunge sich verzweigen, sind die
grossen und kleinen Zungenarterien. Die Nerven kommen von den dritten Aesten der fiinften und von den neimten und zwölften Hirn- nervenpaaren. Die Zunge dient hauptsachlich als Sinnesorgan des Geschmackes;
durch ihre verschiedene Bewegungen, die sie macht, trâgt sie zur Modification der Stirarne bei, hilft die Nahriingsstoffe ergreifen, solche behufs des Kauens unter die Backzâhne schaffen, zu Bissen formen und in den Schlundkopf bringen. Bei den Wiederkâuern ist der Körper der Zunge mehr rund
und das untere Ende mehr zugespitzt. Die Oberhaut (Epithelium) ist sehr stark, hart, und die auf ihr beflndlichen haarförmigen Warzchen stehen mit ihren hornigen harten Spitzen nach hinten und oben, desshalb fühlt sich die Zunge auch hart und rauh an. Die abge- stutzten Geschmackswarzchen sind zahlreichcr, und die linsenförmigen sieht man auch an der Spitze der Zunge. Bei dem S eh we ia e ist die Zunge wie die Maulhöhle lang und
schmal ; am Grunde sind die ahgestutzten Warzchen wie beim Pferd in zwei Gruben gelagert, unter diesen, auf dem Rücken der Zunge, befinden sich zahlreiche, nach hinten und oben gerichtete, kegcl- förmige Wârzchen. Bei dem Hun de kommen, bei der verhaltnissmassig langen
Zunge, am Grunde zwei bis drei abgestutzte Wârzchen vor; die kegelförmigen sind wie beim Schweine sehr zahlreich, und zwischen den haarförmigen liegen die linsenförmigen Wârzchen zerstreut. Bei der Katze verhalten sich die übrigens viel kleineren, haarförmigen Wârzchen wie bei dem Rinde, daher fühlt sich auch bei diesen Thieren die Zunge rauh an. Bei dem Hun de und der Katze befindet sich in der Mitte an der untern Flache der Zungenspitze unter der Schleimhaut ein kleines Knorpelstückchen, das in ein rundliches, sehniges Bandenen eingeschlossen ist, und mit dem |
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Ausdruck ToUwurm * (Lyssa s. lytta) bezeichnet wurde. Es scheint
die Aufnahme der Nahrungsstoffe, indem die Zunge durch dièses Bandchen einen Stiitzpunkt hat, zu begunstigen. h. Dio Speicheldrüsen. (Olandulae salivalcs.)
Die Speiclicldriisen, deren schon in der allgemeinen Anatomie
Seite 27 Erwahnung geschah, geboren zu den blasigen Drüsen, als Untcrabtheilung der zusammengesetzten. Sie sind an verschiedenen Stellen des Kopfes angebracht, und werden durch Umstülpungen und Verâstelungen der Maulscbleimhaut, durch Blut- und Lymphgefâsse und Nerven gebildet, welche einzelne Theile durch Zellgewebe ver- bunden, verschieden grosse Driisenmassen darstellen. Ihre Function ist, einen eigenthümlichen Saft, den Speichel, abzusondem, dor von jeder Drüse durch einen oder mehrere Ausführungsgange, besonders wâhrend dem Kauen in grösserer Menge, in die Maulhöhle gefülirt und dort mit den Nahrungsstoffen vermischt wird. Auf jeder Seite am Kopfe liegen sechs Speichel drüsen,
welche als Ohrdrüse, obère und untere Backendrüse, Kinn- backen-, Unterzungen- und Lippendrüse bezeichnet werden. Bei den Fleiscb.frcssern, wo die obère Backendrüse fehlt, kommt eine A u g e n h ö h 1 e n d r ü s e vor. |
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Hg. m.
Die linke Seite des Kopfes mit den oberilâchlichen Speicheldrüsen. |
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a a. Pie Ohrdrüse. c- Dip obère Backendriise.
b b. Deren Ausfùhrungsgang. d. Die untere Backendrüse-
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1. Die Ohrdrüse. (Gianduia parotis,~) (Fig. 112. aa. bb.)
Diese ist die grósste von den Speicheldrüsen am Kopfe, demi
sie erstreckt sich von dem Grande der Ohrmuschel bis zur Seite * Dièses Bândchen, was man eliedem für einen Wurm hielt, schnitt man
heraus, sog. Tollwnrmschneiden, und glaubto dadurch dem Ausbruch der "Wuth (Rabics) vorzubeugen. |
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unterhalb des Kehlkopfes, und füllt den Rauru zwischen dem hintern
obern Rande des Hinterkicferastes und dein Querfortsatz des ersten Hals- wirbels aus. Man betrachtet an ihr ein obères und ein un ter e s Ende, einen vordern und hintern Rand und cine iiussere und innere Flaclie. Das obère Ende ist nicht so breit als das untere, und um-
fasst den Grund der Ohrmuschel; das untere bréitère Ende verlangert sich nach vorn und hinten in cine Spitze. Der vorder e Rand ist unebeii, obon horvorstehend-und auf
dem iiussern Kaumuskel gelagert, mit dem er durch Zellgewebe ver- blinden ist; der hint ere Rand ist in der Mitte ctwas ausgeschweift, und durch Zellgewebe mit dem Querfortsatz des ersten Halswirbels so wie mit den am obern Theile des Halscs liegenden Muskeln verbunden. Die iiussere Eia che ist mehr eben und von dem Ohrdrüsen-
muskel grösstentheils bedeckt, sie cnthalt mchrere rinnenartige Ver- tiefungen, in welchen Blutgefiisse und die kleinern Speichelgiinge verlaufen ; die in nere Flâche ist uneben, indem sie den vertieften Raum zwischen dem Hinterkieferaste und dem ersten Ilalswirbel ausfiillt. An den einzelnen Driisenlappchen nehmen die feinen Speichelgefasse
ihren Anfang, welche sich in ihrem weitern Verlaufe zu grössern Aesten und am untern Ende und vordern Rande der Druse zu dem gemeinschaft- lichen Ausfiihrungsgange, der Stenonische Gang (DuciusStctionianus) genannt, vereinigen. Dieser Kanal besteht aus einer iiussern Muskei- und innern Schleimhaut, hat die Dicke einer Schreibfcder, erstreckt sich in dem Kehlgang zwischen dem Flügelmuskel des Ilinterkiefers und dem Gesichtshautmuskel gegen den Gefassaussclinitt des Hinterkieferastes, tritt hier mit der iiussern Kinnbackenarterie auf die Angesichtsflache, lauft von dem vordern Rande des Massetcrs schriig nach vorn und untcn, und mündet in der Niihe des dritten Backzahncs (Fig. 113. g.) in Gestalt einer rundlichen Wulst in die Maulhöhle ein. Die Arterien, welche sich an der Ohrdriise verzweigen, sind die
untere, mittlere und obère Ohrdrüsenarterie. Die Venen ergiessen ihr Blut in die iiussere und innere Kinnbackenvene, und die Nerven erhiilt sie grösstentheils von dem siebenten Hirnnervenpaar. Bei dem Rinde hat die Ohrspeicheldriise an dem obern Theile
des vordern Randes einen rundlichen Lappen, der ganz auf dem iiussern Kaumuskel liegt. Der Stenonische Gang nimmt denselben Verlauf wie bei dem Pferde, mündet abcr in der Niihe des fünften Backzahnes in die Maulhöhle. Bei dem Schafe und der Ziege geht der gemeinschaftliche Speichelgang dieser Drüse quer über den Masseter, und führt den Speichel in der Gegend des vierten Back- zahnes in die Maulhöhle. Die Ohrspeicheldriise des S eh weines ist vcrhaltnissmüssig sehr
gross und mehr am Halse gelagert. Der vordero Rand ist ausge- sclmitten, das obero Ende umfasst don Grund der Ohrmuschel nicht, und der Speichelgang, welcher den gleichen Verlauf wie bei dem Pferde und Rinde nimmt, mündet in der Niihe des sechsten Back- zahnes in die Maulhöhle ein. |
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Bei don Pleischfresserli ist dieso Druse kleiner als die
Kinnbackendrüse, und der Speichelgang, der wie boi dem Schaf e und dcr Ziege qucr iiber den Jochmuskel geht, miindet beim Hund in der Niihc des vicrten und bei dcr Katzo in der Nuli e des dritten Backzahn cs in die JMaulhòhle ein. 2. Die obère lìackendriise. (Gianduia buccalis superior.) (Kig. 112. e. und 113. h.)
Die obero Backendriise ist mcistenthcils von dcm Masseter
bedeckt und liegt an dein vordern Rande der Backen; sic besteht aus zerstreut liegenden Driisenhaufchen, die vom lctzten bis ungefa.hr zum dritten Backzahn dos Oberkiefers reichen. Die abgesonderte Plüssigkeit, den Speichcl, ergiesst sie, mittelst zahlreicher Ausfiihrungsgànge, am Zahnhöhlenrande des Oberkiefers in die Maulhöhle. Bei den Wiederkauern liegt diese Druse zwischen dem vor-
dern Rande des âussern Kaumuskels und dem Lippcnwinkel.» Bei dem Sehweino ist diese Druse lànglich schmal, und den
F lei soli f r essern fehlt sic. 8. Die uutere Backendriise. (Gianduia buccalis infcrior,~) (Fig. 112. d. und 113. i.)
Diese Druse liegt am hintern Rande der Backen, und reicht
ungofahr von dem fiinften Backzahn bis zu dem Lippcnwinkel; ihre Drüsenkörner sind viel dichter beisammen als bei der vorigen; sie miindet ebonfalls mit vielen Aiisfiihrungsgiingen an; hintern Rande der Backen in die Maulhöhle. Diese und die vorige Druse crhalten ihr Blut von dor Wangenarterie und ihre Nerven von dem Wangennerv. Bei den Wiederkauern ist dieso Druse im Verhâltnisse ziem-
licli gross, und wie bei dom Schweine dichter beisammen. Auch bei den Pleischfressern ist dieso Druse nicht unbedeutend.
Fig. 113.
Kechto Seitenansicht des Kopfes mit den tiefer liegenden Speicbeldrüsen. (Dei- rechte llinterkieferast ist weggenommen und der Backen und die Oberlippo derselben Seite aufgesclilagen.) |
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«■ a Die Kiunbackendruse. h. Ausmiindungen der obera lìackendriise.
"■ Deren Ausftthrungsgang. i- Ausmiindungen der iinlern lìackendriise.
c- Die Unterzungendrilse. k. Der harte Ganmen.
d' Deren AusFührujigsgfinge. - 1- Der weiche Gaumcn.
e. e Die Li[t|iendriise. m. Die Zunge mit den Gcsclininckswarzciien
'- Deren Ausrührungsgange. n. Dcr rfeiler der Zungc und des Gaiimcnsegels-
"■ Miindung des Fpeichelgnngcs der Ohrdrüse. e Das Zuiige ondellen-
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4. Die Kiiiiibacken- odor Unterliicferdriise. {Gianduia submaxillaris.~)
(Fig. 118. a a. b.) Diese ist cine lange, schinale Druse, die von dem ersten Hals-
wirbel in einem Bogen nach vorn und unten bis in die Gegend des Zungenbeinkörpers reicht. Man unterscheidet an ihr ein obères und unteres Elide, einen vordcrn und bìntern Rand und eine a u s s e r e und i n n e r e F1 ii e li e. Das obère En de ist schmal, von der Ohrdrùse bedeckt und
durch Zellgewebe mit déni Querfortsatz des ersten Halswirbels ver- bunden; das untore Ende liegt an dem Grunde dcr Zunge. Der vordere Rand ist etwas ausgeschnitten und der hint er e oben und unten gebogen. Die aussere Flache steht durch Zellgewebe mit der Ohrdrùse und dem innern Kaumuskel und die in nere mit den Halsmuskeln und dem Schlundkopfe in Verbiiidung. An? vordern Rande der Druse vereinigen sich die kleinern
Öpeichelgange zu dem gemeinschaftlichen Ausfiihrungsgange, auch Whart oni s eh er Gang (Ductus Whartonianus) genannt; dieser hat die Dicke eines Rabenkieles, geht alsdann nach vorn unter die Unterzungendriise, und miindet in Gestalt einer langlich platt gedriickten Warze, im gewöhnlichen Leben auch Hungerzitze genannt, zur Seite des Zungenbandchens in die Maulhölile ein. •Die arteriellen Blutgefasse kommen von der Oberhauptsarterie,
der aussern Kopf- und aussern Kinnbackenarterie, und die Nerven von dem dritten Ast des fünften Hirnnervenpaares. Bei den Wiederkâuern ist diese Druse im Verhâltnisse
grösser, und die beinahe knorpelige Hungerzitze an ihrem Rande gezahnt. Bei dem Schweine fehlt dem Ausfiihrungsgange zur Seite des
Zungenbandchens die Warzc (Hungerzitze). Bei den F leis chfr esserli ist sie grösser als die Parotis, ihr
Ausführiingsgang ist ebenso dick als bei dieser und die Ausmündung ist nicht so auffallend, als bei dem Pferde und den Wiederkâuern. 5. Dio Unterzungendriise. (Gianduia sublinguali».) (Fig. 113. e.)
Dieso ist eine langlich schmale, aus dicht beisammenliegenden
Haufchen bestellende Druse, welche zur Seite der Zunge unter der Schleimliaut derselben liegt, und sich von dem Zungenbandchen bis in die Nàhe des Zungengrundes erstreckt. Sie miindet mit vielen Ausführungsgangen, Rivinisclie Gange (Ductus Rivinianì) genannt, zur Seite dcr Zunge auf der Schleimliaut in die Maulhölile ein. Die Arterien erhâlt sie von der aussern Kinnbackenarterie, und
die Nerven werden von dem dritten Aste des fünften Hirnnervenpaares abgegeben. Bei den Wiederkâuern besteht diese Druse aus zwei Theilen,
von denen die aussere grösser als die innere ist. Der aussere Theil zeigt eine röthliche Farbe, und ilne Drüsenkörner liegen dichter auf einander, so dass sie als cine feste Driisenmasse erscheint, welche mit mehreren Ausführungsgangen (Rivinische Giinge) in die Maulhölile |
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miinden. Der innere kleinere Theil besteht aus locker verbundenen
Driisenhaufchen, und hat ausser den Rivinischen Gangen noch den grössern Bartholinischen Gang (Ductus Bartholinianus), wel cher an dem Ausfiihrnngsgang der Kinnbackendrüse liegt, und entweder sich mit dernselben vereinigt odor ncben ihm in die Maulhöhle einmiindet. Bei dein S eh we in e besteht die Unterzungendrüse wie bei den
Wiederkauern aus zwei ïheilen, bei denen die Rivinischen Giinge theils in die Maulhöhle, theils in den Bartholinischen Gang den Speichel ergiessen. Auch bei den Fleischfressern zeigt dieso Druse zwei Theile.
Der vordere Theil besteht aus zerstreut liegenden Driisenhaufchen, und miindet mit mehreren Gangen zur Seite der Zunge in die Maul- höhle ; der hintere grüssere Theil ist obcn breiter als unten, und zeigt zwei Gange, von denen der kleinere in den Whartonischen sich ergiesst, der grössore aber mit diesem nach unten geht und vor ihm in die Maulhöhle einmiindet. <i. Die Lippendrüse. (Gianduia labialis.) (Fig. 113. e e. f.)
Diese Drüse bat ihre Lage unter der Schleimhaut der Ober- und
Unterlippe an dem Lippenwinkel; sie besteht theils aus dicht bei- sammen liegenden, theils ans zerstreut liegenden Driisenkörnern, die mit zahlreichen und deutlich sichtbaren Oeffnungen, in Gestalt kleiner Punkte, auf der Schleimhaut der Lippen miinden. Bei dem R inde ist diese Drüse ebenfalls ziemlich gross. Bei
dem Schweine und den Fleischfressern dagegen ist sie un- bedeutend, und die einzelnen Driisenkörner sehr klein. |
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Dio AugeiihiiMendriise. (Gianduia orbitalis.) (Fig. 114.)
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Die Augenhöhlen-
driise kommt nur bei den Fleischfressern vor, und scheint die ihnen feh- lende obère Backendrüse zu j ersetzen. Es ist cine ziem- lich grosse, röthlich gefarbte, rundliche Drüse , welche nach aussen in der Augen- höhle auf den MusJceln des Augapfels gelagert ist, und mit drei bis vier kleinen Aus- führungsgangen, die Nucki- s c h e n Gange (Ductus NucMani) genannt, und mit einem grössern über dem letzten Backzahn des Ober- kiefers in die Maulhöhle einmündet. 31
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Fig. 114.
I.inke Seite des Kopfes, mit geöffneter Mani- und
Angenhöhle, -von cinetn Huilde gitfsserer Race. |
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a. Die Augenhöhlendrtise.
h- Deren giösscrer Ausflihrungsgang.
e. Mündung clesselben auf der iiniein Fische Jet Backen.
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Leyh, Analiunie.
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B. îJfrîKtttmtflSorgnite mn §alft nni) tn ber pr»|ll)ôl)(e.
Dieso Organe machen den Uebergang von den Verdauungs-
organen, die ara Kopfe liegen, zu denen, die in der Bauch- und Becken- höhle ihre Lage haben. Sie bestehen aus dem Schlundkopf und einer langen cylindrischen Röhre, dem S chi und. |
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Fig. 115.
Linko Seitenansicht der Tordern Korperhâlfté mit geöffneter Brusthöhle. |
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a- Der Schlundkopf' b- Die Halsporllon
bb'- Der Schiumi. b'- Die Btuslporlion.
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a. Der Schluüdl;opf. (Pharynx.) (Fig. 115. a.)
Der Schlundkopf ist ein aus Muskcln gebildetes, mit einer
Schleimhaut ausgekleidetes, weiches Organ, das eino Höhle, die Schlundkopf- oder Raclienhöhle, bildet. Der Schlundkopf macht den Anfang des Schlundes, und liegt hinter dem Gaumensegel und den obern Nasenöffnungen-, über dem Kehlkopf, unter den Luft- sâcken, vvelche nur bei den Einhufern vorkommen, und zwischen den grossen Zungenbeinasten. Seine Befestigung nimmt er durch die Schlundkopfmuskeln (siehe Seite 153 L.) an dem Grund des Hirn- schadels, dem Zungenbeine und dem Kehlkopfe. Die Schlundkopf- höhle lasst si e ben verschieden gestaltete Oeffnungen wahrnehmen, wovon eine in die Maulhöhle, zwei durch die obern Nasenöffnungen in die Nasenhöhlen, zwei durch die Eustachischcn Röhren in die Luftsacke, eine durch die Stimmritze in den Kehlkopf und eine in den Schlund führt. Die blassroth aussehende Schleimhaut, welche den Schlundkopf auskleidet, kommt theils von der Mani- und theils |
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von der Nasensclileimbaut; sie setzt sich nach hinten und oben in
den Schlund, und nach hinten und unten in den Kehlkopf fort. Der Schlundkopf ist dazu bestimmt, die verschiedenartigen
Nalirungsmittcl aus der Maulliöhle aufzunehmen und in den Sclüund zu befördern, und umgekehrt beim Erbrechen oder Wiederkâuen (uatürlichcs Erbrechen) die Nalirungsstoffe durch den Schlund aus dem Magen zu empfangen, und solche entweder durch die Maul- oder die Nasenhölilen aus dem Körper gelangen zu lassen; bei den Einhufern ist gewöhnlich nur das lctztere der Fall. Der Schlundkopf erhalt sein Blut durch Zweige von den Drossel-
arterien, den aussern Kopfarterien und den irmern Kinnbackenarterien. Die Nerven des Schlundkopfes kommen auf jeder Seite von dëm Raclien- oder Sclilundkopfgeüeclite (Plexus pharyngeus), das von Zweigen des siebenten, neuntcn , zehnten, eilften und zwölften Him- nervenpaares und von dem eisten Halsnerveu gebildet wird. Nur bei dem Schweine zeigt der Schlundkopf eine wesentliche
Abweichung, die darin besteht, dass an dem hintern engern Theile desselben iibcr der Stimmritze die Schleimhaut einen Blindsack bildet, weieher zwischen den Schild- und Eingmuskeln des Schlundkopfes liegt. b. Der Schlund oder die Speiseröhre. (Oesophagus.) (Fig. 115. bb'.)
Der Schlund ist dasjenige lange, fleischige, röhrige und zu-
gleich engste Gebilde des ganzen Alimentar- oder Nalirungssclilauch.es, das mit dein Pharynx, als Fortsetzung desselben, die Verbindung der betreffenden Organe am Kopfe mit denen in der Bauch- und Brusthöhlc sich befiiidliclien herstellt. Von dem Scbliuidkopfe aus geht er, als Halsportion (b),
zwischen der Luftröhre und dem Rücken-Tragermuskcl, mit welchen Gcbilden er sich durch Zellgewcbe verbindet, nach unten bis in die Gegend des fünften Halswirbels, wendet sich hier auf die linke, in ausserst seltcnen Fallen auf die rechte Seite, tritt alsdann zwischen der Luftröhre und der erstcn Rippe derselben Seite in die Brusthöhle, als Brustp.ortion. Die Brus tp orti on (b') liegt von den Blattcrn des yordern
Mittclfelles eingeschlossen, verlauft anfangs neben, dann über der Luft- röhre und setzt sich sodami, durch den Raum, den der Bogen der hintern Aorta und die ungepaarte Vene lasst, zwischen den Bliittern des hintern obern Mittelfelles, durch die Schlundöffnung des Zwercbfelles bis in die Bauchhöhle fort, wo er alsbald in den Magen einmündet. Der Schlund wird von drei verschiedenen Hautcn gebildet, von
denen die au s s er e eine Muskelhaut, die mit tier e eine zel- lige Haut und die in nere cine Schleimhaut ist. Die Muskelhaut, welche zu den unwillkührlichen Muskeln
gehort, und sich durch Zellgcwebo mit den umlicgenden Theilen verbindet, ist aus einer aussern und innern Schichte zusammengesetzt. Die aussere Schichte besteht aus Langenfasern und die innere aus Spiralfasern, welche gegen das hintere Ende des Schlundes mehr |
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kreislöiiiiig erscheinen ; durcli erstere wird der Schlund vcrkiirzt und
dadurcb erweitert, durcli letztere dagegen verengt. Diesc Bewegungeii gesclieben nun beim Hinabschlucken der Nalirungsstoffe abwechselnd, wodurch dieselbcn nach und nacli in den Magen gelangen. An der Halsportion ist die Muskelbaut von dunkelrother Parbe, von gleicher Starke, mehr weicli, desslialb aucb diesc Portion des Schlundes durcli das Zusanimeiifallen der Muskelhaut plattgedrückt erscheint. An der Brustportion dagegen ist die blusser gefarbte Muskelhaut, besonders gegen das hinterc Ende, viel dicker, derber, der Schlund mehr rund und der innere Raum bedeutend enger. Die zellige Haut besteht aus vielem sehr lockerein und
weichem Zellgcwcbe; sie liegt zwischen der vorigcn.uiid der folgeiiden Haut, zu deren Verbindung sic auch dient. Die Schleimhaut, als die innerste Schichte des Schlundes,
kornuit von der' Schleimhaut des Schlundkopl'es und setzt sich durch die Schlundöfl'nung des Magens in dcnselben fort; sie ist an ihrer freien Flache glatt, von weisslieher Parbe, und das Oberhautchen sehr deutlich zu sehen. lm erschlafften Zustandc besitzt sie viele dunne Langenfaltchen, wclehe besonders an dem hintern Ende des Schlundes sehr zahlreich sind, und zur Verengerung des innern Raumes des Schlundes gleichfalls beitragen; durch diese Faltchcn ist die Schleimhaut beim Hinabschlucken der Nahrungsstofl'e, wobci sie sich mehr oder weniger verlieren, einer betrachtlichen Ausdehnung fahig. Der Schlund befördert, durch die bei Bescbreibung der Muskel-
haut angegebenen Bevvegungen, die Nahrungsstofl'e in den Magen, oder solche von demselben beim Erbrechen oder dem Wiederkauen wieder nach aussen. Der Schlund erhalt sein Blut ani Halse von Zweigen der
Drosselarterien und in der Brusthöhle von der Bronchial-, Schlund- und Magenarterie. Die Nerven, die an dem Schlunde sich verzweigen, kommen von den zelmten Hirnnervenpaaren und den grossen sym- pathischen Nerven. Bei den Wiederkauern bleibt sich die Starke der Muskel-
haut gleich und die triclitcrförmigc Einpflanzung des Schlundes geschieht an der Grenze der ersten und zweiten Abtheilung des Magens. Bei dem Schweine und den PI eis chfr essern mündet der
Schlund ebenfalls > trichterförmig in den Magen, und die Starke der Muskelhaut ist, wie bei den Wiederkauern, durchgangig gleich. Bei den Wiederkauern und den Fleischfressern ist der Schlund im Ver- haltnisse weiter, als bei dem Pferde und dem Schweine. c. Daiiûuiiitflsorfltine in ice paadjljfiljk.
1. Dio Bauchhühle. (Cavum abdominis.)
Die Bauchhöhle, deren Imiterei- Raum die Beckenhöhle aus-
macht, ist die grösste Höhle im thierischen Körper, und durch das Zwerchfell von der Brusthöhle geschieden. Nach oben wird sie von |
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den Lendenwirbeln und den dort gelagerten Muskehi, zu beiden Seiten
von den Rippenknorpeln der falsclien Rippen und den Bauchmuskeln, nacli untcn wieder von letztern und dem Scliaufelknorpcl des Brustbeiiies, nacli vorn durch das ZwercMell und nacli binten durcli das Kreuzbein, die Beckenknochen, dem breiten Bcckenbande, dem Verstopfungsbande, so wie von den die Beckenhöhle begrenzenden Muskeln gebildet. Bei den Wiederkauern ist die Bauclihölile im Verhaltnisse
am grössten, und bei den I'lcischfressern ara kleinsten. üm die Lage der einzelnen Vcrdauungsorgane einigermassen naher
bezeicbnen zu können, bat man die Bauclihölile in versebiedene Gegendcn (Ilegiones abdominis) abgetheilt, und zwar in eine vorder e Bauchgegend (liegio epigastrica d. M.) , in eine mit tl e re Baucligegend (Regio mesogastrica d. M.), und in eine hint er e Bauchgegend (Regio hypogastrica d. M.). Diese Hauptabtheilungen, so wie deren Unterabtbeilungen sind schon Scite 35 nâher abgeliandelt worden, desshalb hier keine TViederholung mehr nöthig ist. Die ganze Bauclihölile ist mit einer serösen Haut, die einen
gcschlossenen Sack bildet, und das Bauchfell oder die Baucbliaut (Peritonaeimi) genannt wird, ausgekleidet. Das Bauchfell macht ver- sebiedene Portsetzungen, die den einzelnen Organen tlieils als Ueber- zug, tlieils als Blinder dienen, wodurch dieselben begrenzt und in ihrer Lage erhalten werden. Die Fortsetzungen, die das Bauchfell macht, sind: die Bander der Leber, der Milz,, des Magens, des Zwölffingcrdarmes, der Harnblase, des Fruchthalters, so wie das Netz, das Gckröse und die die Saamcnstrange und Hoden umgebende Haut. Das Bauchfell sondert an seiner freien, der Höhle zugekehrten Flache serösen Dunst ab, und saugt denselben auch wieder ein, dadurch wird die freie Oberfiliche der Organe schlüpfrig erhalten und deren Bewegungcn erleichtert ; die aussere Flache ist rauh und mit den umliegenden Theilen durch Zellgewebe verbunden. (Die nahere Be- schreibung der serösen Hiiute siche allgemeine Anatomie Seite 7.) Zu den in der Bauclihölile gelagerten Verdauungsorganen ge-
boren: der Magen und Darmkanal, das Netz und das Gekrös e, die Leber, die B auchspeicheldrüse und die Milz. a. Dor Magen. (Vtntriculus s. stomachus.)
Der Magen ist ein fleischig-hautiger, gekrümmter Behalter,
der hinter dem Zwerchfell zwischen der linken und rechten TJnter- rippengegend liegt. Er griinzt nach links an die Milz, nach rechts an die Leber und den Zwölffingerdarm, nach hinten und oben an die Pfeiler des Zwerchfclles .und an die Bauchspeichcldriise, ûnd nach hinten und unten an den Blind- und Grimmdarm ; durch den Schlund, den Zwölffingerdarm und das Magenband ist er in der Lage gesichert. Man unterscheidet an dem Magen zwei Flâchen, zwei Kriimmungen oder Bogen, zwei Endstücke und zwei Oeffnungen. Die obère F luche ist den Pfeilern des Zwerchfells und der
Bauchspeicheldrüse, und die untore dcm Grimmdarme zugewendet; |
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jene wird beim gcfüllteii Magen zur liintern und stösst dann an
den Grimrndarm, diese dagegen zur vordern und stösst an das Zwerchfell und die Leb er. Bei leerem Magen sind beide Fliichen mehr flach- und runzlich, bei gefülltem inelir gewölbt. In ilirer Mitte befindet sicli eine, von der grossen zur kleinen Krümmung laufende, seiehte Rinne, die den Magen in zwei Hiilften abtheilt, und zugleich nach innen die Grenze andeutct, welche die Schleimhaut an de m Uebergang von der linken zur rechten Hâlfte zeigt. Fig. 116.
Der aufgeblasene Magen des Pferdes toh der Seite gesehen. |
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n- Dei linke Sack-
b. Der reehte Saek-
c- Der grosse Bogen
d' Der kleine Bogen-
e- Der Schlund.
f- Der ZwölfÜDgerdarm,
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Die Krümmungen oder die Bogen unterscheiden sich in
eine grosse und in cine kleine; jene ist, mit Ausnahme eines kleinen Einschnittes an der Grenze beider Halften, gewölbt, und je nachdem der Magen leer oder gefiillt ist, nach hinten oder unten gerichtet ; sie reicht von dem linken zum rechten Sacke, und steht durch einen Theil des Netzes mit der Milz in Verbindung. Die kleine Krümmung ist in der Mitte ausgehöhlt, bei leerem Magen nach vorn, bei gefülltem nach oben gekchrt, und durch einen Theil des Netzes mit der Leb er in Verbindung. Die Endstücke sind ein linkes und ein redites. Das
linke En de bildet einen blinden Sack und ist gegen die linke Unter- rippengegend gerichtet; das rechte Ende liegtan der Leber, macht cine Krümmung, wird schmâler, und gelit durch die Darmöffnung in den Zwölffingerdarm oder besser Gallendarm. iiber. Die O effnungen sind: die Schlun döff'nung und die Darm-
öffnung oder der Pförtner. Die Schlundöffnung oder der Magen m und (Cardia s. ostium ocsophageum) befindet sich an der kleinen Krümmung des Magens, am Anfang der linken Ilâlfte desselben ; sie ist sehr eng, liegt in schiefer Richtung zwisclien denHauten, und führt in den Schlund. Der Pförtner oder die Zwölffingerdarmöffnung (Pylorus s. Ostium duodenale) liegt an dem Ende der rechten Halfte, |
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;;)<£.'
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i
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er ist weiter als jene und fiilirt in den Zwölffingerdarm. Der Magen
besteht ans dici durcli Zellgewebe mit einander verbundenen Hauten. Fig. 117.
Der goöffnote Pferdemagen von innen gesehen. |
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aa. DicSchlrimhaut
in der linbcn Unifie. bb- DieSchleimhant
in der rechten usine.
ecc. Die Grenzczvvi-
schen beiden Hnlflen. d. Die Schlund-
òITniing.
e, Die Darmöff-
nung odcr der
Pfórlner. |
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Fig. us. Die aussere oder seröse
Stttck von einem aufgeblasenen und getrock- Haut, als Fortsetzung des Bau ch-
neten Pferdemagen mit der Schlundöffmmg. MS) geht von dem Zwchfell an das hintere Ende des Schlundes,
als M a g e n b a n d, und an den Magen, dessen beide Flachen sie überzieht. An dem kleinen und grossen Bogen treffen beide Plat- ten zusammen und setzen sich an ersterer Stelle an die Lcber, |
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a- Die Schlnndöffnung.
b. Die balbmondfiirmige Klappe,
Fig. 119.
Stück von eincm aufgeblasenen und getrock- neten Pferdemagen mit der Pfërtneröffnung, |
und an Ietzterer an die Milz als
Portionen des Netzes fort, welche den Magen mit genannten Orga- nen verbinden. Ihre freie Fliiche sondert Serum ab, wodurch sie |
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schlüpfrig erhalten wird.
Die zweite S c h i c h t e,
welche durch Zellgewebe mit der vorigen und folgenden Haut sich verbindet, ist eine M u s k e 1- haut, deren Fasem theils von dem grossen zu dem kleinen |
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a. Die Pfortncröffniing-
bb. Die ringförmige Klappe. |
Bogen, theils von dem linken zu
dem rechten Sack gehen, theils |
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in andem Riclitungen vcrlaufen, vermöge dessen sie den Magen von allen
Sciten zusanimenziehcn können. An der Einpflanzung des Schlundes |
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und an dem kleinen Bogen ist die Muskelhaut stiirker als an dem
grossen Bogen, und an der Pförtneröffnung bildct sie einen Krcis. Die dritte oder innerste Schic h te ist eine S chi e im haut,
eine Fortsetzung der Schleimhaut des Schlundes, und liisst sich in eine linke und rechte Iliilfte abtheilen. Die Schleimhaut der linken Iliilfte ist von weisslicher
Farbe, an ihrer freien Oberflache glatt und mit einem deutlicli sicht- baren Epithelium versehen; sie besitzt nur kleine, mit dem blossen Auge nicht sichtbare Schleimbalge, daher auch ihre Schlcimabsonderung spiirlich ist. An der Schlundöffnung bildet sie eine Menge verschieden liegender Falten, welclie diese Oeffnung beinahe ganz verschliessen *, und im getrockneten Zustande (bei aufgeblasenem Magen) zu einer halbmond- oder spiral förmigen K la pp e sich gestalten. An der Stelle, wo die Schleimhaut der linken in die der rechten Halfte übergeht, ist ein erhabener, gefranster Rand wahrzunehmen, der cine deutliche Grenze zwischen beiden bildet. Die Schleimhaut der rechten Halfte ist von röthlicher
Farbe, das Oberhiiutchcn so zart, dass es zu fehlcn scheint, und die Schleimbalge sind sehr zahlreich ; ihre freie Oberflache bat ein weiches sammetartiges Aussehen und ist mit vielem Schleim bedeckt. An der Darmöffnung, durch welche sie sich in den Darmkanal fortsetzt, bildet sie verschieden grosse und gelegte Falten, die im getrockneten Zu- stande in eine sehr deutliche r i n g f ö r m i g e K1 a p p e, die P f ö r t n e r- klappe genannt, übergehen; durch sie wird der Zuriicktritt der Nahrungsstoflfe aus dem Zwölffingerdarm in den Magen verhindert. Der Magen bekommt sein Blut durch die Magenarterie einer der
Aeste der Bauchschlagader und durch Zweige der Milz-, Leber- und Schlundarterie ; die Venen ergiessen ihr Blut grösstentheils in die Milzvene, welche die Pfortader bilden hilft, und die zahlreichen Lymph- gefâsse gehen in die Lymphdriisen des Magens und von da in den Müchbrustgang. Die Nerven erhalt der Magen von den zehnten Hirn- nervenpaaren und von dem Soniiengeflechte, das von den beiden grossen sympathischen Nerven gebildet wird. Die Verrichtung des Magens besteht darin , die in der Maulhöhle
zerkleinerten und eingespeicholten Nahrungsstoffe durch den Schlund- kopf in den Schlund aufzunehmen, mit dein von den Blutgefassen abgesonderten Magensaft zu mengen, und mittelst diesem und den Bewegungen der Muskelhaut dieselben in einen eigcnthümlichen Brei (Chymus) umzuwandcln, aus welchem in ihm schon ein Theil des Nahrungssaftes (Chylus) aufgesogcn wird. Nach beendeter Chymification * Iq dor bei dem Pferde eigenthiimlichen Einpflanzung des Schlundes in den
Magen ist auch das Hinderniss zu suchen, warum diese Thiere sich nicht erbreche'n kennen, ausgenommen die Schlundöffnung ist sehr erweitert oder es sind die Haute des Magons theihveiso gerissen. Sogar nach dem ïode ist die Schlundöffnung noch so eng, dass weun man den Schlund ganz in der Nâhe des Magens abschneidet, gleichviel, ob auch ein Çruck auf den Magen angebracht wird , nicht das Mindeste von dem Mageninhalt herauskommt. Daher ist es auch nicht wohl zu begreifen, wie manche, und sogar angesehene Hippologen annehmen, es worde beim Koppen nicht Luft geschluckt, sondern aus dem Magen emporgoriilpst. |
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wird der Mageninhalt zu weiterer Benützung in den Darmkanal gebracht,
und bei solchen Thieren, die sich erbrechen konnen, je nach Um- standen durch den Sclilund wieder nach aussen geschafft. Bei den Wied erkauern zeigt der Magen vier Abtheilungen,
die sowolil von aussen als von innen deutlich von einander abgegrenzt sind, und in Beziehung auf ihren Umfang, Gestalt, innern Bau und Verrichtung sich wesentlich unterscheiden. Es sind diess der Pausen, die H aube, der Psalter und das Lab. Um den Text mit den Figuren passender zu verbinden, so folgt zuerst die Beschreibung des Aeussern und nach diesem die des Innern des Magens. |
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i. fits ^Unfifre \>n jKoflcns ht îDtcbtrkâuer.
Fig. KO.
Der aufgeblasene Magen eines Sjahrigon Ochseti in seinen aussernUmrissen gesehen. |
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c Das vordere Ende. "• u" umere noge». i. v*» umw* i^iuc-
d Das liiulcre Ende. i. Der grosse Bogen- o. Das vordere Ende- v. Der Pförtner.
e- Der obère Bogen. li- Das linke Ende- p. Das hinlere Ende. v. Der Zwölffingerdarm.
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L e y h , AiiHlomic.
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1. Der Pansen. [Rumen s. Ingluvies.) (Fig. 120. A.)
Der Pansen, Wanst oder die Wampe bildet bei crwach-
senen Thieren die grösste und bei Sauglingen die zweitgrösste Ab- theilung des Magens, niinmt den grössten Theil der Bauchhöhle ein, und erstreckt sich in der rechten Untcrrippengegend von dem Zwerch- felle schrag nach oben auf die linke Seite bis an den Eingang in die Beckenhöhle. Man unterscheidet an ihm einen obern und untern Bogen, eine rechte und linke F la che, einen rechten und linken Sack und an diesen ein vorderes und hint ere s En de. Der obère gewölbte Bogen ist nach der linken Seite gekehrt
und mit der Milz verbunden; der untere, ebenfalls gewölbte Bogen sieht nach der rechten Seite und ruht auf den Bauchmuskeln. Die rechte Flâche ist schief und nach oben gekehrt; auf ihr
ruht ein Theil des Labs und des Darmkanals. Die linke Pia che sieht nach unten, liegt auf den Bauchmuskeln und ist von dein Netze überzogen. Beide Flachen sind gewölbt in ihrer Mitte mit einer langs laufenden Rinne versehen, wodurch der Pansen in einen rechten und linken Sack abgetheilt wird ; ausser diesen Rinnen befinden sich noch die Querrinnen als Fortsetzungen der vorigen, welche die hintern Enden begrenzen. Diese, so wie die Lüngenrinnen deuten nach innen die Pfeiler an, und sind gewöhnlich mit Fett ausgefüllt. Fig. 121.
Der anfgeblasene Magen eines neugebornen Kalbes. |
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a. Der Pausen.
b. Die Haiibe.
c. Der Psalter.
d. Das Lab.
e. Der Schltlnd.
F. Der Zvvülffuigerdaiin.
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Der rechte Sack liegt unten und ist kiirzer, aber breiter als
der linke; an jedem Sack lasst sich ein vorderes und hint'er es Ende und ein Mittelstück unterscheiden. Das vordere Ende des rechten Sackes ist stumpf und stösst an das langere vordere Ende des linken Sackes, an welchem die Einpflanzung des Schlundes statt- findet; das h intere Ende des rechten und linken Sackes bildet je einen Blindsack, die durch Querrinnen von dem Mittelstück und durch einen Einschnitt unter sich abgegrcnzt sind; der des rechten Sackes ist besonders bei dem Schafe und der Ziege viel grösser als der des linken. Das. Mittelstück ist an dem rechten Sack langer und schmâler als an dem linken. |
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2. Die Haube. (Reticulum s. Ollula.) (Fig. 120. B.)
Die Haube, Bienenkappe, Miitze, Garn oder auch der
No tz magen gcnannt, ist die zweite Abtheilung, und der Grosse nach bei dem Rinde die vierte, bei dem Schaf und der Ziege die dritte; bei ersterem ist sie melir liinglich, bei letztern mehr rund gestaltet. Sie hat ihre Lage zwischen dem vordern Ende des linken Sackes des Pansens und dem Loser, und ruht nach unten auf den Bauehmuskeln. Man betrachtet an ihr einen grossen und kleinen Bogen, eine vorder e und hint ere F lach e und ehi recht es und linkes Ende. Der grosse Bogen ist gewölbt und liegt an dem Schaufel-
knorpel auf den Bauehmuskeln, der kleine ist ausgeliölilt und dem Loser zugekehrt. Die vordere und hint er e Flâche erscheinen gewölbt, erstere
sieht nach vom gegen das Zwerchfell, und letztere nach hinten und unten gegen die Bauehmuskeln. Das rechte Ende bildet einen Blindsack und liegt an
dem Zwerchfell, das linke Ende geht in den linken Sack des Pansens über. 3. Der Psalter. (Omasum s. Centipellio.) (Fig. 120. C.)
Der Psalter, auch der Loser, das Buch, der Blatter-
niagen u. s. w. genaniit, macht nach der Reihenfolge die dritte, und nach der Grosse bei dem Rinde ebenfalls die dritte, bei dem Schaf und der Ziege aber die vierte Abtheilung aus. Er liegt an dei- rechten Bauchwandung zwischen der Haube, dem Pansen und dem Lab. Man nimmt an ihm einen obern und untern Bogen, eine rechte und linke Flache, und ein vorder e s und hint er e s Ende wahr. Der obère grössere Bogen ist gewölbt und an der rechten
Bauchwandung nach oben gekehrt; der untere kleinere Bogen dagegen ist ausgeliölilt und der Haube und dem Lab zugewendet. Die beiden Flachen sind gewölbt; die rechte sieht gegen
die Haube und die rechte Bauchwandung, und die linke gegen den Pansen. Das vordere Ende liegt an der Haube und das hintere
an dem Lab. 4. Der Labmagen. (Abomasum s. vcntriculus intestinalis.) (Fig. 120. D.)
Der Lab-, Rahm- oder Kasemagen oder das Lab hat
eine birnförmige Gestalt, und bildet die letzte Abtheilung des Magens ; in Beziehung auf seine Grosse ist er bei erwachsenen Wiederkauern der zweite, und bei Sauglingen der erste. Seine Lage behauptet er in der rechten Unterrippengegend, und ist mit dem Psalter, der Haube und durch das Netz mit dem Wanste verbunden. An ihm lassen sich ein unterei- und obérer Bogen, eine rechte und linke Flache, und ein vorderes und hinteres Ende miterscheiden. |
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Der iintere Bogen ist gewölbt und mit dein Pausen verbunden;
der obère Bogen ist kleiner, etwas ausgehöhlt und dem Psalter zugekehrt. Die beiden Flâchen sind gewölbt; die rechte Flâche
sieht gegen das Zwerchfell und die rechte Bauchwandung und die linke gegen den rechten Sack des Pansens. Das vorder e grosse re Ende geht in den Psalter und das
kintere schmalere durch die Pförtneröffnung in den Zwölffinger- darni über. H. pas Jiintrï bts JHttfltns kr Witïttkiutt.
Die einzelneii Abtheilungen (Pansen, Haube, Psalter und Lab)
des Magens der Wiederkauer stenen alle durch verschieden grosse Oeffnungen unter einandcr in Verbindung', und sind, wie der Magen des Pferdes, aus drei Hauten zusammengesetzt, niimlich aus einer aussern oder serösen Haut, einer mittlern oder Muskelhaut und einer innern oder Schleimhaut, von denen die letztere in jcder Ab- theilung einen cigenthüiulichen Bau zeigt. I. Der Pansen. (Rumen.) (Fig. 122. A.)
Der Pansen besitzt zwei Oeffnungen, es sind diess die
SchIun d- und die Haub en öffn ung. Die trichterförmige Schlund- Öffnung ist die kleinere, und belindet sich an der linken Flache an dem vordern Ende des linken Sackes, da wo derselbe in die Haube iibergeht. Die ziemlich grosse Haubenöffnung, welche den Pansen mit der Haube verbindet, liegt uach unten an dem vordern Ende des linken Sackes, und besitzt an der miteni Wand eine lialbinondfórmige, starke Wulst als Klappe. Die âus s er e oder seröse Haut, welche sammtlicho Abthei-
lungen überzieht, ist eine Fortsetzung des Bauchfells, und bildet durch Verlangerungen, die sie an der ersten, dritten und vierten Abtheilung macht, einen Theil des Netzes. Die zweite oder die mit tl ere Haut ist eine blassröthlich
aussehende Muskelhaut, die sich durch Zellgewebe mit der aussern oder serösen und der innern oder Schleimhaut verbindet; sie ist aus zwei Schichten zusammengesetzt, von denen die âussere aus Querfasern und die innere aus Langenfasern besteht. lm Verhaltnisse zu dem grossen Umfange ist sic sehr diinn und schwach, erhalt aber, durch das haufigere Beisammenliegen der Langenfasern, an den ausserlich sichtbaren Rinnen eine nicht unbedeutende Verstarkung, die Pfeiler genannt, welche in einen rechten und linken unterschieden werden. Beide Pfeiler ragen als langliehe, kahle Wülste in die Höhle des Wanstes, verlaufen in derselben Richtung, wie die an der aussern Flache sichtbaren Rinnen, und machen die Grenze zwischen den Sâcken und deren Abtheilungen aus. Der linke Pfeiler ist sehr stark, liegt zwischen beiden Sacken,
und geht auf der linken Flache dieser von den vordern Enden gegen |
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die Mitte, theilt sich dann in zwei Schenkel, von denen der
kleinere untore in dem rechten Sacke sich verliert, der grössere obère erstreckt sich zwischen die beiden hintern Enden, und geht hier in den rechten Pfeiler über. Fig. 122,
Die vier Abtheilungen des Magens der Wiedor-
küuer vou innen betrachtet.
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A. Der Fanseli.
aaa a Die Pfeiler.
li b. Die Papillen.
e- Die Schlundöffnung-
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B B. D ie H au b e.
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aa. Die Zeilen.
li- Die SchUindritme,
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CC- Der Psalt er.
Die Iiornigen Spitzen an der Hauben-
öffnung.
Die Klappe an der Laböffnung. Ein grosses Siati* E in minières Blatt. Etn kleines Blatt. Ein linienCórmiges Blatt. |
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Lab.
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1) E
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Die LöiigenFalten.
Die PFörtnerölFmmg. Der Zwólffingerdarm. |
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Der rechte Pfeiler fangt auf der rechten Flache an dem
vordern Ende des rechten Sackes au, lauft nach hinten, und verbindet sich zwischen den beiden Blindsacken (hintern Enden) mit dem linken |
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Pfeiler. Von ihm geht ein Querast an den rechten und einer an
den linken Sack, welche die Grenzen zwischen den hintern Enden und der mittleren Theile bilden. ■ Die innerste S chi e lit e ist eine Schleimhaut, die mit
einem schwarzlichbraun gefaïbton und leicht trennbaren Epithelium überzogen ist. An ihrer freieu, der Höhle zugekehrten Piacile zeigt sie zahlreiche, stumpfe, verschieden gestaltete, theils aufrecht stehende, theils dachziegelfórmig übereinander gelagerte Blatte h en und Wârzchen. Die Blattchen finden sich hauptsachlich in dem mittleren Theil und den Enden, die Wârzchen dagegen mehr in der Nâhe der Pfeiler; letztere selbst erscheinen kahl und runzlich. Die Schleimbâlge sind zahlreich aber klein. 2. Die Haube. (Rcticulum.) (Fig. 122. BB.)
Die Haube steht durch die Haubenöffnung mit dem Wanste,
durch die Psalteröffnung mit dem Psalter und durch die Schlundrinne mit dem Schlunde in Verbiiidung. Die âussere Sc h ie h te ist eine s erös e Haut, die mitt-
lere eine Muskelhaut, die Langen- und Querfasern zeigt, und die innere eine Schleimhaut. Die Schleimhaut ist mit einem deutlichen, braunlich gefarbten,
ebenfalls leicht trennbaren Oberhâutchen versehen, und mit vielen kleinen spitzigen Wârzchen (Papillen) besetzt. Durch Verdoppelungen, die sie in die Hohle macht, entsteheu eine Mengc verschieden grosse und gestellte Blattchen, die sich unter einander verbinden, wodurch fiinf- oder sechseckige Zeilen gebildet werden. Die grössern Zeilen werden durch kleinere (linienfönriige) Blattchen, welche durch die an einander gereihten Papillen entstehen, wieder in kleinere Abthei- lungen gebracht. In der Haube ist noch eine Einne bemerkbar, die als der fort-
gesetzte, aber geöffnete Schlund betrachtet werden kann, und desshalb aucli die Schlundrinne genannt wird. Zu beiden Seiten ist sie von wulstigen Bândern, ihren Lippen, begrenzt, welche von der Schleimhaut und durch die fortgesetzten Langenfasern der Muskelhaut des Schlundes gebildet werden ; dièse beginnen an der Schlundöffnung in dem Pansen, und gehen, stârker werdend, au den kleinen Bogen der Haube bis an die Psalteröffnung. In der Einne selbst erscheint die Schleimhaut mehr weisslich gefarbt und glatt, auch liisst sie kleine Langenfaltchen wahmehmen ; an den Lippen dagegen zeigt sie kleine Zeilen. Durch die Schlundrinne steht der Schlund mit den ersten drei Abtheilungen in Verbindung. 3. Der Psalter. (Omasum.) (Fig. 122. CC.)
Der Psalter als dritte Abtheilung ist mit zwei Ocffnungen
versehen, die vordere verbindet ihn mit der Haube und die h in- tere mit dem Lab. Die seröse Haut verhalt sich ganz so, wie an der Haube,
die Muskelhaut besteht gleichfalls aus Langen- und Querfasern, |
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aber die Fasern beider Schichten setzen sich zwischen die von der
Schlcimhaut gebildeten Bliitter fort. Auch in dem Psalter besitzt die Schleimhaut ein ahnliches
Oberhiiutchen wie in dem AVanste und der Haube, und ist wie letztere mit vielen kleinen kegelförmigen Wiirzchen versehen. Durch Ver- doppelungen bildet die Schleimhaut viele Falten von verschiedener Grosse, die man auch die Bliitter nennt, daher die Bezeichnung das Buch für diese Abtheilimg. An den einzelnen Blattern, welene zur Aufnahme der Futterstoffe einen Raum zwischen sich lassen, unterscheidet man einen festsitzenden und einen freien Rand und zwei S eitenf liich en. Der festsitzende Rand beflndet sich an der innern Flache des Psalters und ist gebogen; der freie Rand sieht gegen den kleinen Bogen, ist etwas ausgeschnitten und wie die beiden freien Flâchen mit Wiirzchen besetzt. Die Bliitter lassen sich in Beziehung auf ihre Grosse in
grosse, mittlere, kleine und linienförmige unterscheiden, die in folgender Ordnung sich an einander reihen: ein grosses, ein linienförmiges, ein kleines, ein linienförmiges, ein mittleres, ein linienförmiges, ein kleines , ein linienförmiges, dann wieder ein grosses Blatt u. s. f. Es ist aus dieser Aufeinanderfolge zu ersehen, dass jedes grosse, mittlere und kleine Blatt an seinem festsitzenden Rande von einem linienförmigen begrenzt wird, und dass zwischen je einem grossen und mittlern Blatt ein kleines eingeschalten ist. Die Bliitter reichen von dem einen Ende des Psalters zu dem andern, sind an dem grossen Bogen am grössten und nehmen gegen den kleinen Bogen an jeder Seite verhaltnissmiissig an Grosse ab. An dem vordern Ende sind die Anfânge der Bliitter etwas verdickt und geben, einen scharfen Ausschnitt bildend, in die freien Rander über. Die Schleimhaut besitzt bei dem erwachsenen Rinde an der
HaubenöfFnung und selbst noch in der Schlundrinne mehrere hacken- förmig gekrümmte, sehwarzbraun aussehende, ho marti g e Spitzen, welche den Nutzen zu haben scheinen, das Futter in dem Psalter zurückzubehalten. An der Laböffnung bildet sie durch Verdoppelung eine kleine Faite (Klappe) , welche zur Verschliessung dieser Ocffnung beitriigt. 4. Der Labmagon. (Abomasum.) (Fig. 122. D.)
An dem Labmagen finden sich zwei Oeffnungen vor, die
vorder e grössere führt in den Psalter und die hint er e kleinere durch den Pförtncr in den Zwölffingerdarm. Die seröse und die Muskelhaut verhalten, sich wi« an dem
Psalter, nur zeigt letztere an der Pförtneröffnung, die sie mitbilden hilft, Kreisfasern. Die röthlich gefiirbte Schleimhaut ist weich, sammetartig und mit vielem ziihem Schleim iiberzogen, das Ober- hautchen ist sehr f ein, mit der Schleimlederhaut innig verbunden, in welcher die kleinen Schleimbiilge ausserst zahlreich enthalten sind. Man bemerkt an ihr viele unregelmiissige Langen f alten, die an der Psalteröffnung als kleine Fiiltchen ihren Anfang nehmen, in der |
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Mitte am grössten sind und gegen den Pförtner sich allmahlig wieder
verlieren; zwischen diesen Falten und der Pförtneröffnung bildet die Schleimhaut eine Menge verschieden liegender, kleiner, wulstiger Falten. In Beziehung der Verrichtung des zusammengesetzten Magens der Wiederkauer diene Nachstehendes als Anhaltspunkt : Es werden namlich die mittelst den Lippen, der Zurige und den
Zalmen in die Maulhöhle aufgenommenen Nahrungsstoffe eingespeichelt, nur kurze Zeit, gleichsam oberflachlich gekaut, zu grössern Bissen geforrat, und dann durch den Schlundkopf in den Schlund geschafft; von da gelangen sie in den Pansen, ein kleiner Theil wahrscheinlich auch durch die Schlundrinne in die Haube. In diesen beiden eisten Abtheilungen erleiden die festen Nahrungsstoffe, ausser der Ein- weichung durch die daselbst abgesonderte schwach alkalische Fliissigkeit wenig Veranderung, desshalb sie sich in diesem Zustande nicht in den Darmkanal eignen, sondern so lange daselbst verweilen, bis sic zum Wiederkauen vorbereitet sind. Ueber diesen Vorgang herrscht die Ansicht, dass das Futter von dom Pansen nach und nach in die Haube, von dieser in kleinen Portionen in die Schlundrinne, und durch die Zusammenziehung deren Langenfasern durch den Schlund in die Maulhöhle zurückgebracht werden. Hier nun zum zweitenmal angelangt, werden sie wiederholt eingespeichelt, sorgfiiltiger zerkleinert (gekaut), zu kleinen Bissen geforrat und dann wieder von dem Schlund aufgenomraen ; dieser befördert sie diessmal durch die Schlund- rinne, welche sich bei diesem Act verkürzt, wodurch die Psalter- öffnung der Haube, der Schlundöffnung niiher zu liegen kommt, in den Psalter, der sie zwischen seine Blatter aufnimmt, und nach nicht zu bestimmendem Aufenthalt in das Lab schafft, -in welchem die Magen- |
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Fig. 123.
Der aufgeblasene Magen des Schwelnes. |
verdauung auch ihr Ende er-
reicht. Von der letzten Abthei- |
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lung geht nun der Mageninhalt
wie bei dem Pferdemagen durch den Pförtner in den Zwölffinger- darm. Fliissige Nahrung, be- sonders die Milch bei Saug- lingen, gelangt gewöhnlich durch die Schlundrinne und den Psalter gleich in das Lab. Das mm begonnene Wieder- kauen wird so lange fortgesetzt, dass noch eine unbestimmte Menge Nahrungsstoffe in den ersten zwei Abtheilungen zu- rüekbleibt. Der Magen des Sch wei-
Der BUndsa'i.'m aemsdben nes ist einfach und verhalt- per rechie sack. nissmiissig selir gross ; an ihm Der kleine Bogen. , o o î
Der grosse Bogen. findetdieselbeEintheilungstatt,
Die Schlundöffnung. . -, x~>r 3 r~\
Die Darmòffnung. wie an dem Pferdemagen. Der
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Mg. 124.
Der aufgeblâseno Magen des Hundes |
linke Sack ist gross, mit einem
blindsackformigenAnhangversehen, welclier gegen den kleinen Bogen sielit; der rechte Sack ist kleiner und durch einen Einsclmitt von jcnem getrennt. An dem kleinen ge- wölbten Bogen geschieht die trich- terförmige Einpflanzung des Schlun- des. Die aussere seröse Haut bildet an dem Schlundc zwei Querfalten. Die Muskelhaut ist an dem rechten IT Sack starker als an dem linken, und
bildet an dem Pförtner eine ring- förmige Wulst. Die Schleimhaut hat ein sammetartiges Aussehen, besitzt viele Schleimbalge, und die . weisslich aussehende Oberhaut des Schlundes breitet sich ungefahr Schlundöffnung aus, an welcher die
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a. Der linke Sack.
b' Der rechte Back- en Die Schlundeinpflanzung. d- Der Zwölffiiigerdarm. |
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einen Zoll im Umkreise der
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Schleimhaut cine halbmondförmige Faite macht.
Auch die Fleischfresser haben einen einfachen Magen, an
dem das linke Ende abgerundet und das rechte darmahnlich verliingcrt ist. Die trichterförmige Schlundeinpflanzung geschieht am kleinen Bogen, ganz in der Nâhe des linken Endes. Die Muskelhaut ist im Verhaltnisse stark, und die Schleimhaut, die zahlreiche Schleimbalge enthiilt, zeigt zahlreiche Falten, die sich selbst bei einem aufgeblasenen und getrockneten Magen noch erhalten und durchscheinen ; an dem Pförtner bildet sie cine halbmondförmige Kl»ppe. |
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B. $ltr pflritlhonttl. (Tubus s. tractus intestinorum.)
Der Dar m kan al ist eine lange, mehïfach gewundene, hautig-
fleischige Röhre, welche sich von dem Pförtner bis zu dem After erstreckt, in seinem Verlaufe verschiedene Durchmesser zeigt, durch den Gallengang und die Speichelgange mit der Leber und der Bauch- speicheldrüse in Communication steht und grösstentheils durch das Gekröse in seiner Lage erhalten wird. Er ist wie der Magen aus einer aussern oderserösen, einer mittlern oder musculösen und einer innern oder Schleimhaut zusammengesetzt. Die aussere oder seröse Haut kommt von dem Gekröse,
das eine Fortsetzung des Bauchfells ist; ihre innere Flâcho ist rauh und steht durch Zellgewebe mit der Muskelhaut in Verbindung, ihre aussere dagegen ist frei, glatt, feuclit und der Bauchhöhle zugekchrt. Die mittlere oder mus culös e Haut ist von blassrother
Farbe und gehort, wie die des Magens, den unwillkührlichen Muskeln an. Sie besteht aus einer aussern und innern Schichte, jenes sind Langenfasern , dièses Krcisfasern ; durch die Lângenfasern wird der L c y h, Analomie. 33
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Darmkanal verkürzt und dadurcli erweitert, durch die Kreisfasern aber
verengt. Die Wirkungen, welche wahrcnd des Verdauungsprocesses von den beiden Schichten abwechslungsweise erfolgen, nennt man die wurrnförmige oder die peristaltische Bewegung, weil sic mit der eines Regenwurmes Aehnlichkeit hat. Die innere oder Schleimhaut hat ein röthliches, sammet-
artiges Aussehen, ist gewöhnlich dunner als die im Magen, und mit dem sehr zarten Epithelium ziemlicb fest verbunden. Ihre aussere Flache ist rauh und mittelst Zellgewebe mit den Kreisfasern der Muskclhaut verbunden ; ihre innere, der Ilöhle des Darmes zugekehrte Flache ist frei, und lasst im Diinndarme viele kleine, fadenförniige Verlangerungen (Zotten, Villi), die Darmzotten genannt, erkennen, in welchen angeblich die Aufsaugung des Nahrungssaftes {Chylus) durch die Saugadern vor sich gehen soli. In dem Dickdarme fohlen diese, dagegen kommen an der Schleimhaut dicser Darmparthieen theils viele kleine Faltchen, theils kleine, kolbige Erhabenheiten vor ; die Schleimhaut enthiilt zahlreiche Schlcimbalge, die entweder einzeln (zerstreut) oder in grössern Haufen beisammen liegen, und nach den Entdeckern die Lieberkühnischen, die Peyerischen und die Brunn er is ch en Drüschen genannt werden. In Betreft" des Durchmcssers lasst sich der ganze Darmkanal in
don dunnen Darm (Tntestinum tenue) und in den dicken Dar in (IntesÜnum crassum) abtheilen. Der dunne Darm, welcher von dem Pförtner bis zu der Hüft-
darmöffnung des Blinddarmes reicht, zerfüllt in den ZwüH'fiugerdarm,
den Le er darm und den K m mmd^irm. Den dicken Darm, welcher von genannter Oeffnung bis zu
dem After reicht, bildet der BI in ddarm,
der Grimmdarm und
der Mastdarm.
Die ' Grenzen zwischen den Unterabtheilungen des dicken Darmes
sind deutlich, wâhrend die der dunnen Danne willkiihrlich angenommen werden köimen. Was die Lange des Darmkanal» in dem Verhaltnisse zu der
Lange des Thierkörpers bei den verschiedenen Hausthieren und deren Racen anbetrilTt, so herrscht hier eine grosse Verscliiedcnheit ; im Allgemeinen aber bestiitigt es sich, dass der Darmkanal der Pflan- zenfresser (Herbivoren) und der Schweine (Omnivoren) verhâlt- nissmassig langer ist, als der der Fleischfresser (Carnivoren). Man hat nun durch öfter angestelltc Ausmessungen des Darm-
kanals das Résultat erhalten, dass derselbe bei dem Pferdc 10—12 mal, bei dem Einde 20—22 mal, bei dem Schafe und der Zicge 26-—28 mal, bei dem Schweine 15—17 mal, bei dem Hunde 41/2—5y2 mal und bei der Katze 4—5 mal langer ist, als die Körperlange von den Lippen bis zu dem After gemesseii. |
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Die Lange des ganzen Darmkanals betrâgt bei dem Pierde
ungefahr 100 Schub* (wiirttembergisches Mass), von denen cca 70 auf den Diinndarm kommen; bei dem Rinde cca 150 Schuh (120 Schuh durine Darme); bei dem Schafe cca 90 Schuh (70 Schuh diinne Danne) ; bei der Zicge cc° 95 Schuh (70 Schuh diinne Darme) ; bei dem Schweine cca 65 Schuh (53 Schuh diinne Darme); bei dem Hunde cca 18 Schuh (16 Schuh diinne Darme) und bei der Katze cc" 5'/j Schuh (4% Schuh diinne Darme). I. Per ì)0ntl£ parut. (Intestinum tenue.)
1. Der Zwölffingerdarm. (Intestinum duodenum) Der Zwölffingerdarm, auch der Gallendarm genannt, wird
als die kiirzeste Partine der dunnen Darme (2 Schuh lang) angenom- men, und erscheint weiter als der Leer- und Krummdarm. An dem Pförtner geht er als Anfang des Dünndarmes aus dem Magen hervor, steigt in der rechten Unterrippengegend zwischen der hintern Flache der Leber und dem Grimmdarme bis zur rechten Niere in die Höhe; tritt dann zwischen der vordern und hintern Gekröswurzel auf die linke Seite und setzt sich unter der linken Niere in den Leerdarm fort. In diesem Verlaufe macht er drei Krümmungen, die vor- dere rechte an der Leber, die hintere rechte an der rechten Niere und die linke an der linken Niere. Durch Vcrdoppelungen des Bauchfells ist er an die Leber durch das Leber-Zwölffinger- darmband und an die rechte Niere durch das Nieren-Z wölf- fingerdarmband befestigt. In der Nahe des Magens steht er durch Zellgewebe mit der Bauchspeicheldrüse, und ehe er in den Leerdarm übergeht, durch eine besondere Verlangerung des serösen Ueberzuges mit dem Grimmdarme in Verbindung. Die Schleimhaut zeigt an der vordern rechten Krümmung eine ringförmige Wulst, in welcher der Gallengang und der grosse Ausführungsgang der Bauch- speicheldrüse ausmünden ; gegenüber dieser Wulst liegt eine kleine warzenartige Erhöhung, welche die Ausmündung des kleinen Aus- führungsganges der Bauchspeicheldrüse enthalt. Der Zwölffingerdarm erhiilt sein Blut durch Aeste der Leborarterie,
seine Venen gehen in die Pfortader, die Saugadern in den Milch- brustgang und die Nerven kommen von dem Bauchgeflechte. Bei den Wiedorkauern geht der Zwölffingerdarm von der
Pförtneröffnung des Labes nach vorn an die hintere Flache der Leber; von dieser setzt er sich wieder nach hinten fort und geht, das Ge- kröse zwischen den letzten Windimgen des Grimmdannes durchbohrend, auf der linken Seite in den Leerdarm über. Bei dem Rinde zeigt die Schleimhaut zwei Oeffnungen, wovon eine dem Gallengang, die andere dem Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse angehört. Bei ' Es versteht sich von selbst, dass bei der ungloichen Grosse der ver-
seliiedeuon Thierarten und Racen uur eine Durchsclmittsberoclmung angeuommen werden konnte. |
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dein S e ha fé und der Zi eg e ist, da beide Gange gemeinscliaftlich
münden, nur eine Oeffhung zu bemerken. Bei dem S eh weine geht er von dem Pförtner nach hinten,
und wie bei dem Rinde durch die letzten Windungen des Grimmdarmes, und dann in den Leerdarm über. Der Ausfiihrungsgang der Lebcr und der Bauchspeiclieldrüse münden jeder für sich, daher auch auf der Schleimhaut zwei Oeffnungen zu bemerken sind. Bei den Fleischfressern gelangt er von dem Pförtner, zwei
Krümmungen machend, auf der rechten Seite bis in die Leistengegend, an welcher Stelle sich der Darm wieder nach vorn umbiegt, und über dem Blinddarme das Gekröse des Grimmdarmes durchbohrt, urn auf der linken Seito in den Leerdarm überzugehen. Die Schleimhaut ist bei dem Hunde mit zwei, bei der Katze mit einer Oeffhung versehen; bei ersterem mündet der Gallengang und der kleine Aus- fiihrungsgang der Bauchspeiclieldrüse gemeinscliaftlich, und der grosse der letztern Drüse für sich; bei letzterer ist die Ausmündung des Gallenganges und des einfachen Ausführungsganges der Bauchspeichel- driise gemeinscliaftlich. 2. Der Leerdarm. (Intestinum jéjunum.)
Der Name Leerdarm rührt daher, weil er bei Sectionen in der
Regel leer von NahrungsstoiTen angetroffen wird, er ist eine Fort- setzung des vorigen, aber von geringerem Durchmesser. Diese Darm- parthie, welclie durch das Gekröse an der Wirbelsiiule angeheftet ist, macht den grössten Theil des Dünndarmes aus. Er erstreckt sich, viele Bogen bildend, über und ncben dem Griinmdarmc von der linken Unterrippengegend bis in die linke Flankengegend, wo er in den Krummdarm übergeht; an jedem Bogen lasst sich ein ausgehöhlter (concaver) und ein gewölbter (convexer) Rand unterscheiden. Die Schleimhaut enthalt die sogenannten Peyerischeii Drüschen, in grossen Haufen gedrângt beisammen liegend. Das Blut wird dein Leerdarme durch zalilreiche Aeste der vor-
dern Gekrösarterie zugefiihrt, und die Venen, Saugadern und Nerven verhalten sich wie bei dem Zwölffingerdarm. Bei dem Rinde ist dieser Darm ebenfalls sehr lang, verhaltniss-
massig eng und bildet kleinere Bogen als bei dem Pferde. Seine Lage hat er auf dem Pansen und wird durch eine Fortsetzung des Gekröses, welches den Dickdarm ganz umgibt, in seiner Lage er- halten. Die Haute erscheinen sehr dünn, und die feinen Darmzotten an der Schleimhaut lassen sich als kleine Scliüppchcn erkennen. Bei dem Schweine sind die Darmzotten sehr kurz, und die
Peyerischen Drüschen erscheinen als dicke schwammige Wülste. Bei den Fleischfressern ist der Leerdarm verhaltnissniassig
sehr kurz, die Schleimhaut zeigt viele Runzeln, und die Darmzotten an derselben sind am aasgebildetsten. 3. Der Krummdarm. (Intestinum ileum.)
Der Krumm- oder Hüftdarm bildet die hintere Partine des
Dünndarmes, und ist eine Fortsetzung des vorigen. Von der linken |
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Flankengegend erstreckt er sich, viele Krümmungen bildend, bis in
die rechte und mündet mit seinem hintern Ende in gerader Richtung in den Blinddarm ein. An dieser Parthie ist die Muskelhaut sehr stark, so dass diese Parthie viel Aehnlichkeit mit der Brustportion des Schlundes zeigt. Die Schleimhaut bildet viele Faltchen und enthalt die Peyerischen Drüschen in Haufen beisammen liegend. Die seröse Haut als Ueberzug macht durch Verdoppelung eine Faite, welche an die kleine Kriimmung und das Mittelstück des Blinddarmes geht, und beide Dârme mit einander verbindet. Die Arterien, Venen, Saugadern und Nerven haben denselben
Ursprung und Verlauf wie an dem Leerdarme, Bei den Wiederkiiuern ist die Muskelhaut nicht dicker als
an dem Leerdarme, und die Einmündung geschieht in schiefer Rich- tung von rück- nach vorwarts in den Dickdarm. Bei dem S eh wei ne verhalt sich die Muskelhaut wie bei dem
Pferde, und die Einpflanzung wie bei den Wiederkiiuern. Bei den Fleischfressern geschieht die Einmündung dièses
Darmes sowohl in den Blind- als Grimmdarm; er nimmt denselben Verlauf wie bei den Wiederkauern und dem Schweine, und ist etwas enger als der Leerdarm. II. Jltr biche Jlltnit. {Intestinum crassum.)
1. Der Blinddarm. (Intestinum coecum.) (Fig. 135. a.) Der Blinddarm, der besonders bei dem Pferde sehr in die
Augen fallt, macht den Anfang des dicken Darmes, und erstreckt sich von der rechten Niere und der rechten Flankengegend durch die rechte Unterrippengegend nach vorn und unten bis in die Brustbein- gegend. Er wird durch einen Theil der vordern Gekröswurzel in seiner Lage gesichert und in den Grund, das Mittelstück und die Spitze abgetheilt. Der Grund besteht in einem grossen gekrümmten Behalter, dei-
in der rechten Flankengegend gelagert ist, durch das Gekröse an die Wirbelsaule befestigt und durch Zellgewebe mit dem Grimmdarme und der Bauchspeicheldrüse verbunden ist. Er lasst zwei Krümmungen (Bogen), zwei Endstücke, zwei F lach en und zwei O e f f nu ng en untorscheiden. Die grosse Kriimmung, welche nach aussen und hinten sieht, ist gebogen; die kleine liegt nach innen auf dem Anfang des Grimmdarmes und ist ausgehöhlt. Das h intere Ende bildet einen freien, abgerundeten Blindsack, welcher sich mit dem obern Quer-Colon verbindet; das vorder e Ende ist durch einen Einschnitt von dem Mittelstück, in das es übergeht, geschieden. Die rechte Pitiche sieht nach aussen gegen das Zwerchfell und die Leber, die linke nach innen und etwas nach oben, wo sie sich mit dem Grimmdarme und der Bauchspeicheldrüse verbindet. Die obère oder Hüftdarm- und dieuntere oder Grimmdarmöffnung liegen an der kleinen Kriimmung; erstere besitzt eine von der Schleim- haut gebildete, hervorragende Klappe (Valvula Bauhini s. Fallopiï), |
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letztere ist grösser als diese und ebenfalls mit einer, aber weniger
hervorragenden Klappe versehen. Beide Oeffnungen werden überdiess noch durch die Kreisfasern der Muskelhaut verengt. Fig. 125.
Der aufgeblasene Blind- und Grimmdarm des Pferdos. |
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a. Der Blinddarm, f- Das aufsleigendc Colon.
b. c. Dessen Bander. f'. Das obère Quer-Colon.
d. Das hinlere Ende des Krumindarmes. g. Der binlere oder Bechenbogen.
e-e', f. f'. Der Grimmdarm. h. Der vorderc oder Hageribogen. e. Das untere Quer-Colon. -f- Zeichen, welche den Lauf des Darm-
e'. Das absleigende Colon. X Inhaltes andeuleri. |
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Das Mittelstück, das einen nicht unbedeutenden Umfang hat,
liegt neben dem Aniang des Grimmdarmes, mit dem es auch durch einen Theil des Gekröses in Verbindung steht. Dieser Theil des Blinddarmes zeigt an seiner aussern Oberflache beulenartige Erhaben- heiten (Posclien), welclie durch Einschnitte von einander getrennt sind. An - der innern Oberflache erscheinen erstcre als sackartige Erweiterungen und letztere als halbmondförmigo, in die Höhle des Darmes hereinragende Falten. Die Langenfasern der Muskelhaut bilden durch theilweises gedrangteres Beisammenliegon vier bandartige Liingen- streifen, welche kiirzer als der Darm selbst sind, und der verhalt- nissmassig dunnen Muskelhaut zur Verstârkung dienen. Genanntc |
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Erliabenheiten und Vertiefungen gehen quer von einem Bande zu
dem andern. Die S pit ze, welche ihre Lage gewöhnlich in der Brustbein-
g'egend hat, ist an ihrer iiussem und innern Oberflache glatt, und bildet einen kurzen, stumpfen, freien Blindsack. Die Blutgcfasse, welclie sich an dem Blinddarm verzweigen,
kommen von der vordcrn Gekrösarterie; die Venen münden in die Pfortader, die Saugadern in den Milchbrustgang und die Nerven er- halt er von dem vordern Gekrösgeflecht. 2. Dor Grimmdarm. (Intestinum colon.) (j?ig. 125, e o', f f.)
Der Grimmdarm macht die grösste Darmparthie der dicken
Diirrne aus, indem er bei dem Pferde über die Halfte der Bauch- höhlc ausfüllt; sein Durclimesser ist sehr verschieden, denn bald ist er betrachtlich erweitert, bald wieder sehr verengert. Er erstreckt sich von der rechten Flankengegend nach unten und vorn bis in die Brustbeingegend, und von hier nach rückwarts bis in die Becken- höhle. Man betrachtet an ihm eine untere und eine obère Lage, welche beide durch einen Theil des Gekröses mit einander in Ver- bindung stehen. Die untere Lage fangt ziemlich enge an der Grimmdarm-
öffnung des Blinddarmes an, erweitert sich sogleich zu einem be- trachtlichen Umfang, sctzt sich dami als un tere s Quer-Colon (Colon transversum inferius) von der rechten Plankengegend durch die rechte Unterrippengegend bis in die Brustbeingegend fort; biegt sich hier gegen die linke Unterrippengegend um und lauft nun als ab- steigendes Colon (Colon descendent) auf den Bauchmuskeln nach hinten bis in die Beckenhöhle. In der N&he der Beckenhöhle fângt der Darm an enger zu werden, wendet sich, einen Bogen bildend, den man den hintern oder Beckenbogen nennt, nach vorn um, und geht durch eine Einschnürung in die obère Lage über. Die obère Lage erstreckt sich von dieser Einschnürung, an
Umfang zunehmend, als aufsteigendes Colon (Colon ascendens) über dem absteigenden durch die linke Flanken- und Unterrippen- gegend bis zu dem Magen, an welchem Organ der Darm als obères Quer-Colon (Colon transversum, superius) sich betrachtlich er- weitert und mit der Bauchspeicheldrüse und dem Netze in Verbindung steht. Nun wendet der Darm sich, indem er an Umfang abnimmt, als vorder er oder Magen bogen auf die rechte Seite, um am Grunde des Blinddarmes in den Mastdarm überzugehen. Die seröse Haut geht von der untern zu der obem Lage,
verbindet dadurch beide mit einander und macht einen Theil des Gekröses aus. Die Liingenfasern der Muskelhaut bilden wie an dem
Blinddarme langslaufende Bander, welche den ebenfalls verhaltniss- massig dunnen und schwachen Hauten des Colons zur Verstârkung dienen. An dem untern Quer-Colon und dem absteigenden Colon beluiden sich vier Bander, von denen drei sich gegen den Beckenbogen |
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verlieren, und nur eines, von dem Gekröse bedeckt, an dem kleinen
Bogen desselben bis an das aufsteigende und óbere Quer-Colon sich fortsetzt. An dem obern Quer-Colon kommen noch zwei weitere Bander hinzu, so dass es an dieser Darmparthie im Ganzen drei sind, von weiehen eines sich gegen den Mastdarm verliert, die beiden andern aber an den grossen und kleinen Bogen desselben sich fortsetzen. Auch an dem Grimmdarme sind an der aussern Flache die
Poschen und die dazwisehen liegenden Einschniirungen, so wie an der innern Flache die sackartigen Erweiterungen und halbmondförmigen Falten vorhanden ; diese gehen ebenfalls quer von dem einen Langen- bande zu dem andern. An der untern Lage sind die Poschen und Einschniirungen sehr zahlreich, an dem hintern Bogen und dem An- fang des aufsteigenden Colons fehlen sie, und an dem obern Qner- Colon sind sie nur seicht. Die Blutgefasse (Arterien und Venen), die Lymphgefasse und
die Nerven haben denselben Ursprung und Verlauf, wie bei dem Blinddarme angegeben wurde. Fig. 126.
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Der Blinddarm und dor Anfang des Grimmdarmes des Rinjes.
(Aufgeblasen.) |
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Der Blinddarm der "Wiederkauer ist durchaus von gleicher
Weite, im Verhaltnisse aber viel enger als der des Pferdes. Der Grund ist nach vorn gebogen und geht in das Mittelstiick über; die Bander, so wie die eigentlichen Poschen an dem Mittelstücke fehlen, dagegen lassen sich seichte Einschnitte an ihm wahrnehinen, die gegen die abgerundete blindsackförmige Spitze sich verlieren. Die Krummdarmöffnung besitzt eine Klappe, und der Uebergang in den Grimmdarm -(Grimmdarmöffnung) ist aussen durch einen kleinen Ein- schnitt und innen durch eine kleine Faite angedeutet. |
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Der Grimmdarm der Wiederkiiuer gelit kaum merklieh aus
dem Blinddarme hervor, ist an seiner âussern und innern Oberflaclie eben, also oline Posclien und Einschnürungen, und im Verhâltnisse langer, aber enger als bei dem Pferde, so dass er in seinem weitern Verlaufe einen nicht viel grössern Durchmesser zeigt, als der dunne Darm; er bildet ein ganzes Convolut von Darmen, welclies zwischen den Bliittern des Gekröses eingeschlossen ist. Von dem Blinddarme aus gelit er, mehrere Kriimmungen maehend, anfangs nach vorn, dann nacli hinten, wickelt sich nun in concentrischen Schichten nach innen um, und von der Mitte des Convoluts mit excentrischen Schichten wieder nach aussen au£, so dass immer eine concentrische Schichte ncben einer excentrischen ihren Verlauf nimmt. Die letzte excentrische Schichte entfernt sich von dem Convolut und lauft, einen grossen Bogen beschreibend, zwischen den Bliittern des Gekröses der dunnen Darme, ganz in der Nalie derselben, nach vorn um die Bauchspeicheldrüse lierum bis zur vordern Gekrösarterie; alsdann tritt sic von dieser Stelle, in einer besondern Portion des Gekröses an der Wirbelsaule aufgehiingt, nach hinten, um in den Mastdarm überzu- gelien. Bei dem Schafe und der Zi eg e besteht das Convolut von Darmen aus melir Darmschichten als bei dem Rinde. |
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Fig. .727.
Der Blind- und Grimmdarm des Schweines aufgeMasen. |
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Der Blinddarm des Schweines ist kurz, aber verhâltnissmassig
weit; seinen grössten Durchmesser hat er in der Niihe der stumpfen, abgerundeten Spitze. Die Lüngenfasorn der Muskelhaut bilden an ihm drei Bander, zwischen welchen, wie bei dem Pferde, die quer liegenden Posclien und Einschnürungen sich befinden. Wie bei den Wiederkauern gelit auch er unmittelbar in den Grimmdarm über. |
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Leyh, Anatomie-
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Bei dem Sc h wei ne besitzt der Grimmdarm zwei Bandstreifen,
zwischen diesen Poschen und Einschnürungen, und bildet ein ahn- liches Convolut von Darmen wie bei den Wiederkauern. Von dem Blinddarme aus macht er namlich drei nach vorwiirts gehende Spiral- windungen, biegt sich dann um, und beschreibt ebenso violo Win- dungen wieder nach rückwarts, welche zwischen den crsten Windungcn verlaufen, bis der Darm endlich ohne Poschen und Einschnürungen aus dem obern Theile des Convolutes heraustritt, nach hinten geht und in den Mastdarm sich fortsetzt. Die Windungen stehen durch einen Theil des Gekröses mit cinander in Verbindung. Die Schleimhaut zeigt viele Schleimdriischen, die in grössern Hâufchen beisammen liegen. |
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Fig. 128.
und Grimmdarm dos Hundes aufgeblasen. |
Der Blinddarm des II u n d e s
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ist glatt, so ziemlich von gleichem
Durchmesser, und geht ununter- |
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Der Blind-
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brochen in den Grimmdarm über.
Auf dem Krummdarme liegend, macht er mehrere Spiralwindungen von vorn nach hinten. Die nach vorvvarts gerichtete Spitzo bildet einen stumpfen Blindsack. Bei dem Hun de zeigt der
kurze Grimmdarm einen verhalt- nissmassig grossen Durchmesser ; seinen Verlauf nimmt er von dom Blinddarm aus nach vorn bis an den Magen und die Bauchspeichel- driise, biegt sich hinter diesen Or- ganen nach der linken Seite um, lauft von hier wieder nach hinten, und geht nun in den Mastdarm |
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i- Der Krummdarm-
i- Der Blinddarm- Der Grimmdarm- Fig. VJ9.
und Grimmdarm der Katze aufgeblasen. |
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Der Blind-
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über.
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Der Blinddarm der Katze ist
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sehr klein und glatt; er zeigt einc
stumpfe, abgerundete Spitze, in dessen Nâhe der Krummdarm in das Mittelstück einmündet, das durch den Grund ununterbrochen in den Grimmdarm übergeht. Bei dem Hunde und der Katze enthalt die Schleimhaut eine Menge ziemlich |
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Der Krummdarm.
Der Blinddarm- Der Grimmdarm. |
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grosser Schleimdrüschen.
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Der Grimmdarm der Katze
ist von gleichem Durchmesser wie der Blinddarm, ohne Poschen und Zeilen, und nimmt densclben Verlauf wie bei dem Hunde. 3. Der Mastdarm. (Intestinum rectum.) (Fig. 131. eee.)
Der Mastdarm bildet die hinterste Partine des dicken Dannes,
ist durch die hintere Gckröswurzel an die Wirbelsaule befestigt, geht |
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aus dem Magenbogen des Grimmdarmes hervor und erstreckt sich
Von diesem bis zu dem After, mit dein er endet. Seine Lage hat er theils in der Bauch-, theils in der Beckenhöhle, daher er auch eine v o r d e r e oder Bauch portion und eine h i n t e r e oder Beckenportion unterscheiden ltisst. Die v o rd e r e oder B a u c h p o r tio n ist so ziemlich von gleichem
Durchmesser, sehr lang und durch das lange und breite Mastdarm- Gekröse in seiner Lage gesichert. Dièse Portion geht von dem Grimmdarme aus auf - die linke Seite, und auf dieser Darmparthie, mehrere grosse AVindungen machend, nach hinten in die Beckenhöhle. Die aussere oder seröse Haut ist eine Fortsetzung des Gekröses. Die Lan g en f asem der verhaltnissmassig starken Muskei haut bilden zwei Bander, die einander gegenüber liegen, so dass das eine an dem kleinen, das andere an dem grossen Bogen des Darmes seinen Verlauf nimmt; zwischen ihnen befinden sich auf jeder Seite die Poschen, die wieder durch Einschnürungen von einander getrennt sind und zur Formirung der Kothballen dienen. Die Schleimhaut ist mit zahlreichen, aber sehr kleinen Schleimdriischen versehen. Die hintere oder B eckenportion ist viel kürzer, aber weiter
als die Bauchportion, und macht das Ende des Mastdarmes aus. Dièse Portion befindet sich ganz in der Beckenhöhle unmittelbar unter dem Kreuzbein und zwischen den breiten Beekenbândern ; bei miinnlichen Thieren ruht sie auf den Saamenblaschen, den Vorsteher- driisen, der Harnblase und der Harnröhre, bei weiblichen dagegen auf dem hintern Theil des Fruchthalters und der Scheide, und steht mit allen diesen Gebilden durch Zellgewebe in Verbindung. Die aussere oder seröse Haut als Ueberzug fehlt. Die Fasern der Muskelhaut sind gleichmassig vertheilt, daher auch keine Bander, Poschen und Einschnürungen wahrzunehmen sind; dagegen gehen von ihr auf jeder Seite ein starker Muskelbündel nach oben an den Seitenrand des Kreuzbeines und einer nach hinten zur Seite an die erstcn Schweif- wirbel (Fig. 131. f. und g.). Die Schleimhaut bildet viele llunzeln und Langenfalten, onthult eine Menge Schleimdriischen und geht nach hinten und aussen an den After in die allgemeine Decke über, an welcher Stelle sie schr viele Talgdrüsen besitzt. Der After (Anus) ist hervorstchend, und besteht in einer ringförmigen Oeffnung, welche innen von der Schleimhaut, aussen von der haarlosen allgemeinen Decke begrenzt wird, zwischen welchen Hauten die den After be- wegenden Muskeln (siche Seite 154. G.) eingeschlossen sind. Beim Absetzen der Kothballen wird der After erweitert und die Schleim- haut , viele Runzeln und Falten bildend, als sogenannte Rose hervorgetrieben. Die Arterien des Mastdarmes kommen von der vordem, haupt-
sachlich aber von der hintern Gekrösarterie, ferner erhiilt die Becken- portion Zweige von den innern Schamarterien ; die Venen entsprechen den Arterien. Die Saugadern verlaufen zwischen den Blattern des - Mastdarm-Gekröses nach vorn durch die Gekrösdrüsen, und er- giessen ihren Iuhalt in die Saugaderstammc der dunnen Danne. |
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Die Nerven crhiilt der Mastdarm theils von dem Becken- und theils
von dem Kreuzgeflechte. Der Mastdarm der Wiederkauer ist bedeutend kürzer als der
des Pferdes, und die Einschniirungen sind sehr seicht, indem die Bander fehleu. Die Schleimhaut bildet ringfórmige Palten, und dei- After steht nicht hervor. An tìem Mastdarm des Schweines, der durch ein starkes
Muskelbündel an das Kreuzbein und die ersten Scliweifwirbel befestigt ist, fehlen die Bander, Poschen und Einschniirungen. Auch bei den Fleischfressern finden sich an dem Mast-
darme keine Poschen und Einschniirungen vor, und die Anheftung an das Kreuzbein und die Schweifwirbel geschieht wie bei dem Schweine. In der Nahe des Afters macht die Schleimhaut auf jeder Seite eine Unistülpung, wodurch zwei kleine Sâcke gebildet werden, die man die Afterbeu tei nennt. Dièse besitzen an ihrer, der Muskelhaut zugekehrten Flache viele Driischen, welche den ihnen eigens zukom- menden übelriechenden Saft durch ihre Ausfiihrungsgangc in die After- beutel ergiessen und den Excrementen beimischen. Der Darmkanal hat die Function, den in dem Magen aus den
Nahrungsstofïen mittelst Beimischung der Magenflüssigkeiten bereiteten Nabrungsbrei (Chymus) aus demselben durch den Pförtner in den dunnen Darm aufzunehmen, mit der Galle, dem Bauchspeicheldrüsen- safte und den Darmfliissigkeiten zu mengen, und ihn in seine naheren Bestandtheile zu zerlegen, d. h. weitern Nahrungssaft [Chylus) aus ihm zu gewinnen. Dieser wird nun von den Saugadern grösstentheils aufgesogen, und dem Blute durch den Milchbrustgang als Ersatzmittel zugeführt. Vermöge der peristaltischen Bewegung kommt der nun consistenter gewordene Chymus in den Blind- und Grimmdarm, in welchen Darmparthieen er sich durch liingern Aufentlialt einem neuen Verdauungsprocesse unterwirft, in Polge dessen die Saugadern des Blind- und Grimmdarmes das noch Branchbare (Ernahrende) vollends aufsaugen und ihren Inhalt ebenfalls in den Milchbrustgang ergiessen. Der nun an Consistenz zugenommene Darminhalt nimmt hier durch eine angebliche flüssig-ölige Substanz den eigenthiimlichen Kothgeruch an, wird dann in den Mastdarm befördert, daselbst zu den jeder Thiergattung eigens zukommenden Kothmassen geformt, und als un- brauchbarer Ueberrest der Nahrungsstoife durch den After aus dem Körper geschafft. Beiden Wiederkâuern, dem Schweine und den Fleisch-
fressern ist der Verdauungsprocess in den dicken Darmen weniger bedeutend als bei den Einliufern. C- JlttS Ïlflj. (Omentum s. Epiploon.)
Das Netz ist ein aus zwei dunnen, serösen, durch Zellgewebe
mit einander verbundenen Platten zusammcngesetztes, hautartiges Gebilde, welches als Fortsetzung des Bauchfells die Leber mit dem Magen und diesen mit der Milz und dem Grimmdarme verbindet. |
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"Es lâsst sich in das kleine Netz {Omentum minus), als die
Magen-Leber-Portion, und in das grosse Netz [Omentum majus), als die Magen-Milz-P ortion und die Milz-Grimm- darm-Portion eintheilen. |
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Fig. 130.
Die Leber, der Magen, die Milz und der Grimmdarni mit dem kleinen und grossen Netz. |
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1. Die Leber- a. Die Magen - ï.eber - Portion (kleines Netz).
2- Dcr Masen- 1). Die Magen - Milz- und
3. Die Milz- c. Die Magen-Milz-Grimmdann - Portion (grosses
4. Das Ende des Grimmdarmes und der Anfang Netz).
des Mastdarmes. c'. Dessen freier, in der Rauchhôhle liegcnder Theil.
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Die Magen-Leber-Portion ( Omentum gastro - hepaticum)
ist kurz und geht von der hintern Flache der Leber an den kleinen Bogen des Magens bis an den Anfang des Zwolffîngerdarmes. Zwischen den Blattern dieser Portion verlaufen die Lcberarterien und Nerven, so wie der Gallengang. Die Magen-Milz-Portion (Omentumgastro-lienale), welche
zur Verbindung dieser beiden Organe dient, entsteht dadurch, dass die Blatter der vorigeu an dem kleinen Bogen des Magens sich trennen, denselben als aussere Haut überziehen und an dessen grossen Bogen wieder zusammentreffen, von wo sie sich an die Rinne der Milz fortsetzen und dieselbo überziehen. Die Ma g en-Milz- Grimmdarm- Portion (Omentum gastro-
colicum) geht ebenfalls von dem grossen Bogen des Magens und von der Rinne der Milz an den vordern Bogen des Grimmdarmes und an den Anfang des Mastdarmes, verbindet diese Theile mit einander und setzt sich dann von hier frei in die Bauchhbhle fort *. * Dieser Theil des Netzes gelangt bei maunlichen Thieren raanchmal sogar
durch den Bauchring in den Hodensack, und bildet in diesem Falie den sog. Netz- bruch, der eigentlich erst bei Castrationen wahrgenommon wird und ohne Naehtheil für die Gesundheit der ïhiere durch leichtes Ausziehen und nachhoriges Ab- schneiden eutfernt werden kann. |
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Die Blutgefasse, die sich in dem Netze verzweigen, stammen"
von der Leberarterie (rechte Netzarterie), von der Milzarterie (linke Netzarterie), von der Magenarterie und von Aesten der Grimmdarm- arterien ; die Venen entsprechen den Arterien und die Nerven scheinen dem Netze, wie den serösen Hauten im AUgemeinen zu fehlen. Die freien Flâchen des Netzes sondern Serum ab, was sie
sclilüpfrig erhâlt, und bei gut genahrten Thieren nimmt es zwisclien seine Blâtter Fett auf, das als schlechter Warmeleitcr auch die Ver- dauung unterstützen mag. Das ganze Netz der Wieder kâuer ist viel ausgebreiteter als
bei dem Pferde. Das kleine Netz geht von der hintern Flaclie der Leber an den obern Bogen des Labs und an den Anfang des Zwölffingerdarmes. Das grosse Netz steht an dem Zwölfiingerdarme mit dem vorigen in Verbindung; es geht von dem untern Bogen des Psalters und dem obern Bogen des Labs an die obère und untere Langenrinne des Pansens, bedeekt den ganzen rechten Sack desselben und endigt an dem Grimmdarme, nachdem es sich mit dem Dünndarm-Gekröse verbunden bat. Bei dem Schweine geschenen die Anheftungspunkte des Netzes
im AUgemeinen wie bei dem Pferde, es ist aber viel ausgebreiteter, denn es erstreckt sich, die Eingeweide bedeckend, von dem Magen und der Milz nach hinten bis gegen die Beckenhöhle, schlagt sich daselbst urn und lauft als zweite Schichte wieder nach vorn. Auch bei den Fleischfressern geht das Netz, aber auf
der untern Baucbwandung, von dem Magen und der Milz bis an die Beckenhöhle, schlagt sich dort ebenfalls urn, und verbindet sich, wieder nach vorn laufend, mit dem Zwölffingerdarme und dem Gekröse des Grimmdarmes. D. paS ©ekrflft. (Mescnterium.) (Fig. 131.)
Das Gekröse ist wie das Netz als eine Fortsetzung des Bauch-
felles zu betrachten, indem dessen seitliche Platten in der Lenden- gegend zusammentreffen, sich in die Bauchhöhle berabsenken, die Darme überziehen, dieselben unter sich mit cinander verbinden und als bandartige Verlangerungen an die Wirbelsaule befestigen. Zwischen beiden Platten, welche durch Zellgewebe mit einander verbunden sind, verlaufen die Nerven, Blut- und Lymphgefasse (Chylusgefasse) der Darme, auch enthalten sie die Gekrösdriisen und bei gut ge- nShrten Thieren Fett. Man theilt das ganze Gekröse in die vordere oder grosse
Gekröswurzel und in die hint er e oder kleine Gekrös- wurzel ein; erstere zerfallt in das Gekröse der dunnen Darme und in das Gekröse des Blind- und Grimmdarmes, letztere in das Gekröse des Mastdarmes. Das Gekröse der dunnen Darme (Mesenterium) nimmt
seinen Anfang in der Lendengegend und verlangert sich von hier nach unten in die Bauchhöhle; es ist sehr lang, vielfach gefaltet, |
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tritt an die concaven Rânder der Bogen des Leer- und Krummdarmes,
iiberzielit alsdann diese Darmparthieen und befestigt .dieselben an die Wirbelsaule. Von dem hintern Ende des Krummdarmes bildet das Gekröse durcli Verdoppelung noch eine besondere Faite von sichel- förraiger Gestalt, welche an den kleinen Bogen des Blinddarmgrundes als Krumm-Blinddarmband geht. |
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Fig. 131.
Die vordere und hintere Gekröswurzel in ihrer Lage. |
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a. Die vordere Gekröswurzel. d. Die Liniere Gekröswurzel.
bb- Die Gekrösdrüsen der duurren Dârme. e e e, Mastdarmbögen.
ecc. Dünndarmschlingcn, f. g. Bander des Dlastdarrncs,
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Das Gekröse des Blind- und G ri mm darm es (Mesocolon)
ist schmal, und macht mit dem vorigen die vordere Gekrös- wurzel aus. Diese Portion des Gekröses geht von der rechten Nierengegend an den Blind- und Grimmdarm; an dem Grimmdarme setzt sie sich zwischen der obern und untern Lage bis an den hintern Bogen fort, in dessen Nahe sie am hreitesten ist, und diese, so wie den Blind- und Grimmdarm mit einander verbindet. Das Gekröse des Mastdarmes (Mesorectum) nimmt seine
Entstehung hinter dem vorigen, an den Lenden und dem vordern Ende des Kreuzbeines als hintere Gekröswurzel; es ist ziemlich breit, anfangs sehr lang, wird aber gegen die Beckenhöhle allmahlig kürzer, und tritt an den concaven Bândern der Mastdarmbögen, mit Ausnahme der Beckenportion, an diese Darmparthie. Zwischen der vordern und hintern Gekröswurzel geht der Zwölffingerdarm von der rechten auf die linke Seite des Bauches, und macht die Grânze zwischen beiden aus. Die vordere Gekröswurzel erhalt ihre Blut- gcfassc von der vordern, und die hintere Gekröswurzel von der |
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hintern Gekrösarterie, und die entsprechenden Venen tragen zur Bil-
dung der Pfortader bei. Das Gekröse scheint dazu bestimmt zu sein, dem Dannkanal
als Befestigungspunkt an die "Wirbelsaule zu dienen, die einzelnen Darmparthieeii unter einander zu verbinden; und wie alle serösen Haute auf seinen freien Oberflachen Serum abzusondern und wieder einzusaugen; ferner dient es bei gut genahrten Thieren als Fettbehalter, und enthalt die dem Dannkanal zugehörenden Blutgefasse, Lymph- gefasse und Lymphdrüsen, so wie die Nervengefiechte. Bei den Wiederkauern und dem Schweine ist das Gekröse
der dunnen Danne und das des Blind- und Grimmdarmes ein gemein- schaftliches, indem die beiden seitlicben, in der Lendengegend zu- sammentreffenden Platten sich sogleich wieder trennen, den Blind- und Grimmdarm in sich einschliessen, unter den Spiralwindungen dieselbcn verlassen, sich durch Zellgewebe wieder mit einander vereinigen und dann erst nach einer kurzen Strecke an die concaven Rander der dunnen Darme gelangen, so dass diese durch ein kurzes, breites, viele Falten bildendes Gekröse an dem Dickdarme aufgehangt er- scheinen. Wie bei dem Pferde, so hat auch bei diesen Thieren der Mastdarm sein eigenes Gekröse. Bei den Fleischfressern ist der Blinddarm von dem Gekröse
der dunnen Darme eingeschlossen ; das des Grimmdarmes ist ziemlich breit und das des Mastdarmes schmal. E. pje §tbtf. (Hepar s. Jecur.)
Die Leb er ist das grösste drüsige Organ im thierischen Körper ;
sie hat eine plattgedrückte Form und ein braunrothes Aussehen, liegt in der vordern Bauchgegend, mehr gegen die rechte Unterrippen- gegend, und ist durch mehrere Bander an der hintern, ausgehöhlten Flache des Zwerchfelles gleichsam aufgehangt. Nach vorn stösst sie an das Zwerchfell, nach hinten an den Magen, den Anfang des Zwölfflngerdarmes, die Bauchspeicheldriise, die rechte Nicre und den Grimmdarm, nach oben an die Pfeiler des Zwerchfelles, und nach unten hangt sie frei an dem Zwerchfell. Man betrachtet an ihr zwei Flachen, zwei Rander, drei Lappen und fünf Bander. Die vordere Flâche der Leber, welche gewölbt ist, sieht
gegen das Zwerchfell; von dem obera Rande bis gegen die Mitte findet sich eine Rinne, in weieher die hintere Hohlvene zu dem Hohlvenenloch des Zwerchfelles herabsteigt. Die hintere Flache sieht gegen den Magen und Darmkanal, und ist mit ersterem durch einen Theil des Netzes verbunden, an ihrem obern Theile ausgehöhlt und in ihrer Mitte mit einer langlich schmalen Rinne versehen, die man die Leberpforte (Porta hepatis) nennt. Diese nimmt die Leberarterie, die Pfortader, die Lymphgefassc und Lymphdrüsen, die Nerven und die Gallengange auf; alle diese Theile -sind von einer besondern Membran bedeckt, welche die Kapsel des Glisson (Capsula Glissonii) genannt wird. |
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Fig. 132,
Die Leber an der hintern Flâche des Zwerchfells in ihier Lage betrachtet |
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Der linke Leberlappen.
Der rechte Leberlappen-
Der miniere Leberlappen.
Das Spicgelische Lapp-
chen. Das linke breite Band.
Das rechle breile Band.
Das sichclförmige Band.
Der Gallcngaug,
Das aufgeschnittene Slücli
des Zwölffingerdarmes mit den Ausführungs- giingeii der Leber- und der Bauchspeicbeldrüpe. Die Ausniündnng des klei-
nen pancreatischenGan- ges. Die Warze in dem geölT-
nelen Zwölfffngerdarm, welche die Ausmündung des Gallenganges und des grossen pnncreali- schen Ganges enlhâll. Die Pfortader.
Die hintere Hohlvene.
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Der obère Rand, welcher gegen die Pfeiler des Zwerchfells
gerichtet ist, ersclieint stumpf und uneben; an ihm bemerkt man zwei Ausschnitte, von denen der gegen die rechte Seite die hintere Hohlvene und der gegen die linke Seite den Schlund aufnimmt. Der un ter e Rand ist frei, scharf und gebogen, und sieht gegen den Schaufelknorpel ; dieser besitzt zwei tiefe Einschnitte, wodurch die Leber in drei gr ossero Lappen abgetheilt wird, welche zusammen ein Gewicht von cca 8—10 Pfund haben. Der rechte Lappen ist in den meisten Fallen der grösste und
dickstc *; er liegt in der rechten Untcrrippengegend an der rechten Halfte des Zwerchfells, sein innorer Rand verbindet sich mit dem mittlern Lappen, sein Musserei- ist frei und scharf. An dem obern Theile der hintern Flache findet sich noch ein kleines pyramidenförmiges Lappchen (Lobulus Spiegelü), das nach aussen mit einer langlichen Grube vors eh en ist, in welche das vordere Ende der rechten Niere zu liegen kommt. Der m itti er e Lappen ist der kleinste, liegt zwischen dem rechten und linken Lappen, und ist an seinem untern Rande durch mehrcre Einschnitte in Ideine Lappchen getheilt, die in ihrer Mitte eine Grube, die Nabelgrube genannt, lassen, welche bei ungebornen Thieren die Nabel vene aufnimmt. Der linke Lappen 1 In Beziehung ani' die Grosse der drei Leberlappen flnden nicht so selten
derartigo Abweichungen statt, dass der linke Lappen grösser als der reclite ist, oder der eine oder der andere nnr als Rudiment erscheint. Leyh, Anatomie. OO
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ist gewöhnlich etwas schmàler und dunner als der rechte, liegt melir
uach links an der hintern Pliicho des Zwerchfells, zwischen diesem und dem Magen. Der innere Rand verbindet sich mit dem mittlern Lappen, und der aussere gebogene Rand ist frei und scliarf. Die Bander der Leb er, welche durch Verdoppelungen des
Bauchfelles gebildet werden, befestigen dieselbe an die hintere, aus- gehöhlte Flache des Zwerchfells. Das rechte breite Band geht von dem obern Theile des aussern Randes des rechten Leberlappens an die Rippentheilo des Zwerchfells. Das linke breite Band ist langer, als das vorige, nimmt seinen Anfang an dem obern aussern Theile des linken Leberlappens, und sein Endc an der Aponeurose der linken Halfte des Zwerchfells. Das Kranzband setzt sich von der Mitte der hintern Flaclie und dem obern Rande der Lober an die Pfeiler des Zwerchfells fort. Das mit tier e oder das Aufhüngc- b an d ist kurz, und geht von der Mitte der vordern Flaclie der Leber an den mittlern Theil der hintern Flaclie der Aponeurose des Zwerch- fells. Das sichelförmige oder runde Band, das den Ueberrest der Nabelvene enthalt, liegt in der Mitte der Aponeurose des Zwerch- fells, und geht von dem Schaufelknorpel des Brustbeines bis an die vordere Flache des mittlern Leberlappens in die Höhe, an welcher Stelle es sich mit dem vorigen verbindet. Das eigenthiimliche Parenchym der Leber stellt ein braunrothes,
körniges, etwas festes Drüsengewebe dar, welches durch vielfach ver- zweigte und netzartig unter einander verbundene Blutgefasse, Lymph- gefasse, Nerven und Gallengjinge gebildet wird; alle diese einzelnen Theile sind durch ein kurzfaseriges Zellgewebe innig mit einander ver- bunden und umgeben, und der aussersten Schichte desselben dient eine serose Haut, eine Fortsetzung des Bauchfells, als Ueberzug. Die Leberarterie kommt von der Bauchschlagader, und fiihrt das
Blut als ernahrendes Material in die Leber. Die Pfortader tritt mit genannter Arterie an der Lebcrpforte in die Leber, und verzweigt sich in derselben als venöses Gefass auf ahnliche Art, wie die Arterie; aus diesem Biute soli angeblich die Galle abgesondert werden. Das nicht verbrauchte Blut dieser beiden Gefâsse wird durch die Leber- venen wieder aufgenommen, und an der vordern Flache dieser Druse in die hintere Hohlvenc gefiilirt. Die Saugadem, welche an der Oberflache und in dem Gewebe der Leber ihren Anfang nehmen, ergiessen ihren Inhalt theils in die Lymphdriisen derselben, theils gehen sie durch die Saugadern des Magcns in den Milchbrustgang über. Die Gallengefasse, welche als ein zahlreich verzweigtes Gefass-
netz in der Leber erscheinen, vereinigen sich in der Leberpforte zu einem gemeinschaftlichen Kanal, dem Lebergallengang (Ductus hepa- ticus), der anfangs neben der Pfortader liegt, dami gegen den Zwölf- fingerdarni seine Richtung nimmt, in welchen er, nach einem kuizen Verlaufe, ungefahr Handbreit von dem Pförtner entfernt, unmittelbar und gemeinschaftlich mit dem grossen pancreatischen Gange in Gestalt einer rundlichen, hervorragenden Wulst miindet. Der Gallengang ist aus einer innern oder Schleimhaut und einer aussern oder Muskclhaut |
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zusainmcngesetzt, welch' letztere durch Zellgewebe an die nachbar-
lichen Gebilde befestigt ist. Die Function der Leber ist, ans dem Blute eine eigenthiimliche,
gelbgrünliche, bitter sclimcckcnde Flüssigkeit, die Galle, abzuson- dern, welche, in dem Darmkanal angclangt, sich mit den Nahrungs- stoffen vermischt und den Verdauungsprocess auf eigenthümliche Weise befórdert; endlich ist die Leber auch als Aussonderungsorgan zu betrachten, indem sie durch die Gallenabsonderung das Blut von entbehrlichen, vielleicht auch selbst nachtheiligen Stoffen befreit. Die Leber der Wiederkâuer ist verhaltnissmassig klein und
ganz in der rechten Unterrippengegend gelagert. Sie besteht aus zwei grössera Lappen, die in einen linken und rechten sich unterscheiden. Fig. 133.
Die Leber eines erwachseuen llindes, von -der hintern Seite betrachtet. |
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n. Der Unite Lappen. f- Der Einschnitt, in welchem die Nabelgrubc
b. Der rechte Lappen. sich befìndet.
c. Das Spiegelische Lappehen. g- Die Gallenblase.
d. Das viereckige Lappehen. h h h. Die Lebergatiengângc.
e. Der obère Rand. i. Der Leberblasengang.
e'. Die libine fur die hintcre Hohlvene- k- Der gemeinschartliche Gallengnng,
f. Der untere Rand,
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Der linke Lappen zeigt einen freien, gobogenen und scharfen
Band, der nach unten einen grüssern Einschnitt besitzt, in welchem die Nabelgrube sich beflndct, und die Grenze zwischen beiden Lappen ausmacht; beide Flachen dièses Lappens erscheinen gewölbt. Dei- rechte Lappen ist grösser als der vorige, an seinem obern Theilo nach der rechten Seitc liegt das Spiegelische und nach der linken das viereckige Liippchen (Lobulus quadratus d. M.), welch' letzteres am obern Bande die Verbindung zwischen beiden Lappen herstellt. Am obern Bande iiber dem viereckigen Lappehen findet sich cin Ausschnitt, der dieJiintere Hohlvene aufnimmt, wahrend der l'ür den Schlund fehlt. |
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Was die Bander der Leber der Wiederkiiuer anbetrifft, so l'elilt
das mittlere oder Aufhangeband und das sichelfdrmige Band, da die Nabelvene von dem Nabelringe an irei durch die Bauchhöhle in die Nabelgrube der Leber gelangt. Der vordern Flache der Leber fehlt die Rinnc für die Holilvene,
und die hintere Flache zeigt ausser der Leberpfortc noch einc weitere Grube, in welcher die Gallenblase (Vesicula bilis) liegt. Diese besteht ans einer aussern oder serösen Haut, welche die ganze Gallenblase mit Ausnahme der Stelle überzieht, welche in der Grube der Leber liegt; ferner einer mittlern oder muskulösen Haut und einer innern. oder S chi e im haut. Die Gallenblase, welche einen bimförmig gestalteten Behalter darstellt, là'sst sich in don Grund, das Mittelstiick oder den Körpcr und in den Hals abtheilen. Der Grund macht den unterstcn, abgerundeten Theil der Gallenblase aus, welcher an dem untern Rande des rechten Leber- lappens frei herabhangt. Der Körper als niittlerer Theil ist an seiner hintern Flàche frei, an seiner vordern durch Zellgewebe in der Grube des rechten Lappens befestigt. Der Hals endlieh bildet den obersten Theil der Blase; er wird, nach oben laufend, enger, und geht in den Blasengallengang (Ductus cysUcus) über, dor sich an der Leb erp forte mit dem Leber gallen gang (Ductus liepa- ticus) zu dem gemeinschaftlichen Gallengang (Ductus chole- dochus) vereinigt, durch welchen die Galle in den Zwölffingerdarm (Gallendarm) geführt wird. Ganz in der Nahe des Blasenhalses münden noch kleine Gallengange unmittelbar in die Blase ein, welche man dieLeberblasengânge (Ductus hepatico-cy■stiet) nennt. Die Lebergallengange führen die Galle in den Leberblasengang
und wahrend der Verdauung auch, wo die Galle in glosserei' Menge abgesondert wird, in den gemeinschaftlichen Gallengang. Der Blasen- gallengang nimmt die Galle von dem Lebergallengang auf, fiilirt sie in die Gallenblase, und wahrend der Verdauung von dieser wieder zurück in den gemeinschaftlichen Gallengang. Die Gallenblase selbst dient dazu, die gleichsam vorrathig bereitete Galle bis zur Verdauung aufzubewahren ; wahrend diesem Aufenthalt wird die Galle waln- scheinlich durch Résorption eines Theiles ilires Wassers ctwas dicker und dunkler (concentrirter). Bei dem Sc ha f e und der Ziege miindet der Gallengang gemein-
schaftlich mit dein Ausfiilirungsgange der Bauchspeiclieldrüse in den Gallendarm. Die Leber des S eh weines lasst vier Lappen erkennen, die
sich in einen rechien aussern und innern, und in einen linken aussern und innern unterseheiden, von denen die aussern grösser als die innern sind. Die Bander verhalten sich wie bei den Wiederkauern ; die Rinne für die hintere Holilvene an der vordern Flache fehlt. Die hintere Flache zeigt an dem rechten innern Lappen cine ver- haltnissmassig grosse Grube, in welcher die ganze Gallenblase liegt, so dass der Grund nicht wie bei dem Rinde über den untern Rand |
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herabhângt. Die Lcborblasengange fehlen, und der gemeinschaftliche
Gallengang mündet fur sich in den Zwölffingerdarin. |
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Fig. 134.
Der Magon, die Lober, die Bauchspeicheldriise und der Zwölffingerdarm
von einem Hunde.
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Die Leber der Fleischfresser ist durch melir oder weniger
tiefe Einschnitte in sieben bis neun Lappen getheilt, von denen der linke gewöhnlich der grösste ist; auch ihr fehlen, da die Nabelvene denselben Verlauf wie bei den Wiederküuern und dem Sehweine nïmmt, das Aufhange- und das sichelförmige Band. Die Gallenblase liegt rechterseits in einer Grube der mittlern Lappen, die Lcber- blasengange fehlen, und der gemeinschaftliche Gallengang mündet bei dem Hunde und der Katze gemeinschaftlich mit dem pancrea- tischen Gange in den Gallendarm. G. |it Pflttdjfpttdjelkttfe. {Pancreas.) (Fig. 135.)
Die Bauchspeicheldriise ist ein grosses, dreieckig gestal-
tetes, röthlichgrau gefarbtes, 8—10 Unzen schweres Organ, das in Beziehiing auf seinen Bau und seine Vemchtung den Speicheldrüsen am Kopfe am ahnlichsten ist. Sie hat ihre Lage unter den Pfeilern des Zwerchfells, steht durch Zellgewebe mit diesen, der hintem Hohlvene, der linken und rechten Niere, dem Zwölffingerdarme, dem Blind- und Grimmdarme, so wie mit einem Theile des Bauchfells in Verbindung. Man betrachtet an ihr drei A es te, zwei Flâchen und zwei Ausführungsgiinge. Der linke Ast ist lang, schmal, liegt auf der linken Seite,
reicht bis zur linken Niere, und steht mit dieser, dem linken Sacke des Magens und dem Grande der MHz in Verbindung. Der rechte Ast ist kurz, dick, rechterseits gelagert, erstreckt sich bis an die rechte Niere und ist mit dieser, so wie mit dem Blinddarme ver- bunden. Der untore Ast entsteht an der Vereinigung der beiden vorigen; er ist breit, dick, viel grösser als der vorige, und mit dem Anfang des Zwólfiingcrdarmes und dem Magcnbogen des Grimmdarmcs |
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Fi9- 135- verblinden. Zwischen dem linken und
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injicirten und prKparirteu Spei-
chelgângen. |
rechten Aste befindet sich ein Ausschnitt,
in welchem die vordere Gekrösarterie liegt,
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und an der Vereinigung der drei Aeste
ist eine grosse ringförmige Ocffnung, welche der Pfortader zum Durchgange dient. Die obère Flache der drei Aeste
ist theils durch Zellgewebe an die Pfeiler des Zwerchfells befestigt, theils von dem Bauchfell überzogen; die unterò Flache verbindet sich durch Zellgewebe mit dem Grunde des Blinddarmes und dem obern Quer-Colon. Die feinern Zweige der Speichelgefâsse
dieser Drüse, welche an den einzelnen Driisenkörnern ihren Anfang nehmen, ver- einigen sich je in dem linken und rechten Aste zu einem Hauptstamme, wovon jener langer und starker als dieser ist. Beide |
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Der obère linke Ast.
Der obère rechte Ast. Der unlere Ast- Der grosse AiisCühniiigsgang. Der kleine Ausfiihrungsgang. Die abgeschnitlene Pfortailer. |
Hauptstamme setzen sich von den genannten
Aesten bis in den miteni Ast fort, in dessen Mitte sie sich miter einem spitzigen Winkel |
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zu dem grossen Ausführungsgange
(Ductus pancreaticus major s. Ductus Wirsungianus) vereinigen, welcher nach weiterem Verlaufe die Haute des Zwölffiiigerdarmes in schiefer Bichtung durchbohrt, und auf der Schleimhaut desselben, von einer rundlicben Wulst umgeben, gemeinscliaftlich mit dem Gallen- gange mündct. In dem untern Aste der Bauchspeiclieldriise gibt der linke Hauptstamm noch ein kleineres Gefiiss, den kleinen Aus- fülirungsgang (Ductus pancreaticus minor) dieser Druse ab, der, gegenüber dem grossen, die Haute des Zwölffiiigerdarmes durchbohrt und mit einer kleinern Warze miindet. Die Arterien der Bauchspeiclieldriise werden von der Bauch-
schlagader und der vordern Gekrösarterie abgegeben, die Venen miinden in die Pfortader und die Nerven kommen von dem Bauchgeflechte. Die Verrichtung der Bauchspeiclieldriise ist, eine dem Speichel
ahnliche Fliissigkeit abzusondern und dicselbe durch ihro Ausführungs- gange in den Zwölffingerdarm zu befördern, woselbst sie sich mit dem Chymus vermischt und die Verdauung befördern hilft. Bei dem Rinde zeigt die ziemlich grosse Bauchspeiclieldriise
ebenfalls drei Aeste, welche theils zwischen den Blattern des kleinen Netzes liegen, theils durch Zellgewebe mit dem Zwölffingerdarme, dem linken Sacke des Wanstes und einem Theil der Milz verbunden sind. Sie hat nur einen Ausfiihrungsgang, welcher in ziemlicher Entfernung von dem Pförtner und dem gemcinschaf]tlichen Gallengange die Haute des Zwölffiiigerdarmes durchbohrt. Bei dem Schafe und der Ziege verbindet sich der gleichfalls einzige Ausfiihrungsgang, vor |
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seiner Einmündung in den Gallendarm, mit dem gemeiiischaftlichen
Gallengange. Auch bei dem Schweine zeigt diese Druse drei Lappen,
welche mit dem Magen, dem Zwölffingerdarme, der Leber und der linken Niere in Verbindung stelien. Wie bei den Wiedcrkauern ist auch hier nur ein Ausführungsgang, der hinter dem gemeinscliaft- lichen Gallengange in den Zwölffingerdarm einmündet. Bei den Fleischfressern stellt sie eine langlich schmale
Drüse (Fig. 134. f. und g.) dar, deren vorderes Ende mit dem kleinen Bogen des Magens und der Leber sich verbindet, und das hintere an dem concaven Bogen des Zwölffingerdarmes zwischen den beiden serösen Hauten liegt. Bei dem Hunde kommen zwei Ausführungs- gange vor, von dcnen der vordere kleinere mit dem gemeinscliaft- lichen Gallengange, der hintere grössere aber für sich in den Zwölffingerdarm einmündet. Bei der Kat ze hat diese Drüse nur einen AusfUhrungsgang, der sich mit dem gemeinscliaftlichen Gallen- gange verbindet. H. glit |Hilj. (Splen s. Lien.) (Fig. 136.)
Die Milz gehort denjenigen drüsigen Organen an, die keine
Ausführungsgiinge besitzen (siche Seite 24); sie hat ihre Lage, von dem Bauchfell eingeschlossen, in der linken Unterrippengegend, und ist durch das Aufhangeband an die linke Niere befestigt. Nach aussen steht sie mit dem Zwerchfell, nach innen durch einen Theil des grossen Netzes mit dem grossen Bogen des Magens und nach oben mit der linken Niere in Verbindung; ihre Gestalt ist sensenförmig, ihre Farbe im frischen Zustande violett - blau, und ihr Gewicht betragt cca 2—3 Pfund. Man betrachtet an ihr zwei F lac h en, zwei Rand er und zwei Endstücke. Fig. 136.
Dio Milz von der innern Seite betrachtet.
a. Dos obère Kndc.
b. Das liniere Ende-
e. Die innere Fioche, dd' Die fllilzrinne. e. Der vordere Rand- f- Der hintere Rand. g- Dos Aufhangeband. Die au s s er e Flache ist gewölbt, glatt, frei und gegen das
Zwerchfell gerichtet; die in ne re Flache ist mâssig ausgehöhlt, sie besitzt gegen den vordern Rand eine gebogen laufende Rinne (Tlilus lienalis), in wclclier die Blutgefiisse, Lymphgefasse und Nerven |
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derselben verlaufen; auch heftet sich in diesel' Rinne die Magen-
Milz-Portion des Netzes an. Beide Pluchen sind oben brciter als unten. Der vordere Rand ist ausgeschnitten .und scharf, und. dei-
hint er e, ebenfalls sellarle Rand ist gebogen. An beiden Randern finden sich in manchen Fiillen Einschnitte, wodurch dann die Milz mehrfach gelappt erscheint. Das obère Ende, welches durch das Aufhangeband auch
Nier en-Milzb and genannt, an die linke Niere befestigt ist, zeigt einen vordern und hintern Winkel ; das untore, in eine Spitze aus- laufende Ende ist irei. Manchmal findet man in der Nithe der Milz zwischen den Blattern
des Netzes kleinere, der Milz ganz ahiiliche Gebilde als sogenannte Neb en milze n. Die Arterien der Milz werden von der Bauchschlagader abge-
geben, die Vene vereinigt sich zur Pfortader, die Saugadern gehen in die Aeste des Magens und der Leber über, und die Nerven kommen von dem Bauchgeflechte. Was den Bau der Milz anbetrifft, so ist dieselbe aussen von
einer serösen Haut iiberzogen, auf welcho eine fibrose Haut folgt, die an ihrer aussern Fliiche mit erstcrer genau verblinden ist, an ihrer innern aber viele fadenföriuige Verlangerungen macht, die nach Art eines Netzes sich viell'ach durchweben und verbinden. An diesem netzartigen Gewebe, welches eine Menge Zeilen bildet, nchinen auch die feinern Blutgefasse der Milz ihren Vcrlauf, und in den Zeilen selbst ist eine brauiirothe, weiche, körnige Masse, die das Paren e h yin der Milz ausmacht. Bei einer frischen Milz von einem jiingern Thiere lassen sich in dieser Masse zusammenhangende, kleine, weissliche Körperchen (Blaschen) erkennen ; bei einer alten Milz von einem altero Thiere kann das Parenchym der Milz durch die Miizvenc leicht ausgewaschen, dieselbe alsdann aufgeblasen und getrocknet werden. Schneidet man eine auf dieso Art behandelte Milz quer durch, so erscheinon das netzartige Gewebe und die Zeilen sehr deutlich. Wegen Mangels eines Ausfiihrungsgaiiges kann auch über die
Verrichtung der Milz nichts mit Bestimmtheit angegeben werden ; doch scheint iibrigens die Vermuthung einigermassen begründet zu sein , dass die Milz mit dem Magen und der Leber in einem organischen Geschaftsverbande steht, indem sie diesen Organen gleiehsam als Hülfsorgan beigegeben ist, da alle drei Organe ihr Blut aus einem Gefass, dem gemeinschaftlichen Stamine der Bauch- schlagader, erhalten. Die Milz führt aber durch die kurzen Arterien des Magens demselben wahrend der Verdauung, wo sie an Volumen betraclitlich abnimmt, artérielles Blut zu, und nimmt dasselbe nach vollçndeter Magenverdauung vielleicht in der Absicht wieder auf, um es zur Gallenabsonderung vorzuberciten und nach diesem Vor- gange der Leber zu diesem Zwecke zuzuschicken. Dass aber die Milz als Verdauungsorgan nicht wesentlich notliwendig ist, lasst sich |
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daraus erklaren, dass sie bei kleinern Thieren versuchsweise, ohne
nachtheiligen Einfluss auf die Verdauung, ausgeschnitten wurde. Fig. 137.
Die Milz eines erwachsenen Rindes. |
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Fig. 138.
Die Milz eines Hundes. |
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Die Milz der Wiederkauer liegt an dem vordern Ende des
linken Sackes des Wanstes, und ist mit diesem und dem Zwerchfell durch das Bauchfell verbunden. Sie ist verhaltnissmassig klein, platt- gedrückt, langlich gestaltet und durchaus gleich breit; ihre Rander sind scharf und ihre beiden Enden abgerundet. Bei dem Schweine ist die Milz verhaltnissmassig lang, sie hat,
da ihr unteres Ende sich verschmalert, eine zungenförmige Gestalt, und ist auf âhnliche Art wie bei dem Pferde mit dem Magen verbunden. Die Milz der Fleischfresser hat ihre Lage in der linken
Flankengegend, da die Magen-Milzportion des Netzes sehr lang ist; ihr vorderes Ende ist breiter als ihr hinteres, und an ihrem mittlern Theile erscheint sie am schmalsten. II. fyavnOtQaXlt. (Organa uropoèïica.)
Die Ha m werk zeug e begreifen diejenigen Organe in sich,
welche aus dem Blute einen eigenthiimlichen, flüssigen, zum fernern Lebcn nicht mehr tauglichen Stoff, Harn oder Urin genannt, nicht nur absondern, sondern auch aus dem Körper ausscheiden. Sie liegen theils in der Bauch-, theils in der Beckenhöhle ausserhalb des Bauch- fells, und stehen durch zwei lange Kanâle, die Harnleiter, mit cinander in Verbindung; zu ihnen gehören: die Nieren, die Harn- leiter, die Harnblase, die Harnröhre und die Nebennieren. A. pie HierCIt. (Renes.) (Fig. 139. a. und b.)
Die Nieren sind driisige Organe von braunrother Parbe, die
ihre Lage in der Lenden- oder Nierengegend zwischen den daselbst gelagerten Muskeln und dem Bauchfelle haben, durch welche Theile sie, so wie durch die Blutgefasse und die Harnleiter in ihrer Lage Leyh, Anatomie. 36
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erhalten werden. Das Gewicht einer jeden Niere betrâgt nngefiilir
20 — 22 Unzcn. Jede Niere ist in eine eigene Kapsel, die Nierenkapsel
(Fascia s. Capsula renalis), eingeschlossen, die ans hâufigem Zell- und Fettgcwcbe besteht, und denselben sowohl zum Schutze, als auch zur Befestigung dient. Nach ihrer Lage werden sic in cine rechte und in eine linke Niere unterscliieden. Fig. 139.
Die Harn- und weiblichen Geschlechtsorgaae in ihrer Lage gesehen (die Bauch-
und die Beckenhöhle ist von der rechten Seito geöffnet).
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Der Körpcr des r'rnchlhalters-
Das rechte Hom desselben.
Das linke Hom desselben-
Das rechte breitc Miittcrband-
Das linke breitc MuUerband.
Die Fallopischc Itdlire am rechten Hcirn
Der rechte Eierstock.
Der linke Eierstock.
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Die rechte Niere, welche eine herzförmige Gestalt hat, liegt
rechterseits an den Körpern der Lendenwirbel, und mehr nach vorn als die linke; sie steht mit dem rechten Lebcrlappen und mit dem rechten Aste der Bauchspeicheldrüse in Verbindung. Die linke Niere ist mehr lânglich, bohnenförmig gestaltet; sie
liegt linkerseits mehr der Beckenhöhle zu, und stcht durch Zellgewebc mit dem linken Aste der Bauchspeicheldrüse, durch das Aufhangeband mit der Milz, und bei weiblichen Thieren durch das Bauchfell noch mit dem Eierstock derselben Seite in Verbindung. An jeder Niere sind zwei Fliichen, zwei Rand er und zwei Enden zu betrachten. Die obère F lâche sieht gegen die Lendenmuskeln und dio
untere gegen das Bauchfell; beide Fliichen erscheinen etwas gewölbt, und sind mit genannten Gebilden durch Zellgewebe verbunden. Der iiussere Rand sieht nach aussen, und ist an der rechten
Niere viel staïker gebogen als an der linken; der in nere Rand sieht |
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gegen die Körper der Lendenwirbel, er ist ausgehöhlt und zeigt in
der Mitto den sogenannten Ni er en au s s clini tt (Hilus retialis), in wclchcm die Artericn und Nerven ein und die Venen, Lymphgefasse und Harnleiter austreten. Das vorder e En de steht an der rechten Niere mit der Leber
und an der linken mit der Milz in Verbindung; das hint er e End e beider Nieren ist frei und der Beckenliöhle zugekehrt; die beiden Enden der rechten Niere liegen naher beisammen als die der linken, und ersclieincn wie diese abgerundet. Das Parenchym der Nieren lasst eine a u s s e r e und i n n e r e
Substanz erkennen, welche sich durch ihre Farbe und ihren Bau wesentlich von einander unterscheiden, und nach aussen von einer fibrösen Haut, die eigene Haut {Membrana pro-pria) der Nieren genanut, begrenzt sind. Wie in den andern mit Ausi'iihrungsgângen verseheiieu Driisen, so machen auch in den Nieren die Ausfiihrungs- gange mit ihren zahlreichen, aber nicht baumförmigen, sondern röhrenförmigeii Verzweigungen die grösste Masse der Drüse ans. „. ,,. Die a u s s e r e oder
Fw. 140. n . i , , In ^
„ , ...... , , .. , , . .„ Rindensubstanz (bub-
bcümtulaclie der wagrecht durehschnittenen . . ,. , v , ,
rechten Niere. ' stantia corticahs), welene
die innere oder Marksub-
stanz umgibt, verbindet sich nach aussen durch lockeres Zellgewebe mit der j|| eigenen Haut, und nach ÉKEn" SHffH Wk innen geilt sie in letztere
Substanz liber; ihre Farbe
ist rotlibraun und ihre Structur erscheint körnig. Diese kleinen Körnchen, die man auch die Nie- renk ör neh en oder die Malpighischeii Kör- per e h en (Glomeruìi s. corpuscula Malpighìana) |
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ii Dit: eigene Haut der Niere von der aussern Substanz abgclöst
1* b b. Die aussere oder Rindensubstanz.
cc- Die innere oder Marksubslanz.
ddd. Die durehschnittenen Gefassiistc.
e- Das geóffnete Nierenbecken.
f. Der abgcscbnütene Harnleiter.
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nennt, lassen sich mit dem
blosen Auge, ini frischen Zustande, nur als sehr |
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Ideine rothe Punkte er-
kennen, welche von den netzförmig unter einander verbundenen und verwickelten Blutgefàssen gebildet werden, zwisehen denen sich die ausserst zahlreichen und geschlangelt verlaufenden Harnkanàlchen be- finden. Nach innen macht die Rindensubstanz spitzig auslaufende Fortsatze, welcho zwischen die pyramideniormigen Bundel der Mark- substanz eingreifen. Die innere, Mark- oder Ròhrensub stanz (Substantia
medullaris s. lubulosa) ist von der vorigen bedeckt, und macht die innere Substanz der Nieren aus. Diese Substanz, welche eine |
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blassrothe Farbe liât, besteht aus vielen feinen, dicht beisammen-
liegenden, geraden Röhrclien, auf denen die feinen Blutgefâssnetze verlaufen, und die Ha rnkan alche n oder die Bellinischen Röhrclien [Tubuli uriniferi s. Belliniani) genannt werden. Ihre Entstehung nehmen diese Röhrclien mit freien, sehr feinen Mündungen in den Nierenwârzchen, dringen nach aussen in die Nierensubstanz, theilen sich dann unter spitzigen Winkeln in mehrere Aeste, welche sich strahlehförmig nach allen Seiten hin bis in die Rindensubstanz fortsetzen, in derselben, zahlreiche Windungen niachend, von Blut- gefassnetzen uingeben sind, und nach langerem Verlaufe blind endigen. Durch die Einsenkungen, welche die Rindensubstanz in die Mark- substanz macht, wird letztere in mehrere Bundel, die Ferreinischen Pyramiden [Pyramides Ferreinii) getheilt, welche nach aussen breiter als nach innen sind. Da sich die Ilarnkanalchen in einiger Entfernung von den Nierenwârzchen in mehrere Aeste theilen, so kommt es auch, dass sie, je weiter sie sich von diesen entfcrnen, desto zahlreicher erscheinen. Jedes einzelne Röhrclien entsteht durch die Umstiilpung der Schleimhaut des Nierenbeckens an den Nierenwârzchen, an welcher Stelle sie auch den grössten Durchmesser haben. Die pyramidenförmigen Bundel der Marksubstanz, die, wie so
eben angegeben, aus vielen eng beisammenliegcnden Harnkanalchen zusammengesetzt sind, miinden entweder, wie bei dem Pferde, dem Schafe und der Ziege, mit einer, oder, wie bei dem Rinde und dem Schweine, mit mehreren warzenahnlichen Erliabenheiten, den soge- nannten Nierenwârzchen [Papillae rénales), in das Nierenbecken ein. Das Nierenbecken [Pelvis renalis) ist ein hautiger, aus einer
Schleimhaut * bestehender Behalter, der im Grunde des Nierenaus- schnittes gelagert ist, die Nierenwârzchen an der innern freien Ober- flache deutlich erkennen liisst und, sich veren^ernd, in den Harnleiter übergeht. Die Nieren erhalten ihre Arterien von der hintern Aorta, als
Nierenartci'ien, die Venen miinden in die hintere Plohlvene, die Saugadern vercinigen sich zu dem Milchbrustgange, und die Nerven kommen als Nierengeflechte von den grossen sympathisclien Nerven. B. $n ^milita. (Vreter.) (Fig.139.cc'.)
