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FLORA PRQTOGAEA

BEITH^aE

ZUR

FLORA DER VORWELT.

VON

AUGUST JOSEPH CORDA.

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MIT SECHZIG TAFELN ABBILDÜNGEK

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NEUE AUSGABE.

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BERLIN 1867.

S. nbsp;nbsp;nbsp;ÓC Oo.

OBEEWASSEE-STEASSE 11.

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HOCHORBORi:]!

HERRN HERRN

FREIHERRS \m SE^FTEWRERR,

Landstand des Königreiches Bölimen, Ritter des könig-l. schvvedischen Nordstern-Ordens, Ehrenmitglied der königl. bölimisehen Gesellschaft der Wissenschaften, Mitglied der Gesellschaft des vaterlandischen Museums, der Privatgesellschaft patriotischer Kunst-freunde, des Conservatoriums der Musik zu Prag, des Vereins zur Ermunterung des Gewerbsgeistes in Böhmen, und der Land-

wirthschaftsgesellschaft in Wien, Herrn der Herrschaft Senftenberg etc. etc. etc.

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Die fossilen Pflanzenreste zu entrathseln gehorte von jeher zu meinen grössten Vergniigungen, und als Witham seine ersten Beobachtungen iiber die mikroskopische Stnictur der Steinkohle publicirl batte,nbsp;hegann ich alle mir zu Gebote stellenden fossilen Pflanzenreste mikroskopisch zu untersuchen. Die Resultatenbsp;dieser niebr als fiinfzehnjahrigen Untersuchungen wage ich in diesen Bliittern dem verehrten Leser vorzulegen,nbsp;und bitte, dieselben so giitig als niöglicb zu beurtheilen. Ich that, was in meiner SteJlung thunlich war,nbsp;und die Resultate dieser Untersuchungen sind lur niich durch vielseitige Erfahrungen bestatigte Facta, undnbsp;die Art und Weise, wie sie erworben sind, und wariun ich die bei Beschreibung der Petrefacten bishernbsp;gebrauchliche Balm verliess, wird der verehrte Leser in der Einleitung erörtert linden. Mein an Petrefactennbsp;so reiches Vaterland, die schone Gelegenheit dieselben zahlreich zu sammeln, und grösstentbeils an Orl undnbsp;Stelle genau untersuchen zu können, die reiche Sternberg’sche Sammlung am böhraischen National-Museum,nbsp;die zablreichen Gönner und Freunde, welche liebreich meine Forschungen unterstiitzten, und das Gliick, einenbsp;Reihe eigenthiimlicher und trefflich erhaltener Pflanzenreste ira Kohlensandsteine und Spharosiderite aufgefundennbsp;zu haben, ennuthigten mich, die Resultate dieser Forschungen, begleitet mit zablreichen, von mir selbstnbsp;gefertigten Zeichnungen, zu publiciren. Ich bitte iiberdiess, das ganze Unternehmen als Ausdruck meinernbsp;wissenschafllichen Richtung, und daber auch die darin vorkoramenden Mangel als mir persönlicbe zu betrachten.

Zuo-leicb sei es mir erlaubt, meinen hoben Gönnern, den Hochgebornen Herren Herren: Sr. Durch-laucbt Fürsten Hugo Salm Reifferscbeid-Raitz; Baron Alexander von Humboldt Excellenz; Baron J. Senftenberg; Grafen Josef Tbun-Hobenstein Excellenz; Grafen Franz Tbun-Hobenstein j.; Baron Benjamin Delessert zu Paris;nbsp;Graten Josef Nostitz-Rliinek, Prasidenten am b. M.; Baron Kotz-Dobrz, k. k. Gubernialrathe; Dr. Pr. Zeidler,nbsp;inful. Pralaten des Sliftes Strahow zu Prag, und Hrn. Ritter von Schreibers zu Wien fiir die viele mirnbsp;erwiesene Giite meinen innigsten Dank zu sagen. So auch Hrn. Robert Brown zu London, und meinennbsp;innigst verehrten Freunden und Gönnern den Herren Prof. Dr. Endlicher zu Wien und Prof. Dr. Kunibnbsp;zu Berlin. Ferner gewahrten mir reiche und zuvorkomraende Unterstiitzung folgende bochgeehrte Freundenbsp;und Herren: Herr Rev. M. J. Berkeley zu Kings - Cliff, Wansford, England; Hr. Dr. Binder, Ph. M. zunbsp;Elbogen in Bobmen; Hr. Garten - Director Birnbaum zu Prag; Hr. Col. Bory de St. Vincent zu Paris;nbsp;Hr. Prof. Adolphe Brongniart zu Paris; Hr. Prof, Dr. Bernhard Cotta zu Freiberg; Hr. Prof. Fée zunbsp;Strassburg; Hr. Dr. Fenzel, Custos zu Wien; Hr. Prof. Gaudichaud zu Paris; Hr. Hauptmann A. vonnbsp;Gutbier zu Zwickau in Sachsen; Hr. Gubernialrath Hawle zu Prag; Hr. Dr. Hornes zu Wien; Hr.nbsp;Prof. Dr. Kosteletzky zu Prag; Hr. Architect Kraner zu Prag; Hr. Dr. Montague zu Paris; Hr. Berg-meister Müksch zu Pilsen; Hr. Custos Partsch zu Wien; Hr. Prof. Dr. C. B. Presl zu Prag; Hr. Fiscal-

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VIII

adjunct Preissler zu Prag; Hr. Dr. Gustav Reuss zu Bilin; Hr. Prof. Dr. Schimper zu Strassburg; Hr. Berg-meister Schopf zu Wranowitz; Hr. Prof. Zippe und Hr. Dr. Zobel zu Prag, denen ich hierrait meine innigste Verehrung und Dankbarkeit bezeige und zu Gegendiensten verpflichtet bleibe. Mein verehrter Freund, Herrnbsp;Clemens Bachofen von Echt, batte die Giite, eine kleine Zahl mir besonders beachtenswerth erscheinendernbsp;Pflanzenreste einer chemischen Untersuchung zu unterwerfen, und deren Resultate mir gütigst mitzutheilen.nbsp;Zugleich bin ich so frei zu bemerken, dass sowohl mein verehrter Freund als auch ich genau wissen, dassnbsp;man bei chemischen Untersuchungen vorweltlicher Pflanzenreste keine analytischen Resultate erwarten darf,nbsp;wie sie die Analyse einfacher Mineralien geben muss, und dass diese Untersuchungen nur gemacht wurden,nbsp;urn zu ermittein, ob sich überhaupt organische Substanzen fmden, oder ob solche zerstört und die organischenbsp;Form durch chemisch eingelagerte Substanzen vicarirt wurde. Ich wahne diese Anforderungen erfüllt, undnbsp;bitte den Leser, auch diese kleine Abhandlung mit gewohnter Güte aufzunehmen, und mein Schlusswort alsnbsp;Resultate langjahriger Studiën mit Milde zu betrachten.

Wahrend des Druckes des letzten Bogens erhalte ich Herrn Pr. Unger’s Synopsis plant, fossilium 1845, und der verehrte Leser verzeihe daher, wenn ich von dieser Aufzahlung wenig Gebrauch mehr machennbsp;konnte, und ich nur noch durch diese schone Arbeit die Bestatigung der aus meinen Untersuchungen ge-zogenen Schlussfolgen entnehme.

Prag, im Juli 1845

Corda.

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Einleitung.

Dieses Buch hatte vielleicht einen andern Titel verdient, und nur Furcht oder Scheu vor vielversprechenden und wenignbsp;rechtfertigenden Titelblattern hat mich bewogen, das Wort „Bei-trage“ zu wahlen; nur hitte ich den Leser, diese kleinen Bestenbsp;vergleichender Phytotomie als wirkliche Beitrage zurKenntniss dernbsp;Pflanzen früherer Vegetationsperioden zu betrachten. Für Kundenbsp;einer verschollenen Welt, die wir gleichsain aus ihren Trümmernnbsp;auferstehen lassen, kann der einzelne Naturforscher ebenfalls nurnbsp;Trümmer bieten, und ich babe mich bemüht, diese Trümmer sonbsp;genau zu bestimmen und zu untersuchen, wie es mir als armen,nbsp;völlig vereinzelten Menschen möglich ward. Waren mir neben dernbsp;reichen Sammlung des böhm. National-Museums noch die Schatzenbsp;von Berlin, Paris und London zu Gebote gestanden, und hatte ichnbsp;die mir stets so liberal geöffneten reichen Sammlungen des Wienernbsp;k. k. Hof-Naturalienkabinettes noch mehr und intensiver benützennbsp;können, als es wegen der grossen Entfernung und anderer Hin-dernisse möglich war: so hatte ich wahrscheinlich die Zahl dernbsp;für anatomische üntersuchungen brauchbaren Pflanzenreste, welchenbsp;in den alteren Formationen gefunden worden sind, verdoppeln odernbsp;¦verdreifachen können, aber „der Arme kocht mit Wasserquot;, undnbsp;ich habe daher nur jene Beste untersucht und gezeichnet, welchenbsp;mir zuganglich wurden, oder welche ich selbst entdeckte.

Pflanzenreste der böhmischen Steinkohlenformation hatten schon seit langerer Zeit meine ganze Aufmerksamkeit gefesselt,nbsp;und namentlich waren es die Beste, welche ich auf Badnitz undnbsp;Swina gefunden hatte, und welche fast vollkommen erhaltene mi-kroskopische Structur zeigten. Ihr Yorkommen im Kohlensandsteinenbsp;war für mich um so interessanter, als ich bis dahin Structurver-haltnisse nur in verkieselten Hölzern gefunden hatte. Mein Eifer fürnbsp;dieses Studium wurde noch erhöht, als ich meineSkizzen zur ver-gleichenden Phytotomie geschrieben hatte, und meine dort gegc-bene Deutung der Lepidodendra und SigiUariae vielfach angefoch-ten wurde. Gleichzeitig machten ich und andere Forscher diesenbsp;Ansichten vollauf bestatigende Entdeckungen, wodurch ich gleich-sam unwillkürlich zur Wiederholung und Verificirung meiner frü-heren Ansichten und Dcutungen geführt wurde.

Bei einem Aufenthalte zu Wien hatte Herr Custos Partsch die Güte, mir alle jene Materialien, welche ich für meine Arbeitnbsp;nöthig erachtete, vorzuleihen, wofür ich Demselben hier meinennbsp;öffentlichen Dank sage. Herr Dr. G. Beuss zu Bilin theilte mirnbsp;mehre interessante Starrsteine mit, und Hr. Hauptmann v. Gutbier,nbsp;Herr Bergmeister Schopf und Herr Director Müksch bereicher-ten meine Sammlungen mit Einzelheiten, wahrend Herr Professornbsp;Zippe die reichen, unter seiner Leitung stehenden Sammlungennbsp;mir vollkommen ölfnete. Mein Freund Prof. Dr. B. Cotta zu Tha-rand theilte mir eine Protopteris und einen Psaronius mit, und durchnbsp;die Güte Sr. Magn. des Hochwürd. Pralaten des Pramonstratenser-Stiftes Strahow, Dr. Pr. Zei dier, erhielt ich einen bedeutendennbsp;Zuwachs, und vom Herrn Kreishauptmann Hawle das seinen Namen tragende Farnkraut aus seiner reichen Privatsammlung. Ichnbsp;sage hiermit allen diesen Herren meinen innigsten Dank, und Hrn.nbsp;Prof. Dr. C. Presl , Herrn Prof. Dr. Kosteletzky, meinemnbsp;Freunde Herrn Dr. Zobel, Herrn Fiskaladjuncten Preisler undnbsp;Herrn Gartendirector Birnbaum danke ich herzlich für ihre sonbsp;gütige Unterstützung.

Die Gründe, welche mich zur Herausgabe dieses Buches bewogen haben, sind dieselben, welche es wünschenswerth machen, eine fast zehnjahrige Arbeit veröffentlicht zu sehen. Ich fürchtete,nbsp;die Arbeit werde zu umfangreich, und meine, zwar anfiinglichnbsp;sehr beschrankten, Arbeitsplane fingen an sich zu multipliciren,nbsp;und das Materiale sich zu mehren, und daher beschrankte ichnbsp;mich abermals auf das ursprüngliche und streng abgesteckte Terrain, und aus dieser ürsache sind alle üntersuchungen tiber fos-sile Hölzer und Pflanzenreste der jüngeren Formationen weggeblie-ben; ja ich entschloss mich endlich die höchst interessanten, nochnbsp;mikroskopische Structur zeigenden Samen der Tertiarzeit ebenfalls wegzulassen, so wie auch die Üntersuchungen, welche ichnbsp;über die Coniferen der Steinkohlenepoche und über die gesammtennbsp;Lepidodendra, Sigillarien, Ulodendra und Megaphyta gemacht hatte.nbsp;Ich fand es nöthig, auf den Preis des Buches Bücksicht zu nehmen,nbsp;und aus demselben Grunde sind auch die Abbildungen mindernbsp;glanzend und minder kostbar geworden, obgleich denselben an

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Treue und Riclitig-keit der Zeichnung nichts entzog-en wurde; uni so mehr, da ein grosser Theil derselben unter meinen Augen, aufnbsp;meiner Stube, vonHerrn Max Dormitzer, einem jungen, tuchtigen naturhistorischen Zeichner, den ich Jedermann empfehlennbsp;kann, oder von mir selbst lithographirt wurden. Da ich nur ein-zelne Gattungen bearbeitet habe, so habe ich vorzüglich solchenbsp;gewahlt, welche ich in sehr vollkoinmenen oder sehr gut für ini-kroskopische Untersuchungen geeigneten Exemplaren besitze, z. B.nbsp;Lomatofloyos, oder solche, die ein besonderes anatomisches Interesse erregen, wie Diploxylon, Myelopithys und Sigillaria, odernbsp;solche, deren Structur mir von den bereits bekannten und densel-ben Namen führenden Pflanzen verschieden schien, wie Stigmaria;nbsp;oder ich wahlte kleine Gattungen für monographische Bearbeitung,nbsp;wie ich es hier mit den deutschen Psaronien wagte, oder mit dennbsp;Gattungen Protopteris, Zippea, Diplotegium und Tempskya that. —nbsp;Dass ich bei Sigillaria und Sagenaria den vereinzelt beschriebe-nen Arten keine Synopsis specierum folgen liess, hoffe ich, wirdnbsp;mir Niemand verargen, da solche Arbeiten mir völlig überflüssignbsp;erscheinen, nachdem unser hochverehrteFreund, Herr Prof. Adolphe Brongniart, alle bisher bekannte Arten in der Histoirenbsp;des Végétaux fossiles beschrieben und abgebildet hat, und Jedermann sehr leicht einsehen wird, wie armlich und wie irreleitendnbsp;bei Versteinerungen überhaupt, und namentlich bei Pflanzenresten,nbsp;solche Beschreibungen sind, sobald sie der Abbildungen entbeh-ren. Uiberhaupt hasse ich alle Wortkramerei und alle Versuche,nbsp;welche der Wissenschaft durch ihre Einführung olfene Schwachennbsp;bieten, wie es blosse diagnostische Beschreibungen fossiler Bestenbsp;thun müssen.

Dass ich hin und wieder, um mich zu verstandigen, einige neue Termina geschaffen habe, bitte ich, mir zuverzeihen. Woesnbsp;nicht unumganglich nothwendig gewesen war, dort habe ich esnbsp;sicher unterlassen, und habe mich nur an die in meinen Skizzen zurnbsp;Phytotomie u. s. w. gebrauchten Termini gehalten. Die Terminologie der Anatomie jetztweltlicher Pflanzen liegt noch sehr imnbsp;Argen, und ich fürchte, es dürfte noch lange dauern, bis sich fürnbsp;dieses Fach ein Linné ausbildet, und die dann ihm zu Theil ge-wordene Arbeit dürfte eine Art herkulischer Arbeit werden. Bisnbsp;dahin sei mir meine Special-Terminologie verzieken, um so mehr,nbsp;als ich mich jetzt nicht in Umstanden befinde, welche mir gestat-teten, die ganze Literatur der Phytotomie zu überblicken und sonbsp;gleichsam für mich eine Geschichte dieser Wissenschaft zu schaffen. Leider fühle ich den Mangel einer reichen wissenschaftlichennbsp;Bibliothek schwer, und dadurch wird es mir auch unmöglich, einennbsp;vollstandigen Uiberblick der Geschichte der Anatomie vorweltlichernbsp;Pflanzen zu erhalten.

Wenn ich hier wage, von einer Geschichte der Anatomie vorw^eltlicher Pflanzen zu sprechen, so wird man bei der Jugendnbsp;dieses Zweiges der Wissenschaften nur Fragmente erwarten, undnbsp;mit Recht; denn die ersten wirklichen Versuche, Theile vorweltlicher Pflanzen mikroskopisch zu betrachten, fmden wir bei Hooknbsp;in der Micrographia, 1687. p. 107., der es versuchte, verkiesel-tes Holz und Holzkohle zu vergleichen. Von einer wirklichen ana-tomischen Vergleichung ist aber noch keine Rede. Aber von Hooknbsp;bis auf Herrn Dr. Ant. SprengePs Commeniatio de PsaroUthis,nbsp;ligni fossilis genere. Halae, 1828. fmden wir keinen Beobachter,nbsp;welcher fossile Hölzer mit Hilfe des Mikroskopes zu analysirennbsp;versucht hatte. Herr Dr. Anton Sprengel untersuchte zuerstnbsp;mehre verkieselte Baumfarren und Palmenarten, und zeichnetenbsp;mehre derselben für jene Zeit recht gut auf der dem Schriftchennbsp;beigegebenen Tafel. Ihm folgte bald Herr Henry T. M. Withamnbsp;of Lartington mit einer trelflichen Schrift: Observations onnbsp;Fossil Vegetables, im Jahre 1831, und hier wurde das erste Malnbsp;eine strenge Vergleichung mit der Structur jetztweltlicher Pflanzennbsp;angeregt. Herr Witham war der erste, welcher dünne Schnittenbsp;der fossilen Hölzer anfertigen liess , und so erst gleichsam dernbsp;Beobachtung den Weg bahnte. Gleichzeitig begannen die Herrennbsp;Bindley und William Hutton die Verölfentlichung ihrer Fossilnbsp;Flora of Great Britain, und wandten die Methode des Hrn. Witham vorzüglich für Untersuchung der Coniferen-Hölzer und dernbsp;Stigmaria an.

Wahrend in England die neue Untersuchungsmethode durch Herrn Witham weiter ausgebildet wurde, hatte mein verehrtcrnbsp;Freund, Dr. Prof. Bernhard Cotta zu Tharand, die prachtigenbsp;und artenreiche Sammlung der verkieselten Hölzer seines Vatersnbsp;einer genauern Untersuchung unterzogen, und veröffentlichte seinnbsp;vielbekanntes Werk: Die Dendrolithen in Beziehung aufnbsp;ihren inneren Bau. Dresden und Leipzig, 1833. Hier wurdennbsp;das erste Mal die Psaronius-Arten etwas genauer unterschieden,nbsp;und die Analyse so weit ausgedehnt, als solches die Anwendungnbsp;der Loupe erlaubte. Aber schon im nachstfolgenden Jahre ver-öffentlichte Herr Witham sein trelfliches Werk: The internalnbsp;Structure of fossil Vegetables found in the Carboniferous andnbsp;Oolitic Deposits of Great Britain. Edinburgh, 1833. Hier wurdennbsp;lebende und fossile Pflanzen in Quer- und Langsschnitten vergli-chen, und die dem Buche beigegebenen sechzehn Tafeln Abbildungen sind gut gezeichnet und trefflich ausgestattet. Leider scheintnbsp;der Herr Verfasser die grossen deutschen phytotornischen Arbeitennbsp;der Herren Kieser, Link, Meyen und Mohl nicht gekannt zunbsp;haben, und er beschrankt sich auch nur auf die Untersuchung dernbsp;Coniferen, einiger Dikotylenholzer, einiger Palmen und der Ana-bathra. Höchst beachtenswerth war jedoch für diese Zeit die erstenbsp;Analyse des Lepidodendron Bar cour Hi, und die Auffmdung dernbsp;Structur der Bovey- und Cannel-Coal, wodurch der Ursprungnbsp;dieser Kohlenarten aus Coniferenhölzern unmittelbar nachgewiesennbsp;wurde. Die von Witham angeregte Untersuchung führten dienbsp;Herren Bindley und Hutton in der Fossil Flora zeitweilig weiternbsp;durch, und ich wagte im Jahre 1836 den ersten Versuch, Skizzennbsp;zur vergleichenden Phytotomie vor- und Jetztweltlicher Pflanzen-stamme zu schreiben. Ein Versuch mit geringen Hilfsmitteln, annbsp;der reichen Sternberg’schen Sammlung unternommen, der meinemnbsp;hohen Gönner, dem sel. Graf Sternberg, so gefiel, dass er ihnnbsp;der Aufnahme in die Flora der Vorwelt würdigte, wo er 1838


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erschien, aber leider mit sehr wenigen Zeichnungen begleitet. leb versuchte dort alle bis dabin an fossilen Hölzern beobachtetennbsp;Facta systematisch zu umfassen und mit analogen Theilen undnbsp;Organen der Pflanzen der Jetztwelt zu vergleichen. Gleichzeitignbsp;entdeckte der sel. Zenker Farnkrautfrüchte (s. Linnea, 1837.nbsp;Heft IV.), und im Jahre 1841 veröffentlichte Herr Prof. Dr. Goep-pert die Gattungen der fossilen Pflanzen mit trefilichennbsp;mikroskopischen Analysen, namentlich mit Farnkrautfrüchten undnbsp;der Anatomie der SHgmaria ficoides. Er zeichnete ferner Ober-haut und Stomata der fossilen Fame und Pollen der in der Braun-kohle haufig vorkommenden Blüthenkatzchen einer Bctula- undnbsp;Alnus-Art Ich habe hier auf die wichtigsten Vorarbeiten aufmerksamnbsp;gemacht, die der letzten trefflichen Arbeit des Herrn Adolphenbsp;Brongniart vorausgingen, und bin nun so frei, diese selbst zunbsp;betrachten. Herr Brongniart hat in den Observations sur lanbsp;structure intérieure du Sigillaria elegans comparée d celle desnbsp;Lepidodendron et des SHgmaria et d celle des Végétaux vivantsnbsp;(s. Archives du Muséum d’histoire naturelle. Tom. I. 1839) dienbsp;tüchtigsten und schönsten Analysen vorweltlicher Pflanzen gegeben,nbsp;und sie dürflen allen spateren Arbeiten als treffliches Muster dienen. Sigillaria elegans, SHgmaria ficoides und Lepidodendron Har-courtii sind nach den schönsten und bestens conservirten Exemplaren untersucht, und trelflich gezeichnet, und wenn ich auch mitnbsp;des Herrn Professors Vergleichungsmethode nicht einverstandennbsp;sein kann, so muss ich die Mühe, die Tüchtigkeit der Arbeit undnbsp;die Ausstattung bewundern, und der Hr. Professor Brongniartnbsp;verzeihe, wenn ich diesem Werke zwei seiner Tafeln der Sigillaria entlehne, um dieselben mit einigen lebenden Pflanzenformennbsp;anatomisch zu vergleichen.

So standen die wichtigsten Vorarbeiten zur Anatomie der Pflanzen der Vorwelt, als ich die hier folgenden Analysen einigernbsp;weniger Pflanzen unternahm, und ich sehe mich hier verpflichtet,nbsp;über die Art und Weise dieser Untersuchungen dem geehrten Lesernbsp;einige nothwendige Aufschlüsse zu geben.

Das Buch selbst ist auf eigenthümliche Weise entstanden. Ich halte bereits seit dem Jahre 1831 die baumartigen Farnkrauter zumnbsp;Gegenstande meiner Untersuchungen gewahlt, und Mangel an lebenden Arten brachte mich auf die Idee, die fossilen zu untersuchen.nbsp;Ich zeichnete inFolge dieser Ansicht alle mir zuganglichen Staar-sleine und alle anderen Beste baumartiger Fame, und so entstandnbsp;ein Heft Zeichnungen und Analysen in einer Form, die ich selbst,nbsp;wegen Umfang und Kostspieligkeit, zur Herausgabe untauglich an-sah, und auf deren Erscheinen ich nie rechnete. Meine freudigenbsp;Uiberraschung brauche ich dem Leser kaum zu schildern, als Hr.nbsp;Buchhandler Tempsky mir im Laufe des Jahres 1843 eröffnete:nbsp;„Er wolle meine Beitrage zur Flora der Vorwelt herausgeben“,

und ich sage hiermit meinem verehrten Freunde meinen herzlich-sten Dank.

Wie ich aber in den dreissiger Jahren zur Untersuchung der verkieselten Hölzer schritt, da sah ich bald, dass dieselben eben-falls geschnitten und polirt sein mussen, und in jener Zeit warnbsp;meine Stellung von der Art, dass sie solche bedeutende Auslagennbsp;sehr selten erlaubte, und auch dann noch fehlte es an tüchtigennbsp;und folgsamen Steinschneidern, wenn nicht theilweise das Materialnbsp;und sicher das darauf verwendete Geld verloren sein sollte. Ichnbsp;machte in Folge Geldmangels eine Menge Versuche, um, ohnenbsp;dünne Platten zu schneiden, die kieseligen Versteinerungen zunbsp;untersuchen, und bald gelang mir eine für das mir zu Gebote stekende Material höchst brauchbare Untersuchungsart. Die von mirnbsp;untersuchten böhmischen Staarsteine sind im Allgemeinen sehrnbsp;schlecht conservirt, und waren vor ihrer Durchdringung mit Kiesel-erde sehr stark macerirt und theilweise verfault. Sie zeigen innbsp;diesem Zustande dem unbewaffneten Auge und imter der Loupenbsp;sehr deutliche Structur; aber wie man sie zu dunnen, durchsich-tigen Platten geschnitten hat, verschwindet die Deutlichkeit dernbsp;Structurverhaltnisse schon bei sehr schwachen mikroskopischennbsp;Vergrösserungen, und die Zeichnung der Zeilen und Gefasse wirdnbsp;fast unmöglich. Ich erkannte bald, dass die Erforschung der Slruc-turverhaltnisse der fossilen Baumfarne keine sehr grossen Vergrösserungen erheischt, und nun untersuchte ich die einfach quernbsp;oder langs geschnittenen opalisirten Hölzer mit 40 — GOmaligernbsp;Diametralvergrösserung mit meinem von Schiek gefertigten Mi-kroskope bei Lampenlicht, und nachdem ich noch für minder gutnbsp;polirte Objecte eine dünne Bedeekung von Oei, Balsarnum cana-dense, und spater bloss von einer dünnen Auflösung arabischennbsp;Gummi’s anwandte, fand ich diese Art von Untersuchung für meinenbsp;Zwecke und die hier beifolgenden Zeichnungen zureichend.

Die in den verkieselten Hölzern beobachtete Structur bewog mich im Jahre 1835 auch die Versteinerungen des Kohlensand-steines und des Kohlenschiefers genauer zu untersuchen, und zunbsp;meinem Vergnügen fand ich die Structurverhaltnisse einiger weniger Arten fast eben so gut erhalten, als ich sie bei den verkieselten Baumstammen gesehen hatte. Ich fand vorerst Zellgewebenbsp;an Artisia approximata, Oberhaut und Stomata an Flabellaria bo-rassifolia, Staramtextur an Cycadites columnaris, Cordai, und treff-lich erhaltene Treppengefasse im Holzcylinder von Calamoxylon.nbsp;Durch so glückliche Funde ermuntert, wandte ich nun meine ganzenbsp;Aufmerksamkeit den Versteinerungen der alten Steinkohle und desnbsp;sie begleitenden Sandsteines zu, und bei einiger Uibung sah ichnbsp;bald, dass nicht die grossen Beste und ausserlich sehr gut erhal-tenen Stamme auch Textur zeigen, nein, ich fand, dass die kleinennbsp;Trümmer und die im Sphaerosiderit eingeschlossenen unschein-baren Fragmente die lohnendste Ausbeute gewahren, und nun fandnbsp;ich bei eingetretener grösserer Uibung allenthalben Structur odernbsp;deren Beste. So waren binnen wenig Jahren die hier gezeichne-ten und beschriebenen Beste entdeckt, und da mich die bei Untersuchung der verkieselten Hölzer gemachten Erfahrungen leite-ten, so versuchte ich die Sandsteinreste zu schleifen und mit Fir-niss und spater mit Auflösungen von Gummi arabicum zu über-ziehen, wodurch die fehlende Politur ersetzt und Geld und Zeitnbsp;vielfach erspart wurden. Suchl man bei Versteinerungen des Koh-lensandsteines und der Sandsteine überhaupt nach Structur, so


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darf man sich nur die Mühe, Hunderte von Trümmern zu unter-suchen, nicht verdriessen lassen, und man wird sicher durch sehr interessante Entdeckungen endlich die darauf verwendete Mühenbsp;reichlich belohnt erhalten. Bei den in Böhmen vorkommenden vcr-kieselten Hölzern machte ich die Bemerkung, dass sie durchschnitt-lich in Bezug mikroskopischer Structur unvollkommener, ja schlech-ter erhalten sind, als die Sandsteinversteinerungen, und dass beinbsp;letzteren die Structurverhaltnisse weit deutlicher zu sehen undnbsp;leichter zu untersuchen sind, da die im Sandsteine eingeschlosse-nen Zeilen und Gefasse verkohlt und daher Schwarz sind, wahrendnbsp;die Zellsubstanz und die Gefasse bei den verkieselten Pflanzen-resten vor der Versteinerung langer Maceration, und oft einernbsp;theilweisen chemischen Auflösung unterworfen waren, wodurch dienbsp;Zellwande theilweise zerstört oder in der Versteinerung höchstnbsp;undeutlich geworden sind.

Bei den Resten des Kohlensandsteines und des Sphaeroside-rites sieht man die 'Wande der Zeilen und Gefasse, da sie dunkel-schwarz oder braun sind, und das Versteinerungsmaterial licht gefarbt oder grau ist, sehr deutlich, wahrend dieselben Organe innbsp;den Kieselverstelnerungen gewöhnlich die Farbe und oft auch dienbsp;Durchsichtigkeit des Achates, der sie einschliesst, angenommennbsp;haben, und dadurch für den Beobachter minder deutlich sichtbarnbsp;geworden sind. Durch die schwarze Farbe der ersteren treten dienbsp;Zellwande stark und augenfallig hervor, wahrend sie bei den Kie-selversteinerungen oft schwer sichtbar sind, und ich habe bei allennbsp;Sandsteinversteinerungen die Starke der Zellwande, den Contrastnbsp;der Farben und die eigenthümliche Steifheit in den hier beifolgen-den Tafeln so gut als möglich wiederzugeben gesucht.

Naclidem ich an Calamoxylon und bald darauf an Diploxylon so trefflich erhaltene Structurverhaltnisse erkannt hatte, so ver-legte ich mich im Jahre 1836 einzig auf die Auffindnng derselbennbsp;bei anderen Arten, und wenige Monate vor meines hohen Protectors Tode entdeckte ich im Steinbruch Chomle auf der Herrschaftnbsp;Radnitz einen ganzen Stamm von Lomatofloyos crassicaule, undnbsp;erhielt von dein Besitzer, Sr. Exc. Graf Caspar Sternberg, dienbsp;Erlaubniss, denselben nach meinen Vorschriften entblossen zu lassen. Dadurch wurde es mir allein möglich, die gewiss denkwür-digen Fragmente, welche die fünf ersten Tafeln dieses Buches ent-halten, zusammenhangend und vollstandig aufzufinden und zu untersuchen. Gleichzeitig entdeckte ich sporenhaltende Farnkraut-früchte im Sphaerosiderit, und fand trefflich erhaltene Querschnittenbsp;der RhacMs einiger Fame. Aber noch waren keine Staarsteine innbsp;der Kohle und dem Kohlensandsteine entdeckt, und urn zu wissen,nbsp;ob die Stamme baumartiger Fame in der Vorwelt ausschliessendnbsp;dem Rothtodtliegenden angehören, untersuchte ich von neuem allenbsp;mir zuganglichen Sammlungen und die Fundgruben unserer Berg-werke selbst, und nicht lange, so entdeckte ich im Kohlensandsteine von Chomle den ersten Psaronius, den ich Psaronius radni-censis fs- Taf. XXXI.) nannte. Wie der erste wahre Psaroniusnbsp;gelünden war, so wurden im nachstfolgenden Jahre und im Jahrenbsp;1843 unter den Trümmerhaufen des Steinbruchs zu Chomle auchnbsp;noch Psaronius pulcher, Ps. arenaceus und carhonifer entdeckt,nbsp;und ein ehemallger Musaceites als rinde- und wurzelloses Stamm-stück eines Psaronius erkannt, und durch diese Analogie der Ver-steinerungen glaubte ich auch die innige Verwandtschaft der heidennbsp;Formationsglieder, namlich des Rothtodtliegenden und des Kohlensandsteines vollkommen bestatigt zu finden.

Wenn man die im Kohlensandsteine enthaltenen Versteine-rungen mit Textur sorgfaltig untersucht, so findet man, dass sie nur stets sehr fragmentarisch erhalten sind, dass die weicherennbsp;Gewebe grösstentheils zerstört sind, und ich habe selten mehrenbsp;Zolle lange Stammstücke mit vollkommen erhaltenen Gefassen, undnbsp;nur noch kleinere mit Zellgewebepartien angetrolfen. Der Sand-stein, worin man deutliche Textur zu finden boffen darf, mussnbsp;feinkörnig und ziemlich hart sein, denn im entgegengesetzten Falienbsp;war die Infiltration der Masse in die Gewebe der Pflanze un-möglich. Ich habe auch bemerkt, dass die grossen weiten Treppen-gefasse fast stets sehr gut erhalten sind, wahrend die Zeilen seltennbsp;auf ein bis zwei Zoll Tiefe vollkommen infiltrirt sind, da ihrenbsp;Wande wahrscheinlich der körnigen Infiltrationsmasse zu kraftigennbsp;Widerstand leisteten, und entweder zerstört oder comprimirt wurden, und in Folge der Comprimirung findet man oft, und so zu sagennbsp;fast stets an einem der Enden der Versteinerung die ganze Massenbsp;in Kohle verwandelt, structurlos oder zerworfen. Man kann beinbsp;sehr aufmerksamer Betrachtung ferner an den Versteinerungen desnbsp;Kohlensandsteines, und namentlich an den trefflich erhaltenen Exemplaren von Chomle oder Radnitz, gewissermassen zwei Zeitmomentenbsp;des Vorganges der Versteinerung beobachten, und deutlich unter-scheiden, ob die Pflanze dieser Versteinerung von dem sie uin-hüllenden und durchdringenden Sandsteinmateriale plötzlich bedecktnbsp;wurde, oder ob sie früher gefault und gerollt wurde, ehe sie innbsp;den Zustand überging, in welchem man sie fand. Im erstern Falienbsp;findet man oft die Substanz kaum verandert, sondern einfach ge-trocknet und gleichsam im Sandsteine eingelegt, und ich sah Schup-pen von Lomatofloyos, welche sich vom Muttergesteine loslösten,nbsp;braun und durchscheinend waren, und welche zwischen den beidennbsp;Hauten (der ausseren und der inneren Wand der Schuppe) nochnbsp;Reste vertrockneter, durch Chlorophyll grünlich gefarbter und mitnbsp;Amylonkörnchen vermischter Zellsubstanz (s. Taf. I. Fig. 11. undnbsp;12.) enthielten. Die Chlorophyllkörnchen waren zerfallen und imnbsp;Aether bereits unlöslich; die Starkmehlkörnchen aber zeigten nochnbsp;Spuren der Schalenbildung gleich dem fast eben so grossen Körn-chen der Gerste, aber Jodlösung farbte sie nicht mehr blau, sondern röthlich und spiiter braun. Die Oberhaut derselben Schuppenbsp;war vollkommen erhalten, und zeigte die Spaltöffnungen (Taf. I.nbsp;Fig. 10.) ausserst deutlich, aber an allen Schuppen, wo sich die-selbe vom Steine ablösen liess, löste sie sich beim Trocknen selbst,nbsp;und zerfiel in kleine Fragmente, ganz so, wie es die Haut dernbsp;zwei in demselben Steinbruche gefundenen Scorpioniden that. Sonbsp;vollkommen erhaltene Reste sind jedoch ausserst selten und gewöhnlich klein und unansehnlich.

Das Einhüllen der Pflanzen durch die den Sandstein bilden-


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den Stoffe sieht man auch sehr deutlich an den noch aufrecht stellenden Baumstiimmen zu Chomle und Swina , welche ebenfallsnbsp;nicht gerollt, sondern an der Stelle, wo sie einst wuchsen, be-graben wurden. Einige derselben sind trefTlich erhalten, völlignbsp;rund, mit deutlichen, im Gestein verfolgbaren Wurzeln und mitnbsp;theilweise erhaltenen Aesten und Blattern. Ich sah ein trelFlichnbsp;erhalteues, in der Mitte umgebrochenes Lepidodendron, dessennbsp;unterer Stamm ausgefüllt war, und dessen Krone in der am Bruchenbsp;die Langsaxe des Stammes schneidenden Gesteinschichte verkohltnbsp;lag, mit zahllosen, vielfach verschlungenen Aesten und gut erhaltenen Blattern. Andere solche stehende Stamme scheinen frühernbsp;abgestorben, ausgefault und nach und nach umhüllt worden zunbsp;sein, wahrend ihr oberes offenes Ende lange noch über die sienbsp;bereits einhüllende Versteinerungsmasse emporragte, und spaternbsp;mit anderen, gewöhnlich ganz heterogenen Körpern, mit Pflanzen-und Thierresten, mit Gerölle und Mulm ausgefüllt wurde. Warennbsp;diese Stamme Saftgewachse, so findet man an ihrer Basis gewöhnlich noch Beste ihres Holzcylinders, und dieser ist dann bei ent-sprechendem feinkörnigem Versteinerungsmateriale fast stets trelT-lich erhalten. Einem solchen Stamme verdanke ich die trefflich erhaltenen Beste von Diploxylon cycadeoideum (s. Taf. X.) u. v. a.

Im zweiten Falie, wenn die Pflanzen vor der Petrificirung gerollt und lange Zeit gefault sind, so findet man nur wenige ihrernbsp;Organe zur Untersuchung, und noch seltener zur mikroskopische inbsp;Analyse geeignet. Gewöhnlich sind sie flach und comprimirt; sindnbsp;es Saftpflanzen gewesen, so findet man selten ihren Holzcylindernbsp;oder andere Organe, oder diese sind so verschoben und comprimirt, dass man oft weder ihre Stellung, noch ihre Form mit Si-cherheit ermitteln kann. Sie sind oft von anderen Pflanzenrestennbsp;durchsetzt, aber sie enthalten fast nie eigentliche Einschlüsse, wienbsp;sie die aufrechtstehenden Baume so oft und so trefflich erhaltennbsp;bewahren. Aber auch bei so schlecht conservirten Exemplaren ge-lingt es oft noch, Structurverhaltnisse zu ermitteln, und nur ge-rollten Stammstücken von Stigmaria ficoides verdanke ich den gutnbsp;erhaltenen Holzcylinder dieser Pflanze. Oft findet man ganze Lagernbsp;von Pflanzentrümmern zwischen den Schichten des Kohlensandstei-nes, und diese leider selten vorkommenden Falie haben mir stetsnbsp;sehr gut erhaltene Fragmente geliefert. Aus solchen Trümmer-anhaufungen sind mein hier abgebildetes Leptoxylon und Heteran-gium, Psaronius arenaceus und Ps. radnicensis und Ps. musae-formis. Am ergiebigsten jedoch für mikroskopische Forschungennbsp;sind die kleinen Sphaerosiderite im Hangenden oder im Liegendennbsp;der Kohlenflötze, und namentlich reich sind dieselben in Bfaz annbsp;lür mikroskopische Untersuchungen geeigneten Bruchstücken vonnbsp;Farnen und anderen Pflanzenresten der Secondar- und Flötzperiode.nbsp;In diesen fand ich die hier abgebildeten schönen Ouerschnitte dernbsp;Blattstiele vieler Fame, und die Früchte einer Gleicheniacée,nbsp;die ich Chorionopteris nannte, welche im Ouerschnitte die Kapselnnbsp;und darin die Sporen deutlich zeigen. Ich habe diese schönennbsp;fragmente wahrend rneiner deutschen und franzosischen Beise so-wohl, wie allen mich zu Prag seit mehren Jahren besuchenden

wissenschaftlichen Freunden gezeigt, und werde mich freuen, dieselben allen mich Besuchenden noch künftig zeigen zu können.

In Sphaerosideriten habe ich oft alle festeren Elementarorgane gefunden, und sowohl die Gefasse, wie auch die Zeilen und derennbsp;Wande waren theilweise vollkommen erhalten. Bei Selenopterisnbsp;radnicensis sah ich die lichtbraun verfarbte Zellwand sich wahrend des Gummirens aufrollen und ablösen, und nur wenige Bestenbsp;derselben hafteten fest am Muttergesteine. Fast eben so verhieltennbsp;sich bei dieser wie bei andern Arten die Gefasse. Im frischennbsp;Bruche fand ich die Gefasswande der porösen (s-Taf. LII.Fig. 6.7. 8.)nbsp;sowohl, wie auch der Treppengefasse (s- Taf. XV. Fig. 4.) vollkommennbsp;erhalten und fast stets glanzend schwarz. An der Luft und oft schonnbsp;wiihrend des lliberziehens mit Firniss oder Gummilösung losten sienbsp;sich jedoch ab, und ihr heller, oft braunlicher, oft kaum gefarbternbsp;Abdruck blieb auf dem Gesteine deutlich sichtbar zurück.

Die hier fragmentarisch geschilderten Vorgange sind von jenen bei der Verkieselung Statt gefundenen sicher verschieden gewesen, und da ich hier nicht beabsichtige, eine Theorie des Vor-ganges bei der Versteinerung zu schreiben, sondern nöthig fand,nbsp;die Fundorte der hier zum erstenMal beschriebenen Beste genauernbsp;zu schildern, so glaubte ich auch gleichzeitig dem Forscher undnbsp;Leser eine Schilderung des Zustandes, in welchem ich diese Bestenbsp;gefunden habe, schuldig zu sein, und ich bitte, diese schwachenbsp;Schilderung als den guten aber schwachen Willen statt der kraf-tigeren That liebevoll aufzunehmen.

Nachdem ich den verehrten Lesern diese allgemeinen Arten ihrer Conservirung, ihres Schllffes und der Praparationsmethodenbsp;für die Untersuchung behufs mikroskopischer Zeichnung, und ihrnbsp;Vorkommen gegeben habe , finde ich mich verpflichtet, auch dienbsp;Methode der Zeichnung, die ich bei den hier angeschlossenen Ta-feln befolgte, in Kürze zu berühren, und einiger weniger leiten-der Grundsatze zu erwahnen, welche bei Zeichnung miskroskopi-scher Objecte so oft vernachlassigt worden sind, und M'elche mitnbsp;dem Mikroskop minder geübte Beobachter zu dem durchwegs ir-rigen Glauben veraniassten, „ich zeichne meine Analysen ganznbsp;willkürlich gross, und stets grosser, als man sie im Mikroskopenbsp;sehen könne.“

Wie gross man die scheinbaren Bilder im Mikroskope sieht, und wie gross man behufs richtiger Darstellung dieselben zeich-nen muss, hat von allen Mikroskopikern von Handwerk seit Hooknbsp;keiner mehr untersucht, und nur Herr Ehrenberg hat hin undnbsp;wieder wahrscheinlich dieselben Grundsatze befolgt. Ich habe innbsp;der Prachtflora der europaischen Schimrnelbildungen gewagt, genaunbsp;so grosse Bilder zu zeichnen, wie sie mir mein Mikroskop zeigt,nbsp;und bin darüber vielseitig bitter getadelt worden, da die Tadlernbsp;wahrscheinlich sehr geringe optische Kenntnisse, und noch geringere Praxis im Gebrauche des Mikroskopes hatten.

Will man zwei gleich grosse Körper mit einander verglei-chen, Oder beide gleich gross sehen, so muss man entweder die Grösse der Sehvvinkel, unter welchen man beide sieht, vergleichennbsp;und reduciren, oder man muss beide in gleicher Entfernung vom


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Auge, d. h. unter gleichen Sehwinkeln betrachten. Will man nun ein mikroskopisches Bild in seiner scheinbaren Grosse messen,nbsp;so muss man natürlich die Entfernung des Gegenstandes vomnbsp;Oculare und die Grosse des Sehwinkels kennen, oder, was vielnbsp;bequemer ist, man vergleicht mittelst Doppelsehen CSehen mit beiden Augen) das mikroskopische Bild mit einem in gleicher Entfernung vom Auge gehaltenen Massstabe, als es der zu betrachtende Gegenstand selbst ist, und deckt die beiden Bilder gegen-seitig, wobei man mit geringer Uibung sehr leicht die Grosse desnbsp;Bildes am Massstabe ablesen oder sonst verzeichnen kann.

Eine andere, viel einfachere Methode, die Mikroskopbilder in der gesehenen Grosse unmittelbar zu zeichnen, gab Herr Amici,nbsp;und Herr Charles Chevalier zu Paris vervollkommnete diesenbsp;Methode ausserordentlich, und fertigte dazu eine Camera lucida,nbsp;deren Gebrauch ich Jedermann ganz unbedingt empfehlen kann,nbsp;und die einige Uibung im Untersuchen sowohl, wie in der Anwen-dung erfordert, aber dafür den nicht sehr fertigen mikroskopischennbsp;Zeichner durch Erleichterung der Arbeit, durch deutliche Auffas-sung des Gegenstandes und treffliche correcte und gleich grossenbsp;Zeichnung hinreichend entschadigt.

Mit Hilfe des Doppelsehens und mit einer vom Herrn Chevalier gefertigten Camera sind die Srosszahl meiner Bilder ge-zeichnet, und namentlich einer neuen Vorrichtung an der letzte-ren, urn die Spitze des Crayons deutlicher zu sehen, verdanke ich viele sehr genau ausgeführte Abbildungen. So habe ich z. B,nbsp;Anachoropteris pulchra CTaf. LVI. fig. 2.) bei 45maliger Diame-tralvergrösserung gezeichnet, und die natürliche Grosse, welchenbsp;ungefahr 1,5 P. Linien betragt, ist nach demselben Etalon in mei-nem 67,5 Linien grossen, in demselben Durchschnitte gemessenennbsp;Bilde auch wirklich 45mal enthalten. So wurde Psaronius Zeidlerinbsp;bei 45maliger Vergrösserung CFig. 2. der Tafel XL.'t gemessen, undnbsp;die Zeichnung mit dem Durchmesser desselben Theiles in natürli-cher Grosse, und mit der Vergrösserung bis auf 0,20 Linien cor-respondirend gefunden; so ist auch Chorionopteris gleichenioidesnbsp;(Taf. LIV. Fig. 12.) nur 97mal vergrössert gezeichnet, und gleichnbsp;befunden worden, und bei Dlploxylon cycadeoideum (Taf. X. Fig. 5.)nbsp;habe ich die einzelnen Gefassdurchmesser mittelst mikrometrischernbsp;Messung und bei 60maliger Vergrösserung mittelst der Cameranbsp;gezeichnet, fast vollkommen gleich gefunden. Bei heller Tages-und guter Lampenbeleuchtung 1st die Camera auch für sehr dunklenbsp;opake Gegenstande sehr brauchbar, obgleich sie bei opaken Objecten keine sehr starke Vergrösserung zulasst. Die Camera istnbsp;auch viel leichter anzuwenden, als der Sömmering’sche Spiegel,nbsp;und als das einfache Prisma, nur muss man bei ihrem Gebrauchenbsp;einige Uibung hn Beobachten sowohl, wie auch im Zeichnen haben.

Zur genauen Zeichnung der Staarsteine, namentlich ihrer Wur-zeltheile, so wie zum Zeichnen der Lepidodendra und aller sehr symmetrisch gebauten Fragmente fossiler Pflanzen, bediene ich michnbsp;seit langer Zeit der Camera lucida ebenfalls, und ich habe nachnbsp;mehr als sechzehnjahrigem Zeichnen von Petrefacten die feste Uiber-zcugung gewonnen, dass jedes auch noch so treffliche, aber ohne

Camera gezeichnete Petrefactenbild, einem guten mit derselben ge-arbeiteten nachstehe, ohne die grossen Zeitersparnisse zu rech-nen, welche der Gebrauch der Camera gewahrt. Zugleich gewahrt die Camera noch den Vortheil, dass alle einzelne Partien in pro-portionaler Grösse gesehen und gezeichnet werden, ein Vortheil,nbsp;der bei verschobenen, gequetschten und zerworfenen Petrefactennbsp;nicht zu übersehen ist, und nebst der Richtigkeit der Zeichnungnbsp;auch noch ausserordentliche Zeitersparniss gewahrt.

Ich habe für nothwendig gefunden, namentlich für dieses Buch eine Schilderung meiner Zeichnenmethode zu geben, und binnbsp;bereit, jedem mich besuchendem Naturforscher die Art und Weise,nbsp;so wie die in meinen Handen sich befindenden Originate zur Ver-gleichung zu zeigen. Aber in Bezug der in diesem Buche zu be-folgenden Terminologie berufe und verweise ich ganzlich auf meinenbsp;„Skizzen zur vergleichenden Phytotomie vorweltlicher und jetzt-weltlicher Baumstamme“, indem ich nur wenige dort ausgespro-chene Ansichten abzuandern bewogen wurde, wie es Jedermannnbsp;aus dem folgenden speciellen Theile leicht ersehen dürfte. Es handelt sich hier nicht um eigene oder fremde Ansichten, nicht urnnbsp;Rechthaberei oder Consequenz, nein, es sind nur durch Beobach-tung und Erfahrung gefundene Facta, welche mir jene Ansichtennbsp;aufnöthigten, und welche durch neue Erfahrungen seit dem Druckenbsp;der oben erwahnten Abhandlung eher befestigt als abgeandert wordennbsp;sind. Ich fühle zu gut, wie schwierig, wie hypothetisch jede Artnbsp;der Vergleichung der Pflanzenreste der Vorwelt mit jenen der Jetzt-welt ausfallen muss, ich betrachte auch dieses Studium selbst nur alsnbsp;ein rudimentares, und weiss, dass in fast allen Zwelgen der in-ductiven Wissenschaften scheinbar fest begründete Ansichten nachnbsp;kaum zwei bis drei Jahrzehnten vergessen, oder wirklich in ihrnbsp;wohlverdientes Nichts zerstoben sind, wenn sie nicht gar das Un-glück hatten, zu frühzeitig geboren zu sein. Ich weiss, dass dienbsp;Petrefactenkunde durch ihre, ihr nothwendig innewohnenden vagennbsp;Formen eine Menge Menschen gewonnen und zahllose Hypothesennbsp;hervorgerufen hat, und hitte daher, meine hier gegebenen Ansichten nur als mir persönliche anzurechnen, indem ich nie die Intention habe, noch je haben werde, dieselbe als Hypothese oder alsnbsp;Wahrheit irgend demand aufdringen zu wollen. Wer je versuchl hat,nbsp;einzelne Gattungen einer Pflanzenfamilie der Jetztwelt phytotomischnbsp;zu vergleichen, der wird mit mir fühlen, wie schwierig erst einenbsp;Vergleichung der armseligen Reste und Trümmer der Vonvelt mitnbsp;denFamilien, Gattungen, Arten und deren Organen jetztweltlichernbsp;Pflanzen sei, wo so viele, uns oft unbekannte Einflüsse zu ihrernbsp;Entstellung beigetragen haben, wo man stets nur Reste einzelnernbsp;Organe vor Augen hat, welche als pflanzliche Reste des grossennbsp;Vortheiles entbehren, den die Organe des Thieres gewahren, nam-lich nur an eine festbestimmte Stelle zu passen, und nur dahinnbsp;gestellt werden zu können, wahrend die pflanzlichen Organe nachnbsp;Spiralen geordnet, überall hin passen, überall stehen und gestelltnbsp;werden können, und man oft Stamin, Ast, Blatt und Adventiv-organe zu verwechseln Gefahr lauft. Aus diesen Ursachen haltennbsp;wir auch alle Restaurationsversuche mit vorweltlichen Pflanzen für


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hüchst gewagt und nutzlos, ausser man hat das höchst seltene Glück, eine einzelne Pflanze vollkommen oder doch sehr vollstan-dig aufzufinden. Dagegen lassen sich einzelne Organenreste trell-lich vergleichen, und gewahren auch ziemlich gute Analogien mitnbsp;Organen einzelner Pflanzen der Jetztwelt, wenn man nicht zu weitnbsp;geht, oder gar völlige Gleichheit voraussetzt oder bedingt. Diesesnbsp;rudimentare Erscheinen der fossilen Reste nöthigt daher den For-scher zu jenen beschwerlichen und ungewissen Vergleichungen,nbsp;und der Freund der Wissenschaft wird aus diesen bereits erwahn-ten und vielen anderen noch zu besprechenden Gründen auch keinenbsp;positiven Facta verlangen, sondern sich, wie der vergleichendenbsp;Forscher selbst, mit bescheidenen Resultaten begnügen. Ich habenbsp;bisher nur zwei von den Petrefactologen befolgte Vergleichungs-methoden kennen gelernt, die ich nun oberflachlich berühren muss,nbsp;um die Gründe darzuthun, welche mich bewogen haben, die einenbsp;oder die andere behufs meiner zu machenden Vergleichungen zunbsp;wahlen.