Der Harnleiter oder Harngang jeder Niere ist als das fortgesetzte
Nierenbecken zu betrachten, er stellt eine hautige, eylindrische Röhre dar, welche aus einer innern oder Schleimhaut und einer aussern oder Muskelhaut zusammengesetzt* ist. Seinen Anfang nimmt er in dem Nierenausschnitt, an dem engern ïheile des Nierenbeckens, lauft von hier, einen kleinen Bogen bildend, neben der Wirbelsaule, ausserhalb des Bauchfelles, nach hinten gegen die Beckenhöhle, gelangt alsdann, * Die Scbloimbaut des Nierenbeckens sondert gewöhnlich einen etivas gelb-
lich gefârbten, mehr consistenten Schleim ab, der bei Sectionen öfters, aber fàlschlich , für Eiter gehalten wird. |
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einen grössern Bogen beschreibend, über die grössern Gefassstamme
des Beckens nach hinten und unten bis an den hintern Theil der Harnblase, deren Haute er in der Art durchbohrt, dass er cca 1% Zoll lang zwischen der Muskei- und Schleimhaut in schiefer Richtung gegen den Blasenhals hin verlauft und ganz in der Nahe desselben in die Harnblase einmiindet. Durch diese eigenthiimliche Einmiindung der Harnleiter in die
Harnblase lasst es sich auch leicht erklaren, dass der Harn von der Harnblase nicht wohl wieder in die Harnleiter zurückfliessen kann, weil der in der Blase angesammelte Harn die schief durch die Haute verlaufenden Harnleiter durch die Ausdehnung der Blase zusammen- drückt. Aus demselben Grunde kann auch nach dem Tode die in die Harnblase absichtlich und gewaltsam eingebrachte Flüssigkeit oder Luft (beim Aufblasen) nicht in die Harnleiter gelangen. Die Blutgefasse der Harnleiter kommen von den Nieren- und
innern Saamenarterien, denen auch die Venen entsprechen; die Saug- adern gehen grösstentheils in die der Nieren über; die Nerven an dem vordern Theile kommen von den Nieren- und an dem hintern von den Beckengeflechten. Fig4 141 _ Bei dem Rinde sind die
Die Niere von einem erwachsenen Rinde. Nieren langlich schmal, lUld
an der aussern Oberflache
durch tiefe Einschnitte in acht- zehn und mehr verschieden gestaltete Lappen abgetheilt. Von jedem einzelnen Lappen vereinigen sich die zahlreichen Harnkanalchen in einen ge- mcinschaftlichen Gang, der als ein kegelförmig gestaltetes Nieren- wiirzchen in den jedem Lappen zukommenden Nierenkelche oder Nicrenbecher (Cahjx renalis) einmiindet. Die Nierenkelche sammtlichcr Lappen stehen alle unter einander- in Verbindung und vereinigen sich zu zwei grössern Kanalen, die an dem Nieren- ausschnitte in das Nierenbecken iibergehen, das sich in den Harn- leiter fortsetzt. Bei dem Schafe und der Ziege sind die langlich runden
Nieren, da die aussere Flache derselben keine Einschnitte zeigt, unge- theilt. Die Nierenkelche fehlen und jede Niere miindet mit einem Nierenwârzchen in das Nierenbecken. Wie bei dem Pferde, so sind auch bei dem S eh wei ne die
langlich gestalteten Nieren an ihrer aussern Oberflache ungetheilt. Die Nierenpyramiden vereinigen sich zu zehn bis zwölf Nierenwârzchen, welche in die Nierenkelche als hohle Portsatze des Nierenbeckena einmünden. Die Nieren der Fleischfresser sind ebenfall? langlich ge-
staltet, und jede Niere miindet mit nur einem Nierenwârzchen in das Nierenbecken ein. |
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C. JltC Uûfltblllfe. (Vesica urinaria.) (Fig. 139. d.)
Die II a r n b 1 a s e ist ein hautiger Behalter von beinahe
eiformiger Gestalt, welcher. zum grüssten Theilo in der Becken- höhle, auf den Sitz- und Schambeinen ruhend, seine Lage bat; bei mannlicheu Tbieren liegen über der Harnblase die Saamenleitcr, die Saamenblâschen und der Mastdarm, bei weiblichen die Scheide und der Körper des Fruchthalters. Man unterscheidet an ihr den vordern The il oder den Grund, den mittlern The il oder den Körper und den h intern Theil oder den Hals. Der Grund der Harnblase ist stumpf, abgerundet, von dem
Bauchfell überzogen und der Bauchhöhle zugekehrt ; bei gefiillter Blase ragt er über den vordern Rand der Schambeine hervor. An dem vordersten Theile in seiner Mitte nimmt man cine faltige Narbe wahr, welclies die verschlossene Harnschnur ist, die bei dem Fötus die Harnblase mit der Harnhaut verbindet; manchmal findet sich an dieser Stelle eine dureb Verdoppelung der serösen Haut gebildete kleine Faite, welche dami als mittleres Band der Blase die Ueber- reste der Harnschnur enthalt, und an dem vordern Rande der Scham- beine wieder in das Bauchfell sich fortsetzt. Der rnittlere Theil oder der Körper ist amweitesten, und
liisst zwei gewölbte Flachen unterscheiden. Die untere Flache ist nach hinten durch Zellgewebe an die Sitz- und Schambeine befestigt, und nach vorn gegen den Grund von der Bauchhaut überzogen. Die obère Flache ist ganz von dem Bauchfell umgeben, und durch dièses bei niannlichen Thieren mit den Saamenblâschen, den Saamen- leitern und dem Mastdarme, bei weiblichen mit der Scheide und dem Friichthalter verblinden. In der Nâhe des Grandes steht die obère Flache noch mit zwei von den Beckenarterien kommenden serösen Falten des Bauehfelles in Verbindung, welche die verwachsenen Nabel- arterien des Fötus enthalten und die S eitenb ander der Blase genannt werden. Der Hals ist der hinterste und zugleich engste Theil der Blase;
er geht als Fortsetzung des mittlern Theils nach hinten in die Harn- röhre über. Die obère Flache des Hals es steht bei mannlicheu Thieren mit der Vorsteherdrüse, den Saainenbliischen und den Saamen- leitern, bei weiblichen Thieren mit der untern Wand der Scheide in Verbindung. Die Harnblase ist aus drei Hiiuten, namlich einer iiussern
oder serösen Haut, einer mittlern oder musculösen Haut und einer innern oder S chi e ini haut zusammengesetzt. Die seröse Haut ist eine Fortsetzung der Bauchhaut, welche
von der innern Flache der Schani- und Sitzbeine an die Blase geht, dieselbe aber nicht ganz, sondera nur an dem Grande, dem grössern Theile der obera und dem vordern Theile der untern Flache überzieht. An ihrer freien Oberflache sondert sie Serum ab, ihre innere Flache ist rauh und durch Zellgewebe mit dem grössern Theile der Muskel- haut verbunden. |
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Die Muskelhaut verbindet sich nach aussen, wie aus dem
eben Angegebenen ersichtlich ist, nicht an ilirem ganzen Umfange mit der serösen Haut. Ihre blassrothen Fasern, welche biindelweise beisammenliegen, vcrlaufen in verscliiedenen Richtungen und liegen in zwei Schichten über einander. Die iiussere Scliichte zeigt grosstentheils Langenfasern, die unter einander verwoben sind, und von dcm Grunde gegen den Hals der Blase ihren Verlauf nehmen; dièse Scliichte wird auch, da sic hauptsachlich die Auspressung des Ilarns aus der Blase bewirkt, der Auspresser des Harns (Detrusor urinae) genannt. Die zweite Scliichte liegt nach innen zwischen der vorigen und der Schleimliaiit, ihre Fleischfascrn verlauf en theils in querer (Ringfasern) und theils in schiefer Richtung. An dem Blascnlialse liegen die Fasern der Ietztern Scliichte viel haufiger beisainmcn und bilden dadurch an dcmselben cine ringförmige Wulst, wclche man auch den Schliessmuskel der B 1 a s e (Sphincter vesicac) nennt; wirkt dieser Muskel, so wird der Blasenhals dadurch verengt und der Ausfluss des Harns in die Harnròhre verhindert. Durch die aussere Scliichte der Muskelhaut wird die Biase verkürzt und durch die innere verengt. Die Schleimhaut, als innerste Scliichte der Blase, hat eine
blassrothe, ins Gelbliche scheinende Farbe, und bildet bei leerer Biase eine Menge Falten. Ihre innere, der Hòhle der Blase zugekehrte Flâche sondert den Schleim ab und ist mit dem Epithelium innig verbundcn ; in der Nahe des Blasenhalses, und zwar mehr an der obern Flache der Blase, bemerkt man zwei in einigcr Entfemung ncben einander liegende rundliche Oeffnungen, welche die Ausmiin- dungen der Harnleiter sind, und bei gefiillter Biase durch die Aus- dehnung derselben so zusammengedrückt werden, dass das Zuriickfliessen des Harns in die Harnleiter unmóglich gemacht wird (siche' dariiber auch die Beschreibung der- Harnleiter). Die Harnblase erhalt ihre Arterien von Zweigen der beiden
innorn Schamarterien, die Venen cntsprechen den Arterien, die Lymph- gefitsse vereinigen sich mit dem Lendengeflechte, und die Nerven kommen theils von den Beckengeflechten der beiden grossen sympa- thischen Nerven und theils von den letzten Kreuznervenpaaren. Die Harnblase des Rindes ist im Verhaltnisse sdir gross, was
bei dcm S eh afe und der Zicge nicht der Fall ist. Bei dem Schweine verha.lt sich die Harnblase wie bei dem Rinde.
Bei den FI eischfressern hat die Harnblase eine mehr rund-
liche Form und ist ganz von dem Bauchfell umgeben. Beiden Wiederkauern, dem Schweine und den Flcisch-
fressern ragt die Harnblase mehr in die Bauchhöhle, als bei dem Pfcrde. D. gltC gnrttrfltyrt. (Urethra.)
Die Harnròhre, als eine Fortsetzung des Blasenhalses, erscheint
als cine mehr oder weniger lange cylindrische Röhre, deren hier, da |
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sie bei den Geschlechtsorgaiien, besonders bei den mannlichen, eine
nahere Beschreibung verdient, nur in sofern Erwahnung geschieht, als sie einigerraassen an der Function der Harnwerkzeuge Antheil nimmt. Bei mannlichen Thieren setzt sich die Harnröhre von dem
Blasenhalse aus nach hinten in die Beckenhöhle und über den hintern Gesiissbeinausschnitt bis an das mannliche Glied fort, an dessen unterstem Theile, der Eichel, sie ihr Ende erreicht. Bei weiblichen Thieren ist die Harnröhre bedeutend kürzer
als bei mannlichen; sie geht von dom Blasenhalse nach hinten und oben und durchbohrt nach einem kurzen Verlaufe die untere Wand der Scheide. E. pie îtebtttltierftt. (Glandulac suprarcnales.) (Fig. 142.)
Die Ne beimi eren {Menés succenturiati s. Capsulae atrabilariae)
werden wie die Nieren in eine rechte und linke unterschieden, welene Fig. U2. an dem vordern Ende, mehr gegen den innern Pie rechte Nebenniere. Rand der Niere ihrer Seite, ihre Lage haben ;
es sind plattgedriickte, langlich geformte, roth- braun aussehendc, zu den Blutdrüsen gehörige Organe, die durch die Nierenkapseln mit den Nieren und durch Zellgewebe mit andern nach- barlichen Gebilden in Verbindung stehen. An ihrer freien Oberflache bemerkt man manchmal kleine, verschieden gestaltete und blasser gefarbte Erhabonheiten. Jede Nebenniere ist aussen von einer weissen fibrösen Haut
überzogen , auf welche eine aus s er e, rothbraun* gefarbte Substan z folgt, die eine innere, mehr gelblich gefarbte Su fa- st an z einsehliesst, in wel cher eine kleine, langliche Höhle sich befindet, an der aber kein Ausfiihrungsgang zu entdecken ist; diese Höhle ist wahrscheinlich nichts anderes, als die durchschnittcne, an dicser Stelle erweiterte Nebennierenvene. Aus diesem Grunde ist auch die Verrichtung der Nebennieren noch unbekannt ; iibrigens scheinen sie bei dem Fötus, bei dem sie verhaltnissmassig grösser als bei gebornen Thieren sind, eincn besondern, aber ebenfalls unbe- kannten Nutzen zu gewiihren. Die Arterien der Nebennieren sind kleine Gefasse, die entweder
unmittelbar von der Aorta oder den Nierenarterien abgegeben werden, denen auch die Venen entsprechen. Die Saugadern verbinden sich theils mit denen der Nieren, theils gehen sie zu dem Anfange des Milchbrustganges. Die Nerven erhalten sie von den Nierengeflechten. Bei den iibrigen Haustbieren zeigen die Nebennieren keine
besondere Abweichung. Ueber die Verrichtung sammtlicher Harnorgane ist zu erwahnen,
dass der Harn als unbrauchbarer, fliissiger Stoff in den Nieren von dem in den Blutgefassnetzen enthaltenen arteriellen Biute in die Bellinischen Röhrehen (Harnkanâlchen) und zwar nicht unwahrscheinlich in ihrem ganzen Verlaufe abgesondert wird. Diese Röhrehen, welche |
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wegen iliren ausserst zahlreichen Verzweigungen cine nicht unbedeu-
tende absondernde Flache erlialten, sickern ihren Inhalt (Harn) immer- wabrend durcli die Nierenwarzchen in das Nierenbecken; bei dem Rinde und dem Schweine gelangt er vorlier in die Nierenkelche. Von dem Nierenbecken wird der Harn in die Harnleiter und von diesen tropfeinveise in die Harnblase gebracht. Die Harnblase nimmt nun, als Harnbehalter, eine gewisse Quautitat Harn auf, der alsdann ver- mittelst der Zusammenziehung ihrer Muskelfasern in die Harnröhre imd von dieser bei mannlichen Thieren immittelbar, bei weiblichen dagegen mittelbar durch die Scheide aus dem Körper geschafft wird. III. GBcfà)kd)t80XQ(mt, (Organa genitalia.)
Unter Geschlechts-, Fortpflanzungs- oder Zeugungs-
organe [Partes génitales s. organa sexuaUa) versteht man diejenigen Organe, durch welche die Erhaltung einer jeden Thiergattung bedingt ist. In Beziehung auf ihren Bau und ihre Verrichtung sind sie sehr verschieden und in zwei Individuen vertheilt, von denen dem einen ausschliesslich nur die mannlichen, dem andern nur die weiblichen Geschlechtsorgane zukommen ; erstere âussern sicli mehr als zeugende, schaffende und letztere mehr als empfangende, fortbildende Organe. Dire Lage haben sie bei beiden Geschlechtern tbeils in der Baucli- und Beckenhöhle, theils ausserlialb denselben. A. ^Îl8ntllid)£ ffiffdjkdjtStljnU. (Partes génitales viriles.)
Die mannlichen Goschlechtstheile machen der Hodensack, die
li od en, die Nebenhoden, die Saamenleiter, die Saam e n- blascheu, die Vorsteherdriise, die Cowper'schen Driisen und das ni ii nuli eh e Gli ed aus. a) Der Hodensack. (Scrotum.) (Fig. 143. a.)
Der Hodensack ist jener hautige Behiilter, der zwischen den
Hinterschenkeln in der Schamgegend mehr oder weniger herabhangt, die Hoden enthalt und aus einer ausscrn und innern Haut zusammen- gesetzt ist. Die âussere Haut ist eine Fortsetzung der allgemeinen Decke,
sehr diinn und mit feinen und kurzen Haarchen sparlich besetzt, so class die gewöhnlich schwarz gcfarbte freie Oberflache beinahe kahl erscheint ; sie enthalt zahlreiche Talg- und Schweissdrüsen, welche ihr Secretionsproduct an genannte Flachc absetzen und dadurch die- selbe etwas schmierig erhalten, was beim Gehen die Reibungen zwischen den Hinterschenkeln massigt. An dem untersten Theile des Ilodensackes bildet die iiussere Haut eine von vorn nach hinten laufende, lim'eniormigc Faite, welche auch die Naht (Raphe) genannt wird, die nach innen die Scheidewand des Ilodensackes andeutet. Leyh, Annlomie. " •
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Fig. UB.
Die mannHchen Geschlechtstlieile in ibrer Lage betrachtet (dio Bauch- Beckenhöble ist von der linken Seite geöffnet). |
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und
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a- Der Hodensack-
a'. Die allgemeine Dccke.
a". Die Fleischhaut (Darloshaut)-
a"'. Die Scheidenhaut.
b. Der Hodenmuskcl.
c c'- Der linke Saamcnleitcr.
c. Dessen ciiifachcr Theil-
c'. Dessen fâcheriger Tfieîl- <1- Das linke SaamenblSschen, e. Die Vorsleherdrüse- f- Die linke Cowper'sche Druse-
g- Der Schlauch oder die Vorhaut.
h- Der schwammigc Körper des mânnlichen Gliede
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i. Die Afler - Rulheiibandcr.
k- Der Harnrohrenrniiskel.
I. Der Gesassbein - Rulheiiinnskel-
m. Dit Eïchel.
ii- Die Mi'mdung der Harnröhre au derselben-
o- Der rechte liauchring.
])■ Hautfalle des Bnuchfclls , welche die Bllilgefasse,
die Lymphscras.se und die Nerven des Snamen-
slran<rcs tind Hoileris enllialt-
q. Der rechte Saamcnlt'iler, wo er durch dun Bauch- riiig in die Bauchhülile gelangt.
r. Die Harnblase. s Der Masldarm- |
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Die innere Haut des Hodensackcs, auch miter dem Namen
Fleischhaut (Tunica dartos) (siche Fig. 19.) bekannt, die nach aussen mit der vorigen in inniger, nach innen mit der aussern Platte der Scheidenhaut nur locker in Verbindung steht, ist aus Zellgewebe und contractilen Faden zusammengesetzt, welch' letztcrc durch Znsammen- ziehen den Hodensack runzeln. Gegenüber der Naht macht die innere Haut durch Verdoppelung eine senkrecht stehendc Scheidewand (Septum scroti), wodurch zwei von einander getrennte Sacke gcbildet werden, welche die Hoden und Nebenhoden aufnehmen. Der vordere Theil des Hodensackes erhalt sein Blut von der
aussern und der hintere von der innern Schamarterie, denen auch die Venen entsprcchen, die Saugadern gehen in die Schamdriisen über und die Nerven kommen von den Lendengeflechten. |
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Der Nutzen des Hodensackes ist die in demselben gelagerteu
Hoden zu belierbergen und vor feindlichen Einfliissen zu schützen. Bei den Wiederkauern (Stier, Schaf- und Ziegenbock) hat
der Hodensack eine lüngliclic G estait und hiingt tiefer herab. Bei dem Schwcine (Eber), dem Hun de und der Katze
(Kater) liegt der Hodensack ganz hinten und oben zwischen den Hinterschenkeln, so dass er theilweise über den hintern Rand cler- selben hervorsteht. |
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b) Die Hodeu. (Testiculi s. testes.) (Fig. 144. a.)
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Fig. 144. .
Ilerabgescbnittene Saamen-
strang mit dem Hoden* dem
Nebenbodcn und dem Saa-
menleiter.
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Die Hoden oder Geilen sind eiförmig
gestaltete, drüsige Organe, welche bei erwach- senen Thieren in dem Hodensacke *, an den Saamenstriingen aufgehangt, ihre Lage haben. |
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Man unterscheidet sie in einen rechten und
linken, die in Beziehung auf ihre Grosse gewöhnlicb einen, obwohl nicht schr bcdeu- tenden Unterschied zcigen. An jedem Hoden wird eine ii us se re und in nere FI a che, ein o b e r e r und u n t e r e r 11 a n d, ein vorderes und hi n ter es En de betrachtet. Die au s s ere und die innere Flache
sind gewòlbt, glatt und frei; letztere sieht nach der von der Fleisclihaut gebildeten Schei- dewand. Der obère Rand ist etwas gewòlbt und
durch ein Band mit dem Nebenhoden verbun- den; der untere Rand ist gebogen und frei. Das vor de re Ende erscheint wie das |
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liintere abgerundet und stunrpf; ersteres steht
mit dem Kopf des Nebenhodens in Verbindung. Jeder Hode ist in dem von der Fleischhaut (Dartoshaut) gebildeten Sacke seiner Seite von zwei Haut en umgeben, von weiehen die |
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a ussero die Scheiden haut des H o den s
und S a a m e n s t r a n g e s, die i n n e r e die eigene oder w e i s s e Haut des II o d e n s genannt wird. Die Scheid en haut des Hoden s und Saamenstranges
(Tunica vaginalis testis et funiculi spermatici), welche dièse Organe umgibt, macht gleiclisam die innerste Haut des Hodensackes aus; sie besteht aus einer aussern oder fibrösen und einer innern oder serösen Platte. Beide Platten fangen, einen engen Kanal bildend, an dem Bauchringe (Leistenringe) an, der sich nach unten verlàngernd * Bei erwachsenon Pierden iindet man manebmal nur eineu Hoden in dem
Hodensaeko, wiihrend der andere, in der Regel etwas verkümmerte. in der Bauchböble verweilt; oin solcbes Pferd wird mit dem Ausdruck „Spitzbengst" bezeicbnet. |
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zu einem dem Hoden und Nebenhoden entsprechendcn Sacke ervveitert,
und beide Organe frei in sicb aufnimmt. Die f i b r ö s e Platte als aussere Sc h ie h te entsteht erst, wenn der Hoden die Bauch- höhle durch den Bauchring verlasst, bei welcbem Vorgange die Zellgewebsschichte, welche die aussere FJiiche der Bauchhaut mit den nachbarlichen Gebilden verbindet, mit letzterer Haut ausgedehnt wird und zu einer fibrösen Hautschichte sich umgestaltet. Die aussere Flaehe der fibrösen Platte verbindet sich durcli Zcllgewebe theils mit der Fleischhaut des Hodensackes, theils mit dem Hodenmuskel, die innere Flaehe derselben steht mittelst Zellgewebe mit der aussern Flaehe der serösen Platte in inniger Verbindung. Die seröse Platte als innere S chi eh te ist cine Fortsetzung des Bauchfells, und nach aussen durch kurzfaseriges Zellgewebe mit der ganzen innern Flaehe der fibrösen Platte innig verblinden ; ihre innere Flaehe dagegen erscheint frei, glatt und feucht. Nach innen, d. h. gogen die Höhle, dié sie bildet, macht sie eine Verdoppelung, welche an den Hoden, Nebenhoden und Saamenstrang sich fortsetzt, diese Organe als aussere. Hiille überzieht und ihre freie Oberflache durch Absonderung des Serums schlüpfrig erliâlt. An dem Saamenstrange selbst bildet sie durch eine weitere Verdoppelung cine Hautfaltc, in welcher der Saamenleiter seinen Verlauf nimmt. Die eigene oder weisse Haut des Hodens (Tunica testis
propria s. albuginea) gehort zu den fibrösen Hiiuten und bestinimt in so fern die Form des Hodens und Nebenhodens, als sie dessen Substanz unmittelbar umgibt; nach aussen ist sie sehr fest mit der innern Platte der Scheidenhaut, nach innen dagegen nur locker mit der Substanz des Hodens und Nebenhodens rerbunden. Wie die Nieren, so geboren auch die Hoden zu den röhrigen
Driisen, ihre graugelbliche, in's braunliche seheiide Substanz (Paren- chyma testis) bestcht aus sehr langen, feinen, ausserst zahlreichen und vielfach geschlangelten Kanalclien, welche man auch die S aam eu- ro hrchen (Canaliculi séminales) nennt. Durch die Fortsetzungen, welche die weisse Haut des Hodens an ihrer innern Oberflache als Schei de wand e in die Hodensubstanz macht, wird dicselbe in viele kleine Liippchen getheilt, so dass es sclieint, jedes Liippchen bestehe nur aus einem unzâhlige Windungen machenden Saamen- röhrchen. Jedes dieser Röhrchen ist von ausserst feinen Blutgcfass- netzen, Lympligefiisscn und Nerven begleitet und zur Absonderung des mannlichen Saamens bestimmt. Aus den Saamenröhrchen, die von den einzelnen Liippchen kommen, gehen durch deren Verschmel- zungen an dem vordern Ende des Hodens grössere Saamenkanalchen hervor, die sich netzartig unter einander verbinden und mit den Scheidewandcben cinen lânglichen Körper bilden, welcher der H i g h m o r i s c h e Körper ( Corpus Highmori s. rete vasculosum Halleri) genannt wird. Von dem Highmorischen Körper treten die Saamenkanalchen durch die weisse Haut auf die Oberflache des Hodens und machen als kurze, gerade Ausfiihrungsröhrchen (Vascula efferentia testis) den Anfang oder den Kopf des Nebenhodens. |
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Bei den W iederkauern liaben die verlialtnissmassig grossen
Hoden eine melir langliche Gestalt und sind an dem Saamenstrange senkrecht in dem Hodensacke aufgehangt. Die Hodensubstanz zeigt eihe geluliche Farbe, und die von der weissen Haut gebildeten Lappchen derselben sind nicht so deutlich zu erkennen. Auch bei dem S eh w eine sind die Hoden verlialtnissmassig sehr
gross; in Beziehung auf ihren innern Bau kommen sie mit denen des Pferdes iiberein. Ihre Lage haben sie hinten zwischen deii Hinterschenkeln. Bei den Fleis chfre ss ern sind die Hoden klein und rundlich
gefonnt, und wie bei dem Schweine gelagert. e) Dio Nebenhoden. (Epididymidcs.) (Fig 144. b V.)
Neben hoden (Epididymis) wird derjenige liinglich schmale
Kòrpcr genannt, welcher auf dem obern Rande des Hodens liegt und an denselben durch das N eb en h o den b and (Ligamentum epididy- midis), einer Fortsetzung der innern Platte der Scheidenhaut, befestigt ist. Er besteht aus den, vielfache Windungen machenden, ausfüh- renden Saamengangen, welche von Blutgefassen, Lympligefasscn und Nerven bekleidet, durch Zellgewebe mit cinander verblinden und von einer fibrüsen Haut (Tunica aibuginea) umgeben sind, auf welche die innere oder seröse Platte der Scheidenhaut folgt. Jeder Nebenhoden wird in den Kopf, den mittlern ïheil und den Schweif eingetheilt. Der Kopf des Neb en hodens (Caput epididymidis) nimmt mit
den kurzen Saamenröhrchen am vordern Ende des Hodens seinen Anfang. Diese Röhrchen vereinigen sich nun zu einem sehr kleinen Ausfiihrungsgang (Canalis epididymidis), der, zahlreicho kegelförmige Windungen bildend, in den mittlern Theil iibergeht. An dem mitt- lern ïheile nimmt nun dieser kleine Ausfiihrungsgang allmiihlig an Umfang zu, lasst grossere, deutlichere Windungen erkennen, welche an dem hintern Ende des Hodens ein bedeutendes Convolut bilden, was der Schweif des Neben hodens ( Cauda epididymidis) genanut wird. Von dem Schweif biegt sich nun der starker gewordene Aus- fiihrungsgang nach oben urn, und geht in den Saamcnleiter über. Die Arterien, welche sich an den Hoden und Nebenhoden ver-
zweigen, sind die innern und die aussern Saamenarterien, die von den entsprechenden Venen begleitet werden, die Lympligcf'Ssse münden in die Lendendriisen. Die Nerven kommen von den grossen sympathischen Nerven und bilden die Saamengcdechte. Die Verrichtung der Hoden besteht darin, eine eigenthümliche
Flüssigkcit, den maiinlichen Saamen, abzusondern, der bei micros- copisehcr Uutersuchung eine Menge lebender Thierchen, die Saamen- thierchen (Spermatozoa) *, entha.lt. Der Saame gelangt nun durch dio Saamenröhrchen in die Nebenhoden und von diesen durch die Saamen- * Die Saamenthiercheu werden, nach bis jetzt gemachten Beobachtuugon,
nur in dem Saamen zouguugsfahiger Individuen getroffen. |
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leiter entweder vorerst in die Saamenblaschen oder unmittelbar in die
Harnröhre, von wo aus er durch das mannliche Glied beim Act der Begattung in die weiblichen Gescbleclitstheile (Scheide) gespritzt wird. Bei den Wiedcrkiiuern zeigt der Nebenhoden keine besondere
Abweichung. Bei dem Schweine ist besonders der Schweif der Nebenhoden
sehr stark, und bei den Fleischfress ern sind sie im Verhiiltnissc zu den Hoden sehr gross. |
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d) Die Saamenleiter. (Vasa dfferentia.) (Fig. 143. cc'.)
Der Saamenleiter oder Saamengang (Vas déferais s.
ductus dcferens) besteht aus einer hautigen cylindrisclien KÖhrc, welche von dem Schweife des Nebenhodcns ausgeht; von diesem gelangt der Saamenleiter, einige Windungen macliend, als eine einfache Böhre innerhalb der Scheidenhaut des Saamenstranges bis zu dem Bauch- ringe und durch denselbcn in die Bauchhöhlc. Nun setzt er sich ausserhalb der Bauchhaut, nach obcn und hinten einen Bogen be- schreibend, bis in die Beckenhöhle fort, in weieher jeder Saamenleiter auf der Harnblase liegt, viel dicker erscheint mul in der Nahe des Blasenhalses in die Harnröhre einmündet. So weit der Saainengang in der besondern Faite der Scheidenhaut des Saamenstranges liegt, macht er auch einen Theil des letztem aus. Jeder Saamenleiter ist aus einer au s s ern oder mus culö s en
und einer innern oder Schlei m haut zusammengesetzt. Die aus- sere Haut, welche ein blassrothes Aussehen hat, verbindet sich nach aussen in ihrem Verlaufe mit den serösen Ueberziigen und nach innen mit der Schleimhaut, die als eine Fortsetzung der Schleimhaut der Harnröhre zu betrachten ist. In der Beckcnhöhle hat der auf der Harnblase liegende Theil des Saameiileiters, auch der fâcherige Theil genannt, einen bctrachtlicheren Umfang als der übrige, indem die musculöse Haut zwischen ihrer innern Flache und der aussern der Schleimhaut viele fadenförmige Fortsetzungen macht, wodurch ein faclieriges Gewebe entsteht, das mittelst vieler kleiner Ocffnungen au der Schleimhaut mit dem verhaltnissmiissig engen Kanal des Saameii- leiters in Verbindung steht. Auf der Harnblase sind die beiden Saamenleiter durch eine Ver-
doppelung der Bauchhaut mit einander verblinden und daselbst zugleich in ihrer Lage gesichert (siche Fig. 145. a'). Die Saamenleiter erhalten ihr Blut von den innern Saamen- und
innern Schamarterien, und ihre Nerven von den innern Saamen- und Beckengeüechteii. Die Saamenleiter haben die Function, den Saamen von den
Hoden durch die Nebenhoden aufzunehmen, uni ihn in die Saamen- blaschen oder die Harnröhre zu fiihren. Bei dem Einde sind die Saamenleiter vcrhaltnissmassig klein,
und zeigen von denen des Pferdes keine besondere Abweichung. Bei dem Schweine und den Fleischfressern sind die
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Saamenleiter in ihrem ganzen Verlaufe von gleichem Bau und
Durchmesser. Der Saamenleiter, die innere und aussere Saamenarterie, die
Saamenvenen, die Lympligefasse und Nerven bilden mit der sie nm- gebenden Sclieidenhaut einen Strang, der von dem Bauchring bis nach unten an den Nebenhoden und Hoden reieht und der Saamen- strang (Funiculus spermaticus) genannt wird (siehe Fig. 144). Der Saamenstrang bedingt die Lage des Hodens und Nebenhodens, da sie an ihui aufgeliangt sind, fülirt denselben die Blutgefasse und Nerven zu, und den Saamen durch den Saamenleiter ab. c) Die Saamonblasche». (Vesiculae séminales.) (Fig. 143. d. und 145. b. u. g.)
Die Saamenblâschen sind zwei hiiutige, birnförmig gestaltete,
in der Beckcnhöhle gelagerte Bcliiilter, die mit ihrem hintern Theilc sich nach oben mit dein Mastdarme und nach unten mit dem Blasen- halse und den Saamenleitern durch Zellgewebe verbinden. An jedem Saamenblâschen betrachtet man den Grund, den mittlern Theil und den Hals. Der Grund ist frei, abgerundet, nach vorn und aussen gerichtet
und mit der Bauchhaut iiberzogen. Der m itti ere Theil liegt mehr nach hinten, ist enger als der Grand und geht in den hintern schmiilern Theil, den Hals, über. Der Hals geht, immer enger werdend., in einen Kanal über, der sich mit dem Saamenleiter der- selben Seite zu cinem g e m einscha ft lieti en Gange, auch Aus- spritzungsgange (Dicctus excretorius s. ejaculatorius) genannt, vereinigt; dieser durchbolirt nun die obère Wand der Harnröhre an dem sogenannten Schnepfenkopfe, an welcher Stelle die Schleimhaut durch Verdoppelung cine Art Klappe bildet. Jedes Saamenblâschen besteht aus einer aussern oder serösen
Haut, welcher Ueberzug sich iibrigens nur an dem Grimde vorfindet, einer mittlern oder musculösen Haut, welche am Grimde am starksten ist, und aus einer innern oder Schleimhaut, die viele verschieden golegte Faltchen bildet. Bei dem Pferde kommt zwischen den beiden Saamenleitern an
dem hintern Theile der Harnblase noch ein dritte s oder mittleres Saamenblâschen (Vesicula seminalis tertio s. media) vor, dasselbe ist sehr klein und miindet mit einem besondern Ausfiihrungsgange entweder unmittelbar zwischen den gemeinschaftlichen Gangen der Saamenblâschen und Saamenleitern oder mittelbar durch einen der- solben in die Harnröhre ein. Die Blutgefiisse, welche sich an den Saamenblâschen verzweigen,
ontspringen von den innern Schamartcrien, die Saugadern ergiessen sich in die Beckcndriisen und die Nerven erhalten sie von den Beckengeflechten. Die Saamenblâschen empfangen den Saamen durch die Saamen-
leiter und bewahren denselben bis zu dem Acte der Begattung auf, wobei er durch die Zusammenziehuhg der musculösen Haut in die Ausfiihrungsgange und von diesen in die Harnröhre gelangt. |
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Bei den Wiederkâuern lassen sich die Saamenblaschen, weil
sie sowohl nach ihrem aussern Aussehen, als nach ihrem innern Ban melir drüsigen Organen gleiclicn, nicht so loicht als wirkliche Saamen- behalter erkennen. Von aussen gesehen erscheinen sie gelappt, und ihr innerer Bau lasst viele kleine Kanale walirnchmen, die in einen grössern Gang iibergehen, der sich mit dem Saamenleiter seiner Seite verbindet und mit demsclben gemeinschaftlich in die Harnröhre einmündet. Auch bei dem S eh we in e kommen, wie bei den Wiederkâuern,
keine eigentliche Saamenblaschen vor; sie sind im Vcrhaltnisse sehr gross, zcigen aber in Beziehung auf ihren Bau keinen wcsentlichen Unterschied von denen der Wiederkâïier. Aus dem Bau der Saamenblaschen bei den Wiederkâuern und
dem Schweine könnte man eher die Annahme geitend machen, dass sie weniger zur Aufnahme und Aufbewahrung des Saamens, als zur Absonderung irgend einer bis jetzt aber noch unbekanntcn Fliissigkeit bestimmt sind. Den Fleischfressern fehlen die Saamenblaschen, desslialb
wird auch der Saamen durch die einfachen Saamenleiter unmittelbar in die Harnröhre geführt. f) Die Vorsteberdrüse. (Prostata.) (Fig. 143. e, und 145. c. u. i.)
Die Vorste h erdrüse ist ungepaart, liegt in der Beckenhöhle
auf der obern Wand der Harnröhre nahe an dem Blasenhalse und unter dem Mastdarme, mit welchen Gebilden sie sich durch Zell- gewebe verbindet. Sie ist zweilappig, so dass sie bei oberflach- licher Betrachtung gepaart erscheint. Die dreieckig gestalteten Lappen sind von beiden Seiten plattgedrückt und stehen mit ihren gebogenen Randern nach oben und aussen. Der auf der Harnröhre festsitzende Theil als Körper wird von don Ausspritzungsgangen (Ducius ejacu- latorii) durchbohrt und ist durch Zcllgewebc, so wie durch ihre Ausfiihrungsgange an die Harnröhre befestigt. Die Prostata ist von festem Zellgewebe umgeben, das eine
röthlich aussehende Substanz einschliesst, welche zahlreiche kleine Kanale enthalt, die mit blinden Blaschen anfangen und rechts und links an dem Sehnepfenkopfe mit ungefâhr 18 Oeffnungen, in Gestalt kleiner Puncte, in die Harnröhre einmünden. Die Blutgefasse, Lymphgefasse und Nerven nehmen denselben
Ursprung und Verlauf, wie bei den Saamenblaschen. Diese Driise sondert einen eigenthümlichen Saft (Suecus prosta-
ticus) ab, der angeblich bei Ergiessung des Saamens durch ihre Aus- fiihrungsgange in die Harnröhre ergossen wird, urn sich mit deniselben zu mengen. Bei den Wiederkâuern und dem Schweine umgibt die Vor-
steherdrüse gleichfalls die Harnröhre in der Nithe des Blasenhalses, nur erscheint sie kleiner und von unten und oben plattgedrückt. Bei den Fleischfressern ist die Vorsteherdriise vcrhaltniss-
miissig gross, und hat cine rundliche Gestalt. |
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Die Cowper'scheu Drüsou. (Glandulae Comperi.) (Fig. 143. i. und 145. e. u. f.)
Die Cowp er'schen Drüsen, auch die kleinen Vorst eher-
drüsen genannt, sind gepaart und liaben ilire Lage hinter der Vorsteherdriise gleichfalls auf der obern Wand der Harnröhre, wo- selbst sie von einem eigenen Muskei, dem Vorsteherniuskel, einge- schlossen sind; sie sind kleiner als die Vorsteherdriise, haben eine rundliche Gestalt und zeigen denselben Bau wie diese. Jede Cowper'sche Drüse mündet ihrerscits mit mehreren Ausfiihrungsgangen hinter dem Schnepfenkopfe in die Harnröhre, welche Ausmündungen gewöhnlich in eiuer Reihe der Lange nach liegen, und als kleine Wârzchen an der freien Oberflaehe der Schleimhaut erscheinen. Die Blutgefâsse, Lymphgefâsse und Nerven verhalten sich wie
bei der Vorsteherdriise. Auch diese Drüse scheint einen eigenthümlichen Saft wie die
Vorsteherdrüse abzusondem, der beim Abfluss des Saamens dem- selben beigemischt wird. Beiden Wie derkauern sind die Cowper'schen Drüsen kleiner
und mit einer festen Sehnenhaut umgcben, auf welcher der Vorsteher- muskel liegt. Jede Drüse ist uur mit einem Ausführungsgange vcrsehen, welche in einer kleinen Grube am hintern Ende des Becken- stückes der Harnröhre einmündet. Bei dem Schweine sind die Cowpcr'scben Drüsen betrachtlicli
grösser als bei dem Pferde und den Wiederkauern ; ihr innerer Bau erscheint mehr zellig und die kleinen Kaniilchen vereinigen sich zu einem Hauptausführungsgange, der wie bei den Wiederkauern in die Harnröhre einmündet. Bei dem Hun de fehlen die Cowper'schen Drüsen; bei dei-
Kat ze sind sie sehr klein und jede Drüse ergiesst ihren Inhalt durch einen kleinen Ausführungsgang in die Harnröhre. h) Das mannliche Glied. (Penis s. membrum virile.) (Fig. 143. h. und m.
und Fig. 145. b.) Das mannliche Glied oder die mannliche Ruth e liegt
ausserhalb den Körperhöhlen in der Schamgcgend zwischen den beiden Ilinterschenkeln und den Saamenstrangen, über dem Hodensack und der Vorhaut, unter der untern Bauchwand und den Sitz- und Schanibeinen, und erstreckt sich von dem hintern Gesassbeinausschnitt bis in die Nabelgegend. Die einzelnen Gebilde, welche zusammen das mannliche Glied ausmachen, sind: die Vorhaut, die schwam- migen Körper, die Harnröhre und die Eichel. 1) Die Vorhaut. (Praepulium.) (Fig. 143. g.)
Die Vorhaut, auch der S chi auch genannt, ist diejenige
nach vorn mit einer ringförmigen Oeffnung versehene Scheide, die in der Schamgegend vor dem Hodensacke liegt und den grössern untern Theil des mannlichen Gliedes einschliesst. Die Vorhaut besteht aus leyh, Anatomie ""
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einer au ss cm nnd eincr inncrn Haut, vvelqhe beide durch Iockeres
Zellgowebe, das auch Fettgewebe enthiilt, mit einander verbunden sind. Die au s s ere Haut, welclie spârlich mit feinen Ilaarchcn besetzt ist, geht von der untem Bauchwand und dem Hodensacke nacli innen und vorn, und verbindet sich durch lockeres Zellgewebe mit dem mannlichen Gliede ; alsdann verliisst sie dasselbe, indem sie sicb weiter nach vorn fortsetzt, und durch cine ringförmige Oeffnung sich umstiilpt, wieder nach hinten Iauft und als innere, dunne, haarlose Haut an das untere Endc der schwammigen Körper gelangt, an welcher Stelle sie eine ringförmige Wulst bildot. Von hier iiber- zieht sie als feine Haut die Eichel des mannlichen Gliedes und geht nun an dieser in die Schleimhaut der Harnröhre über. Die iiusscre Haut ist mehr glatt, gewolbt, mit vielen Talgdrüschen versehen und besitzt zu beiden Seitcn in der Niihe der Oeffnung zwei zitzenahnliche Erhabenheiten ; die innere Haut ist ausgehöhlt, bildet vicie Falten und enthiilt eine grossere Menge Talgdrüschen, die eine mehr consistente, specifisch ricchende Schmiere absondern, welche die freie Oberflache überzieht und vor der nachtheiligen Einwirkung des scharfen Urins schiitzt. Dieso abgesonderte Schmiere verbindet sich innerhalb des Sclilauches mit der abgeschuppten Oberhaut zu harten Kliimpchcn, welche bei grösserer Aiisammlung das Ausschachten der Ruthe bei dem Uriniren erschweren oder selbst unmöglich machen. - Die Arterien des Sclilauches nehmen ihren Ursprung von den
iiussern Schamarterien, welche von den gleichnamigen Venen begleitet werden; die Saugadern ergiessen sich in die Schamdrüsen, und die Nerven kommen von den Lendengeflechten. Die Vorhaut, als Scheide des mannlichen Gliedes, schiitzt das-
selbe vor feindlichen Einfliissen und halt es zugleich in seiner Lage, heides natürlich nur im erschlafften Zustande. Durch das Hin- und Hergleiten der Ruthe in dem Schlauch entsteht bei Pierden im schnellen Laufe ein eigenthümlicher Ton, der also nur bei mannlichen Thicren gehort werden kann. Der Schlauch der Wi ederkaucr bildet cine lange und zugleich
enge Scheide, die nach vorn befindliche ringförmige Oeffnung ist ebenfalls enger und die iiusserc Haut an dieser Oeffnung bei dem Rinde mit langen Haaren, bei dem Schafe mit feiner Wolle besetzt ; auch besitzt der Schlauch bei diesen Thieren auf jedcr Seite einen eigenen Muskei (Vorhautmuskel). Bei dem Schweine ist der Schlauch ebenfalls enge und ver-
hültnissmiissig langer als bei den Wiederkauern. In der Niihe der Schlauchmündung findet sich nach oben ein sackartiger Behalter, der durch Einstülpung der innern Haut gebildet und der Nabelbeutel ge- nannt wird ; er stebt mit der Höhle des Sclilauches in Verbindung und enthiilt bei dem Eber eine eigcnthiimlicbe, übelriechende, mit Ham vermiscbte Flüssigkeit, welcher unangenebme Geruch selbst dem Fleische dieser Thiere mitgetheilt wird. In dem Nabelbeutel bilden sich auch die sogenannten Vorhautsteine. Die Vorhaut bat wie bei den Wiederkauern zwei Muskeln, welche sie nach vorn bewegen. |
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Die Vorhaut der Fleischfresser ist an der freien Oberllüehe
der iiussern Haut mit gewölinliclien Deckhaaren besetzt, welclie nacli unten zu etwas feiner ersclieinen. Die Vorhautöünung ist enge und die innere Haut geht weiter nach hinten, so dass sie eist am hintern Ende des Ruthenknochens an den Penis gelangt und hier eine Wulst bildet. Bei dem Hunde kommen an der Vorhaut auch zwei Muskeln vor, die aber der Katze fehlen. 2) Die schwammigBii Körper. (Corpora cavernosa penis.) (Fig. 143. h, u. 145. b.)
Die s eh wam mi g en Körper odcr die Zeil körper, welche
die grösste Masse des mannlichen Gliedes ausmachen, entstehen mit zwei kurzen getrennten Aesten oder Wurzeln sowolil an dem hintern Gesiissbeinausschnitt, als auch an der untern Pluche der Sitzbeine; diese gehen von hier nach vorn und unten, verbinden sich innig mit einander und setzen sich, parallel neben einander verlaufend, bis zur Eichel fort. Beide Körper sind von einer festen fibrösen Haut um- geben und durch eine fibrose Scheidewand von einander getrennt. Die schwammigen Körper, als eine Masse betrachtet, lassen ein obères Ende oder den Anfang, ein Mit tels tück oder den Körper und ein unteres Ende oder die Spitze unterscheiden. Den Anfang machen die beiden Wurzeln oder Aestc, die kurz,
starle sehnig sind und an dem hintern Gesassbeinausschnitt und den Beulen der Gesassbeine ihren Anfang nehmen; sie sind von den Gesassbein-Ruthenmuskeln eingeschlossen und noch durch zwei beson- dcre kurze starke Bander, die Sitzb ei n-Ruth cnbander genannt, an den hintern Gosiissbeinausschnitt befestigt. Das Mittelstück erscheint von beiden Seiten plattgedriickt und lasst eine rechte und linke Pluche und einen obern und untern R and unterscheiden. Beide F lach en sind glalt, niassig gewölbt und durch lockeres Zell- gewebe mit dem Schlauch verbunden; der obère Rand ist mit einer schmalen, seichten Rinne versehen, in welcher Blutgefasse und Nerven der Ruth e verlaufen, der un ter e Rand besitzt eine breite und tiefe Rinne, iu^ welche die Harnröhre aufgenommen wird. Das untore Ende wird schmiiler, mehr rund und ist in drei Aeste ge- theilt, welche von der Eichel umfasst werden. Der mittlere langere Ast geht über dem Ende der Harnröhre iii der Eichel nach linten und scheint ersterer als Stiitzpunkt zu dienen, die zwei seitlichen Aeste sind kürzer und enden stumpf in dem Gcwebe der Eichel. Die Zellkörper sind von einer blassgelblichen, elastisclien, sehr
dicken fibrösen Haut von aussen so begrenzt, dass sie an dem Körper und dem untern Ende nur einen Körper auszumachen scheinen, deren Grenze aber nach innen durch eine Scheidewand angedeutet ist. Die fibrose Haut schickt nach innen viele theils runde, theils platte Port- satze ab, die sich in verschiedenen Richtungcn kreuzen und dadurch ein netzartiges Gcwebe bilden, in welchem ausser den zahlreichen und ziemlich weiten venösen Gefàssen, den spiirlichcn, veihaltniss- massig geringen Arterien und Nerven, blassrotliG Pasern als soge- nanntcs aufriclitendes Gewobe (siehe auch Seite 20) enthaltcn sind. |
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Dièses üewebe, und nicht blos der grössere Blutandrang, scheint
auch besonders die Erection der Ruthe hervorzubringen. Die oben schon erwiihnte Schei de wand liegt senkrecht in der
Mitte zwischen den Zcllkörpern und wird durch einen Theil der Fort- siitze der aussern fibrösen Haut gebildet; sic ist an einigen Stellen durchbohrt, wodurch das Gewebe der beiden Körper mit einander in Verbindung steht. Zu den Zcllkörpern gehören noch zwei lange, blassroth ans-
sehende, rundliche, durch Zellgewebe mit einander verbundene Muskel- bündel, welche auch die Aft er - Ruth enbander (Fig. 143. i.) gcnannt werden. Sie entspringen über dem After an der Schweifrübe, gehen von hier, das Ende des Mastdarmes umfassend, an den untern Rand dor Zellkorper und an diesen auf dem Harnröhrenmuskel, mit dem sie durch Zellgewebe verblinden sind, bis in die Nahe der Eichel. Sie scheinen dazu bestimmt zu sein, die Ruthe nach dem Hamen oder nach der Bcgattung in den Schlauch wieder zurückzuziehcn. lm erschlafften Zustande liegen die Zellkorper in der Schlauch-
höhle, beim Uriniren dïigegen treten sie bei den Einhufern hcrvor und werden nach dessen Beendigung in den Schlauch wieder zuriick- gezogen. Bei der Begattungslust nehmen die Zellkorper durch die Anfüllung der zahlreichen Venen mit Blut bedeutend an Umfang zu und werden durch die Wirkung des aufrichtenden Gewebcs hart und steif gemacht (Erectio penis); der Harnröhre dienen sie zugleich zur Befestigung, dringen mit dieser bei der Begattung durch die Scham- lippen in die weibliche Scheide ein und kehren nach vollendetem Act, allmahlig in den friihern erschlafften Zustand zurücktretend, in den Schlauch wieder zurück. Bei den Wiederkauern sind die Zellkorper sehr lang,
cylindrisch und verhaltnissmassig diinn ; wie bei dem Pferde entstehen sie mit zwei Wurzeln an dem hintern Gesiissbeinausschnitt, vor welchen sie an der untern Flache der Sitz- und Schambeine eine c/jförmige Krümmung machen und dami in gcrader Richtung in die Spitze ausgehen , in welchem Verlaufe sie allmahlig an Umfang ab- nehmen. Die After-Ruthenbander sind stark und über der Mitte der Zellkorper mit denselben verwachsen; der untere auf der Harnröhre liegende Theil dieser Biinder ersetzt den an dieser Stelle fehlenden Harnröhrenmuskel. Das aufrichtende Gewebe ist gleichmassiger ver- theilt und das schwammige Gewebe zeigt kleinere Zwischenraume. Die Zellkorper des Schweines sind ebcnfalls sehr lang, diinn
und ihre Wurzeln verhaltnissmassig stark; das Mittelstück ist oline Scheidewand. Sie bilden, wie bei den "Wiederkauern, an der untern Flache. des Beckens eine ceförmige Kriimmung, und ihr unterster Theil zeigt im erschlafften Zustande cine korkzieherartige Windung. Bei dem Hun de entspringen die Wurzeln der Zellkorper ebcn-
falls an dem hintern Gesassbeinausschnitt, gehen aber beinahe quer nach innen, um sich mit einander zu vereinigen. Die Sitzbein- Ruthenbander fehlen und der kurze Körper, dem die Spitze fehlt, geht nur bis an das hintcre Ende des Ruthcnknochens, mit dem er |
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auch verwâchst; der übrige Theil des Euthenknochens ist von dem
schwammigen Gewebe der Harnrölire eingcsclilosscn. Bei der Katze sind die Zellkörper verhaltnissmassig langer als bei dem Hunde, in- dem sie bis an das vordere Ende des übrigens sehr kleinen Ruthen- knochens gehen und denselben einschliesscn. 3) Die Harnriihre. (Urethra.) .. (Tig. 145.)
Die Harnrölire ist cine lange, cylindrische, hautige Eöhre,
welchc an dem Halse der Harnblase als deren Portsetzung anfangt, dann nach hinten bis zu dem hintern Gesassbeinausschnitt lauft, über dcmselben sich nach unten umbiegt, wodurch sie aus der Beckenliöhle an den untern Rand der Zellkörper gelangt; in der Rinne nun dièses Randes angekommen, erstreckt sie sich bis in die Eicliel, an deren vordern Plache sie sich nach aussen öfl'net. Der Theil der Harnrölire, welcher in der Beckenliöhle liegt, wird das Beckenstiick, und der, welcher an der Ruthc verlauft, das Ruthenstück genannt. Fig. 145.
Das Bflckenstück der Harnrölire -von unten geöffnet.. |
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a. Der Tacherige Theil des Saamenleiters.
a'. Vcrdoppeliing der Banchhatit, durch welche
beide Saamenieiler mit einander verblinden sind. b. Das rechte Saamenbliischen-
c- Der rechte Lappen der Vc-rstehc'driise-
d. Deren AusiührungscSnge. e- Die rechte Cowper'sebe Druse. |
g. Der Schnrprenhopf mit den beiden Ausmün-
dungen der Ausspritziingsgaiige- h Aiismiiiidiing des drillen Saamenblcschens,
1 Die Harnblase.
k Atismiindungcn der Uarnleiter in der Nfl'he
des Blasenhalses. 1 Querdurchschnill der Zellkörper-
m- Qiierdurchsehnilt des Riilbenslücks der Harn-
rübre- |
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f.
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Deren Ausfühningssünge.
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Das Beckenstiick der Harnrölire erstreckt sich von dem
Halse der Harnblase bis an den hintern GesUssbcinausschnitt, hinter welchem die Harnrölire an die Zellkörper als Ruthenstück tritt. Nach unten steht das Beckenstiick durch Zellgcwebe mit der obern Fioche der Sitzbeine und nach oben mit den Saamenbliischen, der Vorsteher- drüse und den Cowper'schen Drüsen in Verbindung. Die innere auskleidende Membran ist cine Schleinihaut, die an der obern Wand mehr gegen den Blascnhals zu cine in die Hölile hereinragende, liinglich sclimalc Faite bildet, welche unier dem Namen Hahnen- oder Schn ep f en kop f (Caput gallinaginis) bckannt ist. An dem Schnepfenkopfc befinden sich die Ausmiindungen der Saamenleiter und Saamenbliischen, zur Seite-dicser öfTnen sich die AusführungsgSnge der Vorsteherdrüse, an welche sich nach hinten die gewöhnlich in einer Reihe liegenden Ausfiihrungsgange der Cowper'schen Drüsen anreihen. An dom hintern Theile des Beckenstückes folgt auf die Schleinihaut ein zelliges, schwammiges Gewebe, das von dem Anfang des Harnröhrenmuskels bedeckt ist. |
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Das Ruthenstück der Harnröhre ist eine Fortsetzung des
Beckenstiickes; es nimmt seinen Anfang mit einer Erweitcrung, der sogenannten Harnröhrenzwieb el (Bulbus urethrae), unter dem hintern Gesassbeinaussehnitt und zwisclien den beiden Anfiiiigen (Wurzeln) der Zellkörper, setzt sich dann als eine engere Röhre in der Rinne an dem untern Rande der Zellkörper bis in die Eichel fort, an deren vordern Flache dieser Theil der Harnröhre in Gestalt eines hervorstehenden Cylinders ausmündet. Die Schleimliaut des Ruthcn- stückes bildet viele Langenfaltchen und ist aussen von einem fiichc- rigen Gewebe, dem Zellkörper oder schwammigen Gewebe der Harnröhre (Corpus cavernosum urethrae), umgeben. Dièses Gewebe ist aussen von einer fibrösen Haut begrenzt, welche cin zahlreiches Venennetz einscliliesst, das iibrigens wie die Arterien mit denen der Zellkörper in keiner Verbindung steht. Die sehnigen Paden, wie sie in den Zellkörpern der Ruthe vorkommen, fehlen hier, so dass das schwammige Gewebe der Harnröhre uur von den Blutgefiiss- netzen gebildet wird. . Der Nutzen der Harnröhre ist sowohl dem Harn, als auch dem
miinnlichen Saamen zur Ausfiihrung zu dienen. . , Bei dem Rinde zeigt die Schleimliaut des etwas engern Becken-
stiickes der Harnröhre den stark hervorrageiiden Schnepfenkopf; das schwammige Gewebe, so wie der Anfang des Ilarnrölireiimuskcls ist dicker und breiter als bei dem Pferde. Das Ruthenstück der Harn- röhre ist ganz von der fibrösen Haut der Zellkörper eingesclilossen, das schwammige Gewebe ist hier dünn, der Hariirölucnmuskel fchlt und die Harnröhre öffnet sich hinter dem vordern Ende der Ruthe. Bei dem Schafe setzt sich die Spitze der Harnröhre als ein hohler, fadenförmiger, nach rückwarts gerichteter Cylinder frei iiber das untore Ende der Ruthe fort. Bei dem Schwcine verhult sich die Harnröhre ini Wescntlichcn
wie bei dem Rinde, nur öffnet sich das Ende derselben spaltförmig unter der schnabelfórmigcn Spitze der Ruthe. Bei den Fleis chfressern ist das Beckenstück der Harnröhre
sehr lang. Das Ruthenstück liegt bei dem Hun de an dem untern Rande in der Rinne des Ruthenknochens und ölfnet sich vorn an der spitz auslaufenden Eichel. Bei der Katze ist der Zellkörper des Ruthenstückes verhaltnissmassig dunner als bei dem Hunde. 4) Dio Eichel. (Glans s. balanus.) (Fig. Ilo.)
Die Eichel, auch der Kop f des miinnlichen Gliedes (Caput
penis) genannt, macht den untersten, gefiiss- und neivenrciclien Theil der Ruthe aus ; sie bildet an der Stelle, wo sie die Zellkörper um- fasst, eine rundlichc Wulst, die Kronc der Eichel genannt; nach vorn zeigt sie eine gevvölbte Flâche, die nach unten mit einer Grubc versehen ist, in welcher das hervorstehende Ende der Harnröhre liegt. Die Eiphel ist aussen von einei feinen Haut, einer Fortsetzung
der innern Haut des Schlauches überzogen, welche viele Schmicr- drüscheu enthalt, deren Secret die freie Oberflache derselben überzieht; |
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an der Harnröhrenöffnung golit sic in die Schleimhaut der Harnröhre
iiber. Unter der aussern Haut der Eichel befindet sich ein schwam- raiges Gewebe, ganz ahnlich dem der Harnröhre, von dem es auch eine Fortsetzung zu sein scheint, da beide Gewebe auch mit einander in Verbindung stehen. Bei der Erection des mimnlichen Gliedes nimmt auch die Eichel
durch den grössern Blutandrang an Umfang zu, ohne aber dabei wie die Zellkörper steif zu werden. In ihr hat auch, da sie sehr nerven- reich ist, grösstentheils die Wollust ihren Sitz. Das mannliclie Glied bekommt seine Blutgefâsse von den innern
und aussern Schamarterien und den Verstopfüngsarterien; die Venen, die sehr zahlreiche Gefassnetze bilden, verlaufen mit ihren Haup tasten als gleiclinamige mit den Arterien. Die Venen des schwammigen Gewebes der Harnröhre sind ohne Klappen. Die Saugadern verbinden sich tlieils mit denen des Beckens, theils gehen sie in die Schara- und Leistcndrüsen. Die Nerven kommen von den hintern Kreuznervenpaaren. Bei dem Einde fehlt die eigentlicho Eichel, indem die Spitze
der Zellkörper nur von einem einfachen Venennetze umgeben und von der Fortsetzung der innern Haut der Vorhaut bedeckt ist, daher ist auch der Uebergang der Eichel in die Zellkörper weniger bemerkbar. Bei dem Schafc ist die bogenförmig nach hinten gerichtete und ver- langerte Harnröhre als der grössere ïheil der Eichel zu betrachten. Auch bei dem Schweine kann wegen Mangels eines schwam-
migen Gewebes das schnabelförmig gestaltete Ende der Ruthe nicht als wirkliche Eichel angesehen werden. Die Grube an dem untern Ende der Ruthe fehlt, und wegen dem einfachen Bau des die Eichel ersetzenden Gebildes erlangt dieselbe bei der Erection auch keinen bedeutenden Umfang. Bei dem Hun de schliesst die verhaltnissmassig lange Eichel den
Ruthenknochen ein. Die aussere Haut ist sehr zart, rötlilich gefârbt und mehr einer Schleimhaut ahnlich; sie umgibt wie bei dem Pferde ein schwammiges Gewebe, das durch eine senkrechte Scheidewand in zwei Hâlften getheilt ist. Das freie, in eine Spitze ausgehende Ende der Eichel zeigt an dem untersten Theile die Harnröhrenmündung. Der hinterste Theil der Eichel besitzt da, wo die Vorhaut an sie iiber- geht, eine ringförmige "VVulst, welche von dem schwammigen Gewebe der Eichel gebildet wird. Diese Wulst erlangt bei der Begattung durch den grössern Blutandrang einen verhaltnissmassig enormen Umfang, viel grösser als die Eichel selbst ist, und wird durch das heftige, scheinbar krampfhafte Nachschieben mit in die Scheide gebracht, wodurch sich auch der lange andauernde Begattungsact einigermassen erklaren liisst. Da min der Hund keine Saamenblaschen besitzt, der Saamen bei der Begattung also von den Hoden durch die Neben- hoden und Saamenleiter in die Harnröhre gebracht werden muss, um ihn in die Scheide einzuspritzen, so scheint auch die Natur den lange anhaltenden Begattungsact desshalb eingeführt zu haben, um einen, auf diesem langen Wege nur langsam erfolgenden, vollstandigen Saamenerguss in die Scheide zu bezwecken. |
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Bei der Katzc litsst sicli wie boi dem Rinde und doni Sclnveine
keine eigentliclie Eichel annehraen, da hier wie bei diesen Tliioren das vordere Elide der Iluthe nur aus einem cinfaelieii Venennetze besteht, das von der feinen fortgesetzten Vorhaut überzogen ist, an deren freien Oberflacho kleine, nacli aussen und rückwarts gckelirte Stacheln (Wiederhackchen) sich befinden, welche bei der Bogattung durch die Prictionen die Scbleiraliaut der Scheide unangenelim be- riiliren, desswegen auch die Begattung fiir das Weibchcn schmerz- haft sein mag. Iftusheln kr mnmtlidjctt ©cfdjkdjtstljeiU.
a) Der Hodenniuskel. (ili cremaster d. M.) (Fig. 143. b.)
Der Hodenniuskel ist diinn, platt und ninimt seine Entsteliung
mit einer dunnen, breiten Seline zwischen der Aponeurose des iiussern Darm-Schenkelbeiimiuskels und dom Darmbein-Bauchmuskel, setzt sich daim, einen schwaclien Bogen nacli aussen bildend, nacli untcn fort und tritt unter dem Baucliring an den Saamenstrang, an dicsem steht er durch Zellgewebe mit der aussern Flache der fibrösen Schichtc der Scheidenliaut des Hodens und des Saamenstranges in Verbindung, und erreicht sein Ende an dem gewölbten Theile derselben gegeniiber der âussern Flâche des Hodens. Seine Wirkung ist die Scheiden- haut und durch diese den Hodcn gegen den Baucliring in die Höhe zu ziehen. b) Der Vorstelicrmuskel. (Compressor prostatae.) (Fig. 143. f.)
Dieser Muskei besteht aus einer dunnen Lage Fleischfasern,
welcher die kleinen Vorsteherdriisen (Cowper'sche Drüsen) ganz bedeckt-, er erstreckt sich auf der obern Wand des Bcckenstückcs der Harn- röhre nach vorn bis in die Nahe des Blasenhalses und nacli hinten an den Anfang des Ilarnröhrenmuskels, von dem er auch einu Fort- setzung zu sein scheint. Bei dem Abflusse des Saamcns scheint er besonders dazu bestimmt zu sein, die kleinen Vorsteherdriisen gleich- sam auszupressen und deren abgesonderte Flüssigkeit mit dem Saamen zu mischen. Bei den Wiederkauern ist dieser Muskei sehr stark und von
einer Sehnenhaut umgeben. Die Cowper'schen Drüsen des Schweines besitzen ebenfalls
einen starken Muskei. Bei dem Hun de, wo die Cowper'schen Drüsen felilen, bedeckt
er die obère Wand der Harnröhre und die mehr in der Mitte derselben liegende Vorsteherdrüse. c) Der llarnröhrenmuskel, Harn- oder Saamenschneller. (M. accelerator urinae
s, sperrnatis d. M.) (ï"ig. 143. k.) Dieser Muskei liât seine Lage, bedeckt von den After-Ruthen-
bândern, auf dem schwammigen Gewebe der Harnröhre. Seine Ent- |
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stehung nimmt er in der Beckenhöhle an den Gesiissbeinen, verbindet
sich daselbst mit den Fasern des Vorstehermuskels und umgibt mit diesem das Beckenstück der Harnröhre, tritt alsdann, schmaler wer- dend , an das Ruthenstück, welches er als ein langer schmaler Muskei bis zur Eichel begleitet. Seine quer auf der Harnröhre liegenden Fasern zeigen in der Mitte der Harnröhre einen sehnigen Streif und heften sich zu beiden Seiten an den Randern der Zellkörper an, welche die Rinne für die Harnröhre an denselben begrenzen. Die quer liegenden Fleischfasern dièses Muskels ziehen sich abwechslungs- weise gegen die Eichel hin zusammen, wodurch die Harnröhre in dieser Richtung allmâhlig verengt und die Entleerung des Haras und Saamens beschleunigt wird. Bei den übrigen Hausthieren findet sich dieser Muskei nur an
dem Beckenstiicke der Harnröhre und ist daselbst sehr stark. d) Der Gesâssbein - Ruthenmuskel oder der Aufriehter der Ruthe. (M. erector
s. sustentator penis d. M.) (Fig. 143. 1.) Diess ist ein kurzer, dicker, theils fleischigcr, theils sehniger
Muskei, der seinen Anfang an der Beule des Gesassbeines nimmt, von hier in schiefer Richtung nach unten und innen an den Zell- körper der Ruthe seiner Seite geht, an dessen Wurzel er sich sehnig endigt. Er zieht mit dem gleiclmamigen Muskei der andern Seite die Ruthe zurück, und hebt sie bei der Erection nach oben an den Bauch, triigt aber, wie schon angegebcn, zur Erection selbst nichts bei. e) Der Vorhautmuskel. (Musculus praeputii.)
Es ist diess ein dunner Muskei, der scine Lage unten am
Bauche neben der weissen Linie hat; er entsteht an der untern Flache der Aponeurose des grossen schiefen Bauchmuskels, verbindet sich in der Medianlinie mit dem gleiclmamigen Muskei der andern Seite, verlauft alsdann nach hinten, und endigt sich in der Vorhaut, welche er nach vorn zieht und die Eichel dadurch bedecken hilft. Dem Pferde und der Kat ze fehlt dieser Muskei.
13. ltlcilllid)C ffi(fd)lcd)l5tljtile. (Partes génitales femineae.)
Die weiblichen Zeugungsorgane werden, da sie theils ausser-
halb, theils innerhalb der Beckenhöhle gelagert sind, in au s s ere und in nere unterschieden. Zu ersteren gchören die Scham und der Kitzler, und zu letzteren die Scheid e, der Fruchthalter, die Muttertrompet en und die Eierstöcke. Mit den weib- lichen Geschlcchtsorganen stehen auch die Eu ter in gewissem orga- nischem Geschaftsvcrbande, desshalb auch deren Bcschreibung hier nothwendig erfolgen muss. . I-e y li, Anatomie. 39
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Fig. UW.
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Din Itimi- und weiblichen Geschlechtsorgane in ihrer Lago gesehon (die Bauch-
nnd Beckenhöhlo ist von der rechten Seito geiiffnet). |
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a) Die Scham. (Vulva.) (Fig. 140. f. und Fig. 147. a a.)
Die Scham odor dor Wurf liegt sonkreclit zwischen dem
After und den Sitzbeinen an dem hintern Endc der Sclieide; sic wird vonden Schamlippen (Lahiae vulvaé) gebildet, welchc eine senk- recht stellende Spalte, die Schamspalte (Rima vulvae), zwischen sich lassen, die den Eingang zu den iiinern Zeugungsorganen macht. Oben und unten gehen beide Lippen ia einander über und bilden dadurch den obern und untern Winkel der Scham. Der obère Winkel ist spitzig und durch den Damm oder das Mittelfleisch von dem After geschieden, der untere Winkel erscheint mchr abgerundet und beherbergt den Kitzler. Ausserdem zeigt jede Lippe einen stumpfen Rand, an wclcliem die ëussere Haut sich nach innen umstiilpt und in die innere Haut der Scham Ubergeht. Die aussere Haut gehort der allgemeincn Dccke an, sic ist diiiin, weich, entweder haarlos oder mit ntir wenigen und feincn Haaren besetzt; in ihr sind sehr viele Talgdriisen, wclche durch ihre abge- sonderte Schmicre die freie gewölbte Oberflachc derselbcn überziehen. Die innere Haut nimmt ihren Anfang an don stumpfen Randern, sie ist blassroth, ohne Haare und setzt sich in die Schleimhaut der Scheide fort. Zwischen beiden Hâuten werden der Schliessinnskel der Scheidc, die Blut- und Lyniphgefasse und die Nerven aufgenommen. |
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Bei dom Rinde sind die Schamlippen breiter and dicker; der
untore Winkel vcrlangert sicli in eine Spitze, welclie mit Haaren besetzt ist. Bei dem Schafe und der Ziegc bilden die Schamlippen an der âussern Haut mehrerc Falten, und der uiitere Winkel geht in cine lange, von der aussern Haut gebildeten Spitze aus. Bei dem Schweine ist die Scham klein, gefaltet und. der
untore Winkel veihalt sich wie bei dem Schafe und der Ziege. Auch bei dem Hunde ist der unterò Winkel der Schamlippen
in eine Spitze vcrlangert. Die Scham der Katze dagegen'ersclieint mehr rund. |
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b) Der Kitzler: (Clitoris.) (Fig. 147. b.)
Dieses Gebilde wird auch die weibliche Ru the (Membrum
muliebre) genannt, welche ihrc Lage in dem untern Winkel der Scham hat, der mannlichen Ruthe entspricht und aus den Zell- kbrpern, der Ei elici und der Vorlïaut zusammengesetzt ist. Fig. 147.
Die weibHchcii Gesclileclitstheile ausserhalb ihrer Lage betraclitet. |
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Die Zcllkörper oder die schwammigon Körper der
weib lichen Ruthe (Corpora cavernosa clitoridis) nehmon mit zwei getrennten Acsten an dein hintern Gesassbeinausschnitt ihren |
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Anfang, setzen sich von hier nach hinten und oben fort, uni sich
nach einer kurzen Strecke mit einander zu vereinigen. Sie sind aussen von einer fibrösen Haut umgeben, welche nach innen viele kleine Fortsâtze macht, die zahlreiche Blutgefasse und das aufrichtende Gewebe enthalten, wodurch ein âhnliches schwammiges Gewebe wie bei .dem mânnlichen Gliede gebildet wird. Die iiussere Flâchc der Zellkörper, an welcher die obère und untere Rinne fehlt, erscheint gewölbt, und ist mit den Aufriclitern des Kitzlers durch Zellgewebe verblinden. Die Eichel des Kitzlers liegt an dem hintern Ende der
Zellkörper frei in dem untern Winkel der Scham; sie ist mit einer gewöhnlich'marmorirt aussehenden, weichen und haarlosen Haut, einer Fortsetzung der innern Haut der Scham, überzogen. Zwischen dieser und den Zellkörpern beflndet sich loekeres Zellgewebe, in welchem zahlreiche Venen ihren Verlauf nehmen. Vor und iiber der Eichel bildet die Haut derselben eine quer
liegende Faite, welche die Vorhaut des Kitzlers {Praeputium clitoridis) (Fig. 147. c.) genannt wird. In der ausseren Haut der Eichol beflnden sich viele Talgdriischen, die eine talgahnliche, eigen- thümlich riechende Flüssigkeit absondern, welche die freie Oberflache derselben überzieht. In der Brunstzeit nehmen die Zellkörper der Clitoris durch den
grössern Blutandrang an Umfang zu, wodurch mittelst des contrac- tilen Gewebes eine ahnliche Erection wie bei dem mannlichen Gliede hervorgebracht wird, und vermöge der vielen Nerven, vvelche an die Clitoris gehen, wird die Eichel viel einpfindlicher, was den Begattungs- trieb steigert und die Wollust erhöht. Bei dem Rinde machen die verhaltnissmassig langern und
dünnern schwammigen Körper der Clitoris einige Windungen. Die Eichel ist viel kleiner als bei dein Pferde. Bei dem Schweine gilt dasselbe von den Zellkörpern, und die
ebenfalls kleine Eichel geht in eine freie Spitzo aus. Bei dem II u n d e ist die Clitoris sehr klein und lasst eine kleine
ringförmige Wulst erkennen. Bei der Katze schliesst die ebenfalls sehr kleine Clitoris ein Knorpelstückchen ein. c) Die Scheide. (Vagina.) (Fig. 140. g. und Fig. 147, d d.)
Die Scheide ist ein hiiutiger Kanal, der in der Beckenhöhle
unter dem Mastdarme und über der Harnbiase liegt und sich von der Scham bis zu dem Halse des Fruchthiilters erstreckt. Man unter- scheidet an ihr das hint ere und das vor der e Ende und den mittlern Theil. Das hintere Ende, auch der Vorhof genannt, ist der Theil
der Scheide, welcher in die Scham übergeht, und das vordere der, welcher den Hals des Fruchthiilters umfasst, auch ragt in diesen der iius- sere Muttermund herein.' Der mittlere Theil ist geraumiger àls die beiden Endtheile und zeigt eine obère und untere, nach aussen ge- wölbte Wand. Die obère Wand steht durch Zellgewebe mit dem |
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Mastdanne, die untere mit dem hintern Theile der Harnblase und
der sie durchbohrenden Harnröhre in Verbindung. Die Scheide ist aus einer âussern und einer innern Haut
zusammengesetzt. Die aussere Haut ist eine Muskelhaut, in vvelcher zahlreiche venose Gelasse ihren Verlauf nehmen und durch liaufiges Zellgewebe mit den umliegenden Theilen verbunden ist, an dem hintern Ende der Scheide ist sie^ röther und starker als an dem vordern. Die innere Haut ist eine Schleimmembran von blassrother Farbe, welche nach hinten in die innere Haut der Sehamlippen, nach vorn in die des Fruchthalters und nach unten in die der Harnröhre iibergeht. Vor der Einmiindung der Harnröhre bildet sie durch Ver- doppelung eine halbmon dförmige oder eine ringförmige Faite, die Scheidenklappe (Valvula vaginae), welche dem Jungfern- hautchen (Membrana hymen) beim Menschen analog zu sein scheint, und das Vorwârtsfliessen des Harnes gegen den Fruchthâlter verhindert. Vor der Scheidenklappe zeigt die Sehleimhaut einfache Langenfalten und hinter derselben starke Andeufungen von vielen kleinen dicht beisammenliegenden Querfalten. Zu beiden Seiten der Scheide zwischen der Schleim- und Muskel-
haut befinden sich, übrigens nicht bei allen Individuen, zwei enge, diinnhautige Kanale, die sogenannten S eh eid engânge, welche sich nach vorn zur Seite der HarnrÖhrenmündung in die Scheide öffnen und nach hinten in den breiten Mutterbandern blind endigen. Man ver- muthet sie als Ueberreste der Giinge der Wollfischen Körper, welche beim Fötus und zwar nur in früher Entwicklungsperiode vorbanden sind. Die weibliche Harnröhre nimmt wie die mannliche an dem «
Blasenhalse ihren Anfang, geht in gerader Richtung nach hinten und oben, und durchbohrt nach einem sehr kurzen Verlaufe die untere Wand der Scheide. Die Sehleimhaut als innere Membran ist eine Fortsetzung der Sehleimhaut der Scheide, auf sie folgt die aussere oder Muskelhaut, welche mit der der Harnblase und Scheide in Ver- bindung steht; das scliwammige Gewebe der Harnröhre, wie es bei ïiiamilichen Thieren vorkommt, fehlt hier ganz. Die Arterien, welche sich an den Sehamlippen, der Clitoris und
der Scheide verzweigen, sind Aeste der innern Schamarterien, die in gleichnamige, aber viel zahlreichere Venen übergehen. Die Saugadern • begleiten die Venen und endigen in den Beckendrüsen. Die Nerven erhalten diese Gebilde von den grossen sympathischen und den Kreuznerven. Die Scheide ist dazu bestimmt, beim Act der Begattung das
mannliche Glied und durch dièses bei der Ejaculation auch den mSnn- lichen Saamen aufzunehmen; bei der Geburt die aus dem Fruchthâlter geschaffte Frucht durchzulassen und den von der Harnröhre erhaltenen Urin nach aussen zu führen. Bei den Wiederkauern ist die Scheide langer und die aussere
Hautschichte dicker als bei dem Pferde ; die kleine Scheidenklappe ragt über die Harnröhrenöffnung hervor. An dem hintern Ende der Scheide liegt nach aussen auf jeder Seite eine zusammengehaufte Drüse, die |
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Scheiden dr use (Gianduia vaginae), welche von Muskelbiindeln
bedeckt ist und mittelst eines ziemlich weiten, aber kurzen Ausfiih- rungsganges den ihr eigens zukommenden Saft in die Scheide fiihrt. Bei dem Schweine ist die Lange der Sclieide weniger genau
auszumitteln, da sie allmahlig in die Substanz des Fruchthalters übergeht. Die Schleimhaut zeigt gegen den Fruchthalter viele Langen- falten, nach hinten mehrerc Reihen kleiner Piinktchen, den Ausfiih- rungsgiingen der Vorsteher- und Cowper'schen Drüsen bei naannliclien Thieren ahnlich, und zur Seite der Einmündung der Harnröhre zwei kleine Grübchen , die von einer Wulst umgeben sind; die Scheiden- klappe fehlt. Bei dem Hun de und der Kat ze ist die ziemlich lange Scheide
gegen die Scham betrachtlich weiter als gegen den Fruchthalter ; ihre âussere Haut liisst ausser den Fleischfasern auch Sehnenfasern erkennen, wesshalb sie auch dichter und fester ist. * Die Schleimhaut bildet viele Langenfalten, welche durch kleine Querfiiltchen unterbrochen sind. Die Scheidenklappe findet sich nur unvollstandig vor, und die Scheidengange scheinen diesen Thieren ganz zu fehlen. d) Der Fruchthalter. (Uterus.) (Fig. HG. h. und Fig. 147. g. g'g'. u. h.)
Der Fruchthalter, auch die G e b ii r m u 11 e r oder der T r a g-
sack genannt, ist ein grosser hâutiger, von der Bauchhaut einge- schlossener Behâlter, der theils in der Bauch- und theils in der Beckènhöhle unter dem Mastdarme und über der Harnblase gelagert ist; er wird durch besondere Bander in seiner Lage erhalten und geht nach hinten in die Scham und nach vorn in die Muttcrtrompcten über. Man theilt ilm in den Hals, den Körper und die beiden H örne r ein. Der Hals (Collum s. cervix uteri) macht den hintersten Theil
oder gleichsam den Anfang des Körpers aus und ragt als eine rund- liche, faltige Wulst in den vordern Theil der Scheide frei hcrein. Die in der Mitte desselben befindliche, von vielen Faken begrenzte Oeffhung wird der aus s ere Mut ter m und (Oriflcium uteri exter- num) und die Oeffhung am vordern Theile des Halses, welche in die Höhle des Körpers fübrt, der innere Muttermund (Oriflcium uteri internimi) genannt ; beide Oeffnungen stehen durch einen Kanal mit einander in Verbindung. Der âussere Muttermund fiihrt in die Schei- denhöhle und der innere in die Gebarmutterhöhle. Der Körper (Corpus uteri) als eine Fortsetzung des Halses
liisst, da er von oben und untcn etwas plattgedrückt ist, eine obère und unte re Wand und zwei Seite nr ander unterscheiden ; der vordere Theil oder der G rund (Fundus uteri) sieht gegen die Bauchhöhle und setzt sich in die Hörner fort. Die beiden Hörner (Comua uteri) unterscheiden sich in ein
rechtes und linkes; ihren Anfang. nehmen sie am Grunde des Körpers , setzen sich von diesem, gabelförmig auseinandergehend, nach vorn und oben fort, um in die Muttertrompeten überzugehen. Der m itti er e Theil der Hörner, weieher etwas nach aussen |
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gewunden ist, liisst eine âussere und innere Flâche, einen
vordern gewöibten und einen hintern ausgeschnittenen E and erkennen. Das h int er e oder un ter e En de der Hörner ist weit und steht durch cine grosse Oeffnung mit der Höhle des Körpers in Verbindung, das vordere oder obère Ende ist àbgerundet und zeigt innen eine sehr enge, von einer warzenahnliclien Hervorragung umgebene Oeffnung, welche in die Muttertrompeten führt. Der Fruchthalfcer ist aus einer aussern oder s erö s en, einer
m itti cm oder musculösen und einer innern oder Schleim- haut zusammengesetzt. Die seröse Haut als aussere Membran ist eine Fortsetzung
des Baucbfells, welches an jeder Seite der Lendengegend sich herab- senkt und mit den beiden Platten den ganzen Fruchthâlter mit Aus- nahmc des Halses überzieht; ihre freie Flache ist glatt und der Bauehhöhle zugekchrt, ihre innere rauh und durch Zellgewebe mit der Muskelhaut verblinden. Die m itti ere Haut ist eine Muskelhaut, welche sich durch
Zellgewebe mit der serösen und Schleirnbaut verbindet; ihre blassrothen Fleischfasern liegen in zwei Schichten iiber einander, von denen die aussere Langen- und die innere Querfasern zeigt, Ietztere sind an dem Halse sehr zahlreich, daher auch hier die Muskelhaut dicker. Auch stehen ihre Fasern mit der aussern Haut der Scheide und mit der mittlern der Muttertrompeten in Verbindung. Die in ne re oder Schleirnhaut ist sehr gefassreich und eine
Fortsetzung der innern Haut der Scheide; sie beginnt an dem Halse des Fruchthiilters, gleitet die Höhlen des Körpers und der Hörner desselben aus und geht an dem obern Ende der Hörner durch die dort befindliche enge Oeffnung, wo sie eine warzenahnliche Hervorragung bildet, in die innere Haut der Muttertrompeten über. Ihre freie Ober- iïache sondert den Schleim ab, welcher sie überzieht und schliipfrig erhalt, auch zeigt sic viele wellenförmig verlaufende Falten, welche an dem Halse mehr parallel liegen und durch den aussern Muttermund sternförmig in die Scheide hervorragen. Die Bander des Fruchthaltcrs sind die zwei brei ten und die
zwei runden Mutterbânder. Die brei ten Mutt erbânder (Ligamenta uteri lata) (Fig. 14G.
i i'.) werden durch Verdoppelungen des Bauchfells gebildet und in ein reclites und linkes unterschieden; jedes dieser Biinder, welches aus zwei durch Zellgewebe mit einander verbundenen serösen Platten besteht, fiingt seiner Seite in der Lendengegend an, setzt sich nach unten fort und überzieht die Eierstöcke , Muttertrompeten und den Fruchthâlter als âussere Haut derselben. Zwischen den beiden Platten nehmen die Blutgefasse, Lymphgefasse und Nerven genannter Gebilde, so wie die Harnleiter theilweise ihren Verlauf. Die runden Mutterbander (Lig. uteri teretia) (Fig. 146. i".)
sind gleichfalls Verdoppelungen des Bauchfells; jedes entsteht seiner Seite an der Muttertrompete und dem Eierstöcke, ein freies Ende bildend, von der aussern Platte des breiten Mutterbandes und geht |
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an die Seitenwand der Bauchhöhle in das BauchfclI über. Zwischen
den serösen Platten dieser Bander befinden sich ausser den Blut- gefassen etc. auch Muskelfasern. Der Uterus dient in Folge der Zeugung dem Keim des künftigen
Thieres als Aüfenthaltsoit, fiilirt ihm mittelst des Fruchtkuchens er- nahrende Bestandtheile zu, wodurch dasselbe allmahlig sein Waclistlium und seine Ausbildung erlangt, bis es reif ist, d. h. ausserhalb des Körpers der Mutter im Stande ist, ein selbststandiges Leben führcn zu kunnen. Den Act der Ausschaffung der Leibesfrucht nennt man die Geburt (Partus) und die zu diesem Zwecke erfolgenden Zusammen- ziehungen der Muskelhaut des Frucbthalters die Wehen (Dolores). Die Veriinderungen, welche die Gebarmutter wahrend der Traeh-
tigkeit erleidet, werden bei Beschreibung der weiblichen Geschlechts- theile im traclitigen Zustande naher angegeben. Bei dem Rinde ist der Hals des Frucbthalters langer und dicker
als bei dom Pierde, knorpelartig und von vielen Falten umgeben ; der Körper ist im Verhaltnisse sehr kurz und die Hörner sind an ihrem Ursprunge mit einander vervvachsen. Die Gebâïmutterwande sind bei der Kuh unter allen Ilausthieren am starksten; die Muskel- haut erscheint wégen ihrer rotben Farbe sehr deutlich und setzt sich mit ihren Fasern zwischen die Platten der breiten Mutterbander fort. Die innere oder Schleimhaut zeigt an ihrer freien Oberflache viele kleine, warzenalmliche, mit vielen Poren versehene Hervorragungen, die im traclitigen Zustande grösser und gefassreicher werden, mit dem Fruchtkuchen sich verbinden und die sogenannten Gebarmutter- knöpfe (Cotyledones) bilden. Bei dem Schafe und der Ziege sind die Hörner langer, mehr
herabhangend, in der Nâhe der Muttertrompeten gewunden und der Uebergang in dieselben geschieht mehr allmahlig, welcb' letzteres übrigens auch bei dem Rinde der Fall ist. Bei dem Schweine ragt der Mutterhals nicht in die Scheide
herein, sondern er geht kaum merklicli in letztere über. Der Körper ist kurz, die Hörner dagegen sehr lang und darmahnlich gewunden. Die Schleimhaut ist sehr locker, weich und schliipfrig und in viele ver- schieden geformte Falten gelegt. Die breiten Mutterbander haben mit einem Dünndarm-Gekröse einige Aehnlichkeit. Auch bei dem Schweine ist der Uebergang der Hörner in die Muttertrompeten nicht so abgegrenzt. Bei dem H un de und der Kat ze ragt der Hals der Gebaïmutter
in die Scheide herein, er ist von grösserem Umfange als der kurze Körper und ziemlich hart anzufühlen. Die sehr langen Hörner sind nicht gewunden, sondern sie gehen gerade nach vorn und aussen bis in die Nierengegend. Die Schleimhaut ist von fester Bescliaffenheit, sehlüpfrig und an ihrer freien Oberfliiche mit sehr kleinen, etwas gebogenen Langenfaïtehen versehen. Die runden Mutterbander treten durch die Bauchringe ausserhalb der Bauchhöhle, welche, wie schon bei Beschreibung des grossen schiefen Bauchmuskels * angegeben wurde, nur bei weiblichen Fleischfressern vorkommen. * Siehe Seite 204 sub. 6. |
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e) Die Muttertrompeten oder Fallopische Riihren. (Tubae Fallopianae.)
(Fig. 146. k. und Fig. 147. i.) Die Muttertrompeten, auch die E i 1 e i t e r (Meatus seminarii)
genannt, sind zwei enge, trichterfórmig gestaltete Kanale, welche zwischen den Blattern der breiten Mutterbander liegen und die Hörner der Gebarmutter mit den Eierstöcken verbinden. Jede Trompeté (Röhre) langt an dem hintern obern Ende des Hornes ihrer Seite mit einer kleinen, als innere Oeffnung {Ostium uterinum) an, ver- lauft von da geschliingelt zwischen den Blattern des breiten Mutter- bandes bis zu dem Eierstocke, an dessen ausgeschnittenem Rande sie sich mit einer grössern, als au ss er e Oeffnung [Ostium abdominale) frei miindet. Letztere Oeffnung ist ziemlich weit und ihr freier Rand in mehrere Lâppchen getheilt, die aus vielen Faltchen bestehen und die Fransen (Fimbriae) der Muttertrompeten genannt werden. Die Fallopischen Röhren sind aus drei Ha ut en zusammengesetzt.
Die aus s er e Haut ist eine seröse Membran, welche die Mut- tertrompeten mit den Eierstöcken verbindet, sie ist eine Fortsetzung der breiten Mutterbander; die mittlere Haut besteht aus blass- rothen Muskelfasern und ist eine Fortsetzung der mittlern Haut des Fruchthalters; die innere Membran ist eine Schleimhaut, und als die fortgesetzte Schleimmembran des Fruchthalters zu betrachten. An dem gefransten freien Rande geht die Schleimhaut in die aussere oder seröse Haut über. Die Muttertrompeten nehmen das durch die Begattung losgetrennte
Ei als Keim der künftigen Frucht auf und fiihren es in den Frucht- hiilter, bei welchem Vorgange die Fransen den Eierstock umfassen. Bei den Wiederkauern-geschieht der TJebergang der Hörner
des Fruchthalters in die Fallopischen Röhren alhnahlig, desshalb auch die Grenze zwischen beiden weniger deutlich zu erkennen ist, und da sie langere Windungen machen, erscheinen sie auch langer. Die Schleimhaut bildet in dem verhaltnissmassig weiten Kanale viele kleine Faltchen. Bei dem Schweine machen die Fallopischen Röhren gleichfalls
langere Windungen, auch gehen sie wie bei dem Rinde allmahlig in die Hörner über; ihre innere Oeffnung ist ziemlich weit und ihre aussere erscheint deutlich trichterfórmig. Bei den Fleischfressern fangen die verhaltnissmassig langen
Fallopischen Röhren mit einer engen Oeffnung an den Mutterhörnern an, gehen dann in geschlangelten Biegungen an die Eierstocke, an welchen sie mit den dieselben umgebenden Fettkapseln verblinden sind. f) Die Eierstocke. (Ovaria.) (Fig. 146. 1. u. m., Fig. 147. k. und Fig: 148.)
Die Eierstocke oder die weiblichen Hoden (Testes mu-
liebres), welche eine den Nieren âhnliche Gestalt haben, liegen zu beiden Seiten in der Lendengegend an den Fransen der Fallopischen Röhren ; sie sind durch die breiten Mutterbander in genannter Gegend befestigt und mit dem Fruchthalter verbunden. Das breite Mutterband I. e y h, Anatomie. 40
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bildet cine Verdoppelung, welche an das hintere Ende des Eierstockes
geht und das Eierstockband (Ligamentum ovarii) genannt wird. Wie bei den Hoden, so findet man auch bei den Eierstöcken ge- wöhnlich den einen grösser als den andern. An jedein Eierstocke betrachtet man eine au ssere und in nere FI a eh e, einen obern und untern Rand, und ein vorderes und hinteres Ende. Beide Flachen sind gewölbt, frei und glatt. Der obère
Rand ist etwas nach ausseii gekebrt, gebogen und frei ; der un tere Rand sieht etwas naeh innen, er ist ausgeliöhlt und mit den Fransen der Muttertrompeten in Verbindung. Beide Rander begrenzen die Flachen und gehen an den abgerundeten Enden in einander über. Was den Bau des Eierstockes anbetrifft, so ist er aussen von
eincr serösen Haut, welche von dem breiten Mutterbande stammt, überzogen, auf diese folgt nach innen eine weisse, feste, fibrose Mem bran (Tunica albuginea), welche mit der vorigen innig ver- bunden ist und die eigentliche Substanz des Eierstockes einschliesst. Die Substanz des Eierstockes besteht aus einem dichten, festen, gelblich ausselienden Gewebe, in wel-
9' " chem violo feine Blutgefasse verlaufen. Der Eierstock senkreclit dnrch- tv n iipi • i • i
„ . ... In diesem Gewebe befinden sich m unbe-
senmtten.
stimmtcr Zahl verschieden grosse, mehr
oder weniger rundlich gestaltete Blas- chen, die sogenannten Graaf's che Blaschen ( Vesiculae Graafianae s. Ovula Graaflana) ; diese Blaschen sind von einer dunnen, durchscheinenden und gefassreichen Haut begrenzt, und mit einer hellen, gelblich gefarbten, eiweissartigen Fliissigkeit erfiillt. Wahrend der Brunst- aa Geschlossene Graaf'sche Blaschen. zeit Sind die EÏCl'StÖcke Selli' blutrcicll.
b b- GeöfFnete GraaTsehe Blaschen. r j n v i ti -ni" • ^ -i. In der gelblichen klaren Flussigkeit,
mit welcher die Graaf'schen Blaschen angefiillt sind, liegt das dem blosen Auge nicht leicht bemerkbare, von eincr körnigen Masse umgebene Ei'chen (Ovulum), als Keim der künftigen Frucht. Das Ei'chen selbst liegt aber nicht in der Mitte der Fliissigkeit des Graaf'schen Blaschens, sondern gewóhnlich an dem Theil der Ober- fliiche desselben, welcher an dom Eierstocke nach aussen hervorragt, an welcher Stelle es durch eine aus genannter körnigen Masse be- stehenden Scheibe in seiner Lage erhalten wird. In Folge einer befruchtenden Begattung platzt nun eines oder mehrere dieser Blaschen, wodurcli die Ei'chen von den Muttertrompeten. aufgenommen und in den Fruchthalter zu ihrer weitern Entwicklung geführt werden. Die Stelle eines geplatzten Blaschens fangt alsdann an zu wuchern, wo- durcli dasselbe mit einer gelblichen festen Masse ausgefüllt wird, was man den gelben Korper (Corpus luteum) nennt. Der Fruchthalter, die Muttertrompeten und die Eierstocke er-
halten ihre Arterien von den innem Saamen- und innern Schamarterien die gleichnamigen Venen begleiten die Arterien ; die Lymphgefassc |
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crgiesseu sich in die Becken- und Lendendrfisen. Die Nerven kommen
von den grossen sympathischen Nerven als ein rechtes und linkes Saamengeflecht und von den beiden Beckengeflechten. Bei den Wiederkauern sind die Eierstöcke klein, rundlicli
und etwas plattgedriickt, und der aussere Ueberzug Iasst die Graaf- schen Blaschen deutlich durchscheinen. Bei dem Schweine hangen die Eierstöcke an den breiten
Mutterbandern ziemlich frei vor der Beckenhöhle in die Bauchhöhle herab; sie sind klein, plattgedriickt und die Graafschen Blaschen ragen stark über die freie Oberfliiche hervor, wodurch dieselbe beulig crscheint. Bei den Fleischfressern liegen die Eierstöcke hinter den
Nieren und sind in dieser Gegend durch kurze Bander an die Wirbel- saule befestigt. Das Bauchfell macht hier eine Verlangerung, wodurch cine besondcre, gewöhnjich viel Fett enthaltende Hülle entstelit, welche den Eierstock bis auf eine kleine Oeffnung ganz umgibt. Die Graaf- schen Blaschen sind sehr klein und enthalten nicht selten zwei, höchstens drei Ei'chen. g) Die Braste, Enter. {Mammae, Ubera.) (Kg. 149. und Fig. 150.)
Die Briiste oder die Eut er sind zwei neben einander liegende,
durch cine Scheidewand von einander getrennte drüsige Organe, welche durch Umstülpungen der allgemeinen Decke gebildet werden ; ihre Lage haben sie zwischen den beiden Hinterschenkeln in der Schamgegend, also an der Stelle der untern Bauchwand, wo bei mannlichen Thieren der Hodensack und der Schlauch seine Lage hat. Sie erscheinen von beiden Seiten etwas plattgedriickt und lassen zwei Flachen unterscheiden. Die obère F1 a c h e ist mehr eben und durch zwei gelbe,
elastische Bander, den sogenannten Hangebandern, mit der iiussern Flaehe des grossen schiefen Bauchmuskels, von dem sie auch Fortsatze sind, verbunden; die untere Flaehe ist uneben, gewöibt und zeigt zwei zapfenahnliche Hervorragungen, die Zit zen. Das ganze Euter besteht aus den es umgebenden Hauten und
der eigentlichcn Driisensubstanz, welch' letztere von den Milchgangen, Blutgefassen, Lymphgefiissen, Nerven, dem Zeil- und Fettgewebe gebildet wird. Die Euter sind an ihrer obern Fliiche von eiher gelben, elastischen
Haut, einer Fortsetzung der gelben Scheide des iiussern Rippen- bauchmuskels, bcdeckt; diese setzt sich langs der Medianlinie des Bauches senkrecht zwischen beide Drüsen als Scheidewand nach unten fort, wodurch sie in eine rechte und linke Mil eh druse unterschieden werden. Die untere gewölbte Flaehe wird von der hier sehr zarten und weichen allgemeinen Decke gebildet, welche sich nach innen mit den Milclidriisen verbindet, nach aussen dagegen frei ist und mit Ausnahme der Zitzen viele kurze und feinc Hàarclien zeigt. Durch die zahlreichcn Talgdriisen, welche die allgemeine Decke enthâlt, ist ihrc freie Flache durch die abgesonderte Schmiere auch fettig anzufiihlen. |
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Fiy. 140.
Das Euter von der oberu Flache
betrachtet.
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Fig. 150.
Das Euter von der uiitern Flacbü betrachtet. |
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a. Die Aponeurosc des aussern Rippenbauehmus- a. Die Aponeurose des aussern schiefen Buuch-
kets on der untern Bauchvvand von der aussern muskels,
Flâche gesehen b. Die losgelrcnnle aussere Haut (allgcmeiue Dccke)
b. Die obère (herabhüngende) Flâche des Eulers. ,,.dcs S"le's' , ,
v c. Die gelbe Faserhaut.
ce. Die Hàngcbnnder des Eulers, als Fortsetzungen d. Der geölfnele Dlilchbehôlter.
der gelben Scheide des aussern Rippen-Bauch- e. Die Zilze, welche die zwei Hiindungen des nach
muskels. oussen sich ò'fTnendeu ölilchbchaïlers zcigt. Jede Zitze, auch die Brustwarze (Papilla mammae) ge-
nannt, sieht mit ihrer freien abgerundeten Spitze nach unten, und zeigt an derselbcn zwei und bei Eselinnen nicht selten drei kleine Oeffnungen als die Ausmiindungen der Milchdriise. An jeder Oeffnung stulpt sich die liussere Haut nach innen und oben um, geht in eine Schleimhaut über, welche innerbaib der Zitze viele kleine Langcn- faltchen bildet ; alsdann erweitert sich jeder Kanal zu einer grössern Höhle, dem Milchb ehal ter (Sinus mammae), von diesem setzt sich die Schleimhaut nach allen Richtungen fort, bildet dadurch viele, immer enger werdende Kanale, die Milchgange (Dwctus lattiferi s. galactophori), die endlich mit kleinen Blaschen blind endigen und die grösste Masse der Drüsensubstanz ausmachen. Dadurch, dass diese Blaschen in Haufen beisammen liegen, erhalt auch die Milch- driise das gelappte Aussehen. In den Blaschen geht die Absonderung der Milch vor sich, welche Flüssigkeit dann in die Milchgange und durch diese in die Milchbehâlter gelangt, deren jede Druse zwei bat, die nach aussen mit den zwei Zitzenöffnungen miinden. Der allgemeinen Decke, so wie dem'dartinter liegenden Gcwebe
scheint Nachstehendem zufolge eine Contractionskraft nicht ganz abge- sprochen werden zu können, mittelst welcher die Thiere entweder die Druse zusammendrücken und die Milch gleichsam auspressen, oder die |
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Zitzenöffnungen willkührlich schliessen können, wie diess bei Stuten
und Eselinnen wahrend der Saugezeit bei Annaherung oder Entfemung der Sâuglinge schon haufig beobachtet worden ist. Bei Stuten, die noch nicht gesaugt haben, sind die Euter mehr
fest, klein, die Zitzen stehen nicht so sehr hervor und die Substanz der Drüsen ist nicht so leicht zu erkennen. Bei alten Zuchtstuten dagegen erscheinen die Euter schlaff, welk, herabhangend und die Zitzen verhaltnissmassig langer. Bei Thieren, die mehrere Junge gebaren, wie z. B. das Schwein und die Pleischfresscr, sind die Brüste verhaltnissmassig grösser und die Zitzen zahlreicher. Die Arterien der Euter sind Aeste von den aussern Schamarterien,
die zahlreichen Venen vereinigen sich zu den aussern Schamvenen, die Lymphgefasse gehen in die Leistcndrüsen und die Nerven erhalten sie von den ersten Lendennervenpaaren. Die Euter übernehmen nach der Geburt theilweise die Function
des Fruchthiilters , indem sie dem neugeboriien Thiere ihre erste naturgemasse Nahrung bereiten, die in einer weissen, süsslich schmcckenden Fliissigkeit, der Milch, besteht. Die Milch wird iibrigcns schon einige Zeit vor der Geburt, aber nicht so reichlich wie nach derselben abgesondert. Wahrend der Saugezeit sind die Euter grösser, wird aber das Junge abgewòhnt, so hort die Milch- absonderung, wenn sie nicht absichtlich durch das Melken unter- halten wird, auf und die Euter nehmen nach und nach an Umfang wieder ab. Bei dem Rinde sind ebcnfalls zwei Milchdrüsen vorhanden, von
denen aber jede zwei Zitzen besitzt, hinter welchen nicht selten an jeder Drüse noch cine kleinere Zitze, sogenannte Afterzitze, sich befindet. Die Zitzen selbst sind langer als bei dem Pferde und jede nur mit einer Oeffnung versehen, die den Afterzitzen aber in den meisten Füllcn fehlcn. Die Milchbehalter, in welche die verhiiltnissmâssig weiten Milchgânge einmiinden, sind sehr gross und vier an der Zabi. Auch bei dem Rinde kommt das Zurückhalten der Milch ini ange- gebenen Falie nicht selten vor. Bei dem Schaf e und der Zi eg e verhalten sich die Euter, mit
der Ausnahme, dass jede Drüse nur eine Zitze und einen Milchbehalter hat, ganz so wie bei dem Rinde. Bei dem Schwein e heissen die Euter auch das Gesiiuge
(Sumeri) und dièses erstreckt sich von der Schamgegend au langs der untern Bauchwand ganz nach vorn bis an die Brust; auch dièses ist durch eine liingslaufcnde Scheidewand in eine linke und rechte Halfte getheilt, wovon jede fünf bis sechs Zitzen hat, jede derselben aber nur mit einer Oeffnung versehen ist. Beiden Fleischfressern gehen die Brüste (Gesiiuge) wie bei
dem Schweine von der Schamgegend bis an die Brust. Bei dem Hunde kommen an jeder Seite fünf, bei der Katze nur vier Zitzen vor, die sich in Brust- und Bauchzitzen unterscheiden lassen. Bei dem Hunde liegen an jeder Seitc zwei Zitzen an der Brust und drei am Bauche, bei der Katze sind es nur zwei am Bauche. Jede |
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Zitze ist mit acht bis zehn Oeffnungen versehen. In der Nahe der
Schamgegend sind die Milchdrüsen mehr entwickelt als in der Niihe der Brust. c. Jie mciblt^tn ®tfi)Ui)t$t\)tHt int trüdjthjtit |tt|innk.
Wahrend der Brunstzeit der weiblichen Thiere erfolgt zu deren
Geschlechtstheile ein grösserer Blutandrang, die Scham schwillt etwas an, die Clitoris wird empfindlicher, die Schleimhaut der Sclieidc sondert eine specifisch riechende Fliissigkeit ab, welclie in grösserer Menge ausfliesst, der Fruchthalter wird gerötheter, seine Haute werden aufgelockert und er zeigt wie die Eierstöcke auch eine grössere Thatigkeit; die Muttertrompeten enveitern sich, die Fransen derselben richten sich auf und umfassen die etwas grosseren und blutreicheren Eierstöcke an ihren ausgeschnittenen Randern, die Fliissigkeit in den Graafschen Blaschen und zwar zuniichst in denen, die an der aussern Haut des Eierstocks liegen, vermehrt sich, so dass sic über die freie Oberflache des letztern sich erheben. Nach stattgehabter befruchtender Begattung platzt eines oder
mehrere * soldier Graaf'schen Blaschen, in Folge dessen sich die Ei'chen trennen und ungefahr in der zweiten Woche nach der Em- pfangniss durch die Muttertrompeten in den Fruchthalter gelangen. Aus dein Ei'chen entwickelt sich nun die kiinftige Frucht (Embnjo) ; wie nun die Frucht durch die weitere Entwicklung allmahlig an Umfang zunimmt, in dem Verhaltnisse erweitert sich auch der Frucht- halter, er gelangt alsdann mehr nach vorn in die Bauchhöhle, ver- drangt dadurch nach und nach die beweglicheren Baucheingeweide theilweise aus ihrer Lage, wobei die Bauchmuskeln nach unten und zu beiden Seiten, das Zwerchfcll aber nach vorn gegen die Brust- höhle gedehnt wird, welch' letzteres besonders in der letzten Periode des Trachtigseins (Schwangerschaft, Graviditas) die Respiration mehr oder weniger beeintrachtigt. Die ira nicht trachtigen Zustande nach hinten gebogenen Hörner werden langer und mehr gerade, so dass der Fruchthalter durch das zunehmende Wachsthum der Frucht seine urspriingliche Form mehr oder weniger verliert. Die Bander werden stârker, die Muskelhaut behalt trotz der nicht unbedeutenden Aus- dehnung ihre verhaltnissmiissige Stârke, und die Blutgefasse, besonders die kleinen erscheinen bedeutend erweitert. Die Schleimhaut, welche sehr blutreich und aufgelockert ist, lasst bei . dem Pferde, dem Schweine und den Fleischfressern kleine Griibchen erkennen, die sich mit der aussern Flâche des Fruchtkuchens verbinden. Bei den * Was die Zahl der in Folgo der Begattung geborstenen Graaf'schen Blaschen
anbctrifft, so richtet sich dieselbe nach der jeder Thiergattung zukommenden An- zahl der zu gebarenden Jungen. Da das Pferd, Kind und Schaf iu der Regol nur ein Junges zur Welt bringen, so berstet gewiihnlich auch nur ein Blaschen; bei der Ziege gewöhnlich zwei, namlich in jedem Eierstöcke eines; bei dem Schweine und den Fleischfressern, die mehrere Junge auf einmal gebaren, öffnen sich in jedem Eierstöcke auch mehrere Blaschen. |
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Wiederkaucm erheben sich die warzenahnlichen Hjîrvorragungen an
der Schleimhaut zu grössern Knöpfen, den sogenannten Gebâr- mutterknöpfen (Cofyledones); diese zeigen eine schwammige Textur und sind bei dem Einde gewölbt, bei der Ziege dagegen in der Mitte vertieft. In Tolge der Empfangniss sondert die Schleimhaut des Fnicht-
halters, was übrigens bei unsern Haussaugethieren nur bei den Fleisch- fressern vorzukommen scheint, auf ihrer freien Oberflache eine der gerinnbaren Lymphe âhnliche Flüssigkeit ab, aus welcber sich die sogenannte h i n f a 11 i g e Haut des H u n t e r's (Membrana decidua Hunteri) bildet, die aber nur bis zu einer gewissen Feriode im Fötal- leben existirt und die Grundlage des Mutterkuchens bildet. Nicht bei allen Haustliieren nimmt der ganze Fruchthalter an
genannten Veranderungen gleichen Antheil; denn bei solchen Thieren, die gewöhnlich nur ein Junges gebaren, liegt dasselbe in dem Körper und dem einen Hora, so dass das andere Horn weniger dabei betheiligt ist. Das Ei'chen selbst ist von einem âussern durchsichtigen
Hiiutchen als künftige âussere Flatte der Lederhaut des Eies be- grenzt, welches in der körnigen Masse der Graaf'schen Blâschen als ein durchsichtiger Eing erscheint; auf diese folgt cine innere, mehr zarte, ebenfalls durchsichtige Mem bran, die eine zahe, feinkörnige, dem Dotter des Vogeleies âhnliche Masse umgibt und das Keim- blâschen (Vesicula germinativa) einschliesst, welches aus einem âusserst feinen Hautehen und einer klaren, eiweissartigen Flüssigkeit besteht und einen kleinen dunklen Fleck als sogenannten Embryonal- fleck oder Keimfleck (Macula germinativa) erkennen lasst, an welchem der Embryo sich zu entwickeln beginnt. In dem Fruchthalter liegt das Ei'chen in den ersten vierzelm
Tagen noch ganz frei, und erst wenn es seine völlige Ausbildung erlangt hat, lassen sich seine einzelnen Theile, aus denen es jetzt besteht, dcutlich erkennen; es sind diess, mit der âussern Hiille des Eies angefangen, der F r u e h t k u c h e n, die L e d e r h a u t, die H a r n- haut, die Schafhaut, der Nabelstrang und das Nabelblâs- chen. Von diesen Gebilden entsteht zuerst die Schafhaut, dami das Nabelblaschen, nach diesen bildet sich die Harnhaut gleichzeitig mit der Nabelschnur, die Lederhaut und der Fruchtkuchen. a) Der Fruchtkuchen. (Placenta foetalis.) (Fig. 151. a.)
Der Fruchtkuchen oder Muttcrkuchen bildet nun jetzt
die Musserete Hiille des Eies und stellt eine dunne, roth aussehende Membran dar, die von den Haargefassnetzen der Nabelvene und den Nabelarterien, von den scheidenartigen Fortsâtzen der Lederhaut und von lockerem Zellgewebe gebildet wird; Nerven und Lymph- gefasse scheinen ihr ganzlich zu fehlen. An der âussern Flâche des Fruchtkuchens befinden sich zahlreiche kleine, dicht beisammen lie- gende Warzchen, die auch die Fruchtkuchen zap fc h en genannt |
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werden und in d^e an der innern Flache der Schleimhaut des Frucht-
hâlters entstandenen Grübchen so einpassen, dass beide Haute leicht von einander abgelöst werden können. Da der Fruclitkuchen mit der ganzen innern Flache der Schleimhaut des Körpers und der Hörner des Fruchthalters in Verbindung steht, so theilt er auch dessen Gestalt. Die innere Flache des Fruchtkuchens, welche der Lederliaut zugekehrt ist, steht mit der ganzen aussern Flàche des aussern Blattes derselben, aus welcher er auch seine Entstehung nimmt, in inniger Verbindung, indem die Lederliaut in das Gewebe des Fruchtkuchens scheidenartige Fortsatze abgibt. |
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Fig. 161.
Die Eihaute des Pferde - Fötus (umgestülpt). |
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a. Der Iheil des Fruchtkuchens, welcher in dem Kör- d d- Losgetrenntes Sliicli der Ifarnhaiil von der SchaF-
per des Fruchthalters lag und mit der Schleim- haut als innere Portion haut des Fruchthalters in Verbindung stand. c e pje Schafhaul
h. Die von der Harnhaut cntblöste Lederliaut. '
c. Losgetrenntes Stiich der Harnhaut von der Lederliaut r- "" Nabelschnnr.
nls àussere Portion, g. Gestieltes Pferdernil7
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Durch den Fruclitkuchen steht die Frucht mit der Mutter im
Zusammenhange, auch scheint er gewissermassen die Function der Lungen zu iibernehmen, indem er durch die Nabelarterien das Venen- blut von der Frucht empfàngt, dièses sodann durch die Beimisehung einer von den arteriellen Capillargefassen des Fruchthalters ausge- schiedenen milchigen Fliissigkeit (Blutlymphe), so wie angeblich durch die Beimisehung von Sauerstoff aus dem Blute genannter Gefasse in Arterienblut umwandeln hilft, welches nach diesem Process durch die Nabelvene der Frucht als ernahrendes Material wieder zugeführt |
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wird. Der Uebergang der Nabelarterien in die Nabclvenen gescbieht
in dem Fruchtkuchen durch die Capillargefasse. Bei den Wiederkauern richtet sich die Zahl der Frucht-
kuchen ganz nach'der an der Schleimhaut sich entwickelnden und in einiger Entfernung von einander liegenden Gebiirmutterknöpfen ; sie sind klein und jeder verbindet sich mit einem Gebarmutterknopfe in dei- Art, dass die Zotten der erstern in die Poren der letztern sich ein- senken. Bei dem Einde, wo die Gebarmutterknopfe gewölbt erscheinen, sind die Fruchtkuchen in dem Verhaltnisse ausgehöhlt. Bei dem Schafe und der Ziege ist das Verhiiltniss gerade umgekehrt. In den Zwischenraumen der Fruchtkuchen liegt die Harnhaut frei und Iüsst die Nabelgefiisse durchscheinen. Bei dem Schweine, das mehrere Junge gebart, bilden sich
so viele Fruchtkuchen, als sich Friichte entwickeln; jeder Frucht- kuchen steht aber nur mit einem seinem Umfang entsprechenden Theile der Schleimhaut des Fruchthalters in Verbindung, desshalb ist auch ihre Gestalt von der des Fruchthalters unabhiingig. Die iiussere Fliiche der Fruchtkuchen veibindet sich mit der Schleimhaut des Fruchthalters auf ahnliche Art ; wie bei dem Pferde, nur sind die Fruchtkuchenziipfchen noch kleiner und fehlen an den von der Harnhaut durchbohrten und theilweise bedeckten Enden. Da die Fleischfress er ebcnfalls mehrere Junge zur Welt
bringen, so liaben sie auch mehrere Fruchtkuchen, von denen jeder nach Art eines Gürtels nur den mittlern Theil dcr Lederhaut des Eies umgibt, woher es auch kommt, dass an den Enden die Frucht- kuchenziipfchen fehlen. Bei den Fl ei s chfr esscrn lüsst sich cin Mutterkuchen und
ein Fruchtkuchen unterscheiden, ersterer nimmt seine Entstehung aus der schon angegebenen hinfalligen Haut des Hunter, und letzterer wie bei den übrigen Hausthieren an der iiusscrn Fliiche der Leder- haut; beide verwachsen iibrigens genau mit einander. t>) Die Lederhaut. (Chorion.) (Fig. 151. b.)
Die Lederhaut oder die GefSsshaut ist eine weisse, ziem-
lich feste Membran, welche zwischen dem Fruchtkuchen und der Harnhaut ihre Lage hat und aus einem aussern und in ne m Blatte zusammengesetzt ist. Das âussere Blatt der Lederhaut (Exochorion) existirt
schon in dem Eie des Eierstockes als iiussere Hülle des Eies. Die iiussere Fliiche dièses Blattes wird allmiihlig mit vielen kleinen Zotten besetzt, die sich aber nur an den Stellen erhalten, an denen der Fruchtkuchen aus ihnen sich cntwickelt. An dem aussern Blatte treten die Nabelgefiisse von innen nach aussen und gehen als feine defasse in genannte Zotten, welche von diesem Blatte scheidenartig umgeben sind und in die entsprechenden Vertiefungen an der innern Haut des Fruchthalters aufgenommen werden. Diese Gefasszotten Leyh, Anatomie.
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stellen als künftiger Fruchtkuchen die Verbindung zwischen der Mutter
und der Frucht her. Das innere Blatt der Lederhaut (Endochorion) entwickelt
sich aus der serösen Membran der Keimblase, nach aussen verbindet es sich mit den Nabelgefiissen und dem aussern Blatte, und nach innen mit einem Theile der Harnhaut ; zwischen beiden Blattern nehmen die Nabelgefiisse (Nabelvene und Nabelarteiïen) ihren Verlauf. An der der Harnhaut zugekehrten Flache zeigen sich manchmal kleine, sackartige, gestielte Verliiugcrungen, als sogenanntes FüUengift (Fig. 151. g.), was bei der Harnfiüssigkeit der Harnhaut nâher zur Sprache kommt. Die Gefâsshaut als aussere Haut des Eies hat die Bestimmung,
den Fruchtkuchen bilden zu helfen, durch denselben die Frucht mit der Mutter zu verbinden, so wie die Verzweigungen der Nabelarterien und der zu dem gemeinschaftlichen Gefass der Nabelvene sich ver- einigenden Venen zwischen ihre Blatter aufzunehmen und dadurch ihre Lage zu sichern. Bei den Wiederkauern ist die âussere Flâche des aussern
Blattes der Lederhaut mit Ausnahme der Verbindungen der einzeln stellenden Fruchtkuchen frei an der innern Flache der Schleimhaut des Fruchthalters. Die innere Flache des innern Blattes verbindet sich, da die Harnhaut nicht die Ausdehnung wie bei dem Pferde hat, sowohl mit dieser, als auch mit der Schafhaut. Bei dem Schweine verbindet sich das aussere Blatt wie bei
dem Pferde und das innere wie bei den Wiederkauern. Bei den Fleischfressern steht das aussere Blatt der Leder-
haut in seiner Mitte mit dem giirtelförmigen Fruchtkuchen in Ver- bindung, wahrend der iibrige Theil frei an der innern Flache des Fruchthalters liegt. Das innere Blatt verhâlt sich wie bei dem Pferde. c) Die Harnhaut, {Membrana allantoides.) (Fig. 151. c. u. d d.)
Die Harnhaut oder der Harnsack wird von einer weissen
durchsichtigen Membran gebildet, welche sich zwischen der Lederhaut und der Schafhaut ausbreitet; sie nimmt ihre Entstehung aus dem hintern Ende (Mastdarm) des Fötus als ein enger Kanal, der sich allmahlig zu einer Blase erweitert, welche durch Zellgewebe mit der einen Halfte als innere Portion mit der aussern Flâche der Schaf- haut, und mit der andern als aussere Portion mit der innern Flache des innern Blattes der Lederhaut verbunden ist. Durch die Blasen- schnur steht sie mit der Harnblase in Verbindung, und enthâlt eine trübe Flüssigkeit, das sogenannte falsche Schafwasser (Liquor amnü spurius), in welcher verschieden grosse, gewölmlich plattgedrückte, gelbbraunlich aussehende, ziemlich consistente Körper schwimmen, die man Pferdemilz oder FüUengift (Hippomanes) nennt, die unter dem Microscop betrachtet verschieden gebildete Crystalle zeigen. Die Harnhaut bildet ausserhalb des Fötus einen Sack, welcher
die Harnfiüssigkeit durch die Blasenschnur aus der Harnblase aufnimmt und durch diese denselben vor mechanischen Einwirkungen schützt. |
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Bei den Wiederkâuern und dem S ch wei ne erreicht die
Harnhaut nicbt die Ausdehnung wie bei dem Pferde, indem sie dem Bauche des Fötus gegeniiber einen liinglichen Sack bildet, der von dem einen Ende des Eics zu dem des andern sich erstreckt und da- selbst mit dcr innern Flache der Lederhaut in Verbindung steht. Bei dem Se h wei ne durchbohrt sie an den Enden des Eies
die Lederhaut, wodurch an deren aussern Flache zwei Anhange (Appendices s. diverticula allantoïdes) gebildet werden. Bei den Fleischfressern zeigt die Harnhaut von der des
Pferdes keine wesentliche Versehiedenheit. d) Die Schafhaut. (Amnion.) (Fig. 151. ee.)
Die Schafhaut besteht aus oiner dunnen, weissen, durch-
sichtigen Membran, welche als ein geschlossener Sack die innerste Hiille des Eies ausmacht und die Frucht unmittelbar einschliesst. Sie entwickelt sich aus dem serösen Blatte der Keimhaut in der Art, dass sie von der Bauchseite der Frucht nach allen Seiten hin um dieselbe sich umschlagt, um an der Rückenseite zu einer geschlossenen Blase zu verwachsen, welche eine eiweisshaltige, etwas salzige, triibe Flüssigkeit, das Frucht- oder Scliafwasser (Lìquor amnìi), einschliesst. An der aussern Flache der Schafhaut, welche mit der innern
Portion der Harnhaut verbunden ist, nehmen die, aber nur bei den Einhufern, mit einer sulzigen Masse umgebenen Nabelgefâsse einen geschlangelten Verlauf; ihre innere Flache ist der Frucht zugekehrt, frei, glatt und schliipfrig. An dem Nabel bildet sie eine Scheide, die Nabelstrangscheide (Vagina funiculi umbilicalis), welche die einzelnen Gebilde des Nabelstranges umgibt. Da die Schafhaut sich nicht bis an die Enden der Leder- und Harnhaut fortsetzt, so unterscheidet sie sich auch noch von diesen durch ihre Gestalt. Die Schafhaut sondert an ihrer freien glatten Flache das Scliaf-
wasser ab, in welchem die Frucht liegt; wie das falsche Scliafwasser, so schützt auch diese Flüssigkeit die Frucht vor mechanischen Ein- wirkungen. Dass das Scliafwasser der Frucht auch als Nahrung dient, ist weniger anzunehnien, dagegen scheint es, besonders gegen das Ende der Tragezeit, zu dem Zweck in den Magen zu gelangen, um die Verdauungskrafte gleichsam zu üben. Bei den "Wiederkâuern und dem Sehweine verbindet sich
die aussere Flache der Schafhaut sowohl mit der Harnhaut, als auch mit der Lederhaut. * Bei den Fleischfressern zeigt sie von der des Pferdes keine
wesentliche Versehiedenheit. Bei dem Geburtsaet werden die Eihaute zerrissen, wodurch der
Inhalt der Ham- und der Schafhaut durch die Geburtswege nach aussen abfliesst, dieselben schliipfrig macht und dadurch auch den Abgang der Geburt erleichtern hilft. Ist die Frucht ausgetrieben, so folgen ihr nach einiger Zeit die Eihaute als sogenannte Nachgeburt (Secundinae) nach. |
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c) Der Nabelstrang. (Funiculus umbilicalis.) (Fig- 151. f.)
Der Nabelstrang odcr die Nabelschnur verbindet die
Frucht mit der Mutter, indem er von dem Nabel der Frucht, von der Schafhaut umgeben, zu dem Mutterkuchen geht. Er wird von der Nabelvene, den Nabelarterien und der Bias ens chnur gebildet, welche einzelnen Theile durcli eine sulzige Masse und Zell- gewebe mit einander verbunden und von der Nabelstrangsclieide, einer Fortsetzung der Scbafliaut, umhüllt sind. i) Die Nabelvene {Vena umbilicaUs) (Fig. 152. bb.) nimmt
mit den Capillargefassnetzen des Fruchtkuchens ihren Anfang, diese feinen Gefasse gehen in ibrem weitern Verlaufe zwischen den beiden Blattern der Lederliaut in grössere Zweige und zuletzt in drei Haupt- âste über, welche sich an dem Nabelstrange zu dem gemeinschaft- lichen Stararne der Nabelvene vereinigen. An dem Nabelstrange erhalt sie als das grössere Gefass von der Schafhaut einige Zweige, und ist von einer sulzigen Masse (Warthonische Sulzc, Gelatìna Warthoniana) umgeben ; alsdann tritt sie durch den Nabel der Frucht in dié Bauch- höhle derselben, woselbst sie in der Medianlinie ausscrhalb des Bauch- fells an der untern Bauchwand nach vorn bis zu dem Schaufelknorpel des Zwerchfells lauft, von wo sie in der Mitte der Aponeurose des- selben in einer Verdoppelung des Bauchfells nach oben an den mittlern Leberlappen steigt, durch die in demselben befindliche Nabelgrube in die Substanz der Leber eindringt und ununterbrochen in die Pfort- ader (siehe Fig. 152. c.) übergeht, mit welcher sie sich in der Leber nach Art der Arterien verzweigt. Die Nabelvene dient dazu, das Arterienblut von dem Mutter-
kuclien der Frucht zuriickzuführon. Die in den Venen vorkommenden Klappen fehlen in ihr. Da die Nabelvene bei gebornen Thieren, nachdem diese an ein selbststandiges Leben angewiesen sind, kein Blut mehr erhalt, so schliesst sie sich nach und nach und bildet mit der Verdoppelung des Bauchfells das sichelförmige oder runde Band der Leber. Bei den übrigen Ilaussaugethieren setzt sich die Nabelvene in
der Bauchhöhle der Frucht von dem Nabel direct durch die Bauch- höhle bis in die Nabelgrube der Leber fort, welcher ïheil nach der Geburt verschwindet, daher auch diesen Thieren das sichelförmige Band der Leber fehlt. 2) Die Nabelarterien (Arteriae umbiUcales) (Fig. 152. 11'.)
sind zwer Gefasse, welche in der Bauchhöhle des Fötus aus den beiden innern Schamarterien ihren Ursprung nehmen, in einer Ver- doppelung des Bauchfells in einem Bogen an den Grund der Harn- blase und von diesem, die Hanisclmur zwischen sich aufnehmend, an den Nabel gehen; durch den Nabelring gelangen sie alsdann an den Nabelstrang, an welchem sie wie die Nabelvene von der Wartho- nischen Sulze umgeben sind und an die Schafhaut die geschlangelt verlaufenden Gefasse abgeben. Von dem Nabelstrange treten sie nun zwischen die Blatter der Lcdcrhaut, verzweigen sich daselbst in |
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immer kleinere Aeste und Zweige, bis sie zuletzt in dem Mutter-
kuchen durcli die Capillargefasse in die Venen übergehen, Durch die Nabelarterien wird das zur Ernahrung weniger taugliche
(venose) Blut von der Frucht zu dem Mutterkuchen geführt, in welchem es die Umwandlung in Arterienblut erleidet. Nach der Geburt verliert sich allmahlig der Theil der Nabelarterien, der von dem Grande der Blase an den Nabel geht, der übrige Theil aber bleibt als blutfüh- rendes Gefâss, und bildet mit genannter Verdoppelung des Bauchfells die Seitenbander der Harnblase. Bei den übrigen Hausthieron verhalten sich die Nabelarterien
wie bei dem Pferde. 3) Die Blasenschnur oder Harnschnur (Urachus) (Fig.
152. m.) ist eine Fortsetzung der Harnblase ; sie geht von dem Grande derselben, von dem Bauchfell umgeben, als ein enger Kanal von den beiden Nabelarterien begleitet bis zu dem Nabel und durcli diesen an den Nabelstrang, an welchem sie sich trichterförmig erweitert und zwischen der Schaf- und Ledcrhaut den Harnsack (Allantoïs) bildet. Durch die Blasenschnur gelangt der Harn von der Harnblase in
den Harnsack. Nach der Geburt zicht sich die Blasenschnur in der Bauchhöhle allmahlig an den Grund der Harnblase so zurück, dass sich dieselbe an dieser Stelle schliesst und nur noch die Bauchhaut- falte als mittleres Band der Harnblase ziiriicklasst. f) Das Nabelblaschen. (Vesicula umbiUcalis s. tunica erythroidei.)
Das Nabelblaschen oder der Darmsack (Saccus intestinalis)
entsteht aus der Keimblase des Eies; diese bildet namlich, nachdem die erste Anlage von dem Rumpfe der Frucht sich zeigt, an der künftigen Bauchseite derselben einen röhrigen Canal, als erste Spur des Alimentarschlauches. Mit der weitern Entwicklung der Frucht wird die Keimblase immer von derselben mehr zurückgedrangt, so dass sie endlich ausserhalb der Bauchhöhle zwischen beide Portionen der Harnhaut zu liegen kommt, ihren Namen verliert und nun das Nabelblaschen genannt wird, welchcs in dieser Lage mit der Frucht durch einen dunnen Gang, dem Nabelblasen-Darmgang (Ductus omphalo - entericus s. meseraicus) , und durch zwei Blut- gefasse, den Nab el-Gekrösgefassen (Vasa omphalo-meseraica), in Verbindung steht. Das eine Gefass ist eine Arterie (Arteria omphalo-meseraica), die aus der vordern Gekrösarterie ihren Ur- sprung nimmt, und das andere cine Vene (Vena omphalo-meseraica), welche in die Pfortader einmiindet. Der Nabelblasen-Darmgang, welcher das ovai gestaltete Nabelblaschen mit der Frucht verbindet, schliesst sich allmahlig und bildet dann einen soliden Faden, der ungefahr mit 2— 272 Monaten ganz verschwindet, wahrend mit neun Monaten noch Spuren von den Nabel-Gekrösgefassen zu finden sind. Das Nabelblaschen als frühere Keimblase übernimmt von dieser
die dem Dotter des Eies ahnliche Fliissigkeit, welche der Frucht zur ersteii Blutbildung dient. Wenn auch der Nabelblasen-Darmgang |
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sich gaiiz geschlossen hat, so scheinen doch die dem Nabelblaschen
eigenthümlichen Blutgofasse (Nabel-Gekrösgefasse), die nun die einzige Communication zwischen dem Nabelblaschen und der Prucht unter- halten, letzteren doch immer noch weitere zur Blutbildung taugliche Stoffe abzugeben. Bei den Wiederkauern und dem Schweine erlangt das
Nabelblaschen die ganze Lange (1er Frucht, der mittlere Theil des- selben erscheint ziemlich weit, wahrend die beiden Endtheile enge Kanale darstellen. Mit 2l/2 Monaten ist gewöhnlich keine Spur von ihm inehr vorhanden. Auch bei den Fleis chfr es sern erlangt das Nabelblaschen die
ganze Lange des Eies, und ist wie bei den Wiederkauern und dem Schweine an beiden Enden aber nur wenig verschmalert. Der Nabel- blasen-Darmgang verschwindet schon mit drei Wochen, wahrend das Nabelblaschen und die Nabel-Gekrösgefasse, welche schone Netze bilden, sich bis zur Reife der Frucht erhalten. g) Die Frucht. (Embryo s. Foetus.)