Die Vergleichungen, welche die Naturforscher mit den Pflan-zenresten der Vorwelt gemacht haben, wurden stets, sie mochten nun systematische oder nur organographische sein, durch zweinbsp;Annahmen geleitet. Die eine Partei glaubte, die fossilen Restenbsp;wüiden sich in der Jetztwelt, namentlich in der reichen Tropen-vegetation wiederfinden lassen, und ihr fehlte ausser umfassendennbsp;organographischen Kenntnissen nicht der Muth, solche Vergleichungen wirklich zu wagen. Die andere zahlreichere und geist-reichere Partei aber erkannte bald, dass sie es mit Resten einernbsp;untergegangenen Welt zu thun habe, und viele Forscher diesernbsp;Partei glaubten nun oin- für allemal, solche Vergleichungen seiennbsp;unnütz, oder enthielten sich derselben. Nur eine kleine Zahl Forscher wagten doch noch Vergleichungen mit den Pflanzen dernbsp;Jetztwelt, aber nicht, um Gleichheit der Species oder der Gattun-gen 3U ermitteln, sondern um die Reste der Vorwelt organogra-phisch oder systematisch richtig zu deuten. Auch diese Parteinbsp;wurde von zwei scheinbar verschiedenen Principien beherrscht.nbsp;Die Einen sahen als Endpunkt und Hauptzweck ihrer Studiën dienbsp;systematische Anordnung der Pflanzenreste der Vorwelt an; dienbsp;Anderen begnügten sich einzig und allein mit der Deutung dernbsp;Organe, und machten jede Art systematischer Anordnung zu ihrennbsp;secundaren Zwecken, nur um dem Wesen oder dessen Resten einennbsp;bestimmten Firmnamen zu geben, und dadurch zu bezeichnen, mitnbsp;welchemDinge sich ihre Vergleichung beschaftigt habe. Sie sahennbsp;systematische Nomenclatur und Arrangirung nur in so fern alsnbsp;nothwendig an, als die Namengebung und Wiedererkennung desnbsp;verglichenen Gegenstandes davon abhangt. Ich selbst habe michnbsp;zu dieser letzleren Secte offen bekannt, und werde von ihren Ansichten mich auch iin Verlaufe dieser Arbeit leiten lassen, undnbsp;habe, um eines Reispiels zu erwahnen, diese Art der Vergleichungnbsp;als die wenigst hinderliche anerkannt, und sie bei Flabellaria bo-rassifolia als treu und nützlich befunden. Ich hatte schon früh-zeitig erkannt, dass Flabellaria borassifolia kein Folium palmali-ftdum Oder ftabellifonne besitzt, sondern dass die einzelnen Blatter

(s. Taf. XXIV.J dieser Pflanze mit Unrecht als Lobi betrachte! worden sind. Nun untersuchte ich aber die Oberhaut der Blatternbsp;selbst, und war erstaunt, SpaltolFnungen (s. 1. c. Fig. 2. 3. e. ƒ.)nbsp;zu finden, deren Fonnen ich, und namentlich auch Herr Professornbsp;Mo hl, bei keiner Palme bisher gesehen hatten. Ich untersuchtenbsp;zu diesem Zwecke alle mir damals in den reichen Garten zu Berlinnbsp;und Prag, und im Jahre 1839 alle mir in Wien znganglichen lebenden Palmenarten, der in Herbarien aufbewahrten nicht zu gedenken, aber vergeblich; ich fand keine ihr analoge Spaltöffnungs-form. Bald darauf wurde ich vom Glücke begünstigt, an einemnbsp;Exemplare der Flabellaria im Querbruche die wirklich spiraligenbsp;Blattstellung zu beobachten und Structuren ihres Stammes undnbsp;Holzkörpers aufzufinden. Ein Holzcylinder ohne Markstrahlen, ohnenbsp;mit den Gefassen untermischte Bastzellen und ausschliessend Trep-pengefasse waren hinreichend, die Pflanze aus der Reihe der Palmen , ja selbst aus der Reihe der Monokotyledonar - Pflanzen zunbsp;streichen, und ihr eine völlig abgesonderte Stellung zu geben.nbsp;Viele iihnliche solche Falie, namentlich die Vergleichung der Le-pidodendra mvd Sigillarien hatten mich ahnliche Dinge gelehrt, undnbsp;mich ausserst behutsam gemacht und mich gelehrt, dass die ein-fache organographische Vergleichung ohne systematischen Pompnbsp;wohl der einzige, wenn auch nicht fehlerfreie, doch positiverenbsp;Weg sei; da diese Art derForschung sich fast ausschliessend aufnbsp;Facta gründet, und fast aller Hypothesen entbehren kann. Sie hatnbsp;ihre grossen Schwierigkeiten, die nicht zu übersehen sind, undnbsp;theilweise ausser ihr liegen. Denn die Unvollstandigkeit und oftnbsp;schlechte Conservirung jener Reste abgerechnet, ist die Phytoto-mie der Pflanzen der Gegenwart noch in der Kindheit, und beinbsp;dem Terrorismus der Schulen und Meister selbst ist ihre Terminologie in eine, ich sage bewundernswerthe Verwirrung gebracht;nbsp;das Mikroskop ist in den Augen und Handen der Menge ein trü-gerisches, beirrendes Werkzeug, und Unglauben, der Stempel un-serer Zeit, hat eine bedauernswerthe Gehassigkeit der Beobachternbsp;hervorgerufen, welche mich veranlasst, keine fremde Beobachtung,nbsp;die ich nicht selbst gesehen oder wiederholt, zu gebrauchen, undnbsp;keinen Widerspruch gegen die Beobachtungen anderer Forschernbsp;in mir aufkommen zu lassen, oder in dieses Buch aufzunehmen,nbsp;damit ich wenigstens keinem Zeitgenossen mit Willen und Wissennbsp;entgegentrete, und ich bitte, das Uibergehen der Ansichten Anderernbsp;mir weder als Mangel an Literaturkunde, noch als Holfahrt aus-zulegen, und man verzeihe mir, wenn ich alle Vergleichungen,nbsp;meine eigenen nicht ausgenommen, als zu frühzeitige Versuchenbsp;betrachte; denn ausser den oben berührten Schwachen der Phy-totomie als Wissenschaft selbst, fehlt uns auch noch eine consequent durchgeführte Anatomie der Familien der Jetztwelt, wie esnbsp;in der Zoologie und Comparativ-Anatomie Cuvier, Meckel undnbsp;Blumenbach langst erkannten und durchführten.

Auch noch andere Hindernisse einer tuchtigen Durchführung soldier Vergleichungen gibt es; diese liegen in der Art und Weise,nbsp;wie bisher die Botanik selbst belrieben wurde, und namentlich innbsp;der Form und M eisc, in nelcher die ineisten nalurhistorischen


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Reisenden die Pflanzen der Jetztwelt sammelten und sammeln. Wir besitzen grosse Herbarien, aber tüchtige organographische Cabi-nette, wie ein solches unser verehrter Freund, Hr. Prof. Adolphenbsp;Brongniart, jetzt am Jardin des Plantes anlegt, fehlen fastnbsp;allgemein, und daher rührt die grosse Unbekanntschaft mit dennbsp;tropischen Stammformen der Gewachse, wo noch so manches Wun-derbare selbst zu entrathseln ware, gabe es viele so tüchtige Ge-lehrte, die so sammelten, wie mein unvergesslicher Freund, Herrnbsp;Charles Gaudichaud, wodurch der Ban der Lianen u. v. a.nbsp;so treu beleuchtet wurde: so waren wir bald im Besitze einesnbsp;reichen Materiales, um organographische Yergleichungen lebendernbsp;und fossiler Pflanzen mit Erfolg zu unternehinen. Diese Mangelnbsp;bewogen mich, schon vor Jahren die auffallendsten und den, vonnbsp;mir genau gekannten fossilen Resten am meisten ahnlichendennbsp;Pflanzenformen der Jetztwelt für raeine Zwecke zu analysiren undnbsp;zu vergleichen, wohl fühlend, dass solche Yergleichungen undnbsp;Durchführungen bei meinen armlichen Mitteln und meiner Stellungnbsp;nicht zu publiciren sind; aber sie gewahrten die Möglichkeit, dochnbsp;einzelne dieser Untersuchungen zu vollenden, wie jene über dienbsp;Baumfarne der Yorwelt und über die Lepidodendra.

Bei Yergleichung der lebenden und fossilen Pflanzen muss man Aehnlichkeit und Gleichheit strenge sondern, denn die letz-tere dürfte bei Resten der alteren Formationen, von denen ichnbsp;hier überhaupt rede, wohl kaum nachgewiesen werden, und wennnbsp;ich in dieser Beziehung einstens die Lepidodendra mit den Sem-perriven, Sigillaria mit den Euphorbiacéen, die Psaronien mit dennbsp;Cyatheacéen und Angiopteriden verglich oder vergleichen werde,nbsp;so war es nie meine Absicht, die Identitat dieser Grappen strengenbsp;nachzuweisen, sondern ich wollte sie ausschliessend nur mit dennbsp;ihnen meiner Erfahrung nach ahnlichsten Grappen vergleichen.nbsp;Ich übersah nie die Differenzen im Baue ihres Holzcylinders undnbsp;ihrer anderen wesentlichen Organe, und mache hier nochmals aufnbsp;die grossen Differenzen aufmerksam, welche die von mir unter-suchten Reste vorweltlicher Pflanzen zeigen. So sah ich bei dennbsp;Gattungen Lomatofloyos, Sagenaria, Phillipsia, Calamoxylon, Lep-toxylon und bei Heterangium und Flabellaria stets einen völlignbsp;geschlossenen Holzcylinder, welcher keine Spur von Markstrahlennbsp;zeigt und wo zwischen den Gefassen keine einzige Holzzelle ein-gelagert ist, wahrend bei Sigillaria, Stigmaria, Zamites und Cyca-dites, so wie bei Myelopithys Markstrahlen verhanden sind, undnbsp;bei der letzten Gattung noch eine merkwürdige Yertheilung desnbsp;Markes selbst, so wie ein eigenthümliches Abgeschlossensein dernbsp;einzelnen Ringe des Holzcylinders verhanden ist. Auch ist beinbsp;allen diesen Gattungen, rnit Ausnahme dieser letzteren, der Bastnbsp;verhanden und so gelagert und vertheilt, wie wir ihn bei den-selben analogen Familien der Jetztwelt, namlich den Euphorbiacéen und Cycadéen sehen. Aber ich kenne bei den Pflanzen nn-serer Periode noch keinen Holzcylinder, der ausschliessend aus Ge-fiissen ohne alle Spur von Markstrahlen bestande, und diese ihnennbsp;einzig zukommendeEigenthümlichkeit vei’mochtè mich, diese ersternnbsp;oben genannten Gattungen von denen mit Markstrahlen zu sondern.

Die Gattung Diploxylon1^ besitzt zweierlei Formen des Holzcylinders, die sich, wie man oben sehen wird, jedoch ganz anders verhaltèn, als etwa der Spiralgefasskreis und der Holzkörper beinbsp;den Coniferen. Uiberhaupt sind, wie ich schon anderwarts bemerkte, die Organe vor- und jetztweltlicher Pflanzen in Bezugnbsp;ihrer positiven Lage nach wohl analog und parallel, in Bezug ihrernbsp;Ausbreitung, Gegenseitigkeit und ihres Yolumens aber anders gestalte!, die kleinen Grappen vorweltlicher Coniferen, Cycaditen undnbsp;Sigillarien ausgenommen, so zwar, dass man kühn sagen könnte,nbsp;die noch lebenden Familienglieder dieser letzteren drei Gruppennbsp;sind der Nachlass oder die Uiberreste und gleichsam die Binde-glieder einer langst verschollenen Pflanzenwelt, welche zur Zeitnbsp;der Bildung der Steinkohlenformation den Erdball bedechte, undnbsp;die gleichsam, sowohl in Form als Geschlechtlichkeit, als erstarrtenbsp;Eigenformen einer fremden, untergegangenen Pflanzenwelt in un-sere gegenwartige Yegetation hereinragen, daher die Abgeschlos-senheit ihrer Form, daher wohl ihre grosse Yerbreitung und ihrnbsp;oft so eigenthümlicher Bau.

Aber auch ein, obgleich minder erheblicher Umstand verdient erwahnt zu werden, namlich: dass die Pflanzen der Yorwelt in den auf uns übergekommenen, für anatomische Untersuchungnbsp;tauglichen Resten eine gewisse auffallende Grosse der Gefasse undnbsp;eine fast stets ausschliessend vorkommende Form derselben, namlich Treppengefasse, zeigen, ein Umstand, der bei den fossilennbsp;Baumfarnen gleichgiltig, aber bei den Sagenarien, Diploxyléen,nbsp;Flabellarien, Sigillarien und Cycadéen von Bedeutung und auffal-lend ist, weil wir dieselben bei den verwandten Formen der Jetztwelt nicht fmden. YYas die Grosse der Gefasse bei den Pflanzennbsp;der Yorwelt anbelangt, so ist dieselbe nicht bedeutender, als beinbsp;unseren ïropenpflanzen; im Gegentheile besitzen diese letzterennbsp;oft noch grössere Gefasse, aber im Allgemeinen ist das innerenbsp;Respirationssystem der Pflanzen der Jetztwelt viel geringer undnbsp;viel zarter entwickelt, als bei den von uns gekannten vorweltli-chen Resten, und diese Pravalenz in der Grosse und Entwicklungnbsp;stimmt sehr gut mit der von Él ie de Beaumont nachgewiese-nen dichteren Atmosphare der Yorwelt und deren hoherer Tropen-temperatur, wie ich solche schon im letzten Hefte von Graf Gaspar Sternberg’s Flora der Yorwelt physicalisch und geogra-phisch nachzuweisen versucht habe, überein.

Aus diesen hier gegebenen kurzen Nachweisungen wird der aufmerksame Beobachter sehr leicht die Schwierigkeiten ersehen,nbsp;welche sich bei Gründung der Gattungen fossiler Pflanzen und beinbsp;deren Unterordnung in Familien fmden, und die zu besiegen beinbsp;der Unvollstandigkeit der fossilen Reste, und der noch sehr be-deutenden Unkunde der Anatomie und Organographie der meistennbsp;Familien der Jetztwelt, fast ausser der Macht eines Naturforschersnbsp;liegt, und hierin liegt der Unterschied der Bildungsgesetze zwischen einer lebenden und einer fossilen Pflanzengattung, indem



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Diploxylon. Ein neues Geschlecht urwcltlicher Pflanzen, s. Verhandinngen der Gesetlsch. des v. Museums in Böhinen. Prag, 1840. pag. 20. Taf. I.

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erstere nach ihren Blüthen- und Fruchtorganen den Linné’schen Gesetzen: ^Infloresceniia maxime realis est differentia'^, und „Fruc-tificationis partes saepius constantissimas differentias submini-strant^ gemass gebildet werden konnten und mussen, wahrendnbsp;die fossilen Gattungen einzig und allein auf organographischenbsp;Oder anatomische Kennzeichen der Vegetationsorgane gegründetnbsp;werden können, und hiebei der Linné’sche Satz: „Differentianbsp;omnis e numero, figura, proportione et situ variarum plantarumnbsp;partium necessario desumatnr^, seine natürlichste und weitestenbsp;Anwendung finden muss, und wenn die Petrefactologen ihre Gat-tungsmerkniale von einzelnen Stamm- oder Blattrudimenten ent-lehnen, so kann man ihnen, und für diesen nothwendigen Gebrauch,nbsp;folgende zwei Grundsatze Linné’s zurufen: „Trunci notae differentias saepe optimas edunt^ — et „Folia elegantissimas naturor-lissimas differentias exhibenF*, und für die Unterscheidung dernbsp;Arten gilt dasschon öfters von mir ausgesprochene Gesetz; Jedenbsp;naturhistorische Species ist von der benachbartennbsp;naturhistorischen Species im Baue ihrerOrgane überhaupt und aller sie constituirenden Elementarorganenbsp;verschieden.

In Hinsicht der Bildung derFamilien bemerke ich, dass diese eigentlich doch denselben Merkmalen ihre Charakteristik verdanken, wenn nicht ausserordentliche Analogien zur Unterordnungnbsp;der fossilen Reste in jetztweltUche Familien auffordern, wie diesesnbsp;der Fall ist bei den Cycadéen, Marattiacéen, Gleicheniacéen undnbsp;Schizeacéen. Ich sah mich genöthigt, auch eine künstliche Familienbsp;zu schaffen, welche die Reste der Rhachisformen vorweltlichernbsp;Fame umfasst, und welche eines Tages, wie ich schon obennbsp;bemerkte, in viele andere theils jetzt lebende, theils fossile Familien zerfallen muss, vielleicht schon bald, wenn unser werther Freundnbsp;und College, Herr Prof. Carl Presl, seine schone Arbeit übernbsp;die Querschnitte der Rhachis lebender Fame beendet haben wird.

Die von mir hier als Palmen beschriebenen Pflanzenreste geboren gewiss vielerlei Familien der Monokotyledonen an, nament-lich den Bromeliacéen, Liliacéen, Yuccéen und Palmen. Die von mir als Rhmonium beschriebene Monokotyledonen-Wurzel habe ichnbsp;nur vorlaufig zu den Orchiden gestellt, ohne mich durch sehrnbsp;triRige Gründe von der Richtigkeit dieser Stellung überzeugt zunbsp;haben, und wenn ich Lilia Unger, zu den Zygophylléen stelle,nbsp;und sie mit dem Stamme von Zygophyllum coccineum und mitnbsp;Stammen der Bignoniacéen, Malpighiacéen und Sapindacéen ver-gleiche, so bitte ich, dieses nur als das, was es ist, als einennbsp;einfachen Versuch, behufs einer Vergleichung gethan, zu betrachten, und jede andere mir darüber gegebene Aufklarung wird mirnbsp;angenehm sein.

Ëhe ich zur wirklichen Beschreibung der hier von mir ab-gebildeten fossilen Pflanzen schreite, sei és mir erlaubt, einige mehr oder weniger übersichtliche Noten, behufs der Verdeutlichungnbsp;der hier bezeichneten Pflanzenfamilien, zu geben.

Die Sagenarieae sind aus einer Reihe von Gattungen gebildet, deren Hauptcharakter in der Abwesenheit der Markstrahlen beinbsp;einem geschlossenen Holzcylinder besteht. Der Holzcylinder diesernbsp;Gewachse ist ringförmig, ausschliessend aus Treppengefassen be-stehend, ohne eingestreute Holz- oder Bastzellen, und einen grossen, centralen Markcylinder umschliessend, welcher die Eigenthüm-lichkeit hat, zu den Blattern keine die Gefasse begleitenden Markstrahlen abzugeben, und der nur bei der stets dichotomen, seltenernbsp;spiraligen Theilurig in Aeste sich selbst theilt, und so gleichsamnbsp;in die einzelnen Stamintheile direct übergeht. Die von mir diesernbsp;Familie untergeordneten Gattungen sind folgende sechs: 1. Lo-matofloyos Ca.; 2. Phillipsia Presl; 3. Sagenaria Brongn.; 4. Ca-lamoxylon Ca.; 5. Leptoxylon und 6. Heterangium. Ob noch Aspi-diaria Presl, Bergeria Presl, Ulodendron L. et H. und Megaphy-tum Artis hierher gehören, müssen künflige üntersuchungen erstnbsp;zeigen.

Die Diploxyleae, die ich schon im Jahre 1840 in den Ver-handlungen des böhmischen Museums, p. 25., delinirte, zeichnen sich durch die Doppelform ihres Holzcylinders aus, welcher gleichsam aus zwei Schichten besteht, deren innere eine andere Gefass-anordnung und daher gleichsam eine andere Textur besitzt. Dienbsp;einzige hierher gehorende Gattung Diploxylon stammt aus dernbsp;Steinkohlenformation von Chomle in Böhmen.

Die Flabellariaeae, aus Flabellaria borassifolia Sternberg gebildet , ahneln sowohl im aussern Habitus der Aletris oder den kleinen Dracaena-kriea, z. B. Dr. mauritiana und Dr. ferrea, undnbsp;im innern Baue den Coniferen, vorzüglich der Gattung Dammara,nbsp;aber ihr Holzcylinder ist ringförmig, markstrahlenlos, und um-schliesst einen grossen Markkörper, und die Blatter besitzen ge-rade Nerven, wie die Blatter vieler Palmen, aber die Blattoberhautnbsp;und die Spaltöffnungen sind ganz anders gebaut, als man sie beinbsp;den Coniferen und den Palmen bis heute gefunden hat.

Die Sigillariaeae ahneln sowohl im aussern als innern Baue den Euphorbiacéen ain meisten. Sie besitzen einen ahnlichen Holz-und Markcylinder, Markstrahlen für die Blatter, Markstreifen fürnbsp;die Aeste und eine facettirte Oberhaut, deren Blatttrager eben-falls aus einem Blattpolster besteht, mit der Blattnarbe, welchenbsp;auf ihrer Flache die drei horizontal stellenden Blattnerven-Bündelnbsp;zeigt, wie man sie bei vielen saulenstammigen Euphorbiacéennbsp;sieht, oder ihre Aussenflache ist mit mehr oder minder spiralignbsp;gestellten warzenförmigen Blattnarben besetzt, ganz analog dennbsp;Blattnarben der Euphorbia atropurpurea. Von Aussen ist bei dennbsp;fossilen Arten der Holzcylinder mit einem starken Rindenmarkenbsp;umgeben, gleich den Euphorbiacéen, welches ebenfalls von dennbsp;zu den Blattern laufenden Gefassbündeln durchzogen wird. Dienbsp;hierher gehörenden Gattungen sind Sigillaria Brongn., Stigmarianbsp;Br. und wahrscheinlich auch die Gattung Myelopithys, deren eigen-thümlichen Bau ich spater vielseitig zu erörtern und zu vergleichennbsp;bemüht sein werde.

Die Cycadéen ahneln den Cycadéen der Jetztwelt ausser-ordentlich, sowohl in Bezug ihres innern, als ihres aussern Stamm-baues. Sie sind die fast einzige Familie, welche durch die Unter-suciiungen englischer Naturforscher ausserordentlich genau gekannt

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ist. Ich hate hier eine einzige Art zu betrachten, die überdiess kein sehr hohes Interesse gewahrt. Es sind bisher zwei fossilenbsp;Gattungen bekannt, namlich; Zamites und Cycadites.

Uiber die Palmae babe ich schon oben gesprochen, sie ahneln den lebenden in so fern, als sie ebenfalls isolirte Holzbündel bieten;nbsp;aber unsere Kenntnisse der Hölzer der fossilen sowohl, als dernbsp;lebenden Palmen sind noch zu gering, um die fossilen Reste innbsp;brauchbare Gruppen zu sondern, obgleich für comparative For-schungen das treffliche Werk Herrn Hugo Mob I’s vorliegt.

Aus der Klasse der Fame babe ich hier nur Pflanzenreste von wenig Familien zu betrachten, und hier finde ich zwischennbsp;den fossilen Resten und den lebenden Arten eine viel grösserenbsp;Aehnlichkeit des Raues, als bei den bisher betrachteten. Nament-lich sind die Marattiaceae der Jetztwelt mit den Psaronius-Artennbsp;der Vowelt so verwandt, dass ich nicht wage, diese letzterennbsp;als eine gesonderte Familie aufzustellen, wie es andere Natur-forscher versuchten, indem ich zwischen dem Baue der Angiopterisnbsp;und dem Baue eines Psaronius kaum zu defmirende Unterschiedenbsp;finde, wie Jedermann klar wird, wenn man unsere Tafeln XXIX.nbsp;XXXII. XLII. XLIV. u. a. m. mit den lebenden beiden Angiopteri-den auf Taf. XLV. vergleicht; hier ist Holzkörper, Rinde undnbsp;Wurzeln höchst analog gebaut, so dass es fast schwer ist, dienbsp;Psaronius-Avten als Gattung von Angiopteris zu trennen.

Die Protopteridéen, von denen ich nur die beiden Gattungen Zippea und Protopteris kenne, zeichnen sich durch die Regel-miissigkeit im Baue ihres Holzcylinders und durch die grossenbsp;Aehnlichkeit mit den Stammen unserer Cyatheacéen aus; aber sienbsp;unterscheiden sich hinlanglich durch die Blattnarben am Stamme vonnbsp;allen von mir gesehenen jetztlebenden Baumfarnen. Leider sind vonnbsp;diesen letzten beiden Familien keine Wedel undkeine Fruchtbekannt.

Die Gleicheniacéen habe ich in der Vegetationsepoche der Steinkohlenformation durch zwei gut erhaltene Fragmente dernbsp;Gattungen Hawlea und Chorionopteris aufgefunden, und bei dernbsp;ersteren sind die Spuren der Früchte, bei der letzteren aber derennbsp;Durchschnitt und die Sporen in den Kapseln selbst trefflich erhal-ten. Beide Gattungen stammen aus dem Kohlensandsteine und sindnbsp;daher viel schwieriger zu untersuchen, als die von Zenker ent-deckte bewundernswerthe Scolecopteris, welche mit Phialopterisnbsp;Presl, Laccopteris Prest und Asterocarpus Goepp. die anderennbsp;Glieder dieser von Herrn Prof. C. B. Presl mit „Gleicheniaciies’^nbsp;bezeichneten Gruppe bilden.

Die Schizeacéen sind durch die Gattung Senftenbergia in der Yorwelt ebenfalls reprasentirt, und ich war so glücklich, diesesnbsp;ein einziges Mal vorgefundene Farnkraut mit trefflich erhaltenennbsp;Früchten darstellen zu können, wodurch jeder Zweifel über seinenbsp;Verwandtschaft mit den Aneimién der Jetztwelt hinwegfallt.

Dass die Rhachiopteridéen eine künstliche interimistische Gruppe sind, habe ich schon früher gesagt, und kann sie dahernbsp;hier übergehen. Sie bilden eine künstliche Abtheilung, welche ichnbsp;ausführlich abhandeln werde. Eine ahnliche interimistische Familienbsp;sind die Phthoropterideae, welche nach glücklicher Auffmdungnbsp;vollstandiger Reste dieser Gruppe in ein wohlverdientes Nichlsnbsp;zerfallen muss, und die wir nur aufstellten, um den dazu gezahl-ten Resten einen Platz anzuweisen. Die Familien der Zygophylléen,nbsp;Protopteridéen und Diplotegiacéen haben wir nur nach reiflichslernbsp;Uiberlegung und Durchforschung des uns zu Gebote stekendennbsp;Materiales in diese Blatter aufgenommen, und namentlich dürftenbsp;die Gattung Diplotegium, in Bezug ihres Rindenbaues und Holz-körpers, alle Aufmerksamkeit verdienen.


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V e r ü n c li

chemischer Analysen einiger Holzversteinerungen,

von

Clement nachofen toii XiCht.

J^Jichts liegt dem denkenden Menschen wohl so nahe, und nichts kann für ihn interessanter sein, als das Studium der ihnnbsp;umgebenden Natur. Schon so lange Menschen sind, wurden auchnbsp;die Naturstudien betrieben, und es ist natürlich, dass immer dienbsp;spateren Generationen, welche die Erfahrungen der vorhergegan-genen benützen konnten und benützten, das Feld ihrer Studiënnbsp;erweiterten. So hat sich auch namentlich das Studium der Pflanzen-kunde in neuerer Zeit zu einer ausserordentlichen Höhe empor-geschwungen, und es gewinnt noch besonders dadurch an Interesse, dass man namentlich in neuester Zeit versuchte, das Studiumnbsp;der jetzigen Pflanzenwelt mit dem der vorweltlichen zu verbinden.

Der Zustand, in welchem sich uns grossentheils die vorweltlichen Pflanzen darstellen, macht es sehr wohl möglich, uns zur theilweisen Erlauterung ihrer Eigenschaften der Chemie zunbsp;bedienen, und wir wollen versuchen, in wie welt wir uns Auf-klarung vieler sich uns darstellender Fragen geben können.

Bei Betrachtung der Versteinerungen der vorweltlichen Pflanzen kommt wohl unwillkürlich der Gedanke, wie diese Pflanzen in den Zustand gekommen sind, in dem sie sich uns darbieten.nbsp;Schon viel ist über diesen Gegenstand gedacht und geschrieben,nbsp;und fortwahrend ist er noch eine Aufgabe, an deren Lösung sichnbsp;die tüchtlgsten Naturforscher gemacht haben, und die durch vielenbsp;glückliche Hypothesen und Versuche schon sehr wahrscheinlichnbsp;geworden ist. Der Weg, auf welchem ein grosser Theil der Ver-sleinerungen der vorweltlichen Pflanzen mag entstanden sein, dürftenbsp;wohl im Allgemeinen sich gleich geblieben sein, wenn auch dienbsp;einzelnen Umstiinde sich nach den Eigenschaften der Korper, welchenbsp;versteinernd auftraten, richten mussten. Wir wollen nun versuchen,nbsp;uns den Gang einer Versteinerung zu versinnlichen.

Wenn die Auflosung einer Mineralsubstanz einen Körper aus der Pflanzenwelt, z. B. ein Stück Holz durchdringt, d. h. seinenbsp;Poren ausfüllt, und die Mineralsubstanz sich nun aus irgend einernbsp;Ursache in dem eingenommenen Raume in fester Form ablagert.

so entsteht ein Körper, der von einer Mineralsubstanz durchdrun-gen ist, und daher schon halb der anorganischen Welt angehört. Denkt man sich nun ferner, dass die noch vorhandenen organi-schen Bestandtheile durch irgend einen Process fortgeschalft, undnbsp;die so entstandenen Raume wieder durch eine sie vicarirende Mineralsubstanz ausgefüllt werden, so erhalt man einen Körper, wel-cher in Folge seiner Entstehung neben seinen anorganischen Be-standtheilen die Form und Structur des Holzes muss beibehaltennbsp;haben, aber auch nur diese, indem seine Bestandtheile vollstandignbsp;ausgewechselt sind; und einen solchen Körper nennt man, wie-wohl unrichtig, eine Versteinerung, da doch seine ursprünglichennbsp;Bestandtheile nicht in Stein verwandelt, sondern nur durch Mineralsubstanz ersetzt oder vicarirt sind.

Wir finden nun Versteinerungen, die durch Verbindungen von Eisen, Thonerde, Kalkerde, Magnesia, Kieselerde u. s. w. her-vorgebracht sind, in denen die genannten Körper zum Theil ein-zeln, zum Theil gemischt in regelmassigen, schönfarbigen Gruppennbsp;abgelagert sind. Hieraus geht hervor, dass in eben dem Masse,nbsp;als die Anzahl der versteinernden Sloffe und ihre verschieden-artige Ablagerung zunahm, der Versteinerungsprocess complicirtnbsp;werden musste. Wenigstens mussten statt der angeführten zweinbsp;Perioden mehrere Statt haben. Wahrscheinlich waren diese zweinbsp;oder mehrfachen Perioden auch nicht immer so scharf getrennt,nbsp;woraus sich auch erklaren lasst, dass bei den meisten Versteinerungen sich ein Bestandtheil als in allen Theilen derselben

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vorkommend vorfmdet, wahrend andere Bestandtheile mehr getrennt und abgegrenzt sich zeigen. Dieses zeigt sich z. B. sehr deutlichnbsp;bei Psaronius Zeidleri und Psaronius asterolithus. Beide enthal-ten durchaus Kieselerde, aber in den unter sich streng gesonder-ten farbigen Theilen neben Kieselerde auch Eisen - und Man-ganoxyd.

Je nachdem sich die hn Versteinerungs-Processe befmdlichen

Körper in einem grössern oder geringern Grade der Auflösung


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befanden, mussten auch die grössern oder kleinern, ursprünglich nicht verhanden gewesenen, durch Maceration, partielle Faulniss,nbsp;Moder oder auf andre Weise entstandenen Höhlungen sowohl dernbsp;einzelnen Elementarorgane, als auch der organischen Gewebe vonnbsp;Mineralsubstanzen ausgefüllt werden, woher es denn auch erklar-lich ist, warum bei vielen Versteinerungen einzelne Theile ausnbsp;deutlichen Krystallen besteken, oder deutliche Krystalldrusen einzelne Zellraume sowohl, wie Höhlen der Organe erfüllen. Ausnbsp;eben diesem Grunde kann man auch erklaren, warum in einigennbsp;Versteinerungen einzelne Mineralsubstanzen so scharf getrennt vor-kommen. Die noch 1'esteren Bastandtheile der organischen Körpernbsp;mussten sich gegen die schon zum Theil zersetzten Salzlosungennbsp;wie Filter verhalten, die nur die dünnflüssigeren Theile der ver-steinernden Substanzen in ihre innern Foren aufnahmen, wahrendnbsp;die ausgeschiedenen Körper, wie Eisenoxydhydrat, Thonerdehydratnbsp;u. s. w., in den mehr aufgelockerten, durchbrochenen oder theilweisenbsp;zerstörten Massen der organischen Körper zurückbleiben mussten.

Als weitere Aufgabe stellt sich nun die Frage, wie konnten die zur Versteinerung dienenden Substanzen in die Körper dringen, deren Elementarorgane sie ausfüllen sollten? Am wahrschein-lichsten ist wohl, dass die Mineralsubstanzen in der Form vonnbsp;Salzen in Wasser gelost auftraten, wenn man nicht gerade an-nehmen will, dass in der Vorwelt andere auflösende Mittel verhanden waren, wie jetzt; welches anzunehmen, streng genommen,nbsp;gar nicht einmal nöthig ist, wenigstens so lange, als die jetztnbsp;herrschenden Naturgesetze geiten.

Es ist bekannt, dass die Kieselerde in vielen Mineralwassern, durch Kohlensaure gelöst, enthalten ist, und oft in bedeutendennbsp;Mengen, woraus sie sich nach Verflüchtigung der Kohlensaurenbsp;wieder abscheidet. Ferner sind bekanntlich alle basischen Verbin-dungen von Kieselerde mit Alkaliën in Wasser löslich, aus wel-chen Lösungen die Kieselerde durch Kohlensaure ausgeschiedennbsp;werden kann. Wenn man die Auflösung von Kieselerde in einernbsp;Saure, z. B. Chlorwasserstoffsaure, stehen lasst, so scheidet sichnbsp;nach und nach die Kieselerde als Hydrat grösstentheils ab. Wirdnbsp;dann das abgeschiedene Kieselerdehydrat auf einem Filter gesam-melt und der Einwirkung der Luft ausgesetzt, so wird diese Massenbsp;innerhalb eines Jahres so fest, dass sie ahnliche Eigenschaften wienbsp;der Feuerstein zeigt; mithin die Kieselerde das Hydratwasser ver-liert und aus dem gelatinösen in einen festen, compacten Zustandnbsp;tibergeht.

Ferner finden sich in den Versteinerungen haufig Eisen-Verbindungen. Das Eisen kommt in der Natur haufig an Schwefel gebunden, als Schwefeleisen vor, woraus sich unter Einwirkungnbsp;von Luft und Wasser das leichtlösliche schwefelsaure Eisenoxydulnbsp;bildet, indem es sich ganz einfach oxydirt, welches wieder durchnbsp;Stehen an der Luft in schwefelsaures Eisenoxyd verandert wird,nbsp;wodurch ein Theil Eisenoxyd als Hydrat ausgeschieden werdennbsp;muss. Letzteres findet nun in einem weit höheren Grade Statt,nbsp;wenn die Schwefelsaure unter Einwirkung eines organischen Kör-pers zugleich zersetzt wird.

Ferner findet sich Eisenoxydul an Kohlensaure gebunden in grosser Menge im Spatheisenstein und Spharosiderit u. s. w.nbsp;vor, welches Salz in kohlensaurem Wasser löslich ist, und sichnbsp;im aufgelösten Zustande leicht durch den Einfluss der Luft verandert , indem sich entweder die Kohlensaure verflüchtigt undnbsp;dann sich das einfach kohlensaure Eisenoxydul abscheidet, odernbsp;zugleich eine höhere Oxydation des Eisenoxyduls Statt findet, wonbsp;sich dann Eisenoxyd als Hydrat niederschlagt.

Andere Bestandtheile der Versteinerungen machen ferner Verbindungen von Kalk, Magnesia, Thonerde und Mangan. Die Ver-bindungen dieser Substanzen mit Schwefelsaure sind im Wassernbsp;löslich, welche Lösungen sich in Berührung mit organischen Kör-pern zersetzen, indem sich die Schwefelsaure zerlegt, wo dannnbsp;der Schwefel sich mit dem Wasserstolfe des zum Theil zerlegtennbsp;Wassers zu Schwefelwasserstoff verbindet, der freigewordene Sauer-stoff aber zur Oxydation des Kohlenstoffs der organischen Sub-stanz zu Kohlensaure dient, welche sich dann, wenn Kalk odernbsp;Magnesia verhanden ist, mit diesen verbindet, oder bei Gegenwartnbsp;von Thonerde entweicht, welche letztere sich nun als Hydrat abscheidet.

Die genannten kohlensauren Erden sind, wie das kohlensaure Eisenoxydul, in kohlensaurem Wasser löslich und scheiden sich aus dieser Lösung durch Verdampfung der Kohlensaure wieder aus. Die Zerlegung der schwefelsauren Salze durch organische Körper lasst sich übrigens auch sehr leicht zeigen. Gibt mannbsp;die wasserige Lösung eines solchen Salzes, z. B. des Gypses, innbsp;eine Flasche und verschliesst diese mittelst eines Korkstöpsels so,nbsp;dass die Flüssigkeit mit dem Stöpsel in Berührung ist, und lasstnbsp;man nun die Flasche einige Zeit hindurch stehen, so wird mannbsp;beim Oelfnen derselben einen deutlichen Geruch nach Schwefel-wasserstofF bemerken, und in der Flasche hat sich ein Niederschlagnbsp;von kohlensaurem Kalk gebildet.

Es ist nun noch ein anderer Weg denkbar, wie dieBildung der festen Ablagerungen bei Versteinerungen vor sich gegangennbsp;sein kann. Wenn namlich die Auflösung eines Mineralsalzes einennbsp;Körper durchdrungen hat, und es tritt nun nachtraglich eine anderenbsp;Salzlösung in eben diesen Körper, so können die Salzlosungen sonbsp;beschaffen sein, dass sich entweder ein unlöslicher Niederschlagnbsp;bildet, in welchem Falie dann das andere neu gebildete Salz wieder verdraagt wird, oder dass zwei Niederschlage in denKörpernnbsp;zurückbleiben. Man kann letzteres sehr belehrend an noch lebenden Pflanzen darthun. Wenn nach Boucherie ein imWachsthumnbsp;begriffener Baumstamm, z. B. ein Ahorn, am untern Ende abge-schnitten, ihm ein Theil seiner Krone gelassen und er mit demnbsp;untern Ende in eine gehorig verdünnte Salzlösung gestellt wird,nbsp;so dringt die Salzlösung bis in die feinsten und aussersten Theilenbsp;des Baumes. Stellt man ihn nun so getrankt in eine gutgewahltenbsp;andere Salzlösung, so dringt auch diese in den Stamm und bildetnbsp;darin unter passenden Umstanden Niederschlage, deren Farbe mannbsp;nach Wahl der Salzlösungen bestimmen kann. Ja es reicht schon einnbsp;am untern Ende des Baumstammes horizontal gemachter Einschnitt


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hin, um durch Zuführen einer Salzlösung das Aufsaugen derselben zu bewirken. Diese Facta könnten vielleicht einen Fingerzeig ge-ben, wie die ganzen Farnbaume, welche wir jetzt noch auf ihrennbsp;Wurzeln stehend finden, in den Zustand der Yersteinerung ge-kommen sein mogen.

Aelinliche Versuche, wie Boucher ie mit lebenden Pflan-zen, haben Professor Buchner und Baron von Eichthal in München mit schon verarbeitetem Holze gemacht. Sie impragnirtennbsp;z. B. Dachschindeln zuerst mittelst Luftdruck mit holzessigsauremnbsp;Eisen und darauf mit basisch kieselsaurem Kali (Wasserglas). Esnbsp;bildete sich nun im Innern des Holzes ein Niederschlag von kieselsaurem Eisenoxydul, Kieselerde und Eisenoxyd, so dass dienbsp;Schindeln ganz von Mineralsubstanz durchdrungen waren.

Es bedarf nun wohl keiner Erwahnung, dass die Natur in viel langerer Zeit und oft unter Mitwirkung eines enormen Druckesnbsp;solche Durchdringung einer organischen Substanz mit einer an-organischen und dieselbe spater versteinemden viel vollkommenernbsp;bilden kann, als dieses bis jetzt auf künstlichem Wege zu errei-chen möglich war. Jedoch beweisen auch oft im Innern der Ver-steinerungen übrig gebliebene Beste des organischen Körpers, dassnbsp;der Austausch der Bestandtheile meistens nur unvollkommen vornbsp;sich gegangen ist. Oft ist es nicht schwer, diese organischen Uiber-bleibsel des versteinerten Körpers nachzuweisen. Glüht man kleinenbsp;Splitter solcher Versteinerungen in der Oxydationsflamme vor einemnbsp;Löthrohr, so werden diese Splitter, welche gewöhnlich von dernbsp;ausgeschiedenen Kohle dunkei gefarbt sind, entfarbt. Oder abernbsp;besser, man gibt in einen Platintiegel gestossenen Flussspath,nbsp;füllt ihn darauf fast ganz mit Wasser und hangt an einem Platin-drahtchen einen Splitter von der Yersteinerung hinein; endlichnbsp;giesst man so viel Schwefelsaure hinein, dass eine gelinde Ent-wickelung von Flusssaure entsteht. Natürlich muss man sich sehrnbsp;gegen die giftigen Wirkungen der Flusssaure schützen. Nach eini-gen Tagen hat sich der Splitter aufgelöst und es sind dann ein-zelne Beste organischer Substanz, wenn diese überhaupt verhanden war, übrig geblieben. Auf diese Art lasst sich organische Substanz nachweisen bei Psaronius Zeidleri, Psaronius asteroHthus,nbsp;Psaronius radnicensis, Diploxylon cycadeoideum u. a. m.

Wir wollen nun beispielsweise einige Analysen von Yerstei-nerungen anführen. Es liegt in der Natur der Yersteinerungen, dass man nicht wohl mit Yortheil quantitative Analysen derselbennbsp;machen kann, da die Massen der Yersteinerungen an und für sichnbsp;oft ganz ungleichmassig sind, man daher, je nachdem man einnbsp;Stück aus der Mitte oder einem andern Theil der Yersteinerungnbsp;untersucht, ganz verschiedene Besultate erhalten muss. Wir müs-sen uns mithin mit einer qualitativen Analyse begnügen. Hier folgtnbsp;in Kurzem der Gang der Analyse. Diejenigen von den weiter untennbsp;angefühiten Yei’steinerungen, welche als vorzüglichsten Bestand-theil Kieselerde entlialten, mithin sich in gewöhnlichen Saurennbsp;nicht wohl aufschliessen lassen, wurden fein gerieben, mit koh-lensaurein Natron gut gemengt in einem Platintiegel mittelst einesnbsp;kleinen Ofens einer ziemlich starken Bothgluth ausgesetzt, undnbsp;nach dem Erkalten mit Chlorwasserstoffsaure zerlegt. So bildennbsp;sich lösliche Chlorverbindungen, und die Kieselerde scheidet sichnbsp;gelatinirend zum Theil aus. Zur vollstiindigen Abscheidung dernbsp;Kieselerde wird die ganze Masse bis zur staubigen Trockene innbsp;einem Porzellan-Tiegel abgedampft, hierauf mit etwas Chlorwasser-stolfsaure befeuchtet auf einem Filter gewaschen. Die Kieselerdenbsp;bleibt hier als weisses Pulver zurück, die Chlorverbindungen abernbsp;lösen sich auf. Zur weitern Untersuchung derselben setzte mannbsp;Schwefelwasserstoffwasser zu; es bildete sich kein Niederschlag,nbsp;mithin konnten von den gewöhnlichen Metallen nur Mangan, Eisen,nbsp;Kobalt, Nickel oder Zink anwesend sein. Der Niederschlag wurdenbsp;abfdtrirt, ausgewaschen und mit Chlorwasserstoffsaure aufgelöst.nbsp;Mit Aetzammoniak wurde nun Eisenoxyd und Thonerde gefallt;nbsp;dann durch Abfiltriren dieses Niederschlages und Kochen mit Aetz-kali löste sich die Thonerde wieder auf, und Eisenoxyd blieb aufnbsp;dem Filter zurück. Die Thonerde wurde aus der Lösung mit Aetz-kali durch eine Lösung von Chlorwasserstolf - Ammoniak wiedernbsp;ausgeschieden. Die Lösung, aus der durch Aetzammoniak, Eisennbsp;und Thonerde abgeschieden war, wurde von neuem mit Schwefel-wasserstolf-Ammoniak untersucht, und ein fleischfarbiger Niederschlag zeigte die Anwesenheit von Mangan an. Zink fand sichnbsp;keines vor und eben so wenig Kobalt und Nickel.

Die durch Schwefelwasserstoff-Ammoniak von den Metall-verbindungen befreite Lösung, welche nun noch Erden enthalten konnte, wurde mit kohlensaurem Ammoniak versetzt. Der ent-stehende Niederschlag erwies sich, nachdem er abfdtrirt und ausgewaschen, mit Salzsaure aufgelöst war, durch Zusatz einer Gyps-lösung als Kalk, welches sich auch dadurch bewahrte, dass beimnbsp;Hineingiessen von oxalsaurem Ammoniak in die Lösung des frag-lichen Niederschlages ein weisser Niederschlag von oxalsauremnbsp;Kalk sich bildete. Die von den Kalkverbindungen befreite Lösungnbsp;wurde endlich mit phosphorsaurem Natron auf Magnesia unter—nbsp;sucht, welche sich auch im vorkommenden Falie durch das Ent-stehen des weissen Niederschlages zu erkennen gab. Die Pinusnbsp;ferrea hingegen löste sich ohneweiters in Salzsaure auf, indemnbsp;eine geringe Menge Kieselerde zurück blieb. Sonst geschah dienbsp;Untersuchung, wie vorhin angeführt wurde. Als Besultat der Analysen ergab sich Folgendes:

Psaronius Zeidleri Corda. besteht der Hauptsache nach aus Kieselerde, die mit Eisenoxyd und Manganoxyd gefarbt ist, ent-halt sonst noch Spuren von Thonerde, Kalk und Magnesia und,nbsp;wie oben angeführt wurde, organischer Substanz.

' nbsp;nbsp;nbsp;Medullinium tertiarium Corda. besteht der Hauptsache nach

ebenfalls aus Kieselerde, mit geringer Menge von Eisenoxyd gefarbt; indenSpalten war Eisenoxyd in grosser Menge abgelagert, ferner Spuren von Thonerde und Kalk.

Pinus ferrea besteht hauptsachlich aus Eisenoxyd und Thonerde mit nur geringer Menge von Kieselerde.

Psaronius helmintholithes besteht grösstentheils aus Kieselerde, durch Eisenoxyd und Manganoxyd gefarbt, mit Spuren von Kalk undnbsp;Thonerde. In den Spalten befmden sich deutliche Qnarzkrystalle.


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Psaronius radnicensis. Er bestelit aus vieler Kieselerde, Spuren von Eisenoxyd, vielem Kalk, Thonerde und Spuren vonnbsp;Kohlensaure; zudem enthalt er noch sehr viele verkohlte organische Suhstanz.

Diploxon cycadeoideutri hat dieselhen Bestandtheile, wie das vorhergehende Mineral; ehenfalls viel verkohlte organische Suhstanz ist hemerkenswerth.

Psaronius asierolithus hesteht meistens aus Kieselerde mit Eisen- und Manganoxyd und Spuren von Kalkerde.

Sagenaria fusiformis hat dieselhen Bestandtheile wie Psaronius radnicensis.

Aus diesen wenigen Analysen geht hinlanglich hervor, dass alle Versteinerungen gewisse Aehnlichkeiten hahen, die nament-lich darauf schliessen lassen, dass die Art ihrer Entstehung wohlnbsp;im Allgeineinen gleich gehliehen ist, und dass mit Hilfe der Chemie noch die Beste der organischen Suhstanz hei ilinen nacti-gewiesen werden können , dass diese Nachweisungen aher, heinbsp;den hier untersuchten Versteinerungen, die Verschiedenheit dernbsp;organischen Suhstanzen derselhen nicht ermitteln kennen.


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I.

SAGENARIACEAE. Corda.

i-^ycopodiacées Brongn. Prodr. p. 72. Lycopodmcites Presl Tent, in Sternb. Flor. der Vorw. II. p. 176. Lepidodendreae. End-licher Gen. pi. p. 70. Eucheir bot. p. 48. Mantissa hot. II. p. 5. part.

Trunci arhorei medullosi; cortice squamosa aut cicatricosa, phyllophora. Corpus ligneum tubifonne, e msis scalariformibusnbsp;ret porosis compositum; radiis medullosis eellulisque lignosisnbsp;nullis. Medulla farcta ampla.

Fructus —?

Arhores dichotomi vel columnares, gigantei, altitudine circa 100 pedum; ramis fastigiatis, infra denudatis, apice foliis lon-gissimis, acicularihus, comosis tectis.

LOMATOFLOYOS CRASSICAÜLE. Corda.

Taf. 1.—V.

Charakter der Gattung.

Truncus arboreus medullosus, columnaris; ramis tetrasti-chis spiraliter positis. Cortex squamosa, squamis spiraliter spo-sitis quaternariis CIDi carnosis, crassis, truncatis, erecto-paten-tibus imbricalis, phyllophoris, dein cicatricibus rhomboideis infra appendiculatis, fasciculis vasorum terms centralibus horizontali-bus ornatis, obtecta. Corpus corticate medullosum, crassum, fa-s( iculis vasorum percursum. Corpus ligneum cylindricum, cavurn,nbsp;tenuissimum, e vasis scalariformibus simpliciter compositum, radiis medullosis eellulisque lignosis nullis. Medulla centralis farcta,nbsp;tiausveise striata. Folia linearia; nervo medio simplici. Fructusnbsp;simplex CO nucleiformis, supra acuminatus.

Corda in Sternb. Flora der Vorw. II. p. 206.

Charakter der Art.

L. CRASSICAÜLE: Foliis linearibus, integerrimis, quadrangulari-

bus, acutiusculis. Corda 1. c. Taf. LXVI. Fig-. 10_14. Taf

L.XVIII. Fig. 20.

Syn. Cycadites Cordai. Sternb. Flora der Vorwelt, II. j,. 196, Taf. LV.

Fundort.

Im Kohlensandsteine zu Choinle, im Steinbruche am Teiche Malikowetz, auf der Herrschaft Radnitz in Bohmen.

Besclireibung.

Die von mir geschenen Fragmente, welche man neben ein-ander gefunden hat, und als zusammenhangend betrachten kann, sind ungefahr 10 — 12 Schuh W. M. lang, flach gedriickt undnbsp;grossentheils noch mit gut erhaltener Rinde, am obern Theilenbsp;aber noch mit den Schuppen bedeckt. Riicken- und Stammmarknbsp;sind zerstört und ausgefiillt, aber der Holzcylinder fast aller die-sev Fragmente ist gut und ftiv mikroskopische Untersuchung brauch-bar erhalten.

Der Stamm (s. Taf. V. Fig. 1.) war walzig, gleich dick und seine Aeste stehen geviert am Stamme, so zwar, dass jede Seitenbsp;des etwas flachgedriickten hier abgebildeten Exemplares gleich-sam zwei Reihen fast untereinander stehender Astnarben besitzt.nbsp;Die Spirale, in welcher diese Astnarben stehen, geht von der Linken zur Rechten, und jede dieser Astnarben ist mit einer schwa-chen Erhohung der Stammsubstanz, gleichsam mit einem Astpolsternbsp;umgeben, wie man solclie fast gleiche Astpolster und Astnarbennbsp;bei den Crassulacéen und Aizoidéen der .letzlvvelt noch sieht. Dienbsp;Oberflache dieser von Schuppen entblossten Rinde ist mit regel-massig gestellten kleinen Grübchen, den Narben der Schuppen,nbsp;bedeckt, welche vielleicht im Alter der Stamme abgeworfen, viel-leicht aber durch Rollen und Reiben vor der Einlagerung in dennbsp;Kohlensandstein abgerieben wurden. Fiir erstern Fall spricht abernbsp;die trelfliche Erhaltung des sehr zarten Holzcylinders, m ie auchnbsp;gegen die Rollung die gute Erhaltung der kaum eine Linie star-ken Rinde, ein fast unabweisbares Zeugniss ablegt.

Die ganze aussere Stammllache war mit blattertragenden Schuppen (Taf. 1. Fig. 1. u. Taf. IV. Fig. 1.) bedeckt, welche fleischig,nbsp;aufrecht abstehend, einander zicgeldachformig deckend, und an dernbsp;Spitze rhombisch abgeschnitteu waren (s. Fig. 1. 7. 8. Taf. 1. undnbsp;Taf. IV. Fig. L It-)- Jtth fand diese Schuppen an einzelnen Stamm-theilen so trelllich erhalten, dass ich dieselben herausmeisselu


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konnte, und an einigen fast nur in Braunkohle vervvandelten, fand ich noch die Oberhaut CTaf. I. Fig. 10. Fig. 11. c.), die darunternbsp;liegenden Basthaute (Fig. 11. a. e. f.) und zwischen denselben einenbsp;grünliche, pulverige Substanz erhalten (Fig. 11. b.), welche unternbsp;dem Mikroskope sich als kleine grünliche Kügelchen, analog demnbsp;Chlorophylle lebender Pflanzen, und aus metamorphosirten, durchnbsp;Jod sich braunenden Starkmehlkörnchen (s. Fig. 12.) erwiesen.nbsp;Bei andern Schuppen fand ich im Quer- und Langsbruche dasnbsp;Parenchymgewebe (s. Taf. I. Fig. 14.) entweder nur theilweisenbsp;erhalten, oder ich fand dasselbe, obgleich seltener ganz vollstan-dig conservirt (s. Taf. IV. Fig. 10. 11.), und nur einzelne Zellen-partien der Seitenwande waren durch den Druck etwas Wenigesnbsp;verschoben. Bei andern Zeilen fehlte theilweise die Oberhaut, undnbsp;man konnte deutlich die darunter liegende Basthaut (Taf. I. Fig. 15.)nbsp;sehen, welche aus gestreckten braunlichen, fast spindelförmigennbsp;Zeilen besteht, und die Oberhaut selbst, welche gewöhnlich ausnbsp;ganz verkohlter vegetabilischer Substanz besteht, ist bei nur sehrnbsp;wenigen Schuppen vollkonunen erhalten, und dann sieht man deutlich ihren Zellbau und ihre grossen, eiformigen, etwas erhohtennbsp;Spaltöffnungen (s. Taf. I. Fig. 10.).

Die unter den Schuppen liegende eigentliche aussere Rinden-substanz (s. Taf. II. Fig. 2. a. a. und Taf. III. Fig. 2—5.) besteht aus einem dichten, verkohlten Bastgewebe, dessen aussere Zeilennbsp;(s. Tafel III. Fig. 3. a.) kleiner und gedrangter als die innerennbsp;Zeilen (Fig. 3. b.) stehen. Ich fand dieses Zellgewebe entwedernbsp;in Streifen (s. Taf. III. Fig. 2. 3. b.) zerspalten, oder in schma-len zusammenhangenden Massen (Fig. 4.) vereinigt, und im Langs-schnitte erkannte man noch deutlich die gestreckten, braunen, dick-wandigen Zeilen (s. Fig. 5.). Die Basis der Schuppen ist breiternbsp;und nach den Randern zu verflacht, und an ihrer Spitze stehennbsp;an jungen Stamm- oder Asttheilen die Blatter, welche nach demnbsp;Abfallen eine rautenförmige Blattnarbe und einen schmalen, zipfel-förmigen, nach abwarts laufenden Blattpolster (Taf. I. Fig. 8. 9. 3.)nbsp;zurücklassen.