Die erste Andeutung des Embryo's zeigt sich an dem Keim-
fleck des Eies, in dem dieser zu einem schmalen Streifen, dem sogenannten Primitivstreifen, wachst; dieser Primitivstreifen Iasst nun drei übereinanderliegende Schichten erkennen, von denen die obère das seröse odor das ani m alisene Blatt, die mittlere das Gefâssblatt und die un tere das Schleimblatt genannt wird. Aus dem serösen Blatte bilden sich das Nervensystem, die Augen, Ohren, Knochen, Knorpel, Bander, willkührliche Muskeln, die allgemeine Decke und das Amnion (Schafhaut). Das Gefâss- blatt bildet die Grundlage des Gefâsssystems, indem sich aus ihm besonders das Herz und die Gefasse entwickeln, und das Schleim- blatt verwandelt sich in die Verdauungs-, Respirationsorgane und die Allantois (Harnhaut); andere Gebilde, wie die den Ham- und Geschlechtsorganen angehörigen, scheinen durch die Theilnahme aller Blâtter zu entstehen. An dem einen Ende des Primitivstreifens, der auch Primitivrinne
genannt wird, entfaltet sich der Kopf (Kopfende) und an dem andem der Schwanz (Schwanzende); nach einiger Zeit erscheinen an seiner Stelle zwei parallel verlaufende Gebilde, welclie die Riickenplatten (Laminae dorsales) genannt werden, und zu gleichzeitiger Bildung dieser erhebt sich zwischen ihnen ein schmaler dunkler Streif als sogenannte Rückensaite (Chorda dorsalis). Aus jeder Rücken- platte geht die eine Halfte des Wirbelkanales hervor, welche sich nach oben verlângern und zu einem Kanal schliessen, der dem Rücken- marke zur Aufnahme dient. An den Riickenplatten entstehen übrigens schon vor der Schliessung des Kanals viereckige, dunkle Stellen - als künftige Wirbel, und an ihrem vordern Ende (Kopfende) erheben sich drei blasenförmige Gebilde als nachherige Hirnblasen, in welchen zur Bildung des Gehirnes und in dem Kanal zur Bildung des Rückenmarkes allmahlig Nervenmasse abgesetzt wird. Durch die an |
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dem Kopfende entstandenen blasigen Erweiterungen lasst sich nun
der etwas nach unten gebeugte Kopf deutlicher von der künftigen Wirbelsaule unterscheiden. Gleichzeitig entstehen zur Seite des Kopfes und an dem vordern Theile der Rückenplatten die Bauch- oder Visceralplatten, von denen beide ihrer Sêite nach unten wachsen und in der Medianlinie an der Bauchseite der Frucht sich au den Höhlen für die Aufnahme der EingSweide mit einander verbinden. Aus den Visceralplatten nehmen die Rippen, das Brustbein, die Respirations- und Bauchmuskeln, die vordern und hintern Extremi- teiten, so wie die allgemeine Decke ihre Entstehung. An dem vordersten Theile genannter Visceralplatten entstehen
spaltförmige Oeffnungen, zwischen welchen erhabene Streifen verlaufen, erstere nennt man Kiemenspalten und letztere Kiemen- oder Viseeralbogen, eine âhnliche Einrichtung wie bei den Fischen, nur dass solche bei diesen das ganze Leben hindurch besteht, wah- rend sie bei den Haussaugethieren nur in der frühern Periode des Embryonallebens sich vorfindet. Aus den Visceralplatten entwickeln sich der Ober- und Unterkiefer, das Zungenbein, die Zunge, die aussern Theile des Ohres und andere Gesichtstheile. Aus dem Gefassblatte bilden sich zu gleicher Zeit mit den
Visceralplatten die ersten Spuren des Herzens und der Gelasse, und mit gleichzeitiger Entwicklung des serösen und Gefâssblattes entfalten sich mit dem Schleimblatte die Verdauungs-, Athmungsorgane und theilweise die Harn- und Geschlechtsorgane. Bei den Nieren und Nebennieren ist jedoch die Bemerkung hinzuzufügen, dass ihrer Ent- wicklung die Bildung zweier Körper, die Wolff'schen Körper genannt, vorausgeht, welche, wahrend die Nieren und Nebennieren an Ausbildung immer zunehmen, allmahlig kleiner werden und bei dem Pferde-Embryo ungefahr mit der zehnten bis eilften Woche ganz verschwinden. Nachdem nun die erstc Anlage zu den einzelnen Organen der
Frucht'auf eben angegebene Weise-gemacht ist, schreiten diese in ihrer weitern Entwicklung so lange vor, bis sie einen für die Selbst- erhaltung eines neugebornen Thieres nöthigen Grad von Ausbildung erlangt haben. Die zu diesem Grade von Ausbildung erforderliche Zeit (Tragezeit) ist aber bei unsern Haussaugethieren sehr verschieden, so z. B. dauert sie bei dem Pferde gewöhnlich 11 Monate (cca 48 Wochen), bei dem Rinde 9 Monate (cca 40 Wochen), bei dem Schafe und der Ziege 5 Monate (cca 21 Wochen), bei dem Schweine 4 Monate (cca 17 Wochen), bei dem Hunde 2 Monate und einige Tage (cca 9 Wochen) und bei der Katze 2 Monate (c°« 8 Wochen). Was die Lage der Frucht in den Fruchthauten anbetrifft, so kann
diese in der ersten Zeit des Embryonallebens nicht genau bestimmt werden, hat sie aber schon einen solchen Umfang erreicht, dass sie mit dem Amnion in Berührung steht, so liegt in der Regel bei den Thieren, bei denen gewöhnlich nur ein Junges auf die Geburt kommt, das Vordertheil des Fótus im Körper und das Hintertheil in dem einen Horne des Fruchthalters ; bei der Ziege liegt gewöhnlich in jedem |
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Horn ein Fó'tus; bei dem Schweine und den Fleisclifressern, die
mehrero Junge gebaren, befindet sich in der Regel ein Fötus in dem Körper, wahrend die andern in den Hörnern vertlieilt liegen. Der Fötus selbst sieht mit dem etwas nach unten gebeugten Kopfc gegen den Muttermund und mit dem Hintertheil gegen das Zwerchfell, wobei der Eiieken nach oben und der Bauch nach unten gerichtet ist; die vordern Gliedmassen, zwischen welche der Kopf zu liegen kornuit, sind nach hinten und die hintern Gliedmassen nach vorn unter den Bauch der Frucht gebcugt; wenn aber die Geburt herannaht, so ïïchtet sich der Kopf mehr nach oben und die vordern Gliedmassen werden nach vorn ausgestreckt, so dass sic bei der Geburt die erste Erscheinung des Fötus sind. Es folgt nun hier noch cine kurze Uebersicht, in wie weit die
Organe des Fötus von denen des erwachsenen Thicres in ihrer Haupt- sache von einander abweichen. In den Knöchen des Fötus ist der Knochenknorpel anfangs
vorherrschend, desshalb sind sie auch weicher und mehr oder weniger biegsam. Die Knoclienansatze sind leicht zu unterscheiden und lassen sich auch oline grosse Gewalt von dem betreffenden Mittelstiick ab- nehmen. Die Verbindung der Kopfknochen geschieht durch Haute, wodurch die sogenannten Fontanelle entstehen , welche durch die weitere Ausbildung der Knochen allmahlig verschwinden und den Nahten (siehe Seite 39) Platz machcn. Die Za line sind grössten- theils noch in ihren Höhlen (Zahnhöhlen) verborgen, demi nur wenige treten vor der Geburt aus denselben hervor und sind in diesem Zustande ganz hohl, wahrend sic bei erwachsenen Thieren solid ersclieinen. Die Muskeln haben ein mehr blasses Aussehen und ihre Fasern
sind zarter. Die Bauchmuskeln lassen an ihrer untern Wand eine Oeffnung, den Nabolring, der zum Durcligange der Blasenschnur und der Nabelgefasse dient. Bei den Verdauungsorganen ist zu bemerken, dass die
Maulspalte durch ein dunnes Hautchen bei dem Pferde- Fötus bis ungefahr zur achtzehnten Woche gesehlossen bleibt, der Magen eine dem Schafwasser ahnliche Flüssigkeit und der Darmkanal das soge- uaniite Darm pech oder Fruchtpecli {Mcconium) enthalt, das angeblich besonders zur Entwicklung cler dicken Darme beitragen soli. Bei den Wiederkauern ist das Lab als letzte Abtlieilung des Magens am grössten. Die Leb er ist im Verhiiltnisse sehr gross und nimmt ausser den Leberarterien und der Pfortader auch noch die Nabelvene auf, daher auch der grössere Blutreiehthum; die Milz ist dagegen verhâltnissmassig klein. Der Entwicklung der Ham- und Geschlechtsorgane geht
die Bildung der Wolff'schen Körper, auch falsche Nieren ge- nannt, voraus; es sind diess namlich zwei langlich runde, àn beiden Enden etwas verschmiilerte , zur Seite der Wirbelsaule gelagerte Körper, an deren innern Randern sich erst die Nieren und Neben- nieren gleichzeitig mit den Hoden oder Eierstöcken entwickeln. |
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Jeder Wolffsche Körper besteht aus querliegenden Kanalchen, die
von zahlreichen Blutgcfassen begleitet sind ; an dem innern Rande desselben geht ein grösserer Kanal hervor, der mit der Kloake * communicirt. Die Arterien der Wolff'sclien Körper sind mehrere kleine Zwcige, welche aus der Baucliportion der hintern Aorta ihren Ur- sprung nehmen, die Venen vereinigen sich zu zwei bis drei kleinen Stammchen und miinden in die hintere Hohlvene ein. Die Ncbennieren erscheinen bei dem Pferde-, Schaf- und
Ziegen-Embryo ini Verliâltnisse zu den Nieren sebr gross, indem sie beinahe die Halfte der Gròsse derselben erreichen. Die Harnblase ist enge und an ihrem Grunde offen; von diesem setzt sich namlich die Blasenschnur (Fig. 152. n.) zwischen den beiden Nabel- arterien bis an den Nabelring und durch diesen ausserhalb der Baucbhohle der Frucht an den Nabelstrang fort, uni in den Harnsack (Allatitoì's) iiberzugehen. Die Hoden liegen anfangs immer in der Bauchhöhle und ge-
langen erst spater durch die Baucliringe in den Hodensack; bei dem Pferdc geschieht dieso Dislocation der Hoden in der Regel erst einige Zeit nacli der Geburt, bei dem Rinde mit ungefahr zwanzig Wochen, bei dem S e haf e, der Ziege und dem Schweine ge- wöhnlich mit vierzehn bis fiinfzehn Wochen und bei den F Ie is c h- fressern meistens einige ïage vor der Geburt. |
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Fig. 152.
Die Brust- und Bauchhöhle eines reifcu Pferde-Fötus von dei linken Seite geüffnet. |
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h. Dip Lungenarlcrie.
i- Por genieinschaftliche Slamm beider Aorten.
i'- Die vordcre Aorla.
i''. Die hintere Aorta.
k- Der Bolallische Gung-
1- Die linke NabclaFlerie.
!'• Die rechte Nabclarterie-
m. Die Harnblase.
n. Die Blasenschnur (Urachus).
o o. Die Brustdrüse (Thymus;.
* Kloake nennt man die bei den Saugethieren in den frübern Embryonalzu-
standen vorbandene Höble, in welche sicb der Mastdarm und die Harnblase öffnet.
'•eyh, Anatomie. 42 |
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Was die Athmungsorgan e anbelaiigt, so sind die iinterii
Nasenöffnungen wie die Maulspalte durch ein feines Hautchen ge- schlossen, das aber schon vor der Geburt wieder verscliwindet; die Scliilddrüsen haben einen verhaltnissmiissig grossen Umfang. Die Brustdrüse, Bröscheu (Gianduia thymus), welehe bei gebornen
Thieren allmiihlig verschwindet, ist beim Pötus in ilirer grössten Aus- dehnuiig vorlianden ; sie hat ihre Lage grösstentheils in der Brusthöhle in dem vordern Mittelfellsraume, in welchem sie nach oben an die grössern Gufasse und an die Luftröhre, und nach hinten an den Herz- beutel grenzt, nach vorn setzt sich eine kleine, in zwei Aeste getheilte Portion zwischen den zwei ersten Kippen bis an die untere Flache des Halses fort. Bei den übrigen Hausthieren ist die Thymus verhaltniss- massig viel grösser, denn der vordere Theil derselben erstreckt sich bei diesen liings der vordern Wand der Luftróhre bis an den Kehlkopf. Sie stellt eine weiche, blassrothe, aus kiemen Blaschen bestellende und mit Gefassen diuchwobene Driisenmasse dar. Dieso Blaschen sind durch Zellgewebe zu grössern Lappchen verblinden, wodurch dièses Gebilde den zusammeiigesetzten Driisen nicht unahnlieh er- scheint Ausfiihrungsgange konnten bis jctzt noch keine ausfindig gemacht werden, desshalb kann auch in Beziehung auf ihre Function nichts Bestimmtes angegeben werden, dass sie aber beim Fötus eine gewisse Bestimmung hat, mag daraus hervorgehen , dass sie bei ihm am grössten und vollkommeiisten ist. Die Arterien, weiche sich an ihr verzweigen, kommen von den
innem Brustarterien und den Drosselarterien, denen auch die Venen entsprechen. v Die Lungen erscheinen, da sie noch keine Luft enthalten, viel
dunkler, klein, dicht wie leberartig (hepatisirt) und sinken, in das Wasser gebracht, vermöge ihrer specifischen Schwere zu Boden, wah- rend sie bei gebornen Thieren auf demselben schwimmen, ein Kenn- zeichen, ob das Thier todtgeboren oder erst nach der Geburt verendete. Die auffallendsten Abweichungen im Fötus zeigen die Kreis-
laufsorgane, deren Grund darin zu suchen ist, dass derselbe sein Blut von dem Fruchtkuchen erhâlt und die Respiration mangelt. An dem Herzen findet sich, und zwar an der Scheidenwand der Vor- kammern, eine besondere Oeffnung, das ovale Loch (Foramen ovale), welches beide Vorkammern mit einander verbmdet; in der linken Vorkammer bildet die seröse Auskleidung an dem ovalen Loch durch Verdoppelung eine Klappe (Valvula foraminis ovalis), weiche die betreffende Oeffnung nach der Geburt alsbald ganz verschliesst. Von der Lungenarterie fiihrt ein Kanal, der B o tallis che Gang (Ductus arteriosus Botalli) (Fig. 152. k.), der sich beim gebornen Thiere ebenfalls schliesst, in die hintere Aorta; durch diesen Gang und durch das ovale Loch, so wie durch die Nabelgefasse erleidet der Lauf des Blutes beim Fötus nachstehende Abanderung: Die Nabelvene fiihrt namlich das Blut (Arterienblut) von dem
Mutterkuchen durch den Nabelring zur Leber des Fötus, in der sie sich mit der Pfortader verbindet und verzweigt, alsdann wird das Blut |
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durch die Leberveneii in die hintere Hohlvene und durch diese, so
wie durch die vordere Hohlvene in die rechte Herzvorkammer ge- bracht, von der ein Theil desselben durch das ovale Loch sogleich in die linke Vorkamnier und der andere in die rechte Herzkammer fliesst; durch Zusammenziehung der letztern gelangt es nun in die Lungenarterie und von dieser durch den Botallischen Gang grössten- theils in die hintere Aorta, welche sich wie die vordere in den ein- zelnen Theilen des Organismus verzweigt; das nun nicht verbrauchte und zur Ernâhrung weniger taugliche Blut (Venenblut) wird durch die Nabelartcrien (Aeste der innern Schamarterien) durch den Nabelring dem Fruchtkuchen wieder zugeführt. Die Blutgefâsse der Wolff'schen Körper und die des Nabel-
bliischens, letztere mit Ausnahme bei den Fleischfressern, verschwinden noch ini Fötusleben und die der Thymus erst nach der Geburt mit dem alliniihligen Erlöschen dièses Organes. Ueber das Verhalten der Nabelgefasse nach der Geburt vergleichc man die Beschreibuiig des Nabelstranges. Das Gehirn, als das Centralorgan des Nervensystems erscheint
verhaltnissmassig gross. Die Sinnesorgane anlangend, so findet man die RSnder der
Augenlider durch ein dunnes Hautchcn mit einander verbunden, das bei dem Pferde, den Wiederkauem und dem Schweine vor, bei den Fleischfressern aber erst nach der Geburt versclvwindet. Der Aug- apfel erscheint mehr gewölbt ; der gerade Zweig der Centralarterie der Netzhaut (Tunica retina) findet sich nnr bei dem Fötus, und die vordere Flâche der Regenbogenhaut, so wie die Pupille ist von einer dunnen serösen, aber gefassreichen Memhran, der Pu pillar haut (Membrana pitpillaris) bedeckt; von der hintern Flache dieser Mem- bran geht einweiteres, ebenfalls gefassreiches Hautchen als Kapsel- Pup illarm embran (Membrana capsula -pupiììaris) durch die Pupille an den Rand der aus drei Stiicken zusammengesetzten Cry- stalllinse, wodurch ein geschlossener Sack gebildet wird, den man den Kapsel-Pu pili ar sack (Saccus capsulo-pupillaris) nennt, der bei den Fleischfressern nach und bei den übrigen Haussaugethiercn vor der Geburt verschwindet. Der Hammer eines von den Gehörknöchelchen zeigt bei dem
Fötus an seinem Halse eine besondere , von Meckel entdeckte Her- vorragung, die sich spater von diesem Knöchelchen ablöst und noch vor der Geburt sich verliert. Die Feuchtigkeit in der Paukenhöhle ist bei dem Embryo mehr röthlich gefarbt. Die a 11 g e m e i n e D e e k e ist anfangs ganz kahl und erst mit
der achtzehuten Woche zeigen sich an den Lippen des Pferde- und Rinde-Fötus die ersten Spuren von Haaren, wàhrend die Hufe schon mit der zwölften Woche sich zeigen; letztere sind zum Schutze der Eihiiute an dem Tragrand der Wand, der Sohle und dem Strahl von einer weichen, gelblich aussehenden hornigen Masse umgeben. Von dem Fruchtwasser sind die Haare ganz durchnasst und erscheinen wie die Haut schlüpfrig und schmierig. |
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IV. 3tfl)immg0OrflaiW. (Organa respirationis.)
Durcli die Athmungs- oder Re s pirations organe wird die
atmosphiirische Luft aufgenommen, in den Liingcn mit dem Biute in Berührung gebracht, durcli den Atliniungsprocess Stoffe gegenseitig ausgetauscht, in Tolge dessen das zu diesein Zweck in die Lungen gefïïhrte Venenblut in Arterienblut umgewandelt wird. Durch die Re- spirationsorgane geschieht zugleich auch die Vermittlung des Ge- r u e li e s, so wie die B i 1 d u n g der S t i m m e, crsteies findet in den Nasenhölilen, letzteres hauptsàchlich in dem Kohlkopfe statt. Die Athniungsorgane sind tlieils ani Kopfe, theils ani Hals e
und theils in der Brusthöhle angebraclit. a. ^tljmungsorgtttit uro $flpft.
Zu den Athniungsorganen am Kopfe gehbren die Nasenhölilen
mit ihreii N eb en h olii en. |
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1) Die Nasenhöhlon. (Cavitates narium.)
Die knöclierne Grundlage der Nasenhölilen bilden die kleinen
und grossen Kieferbeine, die Gaumenbeine, die Nasenbcine , die Nasenmuscheln und das Siebbein : beide werden durcli die seiikrechte Platte des Siebbeìnes, das Pflugscharbein und die knorpelige Nasen- scheidewand von einander getrennt und dadurch in cine rechte und linke Nasenhöhle abgetheilt. Die knorpelige Nasenscheidewand (Cartilago septi na-
rium) (Fig. 155. e.) liegt in der Medianlinie des Kopfes senkrecht zwisclien heiden Nasenhölilen, und lasst zwei Enden, zwei Rand er und zwei FI ach en bemerken. Das obère En de ist breit, geht in die seiikrechte Platte des Siebbeines über und wird bei altern Thieren in der Nâhe der Verbiiidungsstelle nicht selten verknöchert angetroffen, das untere Ende wird schmaler und verbindet sich mit den Knorpeln der Nasenfliigel. Der vorder e-Rand steht mit dem Kamm, der an der innern Flache durch die Verbindung beider Nasen- beine gebildet wird, in Verbindung, der h in ter e Rand wird in die Rinne des Pflugscharbeines aufgenommen. Beide FIâchen werden von der Nasenschleimhaut iiberzogen und in eine rechte und linke unterschieden. Bei den Wiederkauem und dem Schweine setzt sich die
knorpelige Nasenscheidewand an ihrem untern Ende nach aussen, sowohl an der rechten als linken Nasenöffnung, in einem Bogen bis an die Nasenfortsiitze der kleinen Kieferbeine fort. Auch bei den Fleis chfress ern biegt sich das untere Ende
der Nasenscheidewand auf jeder Seite nach aussen um und vertritt dadurch zugleich auch die Stelle der Fliigelknorpel. Jede Nasenhöhle lasst den E in g an g als untere Nas en off-
ri u n g, den A u s g a n g als o b e r e N a s e n ö f f n u n g und den zwischen beiden liegenden mit tl ern Th eil betrachten. |
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a) Die unte re Nas en öffnung oder das unterò Nasen-
loch (Apertura nasi inf'crior) wird durcli eine Verdoppelung der allgemeinen Decke und den Flügelknorpel gebildet ; beide untern Nasenlöcher liegen neben einander über der Vorderlippe und machen den Eingang als recht es und link es Nas en loc h in die rechte und linke Nascnhöhlc. Durch die Umbiegung, welche die allgemeine Decke an jedem
Nasenloch von aussen nach innen in die Nasenliöhle macht, entstehen zwei Rânder, zwei Winkel und zwei Flachen. Deraussere Rand ist abgerundet und weich, weil die Hautfalte hier nur Weich- theile einsehliesst, er setzt sich von dein obern Winkel, einen starken Bogen nach aussen beschreibend, bis an den untern Winkel fort und begrenzt dadurch den aussern Nasenflügel; der in nere Rand ist gewülbt und hiirter anzufiihlen, indem die Hautfalte daselbst einen Knorpel einsehliesst, wodurch auch der innere Nasenflügel ent- steht ; er geht über dem aussern Rande von dem obern Winkel bis an den untern. Beide Winkel entstehen durch das Zusammentreffen beider Rander; der untere Winkel ist mehr stumpf als der obère. An der aussern gewölbten Flache erscheint die Haut bei edlen Pferden dünn, fein und nur sparsam behaart, an der innern Flache geht die Haut als fortgesetzte aussere nach oben in die Schleimhaut der Nasenliöhle über, sie ist feiner als an der aussern Flache und mit weniger, aber liingern Haaien besetzt, die sich gogen die Schleimhaut |
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Fig. 153.
Das untere Ende des Vorderkiefers
mit den Flügelknorpeln der iintern
Nasenölïnungen von vorn be-
traclitet.
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hin ganz verlieren. Auch bildet die Haut
an der iiinern Flache zwischen dem Nasen- fortsatz des kleinen Kieferbehies und dem untern Ende des Nasenbeines eine blind- |
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sackförmige Verlangerung, die das f ai-
se h e Naseiiloch oder die Na sen- ti-ompete genannt wird und nur bei den Einhufern vorkommt. An der Stelle, wo die innere, gewöhnlich dunkel gefarbte Haut des Nasenloches in die röthlich ge- farbte Schleimhaut übergeht bemerkt man an der untern Wand eine kleine Oeffnung als die Miindung des Thranenkanals. Die Flügelknorpel (Alaenarium)
sind gepaart und liegen an dem untern Ende der knorpeligen Nasenscheidewand, an welche sie auch befestigt sind und die Grundlage der Nasenlöcher bilden. Jeder Knorpel lasst ein obères und ein u n- teres Ende unterscheiden. Das obère Ende besteht in einer querliegenden, „,, ,.■,,„.,„„„„,„ ,u, ,,,■.„,„:Na.,„- hrciten, dreieckig gestalteten Knorpel- 'oches. platte, die nach aussen frei in der Haut- Der Flügelknorpel des linken Nasen- i ,. , XT . . .. -, -,
loches! faite des Nasenloches liegt und den innern
Des «mere Ende der knotpeiigen Nasenfliigel bilden liilft, nach innen ver-
Naseuacheidewand, ° J
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bindet sie sich mit demselben ïlieile der Knorpelplatte des neben-
liegenden Nasenloches; auf der obern Flache beider Knorpelplatten liegt der Quermuskel der Nase. Das un te re En de ist lang, scbmal und geht von dem innern Theile der dreieckigen Platte in einem Bogen naeh unten und aussen bis zu dem untern Winkel des Nasenloches, an dem es mit einer freien Spitze endet. Beide Knorpel in ihrcr Lage betrachtet lassen sich mit einem römischen X vergleichcn. Bei den Wiederkauern liegt das obère Ende des Nasenflügels
nicht wagrecht, mithin fehlt auch die Aehnlichkeit ruit einem römischen X, und das untere gebogene Ende theilt sich in zwei Aeste. Bei dem Schweine bestehen die Flügelknorpel aus zwei breiten
Knorpelplatten, woTon jede ihrer Seite von dem ltüsselbein nach aussen und unten lauft, urn in die knorpeligcn Anhange der hintern Nasen- muscheln überzugehen. Bei den Fleischfressern werden sie durch zwei Fortsatze
der knorpeligen Nasenscheidewand ersetzt, welche sich wie bei dem Schweine in die Knorpel der hintern Nasenmuscheln fortsetzen. b) Die obère Nasenöffnung (Apertura nasi superior s.
Choana narium) (Fig. 155. b.) liegt am obersten Theile der Nasenhóhle und macht den Uebergang derselben in die Kachenhöhle, sie ist von ovaler Form und wird von dem Pflugscharbein, welches in der Mittc zwischen beiden Oeflhungen liegt, dem Keilbein und dem Gaumenbein begrenzt. |
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Fig. 154.
Rechte Hiili'te des Kopfes mit abgenommener Nasenscheidewand und geiiffneter
rechten Nasenhühle und Kachenhöhle.
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a. Die vordere Nasenmuschel- g. Die Oeffnung der Eustaehischen Röhrc-
b- Die hiiitere Nasenmuschel. h. Die Oeffnung in die Itlaulhöhle.
c_ Der vordere Nasengang. i. Die Oeffnung in die Nasenhóhle.
d' Der miniere Nasengang. k. Die Oeffoung in den Kehihopf.
e. Der hinlere Nasengang. I. Die Oeffnung in den Sehlundliopf.
f. Die geöffnele Rachenhühle.
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c) Der mittlere The il der Nasenhóhle liegt zwischen der
obern und untern Oeffnung und lasst vier Wande betrachten. Die obère oder vordere Wand wird von dem Nasenbein, die untere |
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oder hint ere Wand von dem kleinen und grossen Kieferbein und
dem Gaurnenbein, die in nere Wand von dem Pflugscliarbein und der knorpeligen Nasenscheidewand und die âussere Wand von dem kleinen und grossen Kieferbein und den Düttenbeinen (Nasenmuscheln) gebildet. Durch die Nasenmuscheln, dem Nasenbein, grossen Kiefer- bein und dem Gaurnenbein entstchen an der aussern Wand drei Rinnen, die man die Nasengange (Meatus narium) nennt, und in einen vordern, mittlern und hint e m abgetheilt werden. Der vor de re Nase n gang (Meatus narium anterior) ist lang,
schmal und setzt sich von der untern Nasenöffnung ' zwischen dem Nasenbein und der vordern Nasenniuschel bis zu den Siebbeinzellen fort. Der m'itti er e Nasengang (Meatus narium médius) liegt
zwischen beiden Nasenmuscheln und dem grossen Kieferbein, er fiihrt theils in die Siebbeinzellen, theils durch eine spaltförmige Oeffnung in die Kieferhöhle und durch diese in dieStirnliöhle, Gaumen- und Keilbeinhöhle. Dor h in te re Nasengang (Meatus narium superior) * ist am
geraumigsten und wird von der hintern Nasenniuschel, dem Pflug- scliarbein, dem grossen Kieferbein und dem Gaurnenbein gebildet, er fiihrt an seinem obern Ende durch die obère Nasenöffnung in die Rachenhöhle und an seinem untern in den Thranenkanal. Die hintere Nasenniuschel hat an ihrem untern Ende den j/2 fb'r-
migen Knorpel, der nach innen gegen die Nasenhóhle etwas ausgehöhlt und nach aussen gegen die innere Flache des kleinen Kieferbeines in dem Verhaltnisse gewölbt erscheint ; er ist wie die Düttcnbeine von dor Nasenschleimhaut umgeben. Jede Nasenhóhle ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet, welche
an der innern Flache der untern Nasenöffnung aus der allgemeinen Decke hervorgeht und die Nasenhaut oder Riechhaut (Membrana pituitaria s. Schncideriana) genannt wird, sie ist von blassrother Farbo und mit einem dunnen Epithelium überzogen; durch die obère Nasenöffnung geht sie in die Schleimhaut der Rachenhöhle, durch den obern Nasengang in die der Siebbeinzellen, durch die in dem mittlern Nasengange befindliche Spalte in die der Nebenhöhlen der Nase und an der Ausmündung des ïhranenkanals in die Schleimhaut desselben über. Zur Seite des Pflugscharbeines befindet sich in der Nasenhóhle,
bedeckt von der Nasenschleimhaut, ein langes dunnes Knorpelplattchen, das einen Kanal enthalt und die Jacobson'sche Röhre genannt wird, in ihr verlaufen feine Nervenfaden des ersten und fünften Hirnnervenpaares. Die Arterien, wejche sich in der Nasenschleimhaut verzweigen,
kommen von den obern Nasenarterien, den Augenarterien und den Gaumenarterien, die Venen gehen in gleichnamige Aeste zurück; die Saugadern gehen in die Kehlgangsdrüsen und in die obern Lymphdrtisen * Durch den hintern Nasengang gelangt man bei Pferden, wenn irgend ein
Hinderniss in den Sfhlingorganen vermuthet wird, mittelst eines eingeführten Katheters durch die Rachen- oder Sohlundkopfliöhle leicht in den Schlund, in welchem Fallo dann das Thier zu schlucken anfângt. |
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des Halses, und die Nerven erhalt sie hauptsiichlich von den Riech-
nerven, den Nasennerven und den Gaumcnnerven. Die Bestimmung der Nasenhöhle ist, die atmospharische Luft
beim Einathmen aufzunehmen, wobei sie theils durch die Nasengtinge in die Nebenhöhlen der Nase, grösstentlieils aber durch die Raelien- höhle, den Kehlkopf und die Luftröhre in die Lungen gelangt und nach vollbrachtem Athnmngsprocess beim Ausatlimen Luft wieder aus- zustossen. Aile Hausthiere, mit alleiniger Ausnahine der Einhufcr und zwar vermöge der eigenthiimlichen Lange ihres Gaumensegels, kennen die Respiration eben so gut durch die Maulhòhle als die Nasenhöhlen bewerkstelligen. In der Nasenschleimhaut selbst hat überdiess noch der Geruchsinn seinen Sitz. Die untern Nasenöffnungen der Wiederküuer sind verhaltniss-
massig klein, und bei dem Rinde ist die Haut an der iiussern Flâche oline Haare und im gesundcn Zustande bestandig feucht ; die Nasen- flügel haben weniger Beweglichkeit als bei dem Pferde. In der Nasen- höhle kommt eine weitere Röhre vor, die unter der Jacobson'schen ihre Lage hat und die Stenon'sche Röhre genannt wird; sic geht nach unten in dem hintern Nasengang in den Kanal über, der die Nasen- höhle mit der Maulhöhle verbindet. Bei dem S eh wei ne befinden sich die zwei untern Nasenöffnungen
an der untern Flache des seheibenformigen Rüssels (Rostrum suis), dem der Rüsselknochen und zwei Knorpelplatten zur Grundlage dienen. Die Oeffnungen selbst. sind klein und rundlich und die aussere Haut sparlich mit dunnen Haaren besetzt. Die Nasenhöhle selbst ist lang, aber eng und enthalt sowohl die Jacobson'sche als Stenon'sche Röhre. Bei den Fleischfressern sind die Nasenhöhlen weniger ge-
raumig und die Nasenhaut bietet wegen don haufigen Windungen der Düttenbeine eine grössere Oherfliiehe dar, was auf den mchr ent- wickelten Geruchsinn bei diesen Thieren nicht ohne Einfluss sein mag. Der eine Kanal als Jacobson'sche Röhre lehlt. 2) Die Nebenhöhlen der Nase, (Sinus narium.)
Jede Nebenhöhle steht auf ihrer Seite mit mehreren von den
nachbarlichen Knochen gebildcten Ilöhlen in Verbindiing, namlich mit der Kinnba ckenhöhle, der Stirnhöhle, der Gaumenhöhle und der K e i 1 b e i n h ö h 1 e. a) Die Kinnbacken- oder Kieferhöhle (Sinus maxillaris
s. antrum Highmorï) ist die geraumigste von allen, sie hat ihre Lage zur Seite der Nasenhöhle und wird von dein grossen Kieferbein, Joclibein, Thranenbein und der vordern Naserunuschcl gebildet. An den der Höhle zugekehrten Fliichen betreffende)' Knochen ragen kleine diinne Knoehenplattchen hervor, wodurch die Kieferhöhle in mehrere kleine Gruben und durch eine grössere Knochenplatte in eine obère grössere und eine untere kleinere Abtheilung zerfallt. Die kleinere Abtheilung ist ganz in dem grossen Kieferbein enthalten; die grössere Abtheilung zeigt an dem Thranenbein eine Iangliche abgerundete Erhöhung, welche den. Anfang des Thriinenkanals enthalt, eine ahnliche, |
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aber langere, die den vordern Nasengang einschliesst und von dem
vordern Düttenbcine gebildet wird, lauft von dem Stirn- und Siebbein zu dem Nasenbein herab ; in beiden Höhlen liegt gegen die Nasen- höhlé zu der von dem grossen Kieferbein gebildete Vorderkieferkanal. Die Kieferhöhle steht durcli eine enge Spalte, welche an dem obern Theile des mittlern Nasenganges angobracht ist, mit der Nasenhöhle in Communication, nach hinten und oben geht sie in die Stirnhöhle und nach hinten und unten in die Gaumenhöhlo übcr. Da in dem grossen Kieferbeine die Höhlen für den vierten, fünften und sechsten Backzahn in die Kieferhöhle hereinragen, solche bei'jiingern Thieren die langeren und daher auch tiefer steekenden Wurzcln bezoichneter Zahne enthalten, so kommt es auch, dass die Kieferhöhle mit zuneh- mendem Alter der Thiere dureh die alljahrliche Abreibung und den dadurch bedingten Nachschub der Ziihne, wodurch die Zahnhöhlen nach und nach kleiner werden, an Umfang allmahlig zunimmt. Den Fleis chfressern fehlt die Kieferhöhle. b) Die Stirnhöhle (Sinus frontalis) * liegt über der Kiefer-
höhle, sie ist nicht so gross wie diese und von dem Stirnbein, Nasen- bein , Siebbein und dem obern Ende der vordern Nasenmuschel begrenzt; sie lasst wie die Kieferhöhle cine obère und untore Abtheilung unterscheiden, von denen jede mit vielen und tief gebonden Buchten versehen ist. Die Stirnhöhle der einen Seite ist dureh eine knöcherne Scheidcwand von der der andern Seite getrennt; nach unten geht die untore Abtheilung dureh eine grössere Ocffnung in die Kieferhöhle über. Bei den Wiederkauern sind die Stirnhöhlen viel umfang-
reicher, indem sie sich bis nach oben in die Höhlen der Hornzapfen und in die der Vorderhauptsbeino und des Oberhauptsbeines erstrecken. Bei dem Schweine verhalten sich die Stirnhöhlen, mit Aus-
nahme der Hornzapfenhöhlen, ganz so wie bei den Wiederkauern. Bei den Fleischfressern stimmen die Stirnhöhlen mit denen
des Pferdes im Allgemeinen überein, nur gehen sie nach unten wegen Mangel der Kieferhöhlen in die Nasenhöhlen über. c) Die Gaumenhöhlo (Sinus palatinus) ist eine kleine, eben-
falls buchtige Höhlo, welche von dem Gaumenbein, dem Pflugschar- bcin und dem Siebbein gebildet wird; nach unten geht sie in die Kieferhöhle und nach oben in die Keilbeinhöhle über, verbindet also beide mit einânder. Bei dem Schweine ist die Gaumenhöhle verhalt- nissmiissig klein und den Fleischfressern fehlt sie. d) Die Keilbeinhöhle (Sinus sphcnoidalis) ist klein und bat
ihre Lage in dem Körper des Keilbeines; beide KeilbcinhÖhlcn sind dureh eine senkrecht stehende knöcherne Platte von einander geschieden. Bei den Fleischfressern, wo die Kiefer- und Gaumenhöhle fehlt, geht die Keilbeinhöhle nach unten in die Nasenhöhle über. * Urn liei chronischem Catarrh der Sinus sich von der Beschaffonheit der
ScWeimbaut odor dem Inhalte dieser oder der . Yorigen Hühle zu überzeugen, so öffnet man dieselben zu diesem Zwecko am besten mittelst eines Trepan's, welche Opération, um die Stirnhöhle zu öffnen, an der Gesichtsflache des Stirnbeines, und um die Kieferhöhle zu öffnen an der Gesichtsflache des Jochbeines und dem angrenzenden Theile des grossen Kieferbeines vorgenommen wird. I* e y h , Anatomie. 43 |
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Die Nebenhöhlen der Nase, deren sieh also vier auf jeder Seite
befinden, sind mit einer Schleimhaut, ciner Fortsetzung der Nasen- scbleimhaut, ansgeldeidet, welche durch die Spalto ara mittlern Nasen- gang in dieselben gelangt und mit der Bcinhaut in inniger Verbindung steht; von der Nasqnschleimhaut unterschcidet sie sich aber besonders durch ihre blasse Parbe, durch ihrc Zartheit, durch den Mangel an Schleimbalgen, durch die weniger zahlreichen Blutgefâsse und durch die Absonderung einer rnehr wasserigen Fliissigkeit, so dass sie diesen Eigenschaften zufolge loicht für eine seröse Haut gehalten werden könnte. In Bezichung auf den Nutzen der Nebenhöhlen der Nase verdient
angefiihrt zu werden, dass sie das Gewicht des Kopfes, besonders bei dein Pferde, oline Beeintrachtigung seiner Forra nicht unbedeutend vermindern und die' von den Nasenliöhlen aufgenommene atmospha- rische Luft erwarmen. |
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Zu den Athmungsorganen, die am Halse gelagort sind, geboren
der Luftröhrenkopf, die Luftröhre und die Schilddriisen, erstere zwei Organe stellen die Verbindung zwischen den Athmungs- organen am Kopfe und denen in der Brusthöhle her. Fig. 105.
Summarische Uebersicht der Respirationsorgaue in ihrer Lage, die vordere Kfirper- halfte ist von der linken Seite geöfïnet und dadurcli die Athmungsorgane blosgelegt. |
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Das hintere obère BÜtlcifell.
Der linke Lungenflügcl- Das vordere Ende desselben. Das hiotere Ende desselben. Desben obérer Fand. Dessen unlerer Rand. |
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1) Der Luftrühreukopf oder Kehlkopf. (Larynx.) (Fig. 15ft. c., Fig. löü.
und Fig. 157.) Der Kehlkopf macht den Anfang der Luftröhre, wie der
Schlundkopf den Anfang des Schlundes ; seine Lage hat er zwischen den Gabelfortsiitzen des Zungenbeincs, hinter dem Gaumensegel und dem Grurid der Zunge, vor der Luftröhre und unter dem Schlund- kopf. Es dienen ihm mehrere Knorpel zur Grtmdlage, die durch Bander beweglich mit einander verblinden, von einer Schleimhaut ausgekleidet sind und durch Muskeln an einander bevvegt werden (lctztere siehe Seite 153 sub. M.). Die Knorpel des Kehlkopfes sind: der Schild knor pel, der
Ringknorpel, die beiden Pyramidenknorpel und der K e h 1 d e c k e 1. a) Der Sc hildkn orp el (Cartilago thyrcoidea) (Fig. 157. 1.)
besteht aus zwei, einem verschobenen Vierecke âhnlichen Knoclien- platten, welche die Seitenwande und mittelst des mittlern Ring- Schildbandes auch die vordere Wand der KchlkopfhÖhle bilden helfen. An jeder Platte betrachtet man zwei Flâchen, vier Riinder und vier Winkel. Die aussere Flâche erscheint gewölbt und dient mit ihreni
obern grüssern Theile dem Zungenbein-Schildmuskel und mit ihrem untern kleinern Theile dem Schildinuskel des Schlundkopfes zur An- heftung; in der Nahe des obern hintern Winkels ist eine langlichnmde Oeffnung zu bemerken, welche den obern Kchlkopfnerv durchlasst. Die innere Flâche ist etwas ausgehöhlt und dient den beiden Portionen des Schild - Pyramidenmuskels zur Insertion. Der obère Rand ist durch das mittlere Zungenbein-Schildband
mit dem Körpcr des Zungenbeines und durch das Sehild-Kehldeckcl- band mit dem Kehldeckel verblinden; der un tere Rand sieht nach unten gegen den Ringknorpel und dient dem Ring-Schildinuskel zur Anlieftung ; der vordere Rand steht durch das mittlere Ring- Schildband mit dem gleichnamigen Rande der Knorpelplatte der andern Seite in Verbindung; der hint er e Rand ist etwas ausgeschnitten und frei. Der obère vordere Winkel ist mit dem der andern Seite
verbunden, wodurch eine beulige Hervorragung, beim Menschen der Adamsapfel genannt, entsteht; der obère h in te re Winkel zeigt ein kleines Knorpelstückchen, das ihn mit der Spitze des Gabelastes des Zungenbeines seiner Seite verbindet ; der untere vordere Winkel ist stumpf und mit dem mittlern Schild-Ringband in Ver- bindung; der untere hinter e Winkel ist mit einer kleinen Gelenk- flachc versehen, die mit dem Ringknorpel articulirt. b) Der Ringknorpel (Cartilago cricoidea) (Fig.' 156. 3. und
Fig. 157. 2.) liegt nach hinten zwischen den beiden Platten des Scliildknorpels, unter don Pyramidenknorpeln und über dem ersten Reif der Luftröhre; er bildet sowohl die hintere Wand, als auch den untern Theil der Kehlkopfhöhle und liisst sich, da er viel Aehnliclikeit |
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mit einem Siegclring bat, in die Platte (das Petscbaft) iind in den
Ring unterscbeiden. Die Platte bestebt aus einem starken, viereckig gestaltefen
Knorpelstiick, das zwei Flacben und vier Rand er unterscbeiden liisst. Die âus s er e Flache besitzt in ihrer Mitte einen toh oben nach unten gebonden Kamm, der sie in zwei seitliche Gruben abtbeilt, die den bintern Ring - Pyramidenmuskeln zur Befestigung dienen; die innere F1 la eli e ist scbwacb ausgehöblt, glatt und von der den Kehlkopf auskleidenden Schleimhaut iiberzogen. Der obère Rand ist wulstig und an seinen beiden Enden mit zwei Gelenkfliichen ver- sehen, welcbe mit den Pyramidenknorpeln aiticuhïcn; der un te re Rand gebt von beiden Seiten scbief nacb hinten und unten in eine breite, mit zwei hervorstebenden knopfförmigen Fortsiitzen versebene Spitze aus; die S eitenrander geben in den Ring über und zeigen eine starke Griite, auf der sich eine kleine seiebte Gelenkvertiefung befindet, die mit den untern bintern Winkeln des Scbildknorpels articuliren. Der viel scbmalere Ring zeigt eine iiussere, auf beiden Seiten
in der Nahe der Platte rinnenartig vertiefte Fliiche, an welcher sich die Ring-Schildmuskeln anheften; die in nere Flache ist glatt und von der Schleimhaut des Kehlkopfes bedeckt. An dem mittlern ausgeschnittenen Theile des obern Randes inserirt sich das mittlere Ring-Schildband und an dem untern Rande des Ringes das Ring- Luftróhrenband. c) Die Pyramiden- oder Giosskannenknorp el (Cartila-
gines arytaenoidcae) (Fig. 156. 2.) sind zwei kleine Knorpel, die über dem Ringknorpel und zwischen den Platten des Scbildknorpels ihre Lage haben. Jeder Pyramidenknorpel liisst drei Flacben, fiinf Rand er und vier Winkel unterscbeiden. Die obère Flache ist schwach vertieft und von dem Pyra-
midenmuskel und der obern Portion des Schild-Pyramidenmuskels bedeckt; die au ssere Flâche ist schmaler als die vorige und von dieser durch eine stark hervorstehende Griite geschieden, an ihr heftet sich die untore Portion des Schild-Pyramidenmuskels an ; die i n n e r e Flache ist glatt und mit der Schleimhaut des Kehlkopfes iiberzogen. Der innere Rand ist dem gleichnamigen des gegenù'berliegenden
Knorpels zugekehrt; der Susse re Rand wird von der Griite ge- bildet; der vorder e Rand geht gebogen von dem vordern obern bis zu dem vordern untern Winkel, sein obérer Theil ist frei, wulstig und von der Schleimhaut umgeben, sein unterei- dagegen durch die Schleimhaut mit dem Schildknorpel und dem Kehldeckel ver- bunden; der hint ere Rand liegt zwischen dem innern und aussern •Winkel, er ist etwas ausgeschnitten und dem obern Rande der Platte des Ringknorpels zugekehrt, zwischen beiden findet sich eine kleine Grube; der unte re Rand erstreckt sich von dem aussern zu dein vordern untern Winkel und ist durch die Schleimhaut mit der innern Flache des Schild- und Ringknorpels verblinden. Der âussere Winkel liegt an der Vereinigung des hintern und
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untern Randes; nach unten zeigt er eine kleine Gelenkflâche, welche
mit der Platte des Ringknorpels articulirt, und nach oben geht er in die Griite iibcr; der innere Winkel verbindet sieh mit dcm gleich- namigen des Knorpels der andern Seite; der vordere obère AVinkel ist der starkste und bildet eine stark nach riickwârts gebogene Spitze, die mit der gleichnamigeu des nebenliegenden Pyramidenknorpels eine rinnenartige Vertiefung nach oben lâsst; die Winkel beider Knorpel helfen die Stimmritze bilden; der vordere untere Winkel er- scheint eckig, er entsteht durch das Zusammentreffen des vordern und untern Randes und steht mittelst der Schleimhaut mit der innern Flache des Schildknorpels in Verbindung, auch dient er dem Stimm- ritzenbande zur Befestigung. d) Der Kehldeckel oder Stimmritzendeckel (Epiglottis)
(Fig. 156. 1.) besteht aus einer weichen, porösen, dreieckigen Knorpel- platte, welche vor den Pyramidenknorpeln und innerhalb dem obern Theile der innern Flache des Schildknorpels ihre Lage hat; an dem Kehldeckel betrachtet man einen Grund, die Spitze, zwei F lach en und zwei Rander. Der Grund ist der breiteste Theil und mittelst eines Bandes
an die innere Flache ganz in der Nahe des obern Randes des Schild- knorpels bei'estigt, er gibt auf jeder Seite einen îanglich schmalen, gegen die Pyramidenknorpel gehenden Fortsatz ab, die man die keilförmigen Knorpel (Cartilagines cunéiformes) nennt. Die Spitze, welche nach vorn und oben umgebogen ist, macht den vordern obern freien Theil des Kehldeckels aus. Die vordere Flache erscheint ausgeschweift und dient dem Zungenbein-Kchldeckel- muskel zur Anheftung; die hint ere Flache ist an der Spitze gewölbt und an dem Grande gegen die Mitte etwas ausgehbhlt. Die beiden S ei t e nr ander gehen gebogen von dem Grande an die Spitze, wo sic in einander iibergchen, sie sind wulstig, gekerbt und begrenzen beide Flâehen. Bei den Wiederkâuern besteht der Schildknorpel nur aus
einem Stück, da der Ausschnitt zwischen beiden Platten fehlt. Man betrachtet desshalb an dem Schildknorpel als ein Stück eine innere Flache, w-elche in der Mitte in der Nahe des untern Randes eine kleine Grube besitzt; die âussere Flache ist an der Stelle, wo nach innen die Grube sich befindet, mit eincr abgerundeten, stark hervor- stehenden Beule versehen. Der obero Rand ist in der Mitte ausge- schnitten und daselbst ohne Beule ; der untere Rand ist eben und nur an der Beule ctwas ausgeschweift, und die hintern Rander, die sich wie bei dem Pferde verhalten, werden in einen rechten und linken unterschieden. Die vordern Rander, so wie die obem vordern und die untern vordern Winkel fehlen. Die obern Winkel verbinden sich mit den Gabelasten des Zungenbeines und die untern Winkel stellen lange schmale, etwas nach unten und vorn gekrümmte Fortsatze dar; beide Paare werden als rechte und linke bezeichnct. An dem untern Rande der Platte des Ringknorpels fehlen die zwei kiiopfförmigen Fortsatze und an dem obern Rande des Ringes der Ausschnitt. An |
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den Pyramidenknorpeln sind die vordern obera Winkel kürzer und
breiter, ebenso erscheint auch der Kehldeckcl. Bei dem Schweine besteht der Schildknorpel auch nur aus
einein Stück ; er weicht aber von dem des Rindes in der Hauptsache darin ab, dass an der aussern Fliiclie statt der Beule zwei kleine rundliche Erhöhungen sicli befindcn, der untere Rand in der Mitte einen kleinen spitzigen Portsatz zeigt, die obern Winkel abgerundet und nicht mit den Gabclasten verblinden und dass die untern Winkel breiter, starker und nicht gekriimmt sind. Der Ring des Ringknorpels erscheint wie nach hinten und unten gezogen, der obère Rand ist zur Seite gebogen und in der Mitte vertieft, und der untere Rand in der Mitte etwas hervorstehend. Die vordern obern Winkel der Pyra- midenknorpel sind an ihrer Spitzo mit einem kleinen, ungepaarten, rinnenartig ausgehöhltcn Knorpelstiick verwachsen, wesshalb sie auch verhaltnissmassig langer sind, die iiussere Flache ist mit einer Grate versehen und zwischen den innern Winkeln dieser Knorpel ist ein kleiner rundlicber, ebenfalls ungepaarter Knorpel als Z wis chen- knorpel (Cartilago interarticularis) gelagert. Der Grund des Kehl- deckels verbindet sich mit dem Schildknorpel nur mittelst der Schleimhaut, die stumpfe Spitze ist abgerundet, so dass nur ein halbkreisförmig ersclieinender Rand angenommen werden kann. Die keilförmigen Knorpel an dem Grunde des Kehldeckels sind so kurz, dass sie zu fehleu scheinen. Bei den Fleischfresserli verhalt sich der Schildknorpel wie
bei dem Pferde, nur sind die untern hintern Winkel verhaltnissmassig sehr stark und aussen mit einer Grate versehen, ebenso zeigen der Ringknorpel, die Pyramidenknorpel keine besondere Abweichung und die keilförmigen Knorpel gehen nicht voh dem Grunde des Kehlkopfes ab, sondern sind fur sich bestellende Knorpclstücke, welche von der Schleimhaut eingeschlossen zwischen dem Kchldeckel und den Pyra- midenknorpeln gelagert sind. Auch hier kommt wie bei dem Schweine und an demselben Ort ein Zwischenknorpel vor. Die Bander, welche die Knorpel des Kehlkopfes mit einander,
so wie dièse mit dem Zungenbein und der Luftröhre verbinden, sind: a) Das Zungcnbein-Kehldeckelband (Ligamentum hyo-
epiglotticum) (Fig. 156. a.) besteht aus gelben elastischen Fascrn, welche von der Mitte des Ausschnittes von dem Körper des Zungen- beines an die vordere Flache des Kehldeckels gehen. b) Das Schild-K eh ldeckelband [Lig. thyreo-epigloltkum)
(Fig. 156. b.) zeigt dieselben Fasern wie das vorige, ist aber breiter, indem es von dem obern Rande der beiden Platten des Schildknorpels an den Grund des Kehldeckels gelangt. Bei dem Schweine fehlt dièses Band. c) Das mittlere Zungen b ein-Schildband (Ligam. hyo-
thyrcoideum medium) (Fig. 157. a.), welches gleichfalls von elastischen Fasern gebildet wird, ist ziemlich breit und in der Mitte langer als zu beiden Seiten ; es nimmt seinen Ursprung an dem Körper und den Hörnern des Zungenbeines und endigt sich an dem obern Rande beider Platten des Schildknorpels. |
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Fig. me.
Der Kehlkopf mit dem Körper
des Zungenbeines und dem An- fang der Luftröhre von hinten betraclitet (die Stimmritze ist mittelst einer durchgesteckten Nadel und einer Schlinge bei- nahe geschlossen). |
d) Das Seiten-Zungenbein-
Schildband (Lig. hyo-ihyreoideum la-
terale) (Fig. 157. a'.) geht auf jeder Seite von der Spitze der Gabelaste des Zungen- beines an den obern hintern "Winkel des Schildknorpels. Es fehlt dem Schweine. |
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e) Das Seiten-Ring-Schildband
(Lig. crico - thyreoideum laterale) (Fig. 156. ee.) besteht aus einem Kapselband,
dessen aussere Schichte ziemlich starke Bandfasern zeigt, es verbindet auf jeder Seite die Gelenkflache an dem untern hintern Winkel des Schildknorpels mit denen an der Platte des Ringknorpels. f) Das mittlere Ring-Schildband
(Lig. crico - thyreoideum medium) (Fig. 157. b.) besteht aus weissglanzenden und
elastischen Fasern, wêlche den Raum an der vordern Wand des Kehlkopfes zwi- schen dem Ausschnitt beider Platten des Schildknorpels ausfüllen und nach unten bis an den obern ausgeschnittenen Rand des Ringes des Ringknorpels gehen. g) Das Py rami denband (Lig. car-
tilaginum arytacnoidearum) (Fig. 156. c.) ist aus kurzen Bandfasern zusammenge- setzt, die von dem innern Rande und |
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1. Der KehldecM.
2. Der Pyramidcnknorpel der linken Scile.
3. Die Halle des Ringhnorpels.
a. Das Zungenbein-Kehldeckclband.
b. Das Schild-Kciildccbelband.
c. Das Pyramidenband.
d d. Die Ring-Pyramidenbànder.
e e. Die Seilen-Fing-Schildbà'nder.
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dem innern Winkel .des Pyramidenknor-
pels an die gleichnamigen Theile des gegeniiberliegenden gehen. h) Das Ring-Pyramidenband
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(Lig. crico-arytaenoideum (Fig. 156. dd.)
ist ein Kapselband, das die Gelenkflache an dom iiussorn Winkel des Pyramidenknorpels mit der am obern Rande der Platte des Ring- knorpels verbindet. i) Das Ring-Luftröhrenband (Lig. crico-tracheale) (Fig.
157. c.) kommt von dem untern Rande des Ringknorpels und endigt sich an dem obern Rande des ersten Ringes der Luftröhre. k) Das Pyramiden-Kehldeckelband (Lig. arytaeno-
epiglotticum) ist dünn und geht mit seinem breiten Theile von der aussern Flache des Pyramidenknorpels, schmiiler werdend, nach vorn an den seitlichen Fortsatz (keilfbrmigen Knorpel) des Kehldeckels. Den Wiederkauern fehlt dièses Band. 1) Das Schild-Pyramidenband (Lig. thyreo-arytaenoideum)
nimmt seinen Anfang an der innern Flâche des Schildknorpels und sein Ende an dein vordern untern Winkel des Pyramidenknorpels; es liegt unter dem vorigen, ist etwas stârker als dièses und auch unter dem Namen Stimmband (Lig. vocale) bekannt. |
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Fig. 157. m\ £)je Bander des Z wis che n-
Der Kehlkopf mit dem Körper knorpels /jj mruiaginis interarti-
des Zungenbomes und dem Au- . \ , , t-, fang der Liiftröhre -von vora cularis) bestenen aus kleinen Faserbiin-
betrachtet. dein, welche den Zwischenknorpel auf jeder Seite mit den Pyramidenknorpeln
verbinden. Sie kommen nur bei dem Schweine und dem Hunde vor. Die Kehl kopfliöhlc, welche von
den eben bezeichneten Knorpeln und Bandoni, so wie von den Seite 153 sub. M. summariseb aufgezahlten Muskeln zu- sammengesetzt wird, ist mit einer Schleim- haut, einer Fortsetzung der Maul- und Nasenschleimhaut ausgekleidet, die sich durch die Luftröhre bis in die Bronchien fortsetzt. Sie bildet mit den vordern obern Winkeln der Pyramidenknorpel und dem Gruncle des Kelikleckcls cine langlicbe Spalto, die von wulstigen Randern be- grenzt ist und den Eingang in die Kehl- kopfhöhle als sogenannte Stimmritze (Glottis) macht. An dem Kehldeckel und an den wulstigen Randern der Pyramiden- knorpeln cnthalt sie zahlreiche Schleim- |
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Die Pialle des Schildknorpels.
Der Ring des Hingknotpels. Das miniere Zungenbeiii-Schildbend. Das Seilcn-Zungenbein-Schildband. Das miniere Eing-Schildband. Das Ring-Luflröhrcnband. |
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driisen, welche mit ihren Ausfiihrungs-
gangen die Knorpel durchbohren. In der Kehlkopfhöhle selbst überzieht sie an |
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jeder Seite das Pyramiden-Kchldeckelband
und das Stimmband, tritt dann zwischen die beiden Portionen des Schild-Pyramidenmuskels bis an die innere Flâche des Schildknorpels und bildet daselbst einen Blindsack, den man den Stimmsack oder die Morgagni s che Tasche (Ventriculus Morgagni) nennt. Von jedem Stimmbande, oder auch die Stimmsaite genannt, setzt sich cine weitere Faite nach vorn bis in die Mitte der Vereinigung der obern vordern Winkel beider Platten des Schildknorpels fort, an welcher Stelle sie unter einem spitzigen Winkel zusammentreffen und eine kleine, vorn spitz zulaufende Grube zwischen sich lassen. Ueber diesòr Grube und unmittelbar unter dem Grande des Kehldeckels liegt überdiess noch eine weitere, etwas grüssere Grube, welche als drittos Stimmsackclien bezeichnet wird. Nachdem nun die Schleimhaut diese Fortsatze. abgegeben hat, kleidet sie den übrigen Theil der Kehlkopfhöhle vollends aus, um nach unten und hinten in die der Luftröhre angehörigen Schleimhaut überzugehen. Die Arterien des Kehlkopfes kommen von den obern Schild-
driisenarterien und den aussern Kopfarterien, die Venen gchen in die obern Schilddrüsenvenen über, die Lymphgefasse ergiessen sich in die Lymphdrüsen des Halses und die Nerven erhalt er von den zehnten Hirnnervenpaaren. |
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Die Functìòn des Kehlkopfes * ist, die atmosphàrische Luft von
der Rachenhòhle zu empfangen, um sie durch die Luftröhre in die Lungcn zu fiihren urid umgekehrt dieselbe von diesen Organen wieder aufzunehmen, um sie in die Rachenholile und von dieser entweder durcli die-Nasenliölilen oder die Maulhöhle nach aussen zu leiten; gelangen aber dcr Respiration nachtheilige Stoffe in den Kehlkopf, so erfolgt sogleich chi gewaltsames Ausstossen von Luft (Husten), um dieselben wieder auszutreiben, oder aber wird der Kehlkopf scheinbar krampfhaft zusammengezogen, dass dadurch dessen Ein- gang mehr oder weniger verengt wird. Bei den iibrigen Einhufern (Esel und Maulthier) sind die
Stimmsacke verhiiltnissmiissig grösser und öffnen sich ganz in der Nahe am Grande des Kelildeekels in die Kehlkopfhòhle, desshalb erscheinen auch die von don Sthnmsaiten ausgehenden Falten der Schleimhaut, ebenso die dazwischen liegende Grube kiirzer. Den Wiederkàuern fehlen sowohl die seitlichen Stimmsacke,
als auch das mittlere Stimnisackchen. Bei dem Schweine sind die Stimmsaiten und Stimmsacke viel
tiefer angebracht. * Bei den Fleischfressern, wo das dritte Stimmsiickchen fehlt,
liegen die seitlichen Stimmsacke, so wie die Stimmsaiten nàlier beisammen. 2) Die Luftriihro. (Trachea a. arteria aspcra.) (Fig. 155. d.)
Die Luftröhre ist ein langer, röhrenförmiger, aus knorpeligen
Ringen zusamrnengesctztcr Kanal, der von dem Kehlkopf an der vordern Fliiche der Kôïper der Halswirbel nach unten geht, zwischen dem ersten Rippenpaar in die Brustliöhle tritt und in dieser, von den Blâttern des vordern Mittelfclles cingcschlossen, sich bis unter den fünften bis sechsten Rückcnwirbel fortsetzt, um sich in den Lnngcn zu verzweigen. Die Luftröhre ist von vorn. und hinten etwas platt- gedriickt und von ungefiihr fiinfzig Knorpelringen, Band- und Mus- kelfasern und eincr Schleimhaut zusammengesetzt, an denen sich Blutgefüsse und Nerven verzweigen. Man betrachtet an ihr ein obères und unter es Ende, das
Mittelstiick, cine vordere und hintere und eine rechte uud linke Wand. Das obère Endc verbindet sich mittelst des Ring-Luftröhren-
bandes mit dem untern Rande des Ringknorpels und macht den Anfang der Luftröhre ; das antere Ende liegt in der Brustliöhle und geht von dem ersten Rippenpaar zwischen den Bliittern des vordern Mittelfclles bis an den Grund des Herzens, woselbst es sich in einen rechten und linken Luftröhrenast theilt, die in dem rechten und linken Lungenflügel ihre Verzweiguiig nehmen. Das Mittelstiick liegt am Halse und erstreckt sich von dem obern Ende bis an den Eingang der Brustliöhle, wo es in das unterò Ende übergeht. * Bei der Untersuchung über den Gesundheitszustand der Kespirationsorgaue
bringt man unter Anderom auch mit der Hand einen Druck auf den Kehlkopf an, um die Beschaffenheit (Qualitat) des Hustens auszumittoln. !■ c y li, Anatomie. 44
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Die vorder e Wand ist an dem Jlalstheil der Luftröhre von
den Brustbein-Kiefermuskeln, den Brust-Zungenbeinmuskeln und don Brustbein-Schildmuskelu bedeckt; an dem obern Theile der hint er n Wand liegt der Schlund und an den S ei ten wanden verlaufen die beiden Drosselarterien und Venen, die grossen sympathisclien Nerven und die Stimmnerven, wiihrend an dem untern Theile der linken Seitenwand die Halsportion des Sclilundes sich fortsetzt. Die Knorpel der Luftröhre bestehen aus langen schmalen,
nach hinten offen stellenden übereinanderlicgenden Ringen, welche ein Mittelstück und zwei En dtheile, eine aussere und innere Flâche und einen obern und untern Rand unterscheiden lassen. Das Mittelstück ist schmal, stark und tragt zur Bildung der vordern Wand der Luftröhre bei. Die En dtheile sind zu beiden Seiten des Mittelstückes angebracht, erscheinen breitcr, aber dunner als dièses und tragen zur Bildung der hintern Wand der Luftröhre bei, wiihrend die Umbiegungsstellen, welche den Uebergang von dem mittlern Theile in die Endtheile bilden, die Seitenwiinde ausmachen. Beide Endtheile stchen durch haufiges Zellgewebe und Muskelfascrn mit einander in Verbindung. Die aussere Fliiche ist gewölbt und frei, die innere ausgehöhlt und von den Muskelfascrn und der Schleimhaut bedeckt. Der obère Rand des ersten Ringes ist durch das Ring-Luftröhrenband mit dem Ringknorpel und der obère Rand der iibrigen Ringe aber mit dem untern Rande der vorhcrgelienden verbunden. Der erste Luftröhrenring ist in der Regel am breitestcn, die folgenden zeigen bis zu dem Theilungswinkcl der Luftröhre keine besondere Abweichung von einander; öfter finclet man zwei Ringc zu einem verwachsen, oder den einen ungleich breiter als den nebenliegenden. Was die Bander der Luftröhre anbetrifft, so bes'tehen diese
aus kurzen Bandfasern (Lig. annulorum tracheac), die von dem untern Raad eines Ringes an den obern des niichstfolgenden gelien und so sâmmtliche Knorpelringe zu ciner Röhre vereinigen. Die Mus kei haut der Luftröhre lasst Langen- und Quer-
fasern unterscheiden, erstere liegen an der vordern Wand der Luft- röhre und setzen sich, von der Schleimhaut bedeckt, auf der innern Fliiche der Ringe von dem Ringknorpel bis an den Theilungswinkel der Luftröhre fort, letztere gehen von der innern Fliiche des einen End- theiles an die des andern und schliesscn mit der Schleimhaut die knorpelige Röhre an ihrer hintern Wand. Durch die Langenfasern werden die mittlern Theile der Ringe und durch die Querfasern die Endtheile derselben einander geniihert, so dass die Luftröhre durch erstere etwas verkiirzt und durch letztere verengt wird. Die Schleimhaut der Luftröhre ist eine Fortsetzung der
Schleimhaut des Kehlkopfes und geht in die der Luftröhreniiste über; ihre aussere Fliiche steht an der vordern Wand der Luftröhre durch kurzes Zellgewebe mit den Liingenfasern und an der hintern Wand mit den Querfasern der Muskelhaut in Verbindung; ihre innere der Höhle zugekehrte Fliiche zeigt kleine Langenfaltchen und ist mit |
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Sclileim bedeckt. In Beziehung auf die Empfindlichkeit der Luftröhren-
schleimhaut kann icli die Bemerknng nicht untcrlassen, dass sie an dem obern und untern Ende der Luftröhre auf aiigebrachte Reize durch Eindringen fremder Körper, z. B. beim Eingeben flüssiger Arznei etc., sich sehr empfindlicli zeigt, was durch den sogleich heftig erfolgenden Husten dargethan wird; an dem Mittelstiick dagegen scheint dièses durchaus nicht der Fall zu sein, indem man nach gemachter Tracheo- tomie (Luftröhrcnschnitt) mit den Fingern durch die gemachte Oeffnung die Schleimhaut lange und stark berühren (reizen) kann, oline dass auch nur der geringste Husten erfolgen würde. Das obère Ende und das Mittelstiick der Luftröhre erhalten ihre
Aiteiien von den Drosselarterien und die Venen gehcn in die Drcssel- venen iibcr; das untore in der Brusthöhle zwischen den Blattern des vordern Mittelfelles gelagerte Ende erhalt Zweige von der Bronchial- und Schlundarterie ; die Lvmpligefasse crgiessen sich in die Halsdrüsen und die Nerven kommen von den zehnten Hhnnervenpaaren. Die Luftröhre nimmt die Luft von dem Kchlkopf auf und befördert
sie in die Lungen und von diesen wieder in den Kehlkopf zurlick. Die Luftröhre dor Wiederkauer hat ungefiihr dieselbe Anzahl
Knorpelringe wie bei dem Pferde, nur ist sie von beiden Seiten etwas zusammengedriickt; die Knorpelringe sind an dem Mittelstiick verhalt- nissmiissig schmaler und die Enden derselben legen sich gegenseitig so an einander an, dass dadurch an der hintern Wand der Luftröhre ein starker Kamm entsteht. Das untere Ende der Luftröhre theilt sich an den Lungen in drei Aesto, wovon zwei dem rechten und einer dem linken Lungciifliigel angehörcn. Bei dem Schweine zahlt die Luftröhre ungefiihr dreissig Knor-
pelringe und das untere Ende theilt sich ebenfalls wie bei den Wieder- kauern in drei Aoste. Bei den Fl eischfr ess ern ist die mehr cylindrisch gestaltete
Luftröhre aus ungefahr 42 Knorpelringen zusammengesetzt, die aber mit ihren Endtheilen einander nicht berühren, wodurch ein Zwischenraum entsteht, der jedoch bei dem Hunde viel grösser als bei der Katze ist. 3) Die Scliilddiüseii. (Glandulae thyreoidcae.) (Fig. 157. o.)
Wenn gleich die Schilddrüs'en zur Respiration selbst nichts
beitragen, so folgt ihre Beschreibuiig aber desshalb hier, weil sie mit diesen Organen zunachst in Verbindung stehen. Es sind mimlich zwei kleine, langlich runde, rothbraun aussehende driisige Organe, die unter dem Kehlkopf zur Seite an dom obern Ende der Luftröhre ihre Lage haben, und schon Seite 24 bei don Blutdrüsen vorgemerkt wurden. Jejle Drüse steht mit ihrer in n ern Fl fiche durch Zellgewebe
mit den Knorpelringen der Luftröhre in Verbindung, die aussere F la che ist mehr gewölbt und irei. Das obère End-e der Schild- drifse ist abgerundet und stiunpf, das untere dagegen durch eine bandartige Verlangerung mit dem gleichnamigen Ende der Drüse der andern Seite verblinden ; in manchen Ffillen aber geht von dem untern Ende ein lSnglicher, ziemlich starker, von der Substanz der Drüse |
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gebildeter Portsatz nach unten und innen ununtcrbroclien in einen
ahnlicheii der gegenüberliegenden Driise über, wodurch dann die Ver- bindimg beider Driisen deutlicher erscbeint und beide dann aucli als eine Driise betrachtet werden können. Jede Scbilddrüse ist aussen von einer eigenen festen Haut umgeben, welche das Parenchyma der Driise oinschliesst, das aus Zellgewebe, zalilreiclien BlutgofJissen und kleinen Blâschcn besteht. Die verhiiltnissmassig sebr grossen Arterien der Scbilddrüse geben
als untere und obère Schilddrüsenarterie aus dem obern Ende der Drosselarterie hervor, die gleicbnamigen Venen ergiessen sicli in die Drosselvenon und die Lympbgcfasse in die Halsdrüsen ; die Nerven erbalt sie von dem zebntcn Hirnnervenpaar. Uebcr die Bestimmung dièses Organes ist niclits Genaues bekamit,
zumai sie keine Ausführungsgange bcsitzt; ob aber vielleicht das ibr zugeluhrte Blut eine Misclmngsiinderung erleidet, odor ob sie bei de.m Fötus, bei dem sie im Verhiillnisse grösscr erscbeint, auf die Ent-, wicklung des Keblkopfes, an den sic Blut abgibt, odor selbst auf die Stirarne Einfluss bat, muss dabin gestellt bleiben. Eine krankbafte Vergrösserung der Schilddriiscn ist unter dein Namen Kr op f (Struma) bekannt. Bei den Wied erkauern ersebeinen die Schilddriisen im Ver-
haltnisse langer, schmalor, mebr platt und wie aus kleinen. Lappchen zusammengesetzt. Bei dem S eh wei ne liegen die ebenfalls liinglichen Scbilddrüsen
mebr an der vordern Wand der Luftrühre und ganz nabe beisammen, so dass sie nur eine Driise auszumacben scheinen. Aucli bei den Fleischfress cm baben die verhaltnissmassig
sébr grossen Scbilddrüsen eine mebr langliche Form ; sie liegen zur Seite dor Luftröhre und sind an beiden Enden verschmalert. c. ^ltljnmnjsorjnnc iit &cr pru(lt)ôl)k.
1) Die Brusthöhle. (Cuvum thoracis.)
Die Brusthöhle ist eine grosse geraumige, oben von den
Körperu der Rückenwirbel und den obern Enden der Rippen (obère Wand), zu beiden Seiten Aron dem übrigen Theile sammtlicher Rippen, den Rippcnknorpeln der wahren Rippen und den Zwiscbenrippenmus- keln (reebte und linke Seitenwand), und unten von dem Brustbeine (untere Wand) gebildete Höble, die nach vom au ihrem Eingang (vorderes Ende) zwiseben dem ersten Rippcnpaar durch die Luftröhre, denSchluiid, Muskeln, die Gcfiisse und Nerven, und beim Fötus und neugebornen Tbiercn aucb noch durch die Brustdrüse verscblossen, und nach hinten (hinteres Ende) durch das Zwerchfell von der Bauch- höhle geschieden ist. Diese Wiinde machen zusammen den soge- nannten Brustkorb oder Brustkasten (Thorax) aus, der folgende Durchmesser unterscheiden lasst. Der Liingendurchmesser erstreckt sich an der obern Wand
der Brusthöhle yon dem Körper des ersten bis zu deni des letzten |
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Riickenwirbels und nimmt gegen die untere Wand in dem Verhaltnisse
ab, als das Zwerchfell sich nach vorn neigt. Der Quer dure lime s ser liât an dem vordern Ende der Brust-
hölile, wo die Rippenpaare einander am nâchsten stehen, den geriiigsten Umfang, nimmt aber gegen die Mitte der Brusthöhle allniahlig zu, so dass er zwisclien dem neunten Rippenpaar am grössten ist und von hier gegen das liinterc Ende alhnahlig an Grosse wieder abnimmt. Der senkrechte Durchmesser ist an den beiden Enden
der Brusthöhle am kleinsten und in der Niihe des Scliaufelknorpels am grössten. Die Brusthöhle ist mit einer serösen Haut, dem Brust-
oder Rippenfell (Pleura), ausgekleidet, das zwei iieben einander liegende, geschlossene Sacke (Saccipleurae) bildet, welclie in einen rechten und linken unterschieden werden. Von den Seitenwanden der Brusthöhle gehen die aussern Platten der Sacke nach oben an die Körper der Rückenwirbel, biegen sich daselbst nach innen und unten um, und setzen sich dami theils durch Zellgewebe mit einander verbunden, theils verschiedene Organe zwisclien sich einschliessend in der Mitte der Brusthöhle ihrer ganzen Lange nach als in ne re Platten der Sacke oder sogenanntes Mittelfell (Mediastimmi) bis an die untere Wand der Brusthöhle fort. Die innern Platten der Sacke bilden in der Brusthöhle eine Scheidewand, wodurch diese in eine linke und rechte Halfte abgetheilt wird; beide Platten kommen an der obern und miteni Wand und an den Enden der Brusthöhle zusammen, wodurch dann die Sacke entstehen. Das ganze Mittelfell liisst sich in ein vòrd eres und hinteres Mittelfell unterscheiden, wovon jedes cinen Raum zwisclien sich liisst, den man den Mittelfellsraum (Cavum mediastini) nennt. Das vordere Mittelfell (Mediastinum anticum) (Fig. 157. ff.)
geht von den Körpern der sechs ersten Rückenwirbel nach unten bis an das Brustbein, und erstreckt sich von dem Eingang der Brusthöhle nach hinten bis an den Bogen der hintern Aorta und den Herzbeutel, an welchem sich beide Platten trennen, dcnsclben überziehen und ihn dann als hinteres Mittelfell wieder verlassen. In dem Raum des vor- dern Mittelfelles befinden sich der vordere Theil der Brustportion des Schlundes, das untere Ende der Luftröhre, der vordere Theil des Milchbrustganges und der ungepaarten Vene, die vordere Aorta mit ihren Hauptasten, die vordere Hohlvene, ein Theil der Zwerchfell- nerven, die Lungen - Magennerven, Aoste der grossen sympathischen Nerven und beim Fötus auch noch tlieilweise die Brustdiüse. Das hint er e Mittelfell (Mediastinum po sticum) (Fig. 157. g g.)
kann füglich in eine obère, eine untere linke und eine untere rechte Abtheilung gebracht werden. Die obère Abtheilung erstreckt sich von dem Bogen der Aorta und dem obern Theile des Herzbeutels bis nach hinten an die vordere Fioche des Zwerchfells, und von den Körpern der übrigen Rückenwirbel bis an den obern Rand der Lungen, welche sie auch überzielit; zwisclien den Blattern dieser Abtheilung sind die Brustportion der hintern Aorta, der grössere |
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Theil des Milchbrustganges und der ungepaarten Vene, die lialb unge-
paarte Vene, der liintcre Theil der Brustportion des Schlundes mit seinen Gefassen, die Lungen-Magennerven und der Anfang der Ein- geweidenerven enthalten. Die untere linke Abtheilung, welche als Fortsetzung der vorigen zu betrachten ist, liegt zwisclien dem obern Rande der Lungen, dem Herzbeutel und dem Zwerchfell, die untere ree li te Abtlieilung dagegen zwisclien dem Brusttheil der hintern IToblvene, dem Herzbeutel und dem Zwerchfell; diese beiden Ab- tlieilungen liaben ein spinnenwebenartiges Aussclien und lassen einen grössern Raum zwisclien sicli, der zur Aufnalime des mittlern Lungcn- lappens dient; aucli verlaufen an ibnen die Zwcrchfellnerven. Ausser den den scrösen Hauten zukommenden Eigenschaften hat
das Brustfell, besonders aber die Mittelfelle, noch die Function, so- wohl den in der Brusthöhle gelagerten, als auch den in derselben verlaufenden Organen ihre Lage zu sicliern. 2) Die Lungen. (Pulmone.i.) (Fig. 157. h.)
Die Lungen liaben ihre Lage in der Brusthöhle zwisclien den
innern Platten der Brustsacke, von dencn sie sackartig umgebcn sind, verdrangen aber, wenn sie mit Luft angefiillt sind, dieselben, so dass sie nun den ganzen loeren Raum der Brusthöhle einnehmen; ihre Sub- stanz erscheint weich und schwammig und ihre Farbe blassrotli *, beim Fötus dagegen, wo sie noch keinc Luft enthalten, mehr dunkel- roth. Man unterscheidet sie in einen rechten und linken Lungen- flügel, welche beide durch die Luftröhre, die grössern G.efasse (Lnngenarterien und Lungenvenen) und einer Fortsetzung des Brustfells in ihrer Lage erhaltcn werden. Der r e ch t e L ungenf lü g cl oder Lungenlappen nimmt die
rechte Hiilfte der Brusthöhle ein und ist etwas grösser als der linke, er ist durch einen Einsclniitt in zwei Lappen gethcilt, wovon der kleinere, dreieckig gestaltete, auch der mit tl er o Lungenlappen genannt, in den Raum aufgenommen wird, den beide uniern Abtheilungen des hintern Mittelfelles zwisclien sich lassen; der linke Lungenflügel ist uiigetheilt und in der linken Hâlfte der Brusthöhle gelagert. An jedem Lungenflügel betrachtet man zwei Enden, zwei Flachen und zwei Rander. Das vordere Ende besteht aus einem liinglich schmalcn, un-
regelmassig gestalteten, kleinen Lappen, der frei zur Seite des Herz- beutels liegt und sich nach vorn bis zur ersten Rippe erstreckt; das hint er e Ende ist viel breiter als das vorige und reicht von dem Zwerclicll bis an den Herzbeutel, wo es in. das vordere übergeht; es ist durch eine Verdoppelung der Brusthaut, das Lungen band * Bei Sectionen flndet man gewolmKeh den einen Lungenflügel viel dunlder
gefarbt als den andern, oline dass die Substanz desselben eine krankhafte Ver- iinderuug naclnveisen liesse, eine scbeinbare Abnormitiit, die immer nur an dem Lungenflügel beobachtet wird, auf deren Seite das Thier verendete., oder nacblier langere Zeit noch gelegen hatte und von einer grössern Ansammlung des Blutes herrülirt, das namlicli vermöge seiner Scliwero in die unten liegenden ïheile fliesst. |
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(Ligamentum pulmonis) genannt, an den obern Theil der Aponeurose
des Zwerchfells befestigt. Die au s s ere gewölbte Piacile ist glatt und der ausgeliöhlten
Seitcnwand der Brusthölile zugekehrt; die innere, ebenfalls glatt e Flâche liegt an dem Mittelfell, dem Herzbeutel und dem Zwercbi'ell, und ist in dem Verhaltnisse ausgehölilt, als diese Tlieile gewölbt erseheinen. Der obère lì and ist stumpf, abgerundet und an dem vordern
Ende gebogen, hinten an dem Herzbeutel stebt er nach innen durch die Luftröhre, die Blutgefasse und Nerven und weiter hinten durch Zellgewebe mit dem Lungenfliigel der andern Seite in Verbindung; der un te re Band ist scharf, hinten gebogen und vorn etwas ausge- schnitten, aucli zeigt er an dem vordern Ende eiuen kleinen Einschnitt; beide Rander begrenzen die Flachen und gehen an den Enden in einander über. Das Gewebe der Lungen wird hauptsachlich durch die vielfach
verzweigten und mit zahlreichen kleinen Bliischen sich endigenden Luft- röhreniiste, so wie durch die Verzweigungen der Blutgefasse, der Lymph- gefasse und Nerven gebildet, welche einzelnen Theilc durch Zellgewebe zu einer schwammigen Masse mit einander verbunden und aussen von einer serösen Mem bran, einer Forts etzung des Brustfells (Pleura pulmonalis), umgeben sind. Die Luftröhrenaste oder Luftgefasse (Bronchi) gehen mit
ihren beiden Hauptstammcn an dem Theilungswinkel aus dem hintern Ende der Luftröhre hervor, jeder setzt sich dann in dem Lungenfliigel seiner Seite in der Richtung des obern Randes bis in die Nâhe des hintern Endes fort, und verzvveigt sich in demselben der Art, dass die Aufangs noch regelmiissig gestalt'eten Knorpelringe, je weiter namlich die Nebenaste von dem Hauptstamme sich entfernen, immer kleiner werden, sich in mehrere Stücke theilen, deren Zahl sich allmalilig vermindert, so dass sie bei fortgesetzter Verzwcigung einzelne, kleine halbkreisförmige Knorpelstücke spiiter nur noch kleine -Knorpelplatt- chen erkennen lassen, die sich zuletzt ganz verlieren und nur noch die sie auskleidende Schleimhaut übrig lassen. Die Luftgefasse, welche jetzt von der Schleimhaut allein gebildet werden, machen als enge Kanale weitere Verzweigungen, bis zuletzt die fcinsten Luftgefasse mit kleinen, blind endigenden Erweiterungen aufhören, die man die Lungen- blâschen oder die Luftzellen (Vesiculae s. cellulitepulmonales) nennt. Die einzelnen Lungenblaschen, welche die eigentliche Lungen- substanz ausmachen, sind mittelst Zellgewebe zu grössern Lappchen mit einander verbunden, die jedoch bei dem Pferde, nach Abnahme des serösen Ueberzuges, weniger deutlich erseheinen. Durch die fort- gesetzte Verzweigung der von der Schleimhaut gebildeten Luftgefasse gewinnt dieselbe nicht unbedeutend an Flâche, wodurch auch der Athmungsprocess eine viel grössere Ausdehnung erlangt. Die Blutgefasse der Lungen sind die Lungenarterie, die Luft-
röhrenastartcrie und die den Arterien entsprëchenden Venen. Die Lungenarterie nimmt als ein grosses Gefâss aus der
rechten Herzkammer ihren Ursprung, tritt alsdann, nach hinten geliend, |
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an den Theilungswinkel der Luftröhre, um sich mit den Luftröhrenasten
in den Lungen zu verzweigen. An den feinsten Luftgefassen und den Lungenblasclien bilden die Arterienzweige die feinen Hamgefassnetze, welche den Uebergang zu den Venen macheti, diese beglciten die Arterien, gehen immer in grössere Zweige, Aeste und am Ende in mehrere Hauptstâmme iiber, welche als Lungen venen bezeichnet werden und in die linke Herzvorkammer einmünden. Die Lungenartcrie, welche venöses Blut ent h alt, führt dassèlbe von dem Herzen in der Ab- sicht in die Lungen, um es in Arterienblut umwandeln zu lassen, welches nachher durch die Lungenvenen dem Herzen wieder zugeführt wird. Die L uftröhr en as t arterien entspringen mit einem gemein-
schaftlichen Stiimmchen aus der Brustportion der hintern Aorta, gelangen wie die Lungenarterie an den Theilungswinkel der Luftröhre und verzweigen sich mit den Luftröhrenasten; die entspreclienden Venen veremigen sich' zu der L uftröhr en ast ven e , welche sich in die ungepaarte Vene ergiesst. Die Luftröhrenastarterie führt den Lungen das Blut zur Ernahrung zu. Die zahlreichen Lymphgefâsse verlaufen sowohl an der Ober-
flache als in dem Gewebe der Lungen; sie gehen mit den Arterien und Venen an dem Theilungswinkel der Luftröhre aus denselben heraus, führen alsdann ihren Inhalt in die daselbst gclagcrten Lymphdrüsen (Bronchialdrüsen) und von diesen durch weitere Lymphgefâsse in den Milchbrustgang. Die Nerven der Lungen, welche die Lungengeflechte bilden,
sind Aeste der grossen sympathischen Nerven, grösstentheils aber der Lungen - Magennerven. Beim Einathmen (Inspiratio) strömt die atmosphaïische Luft durch
die Luftröhre in die Lungen, woselbst sie in den feinsten Luftgefassen und deren blinden Endigungen, den Lungenblasclien, mit dem der Lungen- arterie angehörigen schwarzrothen, mit Chylus und Lymphe vermiscliten Venenblute in nahere Beriihrung kommt, wodurch dassèlbe eine solche Veranderung erleidet, dass es als hellrothes Arterienblut durch die Lungenvenen dem Herzen wieder zurückgeführt wird. Beim Ausathmen (Exspiratio) wird ein Theil der eingeathmeten Luft von den Lungen durch die Luftröhre ausgestossen, die aber durch den Athmungsprocess reicher an Wasserdunst und Kohlensauregas und armer an Sauerstofï geworden ist. Bei den Wiederkauern ist der rechte Lungenfiügel durch Ein-
schnitte an dem mittlern Theile des untern Randes der Lungen in vier, und der linke in zwei Lappen getheilt; auch lassen sich, iibrigens nur bei dem Rinde, die Lungenlappchen, weil sic durch hüufigeres Zellgewebe mit einander verbunden sind, viel deutlicher erkennen als bei dem Pferde. Bei dem Schweine verhalten sich die Lungen im Allgemeinen
wie bei dem Rinde. Bei den Fleischfressern zeigt der rechte Lungenfiügel vier und
der linke drei Lappen; die Lappchen scheinen ganz zu fehlen und die Lungenblasclien verhaltnissmassig weiter als bei den Pflanzenfressern. |
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fdjre 0011 0Ctt ^ffd^n. {Angiologia.)
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Die Gefasse * maehen ein eigenes System aus, das von den
Ar te ri en, Venen und Lymphgefâss en gebildet wird; diese breiten sich namlich, zalilreiche Anastomosen bildend, als mehr oder w eniger grosse, röhrenförmige Kanale nach Art eines Netzes in den einzelnen Theilen des Organismus aus. Das ganze Gefâsssystem lasst sich in Beziehung auf die Verschiedenheit des Inhaltes und der Function in das B1 u t g e f a s s s y s t e m und in das Lymphgefâss- system abtheilen. i. Das 3Ölut0ffa^fi),fem.
Das Blutgefasssystem, auch die Blutb e wégungs or-
gane genannt, handelt von der Beschreibung der Blu tg e fasse (Vasa sanguifera), die in Art eri en und Venen unterschieden werden, und das Herz als Centralorgan haben. Die Blutgefasse führen das Blut von dem Herzen zu den einzelnen Gebilden des thierischen Körpers und von diesen zum Herzen wieder zuriick, wo- durch der Kreislauf des Blutes entsteht, der bei der Beschreibung des Herzens naher erwahnt werden soli. A. p(lS $tX). (Cor.) (Fig, 160. b. c.)
Das Herz liât seine Lage in dem vordern Tlieil der Brusthöhle,
ungefahr zwischen dem dritten bis siebenten Rippenpaar, mehr auf der linken als auf der rechten Seite und etwas schief von vorn und oben nach hinten und unten; es ist durch die grössern Gefassstamme, die aus ilnn ihren Ursprung nehmen, an der Wirbelsaule gleichsam aufgehângt und von dem Herzbeutel eingeschlossen. Der Herzbeutel (Pericardium) (Fig. 160. aa.) erscheint als
ein hautiger geschlossener Behalter, der das Herz frei umgibt; er ist von den innern Platten der Brustsacke eingeschlossen und aus zwei H au ten zusammengesetzt. Die fibrose Membran als aussere * Da die Absonderungsgefasse bei ihreu betreffendeu Organen niiber besclirie-
ben wurden, so kann hier natüilich blos von der Beschreibung der Blut- und Lymphgefasse die Rede soin. Ueber die Gefasse im Allgemeinen sieho Seite 20 unter der Rubrik „Gefassgewebe". I. eyh, Anatomie. 45
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Schicht e besteht aus weissglâuzenden sehnigen Fasern, die sich
oben an den grossen Gefâssstammen und unten an dem obern Rand des Brustbeines zwischen den vier letzten Brustknochen befestigen; ihre âussere Flâche ist gewölbt und durch Zellgewebe mit den Platten der Brustsâcke verbunden, ihre innere ist in dem Verhâltnisse aus- gehöhlt und mit der innern Schichte in inniger Verbindung. Die innere Schichte ist eine seröse Membran, welche an ihrer innern freien, der Höhle des Herzbeutels zugekehrten Plâche Serum aushaucht, um dieselbe schliipfrig zu erhalten ; wâhrend nun die fibrose Haut nach oben mehrere Oeffnungen zum Durchgange der grössern Blutgefâsse besitzt,- stulpt sich die seröse Haut an dieser Stelle an dem Ursprung der grössern Gelasse um, und setzt sich als âussere Haut des Herzens nach unten fort, so dass die innere Haut des Herzbeutels mit ihrer freien Flâche der der âussern Haut des Herzens gegenüber liegt; zwischen beiden bleibt ein leerer Raum, der die Be#«igungen des Herzens erleichtert. Der HerJft)eutel gewâhrt dem Herzen den Nutzen, dass er das-
selbe befestigen hilft, vor'dem Druck der umliegenden Organe schützt und durch die Ausdünstung an der freien Oberflaclie der serösen Membran Reibungen verhindert. Der Herzbeutel erhalt seine Arterien hauptsiichlich von den
innern Brustarterien, die Venen gehen in gleichnainige zurück, und die Saugadern gehen in die des Herzens und der Lungen über. Bei deh Fleischfressern verbindet sich der Herzbeutel nach
unten nicht mit dem Brustbein, sondern mehr nach hinten mit dem Zwerchfell. Das Herz ist ein, den unwillkührlichen Muskeln angehöriges,
dunkelrothes, kegelförmig gestaltetes, von beiden Seiten etwas platt- gedrücktes hohles Organ, das sowohl aussen von einer serösen Haut, einer Fortsetzung der innern Haut des Herzbeutels, umgeben, als auch innen von einer serösen Haut ausgekleidet ist. Die Muskel- fasern, die wie die der unwillkührlichen Muskeln auch Querstreifen besitzen, lassen besonders an den Herzkammern deutlich mehrere Schichten erkennen, von denen die Fasern der aussern Schichte in schiefer Richtung von dem Grunde gegen die Spitze, die der mittlern quer von der einen Langenrinne zur andern und die der innern Schichte in verschiedenen Richtungen verlaufen, so dass die Herzkammern von allen Seiten zusammengezogen werden können. An dem Herzen unterscheidet man den Grund und die Spitze, eine rechte und linke Seitenflâche und einen vordern und hintern Rand. Der Grund macht den obern breitern Theil des Herzens aus,
der mit den grössern Gefâssstammen in Verbindung steht; die stumpfe Spitze sieht nach unten gegen das Brustbein und liegt frei in dem Herzbeutel. Die S ei tenflachen erscheinen gewölbt und sind mit einer Quer- und zwei Lângenfurchen versehen; die Quer- furche ist kreisförmig und liegt zwischen den Vorkammem und den Herzkammern, deren Grenzen sie auch anzeigt, die Langen furche geht auf jeder Seite von der Querfurche in schiefer Richtung nach |
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unten bis an die Spitze, diese deuten nach innen die Scheidewand
der Herzkammern an ; in genannten Rinnen, welche zur Aufnahme der grössern Gefâssaste des Herzens bestimmt sind, ist gewöhnlicli mehr oder weniger Fett abgelagert. Der vorder e Rand ist ge- bogen und der hintere gegen die Spitze etwas ausgeschnitten; beide sind abgerundet und gehen in die Seitenflâchen über. Das ganze Herz scbliesst vier Höhlen ein, die man auch die
Herzkammern nennt, die zwei obera kleinern bezeichnet man als Herz vorkammern und die zwei untern grössern als Herzkammern. a) Die Herzvorkammern. [Atria cordis.) (Fig. 158. 2. und Fig. 159. 2.)
Die Herzvorkammern oder Vorhöfe sind die zwei kleinern
Höhlen, die am Grunde des Herzens über den Herzkammern liegen; man unterscheidet sie in eine rechte und eine linke, die beide durch eine Scheidewand von einander geschieden sind. Jeder Vorhof wird von einer gewölbten Seitenwand und einer ge- melliseli aftl ichen Scheidewand begrenzt, und steht durch mehrere Oeffnungen sowohl mit den Herzkammern, als auch den grössern Venenstammen in Communication. Die Seitenwand besteht aus einer aussern und einer
innern serösen Membran und der dazwischen liegenden Mus- kelschicht, deren Bundel nach verschiedenen Richtungen laufen; nach aussen ist die Muskelsubstanz mit Ausnahme eines gekerbten Randes eben, nach innen dagegen ragen die Muskelbündel in die Höhle der Kammer, verbinden sich netzartig unter einander und werden die Fleischbalkeri (Trabeculae carneae) genannt, die unregel- massige Vertiefungen (Buchten) zwischen sich lassen. An jedem Vor- hof bildet die Seitenwand durch eine Verlangerung einen blindsack- i'örmigen hohlen Anfang, den man das Herzohr [Auricula) nennt, dadurch zerfallt die Höhle in zwei Halften, namlich in die eigentliche Höhle der Vorkammer und in die Höhle des Herzohres, erstere wird besonders durch die Erweiterung der beiden Hohlvenen gebildet. Die gemeinschaftliche Scheidewand (Septum atriorum) be- steht aus einer Muskellage, in der. die Fasern innig mit einander verbunden sind. Beide Flâchen der Scheidewand sind eben, gegen die Höhlen der Vorkammern geriebtet und mit deren innern Hauten überzogen. In der Muskelsubstanz der Scheidewand liegt bei dein Pferde ein unregelmassig gestalteter Knorpel (Cartilago cordis), dei- bei altera Thieren mehr oder weniger verknöchert angetroffen wird und dein Herzknochen des Rindes analog ist. 1) Die rechte Vorkammer oder der Hohlvenensack
(Atrium dextrum s. venarum cavarum) (Fig. 158. 2.), welche nach vorn, aber mehr gegen die rechte Seite über der rechten Herzkammer liegt, lasst vier Oeffnungen bemerken. Die Oeffnung der vor- dern Hohlvene ist gross und belindet sich nach vorn und oben an der Seitenwand; die Oeffnung der h intern Hohlvene liegt mehr nach hinten und unten zwischen der Seitenwand und der Sclicidewand; die Oeffnung der Kranzvene liegt unter der vorigen |
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ganz in der Niihe der viert en Oeffnung, die zur rechten Herz-
kanmier führt, sie ist die kleinste und mit einer halbm on dier- mi g en Klappe (Valvula Thebesü) versehen, die den Rücktritt des Blutes in die Vene verhindert. In der rechten Vorkammer bemerkt man an der Scheidewand eine 1 Sn glie h runde Grube (Fossa ovalis), die mit einera von der Muskelsubstanz gebildeten Ring (Isthnius s. annulus fossac ovalis) umgeben ist ; es deutet diess niim- lich diejenige Stelle an, wo bcim Fötus das eirunde Loch war. 2) Die linke Vorkammer- oder der Lungenvenensack
(Atrium sinistrimi s. venarum pidmonalium) (Fig. 150. 2.) liât ihrc Lage hinter der vorigen und iiber der linken Herzkammer. Das Herzohr an ihr ist kleiner als an der rechten; die Seitenwand wird nach oben und hinten von den Lungenvenen durchbohrt, deren es si e ben bis neun S tamme sind; nach unten geht sie durch eine grössere Oefihung in die linke Herzkammer iiber. Die Stelle an der Scheidewand, wo beim Fötus die Klappe des ovalen Loches angc- bracht war, erscheiiit etwas faltig. |
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b) Die Herzkammern. (Ventricidi cordis.) (Fig. 158. 1. und Fig. 159. 1.)
Die Herzkammer n liegen unter den Vorkammern, sind
grösser als diese, indem sie sich von dem Grund bis an die Spitze |
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des Herzens erstrecken ; auch
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sie werden wie die Vorkammern in
eine rechte und linke H e r z- |
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Fig. 158.
Das llerz mit geiiffneter rechter Vorkammer
und Herzkammer.
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kammer abgetheilt, von denen
jede durch die Seitenwancl |
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und die gemeins chaftlichc
Scheidewand gebildet wird, sie stehen durch mehrcre Oefl- nungen mit den grössern Arte- rienstammen und den Vorkam- mern in Verbindung. Die Seitenwand besteht
aus einer starken Fleischlage, die an ihrer âussern gewölbten Flache von einer Fortsetzung der serösen Haut des Herzbeutels und an ihrer innern ausgehöhlten Flache von einer Fortsetzung der serösen Auskleidung der Vor- kammern umgeben ist ; die Mus- kelfasern sind, wie schon ange- geben , verschiedenartig mit ein- |
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Die gcölTnete rechte Herzkanimer.
Die durchschniilent! unti zurâckgelegte Seitenwand.
Die Fleischbnlken und die Verliefungen zvvischen
denselben.
Die Arleitenüffiiunir. Die halbinundförmigcn Klappen au dcrsclbcn.
Die geöffncte rechte YorkBiiimer. Die Fleischlialken und Buchlen. Die OelTnuniT der vordern llohlvene. Die OeITniing dei hinieru Hohh'enc. |
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ander verwoben. An der innern
Flache der Seitenwand, besonders in der Niihe der Spitze, bilden die Muskelfasern eine Menge netzartig unter einander ver- bundenc Bundel (Fleischbalken). |
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ii ii.
Ii!..
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d.
re c. |
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welche in die Höhle der Kamrner hereinragen und verschieden gestal-
tete Vertiefungen (Buchten) zwischen sich lassen. Ausser diesen kommen noch weitere kegelförmig gestaltete Hervorragungen vor, die man auch die warzenförmigen Muskeln (Musculi papillares) nennt, und den Sehncnfaden (Chordae tendineae), welche den Klappen der Venenöffnung der Herzkammer angehören, zur Anheftung dienen. Die Schei de wand (Septum vcntriculorum), welche die Grenze zwischen beiden Herzkammern macht, ist sehr stark und geht in die Seitcnwande derselben übcr, in der rechten Herzkammer er- scheint sie stark gewölbt und in der linken etwas ausgehöhlt; sie ist in jeder Kanimer von der serösen Auskleidung überzogen. Die Mus- kelfasern der Scheidcwand diirchkreuzen sich mannigfaltig und gehen in die der Seitenwande, aber nicht in die der Vorkamniern über. Von der Scheidewand setzen sich in beiden Kammern ein oder zwei fleischigc Bundel als sogenannte Querb alken irei durch die Kammer an die Seitenwand fort; diese Querbalken bestellen in manchen Fallen nur àus Sehnenfasern und scheinen eine allzustarke Ausdehnung der Kammern zu verhindern. 1) Die rechte Herzkammer oder die Lungenkammer
(Ventriculus dexter s. pulmonalis) liegt nach vorn und neigt sich wie die rechte Vorkammer mohr nach der rechten Seite hin; ihre Seitenwand ist viel dunner als an der linken, und mehr breit als lang, weil sie nicht bis an die Spitze des PJerzens reicht; daher kommt es auch, dass der Querdurchmesser grösser und dei- Langen durchm esser kleiner, als in der linken Kammer ist. Sie ist mit zwei Oeffnungen versehen, von denen eine in die rechte Vorkammer und die andere in die Lungenarterie fiihrt. Die Oeffnung zur Vorkammer oder die Venenöffnung
(Ostmm venosumj liegt oben au dem Grund, sie ist sehr gross und mit einem weissen, aus festem Zellgewebe bestehendem Ring (Limbus) umgeben. An diesem Ring bildet die seröse Auskleidung durch Vcrdoppelung drei bis vier Klappen, die an ihrem Ursprung mit einander in Verbindung stehen, nach unten aber, schmaler wer- dend, sich trennen und in drei bis vier Zipfel sich theilen, welche mit den Sehnenfasern der warzenförmigen Muskeln in der Art sich verbinden, dass die Sehnenfasern zwischen ihren Hauten sich aus- breiten und dieselben dadurch verstarken. Diese Klappen,. welche in die Herzkammern herunterhangen, werden nach ihrer Gestalt als dreispitzige oder dreizipfclige Klappen ( Valvulae tricuspides) bezeichnet. Die Oeffnung zur Lungenarterie oder die Art eri en-
öffnung (Ostium arteriosum) ist kleiner als die vorige, sie liegt ebenfalls oben, aber mehr links neben der Scheidewand. Die innere Membran, welche sich durch diese Oeffnung in genannte Arterie l'ortsetzt, bildet an dem Ursprung der Arterie einen Ring und durch Vcrdoppelung drei neben einander liegende halbm ondförmige Klappen (Valvulae semïïunarcs), deren gebogenener festsitzender Rand nach dem Horzen und der freie ausgehöhlte Rand nach der |
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Arterie sieht. Au dem freien .Rande, ungefahr in der Mitte einer
jeden Klappe, befindet sich ein kleines rundliches Knötchen, das von der an dieser Stelle verdickten Membran entsteht und das Arantische Knötchen (Nodulus Arantii) genannt wird. Der Nutzen dieser Klappen scheint darin zu beruhen, dass die
beiden Oeffnungen sowohl bei der Zusammenziehung des Herzens (Systole *), als auch bei Erweiterung (Diastole) desselben durch sie geschlossen werden. Wenn namlich die rechte Herzkammer das Blut von der rechten Vorkammer aufgenommen hat, so ziehen sich ihre Wandungen zu dem Zweck zusamnien, um es in die Lungenarterie ausziitreiben, damit es aber durch die Venenöffnung nicht wieder in die Vorkammer zurückfliessen kann, so verschliessen die dreispitzigen Klappen in diesem Moment diese Oeffnung; nachdem nun diess ge- schenen, erweitert sich die Herzkammer wieder, um von der Vor- kammer weiterBlut aufzunehmen, damit aber wahrend diesem Vorgange das in der Lungenarterie enthaltene Blut schon vermöge seiner Schwere in die nun momentan leere Herzkammer nicht wieder zurückfliessen kann, verschliessen die halbmondförmigen Klappen die Arterienöffnung. 2) Die linke Herzkammer oder die Aortenkammer |
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Fig, 159.
Herz mit geöffneter linker Vorkam- mer und Herzkammer. |
(Ventriculus sinister s. aorticus)
liegt hinter der rechten, aber mehr nach der linken Seite ; ihre S e i t e n- |
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Das
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wand ist betrachtlich dieker als
die der rechten Kammer und auch langer, indem sie sich bis zur Spitze des Herzens erstreckt. Die Durch- messcr verhalten sich denen der rechten Herzkammer gegenüber ge- rade umgekehrt, so dass die Kam- mer schmaler, aber langer ist. Wie die rechte Herzkammer, so besitzt auch die linke zwei Oeffnungen, die übrigeus etwas naherbeisammen liegen. Die Venenöffnung führt in die linke Vorkammer und die Arterienöffnung in den gemein- schaftlichen Stamm der Aorten. An der Venenöffnung kommen zwei bis drei mützenförmige Klappen (Val- vulae murales) vor, die sich auf ahnliche Art, wie die dreispitzigen Klappen in der rechten Herzkam- |
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Die geötTncle linke Herzkammer.
Die durchscriniUenc und zurückgelegle Seilen-
wand.
Die Fleischbündel und Buchlen. Ein Qucrnalken. .Die dreispitzigen (mülzenförmigen) Klappen.
Die Sehnen derselben. Die geöffiiele linke Vorkammer. Die Fleisclibalken und Buchlen. Die Oeffnungen der l.ungenvenen. |
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ddd.
d'd'. 2. |
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mer, mit den Sehnenfaden der war-
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zenförmigen Muskeln verbinden.
An der Arterienöffnung sind eben- |
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* Die Zusammenziehung des Herzens crfolgt aber nicht an allen Kammern zu
gleicher Zeit, wahrend namlich die beiden Vorkammern sich zusammenziehen, er- weitern sich die heiden Herzkammem und so umgekehrt. |
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falls drei halbmondförmige Klappen angebracht, an denen aber die
Arantischen Knötchen deutlicher hervortreten, als an den Klappen der rechten Herzkammer. Die Arterien des Herzens kommen als rechte und linke Kranz-
arterie von dem gemeinschaftlichen Stamm beider Aorten, und nehmen in den Rinnen an der âussern Flache des Herzens ihren Verlsuf, die den Arterien entsprechenden Venen vereinigen sich zu einem gemein- schaftlichen Stamm, der Kranzvene, welene ihren Inhalt unmittelbar in die rechte Vorkammer fiihrt. Die Lymphgefasse ergiessen sich in die Luft'röhrendrüsen und die Nerven kommen von'den Herzgeflechten, die von Aesten der zehnten Hirnnervenpaaren und den grossen sym- pathischen Nerven gebildet werden. Das Herz hat die Bestimmung, das Blut durch die Arterien nach
den einzelnen Theilen des Körpers zu befördern, und durch die Venen dasselbe wieder aufzunehmen, welchen Lauf des Blutes man den Kreislauf nennt, der aber wieder in den grossen und kleinen unterschieden wird. Um sich nun eine richtige Vorstellung von dem Kreislaufe des Blutes zu machen, stellt man sich die linke Herz- kammer voli mit Blut vor, worauf sich diese zusammenzieht, ihren Inhalt in Folge dessen in den Aortenstamm und durch diesen in die vordere und hintere Aorta austreibt. Diese beiden grössern Gefass- stamme theilen sich, indem sie zu den einzelnen Gebilden des Körpers gelangen, in immer kleinere Aeste, Zweige, *Reiser, und gehen am Ende in die feinen Haar- oder Capillargefasse über, die in dem Ge- webe der Organe âusserst zarte Gefâssnetze bilden. Aus diesen gehen nun die Venen hervor, welcbe sich in ihrem weitern Verlaufe zu immer grössern Gefasseu und am Ende zu zwei, den beiden Aorten entsprechenden Hauptstammen, namlich der vordern und hintern Hohlvene vereinigen , und endlich das Venenblut in die rechte Herzvorkammer und von dieser in die rechte Herzkammer führen. Diesen Lauf des Blutes bezeichnet man als den grossen Kreislauf. Der kleine Kreislauf entsteht dadurch, dass das Venenblut von der rechten Herzkammer durch die Lungenarterie zur Umwandlung in die Lungen und von diesen durch die Lungenvenen das uunmehrige Arterienblut in die linke Vorkammer und von da in die linke Herz- kammer geführt wird. Ausserdem theilt man den Kreislauf auch ein in die artérielle und venose Halfte. Die artérielle beginnt in dem Capillargefassnetz der Lunge, von wo das Arterienblut durch die Lungenvenen in die linke Vorkammer, von da in die linke Herz- kammer geleitet und von dieser durch die Aorten dem Capillargefass- netze des Körpers zugeführt wird. Die venose Hâlfte nimmt ihren Ursprung in dem Capillargefassnetze des Körpers, von wo das Venen- blut durch die Körpervenen in die Hohlvenen gelangt, durch diese in die rechte Vorkammer und Herzkammer geleitet, und von dieser durch die Lungenarterie dem Capillargefassnetze der Lunge zugeführt wird. Die Abweichung, welche im venösen Kreislaufe in der Pfortader stattfindet, wird bei dieser beschrieben werden. Den Kreislauf beim ungebornen Thiere siehe Seite 330. |
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Bei den Wiederkauern kommt an der Mitte der Seitemvand
der linken Herzkammer noch eine dritte Liingenrinne vor. In der Scheidewand der Vorkammern und theils noch in der der Herzkammern liegt der Herzknoclien, dessen nahere Beschreibung Seite 121 zu ersehen ist. Das Herz des Schweines ist au seiner freien Spitze mehr
abgerundet, die Rinnen an der aussern Pluche stammen mit denen des Pferdes iiberein und der Herzknoclien entwickelt sich viel spater als bei den Wiederkauern aus dem Knorpel. Bei den Fleis chfressern erscheint das Herz noch mehr rund
als bei dem Schweine, und der Herzknoclien fehlt. B. Pie JlrttnClt. (Arteriae.)
Die Arterien, Schlag- oder Pulsadern sind runde, hau-
tige, elastische Röhren, welche mit zwei Hauptstümmen, namlich der Lu n genarte rie und der Aorta, aus der rechten und linken Herzkammer entspringen, von denen sic auch das Blut aufnehmen und nach den einzelnen Gebilden des Körpers fiihrcn. Je mehr nun dièse Stâmme von dem Herzen sich entfernen, desto haufiger geschieht auch ihre Theilung, und zwar unter verschiedencn Winkeln, in Aeste und Zweige, wodurch ihre Zahl vermehrt, ihr Uinfang aber vermindert wird; ebenso nehmen" auch mit dieser Vertheüung die Wande der Arterien an Stiirkc allmahlig ab, so dass bei den feinsten Zweigen, den Haargefâssen (Vasa capillaria), in die sie übergehen, die mittlere Haut ganz zu fehlen scheint. Die Arterien gehen in ihrem Verlaufe haufige Verbindungen
(Anastomoses) ein, d. h. es geht von einer Arterie ein Zweig ununter- brochen in eine andere Arterie über ; mit ihren feinsten Enden, den Haargefâssen, bilden sie ausserst teine und zablieiche Gefassnetze, in welchen der Uebergang in die Venen erfolgt. Die Arterien liegen mit einigen Ausnahmen mehr in der Tiefe der Organe, und an den Ge- lenken an der Beugeseite, was den Vortheil zu liaben scheint, dass sie bei der Bewegung nicht so leiclit gedelint odor selbst gezerrt werden können, was offenbar auf die Circulation des Blutes, bei jeder Beugung und Streckung des Gelenkes storend einwirken müsste, An manchen Organen, wie z. B. an den Saamenstriingen und den Hoden, machen die kleinern Aeste der Arterien eigenthümliche Win- dungen, wâhrend die grössern Gefasse gewöhnlich in gerader Kichtung verlaufen. Die Arterienwande sind, wie schon bei den Blutgefiissen Seite 21
angegeben wurde, aus drei Haut en zusammengesetzt, von denen die iiussere eine Zellliaut (Tunica cellulosa), die mittlere eine gelbe f as erige Haut (Tunica elastica) und die innere eine seröse Haut (Tunica serosa s. intima) ist. In den Arterien wird das Blut mit ziemlicher Gewalt und stossweisc ausgetrieben, wodurch der Aderse h lag oder Puls (Pulsus) hervorgebracht wird, der an den an der Oberflâche des Körpers liegenden Arterien deutlicli |
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gefiililt werden kann. Die ans elastischen Kreis- und Spiralfasern
bestehende mittlere Haut verhalt sich gegen den Pulsschlag völlig passiv und hat den Nutzen, dass sie jeder Blutwelle einen kleinen Widerstand entgegensetzt, durch sie etwas ausgedehnt vvird und sich hinter ihr wieder etwas zusammenzieht. Durch diese Einriehtung wird der Stoss der Blutwellen gegen die zarteren Organe gemildert, so dass er in den feineren dem Capillargefasssystem nahe liegenden Verzwei- gungen beinahe ganz unmerklich ist. Da die mittlere Haut der Arterien eine verhâltnissmassig betrachtliche Stiirke hai, so behalten auch die von Blut entleerten Gefasse ihre Rundung und die Oeffnung der quer durch- schnittenen Arterien fallt nicht zusammen, sondern bleibt ofl'en stehen. I, Dio Lungenarterie. (Arteria pulmonalis.) (Fig. 160. f.)
Die Lu n gena r t e rie ist ein sehr grosser Gefassstamm, dessen
Wande gegenüber denen der Aorta verhaltnissmâssig diinn sind; sie kornuit linkerseits am Grimde des Herzens aus der rechten Herzkammer hervor, gelit alsdann, an ihrem Ursprung von dem Herzbeutel umgeben, zwischen der Aorta und der linken Herzvorkammer in einem Bogen nach oben und hinten bis an den Theilungswinkel der Luftröhre, an welchem sie sich in einen rechten und linken Ast spaltet. Jeder Ast begleitet nun den Luftröhrenast der Liinge seiner Seite, theilt sich sofort wie dieser in viele kleinere Aeste, die am Ende in die feinsten Zweige (Capillargefasse) übergehen, welche an den Wanden der Lungenblaschen die Capillargefassnetze bilden, in denen der Stoff- wechsel zwischen der atmosphaïischen Luft und dem Blute vor sich geht. Nachdeni die Lungenarterie den Herzbeutel verlassen hat, ver-
bindet sie sich durch ein rundes Band, auch das arteriose Band (Ligamentum arteriosum) genannt, mit der hintern A orta, das der Ueberrest des bei dem Fötus beschriebenen Botallischen Ganges (Ductus arteriosus BotaJli) ist. Die Lungenarterie führt das Venenblut von der rechten Herz-
kammer zur Umwandlung in Arterienblut in die Lungen und macht mit den ihr entsprechenden Lungenvenen den kleinen Kreislauf aus. II. Die Aorta. (Arteria Aorta.) (Fig, 160. e.)
Die Aorta, als der Hauptstamm der Arterien des grossen Kreis-
laufes, geht an dem Grunde des Herzens rechterseits aus der linken Herzkammer hervor, steigt alsdann, umgeben von den beiden Herz- vorkammern und der Lungenarterie, senkrecht in die Höhe bis in die Gegend des vierten Rückenwirbels, woselbst sie sich in die vorder e kleinere und hint e re grössere Aorta theilt. Sie ist grösser als die Lungenarterie und ihre Wande betriichtlich starker. An ihrem Ursprung, wo sie wie die Lungenarterie von dem Herzbeutel umgeben ist, gibt sie zwei Arterien ab, die als K r a n z a r t e r i e n des Herzens (Arteriae coronariae cordis) bezeichnet und als solche iu eine rechte und linke unterschieden werden. I, e y h , AnWomie. 46
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1) Die rechte Kranzarterie. (Arteria coronaria dextra.)
Die rechte Kranzarterie geht vorn aus dem Stamm der
Aorta ganz nahe an ihrem Ursprung hervor, tritt hcrnach zwisclien der rechten Vorkammer und der Lungenarterie nach vorn an den Grund der rechten Herzkammer, geht dann zwischen dieser und der rechten Vorkammer in der Querfurche auf die rechte Seitenflache des Herzens, und lauft an dieser in der Langenrinne bis zur Spitzo herab ; in ihrem Verlauf gibt sie Zweige an den Stamm der Aorta und die Lungenarterie, an die rechte Herzvorkaramer und die rechte und linke Herzkammer. 2) Die liuke Kranzarterie. (Arteria coronaria sinistra.) (Fig.-160. d.)
Diese Arterie entsteht linkerseits an dem Ursprung der Aorta,
geht dann zwischen der linken Vorkammer und der Lungenarterie an den Grund d.er linken Herzkammer, wo sie sich in den querlaufenden und den absteigenden Ast theilt; ersterer geht zwischen der linken Vorkammer und der linken Herzkammer in der Querfurche nacli hinten und gibt oben und unten Zweige an die Muskelsubstanz genannter Kammern ab, letzterer, als der starkere Ast, lauft in der Lângen- furche der linken Seitenwand des Herzens nach unten bis gegen die Spitze, und gibt vordere und hintere Zweige an die rechte und linke Herzkammer ab. I. Die vordero Aorta, (Aorta anterior.) (Fig. 160. e'.)
Die vordere Aorta setzt sich zwischen den Blattern des vordern
Mittelfelles unmittelbar unter dem hintern Ende der Luftröhre nach vorn bis in die Gegend der dritten Rippe fort, und theilt sich dann in einen rechten und linken Hauptast. Der rechte wird die Arm-Kop fart erie oder unbenannte Arterie (A. anonyma) jind der linke die linke Achselarterie (Schlüsselbein- arterie, A. subsclavia sinistra d. M.) genannt. Jeder dieser beiden Hauptaste lauft dann weiter nach vorn zwischen das erste Rippenpaar und theilt sich in folgende Arterien. Arterien des rechten Haupt- Arterien des linken Haupt-
ast es *. astes.
1. Der gemeinschaftliche Ast der Rücken- 1. Die Rückenarterie.
und obern Halsarterie. 2. Die obère Halsarterie.
2. Die Halswirbelarterie. 3. Die Halswirbelarterie.
3. Der gemeinschaftliche Stamm beider 4. Die innere Brustarterie.
Kopfarterien. 5. Die aussere Brustarterie.
4. Die iunere Brustarterie. 6. Die untere Halsarterie.
5. Die aussere Brustarterie. 7. Die linke Achselarterie.
6. Die untere Halsarterie.
7. Die rechte Achselarterie.
* Bei Beschreibung der Arterien kann die Reihenfolge, wie sie hiej ange-
geben, desshalb nicht immer eingehalten werden, weil in manchen Fâllen die Beschreibung eines Gefasses zu entfernt von der betreffenden Figur zu stehen kommen würde. |
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Bei den Wiederkauern weicht die Verzweigung des rechten
Hauptastes darin ab, dass jede Kopfarterie für sich entspringt. Bei detn Schweine verhJilt sich der Ursprung der Kopfarterien
wie bei dem Pferde, und bei den Pleischfressern wie bei dem Binde. lm übrigen muss noch bemerkt werden, dass die Verzweigung der beiden Hauptaste bei dem Rinde, Schweine'und den Fleisch- fressern nicht so deutlich erscheint, als bei dem Pferde, indem oft drei oder vier mit einem gemeinschaftlichen Aste aus dem Hauptstamm ihren Ursprung nehmen. I) Die Rückenarterie. (Arteria dorsaiis.) (Fig. 160. ]. und Fig. 161. b.)
Diese Arterie entspringt auf der rechten Seite gemeinschaftlich
mit der obern Halsarterie aus der Arm - Kopfarterie, auf der linken dagegen für sich aus der linken Achselarterie, geht dann zur Seite des Schlundes und des Rücken - Tragermuskels, unter der innern Platte des Brustsackes nach oben gegen die dritte Rippe und theilt sich daselbst in zwei Aeste. Fig. 160.
Das Herz mit den grössern Oefâssstâmmen in ihrer Lage betracbtet (die Brustbühle
ist von der linken Seite get'iffnet).
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a a. Der geóffnete Herzbeiilel.
b. Die linlie Hcrzkamrner.
c. Die rechte Herzkdmmer.
d. Die linlie Kranzarterie.
e. Die Aorla.
e'. Die vordere Aorta.
e". Die hintere Aorla.
r. Die Hiilerbiindene Lnngennrlt'ric.
p. Die vordere Hohlvene.
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li. ■ Die hintere Hohlvene.
i. Die Arm - Kopfarterie.
k. Die linke Achselarterie.
I. Die linke Hücktnarteric.
in. Die linke obère Hnlsarteiie.
n. Die linke llalswirbelarteric.
o. Die linke liniere Ilalsarlerie.
]>. Die linke aiisscrc Bruslarletic.
o. Die linke innere Bruslartcrie.
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a) Der kleinere Ast Iauft an den Rippengelenkeii nach binten
und jfibt die dritte und vierte Zwischenrippenartcrie und Zweige an den Rücken-Triigermuskcl ab. Jede Zwischenrippenartcrie setzt sich an dem hintern Rande der cntsprechenden Rippe nach unten fort und anastomosirt mit der innern Brustarterie. b) Der g rossere Ast oder die qu erlauf cnde Nacken-
arterie (A. transversa cervicis) geht zwisclien der zweiten und dritten Rippe ausserhalb der Brusthöhle ; sie verzweigt sich, nachdem sic an dem Durchgange die zweite Zwischenrippenarterie abgegeben bat, in dem Rücken-Schultermuskel, obeni und untern Nackenband-Schulter- muskel, Rippen-Schultermuskel und dem Darmbcin-Dornmuskel. c)' Von der Rückenarterie gelien imierhalb der Brusthöhle auch
kleine Zweige an den Schlund, die Luftröhre und das Mittelfell. Bei den "Wied er k au e m gibt der kleinere Ast die erste, zweite
und dritte Zwischenrippenarterie ab, und der grössere Ast geht iiber den vordem Rand der ersten Rippe ausserhalb der Brusthöhle. Bei dem Schweine kommen von dem kleinen Ast die zweite,
dritte und vierte Zwischenrippenarterie, und der grössere Ast, der zwisclien der ersten und zweiten Rippe nach aussen geht, gibt die erste Zwischenrippenarterie ab. Bei den Fleis chfressern entspringt von dem kleinen Ast die
zweite und dritte Zwischenrippenarterie, und der grössere Ast schlingt sich, wie bei den Wiederkauern, um den Rand der ersten Rippe. 2) Die obero Halsarterie. (Arteria ccrvicalis superior.) (Fig. ICO. m. und
Fig. 161. cc.)
Diese Arterie entspringt auf der linken Seite gleich nach der
vorigen und auf der rechten gemeinschaftlich mit dieser. Sie geht zur Seite des Rücken - Tragermuskels in die Höbe und zwisclien der ersten und zweiten Rippe nach aussen an den Hals, wo sie sich dami in zwei Aeste theilt. Aus ihr kommen: a) Ein kleiner Zweig an das verdere Mittelfell und den Herzbeutel.
b) Die erste Zwischenrippenarterie, welche zwisclien der
ersten und zweiten Rippe in den Zwischcnrippenmuskeln nach unten lauft und mit der innern Brustarterie anastomosirt. c) Der querlaufende Ast geht in der Richtung nach den ersten
Dornfortsatzen der Rückcnwiibel hin und verzweigt sich in dem Darmbein-Dornmuskel, dem milzförmigen, dem Rücken-Oberhaupts- muskel, dem Rücken-Warzenmuskel u. s. w. d) Der aufsteigende Ast setzt sich zwisclien dem Nacken-
bande und dem Rücken-Oberhauptsmuskel an dem Halse nach oben fort, verzweigt sich in diesen und bildet mit der Halswirbelarterie an dem zweiten Halswirbel eine Anastomose. Bei den Wiederkauern ontspringt sie ausserhalb der Brust-
höhle von der Halswirbelarterie, und gelangt zwisclien den Querfort- satzen des ersten Rückenwirbels und des letzten Halswirbels an den Hals, an dem sie sich auf ahnliche Art wie bei dem Pferde verzweigt; |
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die erste Zwischenrippenarterie gibt nicht sie, sondera die Rücken-
arterie ab. Bei dem Schweine ontspringt sie in der Brusthöhle und gelangt
zwischen der zweiten und dritten Rippe an den Hals. Bei den Fleischfress ern bat sie mit der obern Halsarterie,
gemeinscbaftlichen Urspruiig; sie geht entweder zwischen der ersten und zweiten Rippe, oder der ersten Rippe und dem letzten Halswirbel an den Hals. 3) Die Halswirbelarterie. (Arteria vertebralis.) (Fig. 160. n. und Fig. 161. d.)
Die Halswirbelarterie ist das dritte Gefâss, das sowobl rechts
als links aus der obern Wand der beiden Hauptâste kommt; sie geht in der Brusthöhle von ihrem Ursprung an schrag nach vorn und oben gegen das obère Ende der ersten Rippe, an welcher sie die Brusthöhle verlâsst, und von dem Rippen-Halswirbelmuskel bedeckt unter dem Querfortsatz des siebenten in das "Wirbellocli des sechsten Halswirbels tritt. Von hier setzt sie sich nun durch die Wirbellöcher der iibrigen Halswirbel fort und geht an dem des zweiten wieder nach aussen, anastomosirt an dem Drehgelenke mit einem Ast der Oberhauptsarterie und gibt in ihrem Verlauf nachstehende in nere und au ss ere Zweige ab. a) Die i nn ern oder Riic ke limarle s z weige (Bami spinales)
gehen durch die Zwischenwirbellöcher neben den Halsnerven in den Rückenmarkskanal, in wclchem sie sich an der harten Haut des Riickenmarkes verzweigen und mit der Rückenmarksarterie verbinden. b) Die aus s ern oder Muskelzweige (Rami musculares)
sind mehrere kleine Gefasse, welche in dem Raume zweier Quer- fortsâtze von dem frciliegenden Theil der Halswirbelarterie entstehen, und theils nach oben, thcils nach unten gehen. Die obern Zweige verasteln sich besonders an den Kapselbândern der schiefen Fortsiitze, dem Kapselbande des Dreligelenkes, f ern er an dem Rücken -Warzen- muskei, Rücken-Oberhauptsmuskel, milzfönnigen Muskei, dem gemein- schaftlichen Muskei des Armes, Halses und Kopfes, dem langen und kurzen Achsen-Oberhauptsmuskel an der Halsportion des obern Nacken- band - Schultermuskels, dem Hals - Hautmuskel und der allgemeinen Decke. Die untern Zweige gehen an den Rücken-Tragermuskel und den Halswirbel-Oberhauptsmuskel. Bei den Wied erkau ern geht die Halswirbelarterie durch die
Wirbellöcher am Halse nach oben, und gibt in diesem Verlauf gleich- falls Rückenmarkszweige und Muskelzweige ab, von denen erstere in dem Rückenmarkskanal bemerkenswerthe Netze bilden. Oben am Halse tritt sie alsdann durch das von dem zweiten und dritten Halswirbel gebildeten Zwischenwirbelloch in den Rückenmarkskanal zwischen die harte Rückenmarkshaut und die Wirbelkörper, verbindet sich daselbst mit dem gleichnamigen Aste der Arterie der andern Scite, und theilt sich sodami in zwei Aeste. Der innere Ast gelangt durch das grosse Oberhauptsloch in die Hirnhöhle und trligt, nachdem er sich mit einem Zweig der Oberhauptsarterie verblinden hat, zur Bildung des |
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wunderbaren Netzes (Rete mirabile) bei. Der aussere Ast gelit durcli
das obère Loch des ersten Halswirbels nach aussen, und verzweigt sich in den daselbst gelagerten Muskeln. Bei dem Schweine verhalt sich die Halswirbelarterie wie bei
dem Pferde, nur geht sie weiter nach oben durch das hintere Loch des Triigers. Bei den Fleischfressern theilt sich die Halswirbelarterie
zwischen dem zweiten und dritten Halswirbel in drei Aeste. Der erste Ast ist der starkste und gleichsam die fortgesetzte Halswirbelarterie; er geht nach aussen und oben, und verzweigt sich in den Halsmuskeln. Der zweite Ast geht durch das Zwischenwirbelloch zwischen dem zweiten und dritten Halswirbel in den Rückenmarkskanal zwischen die Haute des Riickenmarkes, verbindet sich daselbst mit dem gleich- namigen Aste der Halswirbelarterie der andern Seite, und bildet da- durch die Grundarterie des Gehirns, die nach vorn Iauft, und die Riickenmarksarterie abgibt, welche in dem Kanal nach hinten sich fortsetzt. Der dritte Ast cndlich geht durch das Wirbelloch des zweiten Halswirbels nach vorn und oben, gibt Muskelzweige ab und gelangt dann durch das hintere Loch des Triigers, unter dessen Fliigelfortsatz und durch das obère Loch dièses Wirbels in den Rückenmarkskanal, wo er sich mit der Grundarterie des Gehirns verbindet. 4) Die innere Brustarterie. (Arteria mammaria interna.) (Fig. 160. q.)
Die innere Brustarterie entspringt aus der untern Wand, sowohl
aus dem rechten, als linken Hauptast; sie geht von hier an der innern Flache der ersten Rippe, von dem Brustfell bedeckt, in einem Bogen bis zu dem vordern Ende des Brustbeines herab, und von diesem an den Rippenknorpelgelenken nach hinten bis an den Schaufel- knorpel, an welchem sie sich dann in die un tere Zwerchfell- arterie und die vordere Bauchdeckenarterie spaltet. Aus ihr gehen folgende Zweige hervor: a) Beim Fötus mehrere Zweige an die Brustdrüse -(Arteriae
thymicae), die beim gebornen Thiere mit dem Erlöschen dieser Drüse sich auch allmahlig verlieren. b) DiemittlereZwerchfellarterie (Arteriaphrenicamedia)
ist ein langes dunnes Gefass, das mit dem Zwerchfellnerven nach hinten lauft, Zweige an das Mittelfcll, den Herzbeutel abgibt, und an dem mittlern Theil (Aponeurose) des Zwerchfelles endet. c) Die untern Muskelzweige (Rami musculares inferiore»)
sind grössere Gefâsse, welche zwischen zwei Rippenknorpeln nach aussen und tinten gehen, und sich in dem Brustbein-Schultermuskel, dem grossen und kleinen Brust-Armbeinmuskel, dem Brust-Vorarmbein- muskel und in der allgemeinen Decke verzweigen. d) Die obern Muskelzweige (Rami musculares superiores)
gehen in den Zwischenrippenmuskeln nach oben und anastomosiren mit den Zwischenrippenarterien, die von der vordern und hintern Aorta abgegeben werden. Diese Zweige verasteln sich besonders in den Zwischenrippenmuskeln und dem Quermuskel der Rippen. |
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e) Die unterò Zwerchfellarterie (Arteria phrenica inferior)
geht von der Theilung der innern Brustarterie von dem Knorpel der siebenten Kippe, an den Knorpein der nachfolgenden bis zur Ietzten Kippe ; sie gibt Zweige an den fleischigen Theil des Zwerchfelles, an den miteni Theil der Zwischenrippenmuskeln und an den innern Rippeii- Bauclimuskel ab. f) Die vorder e Bauchdeckenarterie (A. epigastrica an-
terior) ist der zweite Ast, der von der Theilung der innern Brustarterie von dem Schaufelknorpel nach hinten geht, zwischen den geraden Bauchmuskel und den Quermuskel des Bauches tritt und in diesen sich verzweigt; ungefahr in der Mitte des Bauches bildet sie mit der hintern Bauclideckenarterie eine Anastomose. Bei den iibrigen Hausthieren zeigt die innere Brustarterie in
ihren Verzweigungen von der des Pferdes keine wesentliche Ab- weichung. Fig. 161.
Die Arterien des Halses von der linken Seite blosgelegt. |
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5) Die anssere Brustarterie. (Arteria mammaria externa.) (Fig. 160. p.)
Die âussere Brustarterie verhalt sich anf der rechten, wie auf dei-
linken Seite; sie ist kleiner als die vorige, und geht gewöhnlich an der innern Plache der ersten Rippe aus ihrem entsprechenden Haupt- aste hervor, tritt alsdann unter die Schulter und lauft unter dem Bauch- Hautmuskel nach hinten, in welchem sie auch ihr Ende erreicht. |
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Diese Arterie verzweigt sich insbesondere in dem Brustbein-
Schultermuskel, dem grossen Brust-Armbeinmiiskel, dem Brust-Vorarm- beinmuskel, dem Brust- und Bauch-Hautmuskel, sowie in der allge- meinen Decke. Sie weicht bei den übrigen Hausthieren in der Hauptsache von
der des Pferdes nicht ab. 6) Die unterò Halsarterie. (Arteria cervicalis inferior.) (Fig. 160, o. und
Fig. 161. e.)
Diese Arterie entsteht an jeder Seite an der innern Flache der
ersten Rippe aus den beiden Hauptasten, setzt sich dann, bedeckt von dem Brustbein-Schultermuskel und dem gemeinschaftlichen Muskei des Armes, Halses und Kopfes, linten an dem Halsc nach vorn und oben fort, und theilt sich, nachdem sie Zweige an das vordere Mittelfell und die Lymphdrüsen abgegeben hat, in zwei grössere Aeste. a) Der aufsteigende Ast (Arteria adscendens) geht unter
dem gemeinschaftlichen Muskei des Armes, Halses und Kopfes bis über die Mitte des Halses, verzweigt sich dami in diesem Muskei, den Lymphdrüsen des Halses, dem untern Ende des Brustbein- Kiefermuskels u. s. w. b) Der querlaufende Ast (Arteria transversa) bildet mit der
vorigen beinahe einen rechten Winkel; er geht von der Theilungsstelle zwischen dem Brustbein - Schultermuskel und dem kleinen Schulter- Armbeinmuskel nach unten bis in das untere Ende des gemeinschaft- lichen Muskels und verzweigt sich in genannten Muskeln. Bei dem Schweine entspringt gewóhnlich die Schilddrüsenarterie
und bei den Fleischfressern die vordere Schuiterarterie aus der untern Halsarterie. 7) Die Kopfarterien. (Arteriae carotides.) (Fig. 161. f', f' und f".)
Der gemeinschaftliche Stamm der Kopfarterien liegt in der Brust-
höhle unten an dem hintern Ende der Luftröhre, geht dann zwischen dem ersten Rippenpaar nach aussen, und theilt sich an der vordern Wand der Luftröhre unter einem spitzigen Winkel in eine rechte und linke Kopf- oder Drosselarterie. Beide Arterien gehen anfangs unten, dann neben und hinten an der Luftröhre am Halse in die Höhe, die linke hat den Schlund zur Seite und jede ist nach aussen durch den Schulter - Zungenbeinmuskel von der Drosselvene getrennt. Beide Kopfarterien theilen sich über dem Kelilkopf, von der Ohrspeicheldriise bedeckt, in drei Aeste; es sind diess: die Ob erhaup tsart e rie, die innere Kopf ar ter ie und die au s s er e Kopfarterie. Bis zu dieser Theilung gibt jede folgende Zweige ab: a) M u s k e 1 zweige (Httïrii wruscutaves) (Fig. 161. ii.); dieso
gehen an den Brustbein-Kiefermuskel, Brustbein-Schildmuskel, Brust- Zungenbeinmuskel, Schulter-Zungenbeinmuskel, den Halswirbel-Ober- hauptsmuskel., den gemeinschaftlichen Muskei des Armes, Halses und Kopfes, den Hals-Hautmuskel und in die- allgemeine Decke. |
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b) Z w e i g e an den S e h 1 u n d (Rami oesophagei) (Fig. 161. g g.) ;
es sind diess kleine Gefasse, welche theils aus der Drosselarterie, theils aus den vorigen in die Haute des Schlundes gehen. c) Zweig e an die Luftröhre (Rami trachéales) (Fig. 161. h h.);
diess sind ebenfalls kleine Gefasse, welche sieh an der Luftröhre verzweigen und wie die vorigen viele Anastomosen bilden. d) Die untere Ohrdrii senarterie (Arteriaparotidis inferior)
(Fig. 101. m.) geht schrag nach vorn und unten an das untere Ende der Ohrdrüsc und verzweigt sich in diesem. e) Die untere Schilddriisenarterie (A. thyreoidea inferior)
(Fig. 161. k.) geht an dem uutern Ende in die Schilddriise, und ver- zweigt sich daselbst; auch gibt sie vor ihrem Eintritt in die Schild- driise kleine Zvveige an die Luftröhre ab. Sie fehlt zuweilen, in welchem Fall dann die obère starker ist. f) Die obère Schilddriisenarterie (A. Ihyroidca superior)
(Fig. 161. 1.) ist im Verhaltnisse zu der kleinen Druse sehr gross; sie geht von der Carotis aus nach oben bis iiber die Schilddriise, dann gelangen Zweige, einen Bogen nach hinten beschreibend, an das obère Ende und den mittlern Theil der Druse, welche sich in der Druse verzweigen. Aus ihr kommen: aa) Muskelzweige, die sich in dem obern Theil des Brustbein-
Schildmuskels, des Brust-Zungenbeinmuskels und des Schulter-Zungen- beinmuskels verasteln. bb) Zweige an das obère Ende der Luftröhre.
cc) Die untere Arterie des Kehlkopfes (Arteria laryngea
inferior) ; diese ist ein grösseres Gefass, welches in die Muskeln des Schlundkopfes und des Kehlkopfes dringt, dann zwischen dem Ring- und Schildknorpel in das Innere des Kehlkopfes gelangt und in der Schleimhaut desselben sein Ende erreicht. dd) Die untere Arterie des Schlundkopfes (A.pharyngea
inferior) ist kleiner als die vorige, geht mit dem Schlund in die Höhe zu dem Schlundkopf und verzweigt sich, nachdem sie kleine Gefasse an den obern Theil des Schlundes abgegeben bat, in dem untern Theil desselben. Bei den Wiederkauern entspringt jede Kopfarterie für sich,
der gemeinschaftliclie Stamm fehlt also, sie nehmen denselben Verlauf wie bei dem Pferde, theilen sich aber oben am Kopfe in vier Aeste, namlich in die Oberhauptsarterie, die Zungenarterie, die iiussere (fehlt dem Schaf und der Ziege) und innere Kinnbackenarterie. Die untere Schilddriisenarterie fehlt in der Regel. Bei dem Schweine nehmen die rechte und linke Drosselarterie
wie bei dem Pferde mit einem gemeinschaftlichen Stamm ihren Anfang; die Schilddrüsenarterien der rechten und linken Seite ontspringen mei- stens mit einem gemeinschaftlichen Ast aus der rechten untern Halsarterie. Bei den Fleischfressern haben die beiden Kopfarterien
gleichen Ursprung wie bei den Wiederkauern, wahrend sie sich oben am Kopfe in dieselben drei Aeste theilen, wie bei dem Pferde. Die untere Ohrdrüsen- und die untere Schilddriisenarterie fehlt; dagegen Leyh, Anatomie. ^*
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entspringt die untere Arterie der Kinnbackeiidrüse ans der obern
Scbilddriisenarterie. 1) Die Oberhauptsarterie. (Arteria occipitalis.) (Fig. 162. 1.)
Die Oberhaupts- oder Hinterhauptsarterie ist der erste Ast, der
an der ïheilungsstelle der Drosselarterie nnter dem Querfortsatz des ersten Halswirbels hervorgebt; sie lauft Anfangs, bedeckt von der Obrdriise, nacb hinten und oben zwischen dem Oberhauptsbein und dem ersten Halswirbel gegen das Kopfgclenk, und gibt folgende Zweige ab : a) Die obero Arterie der Kinnbackendriise (A. glandulae
submaxillaris superior) (Fig. 162. a.); dieso Arterie besteht aus einem kleinen Zweig, der in das obère Ende der Kinnbackcndrüse geht und sich darin verzweigt. Fig. 162.
Die drei Aeste der Carotis (Kopfarterie), und deren Verzweigungen an der rechten
Seita des Knpi'es blosgelegt, der reclite Hintorkieferast ist abgenommen.
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I. Die Obeihaiiptsarteric.
a. Die obère Arterie der Kìmibackendriise.
b. Die liniere Hirnhaularterie.
e. Die obère Himhaularlerie. Ce'. Rluskelzweigc. d. Der hintere Ast.
e. Der vordere Ast.
'2. Die innere Kopfarterie. 3. Die àussere ((oprartene. f. Die miniere Arlcrie der Kinnbackendriise.
g. Die obère Arterie des Liiftrohrcnkoijfes.
A. Die àussere Kirmbnrkenaiterie. h. Die obère Arterie des Schlundkopres. |
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ii. Die Zungtnarlerìe.
b) Die untere Hirnhautarterie (A. meningea inferior)
(Fig. 162. b.) ist ebenfalls ein kleineres Gefiiss, welches unter dem Griffclfortsatz des Oberhauptsbeines in die Höhe steigt, durch das 3£nopfloch dièses Knochens in die Hirnliölile geht, und sich daselbst an dem untern und Seitentheil der harten Hirnhaiit verzweigt. e) Die obère Hirnhautarterie (A. meningea superior)
(Fig. 162. e.) ist ein grösserer Zweig, der ani hintern Rande des |
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Griifelfortsatzes des Oberliauptsbeines ïiach oben steigt, durch den
Sclilafengang in die Hirnhöhlc gclangt, und sich ïnelir au dem obern Theil der harten Hirnhaut in der Nahe des Hirnzeltes verzweigt. Vor dem Eintritt in den Sclilafengang gibt sie Muskelzweige (e' e') ab, die nach oben an das Kopfgelenk geheiviuid die daselbst liegenden Streckmuskeln des Kopfes versehen. d) Die fortgesetzte Oberhauptsarterie theilt sich untcr dem Fliigel-
fortsatz des ersten Halswirbels, nachdeni sic vorher Zweige an die Beugemuskeln des Kopfes abgegeben hat, in zwei grössere A e s t e. e) Der h intere Ast oder die zurücklau fende Arterie
(A. posterior s. rccurrens) (Fig. 102. d.) geht durch das hintere Loch im Querfortsatz des Tragers nach hinten und aussen an diesen Fovtsatz, anastoinisirt daselbst mit Zweigen der Halswirbelarterie und verzweigt sich insbesondere in dem Achsen-Tragermuskel. f) Der vorderc Ast (A. anterior) (Fig. 162. e.) lauft nach
oben gegen das Kopfgelenk, geht darm durch das aussere Loch ini Querfortsatz des Tragers in die Rinne, und von dieser durch das innere Loch in den Riiekenmarkskanal. In der Rinne geht ein Ast nach aussen, der sich in dem Achsen-Tragermuskel, langen und kurzen Achsen-Oberhauptsmuskel, obern und Seiten-Trager-Oberhauptsmuskel verzweigt. Der durch das innere Loch des Tragers in den Riieken- markskanal sich fortsetzende Ast geht in demselben, die harte Haut durchbohrend, nach vorn durch das grosse Oberhauptsloch, verbindet sich dann innerhalb desselben mit dem gleichnamigen Ast der Arterie der andern Seite, wodurch dann g) die G run dart e ri e des Gehirns (Arteria basila?'is) (Fig.
163. e.) gebildet wird, welche in der Rinne an der untern Flache des verlangerten Markes und des Hirnknotens nach. vorn lauft, und sich in einen linken und rechten Ast theilt, die mit den innorn Kopfarterien anastomosiren. Aus ihr nehmen folgende Arterien ihren Ursprung: aa) Die Rii eken marksarte rie (Arteria spinaìis) geht an der
Verbindungsstello der Aeste der Oberhauptsarterien aus der Grundarterie hervor, setzt sich alsdann nach hinten durch das grosse Loch des Oberliauptsbeines in den Riiekenmarkskanal fort, und lauft mm in diesem in der Rinne an der untern Flache des Rückenmarkes nach hinten bis zu dem Pferdeschweif desselben, an welchem sie auch ihr Ende nimmt. In ihrem ganzen Verlaufe in dem Riiekenmarkskanal ver- bindet sie sich auf jeder Seite mit Zweigen der Halswirbelarterien, der Zwischenrippenarterien, Lendenarterien und der Kreuzbeinarterien. bb) Mehrere Zweige an das verlangerte Mark (Arteriae
medullae oblongatae). cc) Die un te re Arterie des kleinen Gehirns (A. cerebelli
inferior) geht auf jeder Seite aus der Grundarterie hervor, und ver- zweigt sich an dem verlangerten Marke, dem Ilirnknoten und an dem untern Theil des kleinen Gehirns. dd) Die inner e G e h orar te ri e (A. auditiva interna) ist ein
kleines Gefass, welches gewöhnlich aus der vorigen kommt, mit dem Hórnervei) durch den innern Gehörgang in das Labyrinth tritt, und |
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sicli daselbst in der Sehnecke, dem Vorhof und den halbzirkelförmigen
Kanalen verzweigt. ee) Die obère Arterie des kleinen Gcliirns (A. cerebelli
superior) entsteht mehr nach vorn als die untere aus der Grondartene, geht dann an die obère FliiChe des kleinen Gehirns und dringt daselbst in die Substanz desselben ehi ; von ihr gehen auch kleine Zweige an die Zirbeldriise und das mittlere Adergeflecht. ff) Kleine Zweige an die Schleimdriise des Gehirns und an
den Trichter. Bei den Wiederkâuern ist die Oberhauptsarterie im Verhaltnisse
kleiner als bei dem Pferde, und gibt die mittlere Hirnhautarterie ab. Die obère Arterie der Kinnhackendriise wird von der innern
Kinnbackenarterie abgegeben. Die obère Hirnhautarterie konimt von der hintern Schlafenarterie
und die sie vertretende Arterie gibt hier nur Muskelzweige ah. Auch die Grondartene des Gehirns konimt nicht von der Ober-
hauptsarterie, sondern von den innern Kopfarterien. Bei dem Schweine zeigt die Oberhauptsarterie von der des
Pferdes keine besondere Abweichuiig, nur ist zu bemerken, dass der hintere Ast nicht durch das hintere Loch des ersten Halsvvirbels geht. Bei den Fleiscb.fressern ist die Oberhauptsarterie sehr klein.
Die obère Arterie der Kinnbackendrüse entsteht aus der obérn Arterie derOhrdrüse und die Grundarterie des Gehirns aus den Halswirbelarterien. |
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2) Die intiere Kopfarterie.
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(Arteria rarotis interna
und Fig. 163.) |
cercbralis.) (Fig. 162. 2.
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Die innere Kopfarterie, welche bald vor, bald hinter der Ober-
hauptsarterie aus der Drosselarterie entspringt, ist der kleinste von den drei Hauptasten. Sic steigt an dem Luftsacke nach oben, indem sie Anfangs nach vorn, dann nach hinten und dann wieder nach vorn sich neigt, bis zu dem Drosseladerloch in die Höhe und durch dièses j?i„_ ]6;j . in die Hirnhöhle zwischen die Die geöffuete Schadelhöhle mit dor Grundarterie Grundflache des Hirnscllüdels
des Gehirns und den innern Kopfarterien nach und die harte Hirnhaut, WO einen. n,j,dn,„ Imparato. gie zm g^ der Schleimdriise
des Gehirns liegt ; hier gibt
sie einen Verbindungsast zu der gleichnamigen Arterie der andern Seite und gelangt als- dann in den facherigen lïlut— leiter. Nachdem sie nun Zweige an die Schleimdriise, den Blut- leiter, so wie an den dritten, |
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Der vordere Ast der rechten innern Kopfarterie.
Der vordere Ast der linken innern Kopfarterie. Der hintere Asl der rechten innern Kopfarterie. Der hintere Ast der linken innern Kopfarterie. Verbindungssteile der beiden vordern Aeste nnter sieh. |
vierten, den ersten und zweiten
Ast des fünftcn und an den sechsten Hirnnerven abgegeben |
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Verbindungsslellcn der beiden hintern Aeste mit den liât , durcllbohl't SÌC die hai'tC
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ii.i.
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beiden Aesten der Grundarterie.
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Hirnhaut und theilt sich so-
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Die Grundarterie.
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gleich in eiiien vordern und hintern Ast. Der vordere Ast lauft nach
vorn zwisehen die vordern Enden der beiden Hirnhalften und verbindet sich mit dem gleichnamigen Ast der Arterie der andern Seite ; der hintere Ast lauft nach hinten und verbindet sich mit dem Aste der Grundarterie seiner Seite, wodurch nun ein langlicher Kreis gebildet wird, der die Sehnerven, die Schleimdrüse und das Markkügelchen ein- schliesst, und der Cirkel des Willis (Circulus Willisii) genannt wird. Aus dem vordern Aste nehmen folgende Gefasse ihren Ursprung: a) Ein kleiner Zweig, der an dem Sehnerven nach hinten und
oben in die Seitenkammer des Gehirns gelangt, und dort an das Ader- geflecht geht. , b) Einen kleinen Zweig an die sichelfórmige Scheidewand der
harten Hirnhaut; er geht in dieser nach oben und hinten und ver- zweigt sich in ihr. c) Die obère Arterie des grossen Gehirns (A. cerebri
superior) theilt sich in mehrere Aeste, welche nach der obern Flaehe des grossen Gehirns gehen und daselbst in die Hirnsubstanz eindringen. d) Die mittlere Arterie des grossen Gehirns (A. cerebri
media s. fossae Sylvii) geht 'in der Sylvischen Grube nach oben und verzweigt sich an den Seitentheilen des grossen Gehirns. e) Die untêrn Arterien des grossen Gehirns (Arteriae
cerebri inferiores) sind mehrere kleine Aeste, welche an die untere Pluche des grossen Gehirns gehen. f) Die Centralarterie der Netzhaut [Arteria centralis re-
tinae) ist ein kleines Gefass, das den Sehnerven bis in die hintere Augenkammer begleitet; sie verzweigt sich in der Ausbreitung des Sehnerven, die Netzhaut genannt. Ein gerader Zweig, der durch den Glaskörper an die hintere Wand der Linsenkapsel geht, kommt nur beim Fötus vor. g) Die Arterie des Hirnbalkens (A. corporis callosi) lauft
von dem Bogen, den die beiden vordern Aeste bilden, zwisehen den beiden Halbkugeln nach oben, und gibt Zweige an die Eiechnerven- stamme, an das untere Ende beider Halbkugeln und an den Him- balken, von dem sich feine Gefasse zu dem Gewölbe und der durch- sichtigen Scheidewand fortsetzen. li) Die Siebbeinarterien (Arteriae ethmoidales) sind kleine
Zweige, welche in die Siebgruben gehen, sich daselbst mit der obern Nasenarterie verbinden und Zweige an die Riechkolben abgeben; als- dann treten sie mit den Riechnervenzweigen durch die Sieblöcher in die Nasenhóhle, um sich in der Nasenschleimhaut zu verlieren. Von dem hintern Ast kommt :
i) Die tiefe Hirnarterie (Arteria cerebri profunda), welche
sich zwisehen dem Schenkel und dem hintern Ende des grossen Ge- hirns ihrer Seite nach oben umbiegt und Zweige an diese, so wie an das Adergeflecht der Seitenkammer abgibt. ' Die Arterienzweige des vordern und hintern Astes der innern
Kopfarterie bilden an den cinzelnen Tlieilen des Gehirns sowohl unter |
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sich, als auch mit denen der Arterie der andern Seite zahlreiche
Anastomosen. Bei den Wiederkauern entspringt die innere Kopfarterie aus
der innern Kinnbackenarterie, und bildet mit der untern Hirnhaut- arterie und einem Ast der Halswirbelarterie ein grösseres Geflecht, das sogenannte wunderbare Netz (liete mirabile), das zwischen der Grundflache der Schadelhöhle und der harten Hirnhaut liegt. Aus der innern Kopfarterie entspringt auch die Grondartene des Gehirns. Bei dem Schweine lasst die innere Kopfarterie kcinen wesent-
lichen Uiiterschied nachweisen, als dass sie wie bei den Wiederkiiuern das wunderbare Gefassnetz bildet. Bei dem H un de gelangt die innere Kopfarterie durch das ovale
Loch in die Schadelhöhle, ohne sich daselbst mit der Arterie der andern Seite zu verbinden.. Bei der Katze theilt sich die innere Kopf- arterie vor ihrem Eintritt in die Gehirnhöhle in drei Aeste, von denen der erste in die Beugemuskcln des Kopfes dringt, der zweite durch das ovale Loch und der dritte durch das eirunde Loch in die Hirn- höhle geht. 3) Die âussere Kopfarterie. {Arteria caroti» externa.) (Fig. 1(>2. 3.)
Diese Arterie ist der starkste von den drei Hauptâsten, da sie
gleichsam als die fortgesetzte Drosselarterie zu betrachten ist; sie geht gauz in der Tiefe, bedeckt von der Ohrdrüse und dem Griffelmuskel des Hinterkiefers, gegen das obère Ende des grossen Zungenbeinastes, in dessen Nahe sie sich nach einem kurzen Verlaufe in die au s se re und in die innere Kinnbackenarterie theilt. Aus ihr ontspringen: a) Die mittlere Arterie der Kiunback en druse (Arteria
glandulae submaxillaris media) (Fig. 162. f.); sie efscheint als ein kleiner Zweig, der den mittlern Theil der Kinnbackendrüse versieht; auch gibt sie kleine Zweige an die dort gelagerten Lymphdrïisen ab. b) Die obère Arterie des Kehlkopfes (A. laryngea su-
perior) ist gleichfalls ein kleines Gefass, welches in den Zungenbein- Schildmuskel geht, und einige Zweige an den Schild- und Ringmuskel des Schlundkopfes abgibt. Bei dem Rinde kommen diese beiden Arterien aus der iiussern
Kinnbackenarterie und bei den übrigen Wiederkiiuern aus der Zungenarterie. Bei dem Schweine hat die mittlere Arterie der Kinnbackendrüse
denselben Ursprung, wie bei dem Rinde, und die obère Arterie des Kehlkopfes wie bei dem Schaf und der Ziege. Bei den Fleis chfressern verhalt sich die aussere Kopfarterie
wie bei dem Pferde. A) Die âussere Kinnbackenarterie. (Arteria maxiUaris externa.) (Fig. 162. A.
und Fig. 164.)
Die aussere Kinnbackenarterie ist der schwaehcre von den beiden,
und erstreckt sich von dem hint er n Rande des grossen Zungenbeinastes, |
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an der freien Fliiche des innern Kaumuskels bis zu dem Gefâssausschnitt
des Hinterkieferastes, und gibt bis hierher folgende Arterien ab : a) Die ob ere' Arterie des Schlundkopfes (A. pharyngea
superior) (Fig. 162. Ii.) verzweigt sich in dem obern Theil des Schlund- kopfes und in dem Gaumensegel. b) Die Zungenarterie (A. lingualis) (Fig. .162. ii.) liegt an-
fangs zur Seite des Zungenbeinmuskels des Schlundkopfes, tritt dann zwisclien dem Zungenmuskel und dem Kinnmuskel der Zunge in die Tiefe an den Grund der Zunge und gibt Zweige an genannte Muskeln, den Quermuskel, den grossen und kleinen Zungenbeinastmuskel des Zungeubeines, so wie die Arterie des Zungenriickens [A. dor- salis linguae) ab; dièses Gefâss, welches in der Schleimhaut des Znngen- grundes endet, gibt Zweige an den Zungenmuskel der Zunge und den Zungenbein-Kelildeckelmuskel ab. Der fortlaufende Stamm geht als tiefe Zunge nar ter ie (A. profunda linguae s. ranina) etwas ge- schlangelt zwischen dem Zungenmuskel und dem Kinnmuskel der Zunge bis in deren Spitze, wo sie in die gleichnamige Arterie der andern Seitc übergeht ; von ihr gehen zahlreiche Zweige nach oben und unten an die Muskeln und die Schleimhaut der Zunge, auch anastomosirt sie mit der Unterzungenarterie. e) Die untorn Arterien der Kinnbae kendrüs e (Arteriae
glandulae submaxillaris inferiores) (Fig. 162. k.) sind zwei bis drei kleine Gefasse, welche in das untere Eude der Kinnbackendriise ein- dringen und daselbst sich verzweigen. d) Die Unterzungenarterie {Arteria sublingualis) (Fig.
162. II.) entspringt nach der vorigen und ist kleiner als die Zungen- arterie; sie geht zwischen dem Kiefermuskel und dem Kinnmuskel des Zungenbeines in den Kehlgang herab, rauft hernach über dem Kinn- winkel an die Maulschleimhaut neben dem Zungenbandchen nach vorn und unten, und endigt in dieser, so wie in dem Zahnfleisch, welches die Sehneideziihne des Unterkiefers umfasst. In ihrem Verlaufe gibt sie Zweige an die Muskeln der Zunge und des Zungenbeines, so weit sie nâmlich in dem Kehlgang liegen, in die Kehlgangsdriisen, in die Unterzungendriise und die Haut; ferner entspringt aus ihr ungefahr in der Mitte der Zunge die Unterkirinart erie (A. submentalis), welche zwischen den beiden Hinterkicferasten nach aussen und vorn geht, urn sich in dem Kiefermuskel der Zunge und der allgemeinen Decke zu verâsteln. e) M u s k e 1 z w e i g e (Rami musculares) an den Fliigelmuskel
und den zweibaucliigen Muskei des Hinterkiefers, den obern Theil des Brust- und Schulter-Zungenbeinmuskels. f) Die G es ie ht sar ter ie (A. facialis *) (Fig. 164. ü-) ist der
fortlaufende Ast, der an dem Gefâssausschnitt des Hinterkiefers sich nach aussen und oben an den vordem Rand des Jochmuskels umbiegt und an der Gcsichtsflache folgende Aeste abgibt: * An der Stelle, wo die Gesichtsarterie an dem Gefâssausschnitt des Hinter-
kieferastes liegt (Fig. 164. i.), wird bei den grossern Hausthieren gewölinlicb. der Puls gefiihlt. |
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aa) Zweige, welche in den Jochmuskel des Hinterkiefers, den
Gesichtshautmuskel und in die Haut gehen. bb) Die Kranzarterie der untern Lippe (/1. coronaria
labii inferioris) (Fig. 164. kk.) lauft an dem hintern Rande der Backenmuskeln, bedeckt von dem Kiefermuskel der hintern Lippe, nach unten und vorn an die Unterlippe, und in dem Kreismuskel bis in die Mitte derselben, wo sie sich mit der gleiclinamigen Arterie der andern Seite zu dem Gefassbogen der Unterlippe verbindet; sie gibt, nachdem sie Zweige an die Backenmuskeln, den Kiefermuskel, Joeh- muskel der Lippen und die untere Backendriise abgcschickt hat, die Maulwinkelarteri e (A. anguli oris) ab, welche in die Oberlippe geht und mit der Kranzarterie derselben anastomosirt. In der Unter- lippe sendet sie Zweige an den Kreismuskel, den Kinnmuskel, die allgemeine Decke und die Schleimhaut und anastomosirt mit der hintern Zannartene. Fig, 164.
Die aussere tind innere Kinnbackenarterie mit iliren Verzweigungen an der Gesichtsflache.
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A e s » e der in n e r 11 Kinnbackeoaiterie.
a. Die Kaumuskelarlerie.
a'. Die hinterc Arterie des Jochmuskels. ^
b. Die obère Arterie der Ohrdrüsc.
c. Die hintere Ohrarterie.
d. Die vordcrc Ohrarterie.
e. Die tiritere Ohrarterie.
f. Die Schlafenarteric
tr. Die querlaufeitdc Gesichlsarterie.
g'. Die vordere Arterie des Jochmuskels.
cc) Die Kranzarterie der o
superioris) (Pig- 164. 1.) entspringt dem vordern Rande des Jochmuskels Rande der Backenmuskeln bis in die |
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tr". Die mittlere Arterie des Jochmuskels.
h. Die hintere Schlafenarteric. |
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beni Lippe (A. coronaria labii
vor und unter der Jochleiste an
, setzt sich dann an dem vordern
obère Lippe fort, in deren Mitte
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sie von dem Kreismuskel eingeschlossen, in die Kranzarterie der audern
Seite ununterbrochen übergeht, wodurch der Gefassbogen der Oberlippe entsteht; sie anastomosirt mit der Kranzarterie der Unterlippe und der Gaumenarterie. In ihrem Verlaufe gibt sie Zweige an die Backen- ïnuskeln, den Jochmuskel der Lippen, die Muskeln der Nase, den Stirnmuskel und den Kreismuskel der Lippen, so wie an die allgemeine Decke und Schleimhaut der Nase und der obern Lippe. dd) Die Seitenarterie der Nase (A. nasi laterali») (Fig.
164. m.) entsteht über der vorigen aus der Gesichtsarterie, sie geht nach vorn und oben gegen das falsche Nasenloch und verzweigt sich in dem Kiefermuskel der obern Lippe, dem Stirnmuskel, Nasenbein- und Kiefermuskel der Nase, der aussern Haut des falschen Nasenloches und der Schleimhaut der Nase. ee) Die Nasenrückenarteri e (A. nasi dorsalis) (Fig. 164. n.)
geht nach vorn und oben an den Nasenrücken, und gibt Zweige an den Kiefermuskel und Stirnmuskel der obern Lippe, den Gesichtshaut- muskel und die Haut ab. ff) Die Augenwinkelarterie (A. angularis) (Fig. 164. o.)
ontspringt mit der vorigen, lauft aber nach hinten und oben gegen den innern Augenwinkel, wo sie mit der untern Augenlidarterie anastomosirt; sie verzweigt sich besonders in dem obern Theil des Stirn- und Kiefer- muskels der obern Lippe, dem Kreismuskel, untern Augenlidmuskel und der Haut der Augenlider. Bei den Wiederkauern kommt die aussere Kinnbackenarterie
nur bei dem Rinde vor. Die obère Arterie des Schlundkopfes kommt aus der innern
Kinnbackenarterie. Die Zungenarterie, aus welcher die untere Arterie der Kinnbacken-
driise und die Unterzungenarterie entspringt, ist einer von den vier Hauptasten, in die sich die Drosselarterie bei diesen Thieren theilt. Bei dem Schafe und der Zicge entspringt die Gesichtsarterie aus der
querlaufenden Gesichtsarterie, einem Ast der innern Kinnbackenarterie. Bei dem Schweine zeigt die aussere Kinnbackenarterie folgende
Abweichungen von der des Pferdes. Die obère Arterie des Schlundkopfes wird von der Zungenarterie
abgegeben. Die Zungenarterie entsteht unmittelbar aus der aussern Kopfarterie
und gibt nicht selten die untere Arterie der Kinnbackendriise und die Unterzungenarterie ab. Von der Unterzungenarterie geht in der Nahe des Kinnwinkels
ein Ast durch das innere Kinnloch in den Körper des Hinterkiefers und versieht die Schneidezahne ihrer Seite. Die Gesichtsarterie ist doppelt und gibt nur Zweige an den Joch-
muskel des Hinterkiefers und den Gesichtshautmuskel, indem die übrigen Aeste von der Wangenarterie ünd der obern Zannartene abgegeben werden. Die Verzweigung der aussern Kinnbackenarterie lasst auch bei
den Fleischfressern Abweichungen erkennen. Leyh, Anatomie. *ö
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Die obère Arterie des Schlundkopfes und die Zungenarteric haben
denselben Ursprung wie bei dem Schweine. Die untere Arterie der Kinnbackendriise kommt aus der Schild-
driisenarterie. Die Kranzarterie der untern Lippe ist baufig doppelt, und die der
obern Lippe entspringt aus der obern Zahnarterie. Die Seitenarterie der Nase, die Nasenriickeu- und die Augen-
winkelarterie werden durch Zweige der obern Zalinarterie ersetzt, da sie nicht als besondere Gefasse betrachtet werden können. B) Die innere Kinnbackenarterie. (Art. maxillaris interna.) (Fig. 102. B. u. Fig. 164.)
Die innere Kinnbackenarterie ist grösser als die vorige und ent-
springt mit dieser aus der âussern Kopfarterie ; sie steigt alsdann, anfangs von der Ohrdriise bedeckt, an der innern Flâche ganz in der Nahe des hintern Randes des Hinterkieferastes iiber die âussere Flâche am obern Ende des grossen Zungenbeinastes und an dem Luftsack nach oben bis an das Keilbein, an welchem sie in das Flügelloch tritt, und von diesem durch das Kinnbackenloch in die Augenhöhle sich fortsetzt. Von ihrem Ursprung bis zu dein Flügelloch ontstellen aus ihr
nachstehende Gefasse: a) Kleine Zweige an den Luftsack.
b) Die Kaum u sk elarterie (Arteria masseterica) (Fig. 164. a.)
geht an dem hintern Rande des Hinterkieferastes nach unten und aussen an den Masseter, an dessen hinterem Theile sie sich als h i n t e r e Arterie des Joch music els verzweigt; auch gibt sie die mittlere Arterie der Ohrdriise (A. parotidis media), Zweige an den GrifTel- muskel des Hinterkiefers und den zweibauchigen Muskel ab. e) Die obère Arterie der Ohrdriise (A. parotidis superior)
(Fig. 164. b.) entspringt iiber der vorigen an dem hintern Rande des Hinterkieferastes, und steigt in dem obern Ende der Ohrdriise, an welche sie viele Zweige abgibt, bis gegen den Grand der Ohr- muschel, woselbst sie sich in die vorder e, hint ere und untere Ohrarterie theilt. aa) Die vordere Ohrarterie (A. auricularis anterior) (Fig.
164. d.) ist ein kleiner Zweig, der unter dem Ohrdrùsenmuskel an den Grund der Ohrmuschel tritt, alsdann an dem iiussern Rand derselben bis zur Spitze in die Höhe geht und daselbst mit der hintern Ohrarterie eine Anastomose bildet. Diese Arterie verzweigt sich in genanntem Muskel, der aussern und innern Haut der Muschel und im Knorpel selbst. bb) Die hintere Ohrarterie (A. auricularis posterior) (Fig.
164. e); diese Arterie ist etwas starker als die vorige, geht ebenfalls an den Grund der Ohrmuschel, und theilt sich daselbst in zwei kleinere Zweige, von denen der âussere an dem Rücken der Muschel bis zur Spitze und der innere an dem innern Rande der Muschel bis zur Spitze geht, an welcher beide mit einander anastomosiren; beide Zweige geben Gefâsse an die âussere und innere Haut, an den Muschel- und Schildknorpel, das Fettgewebe, die Schildmuskeln und die Nacken- |
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muskeln der Muscliel, dem Vorderhaupfsmuskel der Muscliel und dem
gemcinschaftlichen Ohrmuskel. cc) Die untere Ohrartcrie (A. auricularis inferior) (Fig.
164. e.) gelit an den aussern Gehörgang und gibt hier die Arterie der Paukenhöhle (A. tympanica) ab, welche durch das Warzen- loch des Schlafcnboines in die Paukenhöhle gelangt, in dieser einen Bogen urn das Trommelfell beschreibt, Zweige an dièses, die Muskeln der Gehörknöclielchen und an die aussere und innere Wand der Pauckenhöhle schickt. Die fortlaufende Olirarterie lauft hernach unter den Schildknorpel an den Gruiid der Muschel, dringt durch ein kleines Loch in dieselbe und verâstelt sich in deren innern Haut; unter dem Schildknorpel gehen von ihr kleine Gelasse an die innern Schildmuskeln der Muschel. d) Die Schlafenart crie (A. temporalis) (Fig. 164. g.) ist ein
kurzer Ast, der an dem hintern Rande des Hinterkieferastes unter dem Hinterkiefergelenke liegt und sich daselbst in zwei Aeste theilt. aa) Die querlaufende Gesichtsarterie (A. transversa fatici)
(Fig. 164. g'g".), als der grössere Ast, geht unter dem Hinterkiefer- gelenke auf die aussere Seite, lauft dann anfangs unter dem Gesichts- Hautmuskel, dann in der Tiefe des Jochmuskels in der Richtung der Gesichtsleiste als vorder e Arterie des Jochmuskels herab, welche sich in dem vordern Theil dièses Muskels verzweigt. Von ihr geht ein Zweig nach oben an das Hinterkiefergelenk als G el enk- ar te ri e, ein starkerer Zweig tritt in den mittlern Theil des Masseters als mittlere Arterie des Jochmuskels; ferner gibt sie Zweige an den Gesichts-Hautmuskel und an die Haut; nach vorn und tinten anastomosirt sie mit der aussern Kinnbackenarterie. bb) Die hintere Schlafenarterie (A. temporalis posterior)
(Fig. 164. h.) steigt an der hintern Flache des Hinterkiefergelenkes gerade nach oben unter den Schildknorpel des Ohres in den hintern Theil des Schlafenmuskels, in dem sie ihr Ende nimmt ; in ihrem Verlaufe sendet sie Zweige an die Schildmuskeln der Muschel, den gemeinschaftlichen Ohrmuskel, den Stirn- und Schlafenmuskel des Schildes, die Muschel und den Schildknorpel. e) Die hintere Zahnarterie (A. alveolaris posterior) lauft
von der innern Kinnbackenarterie nach unten zwischen den Flügel- muskel, tritt alsdann, bedeckt von diesem, mit dem hintern Zahn- nerven durch das Hinterkieferloch in den Hinterkieferkanal und in diesem bis zu dem Kinnloch. Ehe die Arterie in den Kanal tritt, gibt sie mehrere Zweige an den Fliigclmuskcl des Hinterkiefers und in dem Kanal selbst kleine Zweige an die Wurzeln der Backzahne; auch gehen zwischen den Platten des Hinterkiefers feine Gefasse nach oben und durch die an den Zahnrandern beflndlichen kleinen Oeffnungen bis in das Zahnfleisch. In der Nahe des Kinnbacken- loches theilt sich die hintere Zahnarterie noch innerhalb des Kanals in zwei Aeste, von denen der kleinere Ast zwischen den Knochen- platten des Hinterkieferastes sich nach vorn bis in den Körper des- selben fortsetzt und den Hackenzahn, so wie die Schneidezahne |
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dieser Seite versieht; der starkere Ast gelangt durch das Kinnloch
nach aussen und verzweigt sieh, indem er mit der Kranzarterie der hintern Lippe anastoniosirt, in der hintern Lippe. f) Die mittlere Hirnhautarterie (A. meningea media)
(Fig. 162. n.) entspringt als ein kleines Gefiiss in der Niihe des Keilbeines, geht dann duroh das Drosselad.erloch in die Ilirnhöhle, und verzweigt sich an dem mittlern Tlieile der harten Hirnhaut. g) Kleinere Zweige an den Flügehiiuskel des Hinterkiefers und an
das Gaumensegel. Die Aeste, welche die innere Kinnbackenarterie abgibt, nachdem
sie durch das Kinnbackenloch in die Augenhöhle gelangt ist, sind folgende : h) Die vordern Schlafenarterien (Arteriae temporales
anieriores) (Fig. 162. o o.) sind zwei bis drei Aeste, die theils inner- halb des Kinnbackenloches, theils ausserhalb desselbcn in der Augcn- höhle entspringen, nach oben gehen und in dem vordern Theile des Schliifenmuskels des Hinterkiefers sich verzweigen. i) Die Augenarterie (A. ophthalmica) (Fig. 162. p.) entsteht
gewölinlich noch innerhalb des Kinnbackenloches aus der inuern Kinnbackenarterie, lauft dann durch die Augenhölilenhaut in die Augenhöhle und theilt sich in folgende Aeste: aa) Die Stimar te rie (A. orbitalis s. supraorbitalis) entspringt
inanclinial auch unniittelbar aus der innern Kinnbackenarterie ; sie geht an der obern Wand der Augenhöhle bis zu dem Augenbogenfortsatz des Stirubeines in die Höhe, und setzt sich durch das Augenbogenloch dièses Fortsatzes ausserhalb der Augenhöhle fort. Sie gibt Zweige an den innern obern Augenlidmuskel, den grossen schiefen Muskei, den aussern obern Augenlidmuskel, den Kreismuskel, so weit er in dein obern Augenlid liegt, an die allgemeine Decke und an die Bindehaut. bb) Mehrere kleine Zweige fiir die geraden Mtiskeln, den kleinen
schiefen Muskei des Augapfels, an die Thranendriise, das Fettgewebe und an die Augenhölilenhaut. cc) Die Art eri en der Ader haut und E egen bogen haut
(Arteriae ciliares) sind kleine Gefasse, welche durch die wcisse oder undurclisichtige Hornhaut in das Innere des Augapfels dringen und in genannten Hâuten sich verzweigen. Die Gefasse der Aderhaut bilden hiiufige Anastoniosen mit einander, die nach sorgfaltiger Abnahme der weissen Haut deutlich erscheinen. Die Gefasse der Regenbogenhaut vereinigen sich theilweise am âussern Rande dieser zu einem Kreise, den man den grossen Gefasskreis der Regenbogenhaut (Circuius arteriosus iridis magnus) nennt, von welchcni die Pupillar- membran beim Fötus ihre Gefâsse erhâlt. dd) Die obère Nas en arterie (A. nasalis superior) ist der
fortlaufende Ast der Augenarterie, welcher zwischen dein grossen schiefen und innern obern Augenlidmuskel zwei Bogen beschreibt und dann durch das vordere Augenhöhlenloch in die Hirnhöhle tritt; in der Augenhöhle gibt sie Zweige an genannte Muskeln, die Nickliaut |
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und die Tlirânenkarunkel ab. In der Hirnhöhle geht sic, nachdem
sie mit Zweigen der innern Kopfarterie anastomisirt hat, durch eines der Sieblöcher in die Nasenhöhle und verzwcigt sich daselbst in der Schleimhaut der Siebbeinzellen, der vordern Nasenmuschel und der Scheidewand. k) Die Wangen arterie (A. buccinatone/.) (Fig. 162. q.) lauft
iiber die Beule des grossen Kieferbeines in die Backenmuskeln, und gibt Zweige an diese, den Joch- und Flügelmuskel des Hinterkiefers, die obère Backendrüse, das Zahnfleisch und an die Schleimhaut der Backen ab. 1) Die unte re Augcnlidarterie (A. palpebralis inferior)
(Fig. 162. r.), welche aus der obern Zahnarterie entspringt, steigt an der innern Augenhöhlenwand nach oben in das untere Augenlid, und gibt Zweige an den kleinen schiefen Muskei des Augapfels, den Thriinensack, den Kreismuskel des untern Augenlides, den untern Augenlidmuskel, die Bindehaut und die allgemeine Decke ab. m) Die voi-de re Zahnarterie (A. alveolaris anterior) (Fig.
162. s.) gelangt durch das obère Kieferloch in den Vorderkieferkanal, in welchem sie Zweige an die Wurzeln der Backzàhne schickt und sich dann in der NHhe des untern Kieferlochs in zwei kleinere Aeste spaltet. Der au ssere Ast geht durch das untere Kieferloch nach aussen, anastomosirt mit der Serenartene der Naso und gibt Haut und Muskelzweige ab; der innere Ast setzt sich zwischen den Platten der kleinen Kieferbeine bis zu den Schneideziihnen fort, welche er, so wie den Hackenzahn versieht. n) Die hintere Nasenarterie (A. nasalis posterior) (Fig.
162. t.) tritt durch das Nasenloch des Gaumenbeines in die Nasen- liölile und theilt sich in diesor in zwei Aeste, von denen der innere in die Schleimhaut der Nasenscheidewand und der aussere in die der hintern Nasenmuschel, des hintern Nasenganges, der Rachenhöhle und der Nebenhöhlen der Nase geht. o) Die Gaumenarterie (A. palatina) .(Fig. 102. u.) gelangt
durch das obère Gaumenloch in den Gaumenkanal und durch das mitt- lerc in die Gaumenrinne, in welcher sie sich bis zu dem untern Gaumenloch (Einschneideloch) fortsetzt und dort mit der Gaumenarterie der andern Scite anastomosirt. In diesem Vcrlaufe gibt sie einige Zweige an den weichen und zahlreiche Zweige an den harten Gaumen, das Zahnfleisch und die Nasenschleimhaut ab, letztere Zweige gehen durch die kleinen Oeffniingen der grossen Kieferbeine, welche von der Maulhóhle in die Nasenhöhle führen. Durch das untere Gaumenloch geht sie alsdann nach aussen und spaltet sich in zwei Aeste, die sich in den Muskeln der obern Lippe, deren Schleimhaut und dem Zahn- fleisch endigen; sie anastomosirt mit den Kranzarterien der obern Lippe. p) Die Gaumen vorhang art eri e (A. veli palatini) (Fig.
102. v.) ist ein kleines Gefiiss, das zwischen dem obern Ende des grossen Kieferbeines und dem Gaumenbeine an das Gaumensegel geht und in demselben sich verzweigt. Bei den Wieder kauern lauft die innere Kinnbackenarterie
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nicht durch das Flügel- und Kinnbackenloch, sondern frei in die
Aügenhöhle ; sie zeigt folgende Abweichungen in ihrer Verzweigung. Die Kaumuskelarterie ist im Vcrhaltnisse sehr klein.
Die hintere Schlafenarterie gibt Zweige an die Gefâsshaut der
Hornfortsâtze, dann geht auch ein Zweig von ihr durch den Schlafen- gang an die harte Hirnhaut als obère Hirnhautarterie. Die mittlere Hirnhautarterie kommt von der Oberhauptsarterie.
Die Augenarterie bildet in der Aügenhöhle ein Gefassnetz.
Die Gaumenarterie geht, da das untere Gaumenloch fehlt, durch
die Gaumenspalte der kleinen Kieferbeine in die Nasenhöhle. Auch bei dem Schweine geht die innere Kinnbackenarterie frei
in die Aügenhöhle. Die Kaumuskelarterie wie bei den Wiederkauern.
Die untere Zahnarterie theilt sich am Ende des Hinterkieferkanals
in mehrere Zweige, welche durch die aussern Kinnlöeher nach aussen gehen. Der innere Zweig für die Schneidezahne wird von der Unter- zungenarterie abgegeben. Die starkere Wangenarterie setzt sich bis an die Unterlippe fort.
Die untere Augenlidarterie lauft über dem innern Augenwinkel
nach aussen und verzweigt sich an der Stirne. Die obère Zahnarterie ist ziemlich stark und theilt sich ausser-
halb dem untern Kieferloch in mehrere Aeste, die bis zur Nase und der obern Lippe herabgehen. Die Gaumenarterie verbindet sich mit der der andem Seite und
gelangt mit dieser an die obère Lippe. Bei dem Hun de geht die innere Kinnbackenarterie wie bei dem
Pferde durch das Flügel- und Kinnbackenloch des Keilbeines, und bei der Kat ze wie bei dem Schweine und dem Rinde frei in die Aügenhöhle. Die obère Arterie der Ohrdrüse gibt die obère Arterie der Kinn-
backendrüse ab und die vordere Ohrarterio ontspringt aus der hintern Schlafenarterie. Die vordern Schlâfenarterien machen hier nur ein Gefass aus.
Die Augenarterie bildet wie bei den Wiederkauern zwischen den
Muskeln des Augapfels ein Gefassnetz, das durch kleine Zweige mit der innern Kopfarterie in Verbindung steht. Die der Seitenarterie der Nase, der Nasenrückenarterie und die
der Augenwinkelarterie entsprechenden Gefasse kommen von der obern Zahnarterie, ebenso die Kranzarterie der vordern Lippe. Die Gaumenarterien gehen, ohne sich mit einauder zu verbinden,
durch die Gaumenspalten in die Nasenhöhlen. 8) Die Achselarterie. (Arteria axülaris.)
Die Achselarterie ist rechterseits die fortlaufende Arm-K opfarterie
und linkerseits die fortlaufende linke Achselarterie. Jedc biegt sich ihrer Seite an dem vordern Rande der ersten Rippe unter dem Rippen- Halswirbelmuskel nach aussen und hinten um, und geht unter der Schulter bis zu dem Armgelenk. Sic gibt ab: |
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a) Die vordere Schuiterarterie (A. scapularis anterior)
(Fig. 165. a.) Iauft als ein kleiner Ast an der innern Plache des Armgelenkes nach vorn und theilt sich in folgende Gefâsse: aa) Einen Zweig, der vorn an der Schulter in die Höhe geht,
und sich in dem Unter-Schulterblattmuskel, dem obern Theil des Brustbein-Schultermuskels, hauptsachlich aber in dem vordern Grâten- muskel verastelt. bb) Die obern Ernahrungsarterien des Armbeines
(Arteriae nutritiae superiores) sind mehrere kleine Zweige, die zwi- schen der Sehne des geraden Beugers des Vorarmbeines und dem Kapselband nach vorn in die Gelenkgrube des Armbeines, und in dieser durch die Ernahrungslöcher in die Hóhle desselben gehen. b) Die mittlere Schuiterarterie (A. scapularis media)
(Pig. 165. b.) ist ein sehr starker Ast, der an dem hintern Rande des Schulterblattes in die Höhe steigt und folgende Gefâ'sse abgibt: aa) Die hintere Schuiterarterie (A. scapularis posterior)
(Fig. 165. b'.) setzt sich als ein langes Gefâss auf dem grossen Schulter-Armbein- und dem langen Schulter-Ellenbogenmuskel in einem Bogen nach hinten und oben fort, und theilt sich in zwei Zweige, die sich in genannten Muskeln, dem Rù'cken-Armbeinmuskel und dem Brust - Hautmuskel verzweigen ; vor ihrer Theilung gehen Zweige an die obern Armdriisen. bb) Die aussere Sc hul ter art eri e" (A. scapularis externa)
(Fig. 165. b".) entspringt nach der vorigen und ist grösser als dièse; sie geht zwischen dem Kapselband und dem grossen Schulter-Ellen- bogenmuskel iiber die hintere Flache des Armgelenkes auf die aussere Seite, und gibt an das Kapselband, den mittlern und kleinen Schulter-Armbeinmuskel, den grossen Schulter-Ellenbogenmuskel, hin- tern Gratenmuskel, grossen, mittlern und kleinen Schulter-Umdreher- muskel, aussern Armbein-Ellenbogenmuskel, gewundenen Beuger des Vorarmbeines, das untere Ende des gemeinschaftlichen Muskels des Armes, Halses und Kopfes und die Ernâhrungsarterie des Schulter- blattes Zweige ab. cc) Die i n n e r e Schuiterarterie (A. scapularis interna)
(Fig. 165. b"'.) entsteht weiter oben an dem hintern Rande des Schulterblattes und theilt sich an diesem in zwei Aeste. Der innere, gewöhnlich grössere Ast geht nach vorn und oben, und verzweigt sich in dem Unterschulterblattmuskel; der aussere kleinere Ast geht in den vordern Gratenmuskel und das obère Ende des Brustbein- Schultermuskels. dd) Die fortlaufende mittlere Schuiterarterie (Fig. 165. b"".)
setzt sich an dem hintern Rande des Schulterblattes an der innern Flache des grossen Schulter -Ellenbogenmuskels nach oben fort und gibt vordere und hintere Zweige ab. Die vordern Zweige gehen in den obern Theil des grossen Schulter-Armbeinmuskels, Unterschulter- blattmuskels, den hintern Gratenmuskel und den grossen Schulter- Umdrehermuskel; die hintern Zweige dringen in den grossen und langen Schulter - EHenbogenmuskel. |
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Mg. 165. Die Arterienverzweigung am
obern 'J'heil des linken Vorderfusses an
dor innern Seite blosgelegt.
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A. Die Armarterie. (Arteria brachialis.)
(Fig. 165. 2.) Dieso Arterie geht gegenüber der
mittlem Schulterarterie an der innern Seite des Armgelenkes aus der Ach- selarterie liervor, lauft dann an der innern Plache des Armbeines nach unten und theilt sich vorn iibcr dem Ellenbogengelenk in die vordere und hintere Vorarmart eri e. Die Aoste, welclie die Armartene abgibt, sind : a) Die uni s chlungene Arm-
heinarterie (A. circumflexa hu- meri) (Fig. 165, e.) geht zwischen dem mittlern Schulter- Arinbeinmuskel und dem obern Ende des Armbeines nach vorn und aussen, und ver- zweigt sich in diesem Muskel, dem geraden Beuger des Vorarmbeines. dem grossen Brust-Armbeinmuskel und dem Anfang des gemeinschaft- lichen Muskels des Armes, Halses und Kopfes; sie anastomosirt mit der aussern Schulterarterie. b) Die tiefe Armheinarterie
(A. profunda brachii) (Fig. 165. d.) ist ein starker Ast, bisweilen doppelt, der ungefahr in der Mitte des Arm- beines aus der Armarterie seinen Ursprung nimmt, nach hinten lauft und sich alsbald in mehrere Zweigc theilt, die sich in den Ausstreckern und dem gewundenen Beuger des Vorarmbeines verâsteln. e) Muskelzweige (Rami
musculaires), die in den grossen Brust-Armbeinmuskel, den grossen Schulter - Armbeinmuskel und den geraden Beuger des Vorarmbeines dringen. d) Die Ellenbogenarterie
(A. ulnaris) (Fig. 165. e.) entspringt vor der Theilung der Armartene und geht an der innern Flache des untern Endes des Armbeines nach hinten bis an den Ellenbogenhöcker. Aus ihr kommen: aa) Die untere Ernahrungs-
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1. Die Achselarlerie.
a. Die vordere Schullcrarlerie.
b. . Die miniere Schuiterarterie,
b'. Die hintere Schultcrarterie. b". Die àussere Schultcrarterie. b'"'. Die iunere Schuiterarterie. b"". Die fortlaufcnde miniere Schuiterarterie.
2. Die Armarlcrie.
e. Die nmschlunecne Armheinarterie.
d. Die liefe Armheinarterie.
e. Die EUcnbogenarterie.
e'. Die Ernahrungsartcric. e". Zweige an die untern Armdriisen.
e'" e'". Die hintere Hautarlcrie. e"". Die vordere Dentartene. 3. Die vordere Vorarmarleri e.
4. Die hintere Vorarmarleri e.
f. Die Zwischenknochenartcrie.
f'. Die Arterie des hintern Netzca der Vorder-
Fussvvurzel.
g. Muskelzweige.
5. Die àussere Schienbeinarterie.
6. Die liefe Schienbeinarterie.
7. Die innere Schienbeinarterie.
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arterie des Armbeines (A. nutrititi inferior) (Fig. 165. e'.) ist
ein kleiner Zweig, der in manchen Fàllen aueh unmittelbar aus der Armartene ontspringt und durch das Ernàhrungsloch an der innern Flâche des Armbeines in die Hóhle desselben dringt und in der Markhaut sich verzweigt. bb) Zweige an dio untern Armdriison (Fig. 165. e".) und
Muskelzweige. ce) Die vordere Hautarterie (A. subcutanea anterior) (Fig.
165. e"".) lauft von der Ellenbogenarterie nach vorn über das untere Ende des geraden Beugers des Vorarmbeines, setzt sich dann auf der vordern Seite des Vorarmes bis zu dem Kniegelenke fort und verzweigt sich in den Aponeurosen des Vorarmes und in der Haut. dd) Die hintere Hautarterie (A. subcutaneaposterior) (Fig.
165. e'"e'".) geht von der Ellenbogenarterie nach hinten, an die hintere Seite des Vorarmes, und an diesem zwischen den Arm- Hackenbeinmuskeln nach unten bis zu dem Kniegelenke, wo sie sich mit der aussern Schienbeinarterie verbindet; sie gibt Zweige an die Aponeurosen und an die Haut ab. B. Die Tordere Vorarmarterie. (Arteria radialis anterior) (Fig. 165, 3.)
Die vordere oder kleine Vorarmarterie geht, bedeckt von den
Beugern des Vorarmes, iiber die vordere Flache des Ellenbogen- gelenkes an die vordere Seite des Vorarmes, wo sie unter dem Arm-Schienbeinmuskel und dem Armbeinmuskel des Fessel-, Kron- und Hufbcines bis zu dem Kniegelenke herablauft. Sie schickt Zweige an die Muskeln, welchc an der vordern Seite des Vorarmes liegen, an 'das Kapselband des Ellenbogengelenkes und des Kniegelenkes. C. Die hintere Vorarmarterie. (Arteria radialis posterior.) (Fig. 105. 4.)
Die hintere oder grosse Vorarmarterie ist die fortgesetzte Arm-
arterie , welche anfangs an der innern Flache des Ellenbogengelenkes, dann hinten an der innern Seite des Vorarmbeines an den Beugc- muskcln des Unterfusses bis gegen das Kniogelenk herabgeht, und iiber demselben sich in die aussere, tiefe und innere Schien- beinarterie fheilt. Sie gibt folgende Zweige ab: a) Gelenkzweige (Rami articulâmes), welche an das Kapsel-
band des Ellenbogengelenkes gehen. b) Die Bogenarterie oder Zwisc h enk noe henarterie
(A. interossea) (Fig. 165. f.) geht als ein ziemlich starker Ast zwi- schen dem Vorarmbcin und dem Ellenbogenbein nach aussen an den Vorarm, und an diesem bis zu dem Kniegelenke herab, wo sie sich in folgende Gefâsse theilt: aa) Die Ernahrungsarterie (A. nutritia) entspringt in der
Ellenbogenspalte und tritt durch das daselbst befindliche Ernahrungs- loch in das Vorarmbein; ebenso dringen kleinere Ernahrungsgefasse in das Ellenbogenbein. bb) Die zurücklaufende Arterie (A. recurrens) ist ein
dunnes Gefass, das an der âussern Flache des Ellenbogenbeines L e y h , Anatomie. 49
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nach oben lauft, Muskelzweige abgibt und mit der tiefen Armbein-
arterie sich verbindet. cc) Muskelzweige an den aussern Arm-Hackenbeiimiuskel, den
Vorarmbeinmuskel des Pessel-, Kron- und Hufbeines, den Arm- und Vorarm - Schienbeinmuskel. dd) An der vordern Fliiclie des Kniegelenkcs bildet die fort-
laufende Bogenarterie ein Gefassnetz, das vordere Netz der Vorder-Fusswurzel (Rete carpi dorsale), von dem zwei dunne Gelasse als innere und aussere Griffelbeinarterien ausgeben; jede dieser Arterien lauft ihrer Seite zwischen dem Schien- und dem Griffelbein nach unten, gibt Hautzweige ab und verbindet sich über dem Köthen- gelenk mit den Schienbeinarterien. e) Die Arterie des hintern Netzes der Vorder-Fuss-
wurzel (Fig. 165. f'.), welche an der hintern Fliiche des Vorarinbeines über dem Kniegelenke entspringt, bildet an der hintern Fliiclie des Kniegelenkes, das hint ere Netz der Vorder-Fusswurzel (Bete carpi volare), von welchem kleine Gelasse zu dein vordern Netze gehen. d) Mehrere starke Muskelzweige für die Bcugemiiskeln des Schien-,
Fessel-, Kron- und Hufbeines. D. Die aussere Schienbeinarterie. (Arteria volaris externa.) (Fig. 165. und
Fig. 166. 5.)
Diese ist ein dunnes Gefass, das über dem Kniegelenke (Vorder-
Fusswurzel) aus der hintern Vorarniarterie entspringt, nach hinten über die Kückseite des Kniegelenkes, über dem sie sich, bedeckt von den Sehnen der Arm-Hackenbeinmuskeln, mit der hintern Hautarterie verbindet und den oberfliichlichen Gefassbogen (Arcus volaris sublimis) bildet, an die aussere Seite des Schienbeines tritt und an dieser zur Seite der Beugesehnen nach unten lauft; über dem Köthengelenk gelangt sie alsdann unter dem obern Gleichbeinband auf die Rückseite des Schienbeines und anastomosirt unterhalb dem Kniegelenke mit der tiefen Schienbeinarterie, vvodurch der tiefe Gefassbogen (Arcus volaris profundus) entsteht. Die aussere Schienbeinarterie gibt feine Zweige an die Haut,
die Beuge'sehnen des Kron- und Hufbeines, den âussern Griffel- und wurmförmigen Muskei und an das obère Gleichbeinband ab. E. Die tiefe Schienbeiuarterie. (Arteria volaris profunda.) (Fig. 165. und
Fig. 16G. 6.)
Die tiefe pder kleine Schienbeinarterie entspringt mit der innern
über der Vorder-Fusswurzel aus der hintern Voravmartcrie, geht alsdann, in den Schichten des Kniebogenbandes eingeschlossen, an der innern Seite des Kniegelenkes nach unten und hinten zwischen das obère Gleichbeinband und die hintere Fliiclie des Schienbeines, an welcher sic an dem innern Griffelbeine sich bis oberhalb des Kóthen- gelenkes fortsetzt und mit der vorigen sich verbindet. Sie schickt Zweige an das vordere und hintere Netz des Kniegelenkcs, au das |
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obère Gloichbeinband, den Griffel- und wurmförmigen Muskei dieser
Seite. Am obern Ende des Scbienbeines gibt sie die Ernâhrungs- arterie desselben ab. i |
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Die innere Schienbeinarterie. (Arteria vularis interna.) (Fig. 165. und
Fig. 166. 7.) |
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Fig. 166.
Die Arterienverzweigung am un-
tern The.il des linken Vorderfusses
an der innern Seite blosgelegt.
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Die innere oder grosse Schienbeinar-
terie ist starker als die beiden vorigen, sie geht mit den Beugesehnen durch den |
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Kniering und Iauft dann an der innern
Seite der Beugesehnen nach unten bis über das Kötliengclenk, wo sie sich mit den beiden andern Schienbeinarterien und den Griffelartcrien zu dem Sesambogen (Arcus volaris) verbindet, von dem die beiden Seitenarterien der Zebe ausgehen. G. Die Seitenarterien der Zche. (Arteriae digi-
tales.) (Fig. 166. 8. und 9.) Jede dieser Arterien geht von dem
Sesambogen als iiussere und innere Seren- artene zui' Seite des Köthengelenkes, des Fessel- und Kronbeines bis zu dem Huf- bein herab und theilt sich in folgendc Gefasse: a) Zweige an das Köthengelenk.
b) Die vordere Fesselarterie
(Fig. 166. h.) Iauft an die vordere Flâche des Fesselbeines, und |
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e) die h i n t e r e Fesselarterie
(Fig. 166. i.) an die hintere Flache des- selben ; beide anastomosiren mit deiien der andern Seite und geben Zweige an die Beuge- und Strecksehnen und an die Haut ab. d) Die Fersenarterie (Fig. 166. k.)
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setzt sich von dem obern Ende des Kron-
beines nach hinten und unten in den Fleischstrahl fort, und verzweigt sich in diesem. e) Die vordere Kronarterie (Fig. 166. 1.) oder die Arterie
der Kronenwuist geht theils an die vordere Flache des Kronbeines und theils in die Fleischkrone, in welcher sie mit der gleichnamigen Arterie der andern Seite zu einem Bogen sich verbindet, von dem zahlreiche Gefasse in die Fleischkrone und in die Hornröhrchen der Homwand dringen. Ausser diesem grössern Gefass gehen noch kleinere aus den Seitenarterien hervor, die nach vorn laufen und sich in der Ausstreck- scline des Hufbcines, der Haut und der Fleischkrone verasteln. f) Die hintere Kronarterie (Fig. 166. m.) geht an die
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hintere Flâche des Kronbeines, verbindet sich hier mit der Kronarterie
der anderil Seite und endigt in den Beugesehnen, dem Kapselband des Krongelenkes, dem Kronbein und in der Haut. g) Die vordere Hufbeinarterie (Fig. 1G6. n.) tritt durcli
das Astloch, oder in Ermanglung desselben durch den Astaussehnitt nach vorn an die Wandflache des Hufbeines, in deren Rinne sie ihren Verlauf nimmt, mit der gleichnamigen Arterie der andern Seite sich verbindet und zablreiche Zweige au die Fleischwand, so wie aucli Zweige an das Hufbein selbst abgibt. li) Die hintere Hufbeinarterie (Fig. 1G6. o.) geht nach
unten und hinten in die Sohlenrinne und von dicser durch das Sohlen- loch in das Hufbein ; sie versieht das Hufgelenk, den Fleischstrahl, die Fleischsohle und das Hufbein, in welchem die kleinen Gcfiisse durch die Oeffnungen an der Wandflache bis in die Fleischwand sich fortsetzen. Sowohl diese als die vorige Arterie bilden ausgebreitete Gefassnetze in genaniiten Fleischthcilen des Hufes und zablreiche Anastomosen mit den gegenüberliegenden Arterien. Bei den Wie derkau ern weicht die Verzweigung der Achsel-
arterie ini AVesentlichen in Folgendem ab : Die aussere Schuiterarterie gibt die tiefe Armbeinarterie ab.
Die Ellenbogenarterie gelangt nicht bis zu dem Kniegelenke
herab, desshalb fehlt aucli die Verbindung mit der aussern Schien- beinarterie. Die untore Ernahrungsarterie kommt von der vordern Vorarin-
arterie und Die Bogenarterie von der Armarterie.
Die vordere Vorarmarterie entsteht am obern Ende des Vor-
armes aus der hintern Vorarmarterie, sie geht dami vorn am Vor- arme über das Kniegelenk bis ungefiihr in die Mitte des Schienbeines, theilt sich daselbst in zwei kleinere Aeste, von denen einer sich mit der grossen Schienbeinarterie zu dem oberflachlicbcn Gefass- bogen und der andere zu dem tiefen Gefassbogen verbindet, aus dem die Ernahrungsarterie für das Schienbein kornmt. Ein weiterer Zweig geht am Schienbein von der vordern Vorarmarterie ab, welcher theils durch das obère Loch des Schienbeines nach hinten, theils an die Beugesehnc des Fesselbeines geht. Aus dem tiefen Gefassbogen lauft ein Zweig als vordere
Zehenarterie durch das unterò Loch des Schienbeines nach vorn an die Zehen; ferner entspringt aus ihm die innere und âussere Seiten- arterie der Zebe, welche aussen an den beiden Zehen nach unten gehen und Zweige an die Afterklauen abgeben. Die grosse Schienbeinarterie, welche wie bei dem Pferde
die fortgesetzte hintere Vorarmarterie ist, theilt sich hinten am untern Ende des Schienbeines zwischen den beiden Afterklauen in zwei Aeste, namlich in die aussere Seitenarterie der innern Zebe und in die innere Seitenarterie der âussern Zebe ; beide gehen also, zwischen den Zehen einander gegeniiberliegend, bis zu der innern |
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Plâche der Klaueubeine herab, und dringen durch die daselbst befind-
lichen Oeffnungen in dieselben ein. Bei dem S eh w eine bat die Àchselarterie in der Hauptsache
denselben Verlauf und Verzweigung wie bei dem Rinde, nur ist bei der Verzweigung' der grossen Schienbeinarterie folgender Unterschied. Die grosse Schienbeinarterie geht namlich, nachdera sie über
den Gleichbeinen die Arterien für die innere und die Arterie für die âussere Afterzehe abgegeben bat, zwischen die beiden wahren Zehen, woselbst sie sich in die âussere Seitenarterie der iiussern Zehe und in die innere Seitenarterie der innern Zehe theilt; erstere gibt die innere Seitenarterie der iiussern Zebe, letztere die âussere Seitenarterie der innern Zebe ab, so dass also jede wahre Zehe eine innere und aussere Seitenarterie bat, die mehrfache Verbindungen unter einander eingehen. Wie bei dem Rinde geben aucb bei dem Schweine die innern Seitenarterien beider Zehen in die Löcher der Klaueubeine. Bei den Fleischfr esserli entspringt aus der mittlern
Schulterarterie : Die tiefe Armbeinarterie.
Die Armarterie zeigt nur bei der Katze eine Abweichung in
Beziehnng ihres Verlaufes, indem sie durch die Spalte über dem innern Knorren des Armbeines geht. Die aus der mittlern Schuiterarterie entspringende tiefe Arm-
beinarterie gibt einen Zweig ab, der an der vordern Flâche des Vor- armes bis zu dem Kniegelenke geht, daselbst das vordere Netz der Vorder-Fusswurzel bildet, aus dem die vordern Seitenarterien der Zehen ontspringen. Die Ellenbogenarterie reicht nicht so weit herab, wie bei
dem Pferde. Die unterò Ernahrungsarterie des Armbeines hat denselben Ur-
sprung, wie bei dem Rinde. Das hintere Netz der Vorder-Fusswurzel wird von einem Zweig
der Bogenarterie gebildet. / Die hintere Vorarmarterie verbindet sich mit der aussern Schien-
beinarterie zu dem oberflâchlichen Gefâssbogen, aus dem die Seiten- arterien der Zehen entspringen. Bei der Katze theilt sich die Armarterie am obern Ende des
Vorannes in drei Aeste, namlich in die vordere und hintere Vorarm- arterie und in die Bogenarterie, beide erstern bilden durch Anasto- mosen den tiefen Gefâssbogen ; der oberflâchliche Gefâssbogen fehlt. 11. Die hintere Aorta. (Aorta posterior.)
Die hintere Aorta ist stârker und viel langer als die vordere und
entspringt mit dieser aus dem gemeinschaftlichen Starnili. Von diesem geht sio, die Lungenarterie links, die Lnftröhre und den Schhind rechts lassend, in einem Bogen nach oben und hinten bis ungefâhr an den Körper des sechstcn Rückenvvirbels ; setzt sich dann von diesem unten |
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an der linken Seite der Körper der übrigen Rückenwirbel, von den
Bliittern des hintern Mittelfelles eingeschlossen, bis zu dem Zwerch- fell fort, welcher Theil der Brusttheil der Aorta (Pars thoracica arteriae Aortae) genannt wird. Aus diesem Theil nehruen folgende Gefasse ihren Ursprung: 1. Die Luftröhrenastarterie. '3. Dio Z-wischenripponarterien.
2. Die Schlundarterie. 4. Die Yordern Zwerohfellarterien.
Nachdem die Aorta diese Gefiisse abgegeben hat, verliisst sie
die Brusthöhle, indem sie durch das Aortenloch des Zwerclifells in die Bauchhöhle tritt und in diescr, ausserhalb des Bauehfells, unten, aber ebenfalls mehr an der linken Seite der Körper der Lendenwirbel, sich bis in die Nâhe des sechsten fortsetzt. Dieser Theil, welcher als der Bauchtheil der Aorta (Pars abdominalis arteriae Aortae) bezeichnet wird, gibt folgende Aeste ab : 1. Die hintern Zwerchfellarterien. B. Die hintero Gekrösarterie.
2. Die Bauehschlagader. 7. Die Lendenarterien.
3. Die vordere Gekrösarterie. 8. Die Darmbeinarterien.
i. Die Nierenarterien. 9. Die Beckenarterien. 5. Die innern Saamenarterien. A. Der Brusttheil der Aorta. (Pars thoracica arteriae Aortae.) (Fig. 167. aa.)
I. Die Luftröhrenastarterie. (Arteria bronchialis.) (Fig. 167. b.)
Die Luftröhrenast- oder Bronchialarterie ist ein kleines unpaariges
Gefass, das aus der untern Wand, mehr gegen die rechte Seite, aus dem Bogen der hintern Aorta entspringt, nach unten und hinten zwischen den Blâttern der obern Abtheilung des hintern Mittelfelles an den Thei- lungswinkel der Luftröhre tritt, Zweige an den vordern Theil der Brustportion des Schlundes, das untere Ende der Luftröhre und an das Mittelfcll abgibt, und sich dann in einen rechten und linken Ast theilt. Jeder Ast verzweigt sich mit dem Luftröhrenastc seiner Seite und geht bis in die feinsten Verzweigungen derselben ; auch bilden die Bronchialarterien an der ganzen Obeiflache der Lungen, unter dem serösen Ueberzuge, zahlreiche feine Gefassnetze, die mit Zweigen der Bauchschlagader anastomosircn. Diese Arterie führt den Lungen das Blut als emahrendes Material zu. II. Die Schlundarterie. [Arteria oesophagea.) (Fig. 167. c.)
Diese und die vorige Arterie ontspringen gcwöhnlich mit einem
gemeinschaftlichen Stammchen aus der Aorta ; sic ist kleiner als diese, ebenfalls ungepaart und geht, nachdem sie Zweige an den vordern Theil der Brustportion des Schlundes und das untere Ende der Luft- röhre abgegeben hat, zwischen den Blattern des hintern Mittelfelles, in einiger Entfernung über dem Schlunde, nach hinten bis in die Nâhe des Zwerclifells, wo sie mit dem Schlundaste der Bauchschlag- ader anastomosirt; in ihrem Verlaufo schickt sie kleine Zweige an das Mittelfell, den hintern grössern Theil dor Brustportion des Schlundes und an die Mittclfellsdriisen. |
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Fig. 167.
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Der Iîrusttheil der Mutera Aorta mit den aus ihm entspringenden Gefasse
(die Brusthöhle ist von der linken Seito geöffnet). |
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il a. Der Driistlheil der hintcrn Aûrla. à il. Die Zwischenrippenarterien.
b. Din Lnflriilirenaslarleric. e. Die vordern Zwcrchfcllarlerien.
c. Die Schliindarterie.
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III. Die Zwischenrippenarterien. (Artcriae intercostales.) (Fig. 167. d d.)
Die hintere Aorta gibt in der Brusthöhle auf jeder Seite vier-
zehn Zwischenrippenarterien ab, die einander gegenüber aus der obern Wand derselben entspringen, so dass es im Ganzen achtzehn Paar sind, da die vordere Aorta die vier ersten Paar abgibt. Die fiinfte und sechste Zwischenrippenarterie entsteht gewöhnlich mit einem gemeinschaftlichen Stammchen. Sie gehen an den Kórpern der Kücken- wirbeln nach oben zwischen den Ranni zweier Rippen und theilen sich in folgende Gelasse : a) Kleine Zweige an die Aorta, das Brustfell, die Körper der
Riickeuwirbel und an den grossen synipathischen Nerven. b) Eincn Rii ckenmarksz weig (Ramus spinalis), der durch
das Zwischenwirbelloch zweier Riickenwirbel in den Riickenmarkskanal- tritt, an der harten Haut desselben sich verzweigt und mit der Rùckenmarksarterie anastomosirt. Bevor dieser Zweig in den Kanal gelangt, gibt cr einen Muskekweig ab, der nach oben geht, sich besonders in den Zwischen-Quennuskeln, dem Quer-Dornmuskel und langen Rückenmuskel veriistelt. c) Einen Riickenzweig (Ramus dor salis); dieser geht-durch
die Zwischenrippenmuskeln nach oben an denRucken und schickt Zweige in die vorhin genannten Riickenmuskeln, die Aufheber der |
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Kippen, den gemeinschaftlichen Rippenmuskel, den vordern und hin-
tern gezâhnten Muskei. d) Die eigentliclie Z wischenripp enarterie ist das fort-
gesetzte Gefass, das anfangs in den Zwisclienrippenmuskeln, spater unter dem Brustfell, nach unten in die Geflissrinne an dem hintern Rand einer Rippe geht und sich in den Zwisclienrippenmuskeln, dem Brustfell, der Beinhaut der Rippen und den Bauchmuskeln verzweigt. An dem untern Ende der Rippe anastomosirt sie mit Zweigen der innern Brustarterie. Bei den Wieder kauern gibt die vordere Aorta drei und die
hintere zehn Zwischenrippenarteriôn auf jeder Seite ab, zusammen also dreizehn Paar. Die vierte und fünfte hat, wie bei dem Pferde die fünfte und sechste, ein gemeinschaftliches Stammchen ; aucli gehen die Zwischenrippenarterien mehr an der Seitenwand aus der Aorta hervor. Bei dem Schweine beschreibt die hintere Aorta einen starken
Bogen nach oben und geht in einiger Entfemung der Körper der Rückenwirbel zwischen den Bliittern des hintern Mittolfellcs nacli hinten. Die ganze Zahl der Zwischenrippenarterien betriigt vierzehn Paar, von denen die vier ersten Paar aus der vordern und die zehn folgenden Paar aus der hintern Aorta entspringen; bei letzteren entsteht jedes Paar mit einem gemeinschaftlichen Stammchen, das in dem Mittelfell nach oben geht und an dem Körper des Rückenwirbels sich erst in eine rechte und linke Zwischenrippcnarterie theilt. Bei den Fleischfr esserti finden sich dreizehn Paar Zwischen-
rippenarterien vor, von denen die drei vordern der vordern und die zehn hintern der hintern Aorta angehören ; auch gibt die sechste Zwischcn- rippenarterie der rechten Seite die Luftröhrenastarterie ab. IV. Rie \ordern Zwerchfellarterieii. (Arterine phreuicae miterions.) (Fig. 107. e.)
Diese Arterien gehen entweder als eine rechte und linke zu
beiden Seiten oder nur mit einem, aber stârkern Stammchen aus der untern Wand der Aorta an der Stelle derselben hervor, wo sie durch das Zwerchfell in die Bauchhöhle gelangt. Die rechte Zwerchfellarteric versieht den rechten und die linke den linken Pfeiler des Zwerchfells, an dessen vorderer Flache sich beide nach unten fortsetzen. Den übrigen Hausthieren fehlen sie.
B. Der Bauchtheil der Aorta. (Pars abdominalis arteriae Aortat.) (Fig. 168.)
I. Die hintern Zwerchfellarterien. (Arteriae phrenicae posteriores.) Diese Arterien finden sich bei dem Pferde nicht immer vor.
Bei den übrigen Haussaugethieren entspringt die rechte gewöhnlich aus der Bauchschlagader und die linke unmittelbar aus der Aorta an ihreni. Durchgang durch das Zwerchfell; beide Gefasse verzweigen sich hauptsaehlich an dem mittlern ïheil der hintern Flache des Zwerchfells. |
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II. Die Banchschlagader. (Arteria coeliaca.) (Fig. 168. 1.)
Die Bauchschlagader ist ehi starkes unpaariges Gefass, das ganz
in der Nahe des Zwerchfelles an der untern Wand aus der Aorta ontspringt, und den gemeinscliaftliclien Starnili. der Arterien für den Magen, die Leber, die Milz, die Bauchspeicheldriise, das Netz und den Zwò'lffingerdarm bildet. Dieser Stamm geht zwischen den Blattern des Bauchfelles nach unten und theilt sich nach einem kurzen Ver- lauf zwischen dem linken Ende des Magens und dem linken Aste der Bauchspeicheldriise in drei grössere Aeste, welche Theilung auch der Haller'sche Dreifuss (Tripus Halleri) genannt wird, namlich in die Magenarterie, die Leberarterie und die Milzarterie. Fig. 168.
Pie Verzwcigung des Bauclitheiles der liintern Aorta. (Die Bauchhöhle ist von der
linken Seite geöffnet und das Zwerchfell auf dieser Seite abgenommen.)
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1) Die Magenarterie oder die linke Kranzarterie des Magens. (Arteria coronaria
ventriculi sinistra.) (Fig. 168. a.) Die Magenarterie ist der mittlere und zugleich auch der kleinste
Ast der Bauchschlagader, der in die Niihe des kleinen Magenbogens geht und sich in einên obern und untern Ast theilt. Aus ihr kommen : a) Der Schlundast (Ramus oesophageus) (Fig. 168. a'".),
welcher an den Schlund tritt, mit diesem durch das Zwerchfell in die Brusthöhle gelangt, daselbst mit der Sclilnndarterie anastomosirt und sich dann in zwei Aeste theilt, die in dem Lungenbande des rechten und linken Lungenlappens an dieselben treten und zwischen der Lungenpleura und der Lungensubstanz ein Gefassnetz bilden, das mit dem von der Bronchialarterie gebildeten sich verbindet. b) Zweige an den linken Ast der Bauchspeicheldrüse
(Artcriae pancreaticae). c) Der obère Ast (Fig. 1G8. a'.) geht an dem kleinen Bogen
an die obère Flache des Magens, wo er sich zwischen der serösen und Muskelhaut in mehrere grössere Zweige theilt, die einen ge- schlangelten Verlauf nehmen und sowohl gegen die Mitte, als das rechte und linke Ende gehen; sie verzweigen sich in den Hauten, besonders der Schleim- und Muskelhaut des Magens, und anastomo- siren mit den kurzen Arterien, die von der Milzarterie an den grossen Bogen des Magens gehen, und mit der Pfortnerarterie, die der Leber- arterie angehört. d) Der untore Ast (Fig. 168. a".) geht an dem kleinen Bogen
an die untere Flache des Magens, und zeigt in Beziehung auf seine Verzweigung und Verbindung von dem vorigen keine Abweichung. Von beiden Aesten gehen auch kleine Gefiisse zu den Lymphdrüseri des Magens, die am kleinen Bogen liegen. 2) Die Leberarterie. (Arteria hepatica.) (Fig. 168. bb.)
Die Leberarterie, als der starkste Ast der Bauchschlagader, lauft
zwischen der Bauchspeicheldrüse und der Pibrtader an die hintere Flache der Leber und theilt sich in folgende Aeste: a) Einige Gefiisse an den linken und rechten Ast der Bauch-
speicheldrüse. b) Die Pfortnerarterie (A. pylorica) (Fig. 168. b'.) gelangt
an den Pförtner des Magens, woselbst sie sich in mehrere Zweige theilt, die an den kleinen Bogen und das rechte Ende des Magens, so wie an den Anfang des Gallendarmes gehen. An dem Magen verbindet sie sich mit der Magenarterie. c) Die Zwölffingerdarmarterie (A. duodenalis) (Fig. 168. b".)
ist starker als die vorige ; sie gibt Zweige an den untern Ast der Bauchspeicheldrüse, tritt dann an den Zwölfflngerdarin, an welchom sie sich verzweigt und mit einein Aste der vordern Gekrösarterie anastomosirt. d) Dié rechte Magen-Netzarterie. (A. gastro-epiploica
dextra) (Fig. 168. b'"b"'.) ist ein langes Gefass, welches über dem |
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Zwölffingerdarin an das rechte Ende des Magens geht, Zweige an
dieso abgibt, sich dann in der Nahe der grossen.Krümmung des Magens zwischen den -Blattern des grossen Netzes von der rechten nach dei- linken Seite fortsetzt und ununterbroclien in die ihr entgegen kom- mende linke Magen - Netzarterie übergeht, wodurch ein Gefâssbogen gebildet wird, der Zweige an das Netz und den grossen Bogen des Magens abgibt. e) Die eigentliche Leberarterie tritt an der Leberpforte
in die Leber, theilt sich dort in drei A est e, die mit den drei Haupt- asten der Pfortader in den rechten, mittlern und linken Leberlappen eindringen, um in der Lebersubstanz sich zu verzweigen; der rechte Ast versieht zugleich auch das Spiegel'sche Lappchen, ebenso gehen auch Zweige an die Lymphdrüsen der Leber. Die Leberarterie fiihrt das Blut zur Ernührung in die Leber. 3) Die Milzarterie. (Arteria splenica s. lienalis.) (Fig. 168. cc.)
Die Milzarterie kommt der Leberarterie in Beziehung auf Grosse
beinahe gleich, und ist sogar in manchen Fallen noch grösser als diese. Sie geht über dem linken Ende des Magens an den Grund der Milz, und von dieserò in der Milzrinne bis an die Spitze derselben. Aus ihr nehmen folgende Gelasse ihren Ursprung: a) Mehrere Zweige an den linken Ast der Bauchspei-
cheldrüse (Fig. 168. c'.). b) Die eigeutlichen Milzarterien sind starke ' Zweige, welche in
der Milzrinne in die Substanz der Milz eindringen und in derselben sich verzweigen ; auch versehen sie die Lymphdrüsen der Milz. c) Die kurzen Arterien des Magens (Arteriae brèves)
(Fig. 168. c"c".) gehen von der Milzarterie zwischen den Blattern der Magen-Milzportion des Netzes an den grossen Bogen des Magens, von dem sie sich an beiden Flâchen fortsetzen, in den Hauten des Magens sich verzweigen und mit den beiden Aesten der Magenarterie anastomosiren. d) Die linke Magen-Netzarterie (A. gastro - epiploica
sinistra) (Fig. 168. c'".) geht als fortgesetzte Milzarterie zwischen den Blattern des grossen Netzes von der linken nach der rechten Seite, und verbindet sich, wie schon angegeben, mit der rechten Magen- Netzarterie ; sie schickt Zweige an das Netz und den grossen Bogen des Magens. Bei den Wieder k a uern ist der Stamm der Bauchschlagader
langer als bei dem Pierde; er geht nach der rechten (obern) Flache des linken. Sackes des Wanstes und theilt sich dort in vier Aeste, niimlich in eine rechte, mittlere und linke Magenarterie und in die Leberarterie. Die rechte Magenarterie theilt sich nach einem kurzen Verlauf
in zwei grössere Aeste, von denen der obère über den obern ge- wölbten Bogen des Psalters an den obern ausgeschnittenen Bogen des Laabmagens geht und in diesen beiden Abtheilungen, so wie in dem Netze sich verzweigt. Der unterò Ast geht zwischen dem vordern |
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Ende des Pansens, der Haube und dem Psalter an den untern ge-
wölbten Bogen des Laabmagens, verzweigt sich an diesem und ana- stomosirt mit den Gefassen des obern Astes. Die mittlere Magenarteriè schickt einen Ast an die linke (unterò)
Fliiche des Wanstes, der bis zur Haube geht und an beiden sich verzweigt; ferner entspringt aus ihr die Milzarterie, welche an die Milz tritt, dort sich in mehrere Aeste theilt, die in die Substanz der Milz gehen. Die fortlaufende mittlere Magenarterie lauft auf der rechten Flâche des Pansens gegen das vordere Ende und zwischen den gleich bezeichneten Enden des rechten und linken Sackes an die linke Flache desselben, in deren Langenrinne sie sich nach hinten fortsetzt. Sie versieht die Haute des Pansens und das Netz. Die linke Magenarterie ist der grössere Ast; sie geht in der
Lângenrinne an der rechten Flache des Pansens nach hinten und in dem Ausschnitt zwischen den liintern Enden des rechten und linken Sackes an die linke Flâche, wo sie mit der mittlern Magenarteriè anastomosirt. Sie verzweigt sich an beiden Flâchen des Pansens. Die Leberarterie gibt mehrere Zweige an die Bauchspeicheldrüse
und die Arterie der Gallenblase (A. cystica) ab, welche an dem Blasengallengang an die Gallenblase tritt und in deren Hauten sich verzweigt; von ihr geht überdiess ein Zweig an die Leber und die Pförtnerarterie ab. Die fortlaufende Leberarterie theilt sich an der hintern Flache der Leber nur in zwei grössere Aeste, der rechte ver- sieht den rechten und der linke den linken Leberlappen, letzterer gibt auch noch die rechte Magen - Netzarterie ab. Eine eigentliche linke Netzarterie fehlt und wird durch Gefasse der Magenarterien ersetzt. Bei dem S eh wei ne theilt sich der kurze Stamm der Bauch-
schlagader, nach Abgabe der rechten hintern Zwerchfellarterie, nur in zwei Hauptaste, es sind diess die Leberarterie und die Milzarterie. Die Leberarterie ist der grössere Ast und gibt Zweige an die
Bauchspeicheldrüse, die Zwölffingerdarmarterie und die Pförtnerarterie ab, die hier aus mehreren Zweigen besteht. Ausser diesen Gefassen theilt sie sich in die eigentlichen Leberarterien, deren es drei sind, in die Arterie der Gallenblase, von welcher auch Zweige an die Leber gehen, und in die obère Magenarterie, die sich zahlreich an der obern Flache des Magens verzweigt. Die Milzarterie ist kleiner als die vorige, und zeigt von der des
Pferdes die hauptsachlichste Abweichung, dass sie die untere Magen- arterie abgibt, die sich an der untern Flache ganz so, wie die obère an der obern Flache des Magens verzweigt. Bisweilen nimmt sie ihren ürsprung aus der Leberarterie. Bei den Fleischfr ess ern gibt der Stamm der Bauchschlagader
ebenfalls die rechte hintere Zwerchfellarterie ab, und theilt sich wie bei dem Pferde in die Magen-, Leber- und Milzarterie. ■ Die Magenarterie verhalt sich wie bei dem Pferde.
Die Leberarterie gibt ausser den Zweigen, die bei dem Pferde
sich vorfinden, noch die Gallenblasenarterie ab, die eigentlichen |
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Leberarterien sind auch hier nur drei Aeste und eine eigentliche
rechte Magen - Netzarterie fehlt. Die Milzarterie geht nicht in der Rinne der Milz, sondern zwi-
schen den Blattern der Magen-Milzportion des Netzes nach der rechten Seite, theilt sich aber in dieselben Aeste wie bei dem Pferde. III. Die vordere Gekrösarterie *. (Arteria mesenterica anterior.) (Fig. 168. 2.)
Die vordere Gekrösarterie ist die nachste Arterie, die
nach der Bauchschlagader aus der untern Wand der Aorta entspringt; sie ist unpaarig und das grösste Gefâss, welches die Aorta abgibt. Der kurze, aber sehr starke Hauptstamm geht zwischen den Blattern der vordern Gekröswurzel nach unten und theilt sich alsbald in nach- stehende Aeste : Fig. 169.
Das ausgebreitete Gekrös mit den Arterien der dunnen Danne. |
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I. Der abgeschnitlenc Stamm der vordern Gekrösarterie.
a-a. Die Arterien der dünntn Darme.
a'-a'. Deren Gefassbögen. |
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a) Die Arterien des dunnen Darmes (Arteriae intestinales)
(Fig. 169. a-a.) sind viele, ziemlich lange Aeste, welche zwischen * Gewiss in den meisten Fallen flndet man die vordere Gekrösarterie bei er-
wachsenen Pferden krankhaft verandert, so dass dièses Gefass nicht blos bedeutend erweitert {Puisadergesehwuist, Aneurysma), sondern auch die Haute desselben verhalt- nissmiissig sehr stark oder selbst theilweise verknochert erscheinen, wodurch diese Arterie zugleich auch als Band fur den Dünndarm, den Blind- und Grimmdarm dient. |
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den Blattern der vordern Gekrüswurzel, immer mehr sich von einander
entfernend, nach unten in die Nahe der concaven Rander der |
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Darmbbgen gehen unddaselbst
sich in zwei kleinere Aeste theilen. Diese Aeste gehen nun in cntgegengesetzterRicli- tung so auseinander, dass sich der vordere mit dem hintein Aste der vorhergehenden und der hintere mit dem vordern A ste der nachfolgenden Arterie zu einem Gcfassbogen (a') ver- bindet, von dem zahlreiche Zweige in dem Gekröse sich vollends an die concaven Ran- der des Darmcs fortsetzen und an dessen Haute sich netz- artig verzweigen. Die Zweige des vordern Astes anastomo- siren mit der Zwölffingerdarm- arterie und die des hintern mit der Krumrn-Blinddarmai'terie. An der Gekröswurzel geben sie überdiess noch Zweige an die Gekrösdrüsen der dunnen Darme ab. b) Die vordere M ast-
dar marte rie (A. haemorr- hoidalìs antcrior) (Fig. 170. a.) ist ein starkes Gefiiss, das an dem concaven Rande an der Bauchportion des Mastdarmes, da wo dieselbe aus dem Grimm- darnie hervorgeht, verlauft, und zahlreiche Zweige an diese Darmparthie abschickt; in ih- rem weitern Verlaufe anasto- mosirt sie mit Zweigen der hintern Gekrösarterie. e) Die obère G r i m m-
d a r m a r t e r i e (A. colica su- perior) (Fig. 170. bbb.) lauft an der obera Lage des Grimm- darmes, von dem Gekröse be- deckt, bis an den Becken- bogen, an welchem sic, einen Bogen bildend (Fig. 170. d.), in d) Die untore Grimm-
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Fig. ITO.
Der Blinddarni, Grimmdarm und der Anfang der Bauchportion des Mastdarmes mit den Arterien. |
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I. Dei' abgeschmllenc Stamm der vordern Gekrösarteric.
a. Die vordere Mastdarmarlerie.
b b b. Die obère Grimmdarmarlcrie.
b'. Zweige au die Bauchspcicbeldriise.
ecc. Die unlete Grimrndarmarlerie.
d. Der Gcfassbogen beider Grimindarmartcrien.
e. Die Krumm-Bliiidiarmarteric.
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dar ra ar te ri e (A. colica inferior) (Pig. 170. ecc.) iibergeht, die der
vorigen gegeniiber an der untern Lage des Grimmdarmes ihren Ver- lauf nimmt. Beide Arterien geben Zweige an das Gekröse, die Gekrösdrüsen und an die Haute des Colons; letztere sind âusserst zahlreich, bilden haufige Anastomosen und ausgebreitete Gefâssnetze an den Darmwanden. Von der obern Grimmdarmarterie geht ein starker Zweig an die Bauclispeicheldrüse (Fig. 170. b'.). d) Die Krumm-Blinddarmarterie (Fig. 170. e.) hat mit
der untern Grimmdarmarterie gleichen Ursprung und theilt sich so- gleich in drei Aeste, namlich in die untere und obère Arterie des'Blinddarmes und in die Art e ri e des Krum m darmes. Die beiden Blinddarmarterien laufen an dem Blinddarme von dem Grande bis zur Spitze und geben zu beiden Seiten zahlreiche Zweige an die Haute dieser Darmparthie ab, die sich wie an dem Grimmdarme ver- halten; die untere Blinddarmarterie ist etwas langer als die obère. Die Krummdarmarterie geht in der Nahe des ausgehöhlten Randes zwischen den Blattern des Gekröses an dem Krummdarme nach vorn, gibt Zweige an das Ende dièses Darmes und anastomosirt mit Zweigen der hintern Arterien der dunnen Darme. Die beiden Blind- und Grimmdarmarterien versehen zugleich auch die Gekrösdrüsen des Blind- und Grimmdarmes. Bei dem Rinde spaltet sich der langere, aber schwachere
Hauptstamm der vordern Gekrösarterie, der auch Zweige an die Bauclispeicheldrüse abgibt, in drei grössere Aeste, namlich einen obern, mittlern und untern. Der obère Ast breitet sich, nachdem er Zweige an den Krumin-
und Blinddarm abgegeben hat,- an dem Convolut des Grimmdarmes aus, indem die einzelnen Zweige die concentrischen und excentfischen Schichten desselben begleiten und an denselben Gefassbögen bilden. Der mittlere Ast verzweigt sich an dem untern Theil des
Grimmdarm-Convoluts und an dem hintern Theil des Leerdarmes, wo er mit der Krumm-Blinddarmarterie anastomosirt. Der untere Ast geht zwischen den Blattern des Gekröses nach
unten und hinten an den Leerdarm, an welchem er sich verzweigt und in den vorigen Ast übergeht. Bei dem Schaf e und der Zie ge fehlt der mittlere und wird
durch Zweige des untern Astes ersetzt. Auch bei dem S eh wei ne ist der Haup'tstamm der vordern
Gekrösarterie im Verhaltniss langer, aber schwacher als bei dem Pferde. Aus ihr kommen Zweige an die Bauclispeicheldrüse, eine obère Grimmdarmarterie, welche die vordere Mastdarmarterie abgibt, eine untere Grimmdarmarterie, aus der die Krumm-Blinddarmarterie entspringt und eine Menge Aeste an den Dünndarm, als Dünndarm- arterien, welche, in Folge ihrer haufigen Verbindungen, schone Gefâss- netze an demselben bilden. Bei den Fleischfressern theilt sich der ebenfalls verhaltniss-
massig lange Stamm der vordern Gekrösarterie in Die Grimmdarmarterie, welche sich an dem Grimmdarme verzweigt
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und die Krumm-Blinddarmarterie abgibt, die den Blinddarm und das
Ende des Krummdarmes versieht. Die Diinndarmarterien, welche sicli zwischen den Blattern des
Gekröses gabelförniig theilen, bilden an den concaven Randern des Dünndarmes Bogen, von denen die Zweige dann an die Haute des Darmes gelien. IV. Die Nierenarterien. (Arteriae rénales.) (Fig. 168. 3.)
Es sind diess zwei starke Gefasse, die aus der Seitenwand der
Aorta hinter der vordern Gekrösarterie ihren Ursrjrung nehmen und in eine rechte und linke unterschieden werden; jene ist gewohnlich etwas langer und ontspringt auch etwas mehr nach vorn als diese. Jede Nierenarterie geht an den Nierenausschnitt der Niere ihrer Seite und spaltet sich an diesem in mehrere Aeste, welche an verschie- denen Stellen die Nierensubstanz durchbohren und in derselben sich verzweigen; in der Rindensubstanz bilden sie die Seite 283 beschrie- benen Nierenkörnchen (Glomeruli). Ehe sie aber in die Substanz dei- Nieren eindringen, gibt jede noch folgende Gefasse ab: a) Die Neb e nni er enart er ie (A. suprarenalis) ist ein kleines
Gefass, das in die Substanz der Nebennieren eindringt und in der- selben sich endigt. Bisweilen entspringt sie auch unmittelbar aus der Aorta. b) Die Nierenfettarterien (Arteriae adiposac) sind mehrere
kleine Gefasse, welche an die Nierenkapsel gehen und sich in dein Zeil- und Pettgewebe derselben verzweigen. c) Die Arterien der Lymphdriisen der Nieren (Arteriae,
glandulae lymphaticae) bestehen ebenfalls aus kleinen Gefassen, die in die Lymphdriisen gehen. V. Die innern Saamenarterien. (Arteriae spcrmaticae intemae.) (Fig. 168. i.
und Fig. 171. a.)
Diese Arterien sind die diirinsten Hauptâste, welche die hintere
Aorta abgibt; sie nehmen. als rechte und linke innere Saamen- arterie zwischen den Nierenarterien und der hintern Gekrösarterie aus der untern Wand der Aorta ihren Ursprung, und zeigen in Beziehung auf diesen nicht selten Abweichungen, so dass sie schon von den Nierenarterien oder der hintern Gekrösarterie abgegeben worden sind. Bei den mannlichen Thieren gehen sie an die Hoden und bei den weiblichen Thieren an die Eierstöcke. Bei mannlichen Thieren geht jede innere Saamenarterie
ihrer Seite ausserhalb des Bauchfelles an dem grossen Psoas und dem grossen Darm-Backbeinmuskel neben dem Harnleiter nach hinten, gibt Zweige an diesen, und setzt sich dann durch den Bauchring nach aussen an den Saamenstrang fort. An dem Saamenstrang lauft sie, von der Scheidenhaut umgeben, viele Windungen machend, nach unten zu dem Hoden, in welchem Verlaufe sie feine Zweige an die Scheidenhaut des Hodens und Saamenstranges und starkere Zweige an den Nebenhoden schickt. An dem Hoden geht sie von der Mitte |
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des obern Randes gegen das hintere Ende und von diesem an dem
untern Rande in einem Bogen bis zu dem vordern Ende, wo sie zu beiden Seiten ebenfalls geschliingelt verlaufende Gefasse an die Seiten- flâchen des Hodens abgibt, die in die Substanz des Hodens eindringen und sich in viele kleine Zweige theilen, welche die Saaraenröhrchen begleiten. Bei w ei b lichen Th ie ren lauft jede innere Saamenarterie
zwischen den Blattern des breiten Mutterbandes nach hinten zu dem Eierstocke ihrer Seite, spaltet sich an diesem in mehrere Zweige, die an dem Eierstock, der Muttertrompete, dem Ende des Gebiirmutter- hornes, dem breiten und runden Mutterbande ihre Verzweigung nelimen; an dem Fruchthalter anastomosirt sie mit Zweigen der innern Scham- arterie. Bei dem Fruchthalter im trachtigen Zustande erweitert sich der Hauptast, so wie die Nebenzweige der innern Saamenarterien nicht unbedeutend. VI. Die hintere Gekrösarterie. (Arteria mesenterica posterior.) (Fig. 168. 5.)
Die hintere Gekrösarterie ist kleiner als die vordere, aber eben-
falls ungepaart; sie entspringt gewöhnlich hinter den vorigen mit einem kuizen Stamm aus der untern Wand der Aorta, der gleich von den Blattern der hintern Gekröswurzel aufgenommen wird und daselbst sich alsbald in zwei Aeste thcilt. a) Die mittlere Mastdarmarterie (A. haemorrhoidalis
media) (Fig. 168. dd.) spaltet sich sogleich in mehrere ziemlich starke Aeste, welche zwischen den Blattern des Gekröses an die concaven Rander des Mastdarmes gehen ; in einiger Entfernung von diesen spaltet sich nun jeder Ast in zwei kleinere Aeste, die in die kleineren Aeste der nachbailichen Gefasse übergehen. Dadurch entstehen nun ahnliche Gefassbögen (Fig. 108. d'd'd'.) wie an dem Diinndarme, von denen dann auch erst die Zweige an die Haute des mittlern Theiles des Mastdarmes gehen. Der vordere Ast verbindet sich mit der vordern Mastdarmarterie. b) Die hintere Mastdarmarterie (A. haemorrhoidalis
posterior) (Fig. 168. d''.) setzt sich zwischen den Blattern des Mast- darm-Gekröses in gerader Richtung bis nach hinten in die Beckenhöhle fort; sie verzweigt sich in dem hintern Theil des Mastdarmes und anastomosirt mit der innern Mastdarmarterie. Von den Aesten beider Arterien gehen Zweige an die Gekrösdrüsen des Mastdarmes. Bei den Wieder kauern und dem Schweine ist die hintere
Gekrösarterie im Verhaltnisse zu der des Pferdes sehr klein. Bei den Fleischfressern gibt die hintere Gekrösarterie auch
Zweige an den Grimmdarm ab. VII. Die Lendenarterien. (Arieriae lumbales.) (Fig. 168. 6-6.)
Die Lendenarterien sind fünf Paar Aeste, die an der rechten
und linken Seite aus der obern Wand der Aorta entspringen, zur Seite der Körper der Lendenwirbel nach obeïi und zwischen den leyh, Anatomie. 51
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Querfortsatzen dersclben nach aussen gelien. Das erste Paar setzt
sicli zwischen den Querfovtsatzen der zwei ersten und das letztc zwischen den Querfortsatzen der zwei letzten Lendenwirbel nach aussen fort. Folgende Aeste entstelien durch ihre Theilung : a) Muskelzweige, welche sich in dem grossen und kleinen
Psoas, dem grossen und mittlern Darm-Backbeinmuskel und dem viereckigen Lendenmuskel verasteln ; auch geben sie kleine Gefasse an den grossen sympathischen Nerven ab. b) Ein Kücken m ar kszweig (Fig. 168. e.); dieser geht durch
das Zwischenwirbelloch der Lendenwirbel neben dem Lendennerven in den Kanal und verzwelgt sich, ïiachdem er mit der Rückenmarks- arterie anastomosirt hat, in der harten Haut des Riickenmarkes. e) Ein Rückenzweig, welcher zwischen zwei Querfortsatzen
nach obenund aussen geht und in dem hintern Ende des Darmbein- Dornniuskels, Quer-Dornmuskels, in der Haut und theilweise auch in dem Anfang des grossen Darmbein-Umdrehermuskols sich verzweigt. d) Die forti au fende Lenden arte rie geht an dom Quer-
fortsatze eines Lendenwirbels nach aussen und tritt zwischen den innern Rippcn-Bauclmiuskel und den Darmbein-Bauchmiiskel, Iauft in diesen nach unten und verzweigt sich in samnitlichcn Bauchmuskeln, dem Bauch-Hautinuskel nnd in der Haut. Die Wiederkau er haben ebenfalls fünf, das Schwein und
die Fleischfresser dagegen sechs Lendenaiterien an jeder Seite. VIII. Die Darmbeiuarterien. (Arteriae iliacac.) (Fig. 171. b.)
Die Darmbeiuarterien sind cine linke und rechte, welche vor
der Theilung in die beiden Beckenarterien aus den Seitenwanden dei- Aorta entspringen. Jede geht ihrer Seite zwischen dem Bauchfell, dem kleinen Psoas und dem grossen Darm-Backbeinmuskel gebogen nach aussen und unten an den hintern Darmbeinwinkel und von dicsem bis zu dem vordern Aste des Schambeines herab, in dessen Nalic sie iiber das Poupart'sche Band nach aussen an die innere Seite des Oberschenkels tritt, ihren Namen verliert und die Oberschenkel- arterie genannt wird. Aus ihr entspringen: a) Die umbogene D armbeinarterie [A. circumflexa ilii)
(Pig. 171. b'.) ist ein starkes Gefass, welches am Ursprung der Darmbeinarterie oder in manchen Fallen selbst unmittelbar aus der Aorta entsteht; sie lauft auf den Muskeln an der innern Plache des Darmbeines bis zu dem aussern Darmbeinwinkel und theilt sich, nach- dem sie vorher Zweige an die innern Darmbeindriisen (Pig. 171. b".) abgegeben hat, in zwei Aeste. aa) Der vor der e Ast gibt Zweige an die Lendenmuskeln, den
grossen Darm-Backbeinmuskel, setzt sich dann nach vorn und unten fort und verzweigt sich in dem Darmbein - Bauchmiiskel und dem innern Rippen - Bauchmuskel. bb) Der h in te re Ast gibt Zweige an die aussern Darmbein-
driisen (Fig. 171. b'".) und lauft dann an der innern Seite des aussern Darm - Schenkelbeinmuskels nach unten, schickt Zweige an |
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diesen, verliert sich dann in dem Bauch-Hautmuskel und in der Haut
an der inncrn Seite des hintern Kniegelenkes. Fig. 171.
Die Verzweigung des hintern Endos der Aorta (die BeckentiÖhle ist von dor
linken Seite geöïTnot).
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Der abgeschnüiene Saamtiistrang.
Die Scheidewand des Hodensackes. Das mfinnliche Glierl. Die Harnblasc Das linke Saamcnblà'sthen. Das hinterc Ende des Maatdarraes, Das Iiiiitere Ende des Bauchtheils dei Aorla. Die rechte innere Saamenarterie. Die rechte Darnibeinarterie. Die umbogeiie Darnibeinitrlerie. Zweige an die innern Darmbcindrüscn. Zweige an die aussern Darmbcindriisin. . Die Öiissere Saamenarterie. |
Die Bauthdecfccnarteric.
Die hinlere Bauchdeckenarlerie.
Die Sussere Schamarlerie.
Die beiden Beckenarterien.
Die linke Darmbcin - Lenden arterie.
Die linke innere Schamarlerie.
Die Nabelarteric.
Die intiere aiastdarinaricric.
Die Hnke S ei teil - Kreuzbeinafteric.
Die rechte vordere Darmbeiiimtiskelarlerie.
Die rechte hinterc Darmbeinmiiskclarterie.
Die rechte untere Dannbeiiimuïkclarlcrie.
Die rechte Yerslopfungsarterie.
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:».
4. 5.
6. A.
it.
b.
b\
b".
[.-"
b-
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b) Die au ssere Saamenarterie (A. spermatica externa)
(Fig. 171. b"",) ist ein kleines Gcfiiss, welclies an dem miteni, nicht seltcn aber auch mehr au dem obern Theil der Darnibeinarterie ent- springt, von dem Bauclifell bcdeckt gegen den Baucliring lauffc und ,etwas über dcmselben an den Hodenrauskcl tritt, mit wclcliem es sich nach unten fortsetzt, Zweige an diesen und an die Schcidenhaut des ïlodens und Saamenstranges abgibt. Bei weiblichen Thieren acht |
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dièse Arterie in dem runden Mutterbande zu dem Hom des Frucht-
halters und verzweigt sich in diesem. c) Die Bauchdecken arte rie (A. epigastrica) (Fig. 171. c.)
entspringt in der Nahe des vordern Schambeinastes über dem Poupart'- schen Band aus der Darmbeinarterie, oder wie es nicht so selten der Fall ist, aus der tiefen Oberschenkelbeinarterie; sie geht nach vorn und unten und theilt sich zwischen dem Bauchfell und der Aponeurose des innern Rippen-Bauchmuskels hinter dem Nabel in zwei Aeste. aa) Die h intere Bauchdeckenarterie (A. epigastrica po-
sterior) (Fig. 171. c'.) setzt sich zwischen dem Brust-Schambeinmuskel und dem Quermuskel des Bauches bis gegen die Mitte des Bauches fort, anastomosirt daselbst mit der vordern Bauchdeckenarterie, welche der innern Brustarterie angehört, und den Lendenarterien; in ihrem Verlaufe gibt sie Zweige an genannte Muskeln, den Darmbein- Bauchmuskel und das Bauchfell ab. bb) Die aus s e re Scha mart e rie (A. pudenda externa) (Fig.
171. e".) lauft unter dem Poupart'schen Band nach unten und vorn zwischen der ausseren Flache der Bauchwand und den ausseren Ge- schlechtstheilen in die Schamgegend, wo sie Zweige an die Scham- drüsen, den Schlauch, die vordere Arterie des Hodensackes (A. scrotalis antcrior) und die untere Rut henarterie (A. dor salis penis inferior) abgibt, welche in die Zellkörper und die Eichcl ein- dringt. Bei weiblichen Thieren ist diese Arterie kleiner und verzweigt sich in den Schamdrüsen und dem Euter. A. Die Oberschenkelarterie. (Arteria cruralis s. femoralis.) (Fig. 172. 1.)
Die Oberschenkelarterie ist der fortlaufende Stamm der Darmbein-
arterie , welcher ausserhalb der Beckenhöhle zwischen dein vordern Scham-Backbeinmuskel und dem innern Darm - Schenkclbeinmuskcl von vorn nach hinten an das obère Ende und die innere Flache des Oberschenkelbeines gelangt; an dieser lauft sie nach unten und an dem untern Ende des Oberschenkelbeines wendet sie sich nach hinten, tritt zwischen die Köpl'e des Back-Fersenbeinmuskels und wird dann als Knickehlenarterie bezeichnet. Sie gibt ab: a) Die tiefe Oberschenkelbeinarterie (A. femoris pro-
fonda) (Fig. 172. a a a.) geht als ein grösseres Gefass aus dem obera Theil der. Oberschenkelarterie liervor, lauft dann zwischen dem untern Ende des grossen Darm-Backbcinmuskels und dem Scham-Schenkel- beinmuskel nach hinten und unten und spaltet sich, nachdom sic Zweige an genannte Muskeln, den aussern Verstopfungsmuskel, an die Scham-Backbeinmuskeln und das Kapselband abgegeben liât, in zwei Aeste. aa) Der in nere Ast setzt sich nach hinten und unten fort und
verzweigt sich in dem grossen Gesass-Backbeinmuskel und dem vor- dern und hintern Kreuz-Sitzbeinmuskel des Schenkels. bb) Der aussere Ast gelangt zwischen dem obern Ende des
Backbeines und dem hintern Scham-Backbeinmuskel auf die aussere Seite, er gibt Zweige an diese Muskeln, eine obère Ernahrungsarterie |
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Fiy- 172- fur das Backbein (A. nu-
Die Arterien des linken Oberachenkels an der trìtio, superior) und an die
innern Seite blosgelegt. ^ Kö?fe deg ^^ Kreuz - Sitzbeinmuskels des
Schenkels. b) Die vord ere Ober-
Li n li n 11 ir rt I T-. r* . »-. .. «. A .» .. i ..
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(4- femoris anterior) (Fig.
1.72. b.) ist ebenfalls ein starker Ast, der unter der vorigen, aber in entgegen- gesetzter Richtung dieser, aus der Oberschenkelarterie ontspringt, dann , bedeckt von dem innern Darm- Schenkelbeinmuskel, nach vorn geht, Zweige an diesen und die Leistendrüsen ab- schickt; hernach tritt sie in die Spalte zwischen dem obern Ende des innern Back- Schenkelbeinmuskels und des vordern Darm-Schenkel- beinmuskels, urn sich in diesen zu verzweigen. e) Die innere Haut-
art e ri e (A. subcutanea in- terna) (Fig. 172. c.) ist ein langes dunnes Gefâss, wel- ches ungefahr in der Mitte des Backbeines aus der Cru- ralarterie ontspringt, alsdann zwischen dem Scham-Schen- |
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Der Hauptstamm der Oberschenkelarterie
Die liefe Oberschenkelbeinarterie.
Die vordere Oberschenkelbeinarterie.
Die innere Hautarterie.
IQuskelzweige.
Die Ernâhrungsarterie des Oberschenkelbeines.
Die untore Oberschenkelbeinarterie.
Der aufsteigende Ast derselbcn.
Der absleigende Ast derselbcn.
Die innere Sprunggelcnkaiterie.
Die zuriicklaufrnde Unterschcrikelbeinarterie.
Die hintere Schienbeinartcrie.
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kelbeinmuskel und dem in-
nern Darm - Schenkelbein- |
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dddd.
e. f. I". f".
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muskel in einem Bogen an
die innere Flache des Ober- schenkels tritt, an dieser, |
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von der Haut bedeckt, an die
des Unterschenkels herab- |
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lauft und sich in zwei Aeste
spaltet, von denen der hintere mit dem absteigenden Ast der untern Oberschenkelbeinarterie unddurch diesen mit der zurücklaufenden Unter- schenkelbeinarterie anastomosirt. Sie gibt Zweige an die bezeichneten Muskeln, die Aponeurose des Unterschenkels und an die Haut ab. d) Mehrere verschieden starke Muskelzweige (Fig. 172.
dddd.), welche sich in vordcre und hintere unterscheiden lassen; die vordern laufen von der Arterie nach vorn an den Oberschenkel und |
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verzweigen sich in dem innern Back-Schenkelbeinmuskel, dem innern
und vordern Darm - Schenkelbeinmuskel, die hintern in dem Scham- Schenkelbeinmuskel, den Scham-Backbeinmuskeln, dem kleinen und grossen Gesass-Backbeinmuskel und selbst in dem untern Ende der Kreuz - Sitzbeinmuskeln des Schenkels. e) Dieuntere Ernahrungsarteri e des Oberschenkel-
beines (A. nutritici inferior) (Fig. 172. e.) tritt als ein kleines Gefass durch das Ernahrungsloch an der innern Flache des Obcr- schenkelbeines in diesen Knochen und verzweigt sich in der Markhaut. f) Die untere Oberschenkelb einarterie ÇA. femoris in-
ferior) (Fig. 172. f.) ontspringt an dem untern hintern Tbeil der Oberschenkelarterie mit einem kurzen Aste an den Köpfen des Back- Fersenbeinmuskels, der sich sogleich in einen obern und untern Ast theilt. aa) Der obère oder aufsteigende Ast (Fig. 172. f.) lauft
an der Rückseite des Backb eines nach obcn und verzweigt sich in dem aussern Back-Schenkelbeinmuskel und den Kreuz-Sitzbeinmuskeln des Schenkels. bb) Der untere oder absteigende Ast (Fig. 172. f".) gelit
durch die Köpfe des Back-Fersenbeinmuskels auf dem Kronbeinbeugcr an die innere Flache des Unterschenkels bis in die Nahe des Sprung- gelenkes herab, wo er-sich mit der zurücklaufenden Unterschenkelbcin- arterie und mit dem hintern Zweig der innern Hautarterie verbindet; er verastelt sich in den genannten Muskeln, der aponeurotischen Scheide des Unterschenkels und in der allgemeinen Decke. B. Die Kniekehlenarterie. [Arteria poplitea.) (Fig. 173. 1.)
Diese ist die fortgesetzte Oberschenkelarterie, welche auf der
Rückseite des Hinterkniegelenkes (Kniekehle) zwischen den Köpfen des Back-Fersenbeinmuskels nach unten lauft und sich, bedeckt von dem gewundenen Back-Schenkelbeinmuskel, auf der hintern Flache am obern Ende des grossen Unterschenkelbeines in die hint er e und vorder e Un t er s eh en keiarterie theilt. Aus ihr entspringen : a) Muskelzweige, welche in den gewundenen Back-Schenkel-
beinmuskel, Back-Fersenbeinmuskel und den Back-Kronbeinmuskel dringen. b) Die Gelenkarterien (Arteriae articulares) bestehen aus
mehreren kleinen Gefassen, die sich in den Kapselbândern des hintern Kniegelenkes verzweigen. C. Die hintere Untersehenkelarterie. [Arteria tibiali) postica.) (.Fig. 173. 2.)
Diese Arterie ist der kleinere Ast von den beiden, in welche
sich die Kniekehlenarterie theilt; sie geht anfangs bedeckt von dem gewundenen Back-Schenkelbeinmuskel, dann zwischen dem grossen und kleinen Schenkel-Hufbeinmuskel auf der hintern Flache des grossen Unterschenkelbeines nach unten bis in die Nahe des Sprung- gelenkes. Sie gibt folgende Gefasse ab: |
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Fig- 173. a) Die Ernahrung sart erie
Dio Àrterien des linken Untersohen- <Jes grossen Untei'schenkelbei-
K«'N an der aussern Seite blosgelegt. neg ^ nutritia) tritt durch das Er. nâhrungsloch an der hintern Flâche
dièses Knochens in dessen Höhle. b) Mehrere Muskelzweige, die
in den gewundenen Back-Schenkel- beinmuskel, den grossen und kleinen Schenkel -Hufbeinmuskel, den Back- Persenbein- und den Back-Kronbein- muskel dringen. e) Die au ssere Sprungge-
lenkarterie (A. malleolaris ex- terna) entspricht der aussern Knöchel- arterie d. M. ; sie geht an die âussere Flâehe des Sprunggelenkes, theilt sich in mehrere Zweige, die an das Kap- selband des Sprunggelenkes und an die Haut gehen und unter einander, so wie mit dera absteigenden Aste der untern, Backbeinarterie anastomosiren. d) Die innere Sprungge- lenkarterie (A. malleolaris in- terna) (Fig. 172. g.) ist die Fort- setzung der hintern Unterschenkel- arterie, die über dem Sprunggelenke unter dem grossen Schenkel-Hufbein- muskel, einen halbzirkelförmigen Bo- gen nach oben beschreibend, an die innere Seite des Unterschenkels tritt und folgende Aeste abgibt: aa) Die ziirücklaufende Un-
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1. Pie Kiiiekehlenarterie.
22. Die hintere Unlersehenkelarlerie.
33. Die vordere UnlerscheiiKelarteric.
a. Die Arterie des kleinen Unterschenkcl-
beities.
b. Muskelzweige.
4. Die tiefe Schienbeinarlcric.
5. Die âussere Scbienbeinarlerie.
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t erschenkelb einarterie (A. re-
currens tibialis) (Fig. 172. h.) geht von dem Bogen in gerader Richtung vor der Beugesehne des Kronbeines nach oben in den absteigenden Ast der |
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untern Oberschenkelbeinarterie über.
bb) Mehrere Gelenk- und Hautzweige. cc) Die hintere S chienb einarterie (A. plantaris postica)
(Fig. 172. i.) ist die fortlaufende innere Sprunggelenkarterie, welche mit der Beugeschne des grossen Schenkel - Hufbeinmuskels über die innere Flachc des Sprunggelenkes nach unten lauft und an dem obern Ende des Schienbeines sich in zwei Aeste theilt, von denen der innere schwacher als der âussere ist. Beide gehen zwischen den Beuge- sehnen des Kron- und Hufbeines in paralleler Richtung nach unten und bilden durch eine Anastoniose mit einander den oberflach- lichen Sohlenbogen (Areus plantaris sublimis); weiter unten |
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treten beide Aeste unter die Sehne des Hufbcinbeugers, verbinden
sich daselbst mit der kleinen Schienbeinarterie, wodurch der tiefe Gefâssbogen (Sohlenbogen) (Arcus plantaris profundus) ent- steht. Sie gibt Zweige an die Bander des Sprunggelenkes, die Bcuge- sehnen, den aussern Griffelmuskel und an die Haut ab ; auch anasto- mosirt sie mittelst eines kleinen Zweiges, der zwischen dem aussern Griffelbein und dem Schienbein unter dem obern Gleichbeinband lierab geht, mit der grossen und durch einen andern Zweig mit der kleinen Schienb einarteri e. |
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D. Die vordere TJnterschenkelarterie. (Arteria tibiali* antica.) (Fig. 173. 3.)
Die vordere TJnterschenkelarterie ist grösser als die vorige ; sie
lauft von der hintern Fliiche am obern Ende des grossen Unter- schenkelbeines schrag' nach aussen und vorn durch das Zwischen- knochenband, welches das kleine mit dem grossen Unterschenkelbein verbindet, an die aussere Fliiche des letztern. An dieser geht sie zwischen dem Beuger des Schienbeines und dem mittlern Strecker des Fessel-, Kron- und Hufbeines nach unten über die vordere Flâche des Sprunggelenkes bis nach aussen .zu dem Würfelbein, in dessen Niihe sie sich in die tiefe und aussere Schienbein- arterie spaltet. Bis zu ihrer Theilung gibt sie folgende Aeste ab: a) Die Arterie des kleinen Unters chenkelbeines {A.
peronaea) (Fig. 173. a.) ist ein staikerer Zweig, der an diesera Knochen bald mehr oben, bald mehr unten aus der vordern TJnter- schenkelarterie hervorgeht, seinen Weg an der aussern Seite des Unterschenkels nach hinten und unten nimmt, um sich in dem mitt- lern Strecker des Fessel-, Kron- und Hufbeines und in dem grossen Schenkel-Hufbeinmuskel zu verasteln. b) Muskelzweige (Fig. 173. b.), welche nach aussen und
vorn in den grossen und mittlern Strecker des Ünterfusses und in den Beuger des Schienbeines gehen. c) Gel enk zweige, die in den Bandern des Sprunggelenkes
sich verzweigen. E. Die tiefe Schienbeinarterie. (Arteria plantaris profunda.) (Fig. 173. i.)
Die tiefe oder kleine Schienbeinarterie tritt durch die Oeffnung,
welche von dem Würfelbein, dem grossen und kleinen Kahnbein ge- bildet wird, auf die hintere Fliiche des Schienbeines, an welcher sic ganz in der Niihe des innern Griffelbeines, von dem obern Gleich- beinband bedeckt, nach unten lauft und mit der grossen Schienbein- arterie sich zu dem Gefâssbogen verbindet. Sie gibt ab : a) An dem Durchgange Gelenkzweige, die an die Bander des
Sprunggelenkes gehen. b) Einen Verbindungsast (Eamus communicans), der auf dem
obern Gleichbeinband nach aussen geht und mit einem Zweig der hintern Schienbeinarterie anastomosirt. c) Die Ernahrungsarterie für das Schienbein, welche durch das
Ernahrungsloch an der hintern Flache in die Höhle desselben tritt. |
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d) Zweige an das obère Gleichbeiiiband und den innern Griffel-
muskel. F. Die aussere Schieabeiiiarterie. (Arteria piantarla externa.) (Fig. 173. 5.)
Die aussere odor grossa Schiènbeinarterie ist die fortgesetzte
vordcre Unterschenkelarterie, welche scliriig nach aussen und unten in die Rinne tritt, die von dem Schienbein und aussern Griffelbein gebildet wird; in dieser lauft sic nach unten und iiber dem Kò'then- gelenk zwisclicn dem untern Ende des aussern Griffelbeines und dem Schienbein an die hintere Fliiche dièses Knochens, uni sich mit den beiden andern Schienbeinarterien zu dem Sesambogen (Arcus plan- taris) zu verbinden, aus dem, wic-ani Vorderfuss, die Seitenarterieu liervorgelien. Von ihr gehen kleine Gcfasse an die Strecker des Fessel-, Kron- und Hufbeines, so wie an die Haut; eia grosserer Zweig lauft an den Beugerii des Kron- und Hufbeines wieder nach oben, gibt Zweige an dièse und verbindet sich mit der innern Sprunggelenkarterie. G. Dia Seiteoarterien. (Arteriae digitales plantâtes.)
Die Seitenarterieu gehen an der aussern und innern Seite des
Köthengelenkes, des Fessel- und Kronbeines bis zu dem Hufbeine herab und theilen sich in ihrem Verlaufe ganz in dieselben Gelasse, wie sie bei Beschreibung der Seitenarterieu des vordern Fusses ange- geben wurden. Die Abweichungen, welche die Darmbeinarterien in ihrem Ver-
laufe bis zu dem Hufe herab bei den Wiederkauern zeigen, sind folgende: Der aussern Schauiarterie fehlt die untore Arterie der Ruthe.
Die innere Hautarterie ist ira Verhiiltnisse sehr stark und theilt
sich an dem Sprunggelenk in drei Aeste, niimlich in die inuere und aussere Sprunggelenkarterie und in die tiefe Schiènbeinarterie. Die Kniekehlenarteric wie bei dem Pferde.
Die hintere Unterschenkelarterie besteht aus einem kleinen Ge-
fiiss, das nur Muskelzweige abgibt, und zvvar an die Muskcin, welche auf der hintern Seite des grossen Unterschenkclbeines liegen. Die zurùcklaufende Unterscheukelbeinarterie fehlt.
Die aussere und innere Sprunggelenkarterie kommen ans der innern
Hautarterie. Die vordere Unterschenkelarterie gibt die Emahrungsarterie für
das grosse Unterschenkclbein ab. Die tiefe Schiènbeinarterie gehort der innern Hautarterie an ;
sie gibt ab: Zweige an die Beugesehnen des Unterfusses und die Haut.
Die innere Seitenarterie der innern und die aussere Seitenarterie
der aussern Zebe. Zweige an die Afterzehen,
Leyh, Amatimi'-. 52
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Die grosse Schienbeinarterie lauft in der Rinne an der vordern
Plache des Schienbeines nach unten, triti dami zwischen beide Zehen und spaltet sich in zwei Aeste, niimlich in die aussere Seitenarterie der innern und in die innere Seitenarterie der aussern Zebe. Bei dem S c h w e i n e finden sich bei der Verzweigung der
Darmbeinarterie folgende Unterscliiede. Die Bauchdeckenartcrie als gemeinschaftlicher Ast fehlt, indem
sowohl die hintere Bauchdeckenarterie, als auch die aussere Scham- arterie ihren Ursprung unmittelbar aus der tiefen Oberscheukelbeinarterie nehmen; letztere Arterie verzweigt sich bei mannlichen Thieren nur an der Vorliaut, dem Nabelbeutel und den Schamdriisen, bei weiblichcn an den Schamdriisen und dem Gesauge. Die tiefe Oberschenkelbeinarterie gibt die hintere Bauchdecken-
und aussere Schamarterie ab. Die vordere Oberschenkelbeinarterie liât mit der untern Darmbein-
muskelarterie gemeinschaftlichen Ursprung. Die innere Hautarterie ist wie bei den Wiederkâuern verhâltniss-
miissig starker und theilt sich in die aussere Sprunggelenk- und die tiefe Schienbeinarterie. Die Kniekehlenarterie gibt ausser den Gelenk- und Muskelzweigen
auch noch die Arterie des kleinen Unterschenkelbeines ab. Die hintere Unterschenkelarterie ist starker als bei dem Rinde
und lauft auf dem Zwisclicnknoclienband an der hintern Seite zwisclien dein grossen und kleinen Unterschenkelbein bis in die Nâhe des Sprunggelenkes. Aus ihr kommen : Die Ernahrungsarterie für das grosse Unterschenkelbein.
Muskelzweige.
Die innere Sprunggelenkarterie.
Die zurücklaufende Unterschenkelbeinarterie fehlt.
Die vordere Unterschenkelarterie tritt ebenfalls durch das Zwischen-
knochenband des grossen und kleinen Unterschenkelbeines nach vorn. Die Arterie des kleinen Unterschenkelbeines kommt von der
Kniekehlenarterie. Die tiefe oder kleine Schienbeinarterie entspringt aus der innern
Hautarterie; sie theilt sich unter dem Sprunggelenke in zwei Zweige, von denen der grössere hinten an den Beugesehnen und der kleinere in der Tiefe nach unten lauft, wo-beide mit einander, so wie mit der hintern Schienbeinarterie sich verbinden und die Seitenarterien der Afterzehen abgeben. Die grosse Schienbeinarterie geht vorn zwischen den beiden
wahren Schienbeinen nach unten bis in die Zehenspalte der wahren Zehen, wo sie sich wie am Vorderfuss verzweigt. Bei den Pleischfr essern hat die Darmbeinarterie nach-
stehende Abweichungen. Die Bauchdeckenarterie wie bei dem Pferde, aber
Die aussere Schamarterie verzweigt sich wie bei dem Schweine.
Die tiefe Oberschenkelbeinarterie wie bei dem Pferde.
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Die vordere Oberschenkelbeinarterie ontspringt gemeinschaftlich
mit der untern Darmbeinmuskelarterie. Die innere Hautarterie ist wie bei den Wiederkâuern verhâltniss-
mâssig starker und tlieilt sich in zwei Zweige. Der kleinere Zweig geht von der innern Seite des Unterschenkels schrag naeh vorn iiber die vordere Flâche des Sprunggelenkes nach unten und tlieilt sich in mehrere kleinere - Gefâsse, welche vorn an den Zehen herabgehen. Der grössere Zweig spaltet sich in drei A este, namlich in die aussere' und innere Sprunggelenkarterie und die kleine Schienbeinarterie, welch' letztere bis zu den Zehen herablauft und zwischen diesen sich verzweigt. Die hintere Unterschenkelarterie ist ein kleines Gefass, das nur
Muskelzweige und die Ernahrungsarterie für das grosse Unterschenkel- bein abgibt. Die übrigen Gefâsse fehlcn ihr. Die vordere Unterschenkelarterie gibt wie bei dem Pferde die
Arterie des kleinen Unterschenkelbeines ab. Die kleine Schienbeinarterie ontspringt aus der innern Hautarterie.
Die grosse Schienbeinarterie lauft zwischen dcm ersten und zweiten
Hinter-Mittelfussknochen auf die Rückseite und bildet mit einem früher abgegebenen Zweige den Sesambogen, von dem mehrere kleinere Gefâsse an die Sehienbeinmuskeln der Fesselbeine gehen und mit der kleinen Schienbeinarterie anastomosiren. IX. Die Beckenarterien. (Arteriae hypogastricae.) (Fig. 171. BB.)
Sobald die Aorta die beiden Darmbeinarterien abgegeben hat,
spaltet sie sich sogleich in zwei Hauptstamme, namlich in die rechte und linke Beckenarterie. Diese gehen unter einem spitzigen Winkel auseinander, wo sich dami jede nach cinein kurzen Verlaufe wieder in si eb e n H au p taste theilt; es sind diess: 1. Die Darmbein-Lendenarterie. 5. Die hintere Darmbeinmuskelarterie.
2. Die innero Sehamarterie. 6. Die untere Darmbeinmuskelarterie.
3. Die Seiten-Kreuzbeinarterie. 7. Die Verstopfungsartcrie.
4. Die ■vordere Darmbeinmuskelarterie.
Aus dem Theilungswinkel der beiden Beckenarterien geht manch-
mal ein kleines ungepaartes Gefass hervor, wclches an der untern Flache des Kreuzbeines sich nach hinten bis in den Kreismuskel des Afters fortsetzt und als mit tier e Kr euzb ein arterie (A. sacralis media) bezcichnet wird; sic gibt nach heiden Seiten Zweige an die Kreuzbeinnerven ab und endigt sich im Kreismuskel des Afters. I. Die Darmbein-Lendenarterio. {Arteria ilio - lumbalü.) (Fig. 171, d.)
Diese Arterie geht, bedeckt von den Lendenmuskeln, zwischen
dem Querfortsatz des letzten Lendenwirbels und dem des Kreuzbeines nach aussen und theilt sich in folgende Zweige: a) Mehrere Gefâsse, die sich in den Lendenmuskeln und dem
grossen Darm - Backbeinmuskel verzweigen. b) Einen Rückenmarkszweig, der durch das Zwischenwirbelloch
der genannten Knochen in den Wirbelkanal tritt, au dem Rückenmark |
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und dessen Haute sich verzweigt und mit der Rückenmarksarterie
sich verbindet. c) Einen Rückeiizweig,, der sich in dem Darmbein-Dormnuskel,
Quer-Dornmuskel und in der Haut verzweigt. d) Die fortlaufende Darmbein-Lendenarterie geht nach aussen und
•unten und verzweigt sich hauptsaehlich in dem Quermuskel und dem kleinen schiefen Muskei des Bauchcs und in der Haut. II. Die innere Schamarterie. (Arteria pudenda interna.) (Fig. 171. e.)
Es ist diess ein kleinerer Ast als der vorige; er ïiimmt an der
untern Wand der Beckenarterie seinen Ursprung und theilt sich in folgende Aeste: a) Die Nabel art e rie (/1. umbüicalis) (Fig. 171. e'.) Iauft in
einem Bogen nach aussen und unten an den Grund der Harnblase, gibt Zweige an diesen und an den Körper der Blase. Uebcr das Verballen der Nabclartcrio beim Fötus siebe Seite 324
und Fig. 152. 1.) b) Die innere Mast dar m ar ter ie (A. haemorrhoidalis in-
terna) (Fig. 171. e".) geht zwischen dem Mastdarme und der Seiten- wand der Beckenhöhle nach hinten und gibt bei mannlicben Tbieren Zweige an die Harnblase und Haniröhre, an die Saamenbliischen, Vorstehcr- und Cowper'schen Driisen; bei weiblichen Tbieren ont- springt von ihr die Gebarmutterarteric (A. uterina'), wclcbe sich an der Harnblase und Harnröhre, der Scheidc und dem Fruchthalter verzweigt und an letztcrem mit der inncrn und aussern Saamenarterie anastomosirt. c) Die fortlaufende innere Schamarterie geht an der
inncrn Flliche des breiten Beckenbandes nach hinten und unten, und theilt sich an der obern Flache des Sitzbeines in zwei Aeste. aa) Die Mit t elf lei s charte ri e (A. perinaei) lauft nach hinten
und aussen an das Mittelfleisch, gibt Zweige an den Kreismuskcl des Afters und an den Anfang des Ilarnröhrenmuskcls, daim setzt sie sich unter der Haut nach unten und vorn fort, um an dem hintern Theil des Hodensackes als hintere Arterie des Hodensackes (A. scrotalis posterior) zu endigen. Bei weiblichen Thieren endigt eie in dem obern Winkel der Scliamlippen. bb) Die Ruth en art e ri e (A. penis) ist starker als die vorige
und theilt sich alsbald in die obère und tiefe Ruthenarterie. Die obère Ru then arterie (A. dor salis penis superior) geht ùber den hintern Gesassbeinausschiiitt an die mannliche Ruthe und ver- zweigt sich in ihr; sie anastomosirt auch mit Zweigen der Ver- stopfungsartcrie. Die unterò Ruthenarterie wird von der aussern Schamarterie abgegeben. Die tiefe Ruthenarterie (A. penis profunda) geht an die Harnröhre und verzweigt sich an dieser sowohl in dem schwammigen Gewebe, als auch in der Schleimhaut und dem Harnröhrenmuskel ; kleinere Gefâsse gelangen auch in die Zellkörper der Ruthe. Bei weiblichen Thieren gehen dièse Arterien in die Schamlippen und die Clitoris. |
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III. Die Seiten-Kreuzbeinarterie. (Arteria sacralis lateralis.) (Fig. 171. f.)
Diese Arterie geht an dem Seitenrande des Kreuzbeines nach
binten und durch das breite Beckenband ausserhalb der Beckenliöhle. A us ihr ontspringen: a) Muskelzweige fiir den obern Kreuzbeinmuskel des Scbwéifes.
b) Rù* ck enmarkszweige, wefche durch die untern Kreuzbein-
löcher in das Ende des Wirbelkanales gelangen, sich daselbst an der harten Haut des Riickemnarkes verzweigen und mit der Rückenmarks- arterie verbinden. e) Die miniere Schweifarterie (A. caudae media) ist.
ein ungepaartes Gefass, das hiiufjger aus der linken als aus der rechten Seiten-Kreuzbeinarterie entspringt, und zwischen den untern Kreuzbeinmuskeln an der untern Flache des Sehweifes verlauft; sie gibt Zweige an diese Muskeln und an die Haut ab. d) Die untere S eitenarterie des Sehweifes (A. caudae
lateralis inferior) ist starker als die vorige; sie geht zwischen dem untern und Seiten-Kreuzbcinmuskel des Sehweifes nach hinten, an welchen sie sich, so wie au dem Gesassbeinmuskel, den Zwischen- Quermuskeln und der Haut verzweigt. Sie gibt ferner ab : aa) Die obère S eitenarterie des Sehweifes (A. caudae
lateralis superior) ; diese geht als cin kleineres Gefass am Anfang des Sehweifes an die obère Seite desselben und lauft unter dem obern Kreuzbeinmuskel nach hinten ; von ihr gehen Gcfüsse an diesen Muskei, die Zwischen -Quermuskeln und an die Haut. e) Die Ges assb ein art.eri e (A. ischiadica) ist die fortlaufende
Sciten - Kreuzbeinartcrie, welche durch das breite Beckenband nach aussen und unten an die Hinterbacken geht, sich dann in mehrere Aeste theilt, die sich in dem grossen Gesass-Backbeinmuskel und dem vordern und hintern Kreuz - Sitzbeinmuskel des Schenkels verzweigen. IV. Die vordere Darmbeinmuskelarterio. (Arteria iliaca s. glutaea anterior.)
(Fig. 171. g.)
Es ist diess ein starker Ast, weieher auf der xmt'em Flâche des
Darmbeines nach vorn und aussen zu dem aussern Winkel desselben lauft, Zweige an den Kreuzbein-Umdrehermuskel, grossen Darm- BackbeinmuskeJ, Lendenwirbel-Backbeinmuskel, Darmbein-Dornmuskel und den grossen Darmbein-Umdrehermuskel abgibt. V. Die hintore Darmbeinmuskelarterie. (Arteria iliaca s. glutaea posterior.)
(Fig. 171. L.)
Diese Arterie ist starker als die vorige, und entspringt ihr ge-
wöhnlich gegenüber aus der Beckenarterie; sie geht au dcm Rande des Kreuzbeines zwischen dem hintern Rande des Darmbeines und dem breiten Beckenbande nach aussen, theilt sich dann in mehrere Aeste, welche besonders die Darmbein-Umdrehermuskeln versehen. |
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VI, Die iintere Darmbeinmuskelarterie. (Arteria iliaca s. glutaca inferior.)
(Fig. 171. i.)
Die untere Darmbeinmuskelarterie ist ebenfalls ein ansehnlicher
Ast, welcher unter den beiden vorigen entspringt unti iiber die vordere Fliiche des hintern Darmbeinwinkels, an welcher Stelle sie eine Er- nahrungsarterie abgibt, nach vom und unten lauft, sich in mehrere starke Aeste theilt, die an den'grossen und mittlern Darm-Backbein- muskel, Lendenwirbel-Backbeinmuskel, vordern und aussern Darm- Schenkelbeinmuskel und an den aussern Back-Schenkelbeinmuskel gehen. VII. Dio Verstopfuugsarterie. (Arteria otturatoria.) (Fig. 171. k.)
Die Verstopfungsarterie gelit mit der vorigen unter einem spitzigen
Winkel aus der Beckenarterie hervor, lauft dami an der innern Fliiche des hintern Darmbeinwinkels und an dem Kreuzbein-Umdrchermuskel nach unten und unter dem innern Verstopfungsmuskel durch das ovale Loch ausserhalb der Beckenhöhle, wo sie sich dami in zwei grössere Aoste theilt. Sie gibt ab : a) Muskelzweige für den Kreuzbein - Umdrehermuskel und den
innern Verstopfungsmuskel. b) Zweige an die Harnblase, an das Fett- und Zellgewebe.
e) Eine Ernahrungsarterie, welche durch das kleine Er-
nahrungsloch an dem aussern Rande des ovalen Loches in das Sitzbein eindringt. d) Der untere Ast (Ramus inferior) geht in dem aussern
Verstopfungsmuskel nach unten und hinten, gibt Zweige an diesen, so wie an den kleinen und grossen Gesass-Backbeinmuskcl und an die Kreuz-Sitzbeinmuskeln des Schenkels ab. e) Der h in te re Ast (Bamus posterior) geht an der untern
Fliiche des Sitzbeines gegen den hintern Gesassbeinaussclmitt, und theilt sich, nachdem er Zweige an den Aufrichter der Ruthe, die Gesass-Backbeinmuskeln und die Krcuz - Sitzbeinmuskeln abgegeben hat, in zwei Aeste. Der iiussere Ast tritt an den obern Rand der Zellkörper und anastomosirt mit der obem Ruthenarterie, einem Ast der innern Schamarterie; der innere Ast dringt an der Wurzel des mânnlichen Glïedes in das Gewebe der Zellkörper, wo er mit der tiefen Ruthenarterie Verbindungen eingeht. Bei den übrigen Hausthieren gehen die verhaltnissraiissig
langern Beckenarterien an der Seitenwand der Beckenliöhle nach hinten und theilen sich in folgende Aeste : Die Nabelarterie entspringt als ein besonderer Ast aus der Becken-
arterie, und gibt bei weiblichen Thieren die Fruchthalterarterie ab. Die Darmbein-Lendenarterie verlauft wie bei dem Pferde.
Die innere Schamarterie gibt weder die Nabelarterie , noch
die Mittclfleischarterie ab, verhult sich aber im Uebrigen wie bei dem Pferde. Die mittlere Kreuzbeinarterie, welche denselben Verlauf nimmt,
wie bei dem Pferde, gibt den gemeinschaftlichen Ast für die rechte und linke Seiten-Kreuzbeinarterie und den für die rechte und linke |
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Schweifarterie ab, die ebenfalls als untere und obère an dem Schweife
verlaufen. Die vordere Darmbeinmuskelarterie wie bei dem Pferde.