Die Blattnarben (Taf. I. Fig. 3. 8. 9.) sind rautenförmig, mit einer Spitze nach oben gerichtet, und in ihrer Queraxe stehennbsp;drei Gefassbündel, wovon die seitlichen punktförmig, und der mitt-lere breit und fast strichförmig ist. Diese Gefassbündelstellung undnbsp;Bildung hat Lomatofloyos mit den wahren Sigillarien, einigen Sa-gemria- und Lepidodendron-Arten, mit den lebenden Sempervimm-Arten und den columnaren Euphorbien (s. Taf. IX. Fig. 2. u. a. m.)nbsp;gemein. Der Blattpolster aber erinnert an die bei Senipervimmnbsp;canariense und urbicum beobachtete mittlere Scheibe, welche ichnbsp;schon in den Skizzen beschrieben und abgebildet habe (s. Sternb.nbsp;Fl. II. Taf. A. Fig. 3.). Die Narbenflache besitzt bei gut conser-virten Schuppen noch deutlich sichtbares Zellgewebe (Taf. I. Fig.nbsp;13. b.), zwischen welchem die einzelnen Gefassbündel (1. c. a )nbsp;liegen. Die Gefassbündel der Schuppe bestehen aus sehr zartennbsp;Treppengefassen.

Fertigt man von den Stammfragmenten Ouersclinitte (s. Taf. I. Fig. 4. 5., Taf. II. Fig. 1.) oder Langsschnitte (Taf. II. Fig. 2.)

an, so sieht man zwischen der Rinde (Taf. II. Fig. II. a. a.) und zwischen dem Holzkörper (Taf. I. Fig. 5, b.. Taf. II. Fig. 2. c.)nbsp;einen grösstentheils mit Versteinerungsmasse ausgefüllten Raum,nbsp;welcher das Rindenmark (Taf. II. 2. b.) enthielt, und von welchem ich noch hin und wieder einige Spuren seines Zellgewebesnbsp;(Taf. III. Fig. 10. g.) erhalten auffand. Dieser ganze Raum musstenbsp;nach Analogie mit unseren noch lebenden Fettpflanzen mit sol-chen Zellgeweben erfüllt sein, welches von zarten, zu den Schuppen der Rinde verlaufenden Gefassbündeln (s. Taf. II. Fig. 6. 7.nbsp;8. c. c. c.) durchwebt wurde, welche letzteren ich oft noch mitnbsp;Zellgewebefragmenten umhüllt oder völlig nackt antraf.

In Ouer- und Langsschnitten findet man den Holzkörper ge-wöhnlich in der Mitte des Stammes (Taf. I. Fig. 4. 5. b.), seltener ist er verschoben (Tafel II. Fig. 1. 2. c.). Er bildet einen hohlen, gewöhnlich mit Mark (Taf. II. Fig. 2. d.) erfüllten, meistnbsp;flachgepressten Cylinder von einem bis drei Zoll Durchmesser, gewöhnlich verkohlt, und seine Wand ist selten über eine Linienbsp;stark. Fertigt man aus dem Holzcylinder flache, gut polirte odernbsp;gefirnisste Schnitte (s. Taf. III. Fig. 6. 7. 8. 9. 10.), so siehtnbsp;man, dass einzelne Partien seiner Gefasse vollkommen erhaltennbsp;sind (z. B. Fig. 6 —10. d. d.), wahrend andere verworfen, zer-brochen oder verschoben sind (1. c. e. e. c.); aber in keinem dernbsp;Ouersclinitte habe ich jemals eine Spur von einem Markstrahlenbsp;entdeckt.

Nachdem die hier vorliegenden Tafeln schon langst abgedruckt waren, gelang es mir, Schnitte eines ganz vollkommen erhaltenennbsp;Ilolzcylinders aufzufinden, und diese gewahrten mir die feste Uiber-zeugung, dass Markstrahlen hei Lomatofloyos wirklich fehlen. Zu-gleich fand ich in diesem, wie in den früheren Holzcylindem, dasnbsp;Centralmark des Stammes (s. Taf. III. Fig. 9. 12. f. f.) gut erhalten, und es besteht aus lockeren, grossen, vielseitigen Zeilen, deren Wande leichl gebraunt waren. Die Gefasse, aus denen der Holzcylinder besteht, sind grosse, quer gestreifte, weite Treppen-gefasse von fast gleicher Form und Bildung, nur mehr nach innennbsp;lindet man, obwohl sehr selten, einige punktirte Gefasse (Taf. III.nbsp;Fig. 12. d. d.), welche aber durch die Strichform ihrer Querstiibenbsp;den unmittelbaren Uibergang zu den wahren Treppengefassen (Taf.nbsp;III. Fig. 11.) bilden.

Die Gefasse der Blattbündel sowohl, wie auch einzelne schlecht conservirte Partien des Holzcylinders, sind durch dieFaulniss verworfen und oft zirkelartig vereinigt, gleich jenen bei Anabathranbsp;u. a. m. beobachteten Ergebnissen der der Versteinerung vorange-gangenen theilweisen Verwesung. An den Punkten jedoch, wo Aestenbsp;entspringen, bildet der Holzcylinder aus der Gefasspartie, welchenbsp;unterhalb des entspringenden Astes liegt, einen nach oben sichnbsp;schliessenden Cylinder, welcher den Holzkörper des Astes bildetnbsp;und in ihn übergeht, ganz analog den gleichen Vorgangen, welchenbsp;man an den Stammen unserer jetztweltlichen Baume beobachtet,nbsp;sobald dieselben Aeste entwickelt haben. Die Ausfüllung der Zetten und der Hohlraume der Gefasse ist sehr feinkörniger Kohlen-sandstein, welcher theilweise, wie bei denGefassen, durch natürliche


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OefTnungen einfiltrirt ist, oder er ist, wie man es leicht an der Rinde ganzer Stamme beobachtet, durch gewaltsame Risse in dennbsp;Stamm sowohl, wie auch in die einzelnen Zeilen der ihn bilden-den Gewebe eingedrungen, und diese letztere gewaltsame Erfül-lung der Zellraume scheint Ursache zu sein, dass man im Kohlen-sandsteine und im Sphaerosiderite so selten und stets nur sehrnbsp;kleine Partien gut erhaltenen Zellgewebes findet.

Die Rlatter entspringen auf den Schuppen der Rinde (s. Taf. IV. Fig. I. a. c.), und ich fand dieselben an gut erhaltenen Exemplaren noch in ihrer natürlichen Anheftung und Lage zum Stamme.nbsp;Sie waren zehn bis zwölf Zoll lang, zwei bis drei Linien breitnbsp;und mit einem deutlichen Mittelnerv (s. Fig. 2.) versehen. Sie ste-hen auf der Insertionsnarbe, und nach unten scheinen sie sich mitnbsp;einer flachen, kantigen Ausbreitung auf den Rlattpolster angelagertnbsp;zu haben. Im Abdrucke erscheinen sie bei oberflachlicher Betrach-tung llach; wenn man aber eine grosse Zahl ihrer Querschnittenbsp;untersucht, wie ich es sorgfaltig that (s. Taf. IV. Fig. 3. 4. 5 6.),nbsp;so kann man sich bald überzeugen, dass sie vierkantig waren,nbsp;indem nur die sehr gequetschten oder schlecht conservirten 0- c.nbsp;Fig. 4. a. b. c. d. e. f.) flach scheinen, wahrend sich bei den bessernbsp;erhaltenen (Fig. 4. g. h. i. k.) bereits Spuren ihrer vier Kantennbsp;auffinden lassen, und bei sehr gut erhaltenen Blattern sieht mannbsp;im Querschnitte (Taf. IV. Fig. 3.) sehr deutlich, dass sie scharf-vierkantig waren. Mir ist es geglückt, bei einigen Blattern imnbsp;Querbi-uche noch Reste ihrer Textur zu fmden (s. Taf. IV. Fig. 5. 6.),nbsp;an denen man deutlich die Oberhaut mit ihrer kleinzelligen, dichten, braunen, verkohlten Bastscheide und ihrem centralen Gefass-bündel unterscheiden kann.

Untersucht man bei Lampenbeleuchtung die Oberflache gut erhaltener Blattfragmenle, Avie Taf. lY. Fig. 2., genau, so findetnbsp;man oft ihre Oberhaut mit Spuren der Spaltöffnungen (s. Taf. IV.nbsp;Fig. 7.) deutlich erhalten. Gewöhnlich ist dieselbe verkohlt, undnbsp;man muss sie daher bald nach dem Auffinden im Steinbruche un-tersuchen, oder man muss sie gleich firnissen, denn im entgegen-gesetzten Falie zerreisst sie gleich allen Kohlenrinden würflich,nbsp;und wird dadurch zur mikroskopischen Untersuchung untauglich.nbsp;Schleift man behutsain die verkohlte Oberhaut weg, so erhalt mannbsp;schone Ansichten des Gewebes der Bastscheide, welche unmittel-bar unter der Oberhaut liegt, oder man schneidet ein Blatt dernbsp;Liinge nach durch und schleift die Schiiff- oder Bruchflachen be-hutsam eben, und gummirt dieselben, so kann man die einzelnennbsp;Zeilen dieses Basthautgewebes der Blattsubstanz (s. Taf. IV. Fig. 8.)nbsp;sehen; die einzelnen Zeilen sind dünn, zart, gestreckt, nach innennbsp;grosser werdend, und ihre Zellwande sind an den von uns unter-suchten Fragmenten mittelmassig stark und braun.

Durch dieselbe oben beschriebene Operation erhalt man zu-gleich oftmals Langsschnitte des Gefassbündels des Blattes (s. Taf. IV. Fig. 9.), welcher ebenfalls aus kleinén, meistens sechseckigennbsp;Treppengefassen besteht, deren Querwande dünn, stabförmig undnbsp;theils braun, theils scliwarz, und mithin mehr oder. minder verkohlt sind.

Das Parenchym der Blatter fand ich nie erhalten.

Unter einem Conglomerate von Schuppen (s. Tafel V. Fig. 12- d.) und Blattern des Lomatofloyos crassicanle fand ich öftersnbsp;eine dunkelbraune, zugespitzte, fast mandelahnliche Kernfruchtnbsp;(1. c. Fig. 12- e.), welche vielleicht dem Baume angehören dürfte,nbsp;da ich solche sonst nirgends, als in der Nachbarschaft, und stetsnbsp;zwischen einzelnen Organen desselben traf. Meine Yermuthung,nbsp;dass dieser Kern dem gleichzeitig vorkommenden Baume angehören dürfte, entbehrt jedoch aller fernerer, wissenschaftlicher Be-weise, und ist daher nur Yermuthung.

Wenn ich den Markcylinder sehr grosser Stamme von Lo-matofloyos untersuchte, so fand ich bei sorgsamer Praparation, dass die Marksubstanz an der innern Wand des Holzcylindersnbsp;theilweise sehr vollstandig erhalten war (s. Taf. V. Fig. 5. 7. 8. a.),nbsp;und entblösste ich sorgsam dessen Seitenflachen (Fig. 2. 4. b. b.)nbsp;von der Holzsubstanz (Fig. 2. 4. 7. a. a.), so fand ich das Marknbsp;quergestreift (s. Fig. 2. 3. 4. 6.), und ich erkannte darin gleichnbsp;eine unter dem Namen von Artisia beschriebene Pflanze der Vor-welt, wie ich solches schon früher an Tühymalites biformis Presl.nbsp;in der Flora der Vorwelt gefunden, und es an Herrn Prof. Preslnbsp;mitgetheilt hatte. An jungen Pflanzen oder an Aesten ist der Markcylinder klein (s. Taf. V. Fig. 4. 5. 6. b.) und seine Querstreifennbsp;sind enger; an alten Stammen aber ist er gross, und seine Fattennbsp;sind natürlicherweise auch grosser (Taf. V. Fig. 2. 3.). An dernbsp;Oberflache des Markcylinders, und manchesmal auch etwas in seinenbsp;Substanz eindringend, ist das Zellgewebe, wie man in Fig. 3. undnbsp;6. sieht, ziemlich gut erhalten.

Diese eigenthümliche Form des Markcylinders liess mich an-fanglich glauben, derselbe sei facherig; bald aber erhielt ich durch Faulniss, und namentlich schnell und leicht durch Maceration eini-ger Semperviva und der Euphorbia nereifolia, eben solche quer-facherige Markcylinder, wie ich hier an Euphorbia nereifolia innbsp;Taf. V. Fig. 9ii 10. und 11. abbildete, und im Falie die Macerationnbsp;etwas langer dauerte, als nöthig war, die einzelnen Querscheide-wande zu bilden, so zerfielen diese letzteren ebenfalls von dernbsp;Mitte nach dem Umfange (Fig. 11.) zu, in ganz öhnliche Lappen, wienbsp;ich sie auch in den versteinerten Markröhren, in noch Structurnbsp;zeigenden Zellgewebelappchen, gefunden hatte. Diese Erfahrungennbsp;liessen auf eine Maceration und auf ehi ahnliches Zerfallen undnbsp;Umgestaltetwerden vor der Versteinerung zurückschliessen, undnbsp;annehmen, dass der Markcylinder von Lomatofloyos ebenso gebautnbsp;und ebenso facherlos und dicht war, wie es derselbe bei unserennbsp;Semperviven und Euphorbien oder Cactéen auch heute noch ist.

Im Jahre 1832 schon wurden verschiedene, aber minder gut erhaltene Reste dieses Baumes entdeckt, und die domförmige, bliit-terlose Spitze eines Astes wurde im zweiten Bande der Flora dernbsp;VorAvelt von Graf Gaspar Sternberg als Cycadeites oder Za-mites Cordai beschrieben, zu welcher ich damals Zeichnungen undnbsp;Analysen verfertigte, und in den phytotomischen Skizzen machtenbsp;ich auch schon auf den markstrahlenlosenHolzcylinderund die eigenthümliche Schuppenform aufmerksam. Diese damals beschriebenen


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Reste zeigen niin aber, class die Spitzen der Aeste sowohl, wie des Stammes domförmig gerundet und gleichsam stumpf waren,nbsp;ühne sich allmalig zuzuspitzen. Aiich diese Endform zeigt aber-mals auf die grosse Aehniichkeit bin, welche ich früher schonnbsp;zwischen diesen vorweltlichen Ponnen und mehren jetztweltlichennbsp;I’flanzen berührte.

An einem im Steinbruche zu Chomie irn Jahre 1843 ent-deckten aufrecliten Stamrae, von dem ich ein Fragment zur ünter-suchung nach Prag nahm, welches derselben Art angehört, fand ich fast horizontale, sehr starke Wurzelreste, aber leider ohnenbsp;alle Spuren von Structur.

Wenn man sich die so genau gekannte Pflanze restaurirt denkt, so kann dieselbe einen fast mannsstarken, zehn bis fünf-zehn Schuh hohen saulenförmigen Baum bilden, welcher mit viernbsp;Reihen spiralig gestellter Aeste versehen ist, welche an ihrernbsp;Spitze einen Büschel nadelförmiger Blatter von der Lange desnbsp;Durchmessers des Astes, auf welchem sie stehen, tragen. Seinenbsp;Rinde ist mit braunen, in der Versteinerung noch schon lichtnbsp;zimmtbraun gefarbten, fleischigen Schuppen bedecht, welche annbsp;ihrer Spitze die rhombischen Insertionsnarben der Blatter tragen.nbsp;Der untere ïheil des Stammes ist überdiess noch auf jeder Seitenbsp;mit zwei Reihen Astnarben geziert, welche grosse, runde, nackte,nbsp;von Schuppen entblösste Scheiben bilden, und welche durch Ab-sterben und Abstossen der Aeste vom Grunde nach der Spitze zunbsp;allmalig gebildet werden, wie man solche Astnarben auf ahnlichenbsp;Weise gebildet, bei den meisten unserer Fettpflanzen fmdet.

Die Blatter an den gerundeten Gipfeln der Aeste standen gedrangt und spiralig, und da sie nicht lang, aber viereckig, steifnbsp;und spitzig waren, so musste die eigentliche Belaubung diesesnbsp;Baumes sehr kümmerlich und sein ganzer Habitus starr und steif sein.

Alte, nicht gequetschte Exemplare des Stammes fand ich der Lange nach angerissen, und die Rander des Risses vernarbt undnbsp;nach innen gebogen, wie man es haufig auch an grossen Exemplaren der Lepidodcndra fmdet, und wie es manchesmal unserenbsp;jetztlebenden Saftpflanzen im hohen Alter und bei sehr kraftigernbsp;Entwicklung noch thun.

Dieser Baum gehort unstreitig zu den merkwürdigsten Pflan-zen der Vorwelt, welche das reiche Steinkohlenlager der Herr-schaft Radnitz in so grosser Auswahl und trefflicher Erhaltung einschliesst, und er scheint in den obern Mitteln und in der Deckenbsp;nicht eben selten vorzukommen.

Erklarung der Abbildungen.

Tafel I.

Fig. 1. 2. Schuppen der Rinde. Nat. Gr. Fig. 3. Insertionsnarben der Schuppen. N. G. Fig. 4. 5. Querschnitte des Stammes X und Vg. Nat. Gr. Fig. 6. Ein Stuck des Holzcylinders, los pra-parirt. Fig. 7. 8. Einzelne Schuppen. Fig. 9. Ein Blattpolster mitnbsp;der Insertionsnarbe schw. vergr. Fig. 10. Oberhaut der Schuppen,nbsp;mit Spaltolfnungen st. vergr. Fig. H. Ein Stückchen Schuppe verg.nbsp;a. e. f. Bastgewebe; c. Oberhaut; b. grüne, kernige Substanz mit

Amylum; d. Parenchym der Schuppe. Fig. 12. Grüne, kernige Substanz mit Amylumkörnchen vergr. Fig. 13. Ein Stück der Insertionsnarbe vergr. a. der mittlere Gelüssbündel; b. Parenchym derNarbe. Fig. 14. Parenchym der Schuppe. Fig. 15. Basthaut der Schuppenbsp;vergrossert.

Tafel 11.

Fig. 1. Ouerschnitt eines flachgedrückten Stammes, und Fig. 2. Langsschnitt desselben nat. Grosse, a. Rinde; b. Rindenrnark;nbsp;c. Holzcylinder; d. Mark.

Tafel III.

Fig. 1. Ein flachgedrückter Holzkörper nat. Gr. Fig. 2. 3. Fragmente des Rindengewebes vergr. Fig. 4. der nach innen liegende ïheil desselben; Fig. 5. Langsschnitt desselben; Fig. 6. 7.nbsp;8. einzelne Querschnitte des Holzcylinders vergr. c. c. c. Ge-fassbündel, welche zu den Blattern laufen; d. d. d. die Holzsub-stanz; Fig. 9. Ein Querschnitt des Holzcylinders; d. gut erhaltenenbsp;Gefasse; e. e. zerworfene Gefass’e; f. Centralmark des Stammes;nbsp;Fig. 10. ein anderer Querschnitt desselben; b. Riudengewebe;nbsp;g. Zellgewebe des Rindenmarkes; e. gedrückte, zerworfene Holz-gefasse; d. gut erhaltene Gefasse; Fig. 11. 12. Langsschnitte desnbsp;Holzcylinders mit Treppen- und punklirten Gefassen d., und demnbsp;Centralmarke des Stammes vergr.

Tafel IV.

Fig 1. Ein Stück Rinde a. mit Schuppen b. und Blattern c. nat. Gr. Fig. 2. Blattfragmente nat. Gr. Fig. 3. 4. Querschnitte dernbsp;Blatter schw. vergr. Fig. 5. 6. Querschnitte zweier Blatter starknbsp;vergr. Fig. 7. Oberhaut des Blattes stark vergr. Fig. 8. Basthautnbsp;desselben. Fig. 9. Treppengefasse desselben vergr. Fig. 10. 11.nbsp;Zwei Langsschnitte der Schuppen schw. vergr.

Tafel V.

Fig. 1. Ein Stück des Stammes mit Astnarben nat. Gr. Fig. 2. Ein Holzcylinder a. a. mit dem Markkörper b. von einemnbsp;alten Stamme, nat. Gr. Fig. 3. Ein Stück des Markcylinders vergr.nbsp;Fig. 4. Derselbe aus einem Aste, a. verkohlte Holzsubstanz; b. Mark-cylinder, nat. Gr. Fig. 6. Ein ïheil des Markcylinders vergr. Fig. 5.nbsp;7. 8. Querschnitte dieser beiden Holzkörper nat. Gr. a. Holzcylinder; c. Marksubstanz. Fig. 9. 10. Langsschnitte vom Stamme dernbsp;Euphorbia nereifolia, nach langerer Maceration und nach der ïren-nung des Markes in Schichten; Fig. 11. ein Querschnitt desselbennbsp;in nat. Gr.

SAGE\ARIA FÜSIFORMIS, Corda.

ïaf. VI.

Gattungscharakter.

Trunci columnares, cylindrici; cortice pulvinuKs foliorum ornata. Pulvinuli foliorum in lineis spiralibus quaternariis d^)nbsp;dispositi, contexi, coniigui, obovati, elUpUci vel fusiformes, linea


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sulciforini, plus minusve profunda, circumdati, medio vel supra cicafricula ornati- Cicatrix rhomboidea vel supra rotundata, medio fasciculis vasormn iernis horhontalibus ornata. Cortex crassa,nbsp;medullosa. Cylindrus lignosus centralis, clausus, medulla repletus,nbsp;e vasis scalariformibus compositus; radiis medullaribus nullis.nbsp;Medulla arnpla. Folia et fructus ignota.

Artcharakter.

S. FUSIFORMIS ; pulvinulis rhomboideo - fusiformibus, elongor-tis, utrinque acutis, convexis, medio acute - carinatis; cicatrice centrali rhombica minuta.

Fundort.

Iiu Kolilensandsteine zu Choinle auf Radnitz.

Beschreibung.

Der Slamm, welchein die hier abgebildeten Reste angehör-ten, war fast einen Schub dick, und sein oberer Tbeil war mit der Schichtung des Gesteines verworfen , sein unterer aber ge-neigt, und trug unverkennbare Spuren der Rollung.

Iin Querschnitte (Taf. VI. Fig. 1.) fand ich den Holzcylinder etwas seitlich geneigt, und das Rindeninark sowohl, wie das Cen-

traiinark waren ganzlich zerstört und ihre Rauine mit Kohlensand-

m

stein und verkohlten Pflanzenresten ausgefüllt.

Die Rinde vom unteren Theile des Stammes (s. Fig. 4.) be-sitzt grosse, verworren gestellte, verschobene Blattpolster, deren Oberflache stark verweset oder verwittert war, ehe sie in Sand-stein eingehüllt M'urde. Sie ist auch gefaltet und oft gebrochennbsp;oder verschoben, wie man solche theilweise Verschiebungen undnbsp;Zerstörungen an allen alten Rinden und an der Basis unserer altennbsp;Stamme der Semperviva ebenfalls siebt.

Die junge Rinde (s. Taf. VI. Fig. 5.) besitzt lange, fast spindelformige, hohe Blattpolster, welche in der Mitte der Langenbsp;nach stark gekielt sind, und in der Mitte der Queraxe die eigent-licbe Blattnarbe tragen, welche klein, viereckig und fast rhom-bisch, und mit ihren Ecken nach den Ecken des Polsters ge-richtet ist. Sic enthalt die drei Gefassbündel, wie alle andernAr-ten, und ihre nachstverwandte Art ist Sagenaria rimosa Preslnbsp;(s. Flora der Vorwelt. II. Taf. LXVIII. Fig. 15.), von der sie sichnbsp;jedoch hinreichend unterscheidet, indem der Blattpolster selbstnbsp;anders gebaut ist, und dieser Art die Interstitialraume zwischennbsp;den Blattpolstern fehlen, welche Sagenaria rimosa so sehr vonnbsp;allen andern Arten unterscheidet.

Der Holzcylinder (s. Taf. VI. Fig. 2. 3.) hat 10 bis 12 Li-nien P. M. Durchmesser, und ist sehr beschadigt. lm Querschnitte (Fig. 6.) sieht man den grössten Theil der Gefasse zerbrochennbsp;und verworfen; nur einzelne, deren Lumen mit Versteinerungs-material vollkommen ausgefüllt wurde, sind gut erhalten, aber trotznbsp;der Zerwerfung fmdet man keine Spur eines Markstrahles, undnbsp;ich fertigte an ZM-anzig Querschnitte vergeblich an, urn denselbennbsp;aufzufmden. lm Langsschnitte (Fig. T.) ersieht man, dass alle

Gefasse des Holzcylinders Treppengefiisse sind. Ihi-e Querscheide-wande sind deutlich, und geben denselben das Ansehen von Spi-ralfaserzellen, aber gut geführte Langsschnitte beweisen, dass es keine eigentlichen Scheidewande, sondern nur Einschnürungen dernbsp;Gefasssubstanz sind, gleich jenen lebender Pflanzen. Die Porennbsp;der Gefasswiinde sind schmal, und die, welche sie scheiden, sindnbsp;zart, einfach, verkohlt und daher schwarz. Ich habe keine Ver-astungen derselben beobachtet.

lm Langsschnitte sowohl, wie öfters auch im Querschnitte, fmdet man partielle Ausfüllungsraume, wo die Gefasse zerstörtnbsp;sind, und der Kohlensandstein den dadurch entstandenen Raumnbsp;erfiült (s. Fig. 7.). Diese Ausfüllungen ahneln in Bezug ihrernbsp;Grosse, ihrer Formen und ihrer Unregelmassigkeit in Lage undnbsp;Vorkommen vollkommen den Zerstörungsraumen, welche man beinbsp;dem Modern und Faulen unserer jetztlebenden Baume, namentlichnbsp;der Eiche, dem Holze grosser Cactusstamme u. s. w., antrifft, undnbsp;welche oftmals mit einem zarten, weissen Fadengewebe, dem Mycelium eines Pilzes, welches einige Naturforscher Nyctimyces nann-ten, erRdlt ist, und die oben beschriebenen Raume sind ebenfallsnbsp;rund und allenthalben geschlossen, wie diese durch Faulniss undnbsp;Pilzbildung entstandenen.

Erklarung der Abbildungen,

Fig. 1. Ein Stuck des Querschnittes der Sagenaria fusifor-mis in der halben nat. Grosse. Fig. 2. 3. Querschnitte des Holzcylinders in nat. Gr. Fig. 4. Alte Rinde von dem unteren Stamm-theile nat. Gr. Fig. 5. Rinde von oberen jüngeren Stammtheilen nat. Gr. Fig. 6. Querschnitt des Holzcylinders vergr. Fig. 7. Langs-schnitt desselben mit den Treppengefassen und den durch Faulniss und Zerstörung entstandenen Raumen vergr.

LEPTOXYLUM GEMINUM. Corda.

Taf. XV.

Gattungscharakter.

Truncus dichotomus, columnaris, medulloso-carnosus. Cylindrus lignosus centralis, tenuis, e vasis paucis, latis, scalariformibus compositus, intus medulla ampla farctus. Radii me-dullares nulli.

Cortex externa foliaque ignota.

Charakter der Art.

L. GEMINUM: Dichotornum; vasis amplis subsexangularibus, ir-regulariter conglobatis, transverse striatis, subaequalihus.

Fundort.

In dem Steinbruche Choinle und im Kolilensandsteine von Swina in Böhmen.


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Beschreibung.

Dieses ziemlich unvollstandige Fragment habe ich interims-weise benannt, um das zu bescbreibende Wesen docb nennen zu könneii und so gewissermassen die Mittbeilung zu erleicbtern. lebnbsp;babe von diesem Stamme mehre Fragmente dureb wailand Grafennbsp;Caspar Sternberg erbalten, die leider niebt alle aufbewabrtnbsp;wurden, denn spSt erst entdeckte ich im Holzcylinder dieses Stammes mikroskopische Structur. Nach jenen Fragmenten zu urthei-len, scheint sich der Stamm vielfach gabelig verastet zu haben?nbsp;ungefahr wie Lepidodendron dichotomum Sternb.

Der Stamm selbst war flachgedrückt und batte fünf bis sechs Zoll Durchmesser, und die durch Gabeltheilung desselben hervor-gegangenen Aeste batten gewöhnlich drei bis vier Zoll Durchmesser.

Die aussere Rinde des Stammes war verkohlt, und ich konnte nirgends Spuren von Schuppen oder Blattpolster und Blattnarbennbsp;auffmden, und die verkohlte Substanz batte eine dünnblatterige,nbsp;fast faserige Structur, und diese in Kohie verwandelte Rinde warnbsp;vorzüglich in der Nahe der Gabeltheilung der Aeste gebrochennbsp;und verworfen Cs. Fig. 1.).

Im Querschnitte (s. Fig. 2.) fand man das Binden- und Stamm-mark ausgefüllt mit dem Versteinerungsmaterial und mit Holz- und Kohlenfragmenten, und der dünne, zartwandige Holzcylinder lagnbsp;in der Mitte des Stammes, und bei einem Querschnitte über dernbsp;Gabelung, wie der hier gezeichnete (Fig'. 2.), fand man stets dienbsp;Holzcylinder beider Aeste mehr oder minder gut erbalten. Sehrnbsp;oft war der Holzcylinder angebrochen (Fig- 2. a.), oder er warnbsp;blos verbogen (Fig. 2. b.), und ihm fast parallel laufend fandnbsp;man die Spuren des Binden- und des Centralmarkes theils in Glanz-,nbsp;theils in eine Art Braunkohle verwandelt (s. Fig 2. 3.).

Der ganze Holzcylinder besteht seiner Breite nach nur aus vier bis fünf sehr grossen, sechseckigen Gefassen, welche schonnbsp;mit unbewalfnetem Auge sichtbar sind, und welche mit wenig Aus-nahmen gut erbalten sind (s. Fig. 3.j. Zwischen ihnen findet mannbsp;Wandreste der zerworfenen oder zerdrückten Gefasse. Im Langs-schnitte (Fig- 4) sieht man ihre Seitenwande einfach quergestreift,nbsp;und die Querbalken der Wande und die zwischen diesen liegenden Oeffnungen haben fast denselben Durchmesser. An der Luftnbsp;fallen die grösstentheils in Glanzkohle verwandelten Querbalkennbsp;der Gefasswande ab, und daim bleibt in der sie erfüllenden odernbsp;umgebenden Steinmasse nur ein geringer vertiefter Eindrucknbsp;zurück.

So evident ausgesprochene Theilung des Stammes habe ich bisher nur bei den Lepidodendra’s und einer noch unbeschriebe-nen fossilen Cycadée gesehen, und diese Gabeltheilung, so wienbsp;der Mangel der Markstrahlen bat mich bewogen, diese dubiosenbsp;Form zu den Sagenarien zu stellen.

Vom Heterangium, ihrem ebenfalls noch sehr dubiosen Ge-fabrten, unterscheidet sie sich durch die Gefasse.

. nbsp;nbsp;nbsp;Erklarung der Abbildung.

Fig. 1. Ein Theil des Stammes bei der Gabeltheilung. Nat. Gr. Fig. 2. Querschnitt desselben über der Theilung, nat. Gr.;nbsp;a. und b. die beiden Holzcylinder. Fig. 3. Querschnitt des Holz-cylinders und der Gefasse vergr. Fig. 4. Ein Langsschnitt der Genbsp;fasse stark vergr.

BETERANGIUIH PARADOXUM. Corda.

Taf. XVI.

Charakter der Gattung.

Truncus ....

Cylindrus lignosus incompletus, planus, e vasis porosis mi-nutissimis maximisque irregulariter mixtis et dissitis compositus. Vasa angulata vel polymorpha, inaequalia; parietibus tenuibnsnbsp;areolatis; areolis rhomboideis, confertis, accumbentibus, spirali-ter positis, medio poro horizontali ovoideo perforatis.

Cortex ei folia ignoia.

Charakter der Art.

H. PARADOXUM: vasa magna seriato- vel stellatim-accumulata,

minora circumcingentia.

Fundort.

Im Sphaerosiderite aus der Steinkohle von Bfaz auf der Herrschaft Radnitz in Böhmen.

Beschreibung.

Uiber die Bildung dieser und der vorhergehenden Gattung habe ich mich schon früher ausgesprochen, und ich mache hiernbsp;nur auf die eigenthümliche Lagerung und die sonderbare Verthei-lung der grosseren oder kleineren Gefasse aufmerksam, weil ichnbsp;eine ahnliche Bildung bei keiner lebenden und keiner fossilennbsp;Pflanze bis jetzt gefunden habe, und mich auch nicht an eine vonnbsp;andern Forschern beobachtete ahnliche Holzbildung erinnern kann.

Die von mir entdeckten Fragmente (s. Fig. 1.) waren in den Sphaerosiderit-Knollen sehr sparlich vertheilt und selten über zweinbsp;Zoll lang und einen Zoll breit; sie waren flach, eine bis zweinbsp;Linien dicfc und schwarz. Im Querschnitte (Fig. 2.) erkannte mannbsp;schon mit der Loupe ein wirres Gemenge von grossen und kleinen Zeilen, welche bei genauerer Betrachtung sich als Gefassenbsp;erwiesen. Bei starker Vergrösserung sah man auf Querschnittennbsp;(s. Fig. 3. 4. 5. 6.) die kleinen eckigen Gefasse (a. a.) um dienbsp;grossen (b.) mannigfaltig gelagert, und gleichsam Züge zwischennbsp;diesen bildend, wahrend die grossen Gefasse an Lumen und Durchmesser unter einander höchst verschieden sind, und die kleinennbsp;fünf-, zehn-, ja oft auch zwanzig- bis dreissigmal an Grosse undnbsp;Durchmesser übertreffen. Die grossen Gefasse stehen selten ein-zeln, gewöhnlich in Grappen vereint, und diese bilden zwischen


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den kleinen Gefassen Reihen oder Haufchen, oft mannigfaltig ge-krümmt (Fig. 3. 6.), oder einige grosse sind fast strahlig um eine Oder mehre kleine gelagert (s. Fig. 4.), oder sie bilden höchstnbsp;unregelmassige Haufchen (s. Fig. 5.). Von Aussen sind die ein-zelnen von mir aufgefundenen Holztrümmer oft nach einer Seitenbsp;zu mit Spuren eines dichten, verkohlten Lückengewebes (Fig. 6. c.)nbsp;uingeben, an dem man noch ziemlich undeutliche Zeilen und dienbsp;grossen, dieses Gewebe durchsetzenden Lücken sehen kann. Obnbsp;dieses Gewebe zur Rinde oder zu einem andern Organe gehort,nbsp;wage ich nicht zu entscheiden.

Fertigt man Langsschnitte langs der Wand der grossen und kleinen Gefasse (Fig. 9.), so sieht man deutlich ihre porösen Wande; die Foren der grossen und kleinen Gefasse stehen in flach aufstei-genden Spiralen (Fig. 8. 9.), und wo die verkohlte oder auch nurnbsp;gebraunte Wand abgefallen ist, bleibt der Eindruck derselben voll-kommen deutlich im Gesteine zurück. Vergrössert man eine nochnbsp;gut erhaltene braune Gefasswand stark, wie in Fig. 7., so siehtnbsp;man, dass die ganze Gefasshaut aus kleinen, gegenseitig angren-zenden, spiralig gestellten, querliegenden, rhombischen Maschennbsp;besteht, welche in der Mitte rundlich gewölbt und mit eiförmigen,nbsp;querliegenden Oeffnungen durchbohrt sind.

In den Pflanzen der Jetztwelt findet man selten poröse Gefasse, WO die Maschen der Foren so regelmassig gestellt und so vollkommen aneinanderstossend sind. In der Vorwelt finden sichnbsp;selten poröse Gefasse, die Coniferen ausgenommen, und bei allennbsp;Fllanzenresten, wo ich lt;sie gefunden, standen sie so gedrangt,nbsp;oder wenigstens dem hier gegebenen Schema analog.

Bei oberflachlicher Betrachtung der Ouerschnitte dieses Hol-zes kann man sich kaum des Gedankens erwehren, dass es nur ein kleines Zellgewebe-Fragment aus einem parenchymatösen Organe sei. Im Langsschnitte scheinen die kleinen Zeilen zum Theilenbsp;nur noch wirkliche Zeilen; schleift man aber sehr behutsam ihrenbsp;ausseren Wande ab, so ersieht man bald, dass die scheinbaren undnbsp;sehr sparlich vorkommenden schiefen Scheidewande nichts als dienbsp;bei allen grosseren, und namentlich bei den porösen Gefassen diko-tyler Pflanzen, bekannten Einschnürungen sind, welche nach innennbsp;im Holhraume des Gefasses eine kleine Einwulstung bilden, ohnenbsp;das Lumen desselben zu schliessen, und welche bei einigen Ge-fassformen lebender Pflanzen, und in den Gefassen des Palmacitesnbsp;intricatus (s. Taf. XXIII. Fig. 4. g. h.) oft sehr stark entwickeltnbsp;sind, und dann die poröse, netzahnliche, durchbohrte Querscheide-wand tragen.

Erklarung der Abbildungen.

Fig. I. Das Holz in nat. Gr. Fig. 2. Ein Querschnitt desselben mit der Loupe gesehen. Fig. 3. 4. 5. Querschnitte desselben stark vergr. mit theils erhaltenen, theils zerdrückten, verworfe-nen Gefassen, a. die kleinen, b. die grossen Gefasse. Fig. 6. Einnbsp;Ouerschnitt mit den Resten des parenchymatösen Gewebes c. vergr.,nbsp;a. kleine, b. grosse Gefasse. Fig. 7. Die Wand eines grossen Gefasses, und Fig. 8. 9. kleine und grosse Gefasse im Langsschnittenbsp;des Holzes stark vergr.


II.

SIGILLARIEAE. üiiger.

V. Endlicher Mantissa bot. Suppl. II. pag. 6. Stigmariae Unger. 1. c. pag. ,5. Lycopodiacées Brongniart Prodr. pag. 72.nbsp;87. Euphorbiacites Prest, in Sternberg’s Flora der Vorwelt. II.nbsp;pag. 205.)

Trunci arborei, carnosi, columnares.

Cortex crassa, carnosa, cicatricibus foliorum spiraliter po-sitis, pulvinulis suffultis vel iis destitutis, fasciculis vasorum sim-plicibus vel ternatis ornatis, glabra vel dein rimosa, rarius lon-gitudinaliter sulcata vel carinata. Stratum internum corticis cel-lulosum, durum, plerumque longitudinaliter sulcatum, vel nullum. Cylindrus lignosus centralis, clausus, radiis medullaribus crassisnbsp;vel tenuibus divisus. Vasa scalariformia vel porosa. Cellulae li-gnosae vel liber nondum observata. Medulla ampla, simplex velnbsp;composita.

Folia carnosa, articulatim-innata, vel dein decidua, simplicia, supra saepius furcata, acicularia; nervo medio simplici.

Fructificatio ignota.

Diese von unserem hochverehrtenFreunde, Prof. Dr. Unger, geistreich aufgefassle Familie unterscheidet sich von der vorher-gelienden durch ihre Markstrahlen und durch die eigenthümlichenbsp;Form ihrer Blattpolster. Sie ist den Euphorbiacéen der Jetztweltnbsp;zunachst verwandt, aber diese letzteren besitzen im Holzcylindernbsp;eine eigenthümliche Bastlage, welche bisher von uns noch an kelner fossilen Art aufgefunden wurde.

Die Gattung Sigillaria, welche als Typus dieser Familie dient, besitzt eine grosse Summe Arten, welche Herr Prof. Adolphenbsp;Brongniart in seiner Histoire des Végétaux fossiles Livr. II.nbsp;12. und 13. beschrleben hat, und welche ich bei Sigillaria einesnbsp;genaueren Uiberblickes würdigen will.

In meinen Skizzen zur vergleichenden Anatomie habe ich schon im Allgemeinen Ansichten über die Verwandtschaft der Gattung Siigmaria ausgesprochen, und hier werde ich am passenden


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Orte dieselbe mit Euphorbia atropurpurea vergleichen. Aber es sei mir hier vergönnt, nur von der in Sternberg’s Flora der Vor-welt als Stigmaria ficoides abgebildeten Pflanze zu sprechen, ohnenbsp;auf die Analysen und trelflichen Abbildungen der gleichnamlgen,nbsp;aber wahrscheinlich verschiedenen Pflanzen Rücksicht zu nehinen,nbsp;indem ich mich nicht für befahigt und für befugt halte, die da-selbst beobachteten Differenzen speciell auszuglelchen.

Dass ich Myelopitkys zu den Sigillariéen rechne, wird man mir bei Vergleichung des Banes derselben mit Sigillaria und Stigmaria kaum verargen, ob aber Myelopithys und Medullosa Cottanbsp;(s. dess. Taf. XIII. Fig. I. 2) zu einer und derselben Gattung geboren Oder nicht, kann ich nicht erörtern, da mir Exemplare dernbsp;Medullosa stellata Cotta zur Untersuchung und Vergleichung fehl-ten. Rhytidophloyos aber habe ich seiner Aehnlichkeit mit meh-ren Arten Sigillarien und jungen Aesten einiger tropischen Eu-phorbien wegen, zu den Sigillariéen gestellt, wo es wohl sonbsp;lange stehen bleiben kann, bis man dessen Structurverhaltnissenbsp;aufgefunden und entrathselt haben wird.

SIGILLARIA ELEGANS. Brongn.

Taf. VIL VIII. IX. Fig. 18.

Charakter der Gattung.

Trunci arborei, medullosi; cortice cicatricosa, cicatricibus polygonis vel rotnndatis, medio fasciculis vasorum ternis ornaiinbsp;et pulvinulis polyëdricis, convexis, supra plerumque cum fossulanbsp;punctiformi vel elongata gemmifera decoratis, suffultis. Cortex medullosa, strato interno secundario duro, longitudinaliier sulcato,nbsp;vel nullo.

Cylindrus lignosus centralis, e fasciculis vasorum scalari-formium duplicatis et radiis medullaribus divisis compositus. Fasciculi vasorum interni semilunares, fasciculis exlernis fere qua-dratis adpressi. Vasa ampla fasciculi interni irregulariter con-globata, fasciculi externi seriata, striata vel scalariformia, radiis medullaribus tenuioribus et crassioribus divisa.

Medulla ampla farcta.

Folia spiraliter posita, linear ia; nervo medio simplici per-currente.

Fructificatio......

Syn. Sigillaria. Brongn. Sur la Classif. Mem. du M. d’Hist. nat. Tom. VIII. p. 9. Prodrome p. 63. Hist, de Veg. foss. 11. p.nbsp;392. part. Rhytidolepis Sternb. Flor. der Vorn-. 1. 2. p. 32.nbsp;part. Favularia Sternberg, l. c. p. 13. Sigillaria Unger ianbsp;Endl. gen. plant, mantissa sec. p. 6.

Charakter der Art.

S.ELEGANS: Rwtomulw sexangularibus, cicatricibus aequalibus, fasciculis, vasorum extremis erectis subincurvis, centrali lineari horhontali.

Syn. Sig. elegans Brongn. Prodr. p. 65. Hist, des Veget. foss. 12. p. 438. descript. cotnpl. Favularia elegans Sternb. Flora dernbsp;Vorwelt. Tent. flor. prim. p. 14. Tab. 52. fig. 4. ?

Sigill. elegans. Brongn. Observations v. Archives du Muséum, 1839, p. 405. Taf XXV—XXVin. c. Anal, opt.! -

F undort.

In der Steinkohlenfonnation bei Radnitz in Böhmen, ferner bei Eschweiler, Aachen und ’Werden bei Düsseldorf, und silificirtnbsp;bei Surmoulin iin Korden von Autun in Frankreich.

Besclireibung.

Die unermüdlichen und stets so glücklichen Forschuiigen des Herrn Prof. Adolphe Brongniart haben durch die Beschrei-bung der Sigillaria elegans in ihrem silificirten Zustande, und beinbsp;der trelflichen Erhaltung derselben ausserordentlich genüzt, undnbsp;ich sehe mich bei der TrelTlichkeit jener Beobachtungen und Zeich-nungen veranlasst, einzelne Theile jener Tafeln behufs der Vergleichung der Sigillaria mit einigen lebenden Euphorbien zu co-piren (s. Taf. VII. und VIII.), da ich wohl kaum bessere fertigennbsp;könnte; nur werde ich bei meiner Arbeit den Text unseres hoch-verehrten Vorgangers nicht copiren, sondern meine eigenen Ver-gleichungen gebrauchen und bilden. Herr Prof. Ad. Brongniartnbsp;hatte die Güte, wahrend meines Aufenthaltes zu Paris mir die fürnbsp;die Zeichnungen gefertigten Schnitte zu zeigen, und solche mitnbsp;seiner Abhandlung vergleichen zu lassen, wodurch ich von dernbsp;Deutung der Organe und der Brauchbarkeit des Materials so über-zeugt wurde, dass ich kein Bedenken trug, einzelne Theile dei'-selben für mein Euch zu copiren.

Ich werde Euphorbia mammillaris und Euph. Hystrix mit Sigillaria elegans vergleichen, nicht aber, urn die Identitat dernbsp;Gattungen nachzuweisen oder gar Gleichheit der Art auffinden zunbsp;wollen; nur die grossen Analogien des innern Baues werde ichnbsp;betrachten, um darzuthun, wie nahe verwandt die Sigillariéen undnbsp;Euphorbiacéen siud, und wie sich bei ihnen beiden ebenfalls jenenbsp;eigenthümlichen Verschiedenheiten der Gefass - und Bastbildungnbsp;fmden, welche ich bei allen bisher mit innerer Structur aufgefun-denen Pflanzenfamilien, die Coniferen ausgenommen, nachgewiesennbsp;habe. Der Stamm der Sigillarien ist gleich jenen der Euphorbiacéen astig oder dichotom. Er ist walzig oder kantig, fleischig, aunbsp;der Aussenflache mit Blattpolstern und Blattnarben besetzt, undnbsp;zwischen diesen finden sich bei den fossilen, wie bei den lebenden Pflanzen beider Gruppen kleine, oft kaum bemerkbare Vertie-fungen, welche wirGemmengruben,Knospengruben nennen,nbsp;da die Ast- und Blüthenknospen aus ihnen entspringen. In Quer-schnitten bieten beide eine markige Rinde, einen aus kreisförmignbsp;gestcllten Bündeln gebildeten Holzcylinder, welcher einen grossennbsp;Markkörper umschliesst. Die einzelnen Gewebe dieser Organe sindnbsp;bei beiden sehr analog, nur fehit den vorweltlichen Pflanzen elnnbsp;eigentlicher Bastkorper, und sie besitzen dafür zweierlei Holzkörper.nbsp;Ich werde nun versuchen, diese Organe der Rcihe nach zu be-


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trachten und zu vergleichen, wodurch die Auffassung- erleichtert werden dürfte.

Die Rinde der Sig. elegans (s. Taf. VII. Fig. 1. 3.4. a. b. c.) besteht aus vier Schichten. Die ausserste Schichte wird von dernbsp;Oberhaut und deren dickwandiger Bastzellenschichte gebildet. Dienbsp;Oberhaut (s. Fig. 3. a. 4. 5. 6. a.) bildet nach aussen die Blatt-polster.

Die Blattpolster (s. Taf. IX. Fig. 18.) sind sechseckig, scharfkantig und erhöht. Sie tragen auf ihrer Mitte die gleichfallsnbsp;sechsseitige flache Blattnarbe CFigquot;- 18. a.), welche drei Gefass-bündelspuren enthalt, deren beide aussere aufrechtstehend undnbsp;langlich, die mittlere aber wagrecht und linienförmig ist. An dernbsp;oberen Kante jedes Blattpolsters, wo er mit der unteren Kantenbsp;des über ihm stekenden zusammenstösst, befmdet sich in der Mittenbsp;desselben eine kleine, rundliche Grube, von welcher eine kleine,nbsp;schmale Furche nach abwarts lauft, und beide bilden die Gemmen-grube (s. Taf. IX. Fig. 18. b.), und in dieser entspringen allenbsp;neue Gemmen bei den lebenden Euphorbiacéen. Ganz gleich istnbsp;der Blattpolster von Euphorbia mammillaris (s. Taf. IX. Fig. 2.)nbsp;gebaut. Er ist ebenfalls sechseckig, polyedrisch, erhöht, und tragtnbsp;in der Mitte ebenfalls die Blattnarbe (1. c. a.) mit den drei analognbsp;geformten Gefassbündelspuren, und am oberen Bande auch einenbsp;ganz gleich gebaute Gemmengrube (1. c. b.). Wenn man die Nar-ben und Polster anderer Sigillarien, wie z. B. jene der S. ichtliyo-lepis und ornata oder der Rhytidophloyos tenuis, mit andern Ar-ten von Euphorbien vergleicht, so findet man ganz ahnliche Blattpolster und Blattnarben, und auch bei vielen Arten derselben ahnliche, deutlich sichtbare Gemmengruben (s. Taf. IX. Fig. 16. a. b.),nbsp;oder sie fehlen sowohl einigen Euphorbiacéen, wie auch sehr vielennbsp;Sigillaria-Arten, und man kann kaum mehr die Analogie, ja fastnbsp;die Gleichheit dieser ausseren Rindenformen, welche zwischen dennbsp;Sigillarien und den Euphorbiacéen herrscht, ablaugnen M'ollen. Dienbsp;Polster haben allerdings bei den einzelnen Arten der Euphorbiacéen verschiedene Forrnen, aber sie sind bei Aen Sigillarien ebenfalls höchst verschieden gebaut, wie man an den vonHrn. Adolphe Brongniart so trefflich abgebildeten Sigillaria-Axien dernbsp;H-, 12. und 13. Lieferung seines grossen Werkes deutlich sehennbsp;wird, und wie ich einige so verschiedene Forrnen hier ebenfallsnbsp;absichtlich abgebildet habe, um die Vergleichung zu erleichtern.

Die ausserste Schichte der Rinde besteht bei Sigillaria und Euphorbia aus einer zelligen Oberhaut, welche bei Sigillaria leider noch nicht untersucht ist, und welche die Polster, mit Aus-nahme der Blattnarben, bekleidet. Sie scheint in beiden Familiennbsp;glatt und kleinzellig zu sein. Die Form der Blattpolster und Nar-ben gibt nun den beiden hier zu vergleichenden Gattungen einenbsp;Aehnlichkeit, über die ich stets gestaunt habe, um so mehr, wennnbsp;man die Oberflache der Sigillaria elegans Cs. Taf. VII. Fig. 1. Taf.nbsp;IX. Fig. 18.) mit der Aussenflache der Euphorbia mammillaris undnbsp;Hystrix CTaf. IX. Fig. 1. 13. 2. 3. 16. 17.) vergleicht. Ja selbstnbsp;die saulenförmige oder dichotome Stammform gewahrt noch be-deutende Aehnlichkeiten.

Betrachtet man nun die Ouerschnitte der beiden Pllanzen genauer, so findet man unmittelbar unter der Epidermis bei Sigillaria elegans (Taf. VII. Fig. 4. 5. 6.) eine breite, derbe Zell-gewebelage (a. ah), aus grosseren, gleichsam lockeren Zeilen gebildet, und von aussen von dichtzelligem Gewebe (s. 1. c. Fig.nbsp;5. 6. a. a.) umgeben, welche beide die aussere Rindenschichtenbsp;bilden, und von welchen die ausserste fa- aO an der Begrenzungnbsp;zweier Blattpolster nach innen, gleichsam zwischen die zweitenbsp;Gewebelage (ah ah) tritt und eine Spalte bildet, welches dieVer-langerung der Gemmengrube ist.

Ganz analog findet man den Querschnitt von Euphorbia mammillaris fTaf. IX. Fig. 6. 7.) gebaut. Man sieht unter der Epidermis Ca-) die dichtere, aus gestreckten Zeilen bestehende Lage (b.),nbsp;welche derselben Lage hei Sigillaria CTaf. VII. Fig. 5. 6. a. a.) ent-spricht, und ebenfalls in der tiefsten Begrenzung zweier Blattpolsternbsp;einen Streifen ihres Gewebes CTaf. IX. Fig. 6. 7. c. c.) zwischen dienbsp;zweite Schichte schiebt, und in der Nahe der Gemmengrube odernbsp;an ihr sieht man ebenfalls theils ihre Vertiefung, theils den tiefernbsp;eindringenden Spalt Cs- Taf. IX. Fig. 7. k.), wie man dasselbe beinbsp;Sigillaria CTaf. VII. Fig. 6. a.) gesehen hat. Die zweite bei Sigillaria beobachtete Gewebelage Cs- Taf. VII. Fig. 4.— 6. a^. a*.)nbsp;sieht man bei Euphorbia ebenfalls deutlich im Querschnitte, undnbsp;sie bildet hier den mit Chlorophyll erfüllten grünen Theil des Rin-denmarkes Cs- Taf. IX. Fig. 6. 7. d. d.), welcher nahe der Epidermis gewöhnlich mit sehr zarten und sparlichen Lücken versehennbsp;ist. Sie ist in der Structur von der tieferliegenden zweiten Rinden-markschichte CTaf. IX. Fig. 7. e. e.) nicht verschieden, nur be-sitzt sie keine Chlorophyllkörnchen, und ist daher weiss, aber sienbsp;ist hier mit Milchgefassen Ce. e.) durchzogen. Diese zweite Schichtenbsp;ist nun bei Sigillaria gleichfalls verhanden, und zarter und klein-zelliger gebaut Cs- Taf. VIL Fig. 5. a“. a®.) und im Liingsschnittenbsp;CFig. 6. a“. a®.) sind ihre Zeilen gestreckt, und sie geht innerhalbnbsp;nahe dein Holzcylinder in ein sehr zartes, aus sechsseitigen Zeilen gebildetes Gewebe CTaf. VII. Fig. 5. 6. ck c.) über, welchesnbsp;vor der Versteinerung theilweise zerstört wurde. Dieser gleichsam dritten Schichte entsprechen hei Euphorbia wohl nur die in-nersten Zeilen des die Saftgefasse führenden Gewebes. In der Versteinerung sind grosse Partien dieses und des zweiten Gewebes,nbsp;welche zusammen das Rindenmark bilden, grösstentheils zerstörtnbsp;Cs. Taf. VII. Fig. 3. c. 4. 5. 6. c. c.), und die im Gewebe ent-haltenen Stolfe, wie Amylon, Chromula, und vielleicht die ausserstnbsp;zarten Saftgefasse sind aufgelöst worden, und für unsere Beobach-tung verschwunden, nur die hartere Bastlage der Rinde, und kleinenbsp;Markfragmente sind geblieben, wie ich solches oft an faulenden,nbsp;modernden oder macerirten Euphorbien - Sirnimchen beobachtetnbsp;habe. Vielleicht mangelten auch die Saftgefasse den Sigillariennbsp;ganzlich.