Die hinterc Darmbeinmuskelarterie besteht aus melireren Aesten,
von denen jeder fiir sich aus der Beckenarterie entspringt. Die untere Darmbeinmuskelarterie, welche bei dem Rinde den-
selben Ursprung wie bei dem Pferde hat, entspringt bei dem Schweine und don Fleischfressern gemeinschaftlich mit der vordern Oberschenkel- beinarterie aus der Oberschenkelarterie. Die Verstopfungsarterie ist ein kleines Gefass, das bcinahe senk-
recht bis zu dem Verstopfungsloch gelit, sich aber nur innerhalb der Beckenhòhle in den Muskeln und dem Zellgewebe verzweigt. C. glie ìDflttn, (Tenue.)
Die Venen oder Blutadern sind diejenigen Gefiisse, welche in den
Capillargefâssnetzen ihren Anfang nehmen, das zur Ernahrung minder geeignete Blut (Venenblut) von den einzelnen Theilen des Körpers aufnehmen und dem Herzen, als dem Mittelpunkt des Blutgefà'ss- systems, wieder zufiihren ; sie helfcn also mit den ihnen entsprechenden Arterien den Kreislauf bilden. Die Pfortader und die Nabelvene (beim Fòtus) fiihren jedoch das Blut nicht unmittelbar zu dem Herzen, sondern vorher in die Leber, verzweigen sich in diesel' einer Arterie âhnlich, indem sie mit den Lebervenen ein Capillarnetz bilden, und lassen von diesen aus das Blut in die hintere Hohlvene und durch diese in die rechte Vorkammer gelangen. Was den Bau der Venen anbetrifft, so lassen sie wie die Arterien
drei Haute erkennen, von denen die aussere aus Zellgewebe, die mittlere aus feinen spirai und quer verlaufenden contractilen Faden und die innere aus einer serösen Haut besteht. Alle drei Haute sind innig mit einander verbunden, so dass sie sich weniger deutlich unterscheiden lassen, wie bei den Arterien. Die seröse Haut bildet an ihrer freien Oberflache durch Verdoppelungen vide halbmondförmige Klappen, welche in einer mchr oder weniger grossen Entfernung je zu zwei, und zwar so neben einander liegen, dass ihr freier Rand dahin sieht, wohin der Blutstrom geht, und ihr festsitzender gegen den Blutstrom. Aber nicht in allen Venen finden sich diese Klappen vor, so z. B. felilen sie in den grössern Venenstammen, wie in den beiden Hohlvenen, den Lungenvenen, der Pfortader (mit Ausnahme der Milz- vene); ferner in den Venen des Fruchthalters, dem Zellkörper der Harnröhre und in einigen andern. In Betreft der Menge der Klappen gilt im Allgemcinen, dass je mehr das Blut in den Gefassen in die Höhe zu steigen hat, wie z. B. an den Gliedmassen, desto haufìger sind aucb die Klappen angebracht. Die mittlere Haut der Venen ist im Verhiiltnisse zu dem Umfang der Gefâsse, mit Ausnahme der grossen Venenstâmme des Herzens und dem Stamm der Pfortader, wo sie aus rothen Muskelfasern besteht, sehr dünn, und bei den feinern Venen- zweigen scheint sie gar nicht mehr zu existiren. Aus diesem Grunde |
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besitzen auch die Venen weniger Elasticitiit als die Arterien; ferher
haben sie ein blauschwarzes Aussehen, weil das Blut durchscheint, selbst ihre Wfinde scheinen durchdringlicher zu sein, da sie wie die Lymphgefasse die Fahigkeit haben zu resorbiren ; sind sie blutleer, so behalten sie ihre Rundung nicht wie die Arterien, und schneidet man cine Vene quer durch, so fallt die Oeffnung zusammen. Die Venen sind viel zahlreicher als die Arterien, denn man
findet sehr hiiufig, dass eine Arterie von zwei Venen begleitet wird ; auch bilden sie zahlreichere und stürkere Anastomosen, liegen mehr oberilachlich und verlaufen weniger gewunden als die Arterien. Die tiefer liegenden bcgleiten in der Regel die glcichnamigen Arterien, wahrend die oberflachlichen hàulìg oline Begleitung sind. Der Quer- dui'chmesser der Venen ist im Verhaltnisse zu dem der Arterien weiter und an manchen Stellen bemerkt man sogar sackartigc Erweiterungen. Das Blut lauft in ilinen gleichmassig und wird, wie aus deren Struktur erhellt, nicht mit Gewalt und auch nicht stossweisse in innen bewegt, wie in den Arterien, dalier auch der Mangel des Puises. Wie nun die Arterien mit ihren Ilauptstammen aus den Herz-
kammern ontspringen, sich in ihrem weitern Verlaufe in immer kleinere Gefasse theilen und zuletzt in die feinen Haargefasse übergehen, so findet bei den Venen gerade das Gegentlieil statt, indem diese in dem Gewebe der Organe als Haargefasse ihren Anfang nelimen, die sich, je mehr sie dem Herzen sich nahern, zu grössern Zweigen, Aesten und am Ende zu mehrcren Hauptstiimmen vereinigen, die theils un- mittelbar, theils mittelbar in das Herz einmiinden. Es sind diess: 1. Die Lungenvenen. 4. Die Muterò lloMveue.
2. Die Venen des Herzens. 5. Die Pfortader.
3. Die gordere Uohlvene. C. Die Nabelveue *.
I, Die Lungenvenen. (Vtnar pulmonales.)
Die Lungenvenen, welche den Lungenarterien entsprechen, nelimen
an den Lungenblasclien in den von deii Arterienzweigen gebildeten Capillargefâssnetzen ihren Anfang; sie verlaufen in jedem LungenfJügel an den Luftröhrenasten neben den Aesten der Lungenarteric bis zu dem Theilungswinkel der LuftröTire, wo sie mit vier bis acht Ilauptstammen hervortreten. Diese gehen nun etwas nach der linken Scitc und durch- bohren nach einem kurzen Verlauf die Seitenwand der linken Vor- kammer an verschiedenen Stellen. Der serösen Haut fehlen die Klappen, und nur an der Stelle, wo zwei Veneniiste zusaminenkommen, ent- steht cine halbmondförmige Hervorragung nach Art einer Klappe. Die Lungenvenen führen das Arterienblut von den Lungen in
die linke Herzvorkaramer, wodurch sie sich auch von den übrigen Venen unterscheiden. II. Die Venen des Herzens. (Vcnae cordis.)
Die Venen des Herzens, welche grösstentheils mit den Kranz-
arterien ihren Verlauf nelimen, werden in eine linke und rechte * Die Besclireibung der Nabelvene sielie Seite 324 sub. 1.
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Kranzvene unterschieden; beide vereinigen sich zu einem gemeinschaft-
lichen Stamm, der unmittelbar in die rechte Herzvorkammer einmündet. a) Die linke Kranzvene des Herzens (Vena coronaria
cordis sinistra) ist das grössere Gefâss von beiden ; sie entsteht an der Spitze der linken Seitenflache des Herzens, an welcher sie in der Lângenfurche neben der entsprechenden Arterie nach oben lauft, in die Querfurche tritt und in dieser zwischen der linken Vor- und der linken Herzkammer nach hinten auf die rechte Seite, dann wieder nach vorn geht, um neben der Scheidewand der Vorkammern in die rechte Vorkammer einzumiinden, an welcher Stelle sie mit einer Klappe (Thebesische Klappe, Valvula Thebesii) versehen ist. In ihrem Ver- lauf nimmt sie Zweige von der Seitenwand der linken und rechten Herzkammer, so wie von der linken und rechten Vorkammer auf. b) Die rechte Kranzvene des Herzens (Vena coronaria
cordis dextra) entspringt an der rechten Seitenflache des Herzens, in der Nâhe der Spitze, lauft alsdann in der rechten Langenrinne nach oben und vereinigt sich, nachdem sie Zweige von der rechten und linken Herzkammer und von der rechten und linken Vorkammer auf- genommen bat, in der Nahe ihrer Einmiindung in die rechte Vorkammer mit der linken Kranzvene. III. Die vordere Hohlvene. (Vena cava antcrior.) (Fig. 175. II.)
Die vordere Hohlvene erscheint als ein sehr starker Venenstamm,
der in dem vordern Theil der Brusthöhle unter der Luftröhre und der vordèrn Aorta, aber mehr gegen die rechte Seite liegt; sie setzt sich von dem ersten Rippenpaar, an welches sie durch eine band- artige Verlangerung befestigt ist, nach hinten bis zur rechten Vor- kammer fort, um in dieselbe sich zu ergiessen. Der vordere langere Theil ist von den Blattern des vordern Mittelfelles und der hintere kiirzere, aber weitere Theil von dem Herzbeutel eingeschlossen. Die Hauptaste, welche in sie einmünden, sind : 1. Die rechte und linke Drosselvene. i. Die rechte und linke Halswirbelvene.
2. Die rechte und linke Achselvene. 5. Die rechte und linke obère Halsvene.
3. Die rechte und linke innere Brustvene. 6. Die ungepaarte Vene.
I. Die Drosselvenen. (Venae jugulares.) (Fig. 174. 4. *.)
Die Drosselvenen befinden sich zu beiden Seiten des Halses, sie
sind mit den Drosselarterien gepaart, liegen aber mehr oberflachlich als diese. Jede fangt mit einem starken Stamm an dem untern Ende der Ohrdrüse und zur Seite des Kehlkopfes an, welcher dann am Halse auf dem Schulter-Zungenbeinmuskel und bedeckt von dem Hals-Haut- muskel in der Rinne zwischen dem Brustbein-Kiefermuskel und dem gemeinschaftliclien Muskei des Armes, Halses und Kopfes nach unten lauft und vor dem Eingang der Brusthöhle neben der Drosselvene der andern Seite in die vordere Hohlvene einmündet. Der Hauptstamm * Die Drosselvenen sind für Blutentziehungen (Aderlass, Venaesectio) die
geeignetsten Gefâsse. Leyh, Anatomie. "^
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jeder Drosselvene whi durch die Vereinigung der âussern Kinnbacken-
vene, der innern Kinnbackenvene und der untern Gehirnvene gebildet. Mg. 174.
Die Venen des Kopfes und Halses -von der rechten Seite blosgelegt. |
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A. Die âussere Kinnbackenvene. (Vena maxillaris externa.) (Fig. 174. 1.)
Die âussere Kinnbackenvene begleitet grösstentheils die gleich-
namige Arterie, mit welcher sie auch von der Gesiohtsflâche über den Gefassausschnitt des Hinterkieferastes in den Kehlgang geht, in diesem, von dem Gesichts -Hautmuskel bedeckt, nach hinten und unten iiber das obère Ende des Brustbein-Kiefermuskels lauft, um sich an dem untern Ende der Ohrdrüse mit der innern Kinnbackenvene zu der Drosselvene zu verbinden. In die aussere Kinnbackenvene münden ein : 1) Die Gesichts- oder Lippenvene (Vena facialis s. la-
bialis) (Fig. 174. A.), welche den Anfang des Hauptstammes der |
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aussern Kinnbackenvene macht, liegt an dem untern Rande des aussern
Kaumuskels; sie verbindet sich unter der Jochleiste mit der querlau- fenden Gesichtsvene und nimmt folgende Venen auf. a) Die Augenwinkelvene (V. angularis) (Fig. 174. d.) geht
von dem innern Augenwinkel, wo sie mit Zweigen der Augenvene anastomosirt, naeh vorn und unten, und verbindet sich mit der Nasen- rückenvene zu der Gesichtsvene. Sie nimmt Zweige von der Haut, dem Gesichts-Hautmuskel, Stirnmuskel und dem Kiefermuskel der obera Lippe auf. b) Die Nasenrückenvene (V. dor salis nasi) (Fig. 174. e.)
lauft von der Gegend des falschen Nasenloches nach hinten und ver- bindet sich mit der vorigen; sie erhalt Zweige von der Haut des falschen Nasenloches, der Nasenschleimhaut und den Nasenmuskeln. c) Die Seitenvene der Nas e (V. nasi lateralis) (Fig. 174. e'.)
begleitet die gleichnamige Arterie und miindet beinahe gegenüber der querlaufenden Gesichtsvene in die Gesichts- oder Lippenvene ein. d) Der obère Verbindungsast (Ramus communicans su-
perior) (Fig. 174. f.) lauft als ein starkes Gefass von der Beule des grossen Kieferbeiues an dem vordern Rande der Backen, von dem Masseter bedeckt, nach vorn und unten in die Gesichtsvene; in der Nahe der Beule zeigt sie eine betrachtliche Erweiterung. In sie er- giessen sich : aa) Zweige der untern Ge h ir n vene (Rami venae cerebra-
lis inferiores) ; diese gehen aus dem fâcherigen Blutleiter der harten Hirnhaut durch das Drosseladerloch nach aussen und durch das Fliigel- und Kinnbackenloch in die Augenhöhle, wo sie mit der folgenden gleichsam den Anfang des obern Verbindungsastes machen. bb) Die Augenvene (V. ophthalmica) entsteht durch die Ver-
einigung der obern Nasenvene (V. nasalis superior), welche die obère Nasenarterie begleitet, der Stirnvene (V. frontalis), die von der Stirne durch das Augenbogenloch in die Augenhöhle gelangt, an deren innern Wand nach unten lauft und Zweige von der Thranen- drüse aufnimmt, und der Venen der Ader- und Regen bogen- haut (Venae ciliares); letztere Gefasse, welche mit den gleichnamigen Arterien die undurchsichtige Hornhaut durchbohren, vereinigen sich auch mit den Augenmuskelvenen. cc) Die untere Augenlidvene (V. palpebralis inferior) ent-
springt in den Hanten und dem Kreismuskel des untern Augenlides, lauft an der aussern Wand der Augenhöhle nach unten und erhalt Zweige von dem Thrânensack. dd) Die h in te re Nasenvene (V. nasalis posterior) ist mit
der gleichnamigen Arterie gepaart, hat daher auch denselben Verlauf ; ebenso gilt diess von ee) Der vordern Zahnvene (V. alveolaris anterior), die mit
einem grössern Gefass auf der Gesichtsflache anfangt, welches dann in den Vorderkieferkanal tritt, Zweige von den Wurzeln der Schneide- und Backzahne aufnimmt und dann durch das obère Kieferloch in die Augenhöhle gelangt. |
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ff) Die Gaumenvene (V. palatina) nimmt ihren Anfang mit
feinen Gefâssen in der Schleimhaut des harten Gaumens und in dem Zahnfleisch; diese bilden nun zwischen der Beinhaut des knöchernen Gaumengewölbes und der Schleimhaut mit den Gefassen der gleich- namigen Venen der andern Seite ein zahlreiches Gefassnetz, das sich von dem Zahnrand der kleinen Kieferbeine bis zu den Gaumenbeinen erstreckt. An dem obern Ende des harten Gaumens geht alsdann auf jeder Seite der Hauptast der Gaumenvene hervor, der nach der Beule des grossen Kieferbeines, aber nicht durch den Gaumenkanal, sondern hinter demselben nach hinten lauft und sich in den obern Verbin- dungsast ergiesst. e) Muskelzweige, welche von dem Masseter, dem Gesichtshaut-
muskel und der Haut kommen.- f) Die Kranzvene der obern Lippe (V. coronaria labii
superioris) (Fig. ] 74. a.) fangt mit Zweigen in den Muskeln und der Haut der Oberlippe an, lauft hernach in der Richtung der Maulspalte nach hinten, verbindet sich hinter dem Lippenwinkel mit der Maul- winkelvene und setzt sich dann, von dem Backzahnmuskel bedeckt, bis in die Nahe des Masseters fort, wo sie sich mit g) Der Kranzvene der untern Lippe (V. coronaria labii
inferioris) (Fig. 174. c.) zu einem gemeinschaftlichen Aste vereinigt, der gegenüber dem untern Verbindungsaste in die Gesichtsvene ein- mündet. Diese Vene entspringt mit kleinen Zweigen aus den Muskeln und der Haut der Unterlippe; beide Kranzvenen bilden zwischen den beiden Kranzarterien an den Backen ein Venennetz. h) Der unte re Verbindun gaast (Eamus communicans in-
ferior) (Fig. 174. g.) liegt unter dem obern und ist wie dieser von dem Masseter bedeckt; er entspringt gegenüber dem gemeinschaftlichen Aste der Kranzvene aus der Gesichtsvene, lauft dann von hier anfangs an dem hintern Rande des Backens, hernach auf demselben nach hinten und oben, wo er ebenfalls eine sackartige Erweiterung bildet, über den vordern Rand des Hinterkieferastes auf dessen innere Seite, wo sie nun als innere Kinnbackenvene bezeichnet wird. 2) Zweige von dem innern Kaumuskel, dem zweibauchigen, Brust-
und Schulter-Zungenbeinmuskel und der Haut. 3) Die untern Venen der Kinnbackendrüse (Venae glan-
dulae submaxïllaris inferiores) sind mehrere Zweige, welche aus dem untern Ende der Kinnbackendrüse kommen. 4) Die Zungenvene (Vena lingualis) nimmt in der Züngen-
spitze ihren Anfang, lauft alsdann, indem sie Zweige von den Zungen- muskeln erhâlt, neben der gleichnamigen Arterie zwischen dem Grund- und Kinnmuskel der Zunge nach hinten und am Grunde der Zunge an die Oberflache, um in die aussere Kinnbackenvene über- zugehen. 5) Die Vene des Zungenrückens (V. dor salis linguae) siehe
bei dem untern Verbindungsast. 6) Die Unterzungenvene (F. sublingualis) ist mit der Unter-
zungenarterie gepaart; sie lauft mit dieser in dem Kehlgang zwischen |
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dem Kiefermuskel und dem Kinnmuskel des Zungenbeines naeh.hinten
und ergiesst sich theils in die aussere Kinnbackenvene, theils in die Zungenvenc. Sie nimmt Zweige auf von der Maulschleimhaut und dem Zahnfleisch des Hinterkiefers, von den Muskeln und der Haut in dem Kehlgang, von der Unterzungendrüse und die Unterkinn- v e n e (V. submentalis). 7) Mehrere Zweige aus dem untern Ende der Ohrdriise.
Die Wiederkauer haben an jeder Seite des Halses zwei
Drosselvenen, welche in eine aussere und innere unterschieden werden ; erstere wird durch die Vereinigung der aussern und innern Kinnbacken- vene gebildet, und nimmt denselben Verlauf wie bei dem Pierde; letztere ist kleiner als diese und entsteht durch die Vereinigung der Oberhauptsvene, der Venen der Schilddrüse und des Kehlkopfes; sie liegt in der Tiefe neben der Carotis, an welcher sie auch am Halse nach unten geht und in die aussere Drosselvene vor ihrer Einmündung in die vordere Hohlvene übergeht. Die aussere Kinnbackenvene wird durch die Verbindung der
Gesichtsvene mit der Zungenvene gebildet. Die Abweichungen, die sie darbietet, sind folgende: Die Augenwinkelvcne nimmt die durch das Augenbogenloch
gehende Stirnvene auf. Der obère Verbindungsast fchlt und die bei dem Pferde in den-
selben sich ergiessenden Gefasse miinden hier in die innere Kinnbacken- vene, mit Ausnahme der Augenvene, die in die hintere Schlafenvene übergeht. Die vordere Zahnvene nimmt überdiess noch eine Vene auf, die
von den Backen kommt. Die Kranzvcne der obern Lippe mündet in die obère Zahnvene
und die Kranzvene der untern Lippe in die Gesichtsvene. Bei dem S eh we in e findet sich ebenfalls eine aussere und innere
Drosselvene, die sich ganz so wie- bei dem Rinde vcrhalten. Die Unterschiede, welche die aussere Kinnbackenvene von der
des Pferdes zeigt, sind nachstehende: Die Augenwinkelvene nimmt wie bei dem Rinde auch die Stirn-
vene auf. Der obère und untere Verbindungsast entspringen mit einem ge-
meinschaftlichen Stamm aus der Gesichtsvene, welcher sich aber alsbald theilt und im Uebrigen sich ebenso wie bei dem Pferde verhalt. Jede Kranzvene mündet für sich in die Gesichtsvene ein.
Die ünterzungenvene und nicht die vordere Zahnvene nimmt die
Venen von den Wurzein der Schneidezahne des Hinterkiefers auf, welche sich zu einem Gefâss vereinigen, das durch das innere Kinn- loch in den Kehlgang gelangt. Wie bei den Wiederkauern und dem Schweine, so sind auch bei
den Fleischfressern an jeder Seite des Halses eine aussere und innere Drosselvene, die in Beziehung auf ihre Zusammensetzung und ihren Verlauf von denen genannter Thiere keine besondere Ab- weichungen zeigen. |
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Die aussere Kinnbackenveue lasst folgende Abweichungen be-
merken : Die Augenwinkelvene empfângt wie bei dem Rinde und dem
Schweine die Stirnvene. Die Kranzvene der untern Lippe ist im Verhàltnisse stâïker, weil
sie die Wangenvene aufnimmt. Der untere Verbindungsast fehlt.
Die Zungenvene nimmt die Ünterzungenvene alleili auf.
B. Die innere Kinnbackenvene. ( Vena maxìllaris interna.) (Fig. 174. 2.)
Die innere Kinnbackenvene nimmt ihre Entstehung mit dem untern
Verbindungsast aus der Gesichtsvene (siehe auch oben) ; sie lauft an der innern Seite des obera Theiles des Hinterkieferastes bis in die Nâhe des Ohrmuschelgrundes in die Hòhe und von diesem in der Ohr- drüse nach hinten und unten bis zu deren unterem Ende, an welchem sie sich mit der aussern Kinnbackenvene unter einem spitzigen Winkel zur Bildung der Drosselvene vereinigt. Die Venen, welche zur Bil- dung der innern Kinnbackenvene beitragen, sind: 1) Der untere Verbindungsast, der von der Gesichtsvene
auf der aussern Flache der Backen nach hinten und oben bis zur Beule des grossen Kieferbeines geht, nimmt folgende Gefasse auf: a) Die Wangenvene (V. buccinatorid) nimmt ihren Anfang
in den Backenmuskein, bildet daselbst ein Veuennetz, aus dem der Hauptast hervorgeht und unter dem Masseter in den untern Ver- bindungsast einmtìndet. b) Die Vene des Zungenriickens (V. dor salis linguae),
welche durch Zweige der ünterzungenvene, der Zungenmuskeln, der Schleimhaut der Zunge und des Kehldeckels gebildet wird, tritt unter den innern Kaumuskel und lauft auf der innern Flache des Hinter- kieferastes nach hinten und oben in den untern Verbindungsast. c) Die hintere Zahnvene (V. alveolaris piosterior) liegt in
dem Hinterkieferkanal und nimmt ihren Ursprung mit einem aussern Zweig, der von der untern Lippe durch das Kinnloch in den Kanal tritt und sich mit dem innern Zweig vereinigt, welcher von den Wur- zeln der Schneidezahne in dem Hinterkiefer nach hinten geht. In dem Kanal empfangt sie Zweige von den Wurzeln der Backzahne und geht dann durch das Hinterkieferloch nach aussen, um sich in den untern Verbindungsast zu ergiessen. d) Die Flügelmuskelvene (V. pterygoidea) beginnt in dem
Fliigelmuskel des Hinterkiefers und mündet neben der vorigen ein. e) Die vorder n S chi a f en venen (Venae tempora les anteriores)
entspringen in dem vordern Theil des Schlafenmuskels, sie nchmen auch Zweige von dem Fettgewebe der Augenhöhle auf und bilden mit dem Aste der untern Gehirnvene, welcher durch das Flügelloch nach aussen geht, eine Anastomose. 2) Die Schlafenvene (V. temporalis) (Fig. 174. i.) ist ein
grösseres Gefass, welches unter dem Hinterkiefergelenk am hintern |
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Rande des Hinterkieferastes liegt und durch die Verbindung nach-
stehender Gefasse gebildet wird. a) Die querlaufende Gesichtsvene (V. transversa faciei)
(Fig. 174. 1.) entspringt in dem vordern Theil des Masseters, ver- bindet sich unten mit der Gesichtsvene und lauft in genanntem Muskel unter der Gesichtsleistc nach hinten und oben, um unter dem Hinter- kiefergelenke in die Schlâfenvene iiberzugehen. Sie nimmt Zweige von dem âussern Kaumuskel auf und verbindet sich auch mit dem obern Verbindungsast. b) Die hintere Schlâfenvene (V. temporalis posterior)
(Fig. 174. k.) entspringt in dem hintern obern Theil des Schlafen- muskels, lauft mit der ihr entsprechenden Arterie nach unten und verbindet sich mit der folgenden Vene. e) Die obère Gehirnvene (V. cerebralis superior) (Fig. 174. m.)
geht aus dem Querblutleiter der harten Hirnhaut hervor, gelangt dann in den Sclilafengang, in welchem sie mit der obern Hirnhautarterie nach unten lauft, alsdann zwischen dem Felsen- und Schuppentheil des Schlâfenbeines aus demselben tritt und sich mit der vorigen vereinigt. 3) Die obère Ohrdrtìsenvene (V. parotidis superior) (Fig.
174. h.) liegt in dem obern Theile der Ohrdriise, nimmt Zweige von dieser und die vordere, hintere und untere Ohrvene auf. 4) Die Kaumuskelvene (V. masseterica) entspringt theils
in dem aussern, theils in dem innem Kaumuskel; beide Zweige ver- einigen sich am hintern Rande des Hinterkieferastes mit einander und miinden gemeinschaftlich beinahe gegenüber der vorigen in die innere Kinnbackenvene. 5) Mehrere Zweige aus dem mittlern und untern Theil der
Ohrdriise. Die innere Kinnbackenvene zeigt bei den Wiederkâuern fol-
gende Verschiedenheit : Der obère Verbindungsast fehlt, daher gehen die bei dem Pferde
in denselben sich ergiessenden Venen, mit Ausnalime der Augen- vene, welche in die hintere Schlâfenvene einmündet, in die innere Kinnbackenvene über ; sie empfangt also mehr Gefasse als die des Pferdes. Die vordern Schlafenvenen miinden nicht in den untern Verbin-
dungsast, sondern unmittelbar in die innere Kinnbackenvene ein. Bei dem S e h w e i n e nimmt die innere Kinnbackenvene dieselben
Gefasse auf, wie bei dem Pferde, nur ist zu erwâhnen, dass die Venen der Sclineidezaline des Hinterkiefers nicht in die hintern Zahn- venen miinden, sondern durch die innérn Kinnlòcher in die Unter- zungenvenen sich ergiessen. Bei den Fleischfressern kommen an der innern Kinnbacken-
vene folgen de Abweichungen vor: Da der untere Verbindungsast fehlt, so miinden dessen Aeste,
mit alleiniger Ausnahme der Wangenvene, welche sich in die Kranz- vene der Unterlippe ergiesst, in die innere Kinnbackenvene. |
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C. Die untare Gehirnvene. (Vena cerebralis inferior.) (Fig. 174. 3.)
Die untere Gehirnvene nimmt ihre Entstehung in dem facherigen
Blutleiter * der harten Hirnhaut, von diesem tritt sie durch das Drosseladerloch aus der Hirnhöhle, lauft alsdann neben der innern Kopfarterie nach unten und hinten und ergiesst sich entweder in der Nahe des dritten Halswirbels in den Stamm der Drosselvene oder weiter oben in die innere Kinnbackenvene, wie es aucli bei Fig. 174. 3. der Fall ist. Sic nimmt auf: 1) Die untere Hirnhautvene (V. meningea inferior) geht
von dem Oberhaupts-Blutleiter der harten Hirnhaut durch das Knopf- loch des Oberhauptsbeines nach aussen und ergiesst sich an dem Keilfortsatz dièses Knochens sogleich in die untere Gehirnvene. 2) Die Oberhauptsvene (V. occipitalis) beginnt in dem
Oberhaupts-Blutleiter, setzt sich dann von diesem durch das grosse Loch des Oberhauptsbeines in den Wirbelkanal und von diesem durch das innere Loch im Querfortsatz des Tragers nach aussen in die Rinne, welche dièses mit dem aussern Loch verbindet, fort. Nach- dem sie in dieser Rinne einen Muskelzweig von den Streckern des Halses und Kopfes aufgenommen hat, gelangt sie durch das aussere Loch unter den Querfortsatz des Tragers und ergiesst sich in die untere Gehirnvene. Die Vereinigung beider Aeste geschieht öfter erst unter dem Querfortsatz des Tragers. Bei den Wiederkauern miindet die untere Gehirnvene in die
innere Kinnbackenvene, und die Oberhauptsvene triigt zur Bildung der innern Drosselvene bei. Bei dem S e h w e i n e hilft die untere Gehirnvene die innere
Drosselvene bilden; in sie ergiesst sich auch die Oberhauptsvene. Bei den Fleischfressern verbindet sich die untere Gehirn-
vene mit der Oberhauptsvene und der obern Schilddrüsenvene zur innern Drosselvene. In den Stamm der Drosselvene ergiessen sich am Halse folgende
Gelasse : a) Die obère Schilddrüsenvene (V. thyreoidea superior)
geht aus dem obern Ende der Schilddriise hervor und miindet unter der Vereinigung der beiden Kinnbackenvenen in den Anfang der Drosselvene ein. Sie nimmt die untere Kehlkopfvene (V. laryngea inferior), die untere Schlundkopfvene (V. pharyngca inferior) und die, übrigens nicht immer vorkommende, untere Schilddrü- senvene (V. thyreoidea inferior) auf. Nicht so selten ist es der Fall, dass sich die untere Gehirnvene in die innere Kinnbackenvene ergiesst, und dann die obère Schilddrüsenvene den dritten Ast der Drosselvene bildet. b) Zweige von den umliegenden Muskeln, so wie Schlund- und
Luftröhrenzweige (Fig. 174. o o o.). * Da die Blutleiter der harten Hirn- und Rückenmarkshaut angehören, so
werden sie auch erst bei Besohreibung dieser ausführlich erwahnt. |
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e) Die untere Hals ven e (V. cervicalis inferìor) begleitet die
untere Halsarterie und nimmt dieselben Zweige auf, mit Ausnahme des absteigenden Astes, der sich in die Achselvene ergiesst, in welche sich die Arterie theilt. d) Die innere Hautvene (siehe die Beschreibung der
Achselvene). Bei den Wiederkauern miinden in die âussere Drosselvene
Muskel- und Hautzweige, die untere Halsvene und die innere Haut- vene; in die innere Drosselvene die obère Schilddriisenvene, Schlund- und Luftröhrenzweige. Bei dem Schweine ergiessen sich in die iiussere und innere
Drosselvene dieselben Zweige wie bei den Wiederkauern. Bei den Fleischfressern tragt die obère Schilddriisenvene zur
Bildung der innern Drosselvene bei, im Uebrigen verhalten sich die Zweige, welche in die âussere und innere Drosselvene einmiinden, wie bei den Wiederkauern und dem Schweine. Fig. 175.
Die -von der rechten Seite geöffnete Brusthöhle mit der vordern Hohlvene und den
in dieselbe einmiindenden Gefassen.
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Die vordere Hohlvene.
Die linke Achselvene.
Die abgeschnittene rechte Achselvene.
Die linke Drosselvene.
Die rechte innere Brustvenc.
Eine Mittelfellvene.
Die rechte Halswirbelvene.
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II.
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Die innern Brustvenen. (Venae mammariae internae.) (Fig. 175. d.)
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Diese Venen liegen in der Brusthöhle neben den gleiehnamigen
Arterien; jede geht namlich von den letzten Brustknochen an den Leyh, Anatomie. ^*
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Rippenknorpelgelenkcn nach vorn bis zu dem erstcn, von diesera her-
nach an der innern Plâche der ersten Eippe in einem Bogen nach oben, um an der untern Wand der vordern Hohlvene gleich hinter der Achselvene einzumünden. Die Venemiste, welche die innere Brustvene aufnimmt, sind: a) Die v or de re Ban ehd e eken vene (V. epigastrica (interior)
anastomosirt mit Zweigen der hintern Bauclideckenvene; sie entspringt ungefahr in der Mitte des Bauches in dein geraden Bauchmuskel und dem Quermuskel des Bauches, lauft dann neben der gleichnamigen Arterie nach vorn, tritt zwischen dem Schaufelknorpel des Brustbeines und dem Rippenknorpel der neunten Hippe in die Brusthöhle, wo sie sich sogleich mit der folgenden zur Bildung der innern Brustvene verbindet. b) Die untere Zwerchfellvene (V. phrenica inferior) ent-
spricht der untern Zwerchfellarterie ; sie nimmt ungefahr an der letzten Rippe ihren Anfang und lauft in dem fleischigen Theil des Zwerch- felles, in welchem sie mit den Zwerchfellvenen der hintern Hohlvene anastomosirt, nach untcn und vorn bis in die Gegend des Rippenknorpels der siebenten Rippe, wo sie sich mit der vorigen verbindet. Sie empfangt Zweige von dem innern Rippen-Bauchmuskel, den Zwischen- rippenmuskeln und dem fleischigen Theil des Zwerchfelles. c) Die O beril Muskelveuen (Venae musculares superior es)
nehraen ihren Anfang in den Zwischenrippenmuskeln ara untern Ende zwischen zwei Rippen, gehen in diesen Muskeln zwischen zwei Rippen- kiiorpeln nach unten und ergiessen sich in die innere Brustvene. d) Die untern Muskei venen (Venae musculares inferiores)
liegen den vorigen gegenüber; sie fangen mit Zweigen in dem Brust- Vorarmbeinmuskel, dem grossen und kleinen Brust - Armbeinmuskel und dem Brustbein-Schultermuskel an, laufen in diesen Muskeln nach oben, treten zwischen zwei Rippenknorpel und ergiessen sich den vorigen gegenüber in die innere Brustvene. e) Die mittlere Zwerchfellvene (Vena phrenica media) ist
ein kleiner Venenzweig, der von dem mittlern Theil des Zwerchfelles kommt, neben der gleichnamigen Arterie in der Brusthöhle zur Seite des Herzbeutels nach vorn lauft und in die innere Brustvene in einiger Entfernung vor ihrer Einmündung in die vordere Hohlvene übergeht. Manchmal ergiesst sich diese Vene auch unmittelbar an der untern Wand in die vordere Hohlvene (Fig. 175. d'.). f) Mehrere Zweige von der Brustdrüse (Venae thymicae), deren
Starke und Zahl sich ganz nach der Entwieklung dieser Druse richtet. III. Die Halswirbelvenen. {Venae vertébrales.) (Fig. 175. e.)
Die Halswirbelvenen unterscheiden sich wie die gleichnamigen
Arterien, mit denen sie gepaart sind, in eine rechte und linke. Jede nimmt ihren Anfang an dem zweiten Halswirbel, lauft dann durch die Wirbellöcher an den Halswirbeln nach hinten und unten bis zu dem sechsten, an dessen Wirbelloch sie nach aussen unter den Querfortsatz des siebenten Halswirbels tritt und zwischen dem ersten |
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Rippenpaar in die Bauclihöhie gelangt, wo sie an der obern Wand
vor der obern Halsvene in die vordere Hohlvene einmiindet. In sie ergiessen sich in ihrem Verlaufe folgende Gefàsse: a) Kiickenmarkszweige; an jedera Zwischenwirbelloch geht
von dem Wirbel-Blutleiter ein Zweig nach aussen, der sich in die Ilalswirbelvene ergiesst. b) Muskelzweige; diese kommen von denselben Beuge- und
Streckmuskeln, welche von den Zweigen der gleichnamigen Arterien versehen werden. Bei den Wiedorkiiuern zeigt die Ilalswirbelvene die Ab-
weichung, dass sie den gemeinschaftlichen Stamm der obern Halsvene aufnimmt. IV, Die obern Halsveiien. (Venete cervicales superiores.) (Fig. 175. f f' f".)
Die oberen Halsvenen bilden mit den Rückenvenen auf jeder
Seite einen gemeinschaftlichen Stamm (f.), der jedoch auf der linken Seite langer als auf der rechten ist, und zwischen der Halswirbelvene und der ungepaarten Vene in die vordere Hohlvene übergeht; beide Venen begleiten die gleichnamigen Arterien und liegen mit ihren Hauptasten zwischen den Platten des vordern Mittelfelles. a) Die obère Halsvene (Vena cevvicalis superior) ({'.) nimmt
in der Tiefe des Halses, in der Niihe des zweiten Halswirbels in dem Nackenbande und dem Rücken-Oberhauptsmuskel ihren Ursprung, lauft zwischen diesen Gebilden nach unten und tritt zwischen der eisten und zweiten Rippe in die Brusthöhle, in welcher sie schrâg nach binten und unten geht, mit der Riickenvene sich vereinigt und dann an der obern Wand in die vordere Hohlvene einmündet. Sie nimmt auf: aa) Zweige aus dem Nackenbande, dem grossen durchflochtenen,
niilzförmigen, Darmbein - Dornmuskel und dem Rücken - Warzenmuskel. Von den grössern Zweigen begleiten je zwei den aufsteigenden und querlaufenden Ast der gleichnamigen Arterie. bb) Die erste Z wischenripp envene ist ein kleines Gefass,
welches die gleiclmamige Arterie begleitet und am Durchgang zwischen der ersten und zweiten Rippe in die obère Halsvene einmündet. cc) Zweige von dem Mittelfell und dem Herzbeutel.
b) Die Riickenvene (Vena dorsalis) ((".) entsprhigt mit zwei
verschieden grossen Aesten theils in den Rückenmuskeln, theils in der Brusthöhle, tritt mit ihrem Hauptaste zwischen der zweiten und dritten Rippe in die Brusthöhle, geht in dieser hinter der obern Halsvene nach unten und endigt sich, mit der vorigen verblinden, in der vordern Hohlvene. aa) Der grössere Ast oder die querlaufende Nacken-
veue (V. transversa cervicis) entspringt in dem Darmbein-Dornmuskel, Rippen-Schulternmskel, obern und untern Nackenband-Schultermuskel und dem Rücken - Schultcrmuskel, tritt dami zwischen der zweiten und dritten Rippe in die Brusthöhle und nimmt an dem Durchgange die zweite Zwischenrippenvene auf. |
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bb) Der kleinere Ast liegt in der Brusthohle quer an den
Rippengelenken der vierten und dritten Rippe, und verbindet sich, nachdem er die vierte und dritte Zwischenrippenvene aufgenommen hat, vor der dritten Rippe mit dem vorigen Ast. Ferner empfangt sie: cc) Kleine Zweige von dem Rücken - Oberhauptsmuskel.
Bei den Wiederkauern mündet, wie schon angegeben, die
obère Halsvene in die Halsvvirbelvene. V. Die ungepaarte Vene. {Vena azygos.) (Fig. 175. g.)
Die ungepaarte Vene nimmt in der Lendengegend in der Niihe des
rechten Lendenwirbels mit kleinen Zweigen aus der ersten rechten Lendenvene und den Pfeilern des Zwerchfelles ihren Ursprung, lauft dann zwischen den Pfeilern desselben nach vorn in die Brust- hohle , in welcher sie sich auf der rechten Seite an den Körpern der Riickenwirbel, über dem Milchbrustgang und dem Brusttheil der hintern Aorta bis zu dem Körper des sechsten Rückenwirbels fortsetzt. Von diesem an beschreibt sie nun einen ahnlichen Bogen, wie die Aorta, an der rechten Seite des Schlundes und der Luftröhre nach unten, um in die obère Wand der vordern Hohlvene, bevor diese von dein Herz- beutel umfasst wird, einzumiinden. In manchen Fâllen geschieht ihre Einmündung aueh unmittelbar in die rechte Vorkammer. Die Gefâsse, welche sie aufnimmt, sind: a) Die Zwischenrippenvenen (Vetiae intercostales) (Fig.
175. g'-g'.) der rechten Seite und die fiinfte bis dreizehnte Zwischen- rippenvene der linken Seite. Jede Zwischenrippenvene ontspringt an dem untern Ende der Rippen, in den Zwischenrippenmuskeln, anasto- mosirt daselbst mit Zweigen der innern Brustvene, geht dann in Be- gleitung der Zwischenrippenarterie nach oben, biegt sich hier nach innen und unten um und ergiesst sich, nachdem sie einen Zweig aus dem Wirbel-Blutleiter aufgenommen hat, in die ungepaarte Vene. Die Zwischenrippenvenen der linken Seite lanfen zwischen den Körpern der Rückenwirbel und der Aorta auf die rechte Seite. b) Die halb ungepaarte Vene (Vena hemiazygos) entstelit
in der Lendengegend mit Zweigen aus der linken ersten Lendenvene und den Pfeilern des Zwerchfelles, geht zwischen diesen in die Brust- hohle, wo sie auf der linken Seite bis ungefahr zu dem Körper des dreizehnten Rückenwirbels nach vorn, und unter diesem über der Aorta auf die rechte Seite geht, um sich in die ungepaarte Vene zu ergiessen. In der Brusthohle empfangt sie die fünf oder sechs letzten Zwischen- rippenvenen der linken Seite. c) Die Schlund.vene (V. oesophagea) (Fig. 175. g".) liegt
zwischen den Blattern des hintern Mittelfelles über dem Schlund, nimmt Zweige von diesem, dem Mittelfell und gewöhnlich auch die Bronchial- vene auf. d) Die Luftröhrenastvene (V. bronchialis) (Fig. 175.. g'".)
begleitet die Verzweigung der Luftröhrenastarterie ; sie geht an dem Theilungswinkel der Luftröhre mit einem Stâmmchen aus den Lungen |
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hervor und ergiesst sich in die ungepaarte Vene, oder was hâufiger
der Fall ist, in die vorige. Bei den Wiederkâuern und dcm Schweine kommt nur eine
ungepaarte Vene vor, welche aber die Stelle beider vertritt; sie liegt namlich auf der linken Seite in der Brusthöhle, so dass sie der halb ungepaarten Vene entspricht, und nimmt sowohl die Zwischenrippen- venen dieser als der rechten Seite auf. Bei den Fleischfressern nimmt die halb ungepaarte Vene,
welche unter dem neunten Rückenwirbel nach der rechten Seite geht, um sich in die ungepaarte Vene zu ergiessen, nur die drei letzten Zvvischenrippenvenen der linken Seite auf. VI. Die Achselvenen. {Venae axillares.)
Die Achselvenen sind eine rechte und linke, welche den Achsel-
arterien entsprechen und zugleich aueh die grò'ssten Gefâsse, die sich in die vordere Hohlvene ergiessen ; ihren Ursprung nehmen sie in den Fleischtheilen des Hufes und mit ihrem Hauptstamm lauft jede, von der Schulter bedeckt, iiber den vordern Rand der ersten Rippe, unter den Rippen-Halswirbelmuskel an den Eingang der Brusthöhle, wo sie sich gegenseitig und mit den beiden Drosselvenen zu dem Anfang der vordern Hohlvene vereinigen. Jede Achselvene nimmt in ihrem Ver- lauf, mit einigen Ausnahmen, folgende den gleich bezeichneten Ar- terien entsprechende Venen auf. A. Die Seiteirvenon der Zebe. (Venue digitales.)
Diese Venen werden wie die mit ihnen übereinkommenden Arlerieu
in eine aussere und innere unterschieden. Sie entspringen in dem Capillargefassnetz der Fleischtheile des Hufes, gehen dann, auf jeder Seite in einen Ast sich vereinigend, an der âussern und innern Seite des Kron- und Fesselbeines nach oben und iiber dem Köthengelenk nach hinten, woselbst sie sich zu dem Sesambogen verbinden. In sie ergiessen sich: a) Die Venen der Fleischsohle; diese stellen ein zablreich
verzweigtes Gefassnetz dar, welches mit dem der Fleischwand und der Fleischkrone in Verbindung steht. b) Die Venen der Fleischwand bilden ein âhnliches Gefass-
netz wie die vorigen, sie gehen theils in diese, theils in die Venen der Fleischkrone über. c) Die Venen der Fleischkrone oder die vordern Kronbein-
venen bilden wie die gleichnamigen Arterien einen Gefâssbogen, der zu beiden Seiten in die Seitenvenen einmündet; sie nehmen auch am Kronbein Sehnen- und Hautzweige auf. d) Die hintern Kronbeinvenen entstehen durch hintere
Haut- und Sehnenzweige an der hintern Seite des Kronbeines. e) Die Fersenvenen, welche mit den Venen der Fleischsohle
und der Fleischwand sich verbinden. f) Die vordern Fesselvenen und
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g) Die h in ter n Fessel venen veiiauf'en mit den Zweigen, in
welclie die gleichnamigen Arterien sich theilen. B. Die tiefe Schienbeinvene. ( Vena volaris profunda.)
Diese Vene entspringt aus dem Sesambogen , lauft mit der gleich-
namigen Arterie zwischen dem obern Gleichbeinband und dem Schien- beine nach oben bis zu dem Kniegelenke, wo sie in die hintere Vorarm- vene iibergeht; sie nimmt ausser Sehnen- und Hautzweigen auch die Er- nahrungsvene des Schienbeines auf und anastomosirt mit der folgenden. C. Die aussere Schienbeinvene. (Vena volarÌ3 externa.)
Die aussere Schienbeinvene ist mit der ebeiiso genannten Arterie
gepaart; sie ist grösser als diese, geht ebenfalls aus dem Sesambogen hervor, lauft dann an der aussern Seite der Beugesehnen des Kron- und Hufbeines nach oben, nimmt Sehnen- und Hautzweige auf und geht über dem Kniegelenke in die hintere Vorarmvene iiber. Sie anasto- mosirt überdiess noch mit der vorigen und der folgenden Schienbeinvene. D. Die innere Schienbeinvene. (Vena volaris interna.)
Die innere Schienbeinvene, auch die grosse Schienbeinvene ge-
nannt, begleitet die innere Schienbeinarterie ; sie entspringt mit den beiden vorigen aus dem Sesambogen, steigt an der innern Seite des Schienbeines neben den Beugesehnen in die Höhe und ausserhalb des Kniebogenbandes an die innere Seite des Vorarmes. Von dem untem Ende des Vorarmes, wo sie sich mit der hintern Vorarmvene ver- bindet, lauft sie als innere Hautvene (V. subcutanea interna), auch die Bugader genannt, schrag nach vorn und oben an die vordere Flâche des Vorarmes, an welcher sie sich in zwei Aeste theilt. a) Der kürzere Ast geht als Verbindungsast iiber das untere
Ende des geraden Beugers des Vorarmes nach oben und hinten in die Armvene oder in die hintere Vorarmvene iiber. b) Der liingere Ast ist die fortgesetzte innere Hautvene; diese
lauft, von der Haut bedeckt, nach vorn und oben über das obère Ende des Arm - Schieubeimnuskels an die vordere Plache des geraden Beugers des Vorarmbeines, setzt sich dann von hier zwischen dem kleinen Brust-Armbeinmuskel und dem gemeinschaftlichen Muskei des Armes, Halses und Kopfes in die Tièfe fort, um entweder in die Drosselvene oder in die Achselvene ihrer Seite sich zu ergiessen. Dieser Ast nimmt auch eine vordere Hautvene auf. E. Die hintere Vorarmvene. (Vena radialis posterior.)
Die hintere Vorarmvene, welche über dem Kniegelenke aus der
tiefen und aussern Schienbeinvene hervorgeht, ist gewöhnlich doppelt; sie liegt hinten am Vorarm, steigt neben der gleichnamigen Arterie, von den daselbst liegenden Beugemuskeln bedeckt, bis an das obère Ende des Vorarmbeines, und von diesem über die inncre Seite des Ellenbogengelenkes in die Höhe, über welchem sie in die Ann- vene ' iibergeht. In sie ergiessen sich Zweige von oben bezeichneten |
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Beiigemuskeln, die mit der glcichnamigen Arterie verlaufende Bogen-
vene und Gelenkzweige. Sie anastomosirt mit der innern Hautvene nnd mit der folgenden. F. Die vordere VorarmTone. (Vena radialis anterior.)
Die vordere Vorarmvene entspricht der ebenso benannten Arterie ;
sie liegt vorn an dem Vorarm, Iauft unter den Streckern des Unter- fusses nach oben bis an die innere jSeite des Ellenbogengelenkes und miindet iiber der vorigen in die Armvene. In sie ergiessen sich Zweige von den auf der vordern Flâche des Vorarmbeines liegenden Muskeln und Hautzweige. G. Die Armvene. [Vena brachialis.)
Die Armvene, welche neben der Armarterie an der innern Flâehe
des Armbeines ihre Lage bat, entsteht durch die Vereinigung des Verbindungsastes der innern Hautvene mit der vordern Vorarmvene und geht unter dem Schultergelenk in die Achselvene iiber. Sie nimmt iblgende Gefasse auf: a) Muskelzweige.
b) Die Eli en bogen ven e (V. ulnaris) ist mit der Ellenbogen-
arterie gepaart; dièse nimmt auch die Ernâhrungsven e auf. c) Die tiefe Armbeinvene (V. profunda brachii) entsteht
durch Zweige von den Streckern des Vorarmes und dem gewundenen Beuger desselben. d) Die umschlungene Armbeinvene (V. circumflexa humeri)
begleitet die ebenso bezeichnete Arterie. H. Die Achselvene. (Vena axillaris.)
Die Achselvene, als die fortlaufende Armvene, liegt an der innern
Seite des Armgelenkes ; sie bildet einen kurzen starken Starnm, der mit der Achselarterie gepaart ist und folgende Venenstanime aufnimmt: a) Die vordere Schultervene (V. scapularis anterior) und
b) Die mittlere Schultervene (V. scapularis media); beide
sind mit den gleichnamigen Arterien gepaart. c) Die aussere Brustvene (V. mammaria externa), die auch
unter dem Namen Sporader bekannt ist, entspringt. in dem âusscm Rippen-Bauchmuskel mehr an der untern Bauchwand, lauft dann in dem Brust- und Bauch-Hautmuskel nach vörn, tritt unter den grossen Brust-Armbeinmuskel und den Brustbein-Schultermuskel, und endigt sich in der Achselvene und selbst auch mit Zweigen in der Armvene. Sie nimmt Zweige von genannten Muskeln und der Haut auf. Die Unterschiede, welche die Aeste der Achselvenen bei den
Wiederkauern darbieten, sind folgende: Seitenvenen, welche in den Fleischtheilen der Hufe (Klauen) ihren
Ursprung nehmen, sind es vier an der Zabi, so dass jeder Klaue eine aussere und innere zukommt. Die aussere Seitenvene der âussern Zehe und die innere Seitenvene der innern Zehe laufen aussen und innen am Fusse nach oben und vereinigen sich iiber dem Köthengelenke unter |
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den Beugesehnen zu dem Sesambogen. Die innere Seitenvene der
aussern Zehe und die âussere Seitenvene der innern Zebe liegen in dem Zehenspalt, in welchcm sie sich zu einem Ast verbinden, der an den Beugesehnen nach oben steigt, über dem Kniegelenke die innere Hautvene abgibt und dann sich in die hintere Vorarmvene ergiesst. Die grosse Schienbeinvene oder innere Hautvene verbindet sich
mittelst eines starken Astes mit 4er hintern Vorarmvene. Der kürzere oder Verbindungsast, der zur Annvene geht, fehlt, und der langere Ast nimmt die vordere Hautvene auf, welche an der vordern Flache beider Zehen ihren Anfang nimmt. Die tiefe und âussere Schienbeinvene fehlen.
Die hintere Vorarmvene entspringt mit einem âussern und innern Ast aus dem Sesambogen, beide Aeste laufen auf der hintern Flâche des Schienbeines nach oben, verbinden sich mit einander zu einem Ast, der alsdann die gleichnamige Arterie begleitet. Von den übrigen Venen zeigt nur die Achselvene eine Abweichung,
indem sie ausser den Gefâssen, die sic bei dem Pferde empfangt, auch noch den absteigenden Ast der untern Halsvene aufnimmt. Die Achselvene des Schweines unterscheidet sich in folgendem:
Die Seitenvenen verhalten sich in der Hauptsache ganz so wie bei dem Rinde, nur nehmen die aus dem Zehenspalt sich fortsetzenden Venen noch Zweige von den Afterzehen auf. Die aussere Schienbeinvene entspringt aus dem tiefen Gefâss-
bogen, geht von diesem nach oben, verbindet sich mit der hintern Vorarmvene und gibt die grosso Schienbeinvene ab, die sich ebenso wie bei den Wiederkauern verhalt. Die tiefe Schienbeinvene fehlt, dagegen iindet sich ein andercr
Zweig vor, welcher die grosse Schienbeinvene begleitet. Die hintere Vorarmvene ist wie bei dem Pferde doppelt, nur
lauft der eine Ast mehr oberflâchlich. Die noch im Rückstand befindlichen Venen kommen mit denen
der Wiederkâuer überein. Bei den Fleischfressern zeigt die Achselvene folgende Ab-
weichungen : Seitenvenen kommen hier zehn vor, von denen fünf vorn und
fünf hinten an den fünf Zehen unter der Haut liegen, die Seiten- venen der innersten Zehen sind die kleinsten ; die fünf hintern Seiten- venen vereinigen sich unter dem Kniegelenke zu dem oberflachliehen Gefassbogen, Die âussere Schienbeinvene entspringt aus dem oberflachliehen
Gefassbogen und geht in die hintere Vorarmvene über. Die grosse Schienbeinvene oder innere Hautvene nimmt eben-
falls aus diesem Bogen ihren Ursprung, steigt nach oben an die vordere Flâche des Vorarmes, wo sie sich mit der hintern Vorarmvene verbindet. Der Verbindungsast, welcher zur Armvene geht, fehlt, und die vordere Hautvene geht mit mehreren Zweigen aus den vor- dern Seitenvenen hervor. |
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Die hintere Vorarmveue ist doppelt, sie begleitet die glcich-
namige Arterie und nimmt auch die àussere Schienbeinvene auf. Die vordere Vorarmvene, Arm- und Achselvene sind mit den
gleichbezeichneten Arterien gepaart. IV. Die hintere Hohlvene. (Vena cava posterior.) (Fig. 175. und Fig. 176 1.)
Die hintere Hohlvene gehort den Venen der hintern Körperhalfte
an, sie ist viel langer als die vordere und theils in der Bauchhöhle, theils in der Brusthöhie gelagert. Ihren Anfang nimmt sie durch die Vereinigung beider Darmbeinvenen ungefahr an dem Körper des füuften Lendenwirbels fiber der Aorta, lauft alsdann neben dieser an der rechten Seite der Körper der Lendenwirbel bis gegen die Pfeiler des Zwerchfelles und von diesen, einen schwachen Bogen nach vorn und unten bildend, in diè Rinne an der vordern Plâche der Leber bis zu dem sehnigen Theil des Zwerchfelles. An diesem tritt sie durch die für sie bestimmte Oeffnung in die Brusthöhie, in welcher sie, mit Ausnahme der Anheftung der untern rechten Ab- theilung des hintern Mittelfelles, frei und in gerader Richtung nach vorn lauft, die aussere Haut des Herzbeutels durchbohrt, um sich der vordern Hohlvene gegenüber in die rechte Herzkammer zu ergiessen. In ihrem Verlauf durch die Bauch- und Brusthöhie nimmt sie
folgende Gefasse auf: 1. Die rechte und linke Darmboinvene. 4. Die rechte und linke Nierenvene.
2. Die Lendenvenen der rechten und 5. Die Lebervenen.
linken Seite. 6. Die Zwerchfellvenen.
3. Die rechte und linke innere Saa- 7. Die hintern Mittelfellvenen.
menvene.
I. Die Darmbeinvenen. (Venae üiacae.) (Fig. 176. a. und b.)
Die Darmbeinvenen begleiten die rechte und linke Darmbein-
arterien und machen, wie schon bemerkt wurde, durch ihre Ver- einigung den Anfang der hintern Hohlvene; jede besteht aus einem kurzen Stamm, der durch das Zusammentreffen der Oberschenkelvenc und der Beckenvene gebildet wird und folgende Gefasse empfangt: a) Die mittlere Kreuzb einven e (V. sacralis media) liegt
als ein kleines ungepaartes Gefâss an der untern Flache des Kreuz- beines, das in dem Mastdarm seinen Anfang und in dem Winkel, der durch die Zusammenmündung beider Darmbeinvenen entsteht, sein Ende nimmt. Wie die gleichnamige Arterie, fehlt auch diese Vene öfter. b) Die Darmbein - Lenden ven e (V. itio-lumbalis) (Fig.
176. c.) entspricht der gleichnamigen Arterie und nimmt dieselben Gefâsse auf, in die sich genannte Arterie theilt. c) Die um bogen e Darmbein ven e (V. circumflexa UU) ist
doppelt und begleitet die ebenso benannte Arterie in ihrer Verzweigung. In manchen Fallen mündet sie ùnmittelbar in die hintere Hohlvene ein. I. Die Oberschenkelvenen. [Venue crurales.) (Fig. 176. b'.)
Die rechte und linke Oberschenkelvenen sind mit den beiden
Oborschenkelarterien gepaart, zeigen aber in Beziehung auf die Zahl I- e y li, Anatomie. "
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ihrer Aeste einige Abweiclmngen von diesen. Jede Oberschenkelvene
entspringt in den Fleischtheilcn des Hufes und nimmt in ihrem Ver- laufe folgende Aeste auf: A. Die Seitenvenen der Zelte. (Venae digitales.)
Diese Venen gehen als eine rechte und linke aus dem Capillar-
gefâssnetze der Fleischtheile des Hufes hervor; sie begleiten die gleichuamigen Arterien, bilden über den Sesambeinen den Sesambogen und nehmen in ihrem Verlaufe dieselben Aeste auf, wie die Seiten- venen am Vorderfuss. |
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Fig. 176.
Die Bandi- und Beckenhöhle sind von der rechten Seite geöffnet und die
Eingeweide lierausgenommen.
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1. Die hintere Hohlvene, so wei) sie in der c. Die rechte Darnibein-Lendenvcne.
Baiichhóble liegl. e' c'. Die Lcndenvcnen der rechten Seite.
a. Die rechte Darmbeinvene. d. Die linke innere Saanienvenc.
b. Die linke Darmbeinvene. e. Die- rechle Nierenvene.
b'. Die linke Oberschenkelvene. ff. Die Lebervenen. b". Die linke Beckenvene. g. Der rechte Ast der Zwerchfellvenc.
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B. Die hintere Schienbeinvene. {Vena piantana postica.)
Diese Vene entspringt wie die nachfolgenden Sehienbeinvenen
aus dem Sesambogen, lauft alsdann zwisehen dem innern Griffelbein und dem Schienbein, bedeckt von dem obern Gleichbeinband, bis an die Eüekseite des Sprunggelenkes und von dieser mit der tiefen Schienbeinartérie durch die Sprunggelenksknochen an die vordere Flâche, an welcher sie in die vordere Unterschenkelvene übergeht. Sie entspringt gewöhnlich mit zwei Aesten, die sich am obern Ende des Schienbeines vereinigen und ausser Haut- und Sehnenzweigen' |
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auch die Ernahrungsvene des Schienbeines aiifnimmt; iiberdiess ana-
stomosirt sie mit der aussern Schienbeinvene. C. Dia âussere Schienbeinvene. (Vena piantarla externa.)
Diese Vene gelit von dem Sesambogen an déni aussern Griffel-
bein zwischen dem obern Gleichbeinband .und der Beugesehne des Hufbeines nach oben bis an die Riickseite des Sprunggeler.kes und von dieser an die innere Seite desselben, nm in die innere Sprung- gelenksvene iiberzugehen. Sie erhalt Haut- und Sehnenzweige. D. Die innere Schienbeinvene *. (Vena piantana interna.)
Die innere ist die grösste von den drei Schienbeinen, sie laul't
von dem Sesambogen an dem innern Griffelbein neben den Beuge- sehnen in die Höhe und an dem .obern Ende des Schienbeines schrâg nach vorn und oben an die vordere Flache des Sprunggelenkes, erhalt hier Haut- und Sehnenzweige und setzt sich dânn an der innern Seite des Untersch enkels unter der allgemeinen Decke als innere Hautvene oder Schrankader (V. subcutanea interna) nach oben fort, tritt dann zwischen dem aussern Darm-Schenkelbeinmuskel und dem Scham - Schenkelbeinmuskel neben der innern Hautarterie in die Tiefe, uni ungefahr in der Mitte des Oberschenkclbeines sich in die Oberschenkelvene zu ergiessen. Sie anastomosirt mit der vordern Unterschenkelvene und nimmt Haut- und Muskelzweige auf. E. Die vordere Unterschenkelvene. (Feria tibialia antica.)
Die vordere Unterschenkelvene besteht aus zwei grössern Aesten,
welclie die gleichnamige Arterie begleiten ; sie entspringt theils aus der hintern Schienbeinvene, theils mit Zweigen aus dem Beuger des Schienbeines und den Streckenr des Fessel-, Kron- und Hufbeines an der vordern Flache des Sprunggelenkes, steigt von hier an der aussern Flache des grossen Unterschenkelbeines in die Höhe, erweitert sich nicht unbedeutend und tritt dann durch das Zwisehenknochenband des grossen und kleinen Unterschenkelbeines nach hinten, Um sich als Kniekehlenvene weiter nach oben foitzusetzen. Sie empfângt Muskelzweige, Hautzweige, die Vene des kleinen Unterschenkelbeines (V. peronaea) und verbindet sich an dem Sprunggelenke mit der innern Hautvene und den Sprunggelenkvenen. F. Die hintere Unterschenkelvene. (Vena tibialia poatiea.)
Dicse Vene entsteht durch die Vereinigung der aussern und
innern Sprunggelenkvene (V. maïïeolaris externa et interna), jene ent- springt in den Bandern des Sprunggelenkes und diese ist die fort- laufendc iiussere Schienbeinvene. Sie steigt an der hintern Flache * Eine krankhafte Erweiterung dieser Vene (Blutadergeschwulst , Varix),
welche innen und vorn zwischen dem obern Ende des Schienbeines und dem Sprunggelenke bisweilen vorkommt, wird mit dom Ausdrnck „Blutspat" bezeichnet; eine pathologische Veranderung, welche die Brauchbarkeit der Thiere auch nicht ira Mindesten beeintrSchtigt. |
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des grossen Unterschenkelbeines in die Höhe, nimmt Muskelzweige
und die Ernâhrungsvene des grossen Unterschenkelbeines auf und vereinigt sich dann am obera Ende dièses Knochens mit der vordern Unterschenkelvene zu der Kniekehlenvene. G. Die Kniekehlenvene. ( Vena poplitea.)
Die Kniekehlenvene ist ein kurzer Stamm, weleher an der hintern
Flache des hintern Kniegelenkes neb en der Kniekehlenarterie nach oben lauft und sich an dem unterei Ende des Backbeines in die Oberschenkelvene fortsetzt. Sie erhalt Zweige von dem Back-Fersen- beinmuskel, dem Beuger des Kronbeines und Gelenkzwcige. H. Die Oberschenkelvene. (Vena cruralis.)
Die Oberschenkelvene als fortlaufender Stamm der Kniekehlenvene
steigt an der innern Seite des grossen Oberschenkelbeines, von der Oberschenkelarterie begleitet, in die Höhe, verliisst dann den Ober- schenkel, indem sie iiber dem Poupart'schen Bande in die Bauchhöhle tritt, hier neben der Darmbeinarterie nach vorn und oben lauft und gewöhnlich unter dem Flügelfortsatz des Kreuzbeines sich mit der Beckenvene zur Bildung der Darmbeinvene vereinigt. In sie er- giessen sich: a) Mehrere Muskelvenen von den umliegenden Muskeln, welche
bei den diesen Venen entsprechenden Muskelarterien nâher ange- geben sind. b) Die un tere Ernahrungsvene des Oberschenkelbeines.
e) Eine aussere Hautvene (V. subcutanea externa), welche
mit Zweigen in der Haut und den Bandera an der âussern Seite des Sprunggelenkcs entsteht, an der Achillessehne in die Höhe steigt und unter dem vordern Kreuz - Sitzbeinmuskel in die Tiefe tritt, um am untern Ende des Oberschenkelbeines in die Oberschenkelvene einzu- miiuden; bisweilen geht sie auch in die vordere Unterschenkelvene übcr. d) Die in ne re Hautvene (V. subcutanea interna), welche bei
der innern Schienbeinvene beschrieben ist. e) Die untere Oberschenkelbeinvene (V. femoris inferior)
begleitet die ihr entsprechenden Arterie. f) Die vordere Ober schenk elb ein ve ne (V. femoris an-
terior) entspringt mit Zweigen in dem innern und vordern Darm- Schenkelbeinmuskel, dem innern Back-Schenkelbeinmuskel etc. g) Die tiefe Oberschenkelbeinvene (V. femoris profunda)
entspringt mit zwei grössern A esten, welche mit kleinen Zweigen aus dem grossen Gesass-Backbeinmuskel, dem vordern und hintern Kreuz- Sitzbeinmuskel hervorgehen; ferner nimmt sie die obern Erniihrungsvenen des Oberschenkelbeines und Gelenkvenen von dem Hüftgelenk auf. h) Die aussere Schamvene (V. pudenda externa) nimmt
ihren Ursprung in den âussern Geschlechtstheilen. Bei mannlichen Thieren entspringt sie in dem Hodensack, dem Schlauch, der Eichel und den Zellkörpern der Ruthe, und bildet ein zahlreichcs Venennctz, das mit dem der andern Seite hâufige Verbindungen eingeht; aus |
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diesem Netz gelit ein Ast in die hintere Bauchdeckenvene, und der
Hauptstamm, welcher an der untern Fliiche der Schambeine mit dem der andern Seite anastomosirt, lauft unter dem Schambeine quer nach aussen, urn über der Pfanne an dem hintern Darmbeinwinkel in die Oberschenkelvene tiberzugehen. Bei weiblichen Thieren entspringt sie in dem Euter und der Scham. Sie erhalt : aa) Die Bauchhautvene (V. subcutanea abdominis); diese
nimmt mit Zweigen in der Nahe der Rippenknorpel der falschen Rippen in dem Bauch-Hautmuskel und der Haut ihren Anfang, ana- stomosirt daselbst mit der vordern und hintern Bauchdeckenvene, lauft dann in gerader Richtung unter der Haut nach hinten und ergiesst sich in der Nahe der Schambeine in die âussere Schamvene, seltener in die hintere Bauchdetkenvene. i) Die hintere Bauchdeckenvene (V. epigastrica inf'erior)
hat ihren Anfang ungefahr in der Mitte des Bauches, wo sie mit der vorigen, der vordern Bauchdeckenvene und mit Zweigen der Lcndenvenen sich verbindet; sie empfiingt Zweige von dem innern Rippen -Bauchmuskel, dem Brust-Schambeinmuskel und den aussern Geschlechtstheilen, und ergiesst sich nach diesem über dem Poupart'- schen Bande in die Oberschenkelvene. k) Die Verstop fu ngsvene (V. obturatoria) entspringt ausser-
halb der Beckenhöhle mit zwei Aesten; der hintere Ast als der klei- nere liegt an der untern Flüche des Gesassbeines, und kommt aus dem Gesassbein - Ruthenmuskel und dem grossen Gesiiss - Backbeinmuskel ; der untere grössere Ast nimmt seine Entstehung hauptsachlich in den Kreuz-Sitzbeinmuskeln des Schenkels; beide gehen nun vereinigt mit der ihr angehörigen Arterie durch das Verstopfungsloch in die Becken- höhle und in dieser schrag nach vorn und oben in die Oberschenkel- vene. In der Beckenhöhle nimmt sie die Ernâhrungsvene des Sitzbeines, Zweige vón den Verstopfungsmuskeln und dem Kreuzbein-Umdreher- muskel auf. 1) Die untere Darmbeinmuskelvene) V. iliaca s. glutaea
inferior) ist mit der gleichnamigen Arterie gepaart, aber doppelt, so dass die Arterie zwischen den beiden Venenasten liegt. Sie nimmt dem- nach von denselben Muskeln Zweige auf, welche die Arterie versieht. m) Die vordere Darmbeinmuskelvene (V. iliaca s. glu-
taea anterior) ist ebenfalls doppelt, und verhult sich in Beziehung ihrer Aeste gerade so, wie die ihr entsprechenden Arterie; bisweilen ergiesst sie sich unmittelbar in die Darmbeinvene, seltener in die Beckenvene. Auch bei den Wiederkaucrn entstehen die Darmbeinvenen
durch die Zusammenmündung der Oberschenkelvenen und der Becken- vcnen; sie nehmen dieselben Gefasse auf wie bei demPferde, nur ist die mittlere Kreuzbeinvene, welche die gleichnamige Arterie begleitet, grösser, und erhalt die gleichcn Aeste, in die sich die Arterie theilt. Die Oberschenkelvene entspringt gleichfalls in den Fleischtheilen
der Hufe (Zehen), aber mit vier Seitenvenen, wovon je zwei einer Zebe angehören. Die aussere Seitenvene der aussern Zehe und die |
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innere Seitenvene der innern Zehe laufen aussen uud innen ani Fusse
nach oben bis zu dem Köthengelenk, iiber dem sie sich an der hintern Seite des Schienbeines, von den Beugesehnen des Kron- und Hufbeines bedeckt, zu dem Sesambogen verbinden. Die innere Seitenvene der aussern Zehe und die aussere Seitenvene der innern Zehe, welche im Zehenspalt liegen, vereinigen sich iiber den Krongelenken in einen Ast, der vorn in der Spalte nach oben bis an das nntere Ende des Schienbeines steigt und min die vordere Schienbeinvene genannt wird. Die vordere Schienbeinvene liegt neben den Streckern des Unter-
fusses auf der vordern Flache des Schienbeines ; sie erhalt an dem untern Ende desselben von der aussern Seitenvene der aussern Zehe einen starken Verbindungsast, geht dann in schiefer Richtung iiber die vordere Flache des Sprunggelenkes an die aussere Seite des Unterschenkels, an welcher sie in die aussere Hautvene ùbergeht. Sie bekommt Zweige von dem Venengeflecht, das an der vordern Seite des Sprunggelenkes liegt und anastomosirt mit ,der vordern Unterschenkelvene. •< .: Die hintere Schienbeinvene entspringt mit zwei Aésten aus dem
Sesambogen, welche auf der hinteru Flache des Schienbeines unter dem Fesselbeinbeuger nach oben laufen, uni sich an dem Sprung- gelenke zu einem Aste zu vereinigen, der dann schrag von der hintern Seite des Sprunggelenkes an die aussere Seite des Unterschenkels geht und nun die aussere Hautvene genannt wird. Diese steigt alsdann an genannter Seite des Unterschenkels in die Höhe, nimmt die vordere Schienbeinvene auf und ergiesst sich in die Oberschenkelvene. An dem Sprunggelenke geht ehi Zweig zwischen den Knochen desselben durch an die vordere Seite, wo er sich mit dem Venennetze verbindet. Die aussere Schienbeinvene fehlt.
Die vordere Unterschenkelvene ist doppelt, die hintere dagegen
verhàltnissmassig sehr klein. Die Kniekehlenvene und die Oberschenkelvene weichen mit ihren
Aesten von denen des Pferdes nur wenig ab. Die Bauchhautvene ist bei Kiihen im Verhaltnisse sehr stark und die Verstopfungsvene ergiesst sich in die Beckenvene. Bei dem Schweine miinden gleichfalls die Oberschenkelvenen
und Beckenvenen in die Darmbeinvenen. Die mittlere Kreuzbeinvene verhalt sich wie bei dem Rinde und die Darmbein- Lenden venen, so wie die umbogene Darmbeinvene wie bei dem Pferde. Der Ursprung der Oberschenkelvene verhalt sich so ziemlich wie
bei den Wiederkâuern, nur nimmt die aussere Seitenvene der aussern wahren Zehe und die innere Seitenvene der innern wahren Zehe die Vene der falschen Zehe ihrer Seite auf. Die vordere Schienbeinvene wie bei den Wiederkâuern.
Die hintere Schienbeinvene kommt aus dem Sesambogen und
ergiesst sich in die aussere Hautvene. Die innere Schienbeinvene tritt zwischen den Knochen des Sprung-
gelenkes an die vordere Seite und geht hier in Die vordere Unterschenkelvene iiber.
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Die hintere Unterschenkelvene, Kniekehlenvene und Oberschen-
kelvene gleichen mit ihren Aesten in der Hauptsache denen der Wiederkauer. Bei den Fleischfressern geschieht die Bildung der Darmbein-
venen wie bei den andern Hausthieren und die Aeste, die sie auf- nehmen, verhalten sich wie bei den Wiederkauern und dem Schweine. Die Oberschenkelvene entspringt mit vordern und hintern Seiten-
venen an den Zehen. Die vordern Seitenvenen der Zehen gehen an den Schienbeinen (Hinter-Mittelfussknochen) in drei und an dem Sprunggelenke in einen Hauptast über, der iiber die vordere Seite des Sprunggelenkes in die Hòhe steigt und in die aussere Hautvene sich ergiesst. Die hintern Seitenvenen der Zehen sind nicht so stark als die vordern, sie verbinden sich unter den Sohlenballen zu dem Sesambogen. Die hintere innere Schionbeinvene geht aus dem Sesambogen
hervor und miindet in die vordere innere Schienbeinvene, welche sich dann als vordere Unterschenkelvene fortsetzt. Die hintere aussere Schienbeinvene entspringt ebenfalls aus dem
Sesambogen und geht in die aussere Hautvene über, welche einen starken Ast von den vordern Seitenvenen erhalt. Die innere Hautvene, welche theils aus den vordern Seitenvenen,
theils an der innern Seite des Sprunggelenkes entspringt, begleitet die gleichnamige Arterie. Die vordere Unterschenkelvene ist die fortlaufende vordere innere
Schienbeinvene; sie ist doppelt und hat denselben Verlauf wie bei dem Pferde. Die hintere Unterschenkelvene ist im Verhâltnisse klein.
Die Kniekehlenvene und die Oberschenkelvene kommen mit denen
der Wiederkauer überein, nur ist die Bauchhautvene im Verhâltnisse bedeutend schwâcher. II. Die Beckenvenen. (Venae hypogastricae.) (Fig. 176. b".)
Die rechte und linke Beckenvenen sind kurze Stamine, welche
iiber den Beckenarterien ihre Lage haben und mit den beiden Ober- schenkelvenen die Darmbeinvenen bilden. Sie sind nicht mit allen den Aesten gepaart, in welche sich die Arterie theilt und nehmen daher nur folgende Gefasse auf. A, Die Seiten-Kreuzbeiuvene. (Vena sacralis lateralis.)
Diese Vene ist mit der gleichnamigen Arterie gepaart; sie liegt
mit ihrem Hauptstamme zur Seite des Kreuzbeines neben der Arterie und empfângt nachstehende Aeste: a) Die obère und unte re Seitenvene des Schweifes
(V. caiidae lateralis superior et inferior) entspringen in den Muskeln und der Haut des Schweifes, begleiten die ebenso benannten Arterien, und ergiessen sich am hintern Ende des Kreuzbeines in die Seiten- Kreuzbeinvene. |
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b) Die mittlere Vene des Sc h weifes (V. caudae media)
nimmt ihren Verlauf neben der Arterie ; sie eiitspringt wie die vorigen, mit welchen sie Anastomosen bildet, in der Haut und in den Muskeln des Schweifes, und endigt sich mit diesen in den Hauptstamm. c) Die Gesâssbeinvene (V. ischiadica) ontspringt -in den
Kreuz-Sitzbeinmuskeln des Schenkels, lauft dann an dem Rande des Kreuzbeines durch das breite Beckenband in die Beckenliölile, in welcher sie sogleich in den Hauptstamm übergeht. d) Mehrere Riickenmarkszweige (Venae spinales), welche
neben denArterien durch die untern Kreuzbeinlöcher nach aussen treten. B. Die intiere Schanrvene. (Vena pudenda interna.)
Dièse Vene liegt mit ihrem Hauptstamme neben der vorigen in
dem breiten Beckenbande; sic nimmt auf: a) Die tiefe Ruthenvene (V. profunda penis) entspringt bei
mannlichen Thieren in dem schwammigen Körper der Harnröhre und in denen der Ruthe, in welchen sie zahlreiche Gefiissnctze bildet ; alsdann geht sie an dem hintern Gesassbeinausschnitt aus der Ruthe heraus, verbindet sich hier mit der gleichnamigen Vene der andcrn Seite und miindet dann, nachdem sie die obère Ruthenvene (V. dorsalis penis superior) erhalten bat, in die Scliamvene ein. Bei weiblichen Thieren nimmt sie ihren Ursprung in der Scham und dem Kitzler, und anastomosirt wie bei den mannlichen Thieren an der untern Flache der Sitzbeine mit der aussern Scliamvene. b) Die Mittelfleischvenc (V. peronaei) nimmt ihren Anfang
mit Zweigen in dem Harnröhrenmuskel, dem Kreismuskel des Aftcrs und der allgemeinen Decke. e) Die innere Mastdarmvene (V. haemorrhoidalis interna)
nimmt Zweige von den Vorsteherdriisen und Saamenblaschen, bei weiblichen Thieren von dem Fruchthalter, fenici- ergiessen sich in sie die Venen der Harnblase und des Mastdarmendes. C. Die hintere Darmbeinmuskelvene. {Vena iliaca s. glutaea pmtcrìor.)
Die hintere Darmbeinmuskelvene begleitet die gleichnamige Ar-
terie; sie entspringt mit mehreren starken Aesten in den Darmbein- Umdrehermuskeln, gelangt dann neben der Arterie durch das breite Beckenband in die Beckenliölile, in welcher sie sich sogleich in die Beckenvene ergiesst. Die Beckenvene der übrigen Hausthiere ist verhâltniss-
mâssig kleiner und lâsst folgende Abweichungen wahrnehmen: Die Seiten-Kreuzbeinvene ist ein kleines Gefâss, das in die
mittlere Kreuzbeinvene übergeht, dasselbe ist auch der Fall bei der mittlern und den Seitenvenen des Schweifes. Bei den Aesten der innern Schamvene zeigt die innere Mast-
darmvene die Verschiedenheit, dass sie gewöhnlich unmittelbar in die Beckenvene einmündet. |
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II. Die I,endenkenen. (Tenae lumbales.) (Fig. !7G. e'e'.)
Die Lendenvenen kommen in Bezieliung auf ilire Zahl mit den
gleichnamigen Arterien ùberein, so dass also fiinf Lendenvenen vor- kommen, welche von ebenso viel Lendenarterien begleitet werden. In jede Lendenvene ergiessen sich: a) Ein Rùckenzweig (Ramus dor salis), welcher in dem Darm-
bein-Dornmuskel entspringt und zwischen zwei Querfortsatzen der Len- denwirbel in die Bauchhöhle gelangt; er erhalt Zweige von dem Darm- bein-Dornmuskel und dem Quer-Dornmuskel, ferner einen Zweig, der von dem Darmbein-Bauchmuskel und dem innern Eippen-Bauchmuskel kommt und in diesen Muskeln mit der liintern Bauchdeckenvene anasto- mosirt. Dieser letztere Zweig begleitet die fortlaufende Lendenarterie. b) Ein Riickenmarkszweig (Ramus spinalis), der in dem
Wirbelblutleiter entspringt und durch das Zwischenwirbelloch nach aussen tritt. e) Muskelzweige (Rami musculares), welche aus den Lenden-
muskeln kommen. Bei den Wiederkauern kommen ebenfalls fiinf und bei den
•üb rigen H aus t hi er en sechs Lendenvenen vor. III. Die innern Saamenvenen. (Venne spennaticele interneic.) (Fig. 176. d.)
Die beiden innern Saamenvenen, welche mit den ebenso be-
nannten Arterien gepaart sind. fangen bei mânnlichen Thieren in den Hoden und bei weiblichen Thieren in dem Fruchthalter, den Mutter- trompetcn und den Eierstöcken an. Sie sind wie die Arterien Ideine lange Gefasse, jedoch woiter als diese, und lassen sich in eine rechte und linke unterscheiden. Bei m ânnlichen Thieren entspringt jede innere Saamenvene
mit vielen Zweigen in dem Hoden und Nebenhoden, welche dann an den Saamenstrang treten, an deinselben, so weit er ausserhalb der Bauchhöhle liegt, sich netzartig mit einander verbinden, wodurch ein Adergeflecht gebildet wird, welches man auch das rankenförmige Geflecht (Plexus pampini f or mis) nennt. An dem Bauchring ver- einigen sich diese Aeste zu dem Hauptstamm, der durch den Bauch- ring in die Bauchhöhle gelangt und in dieser neben der gleichnamigen Arterie nach oben steigt, um neben der Nierenvene in die hintere Hohlvene oder in die Nierenvene selbst einzuinünden. In der Bauch- höhle empfangt sie Zweige von dem Bauchfell, dem Harnleiter und der Nierenkapsel. Bei weiblichen Thieren kommt jede innere Saamenvene von
dem Hom des Fruchthalters, der Muttertrompete, hauptsâchlich aber von dem Eierstock ihrer Seite; sie bildet ebenfalls ein Adergeflecht, das aber kleiner als bei mânnlichen Thieren ist. Aus diesem Geflecht geht nun der Hauptast hervor, der nach einem kurzen Verlauf in die hintere Hohlvene sich ergiesst. Sie empfângt auch die Fruchthalter- vene, welche bei trâchtigen Thieren, wie auch sie selbst, sehr stark ist und über den ganzen Fruchthalter ein Gefassnetz bildet. |
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L e y h, Anatomie.
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Bei den übrigen Haustliieren verhalten sich die innern
Saamenvenen wie bei dein Pferde. IV. Die Nierenvenen. (Venae rénales.) (Fig. 176. e.)
Die Nierenvenen sind starke Gefasse, die mit feinen Zweigen in
der Substanz der Nieren anfangen, an dem Nierenausschnitt der Niere ihrer Seite sich zu dem Hauptaste vereinigcn, der dann von hier nacli der hintern Hohlvene lauft, nra in dieselbe einzumünden. Da die linke Niere ïriehr entfernt von der Hohlvene als die rechte liegt, so ist auch die Vene der ersteren lauger als die der letzteren. Jede Nierenvene nimmt auf: a) Zweige vdn den Lymphdrüsen der Nieren, welche an dem
Nierenausschnitt liegen. b) Zweige von der Nierenkapsel, andere gehen von dieser auch
in die innere Saamenvene. c) Die Nebennierenvenen (Venae, suprarenales) sind zwei
kleine Gefasse, die in der rechten und linken Nebenniere ihren Ur- sprung n ehm en und entweder in die Nierenvenen ihrer Seite oder nnmittelbar in die hintere Hohlvene iibergehen. Auch die Nierenvenen verhalten sich bei den übrigen Hausthieren
wie bei dem Pferde. V. Die Leberveuen. {Venae hepatieae.) (Fig. 17G. ff.)
Die Lebervenen ontspringen mit sehr feinen Gefassen in dem
Parenchyma der Leber; diese vereinigen sich nun in ihrem weitern Verlaufe zu drei oder vier grosseria Aesten, welche an der vordern Flâche der Leber ganz in der Nahe des Ztferchfelles in die hintere Hohlvene sich ergiessen; ausser diesen grössern Aesten gehen in die hintere Hohlvene aber auch noch mehrere kleine Zweige, welche über den vorigen in der Rinne an der vordern Plache der Leber in sie iibergehen. Die Lebervenen nehmeii das durch die Leberarterie und die Pfortader in die Leber geführte Blut auf, urn dasselbe in die hintere Hohlvene zu bringen. VI. Die Zwerchfellvenen. (Venae phrenicae.) (Fig. 176. g.)
Diese Venen bestehen aus zwei, bisweilcn auch aus drei Haupt-
asten, vvovon jeder seiner Seite mit kleinen Zweigen in dem fieischigen Theile des Zwerchfelles bcginnt, daselbst mit Zweigen der innern Brustvene anastomosirt, in dem sehnigen Theile nach innen und unten lauft und an dem Durchgange der Hohlvene durch das Zwerch- fell in dieselbe einmiindet. Vu. Die hintern Mittelfellveuen. (Venae mediastini posteriores.)
Die hintern Mittelfellvenen liegen in der Brusthb'hle; sie be-
stehen aus zwei bis drei kleinen Zweigen, welche in den Blâttern des hintern Mittelfelles entspringen und in den Brusttheil der hintern Hohlvene sich ergiessen. |
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V. Die Pfortader. [Vena portarum.) (Fig. 177.)
Fig. 177.
Die Pfortader mit ihren Aesten. |
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Die Pfortader stelit mit den so eben beschriebenen Venen des
Körpers nur in mittclbarer Verbindung und -zwai- durch die Leber; sic maelit ein besonderes Gefasssystem, das Pfortadersystem, aus, das seine Lage in der Bauchhöhle hat. Sie ontspringt mit vielen kleinen Gefassen, welche in ihrem weitern Verlaufe in drei grössern Aesten zusamraenkommen, theils in den Hautcn des Magens und Darmkanales, theils in dem Parenchyma der Milz und der Bauch- speicbeldriise. Diese drei Aeste vereinigen sich sodann in der Nahe der vordern Gekrösarterie zu dein Hauptstamme, der sonach durch die Oeffnung der Bauchspeicheldrüse nach der rechten Seite geht und nach einem kurzen Verlaufe an der hintern Fioche der Leber in die Leber- pforte tritt. In dieser theilt sich die Pfortader nach Art der Arterien in drei grösscre Aeste, wovon je einer einem Lebcrlappcn zukommt, dann in immer kleinere Zweige und Reiser, die am Ende in die f ein en |
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Capillargefâsse übergehen und als solchc einen Theil der Lebersubstanz
ausmacben. Sie fiibrt das Venenblut von bezeichneten Organen zu dem Zweck in die Leber, um, wie man glaubt, zu Absonderung der Galle mitzuwirken. Die dr ei Aeste, welche den Aufang der Pfortader grüuden , sind die vordere Gekrösvene, die h in ter e Gekrösvene und die Magen-Milz ven e. I. Din vordere oder grosse Gekrösvene. (Vena mesenterica (interior s. major.)
(Fig. 177. b.)
Dièse Vene bildet einen kuizen, aber starken Venenstamm, der
reehterseits an der vordern Gekrösarterie zwischen den Blattern der vordern Gekröswurzel in den Stanim der Pfortader iibergeht und fol- gende-Gelasse aufnimint: a) Die Venen des dunnen D a r m e s ( Venue intestinales)
(Fig. 177. b' b'.) liegen neben den Arterien zwischen den Blattern des Gekröses; sie entspringen mit âusserst feinen Gefâssen in den Darm- zotten der Schleiinhaut und in der Muskelhaut, vereinigen sich dann zu grössern Zweigen, welche gegen die concaven Bogen des Darmes laufen. Von hier treten die grössern Zweige nun zwischen die Blâtter des Gekröses, bilden in einiger Entfernung des Darmes ahnliche Gefassbögen wie die Arterien, laufen dann mit diesen in die Höhe und kommen in der Niihe der vordern Gekrösarterie in einen Stamm zusammen, der sich in die vordere Gekrösvene ergiesst. b) Die vordere M a s t d a r m v e n e ( V. haemorrhoidalis anterior)
ist mit der gleichnamigeii Arterie gepaart, desshalb entspringt sie au dem vordern Ende de3 Mastdannes und endet in der vordern Gekrösvene. c) Die Kruin m-Blind darm ven e (Fig. 177. b".) wird aus
drei Aesten zusaminengesetzt, namlich aus der Krummdarmvene und der obern und untern Blinddarmvene. Diese drei Aeste sind mit den gleichnamigen Arterien gepaart und vereinigen sich nahe vor der Ein- miindung in die vordere Gekrösvene zu einem gemeinschaftlichen Ast. d) Die Grimmdarmvene {V. colica) (Fig. 177. b'".) entspringt
mit zwei Aesten an dem absteigenden und aufsteigenden Colon ; beide Aeste gehen an dem hintern Bogen des Colons in einander über, wodurch ein ahnlicher Gefassbögen wie bei den Arterien gebildet wird. An der Stelle nun, wo das aufsteigende Colon durch eine Kriimmung in das obère Quercolon übergeht, treffen beide zu einem gemein- schaftlichen Aste zusammen, der alsdann zwischen dem obern und uiitern Quercolon nach oben lauft, um sich in die vordere Gekrös- vene zu ergiessen. II. Die tiritere oder kleine Gekrösvene. (Vena mesenterica posterior s. minor.)
(Fig. 177. cc.)
Die hintere Gekrösvene, welche viel kleiner als die vordere ist,
liegt zwischen den Blattern der hintern Gekröswurzel; sic entspringt in der Beckenportion des Mastdarmes, wo sie mit der innern Mast- darmvene anastomosirt, geht dann mit ihrem Hauptaste neben der gleichnamigen Arterie in dem Gekröse in horizontaler Richtung nach |
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vorn und mündet gewöhnlich neben der Magen - Milzvene in die
Pfortader ein. Sie nimmt die hintern und mittlern Mastdarinvenen auf, welche auf dieselbe Weise wie die Venen des Dünndarmes in den Hauten des Mastdarmes entspringen, und ahnliche Gefassbögen wie diese bilden. III. Die Magen-Müzveue. (Vena gastro-Uenalis.) (Fig. 177. d.)
Diese Vene ist in Beziehung auf Grosse die mittlere von den
drei Hauptasten; sie bildet einen kurzen Stamm, der durch die Ver- einigung der Milzvene und der obern Vene des Magens gebildet wird, und in den Stamm der Pfortader sich ergiesst, ehe derselbe die Bauchspeicheldrüse durchbohrt. a) Die Milzvene (V. splenica s. Uenalis) ist mit der gleich-
namigen Arterie gepaart, sie liegt neben dieser in der Rinne der Milz und nimmt folgende Zweigé auf: aa) Die linke Magen-Netzvene (V. gastro-epiploica sinistra)
macht den Anfang der Milzvene; sie entspringt ungefâhr in der Mitte an dem grossen Bogen des Magens mit kleinen Zweigen, welche in den Hauten des Magens und des Netzes beginnen, hierauf geht der Hauptast zwischen den Blattern des Netzes von der rechten nach der linken Seite und an der Spitze der Milz in die Milzvene über. bb) Die eige'ntlichen Milzvenen, welche in der Substanz
der Milz ihren Ursprung nebmen und in der Rinne derselben sich in die Milzvene ergiessen. cc) Die kurzen Venen des Magens [Venue brèves) (Fig.
177. d'".) entstehen mit kleinen Zweigen an beiden Flâchen des Magens, welche an dem grossen Bogen desselben zusammenkommen und nun neben den ebenso bezeichneten Arterien zwischen den Blattem der Magen-Milzportion des Netzes gegen die Rinne der Milz sich fort- setzen, und in dieser in die Milzvene einmündeu. b) Die obère Kranzveiie des Magens (Vena coronaria
ventriculi superior) (Fig. 177. d'.) entspringt mit mehreren kleinen Zweigen aus dem Venennetze in den Hauten an der obern (hintern) Flache des Magens, lauft hernach als ein Ast von dieser über das linke Ende des Magens und vereinigt sich mit der Milzvene zu der Magen - Milzvene, welche noch vor ihrer Einmündung in die Pfortader Zweige von dem linken Aste der Bauchspeicheldrüse aufnimmt. In den Hauptstamm der Pfortader ergiessen sich überdiess noch
folgende Zweige: a) Zweige von den drei Aesten der Bauchspeicheldrüse.
b) Die Z wolf finger darmven e (V. duodenalis) entspricht der
gleichnamigen Arterie ; sie nimmt daher Zweige von dem Zwölffinger- darme und dem untern Aste der Bauchspeicheldrüse auf, und mündet in den Stamm der Pfortader gleich nach seinem Durchgange durch die Bauchspeicheldrüse. c) Die rechte Magen-Netzvene (V. gastro-epiploica dextrd)
nimmt in der Mitte am grossen Bogen des Magens ihren Anfang, ver- bindet sich dort mit der linken Magen - Netzvene, erhâlt Zweige von |
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dem Magen und Netz, lauft dann zwischen den Blattern des Netzes
von der linken nach der rechten Seite über den Zwölffingerdarm, nimmt die Pförtnervene (V. pylorica) auf und crgiesst sich dann in die Pfortader. d) Die untere Kranzvene des Magens (V. coronaria ven-
triculi inferior); diese Vene liegt der obern gegeniiber, indem sic in dem Venennetze in den Hauten an der untern (vordern) Flache des Magens ihren Anfang nimmt, über das rechte Ende des Magens lauft und an der Leber in die Pfortader sich ergiesst. Bei den Wiederkauern wird die Pfortader ebenfalls durch
die Zusammenmündung der vordern und hintern Gekrösvene und der Magen-Milzvene gebildet. Die grosse und kleine Gekrösvene verhalten sich ganz so, wie
die ihnen entsprechenden Arterien. Die Magen - Milzvene ist der grösste von den drei Hauptasten,
sie wird von der rechten, mittlern und linken Magenvene und der Milzvene zusammengesetzt. Diese Venen sind mit den gleichnamigen Arterien gepaart und ergiessen sich mit ihrem Hauptstamm in die Pfortader. Der Hauptstamm der Pfortader empfângt die rechte Magen-
Netzvene und die Venen der Bauchspeicheldriise. Auch bei dem Schweine wird die Pfortader durch die Verei-
nigung der vordern und hintern Gekrösvene und der Magen - Milzvene gebildet. Die Aeste der vordern und hintern Gekrösvene sind mît den
Aesten der gleichnamigen Arterien gepaart. Die Magen-Milzvene verhâlt sich in Beziehung auf Grosse und
der Aufnahme der Aeste wie bei dem Pferde. In den Hauptstamm der Pfortader ergiessen sich die nâmlichen
Aeste wie in den des Pferdes. Bei den Fleischfr esser n verhâlt sich die Pfortader im
Wesentlichen ganz so wie bei dem Schweine, nur geht hier die untere Kranzvene des Magens nicht in den Stamm der Pfortader, 'sondern in die Magen-Milzvene über. n. Uas fj)mpl)flffofi|i)!tatt.
Das Lymphgefasssystem verbreitet sich im Allgemeinen in den-
jenigen Organen, deren besondere Aufgabe ist, die für die Ernahrung des Organismus tauglichen Stoffe, gleichviel ob sie schon im Körper vorhanden oder auf irgend einem Wege, wie z. B. durch den Nah- rungsschlauch, die Respirationsorgane, die Haut etc., erst in den Körper gebracht worden sind, aufzunehmen und solche wahrscheinlich auch durch irgend einen Process eine Mischungsânderung erleiden zu lassen, d. h. sie für die Blutbildung und die Ernahrung geeigneter zu mach en und nach diesem dem Venenblute zuzuführen. Nicht bei allen Hausthieren ist übrigens das Lymphgefasssystem
gleich stark éntwickelt, sondern es ist im Allgemeinen anzunehmen, |
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dass dasselbe bei den Pflanzenfressern mehr als bei den Fleischfressern
und bei dem Pferde am meisten entwiekelt erscheint. Dièse Organe, welche demnach den Anfang des Blutgefass-
systemes machen, werden als Lymphgefasse und Lymphdrüsen bezeichnet. A. gite |"t)mj)l)JCfttp£. (Vasa lymphatica.)
Die Lymphgefasse oder Saugadern (Vasa lymphatica s.
ahsorbentia) unterscheiden sich hauptsachlich dadurch von den Blut- gefâssen, dass sie keine rothe Flüssigkeit (BJut), sondern entweder eine ungeförbte, mehr oder weniger helle oder eine weisse, milchige und trübe Flüssigkeit führen; erstere Flüssigkeit findet sich in den meisten Theilen des Körpers und wird als Lymphe (Lympha) be- zeichnet, letztere kommt dagegen nur in dem Magen und Darmkanal vor und wird Nahrungssaft oder Milchsaft (Chylus) genannt, desshalb kann man sie auch in Lymphgefasse (Vasa lymphatica) und in Chylus- oder Milchsaftgef as s e (Vasa chylifera s. lactea) unterscheiden. Die Lymphgefasse haben in mancher Beziehung viel Aehnlichkeit
mit den Venen; sie entspringen namlich mit âusserst feinen Gefass- netzen in den einzelnen Theilen des Körpers, aus denen sich dann erst die grössern Zweige bilden, welche in grössere Aeste übergehen, hüufig mit den Venen verlaufen, sich in mehrere Aeste theilen, die sich wieder mit einander vereinigen odçr in Lymphdrüsen einmünden. In ihnen lauft der Inhalt langsam, #eniger regelmâssig als in den Blutgefiissen und ohne Stoss. Sie bilden haufige Anastomosen unter einander und sind ausserst zahlreich im Körper verbreitet ; besonders zahlreich aber kommen sie in dem Zellgewebe, Fettgewebe, den serösen und Schleimhauten vor, weniger haufig trifft man sie in den Knorpeln, und ganz zu fehlen scheinen sie in den Knochen. Obwohl ihr Dasein in manchen Organen noch nicht nachgewiesen worden ist, so scheinen sie, wie man der Analogie nach schliesst, doch in den- selben vorzukommen. Nach der Lage theilt man sie ein in oberflachliche Lymph-
gefasse (Vasa lymphatica superficialia), welche an der Oberflâehe der Organe oder unter der Haut entspringen und verlaufen, und in tiefliegende Lymphgefiisse (Vasa lymphatica profunda), die in dem Parenchyma der Organe ihren Ursprung und Verlauf nehmen; femer unterscheidet man sie in zuführende Gefasse (Vasa in- ferentia), die ihren Inhalt in die Lymphdrüsen führen und in aus- iti h r e n d e Gefasse (Vasa efferentia), welche in den Drüsen entspringen und von diesen die wahrscheinlich umgeânderte Flüssigkeit empfangen, um sie weiter zu befördern. Die ausführenden Gefasse sind gewöhnlich weniger zahlreich, aber stârker als die zuführenden. Die Lymphgefasse sind aus drei Hauten zusammengesetzt, die aber
sehr dünn und innig mit einander verbunden sind. Die âussere Haut besteht aus einer dunnen Zellgewebsschichte, die mittlere, ebenfalls sehr dunne Haut aus contractuel! Faden (Langen- und Kreisfasern) |
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und die innere ist eine seröse Haut, welche durch Verdoppelungen
Klappen bildet, die viel zahlreicher als in den Venen und viel zahl- reicher in den kleinen als in den grossern Lymphgefassen getroffen werden; wie bei den Venen, so verhindern auch hier diese Klappen das Zurücklaufen der Flüssigkeit. Auch in Beziehung ihres Durch- messers zeigen sie Verschiedenheiten; denn bald sind sie sehr enge, bald sackartig erweitert. Die in den Hiiuten der Lymphgefasse ver- laufenden Blutgefasse und Nerven sind iiusserst fein, fast unsichtbar. Die Function der Lymphgefasse ist, den Nahrungssaft (Chylus)
in dem Magen und Darmkanal oder andere Flüssigkeiten (Lymphe) in dem Körper aufzunehmen, solche vorerst in die Lymphdrüsen und von diesen dann dem Blute als neues Bildungsmatcrial zuzuführen. Sie sind als die hauptsachlichsten Aufsaugungsorgane im thierischen Körper zu betrachten. Sammtliche Lymphgefasse, welche sich zu zwei grössern Haupt-
stammen vereinigen, zerfallen in folgende Ilauptparthieen : 1. Lymphgefasse des Kopfes. 4. Lymphgefasse des Bauches und der
2. Lymphgefasse des Halses. Baucheingeweide.
3. Lymphgefasse der Brust und der 5. Lymphgefasse der vordernGliedmassen-
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6. Lymphgefasse der hintern Gliedmassen.
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Brusteingeweide
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Fig. 775.
Die Brusthöhle von der rechten Seite geöffnet. |
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ce. Acste, welche ans dein Milchbruslgang entspringen
und in denselben wieder einmiinden. d. Die Einmiindiingsstelle des Milchbrnstganges in
die linke Achselvene. c. Der Luftröhrrnstamm.
e'. Einmiindungsstelle desselben. in den Milchbrustgang.
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1. Ein Stoelt-der Aorta.
2. Die am Eingang (1er Brusthöhle abgeschniltene
Luftröhre.
a a. Der rechte und linke Ast des hier anlangs dc-ppclten Milchbrustganges.
b. Vereinigungsstelle beider Acste. |
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i. Dait|)tftâmtitf ber fpjiljgtffifit.
A. Der Milchbrustgang. {Ductus thoracicus.) (Fig. 178. a a.)
Der Milchbrustgang als der starkere Hauptstamm fangt in derBauch-
höhle ungefahr an dem Körper des zweiten oder dritten Lendenwirbels |
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zwischen den Pfeilern des Zwerchfelles mit einem sackartigen, dünn-
hautigen Behalter an, der auch die Milch- oder Lenden-Ci s terne (Receptaculum s. cisterna chyli) genannt wird. Dieser Behalter, welcher an der rechten Seite neben dem Ursprung der vordern Gekrösarterie liegt, eutsteht durch die Zusammenmiindung der Lymphgefasse der hintern Gliedmassen und durch die des Bauches und der Baucheinge- weide; nun geht der Kanal, enger werdend, nach vorn und mit der Aorta durch das Zwerchfell in die Brusthöhle, in welcher er sich auf der rechten Seite zwischen der Aorta und der ungepaarten Vene bis ungcfiihr zu dem Körper des sechsten oder fünften Eiickenwirbels fortsetzt, unter diesem und über der Aorta, dann über dem Schlunde nach der linken Seite lauft, dort von den Blattern des vordern Mittel- felles aufgenommen wird und in diesem, eìnen Bogen nach vorn und unten beschreibend, bis in die Nahc der ersten Rippe gelangt, um sich daselbst in die linke Achselvene zu crgiessen. Der Milchbrustgang zeigt in seinem Verlaufe sehr hâufig Ab-
weichungen, demi so ist es nicht selten der Fall, dass er sich an dem Zwerchfell in zwei Aoste theilt, welche in der Brusthöhle rechts und links neben der Aorta verlaufen und sich bald mehr hinten, bald mehr vorn an den Körpern der Eückenwirbel zu einem Stamm wieder vcreinigen; ebenso kommt es öfter vor, dass aus dem Hauptstanime in der Brusthöhle kleinere Aeste hervorgehen, und nach einigen Kriimmungen, die sie machen, in denselben wieder einmiinden; ferner ergiesst er sich zuweilen in die rechte Achselvene, in welchem Falie er dann nicht auf die linke Seite tritt, oder aber geht er unmittelbar in die vordere Hohlvene über. Die Klappen sind in dem Milchbrustgange weniger zahlreich vor-
handen und der Durchmesser desselben ist sehr verschieden ; denn er erscheint abwechselnd bald enger, bald wieder weiter. An der Ein- niündungsstclle in irgend einer der genannten Venen bildet die seröse Haut eine starke halbmondförmige Klappe, welche das Eindringen des Blutes von diesen Gefassen in den Milchbrustgang verhindert. Der Milchbrustgang nimmt die Lymphgefasse der hintern Glied-
massen, des Bauches und der Baucheingeweide, der Brust und der Brusteingeweide, der linken vordern Gliedmasse und die der linken Hülfte des Kopfes und Halses auf. B. Der rechto Luftrolu'oustamm. {Truncus trachcalis dexter.) (Fig. 178. e.)
Der rechte Luftröhrenstamm steht dem Milchbrustgang an Grosse
bedeutend nach, indem er kaum die Dicke eines Gansekiels hat; seine Lage hat er an der rechten Seite der Luftröhre unweit dem Eingang in die Brusthöhle, innerhalb dem Rippen-Halswirbelmuskel, und seine Entstehung nimmt er durch das Zusammentreffen der Lymph- gefasse der rechten Halfte des Kopfes und Halses, der rechten vordern Gliedmasse und theilweise der rechten Seite des Brustkorbes. Der Hauptstamm lauft alsdann an der Luftröhre nach unten und ergiesst sich innerhalb der ersten Rippe der rechten Seite in die rechte Achsel- vene, bisweilen aber auch direct in den Milchbrustgang.' L e y h , Anatomie,
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ii. Jj)tttpl)j)ff«|ie bes JUpfes.
Da die Lympbgefasse theils an der Oberflache, theils in der Tiefe
der einzelnen Theile des Körpers ihren Urspruiig nehmen, so lassen sie sich auch bei allen diesen Hauptparthieen in oberflachliche und tiefliegende unterscheiden, die aber litiufige Verbindungen mit einander eingehen. Die ob erfltichlichen Lympbgefasse (Vasa lymphatica
superficialia), welche in der aussein Haut und den Muskeln der Lippen, Backen, Nase, Stime u. s. w. entspringen, bilden unter der allgemeinen Decke ein Gefiissnetz, welches mit den tiefliegenden anastomosirt; von diesem gehen dami die grossen Aeste über den hintern Rand des Hinterkieferastes in den Kehlgang, und ergiessen sich in die daselbst liegenden Drüsen (Kelilgangsdrüsen), so wie in die obern Halsdrüsen. Die tiefliegenden Lympbgefasse (Vasa lymphatica pro-
funda) entspringen in der Nasenhöhle, der Maulhöhlo und deren Organe, den xiugen, dem Kehlkopfe, dem Schlundkopfe und den Speicheldrüsen. Diese Gefasse begleiten meistens die Venen dieser Organe und gehen theils in die obern Lymphdrüsen des Halses, theils in die Saugadern des Halses über. in. §j)mp\)$cf&$t la |alffs.
Die ober fl Uc h lic h en Saugadern des Halses (Vasa lympha-
tica cervicalia superficialia) entspringen in der allgemeinen Decke und in den Muskeln an den Seitentheilen des Halses ; sie ergiessen sich theils in die tiefliegenden Saugadern, theils in die Achseldrüsen. Die tiefliegenden Lympbgefasse des Halses (Vasa l.
cervicalia profunda) sind grösscre Aeste, welche zur Seite und vorn an der Luftröhre liegen, und daselbst durch mehrere kleine Lymphdrüsen gehen; sie kommen theils aus den obern Halsdrüsen und den Kelil- gangsdrüsen, theils aus den Schilddrüsen, dem Schlund, der Luftröhre und den tiefer liegenden Muskeln am Halse; auch nehmen sie Lympb- gefasse von dem Kehl- und Schlundkopfe auf. Die Gefasse, welche der linken Seite des Halses angehören, gehen theils in die untern Halsdrüsen und theils in den Milchbrustgang über, und die der rechten Seite zum Theil in die Halsdrüsen und zum Theil in den rechten Luftröhrenstamm. iv. fi)itt|)l)flffflfk In Irtifi ititi iicr pru/letitgctwctïre.
Die Lympbgefasse der Brust werden in die der âussern Brust-
wand und in die der innern Brust wand unterschieden. Die Lympbgefasse der âussern Brustwand (Vasa l. tho-
racis externa) entspringen in der Haut und dem Brust - Hautmuskel ; sie gehen theils mit der âussern Brustvene nach rorn unter die Schulter in die obern Armdrüsen, theils über die Schulter in die Achseldrüsen über. Sie nehmen auch Saugadern von der aussern Bauchwand auf. |
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Die Lympligefiisso der innern Brustwand (Vasa l. tho-
racis interna) unteischeiden sich in die der Seitenwande und in die der untern Brustwand. Die Lymphgcfiisse der Seitenwande entspringen in dera Rippenfell und den Zwisclïenrippcnmuskeln, beglciten die Zwiscbenrippenvenen, gehen mit diesen an die obère Wand, nehmen Gefasse von dem Rippenfell, den Rückenmuskeln und von dem Wirbel- kanal auf, treten durch die zu beiden Seiten der Wirbclsaule zerstreut liegenden Driisen, und ergiessen sich dami in die Lymphdriisen der Lungen. Die Lympligefasse der untern Brustwand begleiten die innern Brustvenen ; sie empfangen die Gefasse von dem untern vordern Theil der Bauchhohle, dem Zwerchfell, dem untern Theil der Zwisehenrippen- muskeln und den Brustbcin-Rippenmuskeln. Die Gefasse der linken Scito ergiessen sich in die vordern Mittelfelldrüsen und in den Milch- brustgang, und die der rechten Seite in die vordern Mittelfelldrüsen und in den rechten Luftrohrenstamm. Die Lympligefasse der Brusteingeweide sind die Lympli-
gefasse des hintern und vordern Mittelfelles, des Herzens und der Lungen. a) Die Lympligefasse des hintern Mittelfelles (Vasai,
mediastini posteriora), welche zwischen den Blattern desselben liegen, nehmen die Lympligefasse des Schlundes und des hintern Mittelfelles auf, verbinden sich nach hinten mit den Lymphgefassen des Zwerch- felles, gehen dami durcli die Lymphdrüseii des hintern Mittelfelles, und ergiessen sich hauptsachlich in die Broiichialdrüsen. b) Die Lympligefasse des vordern Mittelfelles (Vasai,
mediastini anteriora) nehmen ihren Verlauf in demselben; sie ent- springen in dem vordern Theil der Brustportion des Schlundes, dem untern Ende der Luftröhre, der Brustdrüse und dem vordern Mittelfell, verbinden sich nach oben mit den Lymphgefassen der innern Brust- wand, nach hinten mit dcnen des llerzens und des Herzboutels, und ergiessen sich zum Theil in die vordern Mittelfelldrüsen, zum Theil auch unmittelbar in den Milchbrustgang und rechterscits in den rechten Luftrohrenstamm. c) Die Lympligefasse des llerzens (Vasa l. cordis) ent-
springen sowohl an der Oberflache, als auch in der Substanz des llerzens. Die ober fl ach lic h en liegen unter dem serösen Ueber- zug, vercinigen sich mit den tiefliegenden und mit denen des Ilerzbeutels, und gehen theils in die vordern Mittelfelldrüsen, theils in die Bronchialdrüsen über. d) Die Lymphgefasse der Lungen (Vasa l. pulmonum)
sind wieder oberfliichliche und tiefliegende. Die ober fi acli lichen bilden zwischen dem serösen Ueberzuge und der Substanz der Lungen ein ausgebreitetes Gefassnetz, das seinen Ursprung in genannten Theilen nimmt, dann in grössere Gefasse übergeht, welche in die Bronchialdrüsen und in die vordern Mittelfelldrüsen einmünden. Die tiefliegenden nehmen in der Substanz der Lungen ihren Anfang, gehen mit ihren grössern Aesten an dem Theilungswinkel der Luft- röhre aus den Lungen hervor, verbinden sich mit den oberfiachüchen, |
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und ergiessen sich in die Bronchialdriisen, von denen weitere Gofasse
die Lymphe in den Milchbrustgang fiihren. v. |j)iiij)l)!)ffn|ie iti pandjes »it& ïtt fauàjtin&tmììst.
Wie bei don Lymphgefassen der Brust unterscheidet man sie
auch hier in die L y mp h ge fit ss e der aussern und in die der innern Bauchwand. Die Lymphgefasse der aussern Bauchwand (Vasa l.
abdominis externa) entspringen in dem Bauch-Hautmuskel und in der Haut; sie gehen nach rorn theils in die Lymphgefasse der aussern Brustwand und in die Achscldrüsen iiber, theils laufen sie nach hinten, und ergiessen sich hauptsachlich in die Schamdrüscn und in die Lymphdriisen der Kniefalte. Die Lymphgefasse der innern Bauchwand e (Vasa l.
abdominis interna) ontspringen sowohl in den Bauchmuskeln, als auch in dem Bauchfell; sie ergiessen sich theils nach oben in die Lendendriisen und aussern Dannbeindriisen, theils nach unten in die Leistendrüsen. Die Lymphgefasse der Baucheingeweide zerfallen in folgendo
Hauptparthieen : a) Die Lymphgefasse der Geschlechtstheilo (Vasa l.
genitalium) unterscheiden sich in die der aussern und der innern Geschlechtstheile. Die Lymphgefasse der aussern Geschlechtstheile ent-
springen bei mannlichen Thieren in der Vorhaut und dem Hodensack, bei weiblichen Thieren in dem Euter, den Schamlippen und dem Kitzler, und ergiessen sich in die Leistendrüsen und in die Schamclriisen. Die Lymphgefasse der innern Geschlechtstheile ent-
springen bei mannlichen Thieren theils in den Hoden, dem Saamen- strang , der Scheidenhaut des Hodens und Saamenstranges, sie begleiten die innern Saamenarterien und gehen in die Lendendriisen iiber; theils nehmen sie ihren Ursprung in den Vorsteherdriisen, den Cowper'schen Drüsen und in den Saamenblaschen, und endigen sich in den Becken- und innern Dannbeindriisen. Die Lymphgefasse des mannlichen -Gliedes gehen theils in die Becken- und theils in die Leistendrüsen iiber. Bei weiblichen Thieren kommen sie zum Theil von den Eierstöcken und den Muttertrompeten, zum Theil von der Scheide und dem Fruehthiilter, und gehen in die Lenden- und Becken- drüsen iiber. b) Die Lymphgefasse der Harhwerkzeuge (Vasai, orga-
norum uropoëticorum). Die Lymphgefasse derHarnblase und der Ham- letter gehen in die Lenden- und Beckendriisen, die der Nieren entspringen theils an der Oberflaclie, theils in der Substanz derselben, vereinigen sich in dem Nierenausschnitt einer jeden Niere mit einander, gehen her- iiach durch die daselbst liegenden Lymphdrüsen, begleiten die Blutge- fâsse, und ergiessen sich, nachdem sie die Lymphgefasse der Nebennieren und die der Nierenkapseln aufgenommen haben, in die Lendendrüsen. |
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e) Die Lymphgefasse dei' Leber (Vasai, hepatis) sind sehr
zahlreich ; sie entspringen sowohl an der Oberflache, als auch in dem Parenchyma derselben. Die oberflachlichen liegen an der vordern und hintern Flache zwischen dem serüsen Ueberzug und der Substanz der Leber, zvvischen welchen Theilen sie netzartig ausgebreitet sind; die an der vordern Flache befindlichen geben zum Theil in dem sichel- förmigen, zura Theil in dem rechten und linken breiten Bande in die Lymphgefasse des Zwerchfelles iiber; die an der hintern Flache lie- genden dagegen vereinigen sich zu mehreren grössern Aestcn, welche theils in die Loberpforte durch die dort befindlichen Lymphdriisen gehen, um sich mit den tiefliegenden zu verbinden, theils durch die Magen - Leberportion des Netzcs in die Magendriisen sich ergiessen. Die tiefliegenden Lymphgefasse der Leber fangen ebenfalls mit zahl- reichen Zweigen in der Substanz der Leber an, anastomosiren hiiufig mit den oberflachlichen und begleiten die Aoste der Pfortader bis zur Leberpforte ; in dieser nehmen sie grösstentheils die oberflachlichen Lymphgefasse auf, gehen durch die Lymphdriisen der Leber, ver- einigen sich dann zu einem grössern gemeinschaftlichen Starnili, bis- weilen auch zu zvvei, die mit der Leberarterie nach oben laufen, um sich mit dem Milz- und Magenstamm zu dem Eingeweidestamm (Truncus coeliacus) zu verbinden. d) Die Lymphgefasse der Milz (Vasa l, lienalis) sind âus-
serst zahlreich und entspringen sowohl an der Oberflache als in dem Parenchyma derselben. Die oberflachlichen, welche mit den tief- liegenden hiiufig anastomosiren, bilden an beiden Flachen der Milz zwischen der serösen Haut und der Substanz ein grosses Gefassnetz, dessen Zweige von der Spitze gegen die Rinne und den Grund laufen; in der Rinne treten die Gelasse durch die Lymphdriisen der Milz, gehen von diesen in der Magen - Milzportion des Netzes gegen das linke Ende des Magens und an diesem in die Lymphgefasse desselben iiber. An dem Grunde der Milz kommt eine Parthie der oberflach- lichen von beiden Flachen und der tiefliegenden in einem grössern Ast zusammen, der in dem Aufhiingeband sich nach oben fortsetzt und mit dem Eingeweidestamm sich verbindet. e) Die Lymphgefasse der Bauchsp eicheldrüse (Vasa l.
pancreatis) entspringen in der Substanz derselben, und ergiessen sich in die Lymphgefasse, Lymphdrüsen der Leber, der Milz und des Magens. f) Die Lymphgefasse des Magens (Vasa l. ventriculï) sind
ebenfalls sehr zahlreich, sie bilden sowohl an der Oberflache, mimlich zwischen der serösen und Muskelhaut, als auch in der Tiefe in der Schleim- und Muskelhaut Gefassnetze, welche hiiufig mit einander anastomosiren und in mehrere Hauptiiste übergchen. Von dem ober- flachlichen und dem tiefliegenden Gefassnetze laufen die Acste zum Theil an den grossen Bogen des Magens, treten hier zwischen die Blatter des Netzes und gehen in diesen in die Lymphdriisen der Milz, zum Theil kommen sie an dem kiemen Bogen des Magens zusammen, gehen durch die daselbst liegenden Lymphdrüsen durch, um sich mit den Lymphgefâssen der Leber zu verbinden, zum Theil laufen sie |
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gegen das linke Ende des Magens, an welcliem sie in grössere Aeste
übergehen, mit denen der Milz sich verbinden und mit diesen, so wie mit denen Leber den Anfang des Eingeweidestammes bilden. g) Die Lymphgefiisse des Netzes (Vasa l. omenti) ent-
springen in demselben, vereinigen sich mit den Magengei'assen und ergiessen sich .theils in die Lymphdrüsen der Milz, theils gehen sie in die Hauptaste der Lymphgefiisse der Leber iiber. h) Die Lymphgefiiss'e des Darmkanals (Vasa l. intest inorimi)
werden auch Chylus- odcr Milchsaftgefasse (Vasa chylifera s. lactea) genannt; man unterscheidet sie in die Gefasse der dunnen Dârme, des Blind- und Grimmdarmes und in die des Mastdarmes. aa) Die Lymphge fasse des dunnen Dar mes entspringen
als oberflachliche und tiefliegcndo in dessen Hauten , bilden in ihnen zahlreiche Gcfiissnetzc, von welchen die grössern Gefasse an den concaven Bogen des Darmes zusammenfreffen ; an diesen Bogen treten sie nun zwischen die Blâtter des Gekröses, laufen dami in demselben zum Theil frei, zum Theil die Blutgefiisse begleitend, nach oben, um in die GekrÖsdrüsen der dunnen Darmc iiberzugehen. Von diesen setzen sie sich hernach, in zwei bis drei grössere Stamine vereinigt, neben der vordern Gekrösarterie in die Höhe fort, um sich mit dem Hauptstamm des Blind- und Grimmdarmes in die Lenden-Cisterne zu ergiessen. bb) Die Lymphgefiisse des Blind- und Grimmdarmes
entspringen wie die des dunnen Darmes als oberflachliche und tiet- liegende in den Darmhauten, bilden in denselben cbenfalls Gefassnetze, deren grössere Aeste die Hauptiiste der Blutgefiisse beider Darm- partliieen begleiten und durch die au denselben zerstreut liegenden GekrÖsdrüsen gehen; nun vereinigen sich die Gelasse des Blinddarmes mit denen des Grimmdarmes in der Nahe der vordern Gekrösarterie zu mehreren grössern Aesten und am Ende zu dem Hauptstamm, der sich, verbunden mit den Hauptstümmeii des dunnen Darmes, in die Lenden - Cisterne ergiesst. cc) Die Lymphgefiisse des Mastdarmes entstehen iihnlich
wie die der übrigen Darmpartliieen in den Hauten dièses ; sie kommen ebenfalls an den concaven Bogen ztisammen, treten durch die theils unmittelbar auf den Darmwiinden, theils zwischen den Blattern der hintern Gekröswurzel zerstreut liegenden GekrÖsdrüsen durch, und ergiessen sich sowohl in die Chylusgefasse des dunnen Darmes, als auch in die Lenden-Cisterne selbst. Von diesem Verlauf niachen jedoch die Lymphgefdsse der Beckenportion des Mastdarmes eine Ausnahme, indem dièse sich mit denen der innern Geschlechtstheile verei- nigen und theils in die Becken-, theils in die innern Darmbeindmsen übergehen. vi. fppdfltf^t brr wkrit ffilitiuitflfiktt.
Die Lymphgefâsse der vordern Gliedmassen zerfallen wie die
meisten der übrigen Organe in oberflachliche und tiefliegende. |
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Die oberflâchlichen Lymphgefâsse (Vasai, superficìalia)
entspringen sowohl in der Haut, als auch in der sehnigen Scheidc, welche die Muskeln des vordern Fusses einschliesst; sie haben ihre Lage theils an der âussern, theils an der innevn Seite des Fusses, und begleiten mitunter die oberflachlich gelagerten Venen, besonders die Hautvenen. Die an der âussern Seite gehen an der âussern Schienbeinvene in die Höhc, trctcn über die aussere Seite des Knie- gelenkes an die vordore Seite des Vorarmes nach oben bis an die aussere Flache der Schulter, an welcher einige Gefasse sich mit denen der aussern Brustwand verbinden, andere aber in die Achsel- driisen sich ergiessen. Die an der innern Seite liegen mit ihren Hauptâsten neben der innern Schienbeinvene und der innern Haut- vcne; sie gehen theils in die untern Armdrüsen über, theils laufen sie mit der innern Hautvene nach oben, und ergiessen sich in die Achsel- und untern Halsdriisen. Die ti e f 1 i e g e n d e n L y m p h g e f ii s s e (Vaso l. profunda) haben
ihren Ursprung in dcn Flcischtheilon des Hufes uud in den an dem Vorarm, Armbein und der Schulter liegenden Muskeln ; sie sind weniger zahlreich, begleiten die tiefer liegenden Blutgefâssc und er- giessen sich in die untern und obern Armdrüsen. Aus den letztern entspringen einige stiirkcre Aeste, welche in die untern Halsdriisen übergehen ; auch anastomosiren sie mit dcn Lymphgeiassen der aussern Brustwand. Der Inhalt der Lymphgefâsse des linken Vorderfusses wird in den Milchbrustgang und der des rechten in den rechten Luftröhrenstamm geführt. vu. fjjmpljoefiific ber Ijiiitcrit (Slicii)iittficn.
Die Lymphgefâsse der hintern Gliedmassen zerfallen ebenfalls
in oberflachliche und ticfliegende. Die oberflâchlichen Lymphgefâsse (Vasai, superfteiàlia)
sind in betràchtlicher Zahl vorhanden, sie entspringen überall in der Haut und der aponeurotischen Scheide des Hinterfusses. An der aussern Seite begleiten die grössern Aeste die iiussere Schienbeinvene und die iiussere Hautvene, sie bilden mehrere Netze unter der Haut und ergiessen sich dann zum Theil in die Kniekehlcndrüsen, zum Theil weiter oben in die Schamdrüsen. Die an der innern Seite be- findlichcn sind in grösscrer Anzahl vorhanden, begleiten die innere Schienbeinvene und die innere Hautvene, bilden viele Netze, welche sich mit denen an der aussern Seite verbinden und sich theils in die Schamdrüsen, theils in die Drüsen der Kniefalte ergiessen. Die tiefliegenden Lymphgefâsse (Vasa l. profunda) sind
weniger zahlreich, sie nehmen ihren Ursprung in den Muskeln und dem Zellgcwebe, liegen mit ihren grössern Aesten neDen den Haupt- âsten der tiefliegenden Blutgefiisse und gehen in die Kniekehlendrüsen und Leistendrüsen über; auch ergiessen sich mehrere Gefasse des Oberschenkels und der Hinterbacken in die Beckendrüsen. |
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Ê. pie fl)m|)j)kii«lt. (Glandulae lymphatìcaé.)
Die Lymphdrüsen odor S a u g a d e r d r ü s e n {Glandulae
lymphatìcaé s. conglobatae) machcn die zweite Abtheilung des Lymph- gefasssystemes aus; sie liegen theils zerstreut, theils in grò'ssern Gruppen beisammen, und finden sich immer nur an der Oberfliiche der verschiedenen Organe vor, denn in dem Gewebe derselben hat man sie bis jetzt mit Ausnahme der Lungen noch nicht aufge- funden. In Beziehung auf ihre Grosse, Gestalt und Farbe variren sie sehr von einander, denn bald erscheinen sie von dei* Grosse einer Linse, Boline, Haselnuss etc., bald von langlicher, plattge- driickter, rundcr etc. Gestalt, bald von blassrother, braunrother oder selbst schwarzlicher Farbe. Sie sind meistens von Fettgewebe um- geben und stehen durch die ausfiihrenden Lymphgefasse mit einander in Communication. Was den Bau der Lymphdrüsen anbetrifft, so machen die zu-
und ausfiihrenden Gelasse den grössten Theil derselben aus; diese bilden namlich ein bedeutendes, aber dicht beisammenliegendes Gefass- netz, das von Artericn, Venen und feinen Nervenfaden begleitet ist Zellgewebe verbindet diese ïheile innig mit einander und bildet zu- gleich auch die aussere Bedeckung der Druse, so dass das umhüllendc mit dem Organen-Zellgewebe in genauem Zusammenhange stelit. Die Lymphdrüsen empfangen die Lymphe und den Chylus von
den Saugadern, Undern diese Flüssigkeiten auf einem eigenthümlichen, noch weniger bekannten Wege so um,- dass sie wahrscheinlich zur Blutbildung geeigneter gemacht werden. Aus diesem Grunde möchte es auch sehr selten, vielleicht fast nie vorkommen, dass ein Lymph- gefass aus dem Parenchyma eines Organes sich unmittclbar entweder in den Milchbrustgang oder in den rechten Luftröhrenstamm ergiesst, also oline vorher durch cine Lymphdrüse gegangen zu sein. Die grössern Gruppen der Lymphdrüsen sind nachstehende :
i. |i)mpl)kiiseit nit km #opft.
a) Die Kehlgangsdrüsen {Glandulae submaxittares) haben
ihre Lage in dem Kehlgange zwischen dem Grand der Zunge und dem Gesichts-Hautmuskel an der freien Flâche' des Flügelmuskels des Hinterkiefers. Man unterscheidct sie als rechte und linke, welche die oberfiiichlichen und durch diese auch einige tiefliegende Lymph- gefasse aufnehmen. H. fijmpljbrüifit uit km $alff.
a) Die obern Lymphdrüsen des Hals es {Glandulae cervi'
cales superiores) bilden mehrere kleine Gruppen, welche innerhalb der Ohrspeiclieldrüsen, über und zur Seite des Echi- und Schlund- kopfes und unter dem ersten Halswirbel liegen; sie empfangen die tiefliegenden Lymphgefasse des Kopfes und theilweise auch die aus- führenden Gefasse der Eehlgangsdrüsen. |
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b) Die un tem Lymphdriisen des Halses (Gland, cervicales
inferiore.?) liegen unten an der vordern Flâche der Luftröhre an dem Eingang in die Brusthöhle; sie sind sehr zahlreich, nehmen die tief- liegenden Lymphgefiisse des Halses, die Gefasse von den obern Hals- driisen und den Achseldriisen auf. Auf der linken Seite gehen die ihnen angeliörigen ausführenden Gefasse in den Milchbrustgang und auf der rechten in den rechten Luftröhrenstamm über. ut. Iqmjjljkitstit in îitr 13rn|ll)öl)U.
a) Die vordern Mittelfelldrüsen (Gland.mediastinianteriores)
befinden sich zwischen den Blattem des vordern Mittelfelles unter und neben der vordern Hohlvene; sie erhalten Gefasse von dem Schlunde, der Luftröhre, der Brustdriise, dem Herzbeutel, dem Herzen, der grossen Gefasse, der untern Brustwand und von dem vordern Mittelfell. h) Die hintern Mittelfelldrüsen (Gland, mediastini poste-
rions) haben ihre Lage in dem hintern Mittelfell hinter dem Grund dos Herzens an dem Bogen der hintern Aorta und an dem Schlunde; sie nehmen Gefasse von dem Schlunde, dem hintern Mittelfell und dem Zwerchfell auf. c) Die Lungen- oder Br onchialdrü s en (Gland, bronchioles)
sind in dem Th eilungswinkel der Luftröhre angebracht, sie gehören zu den grössern Grappen und empfangen die Lymphgefasse von den Lungen, die ausführenden Gefasse der Lymphdrüsen des hintern Mittelfelles, Gefasse von der innern Brustwand, dem Herzen und Herzbeutel. Bei den Wiederkauern liegt eine weitere, ziemlich grosse,
langlicli gestaltete Lymphdrüse * zwischen den Blattern des hintern Mittelfelles über dem Schlunde. iv. fnmpl)ìir«ffn in ber p(ind)l)iil)k.
a) Die Lymphdrüsen der Leb er (Gland, hepatis) liegen
zahlreich in der Leberpforte, und nehmen den grössern Theil der Lymphgefasse der Leber und Gefasse von dem Pancreas auf. b) Die Lymphdriisen der Milz (Gland, lienales) sind mehrere
kleine Drüsen, welche in der Milzrinne zerstreut liegen, und die Lymphgefasse der Milz, einen Theil der Lymphgefasse des Magens, des Netzes und der Bauchspeicheldrüse aufnehmen. c) Die Lymphdrüsen des Magens (Gland, gastricae) sind
ebenfalls einige kleine Drüsen, welche an der kleinen Krümmung des * Bisweilen erreicht diese Drüse oft eine betrachtliche Grosso, vrodurch die
Rumination in so ferii unterbrochen wird, ais sie durch den Druck, den sie ver- mögo ihrer Schwere , bosonders beim Stehen der Thiere, auf den Schiund macht, beim Wieder-kauen das Aufsteigen der Bissen in -die Maulhöhlo verhindert, ivess- halb dann das nur einmal gekante Futter. in dem Magen nicht in die gewöhnliche Magengahrung, sondern in die gemeine saure Gâhrung übergeht, Gasarten entwickelt und so Veranlassung zu iifter wiederkehrender (chronischer) Aufblahung gibt. I. e y h , Anfllomie. Jö |
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Magens liegen; sie uehmcii einen Tlieil der Lymphgefasse des Magens
und der Bauchspeicheldrüse auf. d) Die L y ra ph dr il s en des Dar m kan als ncnnt man auch
die Gekrösdriis en (Gland, mesentericae) und werden in die des dunnen, des Blind- und Grimmdarmes und in die des Mast- darmes unterschiedcn. aa) Die Lyraphdrüs en des dunnen Dar m es liegen in ineb-
rerei! Haufen zwischen den Blattern des Gekröses ara Anfang der vor- dern Gekröswurzel neben dem Hauptstamm der vordern Gekrösarterie ; sie nehmen die Chylusgefasse des dunnen Darmes auf. bb) Die Lymphdriisen des Blind- und Grimmdarmes
sind zerstreut und liegen unmittelbar an der aussern Seite der Darm- wande, und zwar an den Stellen, wo sich an dem Darme das Gekrös befestigt; durch sie treten die Lymphgefasse beider Darmparthieen. cc) Die Lymphdriisen des Mast darm es liegen ebenfalls
zerstreut, theils unmittelbar an den concaven Bogen, theils in eiuiger Entfernung von denselben zwischen den Blattern der hintern Gekrös- wurzel , theils weiter oben im Gekröse in grössern Haufen beisammen und nehmen dio Lymphgefiisse des Mastdarmcs auf; ihre ausführenden Gefiisse gehen theils in die Lymphgefasse der dunnen Danne, theils in die Lenden-Cisterne über. Bei den Wiederkauern und dem Schweine erscheinen die
Gekrösdrüsen im Verhaltnisse viel grösser; sie liegen theils in dem Gekröse, theils an den Windungen des Grimmdarmes. Bei den Fleischfressern flndet sich ausser mehreren kleinen
am dicken Darme liegenden Driisen noch cine grössere vor, welchc ihre Lage an der Arterie des Krummdarmes einem Ast der vordern Gekrösarterie hat. e) Die Lenden driisen (Gland, lumbales) sind mehrerc zer-
streut liegende Driisen, welche an der obern Bauchwand zwischen dem Beekeneingang und den Nieren ihre Lage haben; in sie ergiessen sich ein Theil der Lymphgefasse der Harnwerkzeuge, der innern Geschlechts- theile, die ausführenden Gefiisse der Leisten- und innern Darmbein- drüsen, so wie Lymphgefiisse der umliegendcn Theile. f) Die innern Darmbeindriisen (Gland. Uiacae internae) liegen
an dem Ursprung der Darmbeinarterie in dem Winkel zwischen dieser und der umbogenen Darmbeinarterie; sie empfangen Lymphgefasse von den innern Geschlechtstheilen und der Beckenportion des Mastdarmes ; ihre ausführenden Gefiisse verbinden sic mit den Lendendrüsen. g) Die aussern Darmbeindriisen (Gland. Uiacae externac)
liegen an der innern Flache in der Niihe des aussern Darmbeinwinkels, und erhalten die Lymphgefassc der innern Bauchwand und die aus- führenden Gefiisse der Driisen der Kniefalte. h) Die Beekendriisen (Gland, hypogaslricae) liegen hinter
den beiden Beckenartcrien an der untern Flache des Kreuzbeines, und nehmen Lymphgefasse der innern Geschlechtstheile, der Harnwerk- zeuge , des hintern Endos des Mastdarmcs, von den Oberschenkcln und den Hintcrbacken auf. |
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v. fi)inpl)òruffit ber oorbern ffilitimtn^n.
a) Die un tem Armdrüsen (Gland, brachiales inferiores)
liegen an der innern Seite des Arrabeines etwas über dem Ellenbogen- gelenke und nehmen tbeilweise die tiefer liegenden Lymphgefasse der vordern Gliedmasse auf; durch ihre ausführenden Gofasse stel)en sie auch mit den obern Armdrüsen in Verbindung. b) Die obern Armdrüsen (Gland, brachiales superiores) sind
an der innern Floche des Armbeines etwas unter dem Armgelenke gclagert ; sie nehmen von den ticfliegenden Lymphgefiissen des vordern Fusses, die ausführenden Gelasse der untern Armdrüsen und einen Theil der Lymphgefasse der aussern Brustwand auf. e) Die A clis e 1 dr ü s en (Gland, .axillares) liegen vorn an der
Bugspitze zui' Seite des Halses unter dem gemeinschal'tliclien Muskei des Armes, Halses und Kopfes ; sie bestehcn aus mehreren Parthieen, und empfangen einen Tlieil der oberflachlichen Lymphgefasse "des Halses, der vordern Gliedmasse und der Lymphgefasse der aussern Brustwand. vi. £i)iin)l)&rüfcit iit Ijinttrn ffilieiutittlkit.
a) Die Kuiekehlendriisen (Gland, popliteae) liegen über der
Kniekehle zwischen den Köpfen des Back-Fersenbeinmuskels und den Kreuz-Sitzbeinmuskeln des Schenkels ; sie sind weniger zahheich, und nehmen von den oberflachlichen und tieflicgenden Lymphgefiissen der hintern Gliedmassen auf. h) Die Lymphdrüson der Knie fait e (Gland, plicae genu)
werden auch die Weichendrüscn genannt; ihre Lage haben sie zwi- schen der Faite des Bauch - Ilautmuskels und dem aussern Darm- Schenkelbcinmuskel; in sie ergicssen sich ein Theil der Lymphgefasse der -aussern Bauchwand und der oberflachlichen Lymphgefasse der hintern Gliedmasse. c) Die Schamdrüsen (Gland, pubis) liegen bei mainilichcn
Thieren an der untern Bauchwand, über dem Schlauch und dem Hoden- sack, und bei weiblichen über dem Euter; sie sind in mehreren Haufen beisammen und empfangen die Lymphgefasse der aussern Geschlechts- theile, die oberflachlichen an der innern Seite der hintern Gliedmasse, einen Theil der Lymphgefasse der aussern Bauchwand und der Haut. d) Die Leistendrüsen (Gland, inguinales) liegen in der Nâhe
der Cruralarterie zwischen dem innern Darm - Schenkclbeinmuskel und dem Scham-Schenkelbeinmuskel; in sie ergiessen sich ein Theil der Lymphgefasse des mannlichen Glicdes und der tieflicgenden Lymphgefasse der hintern Gliedmasse. |
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ff (Ht OOn fait Ïlfrüfn. {Neurologia.)
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Die Organe, welche in der Nerveiilehre abzuhandeln sind, be-
sitzen das Vermogen zu empfinden, eine Lebensausserung, die ent- weder durch iiussere Eindriicke oder durch gewisse Vorgange im Innern des Körpers selbst hervorgerufen wird. Dièse Organe machen ein eigenes System, das Nervensystem, aus, welches die Bewegungs- und Bildungsorgane beherrscht. Die einzelnen Gebilde des Nerven- systems sind zum Tlieil in knöchernen Höhlen eingeschlossen, wie das Gehirn in der Schadelliöhle und das Bü eken mark in dem Wirbelkanal, zum Theil in dem ganzen Körper ausgebreitet, wie die Nerven, deren Gewebe bei der allgemeinen Anatomie Seite 22 schon betrachtet wurde. I. BaS> ©Cljtrn. (Encephatmn.)
Das Gehirn bildet mit dem Bückenmark das Centralorgan
des ganzen Nervensystems; es hat seine Lage in der Schadel- liöhle, die in dem obern vordern Theile des Kopfes angebracht ist und von dem Oberhauptsbein, dem Siclielbein, den Vorderhaupts-, Stirn-, Schlafenbeinen, dem Keil- und dem Siebbein gebildet wird. Das ganze Gehirn, welches von drei Hauten, den sogenannten
Hirnhiiuten, umgeben ist, lâsst mehrere einzelne, mehr oder weniger deutlich von einander abgegrenzte Pàrthieen unterscheiden, es sind diess : das grosse Gehirn, das kleine Gehirn, der Hirnknoten und das verlangerte Mark. A. |)ie £jit'!ll)iutü. (Membranae encephali.)
Die Hirnhâute umhüllen in drei übereinanderliegenden Schichten
das Gehirn ; sic gehören theils den fibrösen, theils den serösen Ge- bilden an und werden als eine aus sere oder harte Haut, als eine mittlere oder Spinnweb enhaut und als eine innere oder weiche Haut bezeichnet. 1) Die aussere oder barte Haut. (Membrana extema s. dura mater ». meninx.)
Dièse Haut liât die Gestalt der Hiriihöhle, indem sie unmittelbar
an der innern Flâche der Schadelknochen anliegt und so zuglcich auch |
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die Stelle der innern Béinhaut vertritt. An dem grossen Oberhaupts-
loch gelit sie in die harte Haut des Rückenmarkes über und an den kleinern Oefi'nungen der Schadelhöhle tritt sie nach aussen, umgibt die durcli dieselben ein- und austretetiden Blutgefâsse und Nerven scheidenartig, und verbindet sich auch mit der aussem Beinhaut. Sie erscheint als eine weisse glanzende, mehr oder weniger starke Faser- haut, die eine âussere und innere Flâche unterscheiden lâsst. Die âussere Flâche ist rauh und mit der innern Flâche der
Schâdelknochen verbunden, am innigsten findet dieso Verbindung an den Nâhten dieser Knochen statt. Die innere Flâche steht in genauer Verbindung mit dem âussern Sacke der Spinnwebenhaut, so dass sie dadurch glatt erscheint und Serum absonderjj. Die harte Haut kann demnach als eine aus zwei Platten zusammengesetzte Membran betrachtet werden, von denen die âussere zu den fibrösen und die innere zu den serösen Hâuten gehort. Der vorhin erwâhnte scheidenartige Ueberzug, den die harte Haut an den durch die Oefi'- nungen der Schadelhöhle tretenden Blutgefassen und Nerven macht, beschrânkt sich bei der serösen Platte nur auf die in der Hirnhöhle verlaufenden, wâhrend die fibrose Haut als âussere Platte durch die- selben nach aussen tritt. Die harte Haut bildet an einigen Stellen durch Verlângerungen,
die sie in die Schadelhöhle macht, zwei Fortsâtze, es sind diess: a) Der Sichelfortsatz (Processus falciformis s. falx cerebri)
oder die Lan g en schei de wand; er liegt in der Medianlinie der Schadelhöhle zwischen den beiden Hirnhâlften und erstreckt sich an der vordern "Wand der Schadelhöhle von dpm Keilbein bis zu dem Sichelbein. Mit dem vordern convexen Rande bofestigt sich der Sichelfortsatz an dem Schnabel des Keilbeines, dem Kamm des Sieb- beines, an der Sichelgrâte der Stirn- und Vorderhauptsbeine und der Sichelgrâte des Sichelbeines, theilt sich an letzterer in zwei Aeste, die zu jeder Seite in das Hirnzelt übergehen. Der hint ere Rand dièses Fortsatzes ist ausgeschnitten, frei und scharf und der vordern Flâche des Hirnbalkens zugekehrt. An der innern Flâche der harten Haut finden sich, obwohl nicht
immer, langs des Siehelfortsatzes kleine plattrundliche, bald weisslich, bald gelbröthlich gefârbte Körperchen, welchen der Name Pachionische Drüsen (Glandulae Pacchioni) beigelegt worden ist. b) Das Hirnzelt (Tentorium cerebelli) oder die Qu er schei de-
wan d befindet sich in dem obern Theil der Schadelhöhle, in welcher es quer zwischen dem grossen und kleinen Gehirn liegt und nur nach unten eine Oeffnung für die Verbindung dieser beiden Gehirntheile übrig lasst. Das Hirnzelt heftet sich mit seinem vordern rauhen Rande an den Seitenrandern des Siehelfortsatzes des Sichelbeines und zu beiden Seiten an den Kammen der Felsentheile der Schlafenbeine an. Der hint er e Rand ist ausgehöhlt, frei und zwischen dem grossen und kleinen Gehirn gelagert. Die harte Hirnhaut lâsst an verschiedenen Stellen zwischen ihren
beiden Platten leere Raume bemerken, welene in ihrem Innern von |
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Faserbàndchen dnrchzogen sind, und die Venen des Geliirns, die
auch die Blutleiter (Sinus) genannt werden, aufnelnnen. Sie heissen: a) Der Lan gen blutleiter (Sinus longitudinalis); dieser nimnit
seinen Verlauf in dem Sichelfortsatz der harten Hirnhaut, er ist der grò'sste von allen und niramt die Venen von den vordern und innern Flâchen beider Hirnhiilften, dem Hirnbalken und die Venen der Ader- geflechte des grossen Geliirns aiif; letztere vereinigen sich zu einem grössern Venenast, welcher die grosse Gehirnvene (Vena magna Galcnï) genannt wird. Der Langcnblutleiter geilt nach oben in b) Die Querblutleiter (Sinus transversi) iiber; dieso liegen
als ein linker und ein rechter in dem Hirnzelte, nehnien ausser dem vorigen noclL Venen von dem grossen und kleinen Gehirne auf, ver- einigen sich^ann auf jeder Seite zu der obern Gehirnvene, welche durch den Schlâfengang nach aussen gelangt und in die Sehlafenvene ihrer Seite iibergeht. c) Die fâcherigen Blutleiter (Sinus cavernosi) werden in
einen rechten und linken unterschieden; beide liegen zur Seite des Körpers des Keilbeiues und auf dem Drosseladerlocb, so dass sie die zwischen ihnen liegende Schleimdrüse des Geliirns umgeben; sie nehmen die Venen von dieser und von der Grundfliiche des Gehirns auf und gelien tlieils in die untere Gehirnvene, theils in die Ober- hauptsblutleiter iiber; auch treten durch sie die innern Kopfarterien und das sechste Hirnnervenpaar. d) Die Oberhauptsblutleiter (Sinus occipitales) liegen als
ein rechter und ein linker zu beiden Seiten des Keilfortsatzes des Oberhauptsbeines und erstrecken sich von dem Drosseladerloch bis zu dem grossen Oberhauptsloch. In sic ergiessen sich die Venen des Hirnknotens, des kleinen Geliirns und des verlangertcn Markcs; nacli unten verbinden sie sich mit den fâcherigen und nach oben mit den Wirbelblutleitern ; in ihnen entspringen die Obèrhauptsvenen, welche in den Wirbelkanal gelangen, und die untern Hirnliautvenen, welche durch die Knopflócher des Oberhauptsbeines treten, um in die untern Gehirnvenen überzugehen. 2) Die mittlere oder Spinnwebenhaut. {Membrana media s. arachnoidea.)
Die Spinnwebenhaut ist eine feine dunne , den serösen Hauten
angehörige Membran, welehe zwischen der harten und weichen Hirn- haut ihre Lage hat, und durch eine Umstiilpung, die sie macht, zwei Sacke bildet. Der âussere Sack ist mit seiner aussern Flaclie mit der innern der harten Haut genau verbunden und mit seiner innern freien glatten Flaclie gegen die aussere, ebenfalls freic und glattc Flaclie des innern Sackes gekehrt, so dass beide Sacke einen loeren Raum zwischen sich lassen, der Serum enthalt. Die innere Flaclie des innern Sackes umgibt das Gehirn mittelbar, indem sie sich durch Zellgewebe mit der weichen Hirnhaut bald mehr locker, bald mehr fester verbindet, so dass sie von dieser an einigen Stellen sebr leicht, an andern dagegen nur sehr schwer getrennt werden kann. Auch setzt sie sich mit der weichen Hirnhaut in die Hölilcn des Geliirns |
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fort und umgibt die in denselben liegenden Adergeflechten. An dem
grossen Obcrhauptsloch geht sic in die Spinnwebenhaut des Riicken- rearkes iiber. Beide Sacke der Spinnwebenhaut sondera an ihren freien glatteu
Flâchen Serum ab, wodurcli dieselben schlüpfrig erlialten werden. 3) Die innere oder weiche Haut. (Membrana interna s. pia mater.)
Die weiche Haut des Gehirns wird auch als Gefasshaut
(Meninx vasculosa) bezeichnet ; sie stellt eine zarte dunne , aus faserigem Gewebe und feinen Gefiissen bestenenden Membran dar, weiche nicht nur die freie Oberflache des Gehirns unmittelbar iiber- zieht, sondern sich auch in die Einschnitte (Furchen), so wie in die Höhlen desselben fortsetzt, diese gemeinschaftlich mit der Spinn- webenhaut auskleidet und die Adergcflechte umgibt. Ihre aussere Flache ist theils frei und ausdiinstend, theils rauh und mehr oder minder genau mit der innern Flache der Spinnwebenhaut verblinden; ihre innere Flache dagegen steht in innigem Zusammenhang mit der Gehirnsubstanz. Wie die beiden vorhin bescliriebenen Haute, geht auch sie an dem grossen Obcrhauptsloch in die Haute des Riicken- markes iiber. Werden nun genannto Hiiute beseitigt, so kommen die Substanzen
des Gehirns, die sich nach ihrer Furbe in eine grauröthliche und eine weisse unterscheiden lassen, zum Vorschein. Die grauröthliche Sub- stanz, weiche aus verschieden geformten kleinen Körperchen, den sog. Ganglienkugeln, besteht, bildet an dem grossen und kleinen Gehirn die aussere oder Rindensubstanz (Substantia cinerea s. corti- calis) (Fig. 181. 1.), an dem Hirnknoten und dem verlangerten Marke dagegen die innere Substanz. Die weisse Substanz wird am grossen. und kleinen Gehirn als innere oder Marksubstanz (Substantia alba s. meduUaris) (Fig. 181. 2.) bezeichnet, wâhrend sie an dem Hirnknoten und dem verlangerten Marke die aussere Substanz ausmacht; sie besteht aus dicht beisammenliegenden Nervenröhrchen, die in ver- schiedenen Richtungen verlaufen. B. J)n8 grOpC ©tljtrtt. (Cerebrum.)
Das grosse Gehirn macht die grösste Masse der Gehirnsubstanz
aus, denn es erstreckt sich von dem Hirnzelte bis zu dem Siebbein, so dass es seine Lage in dem untern grössern Theil der Schadelhöhle hat. Es ist von langlicher Gestalt und wird durch eine Langeti- spalto (Fissura longitudinalis), weiche sich an seiner vordem Flache befindet, in zwei symmetrische Halften getheilt, die man auch die Hemispharen des Gehirns (Hemisphaeria cerebri) (Fig. 179. aa'.) nennt, weiche in eine rechte und linke unterschieden werden. Jede Hemisphare zerfallt wieder durch eine zur Seite befindliche, von hinten nach Yorn laufende seichte Rinne, weiche die Sylvische Grube (Fossa Sylvii) genannt wird, in zwei Theile, von denen der eine als obérer Lappen (Lobus superior) und der andere als unterer |
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Fig-179. Lappen (Lobus inferior) bezeichnet
Das grosse und kleine Gehirnvon w;rd Jeder Lappen ist an geinem
der vordern beite betrachtet. „ . ... . . , , , ireien Ende abgerundet, das des obern
stösst an das Hirnzelt und das des
untern an das Siebbein. An jeder Ilemisphare lassen sich
drei F lac h en unterscheiden, nâmlich cine innere, vordere'und hintere. a) Die in nere PI âch e als die kleinste ist lang, aber schraal; sie sieht gegen den Sich elfo rtsatz der harten Hirn- haut und ist durch diesen von der gegen- überliegenden innern Flâche der andern Hirnhalfte geschieden ; nach vorn geht sie in die vordere Flâche und nach hinten in den Ilirnbalken iiber, der hier beide Hirnhâlften mit einander verbindet. Der Hirnbalken odcr die Ilirn-
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Die linke Hemisphare des grossen Gehirns.
Die rechte Hemisphare desselbcn.
Der untcre Lappen dersclbcn.
Der obère Lappen dersclben.
Der Hirnbalken.
Slelle, wo die grosse Gelrirnvene nach
aussen IriH. »
Das kleine Gehirn. Der Wurm. Der linke Lappen. Der rechte Lappen. |
s c h w i e I e (Traps cerébri s. corpus
callosum) (Fig. 179. b.) liegtim Grimde der Langenspalte beider Hirnhâlften ; er besteht grösstentheils aus Marksub- |
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dd'd
cl.
d'.
d".
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stanz, welche dcutliche Langen- und
Querfasern zeigt, die sich zu beiden |
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Seiten in die Marksubstanz der Hirn-
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halften fortsetzen; diese hat hier, von der Rindensubstanz einge-
schlossen, eine eifórmige Gestalt, und wird daher auch der eifórmige Mittelpunkt (Centrum ovale) genannt. An dem Ilirnbalken betrachtet man eine vordere und hintere Flâche und ein obères und unteres Ende. |
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den freien Rand des
mit einer Langenfurche, Flâche ist gegen die |
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Die vordere Flâche, welche gegen
Sichelfortsatzes sieht, ist frei und in der Mitte der Na ht (Raphe), versehen; die hintere |
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Hirnkammern gekehrt und dient der halbdurchsichtigen Scheidewand
zur Befestigung. Das obère Ende biegt sich nach oben und hinten um und
geht in die obern Schenkel des Gewölbes über; das untere Ende biegt sich nach unten und hinten um und geht in die untern Schenkel des Gewölbes über. b) Die vordere Flâche ist bedeutend grösser als die innere;
sie erscheint gewölbt und liegt sowohl an der vordern als auch an der Seitenwand der Schadelhöhle. Sie zeigt wie die vorige und die folgende Flâche eine'Menge Wiilste, die Windujigen (Gyri) genannt, welche durch seichte Einschnitte oder Furchen (Suiti) von einander getrennt werden ; letztere werden durch Einsenkungen der weichen Hirnhaut gebildet. Die Windungen bestehen aussen ans grauröth- licher und innen aus weisser Substanz. |
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e) Die hintere oder die Gr un dfl fiche beider Hirnhalfteu
ruht auf dem Keilbein und lasst folgende einzelne Theile betrachten. 1) Die Schenkel des grossen Gehirns (Crura s. pedun-
euli cerebri) (Fig. 180. aa.) sind zwei starke, langlichplatte Körper, Fig. 180. welche als eine Masse in dem ver- Die Grundflache des grossen Gehirns, langerten Marke anfangen , vor dem
des Hirnknotens und des verlangerten Hirnknoteil nacll unten laufen , Ullter- Alarkes. \\aXb diesem sich in einen rechten und
linken Schenkel trennen, von den en
jeder an der Grundflache in der Mitte der beiden Hemispliaren in deren Sub- stanz übergeht. Ihre obère Flâche bildet den Boden der dritten Gehirn- kammer und ihre untere Flache dient dem dritten Hirnnervenpaar zum Ur- sprung. Sie bestehen aus der wcissen |
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Substanz, welche aussen, und aus der
grauröthlichen Substanz, welche innen ist. Diese Schenkel verbinden das grosse Geliirn mit dem Hirnknoten und dem verliingerten Marke. 2) Das Markkügelchen (Glo-
bulus medidlarïs s. corpus mammillare) (Fig. 180. b.) ist ein kleiner, halb- kugeliger, weisser Körper, der zwischen den Schcnkeln des grossen Gehirns und der Kreuzung der Selmerven liegt, und |
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Die Schenkel des grossen Gehirns.
Das Markkügelchen.
Der Trichter.
Der Hirnanhang.
Die Zitzenfortsalze.
Die grauen Hügel.
Der Hirnknoten.
Die Seitenschcnkel des kleinen Gehirns
Das verlangerte Mark.
Die Pyramidenkörper.
Die Olivenkörner.
Die strickförmigen Körper.
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f.
g- s'e'
h.
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sich sowohl mit dem Trichter, als auch
mit den Selmerven verbindet. |
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3) Der Trichter (Infundibidum)
(Fig. 180. c.) liegt unmittelbar unter |
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dem Markkügelchen und verbindet als
ein kurzer, aus weisser Substanz bestehender Kanal die dritte Gehirn-
kammer mit dem Hirnanhang. 4) Der Hirnanhang oder die Schleimdriise (Hypophysis
cerebri s. Gianduia pituitaria) (Fig. 180. d.) stellt eine rotlibraune, plattgèdrückte, beinahe kreisförmige Masse dar, welche innerhalb dei- harten Hirnhaut in der Schleimgrube des Keilbeines ihre Lage hat. Ihre hintere Flache steht in inniger Verbindung mit der harten Hirn- haut und ihre vordere Flache nimmt den Trichter auf. 5) Die dreieckigen Hügel oder die Zitzenfortsâtze
(Colliculi triangulares s. Processus mammillares) (Fig. 180. e.) sind birnförmig gestaltete Körper, die zur Seite der Schenkel hervorragen; ihre hintere Flache ist gewölbt und frei und von der grauen Substanz gebildet, ihre vordere Flache dagegen ausgehöhlt und ebenfalls frei, so dass jeder eine kleine Höhle bildet, in welchen der obère Gang der Seitenkammer ihrer Seite blind endigt. |
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50
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Leyh, Anatomie.
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4GG
C) Die grau en Hiigel (Tuberà cinerea) (Fig. 180. f.) liegen
unterhalb den vorigen zwischen den Sehnerven- und Riechnerven- wurzeln ; sie sind schwacb gevvölbt und gehören eigentlich den gestreiften Körpern an. Weitere Gebilde, die an der Grundflache des Gehirns wahrge-
nommen werden, sind: das erste, zweite und dritte Hirnnervenpaar, deren Beschreibung bei den Nerven erfolgt. Werden beide Hemisphaien etwas unter der Holie des Ilirn-
balkens quer durclischnitten, so öffnet man die Sei ten kam meni des grossen Gehirns (Ventricidi latérales), die in eine rechte und linke Kammer unterschieden werden; jede liegt in dem eiförmigen Mittelpunkte der Hinihâlfte ihrer Seite und wird somit ganz von der Marksubstanz begrenzt. In jeder Seitenkammer bctraciitet man eine aussere und innere, und eine vordore und hintere Wand. Die aussere schmalere Wand wird von dem Seitentheilc
der Hirnhalfte und die in nere breitere von der halbdurchsichtigen Scheidewand gebildet. Die lialbdurchsiclitige Scheidewand (Septum pelluciduni)
(Fig. 181. a.), welche scnkrecht zwischen beiden Seitonkammcrn angebracht ist, besteht aus zwei
9' ' von der weissen Substanz gebildeten !>,- Kn„s, <,,hir„ mit .1.MI p..,-.ilì.ct..n p,attenj die dne k]eino Höhle ein_
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Seitenkarmnern von obfin b.etrachtet.
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schliessen , welche die Kammer
der halbdurchsichtigen Schei- dewand (Ventriculus septi pellucidi) genannt wird ; nach oben verbindet sie sicli mit der hintern Flache des Hirnbalkens und nach unten mit der vordern Flache des Gewölbes. Die vorder e Wand oder das
Dach (Tegmentum) ist die zuriick- gelegte Partine, welche von dem Hirnbalken und dem vordern Theil der Hirnhalfte gebildet wird. Die li in te re Wand oder der Boden (Pavimentimi) wird von dem hintern Theil der Hirnhalfte und detti Ge- wölbe gebildet, und lasst folgende einzelne Theile unterscheiden : 1) Das Gewölbe (Fornix) (Fig.
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1 1- Die grnurölhliche Substanz.
22. Die weisse Substanz.
a. Die halhdurchsLchtigc Scheidewand.
b. Der Hirnbalken.
c c. Die obern Schenkel des Gewrilbes.
d. Der Satini des rechten Schenkels.
e. Das Adergeflecltt der linken Seitenkammer.
ff. Die gestreiften Körper. :r. Der unlere Gang.
h. Der obère Gang.
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181. cc. d.) ist ein langlicher, oben
breiter, unten schmaler Körper, der zwischen beiden Hirnhalften, unter dem Hirnbalken und der halbdurch- sichtigen Scheidewand liegt und eine |
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vordere und hintere Flache
unterscheiden lasst. Die vordere Flâche ist gewölbt und ver- bindet sich mit der Scheidewand, die hintere Flache ist nach |
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unteli mit den Hirnhâlften verblinden, nach oben dagegen irei und
den Selinervenhügeln zugekehrt; mit diesen bildet sie nach vorn die Monro'sche Oeffnung (Foramen Monroi), durch welches die dritte Gehirnkammer mit den Seitenkammern uiid diese unter sich eomniuniciren. Das ganze Gewölbe wird in die zwei un tem und in die zwei obern Schenkel abgetlieilt. Die unte m Schenkel (Crura fornicis infcriora) liegen als
weisse, langlich schmale Erhabenheiten zwischen den gestreiften Körpern; sie gehen nach linten in den Hirnbalken und nach oben und hinten in das Markkügelchen über. Diese Schenkel sind durch kurze querlaufende markige Bundel, welche das un ter e Mark- ba n d c h e n (Commissura cerebri inferior) genannt werden, mit einander verbuuden. Die obern Schenkel oder die Ammonshörner (Crura
fornicis superiora s. cornua ammonis) (cc), welche viel ausgebreiteter erscheinen als die untern, gehen von der Scheidewaiid in eineni Bogen etwas gewunden nach oben und aussen bis in die obern Giinge der Seitenkammern, so dass beide nach oben auseinander stehen und mit ihrer obern gewölbten Fliiche einen Theil des Bodens der Seiten- kammern bilden. An der untern Fliiche befindet sich in dem Raum zwischen beiden Schenkeln cine dreieckige, mit weisscn Streifen ver- sehene Fliiche, die man auch die H a rie (Psalterium) nennt. Der iiussere freie Rand eines jeden Aminonshornes ist mit einem weissen bandartigen , durch eine seichte Rinne von demselben getrennten Streif gleichsam eingefasst, dalier man ihn auch den S au m (Fimbria s. taenia) nennt. 2) Die gestreiften Körper (Corpora striata) (Fig. 181. ff.)
bilden den untern Theil des Bodens der Seitenkammern, in den en sic durch die Gange von den umliegenden Theilen getrennt sind; sie erscheinen als langlich abgerundete Wiilste, die von unten und innen nach oben und aussen laufen und grösstentheils von grauer Substanz gebildet werden, welche im Innern mit weissen markigen Streifen durchzogen ist, was man beim senkrechten Durchschnitt sehr deutlich sehen kann. An ihren freien, den Seitenkammern zuge- kehrten Flachen sind sie gewölbt und mit einem dunnen Mark- plattchen überzogen; nach hinten verlieren sie sich in den grauen Hügeln so, dass sie mit diesen an jeder Hirnhalfte nur einen Körper auszumachen scheinen. 3) Die Gange oder Hörner (Cornua) liegen auf dem Bodçn
in jeder Seitcnkammer und werden in ein unteres und. ein obères Hom untofschieden. Das untere Horn (Cornu inferius) (Fig. 181. g.) liegt zwischen
der liussern Wand der Seitcnkammer und dem gestreiften Körper, und fiihrt von der Seitenkammer in den Kanal der Riechnerven. Das obère Hom (Cornu superius) (Fig. 1.81. h.) ist viel
langer als das vorige, denn es geht von der Monro'schen Oeffnung zwischen dem gestreiften Körper und dem Gewölbe nach oben und hinten, urn in der Höhlc des dreieckigen Hiigcls blind zu endigen. |
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4) Die A dergcflecli te der Seitenkammern (Plexus elio-
roidei latérales) (Fig. 181. e.) unterscheiden sich in ein redites und lilikes; sic bestellen aus feinen zahlreiclien Blutgefassen, die durch die Spinnweben- und weiche Hirnhaut zu einem Strange verbunden sind, der in jeder Seitenkammer von der Monro'schen Oeffnung an neben und auf dem Saum nach oberi Iauft, unter das Gewölbe tritt, um sich mit dem Adergeflechte der gegeniiberliegenden Kammer zu dem niittlern Adergeflechte zu verbinden. In dem Adergeflechte werden haufig kleine, theils einzeln liegende, theils mit cinander versehmolzene krystallinische Körpeichen als sogeiiannter Hi m s and (Acervulus cerebri) angetroffen, deren unorganischer Bestandtheil haupt- sachlich kohlensaurer und phosphorsaurer Kalk ist. Nach sorgfaltiger Entfernuiig des Gewölbes kommen nachstehende
eiiizehie TÌieile zum Vorschein. |
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1 ) Das m i 111 e r e Aderge-
f 1 e c h t (Plexus choroideus médius) entsteht durch die Vereinigung der beiden Seitengeflechte; es liegt hinter den Aminonsliörncrn und vor den Sehnervenhiigeln, den Vierhiigeln und der Zirbeldrüse. Aus ihm entspringt die grosse Gehirnvene. 2) Der Grenzstreif oder
Hornstreif (Strìa terminalis s. cornea) (Fig. 182. e.) ist ein langer markiger Streif, der in jeder Seiten- kammer zwischen dem gestreiften Körper und dem Sehnervenliiigel in dem obern Gange liegt und von dem Seitengeflecht der Gehirnkammer bedeckt wird. 3) Die S e h n e r v e n h ü g e 1
(Thalami s. colüculi nervorum op- ticorum) (Fig. 182. d d.) sind zwei grosse gewölbte, nebenoinanderlie- gende KÖrper, weiche über sich das vordere Paar der Vierhiigel und iintci sich die gestreiften Körper haben, von denen sic durch die Grenzstreifeii und die obern Giinge der Seiten- kammern getrennt sind» Zwischen beiden bemerkt man an der vordem freien Flache cine seichte Kinne, durch weiche sie in einen rechten und linken Iliigel abgetheilt werden; am obern Theilc dieser Rinne be- findet sich ein querliegender markiger Bundel, der das obère Mark- |
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Fig. 182.
Die geöffneten Seitenkamniorn des gros- sen Gehirns nach Entfernung des Ge- wölbes , so wie das in der Mitto der Lange nach senkrecht durcliscliuitteno kleine Gehirn von oben gesehen. |
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bandchen (Commissura cerebri superior) genannt wird, und unter
dieser Rinne" liegt eine kleine Höhle, die Kammer der Sehnervenhügel (siehe diese weiter unten). , 4) Die Vierhügel oder die vi er f ach e Erhabenheit (Cor-
pora s. eminentia quadrigemina) (Fig. 182. hh. ii) liegen ais abge- rundete Körper zum Theil auf dem Hirnknoten, zum Theil auf den Schenkeln des grossen Gehirns zwischen den Sehnervenhügeln und den miteni Schenkeln des kleinen Gehirns; sie bestellen grösstentheils aus grauröthlicher Substanz, die von einem dunnen Markplattchen bedeckt ist. Eine seichte querlaufende Rinne theilt sie in ein un- ter es und obères Hiigelpaar; das untere Paar ist durch eine langslaufende Rinne in einen rechten und linken Hügel getheilt, das obère Paar ist bedeutend kleiner als das untere und steht durch zwei markige Schenkel mit dem kleinen Gehirn in Verbindiing, auch es ist durch eine langslaufende Rinne in einen rechten und linken Hügel geschieden. Hinter der Liingenrinne beider Hiigelpaare liegt ein enger Kanal, der die Wasserleitung des Sylvius genannt wird und die Kammer der Selihügel mit der des kleinen Gehirns verbindet. 5) Die Zirbeldrüse oder die Zirbel (Gianduia pinealis s.
conarium) (Fig. 182. e.) stelit einen kleinen grauröthlichen, beinahe eiförmig gestalteten Körper dar, der seine Lage auf der obern Hirn- öffnung zwischen den Sehnervenhügeln und dem unterà Paar der Vierhügel hat, und von dem mittlern Adergeflechte bedeckt ist. Sie steht durch zwei kleine markige Streifen mit den Sehnervenhügeln in Verbindung, und zeigt im Innern einzeliie kleine Höhlen, und in manchen Fallen auch den bei den Adergeflechten angeführten Himsand. 6) Die untere Hirnöffnung (Ostium cerebri inferius) (Fig.
182. f.) bildet eine kleine rundliche Oeffnung, welche vor dem miteni Querbândchen zwischen den untern Schenkeln des Gewölbes liegt und die Seitenkammern mit der Kammer der Sehnervenhügel verbindet. 7) Die obère Hirnöffnung (Ostium cerebri superius) (Fig.
182. g.) liegt über der vorigen zwischen den Sehnervenhügeln und vor dem obern Querbândchen; sie ist theilweise von der Zirbeldrüse bedeckt und führt sowohl in die Kammer der Sehhügel, als auch in die Sylvische Wasserleitung. 8) Die Kammer der Sehhügel oder die dritte Gehirn-
k a mm er (Ventriculus tertius) erscheint als eine kleine, langlich gestaltete Höhle, welche zwischen den Sehnervenhügeln und vol- den Schenkeln des grossen Gehirns ihre Lage hat; nach vorn wird sie von dem untern Querbândchen begrenzt und nach oben geht sie in die Wasserleitung des Sylvius über, welche sie mit der Kammer des kleinen Gehirns verbindet; ferner steht sie durch die untere und obère Hirnöffnung mit den Seitenkammern und durch den Trichter mit dem Hirnhang in Verbindung. 9) Die Wasserleitung des Sylvius oder der Kanal der
Vierhügel (Aquaeductus Sylvii s. canalis corporum quadrigemi- norum) erscheint als ein enger Gang, welcher sich von der dritten |
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Gehirnkammer liinter den Vierhiigeln und vor dem Hirnknoten nach
oben bis zur vierten Gehirnkammer fortsetzt, und so diese beiden Kammern unmittelbar mit einander verbindet. c. f us kleine ©eljim. (Cero>dium.)
Das kleine Gehirn bat bei weitem nicht den Umfang,v wie das
grosse, über welchem es in dem obern vordern Theil der Schadel- höhle liegt, daselbst auf dem verlangerten Marke ruht und sicli von dem Hirnzelt bis in die Nâhe des grossen Oberhauptsloches erstreckt. An seiner aussern Oberflache befinden sich ein Adernetz, drei Aderge fi echte und zwei tiefe langslaufende Einschnitte, wodurcli es in drei grössere Stücke oder Lappen zerfallt, die sich durch drei Paar markige Schenkel mit dem grossen Gehirn, dem Hirnknoten und dem verlangerten Marke verbinden. 1) Das Adernetz besteht aus feinen Gefassen, welche auf
der âussern Oberflache des Gehirns verlaufen und mit den Ader- geflechten sich verbinden. 2) Das mittlere Adergeflecht liegt, von dem obern Ende
des mittlern Lappens bedeckt, in der dreieckigen Grube des ver- langerten Markes. 3) Das rechte und
4) Das linke Adergeflecht; beide sind grösser als das
vorige und zwischen den Seitenlappen und dem verlangerten Marke gelagert; sie nehmen die Blutgefasse von den einzelnen Theilen des kleinen Gehirns und dem verlangerten Marke auf. 5) Die Seitenlappen oder Hemispharen des kleinen
G ehi rn s- (Lobi latérales s. liaemisphaeria cerebelli) (Fig. 179. d'd".) werden in einen rechten und linken unterschieden ; jeder bat seinc Lage zwischen dem mittlern Lappen und dem verlangerten Marke, und zeigt an seiner âussern Oberflache ahnliche, aber tiefer gehende Furchen (Sitici), so dass die in verschiedenen Riclitungen gehende Windungen (Gyri) als kleine unregehnassige Lappchen erscheinen. 6) Der mittlere Lappen oder der Wurm des kleinen
Gehirns (Lobus médius s. vermis cerebelli) (Fig. 179. d.) macht den mittlern, höher stehenden und an beiden Enden nach hinten gekriimmten Theil des kleinen Gehirns aus; zu beiden Seiten geht er in die Seitenlappen über, und mit seiner hintern freien Flache hilft er die Kammer des kleinen Gehirns bilden. Auch an ihm gehen die Furchen sehr tief, liegen aber wie die Windungen nur in querer Richtung. 7) Die untern Schenkel des kleinen Gehirns (Crura
cerebelli inferiora) (Fig. 182. kk.) sind zwei abgerundete, langliche, markige Körper, welche zu beiden Seiten auf dem verlangerten Marke liegen und den Wurm mit dem obern Paar der Vierhügel verbinden. 8) Die Seiten se h enkel .des kleinen Gehirns (Crura
cerebelli lateralia) (Fig. 180. g' g'.) gehen aus den Seitenlappen her- vor; jeder tritt dann seiner Seite über den untern Schenkel und |
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das verlangerte Mark nach unten und hinten, um in den Hirnknoten
überzugehen. 9) Die obern Schenkel des kleinen Gehirns (Crura
cerebelli superiora) sind etwas starker als die beiden vorigen; jedèr ontspringt an dem Seitenlappen seiner Seite, und endigt sich in dem Seitentheile des verlangerten Markes. Wird der Wurm in seiner Mitte der ganzen Lange nach senk-
recht durchschnitten, so erseheinen folgende einzelne Theile: 1) Der Lebensbaum (Arbor vitae) (Fig. 182. mm'.); dieser
wird durch die Marksubstanz in der Art gebildet, dass sie innerhalb der Rindensubstanz eine baumartige Verastelung zeigt. 2) Die Hirnklappe oder das Marksegel (Valvula cerebelli
s. velum medullarè) (Fig. 182. 1.) wird durch eine Verdoppelung der weichen Hirnhaut gebildet, in wclcher raehrere markige Streifen ver- laufen ; ihre Befestigung nimmt sie an dem obern Paar der Vierhiigel, den untern Schenkeln des kleinen Gehirns und dem untern Ende des "Wurmes. Sie tragt zur Bildung der vierten Hirnkammer bei. 3) Die Kammer des kleinen Gehirns oder die vierte
Hirnkammer (Vcntriculus quartus) (Fig. 182. u.) stellt eine lang- liche Höhle dar, welche von der vordern Flache des verlangerten Markes und der des Hirnknotens, an weichen sich eine Iangslaufende Rinne beflndet, den untern Schenkeln des kleinen Gehirns, der Hirn- klappe und dem Wurme gebildet wird. Nach unten geht sie in die Sylvische Wasserleitung und nach oben in die dreieckige Grube des verlangerten Markes über. D. Ptr gtfltlllUltflt. (Nodus encephali.) (Fig. 180. g.)
Der Hirnknoten oder die Varolsbrücke (Pons Varolii) ist
derjenige Körper, der an der Grundflache des Gehirns zwischen den Schenkeln des grossen Gehirns und dem verlangerten Marke liegt, und auf dem Keilfortsatz des Oberhauptsbeines ruht; er lâsst zwei Flachen und zwei Endtheile unterscheiden. Die vorder e Flâche verbindet sich zum Theil mit den Seh-
nervenhügeln und den Vierhügeln, zum Theil tragt sie zur Bildung der vierten Hirnkammer bei; die h intere Flâche ist abgerundet und gewölbt und durch eine Langenrinne, in welcher die Grundarterie verlaul't, in einen rechten und linken Hügel getheilt, sie wird sowohl nach oben von dem verlangerten Marke, als auch nach unten von den Schenkeln des grossen Gehirns durch eine querlaufende Rinne geschieden. Die beiden Endtheile liegen zu beiden Seiten und verbinden sich mit den Seitenschenkeln des kleinen Gehirns. Der Hirnknoten, welcher aussen aus weisser und innen aus grauröthlicher Substanz besteht, dient hauptsâchlich dazu, das grosse Gehirn mit dem kleinen und. mit dem verlangerten Marke zu verbinden. E. Jas «erlRttgtrte JÏÏUrh. (Meditila oUongata.) (Fig. 180. h.)
Das verlangerte Mark macht den obersten Theil des Gehirns
aus, der zwischen dem kleinen Gehirn und dem Keilfortsatz des |
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Obei'hauptsbeines liegt, und sieh von dem Ilirnknoten bis zu dem
grossen Oberhauptsloch erstreckt, an welchem es ununterbrochen in das Rückenmark übergeht; seine Gestalt ist langlich und von vorn und hinten etwas plattgedrückt; aussen besteht es aus weisser und innen aus grauróthlicher Substanz. Man betrachtet an ihui eine v o r d e r e und h i n t c r e F1 a c h e. Die vorder e F lâche ist grösstentheils von dem kleinen Gehirn
bedeckt ; sie besitzt eine langliche, in der Mitte mit einer langs- laufenden Rinne versehene Vertiefung, welche nach ihrer Gestalt die dreieckige Grube (Fossa triangularis) genaunt wird. Der untere breitere Theil der Grube geht in die vierte Hirnkammer iiber und der obère schmalere Theil, auch die Schreibfeder (Calamus scriptorius) genannt, setzt sich als ein enger Kanal in das Rücken- mark fort. Die hint ere Fliiche, welche auf dem Oberhauptsbein ruht,
zeigt in der Mitte eine Langenrinne, in der die Grundarterie ihren Verlauf nimmt; durch diese Rinne wird das verlângerte Mark in zwei symmetrische Hâlften gebracht, an denen folgende Erhabenheiten zu betrachten sind. 1) Die Pyramidenkörper oder Pyramidenerhaben-
h e i t e n (Corpora pyramidalia s. eminentiae pyramidales) (Fig. 180. ii.) liegen als zwei langliche, abgerundete, schwache Erhaben- heiten zu beiden Seiten der Langenrinne, welche unten etwas breiter als oben sind und in die untern Strânge des Rückenmarkes sich fort- setzen. Da wo sie sich mit dem Ilirnknoten verbinden, sind sie durch eine Querrinnè begrenzt. 2) Die Olivenkörper oder olivenförmigen Erhaben-
heiten (Corpora olivaria s. eminentiae olivaies) (Fig. 180. kk.) haben ihre Lage zwischen den vorigen und den folgenden, und sind von diesen durch seichte Lângenrinnen geschieden; sie sind schwaeh gewölbt und gehen ebenfalls in das Rückenmark über. 3) Die strickförmig en Körper (Corpora restiformia) (Fig.
180. 11.) liegen neben den vorigen an den Seitenrandern des ver- langerten Markes und sind von diesen durch eine seichte Langenrinne getrennt; nach unten verbinden sie sich mit den obern Schenkeln des kleinen Gehirns und nach oben gehen sie mit den beiden vorigen in das Rückenmark über. Von diesen drei Paar Körpern nehmen mehrere Hirnnerven ihren Ursprung. Die Hirnhâute und das Gehirn erhalten ihre Arterien von den
Oberhauptsarterien, den innern Kopfarterien und den innern Kinn- backenarterien, und die Venen ergiessen sich in die Blutleiter. Was die Functionen der grössern Gehirntheile anbetrifft, so kam
man durch vielfach angestellte Versuche bei verschiedenen Thieren zu der Annahme, dass das grosse Gehirn von grosser Bfideutung für die höhere Geistesthâtigkeit ist, das kleine Gehirn insbesondere die Mus- kelbewegungen ordnet, der Hirnknoten diejenigen Bewegungen leitet, welche zur Erhaltung des Gleichgewichtes des Körpers nöthig sind, und dass das verlângerte Mark die Athmungsbewegungen bewerkstelligt, |
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in ihm zugleich der Sitiz des WiUenseinflusses auf die willkührlichen
Muskeln, so wie des Empfindungsvermögens ist. Bei den Wiederkauern sind die beiden Hemispharen an der
vordern Flache nicht so deutlich von einander geschieden, indem die Langenspalte sehr seicht ist. Der Hirnanhang liegt ausserlialb dei- harten Hirnhaut, so dass diese von dem Trichter durchbohrt wird. Die obera Schenkel des Gewölbes und die Vierhügel sind im Ver- haltnisse grösser als bei dem Pferde. Bei dein Schweine erscheint das Gehirn sehr klein und die
Langenspalte verhalt sich wie bei den Wiederkâuern. Die Zirbeldrüse und die Vierhügel sind im Verhaltnisse gross. Bei den Fleischfressern sind die Windungen und Furchen
schwâcher als bei dem Pferde. Das Markkügelchen ist doppelt und das obère Paar der Vierhügel grösser als das untere. II. JPftS ÏïÜdiCltmark. (Meditila spinalis s. dorsalis.) ;
(Fig. 183., Fig. 184. und Fig. 185.)
Das Eückenmark wird derjenige rundliche, von oben und uuten
etwas plattgedrückte Markstrang genannt, der seine Lage in dem von den Hals-, Rücken-, Lenden- und Kreuzwirbeln gebildeten Kanal hat; man kann desshalb auch das ganze Rückenmark in den Hals-, Rücken-, Lenden- und Kre.uztheil unterscheiden. In seinem Verlaufe zeigt es verschiedene Durchmcsser, so z. B. ist der Halstheil am dicksten und mehr rund; der Rückentheil nimmt allmàhlig an Dicke ab und er- scheint ebenfalls mehr rund; der Lendentheil ist wieder etwas breiter und von oben und unten plattgedrückt; der Kreuztheil endlich macht das Ende des Rückenmarkes aus und bildet keinen eigentlichen Strang mehr. Wenn gleich dicse Durchmesser sich im Allgemeinen nach der Gerâumigkeit des Wirbelkanals selbst richten, so füll£ das Rückenmark doch nicht den ganzen Kanal aus, denn zwischen ihm und der harten Haut bleibt ein ziemlicher Zwischenraum. Wie das Gehirn, so ist auch das Rückenmark von einer aussern,
mittlern und innern Haut umgeben. 1) Die au s s er e oder harte Rückenmarkshaut {Membrana
externa s. dura mater spinalis) stellt einen langen geraumigen Schlauch dar, der das Rückenmark scheidenartig umgibt und aus einer aussern und innern Platte zusammengesetzt ist. Die aussere Platte ist eine fibrose Haut, die aber hier nicht wie in der Schadelhöhle fest, sondern nur locker an den Wirbeln anliegt, so dass zwischen beiden ein Zwi- schenraum sich vorfindet, der ein fettreiches Zellgewebe und die Blut- leiter des Rückenmarkes enthalt. Die innere seröse Platte'schickt als ausserer Sack der Spinnwebenhaut zwischen je zwei Rückenmarks- nerven einen Fortsatz an den innern Sack derselben ab, die zusammen an jeder Seite das gezahnte Band (Ligamentum denticulatum) bilden. Jeder einzelne Fortsatz, der die Gestalt einer dreieckigen Zacke hat, besteht aus Fasern der harten Haut, die von der Spinn- webenhaut umgeben sind; er liegt mit seiner breiten, nach innen L e y h , Anatomie. 60
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gerichteten Grundflache an dem Seitenrande des Rückenmarkes, und
geht mit seiner nach aussen gestellten Spitze in die harte Haut über. Fig. 183. Fig. 184. Fig. 185.
Das Rückenmark durch Oeffnen des Wirbelkanals von oben blosgelegt.
Der Halstheil des Der Eückentheil des Der Lenden- und Kreuztheil Rückenmarkes. Rückenmarkes. des Rückenmarkes.
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a. Das Gehirn.
b-b. Das Rückenmark. c-c. Die Halsnerven. Die Venen des Rückenmarkes bilden an jeder Seite zwischen
der harten Haut und der innern Flache des Wirbelkanals die Wirbel- blutleiter (Sinus columnae vertebrali^). Jeder Wirbelblutleiter geht seiner Seite aus dem Oberhauptsblutleiter hervor, setzt sich dann rechts und links auf der untern Flâche des Wirbelkanals neben dem innern langen Bande bis zu dem Kreuzbein fort, empfângt die Venen von dem Rückenmark und seinen Hauten, und gibt an jedem Zwischenvvirbelloch einen Ast nach aussen ab, die am Halse in die Halswirbelvenen, an dem Rücken in die Zwischenrippenvenen, an |
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den Lenden in die Lendenvenen und an dem Kreuzbein in die Kreuz-
beinvenen sich ergiessen. 2) Die mittlere oder Spinn web enhaut des Rücken-
markes {Membrana media s. arachnoidea) zeigt mit Ausnahme des vorhin erwahnten gezahnten Bandes keine Abweichung von der des Gehirns. 3) Die innere oder weiche Haut des Rückenmarkes
(Membrana interna s. pia mater spinaux) scheint etwas dichter und stàrker zu sein aïs am Gehirn, stimmt aber im Uebrigen ganz mit derselben iiberein. An dem Riickenmark betrachtet man ein v or de re s und h in-
teres Ende, eine obère und untere Flâehe, zwei Seiten- r an der und den Kan al des Rückenmarkes. Das v orde re Ende ist ziemlich stark und geht an dem grossen
Oberhauptsloch in das verlangerte Mark über; das h intere Ende ist schmaler und theilt sich in viele einzelne Nervenstrange, was Veranlassung gab , das hintere Ende auch als Pferdesch weif (Cauda equina) zu bezeichnen. Die obère F lâche ist etwas gewölbt und in der Mitte mit
einer seichten Liingenrinne versehen, wodurch das Riickenmark in zwei gleiche Halften zerfallt; die untere, ebenfalls etwas gewòlbte Flache ist mit einer tiefern Lângenrinne versehen , weiche die Rücken- marksarterie aufnimmt. Die S eit enrânder begrenzen als ein rechter und linker
die beiden Flachen; an ihnen kommen die "Wurzeln der Riickenmarks- nerven zusammen, die in ihrer Nàhe an der obern und untern Flache ihren Ursprung nehmen. Der Kanal des Rückenmarkes (Canalis medullae spinalis)
ist die fortgesetzte Schreibfeder des verlangerten Markes; er ist sehr enge, reicht bis in das hintere Ende und enthàlt etwas seröse Flüssig- keit, weiche mit der in den Hirnkammern in Verbindung steht. Das Riickenmark làsst dieselben Substanzen erkennen wie das
Gehirn; an ihm macht die weisse Substanz die âuss er e und die grauröthliche die innere Lage aus. Wird nun das Rückenmark an irgend einer Stelle quer durchschnitten, so erscheint die grau- röthliche Substanz an der Durchsclmittsflache in Gestalt eines H, das von der weissen Substanz glcichsam wie eingefasst ist. Was nun den Bau des Rückenmarkes selbst anbetrifft, so besteht
es aus zwei gleichen Hâlften und jede Halfte wieder aus mehreren Strangen, die nicht sehr schwer von einander zu trennen sind; man kann namlich jede Halfte in drei obère und zwei untere verschieden starke S tran ge theilen, woraus ersichtlich ist, dass jede Hâlfte aus fiinf einzelnen ungleich grossen Strangen zusammengesetzt ist. Die Arterien, die sich an dem Rückenmark und seinen Hâuten
verzweigen, sind : die Rückenmarksarterie, ein Zweig von Aesten der Oberhauptsarterien, die Rückenmarkszweige von den Halswirbel-, Zwischemippen-, Lenden- und Seiten-Kreuzbeinarterien; die Venen gehen in die Wirbelblutleiter über. |
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Dem Rückenmark wild eine ahnliche Function zugeschrieben wie
dem verliingerten Marke, von dem es eigeiitlich auch nur als eine Fortsetzung zu betrachten ist; es scheint demnach ebenfalls die be- wegende Kraft luid die Empfindung zu leiten. Bei den iibrigen Hausthieren zeigt das Rückenmark keine
besondere Abweichungen. Ìli. Me tttwm. (Nervi.)
Die Nerven sind theils weisslich, theils röthlich aussehende
strangförmige Weichgebilde, die ihr Centralende an dem Gehirn und Rückenmark, und ihr p erip h eris ches Ende in dem Gewebe der Organe haben ; sie bestellen aus einzelncn Nervenfasern, von denen mchrere mit einander einen Nervenbündel (Fasciculus nervosus) und mehrere solche zusammen einen Nervenstrang (Funiculus nervosus) ausmachen. Jeder Nerv ist in eine eigene ziemlich feste Hülle, der soge-
nannten Nervenscheide (Neurilema),' eingeschlossen. die aber an manchen Nerven in so fern eine Ausnahme macht, als sie âusserst dünn ist, wie z. B. bei den Riech- und Hòrnerven, so dass diese gegenüber von andern Nerven viel weicher erscheinen. Die Hauptaste der Nerven gehen theils gerade, theils geschlangelt
n. s. f., begleiten als tiefliegende gewöhnlich die Arterien und als ob erf) achlich e die Hautvenen. In ihrem Verlaufe gehen sie hàufige Verbindungen (Anastomoses) mit einander ein, die aber auf mehrere Arten geschehen ; denn so trifft man, dass ein oder mehrere Nervenbiindel ihren Hauptast, gewöhnlich miter eiiiem sehr spitzigen Winkel, verlassen, nach einer mehr oder weniger grossen Strecke sich an den Hauptast eines andern Nerven aiischliessen, oline also in dessen Substanz selbst iiberzugehen, und alsdann mit deinselben verlaufen und sich verzweigen ; oder aber geht ein Nervenbiindel ununterbrochen in den eines andern Nerven iiber, wodurch eine sogenannte Bogenschlinge (Ansa aciformis) gebildet wird, wie z. B. die Sehlingen in den Lippen etc. \ Wenn mehrere Nerven in ihrem Verlaufe in irgend einem Organe
zusammentreffen, sich iiberkreuzen und mit einander verbinden, so entsteht dadurch ein Nerven gè fi echt (Plexus nervosus). An den peripherischen Enden bilden die sehr feinen Nervenbiindel, durch haufige Anastomosen, den sogenannten Endschlingen oder End- umbiegungsschlingcn (Ansae terminales), zahlreiche Geflechte, welche atfeh die EndgefIechte (Plexus terminales) genannt werden. Auch bilden die Nerven in ihrem Verlaufe Anscliwellungen, die
als Nervenknoten (Ganglio) bezeichnet werden; diese haben ge- ïvöhnlich eine grauröthliche Farbe und eine platte, rundliche u. s. f. Gestalt; bald sind sie so klein, dass sie nur mit dem bewaffneten Auge wahrgenommen werden können, bald aber so gross, dass sie sogleich in die Augen fallen. In grössern Knoten bilden mitunter die Fascili der Nervenbiindel ein dicht beisammen liegendes Geflecht, |
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das man als ein g an gli ös es Geflecht (Plexus gangliosus) be-
zeichnet. Jeder Nervenknoten ist mit einer mehr oder minder starken Scheide umgében, die feine Blutgefâsse enthalt und die Knoten mit den nachbarlichen Gebilden verbindet. Was die Function der Nerven anbelangt, so sind sie theils die
Trager der Bewegung und Empfmdung in den der Willkühr unter- worfenen Organen, wie die Hirn- und Rückenmarksnerven, theils, wie die Gangliennerven (grosse symphatische Nerven), die Trager der Bildungstliatigkeit in den der Willkühr nicht unterworfenen Organen. Sammtliche Nerven zerlallen in drei Hauptabtheilungen, namlich
in die H i r n n e r v e n, die Rückenmarksnerven und in die Gangli ennerven. A. gite $trnrtert>eit. (Nervi encephall)
Die Hirnnerven ontspringen symmetrisch aus den einzelnen Theilen
des Gehirns, treten alsdann durch die in die Schadelhöhle führenden Oeffnungen nach aussen, um sich in verschiedenen, bcsonders am Kopfe gelagerten Organen zu verzweigen, nach denen sie aueh mit wenigen Ausnahinen ihre Namen erhalten haben. Man nimmt ge- wöhnlich zwölf Hirnnervenpaare an, obgleich eines, als soge- |
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Fig. 1S6.
Die Grtindfliiche des Gehirns mit dem
Ursprung der XII Hirnnervenpaare.
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nannte Beinerven, seinen Ursprung
in dem Halstheil des Rückenmarkes nimmt, durch das grosse Oberhaupts- |
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loch in die Schadelhöhle gelangt und
durch die Drosseladerlöcher wieder aus derselbeu tritt. Von den untem Hirn- lappen an nach qben bis zu dem ver- langerten Marke kommen die Hirn- nerven in nachstehender Reihenfolge nach einander, und um einen summa- rischen üeberblick über den Ursprung derselben zu haben, wird dieser mit der darauf bezüglichen und hier ein- geschaltenen Figur zugleich beigefügt. I. Paar: der Ri echn erv (Nervus
olfactorius) (Fig. 186. a.) entspringt mit drei Wurzeln theils an dem drei- eckigen und grauen Hügel, theils an der Grundflache des grossen Gehirns. II. Paar: der Sehnerv (N. opti-
cus) (Fig 186. b.) nimmt seinen Ur- sprung in dem Sehhügel und der vor- dern Erhabenheit der Vierliügel. III. Paar: der gemeinschaft-
liche Augenmuskelnerv (AT. ocu- lomotorius) (Fig. 186. c.) entspringt mit mehreren Wurzelfaden an dem Schenkel des grossen Gehirns. |
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Das I. Paar : der Gcrnchsnerv.
Das H. Paar: der Sehnerv. Das III. Paar: der gemeinschaflliche Augen- muskelnerv. Das IV. Paar : der Rollmuskclnerv. Das V. Paar: der dreigclhcille Nerv. Das VI. Paar: der aussere Augenmuskelnerv. Das VII. Paar: der Angesichtsnerv. Das VIII. Paar : der Höraerv. Das IX. Paar: der Zungen- Schlundkopfnerv. Das X. Paar: der Lungcn-JIngcnnerv. Das XI. Paar: der Beinerv. Das XII. Paar: der Znngen-Fleischnerv. |
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IV. Paar: der Eollmuskelnerv (N. patheticus) (Fig. 186. d.)
entsteht mit mehreren Wurzelfâden an dem untern Schenkel des kleinen Gehirns, der Hirnklappe und der hintern Erhabenheit der Vierhügel. V. Paar: der dreigetheilte Nerv (N. trigeminus) (Fig. 186. e.)
geht mit mehreren Wurzelfâden aus dem Hirnknoten, dem Seiten- schenkel des kleinen Gehirns, dem Oliven- und strickförmigen Körper des verlangerten Markes hervor. VI. Paar : der aussere Auge n muskei nerv (2V. abduccens)
(Fig. 186. f.) entspringt mit zwei Wurzeln aus dem Pyramidenkörper des verlangerten Markes und dem obern Schenkel des kleinen Gehirns. VII. Paar: der Angesichtsnerv (N. facialis) (Fig. 186. g.)
entspringt zwischen dem fünften und achten Paar in dem Hirnknoten und dem obern Schenkel des kleinen Gehirns. VIII. Paar: der Hörnerv (N. acusticus) (Fig. 186. h.) nimmt
seinen Ursprung hinter der dreiecldgen Grube in dem verlangerten Marke und in dem obern Schenkel des kleinen Gehirns. IX. Paar: der Zungen-Schlundkopfnerv (AT. glosso-
pharyngeus) (Fig. 186. i.) entsteht in dem strickförmigen und Öilven- körper des verlangerten Markes. X. Paar: der Lungen - Magenn erv (N. pneumo-gastricus)
(Fig. 186. k.) hat seinen Ursprung wie der vorige in dem strick- förmigen und Olivenkörper des verlangerten Markes. XI. Paar: der Beinerv (N. accessorivs Willisü) (Fig. 186. 1.)
entspringt an dem Halstheil des Riickenmarkes, indem er mit einem feinen Faden zwischen dem sechsten und siebenten Halsnerven aus dem obern aussern Strang des Riickenmarkes hervorgeht, neben dem gezahnten Bande nach oben lauft und durch das grosse Oberhaupts- loch in die Hirnhöhie tritt, wo er an dem strickförmigen Körper des verlangerten Markes seine Lage hat. XII. Paar: der Zungen-Fleischnerv (N. hypo-glossus)
(Fig. 186. m.) entspringt mit mehreren Wurzelfâden sowohl an dem Pyramidenkörper, als auch dem Olivenkörper des verlangerten Markes. I. Der Riechnerv. (Nervus olfactoriw.)
Der Riechnerv oder der Geruchsnerv ist ein starker, hohler,
innen aus grauröthlicher Masse bestehender Nerv, der an der Grund- flaehe des Gehirns liegt und daselbst mit drei Wurzeln seine Ent- stehung nimmt. Die âussere Wurzel ist die langste, indem sie schon in dem obern Theile des obern Lappens des grossen Gehirns ihren Anfang nimmt, dann neben dem dreiecldgen Hügel in einem nach aussen gerichteten Bogen herablauft und in den Hauptstamm iibergeht, die mittlere viel kürzere Wurzel geht aus dem dreieckigen Hügel hervor und die innere Wurzel entspringt in dem untern Lappen des grossen Gehirns ganz in der Nâhe der grauen Hügel. Alle drei Wurzeln vereinigen sich nun zu dem Hauptstamm, der
in einer eigenen Vertiefung an der Grundflàche des grossen Gehirns nach unten bis in die Siebgrube des Siebbeines lauft, und in dieser |
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eine bedeutende Anschwellung, den Riechkolben (Bulbus nervi
olfactorii), bildet. Von diesem Kolben oder Knollen gehen nun erst die eigentlichen Riec h nerven (Rami bulbi olfactorii) durch die Siebbeinlöcher in das Labyrinth des Siebbeines, an welchem sie sich zwischen der Schleimhaut und den gewundenen Knochenplattchen verzweigen. Mehrere Paden gehen zum Theil an die aussere Wand der Nasenhöhlë, und verzweigen sich in der Schleimhaut der vordern und theihveise auch der hintern Nasenmuschel, zum Theil laufen sie an die innere Wand, an welcher sie sich in der Schleimhaut der Nasen- scheidewand verasteln; von den letztern lassen sich zwei bis drei kleine Zweige bis in die Jacobson'sche Röhre verfolgen, in der sie mit Zweigen des fünften Hirnnervenpaares zusammentreffen. Durch die Riechnerven wird die Geruchsempfindung vermittelt,
und nur sie sind die einzigen Trager dieser Empfindung. II. Der Sehnerv. (Nervus opticus.) (Fig. 187. aa.)
Der Sehnerv ist von weisslicher Parbe, der von den Sehnerven-
hügeln und mit einigen Wurzelfaden auch von der vordern Erhabenheit der Vierhügel entspringt; mit seinem anfangs platten, dann mehr runden Theil geht er von oben in schiefer Richtung nach hinten und über den Schenkel des grossen Gehirns seiner Seite nach unten und innen bis unter das Markkügelchen, mit dem er, so wie mit dem Schenkel, in genauer Verbindung steht. Unter dem Markkügelchen und dem Trichter verbindet und
kreuzt sich zugleich der Sehnerv in Gestalt eines X mit dem gleich- namigen Nerv der andern Seite, was man die Kreuzungsstelle der Sehnerven (Chiasma nervorum opticorum) nennt. In dem Chiasma geschieht ab er nur eine theilweise Kreuzung der Nerven- fasern und zvvar bei den innern, so dass also nur diese von der entgegengesetzten Seite des Gehirns kommen. Von dieser Kreuzungsstelle setzt sich nun jeder Sehnerv durch
das Sehloch des Keilbeines seiner Seite bis in die Augenhöhle fort; in dieser geht er, von dem hintern geraden Muskei eingeschlossen, nach dem Augapfel und durchbohrt, nachdem er zwei Krümmungen gemacht hat, dessen undurchsichtige Hornhaut und Aderhaut, urn sich in der hintern Augenkammer zwischen letzterer Haut und dem Glaskörper des Augapfels als Netzhaut auszubreiten (siehe deren Be- schreibung weiter unten bei dem Auge). Die Wirkung der Sehnerven erfolgt nur durch Gesichtsempfin-
dungen, die sowohl durch aussere als innere Reize hervorgebracht werden können. III. Der gemeinschaftliche Augenmuskelnerv. (Nervus oculomotorius.) (Fig. 187. b.)
Dieser ist ein kleiner, etwas plattgedrückter Nerv, der an der
Grundflache des grossen Gehirns liegt und an dieser mit mehreren Wurzelfaden ungefahr in der Mitte aus dem Schenkel des grossen Gehirns hervorgeht; er lauft alsdann, von der harten Hirnhaut schei- denartig umgeben, nach unten und etwas nach aussen durch den |
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facherigen Blutleiter und von diesem in die schmale, zur Seite des
Körpers des Keilbeines liegende Rinne, welche er wieder verlasst, indem er mit dem ersten Ast des dreigetheilten und dem aussern Augenmuskelnerven durcli das hintere Augenhöhleiiloch in die Augen- höhle tritt und sieli daselbst alsbald in einen obern und untern Ast spaltet. 1) Der obère Ast (Ramus superior) ist der kleinere von beiden;
er geht in den obern geraden Muskei des Augapfels, theilt sich daselbst in mehrere kleine Zweige, von denen einige auch den innern obern Augenlidmuskel versehen. |
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Fig. 187,
Die Augenhöhle mit den Nerven des rechten Auges von aussen geöffaet. |
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a a. Der Sebnerv. d'". Der Naseniierv.
b. Der gemeinschaflliche Augenmuskelnerv. e. Der a'ussere Augentnuskelnerv.
c. Der Follmuskelnerv. e'. Der a'ussere gerade Mnslfel.
d. Der erste Asl des V. Hirnnervens. f. Der milere Augenlidnerv vom zweiteu Ast des
d'. Der Thrënennerv. V. Hininerven. d". Der Slirnaerv.
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2) Der unte re Ast (Ramus inferior), welcher grösser und
starker als der vorige ist, lauft nacli unten und gibt folgende Zweige ab. a) Einen kurzen feinen Zweig, der sich mit dem Augenknoten
verbindet und die kurze Wurzel des Augenknotens (Radix brevis ganglii ophthalmici) genannt wird. Der Augenknoten oder Ciliarknoten (Ganglion ophthalmicum s. ciliare) liegt in der Nalie des untern Astes des dritten Hirnnerven ; er ist klein, an beiden Seiten etwas plattgedrückt und von röthlichweisser Farbe; durch die kurze Wurzel verbindet er sich mit genanntem Aste und mit einem lângern-Faden, die lange Wurzel (Radix longa) genannt, mit dem Nasenaste des dreigetheilten Nerven. Von dem Augenknoten |
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gelien nun feine Nervenfaden ab, die sich mit ahnlichen des ersten
und zweiten Astes des dreigetheilten Nerven zu dem Blendungs- geflecht (Plexus ciliaris) vereinigen, von dem dami die sehr feinen Blendungsnerven (Nervi cüiares) hervorgehen, die theils den Sehnerven, theils die Gefasse der Ader- und Regenbogenhaut be- gleiten und mit diesen die undurchsichtige Hornhaut des Augapfels durchbohren, um an den zwei erstgenannten Hauten sich zu ver- zweigen. In dor Nahe des aussern Randes der Regenbogenhaut bilden die feinen Nervenfaden einen Kranz. b) Ein stiirkerer Zweig geht von dem untern geraden Muskei
nach unten, und verastelt sich in dem kleinen schiefen Muskei des Augapfels. c) Mehrere kleine Zweige an den untern und innern geraden Muskei.
Der gemeinschaftliche Augenmuskelnerv leitet die Bewegung ge- nannter Muskeln.
Bei den Wiederkauern ist dieser Nerv im Verhâltnisse viel
starker als bei dem Pferde; er geht ebenfalls durch das hintere Augenhöhlenloch des Keilbeines, das aber hier mit dem Kinnbacken- loch eine gemeinschaftliche Oeffnung bildet, in die Augenhöhle. IV. Der Rollmuskelnerv. {Nervus trochlearis.) (Fig. 187. c.)
Dieser Nerv wird auch der pathetische Nerv (N. patheticus)
genannt ; er ist unter allen Himnerven der kleinste, und entspringt mit mehreren Wmzelfaden theils an dem untern Schenkel des kleinen Gehirnes, theils in den Markstreifen der Hirnklappe und theils in der obern Erhabenheit der Vierhügel. Zwischen dem Hirnknoten und dem obern Lappen der Hemisphare seiner Seite tritt er, durch das Hirnzelt gehend, an die Grundflache des Gehirns, an welcher er aussen an dem zweiten Ast des dreigetheilten Nerven nach unten und vorn lauft, und dann durch das fïïr ihn bestimmte Rollnerven- loch des Keilbeines in die Augenhöhle tritt. In dieser durchbohrt er die Augenhöhlenhaüt, geht dann übcr den andern Augennerven nach vorn, um sich in dem grossen schiefen Muskei des Augapfels alleili zu verzweigen. In Ermanglung des Rollnervenloches gelangt er durch das hintere Augenhöhlenloch in die Augenhöhle. Der Rollmuskelnerv leitet die Bewegungen des grossen schiefen
Muskels; auch scheint er einige sensible Nervenfasern zu besitzen. Da das Rollnerveuloch bei den übrigen Hausthferen fehlt, so geht
er bei diesen durch das hintere Augenhöhlenloch, welches bei den Wiederkauern und dem Rinde mit dem Khmbackenloch cine gemein- schaftliche, bei dem Hunde und der Katze aber eine besondere Oeffnung bildet. V. Der dreigetlieilto Nerv. (Nervus trigeminus.)
Der dreigetheilte, oder der dreiastige, oder der mittlere
sym pat bische Nerv (N. symphaticus médius) entspringt mit meh- reren Wurzelfaden in dem Hirnknoten, dem strickförmigen und Oliven- körper des verlangerten Markes ; diesc vereinigen sich zu zwei grössern I. e y h , Anatomie. .01
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Wurzelasten, welche dann in einen Knoten, der halb mondf örniige
pder Gasser'sche Knoten (Ganglion semilunare s. Gassen) genannt, übergehen, aus dem nun drei Hauptiiste hervortreten. Es sind diess der Augenast, der Vorderki ef erast und der Hinterki e f erast. I. Der Augenast. {Ramus ophthalmicus.) (Fig. 187. d.)
Der Augenast ocler der erste Hauptast des' fünften Hirnnerven
ist der kleinste von diesen, er lauft, anfangs genau mit dem Vorder- kieferast verbunden, durch den facherigen Blutleiter nach unten, tritt dann, naehdem er denselben verlassen hat, mit dem dritten und sechsten Hirnnerven in die seiclite schmale Rinne des Kcilbeines und von dieser durch das hintere Augenhöhlenloch in die Augenhöhle, in welcher er sich in drei grössere Aeste theilt. 1) Der Thriinennerv (Ramus lacrymalis) (Fig. 187. d'.) ist
ein kleiner Stamm, der zwischen dem aussern und obern geraden Muskel an die obère Wand der Augenhöhle geht, kleine Zweige an das Blendungsgeflecht abgibt und sich hernach in zwei Zweige theilt. a) Der innere Zweig theilt sich in mehrere Nervenfaden, die
sich theils in der Thranendrüse verzwcigen, theils durch dieselbe und unter dem Augenbogenfortsatz des Stirnbeines in die Bindehaut und das obère Augenlid gehen. b) Der iiussere Zweig lauft nach vorn und oben über dem
Augenbogenfortsatz bis an das Vorderhaupt, verbindet sich hier mit Nervenzweigen des siebenten und dem Unterkieferaste des fünften Hirnnerven, und endigt sich dann in der Haut. In der Augenhöhle steht er überdiess noch durch zwei Zweige mit dem Unter-Augen- lidn erven in Verbindung. 2) Der Stirnnerv (Ramus frontalis) (Fig. 187. d".) ist grösser
als der vorige; er besteht aus mehreren Nervenbündeln, welche an der innern Wand der Augenhöhle nach vorn laufen, durch das Augen- bogenloch des Stirnbeines aus der Augenhöhle treteu und sich in der Haut an der Stime verzweigen ; auch dieser Nerv verbindet sich mit einem Zweig des siebenten Hirnnerven. 3) Der Nasennerv (Ramus nasalis) (Fig. 187. d'".) wird auch
als Nasen-Augenast (Ramus naso - ciliaris) bezeichnet. Dieser Nerv kommt dem vorigen- an Grosse gleich, und liegt mit seinem Hauptstamme ganz in der Tiefe, im Grunde der Augenhöhle, zwischen dem hintern und obern geraden Muskel; hier beschreibt er nun einen Bogen und tritt dann durch das vordere Augenhöhlenloch, das von dem Stirn- und Keilbein gebildet wird, in die Schadelhöhle. Er spaltet sich in folgende Aeste: a) Den Blendungsnerven (Ramus ciliaris)] dieser theilt sich
in zwei Zweige, von denen einer, die lange Wurzel des Augenknotens genannt, mit diesem Knoten sich verbindet, der andere dagegen theilt sich in zwei Zweige, die mit mit dem Sehnerven gegen den Augapfel gehen, an diesem sich wieder in mehrere kleine Zweige theilen, welche alsdann den hintern Theil der undurchsichtigen Hornhaut durchbohren und in dem Augapfel bis zur Regenbogenhaut sich fortsetzen. |
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b) Den un tem Au gen li das t (Bamus palpebrai: inférions),
welciier an der innern Wand der Augenhöhie bis an den innern Augcnwinkel lauft, an diesem aus der Augenhöhie tritt, und in der aussern Haut des untern Augenlides sich endigt. In der Augenhöhie schickt er Zweige an den Thranensack, die Thranenkarunkel, die Harder'sche Drüse und die Bindehaut. c) Den Siebbein nerven (Nervits ethmoidalis) ; es ist diess
der fortlaufende Nasennerv, der durcli das vordere Augenhöhlenloch in die Schadelhöhle getreten ist, dieselbe aber wieder verlâsst, indem er durch ein Loch der Siebgrube in die Nasenhöhle sich fortsetzt, in dieser an der senkrechten Platte des Siebbeines herabgeht und in der Schleimhaut der Nasenscheidewand und der vorderu Nasenmuschel sich verzweigt. II. Der Vorder- oder Oberkieferast. (Bamus maxUlaris superior.) (Fig. 188. a.)
Der Vorderkieferast oder der -zweite Hauptast ist betrachtlich
starker als der eiste, mit welchem er anfangs verbunden ist, nachher sich aber von ihm wieder trennt, da er in die breite Rinne zur Seite des Körpers des Keilbeines und von dieser durch das Kinnbackenloch in die Augenhöhie geht, in welciier er sich in drei Aeste spaltet; es sind diess der Unter-Augenlidn erv, der Keilb ein-Gaumen- n e r v und der u n t e r e Augenhöhlennerv. 1) Der Unter-Augenlidn erv (Nervus palpebrae inferioris)
(Fig. 187. f. und Fig. 188. b.) geht von dem Vorderkieferast gewöhn- lich noch innerhalb des Kinnbackenloches ab, lauft dann nach vorn, durchbohrt die Augenhöhlenhaut, um in die Augenhöhie zu gelangen ; in dieser steht er durch zwei Zweige mit dem Thranennerv in Ver- bindung, geht dann an der âussern Wand der Augenhöhie nach unten und vorn, um sich in dem untern Augenlide zu verzweigen. 2) Der Keilbein-Gaumennerv (Nervus spheno-palatinus)
(Fig. 188. b'.) besteht aus einem kurzen, aber stârkern Stamme als der vorige, der an der âussern Fliiche des vordern Fliigels des Keil- beines und des Gaumenbeines liegt und sich in folgende Aeste theilt. a) Der obère Nasennerv (Nervus nasalis superior) (Fig.
188. c.) ist auch unter dem Namen Nasen-Gaumennerv (N.naso- palatinus) bekannt; er liegt an dem Augenhöhlennerv und ist somit der oberste Ast des Keilbein - Gaumennerven. Er tritt durch das Nasenloch des Gaumenbeines in die Nasenhöhle, bildet hier einen kleinen Knoten, der Nasen-Gaumenknoten (Ganglion naso- palatinum) genannt, und spaltet sich dann in einen innern und aussern Ast. aa) Der innere Ast oder der Nasenscheidewandast
(Bamus internus s. septi narium) geht an die innere Wand der Nasen- höhle, die von der Nasenscheidewand gebildet wird, und verzweigt sich in der Schleimhaut derselben ; aus ihm kommt auch der Nerv der J a c o b s o n ' s c h e n R ö h r e, der sich in dieser Röhre mit Zweigen von dem Riechuerven verâstelt. Fin weiterer Zweig, den der innere Ast abschickt, geht an der Jacobson'schen Röhre nach unten, tritt |
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dann durch die Gaumenspalte des kleinen Kieferbeines nach hinten
an den harten Gaumen, um sich in diesem und dem Zahnfleisch der Schneidezahne zu verasteln. bb) Der au s s er e Ast (Bamus externus) tritt an die Schleimhaut
der âussern Wand der Nasenhöhle,, und verzweigt sich besonders in dem mittlern und hintern Nasengang und in der hintern Nasenmuschel. Fig. 188.
Die Nerven an der rechten Seito des Kopfes blosgelegt (der rechte Hinterkieferast
ist entferut und die rechte Backe aufgeschlagen).
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Der dritte Ast des fiinften llirnnervcn.
Der aussere Katimuskelnerv.
Die vordern Schlöfennerven.
Der in nere Kaumuskelnerv.
Der Wangennerv.
Der oberflachüche Schlâfenneiv.
Der binterc Zahnnerv.
Der Kinnast desselben.
Der Ziinrzennerv.
Der ober(làchlic!ic Ast desselben.
Der tiefe Ast desselben.
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b) Der grosse Gaumennerv (Nervus palatinus major) (Fig.
188. d.) ist ein stalker Ast, der durch das obère Gaumenloch in den Gaumenkanal und von diesem durch das mittlere Gaumenloch in die Gaumenrinne des grossen Kieferbeines geht, in welcher er bis zu den Schneidezahnen hcrablauft. Von ihm gchen einige feine Nerven- faden vor dem Eintritt in den Gaumenkanal an das Gaumensegel. und einige durch den Knochen in die Gaumenhöhle, um sich hauptsachlich in der Schleimhaut derselben zu verzweigen; in der Gaumenrinne gehen Zweige durch die Ocffnungen des grossen Kieferbeines in die Nasenhöhle. und verasteln sich in der Nasenschleimhaut. die den |
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liintern Nasengaiig auskleidet; zahlreiche Zweige schickt er an den
harten Gaumen selbst, die mit denen des Nervens der andern Seite ein grosses Nervengeflecht bilden, von dem Zweige an die Schleim- haut des harten Gaumens und das Zahnfleisch der Backzahne gehen. c) Die obern Zahnnerven (Rami dentales superiores)
(Fig. 188. e.) sind einige kleine Nervenzweige, welche durch kleine Oeffnungen an der Beule des grossen Kieferbeines durchgehen, urn sich an den Wurzeln der hintern Backzahne zu verzweigen. d) Der kleine Gaumen nerv (Nervus palatinus minor) (Fig.
188.'f.) ist bedeutend kleiner als der grosse; er lauft auf der Beule des grossen Kieferbeines nach hinten und unten, geht dann um' die Rolle des Flügelbeines und verzweigt sich in dem Gaumensegel. e) DasKeilbcin-Gaumengeflecht (Plexus spheno-palatinus)
liegt zwischen dem Kcilbein-Gaumennerven und den Knoehen; es ist aus vielen feinen Nerven zusammengesetzt, die grösstentheils von diesem, dem Thranennerven und dem Vorderkieferaste des fünften Hirnnervens kommen, einige kleine Knoten, die Keilbein-Gaumen- knot en (Ganglia spheno - palatina) genannt, bilden, und Zweige an den Siebbeinnerven und das Blendungsgeflecht schicken. Aus diesem Geflechte geht aa) Der Flügelnerv odcr der Vi dis che Nerv (Nervus
pterygotdeus s. Vidianus) hervor. Es ist diess ein feiner Nerv, der nach oben in den Vidischen Kanal geht, in der Höhe des Flügel- loches des Keilbeines aus demselben wieder tritt, dann sich zwischen dem Keilbein und der Eustachischen Böhre weiter nach oben fortsetzt und hier zwei kleine Zweige an den grossen sympathischen Nerven sendet; nach diesem geht er durch das Warzenloch in den Spiral- gang, in welchem er sich mit dem siebenten Hirnnerven verbindet. In dem Vidischen Kanal gehen von ihm einige diinne Zweige an die Schleimhaut der Eachenhöhle. 3) Der Unter-Augenliöhlennerv (Nervus infraorbitalis)
(Fig. 188. g.) liegt hinter dem Unter-Augenlidnerven und über dem Keilbein - Gaumcnnerven ; er besteht aus mehreren locker beisammen- liegenden Nervenbiindeln und ist der starkste von diesen drei Aesten, da er als der fortlaufende Stamm des Vorderkieferastes zu betrachten ist. Durch das obero Kieferloch gelangt er in den Vorderkieferkanal und durch das untere Kieferloch wieder aus demselben an die Gesichts- flache, an weieher er sich bis zur Naso und der Vorderlippe fortsetzt. Aus ihm gehen nachstehende Aeste hervor. a) Der vordere Zah nnerv (Nervus alveolaris anterior) trennt
sich in dem Vorderkieferkanal von dem Hauptaste, setzt sich dann in einem kleinen, von dem grossen und kleinen Kieferbein gebildeten Kanal nach vorn und unten bis zu den Schneidezâhnen fort, in welchem Verlaufe er Zweige an die Wurzeln der vier ersten Backzahne, des Hackenzahnes und der drei Schneidezahne seiner Scite schickt. d) Der Nasenrückennerv oder der oberflachliche Nasen-
nerv (Nervus nasalis superfleialis) (Fig. 188. g'.) geht ausserhalb des Kanals, von dem Kicfermuskel der Vorderlippe bedeckt, von |
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dem Hauptast ab, theilt sich dami alsbald in mehrcre Aeste, die
nach vorn und unten durch die Muskelu der Lippen und der Nase laufen, und sich in der Haut des Nasenriickens und dein untern Theil der Nasenschleimhaut endigen. c) Der unte re Nasennerv (Nervus nasalis inferior) (Fig.
188. g".) ist starker als der vorige, mit dem er übrigens gleichen Ursprung hat ; er lauft ebenfalls nach vorn und unten, theilt sich in mehrere Aeste, die dann, bedeckt von dem kleinen Kiefermuskel der Nase, über den freien abgerundeten Rand des Nasenfortsatzes des kleinen Kieferbeines bis in den untern Theil der Nasenhöhle gehen, hier Zweige an die Schleimhaut derselben abgeben, hernach durch das untere Nasenloch wieder nach aussen gehen und in der Haut der Vorderlippe sich endigen. d) Der Nerv der Oberlippe (Bamus labii superioris) (Fig.
188. g"'.) ist der starkste Ast des Unter-Augenhöhlennervs; er geht nach unten bis in die Oberlippe, in welchem Verlaufe er sich in mehrere Aeste theilt, die sich mit Zweigen des Angesichtsnerven kreuzen und verbinden, alsdann durch die Muskeln der Oberlippe gehen und sich in der Haut der Oberlippe endigen. In den Lippen geht an jedes Tastbaar ein feiner Nervenfaden. III. Der Hinter- oder Unterldeferast. (Ramus maxülaris inferior.) (Fig. 188. h.)
Der Hinterkieferast als dritter Ast des fünften Hirnnerven ist
stàrker als die beiden vorigen, er entspringt mit einer grössern Portion aus dem Gasser'sehen Knoten und mit einer ldeinern, die nur durch Zellgewebe locker mit dieser verbunden ist, aus dem Gehirn selbst; sein kurzer Hauptstamm tritt durch das Drosseladerloch ausserhalb der Schadelhöhle und theilt sich in der Niihe der Eustachischen Röhre in mehrere Hauptaste. Es sind diess : 1) Der au s s ere Kau muskeln er v (Ramus mas setericits) (Fig.
188. i. und Fig. 189. b.) geht über dem halbmondförmigen Ausschnitt zwischen dem Kron- und Gelenkfortsatz des Hinterkiefers nach aussen und verzweigt sich in dem âussern Kaumuskel. 2) Die vordern Schlafennerven (Bami temporales ante-
riores) (Fig. 188. k.) entspriiigen gewöhnlich aus dem vorigen noch innerhalb des Hinterkiefergelenkes ; sie bestellen aus mehreren Zweigen, die unterhalb dem Gelenkfortsatz des Schlafenbeines nach vorn laufen und sich in dem untern Theil des Schlafenmuskels verzweigen. 3) Der innere Kaumuskelnerv oder der Fliigelnerv (Bamus
pterygoideus) (Fig. 188. 1.) ist ein kleiner Ast, der an dem Luftsack nach unten und hinten lauft, um in dem innern Kaumuskel sich zu ver- asteln. Aus ihm kommt ein Ast für den Spanner des Pauken- felles (Bamus tensoris tympani), der nach hinten und oben über den Ohrknoten lauft und neben der Eustachischen Röhre in die Paukenhöhle tritt, um sich in dem Spanner des Paukenfellcs zu verasteln. Der Ohrknoten oder der Arnold'sche Knoten (Gajiglion
oticum s. Arnoldi) stcllt einen liinglichrunden, etwas plattgedrückten, kleinen, gewöhnlich grauröthlich aussehenden Körper dar, der an der |
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innern Oberflàche des llinterkieferastes des dritten Hirnnervens, von*
dem er auch einige Faden empfangt, ganz in der Nahe an dem Ur- sprung des innern Kaumuskelnervens liegt. Von ihm gehen einige feine Nervenfaden mit dem Nerven des Spanners des Paukenfelles durch die Paukenhöhle zu dem grossen sympathischen Nerven. 4) Der Wangennerv (Nervus buccinatorius) (Fig. 188. m.)
lauft als ein starker Ast anfangs zwischen dem innern Kaumuskel, dann iiber die Beule des g'rossen Kieferbeines zwischen die Muskeln und die Schleimhaut der Backen bis zu den Lippen herab. In diesem Verlaufe gibt er einen Zweig an den innern Kaumuskel, zahlreiche Zweige an die Muskeln und die Schleimhaut der Backen und an die Backendrüsen ab, und endigt sich mit vielen Zweigen in dei- Vorder- und Hinterlippo ; auch verbindet er sicli mittelst eines Zweiges mit dem siebenten Hirnnerven. 5) Der oberflachliche Schlâfennerv (Nervus temporalis
superficialis) (Fig. 188. n. und Fig. 189. c. und d.) setzt sich zwischen dem Luftsack und der Ohrdrüse bis nach hinten unterhalb des Hinter- kiefergelenkes fort; nun biegt er sich, nachdem er Zweige an die Ohrinuschel, das Paukenfell, die Ohrdrüse und den Ohrdrüsenmuskel abgegeben h at, nach aussen um, und theilt sich dann an der Gesichts- flache sogleich in zwei Aeste. a) Der vorder e Ast (c.) geht hint er der Gesichtsleiste, von
der Haut bedeckt, nach unten, und verzweigt sich an der Backe in dieser und in dem Gesichts - Hautmuskel. b) Der hintere Ast (d.) ist starker als der vorige; er lauft
auf dem Masseter von vorn und oben in schrâger Richtung über den vordern und hintern Ast des vordern Backennerven nach hinten und unten bis zur Hinterlippe, verbindet sich genau mit genannten Aesten, und schickt Zweige an den aussern Kaumuskel, den Gesichts- Hautmuskel und an die Haut. 6) Mehrere kleine Zweige gehen in die Ohrdrüse, in welcher
sie sich zahlreich verzweigen, und so mit Zweigen des Angesichts- nerven das Ohrdrüsengeflecht bilden ; von diesem gehen auch Zweige an den Ohrdrüsenmuskel. 7) Der hintere Zahnnerv (Nervus alveolaris posterior)
(Fig. 188. o.) ist ein starker Ast, der mit dem Zungennerven gleichen Ursprung hat; er lauft zwischen dem Flügelmuskel des Hinterkiefers und der innern Flache des Hinterkieferastes bis zu dem Hinterkiefer- loch herab, und tritt dann durch dièses in den Hinterkieferkanal; von ihm gehen ab : a) Der Nerv des Kiefermuskels des Zungenbeines
(Nervus mylohyoideus); dieser entspringt vor dem Eintritt in den Hinterkieferkanal von dem Hauptstamm, lauft dann als ein langer dunner Zweig in genanntem Muskei nach unten, sendet Zweige an diesen Muskei und setzt sich dann in der Nahe des Kinnwinkels zwischen dem Hinterkiefer und dem zweibauchigen Muskei nach hinten und aussen fort, um in der Haut des Kinnes zu endigen. b) Der Zahnast (Reimus dentalis) trennt sich erst in dem
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Hinterkieferkanal von dem folgenden, lauft aber mit diesem in dem
Kanal nach unten an dem Kinnloch voriiber, und tritt dann in einen engen Kanal, der bis unter die drei Schneidezahne seiner Seite reicht; er schickt an die Wurzeln der Backziihne mehrere Zweige an die des Hackenzahnes und der Schneidezahne dagegen nur einen feinen Zweig. c) Der Kinnast (Ramus mentalis) (Fig. 188. o'.) ist viel starker
als der vorige; er verlâsst durch das Kinnloch den Kanal, lauft dann von diesem nach unten und theilt sich in mehrere starke Zweige, die als Nerven der Unterlippe {Nervi labiales inferiores) theils in der Haut derselben sich endigen, theils die sogenannten Bogen- schlingen mit den Nerven des Kinnastes der andcrn Seite bilden. 8) Der Zungennerv (Nervus lingualis) (Fig. 188. p p' p".)
ist ebenfalls ein starker Ast, der zwischen dem Hinterkiefer und dem innern Kaumuskel nach unten lauft und über dem Kiefermuskcl des Zungenbeines an die Zunge tritt. An seinem Ursprung verbindet er sich mit dem Paukenfellnerven, der dem Angesichtsnerven angehört und durch die Glaser'sche Spalte aus der Paukenhöhle tritt. Er theilt sich, nachdein er Zweige an den Flügelmuskel des Hinterkiefers und an die Kinnbackendrüse abgegeben hat, in zwei grössere Aeste. a) Der oberflachliche Ast (Ramus superficialis) (p'.) lauft
zwischen der Schleimhaut und dem Zungenbeinastmuskel der Zunge nach vorn durch die Untorzungendrüse, und dann mit dem Aus- führungsgang der Kinnbackendrüse bis in das Zahnfleisch der Schneide- zahne des Hinterkiefers ; er sendet Zweige an die Muskeln der Zunge, den Kiefermuskel des Zungenbeines, die Unterzungendriise und an die Maulschleimhaut. b) Der tiefe Ast (Ramus profundus) (p".) ist starker als der
vorige ; er geht über den Zungenbeinastmuskel der Zunge in die Tiefe und lauft nun geschlangelt zwischen dem Zungenbeinmuskel und Kinn- muskel der Zunge bis in die Spitze derselben; seine Verzweigung nimmt er sowohl in den Muskeln, als auch in der Sclileimhaut der Zunge und verbindet sich sowohl mit dem oberflachlichen Ast, als auch mit dem neunten und zwölften Hirnnerven. Das fünfte Hirnnervenpaar ist grösstentheils nur Empflndungsnerv
und leitet als soldier insbesondere die Schmerzensempfindungen des Auges, des Ohres, des Geruclis- und Geschmacksorganes, so wie der allgemeinen Decke des Kopfes. Der Zungennerv wurde früher als Geschmacksnerv betrachtet, übrigens haben viele Versuche an Thieren und selbst Beobachtungen an Menschen dargethan, dass er nicht die Gesohmacksempfindungen, sondern nur die Tast- und Schmerzens- empfindungen der Zunge vermittelt. Ueber die Geschmacksnerven siehe das neunte Paar. Die Abweichungen, welche das fünfte Hirnnervenpaar bei den
Wiederkaucrn zeigt, sind folgende. Der Augenast geht ebenfalls durch das hintere Augenhöhlenloch
nach aussen, das aber hier mit dem Kinnbackenloch in eine Oeffnung verschmolzen ist. |
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Ber innere Zweig des Thraneiinervens sendet auch ehi en Zweig
an die Schleimhaut der Stirnhöhle, der aussere Zweig, der im Ver- lialtnissc stiirker als bei dem Pferde ist, versieht zugleich auch die Gefasshaut des Hornzapfcns seiner Seite. Der Stirnnerv geht nicht durch das Augenbogenloch, sondern
unter dem Augenbogenfortsatz des Stirnbeines aus der Augenhöhle. Der Nasennerv zeigt nur in so fern cine Abweichung, als er
verhaltnissniiissig viel stârker als bei dem Pferde ist. Der Vorderkieferast verhult sich im Wesentliehen ganz sb wie
bei dem Pferde, nur zeigt der vordere Zahnnerv die Abweichung, dass er, nachdem er in dem Vorderkiei'erkanal die Zweige an die Wurzeln der Backzahne abgegeben hat, mit seinen sàmmtlichen Nervenbündeln, wegen Mangels des Hackenzahnes und der Schneide- zabne im Vorderkiefer, durch das untere Kieferloch nach aussen an die Gesichtsflache tritt, daselbst sich in mehrere Aeste theilt, die bis zur Nase und der VorderUppe herabgehen und in diesen Theilen sich endigen. Der Hinterkieferast gelangt durch das eirunde Loch aus der
Schadelhöhle und lâsst im Uebrigen koinè wesentliehen Abweichungen erkennen. Bei dem S c h w e i n e linden sich an den Aesten des funften
Hirnnervenpaares folgende Verschiedenheiteu. Der Augenast kommt mit dem der Wiederkâuer in der Haupt-
sache ganz überein. Der Vorderkieferast ist bei dem Schweine im Verhaltnisse sehr
stark; er sendet auch- Zweige an den Rüssel, lasst aber sonst von dem des Pferdes nichts Abweichendes bemerken. Der Hinterkieferast geht wie bei dem Pferde durch das Drossel-
aderloch aus der Schadelhöhle. Der hintere Zahnnerv spaltet sich in dem Hinterkieferkanal in
mehrere Aeste, die sammtlich als Kinnnerven durch die âussern Kinnlöcher treten, so dass die Zweige an die Wurzeln der Schneide- zâhne ihm fehlen. Der oberflachliche Ast des Zungennervens sendet einen Zweig
durch das innere Kinnloch zu den Wurzeln der Schneidezahne. Bei den Pleischfressern theilt sich das fünfte Hirnnerven-
paar in dieselben Aeste wie bei dem Pferde, nur zeigen sie theil- weise in Beziehung auf Stârke und den Austritt aus der Schadelhöhle Verschiedenheiten. Der Augenast tritt wie bei dem Pferde durch das hintere Augen-
höhlenloch aus der Schadelhöhle. Der aussere Zweig des Thranennervens verbindet sich mit dem
hintern Schlafennerven, einem Ast des sicbenten Hirnnervens. Der Stirnnerv geht wie bei dem Rinde unter dem Augenbogen-
fortsatz des Stirnbeines nach aussen. Der Nasennerv stimmt mit dem" des Pferdes überein.
Der Vorderkieferast geht durch das runde Loch nach aussen,
das bei der Katze frei mündet, bei dem Hunde dagegen in einen Leyh, Anatomie. 62
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Kanal führt, von dem dann der Nerv erst durch das Kinnbackenloch
in die Augenhöhle gelangt. lm Allgemeinen zeigt er von dem des Pferdes keine bemerkenswerthe Abweichung. Der Hinterkieferast tritt durch das eirunde Loch aus der
Schadelhöhle. Der hintere Zahnnerv zeigt die Verschiedenheit, dass er sich
in dem Hinterkieferkanal in drei Kinnnerven theilt, die durch eben- soviel Kinnlöcher denselben verlassen. VI. Der âussere Augenmuskelnerv. (Nervus abducens 9. oculomuscularis externus.)
(Fig. 187. e.)
Der aussere Augenmuskelnerv oder der Augen abziehende
Nerv ist der kleinste nach dem vierten Hirnnerven; er entspringt mit mehreren Wurzeln über dem Hirnknoten in dem obern Schenkel des • kleinen Gehirns und dem Pyramidenkörper des verlangerten Markes, lauft hernach hinter dem Hirnknoten nach unten, durch den Raum des facherigen Blutleiters hindurch, schliesst sich dann dem dritten und dem ersten Ast des fünften Hirnnervens an und geht mit diesen, an ihrer hintern Oberflache liegend, durch das hintere Augen- höhlenloch in die Augenhöhle. Er gibt einen oder zwei feine Nerven ab, die sich mit dem Vidischen Nerven verbinden und mit diesem zu dem grossen sympathischen Nerven gehen. In der Augenhöhle angelangt, theilt er sich in zwei Aeste. a) Der obère kürzere Ast verzweigt sich in der aussern und
obern Portion des hintern geraden Muskels des Augapfcls. b) Der untere langere Ast geht an den aussern geraden
Muskei, um in diesem sich zu verzweigen. Das sechste Hirnnervenpaar scheint wahrscheinlich nur als Be-
wegungsnerv betrachtet werden zit diirfen. VII. Der Angesichtsnerv. (Nervu3 facinlis.) (Fig. 189.)
Der Angesichtsnerv, der Antlitznerv oder der kleine
sympathische Nerv (N. sympathicus parvus) liegt zwischen dem fünften und achten Hirnnerven, zwischen welchen or mit mehreren Wurzelfaden aus dem Hirnknoten und dem obern Schenkel des kleinen Gehirns hervorgeht. Mit dem Hörnerven steht er durch Zellgewebe und einem kleinen Verbindungszweigchen in Verbindung, geht alsdann mit diesem bis an den innero Gehörgang, an welchem er sich wieder von demselben trennt. Nun lauft er in dem Spiralgang bis zu dem Warzenloch, verbindet sich daselbst mit einem Faden des Vidischen und des zehnten Nervens, tritt dann durch das Warzenloch wieder nach aussen, und lauft nun in der Ohrdriise nach vorn und unten, und unter dem Hinterkiefergelenk auf die Gesichtsflache. Die Aeste, in die er sich theilt, sind: 1) Der Zweig für den Steigbiigelmuskel [Ramus ad mus-
culum stapedium) ist ein feiner'Nerv, der im Innern des Gehöres von dem Hauptstamme abgeht und in bezeichnetem Muskei sich verzweigt. |
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Fig. 189.
Her zweite und dritte Ast des fünften Hirnnerven und der siebente Hhnuerv an
der linken Seite des Angesiclites blosgelegt.
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a. Der fortlaurcnde Atigenhöhicnnerv. i. Der Hals-Haulnerv.
b. Der rhisserc Kaumriskelneiv. k. Der Griffelnerv.
c. Der obère AsI des oberflachlic.hen Schlafennervens. 111. Zweige für die Ohrdrüse.
d. Der unlere Ast desselben. in. Der Gcsichtsnerv.
e. Der vordere Ohrnerv. n. Der vordere Backennerv.
T. Der innere Ohrneiv. n'. Dessen vordcrer AsI. e:. Der hintere Ohrnerv. n". Dessen hinterer Ast.
h h. Der hintere Schljifcnnerv. o. Der hintere Backennerv.
2) Der Paukcnfellnerv oder die Paukensaite (Chorda
tympani) ist wie der vorige ein feiner Nerv, der vor dem Austritt durch das Warzenloch von dem Hauptstamm abgeht, in einem engen Kanalchen nach hinten und oben lauft, sich dann aber nach vorn umbiegt und in die Paukcnhöhle gelangt; in dieser geht er zwischen dem Halse des Hammers und dem langen Fortsatz des Amboses " durch, sendet hier Zweige an den Spanner des Paukenfelles und vcrlasst dann durch die Glaser'sche Spalte die Paukenhöhle wieder. Von dieser Spalte an geht nun der jetzt an Stiirke etwas zunehmende Nerv an dem Luftsack nach unten und vorn, um sich mit dem Zungen- nerven vom Hinterkieferast des dritten Hirnnervens zu verbinden. 3) Der vordere Ohm erv (Nervus auricularis posterior) (Fig.
189. e.) geht vorn am Grunde der Ohrniuschel in der Ohrdrüse in die Ilöhe, gibt Zweige an dièse, an die vorn liegenden Ohrniuskeln und endigt sich in der aussern Haut der Ohrniuschel. 4) Der innere Ohrnerv (Nervus auricularis iniernus) (Fig.
189. f.) entspringt neben dem vorigen, steigt ebenfalls in dem obern Ende der Ohrdrüse in die Höhe bis an den Grund der Ohrniuschel, |
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an welchem er durch ein kleines Loch an die innere Flache derselben
tritt und daselbst in der Haut sich verzweigt. 5) Der hintere 0 limer v (Nervus auricularis posterior) (Fig.
189. g.) ontspringt hinter dem vorigen, geht dann iiber die Sehne des milzfórmigen Muskels nach oben an die Muschel, schickt Zweige an die Nackenmuskeln und endigt sich in der Hussein Haut der Ohrmuschel. 6) Der hintere Schlâfennerv (Nervus temporalis posterior)
(Fig. 189. hh.) ist stârker als die vorigen, er geht iiber die hintere Flache des Hinterkiefergelenkes in der Ohrdriise nach oben, dann zwischen dem Sclilafenniuskel des Hinterkiefers und dem Stirn- und Schlafenmuskel des Schildes nach unten und vorn bis an die Stirn, an welcher er sich mit dem aussem Zweig des Thranennervens und dem Stirnnerven verbindet. Von ihm gehen Zweige an genannte Theile, in den Kreismuskel der Augenlider und in die allgemeine Decke. 7) Der Griffelnerv (Nervus styloideus) (Fig.- 189. k.) wird
auch als Griffel-Zungenbeinmuskelnerv (N. stylohyoideus) bezeichnet; er ist ein dunner Nerv, der in der Ohrdriise von dem Antlitznerven abgeht, nach vorn und unten Iauft und sich in dem Griffelniuskel des Hinterkiefers und des Zungenbeines, so wie in dem obern Bauch des zweibauchigen Muskels verzweigt. 8) Der Hais-Haut nerv (Nervus subeutaneus colli) (Fig. 189. i.)
ist ein diinner langer Nerv, der am miteni Eande des Àntlitzncrvens, von der Ohrdriise bedeckt, seine Entstehung nimmt, durcli die Druse nach aussen tritt und nun zwischen ihrer aussern Oberflàche und dem Ohrdriisenmuskel herablauft; er schickt Zweige an dièse Ge- bilde und an die Haut, und verbindet sich auch mit Zweigen des zweiten Halsnervens. 9) Die Ohrdriise n zweige (Rami parotidei) (Fig. 189. 111.)
bilden mit Zweigen des oberflSchlichen Schlafennervens vom dritten Ast des fünften Hirnnerven das Ohrdriisengeflecht (Plexus parotideus). 10) Der Gesichtsnerv (Nervus facialis) (Fig. 189. m.) ist
ein starker platter Nerv und die Fortsetzung des Hauptstammes ; er tritt unter dem Hinterkiefergelenke an die Gesichtsflache, verbindet sich hier mit dem oberflachlichen Schlafennerven und theilt sich nach einem kurzen Verlauf in den vordern und hintern Backennerven. a) Der vordere Backennerv (Nervus buccalis anteriori)
(Fig. 189. nn'n".) besteht aus einem kurzen starken Aste, der sich auf dem Jochmuskel des. Hinterkiefers sogleich in einen vordern und hintern Ast theilt. Der vordere Ast (n'.) kreuzt sich mit dem hintern Aste des
oberflachlichen Schlafennervens, indem er an dessen innern Flache nach vorn und unten geht, anfangs auf dem Jochmuskel des Hinter- kiefers unter der Gesichtsleiste, dann auf den Backenmuskeln bis zu der obern Lippe herablauft und in deren Muskeln sich verzweigt. Auf dem Jochmuskel bildet er mit dem hintern Ast, dem hintern |
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Backen- und dcm oberflachlichen Schlafennerven durch haufjge Ana-
stomosen ein starkes Geflecht. Der hint ere Ast (n".) geht mit dem vordern Aste unter einem
spitzigen Winkel aus dem Stamm hervor, er lauft unter dem vorigen auf dem Jochmuskel nach unten, theilt sich auf diesem in mehrere Aeste, von denen einige in den Muskeln der Backen und den Lippen sich verzweigen. b) Der h intere Backennerv (Nervus buccalis posterior)
(Fig. 189. o.) geht an dem hintern Rande des Hinterkieferastes mit dem vordern aus dem Hauptstamm hervor, lauft hernach auf dem Masseter hinter dem untern Aste des vordern Backennervens, mit dem er mehrere Verbindungen eingeht, nach unten und hinten bis zur Hinteriippe herab. Er sendet Zweige an die Muskeln der Backe und der Hinteriippe; auch geht er eine Verbindung mit einem Zweig des Wangennervens vom dritten Ast des fünften Hirnnervens ein. Der Angesichtsnerv ist hauptsiichlich Bewegungsnerv, scheint
aber auch durch die Verbindung, die er mit dem zehnten Hirnnerven eingeht, wenn auch nur beschrankt die Empflndung zu vermitteln. VIII. Der Hörnerv. (Nervus acusticus.)
Der Hörnerv oder der Gehörnerv (N. auditorius) entspringt über
dem vorigen unter der dreieckigen Grube in dem verlangerten Marke, und mit einigen Wurzelfaden auch in dem obern Schenkel des kleinen Gehirns ; nun biegt er sich über den strickförmigen Körper seiner Seite nach aussen und unten, um sich mit dem Angesichts- nerven zu verbinden, mit welchem er dann auch in den innern Gehör- gang tritt. In diesem angelangt, verlasst er denselben und theilt sich in zwei Aeste. a) Der Schneckennerv (Nervus cochleae) theilt sich in meh-
rere Zweige, welche an die Spindel der Schnecke gehen, an dieser zwischen den Spiralplâttchen gewunden verlaufcn und an der innern Haut derselben sich vcrlieren. b) Der Vorhofsnerv (Nervus vestibuli) ist der kleinere von
den beiden Aesten; er theilt sich in mehrere feine Nerven, welche durch die kleinen Oeffnungen des innern Gehörganges in den Vorhof und von diesem in die halbzirkelförmigen Kanale gelangen, in deren Hauten sie auch ihre Verzweigung nehmen. Der Hörnerv gehort wie der Geruchsnerv zu den weichen Nerven,
und enthalt wie dieser auch grauröthliche Substanz. Durch die Gehörnerven wird nur die Gehörempfindung vermittelt.
IX. Der Zungen-Schlundkopfnerv. (Nervus glosso-pharyngeus.) (Fig. 190. bb'V.)
Der Zungen-Schlundkopfnerv oder der Geschmacks-
empfindungsnerv (N. gustatorius linguae) geht über dem achten Paar mit mehreren Wurzelfaden zwischen dem Oliven- und strickför- migen Körper an der untern Flâche des verlangerten Markes hervor. Seine zahlreichen Bundel vereinigen sich nun am Seitenrande des ver- |
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langerten Markes zu einem rundlichen Stamm, der die harte Himhaut
durchbohrt und nebst dem dritten Ast des fïinften, des zehnten und eilften Hirnnerven durch das Drosseladerloch naeh aussen gelangt. An dem Durchgang dureh die harte Haut bildet er ein kleines graii- röthliches Knötehen, welches das obère Z u n g e n - S c h 1 u n d k o p f- knötchen oder das Knötehen von Muller (Ganglion n. glosso- phari/ngei superius s. Mülleri) genannt wird. Naeh einem kurzen Verlauf bildet er einen grossern langlichrunden Knoten, den man den untern Z u n g e n - S e h 1 u n d k o p f k n o t e n oder den Knoten von Andersen. (Ganglion n. glosso-pharyngei inferius s. petrosum Anderschii) nennt. Aus ihm gehen hervor : 1) Der Pauken Zweig (Ramus tympanicus) ; dieser geht als
ein kleiner Nerv zwiseben der iiussern und innern Wand der Pauken- liöhle in dieselbe, verbindet sicb daselbst mit einem Zweig vom Vidischen Nerven und dem grossen sympathischen, so wie mit einem vom Ohrknoten kommenden, wodurch die sogenannte Jacobson'sche Anastomose gebildet wird, von der ein feiner Faden zu dem runden und einer zu dem eirunden Penster geht. 2) Die V e r b i n d u n g s z w e i g e mit dem zehnten Paar und dem
obern Knoten des grossen sympathischen Nerven. 3) Ein Zweig, der an dem Luftsacke nach unten lauft und teine
Zweige an das Rachengeflecht abgibt. Andere feine Faden verbinden sich mit Zweigen des Schlundkopfnerven des zehnten Paares und bilden mit diesen an dem Theilungswinkel der Carotis ein kleines Geflecht, das Zweigenen an die Haute dièses Gefâsses sendet. Nach Abgabe dieser Zweige setzt sich nun der Zungen-Schlund-
kopfnerv an dem hintern Rande des obern Astes des Zungenbeines bis an dessen unteres Ende fort, und tlieilt sich dann in den Schlund- kopfast und den Zungenast. 4) Der Schlundkopfast (Ramus pharyngeus) (b'.) ist von
den beiden Aesten der kleinere ; er theilt sich alsbald in mehrere Zweige, welche zu den Muskeln des Schlundkopfcs, bosonders in die Zungenbeinastmuskem desselben, zu dem Gaumensegol und zu dem Rachengeflechte gehen. 5) Der Zungenast (Ramus lingualis) (b".) ist starker als der
vorige; er lauft unter diesem an den Grund der Zunge und theilt sich, nachdem er einen Zweig fiir den Schlundkopf und das Gaumen- segel abgegeben hat, in zwei Aeste. Der obère Ast verzweigt sich in der Schleimhaut des Zungen-
grundes und der des Gaumensegcls. Der unterò Ast ist starker als der vorige, er gcht an dem
untern Aste des Zungenbeines an den Zungengrund, verbindet sich mittelst eines Zweiges mit dem Zungennerven des dritten Astes vom fünften Hirnnerven, und sendet dann zahlreiche feine Zweigchen an die Schleimhaut der Zunge, die in den Geschmackswarzchen sich endigen. Das ncunte Hirunervenpaar ist es, welches das Vermogen be-
sitzt, die wahren Geschmacksempfindungen zu ermitteln. |
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Fig. 190.
Der neunte, zeliute, eilfte und zwiilfte Hirunery, der erste Halsnerv und der
Kopfthoil des grosseu sympathischen Nervens an der liuken Seite des Kopfes
blosgelegt (der linke Hinterkioferast und die Ohrdrüse sind eutfernt).
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Der unlere Asl desselben.
Der obère Ast desselben.
Der Zungenfleischnerv.
Der grosse sympnlhische Nerv.
Der spindclförmige Knolen desselben.
Verbindungsstelle des grossen sympallnschen
Nerven mil dein zehnlen rjironerven.
Der erste Halsnerv. |
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v. (Nervus pneumo - gastrieus.) (Fig. 190. cc.)
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Das zehnte Paar oder der herums chweifende Nerv
(JV. vagus) entspringt über dem neunten Paar mit vielen Wurzelfaden in dem strickförmigen und Olivenkörper des verlangerten Markes, welche sich an der freien Flache dieser Körper zu zahlreichen Bün- deln vereinigen, die dann nach aussen laufen und in einen gemein- schaftlichen flachrunden Hauptstamm übergehen ; dieser tritt nun durch eine eigene Oeffnung der harten Hirnhaut mit dem dritten Ast des fünften, dem neunten und eilften Hirnnerven durch das Drosseladerloch aus der Schadelhöhle. Sobald der Hauptstamm durch die Oeffnung der harten Haut getreten ist, bildet er einen lânglichrunden, etwas abgeplatteten Knoten , den man als den o b e r n K n o t e n des Lungen-Magennerven (Ganglion superius nervi vagi) bezeichnet. Aus diesem Knoten gohen hervor:
1) Der Ohrast des Lungen-Magennerven (Ramus auri-
cularis nervi vagi) ; dieser Nerv lauft nach unten und vorn, tritt dann in den Spiralgang, verbindet sich durch feine Zweige mit dem Angesichtsnerven und geht mit diesem hernach wieder aus dem Gang heraus. Alsdann lauft er unter dem aussern Gehörgang nacli hinten und oben, gibt einen Zweig an den hintein Ohrnerven, theilt |
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sicli hierauf in zwei Zweige, welene in den aussern Gehörgang tieten
und in dessen Haut sich verâsteln. 2) Je einen feinen Faden an den Paukenhöhlennerv des Zungen-
Schlundkopfnerven und an den obersten Halsknoten des grossen sympathischen Nervens. Von dem obern Halsknoten an lauft nun der Lungen-Magennerv
in der Nâhe der innern Kopfarterie und des grossen sympathischen» Nervens nach unten und hinten, und verbindet sich am obern Ende der Drosselarterie durch Zellgewebe mit dem grossen synipathischen Nerven. Unweit und unterhalb des Drosseladerloches bilden seine Hauptbündel ein ganglienahnliches Geflecht, das auch als der unterò Knoten des Lungen-Magennerv'en (Ganglion inferius nervi vagi) bezeichnet wird. Aus diesem Knoten und von dem Hauptstamm unter ihm
geli en ab : 1") Mehrere Verbindungszweige mit dem Zungen - Schlundkopf-
nerven, dein Beinerven und dem Zungenfleischnerven. 2) Der Schlundkopfnerv (Nervus pharyngeus) (Pig. 190. c'.)
lauft an dem Luftsack über die innere und aussere Kopfarterie nach unteh, und theilt sich in zwei Zweige. a) Der obère Zweig geht in die Muskeln und die Schleim-
haut am obern Theile des Schlundkopfes, und schickt auch Zweige an das Eachengellecht. b) Der untere Zweig theilt sich in mehrere kleine Zweige,
welche mit einander und mit ahnlichen Zweigen des Zungen-Schlund- kopfnerven des neunten, dem obern Kehlkopfnerven des zehnten, des eilften und zwölften Hirnnerven, so wie des grossen sympathischen und des ersten Halsnerven Verbindungen eingehen, wodurch das sogenannte Rachen- oder Schlundkopfgeflecht (Plexuspharyn- geus) gebildet wird. 3) Der obère Kehlkopfnerv (Nervus laryngeus superior)
(Fig. 190. c".) geht in dem Rachengeflecht innerhalb der Carotis in einem Bogen nach unten zu dem Schlund- und Kehlkopf; er steht durch Verbindungszweige mit genanntem Geflecht, dem Hauptstamm und dem obern Halsknoten des grossen synipathischen Nerven in Verbindung. An dem Schlundkopfe sendet er kleine Zweige au den untern Zungenbeinastmuskel und den Zungenbeinmuskel des Schlund- kopfes; nach diesem tritt er an dem obern hintern Winkel des Schildknorpels durch eine daselbst befjndliche Oeffnung in den Kehl- kopf, in welchem er sich hauptsachlich in der Schleimhaut desselben und theilweise auch in dem Schild - Pyramidenmuskel verzweigt. Nach Abgabe dieser Aeste verbindet sich nun der Lungen-
Magennerv am obern Theile des Halses durch Zellgewebe mit dem grossen sympathischen Nerven, von dem er auch mehrere feine Zweige empfangt, lauft dann mit diesem an der Carotis nach unten bis zu dem Eingang der Brusthöhle, vor welchem er sich wieder von ibm trennt und dann zwischen den beiden ersten Rippen in die Brusthöhle tritt; in dieser gehen aus ihm hervor: |
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4) Der untere Kehlkopfnerv, oder der Stimmnerv, oder
der zurüeklaufendo Nerv (Nervus laryngeus inferior s. vocalis s. recurrens) (Fig. 195. cc.); es ist diess ein langer dunner Nerv, der in der Brusthöhle an dem Theilungswinkel der Luftröhre aus dem Hauptstamme entspringt, hernach, der rechte um den gemeinschaft- lichen Stamm der Rücken- und obern Halsarterie, der linke um den Bogen der Aorta an das untere Ende der Luftröhre tritt. Zwischen diesem und den grössern Gefassstammen lauft der Nerv alsdann nach vorn bis an den Eingang der Brusthöhle, und an diesem zwischen den beiden ersten Rippen nach aussen; nun steigt er zur Seite des Halstheiles der Luftröhre vor der Carotis nach oben bis zu dem Kehlkopf, an welchem er zwischen dem untern Ende des hintern Ring-Pyramidenmuskels und dem Ring-Schlundkopfmuskel in dessen Höhle gelangt. Er gibt ab: a) Kleine Zweige zu dem vordern Lungengeflecht und dem
Herzgeflecht. b) Einige grössero Zweige an den untern Halsknoten des grossen
sympathischen Nervens. c) Mehrere Zweige an den Stamm des sympathischen Nervens.
d) Mehrere feine Nerven an den Schlund, welche nach hinten
und oben gehen. e) Mehrere Nerven an die Luftröhre, welche an dieser nach
vorn und oben laufen, Verbindungen unter einander und mit ahn- lichen Zweigen des Nervens der andern Seite eingehen, wodurch das Luftröhrengeflecht (Plexus trachealis) gebildet wird. f) Zweige an den hintern und Seiten-Ring-Pyramidenmuskel,
den Quermuskel, den Schild-Pyramidenmuskel und selbst, aber wenige Zweige an die Schleimhaut des Kehlkopfes, an welcher sie mit dem obern Kehlkopfnerven Verbindungen eingehen. 5) Das vorder e Lungengeflecht (Plexus pulmonalis an-
terior) liegt in der Brusthöhle zwischen dem untern Ende der Luft- röhre und den grossen Gefassstammen ; es wird von einigen Zweigen des Lungen - Magennervens, des untern Kchlkopfncrvens und des sympathischen Nervens gebildet. Von dem sympathischen Nerven kommen die Aeste aus dem untern Halsknoten, dem ersten, zweiten und dritten Brustknoten. Aus diesem Geflechte gehen die Nerven des untern Endes der Luftröhre und deren Aeste und die der grössern Gefassstamme hervor. 6)-Das Herzgeflecht (Plexus cardiacus) steht mit dem vor-
dern Lungengeflecht in Verbindung, es wird wie das vorige von Nervenfaden des Lungen-Magennervens, des zurUcklaufenden und des sympathischen Nervens gebildet. Die Nerven gehen mit den Gefassen durch den Herzbeutel hindurch, bilden Netze um diese, laufen alsdann in verschiedenen Richtungen zwischen der Muskel- substanz und dem serösen Ueberzug des Herzens nach unten, und verzweigen sich in dem Herzen und dessen Blutgefassen. 7) Das hi n te re Lungengeflecht (Plexus pulmonalis poste-
rior) befindet sich an dem Theilungswirikel der Luftröhre, es wird leyh, Anatomie. uö
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hauptsaehlich Ton Zweigen des Hauptstammes, dann auch von Zweigen
des obern und untern Astes des Lungen - Magennervens gebildet, und empfângt überdiess auch Nerven von dem untern Halsknoten, dem dritten, vierten und fünften Brustknoten des sympathischen Nervens. Von diesem Gefleehte gehen die Lungennerven hervor, welche die Luft- röhrenaste begleiten und in der Substanz der Lungen sich verzweigen. Der Hauptstamm des Lungen-Magennervens theilt sich, nach- dem er Zweige an die Luftröhre und den Schlund (Rami trachéales s. oesophagei) abgeschickt hat, an dem Theilungswinkel der Luftröhre in einen obern und untern Ast. 8) Der obère Ast (Fig. 190. e.) lauft zwischen den Blâttern
der obern Abtheilung des hintern Mittelfelles über dem Schlunde nach hinten gegen das Zwerchfell, in dessen Nahe er sich mit dem gleichnamigen Aste des Lungen-Magennervens der andern Seite ver- bindet. Die beiden obern Aeste senden bis dahin mehrere Zweige nach unten an den Schlund, an welehem sie sich mit âhniichen Zweigen der untern Aeste zu dem Schlundgeflechte (Plexus oesophageus) verbinden, das den hintern Theil der Brustportion des Schlundes versieht. Nach diesem geben die vereinigten obern Aeste einen Zweig an die ebenfalls mit einander verbundenen untern Aeste ab, gehen dann durch das Schlundloch des Zwerchfelles in die Bauchhöhle, in welcher sie an die obère oder hintere Flache zwischen die Haute des Magens treten, daselbst sich mit Zweigen des Eingeweidenervens verbinden und als obères oder hinteres Magengeflecht (Plexus gastricus superior s. posterior) sich ausbreiten. 9) Der untere Ast (Fig. 195. f.) verbindet sich schon in der
Nahe des Theilungswinkels der Luftröhre mit dem untern Aste des gleichnamigen Nervens der andern Seite zu einem gemeinschaftlichen Ast; dieser tritt ebenfalls zwischen die Blatter der obern Abtheilung des hintern Mittelfelles, lauft hernach unter dem Schlunde nach hinten, schickt Zweige nach oben an den Schlund, welche mit Zweigen der obern Aeste das Schlundgeflecht bilden und geht dann, nachdem er von den obern Aesten noch einen starken Zweig empfangen bat, mit dem Schlunde in die Bauchhöhle. In dieser gelangt er an die untere oder vordere Flache des Magens, zwischen dessen Hauten er sich mit Zweigen des sympathischen Nergens verbindet, und als un ter es oder vorderes Magengeflecht (Plexus gastricus inferior s. anterior) sich ausbreitet. Von dem untern Magengeflechte gehen auch Zweige mit der untern Kranzvene des Magens zu dem Lebergeflechte: Bei den Wieder kauern fehlt der Verbindungszweig mit dem
obern und untern Ast vor dem Eintritt durch das Zwerchfell in die Bauchhöhle. Dasselbe ist auch bei den Fleischfressern der Fall. Der Lungen - Magennerv scheint besonders Empfindungsnerv zu
sein, soli aber auch nach Angabe Einiger Bewegungsfasern besitzen. XI. Der Beinerv. {Nervus avcessorius.) (Fig. 190. d d'd".)
Das eilfte Paar oder der Beinerv (V. accessorius Willisii)
gehort grösstentheils dem Halstheil des Rückenmarkes an, indem er |
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mit einem feinen Nervenfaden zwischen dem sechsten und siebenten
Halsnerven aus dem aussern obern Strange desselben entspringt. In dem Wirbelkanal lauft er an dem Seitenrande des Rückenmarkes, mit dem er anfangs durch die Spinnwebenhaut verbunden ist, nach oben bis zu dem grossen Oberhauptsloch, in welchem Verlaufe er feine Faden von dem RUckeumark erhalt und sich so auf diese Art allmâhlig verstarkt. Nachdem.er nun durch das grosse Oberhaupts- loch in die Schadelhöhle getreten ist, geht er an dem Seitenrande des verlangerten Markes nach unten, einpfangt mehrere Faden von diesem, verbindet sich hernach durch die Spinnwebenhaut mit dem Lung^n - Magennerven, verlasst denselben aber alsbald wieder und durchbohrt alsdann über ihm die harte Hirnhaut, urn durch das Drosseladerloch aus der Schadelhöhle zu gehen, wo er sich wiederholt mit dem zehnten Hirnnerven verbindet, sich aber sogleich wieder von ihm trennt. Er gibt nachstehende kleinere Zweige ab und theilt sich dann in zwei grössere Aeste. 1) Kleine Zweige an den zehnten und zwölften Hirnnerven und
an den obern Halsknoten des grossen sympathischen Nervens. 2) Einen langern Zweig zu dem Rachengeflecht, der sich mit
einem feinen Zweig des ersten Halsnervens zu einer Schlinge verbindet. 3) Der. untere Ast d'.) verbindet sich durch einen feinen
Zweig mit dem obern Aste und mit einem ahnlichen, der vom Hauptstamm oberhalb der Theilung abgeht ; alsdann lauft er nach hinten und unten, tritt in das obère Ende des Brustbein-Kiefermuskels, in welchem er nach unten geht und sich auch in ihm verzweigt. 4) Der obère Ast (d".) geht nach hinten und oben zwischen
den gemeinschaftlichen Muskei des Armes, Halses und Kopfes und den milzförmigen Muskei; bis hierher nimmt er Zweige von dem zweiten und dritten Halsnerven auf. Nun lauft er 'zwischen diesen Muskeln am Halse nach hinten, tritt dann an die Oberflâche des- selben, an welcher er, von dem Hals-Hautmuskel bedeckt, sich noch weiter nach hinten über das obère Ende und die âussere Flache des vordern Grâtenmuskels bis in die Rückenportion des obern Nacken- band-Schultermuskels fortsetzt. Er sendet Zweige an genannte Muskeln und an den Rücken-Schultermuskel. Der Beinerv ist wahrscheinlieh nur rein als Bewegungsnerv zu
betrachten. XII. Der Zungenfleischnerv. (Nervus hypoglossus.) (Fig. 190. e e.)
Der Zungenfleischnerv oder der Un terzungen nerv
(N. sublingualis) ist der zwölfte Hirnnerv, welcher seinen Ursprung mit mehreren Wurzelfaden an dem strickförmigen und Olivenkörper des verlangerten Markes hat. Diese vereinigen sich hernach, indem sie nach aussen gehen, in zwei oder drei Bundel, von denen jeder für sich die harte Hirnhaut durchbohrt und dann erst zu dem Hauptstamme sich verbinden, der hernach durch das Knopfloch des Otjerhauptsbeines die Schadelhöhle verlasst. Nun geht er zwi- schen dem zehnten und eilften Hirnnerven in schrager Richtung von |
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hinten und oben nach vorn und unten zur Seite des Flügelmuskels
des Schlundkopfes bis zu dem untern Aste des Zungenbeines, an welchem er sich nach innen umbiegt und unter dem Zungenbeinast- muskel der Zunge an den Grund derselben tritt. Von ihm gehen folgende Zweige ab: 1) Zwei feine Zweige an das obère Ende des spindelförmigen
Knoten des grossen sympathischen Netvens. 2) Einen Faden an den Lungen - Magennerven und zwar an den
Schlundkopfast desselben. 3) Einen Faden an den ersten Halsnerven.
4) Einen Zweig an das Rachengeflecht. •
5) Mehrere kleine Zweige an den Kehlkopf.
6) Zweige an das untere Ende der Kinnbackendrüse, in welcher
sie sich mit Zweigen des dritten Astes des fünften Hirnnerven verbinden. Hierauf theilt sich min der Zungenfleischnerv in einen aussern
und innern Ast. 7) Der au s s er e Ast ist schwacher als der innere, er geht
zwischen dem Zungenbeinastmuskel und dem Zungenbeinmuskel der Zunge nach unten bis in die Nahe der Zungenspitze; seine Ver- zweigung nimmt er hauptsachlich in genannten Muskeln und dem Zungenmuskel der Zunge. 8) Der innere Ast, welcher stârker als der vorige ist, geht
zwischen dem Zungenbeinmuskel und dem Kinnmuskel der Zunge in die Tiefe, und verzweigt sich iri dem Fleisch der Zunge, wo er sich auch mit Zweigen des Zungenastes des fünften Hirnnerven ver- bindet und mit diesen zahlreiche Gefiechte bildet. Das zwölfte Hirnnervenpaar ist höchst wahrscheinlich nur als
Bewegungsnerv thatïg. B. |ie ïJÖafmitarhsncrilelt. (Nervi medullae spinalis.)
(Fig. 183., Fig. 181. und Fig. 185.) Die Rückenmarksnerven, oder wie sie auch genannt
werden, die Zwischenwirbelnerven (Nervi intervertébrales) entspringen symmetrisch aus den einzelnen Abtheilungen des Rücken- markes, und zwar jeder Nerv mit einer obern und untern Wurzel. Die Faden der obern Wurzeln gehen aus den obern Strangen in der Nâhe der Seitenrânder an der obern Flache des Rückenmarkes hervor, sie sind stârker als die untern und gehören den Empfindungsnerven an; die Faden der untern schwachern Wurzeln entspringen aus den untern Strangen an der untern Flache des Rückenmarkes und sind rein motorische Nerven (Bewegungsnerven). An jeder Wurzel ver- einigen sich die in Beziehung der Zahl und Starke von einander abweichenden Faden zu verschieden starken Bündeln, die von der obern Flache des Rückenmarkes nach aussen und unten, und von der untern Flâche nach aussen und oben laufen, alsdann die harte Haut an verschiedenen Stellen durchbohren und erst ausserhalb,dieser sich zu dem Hauptstamm vereinigen, welcher, mit Ausnahme des |
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ersten und zweiten Halsnervens, durch das von zwei Wirbeln gebil-
dete Zwischenwirbelloch nach aussen tritt. Die Bundel der obem Wurzeln bilden, nachdem sie durch die
harte Haut nach aussen getreten sind, gewöhnlich innerhalb des Zwischenwirbelloches die sogenannten Spinalknoten, deren Zahl an den kleinern Rückenmarksnerven zwischen 1 und 2, und bei den grössern zwischen 2 und 5 varirt. Sie kommen an allen Rücken- marksnerven mit Ausnahme der Schweifnerven vor,' und sind an ge- nannten Stellen von dem fettreichen Zellgewebe umgeben. Sammtliche Rückenmarksnerven theilen sich gleich nach dem
Austritt aus dem Wirbelkanal in einen obern und untern Ast; sie werden, je nachdem sie an irgend einer Abtheilung des Rücken- markes ihren Ursprung nehmen, in folgende Nerven unterschieden. 1. Die Halsuerven. 4. Die Kreuznerven.
2. Die Rückennerven. 5. Die Schweifnerven.
3. Die Lendennerven,
I. Die Halsnerven, (Nervi cervicales.) (Fig. 183. c-c.)
Hals- oder Nackennerven sind es acht Paar, von denen das
erste und zweite Paar durch die Wirbellöcher des ersten und zweiten Halswirbels und die folgenden durch die Zwisehenwirbellöcher der übrigen Halswirbel jedoch so gehen, dass das letzte Paar durch die Zwisehenwirbellöcher, welche von dem letzten Halswirbel und dem ersten Rückenwirbel gebildet werden, nach aussen gelangt. 1) Der erste Halsnerv. {Nervus cervicalis primus.) (Fig. 190. g.)
Dieser ist der kleinste von den Halsnerven, er entspringt, wie
angegeben, mit zwei Wurzeln an der obern und untern Flache des Rückenmarkes. Der Hauptstamm tritt nun in das innere Loch des ersten Halswirbels und theilt sich innerhalb diesem in zwei Aeste. a) Der obère Ast, welcher durch das aussere Loch des ersten
Halswirbels nach aussen tritt, lauft zwischen dem Aehsen-Trager- muskei und dem langen und kurzen Aehsen - Oberhauptsmuskel nach oben und hinten, theilt sich hernach in mehrere Zweige, welche sich in genannten Muskeln, dem obern und Seiten-Trâger-Oberhaupts- muskel, so wie in den Nackenmuskeln und dem gemeinschaftlichen Muskei des Ohres verbreiten. b) Der un ter e Ast ist schwacher als der vorige, er geht durch
das aussere Loch des Tragers nach unten und vorn, tritt unter den Querfortsatz desselben und theilt sich hier wieder in zwei grössere Zweige. Der langere Zweig verbindet sich durch je einen Paden mit dem spindelförmigen Knoten des grossen sympathischen Nervens, dem zwölften Hirnnerven und dem ersten Halsnerven. Nachdem er einen weitern Paden zu dem Rachengeflechte abgegeben hat, setzt er sich weiter nach unten fort, theilt sich in mehrere Zweige, die sich hernach in dem obem und mittlem Theil des Brustbein-Schild- muskels, Brust-Zungenbeinmuskels und des Schulter-Zungenbeinmuskels verasteln. Der kürzere Zweig verbreitet sich in dem untern Trâger- |
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Oberhauptsmuskel, dem Trager - Griffelmuskel und dem Halswirbel-
Oberhauptsmuskel. 2) Der zweite Halsnerv. (Nervus cervicalis secundus.)
Dieser Nerv geht durch das Wirbelloch am vordern Ende des
Bogens der Achse nacli aussen, er ist starker als der vorige und theilt sich ebenfalls in zwei Aeste. a) Der obère Ast lauft nach oben und tritt zwisclien das
Nackenband und den grossen durchflochtenen Muskel; er gibt Zweige an diesen, an die kleinen Strecker des Kopfes, die am Nacken liegen, und an die Haut in der Nâhe der Achse ab. b) Der untereAst ist starker als der vorige, er lauft nach
unten und gibt einen Faden an den ersten Halsnerven, den Antlitz- nerven und an den untern Ast des Beinervens ; ferner gehen aus ihm hervor: 1) Der Ohr-Hautnerv (Nervus subcutaneus auricularis);
dieser lauft am Rande des Querfortsatzes des Atlas nach vom und oben bis an die Ohrmuschel; er verzweigt sich in der allgemeinen Decke an dieser, an der Ohrspeicheldiiise und an dem ersten Halswirbel. 2) Der Hals-Hautnerv (Nervus subcutaneus colli) theilt sich
sogleich in mehrere Aeste, die zum Theil nach vorn an die Haut des Kopfes und die Kehlgangsdrüsen, zum Theil nach hinten an die Haut des Halses gehen. 3) 4) 5) Der dritte, vierte und fiinfte Halsnerv. [Nervus cervicalis tertius,
quartus et quintus.) Diese Nerven gehen durch die Zwischenwirbellöcher, die von
dem zweiten bis fünften Halswirbel gebildet werden, aus dem Wïrbel- kanale hervor und theilen sich, wie der erste und zweite Halsnerv, in einen obern und untern Ast. a) Die obern Aeste dieser Nerven sind schwacher als die
untern, sie gehen über die Zwisclien - Quermuskeln und die Halsportion des langen Rückenmuskels nach oben an die innere Plache des Rücken-Oberhauptsmuskels, theilen sich dann in viele Zweige, welche mit einander Verbindungen eingehen, und sich hauptsachlich in den Muskeln, die zur Seite und oben am Halse ihre Lage haben, so wie an dem Seitentheil des Halses in der Haut verzweigen. b) Die untern Aeste derselben laufen nach unten und theilen
sich in obère und hintere Zweige, die sich hierauf in den Muskeln, die zur Seite und unten am Halse gelagert sind, und in der allge- meinen Decke verbreiten. Der fiinfte Halsnerv gibt überdiess noch einen Zweig an den
obern Ast des sechsten und einen Zweig zur Bildung des Zwerch- fellsnerven ab, welch' letzterer auf dem Rippen-Halswirbelmuskel nach unten und hinten lauft, und sich mit einem ahnlichen Zweig des sechsten Halsnerven verbindet. |
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6) 7) 8) Der sechste, siebente und achte Halsnerv, (Nervus cervicalis sextus,
septimus et octavus.) u
Die drei letzten Halsnerven treten durch die Wirbellöcher zvvi-
schen dem fiini'ten Halswirbel und dem ersten Rückenwirbel nach aussen, sie sind starker als die vorigen, und theilen sich ebenfalls in zwei A e s t e. , a) Der obère Ast des sechsten verhâlt sich wie die vorher-
gehenden, der des siebenten und achten dagegen lauft zwischen der Halsportion des langen Rückenmuskels nach oben, verzweigt sich in diesem, dem untern Nackenband - Schultermuskel und in der Haut. b) Die untern Aeste dieser Nerven gehen nach unten, ver-
zweigen sich besonders in dem gemeinschaftlichen Muskei des Armes, Halses und Kopfes, dem Rücken - Trâgermuskel, dem Rippen-Hals- wirbelmuskel und in der Haut. Von dem untern Aste des sechsten und des siebenten Halsnervens
geht je ein Zweig ab, die sich mit dem vom fünften zu dem Zwerchfellnerven verbinden; ferner gibt jeder der drei letzten Halsncrven einen Ast ab, von denen der des siebenten der stârkste und der des sechsten der schwachste ist, die sich mit einander und mit dem untern Ast des ersten Rückennërvens zu dem Armgeflechte verbinden. Die übrigen Hausthiere haben dieselbe Anzahl Halsnerven
wie das Pferd. II, Die Rückennerven. (Nervi dorsales.) (Fig. 184. b-b.)