In diesem Rindenmarke findet man sowohl im Langs -, wie im Querschnitte die zu den Bliittern laufenden Gefassbündel zer-streut. Bei Sigillaria elegans Cs. Taf. VIL VIII. Fig. 3. 4. d. dknbsp;Fig. 9. c. d.) fand sie Herr Brongniart um den Holzcylinder


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gelagert, und ich sali dieselben, wenn sie gerade vom Holzcylin-der sich ablösen, eben so gelagert, sonst aber haufig iin Marke zerstreut (s- Taf. IX. Fig. 6. 7. i. i), und wie Herr Brongniartnbsp;die Gefasse dieser Bundel von zarteren Zeilen (s. Taf. VIL Fig.nbsp;5. a“.) begleitet fand, so sahen wir sie aucb bei Euphorbia vonnbsp;zarten Bastzellen (s. Taf. IX. Fig. 7. i.) begleitet.

Betrachtet man nun irn Querschnitte den Holzcylinder der Sigillaria elegans fs- Taf. VII. Fig. 2.), so findet man ihn sclionnbsp;init unbewaffnetem Auge dem Holzcylinder der Euphorbia mam-mülaris und Ilystrix (s. Taf. IX. Fig. 4. 5. 14. 15.) sehr analog,nbsp;ja fast gleich, und leider standen mir nur junge Aestchen undnbsp;keine mittelalten Stamme zur Analyse zu Gebote, welche sowolilnbsp;im Durclimesser, so Avie in der Form jenen der Sigillaria nochnbsp;mehr ahneln. Er ist bei beiden cylindrisch.

Der Holzcylinder der Sigillaria zerfallt bei starkerer Ver-grösserung gleichsam in einzelne Bündel, 45 an der Zahl, welche nach innen gerundet und nach aussen vei’flacht sind (s. Taf. VII.nbsp;Fig. 3. d.). Der Holzcylinder und dessen Bündel haben aber beinbsp;Euphorbia fast dieselbe Lage und Form, und ihre ZahIdifferenznbsp;kann unserer Vergleichung nie schaden, da stets zwei Arten der-seiben Gattung, und urn so mehr zwei verschiedene Gattungen,nbsp;eine verschiedene Zahl von primaren GefassbündeIn haben müs-sen, und diese ja selbst bei Altersdilferenzen derselben Pllanzenbsp;auch verschieden sind. Jeder einzelne Gefass- oder Holzbündelnbsp;zerfallt aber bei Sigillaria in zwei Partien, in einen inneren ge-rundeten, fast halbmondförmigen (s. Taf. VIL Fig. 4. d. Taf. VULnbsp;Fig. 9. a.), und in den ausseren grosseren Theil (Fig- 9- b. b.).nbsp;Der innere Theil besteht aus unregelmassig gehauften, porösen undnbsp;Treppengefassen fs. Fig. 10. a.), welche etwas zarter gebautenbsp;VViinde besitzen sollen, als die des grossen Holzbündels, welchesnbsp;ebenfalls poröse, und überwiegend, Treppengefasse (s. Fig. 10. b.nbsp;11. 12.) sind. Bei Sigillaria besteht der Ilolzring gleichsam ausnbsp;einem einzigen Elemente: aus Gefassen, und der Bast scheint Sigillaria eben so gut zu mangein, wie ich ihn bei Diploxylon, Lo-malofloyos, Stigrnaria u. v. a. vorweltlichen Pflanzenresten ver-rnisste. Vielleicht vertritt der iiussere grosse Gefassbündel dessennbsp;Stelle, und dieser Mangel des Bastes bei der Holzbildung dürftenbsp;Sigillaria und Euphorbia mehr unterscheiden, als alle andern ge-suchten Diflerenzen.

Bei Euphorbia findet man die Holzbündel ebenfalls in zwei Theile deutlich geschieden, aber der aussere dieser Theile (s. Taf.nbsp;IX. Fig. 6. 7. 8. f. f. f.) gehort einem Organe an, welches dienbsp;Phytotomen „Bast oder Holzzellequot; nennen, und ist wirklich ausnbsp;gestreckten Zeilen (s. Taf. IX. Fig. 9. f.) gebaut. Die innere odernbsp;die Gefasszone (s. Taf. IX. Fig. 6. 7. 8. 9. g. g.) ist aus grossennbsp;Treppen- und porösen Gefassen gebildet, ganz analog den Gefassen der Sigillaria. Ja, nach innen, dem Mark des Stammes zu, findet man ebenfalls zartwandigere Gefasse (s. Fig. 9. m.) und Spiral-geiasse (1.). Warum diese letztere Form in Resten der Vorweltnbsp;so schwer aufgefunden wird, habe ich schon in meinen Skizzennbsp;zurPhytotomie vorweltlicher Pllanzen sattsam erortert. Dieser die

Gefasse enlhaltende Theil des Holzbündels ist ebenfalls nach innen abgei'undet, wie es der kleine innere Gefassbündel bei Sigillarianbsp;ist, und ich glaube, beide entsprechen sich gegenseitig.

Bei Sigillaria besitzt der innere kleine Gefassbündel (Taf. VUL Fig. 9. a.) keine Markstrahlen, aber der ausserenbsp;grossere Bündel (b. b.) besitzt reihenAveise geordnete Gefasse,nbsp;welche in Bündel von zwei bis vier Reihen vereint sind und Zwi-schenraume unter sich haben, in welchen Markstrahlen ge-wesen sein müssen, und vor der Versteinerung ausgefault sind.nbsp;In Langsschnitten parallel der Rinde (s. Taf. VIII. Fig. 12.) siehtnbsp;man zwischen den Gefassreihen die Raume der ausgefaulten Markstrahlen (d.) ausserst deutlich, und fertigt man an Euphorbianbsp;manmillaris analoge oder gleiche Schnitte, wie bei Sigillaria,nbsp;durch den Holzbündel (s. Taf. IX. Fig. 10.), so findet man dienbsp;grossen (n. n.) und kleinen Markstrahlen (o. o.) ebenso gelagerlnbsp;und die Gefasse durchbrechend und trennend, wie bei Sigillarianbsp;(Taf. VIII. Fig.' 12.). Ja, die einzelnen Zeilen der Markstrahlennbsp;haben an den Gefassen dieselben durch Einschnürung und Drucknbsp;entstandenen Ausbuchtungen hervorgebracht, Avie man sie an glei-chen Schnitten der Sigillaria findet. Ebenso verballen sich beinbsp;Euphorbia die Bastzellen (Fig. 10. f.) zu den Markstrahlen. Auchnbsp;bei Euphorbia sind die Gefassbündel durch die Markstrahlen innbsp;mehr oder minder grosse Reihen getheilt, welche mit zwei bisnbsp;hochstens sechs Zeilen breiten Reihen wechseln (s. Taf. IX. Fig.nbsp;7. 8. g. g.).

Die Gefasse der Sigillaria sind Treppengefasse (s. Taf. VIII. P'ig. 11.), welche selten in poröse Gefasse übergehen, und nachnbsp;dem Marke zu, oder in dem zu den Blattern laufenden Bündelnbsp;(Fig. 10. a. und c.), zart und fein gestrichelt sind. Bei Euphorbianbsp;rnammillaris sind die Gefasse alle ebenfalls Treppengefasse (Taf.nbsp;IX. Fig. 9. 11. g. g.), mit porösen Gefassen gemischt, und sienbsp;Averden ebenfalls nach innen zu feinwandiger und zarter (Fig. 9.nbsp;m.), und gehen hart am Marke in Spiralgefasse (Fig. 9. 12. 1.)nbsp;über. Die Treppengefasse vorweltlicher Pllanzen sind aber gleichsam die Urtypen fiir unserer jetztlebenden Pllanzen ihre Treppengefasse gewesen, und, wie ich ebenfalls schon in den Skizzennbsp;zur Phytotomie nachwies, sind dieselben bei keiner von mir ge-kannten Familie phanerogamer Pllanzen der Jetztwelt so starknbsp;entwickelt, wie sie es in der Vorwelt waren. Aber auch bei Sigillaria hat Hr. Brongniart den Uibergang der porösen in Treppengefasse, und umgekehrt (s. Taf. Vll. Fig. 7. 8.) beobachtet,nbsp;Avie man es tiiglich noch an unseren jetztlebenden Pllanzen sehennbsp;kann. Der Raum im Holzcylinder der Sigillaria (s. Taf. VII. Fig.nbsp;3. 4. e. e.) ist leer, und enthalt keine Spuren des Markes mehr,nbsp;und darum kann man das Stammmark derselben nicht mehr milnbsp;dem Marke (s. Taf. IX. Fig. 6. 7. 8. h. h.) der Euphorbia mam-millaris vergleichen.

Nachdem ich die Vergleichung der beiden Pflanzenformen in ihren nöthigsten Einzelheiten durchgefiihrt habe, sei es mirnbsp;vergönnt, einen Uiberblick aller jetzt bekannten Sigillarien, undnbsp;eine Revision ihrer einzelnen Gattungen zu geben, um so mehr,


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als sicli in Sternberg’s Flora der Vorwelt einige bisher missdeu-tete Angaben finden, welclie icli, als fast sechs Jahre lang bestiin-diger Begleiter meines hohen Gönners, und mit Hilfe seiner rei-chen, mir zu Gebote stekenden Sammlungen, aufzuklaren fiir schuldig erachte.

lm Beginn der Herausgabe der Flora der Vorwelt lag die Organographie der Pflanzen noch so im Argen, dass man sichnbsp;nicht wundern darf, dass die Petrefactologen, welche ein neuesnbsp;Gebiet betraten, und kaum noch die yon uns viel genauer gekann-ten AVunder der Tropenwelt ahneten, die verstiimmelten Bestenbsp;vorweltlicher Pflanzen mit geringeren Hilfsmitteln, wie unsere Ge-genwart, zu entrathseln im Stande waren; dass sich damals ganznbsp;leicht entrindete Stamme für vollkommen erhaltene, wunderbarenbsp;Formen beschreiben Bessen, und dass man oft nicht vermuthete,nbsp;die beschriebenen und abgebildeten Pflanzenreste falsch beschrie-ben zu haben, weil man über die Hauptaxe und über die Rich-tung der an den Resten beobachteten Organe nicht gut im Klaren sein konnte, noch war. So wurden entrindete Sigillarien alsnbsp;Syringodendron und Catenaria und Columnaria beschrieben undnbsp;abgebildet, einige Sigillarien wurden in falsclien Lagen abgebildet,nbsp;und sind seitdem fast nicht wieder erkannt worden; man beschriebnbsp;die hinde als Familaria oder Sigillaria, und den entrindeten Stamrnnbsp;als Syringodendron.

Die Versuche, die vorweltlithen Pflanzenreste zu deuten, rnisslangen theilweise. Man sah Alles und Alles als Baumfarnenbsp;an, ohne die vorliegenden jetztlebenden Baumfarne und Lycopo-dien genau zu vergleichen; man machte endlich eine sehr be-(juenie Schöpfungsgeschichte, der gemass in der Epoche der Stein-kohle nur Acotyledonen und Monocotyledonen nebst einigen Cy-cadéen und Coniferen die damalige AVelt bevölkern durften, undnbsp;der einzige Gelehrte, welcher vermöge eigener Ansicht der ïro-penwelt und tiefer botanischer Studiën derselben die Deutung vorweltlicher Reste mit mehr Glück versuchte, war Herr Prof. Martins zu München; aber mit der Herausgabe seines grossen Reise-werkes beschaftigt, liess er die Ausführung dieser Arbeiten fallen. Fast gleicbzeltig bildeten Hr. Prof. Adolphe Brongniartnbsp;und Graf Sternberg die Gattungen Sigillaria, havularia, lihy-tidolepis und Syringodendron.

Favularia und Syringodendron Slernb. (jwn Brongn.') müs-sen zu Sigillaria gezogen worden, und so auch alle in Graf Sternberg’s Sammlungen befmdliche Exemplare von Rhytido-lepis. Das in der Flora der Vorwelt I. Taf. XV. abgcbildete Exemplar der Rhytidolepis undulata fehlt aber in der Saininlung, undnbsp;ist daher uuentralhselbar, da aus der so verschiedenen Narben-zeichnung und der uingekelirteu Stellung die Unrichtigkeit dernbsp;Darstellungdeutlicli sichtbar ist. Gi’afSternbcrg's Gattungsnamennbsp;sind daher eingegangen, und ich will nun die von Herrn Brongniart gebildelen Gattungen speciell betrachten.

In dem 11., 12. und 13. Hefte dcr llistoire des Végétaux fossiles siud eine grosse Zahl Sigillarien abgebildet, welche wirnbsp;nach unseren Begrifl'en in derselben Gatlung nicht vereinbarcnnbsp;konnen, um so mehr, als einige dieser Arten sehr genau gekannlnbsp;und untersucht sind. Bei fossilen Pflanzenresten, denen die inncrenbsp;Structur mangelt, und welche man nur nach ausseren Merkmalennbsp;unterscheiden und in Gattungsgruppen bringen kann, ist ein con-sequentes Festhalten der ausseren, für Feststellung der Gattungennbsp;gebrauchten Merkmale die unerliisslichste Bedingniss, und da beinbsp;vereinzelten Stammresten die Bildung der Rinde, die Blattpolsler,nbsp;Blattnarben und deren Gefassbündel, die einzigen uns leitendennbsp;Kennzeichen sind, so werde ich versuchen, die als Sigillarien beschriebenen Stammreste nach diesen Merkmalen unterzuordnen.nbsp;Ich finde nun bei aufmerksamer Betrachtung der Rinden der Sigillarien des Hrn. Ad. Brongniart vier Formen der Blattpolsler.

1. nbsp;nbsp;nbsp;Grosse, aber sehr zerstörte, eiförmige oder langlichenbsp;Blattnarben, ohne deutlich zu unterscheidende Gefassbündelnarben.

Diese Gruppe ist schon friiher von Bindley und Hutton als Caulopteris beschrieben, und wohl nicht mit Unrecht zu dennbsp;baumartigen Farnen gestellt wmrden. Unser verehrter Freund, Hr.nbsp;Hauptmann von Gutbier, fand im Jahre 1842 eine neue Caulopteris mit Spuren innerer Structur, die er Caulopteris Freie.lt;i-lebeni nannte 1), mit Sigillaria macrodiscus Br. verglich, und dienbsp;Güte hatte, mir zur Ansicht mitzutheilen. Die inneren Structur-reste zeigen nun aber, dass die Gattung Caulopteris wirklich zunbsp;den Farnen gehort, und mit der Gattung Psaronius identisch ist.nbsp;Ich hatte gleichzeitig eine zweite Art Caulopteris mit Structurnbsp;entdeckt, welche ich hier a\s Psaronius arenaceus (s. Taf. XXVHl.nbsp;Fig. 5.—9.) beschreiben Averde. Hierdurch glaube ich nachgewie-sen zu haben, dass Aie Sigillarien mit grossen schildförmigenLauban-satzen zu den Baumfarnen, und zwar theihveise zu den Protopleridéennbsp;gehören, und die Gattung Caulopteris in dieseni Sinne eingehen muss.

Neue Gattungen bilden:

Sigillaria peltigera Brongn. 1. c. Taf. 138.

„ nbsp;nbsp;nbsp;Cistiinbsp;nbsp;nbsp;nbsp;,fnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;nnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;nnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;140.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Fig.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;2.

„ nbsp;nbsp;nbsp;macrodiscusnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;139.

„ nbsp;nbsp;nbsp;Lindleyinbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;140.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Fig.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;1.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;und

Zu Psaronius gehoi’en:

Caulopteris Freieslebeni Gutbier 1. c.

Bei den Protopteriden werde ich diese Arten einer ausfiihr-lichen Betrachtung Avürdigen.

Zu den Baumfarnen gehort ferner:

2. nbsp;nbsp;nbsp;Sigillaria punctata Br., die ich als Protopteris Sternberginbsp;nebst der Protopteris Coitai und Singeri bereits im Jahre 1836nbsp;beschrieben, und als baumartiges Farnkraut nach seinem ausserennbsp;und inneren Bau erkannt babe, und hier nebst einer vierten neuennbsp;Art, spater neuerdings beschreiben und abbilden werde.

3. nbsp;nbsp;nbsp;Sigillaria appendiculata Br. 1. c. Tal. 141. Fig. 2. hatnbsp;Herr Prof. C. Presl schon als A.ipidiarm appendiculata; Sigillaria densifolia Brongn. als Asp. Brongniartiana und S. Menardiinbsp;als Asp. Menardii beschrieben. Zu der Gattung Aspidiaria gebö-


1

Uiber ei'nen fossilen Farnstamni, C(tulojgt;teris Freieslebeni, aus dein Zwi-clsauer Scinvarzkoldengcbirgc von A u g n s t von G n I b i c r. ZwioUau 'i8421 Mit vier Tafelu Abbildung’en.

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S. SüUmanni „ contractanbsp;„ Corteinbsp;„ subrotundanbsp;„ Davreuxiinbsp;„ mammillarisnbsp;„ pachydermanbsp;„ scutellatanbsp;„ Deutschiananbsp;„ Folleriana

Candollei „ Saullnnbsp;„ ellipticanbsp;tl Schlotheimiinbsp;II orbicularisnbsp;„ notatanbsp;n cuspidatanbsp;II pyriformisnbsp;II Bob layinbsp;„ Knorriinbsp;II alveolarisnbsp;„ Utzschneiderinbsp;II Graeserinbsp;II gracilisnbsp;intermedia

Br. 1. c. Taf. 146. 1. n u n u 153. 5.

155. nbsp;nbsp;nbsp;158. 1.nbsp;158. 2.

156. nbsp;nbsp;nbsp;1.

157. nbsp;nbsp;nbsp;1. 2.

157. nbsp;nbsp;nbsp;4.

158. nbsp;nbsp;nbsp;7. 8.

157. nbsp;nbsp;nbsp;6.

158. nbsp;nbsp;nbsp;4.

158. nbsp;nbsp;nbsp;9.

159. nbsp;nbsp;nbsp;I.

159. 3.

161.

S. reniformis laevigatanbsp;Vohiinbsp;rugosanbsp;hippocrepisnbsp;canaliculatanbsp;elongata

ren noch Sigülaria lejoderma Br. Taf. 157. Fig. 3. imd S/g. Bro-chantii Br. 1. c. Taf. 159. Fig. 2. Auch Sigülaria microstigma Brongn. 1. c. Taf. 149. Fig. 2. a. gehort hierher, und die vonnbsp;Herrn Brongniart gebildete Gattung Syringodendron (Hist. I.nbsp;12. p.479.) begreift durchaus keine von Sternberg als solchenbsp;beschriebene Arten, und wenn Syr. pachyderma und Syr. cyclo-stigma in der Blattnarbe wirklich keine Gefassbündelnarben be-sitzen, wie aus dein Genuscharakter zu schliessen ist, so kannnbsp;man sie auch nicht als gesonderte Gattung aufstellen. Besitzennbsp;aber beide Arten einen centralen Gefassbündel, wie aus der Ab-bildung (Taf. 166. Fig. 3.) und der Diagnose von Syr. cyclostigmanbsp;1. c. p. 480 ersichtlich ist, dann sind es ebenfalls nur Arten dernbsp;Gattung Aspidiaria Prest.

4. Die nach diesen Ausscheidungen nur noch übrig bleiben-den Sigillarien besitzen alle das als Gattungstypus von mlr oben schon beschriebene Blattpolster mit der Narbe und den drei cha-rakteristischen Gefassbündeln. Wenn man aber ihre Arten auf-merksam betrachtet, so zerfallen dieselben in zwei natürliche Rei-hen, deren erste sich von der zweiten durch die erhöhten odernbsp;vertieften Langskanten oder Zwischenkiele zwischen den einzelnennbsp;Blattpolstern unterscheidet, und wodurch bei der ersteren die Blattpolster selbst getrennt, und gleichsam in gerade Linien über ein-ander gestellt werden, wahrend dieselben bei der zweiten Reihenbsp;keine Zwischenkiele haben, und daher die Spiralstellung derselbennbsp;viel deutlicher ausgesprochen erscheint, als bei der ersten Reihe,nbsp;WO die Blattnarben aber auch spiralig gestellt sind, und jene Stel-lung in gerade Linien, welche Herr Br ongniart in der Diagnosenbsp;von Sigülaria mit „ Cauliscicatricibus rectiseriatis notatus “nbsp;bezeichnet hat, ist nur scheinbar.

Die entrindeten Arten der Gattung Sigülaria, welche Langs-kiele besitzen, bildeten die Gattung Syringodendron Sternb. und diese muss nun nothwendiger Weise eingehen, und der Namenbsp;kann höchstens zur Unterabtheilung benützt werden, wenn mannbsp;nicht lieber den Namen Rhytidolepis vorzieht, da alle in der Grafnbsp;Sternberg’schen im böhm. Nationalmuseum befindlichen Petre-factensammlung enthaltenen Rhytidolepis-Arten wahre Sigillariennbsp;mit solchen Langskielen sind, und das in der Flora der Vorweltnbsp;I. Taf. XV. abgebildete Exemplar der Rhytidolepis undulata wahr-scheinlich nur ein entrindeter Stamm der von mir auf Taf. LIX.nbsp;Fig. 13. abgebildeten Sigülaria Rhytidolepis ist. Die Sigillariennbsp;zerfallen demnach in:

I. Sigillarien mit Langskielen, welche die Blattpolster trennen Rhytidolepis und Syringodendron Sternb.:

Hierher gehören:

Br. 1. c. Taf. 142.

„ „ nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;143.

144. 1.

144. 2.

144. 3.

144. nbsp;nbsp;nbsp;4.

145. nbsp;nbsp;nbsp;146. 2.

Br. nbsp;nbsp;nbsp;1.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;c.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Taf.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;147.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;1.

„ nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;147.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;2.

„ nbsp;nbsp;nbsp;...... 147. 3. 4.

„ nbsp;nbsp;nbsp;»nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;147.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;5.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;6.

tf nbsp;nbsp;nbsp;tfnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;tlnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;ttnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;148.

tt nbsp;nbsp;nbsp;ttnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;tfnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;1!nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;149.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;1.

tt nbsp;nbsp;nbsp;ttnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;ttnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;ttnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;150.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;1.

„ nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;150.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;2.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;3.

tt nbsp;nbsp;nbsp;ttnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;ttnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;ttnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;164.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;3.

tt nbsp;nbsp;nbsp;ttnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;ttnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;ttnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;165.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;2.

tt arzinensis. Corda. Taf. LIX. Fig. 12. I, Rhytidolepis Corda. Taf. LIX. Fig. 13.

Br. 1. c. Taf. 150. 4.

11 II II II 151.

152. 1.-3.

152. 4.

152. nbsp;nbsp;nbsp;5.

1.53. 1.

153. nbsp;nbsp;nbsp;2.

153. nbsp;nbsp;nbsp;3. 4.

154.

156. 2. 3. 162. 6.

162. nbsp;nbsp;nbsp;5.

163. nbsp;nbsp;nbsp;2.

164. nbsp;nbsp;nbsp;1.

164. nbsp;nbsp;nbsp;2.

165. nbsp;nbsp;nbsp;1.

II diploderma. Corda. Taf. LIX. Fig. 8.—10.

11. Sigillarien ohne deutliche Langskiele, und mit genaher-ten Blattpolstern: Sigülaria Brongn. Favularia Sternb.

S. elegans IInbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Dournaisiinbsp;nbsp;nbsp;nbsp;n

n nbsp;nbsp;nbsp;hexagonanbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„

,, nbsp;nbsp;nbsp;minimanbsp;nbsp;nbsp;nbsp;n

n nbsp;nbsp;nbsp;tessellatanbsp;nbsp;nbsp;nbsp;n

II nbsp;nbsp;nbsp;obliquanbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„

u nbsp;nbsp;nbsp;rhomboideanbsp;nbsp;nbsp;nbsp;n

II nbsp;nbsp;nbsp;ornata ^nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;u

n nbsp;nbsp;nbsp;venosanbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„

II nbsp;nbsp;nbsp;Brardiinbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„

II nbsp;nbsp;nbsp;Serliinbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„

u nbsp;nbsp;nbsp;Desfranciinbsp;nbsp;nbsp;nbsp;u

n nbsp;nbsp;nbsp;transversalisnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;»

„ nbsp;nbsp;nbsp;lepidodendrifolia „nbsp;ichthyolepis Sternb. s. Taf. IX. Fig. 19.

Die bei Lindley und Hutton, und einige in Sternberg vorkommenden Arten der alten Gattungen Sigülaria, Favularianbsp;und Syringodendron sind unentrathselbar oder decorticat, nur For-vularia tessellata Lindl. 1. c. Taf. 73. 74. 75. bildet wahrschein-lich den Typus einer neuen Gattung, neben Aspidiaria Prest.

Ich werde nun noch eine kurze Beschreibung einiger neuen


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Sigillarien folgen lassen, und namentlich bei S. diploderma die Bastrindenscliichte genauerer Betrachtung wiirdigen.

1. SIGILLARIA DIPLODERMA. Corda. Taf. LIX. Fig. 8.-11.

Truncus rolundatus, longitudinaliter carinatus; pulvinulis sti-prapositis, inter se configuis, subelongatis; cicatricibus spiraliter positis, trapaoidalibus, infra rotundatis; fasciculis vasorum extremis lunulatis, centrali punctiformi.

Aus dem Kohlenschiefer von Radnitz und Wranowilz.

Diese Art besitzt noch die Bastschichte der Rinde, und wiirde, wenn diese allein vorhanden ware, als Calamites oder ein neuesnbsp;Genus beschrieben worden sein. Die aussere Rinde Cs-Fig. 11. 9.)nbsp;ist durch herablaufende Langskiele in fast rhombische Felder ge-theilt, deren Epidermis oberhalb der Blattnarbe langsgefaltet, undnbsp;unterhalb zart quergefaltet ist. Die Blattnarbe ist trapezoidal mitnbsp;unten gerundeter breiter Basis. Die seitlichen Gefassbiindel sindnbsp;halbmondförmig und mit der Krümmung nach innen gerichtet; dernbsp;mittlere Gefassbündel ist punktförmig. Unter dieser Oberhaut liegtnbsp;die trennbare Basthautscliichte der Rinde (s. Fig. 8. 10.), welchenbsp;ebenfalls gekielt ist, aber die Linien sind gewellt, und jedemBlatt-polster der Oberhaut entspricht ein oberhalb verdickter, und annbsp;seiner Aussenseite cannelirter, polsterartiger Vorsprung, wodurchnbsp;der Siamm ein knotiges Aeussere erhalt. Unser hier abgebildetesnbsp;Fragment ist so trell'lich erhalten, dass sich die innere, voll-kommen als runder Stamm ausgebildete Basthautschichte, vonnbsp;der nur im Abdruck erhaltenen Epidermis trennen und wieder ein-fiigen lasst.

Taf. LIX. Fig. 8. Der Stamm in nat. Grosse; Fig. 9. der Rindenabdruck desselben mit dem herausgenommenen Cylinder dernbsp;Basthautschichte Fig. 10. nat. Gr. — Fig. 11. Einige Blattpolster undnbsp;Narben.

2. nbsp;nbsp;nbsp;SIGILLARIA RHYTIDOLEPIS. Corda. Taf. LIX. Fig. 13.

Truncus columnaris, longitudinaliter carinatus; pulvinulis

foliorum elongatis spuriis, cicatricibus foliorum oblongis obovatis distantibus, margine elevato; fasciculis vasorum extremis oblongisnbsp;erectis, centrali mammillari, medio perforate; foliis Unearibus lon-gissimis, nervo simpUci medio percurrenti.

Aus dem Steinbruche von Chomle auf Radnitz sehr selten^ haufig im Kohlensandsteine von Swina, und im Thonschiefer vonnbsp;Wranowitz.

Diese Art ist in der Sternberg’sehen Sammlung im böhm_ Nationalmuseum uls Rhytidolepis undulata aufgestellt, aber von demnbsp;als letztere abgebildeten Stamme verschieden, wie ich schon obennbsp;bemerkt habe. Ich habe sehr schone Exemplare mit gut erhaltenen ein bis zwei Schuh langen und selten ly^ Lin. breiten Blat-tern gesehen. Sie ist durch ihre Blattnarbe und durch den warzen-formigen, centralen Gefassbündel von alien mir bekannten andernnbsp;Arten der Gattung unterschieden. Ihre Oherhaut ist in den Exemplaren des böhm. Museums schön braun und zart querfaltig.

3. nbsp;nbsp;nbsp;SIGILLARIA ARZINENIS. Corda. Taf. LIX. Fig. 12.

Truncus longitudinaliler carinatus ; sulcis latis, planiusculis,

longitudinaliter et tenuiter striatis; pulvinulis nullis; cicatricibus

foliorum magnis obovatis submarginatis, basi fasciculis vasorum ternis, extremis oblongis, medio punctiformi.

Aus den Kolilengruben von Arzin.

4. nbsp;nbsp;nbsp;SIGILLARIA ICHTHYOLEPIS. Taf. IX. Fig. 19.

Favularia ichthyolepis. Slernb. Flor. II. Taf. XXXVIII. Fig.

2. b. C2. a.?).

Truncus columnaris, carinatus; carinis flexuosis anfractibus acutis; pulvinulis elevatis; cicatricibus sexangularibus depressis,nbsp;accumbentibus; fasciculis vasorum extremis subrotundatis obliquis,nbsp;interno majori, sublunulato.

Im Kohlensandstein von Radnitz.

5. nbsp;nbsp;nbsp;SIGILLARIA ORJVATA. Brongn. 1. c. Taf. 158. Fig. 7. 8.nbsp;Tab. nost. IX. Fig. 21.

Pulvinuli spiraliter positi, hexagoni, convexo-rotundi, supra truncati; cicatricibus foliorum oblongis vel ovalibus; fasciculis vasorum ternis, extremis sublunulaeformibus, medio recto, sfriaeformi.

In der Steinkohle von Braz auf der Herrschaft Radnitz.

Erklarung der Tafeln VII—IX.

Taf. VII. Nach Prof. Adolphe Brongniart. Fig. 1. Sigil-laria elegans von der Seite gesehen, nat. Gr. Fig. 2. Dieselbe im Querschnitt, nat. Gr. Fig. 3. Der Onerschnitt derselben vergross.nbsp;a. b. die Rinde; b. c. das Rindenmark ausgefault und mit Opalnbsp;erfullt; d. Holzcylinder; e. e. Mark des Stammes in der Mitte undnbsp;am IJmfange vollig zerstort und mit Opal erfüllt. Fig. 4. Ein Stücknbsp;des Ouerschnittes vergr. a.—aL erste Rindenschichte; b. zerstortenbsp;Substanz mit Versteinerungsmasse erfullt; c. c. Rindenmark; dLnbsp;Gefassbündel, die zu den Blattern laufen; d. Holzcylinder; e. Mark-röhre. Fig. 5. Ein Querschnitt der Rinde vergrossert; a. Epidermis und dichtwandige Rindenzellschichte; ah Bastschichte dernbsp;Rinde; a“. Zeilen, welche die zu den Blattern laufenden Gefassbündel begleiten; a®. Rindenmark; c. leerer Raum zerstorten Ge-webes mit Kieselsubstanz erfüllt; c*. Rindenmark. Fig. 6. Einnbsp;Langsschnitt derselben vergr. a. Epidermis nebst der dichtzelligennbsp;Rindenschichte an der Gemmengrube mit der Einsenkung und demnbsp;Spalt; a^. Rindenbast; a'^. a®, gestreckte Zeilen des Rindenmarkes;nbsp;c. ausgefüllter Raum; c^. Rindenmark. Fig. 7. 8. Gefasse aus demnbsp;Holzbündel aus der Treppen- in die poröse Form iibergehend.

Taf. VIII. Nach Herrn Adolphe Brongniart. Fig. 9. Ein Holzbündel des Holzcylinders (s- Taf. VIL Fig.-4. d.) vergrossert;nbsp;a. der kleine innere Gefassbündel; b. b. der grössere ausserenbsp;Holzbündel mit den gereihten Gefassen und den Raumen für dienbsp;ausgefaulten Markstrahlen; c. d. Gefassbündel, die nach Aussen zunbsp;den Blattern laufen. Fig. 10. Ein Langsschnitt des Holzbündels,nbsp;parallel dem Laufe der Markstrahlen, oder radiar zum Stamme st.nbsp;vergr. a. Gefasse des inneren Holzbündels; b. dies. des ausserennbsp;Holzbündels; c. ein Bündel zu den Blattern laufend. Fig. IL Einenbsp;Partie Treppengefasse, in poröse theilweise tibergehend, parallelnbsp;den Markstrahlen, vergr.- Fig. 12. Ein Holzbündel parallel der Rindenbsp;geschnitten, und senkrecht auf die Markstrahlen, vergr.; d. leerenbsp;Raume, in denen die Markstrahlen gelaufen-


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Taf. IX. Fig. 1.—12. Euphorbia inammillaris und deren Analyse: Fig. 1. Die Pflanze in nat. Gr.; a. Ort, wo der Ouerschnitt Fig. 4. gemacht wurde, und b. Ort des Querschnittes Fig. 5. —nbsp;Fig. 2. Blattpolster der alten Pflanze; a. Gemmengrube; b. Narbe,nbsp;vergr. Fig. 3. Blattpolster eines jungen Astes vergr. Fig. 4. 5.nbsp;Ouerschnitte des Stammes nat. Gr.; a. an der Basis, b. in dernbsp;Mitte. Fig. 6. Bin Ouerschnitt des Stammes vergr.; a. Epidermis;nbsp;b. dichte Rindenlage; c. Einsenkung desselben am Blattpolster;nbsp;d. Rindenmark; e. Rindenmark ohne Chlorophyll mit Saftgefassen;nbsp;f. Bastlage der Biindel des Holzcylinders ; g. Gefassbiindel desselben; h. Mark; i. Gefassbiindel, die zu den Blattern laufen.nbsp;Fig. 7. Ein TheiF des Querschnittes stark vergr.; a. Epidermis;nbsp;b. dichte Rindenlage mit der Einsenkung c. an der Gemmen-grube und dem Spalt k. — d. Rindenmark mit Chlorophyll undnbsp;einigen Liicken; e. e. Rindenmark ohne Chlorophyll mit Saftgefassen ; f. Bastbiindel; g. Gefassbiindel; h. Mark; i. Gefassbiindel zu den Blattern laufend. Fig. 8. Ein Holzbiindel des Holzcylinders st. vergr.; d. Rindenmark; e. e. Saftgefasse; f. f. Bast-zellen; g. Gefassbiindel mit dazwischen liegenden Markstrahlen;nbsp;h. Mark mit Amylonkörnchen. Fig. 9. Ein Langsschnitt durch dennbsp;Holzbiindel parallel den Markstrahlen st. vergr.; f. Bastzellen; g.nbsp;Treppengefasse; m. zartwandige Treppengefasse; 1. Spiralgefasse,nbsp;am Mark liegend. Fig. 10. Ein Langsschnitt des Holzcylinders parallel der Rinde und senkrecht auf die Markstrahlen; f. Bastzellen; 0.0. kleine, n. n. grosse Markstrahlen. Fig. 11. Einige Treppengefasse g., und Markstrahlen o. o. starker vergr. Fig. 12. Spiralgefasse (Fig. 9. 1.) st. vergr.

Phg. 13.— 17. Euphorbia Hysti-ix. Fig. 13. Ein Ast in nat. Gr.; c. Ort des Schnittes. Fig. 14. c. und d. Ort des Schnittesnbsp;Fig. 15. d. Nat. Grosse. Fig. 16. Blattpolster eines altern Astesnbsp;derselben Pflanze vergr.; a. Gemmengrube; b. Narbe. Fig. 17. Blattpolster von jungen Aesten oder von alteren Aesten an dem un-teren Theile vergr.

Fig. 18. Sigillaria elegans Brongn. Rindenabdruck in nat. Gr.; a. Narbe; b. Gemmengrube. Fig. 19. Sigillaria ichthyolepisnbsp;Sternb. Nat. Gr. Fig. 21. Sigillaria ornaia Brongn. Nat. Gr.

RHYTIDOPHLOYOS TENUIS. Corda.

Taf. IX. Fig. 20.

Charalvter der Gattung.

%

Truncus carnosus, ieres. Cylindrus lignosus tenuis centralis.

Medulla ampla. Cortex pulvinulis foliorum spiraliter positis supra se continuis, fusiformibus, cicatrice spuria centrali, decorata.nbsp;Folia, fructus, structuraque ignota.

Fundort.

Im Thonschiefer aus dem Hangenden der Steinkohle von Radnitz.

Die Stamme dieser Pflanze, welche man bis jetzt gefunden hat, waren drei bis vier Zoll lang, sind flach gedrückt, undnbsp;haben zwei bis drei Zoll Durchmesser. Die Blattpolster bildennbsp;schiefe Spiralen, und sind nach beiden Seiten verschmalert undnbsp;in einander fortsetzend, so dass gleichsam der obere aus dem un-teren entspringt. Die Narbe steht auf der Mitte des Polsters, istnbsp;vorstehend, schief nach oben gerichtet und abgestutzt. Ich konntenbsp;auf der Abstutzungsflache keine Spur eines Gefassbtindels ent-decken, indem der Thonschiefer als Versteinerungsmaterial nichtnbsp;fein und derb genug ist, urn wahrscheinlich so feine und zartenbsp;Abdriicke zu liefern, w ie es der Kohlensandstein von Radnitz thut.

Die Form der Blattpolster erinnert sehr an die jungen SaR-triebe der columnaren Euphorbien, namentlich einiger afrikanischer Arten; nur sind bei alien von mir gesehenen und untersuchtennbsp;Euphorbien die Blattpolster unter einander, so wde bei der Euphorbia mammillaris (Taf. IX. Fig. 3.) gesondert, und gleichsamnbsp;nur an einander anstossend, wiihrend sie hier wirklich verflies-sen, indem ich bei der genauesten Untersuchung keine Grenz-

oder Scheidelinie finden konnte, welche auf ein Abgeschlossen-

sein der Polster gedeutet hatte.

Erklarung der Abbildung.

Taf. IX. Fig. 20. Ein Stuck der Rinde eines Stammes mit Blattpolstern und Narben in nat. Grosse.

MYELOPITIIYS MEDÜLLOSA. Corda.

Taf. XI. Fig. 4.-8.

Charakter der Gattung.

Truncus arboreus, lignosus. Medulla centralis ampla, annu-luin cellulosum clausum, et alterum exteriorem e fasciculis cellula-rurn induratarurn solitariis includens. Cylindrus lignosus proprius siratosus; stratis annotinis laqueiformibus, annulum simplicem re-deuntem formantibus, utrinque rotundatis et ad extremitales oppo-sitas radio niedullari centrali lato percursis et divisis, intus medulla propria fasciaeformi lacunosa, radios medullares secundariosnbsp;latos et tenues emittente, farctis. Vasa radiatim seriata scalariformia.

Cortex, folia et fructus ignota.

Charakter der Art.

M. MEDULLOSA: radiis medullaribus sccundariis tenuissimis; fasciculis casorum binis aut ternatis conjunctis.


Fundorl

Charakter der Art.

RH. TENUIS: pulvinulis utrinque attenuatis flexuosis; cicatrice elevata truncata.

Im aufgcschwemmten Lande mit Psaronius intertextus Corda.

auf der Hcrrschaft MUhlbausen in Böhmen.


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Ich habe ini Holzkörper dieser merkwürdig-en Versteinerung keine Bastzellen gefunden, und hierdurch ahnelt sie Sigillaria,nbsp;Stigmaria und Lomatofloyos. Das Umkehren und Maschenbilden dernbsp;Jahresringe ist bis jetzt noch an keiner lebenden Pflanze beobachtetnbsp;worden, und bei fossilen nur an Medullosa stellata Cotta QDendro-lithen. Taf. XIII. Fig. 1. und 2.). Ob unsere Gattung mit Medullosanbsp;verwandt sei oder nicht, kann ich nicht entscheiden, da ich dienbsp;Cotta’schen Reste nicht selbst gesehen habe, und aus der Abhil-dung ersehe ich nur das Maschenbilden der Jahrringe, aber imnbsp;Marke hatHerr Dr. B. Cotta die doppelteMarkscheide nicht wahr-genominen, und die von ihm beobachteten sternförmigen Körpernbsp;scheinen mir nur durch Faulniss abgelöste Trümmer des Holzkör-pers zu sein, wie ich solche auch mAnabathra With, gesehen habe.

Unter den lebenden Pflanzenstammen ist mir bisher die hier beobachtete Maschenform der Jahrringe ganz unbekannt, und nurnbsp;an Cissampelos Pereira (s. Taf. LX. Fig. 9.) sah ich zwischen jenbsp;zwei Jahrringen einen breiten Markstreifen, welcher beide gleich-sam ringartig trennt, und durch die grossen, je zwei neben ein-ander liegende Gefassbündel trennenden Markstrahlen nach innennbsp;zu mit dem Centralmarke, nach aussen zu aber mit dem um dennbsp;nachstfolgenden Jahrring oder Holzkreis liegenden Markstreifen innbsp;Verbindung ist. Durch diese Vertheilung des Markes wurden dienbsp;einzelnen Holzbündel analog jenen der Monokotylen getrennt, abernbsp;die einzelnen Holzbündel stehen in regelmassig wiederkehrendenbsp;Kreise oder Jahrringe vereinigt.

Der Stamm ist in sehr harten, und hoher Politur fahigen, schwarzbraunen Achat verwandelt, nur die Markkörper, die grossennbsp;und die kleinen Markstrahlen sind gelblich - weiss geblieben. Dienbsp;Gefasse sind hin und wieder sehr verschoben, und an einigen Stellen völlig verfault und aufgelöst. Langsschnitte konnten nicht ent-sprechend gefertigt werden, da jede der beiden mir bekannten Platten nur wenige Linien Dicke besitzt, und die gefertigten Langsschnitte zeigten nur sehr undeutliche Treppengefasse.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XL Fig. 4. Ouerschnitt des Stammes in nat. Gr. Fig. 5. Ein Theil des Querschnittes vergr.; n. n. innere Bastscheide desnbsp;Markes; f. f. aussere aus Bastbündeln gebildete Markscheide; m. m.nbsp;aussere Markschichte mit zerstreuten Bastzellen, von den Bündelnnbsp;f. f. stammend; g. g. innere Gefassschichte des Jahrringes; p. aussere Schichte desselben; o. Markkörper des Jahrringes; k. ein kleiner Markstrahl. Fig. 6. Ein Qnerschnitt des Markes h. zwischen dennbsp;Bündeln f. der ausseren Markscheide und dem Holzkörper g. desnbsp;ersten Jahrringes vergr.; m. zerstreute Bastzellen, von den Bündelnnbsp;f. stammend. Fig. 7. Ein Querschnitt zwischen den sich umbiegendennbsp;Fhiden g. g. g. g. des Jahrringes vergr.; k. k. der Markstrahl; 1. 1.nbsp;Spuren der Gefasse desselben ; o. Markkörper des Jahrringes.nbsp;Fig. 8. Ein Schnitt aus dem grossen Markstrahl stark vergr.; g. g.nbsp;Gefassbündel des Jahrringes; 1. 1. Zeilen des Markstrahles; m. ge-slreifte Gefasse des durch ihn austretenden Gefassbündels.

STIGMARIA FICOIDES. Rroiign.

Taf. XIL—XIII. Fig. 1.—8.

Charakter der Gattung.

Truncus carnosus arboreus, dichotome vel alterne ramo-sus, vel caudiciformis et radiato - ramosus. Kami teretiusculi, penduli vel decumbenies. Cortex crassa medullosa, extus cicatrici-bus mammillaribus in lineis spiralibus quaternariis dispositis,nbsp;medio fasciculo vasorum simp lid rotundato instructis. Cylindrusnbsp;lignosus centralis, e fasciculis vasorum crebris, radialim positis, ra-diis medullaribus creberrimis divisis, compositus. Vasa scalariformianbsp;vel porosa, ampla. Medulla ampla cellulosa farcta.

Folia simplicia, teretia, carnosa, cum appendice mammillari, basilari, cicatricibus articulatim-innata, supra saepius articulato-furcata vel apice corpore ovoideo crasso, bilobo, gemmiformi, ter-minali ornata; fasciculo vasorum simplici centrali, epidermide cellulosa; parenchymate farcto.

Fructificatio......

Cbarakter der Art.

ST. FICOIDES: Trunco decumbenti, ramis altemis, teretiusculis, primum laevibus dein plicatis, vel rugulosis; foliis teretibusnbsp;longis; fasciculis vasorum cuneiformibus, vasis amplis porosis.nbsp;Stig. ficoides. Sternberg. Versuch einer Flora der Vorwelt. I. IV.nbsp;p. XXXVIH.

Stig. ficoides Brongn. Sur la Classificat. et la distribution des Vé-gétaux fossiles. Mém. du Muséum Tom. VIII. PI. 1. Fig. 7.

Vorkommen.

In der Decke der Steinkohlenlager von Radnitz und Wranowitz.

Beschreibung.

Die Verschiedenheit der Structurverhaltnisse zwischen der hier zu beschreibenden Pflanze und denen, welche Herr Professornbsp;Göppert und spater Herr Prof. Adolphe Brongniart in dennbsp;Observations sur la structure intérieure du Sigillaria elegans com-parée d celle des Lepidodendron et des Stigmaria et d celle desnbsp;végétaux vivants (s. Archives du Muséum etc. Tom. I. p. 405. Taf.nbsp;XXIX.) beschrieben und abgebildet haben, und der als Stigmarianbsp;ficoides bei Bindley und Hutton Fossil Flora. Taf. 166. abge-bildeten Art hat mich veranlasst, nur jene Pflanze als die Norrnartnbsp;zu betrachten, deren Holzcylinder noch in dem Stamme selbst gefunden w’urde, und deren Stamm noch Blatter trug. Die hier ab-gebildeten Exemplare befmden sich in der Privatsammlung vonnbsp;w'ail. Grafen Caspar Sternberg zu Brezina auf Radnitz in Böh-men. Ich vermuthe, dass die von den Herren Göppert, Brongniart und Bindley abgebildete Pflanze zu der hier Stigmarianbsp;Anabathra genannten Pflanze gehört, welche durch den Bau ihresnbsp;Holzcylinders und ihrer Gefasse von unserer gewiss verschiedennbsp;ist. Ich habe den altesten Namen beibehalten, welchen Herr Prof.nbsp;Brongniart bei Begründung der Art gegeben, um so mehr, da


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unsere Pflanze mit dem dort abg-ebildeten Exemplare (Taf. I. Fig-. 7.) vollkoinmen iibereinstimmt.

In den Werken von Wranowitz und Radnitz sind grosse, oft fussdicke Stiimme und Stammreste der Stigmaria gefunden worden;nbsp;die Aeste sind ausserordentlich zahlreich und oft fünf bis seeksnbsp;Fuss lang, ohne ihren Anfang oder ihre Spitze zu fmden. Ich selbstnbsp;babe Blatter von fast zwei Fuss Lange gefunden, und ich ver-muthe, dass sie oft die doppelte Lange erreichen. Alle von unsnbsp;geschenen Reste waren in ihrer ganzen Lange gleich dick, undnbsp;mehr oder minder flach gepresst. Die Oberhaut derselben warnbsp;glatt, und bloss durch die Quetschung faltig geworden fs- Taf.nbsp;XII. Fig. 1. 2.). Die Blattnarben stehen in einer Vertiefung,nbsp;gleichsam in einem Napfehen (s. Fig. 3.), welches einen Ringnbsp;urn denselben bildet, der sich ganz wenig gewölbt erhebt. Aufnbsp;seiner Mitte steht die warzenförmige, erhöhte, in der Mitte mitnbsp;der Gefassbilndelnarbe versehene Blattnarbe, welche rund, undnbsp;nach der Mitte zu etwas verflacht und eingesenkt ist. In dernbsp;Vertiefung, welche die GefassbUndelnarbe bildet, liegt noch deut-lich sichtbar das dem Stamme angehorende Endtheilchen des zumnbsp;Blatte laufenden Gefassbündels. Auf dieser warzenformigen Blattnarbe sass nun das Blatt mit seiner basilaren, ebenfalls warzenformigen, durch Einschniirung fast gestielten Yerlangerung (s.nbsp;Fig. 4.), welche man als Stielchen’ wirklich betrachten kann. Dieses Blattstielchen war abgerundet und sass unmittelbar der Narbenbsp;auf, und man sieht deutlich den im Blatte verlaufenden Gefass-biindel durch die Mitte desselben eintreten. Die Blattanheftunsr bil-

o

dete mithin eine Articulation. Das Blatt selbst war rund (Fig. 4), fleischig und glatt, und hatte einen einzigen centralen Gefassbtin-del. Ich fand Blatter, welche bis sechs P. Linien Durchmesser hat-ten. Ich habe leider keine Structur in den von mir geschenennbsp;Blattern gefunden, und nur Spuren von Oberhaut (Taf. XIII. Fig. 8.)nbsp;an einigen wenigen gut erhaltenen Blattfragmenten gesehen, welchenbsp;zellig war, in der ich aber keine Spaltöffnungen gefunden habe,nbsp;doch glaube ich, dass sie solche besitzt, und dass ihr Nicht-auffinden nur an der mittelmassigen Erhaltung und dem Kohlen-thonschiefer als Versteinerungsmaterial lag. Die Blatter sind meistnbsp;flach gedriickt, und dadurch wird ihr Mittelnerv deutlich, wahrendnbsp;er im frischen Blatte, oder imrund erhaltenen und ausgefiillten (s.Taf.nbsp;XII. Fig. 4.) von aussen unsichtbar war. Sie haben oft an der Spitzenbsp;eine scheinbare Gabeltheilung, aber hier sind gleichsam zwei andere, jüngere Blatter der Spitze des alten gegliedert eingefügt,nbsp;und es ist nöthig, den falschen Ausdruck „/bZia furcata^ künftignbsp;zu beseitigen. Ein Blatt, welches wir hier in Fig. I. Taf. XII.nbsp;eben so, wie das am namlichen Exemplare vorkommende gabel-férmige, abbildeten, tragt au seiner Spitze einen grossen, eiförmi-gen, durch eine Liingsnaht zweigetheilten Körper, welchen ichnbsp;für eine terminale Endknospe des Blattes zu halten geneigt bin,nbsp;jedoch ohne von dieser Ansicht völlig überzeugt zu sein. Solchenbsp;seitenstandige Knospen aber findet man an Bryophyllum calyci-num, Lilium candidum und den breitblatterigen Ornithogalum-Artennbsp;liaufig, und sie stehen dann stets an der Spitze der Blattnerven,

und sind daher bei Bryophyllum sowohl terminal, wenn sie am Endtheile des Mittelnerven, und lateral, wenn sie sich an dennbsp;Enden der Seitennerven entwickelt haben; da ahev Stigmaria ficoi-des nur einen einfachen, völlig unverastelten, die Mitte des dickennbsp;Blattes durchlaufenden, und bloss an der Spitze austretenden Nerven besitzt, so konnte sich auch nur an der Spitze, als dem Endenbsp;des Blattnerven,, eine Gemme entwickeln. Hire Theilung in zweinbsp;Halften entspricht urn so mehr dieser Ansicht.

Der Holzcylinder (s. Taf. XIII. Fig. 1. 2. 3.) ist im Quer-schnitte rund und flach gedrückt, und besteht aus grossen, keil-förmigen, durch starke Markstrahlen getrennten Gefassbündeln (Fig. 1. 4.), welche einen starken Markcylinder umschliesseu.nbsp;Jedes dieser Gefiissbündel ist, bei starkerer Vergrosserung be-trachtet, abermals durch dünnere, secundare Markstrahlen in kleine,nbsp;nur eine bis vier neben einander liegende Gefassreihen enthal-tende Bündel getrennt (s. Taf. XIII. Fig. 4.), wahrend bei Stigmaria Anabathra (s. Taf. XIV. Fig. 1. 2. 3.) die einzelnen Holz-bündel keine secundaren Markstrahlen enthalten, und aus fünfzehnnbsp;bis dreissig Gefassreihen neben einander liegend gebildet sind.

Die Gefasse liegen bei unserer Pflanze in Reihen zu ein bis sechs grossen, viereckig - rundlichen Gefassen vereinigt, und oftnbsp;mannigfaltig geordnet; sie selbst sind poröse Gefasse (s.Taf. XIII.nbsp;Fig. 5. a.), sowohl parallel den Markstrahlen (1. c. b.), als auchnbsp;in senkrechter Richtung auf dieselben. Die Wande (1. c. Fig. 7.6.)nbsp;sind stark, und haben spiralig gestellte Poren, welche in dernbsp;Mitte quer-eiförmig durchbohrt sind. Hire Haut ist zart und gutnbsp;erhalten und lichtbraun gefarbt.

Die Markstrahlen (Taf. XIII. Fig. 4. 5. b.) bilden breite Zell-gewebestreifen, aus parallelen, langlichen Zeilen gebildet, deren Wande fast vollstandig erhalten sind, und schön lichtbraun gefarbt erscheinen.

Das vom Holzcylinder umschlossene Mark ist völlig zerstört, sowohl in den im Thonschiefer, als im Spharosiderit (Fig. 2. 3.)nbsp;aufbewahrten Exemplaren.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XII. Fig. i. Ein Ast der Stigmaria ficoides im Thonschiefer von Wranowitz nat. Grösse, mit Blattern. Fig. 3. Ein Stück Oberhaut mit Blattpolstern von einem sehr grossen und altennbsp;Stamme nat. Gr. Fig. 3. Die Basis zweier Blatter nat. Gr. Fig. 4.nbsp;Ein vollkommen erhaltenes Blatt, unterer Theil mit der Ansatz-warze; nat. Gr.