Diese Nerven werden auch die Brustwirbelnerven (Nervi
thoracici) genannt, es sind achtzehn Paar, von denen das erste, das zugleich auch das starkste ist, durch die Zwischenwirbellöcher des ersten und zweiten Rückenwirbels und das letzte durch die des letzten Rückenwirbels und des ersten Lendenwirbels nach aussen tritt. Auch sie spalten sich ausserhalb des Wirbelkanals in einen obern und untern Ast. a) Die obern Aeste der Rückennerven treten zwischen den
Querfortsatzen der Rückenwirbel nach oben und verzweigen sich in den Aufhebern der Rippen, dem gemeinschaftlichen Rippenmuskel, den Zwischen - Dornmuskeln, den Zwischen-Quermuskeln, dem Quer- Dornmuskel, dem langen Rückenmuskel, dem vordern und hintern gezahnten Muskei und in der Haut des Rückens. b) Die untern Aeste senden je einen feinen Zweig an den
grossen sympathischen Nerven; der untere Ast des ersten Rücken- nërvens geht zu dem Armgefleclit, und der des zweiten verbindet sich durch einen Ast (Fig. 191. d.) mit dem des ersten. Die untern Aeste der letzten Rückennerven geben auch Zweige an die Psoasmuskeln ab. Aus ihnen gehen 1) Die Zwischenrippennerven (Nervi intercostales) hervor;
jeder Zwischenrippennerr tritt an den hintern Rand einerRippe, lauft hierauf an diesem zwischen dem innern und aussern Zwischenrippen- |
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muskel bis unterhalb die Mitte der Rippe nacli unten, und theilt
sich dann in einen a u s s e r n und innern Zweig. Der âuss er e Zweig dringt durch den aussern Zwischenrippen-
muskel, um sich bei den vordern Rückenneryen in dem Rippen- Sehultermuskel, dem Rücken-Armbeinmuskel und dem Brust- und Bauch-Hautmuskel und bei den hintern theils in diesen Muskeln, theils in dem âussern Rippen-Bauchmuskel zu verzweigen. Der innere Zweig setzt sich zwischen dem innern Zwischen-
rippenmuskel und dem Brustfell bis zu dem untern Ende der Rippe fort, und gibt wie der vorige Zweige au die Zwischenrippenmuskeln ab. Die fortlaufenden Zweige der vordern Rückennerven gehen zwischen den Rippenknorpeln nach aussen und breiten sich in den unten an der Brust liegenden Muskeln aus, die der hintern Rückennerven, ungefiihr vom achten an, senden Zweige an das Zwerchfell, und gehen dami an der innern Seite der Rippenknorpeln nach unten, um sich in dem innern Rippen-Bauchmuskel, dem Darmbein-Bauchmuskel und dem Brust - Schambeinmuskcl zu verasteln. Die Wiederkâuer und die F leis chfres s er haben dreizehn
Paar Rückennerven, und das Schwein vierzehn Paar. UI. Die Lendennerven. (Nervi lumbares.) (Fig. 185. b-b.)
Die Lenden- oder Bauchwirbelnerven (Nervi abdominales)
ontspringen aus dem Lendentheil des Rückenmarkes, und zwar wie die übrigen Rückenmarksnerven mit zwei "Wurzeln. Es sind sechs Paar, von denen das erste durch die Zwischenwirbellöcher der zwei ersten Lendenwirbeln und das letzte durch die, welche von dem letzten Lendenwirbel und dem Kreuzbein gebildet werden, ausserhalb des Wir- belkanals tritt. Bei solchen Pferden, die nur fünf Lendenwirbel besitzen, wie es nicht selten bei orientalischen vorkommt, so wie auch bei dem Esel finden sich dann auch nur fünf Lendennervenpaare vor. Die Theilung der Lendennerven ausserhalb des Kanals gesebieht
ahnlich wie bei den übrigen Rückenmarksnerven. a) Die obern Aeste gehen zwischen den Querfortsâtzen der
Lendenwirbeln nach oben und verzweigen sich in dem hintern Ende des langen Rückenmuskels, des Quer-Dornmuskels, der Zwischen- wirbelmuskeln, dem hintern gezahnten Muskei, dem vordern Ende des grossen Darmbein-Umdrehermuskels und in der allgemeinen Decke. b) Die untern Aeste senden Zweige nach unten an die Psoas-
muskeln, den viereckigen Lendenmuskel, ferner je einen Zweig an den grossen sympathischen Nerven und verschieden grosse Aeste zu dem Lendengeflecht. Bei den Wiederkauern kommen ebenfalls sechs Paar Lenden-
nerven vor, bei dem Schweine und den Fleischfressern aber sieben Paar. IV. Die Krenznerven. (Nervi sacrales.) (Fig. 185. d-d.)
Die Kreuznerven entspringen in dem Kanal des Rückenmarkes;
es sind fünf Paar, die sich aber noch in dem Kanal in obère und |
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untern Aeste theilen. Diese Aeste treten, mit Ausnahme des letzten
Paares, das zwischen dem hintern Ende des Kreuzbeines und dem ersten Schweifwirbel nach aussen geht, durch die Oeffnungen des Kreuzbeines ausserhalb des Kanals. a) Die obern Aeste sind schwiicher als die untern, sie gehen
dureh die obera Kreuzbeinlöcher aus dem Kanal heraus, und ver- zweigen sich in den auf dem Becken und Kreuzbein liegenden Mus- keln, die theils nach unten an die Gliedmasse, theils nach hinten an den Schweif gehen. b) Die untern star kern Aeste gelangen durch die untern
Kreuzbeinlöcher aus dem Kanal, sie geben feine Zweige an die Beckengeflechte der Eingeweidenerven, je einen Zweig an den Stamm des grossen sympatliisclien Nerven, und verbinden sich dann zu dem Kreiizgeilecht. Die Wiederkauer haben ebenfalls fünf Paar Kreuznerven,
das Schwein dagegen nur vier und die Fleischfress er nur drei Paar.- V. Die Schweifnerven. (Nervi caudae.) (Fig. 185. c.)
Die Schweifnerven sind die letzten Nerven des Rückenmarkes,
von dem sie aus dem hintern Ende liervorgehen, und theilweise noch den sogenannten Pferdeschweif bilden helfen; es sind gewölinlich vier Paar, denen aber die Spinalknoten fehlen. Das erste Paar geht zwischen dem ersten und zweiten Schweifwirbel und das letzte zwi- schen dem vierten und fünften nach aussen. Jeder Schweifnerv theilt sich hierauf sogleich in einen obern und untern Ast. a) Die obern Aeste verbinden sich mit einander zu einem
starken Nerven, der in dem obern Kreuzbeinmuskel des Schweifes bis in die Spitze desselben lauft, und Zweige an diese Muskeln, die Zwischen - Quermuskeln und an die Haut sendet. b) Die untern Aeste vereinigen sich gleichfalls zu einem
Hauptast, der zwischen dem Seiten- und untern Kreuzbeinmuskel neben der untern Seitenarterie des Schweifes bis an die Spitze desselben lauft, und sich in diesen Muskeln, den Zwischen-Quermuskeln und der Haut verzweigt. Auch geht aus den untern Aesten der Kreuzbein- nerven beider Seiten ein Zweig hervor, der die mittlere Schweif- arterie begleitet. Der obère und untere Ast des ersten Schweifnervens empfangt
von den gleichnamigen Aesten des letzten Kreuznervens einen Ver- bindungszweig. Bei Beschreibung der Riickenmarksnerven wurden mehrere Ge-
flechte erwahnt, aus denen die Nerven der Gliedmassen und auch anderer Organe liervorgehen; diese Geflechte sind das Armgeflecht, das Lendengeflecht und das Kreuzgeflecht; ferner vereinigen sich Aeste der Rückeumarksnerven auf jeder Seite zu einem langen Nerven, der in die Brusthöhle tritt, in dieser bis zu dem Zwerchfell gelangt und der Zwerclifelln erv genannt wird. Leyh, Anatomie. "^
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I. Das Armgeflecht. {Plexus braehiatis.) (Fig. 191. und Fig. 192.)
Das Armgeflecht oder Achselgeflecht (Plexus axillaris) wird durch
die Vereinigung der untern Aeste des sechsten, siebenten und achten Ilalsnervens, des ersten Riickennervens und Zweigen des grossen sym- pathischen Nerven gebildet, es triti, durch die Spalte des Rippen- Halswirbelmuskels gehend, unter die Schulter, umschlingt hier die Achselarteriè und Vene, und gibt folgende Nerven ab. 1) Die vordern Brustnerven (Nervi thoracici anteriores)
(Fig. 191. e.) sind mehrere Aeste von verschiedener Starke, welche vorn aus dem Armgeflecht hervorgehen, nach vorn und unten laufen und sich insbesondere in dem grossen und kleinen Brust-Armbein- muskel, dem Brust-Vorarmbeinmuskel, dem Brustbein-Schultermuskel und dem untern Ende des gemeinschaftlichen Muskels des Armes, Halses und Kopfes verzweigen. 2) Die hintern Brustnerven (Nervi thoracici posteriores)
(Fig. 191. f.) bilden gewöhnlich drei grössere Aeste, die aus dem hintern Theil des Armgeflechtes entspringen, nach hinten und unten laufen und sich in dem Kippen-Schultermuskel, dem grossen Schulter- Armbeinmuskel, dem grossen Brust-Armbeininuskel, dem Rückcn- Armbeinmuskel und dem Brust- und Bauch-Hautmuskel verzweigen. Fig. 191.
Das Armgeflecht 'und dessen Aeste am rechten
Vorderfuss blosgelegt.
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Der siebente Hahnerv.
Der achle Halsnerv.
Der erstc Riickennerv.
Der Vcrbindungszweig desselbe» mil
dem zweiten Rückennervcii. Die vordern Brustnerven.
Die hintern Brustnerven.
Der vordere Schulternerv.
Der miniere Schulternerv.
Der hintere Schulternerv.
Der Ellenbogennerv.
Der vordere Armnerv.
Der hintere Armnerv.
Der miniere Armnerv.
Der vordere Vorarmnerv.
Der hintere Vorarmnerv.
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3) Der vordere Sc h ulte r ne rv (Nervus scapularis anterior)
(Pig. 191. g.) entspringt vorn aus dem Armgeflecht, geht dann nach hinten und unten bis in die Nâhe des untern Winkels des Schulter- blattes; hier tritt er nun zwischen dem Unterschulterblattmuskel und dem vordern Grâtenrouskel auf die aussere Seite der Schulter, an welcher er unterhalb der Grate über die aussere Flache des hintern Gratenmuskcls nach hinten lauft, Zweige an genannte Muskeln abgibt und sich hieraui' in den drei Schulter -Umdrehermuskeln endigt. 4) Der mi111 ere Schulternerv (Nervus scapularis médius)
(Fig. 191. h.) ist etwas schwacher als der vorige, er entspringt hinter ihm aus dem Armgeflecht, lauft ebenfalls nach hinten und unten bis ungefahr in die Mitte des Unterschulterblattmuskels, theilt sich hier in mehrere Aeste, die sich sodann in diesem Muskei verbreken. 5) Der h intere Schulternerv (Nervus scapularis posterior)
(Fig. 191. i.) geht zwischen den beiden vorigen über die innere Flache des Unterschulterblattmuskels nach hinten und unten, tritt alsdann an dem untern Ende der Schulter zwischen dem grossen Schulter-Armbeinmuskel und dein Unterschulterblattmuskel, dann zwi- schen der hintern Flache des Schultergelenkes und dem grossen Schulter- Ellenbogenmuskel nach aussen; er verzweigt sich in genannten Mus- keln, dem grossen, mittlern und kleinen Schulter-Armbeinmuskel, dem hintern Griitenmuskel, dem Anfang des gemeinschaftlichen Mus- kels des Armes, Halses und Kopfes und dem Schulter-Hautmuskel. Auch gibt er einen Hautnerven ab, der an der innern Seite des Vorarmes nach unten lauft, Zweige an den Brust-Vorarmbeinmuskel sendet und sich dami in der Haut verliert. 6) Der Ellenbogennerv (Nervus ulnaris) (Fig. 191. k.) ist
ein langer, nicht sehr starker Nerv, welcher über die innere Flâche des Unterschulterblattmuskels und die Sehne des grossen Schulter- Armbeinmuskels, dann über die innere Flache des Oberarmes nach unten bis an die Rückseite des Ellenbogengelenkes lauft. Von hier geht nun der Nerv auf dem Beuger des Kronbeines, von den.Arm- Hackenbeimnuskeln bedeckt, an der hintern Seite des Vorarmes bis in die Nâhe der Rückseite des Kniegelenkes, wo er sich in zwei Aeste theilt. Vor der Theilung gehen aus ihm hervor: a) Der innere Hautnerv (Nervus cutaneus internus); dieser
entspringt ungefahr in der Mitte des Oberarmes aus dem Hauptstamra,. lauft hernach an der innern Seite des Vorarmes nach unten, theilt sich in mehrere Zweige, die in der Haut sich verasteln. b) Mehrere Muskelzweige, welche in die Muskeln dringen, die
an der hintern Flache des Vorarmes liegen. c) Der innere schwâchere Ast (Fig. 192. s.) geht unter
den Sehnen der Arm - Hackenbeinmuskeln schrâg nach vorn und unten, um sich an der innern Seite des Kniegelenkes mit dem âussern Schienbeinnerven (Fig. 192. t) zu verbinden. d) Der aussere starkere Ast (Fig. 192. s'.) tritt durch
die Spalte der Sehnen der Arm - Hackenbeinmuskeln hindurch, geht hernach an die aussere Seite des Kniegelenkes und theilt sich dann |
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in drei Zweige, welehe sich in der Haut ani Kniegelenke und dem
Schienbein verbreiten. 7) Der vordere Armnerv (Nervus brachialis anterior) (Pig.
191. 1.) entspringt hinter den vordern Brustnerven aus dem Arm- geflecht, lauft dann nach unten bis an die innere Flâche des Arm- gelenkes, schlingt sich hier um die Achselarterie nach hinten und unten um, und theilt sich dann in zwei Aeste. a) Der grosse re Ast verbindet sich mit dem mittlern Armnerven.
b) Der kleinere Ast dagegen lauft unter dem Armgelenke zwi-
schen dem obern Ende des Armbeines und dem mittlern Schulter- Armbeinmuskel nach unten und vorn in den geraden Beuger des Vorarmbeines, in welchem er sich auch endigt. Er sendet aber vorher Zweige an den gewundenen Beuger des Vorarmes und an den mittlern Schulter - Armbeinmuskel. 8) Der h intere Armnerv (Nervus brachialis posterior) (Fig.
191. m.) ist ein ziemlich starker Ast, der aus dem hintern Theile des Anngefiechtes hervorgeht, alsdann in schiefer Richtung von vorn und oben über das untere Ende des grossen Schulter-Armbeinmuskels nach hinten und unten bis ungefahr in die Mitte des Oberarmes geht, au welchem er sich in zwei g ross er e Aeste theilt.
a) Der obère Ast spaltet sich alsbald in mehrere Aeste, welche
sich in den Ausstreckern des Vorarmes verzweigen. b) Der untere langere Ast geht zwischen diesen Streckern
und dem gewundenen Beuger des Vorarmes an die iiussere Seite des Ellenbogengelenkes und von hier nach unten an die vordere Fliiche des Vorarmes, wo er sich in dem untern Ende des Arm-Vorarmbein- muskels, dem geraden Strecker des Schienbeines, den Streckern des Fessel-, Kron- und Hufbeines, und in dem aussern Arm-Hackenbein- muskel verzweigt. An dem Ellenbogengelenke gibt er mehrere Zweige ab, die sich in der Haut an der aussern Seite des Vorarmes als âussere Hautnerven (Nervi cutanei externi) verhoren. 9) Der mittlere Armnerv oder der Mittelnerv (Nervus
medianus) (Fig. 191. n.) geht aus dem mittlern Theil des Arm- geflechtes hervor und ist der starkste und langste Ast desselben, indem er die Achselarterie bis zu dem Hufe herab bcgleitet. Er lauft über die innere Flache des Armgelenkes bis unter die Mitte des Oberarmes nach unten und theilt sich dann in den vordern und hintern Vorarmnerven. a) Der vordere Vorarmnerv (Nervus radialis anterior)
(Fig. 191. o.) ist der kleinere Ast; er geht über dem Ellenbogen- gelenk in schrager Richtung zwischen der vordern Flache des Arm- beines und dem Schulter-Vorarmbeinmuskel an die vordere Flache des Vorarmes, an welcher er sich in mehrere Aeste theilt, die in den daselbst liegenden Muskeln und der Haut sich verzweigen. Die Hautzweige setzen sich in der allgemeinen Decke bis zu dem Fessel- gelenk fort. b) Der hinter e Vorarmnerv (Nervus radialis posterior)
(Fig. 181. p.) ist bedeutend starker als der vorige, er setzt sich, |
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die Arm- und hintere Vorarmarterie begleitend, über die innere
Flâche des Ellenbogengelenkes und des Vorarmes naeh unten bis in die Nane des Kniegelenkes fort. Er gibt ab : aa) Zweige an die Muskeln, die hinten am Vorarm liegen,
bb) Den Zwischenknochennerven (Nervus interosseus); dieser geht, nachdem er Zweige an die Beugemuskeln abgegeben hat, mit der Zwischenknochenarterie durch die Ellenbogenspalte an die iiussere und vordere Seite des Vorarmes und verzweigt sich in den daselbst liegenden Muskeln. Oberhalb dem Knicgelenke theilt sich nun der Hauptstamm in
den âussern und innern Schienbeinnerven. |
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Fig. 192.
Die innere Seite des lin- ken Ünterfusses mit den Nerven.
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e) Der âussere Schienbeinnerv (Ner-
vus volaris externus) (Fig. 192. q.) geht zwischen den Schichten des Kniebogenbandes nach unten |
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und aussen an die âussere Seite der Beuge-
sehnen des Kron- und Hufbeines, und an dieseu neben der iiussern Schienbeinarterie bis zu dem Köthengelenk herab. Ueber dem Kniegelenke nimmt er den innern Ast des Ellenbogennervens (Fig. 192. t.) und etwas unter der Mitte des Schienbeines einen Verbindungsast des innern Schienbeinnervens auf; auch schickt er einen Zweig in die Tiefe an die Riickseite des Schien- beines und mehrere Zweige an die Oberfliiche in die Haut. Von dem Köthengelenke an nimmt er denselben Veilauf wie der folgende Nerv. d) Der innere Schienbeinnerv (Nervus
volaris internus) (Fig. 192. r.) geht mit der innern Schienbeinarterie und denBeugesehnen desKron- und Hufbeines durch den Kniering nach unten bis an die innere Seite des Köthengelenkes, an welchem er in den innern Seitennerven iibergeht. Ungefahr in der Mitte des Schienbeines schickt er einen Ast (Fig. 192. u.) ab, der schief von oben auf der Beugesehne des Kronbeines nach |
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q. Der aussere Schienbeinnerv.
r. Der innere Schienbeinnerv.
s. Der inaere Ast des Ellenbogen-
nervens. s'. Der aussere Ast desselbcn.
t. Verbindungsstelle des intiem
Astes des Ellenbogennervens mit dem aussern Schienbein- nerven. il. Verbindungsast mit dem iiussern
und innern Schienbeinnerven. v. Der innerc Seitennerv.
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unten und aussen lauft, und sich mit dem
aussern Schienbeinnerven verbindet. e) Der aussere und in nere Seite n-
nerv spaltet sich sogleich in einen vordern und hintern Zweig. aa) Der vordere Zweig (Ramus anterior)
geht mit der Seitenarterie und Vene nach unten, |
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theilt sich in mehrere kleinere Zweige, die sich
in der Haut am Fessel und der Krone, in der Fleischkrone und der Fleischwand ausbreiten. bb) Der hintere Zweig (Ramus posterior) ist stàrker als der
vorige, er geht hinter der Seitenarterie nach unten und hinten, theilt |
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sich ebenfalls in mehrere Zweige, die sich in der Fleischwand,
Fleisclisohle und dem Fleischstrahl verâsteln. Bei den Wiederkauern geschieht die Bildung des Arm-
geflechtes auf âhnliche Art wie bei dem Pferde; die Aeste, die aus ihm entspringen, zeigen folgende Verschiedenheiten. Der Ellenbogennerv theilt sich ebenfalls in zwei grössere Aeste,
von denen der eine am Vorarm in die Tiefe tritt und an der hintern Seite des Fusses bis zu den Sesambeinen herablauft, Zweige an den Schienbein-Fesselbeinmuskel abgibt und dann mit dem aussern Schienbeinnerven sich verbindet. Der Mittelnerv spaltet sich erst an den Schienbeinen in die zwei
Schienbeinnerven, welche die Arterien begleiten. Der aussere Schicnbeinnerv verbindet sich mit einem Zweig des
innern Astes und tritt dann in die Zehenspalte, woselbst er sich in den âussern Seitennerven der innern Zehe und den innern Seiten- nerven der âussern Zehe theilt; ferner gibt er ab den aussern Seiten- nerven der âussern Zehe und einen Zweig an die aussere Afterzehe. Der innere Schienbeinnerv ist nicht so stark als der vorige, aus
ihm kommen der innere Seitennerv der innern Zehe, ein Zweig fur die innere Afterzehe und ein Zweig fiir den aussern Schienbeinnerven. Bei dem Schweine verhalten sich die Aeste des Armgeflechtes
wie bei den Wiederkauern, nur gibt der Ellenbogennerv den âussern und innern Zweig der âussern Afterzehe ab und Der Mittelnerv theilt sich iiber den Sesambeinen in drei Aeste
(Schienbeinnerven), von denen der innere Ast die beiden Seitennerven der innern Afterzehe und den innern Seitennerven der innern wahren Zehe abgibt; der mittlere Ast ist der stârkste, er tritt mit dei- Arterie zwischen die beiden wahren Zehen, und theilt sich hier in den âussern Seitennerven der innern Zehe und den innern Seiten- nerven der âussern Zehe; der aussere Ast endlich ist der kleinste und geht als âusserer Seitennerv der âussern wahren Zehe nach unten. Auch bei den Fleischfressern wird das Armgeflecht von
denselben Nerven gebildet wie bei den übrigen Haustliieren. In seiner Verzweigung zeigt es nachstehende Aenderungen. Der Ellenbogennerv, welches der stârkste Ast ist, der aus dem
Armgeflecht hervorgeht, theilt sich ebenfalls in einen âussern und innern Ast. Der aussere Ast ist der kleinere, er geht unter der Haut an der âussern Seite des Fusses nach unten, theilt sich dann in zwei Aeste, die als ein vorderer und hinterer âusserer Seitennerv an der âussern Zehe sich fortsetzen ; der funere stârkere Ast geht unter den Beugcsehnen der Zehen nach innen, gibt Muskelzweige ab und theilt sich dann in die hintern Seitennerven der Zehen, welche sich wie die vordern bis zur Zehenspitze fortsetzen-. Der vordere Armnerv gibt den vordern Vorarmnerven ab, der
bei den übrigen Thieren von dem mittlern Armnerv kommt. Der hintere Armnerv theilt sich erst am Vorarm in einen âussern
und innern Ast. Der aussere Ast lauft bis zur Vorder - Fusswurzel nach unten und theilt sich dann in drei Zweige; dicse trcten min in |
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die Zehenspalten der vier gròsse™ Zehen, woselbst sich jeder wieder
in zwei kleinere Zweige theilt, die hernach als vordere Seitennerven die Arterien bis zur Zehenspitze begleiten. Der mittlere Armnerv (Mittelnerv) ist im Verhaltnisse schwach,
er geht über das Arragelenk, und bei der Katze durch die lângliche Spalte am untern Ende des Arrnbeines nach unten bis an die innere Seite des Vórarmes herab und theilt sich, nachdem er Zweige an die umliegenden Muskeln abgeschickt hat, in zwei Zweige. Der ausscre Zweig lauft nach unten bis zu den Sesambeinen, wo er sich mit einem Zweig des innern Astes des Ellenbogennervens verbindet. Der innere Zweig theilt sich nach einem kurzen Verlaufe in den hintern aussern Seitennerven der ersten und den hintern innern Seiten- nerven der zweiten Zebe. II. Das Leudengeflecht. [Plexus lumbaris.)
Das Lendengeflecht entsteht durch zahlreiche Verbindungen der
untern Aeste der Lendennerven, und steht durch den fünften und sechsten Lendennerven mit dem Kreuzgeflecht in Verbindung. Aus ihm gehen nachstehende Nerven hervor: 1) Der Lenden-Bauchnerv {Nervus lumbo-hypogastricus)
wird von den ersten Lendennerven abgegeben, er lauft zwischen dem viereckigen Lendenmuskel und dem Lendenwirbel - Backbeinmuskel nach aussen und spaltet sich hierauï in zwei Aeste. a) Der vordere Ast geht zwischen dem Darmbein-Bauch-
muskel und dem innern Rippen-Bauchmuskel nach unten und hinten, gibt Zweige an diese Muskeln ab, durchbohrt dann die Aponeurose des aussern Rippen-Bauchmuskels, um an die Oberflâche zu treten und in der Haut an der aussern Seite des Oberschenkels sich zu endigen. b) Der hintere Ast tritt zwischen den innern Rippen-Bauch-
muskel und das Bauchfell, lauft zwischen diesen beiden Gebilden nach unten und hinten bis an den Bauchring und gibt Zweige an genannte Muskeln, den Brust-Schambeinmuskel und einen weitern Zweig ab, der unterhalb dem Poupart'schen Bande die Bauchhöhle verlasst und sich in den Lymphdriisen, in der Vorhaut, und bei weiblichen Thieren in dem Euter verzweigt; bisweilen verbindet er sich mit dem hintern Aste des Lenden-Leistennervens. 2) Der Lenden-Leistennerv [Nervus lumbo - inguinalis)
geht mit zwei Wurzeln aus dem ersten und zweiten Lendennerven hervor, lauft zwischen denselben Muskeln wie der vorige nach aussen und theilt sich ebenfalls in zwei Aeste. a) Der vordere Ast tritt zwischen den innern Rippen-Bauch-
muskel und den Darmbein-Bauchmuskel und nimmt denselben Verlauf wie der gleichnamige Ast des Lenden - Bauchnervens. b) Der h intere Ast lauft zwischen dem innern Rippen-Bauch-
muskel und dem Bauchfell nach unten und hinten bis oberhalb des Bauchringes, verbindet sich hier mit einem Zweig des aussern Saamen- nervens, tritt dann nach aussen, um sich in dem Schlauch, dem |
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Hodensaeke, den Leistendriisen, nnd bei weiblichen Thieren in der
âussem Haut des Euters und den Schamlippen zu verzweigen. 3) Der âussere Saamennerv (Nervus spermaticus externus)
(Fig. 193. a.) nimmt seinen Ursprung aus dem dritten und vierten Lendennerven, dringt dann durcb den Lenden -Darmbeinmuskel hin- durch, lauft hierauf auf diesem nach hinten und theilt sicli gleichfalls in zwei A este. a) Der au ssere Ast lauft nach aussen an die Bauchmuskeln,
gibt Zweige an dièse, verbindet sich alsdann mit dem hintern Aste des Lenden-Leistennervens und verzweigt sich in denselben Gebilden wie dieser. b) Der innere Ast lauft nach unten und tritt dann iiber dem
Bauchring aus der Bauchhöhle, sendet Zweige an den Hodenmuskel, die Scheidenhaut des Hodens und Saamenstranges, den Hodensack und an den Schlauch; bei weiblichen Thieren verzweigt er sich in dem Euter. 4) Der âussere Hautnerv des Schenkels (Nervus cutaneus
femoris externus) hat denselben Ursprung wie der vorige, indem er ebenfalls aus dem dritten und vierten Lendennerven hervorgeht; er tritt zwischen dem Lendenwirbel-Backbeinmuskel und dem Darmbein- Lendenmuskel hervor, lauft hierauf zwischen ersterem Muskel und dem grossen Darm-Backbeinmuskel nach aussen bis unterhalb des aussern Darmbeinwinkels, um hier die Aponeurose des aussern Rippen- Bauchmuskels zu durchbohren. Nun setzt er sich an der innern Seite des aussern Darm-Schenkelbeiiimuskels am Oberschenkel nach unten, sendet Zweige an diesen Muskel und an die Haut, und theilt sich dann in zwei kleinere Zweige, welche sich in der Haut in dem Umfang der Kniescheibe verlieren. 5) Der vordere O b ers ch enkelner v (Nervus cruralis (in-
terior) (Pig. 193. bb'b".) entspringt mit mehreren Wurzeln aus den letzten vier Lendennerven und ist der starkste Ast des Lenden- geflechtes; er geht zwischen beiden Psoasmuskeln nach aussen, lauft hierauf auf dem grossen Psoas nach unten und über dem Poupart'schen Bande aus der Bauchhöhle ; alsdann lauft er über das untere Ende des grossen Darm - Backbeinmuskels und theilt sich in zwei ungleich grosse Aeste. a) Der innere Hautnerv des Schenkels (Nervus cutaneus
femoris internus) (b') geht zwischen dem innern Darm-Schenkelbein- muskel und dem Scham-Schenkelbeinmuskel neben der Schrankader nach unten an die innere Plache des Unterschenkels ; er theilt sich in mehrere Aeste, welche sich in diesen Muskeln, in den Leisten- drüsen und in der Haut an der innern Plache des Ober- und Unter- schenkels verzweigen. b) Der fortlaufende Oberschenkelnerv (b") ist ebenfalls
in mehrere Aeste getheilt, welche zwischen dem vordern Darm- Schenkelbeinmuskel und dem innern Darm-Backbeinmuskel in die Tiefe treten und sich in diesen Muskeln, so wie in dem aussern Back - Schenkelbeinmuskel verbreiten. |
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6) Der Verstopfungsnerv (Nervus obturatorius) (Pig. 193. cc.)
ontspringt mit mehreren Wurzeln aus dem vierten, fünften und sechsten Lendennerven, lauft dann auf dem hintern Darmbeinwinkel in Be- gleitung der Verstopfungsarterie nach unten und hinten, und durch das Verstopfungsloch ausserhalb der Beckenhöhle, worauf er sich in zwei Aeste theilt. a) Der vorder e Ast geht zwischeu dem Uussern Verstopfungs-
muskel und dem hintern Kreuz-Sitzbeinmuskel nach unten, um sich in diesen Muskeln, so wie in den Scham-Backbeinmuskeln und dem Scham - Schenkelbeinmuskel zu verzweigen. b) Der h intere Ast lauft nach hinten und verzweigt sich in
dem aussern Verstopfungsmuskel, dem grossen und kleinen Gesass- Backbeinmuskel. Fig. 193.
Das Lenden- und Kreuzgeüecht an der rechten Halfte des Hintertheiles
blosgelegt. (Die Bauch- und Beckenhöhle sind geöffnet, die Eingeweide
herausgenomnien und das hreite Bockenband entfernt.)
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Ober-
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7) Mehrere starke Miiskelzweige, welche die Psoasmuskeln, den
grossen und mittlern Darm-Backbeinmuskel versehen. Bei den Wiederkiiuern entsteht das Lendengcflecht ebenfalls
durch die Verbindungen der untern Aeste der Lendennerven und theilt sich auch in dieselben Aeste wie bei dem Pferde. Bei der Ver- zweigung diescr Aeste findet nur an dem hintern Aste des Lenden- Leistennervens eine Abweicliung statt, indem sich dieser in dem hintern Ende des Brust-Schambeinmuskels endigt und keine Zweige in die aussern Geschlechtstheile schickt. Bei dem Schweine und den Pleischfressern niramt der
letzte (siebente) Lendennerv keinen Antheil an dem Lendengcflecht, und die Aeste, die aus ih m hervorgehen, sind dieselben wie bei dem Pferde. Der hintere Ast des Lenden-Leistennervens verhult sich ganz so wie bei dem Rinde. III. Das Kreuzgeflecht. (Plexus sacralis.) (Fig. 193.)
Das Kreuzgeflecht oder Hüftgeflecht (Plexus ischiadicus)
wird durch die Vereinigung der untern Aeste der Kreuznerven ge- bildet; es steht mit dem fünften und seehsten Lendennerven in Ver- bindung und gibt folgende Aeste ab. 1) Der vorder e Gesâssnerv (Nervus glutaeus anterior)
(Fig. 193. d.) entspringt mit zwei Wurzeln aus den zwei letzten Lendennerven und mit einer aus dem ersten Kreuznerven, er gibt Zweigo an den Kreuzbein-Umdrehermuskel, tritt hernach durch eine Oeffnung des breiten Beckenbandes nach oben und aussen, und theilt sich dann in zwei Aeste, von denen der eine nach vorn und der andere nach hinten lauft, um sich in den Darmbein-Umdreher- muskeln zu verzweigen. 2) Der hintere- Gesâssnerv (Nervus glutaeus posle'rior)
(Fig. 193. d'.) gcht mit zwei Wurzeln aus dem ersten und zweiten Kreuznerven hervor, lauft dann auf dem breiten Beckenbande nach hinten und unten, und mit der Gesassbeinarterie an den Oberschcnkel, an welchem er sich in mehrere Aeste theilt, die sich hauptsachlich in den Kreuz-Sitzbeinmuskeln des Schenkels verbreken. 3) Der hintere Hautnerv des Oberschcnkels (Nervus
cutaneus femoris posterior) (Fig. 193. d".) entspringt wie der vorige mit zwei Wurzeln aus dem ersten und zweiten Kreuznerven ; er theilt sich gewöhnlich in zwei grössere Aeste, welche iiber dem aussern Gesassbeinausschnitt nach aussen und hinten durch die Kreuz-Sitzbein- muskeln und don grossen Gesass-Backbeinmuskel gehen, Zweige an dieso Muskeln abgeben und sich dann an der hintern Flache des Oberschenkels in der allgemcinen Decke endigen. 4) Der innere Schamnerv (Nervus pudendus interims) ent-
springt hinter dem vorigen aus dem dritten Kreuznerven, und steht durch einen Zweig nach vorn mit dem Hüftnerven und nach hinten mit dem vierten Kreuznerven in Verbindung; er sendet Zweige an den Gesassbeinmuskel des Schweifes und den Hebemuskel des Afters |
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und theilt sich dann in den m itti cm Mast dar mn er v en und den
Rü eken nerven der Ru the. a) Der mittlere Mastdarmnerv (Nervus haemorrhoidalis
médius) lauft mit dem Mastdarme nach hinten, und verzweigt sich in diesem, den Saamenbliischen und den Vorsteherdrüsen bei mânn- lichen Thieren, bei weiblichen dagegen in der Scheide und dem Fruchthalter. b) Der Rückennerv der Rut h e [Nervus dorsulis penis) ist
der starkere von den beiden Aesten und geht mit der ibrtlaufenden innern Schamarterie über den hintern Gesassbeinausschnitt an das mannliche Glied; an diesem lauft er nun in der obern Rinne in geschlangeltcr Richtung nach vorn bis zur Eichel, gibt Zweige an diese, die Zellkörper der Ruthe und der Harnröhre und an den Schlauch ab. Bei weiblichen Thieren gelangt dieser ^erv zu den Schamlippen und dem Kitzler. 5) Der hint er e Mastdarmnerv (Nervus haemorrhoidalis
poslerior) ist der fortlaufende vierte Kreuznerv, er geht nach hinten und unten, verbindet sich durch einen Zweig mit dem innern Scham- nerven und verastelt sich in dem hintern Ende des Mastdarmes und dessen Kreismuskel, auch sendet er bei weiblichen Thieren Zweige in die Schamlippen. 6) Muskelzweige, welche aus dem fünften Kreuznerven ent-
springen und in dem untern Kreuzbeinmuskel des Schweifes sich endigen. Von dem untern Aste des letzten Kreuznervens geht auch ein starker Verbindungszweig an den untern Ast des ersten Schweifnervens. 7) Der Hüftnerv oder der ischiadische Nerv (Nervus
ischiadicus) (Fig. 193. e e.) ist nicht nur der grosste Nerv des Kreuz- geflechtes, sondern auch der grösste im ganzen Körper; er entspringt mit drei Wurzeln, von denen die mittlere die stiirkste ist, aus dem letzten Lendennerven und den beiden ersten Kreuznerven, lauft hierauf, auf dem breiten Beckenbande liegend, nach hinten und unten, sendet Zweige an den Kreuzbein-Umdrehermuskel, den innern Verstopfungsmuskel und die Zwillingsmuskel. Nun tritt er über dem üussern Gesassbeinausschnitt an die hintere Seile des Oberschenkel- beines und spaltet sich hier in drei grössere Aeste. a) Der hintere Oberschenkelnerv (Nervus cruralis poste-
rior) (Fig. 193. f.) geht in der Nahe des Sitzboines vom Hauptaste ab, lauft dann am Oberschenkel nach hinten und unten, theilt sich sofort in mehrerc Aeste, die sich in dem grossen und kleinen Gesass-Backbein- muskel, dem vordern und hintern Kreuz-Sitzbeinmuskel verzweigen. b) Der mittlere Oberschenkelnerv (Nervus cruralis médius)
(Fig. 193. g.) lauft vor dem Hauptstamm an der Rückseite des Oberschenkelbemes nach unten bis zu dem Anfang des Back-Fersen- beinmuskels, gibt Zweige an die Kreuz - Sitzbeinmuskeln ab und sotzt sich hierauf zwischen dem vordern Kreuz-Sitzbeinmuskel des Schenkels und dem aussern Kopf des Back-Fersenbcinmuskels an die ausscre Seitc des Unterschenkels fort, an welchem er sich in zwei Aeste theilt. |
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aa) Der kleinere Ast geht an dem kleinen Schenkel - Huf-
beinmuskel nach unten bis an die anssere Seite des Sprunggelenkes ; er gibt Zweige an dièse Muskeln und an die Haut ab. bb) Der grössere Ast lauft zwischen dejn grossen Sehenkel-
Hufbeinmuskel und dem Backbeinmuskel des Fessel-, Kron- und Hufbeines auf die vordere Seite des Unterschenkels, und an dieser an der iiussern Seite des letztgenannten Muskels nach unten über die vordere Seite des Sprunggelenkes bis zu dem Schienbein herab. Er gibt Zweige an bezeichnete Muskeln, den Beuger des Schienbcines, den Rollbeinmuskel und an die Haut ab. c) Der fortlaufende Hiiftnerv (Fig. 193. e'.) geht zwischen
den beiden vorhin genannten Obersclienkelnerven an der hintern Fioche des Oberschenkelbeines bis zu dem Kniegelenk herab; er tlicilt sich, nachdem er einen Hautnerven abgegeben bat, in den kleinen und grossen Unterschenkelnerven. |
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Fig. 194.
Die Nerven des bintern
Unterfusses von der innern
Seite gesehen.
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aa) Der h intere Hautnerv des Un-
terschenkels (Nervus cutaneus posterior tibiae) ist ein langer Nerv, der ungefahr in der |
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Mitte des Oberschenkelbeines von dem Haupt-
stamm abgeschickt wird, mit diesem bis zu dem Kniegelenke herabgeht, dann über den iiussern Kopf des Back-Fersenbeinmuskels an die iiussere Seite der Achillessehne tritt und an dieser bis zu dem Sprunggelenke lauft, an welchem er sich in der Haut endigt. d) Der kleine Unterschenkelnerv
(Nervus tibialis parviis) (Fig. 193. h.) theilt sich an der Kniekehle in mehrere Aeste, welche zwischen den Köpfen des Back-Fersenbein- muskels an die Rückseite des grossen Unter- schenkelbeines gehen und sich in diesem Muskei, dem Schenkel-Fersenbeinmuskel, dem gewun- denen Back - Schenkelbeinmuskel, dem Back- Kronbeinmuskel , dem grossen und kleinen Schenkel - Hufbeinmuskel verzweigen. e) Der grosse Unterschenkelnerv
(Nervus tibialis magnus) (Fig. 193. i.) ist der fortlaufende Stamm, der sich zwischen den Köpfen des Back-Fersenbeinmuskels nach unten fortsetzt, an die innere Seite des Unterschen- |
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k. Der intiere Hautnerv des Unter-
schcnliels.
1. Der Sussere Scbicnbeinnerv. ni. Der intiere Schieiibeinnerv. n. Der Verbindungsasl für beide. o. Der innere Seitennerv. |
kels tritt, hier zwischen der Achillessehne und
dem grossen Schenkel-Hufbeinmuskel bis ober- halb des Sprunggelenkes lauft und sich dann |
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in den iiussern und innern S chi en bei n-
nerven theilt. Aus ihm kommt kurz vor seiner Theilung :
aa) Ein Hautzweig (Fig. 194. k.), der über die innere Flâche
des Sprunggelenkes nach unten an die innere Seite des Schienbcines geht und sich daselbst in der Haut endigt. |
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f) Der a u s s e r e S e h i e a b e i n n e r v [Nervus pìantaris externus)
(Fig. 194. 1.) lauft an der innern Seite des obern Endes des Fersen- beincs nach unten, und zwischen dessen hinterem Rande und der Beugesehne des Kronbeines schief nach aussen und unten an die iiussere Seite der Beugesehnen des Unterfusses bis zu dem Köthen- gelenk herab. An diesem geht er in den âussern Seitennerven über, wclchcr sich, wie der Schienbeinnerv selbst, ahnlich so -wie die- gleichnamigen Nerven am Vorderfuss verhâlt. g) Der in nere Schienbeinnerv {Nervus plantaris internus)
(Fig. 194. m.), welcher sich unter einem spitzigen Winkel von dem vorigen trcnnt, geht an der innern Seite des Sprunggelenkes neben der Sebne des grossen Schenkel-Hufbeinmuskels an die innere Seite •1er Beugesehnen des Kron- und Hufbeines, und mit diesen bis zu dem Kötliengelenk lierai). Er steht wie der gleichnamigc Nerv des Vorderfusses durch einen Verbindungsast (ri'.) mit dem âussern Schienbeinnerven in Verbindung. Auch er geht am Kötliengelenk in den Seitennerven über, der denselben Verlauf wie der gleichbezeichnete Nerv am Vorderfuss nimmt. Bei den Wiederkauern hat das Kreuzgeflecht dieselbe Ent-
stehung wie bei dem Pferde, aber die aus ihm entspringenden Aeste zeigen einige Abweichungen. Von dem mittlern Oberschenkelnerv, der im Verhaltnisse starker
als bei dem Pferde ist, geht der an der âussern Seite des Schenkels verlaufendc Ast bis zu dem miteni Ende des Schienbeines herab, an welchem er sich in drei Aeste theilt. Der stârkere Ast tritt vorn in die Zehenspalte und theilt sich in den âussern Seitennerven der innern Zehe und den innern Seitennerven der âussern Zehe ; der schwâchere Ast geht hinten in die Zehenspalte und theilt sich in dieselben Seitennerven der Zehen wie der vorige, so dass also hier vordere und hintere Seitennerven zu unterscheiden waren. Der dritte Ast endlich geht nach vorn an die innere Zehe und bildet dort den innern Seitennerven derselben. Der aussere Schienbeinnerv geht, nachdem er einen Zweig an
die âussere Afterzehe geschickt hat, hinten an der âussern Zehe als âusserer Seitennerv nach unten. Der innere Schienbeinnerv theilt sich über den Sesambeinen in
zwei Aeste. Der âussere Ast lauft mehr nach aussen an den Beuge- sehnen nach unten, tritt hinten in die Zehenspalte und verbindet sich mit den liintern Seitennerven der Zehe. Der innere Ast lauft an der innern Seite der Beugesehnen nach unten, gibt einen Zweig an die innere Afterzehe ab, und geht dann hinten an der innern Zehe als innerer Seitennerv derselben nach unten. Bei dem Schweine ist das Kreuzgeflecht aus den untern
Aesten des sechsten und siebenten Lendennervens und dem ersten und zweiten Kreuznerven zusammengesetzt. Die Aeste, die aus ihm hervorgehen, verhalten sich in der Hauptsache wie die bei den Wiederkauern, nur hat jede Afterzehe, gerade wie jede wahre Zehc, einen âussern und innern Seitennerven, welche von dem |
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mittlern Oberschenkelnerven und dem âussern und innern Schienbein-
nerven kommen. Das Kreuzgeflecht vvird bei den Fleischfressern von den
untern Aesten des fünften, sechsten und siebenten Lendennervens und des ersten Kreuznervens gebildet. Der mittlere Obersclienkelnerv geht auch hier nach unten bis
zu den- Zeben ; er theilt sich ebenfalls in zwei grössere Aeste, die sich wiederholt spalten und an den Zehen als Seitennerven verlaufen. Die Schienbeinnerven versehen zum Theil die kleinen Muskeln
an den Zehengliedern, und gehen zum Theil auch als Seitennerven der Zehen nach unten. IV. Der Zwerchfellnerv. (Nervus phrenicus.) (Fig. 195. ggg.)
Der Zwerchfellnerv entspringt auf jeder Seite mit drei Wurzeln
aus den untern Aesten des fünften, sechsten (g'.) und siebenten (g".) Halsnervens; diese vereinigen sich nun auf dem Rippen-Halswirbel- muskel zu einem genreinschaftlichen Stamine, der nach hinten und unten lauft und zwischen den beiden ersten Rippen in die Brust- höhle tritt. In der Brusthöhle angelangt, verbindct er sich mittelst sehr feinen Zweigchen mit dem grossen sympathischen und bisweilen auch mit dem herumschweifenden Nerven, geht hierauf auf der linken Seite zwischen der Achselarterie und der untern Halsarterie nach hinten, anfangs zwischen das obère Ende des Herzbeutels und die innere Platte des Brustsackes, hernach zwischen die Bliitter der untern Abtheilung des hintern Mittelfells seiner Seite bis zu der Aponeurose des Zwerchfells. An dem Zwerchfell theilt er sich in mehrere Zweige, die nach allen Seiten ausstrahlen und in demselben sich verasteln. C. gflfr jrO^f fljmjIfltlnYdje Ïltr». (Nervun sympathicus magnus.)
(Fig. 190., Fig. 195. und Fig. 196.) Der grosse sympathische Nerv wird auch der Ganglien-
oder D r e i h ö h 1 e n n e r v (Nervus gangliosus s. trisplanchnicus) ge- nannt; er ist der langste Nerv im Körper, da er sich auf jeder Seite von der Grundflache des Schadels, am Halse nach unten, durch die Brust- und Bauchhöhle bis in das Beeken erstreckt und in demselben sich alsdann endigt. In seinem Verlaufe bildet er viele Geflechte und verschieden starke Knoten (Ganglio), welche durch mehr oder minder starke Zweige mit dem dreigetheilten Nerven, dem aussern Augenmuskelnerven, dem Hörnerven, dem Angesichtsnerven, dem Zungen-Schlundkopfnerven, dem Lungen - Magennerven , dem Bei- nerven , dem Zungenfleischnerven und den sammtlichen Rückenmarks- nerven in Verbindung stehen, so dass diesem zufolge angenommen werden kann, dass er weder dem Gehirn noch dem Rückenmark angehört, sondern ein eigenes System, das sogenannte Gangliën- system (Systema nervorum gangliosum) ausmacht, das sieh |
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in denjenigen Organen ausbreitet, die der Willkühr nicht unter-
worfen sind. Man theilt den grossen sympathischen Nerven in den Kopf-
und Halsthcil, den Brusttheil, den Bauch- und Beeken- theil ein. I. Der Kopf- und Halstheil. (Pars cephalica et ccrvicalis.) (Fig. 190. ff.)
Dieser Theil des Dreihöhlenncrvens reicht vom Grunde der
Schadelhöhle bis an den Eingang der Brusthöhle; am Halse ist er durch Zellgewebe und durch einige, gewöhnlich vier Nervenzweige mit dem herumschweifenden Nerven verblinden, ebenso erlialt er aucli etliche kleine Zweige von dem Stimmnerven. Er bildet sowohl am obern als auch am untern Theile des Halses einen Knoten. 1) Der oberste Halsknoten oder der spindelförmige
Knoten (Ganglion cervicale supremum s. fusiforme) (Fig. 190. f1.) ist ein langlichrunder, ziemlich starker Knoten, der aus grauröth- licher Masse bestelit, und in der Mitte gewöhnlich etwas dicker als an beiden Enden ist, daher auch die Bezeichnung spindelförmig. Seine Lage hat er unterhalb dem Keilfortsatz des Oberhauptsbeines an der innern Kopfarterie. Er steht an seinem obern Ende durch mehrere verschieden starke Nervenzweige mit dem fünften bis letzten Hirnnerven und dem untern Ast des ersten Halsnervens in Verbindung; an seinem untern Ende setzt er sich in den Hauptstamm des grossen sympathischen Nervens fort. Die Verbindungen, welche der spindel- förmige Knoten mit gcnannten Nerven eingeht, sind nachstehende. a) Der dreigetheilte Nerv verbindet sich mit dem obern
Ende des obersten Halsknotcns durch mehrere graue Nerven, die mit der innern Kopfarterie in die Schadelhöhle treten,. das Kopfpuls- adergeflecht (Plexus caroticus) bilden, von dem sich dann ein Faden bis zu dem Hirnanhang fortsetzt ; ferner steht der obère Hals- knoten durch die zwei kleinen Zweige des Vidischen Nervens mit dem Keilbein-Gaumengeflecht und dessen Knoten, und durch einen weitem Zweig mit dem Arnold'schen Knoten in Verbindung; ebenso gehen von dem Ursprung des Augenastes und des Vorderkieferastes zwei kleine Zweige an den obern Halsknoten. b) Die Verbindungszweige mit dem sechsten Hirnnerven
gehen in der Schadelhöhle aus dem Kopfpulsadergeflecht hervor, um sich mit dieserò Nerven zu verbinden. e) Der Antlitznerv und der Hörnerv erhalt ebenfalls einen
Zweig von dem Kopfpulsadergeflecht, der mit einem Zweig des Vidischen Nervens in den Spiralgang geht und sich dort mit diesen Nerven verbindet. d) Der Zungen-Schlundkopfn erv empfàngt von dem obern
Ende des spindelförmigen Knotens einen Zwéig, der zwischen der aussern und innern Wand der Paukenhöhle in letztere tritt, hier sich mit dem Paukenhöhlennerven des neunten Hirnnervens verbindet, und dadtirch zur Bildung der Jacobson'schen Anastomose beitragt; ferner |
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geht ein Nervenfaden von dein obera Ende des spindelförmigen Knotens
in den Knoten yon Andersch über. e) Der heruinschweifende Nerv steht ebenfalls mit dein
so eben erwâhnten Zweig, der auch an den Knoten des Andersch gebt, mit dem obern Ende des obersten Halsknotens in Verbindung; ausserdem gehen aber auch noch feine Reiser mehr von dem untern Ende des obersten Halsknotens an das Rachengeflecht. Ein weiterer Faden geht endlich von dem obern Kehlkopfnerven an den Stamm des Dreihóhlennervens. f) Der Beinerv erhâlt einen Verbindungszweig von dem obern
Ende des spindelförmigen Knotens an der Stelle, wo er sich von dem Lungen - Magennerven entfernt. g) Der Zungenfleischnerv verbindet sich gleich nach
seinem Hervortritt aus dem Knopfloch des Oberhauptsbeines mit zwei Zweigen, die aus dem obern Ende des spindelförmigen Knotens hervorgehen. h) Endlich ist noch eines Verbindungszweiges zu erwahnen, der
von dem obern Halsknoten in den untern Ast des ersten Hals- nervens übergeht. 2) Der unterste Halsknoten (Ganglion cervicale inftmum)
(Pig. 195. i.) liegt entweder etvvas vor oder innerhalb der ersten Rippe zur Seite der Luftröhre, also am Eingang der Brusthöhle; er ist ziemlich stark, plattgedriickt und von grauröthliclier Farbe; nach unten und vorn geht er in den Hauptstamm des Halstheiles, und nach hinten und oben beinahe unmerklich in den ersten Brustknoten über. Aus ihm kommen : a) Zwei starke Aeste, welche zu dem untern Aste des siebenten
und achten Halsnervens gehen. b) Ein Zweig., der an der Luftröhre nach hinten zu dem vordern
Lungengeflecht geht. c) Mehrere Zweige zu dem Herzgeflecht und dem hintern
Lungengeflecht. d) Zwei Zweige, die sich mit dem zuriicklaufenden Nerven des
zehnten Hirnnervens verbinden. Bei den Wiederkiiuern ist der Stamm des Kopf- und Hals-
theiles des Dreihóhlennervens im Verhâltnisse dunner und der obère Halsknoten etwas nâher an der Grundflache des Schadels. Die Ver- bindungszweige des obersten Halsknotens mit den bei dem Pferde nâher bezeichneten Hirnnerven zeigen keine erhebliche Verschiedenheit, nur scheinen sie etwas zahlreicher zu sein. Bei dem Schweine gilt dasselbe, was bei den Wiederkauern
angeführt wurde, nur liegt der oberste Halsknoten etwas weiter von der Grundflache des Hirnschadels entfernt. Auch bei den Fleischfressern seheint der Kopf- und Halstheil
des grossen sympathischen Nervens von dem des Schweines keine wesentliche Abweichungen zu zeigen. Was den untersten Brustknoten der drei letztgenannten Hausthiere anbetrifft, so ist zu bemerken, dass er deutlicher von dem ersten Brustknoten geschieden ist. |
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Fig. 195.
Die Yoii der Hnken Seite geiiffnete Brusthöhle zeigt die Verzweigung des Zweroh- fellnervens, des Lungen - Magennervens und ■ des Brusttheils des grossen sympa- thiseren Nervens. |
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2) Der Brusttheil. (Pars thoracica.) (Fig. 195. 111.)
Der Brusttheil erscheint als ein langer, plattgedrückter, aus
mehreren einzelnen Bündein zusammengesetzter Nervenstrang, der aus dem untersten Halsknoten hervorgeht, dann zur Seite der Körper der Rückenwirbel unterhalb den Rippengelenken und ' ausserhalb des Brustfells nach hinten lauft und durch das Zwerchfell in die Bauch- höhle tritt. An jeder Rippe empfiingt er von den untern Aesten sammtlicher Rückennerven einen Zweig (mm.), wodurch ebensoviel Knoten, sogenannte Brustknoten (Ganglia thoracica), gebildet werden, als es Rückennerven sind. 1) Der grosse oder erste Brustknoten (Ganglion thorad-
ami maximum s. primum) (Fig. 195. k.), als der grösste von allen iibrigen, ist mit dem untersten Halsknoten beinahe in eine Masse Le y h, Anatomie. 66
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verschmolzen, so dass die Grenze zwischen beiden weniger deutlich
erscheint ; er bat ebenfalls eine plattgedrücktc Form und eine grauröthliche Farbe, und liegt etwas hinter der ersten Rippe in der Nahe ihres obern Gelenkes an dem Riicken - Tragermuskel. Er gibt ab: a) Einen starken Zweig an die Halswirbelarterie, der dieselbe
bis zu dem zweiten Halswirbel begleitet, und an jedem Zwischen- wirbelloch einen kleinen Zweig an die untem Aeste des sechsten bis zweiten Halsnervens abgibt; auch sendet er feine Zweigcheri an die Halswirbelarterie und Vene. • b) Mebrere Zweige zu dem Herzgeflecht und dem hintern Lungen-
geflecht, so wie zu dem Armgeflecht. 2) Die iibrigen Brustknoten, welche bedeutend kleiner als der
erste sind, geben nachstehende Zweige ab. a) Mehrere Zweige gehen von dem zweiten Brustknoten an das
Herz- und hintere Lungengefleeht. b) Mehrere Zweige gehen aus dem dritten, vierten, fiinften
und sechsten Brustknoten an das vordere Lungengefleeht und an das Schlundgeflecht. e) Von dem ersten bis aehtzehnten Brustknoten gehen Ideine
Verbindungszweige an die Zwischenrippennerven , Zweige an die Zwischenrippenarterien und Zwischenrippenvenen ; andere dagegen laufen an den Brusttheil der Aorta an die ungepaarte und halb ungepaarte Vene und an den Milclibrustgang und verâsteln sich in deren Hauten. Aus dem Brusttheil des grossen sympathischen Nervens selbst
gehen folgende Nerven hervor: a) Ein feiner Zweig, der zwischen der zweiten und dritten Rippe
abgeht, verbindet sich mit dem Zwerchfellnerven seiner Seite. b) Der grosse Eingeweidenerv {Nervus splanchnicus major)
(Fig. 195. o.) geht ungefahr an der sechszehnten Rippe aus dem Hauptstamm hervor, lauft hernach an der Wirbelsaule nach hinten, dann an dem Rippengelenk der letzten Rippe durch das Zwerchfell in die Bauchhòhle, indem er einen Bogen von vom und oben über die Aorta nach hinten und unten beschreibt, und zwischen dem Ürsprung der Bauchschlagader und der vordern Gekrösarterie in den Bauchknoten übergeht. e) Der kleine Eingeweidenerv (Nervus splanchnicus minor)
entspringt gewöhnlich aus dem vorigen, geht dann neben diesem ebenfalls in die Bauchhòhle und in dieser in den Bauchknoten iiber. Er fehlt bisweilen und scheint dann in diesem Falle mit dem grossen Eingeweidenerven zu einem Stamme verschmolzen zu sein. Bei den iibrigen Hausthieren ist der erste Brustknoten ina
Verhaltnïsse grösser und von dem untersten Halsknoten deutlicher abgegrenzt. Da sich, wie oben angegeben, die Zahl der Brustknoten nach der der Rückennerven richtet. so finden sich auch bei dem Schweine nur vierzehn, bei den Wiederkauern und den Fleischfressern aber nur dreizehn Brustknoten vor. |
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3) Der Bauch- oder Lendentheil. (Pars abdominalis s. lumbaris.) (Fig. 196.)
Dieser Theil des grossen sympathischen Nervens geht von dem
letzten Brustknoten zur 'Seite der Körper der Lendenwirbel, von dem Lenden - Darmbeinmuskel bedeckt, nach hinten bis zu dem vordern Ende des Kreuzbeines und an diesem in den Kreuztheil über. Er verbindet sich an jedem Zwischenwirbelloch mit einem von den untern Aesten der Lendennerven kommenden Zweig, so dass dadurch sechs, iibrigens ungleich grosse Lendenkno-ten (Ganglia lumbaria) gebildet werden. Aus dem Lendentheil gehen ab : a) Zweige an die Lendenarterien und Venen.
b) Zweige nach unten an den Bauchtheil der hintern Aorta und
an die hintere Hohlvene, an welchen sie sich geflechtartig verbreiten. c) Starke Zweige an das vordere und hintere Gekrösgeflecht.
Bei den Wiederkauern kommen an dem Lendentheil eben- falls sechs, bei dem S ch wei ne und den Fleischfressern aber
sieben Lendenknoten vor. 4) Der Boeken- oder Kreuztheil. (Pars hypogastrica s. sacralis.)
Der Kreuztheil bildet das hintere Ende des grossen sympathischen
Nervens, er nimmt an dem letzten Lendenknoten seinen Anfang, lauft hierauf über der Beckenarterie und ■ der Darmbeinvene nach hinten anfangs an dem Seitenrand, dann nach innen gegen die Mitte der untern Flache des Kreuzbeines bis zwischen den ersten und zweiten Schweifwirbel. An dieser Stelle verbindet er sich nun mit dem gleichnamigen Nerven der andern Seite zu einem kleinen platten Knoten, der an der mittlern Schweifarterie liegt und der Schweif- knoten (Ganglion coccygeum) genannt wird. Der Hauptstamm erhalt in seinem Verlaufe von den untern Aesten der Kreuznerven Verbindungszweige, wodurch mehrere Anschwellungen entstehen, welche die Kreuzbeinknoten {Ganglia sacralia) genannt werden. Aus ihm gehen hervor: a) Ein ziemlich starker Ast, der ungefâhr an dem dritten Kreuz-
beinwirbel entspringt daim an dem Seitenrande des Kreuzbeines nach hinten bis in die Nahe des sechsten Schweifwirbels geht, und sich mit den hintern Kreuz- und den ersten Schweifnerven verbindet. Auch empfangt er Zweige von den untern Aesten der Kreuznerven, so dass dadurch die hintern Kreuzbeinknoten gebildet werden, welche im Ganzen fünf an der Zahl sind. b) Zweige an das hintere Ende des Mastdarmes und an die
Beckengeilechte. 5) Nervengefleclite der Eingeweidenerven. (Fig. 196.)
Die beiden Eingeweidenerven der rechten und linken Seite bilden
mit Zweigen des Hauptstammes des grossen sympathischen Nervens in der Bauchhöhle verschieden grosse Knoten, aus denen zahlreiche Nerven hervortreten, die auf das Mannigfachste sich durchkreuzen und unter einander verbinden, die Arterien nctzartig umstricken, mit |
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diesen zu den Organen gelangen und deren Nervengeflechte bilden.
Diese Geflechte sind folgende: 1) Das Bauchgeflecht oder Sonnengef le eh t (Plexus
coellacus s. solaris) geht aus einem grossen Knoten (Fig. 196. c.) hervor, der von den Eingeweideiierven beider Seitcn an dem Ursprung der Bauchschlagader und der vordern Gekrösarterie gebildet wird. Dieser Knoten besteht aus einer rechten und linken Halfto, und wird auch der haibmondförmige oder Baucliknoten (Ganglion semilunare s. coeliacum) genannt. Aus dem Sonnengeflechte nehmen ihren Ursprung : Fig. 196.
Der Bauchtheü des grossen sympathischen Nervens . so wie der Eingeweidenerv
Ton der linken Seite der Bauchhöhle betrachtet.
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a) Das Magengeflecht (Plexus gastricus) (Fig. 196. e.); dicses
besteht aus vielen Nervenasten, welche sich um die linke Kranzarterie des Magens schlingen, mit dieser an dieselbe gehen und auch Zweigc |
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an die Bauchspeicheldrüse senden. An der Theilung der Arterie
theilt sich dièses Geflecht in ein obères oder hinteres und ein un ter e s oder vor der e s Kr an z geflecht. aa) Das obère oder hint er e Kranzgeflecht [Plexus coro-
narmi superior s. postcrior) begleitet den obern Ast der Magenarterie und verbreitet sich in den Hâuten an der obern oder hintern Flâche des Magens. bb) Das untere oder vordere Kranzgeflecht (Plexus coro-
narius inferior s. (interior) geht mit dem untern Aste der Magenarterie an die Haute an der untern oder vordern Flâche des Magens und verzweigt sich daselbst. Beide Geflechte verbinden sich an dem Magen mit dem obern und untern Magengeflecht des zehnten Hirnnervenpaares. b) Das Leber geflecht (Plexus hepaticus) (Fig. 196. d.) ist
aus mehreren ziemlich starken, weissen Nerven zusammengesetzt, die gewunden an der Leberarterie verlaufen und mit dieser an der Leber- pforte in die Leber eintretcn, um sich in ihr zu verzweigen. Vor dem Eintritt in die Leber gehen aber auch Zweige an den Gallen- darm und die Bauchspeicheldrüse. c) Das Milzgeflecht (Plexus lienalis) (Fig. 196. f.) besteht
ebenfalls aus starken Nervenâsten, die mehr aus der linken Hâlfte des Bauchknotens hervortretcn, hernach mit der Milzarterie an den Grund der Milz und von diesem in der Milzrinne bis zur Spitze gehen. Das" Milzgeflecht sendet Zweige in die Bauchspeicheldrüse, die Substanz der Milz und Zweige, welche die kurzen Artericn des Magens begleiten, an den grossen Bogen desselben. d) Das Bauchspeicheldrüsengeflecht (Plexus pancrea-
ticus) wird aus kleinen Nervenzweigen gebildet, die von dem Bauch-, Magen-, Leber-, Milz- und dem vordern Gekrósgeflechte kommen und in den drei Aesten dieser Druse sich verbreiten. 2) Das vordere Gekrösgeflecht (Plexus mesentericus
anterior) (Fig. 196. g.) geht an dem Ursprung der vordern Gekrös- arterie aus dem Bauchknoten hervor; es steht mit dem Bauchgeflecht in Verbinduug, umschlingt die vordere Gekrösarterie, begleitet deren Aeste an den Dünndarm, den Blinddarm, den Grimmdarm und an das vordere Ende des Mastdarmes. In diesem Verlaufe bilden die Aeste dièses Geflechtes, in dem sie sich öfters theilen, an den Arterien viele Anastomosen und verzweigen sich dann in den Hâuten genannter Darmparthieen und in den betreffenden Arterien. Auch gehen von ihm Zweige an die Bauchspeicheldrüse. 3) Die Nierengeflechte (Plexus rénales) (Fig. 196. h.)
treten als ein r e c h t e s und 1 i n k e s aus dem hintern Ende und der untern Flâche des Bauchknotens hervor; jedes geht nun an den Stamm der Nierenarterie seiner Seite, umschlingt diesen, so wie dessen Aeste und dringt dann mit diesen in die Nierensubstanz ein, um sich in derselben zu verzweigen. Von ihnen gehen auch Zweige in die Nebennieren. 4) Das hintere Gekrösgeflecht (Plexus mesentericusposterior)
(Fig. 196. i.) wird zum Thoil aus Aesten des Bauchknotens und zum |
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Theil aus Aesten des Hauptstammes des grossen sympathisclien Ner-
vens gebildet, jene laufen nach hinten, diese nach unten zwischen 'die Blatter der hintern Gekröswurzel an den Starnai der hintern Gekrösarterie, an welchem sie einen kleinen, ebenfalls halbmondförmig gestalteten Knoten bilden, den man auch als den hintern Gekrös- knoten [Ganglion mesentericumposterius) bezeichnet. Die Nerven- aste gehen nun mit den Aesten der Arterie zu dem Mastdarm, urn sich in dessen Hâuten zu verzweigen. An dem vordern Ende des Mast- darmes verbinden sie sich mit Zweigen des vordern Gekrösgeflechtes. 5) Die Saamengeflechte (Plexus spermatici) (Pig. 196. k.)
werden wie die Nierengeflechte in ein ree h tes und link es unter- schieden ; jedes, welches von Zweigen des Nierengeflechtes gebildet wird, begleitet die innere Saamenarterie seiner Seite, und geht bei mannlichen Thieren durch den Bauchring an den Saamenstrang, Hoden und Nebenhoden, bei weiblichen dagegen als Muttergeflechte (Plexus uterini) an die Eierstöcke, die Muttertrompeten und an die Hörner des Fruchthalters. 6) Die Beek en ge fl echte (Plexus hypogastrici), ebenfalls ein
recht es und ein link es, gehen mit mehreren Aesten aus dem hintern Gekrösgeflechte hervor; diese laufen alsdann zur Seite über die grössern Gefâsse nach hinten in das Becken, theilen sich hierauf in viele kleine Zweige, welche sich mit einander und mit Zweigen der hintern Kreuznerven geflechtartig verbinden und an den im Becken liegenden Harn- und Geschlechtsorganen, so wie in den Hauten der grössern Gefassen und dem Mastdarme netzartig ausbreiten. In jedem Beckengeflechte befinden sich gewöhnlich zwei kleine Knoten, die Becken knoten (Ganglia hypogastrica) genannt. Bèi den übrigen Haustbieren verhalten sich die Knoten
und Geflechte der Eingeweidenerven in der Hauptsache ganz so wie bei dem Pferde, nur ist zu bemerken, dass das Lebergefiecht zugleich auch die bei diesen Thieren vorkommende Gallenblase mit Nerven versieht. Der grosse sympathische Nerv ist sowohl als Empfindungsnerv,
als auch als Bewegungsnerv thatig, nur zeigt er das Eigenthümliche, dass die durch ihn geleiteten Empfindungen, selbst bei krankhaften Zustanden, zu keiner klaren Vorstellung kommen, und dass die Bewegungen, die durch ihn an den betreffenden Organen geleitet werden, unwillkührHch geschehen. Seine hauptsachlichste Function besteht in der Leitung des Ernahrungs- und Absonderiingsprocesses, und zugleich scheint er das Gemeingefühl zu vermitieln. |
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pljre mn fait Simtmpm.
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Sinnesorgane oder. Sinneswerkzeugo (Organa sensuum)
werden diejenigen Gebilde im thierischen Körper genannt, welche die Eigenthümlichkeit liaben, nur für gewisse specifische aussere Eindrücke empfanglich zu sein. Sie stellen niimlich eigene Apparate dar, welche unter der Leitung der Sinnesnerven stehen, aber auch Nerven besitzen, durch welche sowohl die Bewegungen, als auch die Schmerzens- empfindungen- geleitet werden. Der Apparat selbst leitet die aussere Einwirkung vorerst zu dem Sinnesnerven, und dieser tibernimmt dann eist die Weiterleitung zu dem Gehirn. Die aussere Einwirkung erfolgt theils mechanisch durch Widerstand und Schallschwingungen auf die Gefiihl- und ' Gehörorgane, theils chemisch durch unmittelbare Berührung der Objecte mit der Schleimhaut der Nase und der Zunge auf die Geruchs- und Geschmacksorgane, und theils dynamisch durch Kalte, Warme und Licht auf die Gefiihl- und Sehorgane. Wie bei dem Menschen, so werden auch bei den Thieren fünf
Sinne unterschieden, es sind diess: das Gesicht (Augen), das G e h ö r (Ohren), der G e r u c h (Nase), der Geschmack (Zunge) und das Gefiihl (allgemeinc Decke). Obgleicli bei den Sinnesorganen in Beziehunj^ auf ihre Function eine gegenseitige Unterstiitzung statt- findet, so sind doch die Augen, die Ohren und die Nase als die höher stenenden zu betrachten, indem sie einmal viel complicirtere Apparate bilden, durch ihre Nerven in naherer Beziehung zu den Hauptparthieen des Gehirns stehen und in sofern die niederstehenden, als die Zunge und die Haut, die blos aus einfachen Hervorragungen an der Schleim- haut und der Lederhaut bestehen, beherrschen. Die höher stehenden Sinnesorgane werden schon durch mehr oder minder entfernte Objecte in Thatigkeit gesetzt, wahrcnd diess bei den nieder stehenden erst durch unmittelbare Berührung derselben erfolgt. Die Sinnesorgane liegen zum Theil sehr nahe an dem Gehirn, wie die Augen und Ohren, zum Theil mehr entfernt, wie die Nase und Zunge, zum Theil sind sie am ganzen Körper verbreitet, wie die allgemeine Decke. Nicht bei allen Thiergattungen scheinen die Sinnesorgane in
gleichem Grade ausgebildet zu. sein, denn so ist bekanntlich bei dem Hunde der Geruchssinn mehr entwickelt als bei andern Thiergattungen. |
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Bei den Tliiereu ist die Thâtigkeit der Siniiesorgane niehr be-
schrankt, demi sie sclieinen ihnen nur insofem Nutzen zu gewâhren, als sie ihnen das Auffinden der Nahrungsstoffe, so wie die Gcschlechts- unterscheidungen möglich machen, wodurch sowohl die Erhaltung des thierischen Lebens, als auch die Erhaltung der Thiergattung sclbst bedingt wird. I. fytytxt Stnu£0«)n-k3ntfle.
A. f US Sfljtttfrhjtng. (Organon visus.)
Das Sehwerkzeug oder das Gesichtswerkzeug ist das
re.chte und linke Auge, beide sind* zur Seite des Kopfes zwi- schen den Schadel- und Gesichtsknochen in den eigens fiir sie be- stimmten Höhlen, die Augenhöhlen (Orbitae) genannt, angebracht. Jede Augenhöhle (Orbita), welche -nach oben von dem Augen- bogenfortsatz des Stirnbeines (obère Wand), nach unten von dem Thranenbein, Jochbein und dem obern Theil des grossen Kieferbeines (untere Wand), nach innen von dem Stira- und Keilbein (innere WTand) und nach aussen von dem Jochfortsatz des Schlâfenbeines und dem Schlafenfortsatz des Jochbeines (aussere Wand) gobildet wird, ist von einer festen fibrösen, mit elastischen Fasern versehenen Haut ausgekleidet, welche die Augenhöhlen haut (Periorbita) genannt wird. Sie erscheint als ein trichterfórmiger Sack, der mit seinem engern, in eine Spitze auslaufenden Theil, auch der G rund genannt, in der Umgebung des Sehioches sich anheftet und daselbst in die fibrose Platte der harten Hirnhaut übergeht, mit seinem weitern Theil, oder dem Ein gang, liegt er nach vorn und aussen, und setzt sich in die Beinhaut des Schlafen-, Stira-, Thranen- und Joch- beines fort. Die Augenhöhlenhaut schliesst den Augapfel und dessen Theile als Muskeln, Gefasse, Nerven, Driisen, Haute, Zellgewebe und Fett ein, welch' letzteres dem Augapfel und seinen genannten Theilen als Polster dient. Bei den Wiederkâucrn trâgt das Stirnbein und das obère
Ende des grossen Kieferbeines in sofern mehr zur Bildung der Augen- höhle bei, als sie eine grössere Flache für dieselbe darbieten. Bei dem Schweine wird die obère Wand nur theilweise von
dem kurzen Augenbogenfortsatz des Stirnbeines gebildet, da der übrige, gleichsam fehlende Theil durch ein Band ersetzt wird. Die untere Wand wird nur von dem Thrânen- und Jochbein und die aussere von dem Jochbeine gebildet. Bei dem Hun de wird die obère Wand beinahe ganz von einem
den Augenbogen ersetzenden Bande gebildet. Bei der Kat ze, wo dièses Band bedeutend kleiner ist, nimmt an der Bildung der obern Wand ausser dem Augenbogenfortsatz des Stirnbeines auch der Augen- bogenfortsatz des Jochbeines Theil. Die einzelnen Theile des Gesichtswerkzeuges lassen sich in
aussere oder den Schutz- und Hiilfsapparat, und in innere oder den Se h apparat unterscheiden. |
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1. Die âussern Tlieile oder der Sehutz- und Hiilfsapparat des Auges.
Zu diesen Theilen gehoren die Augenlider, die Binde-
haut, die Blinzhaut, die Thrânenkarunkel, die Thrânen- werkz.euge, so wie die-die Augenlider und Augapfel bewegenden Muskeln (siehe deren summarische Aufzahlung Seite 152). 1) Die Augenlider. (Palpebrae.) (Fig. 197. a. und b.)
Die Augenlider sind die freien, beweglichen Weichgebilde, welchc
am Eingang der Augenliöhle auf der freien Flache des Augapfels liegen und denselben entweder nur theìlweise oder ganz bedeckeii. Sie werden aussen von der allgemeinen Decke und innen von einer Schleiinhaut gebildet, zwischen beiden liegen Muskeln, Drüsen, Ge- lasse und Nerven. Man unterscheidet ein obères und un ter e s Augenlid, und an jedem zwei Flâchen, einen freien Rand und zwei W i n k e 1. a) Die Flâchen sind eine aussere und eine innere. Die
aussere F lac h e an beiden Augenlidern ist gewölbt und von der allgemeinen Decke gebildet, welche mit kurzen feinen Haaren besetzt ist und an dem freien Rande in die Schleimhaut der innern Flache übergeht. An dem untern Augenlide, welches etwas kleiner als das obère ist, befinden sich ausser den kurzen aueh noch langere, ziem- lich starke Haaïc als sogenannte Fühlhaare. Die in nere Flache eines joden Augenlides ist ausgehöhlt und von einer Schleimhaut gebildet, in welche die aussere Haut übergeht; nach aussen verbindet sie sich an dem freien Rande mit der âussern Haut und nach innen steht sie mit der Bindehaut des Augapfels in Verbindung. b) Der freie Rand des obern und untern Augenlides erscheint
wulstig, mehr fest und matt glanzend; beide lassen zwischen sich eine |
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Fig. 197.
Die Augenlider von der
betrachtet.
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langliche, von oben und aussen nach
innern Flache unten und innen gehende Spalte, |
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welche die Augenlidspalte (Fis-
sura palpebrariim) genannt wird. Der freie Rand des obern Augen- lides enthalt viele, in drei bis vier Reihen'stellende steife Haare, die Augenwimp er n (Cilia) (Fig. 197. g.), welche sich gegen die Winkel hin verlieren ; in dem un- tern Augenlide sind sie sparsamer und kürzer, bei dein Rinde da- gegen beinahe ebenso zahlreich und stark. Die Rander des obern und untern Augenlides enthalten : aa) Die Augenlid drüsen
oderdieMeibora'schenDrüsen
(Glandulae palpebrarum s. Mei-
bomianae) (Fig. 197. e e.); es sind
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Das ubere Augenlid.
Das untere Augenlid. Der innere Augemvinkel. Der aussere Augenwinkel. Die Qleibom'schen Utüsen am Rande des obern
' Augenlides. '. Dieselben am unlern Augenlide. Die Thrânenkarunkel. Die Augenwimpern. Leyh, Analomie,
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diess lângliche, parallel und senkrecht neben einander liegende Talg-
drüsen, wovon jede mit einer kleinen Oeffnung an der Grenze zwi- schen der aussern und innern Haut der Augenlider frei mündet. Sie sondern eine dickliche, weissgelblich aussehende fettige Fliissigkeit ab, die unter dem Namen Augenbutter oder Augentalg (Lerna s. Sebum •palpebrale) bekannt ist. Auch scheinen sie die bei den Thieren fehlenden Augenlidknorpeln in so fern zu ersetzen, als sie durch ihre senkrechte Stellung und ihr dichtes Beisammenliegen die Augenlider ausspannen helfen. c) Die Winkel der Augenlider werden in einen aussern und
innern unterschieden. Der aussere Augenwinkel oder der Schlafenwinkel (Canthus oculi externus) (Fig. 197. d.) entsteht durch das Zusammentreffen des freien Randes des obern und untern Augenlides in der Nâhe der Verbindung des Augenbogenfortsatzes des Stirnbeines mit dem Jochfortsatz des Schlafenbeinos. Der innere Augenwinkel oder der Nas en winkel (Canthus oculi intemus) (Fig. 197. c.) ist mehr stumpf als der aussere, und entsteht durch den Uebergang des freien Randes des obern Augenlides in den des ünteru an dem rauhen abgestuinpften Rande des Thranenbeines. Die Arterien, welche sich in den Augenlidern verzweigen, kommen
von der Augenarterie und der Augenwinkelarterie, die Venen gehen in gleichnamige Gefasse zurück, und die Nerven geboren dem ersten und zweiten Ast des fünften Hirnnervens an. Die Augenlider schiitzen den Augapfcl ebensowohl vor feind-
lichen Einwirkungen, als auch vor zu starkem Lichtreiz. 2) Die Bindehaut. (Conjunctiva.)
Die Bindehaut ist eine Schleimhaut und eine Fortsetzung der
iiussern Haut der Augenlider, sie verbindet die innere Flâche der Augenlider mit dem Augapfel, und wird daher auch in die Binde- haut der Augenlider und in die des Augapfels unterschieden. a) Die Bindehaut der Augenlider (Conjunctivapalpebrarum)
fangt an dem freien Rande und den Winkeln der Augenlider an und überzieht sodann die ganze innere ausgehöhlte Flâche der Augenlider; sie ist von röthlichem Aussehen und mit vielen Schleimdrüschen ver- sehen, welche besonders zahlreich an dein innern Winkel und an der Umbeugungsstelle an den Augapfel sind. b) Die Bindehaut des Augapfels (Conjunctiva bulbi s.
Adnata oculi) lasst sicli wieder indie Bindehaut der Sklerotiea (undurchsichtigc Hornhaut) und "in die der Cornea (durchsichtige Hornhaut) unterscheiden. aa) Die Binde h-a u t der Sklerotika (Conjunctiva scleroticae)
ist derjenige Theil der Schleimhaut, der sich von der innern Flache der Augenlider an den vordern Theil der Sklerotika umschlagt und denselben bis zum Hornhautring, aber nur locker, iiberzieht. Dieser Theil der Bindehaut, welcher dunner als der Augenlidtheil und gewöhnlich braunlich oder schwarzlich gefarbtist, stellt die eigentliche Verbindung zwischen den Augenlidern und dem Augapfel lier. |
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bb) Die B in deh au t der Cornea (Conjunctìva corneae) ent-
steht an dem Hornhautring, und iiberzieht als eine dunne, zarte, durchsichtige Membran die aussere gewölbte Flâche der Cornea. Die Bindehaut verbindet die Augenlider mit dem Augapfel, und
erhalt deren Oberflache durch Absonderung des Schleimes feucht und scbliipfrig. 3) Die Blinzhaut. (Membrana niclitans.)
Die Blinzhaut, Nickhaut, Vcgelhaut oder das dritte
Augenlid (Palpebra tertia) liegt in dem innern Augenwinkel, sie wird durch eine Verdoppelung der Bindehaut der Augenlider gebildet, welche einen Knorpel einschliesst. Der Blinzknorpel (Cartilago nictitans) ist ein dunner, platter, mehr dreieckig gestalteter Körper, an dem sich Folgendes unterscheiden lasst: zwei hint er e, dunne, abge- rundete und ein vorder er dicker, im Fett der Augenhöhle liegender Winkel, ein hint er er scharfer und ein obérer und unterei-, mehr stumpfer Band, so wie eine aussere gewölbte und eine innere ausgehöhlte F Ui che. Ungefahr in der Mitte des Knorpels liegt eine gelbröthlich aussehende Drüse, die Harder'sche Drüse (Gianduia Harderi) genannt, welche von einer festen fibrösen Membran, um die gewöhnlich auch etwas Fett gelagert ist, überzogen wird; sie sondert eine mehr consistente fettige Flüssigkeit ab und mündet mit zwei oder drei kleinen Ausfiihrungsgangen an der innern Flache der Blinzhaut. Bei dem Rinde ist sie verhâltnissmassig grösser und die Aus-
führungsgange sind weiter. Die Blinzhaut als drittes, aber verkümmertes Augenlid dient wie
die beiden andern dem Augapfel ebenfalls zum Schutze. i) Die Thranenkarunkel. (Caruncula lacrymalis.) (Fig. 197. und Fig. 198. f.)
Die Thranenkarunkel ist ein kleiner, langlichrunder, braun oder
schwarzlich gefarbter Körper, der in dem innern Augenwinkel gelagert und auf seiner freien Oberflache mit einigen feinen Haaren besetzt ist. Sie wird von einer Fortsetzung der allgemeinen Decke gebildet, welche kleine Talgdrüschen einschliesst und dann in die Bindehaut der Augen- lider Ubergeht. Sie sondert eine talgartige Flüssigkeit ab, welche die aussern Theile des Auges schiitzen hilft. Bei dem Rinde und dem S ch w e i n e ist die Karunkel sehr klein.
5) Die Thranenwerkzeuge. (Organa lacrymalla.)
Die Thranenwerkzeuge lassen sich in die Thrânen abs on-
de rn den und in die Thrânen abführenden Organe unter- scheiden; zu den erstern gehort die Thrânen drüse mit ihren Ausführungsgangen und zu den letztern die Thranenröhrchen, der Thrânensack und der Thr an enk an al. a) Die Thranendrüse (Gianduia lacrymalis) (Fig. 198. a.),
welche zu den blasigen Drüsen gehort, hat ihre Lage in der Augen- höhle zwischen dem Augapfel und dem Augenbogenfortsatz des Stirn- beines, sie ist ziemlich gross, von blassrother Farbe und von oben |
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und unten plattgedrückt ; mit ihrer oberii, etwas gewölbten Piacile
liegt sie in der seichten Grube des Augenbogenfortsatzes, und mit ihrer untern, etwas ausgehöhlten Flache ruht sie auf dein Augapfel. Sie mündet mit zwölf bis sechszehn Ausfiilirungsgangen (Ductus lacrymales gìandulares) in der Nahe des aussern Augenwiukels an der innern Flache des obern Augenlides, indcm diese daselbst die Bindehaut durchbohren. b) Die Tbr an en r olir e h en (Canaliculi lacrymales) sind zwei
kurze, von der Schleimhaut der Augenlider gebildete Kanalchen, welclie sich an dem innern Augenwinkel befinden; beide, das obère und un ter e, fangen mit zwei kleinen punktiihnlichen Oeffnungen iiber und unter der Karunkel an und fiihren in den Thriincnsack. Diese Oeffnungen nennt man auch die Thran enpu nkte (Puncta lacrymalia) (Fig. 198. cc), und unterscheidet sie ebenfalls in eincn obern und untern; durch sie gelangen die Thriinen in die Thranenröhrchen. Fig. 198.
Das Auge mit den Thranenwerkzeugen an der rechten Seite des Kopfes dargestellt. |
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a. Die Thranendrüse. d. Der Thranenkanal.
b. Die Mündungen deren Ausführringsgange. e. Dessen Miindung in der Nasenhöhie.
c c. Die Thranenpunltle. f. Die Thranenltaninkel. |
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c) Der Thriinensack (Saccus lacrymalis) bildet eincn kleinen,
von einer Schleimhaut gebildeten Behâlter, welcher in dem von dem Thrânenbein gebildeten trichterförmigen Anfang des Thranenkanals liegt und daselbst mit seiner aussern Flache innig mit der Beinhaut verbunden ist. Er besitzt drei Oeffnungen, von denen zwei in die Thranenröhrchen und eine in den Thranenkanal fiihren. d) Der Thranenkanal (Canalis lacrymalis) (Fig. 198. d. und e.)
wird auch als Thrânen-Nasengang (Ductus naso - lacrymalis) bezeiehnet; er stellt eine lange hüutige Röhre dar, welche als eine Fortsetzung des Thranensackes zu betrachten ist. Er lauft anfangs in dem knöchernen Kanal des Thrancn- und grossen Kieferbeines |
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nacli unten, tritt dann durcli cine spaltfömiige Oeffnung in die Rinne
an der innern Flache des grossen Kieferbeines, lauft hierauf in dieser über den Nasenfortsatz des kleinen Kieferbeines bis in die Nahe des untern Nasenloches, woselbst er mit einer rundlichen Oeffnung (Fig. 198. e.) an der Stelle in die Nasenhöhle ausmündet, wo die dunkel- gefarbte âussere Haut in die röthlichgefarbte Schleimhaut übergeht. Bisweilen mündet er mit zwei Oeffnungen. Die Arterien der Thranenwerkzeuge kommen von der Augen-
artcrie und von der untern Augenlidarterie, die Venen gehen in gleichnamige Aeste über, und die Nerven gehören dem ersten und zweiten Ast des fünften Hirnnervens an. Die Thranendriise sondert eine wâssrige, etwas salzig schmeckende
Flüssigkeit, die Th r an en (Lacrymae) ab; diese Fliissigkeit gelangt durch deren Ausführungsgange an dem aussern Augenwinkel auf die vordere freie Flache des Augapfels, an welcher sie, von den Augen- lidern unterstützt, bis zu dem innern Augenwinkel fliesst, dort durch die Thranenpiinkte in die Tliranenröhrclien uud den Thranensack, und von diesem durch den Thranenkanal in das untere Ende der Nasen- höhle gefiihrt wird. Durch die Thranen wird der vordere freie Theil des Augapfels
stets feucht gehalten, wodurch Trübungen und Ueberreizungen des- selben verhütet werden. Bei dem Rinde ist die Thranendriise im Verhaltnisse gross
und bei dem Schafe finden sich ausser den genannten Thranen- werkzeugen in der Grube an der Gesichtsflache des Thranenbeines noch mehrere Talgbalge, welche cine fette, gelblich aussehende, ziem- lich consistente Schmiere absondern. Bei dem Schweine geht das obère und untere Tliranenröhrclien
ebenfalls getrennt durch die zwei knöchernen Kanale des Thranen- beines in den Thranensack. Bei den Fleischfressern zeigen die Thranenwerkzeuge von
denen des Pferdes keine erhebliche Abweichung. II. Dio innern Theile des Anges oder der Sehapparat.
Den Sehapparat macht der in der Augenhöhle liegende, kugelig
gestaltete Augapfel {Bulbus oculi) aus, dessen vorderer freier Theil, der von der Bindehaut überzogen ist, mehr oder weniger von den Augenlidern bedeckt, und so das Auge bald mehr, bald minder geschlossen wird. Er steht durch die Bindehaut mit den Augenlidern, durch die ihn bewegenden Muskeln mit der Augenhöhle und durch den Sinnesnerven mit dem Gehirn in Verbindung. Die Haute, die ihn von aussen begrenzen und seine Gestalt
bedingen, sind: die undurchsichtige und die durchsichtige Hornhaut, welche weitere Theile, namlich die Aderhaut, die Regenbogenhaut und die Netzhaut, ferner die wâsserige Feuchtigkeit, die Krystalllinse und den Glaskörper einschliessen. |
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1) Die undurchsichtige Hornhaut. {Cornea opaca.) (Fig. 199. a.)
Dièse Haut wird auch die li art e Haut oder die wei ss e Haut
{Sclerotica s. Albuginea) genannt, sie begrenzt den hintern gró'ssern Theil des Augapfels, indeni sie sich von der Einsenkung des Seh- nervens bis zu dem Hornliautring erstreckt. Sie stellt eine feste, aus fibrösem Gewebe bestellende weisse Haut dar, die ihren ursprung von der harten Hirnhaut nimmt, und an dem Eintritt des Sehnervens starker als in der Nfihe des Hornhautringes ist. Man betrachtet an ihr zwei g rossere und mehrere kleinere Oeffnungen und zwei Plachen. a) Die Sehnervenöffnung, wclche sich an dem hintern
Theile der Sklcrotika, aber nicht im Mittelpunkt, sondern mehr zur Seite nach aussen befindet, erscheint als eine siebartig durch- löcherte Platte, die, wie allgemein angenommen wird, nicht von Fig. 199. der Sklerotika, sondern von dem Sehnerven Der Augapfel von vorn und und dessen Hullen gebildet wird. Bei dem
der Seite betrachtet. Eintritt des Sehnervens an der Sklerotika werden namlich dessen Bundel durch die innere Nervenscheide netzartig von einander getrennt, wahrend die iiussere Scheide in die undurchsichtige Hornhaut übergeht. Diese siebartige Platte lasst sich durch Macération der Sklerotika, besonders an dem Auge des Rindes und Schweines, deutlich darstellen, indem durch dièses Verfahren das Nerven- mark sich auflöst und das von der innern Hiille des Nervens gebildete Netz zurückbleibt. b) Die Hornhautöffnung ist sehr b. S« s°ehne«!icl"isc H°"lh'""' gross > von eiförmiger Gestalt und an dem
cc. Die durchsichiige Homhaut. vordem Theile der Sklerotika angebracht; sie verbindet sich mit der Cornea, wodurch der sogenannte Horn- haut ring gebildet wird. Die Verbindung beider Haute scheint dadurch zu erfolgen, dass Faserbiindel der Sklerotika in das Gewebe der Cornea und Fasern der Cornea in das Gewebe der Sklerotika übergehen. Durch diesen allmahligen üebergang scheint die Ansicht doch auch etwas für sich zu haben, dass die Cornea nur eine ver- vollkommnete Sklerotika sei. •c) Mehrere kleine Oeffnungen entstehen durch das Ein- und
Austreten der Ciliararterien und Venen und der Ciliarnerven. d) Die Flachen sind eine aussere und eine innere. Die
Sus sere F lach e ist gewölbt, rauh, und dient an ihrem vordern Theil der Bindehaut und an ihrem hintern Theil den Augenmuskeln zur Anheftung. Die innere FI ach e ist in dem Verhaltnisse ausge- höhlt, als die âussere gewölbt ist, nicht so rauh als diese und mit einem dunnen, zellfas erigen, braunschwarz aussehenden Hautchen (Lamina fus ca) (Fig. 200. b.) verbunden. Die undurchsichtige Hornhaut gibt dem Augapfel seine Gestalt,
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und dient überdiess den zu seiner Bewegung dienenden Muskeln zur
Anheftung. 2) Die durchsichtige Hornhaut. (Cornea pellucida.) (Fig. 199. cc.)
Die durchsichtige Hornhaut oder die Hornhaut [Cornea),
welche den vordern kleinern Theil des Augapfels ausmacht, steht an der Hornhautöffnung der Sklerotika mit dieser Haut in inniger Ver- bindung. Sie ist einc starke, dicke, durchsichtige Membran, die aus fibrösen Fasern zusammengesetzt ist und eine Fortsetzung der Skle- rotica zu sein scheint. Die Faserbündel durchkreuzen sich in den verschiedensten Richtungen, bilden kleine Blatte h en [Lamellen), die in unbestimmter Zahl über einander liegen, so dass die Cornea ein blattriges Gewebe zeigt, das von einer durch sichtigen Flüs- sigkeit [Humor corneae)' durchdrungen ist. Jede einzelne Lamelle besteht aus netzartig unter einander verbundenen Fasern, die sich mit denen der übrigen Lamellen verbinden, wodurch eine innige Verbindung sammtlicher Blattchen zu Stande gebracht wird. Die Cornea lasst eine vord ere und h intere Fia e he betrachten.
Die vord er e oder aussere Flache ist gewölbt und von der Binde- haut der Cornea ùberzogen; die h in ter e oder innere F lach e ist in dem Masse ausgehöhlt und mit einer dunnen Haut verbunden, welche die Haut der wassrigenFeuchtigkeit oder die Des- cemet'sche Haut [Membrana humoris aquei s. Descemetiana) genannt wird. Dièse Haut erscheint etvvas glasartig, sie ist durch- sichtig und lasst sich leicht in Gestalt kleiner Glasschuppen von der Cornea trennen; ihre aussere Flache ist rauh und mit der innern Flâche der Cornea verbunden, ihre innere Flache ist glatt und soli angeblich die wassrige Feuchtigkeit absondern. Sie scheint nicht blos die innere Flache der Cornea zu überziehen, sondern auch auf die vordere Flache der Regenbogenhaut überzugehen. Die durchsichtige Hornhaut tràgt zur Bildung des Augapfels bei,
auch lasst sie die Lichtstrahlen durchgehen, welche durch ihre Wölbung eine Brechung erfahren. 3) Die Aderhaut. (Tunica chorioidea.) (Fig. 200. e.)
Die Aderhaut oder die Gefiisshaut [Tunica vasculosa) ist
diejenige Membran, welche sich zwischen dem schwarzbraunen Hautchen der Sklerotica und der Netzhaut von der Sehnervenöffnung nach vorn bis zur Regenbogenhaut ausbreitet; sie ist dünn, schwarzbraun gefârbt und aus Zellstofffasern, zahlreichen feinen Blutgefassen und Nerven und aus schwarzem Pigment [Pigmentum nigrum) zusammen- gesetzt. An ihr betrachtet man: a) Zwei Flachen, namlich eine aussere und eine innere.
Die aussere gewòlbte Flache ist mit Ausnahme des Strahlenbandes ganz von dem schwarzen Pigment bedeckt, sie erscheint von der zwischen der Sklerotika und Aderhaut ausgehauchten wassrigen Feuch- tigkeit etwas glanzend und feucht, und ist mit der innern Flache des schwarzbraunen Hâutchens der Sklerotica nur locker verbunden. An ihr |
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verlaufen die Ciliarnerven als weisse Streifen in gerader Riehtung nach
vorn, theilen sich dami an dem vordern Theil der Aderhaut 'unter Fig 200. spitzigen Winkeln in kleinere Zweige, Der Augapfel mit einera zurückge- welche zuletzt in das Strahlenband
legten Theile der Skierotika und dem eindringen. Die in nere ausgehöhlte |
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braunschvarzen Hautchen \on der P1 a C h e Steht mit der Netzhaut
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in
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Seite betrachtet.
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Berührang, oline jedocli sich mit ihr
zu verbinden; an ihrem vordern Theil ist sie von dem schwarzen Pigment und an ihrem hintern von einem farbigen Ueberzug, dem sogenannten Tapetum, der ein schönes bliiulich schimmerndes Aussehen hat, bedeckt. Dièses Tapetum bildet ein besonderes, übrigens sehr dunnes und leicht ablösbares Hautchen, das aus festen, mehr parallel verlau- fenden Zellstofffasern besteht. b) Der h in tere und der vorder e
Theil. Der hintere Theil ist dicker und fester und von dem Sehnerven durchbohrt. Der vordere Theil liegt an der Hornhautöffnung der Skierotika |
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Die Shterolika.
Das braunschwarzc Hâulcheu.
Die Aderhaut.
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und an der hintern Flache der Regen-
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bogenhaut.
Die au s s ere Flache des vordern Theiles zeigt einen weissen
Ring, welcher das Strahlen- oder Ciliarband (Orbiculus ciliaris s. Ligamentum ciliare) (Fig. 202. aa.) genannt wird; dièses wird aus Zellstofffadengewebe gebildet, welches von den Ciliarnerven gefiecht- artig durchzogen wird, Blutgefasse scheinen nur in geringer Menge und das Pigmentgewebe gar nicht vorhanden zu sein, daher auch die weisse Farbe. Das Ciliarband verbindet die Cornea, Skierotika und die Iris mit einander. Der sogenannte
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Fig. 201.
Der vordere Theil der Aderhaut an
der innern Flâche betrachtet.
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Fontana'sche Kanal (Canalis Fon-
tanae), welcher auch bei den grössern |
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Hausthiereu vorkommen soli, scheint,
bei diesen aus einer kreisförmig ver- laufenden Vene zu bestellen, welcher auch der Name der Venenk reis des Ciliarbandes (Circulus venosus or- biculi ciliaris) beigelegt worden ist. An der innem Flâche des vor-
dern Theiles befindet sich der soge- nannte Faltenkranz oder Ciliar- körper {Corona ciliaris s. Corpus ciliare) (Fig. 201. bb.), welcher dadurch |
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Die Pupille.
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bb.
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Der Faltenkranz.
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gebildet wird, dass die Aderhaut an
ihrer innem Flâche viele vorspringende Falten bildet, die an dem Rande der Krystalllinse von der Regenbogenhaut strahlenförmig nach |
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hinten laufen und sich vorii ain hinten) Theile der Aderhaut wieder
verlieren. Man unterscheidct zweierlei Palten, namlich grosse und kleine. Die grossen Falten oder die Ciliarfortsatze (Processus ciliares) sind sterker und langer als die kleinen und sehr zahlreich; die kleinen Falten oder die Ciliarfalten (Plicae ciliares) liegen zwischen den vorigen und sind noch zahlreicher als diese. Beide treten mit ihren vordern Enden an die hintere Flache der Regenbogen- haut, und mit ihren hintern Enden verlieren sie sich allmahlig in der Aderhaut; mit ihren freien Flâchen sind sie einander zugekehrt, und mit ihren freien Randern liegen sie auf dem vordern Theil der Glas- haut, mit der sie besonders im frischen Zustande ziemlieh genau verbunden sind. Durch die schwarze Farbung der Aderhaut wird nicht nur alles
storende Licht, das seinen Weg nicht durch die Pupille nimmt, abge- halten, sondern auch die Reflexion desjenigen Lichtes verhiitet, das schon durch die Netzhaut gedrungen ist; desshalb erhalten auch Tliiere, denen dièses schwarze Pigment in der Aderhaut fehlt, kein so deut- liches Licht von den Gegenstânden. Das Strahlenband scheint die Regenbogenhaut und der Faltenkranz die Linse festzustellen. Bei den Wiederkauern ist das Tapetum grünlich-blau, und
bei dem Schweine scheint es ganz zu fehlen. Bei den Fleischfressern hat der gewöhnlich etwas röthlich
erscheinende farbige Ueberzug ein mehr perlmutterartiges Aussehen. |
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4) Die Regenbogenhaut. (Iris.) (Fig. 202. bb.)
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Die Regenbogenhaut o
der Mitte von einer Oeffnun |
der Blendung gleicht einer runden, in
g (Sehloch) durchbohrten Scheibe, die wie ein Vorhang senkrecht in der Höhle des Augapfels hinter der Hornhaut und vol- der Krystalllinse herabhangt, wodurch diese in eine vordere kleinere und eine hintere grössere Augenkammer zerfallt. Sie ist eine weiche, schwammige, ziemlieh dicke, reizbare und meist braunschwarz aus- sehende Membran, die aus Zellstofffaden- gewebe, zahlreichen Blutgefâssen (Ciliar- gefâssen) und Nerven (Ciliarnerven), aus 'contractilem Gewebe und schwarzem Pig- ment zusammengesetzt ist. Das contractile Gewebe lâsst theils
strahlige, theils kreisförmige Bundel er- kennen; die strahligen gehen von dem vordersten Theile des Ciliarbandes, ihrem fixen Punkte, von allen geiten in die Substanz der Iris, in welchem sie sich strahlenförmig b"is zu dem innern freien Rande fortsetzen und an demselben in 68
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Mg. 202.
Der Augapfel, an dem die Cornea und der mit ihm verbundene Theil der Sklerotika, so wie die wass- rige Feuchtigkeit eutfernt ist, von vorn betracbtet. |
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Die Sklemtilia.
2. Die â'usscre Flâche des Theiles der Aderhaut. a a. Das Ciliarband. b b. Die Regenbogenhaut. o. Die Pupille, dd. Die Traubenkörner. Leyh, Anatomie.
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voidern
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einen dichten Bundel übergehen, der den Pupillenrand nach Art eines
Schliessmuskels umgibt. Die kreisförmigen Bundel erscheinen als kleine Fâltchen, die concentrisch zwischen dem âussern und innern Rande der Iris liegen. Durch die strahligen contractilen Bundel wird die Pupille erweitert und durch die kreisförmigen verengt. An der Regenbogenhaut unterscheidet man eine vorder e und
hintere Flâche und einen âussern und innern Rand. a) Die vordere Flache sieht gegen die hintere Flache der
Cornea, und bildet mit dieser die vordere Augenkammer; sie ist von der Descemet'schen Haut überzogen und gewöhnlich braunschwarz gefârbt. Bei manchen Pferden fehlt das schwarze Pigment und die Iris erscheint weisslich oder hellgelblich, erstere Augen nennt man Glasaugen und letztere Birkaugen. An ihr ragen die concentrischen Fâltchen, welche von den kreisförmigen Bündeln gebildet werden, deutlich hervor. b) Die hintere schwarzgefarbte FIS che ist der Krystalllinse
und dein vordern Theil der Aderhaut zugekehrt, sie bildet mit diesen und der Skierotika die hintere Augenkammer; man nennt sie auch die Traubenhaut (Uvea). c) Der âussere Rand (Margo externus s. ciliaris) steht mit
dem Ciliarbande und dem Faltenkranz in Verbindung; er ist fest- sitzend und grösser als der innere. d) Der innere Rand (Slargo internus s. pupillaris) ist frei
und begrenzt das S ehi oc h (Pupille, S eh e, Pupilla s. Pupilla); dièses ist eine langlichrunde, querliegende Oeffnung, welche in der Mitte der Regenbogenhaut angebracht ist und einen innern und âussern Winkel, einen obern und untern Rand unterscheiden lâsst. An dem obern Rande befinden sich einige braunschwarz gefârbte, lockere, schwammige Körperchen, die iiber die Pupille herunterragen und als Traubenkörner (Fig. 202. dd.) bezeichnet werden; âhnliche, aber viel kleinere bemerkt man auch an dem untern Rande. Die Iris bildet die Scheidewand zwischen der vordern und hintern
Augenkammer, und lâsst als solche die Lichtstrahlen durch die Pupille zur Linse gelangen. Bei grellem blendendem Licht wird sie verengt, wodurch eine zu starke Reizung und Blendung der Netzhaut verhütet wird; werden dagegen ferii liegende Gegenstânde fixirt, so erweitert sie sich, dass die zur Deutlichkeit nötbige Menge von Strahlen auf die Netzhaut einfallen können. Bei dem Rinde hat die vordere Flache der Regenbogenhaut
eine hellere Farbe als bei dem Pferde; die hintere Flfiche ist in der Nâhe des âussern Randes mit vielen kleinen Fâltchen versehen, die sich gegen den innern freien Rand verlieren. Bei dem Schaf e ist die vordere Flache der Iris gelbbrâunlich und bei (1er Z i e g e blaulich gefârbt. Das Seliloch ist mehr ovai. Bei dem S eh w e in e- erscheint die vordere Flâche der Iris brâun-
lich und die Pupille ist wie bei dem Hunde rund. |
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Bei dem Hun de ist die vordere Flaehe ebenfalls braunlich
gefàrbt und die Pupille rund. Bei der Kat ze bat die vordere Flaclie der Iris ein grünliches Aussehen und die Pupille stellt eine schmale, senkreeht stehende Spalte dar, an der man einen aussern und innern Rand und einen obern und untern spitzen Winkel unterscheidet. 5) Die Netzhaut. (Tunica retina.) (Fig. 203. d.)
Die Netzhaut oder Nerven haut (Tunica nervea) ist eine
zarte, leicht zerreissbare, weissliche Membran, welche durch die
Ausbreitung des Sehnervens ge-
g' ' bildet wird; ihre Lage hat sie
lier Augapfel „n blosgel^er Netzl,a„t von Mm der ^^ md deffl
Glaskörper, und reicht von dem
Eintritt des Sehnervens bis zu dem Faltenkranz der Aderhaut, an welchem sie auffallend dunner ist und ihr Ende zu erreicben scheint. Sie besteht aus mehre- ren mehr oder minder genau mit einander verbundenen Schichten. Die iius sere Schicht, welche unmittelbar an der innern Flaclie der Aderhaut liegt, wird die a. Die undureiisichtige Homhani. S t a b c h e n s e hi c h t oder Ja-
b. Das schwarzbraune Hautcnen derselben.
c. Die Aderhaut. COD SCDC Haut (btratum 0O-
d' Die Ne,z1"""- cülosum s. Membrana Jacobiana)
genannt; sie ist sehr diinn und besteht aus zahlreichen durchsich-
tigen, âusserst kleinen, parallel neben einander stehenden Körperchen (Stabchen). Die mittlere oder Faserschicht (Stratum fibrillo sum) wird von den feinen Nervenfasern der Netzhaut gebildet, indem sich dièse vielfach theilen, âusserst feine Geflechte und selbst Endumbie- gungsschlingen bilden; ihre Fasern liegen so dicht beisammen, dass sie sich nur als sehr dilnne parallele Fasern erkennen lassen, die an ilirer innern ausgehölilten, nach andern auch an ihrer aussern ge- wölbten Seite mit einer Schicht verschieden grosser und geformter Körperchen (Btratum globulosum), die mit den Ganglienkugeln der Rindensubstanz verglichen werden, umgeben sind. Die in nere oder Gè fàs s chi eli t der Netzhaut (Lamina vasculosa retinae) endlich, welche aus zartem Zellgewebe und den feinen Verastelungen der Centralarterie zusammengesetzt ist, bildet die innere ausgehòhlte Flaehe der Retina, so dass also zwischen ihr und der Jacob'schen Haut die eigentliche Nervensubstanz eingeschlossen ist. Die Arterie dieser Membran ist die Centralarterie der Netzhaut
(Arteria centralis retinae), ein feines Gefass, das in der Hirnhòhle von dem vordern Aste der innern Kopfarterie abgegeben wird und mit dem Sehnerven in das Auge tritt, die der Arterie entsprechende Vene ergiesst sich gewöhnlich in den facherigen Blutleiter, seltener in die Augenvene. ' |
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Die Netzhaut ist die wichtigste Haut des Augapfels, da nur sie
fiir die Lichtstrahlen empfânglich und nur durch ihre Thatigkeit das Sehen möglicli ist. Die in Folge der Unthatigkeit des Sehnervens eingetretene Blindheit nennt raan Schönblindheit oder schwarzen Staar (Amaurosis). ti) Die wâssrige Feuchtigkeit. (Humor aqueus.)
Die wassrige Feuchtigkeit ist eine klare, farblose, seröse Flù'ssig-
keit, welche die vordere Augenkammer ausfiillt und walirscheinlich vonder Descemetischen Haut abgesondert wird; durch die Pupille gelangt sie auch in die hintere Augenkammer. Wenn sie nach Ver- wundung der Cornea ausfliesst, so erzeugt sie sich nach Schliessung derselben alsbald wieder. Diese Fliissigkeit scheint die Wòlbung der Cornea zu erhalten,
die Eeweglichkeit der Iris zu erleichtern und selbst die Lichtstrahlen, wenn auch nur mâssig, zu brechen. 7) Die Krystalllinse. (Lens crystalUna.) (Fig. 204. a.)
Als Krystalllinse oder L i n s e wird derjenige linsenfórmig
gestaltete, durchsichtige, farblose Körper bezeichnet, der in der hintern |
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Fig. 204.
Die Krystalllinse und der Glas- körpernachAbnahme der Cornea, Iris und dem vordern Theil der Sklerotika fon der vordern Seite des Augapfels dargestellt. |
Augenkammer vor dem Glaskörper und
hinter der Iris seine Lage hat, und von dem Faltenkranz umfasst wird. An ihr betrachtet man zwei Fia eh en und einen Rand. Die vordere Flache ist massig |
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gewölbt, frei und gegen die Traubenhaut
und Pupille gekehrt; die hintere Flache, welche mehr gewölbt als die vordere ist, liegt in einer eigenen Vertiefung des Glas- körpers, in der sie mit der Glashaut innig verblinden ist, der Rand ist frei, kreis- förmig und begrenzt beide Flachen. Was das Gewebe der Krystalllinse
anbetrifft, so liisst sich an ihr die Lin- senkapsel und die Linsensubstanz unterscheiden. a) Die Linsenkapsel (Capsula lentis
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Die Krystalllinse.
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bb.
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crystallinae) stellt eine dunne, spröde,
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durchsichtige Membran dar,
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welche einen geschlossenen Sack bildet,
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der die Linsensubstanz enthàlt. Die aussere Flache dièses Sackes
ist gewölbt, frei und glatt, die innere Flache dagegen ist ausgehöhlt, sie liegt an der Linsensubstanz, oline jedoch mit ihr verwachsen zu sein, da sich zwischen beiden eine dunne flüssige Schicht, die Mor- gagnische Feuchtigkeit (Liquor Morgagni), befindet, welche aus durchsichtigen farblosen Blasen (Linsenkugeln, Globuli lentis) besteht, die durch eine durchsichtige Fliissigkeit mit einander ver- bunden sind; desshalb kann auch die Kapsel beim Oeffnen leicht von der Substanz abgezogen werden. Das Gewebe der- Linsenkapsel |
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scheint mit dem der Deseemetischen Haut am Meiaten übereinzu-
stimmen. b) Die Linsensubstanz (Humor crystalUnus) erscheint als eine
ziihe, klebrige, durchsichtige, blattrige Masse von verschiedener Con- sistenz, die, wie die Blatter einer Zwiebel, in concentrischen Schichten geordnet sind, und sich bei verhârteten Linsen (durch Weingeist, Kochen u. s. w.) deutlich erkennen lassen. Jedes einzelne Blâttchen besteht atis ausserst feinen Fasern (Fibrillae lentis), die ohne sich zu kreuzen dicht neben einander liegen, und durch eine eigene Binde- masse , die wahrscheinlich aus einer formlosen oder feinkörnigen Flüssigkeit besteht, zusammengehalten werden. Die Blutgefasse der Krystalllinse sind bei altern Thieren schwer
nachzuweisen, da sie kein rothes Blut führen und die gewöhnlichen Injectionsmassen nicht in sie eindringen. Beim Fötus dagegen er- scheint sie sehr blutreich, sie erhâlt ihre Gefasse von der Centralarterie der Netzhaut und einen besondern Zweig, aber nur so lange das Fötal- leben besteht, von diescr Arterie, der in gerader Richtung durch den Glaskörper geht und an die hintere Flache der Linse tritt, an welcher er sich aber nur in der Kapsel zu verâsteln scheint, indem keine Zweige in die Linsensubstanz verfolgt werden können. Saugadern und Nerven hat man in ihr bis jetzt noch keine entdeckt. Durch die Krystalllinse erfahren die durch die Pupille auf sie
einfallenden Lichtstrahlen eine starke Brechung. Die Blindheit in Folge der Verdunkelung (Triibung) der Krystalllinse nennt man grauen Staar (Cataracta). 8) Der Glaskörper. (Corpus vitreum s. Iiyaloideum.) (Fig. 204. bb.)
Der Glaskörper füllt als eine klare, durchsichtige, ha'utig flüssige
Masse den grössten Theil der hintern Augenkammer aus, in welcher er zwischen der Netzhaut und der Krystalllinse liegt, von deren Aus- höhlung und Wölbung auch seine Form abhangt. Er zerfallt in die Glashaut und die Glasfeuchtigkeit. a) Die Glashaut (Tunica vitrea s. hyaloidea) erscheint als eine
sehr dunne, glatte, durchsichtige und farblose Membran, die den serösen Hauten angehört, und in einen hintern grössern und vordern kleinern Theil unterschieden wird. Der hintere Theil reicht von dem Sehnerveneintritt bis in die Nâhe des Hornhautringes und der vorder e von hier bis zur Krystalllinse, welche daselbst in einer, ihrer hintern gcwölbten Flâche entsprechenden Vertiefung liegt. Ihre aussere gewölbte Flâche ist an dem hintern Theil mit Ausnahme an der Eintrittsstelle des Sehnervens mit der Netzhaut nur locker, an dem vordern Theil dagegen mit der Retina und der Linse innig ver- bunden ; auch schickt sie von Ietzterem Theil ein dunnes Plattchen, das Strahlenplattchen (Lamina ciliaris s. Zonula Zinniï), an den kreis- förmigen Rand der Krystalllinse, wodurch an diesem ein ringförmiger, freier Raum entsteht, welcher der Petit'sche Kan al (Canalis s, circulus Petiti) genannt wird, der eine wassrige Flüssigkeit (Humor Petiti) enthalt. Die innere Flache der Glashaut schickt viele kleine |
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Fortsatze nach innen ab, wodurch viele Zeilen gebildet werden,
welche die Glasfliissigkeit einschliessen. b) Die Glasfeuchtigkeit (Humor vitreus) ist eine völlig
durchsichtige, farblose, scheinbar consistente Feuehtigkeit, welche von der Glashaut begrenzt und in deren Zeilen eingeschlossen ist. Obwohl der Glaskörper keine blutführenden Gefasse erkennen
lâsst, scheint er doch von der Centralarterie der Netzhaut plasma- führende Gefasse (Vasa decolora) zu erhalten. Der Glaskörper dient besonders zur Brechung der Lichtstrahlen ;
er scheint aber auch in sofern dem Sehapparat niitzlich zu sein, als durch ihn die Netzhaut und somit auch das Gesichtsfeld eine grössere Ausbreitung erlangt. B. pns ©tl)(irH)trkjeMg. (Organon auditus.)
Das Gehörorgan ist das rechte und linke Ohr, welche zu
beiden Seiten des Kopfes an und in dem Felsentheil des Schlâfen- beines sich befinden; sie sind die schallempfindenden Werkzeuge, deren Sinnesnerv der Hörnerv ist, besitzen aber ausser diesem auch noch Bewegungs- und Schmerzempflndungsnerven. Der ganze Gehörapparat lasst sich in das au s sere, ni itti er e
und innere Ohr unterscheiden. I. Das aussere Ohr. (Auris externa.)
Das aussere Ohr besteht aus den Ohrkn orpelli, dem aussern
Gehörgang und dem Trommelfell; diese bilden mit einander eine trichterförmige Röhre, welche unten durch das Trommelfell ge- schlossen wird und die Schallstrahlen sammelt. 1) Die Ohrknorpel. (Cartilaginea auris.)
An jedem aussern Ohr lassen sich drei verschieden gestaltete
Knorpel unterscheiden; es sind diess: die Ohrmu schel, der S eh il d- knorpel und der Ring. a) Die Ohrmu schei (Concha auris) (Fig. 205. 1.), welche
der grösste Knorpel des Ohres ist, hat ihre Lage zur Seite am obern Theile des Kopfes ; sie ist durch Muskeln und die allgemeine Decke mit den andern Knorpeln und dem Kopfe verbunden, und lasst ein obères und unteres Ende, eine aussere und innere Flâche und einen aussern und innern Rand unterscheiden. Das obère Ende oder die Spitze ist frei, stumpf und entsteht durch das Zusammentreffen beider Rânder; das untere Ende oder der Grund ist trichter- förmig und in zwei Fortsatze getheilt, der vordere ist kurz abge- rundet und der hintere lang, grifTelförmig; beide verbinden sich mit dem Ringknorpel und machen mit diesem den knorpeligen Theil des aussern Gehörganges aus. Die aussere Flache oder der Ru eken ist gewölbt und in der Mitte am breitesten; sie dient mehreren Muskeln zur Anheftung. Die innere Flache ist ausgehöhlt und mit einer Leiste versehen. Der aussere Rand ist gebogen und |
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der inner e in der Nahe der Spitze etwas ausgeschnitten, beide kommen
oben an der Spitze zusammen, wahrend sie unten über einander liegen. b) DerRingknorpel (Cartilago annularis)
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Fig. 205.
Knorpel des aus- sern Ohres. |
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(Fig. 205. 2.) ist viel kleiner als der vorige, und
liegt zwischen dem untern Ende der Muschel und |
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Di
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dem aussern Gehörgang, mit welchen Theilen er
durch die innere Haut der Muschel verbunden ist. Er stellt einen offenen Ring dar, und lasst eine au ss er e gewölbte und eine innere ausgehöhlte Pia che, so wie einen obern, etwas ausgeschnit- tenen und untern freien Rand unterscheiden. c) Der Schildknorpel (Cartilago scuti-
formis) (Fig. 206.) besteht aus einer kleinen Knor- pelplatte, welche mehr unten auf dem Schlâfen- nmskel liegt und durch Muskeln an die Kopf- knochen und die Muschel befestigt ist. An ihm unterscheidet man eine au s s ere und innere Fia che, beide sind eben und zur Anheftung von Muskeln bestimmt; einen vordern abgerundeten, einen hintern obern und einen hintern un- tern Winkel, welche wie ein Theil der Flachen |
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Die Muschel.
Das obère Ende. Das untcre Ende. Die aussere Flache. Die intiere Flâche. Der aussere Rand. Der innen: Rand. Der Hingltnorpei. Die àussere Flâche. Der obère Rand. Der ttntere Rand. |
zur Befestigung einiger Ohrmuskeln dienen; einen
obern, etwas gebogenen, einen untern und hintern, etwas ausgeschnittenen Rand. Die Ohrmuschel ist an ihrer aussern und innern
Flache von der allgemeinen Decke überzogen, die an ersterer mit kurzen feinen und an letzerer mit langen |
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Haaren besetzt ist. An der âussern Flâche ist die
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Fig. 20G.
Der Schildknorpel. |
Haut dicker und lockerer mit der Muschel verbunden
als an der innern, an welcher sie sich bis in den |
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Ringknorpel und den aussern Gehörgang fortsetzt.
An den letztern Gebilden sind ihre Haare feiner und sparsamer, und ihre Talgdrüschen sondern das soge- nannte Ohrenschmalz (Cerumen aurium) ab. Die Muskeln, die zur Bewegung der Ohrknor- |
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Die aussere Flache.
Der vordere Winkel. Der hintere obère Winkel. Der hintere untere Winkel. Der obère Rand. Der untere Rand. Der hintere Rand. |
peln dienen, sind Seite 152 aufgezahlt. Die Ar-
terien der Ohrmuschel kommen von einem Ast der innern Kinnbackenarterie (Seite 378), die gleich- namigcn Venen ergiessen sich in die innern Kinn- |
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backenvene, und die Nerven erhalt sie von dem
Angesichtsnerven und dem obern Aste des ersten Halsnervens. Bei den übrigen Hausthieren zeigt mit Ausnahme der Hunde,
welche starkes Behang haben, von den Ohrknorpeln nur der Schild in Beziehung auf seine Form einige unbedeutende Abweichungeü. |
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2) Der aussere Gehörgang. (Meatus auditorius externus.) (Fig. 207. a.)
Der aussere Gehörgang besteht aus einer kurzen knöchernen
Röhre, welche ein Portsatz des Felsentheiles des Schlafenbeines ist |
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und an diesem nach ausseii hervorragt. Das kus s er e En de des-
selben ist uneben und mit dem Ringknorpel verblinden, das in ne re En de geht in einen langlichrunden Rand, der Pau ken f e I hing (Annulus membranae tympani) genannt, über, der dem Trommelfell zur Befestigung dient. Seine âussere Flache ist gewölbt und rauh, seine innere dagegen ausgehöhlt, glatt und von einer Fort- setzung der innern Haut der Obrmuschel ausgekicidet; diese enthalt viele Talgdrüscben und endigt sich an dem Trommelfell blindsack- fórmig. In ihr verzweigt sich der Onrast des Lungen-Magennervens. 3) Das Paukenfell. (Membrana tympani.) (Fig. 207. b.)
Das Pauken- oder Trommelfell ist cine dunne, durch-
sichtige, elastische, langlichrund gestaltete Membran, welene an dem Ring des âussern Gehörganges ausgespannt ist und die Scheidewand zwischen dem âussern und mittlern Ohr bildet. Es wird, obgleich es sehr dünn ist, aus drei verschiedeiien Haut en zusammengesetzt. Die âussere Haut (Tunica externa s. cutanea) ist dünn und
eine Fortsetzung der Haut, welche den âussern Gehörgang auskleidet. Die innere Haut (Tunica interna s. tympaniea) ist weich, feucht und eine Fortsetzung der Schleimhaut, welche die Paukenhöhle aus- kleidet. Die mittlere oder eigene Haut (Tunica media s. propria s. fibrosa membranae tympani) hat einen faserigen Bau und ist die festeste von alien; ihre Fasern sind weder elastisch noch musculös, sondern glanzend und sehnig, sie verlaufen in verschiedenen Rich- tungen und scheinen wenigstens theilweise der Beinhaut anzugehören. Nicht ganz in der Mitte des Paukenfelles befindet sich zwischen der innern und mittlern Haut der Griff des Hammers, so dass dasselbe an dieser Stelle etwas dicker erscheint. Die Arterien des Trommelfelles kommen von der untern Ohr-
arterie, die von der obern Ohrdrüsenarterie abgegeben und von der gleichnamigen Vene begleitet wird, die Nerven kommen von dem fiinften, dem siebenten und dem zehnten Hirnnerven. Das Paukenfell begrenzt die Paukenhöhle von aussen und den
âussern Gehörgang von innen ; an ihm sammeln sich die Schall- strahlen, welche sich dann mittelst der Gehörknöchelchen bis zu dem ovalen Fenster und durch dièses bis in das Labyrinth fortpflanzen. II. Das mittlere Ohr. (Auris media.)
Dieser Theil des Gehörapparates wird von der Paukenhöhle,
den Gehörknöchelchen, der Eu stachis chen Röhreunddem Luftsack gebildet. 1) Die Paukenhöhle. (Cavita» tympani.)
Die Pauken- oder T r o m m e 1 h ö h 1 e enthâlt die Gehör-
knöchelchen und wird von dem Labyrinth, der Pauke und dem Trommelfell gebildet; sie stelli eine Ideine mit Luft gefüllte Höhle dar, an der man eine âussere und innere Wand unterscheidet. |
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a) Die aussere Wand (Fig. 207.), welche ausgehöhlt ist,
hat die Pauke, das Paukenfell und den Paukenfellring zur |
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Fig. 207.
Dio aussere Wand
kenhöhle.
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Grundlage. Von diesem Ring gehen zu
der Pau- beiden Seiten und nach unten dunne, mehr |
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oder weniger breite Knochenpliittehen bis
an die innere Fliiche der Pauke ; sie lassen Ieere Eaume, die Pa uk en zeil en (Cellulae tympanicae), zwischen sich, welclie wieder durch kleine schmale Knochenpliittehen, die an der Pauke hervorragen, in kleinere Raume getheilt werden. An jedem einzelnen Platt- chen unterscheidet man zwei freie Flachen, einen festsitzenden und einen freien, der Hölile zugekehrten Rand. Nach vorn und un- ten beflndet sich die Oeffnung für die Eusta- chische Röhre. Nur dem Schafe undderZiege fehlen die Knochenplattchen und die Zeilen, b) Die in ne re Wand (Fig. 208.)'ist |
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Der aussere Gchö'rgang.
Das PauKenfell.
Der (lammer.
Die Zeilen und Knoclicnplatlchen
an der üussern Wand.
Der Paukenfellring. Die Oeffnung für die Eustachische iiöhrc.
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uneben, sie liegt der vorigen gegenüber
und wird von dem aussersten Tlieile des Labyrinthes gebildet. An ihr betrachtet man: aa) Das ovale oder Vorhofsfenster (Fenestra ovalis s. vestibuli) (Fig. 208. e.); |
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lid.
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e e.
r.
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es ist diess cine kleine Oeffnung, welche
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Fig. 208.
innere "Wand der
kenhöhle.
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Die
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von der Paukenhöhle zu dem Vorliof des
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Pau-
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Labyrinthes führt und von dem Steigbiigel
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ganz verschlossen wird. An seinem innern
Rand bemerkt man ein sehr dunnes, hervor- stehendes Knochenplattchen, welches mit dem Grunde des Steigbügels sich verbindet. bb) Das runde oder Schnecken- f e n s t e r (Fenestra rotunda s. cochleae) (Fig. 208. d.) ist eine beinahe runde Oeff- nung, die neben der vorigen liegt, von einer dunnen Membran, dem sogenannten Neben- trommelfell (Membrana tympanì secun- daria), bedeckt wird und zur Paukentreppe der Schnecke führt. cc) Das Vorgebirge (Promontorium)
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Der Spiralgang.
Das Vorgebirge. Das ovale Penster. Das runde Fenster. |
(Fig. 208. b.) stellt einen kleinen Hügel
dar, der zwischen beiden Oeffnungen hervor- |
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ragt und mit einer Furche für die Jacob-
son'sche Nervenanastomose versehen ist. dd) Der Sp iralgang oder der Fallopische Kanal (Canalis
s. Aquaeductus Faliopü) (Fig. 208. a.) fangt an dem innern Gehör- gange an, lauft iiber den Fenstern und dem Vorgebirge in einem Bogen nach aussen und miindet mit dem Warzenloch. In ihm lauft der Antlitznerv durch die Paukenhöhle hindiuch. Am Anfang dicses |
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G 9
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Leyb, Anatomie.
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Kanals und über dem ovalen und runden Fenster bemerkt man eine
rundliclie tiefe Grube, in welcher der Muskei des Steigbügels sich anheftet, mehr nach aussen an dieser Grube und über dem Spiralgang befindet sich eine weitere Grube, in welcher der Kopf des Hammers, der Körper des Amboses und der Spanner des Paukenfelles liegt. Die Paukenhöhle ist ausser der Beinhaut auch noch mit einer
zarten Schleimhaut ausgekleidet, die eine Fortsetzung der Schleimhaut der Eustachischen Röhre ist und die innere Membran des Paukenfells bildet. Die Paukenhöhle ist mit atmosphârischer Luft angefüllt, die sie beim Athmungsprocess durch die Eustachische Röhre erhalt. 2) Die Gehörknöchelchen. (Ossicula auditus.)
Diese kleinen Knochen bilden in der Paukenhöhle eine beweg-
liehe Kette, welche das Paukenfell mit dem ovalen Fenster in Zu- sammenhang bringt; durch Bander werden sie mit einander verblinden und durch Muskeln bewegt. Es sind diess der H a m m e r , der Ambos, das Linsenbeinchen und der Steigbügel. a) Der Hammer {Maliens) (Fig. 207. c.) hat weniger Aehn-
lichkeit mit einem Hammer als mit einer am obern Ende gekrümmten Keule ; seine Lage hat er zwischen dem Paukenfell und dem Ambos, und wird in den Kopf, den Hals und den Griff abgetheilt. Der Kopf (Capitulum) ist der obère und zugleich der starkste Theil des Hammers, er ist nach aussen stark gewölbt, nach innen dagegen etwas ausgehöhlt und mit einer Gelenkflâche versehen, die mit einer entsprechenden des Amboses articulirt. Der Hals (Collum s. cervix) ist der kurze, schmale, etwàs plattgedrückte Theil, der zwischen dem Kopf und dem Griff liegt und mit mehreren kleinen Ernahrungs- löchern versehen ist; über ihn geht die Paukensaite. Der Griff (Manubrium) bildet den untern schmalern Theil des Hammers, er ist ziemlich lang, plattgedrückt und in dem Trommelfell einge- schlossen ; auch làsst er eine obère, etwas gewölbte und eine un ter e, etwas ausgehöhlte F lach e, einen au s s er n geraden und einen innern, etwas gewölbten Rand, so wie einé stumpfe S p i t z e unterscheiden. An dem Hammer kommen noch zwei Fortsatze vor. Der
kurze Fortsatz (Processus brevis) ragt am innern Rande des Griffes hervor und dient der Sehne des Paukenfellspanners zur In- sertion; der lange Fortsatz (Processus longus) besteht aus einer dunnen, etwas breiten Grate, die am Kopf und Hals hervorsteht und an dem untern Rande des Paukenfellringes befestigt ist. b) Der Ambos (Incus s. Dens molaris) ist ein dicker, kurzer,
mit zwei Schenkeln versebener Knochen, der die grösste Aehnlichkeit mit einem kleinen zweiwurzeligen Backzahn hat. Man unterscheidet ar» ihm den Körper und die beiden Schenkel. Der Körper (Corpus incudis) ist der sterkere Theil, der eine in der Mitte erhabene Gelenkflâche besitzt, welche mit einer entsprechenden am Kopfe des Hammers articulirt. Der kurze Schenkel (Crus breve) ist klein, stumpf und geht gegenüber der Gelenkflâche aus dem Körper hervor; |
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er liegt wagrecht, sieht nach hinten und oben und zeigt eine kleine
Gelenkflâche, welche mit der innern Wand der Paukenhöhle sieh verbindet. Der lange Schenkel (Crus longum) ist langer, aber dunner als der vorige; seine Stellung ist mehr senkrecht und sein freies gekrümmtes Ende steht mit dem Linsenbeinchen in genauem Zusammenhange. c) Das Linsenbeinchen (Ossiculum lenticulare) ist das kleinste
von den Gehörknöchelchen, das am meisten einer sehr kleinen Linse gleicht; es zeigt einen freien, ovai gestalteten Rand, eine glatte Flache, welche mit dein Köpfclien des Steigbügels articulirt, und eine in der Mitte mit einer erhabenen Rauhigkeit versehene Flache, welche ununterbrochen in den langen Portsatz des Hammers übergeht. d) Der Steigbügel (Stapes) liegt zwischen dem Linsenbeinchen
und dem ovalen Fenster, er führt seinen Namen von der grossen Aehnlichkeit mit dem Steigbügel eines Reiters ; er wird in das Köpfchen, die Schenkel und den Grund eingetheilt. Das Köpfclien (Capitulum), das den dicksten Theil des Steigbügels bildet, ist nach aussen gekehrt und mit einer Gelenkflâche für die Linse, so wie mit einer Rauhigkeit zur Insertion des Steigbügel- muskels versehen. Der obère und unterò Schenkel (Crus su- perius et inferius) laufen von dem Köpfclien nach innen, entferuen sich immer mehr von einander und gehen in die beiden Enden des Grandes über, mit dem sie eine eirunde Oeffnung bilden, die von einer doppelten Zwischenknochenhaut (Membrana otturatoria stapedis) verschlossen wird. Die aussere Flâche eines jeden Schenkels ist gewölbt, die innere, der Oeffnung z'ugekehrte dagegen ausgehöhlt. Der Grund (Basis) oder der Fusstritt besteht aus einer eiförmigen Platte, die an ihrer âussern Flache glatt, an ihrer innern aber wie die der Schenkeln ausgehöhlt ist, seine beiden Enden verbinden sich mit den Schenkeln zu der eirunden Oeffnung. Bander der Gehörknöchelchen.
a) Das Kapselband des Hammers (Ligamentum capsulare
mallei) geht von dem Gelenkrande der Gelenkflâche am Kopfe des Hammers an den Gelenkrand der Gelenkflâche am Körper des Am- boses; es ist sehr kurz und wird aussen durch weitere Bandfasern verstârkt. b) Das Au fhâng eband des Hammers (Lig. suspensorium
mallei) entspringt an dem obern Theil der âussern Wand der Pauken- höhle und befestigt sich an dem obersten Theile des Kopfes des Hammers ; es besteht aus Sehnenfasern. c) Das Kapselband des A m b o s e s (Lig. capsulare incudis)
ist sehr zart und verbindet die Gelenkflâche am kurzen Schenkel des Amboses mit einer entsprechenden an der innern Wand der Paukenhöhle. d) Das Kapselband des Steigbügels (Lig. capsulare
stapedis) geht von dem Gelenkrande des Steigbügelköpfchens an den der Linse. e) Das ringförmige Band des Steigbügels (Lig. annularc
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stapedis) eutsteht ringsum an dem freien Rande des Steigbügel-
grundes und geht an das hervorstehende Knochenplattchen an déni ovalen Fenster. Muskeln der Gehörknöchelcheu.
a) Der Spanner des Paukenfelles oder der innere Ham-
in ermus kei (Tensor tympani s. musculus malici internus) ist der grösste von den Muskeln der Gehörknöchelchen ; er entspringt in einer kleinen Grube an der innern Wand der Paukenhöhle vor dem Körper des Amboses und endigt sich sehnig an dem kurzen Fortsatz des Hammers. Er zieht die Gehörknöchelchen nacli innen, wodurch sowohl das Paukenfell, als das Labyrinth gespannt wird, da bei dieser "Wirkung zugleich auch der Steigbiigel in das ovale Fenster gedrückt wird. b) Der aussere Hammermuskel [Musculus malici externus)
ist ein kleiner sehniger Muskei, der in der Nahe des vorigen ent- springt und über ihm an dem Halse und dein langen Fortsatze des Hammers sich endigt. Er unterstützt den vorigen in seiner Wirkung. c) Der Steigbügelmuskel (Musculus stapedius) ist klein
und mit einem rundlichen Bauch versehen; seinen Anfang nimmt er in der rundlichen Grube über den beiden Fenstern und sein Ende an der Rauhigkeit des Steigbügelköpfchens. Er ist ein Antagonist der vorigen, indem er den Steigbiigel von dem ovalen Fenster zieht und dadurch das Labyrinth öffnet, auch scheint er das Trommelfell zu erschlaffen. Durch die Gehörknöchelchen und deren Bandern und Muskeln
werden das Trommelfell und Labyrinth bald gcspannt, bald erschlafft und geöffnet und die Schallstrahlen von ersterem zu letzterem gcleitet. 3) Die Eustachische Röhre oder Ohrtrompete. (Tuba Eustachii s. Tuba acustica.)