Taf. XIII. Fig. 1. Ouerschnitt eines Stammes von Stigmaria ficoides mit dem Holzcylinder nat. Gr. Fig. 3. 3. Eiiizelne Holz-bündel der Stigmaria in Spharosideritknollen nat. Gr. Fig. 4. Oucr-schnitte einiger Holzbündel vergr. mit den Gefassreihen und Markstrahlen. Fig. 5. Langsschnitt eines Holzbündels parallel dem Mark-strahl st. vergr; a. Gefasse; b. Markstrahl. Fig. 6. 7. Die Wandenbsp;zweier Gefasse stark vergr. Fig. 8. Ein Theil eines Blattes starknbsp;vergr., um die Oberhautzellen zu sehen.


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STIGMARIA CONFERTA Corda.

Taf. XIII. Fi^. 9. 10.

Charakter der Art.

ST. COXFERTA: trunco tereti crasso; cortice pulvinuKs foliorum convexiusculis, confertis, fere approximatis, spiraliter positisnbsp;medio perforatis, et epidermide tenuiter striata ornata; cy-lindro ligneo tenui.

Fundort.

lm Kohlensandsteine von Swina bei Radnitz in Böhmen.

Beschreibung.

Diese merkvvürdige und bisher nur einmal gefundene Slig-maria unterscheidet sich von der vorhergehenden durch die Rlatt-stellung und die Blattpolster, welche letzteren einander fast ge-genseitig berühren, keine deutliche Blattnarbe besitzen, und deren Oberhaut der Lange nach fein und verworfen gestrichelt ist.

Der Holzcylinder fFig- 9. a.) ist erlialten, besitzt aber leider keine Structur melir. Die Blattpolster fFig- 10.) sind eigent-lich nur rundliche, stark gewölbte Erböhungen, welche in der Mitte eine Grube besitzen, und gleichsam durchbolirt sind. Dassnbsp;sich die Gefassbündelnarbe und die Structur nicht erhalten hat,nbsp;liegt wahrscheinlich an dem grobkörnigen Kohlensandsteine vonnbsp;Swina, welcher diese Reste in Gemeinschaft init Lycopodiolithesnbsp;dichotomus und grossen Baumstammen der Lepidodendra uin-schliesst.

Von den acht Arten nbsp;nbsp;nbsp;welche Hr. Ad. Br on gni art

iin Prodrome d’une histoire des végétaux fossiles p. 17i aufführt, kenne ich nur St. ficoides und vielleicht St. Veltheimiana und intermedia. Stigmaria minima, rigida, tuberculosa, reticulata und ^t,nbsp;regularis sind bis jetzt meines Wissens noch nicht beschriebennbsp;und abgebildet, und ich vermuthe, dass mehre derselben, Artennbsp;der’ Gattungen Aspidiaria, Sigillaria und Lepidodendron oder Sagenaria bilden dürften.

Ich vermuthe, dass das Verschwinden der eigentlichen In-sertionsnarbe nur durch die der Yersteinerung vorhergegangene Faulniss entstanden, denn der Holzcylinder dieses Fragmentes istnbsp;ganz verschoben, und die Einschnürungen der vordern und hin-tern Seite der Rinde, so wie ihre partielle Zerstürung, ist durchnbsp;dieselbe ürsache bewirkt.

Erklarung der Abbildung.

Taf. XIII. Fig. 9. Ein Stamm der Stigmaria conferta in nat. Gr.; a. Holzcylinder. Fig. 10. Ein Blattpolster mit der Narbe vergr.

STIGMARIA ANABATIIRA. Corda.

Taf. XIV.

Charakter der Art.

ST. AXABATHRA: Trunco capitato crasso, magno; ramis irregu-lariter positis, decumbentibus, furcalis; epidermide plicata, rugulosa vel stellato-lacunosa; f'oliis teretibus sessilibus lon-gis; cylindro ligneo crasso; fasciculis vasorum latis, magnis;nbsp;vasis scalaraeformibus; radiis medullosis primariis latis, se-cundariis fere nullis.

STIG. FICOIDES: Lindley et Hutton fossil Flora Vol. I.p. 94. Taf. 31.—36. Vol. III. Taf. 166. Göppert Gattungen der fossilennbsp;Pflanzen 1. 2. Taf. VIH. — XVI. Brongniart. Arch, du Muséum. 1. Taf. XXIX.

Vorkommen.

In der Decke und den Kohlen der alten Kohlenformation fast auf der ganzen Erde beobachtet. Verkieselt im aufgeschwemmtennbsp;Lande und dem Rothtodtliegenden in Gesellschaft mit Psaronius-Arten und Myelopithys selten. Das hier abgebildete Exemplar ausnbsp;dem k. k. Hofnaturalien-Cabinette zur Benützung mitgetheilt durchnbsp;Herrn Custos Partsch.

Beschreibung.

Zu der schonen, von unserem hochverehrten Freunde Prof. Göppert gegebenen Bearbeitung dieser Pflanze finde ich nurnbsp;noch die Unterschiede von der von Brongniart und Sternberg in ihren ersten Arbeiten beschriebenen Pflanze beizufügen.

o nbsp;nbsp;nbsp;o

Die trelflichen bibliographischen und anatomischen Arbeiten aber, durch eine grosse Zahl schoner Tafeln erlautert, bitte ich jedochnbsp;don geneigten Leser selbst nachzusehen. Die Pflanze, welche ichnbsp;hier abbildete, hat grosse Aehnlichkeit mit Anabathra pulcherrimanbsp;With.; aber nach sehr gut erhaltenen Exemplaren, welche ichnbsp;unlangst zu sehen das Glück hatte, besitzt Anabalhra einen dop-pelten Holzcylinder, und der innere ist anders als der ausserenbsp;gebaut, und daher ahnelt sie eher Diploxylon, als der Gattungnbsp;Stigmaria.

Der Holzkörper dieser Pflanze ist im Querschnitte (s. Fig. 1. 2.) gross, stark, und die Wand des Holzcylinders ist oft zehnnbsp;Linien dick. Der von diesen umschlossene Alarkcylinder ist rundnbsp;und gross, und Prof. Göppert hat noch sein Zellgewebe beob-achlet, wahrend dasselbe an unseren Exemplaren verworfen, undnbsp;an denen des Herrn Prof. Brongniart zerstört war. Die einzel-nen, den Cylinder bildenden Holzbündel sind gross und breit, undnbsp;bestellen oft aus fünfzehn bis dreissig Reihen neben einander lie-gender Gefasse; sie sind durch starke Markstrahlen getrennt, undnbsp;zwischen den einzelnen Reihen der Gefasse liegen fast gar keinenbsp;secundare oder kleine Markstrahlen vertheilt, wie man es bei dernbsp;von mir früher beschriebenen Stigmaria ficoides sieht.

Die Gefasse (s. Fig. 3. 4. 5.) sind sechsseitige Röhren, deren Wande, wahrscheinlich inFolge der Verwerfung unseres Exem-plares hin und wieder Lücken zwischen sich lassen, ohne jedoch den Holzbündel durchsetzende Giinge zu bilden. Die Gefasse sindnbsp;gross und sind Treppengefasse, und dadurch unterscheidet sie sichnbsp;wesentlich von unserer Stigmaria ficoides, welche nur poröse Gefasse besitzt. Die Gefasse selbst sind in unserem vorliegendennbsp;Exemplare trelflich erhalten, und zugleich gewahrt dieses Exemplar den grossen Vortheil, die Zerstörung derselben und die


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scheinbare Verwandlung in ein dem Coniferenliolze ahnliches Ge-webe, durcli Faulniss vor der Versteinerung, zu zeigen. Gewisse Theile des Holzcylinders sind so trefflich erhalten, dass man durchnbsp;die Röhre des Gefasses sehen kann, und dass man die Wandenbsp;desselben mit ihren Querstaben (s. Taf. XIV. Fig. 3. 5.) vollkom-men sieht. An anderen Stellen des Holzcylinders ist die Verstei-nerungsmasse wohl noch so klar und heil, wie an den frühernbsp;beobachteten; aber einzelne Gefasse derselben enthalten in ihrernbsp;Röhre einen weisslichen, gelblichen oder grünlich verfarbten Pfropfnbsp;Cs. Fig. 4.), welcher undurchsichtig, texturlos und oft den gröss-ten Theil des Raumes der Röhre erfüllend, ist. Diese Pfropfe ah-neln ganz den an faulenden, sehr gefassreichen Pflanzenrestennbsp;der Jetztwelt sich bildenden und leicht zu beobachtenden Moder-pfropfen in den Gefassen derselben, und viele der Pfropfe in dernbsp;Versteinerung batten auch selbst die Farbe dieser Art von Moder.nbsp;Diese Pfropfe vermehren sich an einzelnen Theilen des Holzcylinders ausserordentlich, und erfüllen die Höhle des Gefassesnbsp;endlich ganzlich, und ich habe Partien solcher Holzcylinder ge-funden, an welchen alle Gefasse theils mit solchen Pfropfen odernbsp;mit dichter Versteinerungsmasse erfüllt waren, dass man nur nochnbsp;die Wande der Gefasse unterscheiden konnte fs. Fig. 8.). An anderen Stellen aber fingen die Wande an undeutlich zu werden,nbsp;ihre Form nach und nach sich gleichsam zu andern, und an dennbsp;am schlechtesten conservirten Partien war die Zerstörung vor dernbsp;Versteinerung so weit gediehen, dass man nur noch im Quer-schnitte ungleich getafelte Flachen CFigquot;- 6. 7.) erhielt, welchenbsp;fast stark zerstörten Coniferen-Hölzern iin Querschnitte ahneln.nbsp;lm Langsschnitte zeigten aber so schlecht erhaltene Gefasse dochnbsp;noch Spuren der Querstabchen (Fig. 9.). Iin Umfange des Holzcylinders fand ich noch, aber leider schlecht erhaltene Spurennbsp;elnes zelligen, vielleicht lückenführenden Gewebes (Fig. 11.), Avel-ches vielleicht der Rinde angehört hat, und in dessen dichtestemnbsp;Theile sah ich an den Exemplaren des Wiener k. k. Hofnaturalien-Cabinettes noch einen im Querschnitte eiförmigen, aber völlignbsp;texturlosen Körper (Fi?- 10.), welcher den Querschnitten dernbsp;Blatter einer Stigmaria im Allgemeinen ahnelt, dessen Deutungnbsp;uns aber unmöglich erschien.

Herr Brongniart und Prof. Göppert gaben über die Markstrahlen, die Langsschnitte der Gefasse, das Mark, die Gefass-bündel, die zu den Blattern laufen, und über die Blatter selbstnbsp;trelfliche Analysen, und in der Fossil Flora wurde der eigenthüm-liche Bau und Habitus des Stammes und der Aeste so trefflichnbsp;dargestellt, dass ich jede Wiederholung derselben für unnütz undnbsp;überflüssig halte, und hier überhaupt nur die Pflanze selbst auf-nahm, um die beiden von mir beobachteten Arten deutlich undnbsp;scharf sondern zu können.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XIV. Fig. 1.2. Ouerschnitte der Stigmaria Andbathra nat. Gr. Fig. 3. Ein Theil eines Holzbündels mit dem Markstrahl im Quer-schnitte vergr. Fig. 4. Gefasse st. vergr., deren Lumen schon theil-weise mit Moder erfüllt ist. Fig. 5. Der Querschnitt einiger Gefasse sehr st. vergr. Fig. 6. 7. Querschnitte einzelner schon sehrnbsp;degenerirter Gefasspartien vergr., wo die Zerstörung schon sonbsp;weit vorgeschritten war, dass die Wande sowohl, wie ihre Formnbsp;verwischt ist. Fig. 8. Weniger zerstörte Gefasse im Querschnitienbsp;vergr. Fig. 9. Sehr stark zerstörte Gefasse im Langsschnitte; mannbsp;sieht nur noch Spuren der Querstabe. Fig. 10. Rindensubstanznbsp;mit einem eigenthümlichen eiförmigen Körper nat. Gr. Fig. 11. Einnbsp;Schnitt der sehr zerstörten Rindensubstanz st. vergr.


DIPLOXYLEAB. Corda.

Truncus erectus, cylindricus, cortice carnoso-medullosa ®e-stitus. Cylindrus lignosus centralis minutus. Liber nullus. Stratum ligni internum tenue, e vasis scalariformibus, amplis, sine ordine et dispositione arcte congregatis, compositum, strato ex-terno circumdatum et innatum. Stratum externum ligni e vasisnbsp;scalaroideis mitioribus, radiato-seriatis compositum, crassum, etnbsp;radiis vasorum ligni interni percursum. Medulla ampla cylindrica.nbsp;Corda Verhandlungen der Gesellschaft des vaterlandischen Museums in Böhmen. 1840. p. 25.

Nach meinen Erfahrungen umfasst diese Familie nur eine einzige Gattung, denn die verwandte Anabathra With. (^Internalnbsp;Structure of fossil Vegetables. 1833. p. 74.), welche auch zu eierlei

Holzkreise besitzen soil, hat nach Herrn With am Beschreibung und Abbildung wirkliche Markstrahlen (s. dess. Taf. VUI. Fig. l'^.nbsp;und pag. 74., Zeile 5 v. unt.). Da die Stamme des Diploxylonnbsp;von Rinde entblösst gefunden wurden, und bei beiden keine Spurnbsp;von Astbildung an den fiinfzehn Par. Fuss hohen Stiimmen wahr-genommen werden konnte, so vermuthe ich, dass die Biiume dieser Gruppe saulenförmig und ausserordentlich hoch und grossnbsp;waren, da an den von mir geschenen Exemplaren die Stammenbsp;bei der angegebenen Höhe noch vollkommen cylindrisch n^aren.nbsp;Alle anderen Organe, als Rinde, Aeste, Blatter u. s. w. sind unsnbsp;unbekannt geblieben.


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DÏPLOXYLON CYCADEOIDEUM. Corda.

Taf.X. Taf. XI. Fig. 1.-3.

Charakter der Gattung.

Truncus medullosus cylindricus, decorticatus extus longitu-dinaliter obscure-striatus. Corpus corticale crassum medullosum. Cylindrus lignosus minutus, e stratis dupUcibus compositus. Stratumnbsp;internum continuum annuliforme, externo adpressum, vasis ir-regulariter positis amplis, sexangularibus. Stratum externum crassum, e vasis minutis seriatis et fasciculatim junctis compositum,nbsp;et radiis vasorum ligni interni percursum. Radii medullaris nulli.nbsp;Medulla ampla.

Charakter der Art.

D. ELEGANS : stratum externum ligni strata interna quadruplo crassior; fasciculis vasorum angustis.

Syn. Dipl. cycadeoideum. Corda- I. c. p. 25. Taf. I. Fig. 1. —4,

Fundort.

lm Sleinbruche Chomie am Teiche Malikowetz auf der Herr-schaft Radnitz, im Hangenden des Kohlensandsteines.

Beschreibung.

Die Stamme dieses seltenen Baumes standen zwischen dem in horizontale Banke geschichteten Sandsteine aufrecht, und nurnbsp;eine sanfte Neigung und Verschiebung der Schichten hatte auchnbsp;die Stamme in viele Ouerstücke gebrochen, welche aber nochnbsp;vollkommen auf einander passen. Die zwei neben einander stellenden Stamme waren über fünfzehn Schub hoch und bis zweinbsp;Fuss dick. Ich habe bier ein vier Fuss hohes Stammstück in zehn-maliger diametraler Verkleinerung (VioD abgebildet, und auchnbsp;die ganzen Stamme waren so vollkommen cyiindrisch, wie dasnbsp;hier abgebildete Fragment. Von der ausseren Rinde fand ich nichtsnbsp;erhalten, da die Stamme mit einer ziemlich starken Schichte gelb-licher, viel Eisenoxyd enthaltender und zerreiblicher Kohle um-geben waren; auch kein Gegendruck in dem sie umgebendennbsp;Sandsteine war verhanden, aber die Bastschichte der Rinde (Fig. 1.)nbsp;war glatt und mit schiefen, fast spiraligen, ungleichen, grossennbsp;und sehr langen Furchen, den Furchen am Holze lebender Baumenbsp;entsprechend, versehen. Die Stammfragmente schienen lange ge-rollt und gefault zu sein, und waren oben und unten verbro-chen, wahrend die anderen, in ihrer Nachbarschaft gefundenennbsp;Stamme oft noch ihre Wurzeln und deren Anheftung zeigen.nbsp;Der Raum zwischen Rinde und Holzcylinder war völlig mit Sand-stein ausgefüllt, ohne irgend welche Spuren von Structur zu zeigen. In dieser, den Raum des Rindenmarkes ausfüllenden Stein-masse liegt der Holzkörper (s. Fig. 2. 3.), welcher cyiindrischnbsp;ist, und im Quer- oder Langsschnitte (Fig. 2. 3.) zwei Schichtennbsp;von Holzsubstanz zeigt, welche durch ihre Farbe verschieden sind.nbsp;Die innere, das Mark oder dessen Raum (Fig. 3. c.) umgebendenbsp;Schichte (b.) ist ringfönnig, eine und eine halbe Linie breit, gelb-grau, und liegt unmittelbar an der ausseren Ilolzschichte (Fig. 3. a.).

welche dunkei gefarbt, dunkelgrau, und im Ouerschnitte mit ra-diaren feinen Streifen bedeckt ist; im Langsschnitte gehen diese Streifen durch ihre ganze Breite, und steigen sanft von innennbsp;nach aussen und oben.

Mit der Loupe, oder unter schwacher Vergrösserung betrach-tet, erscheint der Querschnitt (s. Taf. X. Fig. 4.) aus zwei deut-lich gesonderten Holzpartien zu bestehen, deren untere der oben beschriebenen inneren ringförmigen Zone entspricht, grosszellignbsp;erscheint, indem die Querschnitte der einzelnen Gefasse sechs-eckig sind. Sie stösst unmittelbar an die innere Flache (b.) dernbsp;ausseren Holzzone (b. a.), und man sieht, dass ihre Gefasse sichnbsp;umbiegen und schmaler werden, und allmalig zwischen die Ge-fassbündel der ausseren Zone (s. Fig. 5. b. d. e. e.) eindringen,nbsp;und daselbst die nach aussen laufenden Gefassstreifen bilden, welchenbsp;man bei oberflachlicher Betrachtung als Markstrahlen ansehen könnte,nbsp;und die doch eigentlich Gefassbündelstrahlen sind, und die Gefasse für die Blatter wahrscheinlich abgegeben haben. Die Gefassenbsp;des ausseren Holzkreises werden durch diese Gefassbündelstrahlennbsp;in radiar gestellte Bündel getheilt, deren untere Enden (s. Fig.nbsp;4. b.) etwas zugespitzt verlaufen, und sie selbst sind im Bündelnbsp;in gerade Reihen geordnet, und an Grosse fast um die Hiilftenbsp;kleiner, als die Gefasse des innern Holzkreises. Beide Gefassenbsp;haben in beiden Holzkreisen auch gegenseitig ihre respective Lage.nbsp;Die Gefasse des innern Kreises (Fig. 4. 5. b. c.) stehen völlignbsp;ungeordnet, und besitzen keine Richtung zum Stamme, als auchnbsp;untereinander, und sind weder durch Markstrahlen (die der ganzen Pflanze fehlen), noch durch Gefassstrahlen geschieden. Dienbsp;Gefasse des ausseren Holzkreises aber sind, wie schon erwahnt,nbsp;durch die Gefassstrahlen in Reihen geordnet, und ihre Grosszahlnbsp;ist so gestellt, dass die zwei spitzigen Winkel des Sechseckes,nbsp;welches sie bilden, senkrecht auf dem Gefassstrahle stehen.

Fertigt man einen Langsschnitt parallel den Gefassstrahlen (s. Taf. XL Fig. 1.), so sieht man die Gefasse der innern Schichtenbsp;enge an einander liegen, und ihre nach dem ausseren Holzkreisenbsp;zu, sich verkleinernden Gefasse (s. Taf. X. Fig. 5. b. Taf. XI.nbsp;Fig. 1. b. e.) beugen sich nach aussen, und indem sie zwischen dennbsp;Gefassen (Taf. XI. Fig. 1. d.) des ausseren Holzkreises verlaufen,nbsp;bilden sie den Gefassstrahl (Taf. XL Fig. 1. c. e.), welcher dannnbsp;am ausseren Umfange ins Rindenmark tritt, um wahrscheinlich zunbsp;den Blattern zu gelangen.

Langsschnitte des innern Gefasskreises (Taf. XL Fig. 2.) zeigen, dass diese Gefasse alle quergestreift und eigentliche Trep-pengefasse waren; man sieht dasselbe auch an Langsschnittennbsp;jeder Art an den Gefassen des aussern Holzkreises (Taf. XL Fig.nbsp;1. d), vorzüglich gut aber an Langsschnitten parallel der Rindenbsp;(Taf. XL Fig. 3.), wo man hin und wieder auch noch die kleinen, fast spindelförmigen Raume für den Durchgang der Gefassstrahlen sieht.

Da an keinem Holzcylinder jetztlebender Pflanzen die Markstrahlen vermisst oder nicht aufgefunden worden sind, und man auch keinen mit zweierlei Gefasszonen kennt, so ware jede Ver-


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gleichung mit irgend einer Pflanzenform gewagt und unniitz, und ich erinnere nur, dass Diploxylon zu den kolossalsten Fettpflanzen-fonnen gerechnet werden muss, und mache auf das Missverhalt-niss aufmerksain, welches zwischen dessen Holzcylinder und Rin-densubstanz besteht.

Erklarung der Abbildung.

Taf. X. Fig. I. Ein Stiick eines Stammes zehnmal verklei-nert; Fig. 2. dessen Holzcylinder im Querschnitt in nat. Grosse; Fig. 3. dessen Langsschnitt nat. Gr.; a. ausserer Holzkreis, b. in-nerer Holzkreis; c. Markröhre. Fig. 4. Ein Querschnitt des Holz-cylinders vergr.; c. b. innerer Holzkreis; b. a. ausserer. Fig. 5.

Ein Querschnitt des Holzcylinders an der Verbindungs- oder Be-rührungsflache b. des innern c. b. und des aussern Holzkreises b. a. vergr.; d. ein starker Gefassstrahl, wie er zwischen die Gefassenbsp;des aussern Kreises tritt, und nach aussen verlauft; e. e. kleinerenbsp;Gefassstrahlen.

Taf. XI. Fig. 1. Ein Langsschnitt aus dem Holzcylinder parallel den Gefassstrahlen schw. vergr.; a. b. einige Gefasse des aussern Kreises, wie sie in die dunneren b. c. libergehen; d. Gefassenbsp;des aussern Kreises mit den Gefassstrahlen. Fig. 2. Gestreifte odornbsp;Treppengefasse des innern Holzkreises im Langsschnitt vergröss.nbsp;Fig. 3. Gefasse des aussern Kreises parallel der Rinde geschnit-ten, St. vergr.


IV.

CYCADEAE. L. Cl. Richard.

(V. Persoon Synops. plant. II. p. 630. Cl. Richard Mém. sur les Conifères et les Cycadées. p. 171. Rob. Brown prodr. flor. Nor.nbsp;Hall. p. 346. Isis. 1819. 6. p. 884, Appendix to Capt. King’s Voyagenbsp;549. Brongniart in Annal. sc. nat. XVI. 589. H. Mohl in Denkschrift der Münchner Akad. 1832. X. p. 399—442. Miquel Mono-graphia Cycadearum. Trajecti ad Rhenum 1842. c. ic. p. 1.

Truncus erectus simplex vel ramosus, primum subglobosus, dein abbreviatus vel elafus et dichotomus, apice coma foliorum or-natus, cortice squamoso tectus. Gemmatio lateralis vel radicalis.nbsp;Squamae corticis spiraliter positae, steriles aphyllae vel foliolonbsp;simplici ornatae, compressae supra applanatae, foliiferae carnoso-suberosae, apice incrassatae, truncatae et cicatricibus frondiumnbsp;delapsarum rhomboideis horizontalibus, rarius adscendentibus ornatae. Cicatrices subplanae, latae vel angustae; fasciculis va-sorum irregulariter positis , in plantis mundi primaevinbsp;biseriatis! Cortex crassa carnosa. Cylindrus lignosus e stratisnbsp;duobus concentricis, vasis interioribus et libro exteriori constans,nbsp;simplex vel compositus, stratis annosis simplicibus vel condupUca-tis, radiis medullaribus primariis et secundariis percursus. Stratum ligni interius e vasis radiato-seriatis scalariformibus porosisnbsp;vel spiralibus plus minusve mixtis, externis e cellulis libri etiamnenbsp;radiatis pachydermis compositum. Medulla ampla farcta. Vasa am-pla gummifera et resinifera per corticem et medullam numerosis-sima distributa.

Folia pedicellata, composita, parim- vel imparim pinnatim secta. Pinnulae in Cycadeis nervo simplici, in Zamiis nervis di-chotomis subparallelis instruclae, decurrentes, subdecurrentes velnbsp;pulvinulo laterali, calloso insidentes, inteyerrimae vel inciso-lobor-tae vel denticulatae, semper marginatae. Rhachis supra carinata,nbsp;in Cycadaceis fasciculis vasorum simplicibus, lunulatis vel soleae-formibus, appendicibus recurvis, in Zamiis fasciculis sublunulatisnbsp;vel subirregulariter positis percursa. Cicatrix in pulvinulis rha-chidis foliorum oblonga, longitudinaliter posita, fasciculis vasorumnbsp;binis didymis vel ternis suprapositis.

Flores masculi in Cycadaceis Zamiaceisque strobilum acro-genum e squamis spiraliter positis, rhachi centrali crassa innatis formantes. Squamae carnosae vel suberosae apice incrassatae, truncatae vel appendiculatae, infra antheris stellatim aggregatis te-ctae. Antherae sacculiformes, rima unica longitudinaliter dehisces-centes, coriaceae, connectivis punctiformibus quincuncialibus la-teraliter adnatae. Pollen globosus coffeaeformis vel sulco longitudi-nali notatus.

Flores feminei in Cycadaceis formant comam perigenam, gem-mam centralem acrogenam caudicis circumdantem, e foliis degene-ratis, squarnas ligulaeformes lanceolato-acuminatas vel spatulaefor-mes exhibentibus, compositam. Squamae pedicellatae, supra spathu-latae, latere dentato-excisae et ovula nuda in axillis excisionum fe-rentes. Flores feminini in Zamiis strobilum terminalem pedicellatum formantes, squamis spiraliter positis, peltatis, in pagina infera pel-tae ovula nuda bina, rarissime plurima gerentes. Ovula orthotropa,nbsp;sessilia, erecta vel inversa, nuda vel carpidio medullari circa cir-cum protuberante quasi cupulae immersa, apice attenuate pervia.

Fructus in Cycadeis drupa, in Zamiis nux. „Integumentum externum vel carnosum, cute coriacea tenaci colorata tectum, relnbsp;durum, tomentosum aut glabrum, strata carnoso molli a putaminenbsp;osseo duro integro vel quasi e pluribus segmentis conflato separatum, quod intus induit membrana spermodermidis arida, vasorum fibris inde a basi fhylus) praedita, in apice convergenti-hus (chalazaf). Albumen magnum, albicans, carnosum, demumnbsp;corneum basin occupans. Hilus chalazae oppositus; haec impressa,


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foramina plura forens, in cavitates steriles ducentia, materia re-sinosa plenas vel rarius fertiles emhryones gerentes. Emhryones plures (an semper^, sed unus tantum maturus axilis ant subaxi-lis inversus, albumini immersus, ejus fere longitudine; radicula,nbsp;ex albumine plus minus protuberante, funiculo subspirali com-plicato affixa, e membrana intima spermodermidis excrescente.nbsp;Cotyledones duae inaequales apice coalitae, basi fere discretae,nbsp;plumulam conicam squamulosam, ante germinationem conspicuam,nbsp;includentes. Germinatio hypogaea, radiculae geniculata, supra ge-niculum squamas quincunciales et folium primitivum emittens.^

ZAMITES BUCRLANDI. Corda.

Taf. XVII.

Charakter der Gattung.

Trunci teretes abbreviati vel arborei, cortice crasso squa-mis spiraliter positis, crassis, fertilibus sterilibusque mixtis tecta-Squamae fertiles apice incrassatae, cicatricibus frondium delapsa-rum rhomboideis, fasciculis vasorum biseriatis ornatae. Lignum, liber et medulla fructusque structuram ex- et internam Zamiarumnbsp;viventium exhibentia. Folia pinnata vel pinnatifida, pinnis disti-chis sessilibus adnatisve laciniisque integerrimis nervosis. Nervinbsp;paralleli.

Zamites. Presl in Sternb. Flora der Vorwelt. 78. p. 195. Zamia. Brongn. Prodr. p. 94. Pterophyllum. Brongn. 1. c. p. 95.nbsp;Nilsonia Brongn. Veg. foss. in Annales sc. nat. 1825. p. 219.nbsp;Filicites Brongn. 1. c. 1825. p. 422. Endogenites Brongn. Clas-sif p. 43. Cycadites. Sternb. 1. c. 4. p. XXXII. Neuropteris.nbsp;Sternb. 1. c. 4. p. XVII. Odontopteris. Sternb. 1. c. 5. 6. p. 78.nbsp;Aspleniopteris. Sternb. 1. c. 4. p. XXL Cycadeoidea Buckland.nbsp;Geolog. Trans, of Lond. 11. Vol. 2. p. 397. Mantellia. Bronn Le-thaea. 2. p. 227. Zamiostrobus. Endlicher Gen. plant, p. 72. En-cephalartos Miquel Monogr. Cycad. p. 60. Osmunda. Schmiedlnbsp;nierkw. Verst, p. 56.

Charakter der Art.

Z. BUCKLANDI: cicatricibus subfusiformibus, fasciculis vasorum minutis; vasts gummiferis numerosis, magnis; parenchymatenbsp;lacunoso.

Fundort.

Aus dcin aiifgeschweinmten Lande. Erhalten vom k. k. Hof-Naturaliencabinette ohne Fundort. Walii'scheinlich aus England.

Beschreibung.

Eine strenge Vergleicliung dieses holz- und marklosen Frag-mentes mit irgend einer lebenden Form, bitte ich mir zu erlas-sen, urn so niehr, ais diese speciellen Nachweisungen und ver-gleichenden Arbeiten iiber die Cycadéen ich an einem andern Orte ausfiihrlichst bearbeitcn werde, und ich ftir die hier zu ver-lolgenden Zwecke bereits die Charakteristik der Familie vollignbsp;umgearbeitet, und mit alien fossilen und lebenden Pflanzenformennbsp;der Gruppe verglichen habe. Hier erinnere ich nur, dass die fossilen Zamites sich von den lebenden Zamien durch die Stellungnbsp;der Gefassbiindel in zwei Reihen (s. Taf. XVII. Fig. 5. 10. f.nbsp;g. h.) auf der Blattnarbe trelflich unterscheiden, indem sie beinbsp;den lebenden von mir bisher nur unregelmiissig gestellt gefundennbsp;wurden. Die Art unterscheidet sich namentlich von den andern Ar-ten durch die Form und Grosse der Blattnarben, und ich erlaubtenbsp;mir, sie dem grossen britischen Geologen zu Ehren Zamites Buck-landii zu nennen, aus inniger Verehrung fiir seine vielseitigennbsp;Leistungen und fiir die grossen Entdeckungen und Unterstiitzungen,nbsp;die er der Petrefactenkunde gebracht hat.

Der hier Fig. 1. abgebildete Stammrest ist nur die Rinde mit den Schuppen (Fig. 3. c. Fig. 4.) und einem ein bis zwei Li-nien breiten Baststreifen. An diesem letzteren hat sich innerhalbnbsp;der Holzkorper losgelöst, und ist verloren gegangen, wie man annbsp;der innern Ansicht Fig. 2. deutlich wahrnimmt. Diese Rinde be-steht aus langen, flachen Schuppen, welche abgestutzt sind, undnbsp;zwischen denen man deutlich die Intermediar- Oder sterilen Schuppen (Fig. 5.) sieht. Das Rindenmark ist zerstort, und nur hin undnbsp;wieder sind einzelne gestreckte, vierseitige Zellpartien (Fig. 8. 9.nbsp;c. c.) erhalten, mit Gummigefassen (Fig. 9. a.) und grossen, innbsp;Querzellen geschiedenen Gefassen (Fig. 8.), deren Function ichnbsp;nicht errathen konnte. Der Bast (Fig. 6. 7.) besteht aus reihen-fcirmig gestellten viereckigen Zeilen, wo stets eine kleinere mitnbsp;einer grosseren abwechselt, und zwischen diesen verlaufen dienbsp;Markstrahlcn aus grossen, liinglichen, einreihigen Zeilen. Die Nar-ben der Schuppen (Fig. 5. 10. c. c. c.) zeigen unter mittelstar-ker Vcrgrosserung eine structurlose Oberhaiit (c. c. c.), welchenbsp;ein sehr zerstörtes, aus fast zerllossenen, verfaulten Zeilen (Fig.nbsp;10. e.) und mit grossen Gummigefassen (d. d.) reichlich verse-henes Zellgewebe umschliesst. In diesem Gewebe liegen zwei Reihen Gefassbiindel (Fig. 10. f. g. und h.), deren Gefasse (f.) reihignbsp;gestellt sind, und oberhalb des Bastes (g.) stehen, wie bei unsernnbsp;lebenden Arten. Die Gefasse und Bastzellen sind sehr schlechtnbsp;erhalten.

Die blattertragenden Schuppen sind von den sterilen oder intermediaren umgeben, und diese letzteren scheinen eine anderenbsp;Structur gehabt zu haben. Sie bestanden wahrscheinlich aus einemnbsp;lockeren Liickengewebe (Fig. 10. a. a.), dessen Wande aus ein-fach gereiheten Zeilen gebildet wurden, und zwischen dessen Lü-cken einzelne Gummigefasse (Fig. 10. b. b.) verliefen. Die Liickennbsp;waren gross, und sind in der Versteinerung verdrtickt und ver-schoben, ihre Hohlraume sind mit Kieselsubstanz erftillt.

Die Schuppen und ihre Form, die Zwischenschuppen und deren Liickengewebe, die Gefassbiindel der Narben und die ein-zelligen Reihen der Markstrahlen unterscheiden diese Art von alien bekannten fossilen und lebenden. Sie ist nachstverwandt mitnbsp;Cycadites microphyllus (s. Bridg. Treat. Taf. 61.), aber diese Artnbsp;unterscheidet sich nach den von mir gesehcnen Durchschnittennbsp;hinreichend durch den Bau der Schuppen, ihre Grosse und Form,


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namentlich aber durch die Gefassbiindel der Schuppen, welche grosser sind, und deren untere Reihe pravalirt, wahrend bei un-serer Art die obere Reihe die meisten Gefassbiindel (15 — 18)nbsp;enthalt, und von der unteren, nur zehn bis eilf Gefassbiindel ent-lialtenden, an beiden geiten durch einen breiten gefassbiindelleerennbsp;Zellgewebestreifen getrennt ist.

Erkliirung der Abbildungen.

Taf. XVII. Fig. 1. Rinde von aussen, Fig. 3. dieselbe von innen geselien, nat. Gr.; Fig. 3. Querschnitt derselben, nat. Gr; b. b. aus-gefiillte Raume; c. Schuppen. Fig. 4. Flachschnitt einiger Schuppen nat. Gr. Fig. 5. Die Rlattnarben und Zwischenschuppen, nat.nbsp;Gr. Fig. 6. 7. Querschnitt des Rastes und der Markstrahlen vergr.nbsp;Fig. 8. Querschnitt des Rindemnarkes mit einem quertheiligen Ge-fasse, vergr.; Fig. 9. Langsschnitt desselben (c. c.) mit einemnbsp;Gummigefiisse (a.) und einer ausgefiillten Spalte, vergr. Fig. 10.nbsp;Ein Theil einer Rlattnarbe vergr.; c. c. c. Oberhaut der Schuppe;nbsp;d. d. Gummigefasse; e. e. Zellgewebe; f. g. obere, h. untere Ge-fassbiindelreihe; a. a. Liickengewebe der Zwischenschuppen; b. b.nbsp;Gummiffefasse.


V.

PALMAB. Linné.

Method, sex. 1737. p. 22. Endlicher gen. plant, p. 244/ Rob. Brown Prodr. Flor. non. Roll. Edit. Okenii. p. 852. Martinsnbsp;Palmar. Illustr. 1837. 1.6.

„Truncus nbsp;nbsp;nbsp;caudex) saepissime arboreus, plernmque

simplicissimus, raro parte hypogaea caespitoso-ramosns, raris-sinie dichotomus, teres., subcylindricns, interdum ventricosus, cor-tice tenui, substantia versus peripheriam duriore, interdum fere cornea, enodis, foliorum basibus horizontaliter annulatus v. eo-rundem basibus persistentibus horridus, plerumque verticaliternbsp;erectus, non raro elatus, e gemma terminali ut plurimum solita-ria frondescens.’^

Ligni fasciculi per truncum dissipati, sine ordine vel dis-posiiione, e vasis magnis minoribusque excentricis et fasciculo lunuliformi e cellulis pachydermis durissimis libri compositi. Medulla per truncum diffusa parenchymatosa, rarius lacunosa. Vasanbsp;punctata vel scalariformia, solitaria vel aggregata, ad fasciculosnbsp;libri excentrice sed versus centrum trunci posita et vagina propria, e cellulis tenuioribus composita, inclusa.

Characteres habitus et fructificationis vide apud Endlicher Gen. plant, p. 244. 245.

Die fossilen Palmen umfassen die Gattungen Palrnacites, Plwenicitis. Brongn. Nöggerathia Sternb. Burtinia Endl. und Bo-rassites, welche letztere die von Herrn Pr. Dr. Unger als Fla-bellarien beschriebenen Arten umfasst, da Flabellaria Sternb. einenbsp;neue, höchst merkwiirdig gebaute, und wahrscheinlich den Coniferen verwandte Familie bildet (s. Taf. XXIV. XXV.).

Die fossilen Palmenhölzer bilden eine schwer zu entrathselnde Gruppe, indem sie selten so vollkommen erhalten sind, urn sienbsp;gut untersuchen zu können, und gewohnlich (fast immer) fehltnbsp;die aussere Rinde des Stammes, wodurch eine genaue Restimmungnbsp;und Vergleichung der Arten fast unmöglich wird. Wenn ich hiernbsp;einige Arten benannte, so geschah dieses nur, um mich leichternbsp;verstandlich machen zu können, ohne die Selbststandigkeit derselben darthun zu wollen.

Die von mir hier zu beschreibenden Palmenhölzer zerfallen in zwei Abtheilungen, deren erstere ich als wahre Palmen betrachte, wahrend die zweite Abtheilung vielleicht ein den Palmennbsp;sehr wenig verwandtes anderes monokotyles Holz begreift, dasnbsp;ich leider mit keinem lebenden verwandten vergleichen konnte, danbsp;ich zu mittellos bin, um so kostspielige Vergleichungen machennbsp;zu können.

PALMACITES PARTSCHII. Corda.

Taf. XVIII.

Charakter der Gattung.

Fragmenta truncorum plerumque decorticata, fasciculis li-gnosis irregulariter sed basi vasifera versus centrum disposita, vagina propria nulla. Medulla parenchymatosa vel lacunosa. Vasanbsp;solitaria vel gregaria, scalariformia.

Subgen. I. PALMACITES VERAE.

Fasciculi ligni vaginis propriis nullis circumdati.

Charakter der Art.

P. PARTSCHII: fasciculis lignosis majusculis, horizontaliter sectis oblongis vel obovatis, vasis basilaribus soUtariis, rarius gre-gariis; parenchymate radiato-celluloso, intus lacunoso; cellulis oblongis tenuibus.

Fundort.

Wahrscheinlich aus einer Secundar - Formation. Mitgetheilt durch Herrn Custos Partsch zu Wien.


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Beschreibung.

Das Fragment ist trefTlich erlialten, und seine Holzbündel sind gegen aussen grosser und dunkelbraun gefarbt, wahrend sienbsp;gegen die Mitte des Strunkes zu kleiner und hellgelb gefarbtnbsp;sind. Die Bündel (Fig. 1) sind 1 bis Linie lang, und stehennbsp;nicht selir gedrangt. Der Holzzellenbündel (Fig. 2. 3. 4. 5.) be-steht aus sechsseitigen, schichtwandigen, mit correspondirendennbsp;Foren versehencn Bastzellen (s. Fig. 5.). Seine Gestalt ist lang-licli, oft fast herzförmig eingeschnitten, und an der dem Centrumnbsp;des Stammes zugekehrten Seite (nach innen) entlialt er die Ge-fiisse. Die Wande der ihn bildenden Bastzellen haben durchschnitt-lich drei Schichtlagen, oft sind alle drei gelb oder braun gefarbt,nbsp;oft ist es nur die innerste, der Höhlung zunachst liegende, wahrend die mittlere blasser, und die ausserste fast farblos ist (s.nbsp;Fig. 5.). Je drei neben einander liegende Zeilen sind durch dreinbsp;Foren, welche zwischen ihren Hohlraumen gleichsam ein Dreiecknbsp;bilden, verbonden. Die meisten Holzbündel enthaltcn nur ein Ge-fass (s. Fig. 2. 3. 5. 9.), einige führen aber mehre (s. Fig.nbsp;7. 8.), welche oft seitlich noch mehre kleinere beigesellt haben.nbsp;Diese Gefiisse sind treppenförmig, und von einer Schichte eigenernbsp;dichtwandiger, kleiner Zeilen der Gefassscheide (s. Fig. 5. — 9.)nbsp;umgeben, welche ich noch gelblich oder braunlich gefarbt fand,nbsp;und deren Wande ebenfalls geschichtet sind (s. Fig. 9.). Die grossen Gefiisse haben oft Scheidewande (s. Fig. 7. 9.). lm Langs-schnitte (Fig. 10.) sind die Bastzellen des Holzbündels splndel-förmig gestreckt, und die kleinen, die Gefasse umgebenden Zeilen der Gefassscheide sind sehr lang und bilden schmale Röhren.

Das parenchymatöSe Markgewebe ist am Umfange des Stammes dicht, und oft urn die Gefasse strahlig geordnet (Fig. 2.). Mehr nach der Mitte des Stammes zu (s. Fig. 3.) ist es noch mehrnbsp;strahlig und bündelförmig geordnet, und besitzt schon hin undnbsp;wieder, jedoch sparsam, einzelne Lücken. In der Mitte des Stammes (s. Fig. 4.) besitzt es grosse Lücken, gleich jenen der Mau-ritia armata (s. Mohl Anatom, palm. Taf. C. Fig. 2. f. g.), undnbsp;seine Scheidewande sind gewöhnlich nur aus zwei Zeilen gebildet.

Die Rindenbündel (d. h. die am Umfange des Stammes liegenden Holzbündel) dieser Art sind in Bezug der Form verwandt den Bündeln des Astrocaryum vulgare, des Lepidocaryum gracile undnbsp;jenen der Corypha frigida. Sehr ahnlich sind sie den Bündeln ausnbsp;Elais guineensis. Ihre Gefasse, namentlich der Figuren 5. — 8.nbsp;unserer Tafel, ahneln sehr jenen der Kuntliia montana (s. Mohlnbsp;1. c. Taf. E. Fig. 3. 4.), und in Bezug ihres vereinzelten Vor-kommens jenen der Elais guineensis und des Gomutus C^renga)nbsp;Rumphii. Ihr Farenchym oder Markgewebe entspricht jedoch so-wohl in Bezug seiner Anordnungen, als auch seiner Lücken sehrnbsp;jenen der Mauritia armata.

In den Zeilen des Farenchyms des Markes fand ich kugelige, tropfenartige Korper (Fig. 5. a.), welche unter starkerer Vergrös-serung jedoch oft kleinkörnlg erscheinen (s. Fig. 11.).

Die grossen Analogien, welche dieses Fragment mit den

Hülzern von Gomuius, Elais und Mauritia zeigt, bewcisen wolil hinreichend, dass es ein wahres Falmholz ist.

Erklarung der Abbildungen.

Fig. 1. Ein Ouerschnitt in nat. Gr.; Fig. 2. 3. Theile des-selben vom aussern Umfange schw. vergr. Fig. 4. Ein Theil aus der Mitte des Stammes mit Lückengewebe stark vergr. Fig. 5.nbsp;Der nach innen liegende Theil eines Gefassbündels mit dem Gefassenbsp;und die dasselbe umgebenden Zeilen sammt Markgewebe st. vergr.;nbsp;a. die tropfenahnlichen Körper der Zeilen des Markes. Fig. 6. 7.nbsp;8. Gefasse und die sie umgebenden Zeilen anderer Holzbündelnbsp;derselben im Querschnitte vergr. Fig. 9. Ein Gefass mit einernbsp;Ouerscheidewand und den umgebenden Zeilen der Gefassscheidenbsp;im Querschnitte sehr st. vergr. Fig. 10. Langsschnitt eines Gefas-ses mit Bast- oder Holzzellen, den kleineren, das Gefass umgebenden, röhrenförmigen Zeilen und einigen Markzellen st. vergr.nbsp;Fig. 11. Markzellen mit körnigem Inhalte st. vergr.

PALMACITES CARBOMGENUS. Corila.

Taf. XIX. Fig. 1. a. 2. Taf. XX. Fig. 1.-8.

Cbarakter der Art.

P. CARBONIGENUS: fasciculis lignosis, minutis, vix conspicuis, rotundatis; msis extremis scalariformihus, crebris, aggrega-tis; parenchymate medulloso, hinc inde lacunoso; lacunis mi-nutissimis.

Fundort.

Im Spharosiderit aus den Steinkohlenwerken von Radnitz in Böhmen.

Bescbreibung.

Da alle früheren Forscher in der Steinkohle von Pahnen-resten gesprochen haben, und ich- nach der Auffmdung der Struc-tur der Flabellaria borassifolia und Nachweisung, dass dieselbe einer andern Classe und Familie angehört, aus der Steinkohle nurnbsp;noch Nöggerathia als Palmenrest anerkennen konnte, so bemühtenbsp;ich mich lange vergeblich. Palmen in der alten Steinkohle selbstnbsp;aufzufmden, bis es mir gelang, im Sphaerosiderite von Radnitznbsp;mehre Palmenarten nachzuweisen, von welchen ich hier nur Pal-macites carbonigenus und P. leptoxylon abbilden und beschreibennbsp;werde. Beide Arten müssen sehr zartholzigen Palmen angehörtnbsp;haben, aber ich fand noch eine dritte Art mit starken Holzbün-deln, ungefahr wie sie alte Stamme von Gomutus oder Cocosnbsp;zeigen. Alle in der Steinkohle und im Spharosiderit aufgefun-denen Palmenreste sind sehr zerstört und klein, und selten sindnbsp;die einzelnen Fragmente einen halben bis einen Zoll gross, wiili-rend die Palmenhölzer des Rothtodtiiegenden und der Tertitir-formation grosse Stamme oder Klötze bilden.

Dieses hier zu beschreibende Fragment (s. Fig. 1. a.) hatte ungefahr neun Linien Durchmesser und zwei bis drei Lin. Breite,


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und die Gewebe desselben sind völlig verkohlt, die Gefasse und Markzellen mit Spharosiderit erfüllt, die Bastzellen der Holzbündelnbsp;aber (s. Taf. XX. Fig. 1. a. 2. f. 3. g.) fast völlig zerstört undnbsp;ihrHohlraum mit Versteinerungsmaterial erfüllt (s. Taf. XlX.Fig.2.D,nbsp;selten nur sind die Bastzellen bei den kleineren Bündeln erhaltennbsp;(s. Taf. XX. Fig. 4.) und ebenfalls verkohlt. lm Sandsteine undnbsp;Spharosiderite sind die aus derbwandigen Zeilen gebildeten harten Organe gewöhnlich mehr zerstört, als die zarteren; wabrschein-lich waren die Zellwande durch ihre Harte der Infdtration des Ver-steinerungsmateriales hinderlich , und sind in Folge dessen ehernbsp;verfault als ausgefüllt worden, wahrend die Wande der zarterennbsp;Zeilen leichter durchbrochen, und diese selbst mithin ausgefülltnbsp;und eingehüllt werden konnten. Die Gefassbündel fTaf. XIX. Fig. 2.nbsp;Taf. XX. Fig. 1.—4.) sind rundlich, langlich oder flachgedrückt, dienbsp;Bastzone (Taf. XX. Fig. 1. a. 2. f. 3. g.) ist halbmondförmig, und be-steht aus kleinen, dichten Zeilen fFig- 4.), welche im Langsschnittenbsp;(Taf. XX. Fig. 5. 1.) spindelförmig sind. Die Gefasse (1. c. Fig.nbsp;i. c.) sind zahlreich, ungleich gross, verschoben, und bei bessernbsp;erhaltenen Holzbündeln mit einer Schichte kleiner, dichter Zeilennbsp;der Gefassscheide (Taf. XX. Fig. 1. d. d.) umgeben, welche jedochnbsp;oft theilweise (Fig. 3. h. Taf. XIX. 2.), oder völlig zerstört sind.nbsp;Im Langsschnitte sind jedoch diese Zeilen (s. Taf. XX. Fig. 5. m.nbsp;o. Fig. 6. Fig. 7.8. o. o.) fast quadratisch oder langlich, und ihrenbsp;Oberhaut ist stets in Glanzkohle verwandelt. Die Gefasse sindnbsp;Treppengefasse (s. Fig. 5. 7. 8. n. n. n.), und ihre Wande sindnbsp;fast stets erhalten, und nur sehr selten zerstört (s. 1. c. Fig. 5. k.).nbsp;Das die Holzbündel umgebende Mark ist dicht (Taf. XIX. Fig. 2.nbsp;Taf. XX. Fig. 2. 3. 5. i. i.), in der Mitte des Stammchens jedochnbsp;war es mit kleinen, rundlichen Lücken (Taf. XX. Fig. 1. e.) ver-sehen, deren Scheidewande aus einfachen Zellreihen bestanden.nbsp;Die Zeilen des Markes sind klein, mit nacktem Auge unsichtbar,nbsp;langlich eiförmig und sehr verschoben. Da das Versteinerungsmaterial fast weiss ist, und die von ihm umschlossenen Zeil- undnbsp;Gefasswande alle in Schwarzkohle verwandelt erscheinen, so istnbsp;die Structur dieses Fragmentes trefflich sichtbar.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XIX. Fig. 1. a. Ein Holzfragment des Palmacites car-bonigenus im Spharosiderit in nat. Grosse; Fig. 2. ein Theil desselben mit Holzbündeln und Mark vergr. Taf. XX. Fig. I. Ein Gefassbündel vergr.; a. Raum der Bastzellen, mit Spharosiderit ausgefüllt; b. d. d. die dichten, die Gefasse c. uingebenden Zeilen;

e. nbsp;nbsp;nbsp;das Lückengewebe des Markes. Fig. 2. Ein solcher vergröss.;

f. nbsp;nbsp;nbsp;Spuren der Substanz der Bastzellen. Fig. 3. Ein solcher mehrnbsp;zerstört vergr.; g. der Raum der Bastzellen; h. Raum der zerstör-ten, die Gefasse umgebenden Zeilen der Gefassscheide ebenfallsnbsp;ausgefüllt. Fig. 4. Kleine Holzbündel st. vergr. mit gut erhaltenennbsp;Bastzellen. Fig. 5. 7. 8. Langsschnitte aus Gefassbündeln st. vergröss.; i. i. Mark; k. ein Gefass mit zerstörter Wand; n. n. gutnbsp;erhaltene Treppengefasse; 1. Bastzellen; o. o. die Gefasse umhül-lende Zeilen der Gefassscheide; Fig. 6. solche Gefasse uinhüllendenbsp;Zeilen derselben st. vergr.

PALMACITES LEPTOXYLON. Corda.

Taf. XX. Fig. 9.—17.

Charakter der Art.

P. LEPTOXYLON: fascicuUs lignosis omtis vel roiundatis minu-tissimis, nudo oculo inconspicuis; vasis amplis scalarifortni-bus, aggregatis, crebris, celluKs libri triplo latis; parenchy-mate medulloso, externo farcto, inferno lacunoso.

Fundort.

Im Sphaerosiderite von Radnitz.

Beschreibung.

Die Fragmente dieser ebenfalls in Spharosiderit eingeschlos-senen Art sind sehr klein und unvollstandig erhalten, und kamen mit P. carbonigenus gesellig vor. Sie sind bis einen Zoll grossnbsp;und wenige Linien breit (s. Fig. 9.—H.) und braunschwarz. Dienbsp;aussere Substanz (Fig. 14. d.) ist fast ganzlich in Kohle verwandeltnbsp;und ohne Textur, die innere aber ziemlich gut erhalten. Die Gefassbündel (Fig. 12. 13.) sind rundlich oder eiförmig, und ihrenbsp;Bastzellenschichte (Fig. 12. a.) ist grösstentheils zerstört und ihrnbsp;Raum ausgefüllt; sie ist durch eine ’zarte Zellschichte (Fig. 12. b.)nbsp;von den eigentlichen Gefassen (Fig. 12. c.) getrennt, und diesenbsp;letzteren sind gross und im Langsschnitte (Fig. 16.) Treppengefasse (Fig. 16. f.), wahrend die sie vom Baste trennenden Zeilen (Fig. 16. g.) gestreckt parallelepipedisch sind, und allmalignbsp;grösser und fast quadratisch werden. Das Markgewebe im Um-fange der Fragmente nach der, der Aussenseite des Stammchensnbsp;zugewendeten Seite ist dicht, kleinzellig (s. Fig. 12.) und sehrnbsp;dunkelschwarz, im Langsschnitte besteht es aus etwas gestrecktennbsp;Zeilen (Fig. 17.), welche jedoch selten gut erhalten sind; gegennbsp;die Mitte zu wird das Mark wirkliches Lückengewebe (Fig. 13. d.)nbsp;mit grossen Lücken, deren Scheidewande stark und vielzellig sind;nbsp;noch mehr nach innen ist es sehr grosszellig, und zeigt nur hinnbsp;und wieder noch Lücken, seine Zeilen (Fig. 15.) sind rundlich,nbsp;und ihre Wande sind nur schwach gebraunt und fast noch durch-scheinend. Sie lösen sich an der Luft und im Wasser leicht ab,nbsp;und zerfallen dann in unregelmassige Fragmente.

Diese Art ist sehr incomplet, und ich habe unter den lebenden Arten këine im Holzkörper ihr analog gebaute gefunden. Von der früher beschriebenen Art unterscheidet sie sich durch ihrenbsp;ausserordentliche Zartheit und die fast nur punktgrossen Gefass-bündfel, welche wohl fünf- bis sechsmal kleiner sind, als jene desnbsp;P. carbonigenus.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XX. Fig. 9.-11. Holzfragmente ders. in nat. Gr. Fig. 12. Ein Holzbündel aus dem Umfange des Stammchens, von dichtemnbsp;Markgewebe umgeben; a. hohler und mit Versteinerungsmaterial


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erfüllter Raum des Bastzellenbündels; b. zarte, die Gefasse von dem Bastzellenbündel trennende Zeilen; c. Gefasse. Fig. 13. Querschnittnbsp;naher der Mitte des Stammchens mit Gefassbündeln von Lücken-gewebe a. umgeben, vergr. Fig. 14. Querschnitt eines Holzstück-chens mit Rand- und Mittelparenchym und zerstörten Gefassbündeln zehnmal vergr. Fig. 15. Markgewebe aus der Mitte des Frag-mentes Fig. 14. st. vergr.; Fig. 16. Langsschnitt eines Gefassbün-dels st. vergr.; f. die Treppengefasse; g. die Zeilen, welche dienbsp;Gefasse vom Bastbündel trennen. Fig. 17. Parenchymzellen ausnbsp;dem aussern Umfange des Stammchens im Langsschnitt st. vergr.

PALMACITES MICROXYLON. Corda.

Taf. XXL

Charakter der Art.

P. MICROXYLON: fasciculis lignosis minutis, horizontaliter sectis rotundatis vel reniformibus, fasciculis libri minoribus ro-tundis intermixtis; vasis magnis, amplis, solitariis vel aggre-gatis, parenchymate proprio junctis vel cinctis ; medulla farctanbsp;radiato-cellulosa.

Fundort.

Unbekannt. Aus dem k. k. Wiener Hof-Naturaliencabinette.

Beschreibung.

Im Querschnitte (Fig. 1.) betrachtet, sind die einzelnen Holz-bündel dieses schonen verkieselten Fragmentes kaum V3 bis Linie dick, gleich dicht auseinander gestellt, rundlich und röthlich-gelb. Im Langsschnitte (Fig. 2.) sieht man einzelne nach aussennbsp;laufende Bundel die andern kreuzen, wie man es an allen unsernnbsp;jetztlebenden Palmenhölzern sehen kann. Eine Seite des Petrefac-tes ist mit einer weissen Kieselmasse durchdrungen, und in diesernbsp;sind die Holzbündel glanzend schwarz, wie man sie bei Cocos,nbsp;Mauritia und Gomutus u. v. a. findet.^ Betrachtet man die Quer-schnitte (Fig. 3. 4. 5.) unter starkerer Vergrösserung, so siehtnbsp;man, dass die Holzbündel ungleich gross und fast nierenförmlgnbsp;gekrümmt sind. Der Bastzellenbündel (Fig. 4. a.) besteht aus grossen, sechseckigen, dickwandigen Zeilen, deren Wande gewöhnlichnbsp;zwei Schichten besitzen, und sie sind gewöhnlich etwas dunkler, alsnbsp;das sie umgebende Markgewebe gefarbt. In den schwarzen Stellen der Versteinerung sind sie allein schwarzbraun gefarbt, wah-rend die Gefasse und das Mark lichtgelb und durchsichtig sind.

Die Gefasse liegen gewöhnlich am innern Ausschnitte der Bündel (s. Fig. 4. b.), und sind von einem zerfallenen, wahr-scheinlich sehr feinzelligen Gewebe der Gefassscheide umgeben,nbsp;selten sind sie von den Bastzellen unmittelbar umschlossen (s.nbsp;Fig. 4. c.). Sie sind verschieden gross, oft vereinzelt (s. Fig. 5. d.)nbsp;oder gesellig (s. Fig. 4. b.) und poros. Im Mark zerstreut liegennbsp;kleine runde Bastzellenbündel (s. Fig. 4. 5. e. e.), welche aus nurnbsp;wenigen Zeilen besteken, und welche den bei Cocos botryophoranbsp;von Herrn Mohl gefundenen (Anat. Palm. Taf. A. Fig. 4. r. r.)nbsp;gleichen.

Das, die gesammten Holzbündel umgebende Mark besteht aus strahlig geordneten, zarten, parallelepipedischen Zeilen, welchenbsp;mannigfach, doch stets bündelweise gelagert sind, und so weitnbsp;ich das vorliegende Fragment untersucht habe, keine Lücken ent-halten. Es gleicht in Bezug dieser Anordnung dem Marke der vonnbsp;mir untersuchten Stamme der Mauritia aculeala Humb. völlig, undnbsp;die Zeilen beider Markgewebe haben auch fast dieselbe Form.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XXL Fig. 1. Ein Querschnitt des Holzes in nat. Gr. Fig. 2. Ein Langsschnitt desselben nat. Gr. Fig. 3. 4. 5. Querschnitte st.nbsp;vergr.; a. der Bastzellenbündel mit den Gefassen b. c. d.; e. dienbsp;‘kleinen Bastzellenbündel ohne Gefasse.

PALMACITES DUBIÜS. Corda.

Taf. XXII.

Bezeicbnung der Art,

P. DUBIÜS; fasciculis lignosis oblongis irregulariter agglomeratis; vasis scalariformibus amplis, binis vel ternis, septis cribro-sis horiwntalibus divisis, et vasis minoribus irregulariter di-spersis circumdatis.

Fundort.

Unbekannt. Aus dem k. k. Wiener Hof-Naturaliencabinette.

Bescbreibung.

Dieses grosse Fragment ist in einen gelblichgrauen, schmutzig-gefarbten, theilweise sehr durchsichtigen Opal verwandelt, und sclieint vor der Versteinerung oder wahrend derselben sehr ge-litten zu haben, denn es ist mit einer Menge ausgefaulter, dunkler, unregelmassiger Risse durchsetzt, und die Holzbündel selbstnbsp;sind nur selten, und fast keine Spuren von Structur zeigend, er-halten. Das Fragment selbst gewahrt nur durch die Querscheide-wande (s. Fig. 4.—10.) seiner grossen Treppengefasse Interesse,nbsp;denn ftir wirkliche naturhistorische Vergleichung ist es zu schlechtnbsp;erhalten.

Die Holzbündel (Fig. 2. b. c.) sind sehr zerstört, und von ihrem innern Bau ist nichts weiter, als die Gefasse (Fig. 3. e. f.)nbsp;und einige Zellgewebereste (Fig. 3. g.) erhalten. Die aussere Formnbsp;des Querschnittes der Holzbündel war jener der Bündel unserernbsp;jetztlebenden Palmen ahnlich. Der Bastbündel ist in eine gelbliche,nbsp;texturlose, weissgerandete Masse verwandelt, welche zum Theilenbsp;die Gefasse, und das dieselben begleitende, in einzelnen Zellrestennbsp;erhaltene Gewebe umschliesst. Dieses letztere, die Gefasse um-schliessende Gewebe (s. Fig. 3. d. g.) hat Herr Mohl in sei-nem trelflichen Palmenwerke „H o 1 z z e 11 e n“ und ich „Gefass-scheide“ genannt, und dessen Zeilen waren hier sechseckig.nbsp;Zwischen denselben lagen die grossen (Fig. 3. f.) und die kleinennbsp;Gefasse (Fig. 3. e.). In der Versteinerung ist der Raum, welchennbsp;die Gefassscheide eingenommen hat, weiss und deutlich umschrieben.


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43


Die kleinen und grossen Gefasse waren Treppengefasse, M'elche durch ungleiche Lange ihrer Seitenporen oder Spalten all-nialig in porose Gefasse übergehen. Die grossen Gefasse enthaltennbsp;deutlich sichtbare, weisse und sehr vollkommen erhaltene Scheide-wande (s. Fig. 2. Fig. 4. — 10.) von sehr verschiedener Form.nbsp;Diese Scheidewande sind rund, eiförmig oder elliptisch, wie dienbsp;Gefasse, denen sie angehören, und sie liegen selten senkrecht aufnbsp;der Langsaxe des Gefasses; gewohnlich sind sie geneigt, und oftnbsp;in der Versteinerung, wahrscheinlich in Folge der Faulniss, ver-schoben. Ihre einfache, structurlose Wand ist verschiedenartignbsp;durchbohrt, und ihre Querleisten sind einfach, von einer Seite zurnbsp;andern laufend, und vier bis acht an der Zahl fs- Fig. 4. 6.), odernbsp;sie sind einzeln untereinander verbunden (Fig- 10.), wodurch einenbsp;Art Sieb mit queren parallelen Maschen entsteht, oder sie sindnbsp;unregehnassig verbunden, und sehr verschieden gestaltete undnbsp;grosse Maschen (Fig. 7. 8. 9.) bildend. Selten fmdet man zweinbsp;kreuzförmig verbondene Stabe, wodurch vier Maschen gebildet werden (s. Fig. 5.). Diese Querscheidewande fmdet man in den Gefassennbsp;der lebenden Palmen ebenfalls (s. Mo hi An. palm. Taf. J. Fig. 2. 3.nbsp;4.). Das Mark ist vollig zerstört und mit Kieselsubstanz (Fig. 2. a.)nbsp;erfiillt.

Erklariing der Abbildungen.

Fig. 1. Ein Querschnitt in nat. Gr. Fig. 2. Ein Theil dessel-ben schw. vergr.; a. Ausfiillung des Markes durch Kieselsubstanz; b. Holzbiindel. Fig. 3. Die Gefassscheide des Holzbiindels d. mitnbsp;den grossen f. und den kleinen Gefassen e. und einigen ihrernbsp;noch erhaltenen Zeilen g. vergr. Fig. 4. —10. Ouerscheidewandenbsp;der Gefasse st. vergr.

Subgenus II. CALYMMATOXYLON. Corda.

Fragmenta lignosa ut in Palmacite, sed fasciculis lignosis intertextis, vaginis cellulosis propriis involutis.

PALMACITES C. INTRICATUS. Corda.

Taf. XXIII.

Charakter der Art.

P. INTRICATUS: fasciculis lignosis intricatis, vagina propria pa-renchymatosa cinctis; vasis magnitudine diversis, scalarifor-mibus, septa transversa crtbrosa ferentibus, cellulis vaginae vasorum minuiis elongatis circumdatis.

Fun dort.

Unbekannt. Aus dem k. k. Wiener Hof-Naturaliencabinette.

Beschreibung.

Das hier vorliegende Stammfragment (Fig. 1.) ist entrindet, und zeigt im Querschnitte grosse, unregelmassig verflochtene,nbsp;rundliche Holzbiindel. Es ist silificirt, und die Versteinerungsmassenbsp;ist gelblich und durchscheinend, die Ausfüllungsmasse oft durch-sichtig. Die Holzbiindel scheinen durch Faulniss verworfen zunbsp;sein, und ich habe keinen einzigen erhaltenen Bastbiindel, wienbsp;keinen Uiberrest des Stammmarkes auffinden können.

Im Querschnitte betrachtet, sind die einzelnen Holzbiindel (Fig. 2.) zerfallen und verfault, nur die Gefasse mit den sie um-schliessenden Zeilen (d. e.), und die Scheide, welche den Holzbiindel theilweise umgab (s. Fig. 2. 3. a. b.), sind erhalten. Yonnbsp;dem Bastzellenbiindel ist keine Spur mehr aufzufinden, und er istnbsp;hier noch vollstandiger zerstört, als bei den im Spharosideritenbsp;aufbewahrten Palmenresten.

Die Gefassscheide (Fig. 2. c. d. e. Fig. 3. c.) ist, im Quer-schnitte betrachtet, langlicheiförmig, oft seitlich eingedriickt, und aus sehr kleinen, dichten, rundlich-sechsseitigen Zeilen gebildet,nbsp;welche öfters grössere zwischen sich eingelagert enthalten (s. Fig.

2. nbsp;nbsp;nbsp;d.). Im Langsschnitte sind diese Gefassscheidezellen (Fig. 4. c.)nbsp;langlich, mit schiefen Endflachen. Diese Gefassscheide enthalt grossenbsp;und kleine Gefasse umschlossen, seltener jedoch bloss grosse Gefasse. Diese letzteren sind gewöhnlich sechs-, acht- oder viel-eckig oder eiförmig; sie stehen vereinzelt (Fig. 2. d. e. Fig. 3. e.),nbsp;oder zu zwei bis drei, gruppenweise vereinigt (s. Fig. 2. c. Fig.

3. nbsp;nbsp;nbsp;d.). Sie sind Treppengefasse (Fig. 4. e.) und aus aufeinandernbsp;gesetzten, bei der Vereinigung eingeschnürten Stücken (Fig. 4.nbsp;g. f.) gebaut, und die Gefasswand biegt sich bei jeder Einschnü-rung oder Gliederung schwach nach innen und bildet eine verspringende Leiste (Fig. 4. g.). An diesen Leisten sind gewöhnlichnbsp;die siebförmigen Ouerscheidewande (Fig. 4. f.) befestigt, und dienbsp;Poren der Gefasswand sind vielreihig und an beiden Enden ge-rundet. Die kleinen Gefasse (Fig. 3. f.) sind im Gewebe der Gefassscheide zerstreut, oder sie umgeben theilweise (Fig. 3. e.)nbsp;oder kranzförmig (Fig. 2. d.) die grossen Gefasse, und sind ebenfalls Treppengefasse. In einzelnen Holzbündeln fehlen die kleinennbsp;Gefasse ganzlich (s. Fig. 2. a.), oder sind ausserst sparlich vor-handen (Fig. 2. c.). Die diese Holzbündelreste umgebende Scheidenbsp;(Fig. 3. a. a.) ist stets unvollstandig, und an einer Seite stets ge-öffnet und eingerollt. Im Querschnitte zeigt sie keine Structur,nbsp;indem ihre Zeilen mit einer weissen, undurchsichtigen Substanznbsp;ausgefüllt sind, aber von aussen zwischen den einzelnen Bündelnnbsp;selbst sieht man, dass sie aus fast quadratischen, gewölbten Zeilen (Fig. 3. b.) gebaut ist. Im Langsschnitte habe ich an ihnen ebenfalls keine deutliche Structur wahrgenommen. Von dem die Gefiiss-und Holzbiindel umgebenden Marke habe ich keine Uiberreste auf-fmden können.

Erklarung der AbBildungen.

Fig. 1. Ein Querschnitt des Fragmentes in nat. Gr. Fig. 2. Ein Theil desselben vergr.; a. b. die Holzbündelscheiden; c. d. e.nbsp;Gefassscheiden mit den Gefassen. Fig. 3. Querschnitt eines einzelnen Holzbiindels stark vergr.; a. a. b. die Holzbündelscheide;nbsp;c. die Gefassscheide; d. e. grosse Gefasse; f. kleine Gefasse.nbsp;Fig. 4. Ein Langsschnitt eines Holzbiindels st. vergr.; a. Holz-btindelscheide; c. Gefassscheide; e. Gefass; g. dessen Einschnii-rung; f. eine Querscheidewand desselben.


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VI.

FLABELLARIACEAE. Corda.

Palmae. Brongn. Prodr. p. Ii5. part. et Auct.

Truncus erectus, simplex, columnaris; cortice extus annu-lata, annulis spiraliter positis, e basi foliorum formatis, intus m^duHosa et fasciculis vasorum ad folia spectantibus percursa.nbsp;Cylindrus lignosus centralis annuliformis, vasis scalariformibusnbsp;radiatim positis, cams, medulla ampla cellulosa farctus. Radiinbsp;medullares nulli.

Vasa quadrata scalariformia seriata, radiatim posita. Medulla ampla, e cellulis plus minus sexangularibus composita. Folia simplicia, sessilia, spiraliter posita, subamplexicaulia, paralleli-nercia, in comam terminalem congesta; epidermide cellulis seria-tis parallelepipedis; stornatibus simplicibus.

Fructificatio ignota.

Habitus Aletridis fragrantis rel Dracaenae mauritianae et Dr. ferreae; sed structura interna fere Lomatofloyi.

FLABELLARIA BOMSSIFOLIA. Sternb.

Taf. XXIV. XXV.

Charakter der Gattung.

S. den Charakter der Familie.

Flabellaria Sternberg. Flora der Vorwelt. II. p. 32. Cycadi-ies Sternberg, l. c. IV. p. XXXII. excl. Aut. omn.

Bezeichnung der Art.

FL. BORASSIFOLIA; foliis simplicibus, spathulaeformibus, inte-gerrimis, nereis continuis, tenuibus, parallelis.

Fl. borassifolia Sternberg Fl. der Vorwelt. I. II. p. 32. Taf. XVIII. Cycadites palmatus. Sternb. 1. c, IV. p. XXXII. Taf. XL.

• ! Fundort. nbsp;nbsp;nbsp;;

lm Kohlénsandsteine zu Swma in Böhmen.

Beschreibung.

Wenn man die erhaltenen Structurverhaltnisse dieser geitenen Pflanzenreste genauer Betrachtung würdigt, so wird man die Bildung einer neuen Gruppe und Gattung, und deren Trennungnbsp;von den Palmen hinreichend gerechtfertigt fmden. Ich will dahernbsp;gleich zur ausführlichen Beschreibung dieser Beste schreiten.

Der Habitus aller von mir gefundenen und geschenen Beste ist durch meine Abbildung (Taf. XXIV. Fig. 1.) hinreichend be-zeichnend ausgedrückt. Ein schlanker, zehn bis zwölf Linien P. M.nbsp;im Durchmesser starker, saulenförmiger, einfacher Staram, dessennbsp;Binde von den Blattnarben und den Blattresten geringelt und nachnbsp;oben mit unregelmassigen Schuppenresten bedeckt war, und einenbsp;glanzende, glatte, in der Versteinerung noch rothbraune Oberhautnbsp;hatte, trug am Gipfel einen Schopf grosser, sechzehn bis achtzehnnbsp;Zoll langer, einfacher, ganzrandiger Blatter, ahnlich einer Dracaenanbsp;mauritiana oder einer Aletris fragrans. Diese Blatter scheinen nachnbsp;gut conservirten Exemplaren aufrecht und steif, wie die Blatternbsp;einer Dammara zu stehen, und waren in der Jugend der Langenbsp;nach eingerollt, und diese eingerollten Blatter wurden für Cyca-déen-Beste gehalten.

Der obere Theil des Stammes ist durch die einige Zeit stehen bleibenden Blattreste gleichsam geschuppt (s. Fig. I.), am untern Theile aber leicht geringelt, und mit einer schonen brau-nen, glatten, glanzenden Epidermis (s. Taf. XXIV. Fig. 4. a.) bedeckt, welche unter dem Mikroskope betrachtet, aus flachen, quer-liegenden Zeilen (Taf. XXIV. Fig. 6. 7.) besteht, durch welchenbsp;man noch die unterliegenden Zeilen durchsieht, wahrend die Zeilen der Oberhaut des Strunkes bei Aletris, Yucca, Bactris undnbsp;Dracaena herablaufend stehen. Unter dieser Epidermis liegen Spu-ren ganz verkohlter Bindensubstanz mit noch deutlichen Gefass-bündeln, welche letztere zu den Blattern hin verliefen. Unmittelbarnbsp;darunter findet man den Holzcylinder (Fig. 4. b. b. Taf. XXIV.,nbsp;und Taf. XXV. Fig. 1. a.), welcher schwarz, im Onerbruche ring-förmig und hohl ist, dessen Wand eine und eine halbe Linie dicknbsp;ist, und der im gequetschten Zustande nach seiner langsten Dimension nur neun bis zehn Linien Durchmesser bat.

Im Onerschnitte unter dem Mikroskope betrachtet (s. Taf. XXV. Fig. 2.) besteht derselbe aus einer sehr starken Holzschichtenbsp;(Fig. 2. e. e.), welche von aussen von einer zelligen Bindenmark-schichte a. d. und derBastzone c. umschlossen ist, und das Stamm-mark f. einschliesst.

Das Bindenmark (Taf. XXV. Fig. 2. a. — d.) besteht aus lockeren, sechsseitigen Zeilen, welche die Bastzone umschliessen,nbsp;und w'elche grösstentheils zerstört sind (wie in b. b.). Gleichnbsp;unmittelbar unter der glatten Binde jedoch (s. Taf. XXIV. Fig. 4.nbsp;c. c.) sind die Bindenmarkzellen mir grosser und dickwandigernbsp;(s. Fig. 5. c. d.) erschienen als innerhalb (Fig. cL), und hier warnbsp;die Steinmasse auch theilweise mit sehr feinzertheilter, sie schwarz-grau farbender Kohle durchdrungen (Fig. 5. c.). In ihm verlaufennbsp;ausserhalb und innerhalb der Bastzone (c.) einzelne Gefassbündelnbsp;Vom Holzcylinder zu den Blattern, und die Gefasse derselben sindnbsp;bei den innern Bündeln (gegenüber d.) zu Massen vereint, odernbsp;sie sind bei den aussern Bündeln (gegenüber b.) in einzelne strah-lige Beihen geordnet. Zwischen beiden Bündeln geht die Bastzonenbsp;(c.) durch, welche aus nur noch theilweise erhaltenen Zellreihennbsp;besteht. Fertigt man gute Langsschnitte nach dem Verlaufe der



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Bündel an (s. Taf. XXV. Fig. 5.), so sieht man, dass sie aus-schliessend aus Treppengefassen bestehen, und dass das Rinden-mark (a.) sich sowohl zwischen dem aussern (h.), als auch zwi-schen dem innern Bündel Cg-) und dem Holzcylinder befmdet.

lm Querschnitte (Taf. XXV. Fig. 2. e. e. Fig. 3.) besteht der Holzcylinder aus dicht aneinander gereiheten, fast quadratischen,nbsp;sechsseitigen Gefassen, welche im Langsschnitte (Fig. 4. e.) ver-worren und als Treppengefasse sich darstellen. Man sieht zwischennbsp;den Gefassreihen desselben keine Markstrahlen und auch keinennbsp;Raum, WO dieselben im Zerstörungsfalle gestanden hatten. Nachnbsp;innen sowohl, wie auch nach aussen zu keilen sich jedoch vielenbsp;der Gefassreihen spitzig aus, und die Gefassreihen bilden jedemnbsp;ausgetretenen, zu den Blattern laufenden Gefassbündel gegenübernbsp;eine Scheidungslinie, von welcher aus die beiden zur Seite liegenden Gefassreihen divergirend verlaufen (s. Taf. XXV. Fig. 2.).

Der Hohlraum des Holzcylinders ist mit dem Marke Cfafel XXV. Fig. 2. 4. f. f.) erfüllt, und dieses ist grosszellig, und dienbsp;Zeilen sind sechsseitig.

Der Holzcylinder ohne Markstrahlen, seine Form, und das von ihm umschlossene Mark, wie die Treppengefasse, welche ihnnbsp;ausschliessend bilden, erinnern sehr an die gleiche Form, Lage-rung und gleichen Bau desselben Organes bei Lomatofloyos, abernbsp;hier sind die Gefasse strahlig und reihenweise gestellt, wahrendnbsp;sie bei Lomatofloyos unregelmassig zusammengehauft sind. Mitnbsp;den Sigillarien, welche im Holzcylinder ebenfalls reihig gestelltenbsp;Gefasse, dabei aber Markstrahlen besitzen, hat Flabellaria garnbsp;keine Achnlichkeit, und so sehr auch der aussere Bau, und na-mentlich die Blatter, grosse Analogien mit Aletris und Dracaenanbsp;nachweisen, so ist doch der Stammbau aller drei Gattungen sonbsp;verschieden, dass man auch hier keine ernstgemeinte Vergleichungnbsp;unternehmen wird.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;, lt;

Die Blatter (s. Taf. XXIV. Fig. I.) stehen, nie schon oben erwahnt wurde, in einen dichten, fast terminalen Büschel vereinigt,nbsp;und sind, wenn man ihre Stellung genau nhtersucht, spiralig ge-ordnet gewesen. Sie sind im Querbruche grosser und gut erhal-tener Exemplare der Flabellaria (s. Taf. XXV. Fig. I. b.) in ihrernbsp;respectiven Stellung und gegenseitigen Deckung noch sichtbar,nbsp;und bei flachgepressten und dadurch palmatifid erscheinenden Blattern kann man die scheinbaren Lappen des zusammengesetztennbsp;Blattes sehr leicht in einfache Blatter bei genauer Betrachtungnbsp;sondern (s. Taf. XXIV. Fig. L). Jedes einzelne Blatt ist fast spa-telförmig, und umfasst mit seiner breiten Basis den Stamm, viel-leicht völiig, oder sicherer theilweise, und gleich unterhalb desnbsp;Blatterschopfes ist der obere Stammtheil noch mit Resten der frü-heren und bereits zerstörten Blatter fast ebenso besetzt, wie mannbsp;es an Dracaenen und verwandten noch lebenden Formen sieht.

Die Blatter haben sich in der Jugend umfasst, und im Alter im Vertrocknen scheinen sie sich nach den Exemplaren im böhm.nbsp;Museum ebenfalls der Lange nach eingerollt zu haben. Sie warennbsp;ganzrandig, und ihre Substanz scheint derb gewesen zu sein, ohnenbsp;grosse Dicke besessen zu haben. Hire Nerven sind vollkommennbsp;parallel (s. Fig. 8. Taf. XXIV.), und in meiner Figur der ganzennbsp;Pflanze (s. Taf. XXIV. Fig. I.) hat ein lithographischer Neulingnbsp;dieBlattnerven leider falsch gezeichnet, was vonHrn. Dormitzernbsp;und mir leider erst zu spat entdeckt wurde. Die Nerven sind beinbsp;gut erhaltenen Blattern noch verspringend, und in Exemplaren,nbsp;WO noch die Blattsubstanz theilweise aufliegt, habe ich unter demnbsp;Mikroskope deutlich dickere (Taf. XXIV. Fig. 2. g. g.) und dunnere Nerven (1. c. Fig. 2. h.) unterschieden. Auch die Oberhautnbsp;(Fig. 2. 3.) des Blattes ist sehr oft gut erhalten, ihre Zeilen sindnbsp;parallelepipedisch, reihenweise gestellt, und zwischen den Nervennbsp;fmdet man vereinzelte Spaltöffnungen (Fig. 2. e. Fig. 3. e. f.) zer-streut liegen. Die Spaltöffnungen (Fig. 3. f.) bilden gewöhnlichnbsp;eine einfache Durchbohrung der Oberhaut, und nur sehr seltennbsp;fand ich diese Oeffnung durch eine Langswand (Fig. 3. e.) gleich-sam in zwei Theile getheilt.

Die Zellwand der Oberhautzellen ist gewöhnlich erhalten und schön kastanienbraun gefarbt; das ganze mit solchen Oberhautzellen bedeckte Blatt erscheint aber auf der Fliiche des weis-sen Sandsteines liegend, schwarzbraun.

Diese seltene Pflanze kam vor ungefahr zehn Jahren in den oberen Schichten des Kohlensandsteines in der Decke der Kohlen-lager von Swina unweit Radnitz in Gesellschaft der grossen Stammenbsp;des LycopodioUthes dichotomus und der andern Lepidodendra vor,nbsp;und ist seitdem leider nicht wieder gefunden worden. Die ehe-mals Graf Sternberg’sche Sammlung am böhm. Museum besitztnbsp;ausgezeichnete Exemplare derselben, und in einem Blattreste der-selben entdeckte ich Gange eines vorweltlichen Insectes, welchenbsp;ich in den Verhandlungen der Gesellschaft des böhm. Museums,nbsp;Prag, 1836, pag. 34. Taf. 1. Fig. 3. 4. beschrieben und abgebil-det habe.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XXIV. Fig. 1. Die Pflanze mit dem oberen Staramtheile und den Blattern in Va uatürlicher Grosse. Fig. 2. Ein Theil einesnbsp;Blattes vergrössert; g. g. starke Blattnerven; h. schwachere Blattnerven; e. Spaltöffnung. Fig. 3. Ein Stückchen Blattoberhaut sehrnbsp;stark vergrössert; e. eine Spaltöffnung mit, und f. eine solchenbsp;ohne Langsscheidewand. Fig. 4. Ein Fragment eines Stammes na-türlicher Grosse; a. Epidermis desselben; b. b. verkohltes, c. c.nbsp;gut erhaltenes Rindenmark. Fig. 5. Zellgewebe c. d. des Rinden-markes stark vergrössert. Fig. 6. 7. Epidermis oder Oberhaut dernbsp;Rinde des Stammes stark vergrössert. Fig. 8. Blattnerven schwachnbsp;vergrössert.

Taf. XXV. Fig. L Ein Ouerschnitf eines Exemplares der Flabellaria borassifolia mitten in der Blatterkrone, nat. Grösse.nbsp;a. der Stamm und Holzcylinder; b. die denselben umgebendennbsp;Blatter. Fig. 2. Ein Theil des Stammes im Querschnitte sehr starknbsp;vergrössert; a. Zellengewebe des Rindenmarkes; b. d. zerstörtenbsp;und ausgefüllte Stellen desselben; c. die Bastzone theilweise zer-stört, mit innern und aussern zu den Blattern laufenden Gefass-bündeln; e. e. die Holzsubstanz; f. das Stammmark. Fig. 3. Die


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Gefasse des Holzes im Ouerschnitte vergrössert. Fig. 4. Ein nbsp;nbsp;nbsp;fassbündel g. zu den Blattern laufend, mit Resten des Rinden-

Langsschnitt des Holzcylinders stark vergrössert; e. die Treppen- nbsp;nbsp;nbsp;markes a. im Langsschnitte stark vergrössert.

gefasse; f. das Mark. Fig. 5. Der aussere h. und der innere Ge-

VII.

ORCHIDEAE. Rob. Hrown.

Orchideae Rob. Brown Prodr. Flor. nor. Holl. pag. 309. Ejusd. Observations on the sexual organs of Orchideae and .4s-clepiadeae. London 1831. 4. L. C. Richard de Orchideis euro-paeis adnotationes. Mém. du Muséum. IV. 23. 55. Lindley Genera and species of Orchideous plants. Lond. 183035. 4.nbsp;Ejusd. The genera and species of Orchideous plants illustratednbsp;by drawings on stone from the sketches of Francis Bauer. London 18301834. Endlicher Genera plant, p. 185.

„Herbae radicibus fasciculato-pbrosis, nonnumquam tuber-culiferis, vel rhizomate repente perennantes, rarius suffrutescentes, nunc acaules, foliorum basibus in truncum brerem (V^eudobul-bumj connatis, scapis radicalibus vel terminalibus, nunc caules-centes, pube rara, dum adest saepius glandulosa. Caules vel scapinbsp;saepissime simplices, teretes vel angulati, nunc aphylli, vaginati.nbsp;Folia plerumque ad basim caulis conferta, caulina alterna velnbsp;subopposita, basi vaginantia, carnosa vel membranacea, integer-rima, parallele nervosa, rariusve reticulato-venosa.‘^ Endl. 1. c.

Characteres fructipcationis vide ap. Endlicher 1. c. p. 185.

Ich habe die Wurzelreste auf der sieben und zwanzigsten Tafel nur ihres Parasitirens willen zu den Orchidéen gestellt, ohne weitere, strenge Formvergleichungen anzustellen, da es mir dazu annbsp;reichem und disponiblem Material felilt, und ich es auch für sehrnbsp;gleichgiltig hielt, ob seiche einzelne Reste wirklich vollkommennbsp;strenge gedeutet werden, und iiberzeugt bin, dass sie bei unserernbsp;Kunde parasitirender Phanerogamen auch wohl kaum natarhisto-risch richtig gedeutet werden kennen. Es sind aber keine Wurzelreste ven Farnen, nech ven Diketylen, und daher hielt ich michnbsp;auch fiir berechtigt, sie einstweilen derjenigen Familie zuzuzahlen,nbsp;welche die meisten Arten als Bewehner der Rinden und Baumenbsp;überhaupt in unserer jetztweltlichen Vegetatiensepeche enthalt.nbsp;Dass diese Reste auf C'o«^ƒerera - Helzresten wachsen, darf wehlnbsp;dieser Ansicht keinen Abbruch thun, da die verweltlichen Coni-/ere«-Reste stets gesellig mit Palmen, baumartigen Farnen, An-giopteriden eder Marattiacéen und andern rein trepischen Fermennbsp;ffefunden werden.

RHIZ0MÜM ORCHIDEIFORME. Corda.

Taf. XXVII.

Charakter der Gattung.

Radiculae parasiticae intertextae; cortice parenchymatosa; fasciculo vasorum solitario centrali vagina propria incluso.

Bezeichnung der Art.

RH. ORCHIDEIFORME: radiculis tenuibus, teretibus, valde inter-textis, subaequalibus; vasis scalariformibus.

Beschreibung.

Diese schonen Reste erhielt ich durch Güte des Hrn. Custos Partsch in Wien, und ihr Fundort ist unbekannt; sie sind innbsp;einem blassen, rothlich gefarbten Carniol enthalten, und die sienbsp;begleitenden Holzreste sind weiss. Die Würzelchen selbst sindnbsp;dichtverwebt, Ya Va Linie dick, rund und selten mehre Li-nien lang (s. Fig. 1. 2.). Unter dem Mikroskope betrachtet, besteken die einzelnen Würzelchen aus einer mehr Oder minder gutnbsp;erhaltenen parenchymatosen Wurzelhaut, deren Gewebe oft sehr gutnbsp;erhalten, wie in Fig. 3. 4. 8., oder es ist nur theilweise erhalten,nbsp;wie in Fig. 5. 6. 7. Oft beobachtete ich, dass, im Querschnittenbsp;gesehen, die zweite oder dritte Zellenschichte nach innen zu ein-seitig eine deutlich verdickte Wand (Fig. 3. 4.) besitzt, ohne da-dnrch zweierlei Parenchymgewebe unterscheiden zu konnen. Oftnbsp;sah ich diese aussere Schichte der Haut ganz allein oder einzel-lig erhalten (s. Fig. 7.), oder sie bestand aus zwei bis drei Zel-lenschichten (s. Fig. 5. 8.), und noch öfter war sie theilweisenbsp;zerstort fFig- 6.), oder so verflossen und gleichsam verwischt,nbsp;dass man sie im Carniole selbst nur bei wechselndem Lichte er-kannte.

Von aussen besehen, besteht die Oberhaut aus einer einfachen Zellhaut fFig- 9.), deren Zeilen sechsseitig und querliegend sind,nbsp;und in sehr jungen oder sehr gestreckten Würzelchen erscheinennbsp;diese Zeilen oft gestreckt und fast vierseitig, wie in Fig. 3. 5.nbsp;7. 8. Untersucht man im Langsschnitte die Wande der Zeilen dernbsp;Rinden- oder Oberhautsubstanz, so findet man an sehr gut con-servirten Exemplaren, dass diese letzteren mit kleinen zerstreutennbsp;Poren versehen waren (s. Fig. 10.). In der Mitte der Wurzeln


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findet man noch Reste einer die Gefasse umgebenden Scheide, welche entweder bloss als einfache Linie (s- Fig. 6.) oder alsnbsp;dunkler verflossener Wulst (Fig. 4.), oder als einfache Zellwandnbsp;(Fig. 3. 5. 8.) erhalten ist. Diese Scheide besteht aus gestreckten,nbsp;oft ungleich grossen, viereckigen Zeilen, welche oft steif und starrnbsp;erscheinen. Sie sind sehr oft mit den Gefassen und dem sie umgebenden Gewebe zerstört, und nur sehr selten findet man innbsp;ihrer Mitte noch Spuren vom centralen Gefassbündel (s. Fig. 5.nbsp;6. 7.), und noch seltener gelingt es, einzelne Gefasse (s. Fig. 7.nbsp;11.) mehr oder minder gut erhalten, aufzufmden. Diese Gefassenbsp;sind sechskantig und Treppengefasse. Sie sind sehr ungleich gross,nbsp;und ich fand deren, die nur 0,0009 P. Z. bis 0,0020 P. Z. Durch-messer batten, und sind daher oft grosser als die Oberhautzellennbsp;der Wurzeln, deren Breite ich von 0,0008 bis 0,00180 P. Z. Durch-messer fand.

Erklarung der Abbildungen.

Fig. 1. 2. Fragmente eines Pitus mit dem Rhizonium orchi-deiforme in nat. Grosse. Fig. 3. Ein Wurzelsegment in Ouer- und Langsansicht, mit der Gefassscheide vergr. Fig. 4. Ein Querschnittnbsp;vergr. Fig. 5. 6. 7. Querschnitte vergr. mit der Gefassscheide undnbsp;mit Gefassresten. Fig-. 8. Ein Langsschnitt einer Wurzel sammt dernbsp;Gefassscheide, aber ohne Gefasse. Fig. 9. Oberhaut der Wurzelnbsp;st. vergr. Fig. 10. Poröse Wande der Zeilen, der Rinde s. st.nbsp;vergr. Fig. 11. Gefasse st. vergr.


VIII.

ZYGOPHYLLEAE. Rob. Brown.

Rob. Brown in Flinders Voy. II. p. 545. Decand. Prodr. I. p. 703. Adr. Jussieu in Mém. Mus. XII. 450. Endlicher Gen.nbsp;plant. p. 1161.

„Herbae, frutices vel arbores, ligno durissimo, ramis sae-pissime nodoso-articulatis, ramulis teretiusculis v. rarissime se-miteretibus. Folia opposita, interdum alternatim abortiva, composita, nunc imparipinnata, tuncque foliolorum lateralium abortu interdum simplicia, nunc abrupte pinnata, saepe unijuga, petiofonbsp;apice tune in mueronem brevem vel lacinulam producto, interdumnbsp;complanato vel margine foliaceo cincto, foliolis sessilibus, oppo-sitis vel rarius alternis, integerrimis, epunctatis, saepissime in-aequilateris, planis vel subcarnosis et interdum teretibus. Stipulaenbsp;ad basim petiolorum geminae, persistentes, interdum spinescentesnbsp;vel rarius deciduae.Endl. l. c.

Cortex tenuis, adpressa, longitudinaliter plicata, rimosa. Cy-lindrus lignosus annuliformis vel excentricus, lobatuslobis ir~ regularibus subcuneiformibus, saepius irregulariter incisis; lignonbsp;durissimo, e stratis rudimentariis, subconcentricis, tenuissimis,nbsp;lobuliformibus, arcte conglutinatis undulatisque compositor radiisnbsp;medullaribus biformibus, radiato-curvatis, inter se dichotome con--fluentibus, majoribus crassioribus, longioribusve, minoribus tenuissimis , brevioribus inaequalibus. Fasot minuta, margine exte-riore stratorum lignosorum fasciculatint congesta. Cellulae ligno-sae pachytychae, minutissimae, durissimae. Medulla centralis, am-pla, vel toto excentrica, minuta, punctiformis, vix conspicua.

Characteres fructificationis v. ap. Endl. l. c. p. 1161.

Wenn ich die folgende Gattung zu dieser Familie rechne, so geschieht es wegen der grossen Aehnlichkeit, welche Lillia Unger,nbsp;und der Stamm von Zygophyllum coccineum Delille zeigen. Zu-gleich werde ich dieselben Reste mit den von Herrn Charles

Gaudichaud mir gütlgst mitgetheiltenStammen einiger jetztleben-den Lianen vergleichen, aus denFamilien der Sapindacéen, Bignoniorr céen, Menispermacéen und Bauhinien, welche ich für meine besonderen Zwecke hier abermals abgebildet habe.

Betrachtet man Querschnitte der Bignonien, namentlich einiger Lianen bildender Arten, so findet man, dass derHolzkörper entwedernbsp;aus unregelmassig gestellten Holzbündeln besteht, welche durch ein-geschaltete Schichten von Rindensubstanz völlig getrennt sind, wienbsp;hei Bignonia capreolata, und der von Gaudichaud (Recherchesnbsp;générales sur rorganographie des Végétaux. Pans 1841. Taf. XVIII.nbsp;Fig. 3.) abgebildeten Art, oder der Holzkörper ist an vier sichnbsp;paarweise gegenüberstehenden Seiten eingeschnitten, und hiedurchnbsp;kreuzförmig (s. Taf. LX. Fig. 4.), und diese Einschnitte sind regel-massig, und durch die eingelagerten Rindenschichten gefarbt. Beinbsp;allen von mir und Gaudich aud untersuchtennbsp;nbsp;nbsp;nbsp;fehlt das

strahlige Zerfallen des Stammes in Lappen, wie der Stamm von Lillia (Taf. LX. Fig. 1. 2.) sie zeigt. Die Bignonien, welche einennbsp;flachgedrückten Stamm haben, zeigen z. B. einen kreuzahnlichennbsp;Markkörper (s. Gaud. 1. c. Taf. XVIII. Fig. 2. 3.), und wenn sienbsp;einen ritterkreuzahnlichen Holzkörper haben (wie Taf. LX. Fig. 4.nbsp;Gaud. I. c.Taf. XYIII. Fig. 4—10.), einen kreisförmigen Markkörper. Die Rinde der Bignoniacéen hüllt auch die Lappen undnbsp;die einzelnen Bündel des Holzkörpers völlig ein, und ist paren-chymatös und Bastbündel enthaltend, wahrend die Rinde bei Lillianbsp;ausserordentlich zart war. Bei den mit Markstrahlen versehenennbsp;Bignoniacéen gehen die Rindeneinsenkungen von aussen (s. uns.nbsp;Fig. 4.) nicht zu den starken Markstrahlen, sondern sie sind vomnbsp;Marke stets noch durch ein eingeschobenes Stückchen Holzsub-stanz getrennt.

Eine andere Form zusammengesetzten Holzkörpers zeigen uns


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die Sapindacéen (s. Taf. LX. Fig. 5—7.). Der Holzkörper der von mir untersuchten Arten zerfallt abermals in zwei Abtheilungen;nbsp;bei der ersten stehen unmittelbar drei Holzbündel um den Mark-cylinder CTaf LX. Fig. 6.), und sind theilweise durch starke Mark-strahlen gesondert, oder der Markcylinder steht init einem zartennbsp;Gefassbündelkreise gesondert in der Mitte, und ist vom Rinden-marke umgeben (s. Gaud. 1. c. Taf XVIII. Fig. 20.), ohne jedoclinbsp;eigentliches Holz zu bilden, und drei regelmassig gestellte Holzkörper liegen ausserhalb ihm, und ohne ihn zu berühren. Diesenbsp;Form bildet den Uibergang zur zweiten Abtheilung, wo ein Holzkörper in der Mitte des Stammes stekend den Markcylinder um-schliesst, und um diesen sind in einer gewissen Ordnung dienbsp;anderen Holzkörper, 3, 6, oder 8, seltener 7 oder 9 an der Zahl,nbsp;centrisch oder elliptisch versammelt, und von ihm und unter ein-ander durch Rindensubstanz geschieden (s- Taf LX. Fig. 5. 7.nbsp;Gaud. 1. c. Taf XVIII. Fig. 14. 15. 16. 18. 19. 21. Taf XIII. Fig.nbsp;1. 2. 4.). Rei einigen Arten besitzt nur der mittelstandige Holzkörper einen Markcylinder Cs. Gaud. 1. c. Taf XIII. Fig. 2.); beinbsp;anderen besitzen die ausseren Holzbündel ebenfalls Markcylinder,nbsp;aber diese letzteren sind nur bei dem mittelstandigen Holzbündelnbsp;central, wahrend sie bei den ausseren ihm umstehenden Holzkör-pern excentrisch und nach aussenliegend sind Cs. Taf LX. Fig.nbsp;5. 7. Gaud. 1. c. Taf XIII. Fig. 1. 4. Taf XVIII. Fig. 14. 15. 16.nbsp;18. 19. 21.). Alle diese Eigenschaften vermissen wir nun an Lillia,nbsp;und ich glaube daher, dass sie der Familie der Sapindacéen kaumnbsp;verwandt sein dürfte.

Die Lianen bildenden Bauhinien haben ebenfalls einen in ein-zelne lappenförmige Holzbündel zerfallenden Holzkörper, welche jedoch alle von der derben und schwammigen Rinde umgeben undnbsp;eingehüllt sind Cs. Taf LX. Fig. 8. Gaud. 1. c. Taf XVIII, Fig. 1.).nbsp;Aber bei diesen Bauhinien liegen die Gefassbündel vollkommen un-regelmSssig, und die Stamme haben kein eigentliches Centralmark,nbsp;welches Lillia so ausgezeichnet besitzt, und daher fallt gleichsamnbsp;alle Vergleichung mit Lillia von selbst hinweg.

Vergleichen wir nun die Menisperméen, so findet man ihren Holzcylinder in Jahrringe, oder besser Holzkreise gesondert, vor-züglich bei Cissampelos CTaf LX. Fig.9.) und hei Menispermum CTafnbsp;LX. Fig. 10.), und die Holzbündel sind um den etwas excentrischennbsp;Markcylinder strahlig, und in die durch sie gebildeten Holzkreisenbsp;vertheilt, aber jeder einzelne Holzbündel ist keilförmig, und vonnbsp;allen Seiten mit einer Lage Markzellen und nach aussen mit East-zellen so umgeben, dass sowohl jeder einzelne Bündel von jedemnbsp;ihm benachbarten, wie jeder Holzkreis von den anderen ausser-oder innerhalb desselben liegenden, völlig geschieden ist. Abernbsp;Lillia zeigt keine Holzkreise und keine so gesonderten Holzbündel,nbsp;und nur eine kleine fingerdicke Menispermée, die ich unlangstnbsp;erst erhielt, nachdem diese Tafel bereits gestochen war, und dienbsp;nur einen einzigen Holzkreis wie Lillia zeigt, ist dieser letzternnbsp;ahnlich, aber ihr Markcylinder ist nicht vollstandig und gesondert,nbsp;und er ist lang und schief, und verlauft an seinem breitern Endenbsp;in zwei kurzen, aber ausserordentlich starken Markstreifen nachnbsp;aussen, und daher kann schon kein Vergleich zwischen diesernbsp;Menispermée und Lillia angestellt werden. Eine aus Jamaika stammende Liane CTaf LX. Fig. 11.) und eine grosse, ganz ahnliche,nbsp;aber gesonderte Holzbündel zeigende Liane, die mir mein Freundnbsp;Herr Gaudichaud mitgetheilt hat, haben wohl die zarte Rinde mitnbsp;Lillia gemeinschaftlich, aber ihr Habitus und ihr völlig excentri-sches Mark machen ebenfalls jede Vergleichung überflüssig.

Unter allen von mir verglichenen zahlreichen Fragmenten lebender Pflanzenstamme hat der Stamm yonZygophyHum coccineumnbsp;Delille Cs. Taf LX. Fig. 12.) die grösste Aehnlichkeit mit Lillia.

Das Mark von Zygophyllum coccineum ist excentrisch, rund und klein; der Holzkörper selbst ist völlig excentrisch und innbsp;viele Lappen zertheilt, ahnlich, ja gleich dem Holzkörper der Lillia,nbsp;nur sind bei Zygophyllum die Lappen sehr tief und gross, undnbsp;zertheilen sich abermals in kleinere, welche Lappentheilung aller-dings bei Zygophyllum mehr ausgezeichnet ist; aber bei Lillia istnbsp;sie ebenfalls angedeutet, nur sind die Einschnitte flacher undnbsp;minder ausgesprochen.

Die grossen CTaf LX. Fig. 2. 3. c. c.) und die kleinen Mark-strahlen Cl. c. Fig. 2. 3. b. b.) findet man bei Lillia und bei Zygophyllum; das Holz aber besteht bei Lillia aus dünnwandigen Zeilen Cd.), wahrend es bei Zygophyllum aus sehr kleinen undnbsp;dickwandigen Zeilen besteht. Die Gefasse sind bei Zygophyllumnbsp;gesellig und oft bündelweise stehend, wahrend sie bei Lillia stetsnbsp;vereinzelt sind. Uiber den Gefassen sind bei Zygophyllum Bast-zellen als kleine hellfarbige, quere Streifchen zwischen je zweinbsp;Markstrahlen im Holze eingeschlossen, und diese bilden gleichsam die Zone des Holzringes, wie die harten Zellstreifen amnbsp;ausseren Ende des Jahrringes bei den Coniferen, aber sie bildennbsp;bei Zygophyllum keine continuirlichen Ringe, und erinnern nur annbsp;die gleichen Bastlagen im Holze der Menisperméen. Diese Bast-zonen aber fehlen im Holze der Lillia, und diese und die Gefiiss-vertheilung habe ich daher zum Gattungskennzeichen von Lillianbsp;verwendet. Die Gefasse beider Gattungen sind porös.

Ich habe schon oben bemerkt, dass in verschiedenen Fami-lien, und in derselben Familie bei zwei Gattungen sich fast nie ganz gleiche Holzbildung in Bezug der Gefassstellung und dernbsp;Bastvertheilung im Holze auffinden lasst, ja mir scheint es fastnbsp;unmöglich, sobald die beiden Gattungen wirkliche natürliche Dif-ferenzial-Charaktere zeigen, und daher habe ich diese verschie-dene Vertheilung der Gefasse, die Abwesenheit und das Vorhanden-sein des Bastes, und die dadurch angedeutete Bildung von Holz-zonen auch nur als untergeordnete Charaktere für die Bildungnbsp;der Gattungsdilferenzen benützt, ohne sie zu Kennzeichen zweiernbsp;Familien zu erheben; denn Familien, auf so geringe Unterschiedenbsp;gebaut, würden nicht nur unhallbar und nicht zu rechtfertigennbsp;sein, sondern sie müssten jedenfalls nicht allein die Deutung ver-dachtigen, sondern auch die Principien, durch die eine solchenbsp;Deutung herbeigeführt wurde, und die systematische Anwendungnbsp;derselben unfehlbar liicherlich oder veriichtlich machen. Hr. Profnbsp;ünger hatte daher mit dem ihm eigenen Scharfsitme die Galtung


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Lülia einstweilen unter die „Dubiae affinitatis^ gestellt, gewissermassen die Deutung derselben unterdessen zur Seite legend. Ich gehe nun zur unmittelbaren Charakteristik und Beschrei-bung über.

LILLIA VITICÜLOSA. Unger.

Taf. LX. Fig. 1.—3.

Charakter der Gattung.

Cortex tenuis, spurius, longitudinaliter plicatus. Cylindrus lignosus excentricus, sublobatus vel lobato-incisus; lobis cunei-formibus radiis niedullaribus crassis, cuneatis inter se divisis,nbsp;intus radios medullares secundarios tenuissimos, percurrentes ge-rentibus. Strata ligni concentrica nulla. Vasa inter radios medullares aequaliter dispersa, solitaria, magna minoribusque mixta,nbsp;porosa. Cellulae Hgnosae minutae, leptotychae, parenchymafosae,nbsp;sexangulares, rarius subquadratae. Medulla rotunda.

Bezeiclinung der Art.

L. VITICULOSA: truncQ subtriangulari, rotundato, extus plicato-lacunoso; vasts rotundatis vel oblongis, inaequalibus, uni-serialibus; cellulis lignosis subsexangularibus vel subqua-dratis.

Lillia viticulosa. Unger in Endl. Gen. plant. Mant. bot. Supple-mentum secundum. 1842. p. 102.

Fundort.

Aus der Tertiarformation von Ranka in Ungarn. Aus dem k. k. Hof-Naturaliencabinette zu Wien.

Beschreibung.

Das Stiiinmchen (Fig. 1.) ist diinn, rundlich-dreieckig, von aussen langsgefaltet, und bin und wieder mit Spuren und Liickennbsp;ehemaliger Blattansatze und mit abschabbaren Resten der dünnen^nbsp;Epidermis-ahnlichen Rinde bedeckt. Es ist in einen graulich-roth-lichen Opal von geringer Harte übergegangen, und die theilweisenbsp;Ausfüllung der Gefasse mit durchsichtiger Opalmasse scheint barter als die Holzsubstanz zu sein, denn sie tritt beim Schleifennbsp;und Poliren deutlich vor.

Der Markcylinder (s. Fig. 2.) ist klein, rund und weiss; die grossen, von ihm ausgehenden Markstrahlen (Fig. 2. e. e. Fig.nbsp;3. c.) sind keilformig, und besteken an gut erhaltenen Stellen ausnbsp;viereckigen, langlichen Zeilen, welche durch Pressung und Ver-werfung jedoch oft sehr gestreckt und undeutlich, ja ungleichnbsp;und unregelmassig wurden. Die kleineren Markstrahlen verlaufennbsp;von der Rinde zum Marke und erreichen dasselbe oft nicht, undnbsp;sind aus einer einzigen Reihe parallelepipedischer Zeilen (s. Fig.nbsp;3. b. b.) gebildet. Sie sind oft abwechselnd mit undurchsichtigemnbsp;weissem Oder rothem Versteinerungsmaterial erfiillt, und dadurch,nbsp;wie die grossen Markstrahlen, sehr in die Augen fallend. Die Gefasse (Fig. 3. a. a.) sind gross, oft Y4 Linie und dariiber breit,nbsp;rundlich-eiförmig und poros; ihre Wand ist nicht sehr dick, und sienbsp;sind theilweise oder ganz mit durchsichtiger Opalmasse ausgefiillt.

Die Holzzellen (Fig. 3. d.) sind klein, dünnwandig, in gut erhaltenem Zustande sechsseitig, jedoch allmalig sehr oft in einenbsp;fast viereckige Form iibergehend, indem deren zwei parallele Sei-ten des Sechseckes vorwalten, und die andern vier Seiten undnbsp;ihre Winkel gleichsam theilweise oblitteriren. Die Gattung und Artnbsp;ist eine trefflich begriindete, und sie zeigt, dass in der Tertiar-zeit wirkliche Lianen verhanden waren, wie aus diesen und eini-gen a. e. a. O. zu beschreibenden Formen unlaugbar hervorgeht.

Erklarung der Abbildungen.

Taf LX. Fig. 1. Das Stammchen der Lillia viticulosa Ung. in nat. Grosse. Fig. 2. Ein Querschnitt schw. vergr.; e. e. die grossennbsp;Markstrahlen. Fig. 3. Ein Theilchen dieses Querschnittes st. vergr.;nbsp;c. der Starke Markstrahl; b. b. die dünnen Markstrahlen; d. dienbsp;Holzzellen; a. a. die Gefasse. Fig. 4. — 12. Querschnitte lebendernbsp;Lianen. Fig. 4. Querschnitt einer Bignoniacée nat. Gr.; Fig. 5. 6. 7.nbsp;Querschnitte von Sapindacéen, Fig, 6. viermal vergröss.; Fig. 8.nbsp;Querschnitt eines Theiles vom Stamme einer Bauhinia aus Brasi-lien. Fig. 9. Querschnitt eines Cissampelos (C. Pereira?} nat. Gr.nbsp;Fig. 10. Querschnitt eines Menispermum nat. Gr. Fig. 11. Querschnittnbsp;einer Liane aus Jamaica nat. Gr. Fig.' 12. Querschnitt des Stammes von Zygophyllum coccineum. Delille, nat. Gr.