Die Eustachische Röhre besteht aus einer langen, mit einer
Rinne versehenen Knorpelplatte, welche an jeder Seite des Kopfes von der Schlundkopfhöhle bis zur Pauke reicht. An jeder betrachtet man ein ob ere s Ende, das Mittelstück und ein un ter es Ende. Das obère oder hint er e Ende ist rinnenartig vertieft und an
dem Rande der Oeffnung der Eustachischen Röhre befestigt. Diese Oeffnung, welche die Rinne der Eustachischen Röhre mit der Pauken- höhle verbindet, wird die Pauken öffnung (Ostium tympanicum) genannt. Das Mittelstück liegt zwischen dem obern und untern Ende zur Seite des Keilfortsatzes des Oberhauptsbeines und unter dem Körper des Keilbeines. An diese Knochen ist es mit seinem obern Rande befestigt, wahrend die beiden untern Rander frei sind und einen offenen Kanal zwischen sich lassen, der theilweise von den Griffelmuskeln des Gaumensegels bedeckt wird. Das un ter e oder vordere Ende bildet ein breites Knorpelstück, das frei zur Seite in der Schlundkopfhöhle liegt und mit den Hâuten dieser eine spaltförmige Oeffnung, die sogenannte S eh lundk opf ö ffnung {Ostium pharyngeum) bildet. |
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Der Knorpel der Eustachischen Eölire ist ein Zellenknorpel, der
an seiner aussern Plache von einer festen fibrösen Haut uingeben und an seiner innern, der Rinne, von einer Schleimhaut ausgekleidet ist; diese ist eine Fortsetzung der Schleimhaut des Schlundkopfes, verliert aber, je mehr sie sich dem obern Ende naliert, immer mehr die Eigen- schaft als solche und geht dann durch die Paukenöffnung in die Haut der Paukenhöhle über. Die Eustachische Eöhre gewahrt dem Hörapparat den Nutzen,
dass sie atmospharische Luft in die Paukenhöhle führt, wodurch zvvischen der Luft dieser Höhle und der von aussen auf das Trom- melfell eindringenden ein Gleichgcwicht erhalten wird, das ungleiche Spannungen und selbst Zerreissungen des Trommelfells verhütet. 4) Der Luftsack der Ohrtrompete.
Der Luftsack ist ein dem Pferdegeschlecht eigenthümlicher,
hautiger, ziemlich geraumiger Behâlter, der mit der Eustachischen Röhre in genauer Verbindung steht und durch eine sackartige Er- weiterung der Schleimhaut derselben gebildet wird. Seine ëussere rauhe Fliiche verbindet sich durch Zellgewebe nach innen mit dem Luftsack der andern Seite, nach oben mit den Beugemuskeln, die sich an dem Keilfortsatz des Oberhauptsbeines inseriren, nach aussen und unten mit der obern Wand des Schlundkopfes, der innern unebenen Flache der Ohrdrüse, dem Griffelmuskel des Hinterkiefers, dein obern Aste des Zungenbeines, den grössern Gefassen des Kopfes d mit einigen Hirnnerven ; seine innere freie Flâche sondert Schleim . Durch das obère Ende der Eustachischen Röhre steht er mit der Paukenhöhle und durch das untere mit der Schlundkopfhöhle in Verbindung. Da der Luftsack nichts als atmospharische Luft enthalt und mit
der Eustachischen Röhre in genauer Verbindung steht, so scheint sein Zweck wahrsclieinlich auch kcin anderer zu sein, als die Function der Eustachischen Röhre zu unterstützen. Das mittlere Ohr bekommt seine Arterien, die aus feinen Reisern
bestehen, besondcrs von der untern Ohrarterie, einem Zweig der innern Kinnbackenarterie. Die Eustachische Röhre und der Luftsack erhalt solche von der obern Arterie des Schlundkopfes, der Ober- hauptsarterie, aussern und innern Kopfarterie; diese Arterienzweige werden von den gleichnamigen Venen begleitet. Die Nerven desselben stammen von dem fünften, siebenten und neunten Hirnnerven, so wie von dem grossen sympathischen Nerven ab. III. Das innere Ohr. (Auris interna.)
Diese Abtheilung des Gehörapparates, wolche von dem Laby-
rinth, der hartern Partine des Felsentheiles, gebildet wird, muss als der wichtigste Abschnitt des Ohres betrachtet werden, da er in dem alleinigen Besitz des Hörnervens ist, durch welchen auch nur die Schallstrahlen empfunden werden. Von dem aussern und mittlern Ohr kömien Theile verletzt odcr ganz entfernt werden, oline dass |
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das Gehör dadureh ganz verloren ginge, wahrend dasselbe aber danti
der Fall ist, wenn die Flüssigkeiten des Labyrinthes ausfliessen und dessen Höhlen vertroeknen. Das Labyrinth zerfallt in den Vorhof, die halbzirkelförmigen Kanàle und in die Schnecke. 1) Der Vorhof. (Vestibulum.)
Der Vorhof stellt eine kleine rundliche Höhle dar, welche zwi-
schen der Schnecke und den halbzirkelförmigen Kanalen liegt, und durch das ovale Fenster sich in die Paukenhöhle öffnet. In dieser Höhle bemerkt man ein kleines dunnes, hervorstehendes Knochen- plattchen, die Vorh ofslei ste (Crista vestibuli), welches sie in zwei kleine Gruben scheidet, von denen die obère nach ihrer Gestalt als eiförmige oder halb ellip tisch e Grube {Fovea ovalìs s. hemiettiptica) und die unterò als rundliche oder halb- kugelförmige Grube (Fovea rotunda s. hemisphaerica) bezeichnet wird. In der eiförmigen Grube befindet sich cine feine Furche, welche in die Wasserleitung des Vorhofs fiihrt. Ausser dem Ein- gang der Wasserleitung des Vorhofs besitzt der Vorhof noch sechs Oeffnungen. a) Das eirunde Fenster, welches in die Paukenhöhle fiihrt.
b) Die vier Mündungen der halbzirkelförmigen Kanale.
c) Der E in gang der Vorhofstreppe der Schnecke.
2) Die halbzirkelförmigen Kanale. (Canales semirirculares.)
Die halbzirkelförmigen Kanale oder Bogengânge sind|
sebr enge, mehr oder minder lange, ■ knöcherne, bogenförmig ver' laufende Kanâle, die von dem Vorhof ausgehen und in denselben wieder einmünden. Nach ihrcm Verlauf unterscheidet man- sie in den obern, den untern und den âussern Bogengang. a) Der obère Bogengang (Canalis semicircularis superior)
nimmt oben und aussen in dem Vorhof mit einer besondern Oeffnung seinen Anfang, besclireibt dann in dem Labyrinth nach unten und innen einen Bogen, der mit dem Ende des untern Bogenganges gemeinschaftlich wieder in den Vorhof einmiindet. b) Der unte re Bogengang (Canalis semicircularis inferior)
liegt dem vorigen theilweise gegenüber, er besclireibt von unten und aussen, wo er mit dem Ende des aussern Bogenganges gemein- schaftlich in dem Vorhof beginnt, einen Bogen nach oben und innen, um mit dem Ende des obern Bogenganges gemeinschaftlich zu endigen. c) Der aussêre Bogengang (Canalis semicircularis externus),
welcher der kleinste und der Paukenhöhle zugekehrt ist, besclireibt von oben nach unten einen Bogen, der mit einer besondern Oeffnung anfangt und mit dem Anfang des untern Bogenganges gemeinschaftlich wieder in den Vorhof einmiindet. Diesem zufolge haben die drei Bogengânge zwei abgesonderte und zwei gemeinscbaftliche Oeffnungen in dem Vorhof. Di e Wasserleitung des Vorhofs (Aquaeductus vestibuli)
beginnt mit einer engen Oeffnung ani Ende der feinen Furche in der |
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eiförmigen Grube, lauft hierauf über den Bogengângen nach innen
und oben und mündet dann an der innern Plache des Felsentheiles über dem innern Gehörgange in einer daselbst befindlichen spaltfórraigen Oeffnung frei aus. 3) Die Schnecke. (Cochlea.) (Fig. 209.)
Die 'Schnecke erscheint als ein schraubenförmig gewundener
knöclierner Gang, der in dem Labyrinthe vor und unter dem Vorhof angebracht ist und mit der Sehale einer Garten- F' s • v ri Th schnecke die grösste Aehnfichkeit hat. Durch das rinthes" woran ein runde Fenster steht sie mit der Paukenhöhle, durch Theü der Schnecke den Eingang der Vorhofstreppe mit dem Vorhof, sich beflndet. durch ihre Wasserleitung mit der innern Flâche des Felsentheiles und durch mehrere kleine Oeff- nungcn mit dem innern Gehörgang in Verbindung. An ihr unterscheidet man die Spindel, das Spiralplatt und die Treppen. a) Die Spindel oder die Axe (Modiolus s.
Axis) (Fig. 209. a.) liegt in der Mitte der Schnecke und stellt einen knöchernen Kegel dar, um den «■ nie spinaci sich die Spiralplatte wendet. Ihr breker Theil oder der Grund ruht auf dem innern Gehörgang und
ist mit mehreren sehr kleinen Oeffnungen versehen, die den Eintritt der Nerven und Gefasse in die Schnecke gestatten ; ihr schmaler Theil oder die Spitze, welche der innern Wand der Paukenhöhle zuge- kehrt ist, bildet mit dem Ende der Spiralplatte einen leeren Raum, den man auch nach seiner Gestalt den Trichter (Scyphus s. infun- dïbulum) nennt, der mit einer Oeffnung, dem Trichterloch, ver- sehen ist, das in die Paukentreppe führt. b) Die Spiralplatte [Lamina spiralis) (Fig. 209. b.) besteht
aus einem dunnen Knochenplattchen, das in 2lf2 Windungen sich spiralförmig um die Spindel wendet; die Windung der Spiralplatte fângt zwischen dem ovalen und runden Fenster an und endet in dem Trichter, in welchem Verlauf sie an Breite allmahlig abnimmt. An dem rechten Olir geschieht sie von rechts nach links, und an dem linken von links nach rechts. Der innerc Rand der Spiralplatte ist hohl und an der Spindel festsitzend,. der âussere dagegen ist gewölbt und frei. Die obère Flache derselben sieht gegen die Vorhofstreppe und die untere gegen die Paukentreppe der Schnecke. Zwischen der ersten und zweiten Windung der Spiralplatte geht von der die Schnecke begrenzenden Knochenmasse ein der Spiralplatte ahnliches Knochen- plattchen an die Spindel, welches sich um dieselbe wie die Spiral- platte bis zum Trichter spiralförmig wendet. c) Die Treppen (Scalae) werden durch die Windungen der
Spiralplatte gebildet, indem dadurch die Röhre der Schnecken- windungen in eine obère und untere Abtheilung gebracht wird. Die obère Treppe, welche in den Vorhof führt, wird die Vor- hofstreppe (Scala vestiboli) und die untere Treppe, welche |
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durch das runde Fenster in die PaukenhÖhle fiihrt, die Pauken-
treppe (Scala tympani) genannt. An dem Vorhof und dem runden Fenster sind die Treppen sehr geraumig, werden aber gegen die Spitze der Spindel zu allmahlig enger. Die Wasser-Ieitung der Schnecke (Aquaeductus cochleae
s. Cotunnii) farigt mit einer trichterförmigen Oeffnung am Boden der Paukentreppe in der Niihe des runden Fensters an, lauft hierauf, in einen sehr engen Kanal übergehend, nach hinten und innen, um mit einer sehr kleinen Oeffnung in einer Spalte hinter dem innern Gehörgang an der innern Flache des Felsentheiles zu miinden. Die einzelnen Theile des Labyrinthes, namlich der Vorhof, die
Bogengânge und die Schnecke, sind an ihrer innern freien Flache mit einem zarten Hiiutchen überzogen, das aus zwei verschiedenen Membranen zusammengesetzt ist. Die iiussere Membran ist das zarte Beinhautchen und die innere scheint einer serösen Membran zu ent- sprechen, welche eine farblose, durchsichtige Fliissigkeit, das Wasser des Labyrinths (Serum labyrinthi $. Aquula Cotunnii) absondert und die freie Oberflache feucht erhalt. In diesem Hautchen geschieht die Verzweigung der Blutgefasse und Nerven. Die Arterie, welche sich in dem Labyrinth verzweigt, ist die
innere Gehörarterie, ein Zweig der Grundarterie des Gehirns; diese tritt namlich mit dem Hörnerven durch den innern Gehörgang in das Labyrinth und theilt sich dann in mehrere feine Zweige. Der Nerv des Labyrinths ist der achte Hirnnerv. In dem Labyrinthe werden die von dem Trommelfell mittelst der
Gehörknöchelchen durch das ovale Fenster geleiteten Schallstrahlen immer mehr concentrirt, dem Hörnerven mitgetheilt, der alsdann die eigenthümliche Empfindung des Schalies vermittelt. C. JllS ffitrttdjSœtrhjeBfl. (Organon olfactus.)
Der Geruchsinn hat seinen Sitz in der die beiden Nasenhöhlen
auskleidenden Schleimhaut (Membrana pituitaria s. Schneideriana). Die Nerven, durch welche allein der Geruch vermittelt wird, ist das erste Hirnnervenpaar oder die Geruchsn erv en (Nervi ol- factorii); dies.e gehen mit ihren zahlreichen Aesten, in die sie sich theilen, durch die Sieblöcher des Siebbeines in die Nasenhöhlen und breiten sich in der Schleimhaut der Siebbeinzellen, der Nasenscheide- wand, der Nasenmuscheln und Nasengange aus. Die Siebbeinnerven der ersten Aeste, so wie die obern Nasennerven und die Zweige der Gaumennerven der zweiten Aeste des fünften Hirnnervenpaares, welche sich ebenfalls in der Nasenschleimhaut verzweigen, sind rein als Sensibilitâtsnerven des Geruchsorganes zu betrachten. Eine Hauptbedingung, um riechen zu können, ist die, dass die
Nasenschleimhaut bestandig feucht erhalten wird, was theils durch den Inhalt des Thranenkanals, grösstentheils aber durch die Absonderung der zahlreichen Schleimdriischen geschieht. Der Schleim selbst scheint besonders geeignet zu sein, die Gerüche, welche beim Ein- und |
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Ausathmen in die Nasenhöhlen gelangen, aufzunehmen, von dem sie
hernach erst durch die Schleimhaut auf die Verbreitung der Riech- nerven wiiken. Eine je grössere OberSache die Riechhaut darbietet, einen je ausgebildeteren Geruchsinn wird man finden. Fur die Thiere ist das Geruchsorgan, das- bei ihnen anch bei
vveitem mehr entwickelt ist als bei dem Menschen, vbn nicht geringer Bedeutung. Da sie einmal auf eine ziemlich weite Entfernung riechen können, ist es ihnen auch dadurch möglich, mittelst des Geruches Nahrungsstoffe, die ausser dem Bereich des Gesichtssinnes sich be- finden , aufzufinden, ferner schadliche von zutrâglichen Nahrungsstoffen zu unterscheiden und insofern auch das Geschuìacksorgan unterstiitzen. Denn bekanntlich werden von ihnen aile Nahrungsstoffe durch den Geruch vorerst untersuchi und dann erst in die Maulhbhle aufge- nommen. Durch den Geruchsinn kommen sie auch andern Thieren auf die Spur und können so schon von der Ferne Freund und Feind unterscheiden ; auch finden sich durch ihn, besOuders wahrend der Brunstzeit, beide Geschlechter zur Begattung zusammen. Durch das Geruchsorgan wird aber auch die atmospharische Luft gleichsam ge- priift, ob sie sich für den Athmungsprocess eignet oder nicht. Eine ausführlichere Beschreibung der Nasenhöhlen ist bei den
Athmungsorganen, denen sie hauptsachlich angehören, Seite 332 zu finden. il. ittfötM Stnitt0u>erk3fugf.
D. |)flB ffitfdjmttéStBCrhjCUg. {Organon (lusttis.)
Das wichtigste Geschmacksorgan ist die in der Maulhöhle ge-
lagerte Zunge, deren Schleimhaut mit zahlreiehen, aber verschieden gestalteten Wârzchen, den Geschmackswarzchen (PapiUae gustatoriae), versehen ist, in denen iibrigens nicht blos der Sitz des Geschmackes, sondern auch theilweise der Sitz des Tastsinnes der Zunge zu sein scheint. Diesen Wârzchen liegt ein feines faseriges Gewebe zu Grunde, in dem sich die Gefasse und Nerven verzweigen und das von dem ziemlich starken Epithelium überzogen ist. Die Nerven der Zunge 'sind sehr zahlreich und ihre Function
ebenso verschieden als ihr Ursprung. So erhalt sie auf jeder Seite den Zungenast des dritten Astes des dreigetlieilten Nervens, der die Tast- und Schmerzensempfindungen, den Hauptstamm des Zungenfleischnervens, der die Bewegungen der Zunge und den Zungenast des Zungen-Schlundkopfnervens, der nur die wahren G es ch macksempfin dun g en zu vermitteln scheint. Eine Geschmacksempfindung wird aber nur dann wahrgenommen,
wenn die freie Oberflâche der Zunge feucht und die schmeckbaren Objecte auflöslich sind, weil sie nur in diesem Zustand auf die Ver- breitung der Geschmacksnerven einwirken können. Ausser der Zunge scheint auch das obère Ende des Gaumensegels das Vermogen zu L e y h , Anatomie. • vi
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besitzen, Gesclimacksempfindungeii zu vermitteln, indem dièses Organ
auch Nerven von dem neunten Hirnnervenpaar erhült. Die nahere Beschreibung des Gaumensegels und der Zunge siehe Seite 234 und 235. .E. |oa Cû)lttlfrhjenB. (Organon tactus.)
Der Gefühl- oder Tastsinn ist nicht blos über die ganze
allgemeine Decke ausgebreitet, sondern hat auch seinen Sitz in allen den Organen, an welchen diese sich durch die natiirlichen Oeffnungen des Körpers nach innen umstiilpt, wie an der innern Oberflache der Lippen, der Nase, der Augenlider, der aussern Geschlechtstheile etc. Bei den ïhieren ist er im Allgemeinen weniger entwickelt als bei dem Menschen, da bei diesen die den Fingerspitzen entsprechenden Gebilde in hornige Kapseln eingeschlossen sind. Als Tastorgane waren nun die aussere Haut oder die allgemeine
Decke, so wie deren angehörigen Theile, als: die Haare, Hörner, Hufe, KI au en und Krallen zu beschreiben. 1) Die aussere Haut oder die allgemeine Decke. (Cutis s. integumentum
commune.)
Die aussere Haut begrenzt den Organismus von aussen, indem
sie dessen ganze aussere Oberflache überzieht und an allen natiirlichen Oeffnungen dcsselben durch Einstülpung in die Schleimhaut übergeht. Diese Oeffnungen sind: die Maulspalte, die Nasenlöclier, die Augenlid- spalten, die Zitzenmündungen, der After, die Schamspalte und die Harnröhrenmündung. Ihre aussere Oberflache ist frei und grössten- theils mit Haaren besetzt, ihre innere dagegen ist durch Zellgewebe mit den unter ihr liegenden Theilen mehr oder minder fest verblinden. An manchen Stellen des Körpers bildet sie durch Verdoppehmgen
Falten, wie in den Flankengegenden die Kniefalten, in der Scham- und Nabelgegend den Schlauch und bei dem Rinde an dem untern Theile des Halses und an dem vordern der Brust den Brustlappen oder Triel ; kleinere Fâltchen erscheinen als sogenannte Nahte an dem Mittelfleisch und dem Hodensack. Bei Ziegen und auch bei Schweinen kommen mitunter an der Kehle an dem obern Theil des Halses zitzen- âhnliche Verlangerungen als sogenannte' Glöckchen vor, die ge- wöhnlich ein langlichschmales Knorpelstückchen und einige kleine Muskelbündel enthalten. Bei dem Schafe macht sie in der Hölie des Krongelenkes in der Zehenspalte eines jeden Fusses noch eine besondere Einstülpung, wodurch das sogenannte Klauensiickchen (Sinus cutaneus ungularum) gebildet wird. Dièses Sâckchen fângt an genannter Stelle mit einer kleinen Oeffnung an, die in einen Kanal führt, der sich nach hinten und oben umbiegt, sich dann etwas erweitert und mit einem nach vorn genenden Blindsack endet. Seine innere Oberflache besitzt mehrere feine Haare, in deren Nahe sich die Ausmündungen der Talgdrüschen befinden, die eine weissliehe, fettige, mehr consistente Schmiere absondern, welche die Zehenspalte schlüpfrig erhâlt. Was die Stârke der Haut anbelangt, so fìndet |
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man sie gewöhnlich auf dem Riicken am starksten (dicksten) und an
den aussem Gesclilechtstheilen, der innern Flâche der Oberschenkel, so wie an einigen Stellen des Kopfes am schwachsten (dünnsten). Die au ssere Haut ist aus zwei übereinanderliegenden Schich-
ten zusammengesetzt, von denen die aus s e re als Ober haut und die innere als Lederhaut bezeichnet wird. a) Die O b e r h a u t (Epidermis), welche schon in der allgemeinen
Anatomie Seite 11 bei dem Horngewebe beschrieben wurde, ist ein Product der Lederhaut, welches durch fortwahrende Ausschwitzung von Cytoblast und Zellenbildung erzeugt und erhalten wird. Sie besteht aus mehreren sehr dunnen, übereinanderliegenden Zellen- schichten, welche, microscopisch betrachtet, in dr ei Lagen er- scheinen. Die innerste Lage steht mit der aussem Flache der Lederhaut in genauem Zusammenhange und lasst deutlich die neu- erzeugten, mehr regelmassig gestalteten Zeilen erkennen ; sie wurde friiher als eine besondere Schichte der aussern Haut betrachtet und als Malphigisches Schleimnetz (Bete Malphigii) bezeichnet. Die mittlere Lage zeigt schon abgeplattete Zeilen, die als dunne, leste, schon mehr hornartige Blâttchen erscheinen. Die au ss e rs te Schichte ist die harteste und wird von den altesten, mehr abge- platteten, unregelmassig gestalteten hornigen Blattchen gebildet, die in Gestalt kleiner Schüppchen sich bestandig ablösen. Die innerste Schichte enthalt das Hautpigment, welches die graue oder schwarze Farbe der Oberhaut bedingt, und nur wo dièses fehlt, wie bei weiss- gebornen Thieren, erscheint sie weiss. An den meisten Stellen des thierischen Körpers ist sie mit Haaren besetzt, welche sie wie die Ausiïihrungsgange der Talg- und Schweissdrüschen durchbohren, wo- durch eine Menge feiner Oeffnungen in ihr entstehen. Die Oberhaut, welche als horniges Gebilde weder Gelasse noch
Nerven besitzt, scheint das unter ihr liegende sehr empfindliche Tast- gewebe der Lederhaut nicht blos vor feindlichen Einwirkungen zu schützen, sondern dasselbe auch im Interesse des Tastsinnes bestandig feucht zu erhalten, da durch sie die Verdunstung aus den Gefassen der Lederhaut, so wie zu grelle Einwirkungen auf deren Tastwarzen- gewebe gemassigt werden. Ebenso scheint sie auch die von aussen vielleicht nachtheilig auf den Organismus einwirkenden Fliissigkeiten abzuhalten. b) Die Lederhaut (Corium s. Derma) liegt als eine dickere
Membran unter der vorigen und lasst wie diese ebenfalls dr ei auf- eiiianderliegende Schichten unterscheiden. Die innere Schichte besteht aus lockerem Zeil- und Fettgewebe, durch welches sie mit den unter ihr liegenden Gebilden in Verbindung steht. Die mittlere als die dickste Schichte wird von einem dichten, elastischen, netz- artig verflochtenen faserigen Gewebe gebildet, in dem sich die Gelasse und Nerven ausserst zahlreich verzweigen. Die aussere Schichte bildet das sogenannte Tastwarzengeweb e (Textus papillaris s. Corpus papillare), welchen Namen es von seiner Eigenschaft, zu tasten, erhalten hat. Dièses Gewebe besteht aus einzeln hervorragenden |
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Tast- oder Gefühlswarzcheu (Papillae tactus), denen eine
dichte structurlose Substanz zu Grimde liegt, in die sicb die feinsten Fasern des Coriums fortsetzen, die feinsten Reiser der Arterien in die Venen iibergehen und die Nerven ihre Endumbiegungsschlingen mach en. Die in der iiussern Haut ausserst zahlreicb enthaltenen Talg- und
Schweissdrüsen, welche durch einfache Umstülpungen der Epidermis gebildet werden, sind schon bei Beschreibung des Driisengewebes Seite 24 naher erörtert worden. Die Fuuctioneri der aussern Haut sind mehrfach. Dieselbe, ais
Tastorgan betraehtet, hat bei den Thieren bei weitem nicht den AVerth wie bei dem Menschen. Durch das Tastwerkzeug wird im Allgemeinen nicht blos das Gefühl des Widerstandes, sondern zugleich auch die Schwere und die Verschiedenheit der Oberflache der Objecte, letzteres in Beziehung auf ihre Form, Gliitte, Rauhigkeit, Harte, Weichheit u. s. w. vermittelt. Sie ist aber auch als sogcnanntes Reinigungs- oder Ausscheidungsorgan zu betrachten, da durch sie bestândig für die thierische Oeconomie untaugliche oder selbst krank- hafte Stoffe theils als Schweiss, theils in Form von Dunst ausge- schieden werden. In dieser Beziehung steht sie mit andern Organen, denen eine ahnliche Function auferlegt ist, wie den Lungen, den Harnorganen, dem Darmkanal u. s. w. in einem gewissen organischen Geschaftsverbande, was auch schon daraus erhellen mag, dass in Folge einer mangelhaften oder selbst ganzlich aufgehörten Function eines dieser Organe, die Thàtigkeit eines andern in dem Maasse dann gesteigert wird. Ueberdiess scheint die aussere Haut mit der sië umgebenden atmospharischen Luft in einem gegenseitigen Wechsel- verhaltnisse zu stehen, so dass sie dieser gewisse brauchbare Stoffe entzieht und gewisse, dem Organismus weniger zutragliche Stoffe ihr beimengt. 2) Die Haare. (l'ili s. crines.)
Haare ncnnt man jene feinen, dunnen, verschieden langen,
hornigen Gebilde, welche als harte, biegsame und elastische Faden mit ihrem einen Ende, dem Haarschaft, frei über die iiussere Oberflache der allgemeinen Decke hervorstehen und-mit ihrem andern, dem Haarz wiebel, in derselben befestigt sind. Eine genauere Beschreibung über die Eintheilung eines einzelncn Haares und dessen Entstehung ist bei der allgemeinen Anatomie Seite 12 zu finden. Die Farbe der Haare, die von einer eigenthümlich farbenden
Substanz herrührt, ist bei den Thieren sehr verschieden, denn so gibt es weisse, rothe, braune und schwarze Haare, die aber wieder in den verschiedcnsten Verhaltnissen mit einander gemischt vorkommen, wodurch bei jeder so eben angegebenen Grundfarbe cine Menge Unterabtheilungen entstehen. In den verschiedenen Lebens- perioden ist die Farbe der Haare manchem Wechsel unterworfen, denn so findet man dieselben in der Jugend oft ganz anders gefarbt als bei erwachsenen Thieren ; dunkle Haare förben sich im hohen Alter oft ganz weiss. Bei Pierden mit dunkel gefârbten Haaren trifït man |
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sehr hà'utìg melir oder minder unifangreiclie Stellen an dem Kopf
und an den untern Theilen der Gliedmassen ganz weiss gefarbt, wodurch die sogenannteri Abzeichen (Kopf- und Fussabzeichen) gebildet werden. Grossen Einfluss auf das Wachsthum der Haare liât das Klima, die Jahreszeit, die Nahrung u. s. f.; ferner ist es auch bei den verschiedenen Thiergattungen und deren Racen sehr ver- schieden. In Beziehung auf Lange und Starke zeigen die Haare an den verschiedenen Stellen des Körpers ebenfalls grosse Verschieden- heiten. Die meisten Haare sind aber auch hinsichtlich ihrer Dauer einem Wcchscl unterworfen, was man das Abhaaren nennt; diess findet jiihrlich gewöhnlieh nur einmal und zwar im Frühjalir und nur in seltenen Fallen zum zweitenmal im Spâtjahr statt. Die Haare werden je nach den verschiedenen Theilen des Körpers,
die sie besetzen, und nach ihrer Beschaffenheit in nachsteliende Arten unterschieden: a) Die Deckhaare sind die schlichten, weichen, mehr oder
minder dicht beisammenliegenden kurzen Haare, welche den grössten Theil der freien Oberflaclie der aussern Haut bedecken. Bei dem Rinde sind sie etwas langer und an der Stirne gekrâuselt. Bei dem Schafe nennt man sie nach ihrer Beschaffenheit Wolle und bei dem Schweine Borsten. Bei dem Hunde richtet sich die Lange, Starke und Beschaffenheit der Deckhaare nach den verschiedenartigen Racen. Bei der Katze sind sie dünn und schlicht und bei gewissen Racen (Angora-Katzen) im Verhaltnisse sehr fein und lang. b) Die Tast- oder Fiihlhaare sind die langen, steifen Haare,
welche an der obern und untern Lippe, so wie an den untern Augen- lidern zerstreut liegen. Dem Schweine fehlen sie und bei den Fleischfressern, besonders bei der Katze, sind sie am ausgebildetsten. c) Die Augenwimpern sind ebenfalls langere steife Haare, die
an den freien Riindern, besonders der obern Augenlider, hervorstehen. d) Die Barthaare werden die langen starken Haare genannt,
die an demKinn, aber nur bei der Zi e ge sich vorfinden. e) Das Schop f haar besteht aus langen steifen Haaren, die'
am Kamm des Oberhaupts befestigt sind und als ein starker Büschel zwischen den Ohren, bisweilen bis auf die Stirne herabhangen. Das Schopfhaar kommt nur bei dem P f er de vor. f) Die Mahnenhaare sind die mehr oder minder langen,
starken, steifen Haare, welche am Kamm des Halses zwischen dem Schopf und dem Widerrist befestigt sind und nach irgend einer Seite am Halse herunterhangen. Sie finden sich nur bei dem Pferde vor. g) Die Schweifhaare besetzen die obère Flache der Schweif-
rübe, sie sind die stiirksten und zugleich langs ten Haare, die am Körper vorkommen. Bei dem Rinde zeigen sie sich nur an dem freien Ende der ziemlich langen, aber dunnen Schweifrübe. Bei den ü bri g en Hausthieren lassen sich keine eigentliche Schweifhaare unterscheiden. h) Die Zot teilhaar e, welche als ein Büschel starker, mehr
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oder minder langer Haare an der hinten) Fliiche des Köthengelenkes
herunterhangen, schliessen eine hornige Masse, den Sporn, ein. Aucb diese Haare sind dem Pferde eigen. i) Das Wo 11 li a ar oder die Wolle kommt nur bei dem Schafe
vor und vertritt bei demselben die Stelle der Deckhaare. Der untore Theil des Angesichtes, so wie die untern Theile der Glicdmassen sind aber mit schlichten Deckhaaren besetzt. k) Das Flaumhaar oder der Flaum besteht aus feinen, etwas
gekrauselten Haaren, die nur bei der Zi eg e unter den schlichten Deckhaaren sich vorfinden. 1) Die Borstenhaare oder die Borsten werden die ziemlich
langen und steifen Deckhaare bei dem Schweine genannt; sie sind besonders auf dem Riicken sehr stark und bei alteren Thieren an ihren freien Spitzen gewöhnlich in zwei bis drei Fasern getheilt. Ausser diesen Borsten ist die Haut aber auch noch mit feinen weichen Haaren besetzt. Die Deckhaare schiitzen die Haut vor feindlichen Einwirkungen,
als: Nasse, Kâlte u. s. w., und dienen dem Körper zugleich auch als schlechte Wârmeleiter, indem sie die zwischen ihncn beiindliche Luftscliiclite erwârmen. Die Fiililliaare unterstiitzen den Tastsinn, und mittelst der Schweifhaare bedienen sic sich zum Abwehren der fiir sie lastigen Insekten. 3) Die Hó'rner. (Cornua.)
Hörner nennt man die zwar nicht bei allen Wiederkauern vor-
kommenden hornige Kapseln, welche die Hornfortsatze der Stirnbeine umgeben. Au jedem einzelnen Horn betrachtet man zwei FI a c h e n, die Wurzel, den Körper und die Spitze-. a) Die Flachen sind eine au ss ere und inn ere. Die iiussere
Flache ist die grösste, da sie vom Grund bis zu dem freien Ende der Spitze reicht; sie ist an ihrem obern Theile glatt und an ihrem untern, besonders in der Nahe der AYurzel, etwas rauh, mit ring- förmigen Wiilsten * versehen und eine Streckc von einer Fortsetzung der Epidermis überzogen. Die in nere Flache ist ziemlich glatt und von geringerer Ausbreitung, indem sie in der Spitze fehlt, sie steht mit der Gefasshaut des Hornfortsatzes in genauer Vcrbindung. Diese Gefasshaut ist sehr gefâssreich und sondert als eine Fortsetzung des Coriums das Horn ab, über dessen Bildung und Textur schon Seite 15 das Nahere abgehandelt wurde. b) Die, Wurzel oder der Grund macht den untersten und
weitesten Theil des Hornes aus, der an der Stirne mit der Epidermis in genauester Verbindung steht. Die Wande sind an ihr am diinnsten und die Höhle am geraumigsten. * Diese Ringe zeigen sich besonders deutlich bei Küheii, weniger bei manri-
lichen Thieren und werden von manchen als Anhaltspunkte zur Beurtheilung des Alters benützt. Es soli sich namlich bei jeder Triichtigkeit ein soldier King bilden, woraus man alsdann auf die schon erstandeneu Geburten schliessen und darnach die Anzahl der -verlebten Jahre berechnen will. Den gemachten Erfahrungen zufolge bleibt diess aber immer ein unsicheres Mittel fiir dio Beurtheilung des Alters des Kludes. |
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c) Der Kòrper oder der mittlere Theil erstreckt sich vom
Grund bis zum Anfang der Spitze und bildet den grössten Theil des Hornes; sein ausserer Umfang und die Höhle nehmen gegen die Spitze allmiihlig ab und die Wand an Stârke allmâhlig zu. d) Die Spitze ist der obère, mit einem freien stumpfen Ende
versehene Theil des Hornes, sie ist ganz solid, also oline Höhle. Die Lange, Stellung und Form der Hörner ist nicht blos bei den
einzelnen Racen, sondern auch bei den Geschlechtern verschieden. Bei dem F arren sind die Hörner im Allgemeinen sehr stark,
kurz und dick, bei der Kuh langer, aber schmâler, und bei dem Ochsen stark, gross und lang. Einer englischen Race fehlen die Hörner ganz. Bei dem mannlichen Schafe (Widder) erscheinen die Hörner
plattgedriickt und gewunden; weiblichen Schafen fehlen sie in der Regel. Bei den Ziegen sind die Hörner ebenfalls plattgedriickt, ziem-
lich lang und mebr oder minder nach hinten und aussen gewunden. Manchen Ziegenracen fehlen die Hörner ganz. Mit den Hörnern suchen sich diese Thiere gegen irgend einen
Feind zu vertheidigen. 4) Die Hufe. (ünijulae.)
Die Hufe sind die starken hornigen Kapseln, die sich an den
Fussenden der Einhufern befinden, und daselbst die das letzte Zehen- glied (Hufbein) umgebenden Fleischtheile des Hufes nach Art eines Schuhes umgeben ; man betrachtet demnach an jedem Huf oder Hornschuh die hornigen und die fleischigen Theile, die aber in innigem Zusammenhange mit einander stehen. A. Die hornigen Theile des Hufes.
Diese bestehen aus mehreren einzelnen, verschieden grossen und
gestalteten Stücken, welche mit einander verbunden den Huf oder Hornschuh darstellen, der von den fleischigen Theilen erzeugt und erhalten wird. (Eine nâhere Erlâuterung darüber siehe Seite 14.) Die einzelnen Theile des Hufes sind: die Hom wand, die Hornsohle und der H or n s trahi. 1) Die Hornwand.
Die Hornwand, welche den grössten Theil des Hornschuhes
ausinacht, bildet den vordern Theil und die beiden Seitentheile des- selben ; sie geht in schiefer Richtung von der Fleischkrone nach unten und aussen, und bedeckt diese, so wie die Fleischwand. Sie zerfallt in die Zehenwand, die innere und âussere Seitenwand. Die Zehenwand ist der vordere langere und starkere Theil, die imi ere Seitenwand ist weniger schief gestellt und zugleich etwas schwàcher und niedriger als die âussere; den hintern Theil einer jeden Seitenwand bezeichnet man auch als Trachtenwand. Die ganze Hornwand lâsst eine âussere und innere Flâche, einen |
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obern und untern Rand und ein ausseres und inneres Ende
unterscheiden. Die aussere freie, glatte, bisweilen aber auch mit schwach her-
vorragenden ringförmigen Erhabenheiten versehenc, gewölbte Flache (Fig. 210. a.) beschreibt von der aussern Trachtenwand zur innern einen mebr oder minder grossen Bogen; sie hat ein mattglanzendes Ausseben und ist in der Nahe des obern Randes von einer Portsetzung der Epidermis überzogen. Die in nere Flache (Fig. 210. b.) er- scheint rauh und der Fleischwand zugekekrt, sic ist in dem Verhaltnisse ausgehöhlt als die aussere gewölbt ist. An ihr ragen kleine, ungefalir eine Linie breite Blattchen, die Hornblattchen, hervor, die in gerader Richtung von dem obern bis zu dem untern Rande verlaufen und gewöhnlicli wegen Mangels des schwarzen Pigmentes weiss aus- sehen; ihre Lange richtet sich ganz nach der Höhe der innern Wand, desshalb sind sie auch an der Zehenwand am langsten und an den Trachtenwanden am kürzesten. Jedes einzelne Blattchen hat einen aussern festsitzenden und einen innern i'reien, scharfen Rand, zwei Seitenflachen und ein obères und un ter e s Ende. Die freien Seitenflachen sammtlicher Hornblattchen lassen schmale freie Raume zwischen sich, welche zur Aufnahme der ahnlich gestal- teten Fleischblattchen der Fleischwand dienen, so dass immer ein Fleischblattchen zwischen zwei Hornblattchen oder umgekehrt ein Horn- blattchen zwischen zwei Fleischblattchen zu liegen kommt. Durch das wechselseitige Ineinandergreifen dieser Blattchen wird auch eine genaue Verbindung zwischen der Hornwand und der Fleischwand hergestellt. Fi„ 2/0 Das obère Ende der Blattchen Der Hornschuh von obea und der Seite verliert sich allmahlig in der Saum-
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betrachtet.
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rinne; das untere Ende bildet
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an der Bodenflache des Hufes zwi-
schen derHornsoble und Hornwand einen weissen schmalen Streif, die weisse Linie (Fig. 211. cc.) genannt, welche genannte Horn- theile innig mit einander verbindet und zugleich auch begrenzt. An der weissen Linie scheinen die Horn- blattchen in eine Masse verschrnol- zen zu sein. |
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a. Die aussere Flache der Hornwand.
b. Die innere Flache derselben.
c. Der obère Rand
d. Die Saumrinne an dem obern Rande.
e. Die obère Flache der Hornsohle.
f. Die obère Flache des llornslrahles.
f'. Der Kammlortsalz desselben. |
Der obère Kronen- oder
Saumrand (Fig 210. c.) umgibt die Fleischkrone ; an seinem ober- sten Theile ist er sehr scharf, an |
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seiner aussern Flache eben und mit
einëm dunnen, schmalen Hornblattchen, dem sogenannten Saumband, einer Portsetzung der Epidermis, verbunden, an seiner innern Flache zeigt er eine Furche, die an der Zehenwand am tiefsten und breitesten ist, an den Seitenwanden aber allmahlig seichter und schmaler wird und an den Eckstreben sich verliert, und auch als Saumrinne (Fig. 21.0. d.) |
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bezeichnet wird. In dieser Saumrinne bemerkt man eine Menge
kleine, trichterfórmige Oeffnungen, in welche sieh die an der freien Flache der Fleischkrone befindlichen und kegelförmig gestalteten Pa- pillen einsenken und in die Hornwand fortsetzen (siehe Fleischkrone). Der untere Rand, welcher auch der Trag- oder Sohlenrand (Fig. 210. bb.) genannt wird, ist breiter als der obère, frei, mit vielen kleinen Oeffnungen, den Mündungen der Rölirchen der Horn- wand, versehen und durch die weisse Linie mit der Hornsohle ver- bunden. Der Tragrand hilft den Boden des Hufes bilden und ist zugleich auch derjenigo Theil desselben, der beim Beschlag für die Aufnahme der Hufnagel bestimmt ist. Die beiden Enden, welche den hintersten Theil der Trachten-
wande bilden, sind durch den Stralli von einander geschieden ; an jedem beflndet sich eine scharfe Kante, von der ein starker Fortsatz, die sogenannte Eckstrebe (Fig. 211. aa.), zwischen der Hornsohle und dem Hornstrahl nach vorn und innen Iauft, um vor der Spitze des Strahles sich mit dem gegeniiberliegenden zu verbinden. Die innern Flâchen beider Eckstrebcn lassen einen langlich dreieckigen Raum zwischen sich, in den der Hornstrahl zu liegen kommt; die au ssere F la che einer jeden Eckstrebe bildet mit der weissen Linie der Seitenwand ihrer Seite ebenfalls einen dreieckigen Raum, der aber kleiner und mit seiner Spitze nach hinten gekehrt ist, und den seiner Seite entsprechenden Ast der Hornsohle aufnimmt. Auch besitzt die aussere Flâche an ilirem hintern Theil ahnliche, aber sehr kurze Hornblattchen wie die innere Flache der Hornwand. Der obère Rand der Eckstrebe ist nach hinten mit einer schmalen, seichten Furche versehen, mit welcher die Saumrinne der Wand ihr Ende nimmt; der untere Rand ragt zwischen der Hornsohle und dem Hornstrahl hervor und tragt somit zur Bildung des Bodens des Hufes bei. 2) Die Hornsohle.
Die Hornsohle liegt als eine breite platte Hornplatte inner-
halb dem Tragrand der Wand und der aussern Flache der Eckstreben an dem Boden des Hufes ; sie besteht aus einer weichern Hornmasse als die Wand, und enthâlt ahnliche Hornröhrchen wie diese, die gleichfalls schrag von oben und innen nach unten und aussen laufen. An ihr betrachtet man einen aussern und innern Ast, eine obère und untere Flâche und einen aussern und innern Rand. Die beiden Aeste (Fig. 211. d'd'.), welche die Eckstreben
und den Hornstrahl zwischen sich haben, sind von dreieckiger Gestalt und werden in den ihrer Form entsprechenden Raum aufgenommen, der von der aussern Flache der Eckstreben und der innern Flache der Seitenwande gebildet wird. Die obère oder innere Flache (Fig. 210. e.) erscheint
gewölbt und ist der Höhle des Hornschuhes zugekehrt. Sie lasst eine unzâhlige Menge kleiner Oeffnungen erkennen, welche die an der freien Flache der Fleischsohle befindlichen Papillen aufnehmen I. eyh, Anatomie. 71
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und dadurch eine ahnliche Verbindung zwischen der Horn- und
Fleischsohle, wie zwischen der Hornwand und der Fleischkrone |
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Fig. SII.
Der Hornschuh von der Boden
fliiche betrachtet.
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herstellen. Die un te re, .au s s er e oder
Bodenflache (Fig. 211. d.) ist mehr oder |
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weniger ausgehöhlt und rauh ; an ihr lost
sich die weichere Hornmasse in verschieden grossen Stücken ab. An ihr bemerkt man ebenfalls zahlreiche Oeffnungen, welches die Mündungen der Hornröhrchen sind. Der à' u s s e r e gebogene Rand ist
durch die weisse Linie mit dem Tragrand der Hornwand verbunden ; der i n n e r e Rand begrenzt den Ausschnitt zwischen dem aussern und innern Ast und steht mit der aussern Hache der Eckstreben in inniger Verbindung. |
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8) Der Hornstrabl.
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Als Hornatl'ahi bezeichnet man den
am Boden des Hufes zwischen den Eck- streben und den Aesten der Hornsohle her- vorstehenden, keilförmig gestalteten Theil |
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Die Eckslreben.
Der Tragrand der Hornwand.
Die weisse Linie.
Die unlcre Flache der Hornsohle.
Die beiden Aeste derselben.
Die Slrahlfnrchc.
Die Schenkel des Strahles.
Die binlern Eoden der Schenkel.
Das vordere Ende derselben.
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H).
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cl.
d d |
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des Hufes, der aus einer weichern,
elastischen Hornmasse besteht und |
mehr
nach- |
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stehendes wahrnehmen lasst.
Vier Flachen. Die obère oder innere Flache (Fig. 210. f.)
fângt an dem vordern Ende des Strahles mit einer schmalen Furche an, die dann, etwas breiter werdend, nach hinten lauft und hier durch einen in der Mitte kammförmig hervorstehenden Fortsatz (Fig. 210. f.) in eine aussere und innere Furche getheilt wird. Sie ist mit vielen punktfórmigen Oeffnungen verselien, die zur Aufnahme der Papillen des Fleischstrahles bestimmt sind. Die untore oder aussere Flache (Fig. 211. e'e e'.) ist nach vorn schmal, nach hinten wird sie aber allmahlig breiter und ist mit einer langlichen Grube, der Strahlgrube, verselien, wodurch dieser Theil des Hornstrahles in zwei Aeste getheilt wird. Die Seitenflachen, namlich eine aussere und eine in nere, sind breit, nach oben rauh und mit den innern Flachen der Eckstreben in genauem Zusammenhange, nach unten dagegen sind sie frei und bilden mit den innern Flachen der Eckstreben die rechte und linke Strahlfurche. Das vordere Ende (Fig. 211. g.) lauft in eine stumpfe
Spitze aus, die in den-von den Eckstreben gebildeten spitzen Winkel aufgenommen wird. Das hintere Ende (Fig. 211. ff.) ist breit, stumpf und an jeder Seite mit einem dunnen, etwas breiten Fortsatze versehen, der von dem Ast der Hornsohle seiner Seite ausgeht und sich mit den Trachten und dem Saumbande innig verbindet. Wenn gleich die einzelnen Horntheile des Hufes, als Wand,
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Sohle und Stralli, bei oberflâchlicher Betrachtung an den Vorder-
und Hinterfiissen im Allgemeinen mit einander übereinstimmen, so findet doch zwischen dem Hornschuh des Vorderfusses und dem des Hinterfusses in Beziehung auf Form, Stellung und Stârke manche Abweichung statt. Was die Form der Hornwand anbetrifft, so beschreibt am Vorderhuf der Tragrand an dem Zehentheil einen mehr runden, halbkreisförmigen Bogen, ani hintern dagegen einen mehr langlichen, ovai gestalteten ; auch sind die Trachtenwande an dem Vorderhuf im Verhaltnisse niedriger als an dem hintern. Die Hornsohle hat am Vorderhuf einen grössern Umfang und ist weniger gewölbt als am Hinterhufe. In Betreff der Stellung findet man die Wand am Vorderhuf, besonders an dem Zehentheil, mehr schief und die Trachtenwande einander mehr genàhert als am Hinterhuf. Was endlich die S t a r k e anbelangt, so ist der Zehentheil der Hornwand am Vorderhuf sttirker, die Trachten dagegen schwacher als am Hinterhuf. Die Farbe der Hufe, welche durch das farbende Pigment der
hornigen Theile bedingt wird, ist verschieden, denn bald sehen sie ganz schwarz, bald ganz weiss, bald gestreift etc. aus. lm Allge- meinen aber findet man, dass sich die Farbe der Hufe entweder nach der Farbe der Haare des Körpers oder nach der Farbe derjenigen Haare richtet, welche die Abzeichen der Gliedmassen bilden. Wie allen hornigen Gebilden, so fehlen auch den Hufen Gefâsse
und Nerven, daher der Mangel an Blut und die Uiiempfindlichkeit. Der Hornschuh schützt die fleischigen Theile vor feindlichen
Einwirkungen, besonders aber schützt er die Fleischtlieile beim Auf- treten auf den Boden, wo sic die ganze Last des Körpers zu tragen haben, vor Quetschungen. B. Die fleischigen Theile des Hufes.
Nach Abnahme der hornigen Theile, die einer verdickten Ober-
haut entsprechen, erscheinen die fleischigen Theile, die als eine Fortsetzung der Lederhaut (Corium) zu betrachten sind. Als fleischige Theile unterscheidet man die Fleischkrone, die Fleischwand, die Fleischsohle und den Fleisehstrahl. 1) Die Fleischkrone. (Fig. 212. a.)
Die Fleischkrone erscheint als eine dicke, wulstige Erhaben-
heit, welche zwischen der allgemeinen Decke und der Fleischwand in der Saumrinne der Hornwand liegt; an der Zehenvvand ist sie etwas höher und hervorstehender als an den Seitenwanden, an denen sie sich nach hinten /ortsetzt und in den Aesten des Fleischstrahles sich verliert. Sie ist sehr gefiiss- und nervenreich und bat ein dichtes, festes, zelligfaseriges Gewebe zur Grundlage; an ihrer freien Oberflache ragen eine Menge kegelförmig gestaltete Papillen hervor, die sich in die trichterförmigen Oeffnungen der Saumrinne einsenken, dann als feine Röhrchen in der Hornwand in gerader Richtung nach |
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unten sich fortsetzen, die Ausfiihrungsgànge der ïalgdrüschen enthalteri
und an dem Tragrand der Wand frei ausmünden. Durch die Fleiscbkrone wird die Hornwand gebildet und erhalten,
indem sie fortwâhrend Hornmasse absondert, wodurch das, was an dem Tragrand allmahlig abgeniitzt, von der Krone aus immer wieder durch neu gebildete Hornmasse ersetzt wird, so dass die Natur zwischen der Abniitzung und dem Wachsthum der Hornwand bestandig das Gleichgewicht zu erhalten sueht. 2) Die Fleischwand. (Fig. 212. b.)
Die PI eis eh wand ist eine Fortsetzung der Fleischkrone, aber
dunner als diese; sie liegt zwischen dieser und dem untern Rande
Fi 2/9 des Hufbeines, dessen Wandflâche
Die Fleischtheile des Hufes von der Seite sie Sanz ^eckt. Ihre innere
betrachtet. F luche ist rauh und mit der Wandflache des Hufbeines fest
verwachsen; ihre âussere, freie, gewölbte Fliiche ist mit vielen, den Hornblattchen der Hornwand entsprechenden Fleischblatt- chen besetzt ; dieso Blattchen fiigen sich, wie schon bei der Beschreibuiig der Hornwand an- gegeben wurde, wechselseitig in einander ein, wodurch eine feste Verbindung zwischen Hornwand und Fleischwand hergestellt wird ; an der Zehenwand sind sie am liingsten, nehmen dann nach bei- den Seitcn bis zu den Trachten allmahlig an Liinge ab und ver- |
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Die Fleischkrone.
Die Fleischwand. |
lieren sich zuletzt ungefahr in der
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Mitte an der aussern Flache der
Eckstreben ganz. Die Fleischblattchen lassen einen innern fest- sitzenden und einen aussern freien Rand, und ein obères und unteres Ende unterscheiden; das obère Ende verliert sich in der Fleischkrone und das untore an dem untern Rande des Huf- beines in der Fleischsohle. Die Fleischwand scheint durch ihre innige Verbindung mit den
Hornblattchen der Hornwand einigen Antheil an deren Erhaltung (Ernâhrung) zu nehmen, und nur bei absichtlicher oder zufalliger Entfernung eines Theiles der Fleischkrone und der Hornwand eine hornige Masse abzusondern, deren Textur aber von der von der Fleischkrone erzeugten Hornwand sehr verschieden ist, zumai sie keine Hornröhrchen besitzt und mehr blattrig erscheint. 3) Die Fleischsohle. (Fig. 213. aa.)
Die Fleischsohle bedeckt den vordern grössern Theil der
Sohlenflache des Hufbeines, und besteht aus einem ahnlichen Gefass- |
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und nervenreichen Gewebe wie die Fleischwand. An ihr unterscheidet
man einen aussern Rand, eine obère und untere Flâche.
Fia. 213. Der Su s s er e . Rand ist bogenförmig und
Dio Fleischtheile des Hufes setzt sich an dem untern Rande des Hufbeines
von der Bodenflache be- jn aas untere Ende der Fleischblattchen fort;
der in nere ausgeschnittene Rand geht in die
Aeste des Fleischstrahles über. Die obère,
etwas gewölbte F1 a c h e verbindet sich genau
mit der untern Flache des Hufbeines ; die
untere, ein wenig ausgehöhlte Flache ist
frei und mit vielen Papillen (Gefasszotten)
versehen, welche sich in die kleinen Oeff-
nungen an der obern Flache der Hornsohle
einsenken und in ihr fortsetzen.
Die Fleischsohle erzeugt und erhalt die
Hornsohle, die sich an der Bodenflache des Hufes in mehr odor minder grossen Stücken abschuppt. a a. Die Fleischsohle.
b. Der Fleischstrahl. 4) Der Fleischstrahl. (Fig. 213. b.)
Der Fleischstrahl liegt als ein dicker, schwammiger, elasti-
scher, langlicb dreieckig gestalteter Körper in dem Ausschnitt der Fleischsohle unter dem hintern kleinern Theil der Sohlenflüche des Hufbeines und über dem Hornstrahl; er lasst in Beziehung auf seinen Bau und Function zwei verschiedene Schichten unterscheiden. Die untere oder Gefiissschichte ist eine Fortsetzung der
Fleischsohle, sie ist dünn und lasst ein ahnliches Gewebe wie diese erkennen; ihre freie Oberfliiche zeigt ahnliche, aber kleinere Papillen wie die Fleischsohle, welche in die Oeffnungcn an der obern Flache des Hornstrahles treten und beide Theile innig mit einander verbinden. Die obère dickere S chi elite, welche den Raum zwischen beiden Hufbeinâsten und Knorpeln ausfiillt, besteht aus einem schwammigen, zellig-faserigen Gewebe, das eine gelblich aussehende, gallertartige S.ubstanz enthalt und uur sparsam von Blutgefiissen und Nerven durchdrungen wird. An der untern freien Flache des Fleischstrahles ist cine langliche
Grube wahrzunehmen, die denselben in einen rechten und linken Ast theilt. Beide laufen nach hinten und aus einander bis zu den Trachten, au welchen sie in die Fleischwand iibergehen, und an diesen Stellen zwei abgerundete hervorstehende Erhabenheiten bilden, die man die F er s en oder Ballen nennt. Jeder Ballen wird zum Theil von der Saumrinne der Trachtenwande und zum Theil von der hier ziemlich starken Oberhaut bedeckt und geschützt. Die untere oder Gefiissschicht des Fleischstrahles erzeugt den
Hornstrahl; die obère zellig-faserige Schicht scheint besonders beim Auftreten des Fusses auf den Boden durch ihre Elasticitiit die über ihm liegenden Weichgebilde gegen nachtheilige Einwirkungen zu schützen. |
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Die Arterien der Fleischtheile des Hufes stammen von den
Seitenarterien der Zehen ab, die Venen gehen in die gleichnainigen Aeste zurück; die Lymphgefasse ergiessen sich in die Lymphdriisen der vordern und hintern Gliedmassen, und die Nerven erhalten sie am Vorderfuss von dem Ende des Mittelnervens, einem Ast des Armgeflechtes, und am Hinterfuss von dem Ende des Hüftnervens, einem Ast des Kreuzgeflechtes. Bei den Wiederkâuern nennt man die hornigen Kapseln an
den getheilten Fussenden Klauen, denen aber der Stralli fehlt, so dass sie nur aus der Wand und der Solile bestehen. Der âussere Theil der Wand ist wenig gewölbt, glatt und an der Zehenspitze nach innen gebogen; der innere Theil, welcher in der Nâhe der Zehenspitze etwas ausgehöhlt erscheint, ist kürzer, schwacher und mehr senkrecht gestellt als der aussere. Die innere Flâche der Wand ist wie bei den Hufen mit Hornblattchen besetzt, die aber im Verhaltnisse kürzer sind, die Saumrinne dagegen aber breiter und seichter ist; diese nimmt den über dem obern Rande der Fleischwand schwach hervorragenden Theil, der der Fleischkrone entspricht, auf. Der Tragrand steht gewöhnlich etwas über die aussere Flache der Solile hervor und die Eckstreben fehlen. Die Solile, welche zwischen dem aussern und innern Theil der Wand liegt, ist schmal, nach vorn geht sic in cine Spitze aus, nach hinten aber ist sie breit und etwas nach aufwiirts gebogen, welche Parthie den Ballen aufnimmt. Die Klauen des Vorderfusses sind breiter, aber nicht so lang als die des Hinterfusses. Die Klauen, die ebenfalls zum Schutze der Fleischtheile dienen,
vermogen wegen ihrer schwachen Wand nicht den Widerstand gegen aussere Einwirkungen zu leisten wie die Hufe, daher kommt aucb das Ausschuhen oder nur die theilweise Lostrennung der hornigen von den fleischigen Theilen bei den Wiederkâuern eher und öfter vor als bei den Einhufern. Die Wiederkauer haben an der hintern Flâche des Fesselgelenkes
einer jeden Zehe noch cine kleine rundlich gestaltete hornige Kapsel, als sogenannte Afterklaue, die einen kleinen Knochen enthalt, der mit dem Skelett in keiner Gelenksverbindung steht. Bei dem Schweine sind an jedem Fusse vier Klauen, nam-
lich zwei grössere oder wahre Klauen, die auf dem Boden ruhen, und zwei kleinere oder Afterklauen, die frei hinter und über den wahren liegen, ohne beim Stehen oder Gehen den Boden zu berühren. Im Uebrigen verhalten sie sich wie bei den Wiederkâuern. Bei den Fleischfressern werden die hornigen Kapseln, welche
die letzten Zehengliedern umgeben, Kr all en genannt, deren Textur, Eintheilung und Nutzen schon Scite 13 ausführlicher mitgetheilt wurde. Weitere Producte der allgemeinen Decke sind:
a) Die Hornwarzen oder Kastanien; diese bestehen aus
einer plattgedrückten, langlich runden, hornigen Masse, welche an der innern Seite des Vorarmes über dem Kniegelenke und an der innern Seite am obern Ende des Schienbeines dicht unter dem Sprung- gelenke mehr oder minder hervorragen. |
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567
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b) Der Sporn stellt cine kleine abgerundete Hornmasse dar,
welclie an der hintern Flâche des Köthengelenkes liegt und daselbst von der Haarzotte umgeben ist. Die Kastanien, so wie der Sporn sind als rudimentâre Extremi-
tatenglieder zu betrachten. |
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ït a à) t x a g.
Seite 202 sind nach „11) Der kurze Spanner der Solile" noch
nachstehende Muskeln einzuschalten. 12) Der lange Auswartsdreher. (Musculus supinator longus d. M.)
Diess ist. ein langer dunner Muskei, welcher über dem âussern
Knorren des Armbeines entspringt, hernach über die Muskeln am Vorarm an die innere Seite des Vorarmes lauft und sich an dem innern Bandhöcker des Vorarmbeines endigt. Er dreht den Vorarm und mit diesem den untern Theil des Fusses nach aussen. Dieser Muskei wird bei dem Hunde nicht selten vermisst.
13) Der kurze Auswartsdreher. (M. supinator brevis d. M.)
Es ist diess ehi kleiner Muskei, der an dem âussern Knorren
des Armbeines entsteht, dann in schiefer Eicbtung nach innen und unten lauft und sich unter dem innern Hoeker des Vorarmbeines endigt. Er hat dieselbe Wirkung wie der vorige. 14) Der runde Einwartsdreher. {M. pronator teres d. M.)
Dieser kleine runde Muskei nimmt seinen Anfang an dem innern
Knorren des Armbeines und sein Ende unter dem vorigen an dem obern Ende des Vorarmbeines. Er ist ein Antagonist der vorigen, indem er den Fuss nach einwarts dreht. 15) Der viereckige Einwartsdreher. (M. pronator quadratus d. M.)
Dieser ist ein dunner platter Muskei, der bei dem Hunde im
Verhaltnisse langer als bei der Katze ist und seine Lage an der hintern Flâche des Vorarmes hat, wo er von den Beugemuskeln bedeckt wird. Er entspringt mit kurzen Fleischfasern an der ganzen innern Flâche des Ellenbogenbeines, die dann schief nach unten und innen laufen und an dem ganzen innern Rande des Vorarmbeines sich endigen. Er unterstützt den vorigen in seiner Wirkung. |
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568
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if rbefff rungttt.
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Seite 77 Fig. 39. lies sub h. (Siebe Fig. 32. statt 34.).
Seite 127 Fig. 47. lies sub e. Rückenwirbols statt Halswirbels.
Seite 291 Fig. 144. lies b. statt b'. Der Kopf und b'. statt b. Der Schweif.
Seite 440 Zeile 25 von obeu lies perinaei statt pcronaei.
Seite 491 Zeile 7 von unten lies (interior statt posterior.
Seite 512 Zeile 3 von unten lies Back-Schenkelbeinmuskel statt Darm-Backbeinmuskel.
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K f g i - ft f r.
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Aquaeductus vestibuli 550.
Aquula Cotunnii 552- Arantische Knötchen 358. Arbor vitao 471. Arcus plantaris profundus 408. „ sublimis 407.
Arteria alveolaris anterior 381.
„ posterior 379. angularis 377.
anguli oris 376. aspera 345. auditiva interna 371. auricularis anterior 378. „ inferior 379. „ posterior 378.
axillaris 382.
basilaris 371. brachialis 384. bronohialis 390. buccinatoria 381. carotis externa 374. ,, interna 372. caudae lateralis inferior 413. „ „ superior 413, „ media 413.
centralis retinae 373. cerebralis 372. cerebelli inferior 371. „ superior 372. cerebri media 373.
„ profunda 373. „ superior 373. cervicalis inferior 368. „ superior 364. circumflexa humeri 384.
„ ilü 402.
coeliaca 393.
colica inferior 399. „ superior 398. coronaria cordis dextra 362. ,, „ sinistra 362. coronaria labii inferioris 376.
„ „ superioris 376. „ ventriculi sinistra 394.
corporis callosi 373. T2
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Abliaaren 557.
Abomasum 251. Abomasum 255. Adergcflecht, mittleres 468. „ der Seitenkammern 468.
„ des kleinen Gehirns 470.
Aderhaut 535.
Adnata oculi 530. After 267. Afterbeutel 268. Afterklauen 566. Alae narium 333. Allgemeine Decke 5. AHgemeine Decke 554. Amaurosis 540. Ambos 546. Amnion 323. Ammonshörner 467. AmphiartUrosis 38. Anatomie 1. Angiologia 353. Animalisches Blatt 326. Annulus fossae ovalis 356. „ membranae tympani 544.
Ansa aciformis 476.
Ansae terminales 476. Antrum Highmori 336. Anus 267. Aorta, Bauchtheil der 392. „ Brusttheil der 390.
„ anterior 362.
„ hintere 389.
„ posterior 389.
„ vordere 362.
Apertura nasi ioferior 333. „ „ superior 334. Aponeuroses 9.
Apophyses 37. Appendices allantoïdes 323. Aquaeductus cochleae 552. „ Cotunnii 552. „ Fallopii 545.
„ Sylvii 469.
t • y h, Anatomie.
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570
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Arteria cruraiis 404.
:, dorsaiis 363.
.., ,, linguae 375.
„ „ penis profunda 412.
„ „ ., superior 412.
„ duodenalis 394.
„ epigastrica 404.
n „ anterior 367.
„ „ posterior 404.
„ f'acialis 37ó.
-, femoralis 404..
., femoris anterior 405.
„ „ interior 406.
n n profunda 404.
„ fossae Sylvii 373.
„ gastro-epiploiea dextra 394.
iì „ „ sinistra 395.
„ glandulae submaxillaris media 374.
« „ „ superior 370.
„ glutaea anterior 413.
» „ inferior 414
,, „ posterior 413.
„ haemorrhoidalis anterior 398.
» „ interna 412.
n „ media 401.
» „ posterior 401.
„ hepatica 394.
,, iliaca anterior 413.
;, „ inferior 414.
„ „ posterior 413.
„ ilio-lumbalis 411.
„ interossea 385.
„ ischiadica 413.
„ laringea inferior 369.
n „ superior 374.
„ Henalis 395.
„ lingualis 375.
„ malleolaris esterna 407.
„ „ interna 407.
., mammaria esterna 367.
., ,, interna 366.
„ masseterica 378.
» maxillaris externa 374.
i, „ interna 378.
„ meningea inferior 370.
„ „ media 380.
„ „ superior 370.
,, mesenterica anterior 397.
a „ posterior 401.
„ nasalis posterior 381.
n „ superior 380.
,, nasi dorsaiis 377.
„ „ lateralis 377.
„ obturatoria 414.
„ occipitalis 370.
„ oesophagea 390.
,, omphalo-rnesoraica 325.
„ ophthalmica 380.
„ orbitalis 380.
,i palatina 381.
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Arteria palpebralis inferior 381.
parotidis inferior 369. „ media 378.
„ superior 378.
penis 412.
perinaei 412. peronaea 408. pharyngea inferior 369. „ superior 375.
phrenica media 3G6.
„ inferior 367.
plantaris externa 409. „ postica 407.
,, profunda 408.
poplitea 406. profunda bracini 384. „ linguae 375.
pudenda oxterna 404. „ interna 412.
pulmonalis 361. pylorica 394. radialis anterior 385, ,, posterior 385.
ranina 375. recurrens tibialis 407. sacralis lateralis 413. scapularis anterior 383. „ externa 383.
„ interna 383.
„ media 383.
„ posterior 383.
spermatica externa 403.
splenica 395. spinalis 371. sublingualis 375. submeutalis 375. supraorbitalis 380. suprarenalis 400. temporalis 379. „ posterior 379
thyroidea inferior 369.
„ superior 369.
tibialis antica 408,
„ postica 406. transversa cervicis 364. „ faciei 379,
tympanica 379.
ulnaris 384. umbilicalis 412. veli palatini 381. vertebralis 365. volaris externa 386. „ . interna 387. „ profunda 386. Arteriae 360. brèves 395.
carotides 368. cerebri inferiores 373. ciliares 380. digitales 387. |
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571
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Arteriae digitales plantares 409.
., ethmoidales 373.
„ glandulae submaxillaris inferro
res 375. ,, hypogastricae 411.
„ iliacae 402.
intercostales 391.
„ intestinales 397.
„ lumbales 401.
„ medullae oblongatae 371.
„ pancreaticae 394.
„ pbrenicae anteriores 392.
,, „ posteriores 392.
„ rénales 400.
„ spermaticae internae 400.
,, temporales anteriores 380.
., thymicae 366.
,, unibilicales 324.
Arterie, Aclisel- 382. „ Arm- 384.
„ Armbein-, tiefe 384.
„ Armbein-, umschlungene 384.
., Augen- 380.
,, Augenlid-, untere 381.
,, Augemvinkel- 377.
„ Bauchdecken- 404.
,, „ bintere 404.
„ ,, vordere 367.
„ Bogen- 385.
,, Brust-, aussere 367.
,, „ inuere 366.
„ Central- der Netzhaut 373
,, Darmbein-Lenden- 411.
„ Darmbein-, umbogene 402.
,, Daruibeinmuskel-, bintere 413.
„ „ untere 414.
„ ,, verdere 413.
„ Ellenbogen- 384.
„ Ernalirungs-, unterò, dos Arm-
beines 384.
,, Gaumen- 381.
„ Gaumenvorhaug- 381.
,, des grossen Gehims, mittlere 373,
obère 373.
„ „ „ „ untere 373.
„ des kleinen Gehirns, obère 372.
„ „ „ „ untere 371.
,, Gehór-, innere 371.
„ Gekrös-, hiutere 401.
,, ,, vordere 397.
„ Grimmdarm-, obère 398.
„ ,, untere 398. ^
„ GTund-, des Gebirns 371.
,, Gesâssbein- 413.
„ Gesichts- 375.
„ -Gesicbts-, querlaufende 379.
,, Hals-, obère 364.
„ „ untere 368.
,, Hàlswirbel- 365.
„ Hirn-, tiefe 373.
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Arterie des Hirnbalkens 373.
„ Hirnhaut-, mittlere 380.
„ Hirnhaut-, obère 370
„ ,, untere 370.
,, Hufbein-, hintere 388.
„ ,, vordere 388.
,, Kaumuskel- 378.
„ Keblkopfs-, obère 374.
„ „ untere 369.
„ Kinnbacken-, aussere 374.
,, ,, iunere 378.
,, derKinnbaekendrüse,mittlere 374
,, ,, „ obère 370.
,, Kniekeblen- 406.
„ Kopf-, aussere 374.
„ „ innere 372.
,, Kranz-, des Herzens, linke 362.
„ „ „ „ rechte 362
„ „ der obern Lippe 376.
„ „ „ untern ,, 376.
„ „ des Magens, linke 394.
,, Kreuzbein-, Seiteu- 413.
,, Kron-, hiutere 387.
„ „ vordere 387.
,, Krumm-Blinddarm- 399.
„ Leber- 394.
„ Luftrölireuast- 390.
,, Lungen- 361.
„ Magen- 394.
,, Magen-Netz-, linke 395.
,, „ ,, rechte 394.
,, Mastdarm-, innere 412.
„ „ bintere 401.
„ ,, mittlere 401.
,, „ vordere 398.
„ Mauhvinkel- 376.
„ Milz- 395.
,, Mittelfleiscb- 412.
„ Nabel- 412.
,, Nabel-Gekrös- 325.
,, Naeken-, querlaufende 364.
,, Nasen-, hiutere 381.
„ „ obère 380.
„ Seiten-, der Nase 377.
,, Nasenrücken- 377.
,, Nebennieren- 400.
„ Oberliaupts- 370.
„ Oberschenkel- 404.
„ Oberschenkel-, tiefe 404.
„ ,, untere 406.
„ ,, vordere 405.
„ Olir-, hintere 378.
„ „ untere 379.
,, „ vordere 378.
„ Ohrdrüsen-, mittlere 378.
„ „ obère 378.
,, „ untere 369.
„ des Paukenfells 379.
„ Pförtner- 394.
„ Rückeu- 363,
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572
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Arterie, Rückeniuarks- 371.
„ Euthen- 412,
„ Saanien-, âussere 403.
„ Scham-, âussere 404.
„ „ innere 412.
„ Schienbein-, âussere 386.
409.
„ „ hintere 386.
407.
„ ;, innere 387.
„ „ tiefe 408.
„ Schilddriisen-, obère 369.
„ „ uutere 369.
„ Schlâfen- 379.
„ ,, hintere 379.
„ Schlund- 390.
„ Schlundkopf-, obère 375.
„ „ untere 369,
„ Schulter-, âussere 383.
„ „ hintere 383,
„ „ innere 383.
„ „ mittlere 383.
„ „ vordere 383.
„ Schweif-, mittlere 413.
„ „ Seiten- 413.
„ Sprunggelenk-, âussere 407.
„ „ innere 407.
„ Stira- 380.
„ Unterkinn- 375.
„ Unterschenkel-, hintere 406.
,, ,, vordere 408.
„ „ zuriicklaufende
407.
„ des kleinen Unterschenkelbeiaes
408.
„ Unterzungen- 375.
„ Verstopfungs- 414.
„ Vorarm-, hintere 385.
„ „ vordere 385.
„ Wangen- 381.
,, Zahn-, hintere 379.
,, „ vordere 381.
„ Zungen- 375.
„ ,, tiefe 375.
„ des Zungenrückens 375.
„ Zwerchfell-, mittlere 366.
„ „ untere 367.
„ Zwölfflngerdarm- 394.
Arterien 360. „ der Aderhaut 380.
„ der Bauchspeicheldriise 394.
„ Becken- 411.
„ Darmbein- 402.
,, Dünudarm- 397,
„ Ernâhrungs-, obère , des Arm-
beines 383.
„ untare, derKinnbackendrüse375.
„ Kopf- 368.
„ Lenden- 401.
,, Magen-, kurze 395.
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|||||||||
Arterien, Nieren- 400.
,, Saamen-, innere 400.
,, Schlâfen-, vordere 380.
„ Seiten-, der Zehe 387.
ïï )i » jj 409.
,, Siebbein- 373.
,, Zwerchfell-, hintere 392.
„ „ vordere 392.
„ Zwischenrippen- 391.
Arthrodia 38. Articulatio mobilis 38. „ semimobilis 38.
Atlas 79.
Atria cordis 355. Atrium dextruni 355. ,, sinistrimi 356. Aufrichtendes Gewebe 20. Augapfel 533. Augenbutter 530. Augenhöhle 528. Augenhöhlendrüse 241. Augenhöhlenhaut 528. Augenlid, drittes 531. Augenlider 529. Augenliddrüsen 529. Augenlidspalte 529. Augentalg 530. Augenwiuipern 529. Augenwinkel 530. Auricula 355. Auris esterna 542. „ interna 549. ,, media 544. Auspresser des Harns 287. |
|||||||||
Backen 232.
Balanus 302.
Ballen 565.
Bander 10.
Bander, After-Ruthen- 300.
„ der Gehörknöchelcben 547.
„ der hintern Gliedmassen 143. „ der vordern Gliedmassen 135. „ am Kopfe 125. „ am Rumpfe 127. „ Sitzbein-Ruthen- 29«. „ des Zwischenknorpels 344, Bànderlehre 123. Band, arteriöses 361. ,, Aufhânge-, der Leber 274. „ gezahntes 473. ,, Kranz-, der Leber 274. „ Krumm-BHnddarm- 271. „ Leber-Zwölfrlngerdarm- 259. „ linkes breites, der Leber 274. ,, der Lungeh 350. „ mittleres, der Leber 274. „ mittlores, Ring-Schild- 343, |
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573
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Band, mittleres, Zungenbein-Schild- 342.
„ Nieren-Milz- 280.
„ Nieren-Zwölfflngerdarm- 259.
„ Pyramiden-, 343.
„ Pyramiden-Kehldeckel- 343.
,, rechtes breites, der Leber 274.
„ Ring-Luftröhren- 343.
„ King-Pyramiden- 343.
„ rundes, der Leber 274.
Schild-Kehldeckel- 342. „ Schild-Pyramiden- 343.
„ Seiten-Ring-Schild- 343.
„ Seiten-Zungenbein-Schild- 343.
„ sichelfòrmiges, der Leber 274.
,, Stimm- 343.
„ Zungenbein-Kehldeckel- 342.
Bartholinischer Gang 241. Banchfell 245. Bauchgegenden 35. Bauchhaut 245. Bauchhòhle 244. Bauchplatten 327. Bauchschlagader 393. Bauchspeicheldriise 277. Beinhaut 31. Bellinische Röhrchen 284.
Bienenkappe 251. 254. Bildungsstoff 2. Bindehaut 530. Blattermagen 251. 254. Blasengallengang 276. Blasenschnur 325. Blendung 537. Blinddarm 261. Blinzhaut 531. Blutgefâsssystein 353. Blutadern 415. Blutleiter 462. „ lacheriger 462.
„ Langen- 462.
„ Oberhaupts- 462.
Quer- 462.
Bogengânge 550. Bogenschliiigen der Nerven 476. Botallischer Gang 330. .. 361. Bróschen 330. Bronchi 351. Brüste 315. Brustdrüse 330. Brustfell 349. Brusthühle 348. Brustwarze 316. Buecae 232. Buch 251. „ 254.
Bulbus nervi olfactorii 479. Bulbus oculi 533. |
||||||||
Bulbus urethrae 302.
Bursae mucosae cutaneae 9. „ „ vesiculares 9. c.
Calamus scriptorius 472.
Calyx renalis 285. Canales semicirculares 550. Canaliculi lacrymales 532. „ séminales 292.
Canalis corporum quadrigeminorum 469.
„ epididymidis 293. „ .Fallopü 545. „ Fontanae 836. „ lacrymalis 532. ,, medullae spiualis 475. „ Petiti 541. Canthus oculi 530. Capsula Glissonii 272. „ lentis crystallinae 540.
„ renalis 282. Capsulae atrabilariae 288, Caput epididymidis 293. „ gallinaginis 301. „ penis 302. Cardia 246. Carnivoren 258. Cartilagines arytaenoideae 340. „ auris 542. „ cunéiformes 341,
Cartilago annularis 543.
„ cordis 355. ,, cricoidea 339.
„ interarticularis 342.
„ nictitans 531.
„ scutiformis 543.
„ septi narium 332.
„ thyreoidea 339. ■
Caruncula lacrymalis 531.
Cataracta 541. Cauda epididymidis 293. „ equina 475.
Cavitas tympani 544. Cavitates narium 332. Cavum abdominis 244. ,, mediastini 349. „ oris 230. „ thoracis 348. Cellulae pulmonales 351. Centipellio 251. 254. Cerebellum 470. Cerebrum 463. Cerumen aurium 543. Cervix uteri 310. Chiasma nervorum opticorum 479. Choana narium 334. Chorda dorsalis 326. ,. tympani 491, |
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._*,^. -*.«-„-*(--—- Vi
|
||||||||
574
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Chordae tendirieae 357.
Choriou 321. Chylus 447. „ 230. Chymus 230. Cilia 529. Ciliarband 536. Ciliarfalten 537. Ciliarfortsâtze 537. Ciliarknoten 480. Ciliarkörper 536. Circulus arteriosus iridis magnus 380.
venosus orbiculi ciliaris 536. „. Willisii 373. Cisterna chyli 449. Clitoris 307. Cochlea 551. Colliculi nervorum opticorum 468. „ triangulares 465.
Collum uteri 310. Colon ascendens 263. ., descendons 263. ., transversum inferius 263. „ „ superius 263. Commissura cerebri interior 467.
„ „ superior 469. Conarium 469.
Ooncha auris 542. Conjunctiva 530. Contractiles Gewebe 20. Cor 353. Corium 555. Cornea opaca 534. „ pellucida 535.
Coriiua 15. „ 558. „ ammonis 467.
„ uteri 310. . Corona ciliaris 536. Corpora cavernosa clitoridis 307. ,, „ penis 299. „ olivaria 472.
„ pyramidalia 472. ,, restiformia 472. „ . striata 467. „ quadrigemina 469. Corpus callosum 464. „ cavernosum urethrae 302.
„ ciliare 536. „ hyaloideum 541. „ Hygbmori 292. „ luteum 314, ,. mamillare 465. ,, papillare 555. „ uteri 310. „ vitreum 541. Corpuscula Malpighiana 283. Cotyledones 319. Crines 12. „ 566. |
|||||||
Crura cerebelli inferiora 470.
„ „ lateralia 470.
,, „ superiora 471.
„ cerebri 465.
Crura fornicis inferiora 467. „ „ superiora 467.
Cutis 5.
„ 554.
Cylinder-Epithelium 17. Cytoblastema 2. ; D. '
Dannkanal 257.
Darmpech 328. Darmsack 325. Dartoshaut 290. Dentés 73. „ laniarii 73.
,, incisivi 73. „ molares 73. Derma 555. Descemetisclie Haut 535.
Detrusor uriuae 287. Diartbrosis 38. Diastole 358. Dickdarm 261. Diverticula allantoïdes 323. Dolores 312. Dreieckige Grube 472. „ Hügel 465. Drüsen, Brunner'scbe 258.
„ blasige 27. „ Cowper'tcbe 297. „ eiufache 24. ,, Harder'sche 531. „ Lieberkühn'sche 258. ,, Meibom'sche 529. „ Pacchion'scbe 461. „ Peyer'sche 258. ,, röbrige 28. „ zusammengehüufte 26.
„ zusammengesetzte 26. Drüsengewebe 24.
Ductus Bartboliniauus 241. ,, arteriosus Botalli 330. ,. 361. ,, choledochus 276. „ cysticus 276. „ deferens 294. „ ejaculatorius 295. „ excretorius 295. ,, galactopliori 316. ;, hepatico-cystici 276. „ hepaticus 276. ,, lacrymales glandulares 532. ,, lactiferi 316. ,, naso-lacrymalis 532. „ Nuckiani 241. ,, omphalo-meseraicus 325, |
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575
|
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Fasciculus nervosus 476.
Faserknorpel 30. Fenestra cocbleae 545. ,, vestiboli 545.
Fenster, ovales 545. ,, rundes 545.
Ferrein'sche Pyramiden 284. Fersen 565. Fettgewebe 4. Fibröses Gewebe 9. Fimbriao 313. Fissura palpebraruni 529. Kleischbalken 355. Fleiscbhaut 290. Fleischkrone 563. Fleischsohle 564. Fleischstrabl 565. Fleischwand 5G4. Flotzmaul 231 Fötus 320. Folliculli sebacei 25. Fontana'scber Kanal 530. Foramon Monroi 407. „ ovale 333.
Fornix 406.
Fossa ovalis 350. „ Sylvii 403. ,, triangularis 472. Fransen 313. Frenulum linguae 230. Frucbt 320. Fruchthalter 310. Fruchtkucben 319. Fruchtkuchenzapfchen 319. Fruchtpech 328. Fruchtwasser 323. Füllengift 322. Funiculua nervosus 476. ,, spermaticus 295.
„ umbüicalis 324.
G.
Gallo 275.
Gallenblase 276.
Gallendarm 259.
Gallengang, gemeiuschaftlicher 270.
Ganglia 470.
„ bypogastrica 520.
,, sacralia 523. „ spbeno-palatina 485. ,, tboracica 521. Gangliensystem 518. Ganglion Arnoldi 486. ,, cervicale infimum 520.
„ ,, supremum 519.
„ ciliare 480.
„ coccygeum 523.
„ coeliacum 524.
„ fusiforme 519,
|
|||||||
Ductus omphalo-entericus 325.
„ pancreatica major et minor 27S
„ Riviniani 240.
,, Stenonianus 238.
Ductus thoracicus 448. ,, Warthonianus 240.
,, AVirsungianus 278.
Dünndarm 259. Dura mater 460. ,, ,, spinalis 473.
„ meninx. 400.
E.
Eckstreben 501.
Eichel des manulicuen Gliedes 302.
„ „ weiblichen Gliedes 308. Ei'chen 314.
Eierstockband 314. Eierstöcke 313. Eilei ter 313. Eingeweidelehre 230. Eingeweidestamm 453. Einkeilung der Knochen 40. Eintlieilung des Körpers 34. Elastiscbes Gewebe 10. Elfenbeinsubstanz 33. Embryo 326. Embryonalileck 319. Eminentia quadrigemina 469. Eminentiae olivaies 472. ,, pyramidales 472.
Eiicephaliim 400.
Endgeflechte der Nerven 476. Endochorion 322. Endschlingen der Nerven 476. Epidermis 11. Epidermis 555. Epididymidis 293. Epiglottis 341. Epiphyses 37. Epiploon 208. Epistropheus 80. Epithelieu 16. Erbabenheit, vierfaclie 409. Erliabenheiten, oliveniormige 472. ,, pyramidenförmige 472.
Eustachische Röhre 548.
Euter 315. Exochorion 321. Exspiratio 352. F.
F ach ergew eb e 3.
Fallopischer Kanal 545. Fallopische Röhren 313. Faltenkranz 530. Falx. cerebri 401. Fascia renalis 282. |
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576
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Ganglion Gasseri 482.
„ inferius n. Tagi 496.
,, mesentericum posterior 526.
„ Mülleri 494.
,, naso-palatinum 483.
,, n. glosso-pharyngei inferius 494.
il ,, ,, „ superius 494.
„ ophthalmicum 480.
,, oticum 486.
„ petrosura Anderschii 494. •
„ superius nervi vagi 495.
„ thoracicum maximum 521.
Gasser'scher Knoten 482. Gaumen, harter 233. „ veieher 234.
Gau'menhöhle 337. Gaumensegel 234. Gaumenvorhang 234. Gebarmutter 310. Gebarmutterknöpfe 319. Gefassblatt 326. Gefâssgewebe 20. Gefasshaut 321. „ des Gelürns 463.
Geflecht, rankenförmiges 441.
Gefühlswarzchen 556. Gefühlswerkzeug 554. Gehirn 460. Gehirn, grosses 463, „ kleines 470.
Gehirnkammern, Seiten- 466. Gehirnkammer, dritte 469. „ vierte 471. Gehörgang, âusserer 543.
Gehörknöchelchen 546. Gehörwerkzeug 542. Geilen 291. Gekrös 270. Gelatina Warthoniana 324,
Gelber Körper 314. Gelenk, Dreh- 38. „ freies 38.
,, straffes 38.
„ Wechsel- 38.
Genae 232. Geruchswerkzeug 552. Gesauga 317. Geschmackswerkzeug 553. Geschmackswârzchen 235. Geschlechtsorgane, mannliche 289. „ weibliche 305, „ „ im trâchti-
gen Zustande 318,
Gestreifte Körper 467. Gevvólbe 466. Gingiva 235. GiDglimus 38. Gianduia buccalis inferior et superior 239, „ Harden 53.
„ labialis 241,
|
|||||||
Gianduia lacrymalis 531.
„ orbitalis 241. „ parotis 237. „ pinealis 469. „ pituitaria 465.
„ sublingualis 240. ,, submaxillaris 240. ,, thymus 330. ,, vagiuae 310. Glandulae acinosae 27. „ aggregatae 26.
„ axillares 459.
„ brachiales inferiores et supe-
riores 459,
,, bronchiales 457.
,, cervicales inferiores 457.
„ „ superiores 456.
,, compositae 26.
„ conglobatae 456.
„ Cowperi 297.
,, gastricae 457.
,, hepatis 457.
,, hypogastricae 458.
„ iliacae internae et externae458.
,, inguinales 459.
„ lienales 557.
„ lumbares 458.
„ lymphaticae 456.
„ mediastini ant. et. post. 457.
,, Meibomianae 529.
,, mesentericae 458.
„ muciparae 26,
„ Pacchioni 461.
„ palpebiarum 529.
,, plicae genu 459.
,, popliteae 459.
,, pubis 459.
„ salivales 237.
„ sebiparae 20.
„ simplices 24.
„ submaxillares 456.
„ sudoriparae 25.
„ suprarenales 288,
„ tubulosae 28.
„ thyreoideae 347.
Glans 302.
Glaser'sche Spalte 57.
Glasfeuchtigkeit 542. Glashaut 641. Glaskörper 541. Glassubstanz 29. Glied, mannliches 297. Glisson'sche Kapsel 272. Globulus medullaris 465. Glöckchen 554. Glomeruli 283. Glottis 344. Gomphosis 40. Graafsche Blaschen 314. Graue Hügel 466. |
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577
|
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Graviditas 318.
Grenzstreif 468. Grimmdarm 263. Gyri 464. |
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Hirnbalken 464.
Hirnhaute 460.
Hirnklappe 471.
Hirnknoten 471.
Hirnnerven 477.
Hirnüffmmg, obère und untere 469.
Hirnschwiele 464.
Hirnzelt 461.
Hoden 291.
Hoden, weibliche 313.
Hodenmuskel 304.
Hodensack 289.
Hórner 15.
,, 558.
Hohlvenensack 355. Horngewebe 11. Hornliaut, durchsiclitige 535. ,, undurchsichtige 534.
Hornscliuh 559.
Hornsohle 561. Hornstrahl 561. Hornstreif 468. Hornwand 559. Hornwarzen 566. Hiife;-15. „ 559.
Humor aqueus 540. ,, corneae 535.
,, crystallinus 541.
„ Petiti 541.
,, vitreus 542.
Hungerzitze 240. Hunter's hinfallige Haut 319. Hyalinsubstanz 29. Hypophysis cerebri 405, J.
Jacob'sche Haut 539.
Jacobson'sche Anastomose 494. „ Röbre 335.
Jecur 272.
Incus 546. Infundibulum 465. 551. Ingluvies 250. 252. Inspiratio 352. Integumentum commune 554.
Intercellularsubstanz 2. Intestinum crassum 261. ,, coe.cum 261.
„ colon 263.
,, duodenum 259.
„ ileum 260.
„ jéjunum 260.
„ rectum 266.
,, tenue 259.
Iris 537.
Isthmus fossae ovalis 356. 73 ■
|
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H.
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Haare 12
„ 556.
Haargefàsse 360, Haarkanal 12. Haarschaft 12. Haarscheide 12. Haarschopf 557. Haarzotte 557. Haarzwiebel 32. Haute, fibrose 9. ,, Scbleim- 5.
,, Sehnen- 9.
,, seröse 7.
,, Synovial- 8.
Hahnenkopf 301. Haller's Dreifuss 393. Hammer 546. Harfe 467. Harnblase 286. Harngang 284. Harnhant 322. Harnkanalchen 284. Harnleiter 284. Harnorgane 281. Harnröhre 287. 301. Harnröhrenmuskel 304. Harnröhrenzvriebel 302. Harnsack 322. Harnschnur 325. Haube 251. „ 254.
Haut, âussere 554. ,, eigene der Nieren 283. ,, welsse des Eierstockes 314. „ „ „ Hodens 292. Hautgewebe 5.
Hautschleimbeutel 9. Hemisphaeria cerebelli 470. „ cerebri 463. Hepar 272.
Herbivoren 258. Herz 353. Herzbeutel 354. Herzkammern 356. Herzkuochen 121. Herzknorpel 122. Herzvorkammern 355. Highmorischer Kórper 292. Hilus lienalis 279. „ renalis 283.
Hippomanes 322. Hirnanhang 465. Leyh, Anatomie. |
|||||||||||
578
|
||||||||
Knorpel, Ring- des Ohres 543.
„ Pyramiden- 340.
„ der Rippen 90.
,, Schaufel- 89.
„ Schuabel- 89.
„ Schild- des Kehlkopfes 339.
,, ,, ■ „ Ohres 543.
,, _ des Schulterblattes 94.
„ ' Schwert- 89.
„ Zwischen- 342.
Knorpelgewebe 28. Knorpelhaut 28. Krallen 13 Kreislauf 359. Kropf 348. Krummdarm 260. Krystalllinse 540. L.
Lab 251.
„ 255. Labiae oris 231. ,, vulvae 306.
Labmagen 251. Lacrymae 533. Lamina ciliaris 541. „ fusca 534. ,, spiralis 551. ,, vasculosa retinae 539. Laminae dorsales 326. Lappen, mittlerer deskloinen Gehirns 470. Seiten-, „ „ „ 470. Larynx 339.
Lebensbaum 471. Leber 272. Leberblasengauge 276.
Lebergallengang 274. Leberpforte 272. Lederhaut der allgemeinen Decke 552. „ des Eies 321.
Leerdarm 260.
Lema palpebrae 530. Lenden-Cisterne 449. Lens crystallina 540. Lieu 279. Ligamenta 10. ,, uteri lata 311.
„ „ teretia 311.
Ligamentum annulorum tracheale 346.
„ arteriosum 361. „ arytaeno-epiglotticum 343.
„ cartilaginis interarticularis
344.
„ cartilaginnm arytaenoidea- rum 343.
,, ciliare 536. „ crico-arytaenoideum 343.
„ „ thyreoideum laterale
343.
|
||||||||
E.
Kâsemagen 251.
» 255.
Kammer der halbdurclisichtigen Schoide-
■wand 466.
Kammer des kleinen Gehirns 471. „ der Sehhügel 469.
Kammern, Seiten- des Gehirns 466. Kanale, halbzirkelförmige 550. Kanal des Rückenmarkes 475. „ Vidischer 58. „ der Vierhügel 469. Kapsel-, Pupillarmembran 331. „ Pupillarsack 331.
Kastanien 566, Kehldeckel 341. Kehlkopf 339. Kehlkopfhöhle 344. Keilbeinhöhle 337. Keimblaschen 319, Keimfleck 319. Keimstoff 2. Kiemenbogen 327. Kiemenspalten 327. Kinnbackendrüse 240. Kinnhackenhöhle 336. Kitzler 307. Klappe, halbmondförmige am Magen 248. „ ringförmige am Magen 248.
Klappen, dreiziptlige 357, „ halbmondförmige 357.
„ miïtzenförmige 358.
Klauen 14. Klauensackchen 554. Kloake 329. Kuochenansâtze 37. Knochenfortsatze 37. Knochenhaut 31. Knochengewebe 30. Knochenlehre 37. Knochen der hintern Gliedmassen 109. ,, „ -vorderu „ 93.
Knochenhervorragungen 37.
Knochen des Kopfes 51. „ „ Runipfes 79.
Knochenverbindungen 37.
Knochenvertiefungen 37. Knochen, welche nicht mit dem Skelette in Verbindung stehen 121.
Knorpel, Blinz- 531. „ Fliigel- 333.
„ Giosskannen- 340.
„ Habichts- 89.
„ Herz- 355.
„ des Hufbeines 107.
,, keilförmige 341.
Ohr- 542. „ Ring- des Kehlkopfes 339.
|
||||||||
J
|
||||||||
Ligamentum crico-thyreoideum medium
343. „ crico-tracheale 343. „ denticulatum 473.
,, epididymidis 293.
,, liyo-epiglotticum 342.
„ hyo-thyreoideum laterale
343.
„ hyo-thyreoideum medium 342,
„ ovari i 314. „ pulmonis 351.
„ thyreo-arytaenoideum 343.
i, ,, epiglotticum 342.
„ vocale 343.
Limbus 357.
Lingua 235. Linsenbeinchen 547, Linsenkapsel 540. Linsensubstanz 541. Lippen 231. Lippendrüse 241. Liquor amnü 323. „ „ spurius 322.
,, Morgagni 540.
Loch, ovales 330. Lobulus quadratus 275. „ Spiegelii 273.
Loser 251. „ 254. Luftgefasse 351. Luftröhre 345. Luftrölirenaste 351. Luftröhrenkopf 339. Luftröhrenstamm, rechter 449. Luflsack der Ohrtrompeto 549. Luftzellen 351. Lungen 350. Lungenarterie 361. Luiigenblasehen 351. Lungenvenensack 356. Lympha 447. Lymphe 447. Lymphdrüsen 456. in der Bauchhöhle 457.
„ in der Brusthöhle 457. „ der hintern Gliedmassen
459.
„ der vordern Gliedmassen 459.
„ am Halse 456. „ „ Kopfe 456.
Lymphgefasse 447.
„ des Bauches und der Bauch-
eingeweide 452.
„ der Brust und der Brust- eingeweide 450.
„ der hintern Gliedmassen 455 „ der vordern Gliedmassen
454.
|
||||||
Lymphgefasse des Halses 450.
* „ „ Kopfes 450. Lympfgefass-Systetn 446.
Lyssa 237. Lytta 237. M.
„ der "Wiederkiiuer, ausseres 249.
» „ ,, inneres 252, Magenmund 246.
Magensaft 248. Malleus 546. Malpighische Körperchen 283.
Malpighisehes Schleimnetz 12. Mammae 315. Markbandchen, obères 468. „ unteres 467. Markhâutchen 31.
Markkügelchen 465. Marksegel 471. Mastdarm 266, Maul 231. Maulhöhle 230. Meatus auditorius externus 543.
,, narium 335. „ seminarii 313. Meconium 328, » Mediastinum 349.
Medulla dorsalis 473. „ oblongata 471. „ spiralis 473. Meibom'sche Driisen 529. Membrana allantoïdes 322. „ aracbnoidea 462.
„ capsula-pupillaris 331.
„ decidua Hunteri 319.
„ Descemetiana 535.
„ humoris aquei 535.
„ hymen 309.
„ Jacobiana 539.
„ medullaris 31.
„ nictitans 531.
„ pituitaria 335.
„ pupillaris 331.
,, Schneiderianà 335.
„ tympani 544'.
» „ secundaria 545.
Membranae encephali 460.
„ flbrosae 9.
„ mucosae 5.
,., serosae 7.
„ synoviales 8.
Membrum muliebre 307.
„ virile 297.
Meninx vasculosa 463,
Mesenterium 270 |
||||||
Mesocolon 271.
Mesorectum 271. *
Mikhbehalter 316.
Milohbrustgaiig 448.
Milch-Cisterne 449.
Müchdrüsen 315.
Milchgânge 316.
Müchsaft 447.
Milchsaftgefàsse 447.
Milz 279.
Mittelfell 349.
Modiolns 551.
Monro'sclie Oeffnung 467.
Morgagn'sche Feuohtigkeit 540,
„ Tasche 344.
Musculi papillares 357.
Muskelgewebe 18. Muskellehre 150. Muskeln der Gehörknöchelchen 548. „ am Kopfe 157.
„ der mannlichen Geschlechtstheile
304.
,, airi Rumpi'e und der Gliedmassen
176.
Mutterbiinder, breite 311. ,, runde 311, Mutterkuchen 319.
Muttermund, ausserer 310. „ innerer 310. Muttertrompeten 313.
Myologia 150. N.
Nabelarterien 324.
Nabelbeutel 298. Nabelblaschen 325. Nabelblasen-Darmgang 325. Nabelgekrösgefasse 325. Nabelschnur 324. Nabelstrang 324. Kabelstraugscheide 323. Nabelvene 324. Nachgeburt 323. Naht, Blatt- 39. ,, falscbe 39.
„ Schuppen- 39.
„ wahre 39.
Nasengânge 335. Nasenhaut 335.' Nasenhöhlen 332. Nasenloch, falsches 333. Nasenmuscheln 69. 334. Nasenöfl'riung, obère -334. „ untere 333. Nasenscheidewand 332,
Nasentrompete 333, Nebenhoden 293. Nebeiibodenbaiid 293. ^ebenhöblen'der Nase 336. |
||||||
Nebenmilzen 280.
Nebenuieren 288. Nebentromroelfell 545. Nerv, Arm-, hinterer 508.
„ „ mittlerer 508.
,, „ vordeier 508.
,, Angesichts- 490.
,, Augenmuskel-, ausserer 490.
,, ,, gemeinschaftlicber
479.
„ Backen-, hinterer 493.
,, ,, -vorderer 492.
„ Bei- 498.
,, Dreiâstiger 481.
,, Dreigetbeilter 481.
,, Dreihöhlen- 518.
,, Ellenbogen- 507.
,, Eirigeweid-, grosser 522.
,, ,, kleiner 522.
„ Fliigel- 485.
„ Gangliën- 518.
,, Gaumen-, grosser 484.
,, ,, kleiner 485.
„ Gesass-, hinterer 514.
,, ,, vorderer 514.
„ Gesichts- 492.
„ Griffel- 492.
„ Hals-Haut- 492.
„ herumschweifender 495.
„ Hör- 493.
., Hüft- 515.
„ Kaumuskel-, ausserer 486.
„ „ innerer 486.
„ Kehlkopf-, obérer 496.
„ ,, unterer 497.
„ Keilbein-Ganmen- 483.
,, des Kieferniuskels des Zungen-
beins 487. „ Lenden-Bauch- 511.
„ „ Leisten- 511.
,, Lungen-Magen- 495.
„ Mastdarm-, hinterer 515.
,, ,, mittlerer 515,
„ Mittel- 508.
„ Nasen-, oberor 483.
,, ,, unterer 486,
,, „ des dreigetheilten 482.
,, Nasenrücken- 485.
,, der Oberlippe 486.
,, Oberschenkel-, hinterer 515.
„ „ mittlerer 515.
,, ,, vorderer 512.
„ Olir-, hinterer 492.
,, „ innerer 491.
„ ,, vorderer 491.
„ Ohr-, des Lungen - Magennervens
495.
„ Paukenfell- 491.
,, des Paukenfellspanners 486.
„ Riech- 478.
|
||||||
Nerv , Roilmuskel- 481.
„ Rücken der Ruthe 515.
,, Saamen-, ausserer 512.
„ Scham-, innerer 514.
„ Schienbein-, ausserer 509.
» h jï 517.
,, „ innerer 509.
Ki 7
>J )) )! Vit,
,, Schlafeu-, hinterer 492.
„ „ oberflachlicher 487.
„ „ vorderer 486
„ Schlundkopf-, des neunten Hirn
nergens 494.
„ ,, des zehnten Hirn-
nervens 496.
„ Schnecken- 493.
„ Schulter-, hinterer 507.
„ ,, mittlerer 507.
,, „ vorderer 507.
„ Seh- 479.
,, Siebbeiu- 483.
,, des Steigbügelmuskels 490.
„ Stimru- 497.
„ Stiru-, des dreigetheilten 482.
„ sympathischer, grosser 518.
„ „ kleiner 490.
,, „ mittlerer 481.
„ Thranen- 482.
„ Unter-Augenhiihlen- 485.
,, Ünter-Augenlid- 483.
„ Unterschenkel-, grosser 516.
„ „ kleiner 516.
„ Unterzungen- 499.
,, Verstopfuugs- 513,
„ Vidi'scher 485.
„ Vorarm-, hinterer 508.
„ ,, vorderer 508.
„ Vorhofs- 493.
„ Wangen- 487.
„ Zalin-, hinterer 487.
,, „ vorderer 485.
„ Zungen-, des dreigetheilten 488.
,, „ des neunten Hirnnervens
494.
„ Zungen-Schlundkopf- 493.
„ Zungenfleisch- 499.
,, Zuruckiaufender des zehnten Hirn-
nervens 497. „ Zwerchfell- 518.
Nerven 476. „ Bauchwirbel- 504.
„ Blendungs- 481.
,, Brust-, lnntere 506.
„ ,, vordere 506.
„ Brustwirbel- 503.
„ Hals- 501.
„ Kreuz- 504.
„ Lenden- 504.
„ Rücken- 503.
„ Rückenmarks- 600.
|
||||||
Nerven Schweif- 505.
„ Zahn-, obère 485. ,, Zwischenrippen- 503.. ,, Zwischenwirbel- 500. Nervengeflecht 476, „ Achsel- 506.
„ Arm- 506.
„ Bauch- 524.
„ Bauchspeicheldrüsen- 525.
„ Blendungs- 481.
,, gaugliöses 477.
„ Gekrös-, hinteres 525.
„ „ vorderes 525.
„ llerz- 497.
Hüft- 514.
„ Keilbein-Gaumen- 485, ,, Kopfpulsader- 519.
,, Kranz-, des Magens, obères
525.
„ „ „ „ unteres 525.
„ Kreuz- 514. „ Leber- 525.
,, Lenden- 511.
„ Luftröhren- 497. •
„ Lungen-, hinteres 497,
,, „ vorderes 497.
„ Magen-, obères 498.
„ „ unteres 498,
„ Milz- 525.
,, Ohrdrüsen- 492,
„ Nasen- 496.
Schlund- 498.
„ Schlundkopf- 49«. „ Sonnen- 524.
Nervengeflochte, Becken- 526.
„ derEingeweidenerven 523.
„ Mutter- 526.
„ Nieren- 525.
,, Saamen- 520.
Nervengewebe 22.
Nervenknoten 476. „ der, von Andersch 494.
„ „ „ Arnold 486.
„ Augen- 480.
,, Bauch- 524.
„ Becken- 526.
„ Brust-, grosser 521.
„ Ciliar- 480.
,, Gekrös-, hinterer 526.
,, Hals-, obérer, des grossen
syrnpathischen Nervens
519. ,, Hals-, unterer, des grossen sympathischen Nervens
520. ,, Keilbein-Gaumen- 485. „ Kreuzbein- 523.
„ obérer, des Lungen-Magen
nervens 495,
|
||||||
582
|
|||||||
Nervenknoten unterer, des Lnngen-Magen-
nervens 496. „ der, Ton Muller 494. „ Nasen-Gaumen- 483.
„ Ohr- 48G.
,, spindelfüriniger 519.
„ obérer Zungen-Schlundkopf-
594.
,, unterer Zungen-Scbluud- kopf- 494.
„ Schweif- 523. Norvenbüudel 476.
Nervenscheide 476. Nervenstrang 476. Nervi 476. „ caudae 505.
„ ciliares 481.
„ dentales superiores 485.
„ dorsales 503.
,, eneephali 477.
„ intercostales 503.
„ intervertébrales 500.
,, labii inferiores 488.
„ lumbares 504.
„ medullae spinalis 500.
,. sacrales 504.
,, cervicales 501.
i, temporales auteriores 486,
j, tboracici 503.
„ ,, anteriores 506.
j. „ posteriores 506,
Nervus abducens 490.'
„ accessorius Willisü 498.
,, acusticus 493.
„ alveolaris anterior 485.
7i ,, posterior 487.
„ auditorius 493.
,, auricularis anterior 491.
ji „ internus 491.
ij „ posterior 492.
„ brachialis anterior 508.
» ,, posterior 508.
„ buccalis anterior 493.
j, „ posterior 493.
„ buccinatorius 487.
„ cochleae 493.
,, cruralis anterior 512.
i, „ niedius 515.
» ,, posterior 515.
„ cutaneus femoris externus 512.
!, ,, ;, internus 512.
!i „ ,, posterior 514.
i, ,, posterior tibiae 516.
„ etbmoidalis 483.
„ facialis 490.
,, frontalis 482.
„ gangliosus 518.
„ glosso-pharyngeus 493-
7, glutaeus anterior 514.
7i „ posterior 514.
|
|||||||
Nervus gustatorius linguae 493.
„ baemorrboidalis médius 515. „ „ posterior 515. ,, hypoglossus 499.
„ infraorbitalis 485. „ iscbiadicus 515. ,, labii superioris 486. „ lacrymalis 482. ., laryngeus interior 497. ,, ,, superior 496. „ lingualis 488.
„ lumbo-bypogastricus 511. ,. ,, inguinalis 511. „ "massetericus 486.
,, mcdianus 508. „ mentalis 488. „ ad musculum Stapedium 490. ., mylobyoideus 487. ., nasalis 482. ,, ,, interior 486. ,, ,, superflcialis 485.
,, ,, superior 483,
„ naso-ciliaris 482.
., naso-palatinus 483. ,, obturatorius 513. ,. oculomotorius 479. ., oculomuscularis externus 490. olfactorius 478.
„ ophthalmicus 482. „ opticus 479. palatinus major 484.
,, „ minor 485. ,, palpebrae inferioris 483.
patheticus 481.
,, pharyngeus 494. ., phrenicus 518. „ plautaris externus 517. „ „ iuternus 517. „ pneurno-gastricus'495.
pterygoideus 485.
pudendus internus 514.
,, radialis anterior 508. ,, „ posterior 508. recurrens 497.
scapularis anterior 507.
„ ,, médius 507. ,, „ posterior 507.
,, spermaticus externus 512.
„ spheno-palatinus 483. ,, splanchnicus major 522. „ „ minor 522. „ styloideus 492.
,, subcutaneus colli 492. sublingualis 499.
„ syropatbicus magnus 518. „ „ médius 481. „ „ parvus 490.
temporalis posterior 492.
„ „ superflcialis 48^ „ tensoris tympani 486.
|
|||||||
583
|
|||||||||
Nervus tibiali» magmis 516.
„ „ parvus 516,
„ trigemiiius 481.
„ trisplanchnicus 518.
„ trochlearis 481.
„ uluaris 507.
„ vagus 495.
„ vestibuli 493.
„ Vidianus 485.
„ Tocalis 497.
„ volaris extemus 509.
„ „ internus 509.
Netz 268.
Netzhaut 539. Netzknorpel 29. Netzmagen 251. 254. Neurilema 476. Neurologia 460. Nickhaut 531. Nieren 281. Nierenbecher 285. Nierenbecken 284. Nierenkapsel 282. Nierenkelch 285. Nierenkörnchen 283. Nlerenwarzchen 284. Nodulus Arantii 358. Nodus encephali 471. Nuckische Gange 241. 0.
Oberhaut, aussere 11.
„ ,. 555. „ innere 16.
Oesophagus 243.
Obr, ausseres 542. „ inneres 549. „ mittleres 544. Ohrdrüse 237. Ohrenschmalz 543. Ohrmuschel 542. Obrtrompete 548. Olivenkörper 572. Olitila 251. „ 254. Omasum 251. 254. Omentum 268. „ gastro-colicum 269.
„ „ hepaticum 269.
„ ,, lienale 269.
Omnivoren 258.
Orbiculus ciliaris 536. Orbita 528. Organa cliylopoé'tica 230.
„ genitalia 289. „ lacryrnalia 531. „ respirationis 332. |
|||||||||
Organa sensuum 527.
„ uropoëtica 281.
Organon auditus 542. ,, gustus 553. ,, olfactus 552. „ tactus 554.
„ -visus 528. Orificium uteri externum 310. „ „ internum 310. Ossicula auditus 546,
Ossiculum lenticulare 547. Osteologia 37. Ostium abdominale 313. „ arteriosurn 357. „ cerebri inferius 469. „ „ superius 469. „ duodenale 246.
„ oesophageum 246. ,, uterinum 313.
,, venosum 357. Ovaria 313. Ovula Graaflana 314. Ovulum 314. |
|||||||||
Pacehionische Driisen 461.
Palatum durum 233. „ molle 234.
Palpebra tertia 531. Palpebrae 528. Pancreas 277. Pausen 250. „ 252. Papilla mamman 316. Papillae conieae 236. „ filiformes 236.
„ lenticulares 236.
„ rénales 284,
„ tactus 556.
,, truncatae 235.
Parenchyma testis 292. Pars abdominalis arteriae Aorta» 392. „ thoracica „ ,, 390. Partes génitales femineae 305,
„ „ viriles 289.
Partus 312.
Paukenfell 544. Paukenfellring 544. Paukenhóble 544. Paukensaite 491. Paukentreppe 552. Pavimontum 466. Pedunculi cerebri 465. Pelvis renalis 284. Penis 297. Pericardium 353, Perichondrium 28. ' Periorbita 528. Periosteum 31. |
|||||||||
584
|
||||||||||
Periosteum internum 31.
Peritonaeurn 245.
Petit'scher Kana] 641,
Pferdemilz 322.
Pferdeschweif des Eückenmarkes 475.
Pflaster-Epithelium 16.
„ „ flimmerndes 17.
Pförtner 246.
Pfórtnerklappe 248. Pfortader 443. Pharynx 242. Pia mater 463. ,, ,. spinalis 475.
Pigmentgewebe 4. Pili 12. „ 556,
Placenta foetalis 319, Pleura 349. „ pulmonalis 351.
Plexus axillaris 506. ,, brachialis 506.
„ cardiacus 497.
,, caroticus 519.
„ choroidei latérales 468.
., choroideus médius 468.
„ ciliaris 481.
., coeliacus 524,
,, coronarius anterior 525.
„ „ posterior 525.
„ gangliosus 477.
„ gastricus 524.
„ „ anterior 498.
„ „ posterior 498.
,, hepaticus 525.
„ hypogastrici 526.
,, ischiadicus 514.
,, lienalis 525.
„ lumbaris 511.
,, meseutericus anterior 525.
,, ,, posterior 525.
,, nerTosus 476.
,, oesophageus 498.
,, pampiniformis 441.
„ pancreaticus 525.
„ parotideus 492.
,. pulmonalis anterior 497.
„ „ posterior 497.
„ rénales 525.
,, sacralis 514.
„ solaris 524.
„ spermatici 526.
,, spheno-palatinus 485.
„ trachealis 497,
„ uterini 526.
Plicae ciliares 537. Pons Varolii 471. Porta hepatis 272. Poschen 262. Praeputium clitoridis 308. „ penis 297. |
||||||||||
Processus ciliares 537.
,, falciformis 461.
,, mammillares 465. Primittvstreifen 326. Promontorium 545. Prostata 296. Psalter 251. „ 254. Psalterium 467. Pulmones 350. Pulsus 360. Pulsadern 360. Puncta lacrymalia 532. Pupilla 538. Pupillarhaut 331. Pupula 538. Pylorus 246. Pyramidenkiirper 472. Pyramides Ferreinii 284. R.
Rachengeflecht 496,
Rachenhöhle 242. 334. Eeceptaculum chyli 449. Regenbogenhaut 537. Regio epigastrica 245. „ hypogastrica 245.
,, mesogastrica 245.
Regiones abdominis 245 Renes 281. ,, succenturiati 288.
Rete carpi dorsale 386. ,, ,, volare 386. „ Malpighii 555. ,, vasculorum Halleri 292. Reticulum 251. ., 254- Riechhaut 335.
Riechkolben 479. Riechnerven 479. Rimae -vulvae 306. Rippenfell 349. Rivinische Gange 240. Ròhrensubstanz der Zahne 33. Rotatio 38. Riickenmark 473. Riickenmarkshaut 473. Riickenmarksnerven 500. Rückenplatteu 326. Rückensaite 326. Rüsselknochen 66. Rumen 250. „ 252.
Ruthe, mânnliche 297. „ weibliche 307.
Ruthenknochen 122. |
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______________________—____________.___________________________ ■____________,__________________
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585
|
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Schwammige Körper des Kitzlers 299.
„ ,, der Euthe 307.
Schwangerschaft 318.
Schweifhaare 557. Schweissdriisen 25. Schweisskanalchen 25. Schweisslöcher 25. Scrotum 289. Scyphus 551. Sébum palpebrale 530. Secundinae 323. " Sehloch 538. Selmen 9. Sennenhaute 9. Sehnenscheiden 8 Sehnervenhügel 468, Sfthwerkzeug 528. Seitenkammern des grossen Gehirns 466.
Seitenlappen des kleinen Gehirns 470. Septum atriorum 355. „ narium 332.
„ pellucidum 466.
„ scroti 290.
,, ventriculorum 357.
Sichelfortsatz der harten Hirnhaut 461. Sinus cavernosi 462. „ columnae vertebralis 474.
,, frontalis 337..
,, longitudinalis 462.
,, occipitalis 462.
,, mammae 316.
,. mamillaris 336.
„ narium 336,
„ palatinus 337.
„ sphenoidalis 337.
„ transversi 462.
Skelett des Huudes 46. ,, der Katze 48.
,, dos Pferdes 40.
,, „ Riudes 42.
„ „ Schweines 44.
Speicheldriisen 237.
Speiseröhre 243. Spermatozoa 293. Sphincter vesicae 287. Spindel 551. Spinnwebenhaut des Gehirns 462. ,, des Riickenmarkes 475.
Spiralgang 545.
Spiralplatto 551. Splanchnologia 230. Splen 279. Sporn 567. Staar, grauer 541. ,, schwarzer 540.
Stabchenschicht 539. Stapes 547. Steigbiigel 547. Steuonischer Gang 238. Stenonische Eöhre 336. 74.
|
|||||||
S-
Saamenblâschen 295.
„ mittleres 295.
Saamengang 294.
Saamenleiter 294. Saamenröhrchen 292. Saaraenstrang 295. Saamenthierchen 293. Sacci pleurae 349. Saccus capsulo-pupillaris 3 31. „ intestinalis 325. „ lacrymalis 532. Saugadern 447. Saugaderdriisen 446. Saum 467. Scala tympani 552. ,, vestibuli 651. Sceleton 40. Schafhaut 323. Schafwasser, falscbes 322. Scham 306. Sckamlippen 306. Schamspalte 306. Seharniergelenk 38, Scheide 308. Scheidenhaut des Hodens und desSaamen- stranges 291.
Scheidenklappe 309. Scheidendriise 310. Scheidengauge 309. Scheidewand, halbdurchsichtige 466, „ der Herzkammern 357. „ der Herzvorkammeru 355.
„ des Hodensackes 290.
„ der Nase 332.
Schenkel des grosseu Gehirns 465.
„ „ kleinen Gehirns, obère 471.
„ „ ,, „ Seiten-470.
„ ,, „ „ untere 470.
,, ,, Gowölbes 467.
Scliilddriisen 347.
Sclilagadern 360. Schlauch 297. Schleiinblatt 326. Schleimbalge 25. Schleimbeutel 9, Schleirndrase des Gehirns 465. Sohleimdrüschen, einfache 25. „ zusammengesezte 26,
Schliessmuskel der Blase 287.
Schlund 243. Schlundkopf 242. Schlundöffuung 246. Schlundrlnne 254. Schuecke 551. Schneckenfenster 545. Schnepfenkopf 301. Schreibfeder 472. Schwammiges Gewebe der Harnröhre 302. I. e y h , Anatomie.
|
|||||||
586
|
|||||||
Stimmritze 344.
Stimmsack 344. Stirnhöhle 333. Stomachus 245. Strahlenband 536. Strahlenblattchen 541. Stratum bacillosum 539. „ globulosum 539. Stria cornea 468. „ terminalis 468.
Strickförmige Körper 472. Struma 348. Succus prostaticus 296. Sulci 464. Sumen 317. Sutura 39. „ foliosa 39.
„ spuria 39.
„ squamosa 39.
„ vera 39,
SyMsche Grube 463. Synarthrosis 39. Synchondrosis 39. Syndesmologia 123. Syndesmosis 39. Synovialhâute 8. Synovialsacke 8. Systema nervorum gangliosum 518,
Systole 358. T.
Taenia 467.
Talgbalge 25. Talgdrüsen, einfache 25. „ zusammengesetzte 26.
Tapotum 536.
Tastsinn 554. Tastwarzengewebe 555. Tastwarzchen 556. Tastwerkzeug 554. Tegmentum 466. Tela adiposa 4. „ cartilaginea 28.
„ cellulosa 3.
„ cornea 11.
„ cutanea 5.
„ dentium 32.
„ elastica IO.
„ erectilis 20.
„ fibrosa 9.
„ glandularum 24.
„ musoularis 18.
„ nervea 22.
„ ossea 30.
„ pigmenti nigri 4.
„ vasculosa 20.
Tendines 8. Tentorium cerebelli 461.
Testes 291. „ muliebres 313.
|
|||||||
Testiculi 291.
Textus papillaris 555.
Thalami nervorum opticorum 468.
Thorax 348.
Thrànen 533.
Thrànendriise 531.
Thranenkanal 532.
Thranenkarunke] 531.
Thrânen-Nasengang 532.
Thrànenpuncte 532.
Thranenröhrchen 532.
Thrànensack 532.
Thrànenwerkzeuge 531.
Tollwurm 237.
Trabeculae carneae 355.
Trachea 345.
Tractus intestinorum 257.
Tragezeit 327.
Tragsack 310,
Traps cerebri 464.
Traubenhaut 538.
Traubenkömer 538.
Treppen 551.
Trichter des Gehirns 465.
„ der Schnecke 551.
Tripus Halleri 393. Trommelfell 544. Trommelhöhle 544, Truncus coeliacus 453. „ trachealis dexter 449.
Tuba acustica 548. „ Eustachii 548,
Tubae Fallopianae 313. Tuberà cinerea 466. Tubuli Belliniani 284. „ uriniferi 284.
Tubns intestinorum 257. Tunica albuginea 292, „ 31*.
„ cellulosa 360.
„ choroidea 335.
„ dartos 290.
„ elastica 360.
,, erythroides 325,
,, hyaloidea 541.
„ intima 360.
,, nervea 539.
„ retina 539.
,, serosa 360.
„ testis propria 292,
,, tympani 544.
„ vaginalis testis et funiculi sper-
matici 291. „ vitrea 541.
u.
Ubera 315.
Uebersicht des Ausbruchs und Wechsels
der Zàhne 78. |
|||||||
Uebersicht, summarische der Bander 123.
„ „ „ Knochen 50.
„ „ „ Muskeln 152,
Ungues 13.
Ungulae 14. „ 559. Unterkieferdriise 240. Unterzungendriise 240. Uracnus 325. üreter 284. Urethra 287. 301. Urin 288. Uterus 310^ Uvea 538. Y.
Vagina 308.
., funiculi umbilicalis 323.
Vagiuae tendinum synoviales 8. Valvula Bauhini 261. „ cerebelli 471. „ Fallopii 261. „ foraminis ovalis 330. „ Thebesii 356. „ vaginae 309. Valvulae mitrales 358. „ semilunares 357. „ tricuspides 357. Varix 435. Varolsbriicke 471. Vas deferens 294. Vasa absorbentia 447. chylifera 447. efforentia 447. infereutia 447. lactea 447. lymphatica 447. „ abdominis externa 452.
„ „ interna 452.
„ cordis 451.
„ geuitalium 452.
„ hepatis 453.
„ intestinorum 454.
„ lienalis 453.
„ mediastini anteriora 451.
,, „ posteriora 451,
„ omenti 454.
„ organorum uropoè'tico-
rum 452.
„ pancreatis 453. „ pulmouum 451.
„ thoracica externa 450.
,, „ interna 451.
„ ventriculi 453.
omphalo-meseraica 325.
sanguifera 353. Vascula efiferentia testis 292. Velum meduUare 471, |
||||||
Velum palatinum 234.
Vena alveolaris anterior 419.
„ „ posterior 422.
„ angularis 419.
„ axillaris 431.
,, azygos 428.
„ brachialis 431.
„ bronchialis 428.
„ buccinatoria 422.
„ cava anterior 417.
„ „ posterior 433.
„ caudae lateralis inferior 439.
„ ,, „ superior 439.
„ „ media 440.
„ cerebralis inferior 423.
„ „ superior 423.
„ cervicalis inferior 425.
„ „ superior 427.
„ circumflexa numeri 431.
„ „ ilii 433.
„ colica 444.
„ communicans inferior 420.
„ „ superior 419.
„ coronaria cordis dextra 417.
„ „ „ sinistra 417,
„ „ labii inferioris 420.
,, „ „ superioris 420.
„ „ ventriculi inferior 446.
„ „ „ superior 445.
„ cruralis 436.
,, dorsalis 427.
„ „ linguae 422.
„ „ nasi 419.
„ „ penis superior 440.
„ duodenalis 445.
,, epigastrica anterior 426.
„ „ inferior 437.
„ facialis 418.
„ femoris anterior 436.
„ „ Inferior 436.
„ „ profunda 436.
„ frontalis 419.
„ gastro-epiploica dextra 445.
„ „ „ sinistra 445.
„ ,, lienalis 445.
„ glutaea anterior 437.
„ „ inferior 437.
,, „ posterior 440.
„ haemorrhoidalis interna 440.
„ haemiazygos 428.
„ iliaca anterior 437.
„ „ inferior 437.
„ „ posterior 440.
„ ilio-lumbalis 433.
„ ischiadica 440.
„ labialis 418.
„ laryngea inferior 424.
„ lienalis 445.
„ lingualis 420.
„ magna Galeni 462,
|
||||||
588
|
|||||||
Vena malleolaris externa 435.
„ „ interna 435.
„ mammaria externa 431.
„ masseterica 423.
„ maxillaris externa 418.
„ „ interna 422.
„ meningea inferior 424.
„ mesenterica anterior 444.
„ „ posterior 444.
nasalis posterior 419.
„ „ superior 419.
„ nasi lateralis 419.
„ obturatoria 437.
,., occipitalis 424.
„ oesophagea 428.
„ omphalo-meseraica 325.
„ ophthalmica 419.
„ palatina 420.
„ palpebralis inferior 419.
parotidis superior 423,
„ perinaei 440.
„ peronaei 435.
„ pharyngea superior 424.
„ phrenica inferior 426.
„ „ media 426.
„ plantaris externa 435.
„ „ interna 435.
„ „ postica 434.
„ poplitea 436.
„ portarum 443.
„ profunda bracini 431.
„ „ penis 440.
„ pterj'goidea 422.
„ pudenda interna 440.
,, pylorica 446.
„ radialis anterior 431.
„ ,. posterior 430.
n sacralis lateralis 439.
,, „ media 433.
;, scapularis anterior 431.
,, „ media 431.
,-, splenica 445.
;, subcutanea abdominis 437.
„ sublingualis 420.
„ submentalis 421.
„ temporalis 422.
„ thyreoidea inferior 424.
,, ,, superior 424.
,, tibialis antica 435.
„ „ postica 435.
„ transversa cervicis 427.
ii ,, faciei 423.
„ ulnaris 431.
„ umbilicalis 324.
„ volaris externa 430.
» ,, interna 430.
„ „ profunda 430.
Venae 415. „ axillares 429.
,, brèves 445,
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Venae cervicales superiores 427.
„ ciliares 419.
„ cordis 416.
„ crurales 433.
„ digitales 429.
„ 434. „ glandulae submaxillaris inferiores
420. „ hepaticae 442.
,, hypogastricae 439.
„ iliacae 433.
,, intercostales 428.
„ intestinales 444.
,, jugulares 417.
„ lumbales 441.
„ mammariae internae 425.
,, mediastini posteriores 442.
,, phrenicae 442.
pulmonales 416. „ rénales 442.
„ spermaticae internae 441,
„ suprarenales 442.
„ temporales anteriores 422.
tliymicae 426. „ vertébrales 426.
Vene, Achsel- 431. „ Arm- 431.
,, Armbein-, umschlungene 431.
„ „ tiefe 431.
„ Augen- 419.
., Augeulid-, untere 419.
,, Augenwinkel- 419.
„ Bauchdecken-, hintere 437.
ii „ vordero 426.
,, Bauchliaut- 437.
„ Brust-, àussere 431.
„ Darmbein-, umbogene 433.
ii Darmbeinmuskel-, hintere 440.
ii „ untere 437.
» „ pordere 437.
„ Ellenbogen- 431.
i, Fliigelmuskel- 422.
ii Gaumen- 420.
ii Gehirn-, grosse 462.
n „ ' obère 423.
ii „ untere 424.
,, Gekrös-, grosse 444.
ii ,, kleine 444.
ii Gesàssbein- 440.
ii Gesichts- 418.
ii „ querlaufende 423.
ii Grimmdarm- 444.
ii halb ungepaarte 428.
h Hais-, obère 427.
il „ untere 425.
ii Hirnhaut-, untere 424.
,. Hohl-, hintere 433.
n „ vordere 417.
,i Kaumuskel- 423.
„ Kelilkopf-, untere 424,
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589
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Vene, Stirn- 419.
„ ungepaarte 428. ,, ünterkinn- 421. „ ünterschenkel-, hintere 435. „ „ vordere 435. „ Unterzungen- 420.
„ Verbindungs-, obère 419. „ „ untere 420. „ Verstopfungs- 437.
„ Vorarrn-, hintere 430. „ „ vordere 431. „ Wangen- 422.
,, Zahn-, hintere 422. „ „ vordere 419. „ Zungen- 420.
„ des Zungenrückens 420. „ Zwerchfell-, mittlere 426. „ „ untere 426. „ Zwölfflngerdarm- 445.
Venen 415. Achsel- 429.
„ der Aderhaut 419. „ Becken- 439. „ Brust-, innere 425. „ der Brustdriise 426 „ Darmbein- 433. „ Drossel- 417. „ des dunnen Darmes 444. Halswirbel- 426. Fersen- 429. „ Fessel-, hintere 430. ,, „ vordere 429. ., der Fleischkrone 429.
„ „ Fleischsohle 429. „ „ Fleischwand 429. „ des Herzens 416. „ untere der Riunbackendrüse „ Leber- 442. „ Lenden- 441. „ Lungen- 416. „ kurze des Magens 445. „ Mittelfell-, hintere 442. „ Nebennieren 442, „ Nieren- 442. ,, Oberschenkel- 433. „ der Kegenbogenhaut 419. „ des Rückenmarkes 474. „ Saamen-, innere 441. „ Schlaefen-, vordere 422. „ Seiten-, der Zehe 429. „ „ 434. „ Zwerchfell- 442. „ Zwischenrippen- 428. Venenkreis des Ciliarbandes 536. Ventriculi cordis 356. „ latérales 466.
Ventriculus 245.
„ aorticus 358.
„ dexter 537.
„ intestinalis 251, 255,
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Vene, Kinnbacken-, aussere 418.
„ „ innere 422. „ Kniekeklen- 436.
„ Kranz-, linke des Herzens 417.
„ „ rechte „ „ 417. ,, ,, der Oberlippe 420.
,, ,, ,, Unterlippe 420.
„ „ obère des Magens 445.
„ „ untere „ „ 446,
,i Kreuzbein-, mittlere 433.
„ „ Seiten- 439. j> Krumm-Blinddarm- 444.
h Lenden-Darmbein- 433.
,, Lippen- 418.
n Luftröhrenast- 428.
ij Magen-Milz- 445.
n Magen-Netz-, linke 445.
„ „ „ rechte 445, ), Mastdarm-, innere 440.
„ ., vordere 444. » Maulwinkel- 420.
„ Milz- 445.
,, Mittelfleisch- 440.
„ Nabel- 324.
„ Nabel-Gekrös- 325.
,, Nasen-, hintere 419.
,, „ Seiten- 419, ,, Nasenriickcn- 419.
„ Oberhaupts- 424.
,, Oberschenkel- 43C.
„ „ tiefe 436. „ „ untere 436.
,, „ vordere 436.
» Ohrdriisen-, obère 423.
„ Piortuer- 446.
„ Riicken- 427.
» Ruthen-, obère 440.
„ „ tiefe 440. il Scharu-, àussere 436.
i, „ innere 440. h Scbienbein-, aussere 430.
„ 435. il ,, hintere 434, u ,, innere 430.
» i» „ 435.
ii „ tiefe 430.
,, Schilddrüseu-, obère 424.
,i „ untere 424. „ Schlâfen- 422.
), „ hintere 423. „' Schlund- 428.
i, Sclvlundkopf-, uutere 42*.
,, Schulter-, mittlere 431.
h „ vordere 431. n mittlere des Schweifes 440.
» obère „ „ 439.
,, Seiten- „ ,, 439.
,, untere „ „ 439.
n Sprunggelenk-, àussere 435.
» „ innere 435, |
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590
Wasserleitung des Vorhofs 57.
„ „ 550.
Weibliche Harnröhro 309.
Weiblicbe Hoden 313. Ruthe 307. Whartonischer Gang 240. „ Sulze 324. Wiederkauen 256.
Windungen des Gehirns 464. Wirbelblutleiter 474. Wollfsche Körper 328. Wollhaare 558. Wurf 306. Wurm des kleinen Gehirns 470. z.
Zahne 43.
Zahnausbruchstabelle 48.
Zahnaeisch 235. Zahngewebe 32. Zahnkeim 32. Zahnpulpe 32. Zahnsâckchen 32. Zahnscbmelz 33. Zahnsubstanz 33. Zeilen 2. Zellenknorpel 29 Zellgewebe 3. Zellkörper der Harnröhre 302.
„ des Kitzlers 307. „ der Ruthe 290.
Zergliederungskunst 1.
Zirbeldrüse 469. Zitzen 316. 0- Zootomia 1. Zonula Zinnii 541.
Zotten 258. Zunge 235. Zungenbândcheu 236, Zwerchfell 211. Zwischenzellensubstanz 2. Zwölfflngerdarm 259, Zwölf&ngerdarmöffnung 246. |
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Veutriculus Morgagni 344,
„ pulmonalis 357.
„ quartus 471.
„ septi pellucidi 466.
„ sinister 351.
„ tertius 469.
Verdauungsorgane 230.
Verlângertes Mark 471. Vermis cerebelli 470. Vësica urinaria 286 Vesicula buis 276. „ germinativa 319.
„ umbilicalis 325. Vesiculae Graaflanae 314. „ pulmonales 351. „ séminales 295. Vestibulum 550, Vierfache Erhabenheit 469. Vierhügel 469. Villi 258. Visceralbogen 327. Visceralplatten 327. Vogelhaut 531. Vorgebirg 545, Vorhaut des Kitzlers 308. der Ruthe 297.
Vorhof 550. Vorhofsfenster 545. Vorbofstreppe 551. Vorsteherdrüse 296. Vulva 306. w.
Wâssrige Feuchtigkeit deB Augapfels
Wampe 250. 252. Wanst 250. 252. Wassergang, Fallopischer 56. Wasserleitung der Schnecjse 54. j, „ „ 552. „ des Sylvius 469.
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