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Jöie Kunde der Fame der Vorwelt wird nur durch eine genaue Kenntniss der Fame der Jetztwelt bedingt und möglich,nbsp;und die oft rathselhaften Gestalten der vorweltlichen Reste diesernbsp;Gruppe können nur durch genaue Vergleichung mit den ihnennbsp;ahnlichen oder gleichen Formen und Organen unserer jetztwelt-lichen Farnkrauter gedeutet oder entrathselt werden.

Unsere Zeit hat für die Kunde der Fame der Jetztwelt er-hebliche Arbeiten geliefert; namentlich zur Kunde der Stammfor-inen haben Mohl und Ad. Brongniart die trelFlichsten Beob-achtungen bekannt gemacht, und Dr. Cotta, Göppert und Unger haben einige fossile Baumfarne trefflich erörtert. In Graf Sternberg’s Flora der Vorwelt, Tom. II. versuchte ich in dennbsp;„Skizzen zur Phytotomie vor- und jetztweltlicher Pflanzenstamme“nbsp;bereits im Jahre 1836 eine vergleichende Uibersicht der Baumfarne beider Schöpfungsperioden zu geben, und ich werde dienbsp;damals angedeutete Arbeit hier durchzuführen und zu vervoll-kommnen versuchen, und namentlich den baumartigen und knollen-artigen Famstamm der umfassendsten Betrachtung würdigen, ehenbsp;ich zur Schilderung der fossilen Baumfarne tibergehe. Eine Uibersicht und comparative Deutung der Organe dieser Pflanzengruppenbsp;wurde mir bei Bearbeitung der fossilen Arten ein taglich mehrnbsp;gefühltes Bedürfniss, urn einzelne Erscheinungen der fossilen Reste deuten und vergleichen zu können.

Mein zur Vergleichung fossiler und lebender Arten noth-M'endiges Material hat sich gemehrt, und eine Menge Erscheinungen sind mir in Folge dessen klar geworden, welche ich in der früheren, obenerwahnten Arbeit kaum zu berühren, und noch we-niger zu deuten wagte. Schon früher hatte ich stets eine durch-geführte Anatomie der Stamme unserer Fame als unerlasslich zurnbsp;Deutung der vorweltlichen Reste dieser Familie betrachtet, undnbsp;aus diesem Zwecke unternahm ich vor Jahren eine Untersuchungnbsp;aller Formen und aller mir zuganglichen Stamme sowohl unserernbsp;krautartigen, als der baumartigen Fame. Leider bin ich zu un-bemittelt, um diese Untersuchungen selbst publiciren zu können,nbsp;und der werthe Leser dieser Blatter muss sich daher begnügen;nbsp;hier nur einen oberflachlichen, und treuer, erlauternder Abbildun-gen entbehrenden Bericht zu erhalten, der manches unerklartenbsp;Factum und manche Dunkelheiten enthalten muss, da jede Sprachenbsp;zu arm ist, um ohne Abbildungen gewisse naturhistorische Facta,nbsp;die fast keine bekannten Analoga haben, zu erörtern.

Wenu daher auch in den folgenden Blattern dieses Buches manche sonderbar klingende Phrase oder Behauptung vorkömmt,nbsp;so bitte ich den gütigen Leser, diese Particularitaten nicht eher

zu verwerfen, bevor dieselben nicht der genauesten und umfassendsten Untersuchung in der von mir befolgten Methode, und wo möglich an den von mir bezeichneten Pflanzen unterzogen wurden,nbsp;denn ich bin namentlich in neuerer Zeit schon so oft falschernbsp;Facta beschuldigt worden, welche sich bei Redlichkeit undWahr-heitsliebe der Gegner sicherlich nur zu meinem Vortheile ent-scheiden werden, und sehr oft schon entschieden haben. Ich habenbsp;mir es seit sehr langer Zeit zum Grundsatze gemacht, keine mei-ner zahlreichen Beobachtungen zu publiciren, die ich nicht sehrnbsp;oft und unter sehr verschiedenen Umstanden wiederholt und sicher-gestellt habe. Ich beobachte namentlich mit dem Mikroskope sehrnbsp;intensiv, und wiederhole fast alle bei Tag gemachten Beobachtungen auch bei Lampenlicht, und nur bei einer taglich wiederholten, fünf- bis sechs-, oft zehn- bis sechzehnstündigen Uibungnbsp;im Gebrauche des Mikroskopes und des Messers lassen sich gewisse für unmöglich gedachte Beobachtungen verwirklichen undnbsp;verificiren. In der folgenden Schilderung des Baues der jetztwelt-lichen Farnstamme werden die mikroskopischen Beobachtungennbsp;im Hintergrunde stehen, da diese selbst in Bezug auf Histologienbsp;vom Herrn Prof. Mohl mehr als hinreichend trefflich gewürdigtnbsp;sind, aber die eigentliche Anatomie des Stammes und seiner Organe wird umfassend gewürdigt werden. Meine Methode bei Beobachtungen dieser Art ist sehr einfach, und sie bedarf nur tüch-tiger Uibung des Messers und aller jener Kunstgriffe, welcher sichnbsp;der Schnitzer oder Künstler in Holz bedient, um Herr seines zunbsp;bearbeitenden Materiales zu werden. Einige tüchtige Sagen, Holz-schnitzer, Messer verschiedener Art, Meissel, Zwickzange, Beiss-zange und Schraubstock sammt den gewöhnlichen Etuis für mensch-liche Anatomie sind die nothwendigsten Werkzeuge für solchenbsp;Untersüchungen, die ausser der einfachen Loupe und dem Spiegelnbsp;aller andern Instrumente entbehren können, da die zu untersuchen-den Organe so gross und so massenhaft und derb sind.

Um meine Untersuchungen und Beschreibungen zu verstellen, wird es noch nöthig sein, die Art und Weise einzelner Prapara-tionsmethoden zu erzahlen.

Um mir deutliche Begriffe des anatomischen Baues (nicht des histologischen!) des Rhizoms unserer jetztweltlichen Fame,nbsp;z. B. des Rhizoms von Polypodium vulgare, ramulosum oder P.nbsp;aureum zu verschaffen, habe ich dasselbe stets mit dem Messernbsp;zart abgerindet, so dass das Netz, welches die Holzbündel bilden,nbsp;vollkommen unbeschadigt blieb.

Das Rhizom von Aspidium filix mas habe ich ebenfalls so praparirt, aber um deutliche Ansichten seiner Siructur und der


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Stellung dei' Blattstielreste zu dem Rhizome selbst zu erhalten, habe ich ganze Rhizome in starken Leim eingeweicht, getrocknetnbsp;und dann erst quer geschnitten, Oder ich habe frische Rhizomenbsp;mit Gyps umgossen, wo ebenfalls, jedoch nicht so unverandertnbsp;und leichter verschiebbar oder gebrechlich, die einzelnen Organenbsp;und Rlattstiele in ihrer respectiven Lage verharren.

Rei den Raumfarnen ist es nöthig, das Rindensystem oder das Rastsystem oder den Holzkorper gesondert zu prapariren, undnbsp;diese Arbeit ist wirklich etwas beschwerlich, da das Material sehrnbsp;hart, spröde oder zahe, oder sehr brüchig ist, und kostspielignbsp;und selten. Um schone Querschnitte zu erhalten, habe ich dienbsp;Cyatheacéen namentlich, eben geschlilTen und dann mit schar-fem, ebenem Rimssteine polirt und gebiirstet, jedoch müssennbsp;alle diese Operationen sehr vorsichtig und aufmerksam ausgefiihrtnbsp;werden, namentlich wenn man nicht Uiberfluss an Material odernbsp;sehr seltenes Material zu solchen Untersuchungen hat. Vorztiglichnbsp;schwierig ist die Untersuchung über den Ursprung und den Ver-lauf der Gefassbündel, welche an der Oberflache der Rlattnarbenbsp;am Stamme der Baumfarne endigen. Bin Stamm mit barter Rindenbsp;und hornartigem Baste taugt zu solchen Untersuchungen nicht,nbsp;und hierzu fand ich die Stamme von Lithobrochia armata, Also-phila nigricans und Als. ferox Presl am tauglichsten. Man beeilenbsp;sich bei Wiederholung dieses Versuches ja nicht; die geringstenbsp;Uibereilung, ein unvorsichtiger Schnitt, ein Sprung oder Bruchnbsp;des zahen oder spröden Bastes vereitelt theilweise oder ganzlichnbsp;die Beobachtung, und das Praparat ist dann zu alien ordentlichennbsp;Untersuchungen unbrauchbar. Ich habe alle diese einzelnen Untersuchungen nur gemacht, um mich vom gleichen Baue der ver-schiedenartigen blattertragenden oder stammbildenden Organe beinbsp;den Farnen zu versichern, und es ist Schade, dass ich diese Ver-suche alle hier nicht durch genaue Zeichnungen erlautern undnbsp;gleichsam verdeutlichen kann.

Wenn man die stammbildenden Organe aller Fame, mit Ausschluss jener der Equisetacéen, Hydropteridéen und Lycopo-diacéen, welche nicht zu den Farnen gehören, betrachtet: so kannnbsp;man eigentlich nur drei Stammformen unterscheiden:

1. nbsp;nbsp;nbsp;Das Rhiz om. Dieses ist gleichsam der unterirdische Stamm,nbsp;und es ist bald ausserordentlich kurz und knotenartig, oder es istnbsp;kriechend, oder aufsteigend, und diese letztere Form macht dennbsp;unmittelbaren Uibergang zur zweiten Form oder zur Stammform.

2. nbsp;nbsp;nbsp;Die Stammform, welche sich vorztiglich ausgesprochennbsp;bei den Cyatheacéen findet, ist mehr oder minder walzig, undnbsp;steigt oft sehr hoch und schlank in die Luft. Ihre Holzbiindel sindnbsp;stets kreisförmig gestellt, und dieserCharakterunterschei-det sie von der ersten und von der drittenForm, indem die erstenbsp;Form nur einen centralen Holzbiindel besitzt, und die dritte Formnbsp;viele, theils fast unregehnassig gestellte oder stets mehre Kreisenbsp;um sich selbst gestellter, bandförmiger Holzbiindel besitzt. Ich rechnenbsp;daher zur zweiten oder der stammartigen Form auch die krie-chenden, bisher „Rhizomquot; genannten von Polypodium, Lomaria,nbsp;Allosorus, Pleopeltis, Aspidium u. v. a. m.

3. Die dritte Form ist die knollige oder eigentlich gesagtnbsp;cycadéenstammartige, und wir linden sie bei Marattia, Angio-pteris und Danaea. Sie kann auch hohe, baumartige Stamme bilden,nbsp;aber ihre Aussenseite ist dann stets mit Schuppen und den Basis-resten der abgestossenen Wedel, bedeckt, und ihr Holz ist ausnbsp;sehr vielen bandförmigen, oft in mehre Kreise, oder unregelmas-sig gestellten Holzbiindeln bestehend. In der Vorwelt ist diesenbsp;Stammform, nach den bis jetzt aufgefundenen Farnresten, vorherr-schend gewesen, und dort besassen die Stamme wirkliche Blatt-narben und keine Schuppen; doch hierüber weiter unten mehr.

Wenn ich hier eine genaue Kunde der uniibertrefflichen Arbeit des Hrn. Prof. Mo hi iiber die baumartigen Farnstamme voraussetze,nbsp;und gleichsam stillschweigend, sowohl in Bezug auf Histologie alsnbsp;Organographie, stets dahin verweise und seine Ansichten verfolge, sonbsp;wird mir dieses wohl kein verniinftiger Leser verargen. Ich werdenbsp;nun unmittelbar zur Schilderung der drei Stammformen der Famenbsp;iibergehen, und dabei mich auch nur mit der zweiten und drittennbsp;Stammform vorzilglich beschaftigen, da diese beiden zur Deutungnbsp;und Vergleichung vorweltlicher Fame vorztiglich wichtig sind. Jedoch glaube ja Niemand, dass ich diese hier bezeichneten drei For-men der Farnstamme als wirkliche Normen aufstellen will; sie sindnbsp;nur die drei fiir meine Zweeke brauchbarsten und beachtungs-werthesten, und sie sind durch zahlreiche Mittelformen innig ver-bunden und in einander iibergehend.

1. Das Rhizom.

Die Terminologen unserer Zeit haben keine feste Charakte-ristik fiir den Begriff „Rhizom“ gegeben, und noch weniger haben sie diesen Begriff auf wirkliche Kennzeichen des Baues ge-gründet. Die meisten derselben nannten jeden unterirdischen Pflan-zen- Oder Farnstamm „Rhizom“, ohne zu bedenken, dass dann die Baumfarne nothwendig abwarts der Erdoberflache ein Rhizomnbsp;und iiber derselben einen Stamm haben miissen, und dass bei ge-nauer Untersuchung die Contiguitat und Gleichheit der beiden Or-gantheile in die Augen fallend ist! — Ich nenne daher nur den-jenigen Farnstamm „Rhizom“, der aus einer Rindenschichte be-steht, welche ein einfaches Gefassbündel umschliesst, Wurzel undnbsp;Blatter, so wie die Terminalknospe tragt; er kann nun unterirdischnbsp;Oder oberirdisch, kriechend oder aufsteigend sein. Ich habe esnbsp;bisher ausschliessend bei den Hymenophyllacéen beobachtet, undnbsp;alle andern bei den Farnen vorkommenden kriechenden, bishernbsp;„Rhizom“ genannten Organe nenne ich im Verlaufe dieser Ab-handlung „Stamm“, sobald sie zwei oder mehre kreisförmig gestellte Gefassbündel und einen, in diesem Gefassbundelkreise liegenden Markkörper umschliessen.

Ich habe bisher noch kein fossiles Rhizom nach unserem hier festgestellten Begriffe gesehen, und glaube daher auch fiir,nbsp;unsere Zweeke eine genaue Schilderung des Baues seiner Rinde,nbsp;seines Rindenmarkes, seines Gefassbündels und der Scheide desnbsp;letzteren als überflüssig unterlassen zu können, um so mehr, als


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ich dessen genaue Schilderung in der Anatomie der Fame spater geben und mit Abbildungen erlautern werde.

2. Der Farnstamm.

Nachdem ich als „Rhizom“ denjenigen Farntheil bezeichnet habe, welcher nur einen centralen Holzbündel enthalt, so bezeichnenbsp;ich nun hier als Farnstamm dasjenige Organ, welchesnbsp;einen kreisförmigen, aus einzelnen Bündeln beste-henden Holzcylinder besitzt, Wurzeln und Blatter treibt,nbsp;und die Terminalknospe tiagt. Der Farnstamm kann nach diesernbsp;Definition nun ober- oder unterirdisch, kriechend, rankend, stock-oder baumartig oder knollig sein. Seine Grosse schwankt zwischennbsp;wenig Linien Lange, wie der Stamm bei Asplenium septemirio-nale, Allosorus crispus u. a. m., und fünfzig bis achtzig Fussnbsp;Höhe, wie bei den Cyatheacéen. Seine Durchmesser sind ebensonbsp;abandernd, von V* Linie bis zu einem Fuss und darüber. Er istnbsp;entweder mit Blattstielresten umgeben oder nackt, und im letzternnbsp;Falie ist er stets mit spiralig gestellten, ein-, zwei- oder viel-zeiligen Wedelpolstern, die eine Narbe tragen, umgeben. Ich fandnbsp;bei den von mir geschenen Farnstammen dieser Abtheilung bishernbsp;keine wirklichen Schuppen, wie man sie am Stamme der Angio-pteriden, Marattiacéen und bei den Cycadéen sieht, und wenn dienbsp;Schriftsteller vom schuppigen Stamme der Baumfarnenbsp;sprechen, so bezeichnen sie bloss die Blattpolster mit den Blatt-narben als Schuppen. Bei denjenigen Stammen, bei welchen dienbsp;Blattstielreste nicht abgeworfen werden, faulen sie nach undnbsp;nach ab, ohne wirkliche, mit einer Blattnarbe versehene Schuppen oder Ansatze zu bilden. Betrachtet man junge Rhizome, d. i.nbsp;die unterirdischen Theile junger Cyatheacéen-Stamme, z. B. vonnbsp;Alsophila ferox, genau, und vergleicht man sie dann mit dennbsp;Stammchen von Allosorus crispus, Asplenium septemtrionale undnbsp;Aspidium filix mas, um die alten und leicht zu habenden Beispielenbsp;beizubehalten, so wird man über die Analogie, ja Gleichheit beider Bildungen staunen. Das Rindensystem beider, von aussen mitnbsp;Wurzeln und Blattstielresten, ohne deutliche Narbenbildung be-kleidet, ist sich histologisch und organographisch gleich; der Holzcylinder beider besteht aus zwei bogig gekrümmten, einen Kreisnbsp;bildenden, mit der Bastscheide umgebenen Holzbündeln, und dasnbsp;Mark beider wird von diesem umschlossen, und bildet breite Mark-streifen.

Wahrend bei der Alsophila ferox der Holzkörper im ober-irdischen Stammtheile sich allmalig in mehre Holzbündel spaltet, sieht man am zollstarken oberirdischen Stammchen der Alsophilanbsp;nigricans, je nachdem man diesen zwischen, oder in zwei Blatt-narben querschneidet, ebenfalls bald nur zwei, bald drei Holzbündel den Holzcylinder bilden. Ebenso analog gebaut fand ichnbsp;alle kriechenden Stammchen der Helicogyratae. Wenn man orga-nographische Beobachtungen auf genetische Untersuchungen ba-sirt, so erhalt man nach meinen Erfahrungen höchst einfache Re-sultate, welche oft die scheinbar differentesten Gegenstande ver-

einen, ohne allen jenen die Wissenschaft so erschwerenden und die Anfanger beierenden Pomp; allerdings kann man dann nicht mitnbsp;neuentdeckten Wundern prunken, und nachdem ich hier auf dienbsp;analogen Uibergangsformen zwischen den früher „Rhizom“ ge-nannten Stammen und den Stammen der Baumfarne aufmerksamnbsp;gemacht habe, will ich nun zur speciellen Schilderung der hiernbsp;zu beschreibenden zweiten Stammform übergehen. Um jedoch dienbsp;Betrachtungsweise zu erleichtern, die Vergleichung und Identitatnbsp;niederer und scheinbar hoher Stammformen dieser Familie mög-lich, und meine Anschauungsweise vollkommen deutlich zu machen,nbsp;sei es mir voraus erlaubt, einfache Querschnitte der Stammformennbsp;der Fame zu beschreiben, und allmalig von den scheinbar niede-ren Formen zu den höheren überzugehen, und dann die Schilderung der einzelnen den Stamm bildenden Systeme vorzunehmen,nbsp;und auf solche Erfahrungen gestützt endlich den Vergleich dernbsp;fossilen und lebenden Glieder dieser Gruppe zu unternehmen.

Da das von mir „Rhizom“ genannte Farnorgan ein centrales Gefass- oder Holzbündel besitzen muss, so kann die niederste Stammform, und muss, nach unseremnbsp;oben angegebenen Charakter derselben, wenigstens zwei Holzbündel besitzen. Untersucht man nun das sehr kurze Stammchennbsp;von Allosorus crispus im Querschnitte, so findet man folgendenbsp;Organenfolge:

1. nbsp;nbsp;nbsp;DieOberhaut des Stammchens aus gelblich-braunennbsp;Zeilen gebildet, welche allmalig in die Rindensubstanz übergehen.nbsp;Diese

2. nbsp;nbsp;nbsp;Rindensubstanz besteht aus mehr oder minder dick-wandigen Zeilen, welche nach innen völlig in ein noch zartwan-digeres Gewebe, welches ich

3. nbsp;nbsp;nbsp;Rindenmark genannt habe, übergehen. Dieses letzterenbsp;grenzt unmittelbar an den aus zwei oder drei Gefassbündeln ge-bildeten Holzcylinder, und jedes dieser Holzbündel besitzt einenbsp;an das Rindenmark nach aussen und an das Stammmark nach innen stossende

4. nbsp;nbsp;nbsp;Bastscheide, welche aus dunkeln, einreihigen, etwasnbsp;dickwandigeren Zeilen besteht, und jedes Holzbündel völlig um-schliesst. An ihrer innern Wandflache liegt unmittelbar eine Schichtenbsp;zarter Zeilen, welche ich die

5. nbsp;nbsp;nbsp;Markscheide des Holzbündels genannt habe, und welche das

6. nbsp;nbsp;nbsp;Gefassbündel unmittelbar einhüllt. Wenn das Stammchennbsp;nur zwei Holzbündel im Kreise besitzt, so bleiben zwischen diesen ebenfalls zwei, wenn es drei Holzbündel besitzt, so bleibennbsp;drei Zwischenriiume leer, welche man mit einer Fortsetzung desnbsp;Rindenmarkes ausgefüllt findet, und welche ich

8. nbsp;nbsp;nbsp;Markstreifen genannt habe. Diese gehen ohne Aen-derung ihrer Structur nach innen unmittelbar in das

9. nbsp;nbsp;nbsp;Mark des Stammes, welches die Holzbündel umschlies-set, über, und bilden, sowohl ihrer Structur als ihrem Inhaltenbsp;nach, mit diesem und dem Rindenmarke ein einiges Ganze, undnbsp;auch die Markscheide des Holzbündels stammt, wie ich spater


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zeiden werde, gleichsam von allen diesen drei Markschichten. Bei Allosorus fmdet man nun keine in dem Rindenmarke zerstreute,nbsp;zu einzelnen ausseren Organen verlaufende Gefassbündel, und vonnbsp;den zu den Aesten und den Wurzeln laufenden Bündeln wird spa-ter gesprochen werden. Wenn man aber bei organographischernbsp;Vergleichung die kleinlichen, histologischen Details fallen lasst, undnbsp;sich nur an die Gesammtheit derselben halt, so fmde ich zwischennbsp;den Querschnitten der % Linie P. M. dicken A/^osorws-Stammchennbsp;und dem bis fünfzehn Linien starken Stamme der Alsophüa nigricans ausserordentliche Analogien, und alle die oben bezeich-neten acht histologischen Organenschichten lassen sich auch hiernbsp;nachweisen, und der Stamm besitzt ebenfalls bald drei, bald nurnbsp;zwei Holzbündel. Vergleichen wir nun noch das Stammchen vonnbsp;Asplenium septemfrionale L., so fmdet man im Ouerschnitte ebenfalls jene acht bezeichneten Organenschichten mehr oder mindernbsp;vollstandig ausgesprochen:

1. nbsp;nbsp;nbsp;Die Oberhaut wird hier aus einer einfachen Schichtenbsp;gelblicher oder braunlicher Zeilen gebildet, und ihre Zellwandenbsp;sind etwas verdickt.

2. nbsp;nbsp;nbsp;Die Rindensubstanz ist mit dem

3. nbsp;nbsp;nbsp;Rindenmarke verschmolzen, und besitzt mit demselbennbsp;gleiche Textur, aber gleichsam als Andeutung zukommender Dif-ferenz, eine gelbliche, und letzteres eine hellere, fast weisslichenbsp;Farbe. Der Holzcylinder, welcher vom Rindenmarke unmittelbarnbsp;umschlossen wird, besteht hier aus vier Holzbündeln. Diese be-stehen aus einer

4. nbsp;nbsp;nbsp;zarthautigen Bastscheide, deren Zeilen einreihignbsp;und gefarbt sind, und eine starke, aus mehren zartwandigen Zel-lenreihen bestehende

5. nbsp;nbsp;nbsp;Markscheide umschliessen, in welcher

6. nbsp;nbsp;nbsp;das Gefassbündel liegt, das hier, wie bei alien an-dern Farnen, aus ïreppengefassen besteht, aber hier noch keinenbsp;Spur von Markstrahlen enthalt, welche ich spater an den Baum-farnen sowohl, wie auch an krautartigen Stammen nachweisen werde-

Zwischen den vier Holzbündeln des Holzcylinders liegen nun ebenfalls

8. nbsp;nbsp;nbsp;vier Markstreifen, welche Rinden- und Stammmarknbsp;verbinden, und mit beiden gleicher Structur sind. In der Mittenbsp;endlich liegt, wie bei allen,

9. nbsp;nbsp;nbsp;das Stammmark.

Ich habe schon früher, sowohl in der Schrift; „Uiber den Bau des Pflanzenstammes“, als auch in den „Skizzen zurnbsp;vergleichenden Phytotomie vor- und jetztweltlichernbsp;Pflanzenstammequot; als Holzbündel die Gesammtheit der dienbsp;einzelnen Theile des Holzcylinders constituirenden Organe bezeich-net, und glaube daher für jetzt, dorthin verweisen zu müssen.

Betrachte! man nun wirklich kriechende Stammformen der Fame, und namentlich der Cathetogyratae, z. B. von Polypodiumnbsp;vulgare, Marginaria Catharinae und Polypodium rimlorum Raddinbsp;und Lomaria fraxinea Willd., so wird man sie ebenfalls ganznbsp;analog gebaut linden.

So fmde ich bei Marginaria Catharinae Presl (Polypod. Catharinae L. et Fisch. P. glaucum Hort. berol.) :

1. nbsp;nbsp;nbsp;Die Oberhaut, gleichsam nur aus der nach aussen verdichten Wand des Zellgewebes, oder eigentlich jeder einzelnennbsp;ausseren Zelle der Rindensubstanz gebildet, und diese

2. nbsp;nbsp;nbsp;Rindenschichte selbst ist von dem

3. nbsp;nbsp;nbsp;Rinden mark in nichts Wesentlichem zu unterscheiden,nbsp;nur bilden die am Holzbündel anliegenden Zeilen des lezteren durchnbsp;theilweise Verdickung und Streifung ihrer Wande

4. nbsp;nbsp;nbsp;die Bastscheide des Holzbündels, welche hier keinnbsp;deutlich geschiedenes oder vorhandenes Zellgewebe enthalt, welchesnbsp;man Markscheide nennen könnte, und man kann sagen

5. nbsp;nbsp;nbsp;die Markscheide fehlt; denn unmittelbar unter den verdichten Zeilen des Rindenmarkes fmdet man die

6. nbsp;nbsp;nbsp;Gefasse liegen. Zwischen den acht Holzbündeln liegennbsp;in gleicher Anzahl die

8. Markstreifen, aus demselben Gewebe wie das Rinden-und das

P. Stammmark gebildet.

Ganz analog ist der kriechende Stamm von Polypodium vulgare gebaut; die Oberhaut, die Rindenschichte, das Rindenmark, die Markstreifen und das Stammmark sind gleich wie bei dem vorigen; auchnbsp;die Bastscheide wird durch Verdickung der nach innen liegendennbsp;Wand derletztenZellschichte des Rindenmarkes gebildet. Aber hiernbsp;fehlt die Markscheide des Holzbündels nicht, sie ist im Gegentheilnbsp;starker entwickelt als die Gefasse selbst, aber Markstrahlen fehlennbsp;den Gefassen noch, die wir jedoch schon bei Polypodium rivulorumnbsp;und bei Lomaria fraxinea Willd. deutlich, und mit Bast- und Markscheide der ausseren Gefassbündel vergesellschaftet, auftauchennbsp;sehen. Bei Polypodium rivulorum Raddi sind die den Stamm bil-denden Organe alle ebenso wie bei Polypodium vulgare und Marginaria Catharinae gebaut, nur ist die Bastscheide durch dunklerenbsp;Farbung der Zeilen deutlicher ausgesprochen, und die Markscheidenbsp;ist zart, und gestreckt zellig, mit welligen Zellscheidewanden,nbsp;welche oft ein dunkelrothbraunes Harz umschliessen, und einzelnenbsp;Zellenpartien zwischen die Gefasse des Gefassbündels senden, undnbsp;dadurch das erste Auftreten der Markstrahlen hervorbringen.nbsp;Aber man glaube ja nicht, dass jeder vollstandige Baumfarnstammnbsp;auch Markstrahlen besitzen muss, im Gegentheil nur wenige baum-artige Stamme, sowohl der Helico- als der Cathetogyratae, besitzennbsp;im Holzbündel Markstrahlen, wie ich weiter unten zeigen werde.

Noch beachtenswerther ist der Stamm von Lomaria fraxinea Willd. gebaut. Der Stamm selbst ist fünf bis sechs Linien stark,nbsp;kriechend, nach vorn aufsteigend, und sein innerer Bau ist folgender:

1. nbsp;nbsp;nbsp;Die Oberhaut wird durch die ausserste Zelllage dernbsp;Rindenschichte gebildet, deren Zeilen hier dickwandig sind, undnbsp;schon die bei den eigentlichen Baumfarnen von mir früher

2. nbsp;nbsp;nbsp;Rindenbast genannten Gewebe darstellen, welche hiernbsp;aber im Verhaltnisse zum Rindenmark noch dünn sind, und nur ausnbsp;sechs bis zehn übereinander gelagerten Zellreihen bestehen. Das

3. nbsp;nbsp;nbsp;Rindenmark ist grosszellig, und umschliesst schon zahl-


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reiche Harzcrypten und Gefassbündel, welclie zu den Blattern laufen, und welche gleich jenen der Alsophiléen und Baumfarne überhaupt ebenfalls schon mit einer dunkei gefarbten Bastscheide undnbsp;einer Markscheide versehen sind. Der in der Mitte des Stammesnbsp;liegende Holzcylinder bestelit aus fünf oder sechs, hier keilfürmi-gen Holzbündeln, an welchen man deutlich die dunkei gefarbte

4. nbsp;nbsp;nbsp;Bastscheide wahrnimmt, welche allerdings nur ausnbsp;einer einfachen Zellreihe besteht. In ihr liegt eine schmale, abernbsp;sehr deutliche, aus mehren Reihen dünnwandiger Zeilen gebildete

5. nbsp;nbsp;nbsp;Markscheide. Hier ist diese gleichsam noch anderernbsp;Structur, als bei den Baumfarnen, aber sie ist ebenfalls durch di-rectes Uibertreten des Markgewebes des Stamm- und Rindenmarkesnbsp;gebildet, und bei den Baumfarnen wird man sehen, dass dann sienbsp;und die sie bildenden Gewebe ganz gleichen Baues sind. Das

6. nbsp;nbsp;nbsp;Gefassbündel besteht ebenfalls aus Treppengefassen,nbsp;und die

7. nbsp;nbsp;nbsp;Markstrahlen fehlen, wie ich sie überhaupt bei demnbsp;krautartigen Farnstamme bisher noch nicht gefunden habe.

8. nbsp;nbsp;nbsp;Die Markstreifen sind gross und lang, und halb sonbsp;breit, wie die sie trennenden Holzbündel, und sie bestehen ausnbsp;gleichem Zellgewebe mit gleichen Harzcrypten, wie sie das Rin-denmark und das hier runde, kleine

9. nbsp;nbsp;nbsp;Stammmark besitzt.

Betrachte! man nun den Stamm von Aspidium filix mas L. genau im Querschnitte, ohne auf die Reste der Blattstiele, sobaldnbsp;sie vom Stamme schon getrennt erscheinen, Rücksicht zu nehmen:nbsp;so sieht man, dass dieser Stamm ebenfalls allen andern Formennbsp;dieser Stammgruppe gleich gebaut ist, und einen einfachen, ausnbsp;Oft nach auswarts gekrümmten Bündeln bestehenden Holzcylindernbsp;besitzt. Die einzelnen, im Querschnitte sichtbaren Organe diesesnbsp;Stammes sind, nach der bereits oben befolgten Ordnung von aus-sen nach innen:

1. nbsp;nbsp;nbsp;Die Oberhaut, welche aus der oberflachlichen undnbsp;aussersten Zellenschichte der Bastschichte der Rinde besteht, ganznbsp;analog den wirklichen Baumfarnen; die tiefer liegenden Zeilen der-selben bilden

2. nbsp;nbsp;nbsp;die Rindenbastschichte, und ihre Zeilen sind fünf-his sechsreihig geschichtet, dickwandig und braun. Sie umschlies-sen das

3. nbsp;nbsp;nbsp;Rindenmark,-welches hier aus schönera, lückenbilden-dem Gewebe besteht, und nach aussen, bei der Verlangerung innbsp;die Blattstiele, die zu diesen letzteren laufenden Gefassbündel um-schliesst. Die Lücken sind gross, die Zeilen sind dünnwandig, undnbsp;oinzelne Harzkörperchen umschliessend. Die

4. nbsp;nbsp;nbsp;Bastscheide des Holzbündels ist aus der letzten Zell-leihe des Rindenmarkes durch Verdickung und Verfarbung dernbsp;Zellwande gebildet und zart und braun gefarbt. Die innerhalb des-selben liegende

5. nbsp;nbsp;nbsp;Markscheide besteht aus fünf bis sechs dünnwandio-en

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zarten, weissen Markzellen, und umschliesst das

6. nbsp;nbsp;nbsp;Gefassbündel völlig, sendet aber keine

7. nbsp;nbsp;nbsp;Markstrahlen zwischen die Gefasse desselben. Die

8. nbsp;nbsp;nbsp;Markstreifen, welche den Holzbündel trennen, sindnbsp;oft grosser und breiter, als die Holzbündel, und sind so wie das

9. nbsp;nbsp;nbsp;Centralmark des Stammes von ganz gleichem Bauenbsp;wie das Rindenmark, und beide besitzen dieselben, mit unbewaff-netem Auge bereits sichtbaren Lücken. Ich fand hier im Stamm-marke noch keine Gefassbündel zerstreut, wie sie bei den baum-artigen Farnen vorkommen.

Ich will nun versuchen, in dieser allerdings ermüdenden, aber die zuverlasslichsten Resultate gewahrenden, vergleichendennbsp;speciellen Methode fortzufahren, und will nun eine Reihe Arten dernbsp;bekanntesten Baumfarne so vergleichen, jedoch nur jene mit ein-fachem Holzcylinder, und am Ende dieser vergleichenden For-schungen die Schilderung der hierher gehörenden fossilen Stamm-formen vornehmen, von welchen ich Querschnitte mit Structurnbsp;besitze.

Als den einfachst gebauten mir bekannt gewordenen Baum-farn bezeichne ich Alsophila nigricans. Das Stammchen desselben hat gewöhnlich 10 bis 15 Linten P. M. Durchmesser und nur we-nige Schuh Höhe. Die

1. nbsp;nbsp;nbsp;Oberhaut ist im Querschnitte nur die ausserste Zell-lage des

2. nbsp;nbsp;nbsp;Rindenbastes, und dessen Zeilen sind braun mit schwachnbsp;verdichten Wanden, unter ihm liegt die röthliche, Harzcrypten undnbsp;die zu den Blattern laufenden Gefassbündel enthaltende zarte, dünnenbsp;Schichte des

3. nbsp;nbsp;nbsp;Rindenmarkes, welches zwei oder drei nach aussennbsp;gebogene, und an dem Ende verdichte und fast hakig auswarts-gekrümmte Holzbündel umschliesst, welche eine dicke, dunkle,nbsp;fast schwarze, zahe

4. nbsp;nbsp;nbsp;Bastscheide, und innerhalb derselben eine sehr zarte

5. nbsp;nbsp;nbsp;Markscheide enthalten. Die

6. nbsp;nbsp;nbsp;Gefasse sind in einen breiten Bündel vereinigt, undnbsp;haben noch keine deutlich sichtbaren Markstrahlen zwischen sich.

8. nbsp;nbsp;nbsp;Die Markstreifen sind breite, unmittelbare Verlange-rungen oder Verbindungen des Rindenmarkes mit dem

9. nbsp;nbsp;nbsp;Stammmarke, und da, wo sich beide verbinden, liegennbsp;gewöhnlich ein paar kleine, für die Blatter bestimmte Holzbündel,nbsp;etwas nach innen, zwischen den Bündeln des Holzcylinders. Imnbsp;Stammmarke habe ich hier noch keine wahren Holzbündel wahr-genommen, wie sie bei der nachstfolgenden Art schon haufig vorkommen.

Von Alsophila speciosa besitze ich ein zartes, junges, voll-kommen erhaltenes Stammsegment von circa l'/a Zoll Durchmesser. Es ist in allen Einzelnheiten im Querschnitte ganz analog der Alsophila nigricans gebaut, nur sind die Bastscheiden der Rindenbsp;und der Holzbündel starker, fester und barter. Der Holzcylindernbsp;besteht entweder aus fünf doppelt-, oder aus zehn einfachrnond-förmigen Holzbündeln, und zwischen den Gefassen derselben findetnbsp;man zarte, grosszellige Markstrahlen zerstreut. Im weissen Stamm-inarke finden sich in der Mitte grosse Harzcrypten, und am Umfange


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in der Nahe der Holzbündel des Holzcylinders viele zu den Blat-tern laufende Gefassbündel, über deren ürsprung und Verlauf wei-ter unten gesprochen werden wird.

Der Stamm von Alsophila ferox Presl ist ganz analog ge-baut. Nur ist das Rindenmark, die Markscheide des Holzbündels, die Markstreifen und das Stammmark ausserordentlich zart. Dienbsp;Gefasse sind gross, und zwischen denselben findet man starke,nbsp;netzartig verbundene Markstrahlen, aus mittelgrossen, etwas stark-wandigen Zeilen gebildet. Am Ende der Markstreifen, und in dennbsp;mondförmigen Aussclmitten der Holzbündel findet man die für dienbsp;Blatter bestlmmten Gefassbündel verlaufen, von welchen stets dienbsp;zwei, den aussern obern Gefassbündelkreis der Blattnarben bil-denden Gefassbündel die starkste Bastscheide besitzen.

Alsophila armata gleicht im Baue der vorhergehenden Art, nur ist jedes einzelne Organ derselben robuster und derber. Die

1. nbsp;nbsp;nbsp;Rinde mit der

2. nbsp;nbsp;nbsp;Ober ha ut ist derb und aus dickzelligem, eine 1 Linie undnbsp;darüber breite Schichte bildendem Gewebe gebaut. Das

3. nbsp;nbsp;nbsp;Rindenmark ist derb und mit Harzcrypten erfüllt. Die

4. nbsp;nbsp;nbsp;Bastscheiden der Holzbündel sind so stark, wie dienbsp;Rinde. Die

5. nbsp;nbsp;nbsp;Markscheide ist stark und gleich dem tibrigenMarke;nbsp;das Holz ist weiss, zart, und zwischen den

6. nbsp;nbsp;nbsp;Ge fa s sen findet man wenige, kaum sichtbare

7. nbsp;nbsp;nbsp;Markstrahlen. Die

8. nbsp;nbsp;nbsp;Markstreifen sind gross, und gleichen stets dein

9. nbsp;nbsp;nbsp;Stamm marke, aus welchem sie gebildet werden.

Die bisher von mir untersuchten Cyathéen-Stamp;mme unter-scheiden sich wenig von den Alsophiléen, nur sind ihre Bastlagen starker entwickelt, und barter und dunkler gefarbt, obgleich nachnbsp;meinen Erfahrungen Alsophila nigra die hartesten, dicksten undnbsp;dunkelst gefarbten Bastschichten besitzt. Bei Cyathea Delgadii Pohlnbsp;und Cyathea phalerata Mart. sind das Rindenmark, die Markschei-den des Holzbündels und die Markstreifen mit dem Stammmarkenbsp;derb und mit Harzcrypten erfüllt, bei Cyathea dealbata aber sindnbsp;diese Organe weiss und papierahnlich.

Die Oberhaut des Stammes, die Bastscheiden der Rinde und der Holzbündel sind bei den ersteren Arten schwarz, fest, horn-iihnlicli und ausserordentlich hart, wahrend sie bei C. dealbatanbsp;viel dünner und spröde sind. Die Gefasse aller sind Treppengefassenbsp;und gross, und zwischen denselben fand ich bei Cyathea Delgadiinbsp;kleine zarte Markstrahlen, welche nur einzelne Lücken zwischennbsp;einzelnen Gefasspartien ausfüllen, wahrend die Markstrahlen beinbsp;C. dealbata und C. phalerata zwischen den Gefassen netzartignbsp;verzweigt und sehr stark entwickelt sind.

Cyathea arborea und der Querschnitt des Stammes von Di-dymochlaena sinuosa zeigen ausserordentliche Analogien des Baues in allen ihren sie bildenden Organen, nur sind bei letzterer dienbsp;Bastscheiden barter und dunkler gefarbt, aber ihre Dicke ist geringer. Bei beiden enthalten die markigen Organe Harzcrypten;nbsp;nur sind sie bei Didymochlaena sinuosa dunkelbraun gefarbt, wahrend sie bei C. arborea weisslich sind. Zwischen den Gefassen fin-den sich bei beiden zahlreiche, starke, grosszellige, mit dunkel-gefarbtem Harze erfüllte, netzartig verzweigte Markstrahlen.

Bei Lithobrochia aculeata Presl sind die

1. nbsp;nbsp;nbsp;Oberhaut und der

2. nbsp;nbsp;nbsp;Rindenbast aus dickwandigen, festen Zeilen gewebt,nbsp;und das

3. nbsp;nbsp;nbsp;Rindenmark ist, wie die

5. nbsp;nbsp;nbsp;Mark scheiden, die

8. nbsp;nbsp;nbsp;Markstreifen und das

9. nbsp;nbsp;nbsp;Centralmark dunkelbraun und derbzellig. Die

4. nbsp;nbsp;nbsp;Bastscheide der Gefassbündel ist dünner, als die Gefasse, aber dunkelschwarz und hart. Zwischen den gelblichen, hellen

6. nbsp;nbsp;nbsp;Gefassen liegen starke, grosszellige, dunkei gefarbtenbsp;und netzartig verzweigte

7. nbsp;nbsp;nbsp;Markstrahlen zerstreut, welche mit Harz erfüllt sind.

Ganz analog ist Polypodium aculeatum M. gebaut, nur habe

ich im Gefassbündel desselben keine Markstrahlen gefunden.

Nachdem ich die Querschnitte des Farnstammes geschilder!, will ich versuchen, die bemerkenswerthesten ausseren Formennbsp;desselben, als Typen für die folgenden vergleichenden Untersuchun-gen zu beschreiben, und gleichzeitig die ausseren Organe desselben einer genauern Untersuchung würdigen.

Untersucht man den kriechenden Stamm von Polypodium vulgare oder Marginat'ia Catharinae, so findet man nach Entfer-nung der Schuppen oder Paleae, dass die Wedelpolster in einer,nbsp;oft sehr unvollstandigen Spirale stehen, und gerandefe, ja bei eini-gen Arten, z. B. Polypodium ramosum Hort. berol., gestielt er-scheinende, flache Napfe bilden, auf deren Flache man die Narbennbsp;der Gefassbündel fS, 4 oder 6) findet. Die Oberhaut oder Rindenbsp;ist mit kleinen Warzchen, welche sich oft inWurzeln umwandeln,nbsp;besetzt. Ich bezeichne diese Form als die im ausseren Baue ein-fachste, wenn man die kleinen Stammchen, welche die Blattstiel-reste nie abwerfen, wie die Stammchen von Asplenium septentrio-nale, Athyrium filix femina, Aspidium filix mas und Allosorusnbsp;crispus, die keine eigentlichen Blattnarben bilden, ausser der Be-trachtung lasst.

Unter den Baumfarnen habe ich bisher nur zwei in die Augen fallende Verschiedenheiten beobachtet, welche aber unter einandernbsp;durch mancherlei Uibergange verbanden sind. Die eine Reihe hatnbsp;flache, nicht bedeutend über die sie umgebende Stammflache verstellende Blattnarben; die andere aber verdichte, starke, verspringende, polsterartige Blattnarben. Bei der ersten ist die Flache dernbsp;Blattnarben der Axe des Stammes parallel, z. B. bei Alsophilanbsp;dealbata, A. compta, A. speciosa und A. nigricans. Bei der zwellen Reihe ist die Flache der Blattnarben geneigt, und von aus-sen nach innen aufsteigend, und hier schneidet sie die Axe desnbsp;Stammes unter einem mehr oder minder stumpfen Winkel, wie beinbsp;Alsophila armata, A. ferox, Cyathea Delgadii, C. Schanschin, C.nbsp;phalerata, Lithobrochia aculeata und Polypodium aculeatum u. a. m.nbsp;Die erste mit der zweiten Reihe sind durch vorstehende Polster,


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welche aber doch der Stammaxe mit ihrer Oberflache parallel stellen , z. B. Alsophila nigra, und durch Blattnarben, deren Ober-flache g-ebrochen ist, und der untere Theil schief nach innen, der obere Theil derselben aber von innen schief nach aussen aufsteigt,nbsp;verbunden.

Die Blattpolster und Blattnarben aller lebenden Fame sind, wie ich schon in meinen Skizzen zur vergleichenden Phytotomie,nbsp;p. XXYIII. und XXIX. nachgewiesen habe, alle unter sich gleich-artig gebaut, und die ihnen angehörenden Narben der Gefassbündel,nbsp;welche in die Wedel übergehen, sind so eigenthümlich gebaut undnbsp;gestellt, dass ich sie hier behufs meiner Vergleichungen nicht neunbsp;zu beschreiben branche, und daher auf jene Abhandlung verweise.

Die Rinde zwischen den einzelnen Wedelpolstern ist bei allen Baumfarnen der Jetztwelt an ihren unteren Stammtheilen mitnbsp;einern starken und dichten Gewebe vielfach verasteter Wurzelnnbsp;bedecht, und diese bilden oft mehre Zoll dicke Schichten um dennbsp;Stamin, so zw'ar, dass sie dessen Blattnarben und Polster ver-decken und ihn selbst ganz einhüllen. Ihr Bau ist bei den bauin-artigen Karnen dieser Reihe schon an Cyathea Delgadii in jenernbsp;obenerwahnten Abhandlung hinreichend gut beschrieben und ab-gebildet worden, und ich habe ihn bei mehr denn siebzehn vonnbsp;inir untersuchten Arten fast ganz gleich befunden. In der Vorweltnbsp;babe ich aber noch keinen dieser Stammform analogen Baumfarn,nbsp;noch solche Wurzeln entdeckt, und aus diesen Gründen unterlassenbsp;ich auch für dieses Mal die genaue Schilderung dieser Organe,nbsp;Welche ich dagegen in der, vielleicht bald erscheinenden Anatomienbsp;*ier Baumfarne höchst ausführlich geben werde.

Ich gehe nun zur skizzirten Schilderung der einzelnen, den Stamm bildenden Organe im Langsschnitte und in ihrem Zusam-inenhange unter sich, als auch gegen einander, über, stets jedochnbsp;hier nur die wicbtigsten und für die Vergleichung mit dem Bauenbsp;der vorweltlichen Farnstammreste dieser Stammform bezeichnend-sten Charaktere hervorhebend, und alle diese Bedingnisse nichtnbsp;erfüllende Erscheinungen nur oberflachlich berührend oder völlignbsp;übergehend, indem mir hier Raum und Zeit viel zu karglich zu-gemessen sind, und ihre ausführliche Schilderung überdiess auchnbsp;überflüssig ware.

Wenn man von dem Stiimmchen des Polypodium mdgare, des Aspidium filix mas oder der Pleopeltis perversa und der Mar-ginaria Catharinae die Rindensubstanz bis auf den Holzcylindernbsp;“blöst, so findet man, dass die einzelnen Holzbündel desselben einnbsp;grossmaschiges Netz bilden, und dass die Maschen in eben derselben Spirallinie steben, wie die Blattnarben. Bei den Baumfarnennbsp;1st diess ebenso der Fall, und da für manche Forscher das Ab-prapariren der Rinde wegen der Harte des Materiales und dernbsp;Schwierigkeit der Operation fast unthunlich werden dürfte: sonbsp;kann man dieselbe Netzbildung des Holzcylinders an ausgefaultennbsp;Stammen vom Markcylinder aus sehr wohl sehen, oder man kannnbsp;mit leichter Mühe den Markkörper bis auf die innere Lage dernbsp;Bastscheide des Holzes wegprapariren, und man wird dann diesenbsp;Maschen, welche der Holzcylinder bildet, sehr deutlich wahrnch-men. Die Oeffnungen, welche durch die Maschen des Netzes ge-bildet werden, sind nun diejenigen Oeffnungen, welche man imnbsp;Ouerschnitte des Holzcylinders beobachtet hat, und durch welchenbsp;die Markstreifen vom Rinden- zum Stammmarke laufen. Mit demnbsp;Marke zugleich laufen durch diese Maschen auch die tiefer ab-warts vom Holzkörper sich ablösenden Holzbündel, um zu den innbsp;der Mitte der Blattnarbe austretenden Gefassbündeln zu gelangen,nbsp;und diese selbst zu bilden. Zu beiden Seiten und an der aussernnbsp;Flache der Holzstreifen, welche diese Maschen aber bilden, ontspringen und verlaufen zwei starke, mit dicken Bastscheiden ver-sehene Holzbündel, um nach der Spitze des Blattpolsters zu sichnbsp;zu verasteln und daselbst die mittelsten Gefassbündelnarben desnbsp;oberen Kreises derselben zu bilden, wahrend die Gefassbündel desnbsp;unteren Kreises und die der beiden Seitentheile der Blattnarbenbsp;unmittelbar vom Rande der Maschen des Holzkörpers durch Ver-astelung entspringen, wie ich spater deutlich nachweisen werde.nbsp;Diese zu den Blattnarben laufenden Gefassbündel sind aber fürnbsp;unsere comparative Vergleichung wichtig , indem sie diejenigennbsp;Holzbündel sind, welche man bei den Cyatheacéen, Alsophilen, Di-dymochlaenen und fast allen andern Baumfarnstammen im Quer-schnitte, vorzüglich im Rindenmarke und in den Markstreifen, nochnbsp;seltener aber am aussersten Umfange des Stammmarkes findet. Beinbsp;-einern von Herrn Baron Carl Hügel aus Van Diemensland mit-gebrachten und hier abgebildeten Farnstamme (Taf. LI. Fig. 1.)nbsp;scheinen diese Bündel zu fehlen; untersucht man aber den Quer-schnitt genau, so sieht man dieselben nur in zweierlei Form,nbsp;gleichsam in zwei Ordnungen zerfallen, deren eine als sebrnbsp;kleine, zerstreute Gefassbündel, gleich jenen der andern Baumfarne , entspringen und verlaufen, und zu den Mittelbündeln dernbsp;Blattnarben gehen, wahrend die andern als gesonderte, paarweisenbsp;gestellte, fast S-förmige, drei bis fünf Linien lange Holzbündelnbsp;erscheinen, welche nahe ihrem Austritte vom Holzkörper einenbsp;mehr oder minder vollstandige, geschlossene Masche bilden, sichnbsp;jedoch im Verlaufe nach oben zu in zwei Bündel trennen, undnbsp;vor ihrem Austritte in die Blattnarbe oder zur Rhachis in dienbsp;einzelnen Holzbündel der Narbe zerfallen. Dieser Bündelverlaufnbsp;wurde nach einer in Wien gefertigten, schlechten Zeichnung desnbsp;Querschnittes dieses Baumfarnes in meinen „Skizzen zur Phytotomie“nbsp;sehlecht beschrieben, und ich fmde daher nöthig, hier, nachdemnbsp;ich den Ouerschnltt selbst besltze und untersucht habe, die dortnbsp;gegebene Fig. 8. der Taf. LXVI. (s.Sternb. Fl. d. V. H.) zu corrigiren.nbsp;In dieser Fig. 8. ist f. das Mark, welches am Rande eingetrocknetnbsp;ist, und dadurch den welligen Kranz hervorgebracht hat, und daher kein besonderes Organ ist. Fig. 8. g. ist die innere Wandnbsp;der Bastscheide des Holzcylinders, und sie verlauft continuirlich;

h. nbsp;nbsp;nbsp;ist ein Trümmer der, ein zusammenhangendes und der innertinbsp;Bastscheide parallel laufendes weisses Band bildenden Gefasse,nbsp;welches von beiden Seiten mit der Markscheide eingefasst ist, und

i. nbsp;nbsp;nbsp;sind Theile der aussern Wand der Bastscheide, und kein Holz,nbsp;wie mir falschlich angegeben wurde; doch hierüber mehr in dernbsp;hier folgenden Anatomie der Fame, wo ich diesen Stamm speciell


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beschreibe und auf Taf. LI. neu abgebildet babe; bier geniigt es, eben solche, zu den Blattnarben laufende Biindel nachgewiesen zunbsp;liaben, wie man sie spater bei Vergleichung dieses Stammes milnbsp;der fossilen Protopteris finden wird.

Nachdem wir diese allgemeinen aphoristischen Noten über die zweite Form der Stamme der Baumfarne vorausgesendet ha-ben, so konnen wir nun zu einer genauen Schilderung ihrer Organisation iin Vergleich mit der Organisation der ihnen analognbsp;gebauten Protopferidéen der Vorwelt schreiten, wobei wir jedochnbsp;bei den eigentlichen baumartigen Farnstammen stehen bleiben, danbsp;wir in der Yoz’welt ebenfalls nur baumartige Farnstamme gefun-den haben und beschreiben werden.

, Ich babe in den „Skizzen“ die fossile Farngattung Protopteris als diejenige bezeichnet, welche mit den baumartigen Farnstammennbsp;derJetztwelt die grosste Aehnlichkeit, sowohlim organographischennbsp;als histologischen Baue zeigt. Wenn ich damals einen Psaroniusnbsp;auch mit einer Cyathea verglich, so ward jene Vergleichung nurnbsp;gethan, um die Psaronii als Farnstamme zu bezeichnen, ohne nochnbsp;die Familie zu bestimmen, in welche sie eigentlich gehören, welchesnbsp;vor fast zehn Jahren bei den damaligen geringen Kenntnissen, welchenbsp;man im Allgemeinen, und ich im Besonderen, von den Baumfarnennbsp;hatte, auch wirklich noch unmöglich war. Seit jener Zeit haben sichnbsp;aber die Kenntnisse iiber einzelne Farngruppen so gemehrt, dassnbsp;ich diesesmal in dem folgenden Abschnitte eine naturgemassserenbsp;Deutung und Arrangirung der Psaronien und ihrer Stamme gebennbsp;werde, als es damals thunlich war. Um aber die Analogien, welchenbsp;sich zwischen Protopteris und den lebenden Farnstammen ergeben,nbsp;zu verdeutlichen, und namentlich dem Gesichtssinne zuganglich zunbsp;machen, habe ich auf Taf.LI. den von Herrn Baron Carl Hügelnbsp;raitgebrachten, vielleicht zu Balantium antarcticum La Bill, ge-horigen Baumfarn neu abgebildet und analysirt, und fiir die histo-logische Vergleichung der Fame beider Schopfungsperioden soil ernbsp;uns namentlich fiir die jetztweltliche Reihe derselbe als Typus dienen,nbsp;da er unstreitig die grosste Analogie mit den vorweltlichen Proto-pteriden besitzt, und seine Gefassvertheilung und die Blattnarbennbsp;durch die Form Hires centralen und fast hufeisenförmig gebogenennbsp;Bastbilndels jenen der Protopteriden ahneln.

Betrachtet man nun die Fame mit baumartigem Stamme beider vegetativen Schöpfungsepochen genauer, so wird man deren Be-trachtung leicht in drei Theile zerfallen konnen: I. in die Be-trachtung der ausseren Form oder des Habitus; 2. in die organo-graphische, und 3. in die histologische. Beide letzteren Betrach-tungsweisen werde ich der Bequemlichkeit willen in eine ver-schmelzen, da dann iiberdiess die Differenz einzelner Organe umnbsp;so leichter ersichtlich wird. Der

aussere Bau

der baumartigen Farnstamme beider Welten war sich im Wesent-lichen gleich. Die jetzt lebenden Alsophiléen und Cyathéen slnd aufrecht, saulenartig, einfach, rund im Querschnitte und von aus-sen entweder mit Wurzelfasern oder mit Blattnarben, oder sienbsp;sind mit ausserordentlich kleinen Körnchen und Grübchen alsnbsp;Anfange oder Beste der Luftwurzeln bedeckt. Hire Blattnarbennbsp;stehen spiralig, und sind entweder hervorstehend, polsterformig,nbsp;Oder flach (s. Taf. XLVIII. Fig. 3. Alsophila nigra), und wenn Hirenbsp;Wedel abgeworfen werden, so fallen dieselben nicht articulirt ab,nbsp;sondern der untere Theil des Wedelstieles, welch er unmittelbarnbsp;der Blattnarbe aufsitzt, fault nach und nach ab, und befreit hier-diirch die bereits geschlossene und gebildete Blattnarbe von dennbsp;sie bedeckenden Resten. An den unteren Theilen des Stammesnbsp;aber iiberdecken und durchwachsen die zahllosen Luftwurzeln diesenbsp;stehenbleibenden Fragmente der Blattstiele schneller und voll-kommener, als sie verfaulen, und bilden dann oft eigenthümlichenbsp;Vorsprünge oder Hoeker, welche jedoch an der Stelle der Narbennbsp;stehen, und oft sich in zwei bis drei Biindel theilen, wodurch dienbsp;spiralige Stellung derselben etwas scheinbar beirrt wird. Der oberenbsp;Theil der Stamme aber ist wegen minderer oder völlig unterbliebenernbsp;Entwicklung der Luftwurzeln völlig nackt, und dann nur mit dennbsp;Blattstielresten oder mit den spiralig gestellten Blattnarben bedeckt.

Ganz gleiche aussere Gestaltung finden wir bei den vor-M'eltlichen Farnstammen, namentlich nachdem ich die Saginariéen und andere den Farnen fremde Stamme ausgeschlossen habe, undnbsp;mich strenge an die eigentlichen Baumfarne der Vorwelt halte.nbsp;Ich fmde sie bei Protopteris Cottai und Sternbergi fTaf. XLVIII.nbsp;Fig. f. Taf. XLIX. Fig. 1.), einfach saulenartig, aufrecht stehend,nbsp;denn alle Blattnarben des Stammumfanges sind entwickelt, undnbsp;im Querschnitte rund, wie bei den durch Quetschung oder Faulnissnbsp;verflachten Stammen aus der Stellung und Verwerfung sich durchnbsp;Restaiiration und auf den ersten Bliek nacliweisen lasst. Protopterisnbsp;Cottai ist sowohl seinem Umfange als auch seinem Holzcylindernbsp;nach rund, und ich habe Exemplare von Zippea (s. Taf. XXVI.nbsp;Fig. 2—5.), welche gewiss rund waren, so wie fast völlig rundenbsp;von Protopteris Sternbergi und Pr. Singeri. Hire Aussenflache warnbsp;ebenfalls mit Wurzelfasern oder mit Blattnarben bedeckt (s. Taf.nbsp;XXVI. Fig. 1. Taf. XLVIII. XLIX. Fig. I. 1.), oder mit kleinennbsp;Körnchen und Grübchen, als Resten oder als Anfangen der Luftwurzeln. Ihre Blattnarben stehen entweder spiralig (s. Taf. XLVIII.nbsp;Fig. 1. 2. und Taf. XLIX. Fig. 1.), oder distich (Taf. XXVI.), undnbsp;sind bei Protopteris polsterartig und bei Zippea mehr verflacht.nbsp;Auch die Wedel der vorweltlichen Fame dieser Reihe wurdennbsp;nicht abgeworfen, sondern ebenso durch Abfaulen des unterennbsp;Theiles der Rliachis zerstört, und ich war so glücklich, ein ausserordentlich schönes Exemplar der Protopteris Sternbergi in einemnbsp;Kohlensandsteinbruche bei Kaunitz in Böhmen aufzufinden, welchesnbsp;die Art der Zerstörung der Wedelstielreste, und deren Ulber- undnbsp;Durchwachsen mit Luftwurzeln ausserordentlich deutlich zeigt, undnbsp;ich habe es daher hier Taf. XLVIII. Fig. 1. abgebildet. Nach obennbsp;(bei a.) sind die Blattnarben nackt, und nur bei einzelnen derselbennbsp;sind an der Stammflache kurze Reste der Rliachis noch erhalten;nbsp;in der Mitte des Stammstückes sind bereits einige Blattnarben mitnbsp;Wurzeln bedeckt, am unteren Theil des Stammes (Fig. I. b.) abernbsp;sind die Blattstielreste von den Luftwurzeln völlig überdeckt, und


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bilden mit ihnen eben solche, oft gespallene und zervvorfene Vor-sprünge und Hoeker, wie man sie an den lebenden Alsophilen-stainmen so liaufig findet. Eine geringere Entwicklung von Luft-Murzeln zwischen den Wedelpolstern findet man schon bei Proto-pteris Cottai und Zippea disticha, wahrend ich eine ausserordent-lich Starke Entwicklung von Luftwurzeln, ganz analog den oft drei bis vier Zoll dicken Luftwurzelmassen der Cyathea compta, Del-gadii, der Alsophila armata und A. ferox, an den Ouersclmittennbsp;der Protopteris microrrhiza (s. Taf. L. Fig. 7. d.) bis fünf Viertelnbsp;Zoll stark gefunden habe. Die oberen Stammtheile der Protopterisnbsp;Sternbergii, die ich mehre Fuss hoch gesehen habe, waren allenbsp;nackt und nur mit Blattnarben bedeckt.

Unter dem Blattpolster findet man in der Rinde der lebenden Baumfarne unregelmassige Gruben, welche mit eigenthümli-chem, oft sternförmige Zeilen zeigendem Parenchyme crfüllt sind, sich ölfnen und endlich nach Entleerung ihres Pulvers hohl er-scheinen. Ganz analoge Gruben fmden sich bei den Protopteridennbsp;Cs. Taf. XLIX. Fig. 1. 3. a.) unmittelbar unter der Blattnarbe innbsp;der Rinde, und sie stehen oft gesellig mit den wurzelbildendennbsp;Warzehen der Rinde unserer lebenden Baumfarne, welche dannnbsp;entweder oberllachliche, in der Mitte durchbohrte, kugelige Warzehen (s. Taf. LI. Fig. 8.) bilden, oder in einer Vertiefung sitzennbsp;(Taf. LI. Fig. 9.), und welche man bei den vorweltlichen Proto-pteridéen fast ganz gleich gebaut und ebenfalls gleich gelagert,nbsp;z. B. bei Protopteris Cottai (Taf. XLIX. Fig. 3.), findet. Die Blattnarben, und mithin auch die Blatter, stehen bei allen lebenden undnbsp;fossilen, von mir geschenen Farnstammen in Spiralen, deren Rich-tung und Zahl jeder Art constant und eigen ist.

Die Blattnarben der lebenden Baumfarne habe ich schon in den „ Skizzen zur vergleichenden Phytotomie “ einer umfassendennbsp;Betrachtung gewürdigt, und werde hier dieselbe zur Vergleichungnbsp;mit den fossilen Farnen wiederholen.

Vor dem Blattabwerfen, oder eigentlicher vor dem Absterben der Blatter und dem Abfaulen der unteren Thelle der Rhachis siehtnbsp;man am Stamme der Baumfarne keine Blattnarben, und nur dienbsp;Auftreibung des Stammstückes, aus welchem der Blattstiel unmittelbar ontspringt, ist bemerkbar. Nachdem die Rhachis oben be-reits zerstört und abgefallen ist, stehen noch einzelne Theile ihrernbsp;Rinde und ihre Gefassbündel unregelmassig zerfallend am Stamme,nbsp;und erst nachdem diese von selbst oder künstlich entfernt sind,nbsp;findet man die rhombische oder eirunde, langliche Narbe durchnbsp;Verdichtung des die Gefassbündel umgebenden Parenchyms gebil-det, und ohne ihr eigenthümliche Oberhaut. Die Rander der Nar-ben sind vorstehend, gerundet, jedoch hin und wieder wie aus-gefressen oder zeruagt; der obere Theil des Narbenrandes, unmittelbar an der Stammflache stehend, ist entweder kammartignbsp;' orspringend, oder mit der Oberhaut der Rinde verflossen. Dienbsp;Narhe selbst, als Flache betrachtet, ist entweder der Stammflachenbsp;parallel, oder gegen die Hauptaxe des Stammes geneigt. Alle diesenbsp;Eigenschaften haben die lebenden und fossilen Farnstamme gemein-schaftlich, und bei jeder Art anders, mehr oder minder entwickelt.

Bei allen jetztweltlichen von mir untersuchten Farnstammen besitzt die Narbe auf ihrer Flache mehre Reihen und Kreise ge-sonderter, vereinzelter Gefassbündel, mannigfach geordnet undnbsp;vertheilt, wahrend bei den fossilen Arten zwei verschiedene Blatt-narbenbildungen in Bezug zur Gefiissbündelstellung vorkommen,nbsp;deren erstere nur mit denen lebender Baumfarne Aehnlichkeit besitzt, und da auf der Gefassbündelstellung der Blattnarben einernbsp;der wesentlichsten Unterscheidungscharaktere lebender und fos-siler Baumfarne beruht, so finde ich deren umfassendste Betrachtung hier für unsere comparativen Untersuchungen dieser beidennbsp;Stammformen hochst nothwendig.

Wenn ich alle mir bekannten Baumfarne oder die von den Herren Mohl, Martius, Brongniart, Sternberg, de Candolle, Göppert und mir abgebildeten Arten in Bezug der Blattnarben untersuche, so fallen die grossen Aehnlichkeiten in Hin-sicht der Gefassbündelvertheilung in der Narbe auf, und oft istnbsp;diese Aehnlichkeit, man könnte sagen Gleichheit, so überraschend,nbsp;dass es selbst sehr schwer halt, die einzelnen Arten darnach zunbsp;vergleichen oder zu unterscheiden. lm Allgemeinen aber lassennbsp;sich bei aufmerksamer Betrachtung der Narben stets mehre Kreis-reste oder Bogenlinien nachweisen, nach welchen die einzelnennbsp;Gefassbündel geordnet erscheinen, wobei stets die beiden ausser-sten peripherischen Bogensegmente die grössten sind, und oft einernbsp;halben Ellipse sich nahem. Der untere Gefassbündelkreis ist ge-wöhnlich der grösste, und ihm folgt der obere, welcher stets kleiner und enger ist. Diese beiden sind stets mit ihren grossen Oeff-nungen sich gegenüberstehend, und ihre Centra liegen gegen dienbsp;Mitte der Blattnarbe zu, wahrend die andern, in dem von diesennbsp;umschlossenen Raume liegenden Gefassbündelkreise unvollstandignbsp;sind, und stets mit ihren convexen Seiten einander gegenübernbsp;liegen, und so verlaufen, dass sie die andern Kreise bei ihrernbsp;Verlangerung schneiden, und ihre Centra ausserhalb der Blattnarbe liegen. Versucht man nun nach dieser Gefassbündelstellungnbsp;die Blattnarben der einzelnen lebenden Baumfarn-Arten zu ordnen,nbsp;so erhalt man folgende Abtheilungen ihrer Verschiedenheiten:

i. Abtheilung: mit einfachem oberen und einfachem unteren Gefassbündelkreise. Ich habe schon früher als Typus dieser Abtheilung die Narben der Alsophila dealbata betrachtet, abernbsp;man kann hier nach der Zahl und der Stellung der inneren Gefassbündelkreise zwei Formen deutlich unterscheiden:

A. Die erste Form besitzt nur dreiPaare innererGefassbündelkreise, und man findet sie bel Alsophila dealbata (s. Sternb. Fl. der Vorw. 11. Taf. LXVI. Fig. I.), Cyathea Sternbergii (1. c.nbsp;Taf. LXV. Fig. 11.), C. compta (k c- l^.), C. vestita (1. c.nbsp;Fig. 16.) und an vielen andern Arten. Bei dieser Form ist der erstenbsp;innere Gefassbündelkreis paarig, kurz, unvollstandig, und gewöhn-lich nur zwei bis sechs einzelne Gefassbündel enthaltend; dernbsp;zwelte ist aber stets der vollstiindigste unter den inneren Krei-sen, und lauft fast parallel dem ersten von unten und innen, nachnbsp;oben und aussen. Das dritte Kreispaar ist ebenso wie das erstenbsp;sehr unvollstandig, liegt tiber und im zweiten, und besteht ge-


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meiniglich nur aus wenigen Biindeln, iind lauft von unten nach oben. Bei einigen Baumfarnen sind diese letzteren oft etwas ge-gen einander geneigt.

B. nbsp;nbsp;nbsp;Die zweite Form besitzt vier innere Paare Gefassbiindel-kreise, woven das innerste und zugleich oberste aus einem, höch-stens aus zwei Gefassbündeln besteht, welche aber stets durehnbsp;ihre Richtung sich als eigene, selbststandige Kreise bezeichnen.nbsp;Diese Form kommt bei nur wenigen Cyatheacéen vor. Die

2. Abtheilung kommt bei nur wenigen Farnen vor, und einer oder der andere ihrer peripherischen Gefassbündelkreise er-scheint doppelt, und der innere derselben ist dann gewohnlichnbsp;unvollstandig. Auch diese Abtheilung zerfallt in zweiFormen, wonbsp;bei der ersten Form

C. nbsp;nbsp;nbsp;der obere peripherische Gefassbtindelkreis doppelt ist,nbsp;wie bei Cyathea Delgadii (s. Sternb. 1. c. Fig. 17.). Die zweitenbsp;Form

D. nbsp;nbsp;nbsp;aber besitzt den unteren peripherischen Gefassbtindelkreisnbsp;doppelt, und man sieht sie bei Didymochlaena sinuosa (s. Sternb.nbsp;1. c. Fig. 23.) und bei Alsophila nigricans (1. c. Fig. 24.).

Untersucht man aber diese Arten der Blattnarben, nachdem sie langere Zeit der Faulniss oder der Verwesung unte'rworfennbsp;waren, dann ist von einer Anordnung der Gefassbtindel in Reihennbsp;keine Spur mehr verhanden, ja bei weit vorgeschrittener Zerstö-rung erkennt man kaum unter den durch Zerfallen der einzelnennbsp;Gefassbtindel gebildeten Fasermassen, dass dieselben irgend welchenbsp;Stellung und Form hatten, und dann habe ich stets die so zer-störten Blattnarben den Narben, welche ich bei Zippea distichanbsp;(Taf. XXVI. Fig. 8.) entdeckte, ganz analog gefunden.

Bei allen von mir hier bezeichneten Narbenformen der jetzt-weltlichen Baumfarne habe ich aber stets nur die Scheide der einzelnen Gefassbtindel mit diesen selbst in die Rhachis tretun, und nach dem Abfallen der letzteren an der Oberflache der Blattnarbenbsp;erscheinen gesehen. Von der harten Bastscheide des Holzcylindersnbsp;war bei allen diesen Stammen in der Blattnarbe keine Spur vor-handen, aber an dem merkwtirdigeri, von Herrn Baron Carl Hti-gel aus Van Diemensland mitgebrachten Baumfarn fand ich in dernbsp;Blattnarbe (s. Taf. LI. Fig. 2.) nebst zwei unteren (e. f.), zweinbsp;inneren (h.) und einem oberen Gefassbtindelkreise (i.) noch einnbsp;in der Mitte der Narbe, zwischen den unteren und inneren Ge-fassbtindelkreisen liegendes, hufeisenförmiges Segment, welchesnbsp;von der inneren Bastscheide des Holzcylinders gebildet wh’d, liegen, und dieses hat grosse Aehnlichkeit mit dem bei Protopterisnbsp;in der Narbe beobachteten Gefassbtindel, und dadurch stellt er sichnbsp;schon als Uibergangsform zwischen die lebenden und fossilen Baumfarne, auch ohne die grossen, inneren Analogien, welche ich spaternbsp;nachweisen werde, zu berticksichtigen.

Untersucht man die Blattnarben der drei bekannten Proto-pteris-Arlen genauer, und sieht man die von mir gefertigten Ab-bildungen derselben in Graf Sternberg’s Flora der Vorwelt, II. Taf. LXV. Fig. 1.—10., so wird man die Polster der Protopterisnbsp;Sternbergi und der Prot. Cottai als die vorztiglichst erlmltenennbsp;erkennen. Bei Protopteris Sternbergi (1. c. Fig. 1.) ist der Blatt-polster verspringend, und die Narbe vertieft und flach nach innennbsp;und oben geneigt; das centrale, hufeisenförmige Gefassbtindel (1. c.nbsp;Fig. 1. d.) ist stark und vertieft, und sehr gut im Abdrucke er-halten, und oben von einer halbkreisförmigen Falte mit einem tie-fen Einschnitte (c.) umgeben; unterhalb fmdet man einen unvoll-standigen Kreis von Wurzelnarben (b.), welche jedoch nicht ent-wickelt wurden, [als kleine, vertiefte oder erhöhte und durch-bohrte Warzchen (s. deren Vergrösserung in Fig. 2. 3. der cit.nbsp;Taf. LXV. bei Sternberg), welche denen, an lebenden Baumfarnen beobachteten und von mir auf Taf. LI. Fig. 8. 9. abgebil-deten gleich geb’aut und fast auch gleich gross sind. An dem oberen Theile des Polsters der Protopteris Sternbergi kommen nochnbsp;zwei unvollstandige seitliche Reihen dieser Warzchen (Sternb. 1. c.nbsp;Fig. 1. a.) vor.

Bei Protopteris Cottai (s. Sternb. 1. c. Taf. LXV. Fig. 4. 5. 6.) ist der Blattpolster kleiner, und das centrale, hufeisenförmigenbsp;Gefassbtindel an den Seiten nicht so stark eingebogen, und annbsp;seiner Basis (b.) fein gekerbt. Untenher ist er mit Wurzelwarzchennbsp;(Fig. 5. a. Fig. 6.) kreisarlig oder unregelmassig besetzt, der oberenbsp;kreisförmige Einschnitt und die seitlichen Reihen der Wurzelwarzchen fehlen jedoch. Bei Protopteris Singeri (s. Sternb. 1. c.nbsp;Fig. 7.—10.) ist nur der Polster am schlechtesten conservirt, dasnbsp;Gefassbtindel das kleinste bei den drei Arten, von Wurzelansatzennbsp;sind kaum mehr Spuren verhanden, und nur an einem einzelnennbsp;Polster fand ich noch Reste der Rinde der Rhachis (s. Fig. 10.).nbsp;Bei Protopteris microrrhiza habe ich leider keine Blattpolster be-obachten können.

Das continuirliche Gefassbtindel unterscheidet daher die Gat-tung Protopteris hinreicliend, sowohl von den lebenden Baumfarn-stammen, als auch von den fossilen, namentllch von Z^ppea, deren Blattnarben auf der aussern Narbenflache eine verworrene Masse, ausnbsp;vielen Gefassbtindeln gebildet, zeigen. Beide Gattungen unterscliei-den sich von allen andern fossilen Baumfarnen, und namentlichnbsp;von Caulopteris LindL, so wie auch von Cottaea; ob aber Cottaeanbsp;Mougeotii Schimper und Caulopteris Lesangeana (Schimper et Mou-geot. Monogr. Taf. XXXII. und XXXIII.) nicht Arten der Gattungnbsp;Protopteris sind, lasst sich mit Gewissheit aus den Abbildungennbsp;nicht entnehmen; aber bei ersterer Art glaube ich in der vonnbsp;Herrn Ad. Brongniart in der Hist, des plant. foss. damals unter dem Namen Anomopteris Mougeotii gegebenen rechten Figurnbsp;der Taf. 80. Spuren von halbmondförmigen oder hufeisenförmigennbsp;Gefassbündeln zu sehen. Eine neue und tüchtigere Untersuchungnbsp;dieses Stammes dürfte hierüber einigen Aufschluss gewahren.

Nachdem ich die Blattnarben der lebenden und fossilen Farn-stamme betrachtet habe, will ich hier zu den Luftwurzeln derselben übergehen.

Die lebenden Baumfarne sind, wie ich schon oben erwahnte, an ihrem unteren Theile meistens ganz mit einem dichten Wurzel-gewebe umstrickt. Dasselbe findet man bei den fossilen Baumfarnen fast allgemein, und ich branche hier kaum an die Wurzel-


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massen der Staarsteine zu erinnern, sondern mich bioss auf die Wurzeln der Pro/optendew, namentlich auf jene der Protopteris mi-crm'rhha und Cottai zu bescliranken, wenn ich die Aehnlichkeitennbsp;derselben sowohl im Baue, wie in der Anhaufung derselben ainnbsp;ausseren Stammumfange nachweisen will.

Die einzelnen Wurzeln der jetztlebenden Baumfarne sind am unterirdischen und oberirdischen Stainmtheile gleich gebaut; sienbsp;sind astig, rund, in der Jugend mit Wurzelfasern bedeckt, im Alter nackt, glatt und meistens dunkelbraun oder schwarz gefarbt.nbsp;Im Ouerschnitte betrachtet (s. Taf. LI. Fig. 10.), erscheinen sienbsp;rund, und ihre Rinde ist dick und aus derbwandigen Bastzellennbsp;gebildet; die ausserste Schichte dieser Zeilen OiO bildet die Ober-haut, und aus ihr entspringen unmittelbar die Wurzelfasern (1.)nbsp;als einfache ungegliederte Haare; die andern Zeilen dieser Wur-zelrinde sind entweder dünnwandig, wie bei Alsophila armatanbsp;(Taf. LI. Fig. 10. h.), oder sie sind dick und schichtwandlg, wienbsp;bei Cyathea Delgadii (s. Sternb. Flora, 11. Taf. LXIV. Fig. 3. s.).nbsp;In dem durcli die Rinde als Schelde geblldeten Hohlraume dernbsp;Wurzel findet man das Gefassbündel (Taf. LI. Fig. 10. k. Sternb.nbsp;L c. Fig. 2. q.) liegen, von der Markscheide (1. c. o. r.) umge-ben, und enDveder aus nur einem oder aus mehren Gefassbündel-chen (1. c. q. o.) gebildet. Diese Gefassbündelchen mehren sichnbsp;bei einigen Farnarten durch den Wachsthum, indem man bei dernbsp;noch völlig einfachen Wurzelfaser nur ein einziges, und bei dernbsp;altern, vielfach verasteten aber zwei, drei bis vier solcher Gefass-conglomerate in der Markscheide eingeschlossen findet. Die Ge-fasse der Wurzeln sind, wie jene des ganzen Fames, nur Treppen-gefasse.

Betrachtet man nun die Wurzeln derjenigen beiden Proto-pferis-Arten, an denen ich sie mit noch erhaltener Structur auf-fand, so wird man zwei Formen ihresBaues leicht unterscheiden, deren ersteForm der Protopteris Cottai und die zweite der Proto-pteris microrrhüa angehört. Die Wurzeln der Protopteris micror-rhha sind den Wurzeln der lebenden Cyatheacéen analoger gebaut, und daher werde ich sie vorerst betrachten.

Die Wurzeln der Protopteris microrrhim (s. Taf. L. Fig. 7. d. Fig. 10.) bilden um den Stamm derselben ein dichtes Geflechtc,nbsp;ganz gleich den Wurzelumhüllungen der Cyathea compta und C.nbsp;Delgadii. Im Querschnitte betrachtet (s. 1. c. Fig. 10.) sind sienbsp;rundUch, ihre Rinde ist dick (Fig. 10. 1.), und besteht aus dick-wandigen, sechsseitigen Zeilen, gleich der Rinde der Cyathea Delgadii (Sternb. 11. Taf. LXIV. Fig. 3. s.). Auch besitzen die Wurzeln der Protopteris microrrhim eine leider unvollstandig erhaltenenbsp;Scheide (Taf. L. Fig. 10. m.) aus dünnwandigen Zeilen, welchenbsp;bei lebenden Farnwurzeln sehr selten vorkömmt. Die Scheide desnbsp;Gefassbündels dieser Protopteris (s. Fig. 10. i. h.) besteht eben-falls aus zartwandigen Zeilen, wie man sie bald weniger, baldnbsp;mehr entwickelt an den lebenden Farnen (z. B. bei Cyathea Delgadii Sternb. 11. Taf. LXIV. Fig. 2. s. und bei Alsophila armatanbsp;Taf. LI. Fig. 10. k.) findet. Die Gefasse der Protopteris microrrhimnbsp;und der lebenden Fame (s. Taf. L. Fig. 10. k. und Taf. LI. Fig.

10. o. Sternb. II. Taf. LXIV. Fig. 2. q.) sind Treppengefasse, und gewühnlich ebenfalls nur zu zwei oder drei Stuck in einem Bün-del enthalten.

Betrachtet man den Querschnitt der Wurzeln der Protopteris Cottai (s. Taf. L. Fig. 2.), und vergleicht ihn mit den Querschnit-ten desselben Organes von Alsophila armata (Taf. LI. Fig. 10.),nbsp;so ersieht man leicht die grosse Verwandtschaft ihres Baues, nurnbsp;ist die Wurzel der fossilen Art etwas complicirter in Bezug ihrernbsp;Hüllorgane gebaut, als jene der lebenden. Beide sind mit Wurzelfasern von aussen bedeckt, und diese sind einfache, einzellige,nbsp;hohle Röhrchen (s. Taf. L. LI. Fig. 2. I. Fig. 10. 1.), je von dernbsp;Farbe des Zellorganes, welchem sie entspringen. Beide sind imnbsp;Querschnitte rund, und bei Protopteris Cottai ist die Oberhaut ausnbsp;drei verschieden gebauten Zelllagen gebildet. Die erste Lage derselben besteht aus zartwandigen, einfach geschichteten Zeilen (Taf.nbsp;L. Fig. 2. f.), aus welchen durch unmittelbare Verlangerung dienbsp;Wurzelfasern (1.) entspringen; die zweite Schichte (g.) bestehtnbsp;aus einer einfachen Lage dickwandiger Zeilen, und umschliesstnbsp;unmittelbar die Zellschichte, welche das Mark (Fig. 3. h.) dernbsp;Wurzelrinde bildet, und aus grossen, in zwei Reihen gestellten,nbsp;sechsseitigen Zeilen besteht, welche noch Spuren ihres bei dernbsp;Versteinerung durch Maceration zerstörten Inhaltes (s. Taf. L. Fig.nbsp;5. h. g.) enthalten. Die Bastscheide (s. Fig. 3. i.) liegt von dieser Schichte unmittelbar umschlossen, und besteht aus dickwandi-gen, dunkeln Zeilen, welche den Zeilen der Rinde und Bastschichtenbsp;der lebenden Fame (z. B. Cyathea Delgadii Sternb. 1. c. Taf. LXIV.nbsp;Fig. 3. s.) in Gestalt und Lagerung gleichen. Das Gefassbündelnbsp;(Fig. 3. k.) ist central, und bestand in dem hier gezeichnetennbsp;Querschnitte nur aus drei Treppengefassen. Im schiefen Langs-schnitte (Fig. 4.) kann man abermals die einzelnen Schichten dernbsp;Wurzeln, mit Ausnahme der Schichte g. Fig. 3., deutlich wahr-nehmen, und ich habe daher in beiden Figuren, so wie in Fig. 5.nbsp;als dem stark vergrösserten Langsschnitte der Oberhautlage mitnbsp;den Wurzelfasern gleiche Zelllagen mit gleichen Buchstaben be-zeichnet. Bei starker Vergrösserung findet man in den Zeilen sowohl, wie auf den Wurzelfasern, zarte Niederschlage körniger,nbsp;brauner Substanzen, wie ich sie oft an faulenden Pflanzentheilennbsp;beobachtet habe, und welche wohl gleichen Ursprunges sein dürf-ten. Der

innere Bau

der lebenden Baumfarne und Protopteriden lasst sich bei der Harte und der Sprödigkeit des Materiales, in welches die voi-weltlichen Reste umgewandelt, oder in welchen sie conservirt undnbsp;abgedruckt worden sind, nur nach zwei Richtungen oder Schnittennbsp;betrachten, entweder im Querschnitt, oder im Langsschnitt, undnbsp;daher werde ich hier nie den Ursprung der einzelnen, in diesennbsp;beiden Schnittrichtungen sichtbaren Organe nach ihrem Verlaufenbsp;betrachten, ausser wo letzterer zur richtigen Deutung unumganglichnbsp;nothwendig ist. Beide Betrachtungsweisen werde ich bei den lebenden Farnen in der vielleicht bald erscheinenden speciellenPhyto-tomie durchführen, und durch Abbildungen aller nöthigen Organe


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imd Praparate erlautern. Für unsere Zwecke reicheti hier die Abbil-dungen unserer Taf. LI. und die bei SternbergFl. d.Y.II.Taf.LXIY. gegebenen Abbildungen des Durchschnittes der Cyathea Delgadiinbsp;bin. Yorzüglich wichtig ist aber die Yergleichung des von Herrnnbsp;Baron Carl von Hügel aus Yan Diemensland mitgebrachten undnbsp;von mir hier auf Taf. LI. Fig. 1—9. abgebildeten, noch unbestimmtennbsp;Baumfarnes, den ich in folgenden Zeilen der Kürze des Ausdruckesnbsp;willen „Hügels-Farn“ nennen werde. Bei der Yergleichung dernbsp;Protopteris Cottai hitte ich jedoch die im Marke vorkommendennbsp;Gefassbündel (Taf. XLIX. Fig. 6. k.), die Ausfüllungsraume (e.nbsp;f. h.) und die zerstörten dunkeln Massen (h. h.) nicht als Organenbsp;desselben zu betrachten, da die Wurzeln nur bei der Yermoderungnbsp;der unteren Stainmtheile hineindrangen, und die übrigen Massennbsp;demselben Processe ihr Dasein verdanken, wie man heides bei lebenden Baumfarnen noch taglich beobachten kann. Im Querschnittenbsp;von Hügels-Farn beobachtet man folgende Organengruppen vonnbsp;aussen nach innen zu: A. das Rindensystem, B. den Holzkorpernbsp;und C. das Marksystem, und ich will diese drei Systeme mitnbsp;denselben Organengruppen der Protopteris Cottai, und in derselbennbsp;Ordnung vergleichen.

A. Das Rindensystem.

besteht bei Hügels Farnstamme (s. Taf. LI. Fig. i. 3.) aus I. der Oberhaut, 2. der Rindenbastschichte und aus 3. dem Rindenmarke.

1. nbsp;nbsp;nbsp;Die Oberhaut ist hier nur aus der aussersten Zellschichtenbsp;der Bastzellen der Rinde gebildet, und von lelzterer selbst nichtnbsp;zu unterscheiden; diese ausserste Bastzelllage geht auf die Blatt-stiele und Yi’^urzeln, welche beide aus der Rinde entspringen, alsnbsp;Oberhaut ebenfalls unmittelbar über, und ich sah bei allen von mirnbsp;untersuchten jetztlebenden Baumfarnen diese Oberhaut ebenfalls sonbsp;wie hier nur aus der obersten Zelllage der Bastzellen gebildet, undnbsp;bei Protopteris Cottai scheint dieses derselbe Fall zu sein, dennnbsp;ich habe an den Querschnitten derselben, so wie an jenen der Pr.nbsp;microrrhiamp;a keine eigenthümliche Oberhaut am Stamme wahr-genommen.

2. nbsp;nbsp;nbsp;Die Bastschichte der Rinde bildet bei Herrn Hügels Farnstamme (s. Taf. LI. Fig. I. 3. a. a.) eine braune, und bis zweinbsp;Linien dicke feste Lage, welche aus sechsseitigen dickwandigennbsp;porösen Zeilen (Fig. 6. a.) besteht, welche Amylumkörnchen ein-schliessen, und seitlich der Blattpolster findet man in dieser Zellschichte langliche Höhlungen (Fig. 3. C.) mit einem braunen, ausnbsp;sternförmigen Zeilen gebildeten Pulver erfüllt, welches früherenbsp;Forscher für Keimpulver hielten. Diese Rindensubstanz ist nur annbsp;der Narbe des Blattpolsters durchbohrt, und bildet so gleichsamnbsp;ein mit spiraligen Maschen versehenes Netz. Die Aussenflachenbsp;desselben ist mit haarförmigen goldgelben Schuppen (Puleael be-setzt (Fig. 1. 3.b.), und die Wurzeln durchbohren allenthalb dasselbenbsp;(s. Fig. 1. 3. G. c.). An den Stellen, wo die Blattstiele entspringen,nbsp;verlangert sich die Rindensubstanz scheidenartig, und man findetnbsp;ihre Reste dann in Querschnitten am Grunde der Blattnarbe alsnbsp;offene Schlingen (s. Fig. 1. w.), und an der Spitze derselben alsnbsp;einfaches sitzendes Schildchen (Fig. I. x.). Unmittelbar unter dernbsp;Bastschichte der Rinde findet man das

3. Rindenmark (Fig. 1. 3. d. d.j, u^elches durch dieMark-partie vorgestellt wird, welche sich zwischen der Bastschichte dernbsp;Rinde (Fig. 1. 3. a. a.) und dem Bastbündel an der ausseren Seitenbsp;des Holzcylinders (Fig. 1. 3. k. k. q. k.) befindet, und das in breitennbsp;Streifen unmittelbar in die Markscheide (1. c. j. j.) an der ausserennbsp;Seite des Gefassbündels (1. c. 1. 3. s. s.) übergeht. Dieses Rindenmark ist hier, wie bei allen jetzt lebenden Baumfarnen, ebensonbsp;gebaut, wie das Mark der Markscheiden, der Markstreifen und wienbsp;das Centralmark, und besteht aus lockeren braunlichen Zeilen (Taf.nbsp;LI. Fig. 7.), und enthalt hier keine Amylumkörnchen, wiihrend esnbsp;bei allen anderen von mir untersuchten Cyatheacéen und Alsophilennbsp;sehr reich an Starkmehl ist, wie aus einer in Fig. 11. dieser Tafelnbsp;nach dem Marke der Alsophila armata gefertigten Abbildung einigernbsp;Starkmehl haltender Zeilen ersichtlich ist.

Irn Querschnitte der Protopteris Cottai konnte ich an der Rinde weder Oberhaut noch Rindenbast von Rindenmark deutlichnbsp;unterscheiden, sondern die ganze Rindensubstanz (Taf. XLIX. Fig.

6. nbsp;nbsp;nbsp;b. b.), welche sich zwischen der Oberflache und der ausserennbsp;Bastschichte des Holzcylinders (Fig. 6. a. a.) befindet, besteht ausnbsp;einem ganz gleichartigen Zellengewebe, welches dem Markgewebenbsp;der Rinde unserer jetztweltlichen Fame ganz analog, ja fast gleichnbsp;ist, und dessen Zeilen (s. Taf. XLIX. Fig. 10.) in ihrer Mitte ag-glomerirte Amylumkörnchen ebenso enthalten, wie ich sie von Al-sophila armata (Taf. LI. Fig. 11.) abgebildet habe. Dass man beinbsp;Protopteris Cottai an den Wanden dieser Zeilen kleine braunlichenbsp;Körnchen ohne regelmassige Form gehauft findet, darf nicht be-irren, indem ich diese Körnchenbildung schon oben bei den Wur-zelfasern alsProducte der Faulniss bei dem der Petrificirung vor-ausgegangenen Moderungs- oder unvollstandigen Faulungsprocessenbsp;nachgewiesen habe. Bei Protopteris microrrhiza (s. Taf. L. Fig.

7. nbsp;nbsp;nbsp;a. a.) fand ich die Rindenbastschichte deutlich entwickelt undnbsp;dunkler gefarbt, als das zwischen ihr und dem Holzcylinder liegende Rindenmark, welches aus deutlichen sechsseitigen Zeilennbsp;(Fig. 8. d.) besteht, und hier keine Starkmehlfüllung zeigt, gleichnbsp;dem Marke aus Herrn Hügels Baumfarn. Die Zeilen der Bastschichte an Pr. microrrhiza sind aber dünnwandig und gestrecktnbsp;(s. Taf. L. Fig. 9.), fast ahnlich den Zeilen des Rindenbastes dernbsp;Alsophila nigricans.

Mehre Staarsteine und die Stamme der Angiopteriden haben ebenfalls keinen deutlich entwickelten oder harten, eine wirklichenbsp;Rinde bildenden Rindenbast, und das Fehlen des letzteren bei Protopteris Cottai scheint gleichsam auf eine feme Yerwandtschaft dernbsp;Protopteriden mit den Psaronien hinzuweisen. Bei Protopteris Cottai liegen im Rindenmarke die zu den Blattern und zu den Wurzeln laufenden Gefass- und Bastbündel, die ich bei der Betrachtungnbsp;des Holzcylinders genauer Untersuchung würdigen werde.

Aus der Rinde der Baumfarne entspringen die Luftwurzeln, und sie erhalten von dem Rindenbaste und vom Baste der Scheiden-haut des Holzcylinders ihre Rindenscheide; aber sie erhalten solche


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nicht erst bei ihrem Austritte aus der Rinde, sondern da, wo sie von der Aussenseite des Bastbündels entspringen, nach innen undnbsp;oben verlaufen und endlich, die Rinde des Stammes durchbohrend,nbsp;nach aussen treten. Ganz analogen Verlauf haben auch die Ge-fassbündel der Rhachis, welche durch die Blattnarbe treten, undnbsp;da ich in fossilen Arten den gleichen Verlauf und ürsprung fürnbsp;dieses Mal hier nachzuweisen nicht Gelegenheit habe, so werdenbsp;ich dieses in der Pliytotomie der Baumfarne thim; hier nur be-merke ich, dass die Blattnarben sowohl der lebenden, wie auchnbsp;der fossilen Baumfarne keine eigentliche Oberhaut und Rinde be-sitzen, und dass die sie schliessende Schicbte nur vertrocknetesnbsp;und alienirtes Gewebe des Rindenmarkes ist, welches sich theilsnbsp;durch Vertrocknen, und theils durch Reaction des Stammes ver-dichtet und auch verfarbt hat.

B. Der Hohcylinder.

Der Holzcylinder der Baumfarne wird bei allen mir bekann-ten Arten durch vier wesentlich in Bezug Bau und Lagerung ge-schiedene Organe gebildet, und diese sind: Die

4. nbsp;nbsp;nbsp;Bastscheide des Holzcylinders, welche in eine ausserenbsp;gegen das Rindenmark, und in eine innere gegen das Stamm-oder Centralmark abgrenzende Schichte getrennt gedacht werdennbsp;kann, und im Querschnitte betrachtet, wie in Hügel’s Farn-stamme, es auch wirklich ist. Die

5. nbsp;nbsp;nbsp;Markscheide, welche innerhalb der Bastscheide liegend, den Gefassbündel ebenfalls völlig einhüllt, und der

6. nbsp;nbsp;nbsp;Gefassbündel, in der Mitte liegend und von den beiden vorhergehenden Schichten völlig umschlossen. Er besitzt beinbsp;einigen Arten eine eigene Scheide (Vagina propria msorum),nbsp;von welcher aus die

7. nbsp;nbsp;nbsp;Markstrahlen zwischen die Gefasse treten, doch allenbsp;Fame besitzen diese letzteren nicht, wie ich bereits oben nach-gewiesen habe, und ich kann daher dieselben ebenfalls nur alsnbsp;appendiculares Organ betrachten.

Bei den mit innerer Structur aufgefundenen vorweltlichen Farnstammen dieser Reihe sind auch alle diese vier Organe mehrnbsp;Oder minder vollstandig erhalten aufgefunden worden, und ichnbsp;werde dieselben bei Betrachtung dieser Organe vergleichungsweisenbsp;beschreiben, und Alsophila nigra (s. Taf. XLVIII. Fig. 4.) undnbsp;Herrn Hügel’s Baumfarn Gs- Taf. LI. Fig. I. 3. 4. 5.) als le-bende Typen für die Vergleichung der beiden Protopteris - Kvlsanbsp;Cs. Taf. XLIX. L.) gebrauchen.

Die Bastscheide ist sowohl bei den fossilen, wie bei den lebenden Arten nicht stets gleich entwickelt, und oft ist einenbsp;Oder die andere Seite derselben mehr oder weniger entwickelt.nbsp;Bei den Stammen der uns bekannten Arten der Cyathéen undnbsp;Alsophilen fs. Alsophila nigra Taf. XLVIII. Fig. 4.) ist die Bastscheide stets dunkei gefiirbt, und umgibt den Gefassbündel völlig,nbsp;Oder ist nur auf kurze Strecken an den Spitzen der Bündel getrennt, gerade wo die Markstreifen die einzelnen Bündel des Holz-ringes trennen, und beide Seiten des Bastes, namlich die ausserenbsp;und innere Wand der Scheide, haben mit dem sie umschliessen-den Gefassbündel, und unter einander, gleiche Gestalt. Bei Herrnnbsp;Hügel’s Baumfarne jedoch ist der aussere Theil der Bastscheidenbsp;sehr unvollstandig entwickelt und in einzelne Bastbündel aufgelöstnbsp;Cs. Taf. LI. Fig. 1. 3. i. k. k. n. m. q.), welche durch breitenbsp;Streifen der Markscheide (j. j.) vom Gefassbündel (s. s.) undnbsp;unter sich getrennt sind. Diese Bündel sind punktförmig (i- i-),nbsp;strichförmig (q. q.), v-förmig fk. k.), «-förmig (m.) oder w-förmignbsp;(n.), je nachdem sie in den Winkeln oder am Ende der Maschennbsp;des Gefassbündels liegen, und ihre einzelnen Formen entstehen,nbsp;je nachdem der Schnitt naher oder entfernter die Stellen ihrernbsp;gegenseitigen Vereinigung in Maschen getroffen hat; so sind dienbsp;w- und die w-förmigen Bündel (s. Fig. I. n. m.j durch die Vereinigung zweier nebeneinander stehender v-förmiger Bündel undnbsp;durch Vergrösserung des in der Mitte und über oder ausserhalbnbsp;ihnen liegenden, früher punktförmigen, dann strichförmigen Bün-dels (i. 1.) entstanden. An der Spitze der nach aussen laufendennbsp;Maschen des sonst geschlossenen Gefassbündels liegen die strichförmigen Bündel des ausseren Theils der Bastscheide, und diesenbsp;besteht mithin aus drei Reihen und in dreierlei, vom Centrum desnbsp;Stammes entfernt liegenden Kreisen einzelner Bündel. Der erstenbsp;und innerste Kreis wird durch alle in dem Winkel des Gefassbündels liegenden Bündel CFig. 1. 3. k. k. n. m.), der zweitenbsp;durch die, oberhalb den früheren liegenden, punkt- und strichförmigen CFig. 1. 3. i. i. 1. L), und der dritte durch die an dernbsp;Spitze der Maschen des Gefassbündels liegenden strichförmigennbsp;Bündel (q. q.) gebildet. Der innere Bastschichtenkreis (Fig. 1. 3.nbsp;r. r.) ist aber vollstandig geschlossen, und bildet achtzehn strahlignbsp;verlangerte, unvollstandige Maschen. Die Zeilen beider gleichennbsp;den Zeilen des Rindenbastes sowohl in Form, als Inhalt; nur sindnbsp;sie etwas barter und dunkler gefarbt.

Bei den Protopteris - Axïen findet man ebenfalls die Bastscheide des Holzcylinders entwickelt, und bei Protopteris micror-rhim (Taf. L. Fig. 8.) sind die aussere und innere Bastschichte (f f.) verhanden, wahrend an Protopteris Cottai ich nur die innerenbsp;Schichte (Taf. XLIX. Fig. 6. c. c. Fig. 7. c.) vollstandig entwickeltnbsp;fand, und die aussere sich ebenfalls aus schlingen- und maschen-förmigen Bastbündeln (Fig. 6. m. m. m.) gebildet erweist, und dienbsp;ausseren Bündel der Protopteris Cottai (Taf. XLIX. Fig. m. m.)nbsp;gleichen daher den Bastbündeln der ausseren Bastschichte beinbsp;Hügel’s Farnstamme (Taf. LI. Fig. 1. k. 1. m. n. Fig. 3. k. k.)nbsp;völlig, und die inneren Schichten des Bastes beider Fame sindnbsp;sich durch ihr völliges Geschlossensein und durch die Begleitnngnbsp;der Form der Gefassbündel ebenfalls gleich, und der einzige ge-nerelle Unterschied ist der Mangel einer deutlich entwickeltennbsp;Markscheide zwischen dem Gefassbündel (Taf. XLIX. Fig. 7. g.)nbsp;und dem inneren Bastbündel (c.j, obgleich beide doch noch durchnbsp;die eigentliche Scheide der Gefasse (Vagina propria vasorumnbsp;Taf. XLIX. Fig. 7. a*.) getrennt sind, und Protopteris microrrhizanbsp;an beiden Seiten des Gefassbündels keine Spur einer Markscheide zeigt.


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Die Markscheide der lebenden Baumfarne ist gewöhnlich sehr entwickelt, und hat oft den Durchmesser des Gefassbündelsnbsp;selbst. Bei Hügel’s Farnstamme (Taf. LI. Fig. 1. 3. j. j. e. e.)nbsp;sind sovvohl der aussere, wie der innere Theil derselben sehrnbsp;stark entwickelt, und übertrelfen das Gefassbündel an Dicke Yiel-mals. Bei allen Baunifarnen hat die Markscheide dieselbe Structurnbsp;wie das Rindenmark und das Staminmark, und muss, wie ich schonnbsp;oben erwiihnte, auch nur als verschiedene Schichte desselben Ge-webes betrachtet werden. Bei Protopteris Cottai (Taf. XLIX. Fig. 6.)nbsp;ist die aussere Schichte der Markscheide sehr entwickelt, und so-bald sie sich ausserhalb den Bündeln der ausseren Bastschichtenbsp;(Fig. 6. m. m.) befindet, geht sie, gleich der Markscheide beinbsp;Hügel’s Baumfarn, in das Rindenmark (b. b.) über. Die Verbin-dung der inneren Schichte der 31arkscheide geschieht bei dennbsp;Farnen mif getrennten Holzbündeln (Alsophila, Cyathea u. a. m.)nbsp;an dén Enden der Holzbündel, und aussere und innere Schichtenbsp;bilden daselbst nur eine einzige; bei Hügel’s Baumfarn abernbsp;tritt sie nur da, wo die für die Blattstiele bestimmten Gefassbündelnbsp;sich von dem sonst völlig geschlossenen Holzkreise ablösen, alsnbsp;kleine schmale Streifchen (Taf, LI. Fig. 1. t. t.) in das Rinden-inark als Markstreifen über.

In der Mitte des Holzkörpers oder Holzringes aller von mir untersuchten Baumfarne liegen

die Gefasse, und sind bei den Baumfarnen mit getrennten Holzbündeln (z. B. den Cyatheacéen, bei Alsophila nigra. Tafelnbsp;XL VUL Fig. 4. f.) gewöhnlich mit ihren beiden Enden nach aussennbsp;gekrümmt, und hei Didymochlaena w-formig. Bei Hügel’s Baumfarn bildet der Gefassbündel (Taf. LI. Fig. 1. 3. s. s.) einen völlignbsp;geschlossenen Ring, welcher nur ausserst selten durch einigenbsp;Markstreifen durchbrochen wird, und gleich der inneren Bastschichte ebenfalls achtzehn nach aussen tretende Maschen bildet,nbsp;deren jede einer Blattnarbe in der Spirale am ausseren Stamm-umfange entspricht.

Bei den vorweltlichen Farnstammen habe ich bisher nur eine Gattung mit Spuren innerer Structur entdeckt, welche gleich dennbsp;Cyatheacéen und Alsophilen einen aus mehren Holzbündeln be-stehenden Holzcylinder besitzt. Ich nannte diese Gattung Zippeanbsp;(s. Taf. XXVL). Sie besitzt vier Holzbündel, deren Enden aber nachnbsp;innen gekehrt und gleichsam halb eingerollt sind, wahrend, wienbsp;ich oben bemerkte, alle Holzbündel der lebenden Baumfarne beinbsp;normaler Bildung nach aussen gerollt sind. Ihre grossen Bündelnbsp;(Taf. XXVI. Fig. 3. c. Fig. 3. 5. b. b.) stehen sich gegenüber,nbsp;und an den beiden Seitenfliichen des Stammes, wo derselbe keinenbsp;Blatter treibt. Die kleinen Bündel (Fig. 2. d. Fig. 3. 5. c. c.) abernbsp;stehen zwischen, und eigentlich ausserhalb der, durch die grossennbsp;Bündel gebildeten Lücken, entspringen von den grossen Bündelnnbsp;und laufen zu den Blattnarben, und stehen daher ebenso wie dienbsp;letzteren sich gegenüber und distich.

Bei Protopteris aber bildet der Gefassbündel ebenso wie bei Hügel’s Baumfarn einen einzigen geschlossenen Bündel (Taf.nbsp;XLIX. Fig. 4. 5. 6. g. g.), welcher nur bei dem Austritte in die

Blattnarbe für den Markcylinder der Blattrhachis geöffnet w^ar, und hier in dem abgebildeten Exemplare durch Faulniss theilweisenbsp;zerstört ist, und bei Protopteris microrrhiza (Taf. L. Fig. 7. 8.nbsp;b. b.) gut erhalten ist.

Bei vielen lebenden, und bei den zwei von mir in Bezug ihrer inneren Structur genauer gekannten Farnen der Vorwelt istnbsp;dieses Gefassbündel mit einer zarthautigen, dünnen, gefarbten,nbsp;kleinzelligen, ihm eigenthümlichen Scheidenhaut umgeben, welchenbsp;ich die Scheidenhaut der Gefasse QVagina propria vaso-rum) genannt habe, und durch dieselbe von beiden Schichten dernbsp;Markscheide, oder wenn diese fehlen, von der Bastscheide geschieden.

Bei Hügel’s Baumfarn (s. Taf. LI. Fig. 3. A. A. Fig. 4.

A. nbsp;nbsp;nbsp;A.) ist sie aus vier bis fünf Reihen sehr zarter Zeilen gebaut,nbsp;welche Harz enthalten, und deren ausserste Reihe grösser ist undnbsp;kein Harz noch andere Substanzen umschliesst (Fig. 4. E. E.),nbsp;und von welcher aus gleichsam die Jlarkstrahlen (Fig. 3. 4. 5.

B. nbsp;nbsp;nbsp;B.) als verzweigte Zellreihen zwischen die Gefasse eindringen.nbsp;Protopteris microrrhha (Taf. L. Fig. 8.) besass keine Markstrahlen,nbsp;aber doch eine aus dunkler gefarbten Zeilen bestehende Scheidenhaut der Gefasse (s. Fig. 8. e. e.); bei Protopteris Cottai abernbsp;ist diese Scheidenhaut der Gefasse (Taf. XLIX. Fig. 7. a. a() treff-lich erhalten. Sie besteht aus kleinen, rundlichen, gestrecktennbsp;Zeilen, und ihre aussere Schichte (Fig. 7. a.) ist starker entwickelt als die innere (Fig. 7. ah), zwischen den Gefassen (g.)nbsp;und dem Baste (c.) liegende. Auch sie berühren die grossen Zeilennbsp;der Markstrahlen (Fig. 7. 8. y. y.), welche bei Protopteris in glei-cher Verzweigung und Form die Gefasse durchweben, wie ich esnbsp;auf Taf. LI. Fig. 4. B. B. abgebildet habe, und wenn man dienbsp;beiden comparativen Figuren der Taf. LI. Fig. 4. mit Taf. XLIX.nbsp;Fig. 7. vergleicht, so wird man wohl kaum mehr versucht sein,nbsp;die Protopteriden für Arten der Gattungen Lepidodendron odernbsp;Sigillaria zu halten.

Die Gefasse aller mir bekannten Baumfarne der Jetztwelt sind Treppengefasse, und alle bei den bekannten Baumfarnen dernbsp;Vorwelt im Holzkörper aufgefundenen Gefasse sind es ebenfalls,nbsp;und in beiden sind sie so gleichartig gelagert und gebaut, wienbsp;ein Bliek auf Taf. XLIX. Fig. 7. 8. 9. und auf Taf. LI. Fig. 4. 5.nbsp;geworfen, lehren wird. Bei Hügel’s Farnstamme sind einzelnenbsp;Gefassgruppen um eine centrale Markstrahlen-Zelle (s. Taf. LI.nbsp;Fig. 4. D.) sternförmig gelagert, wodurch der Holzkörper ein ganznbsp;eigenthümliches Aussehen erhalt. Bei demselben Farnstamme ha-ben die zu den Blattnarben laufenden Gefassbündel eine ganznbsp;eigenthümliche Gestalt, und ich will dieselben im Querschnittenbsp;des Farnstammes hier beschreiben, damit jede Irrung durch dieselben vermieden werde. Sie erhalten durch die sehr verlangertennbsp;3Iaschen (Fig. I. o.) des Holzringes je zwei seitliche Gefassbündelnbsp;(Fig. 1. 3. y. y.) mit zwei ihnen parallelen Baststreifen (h. h.),nbsp;welche innen liegen, und von der inneren Bastscheide (r. r.)nbsp;stammen. Quer von ihrer aussern Oeffnung liegt der aussere, dazunbsp;gehorende Baststreifen (g. g.), vor welchera abermals vier bis


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sechs kleine, flache Gefassbündel u.) liegen; zu beiden Seiten jeder Blattnarbe aber liegen zwei grössere, vom Baste ringförmignbsp;umschlossene Bundel (z. z.) nahe derRinde, über deren ürsprungnbsp;und Yerlauf ich an einem andern Orte sprechen werde. An dernbsp;hintern Oeffnung der beiden grossen, seitlichen Gefassbündel liegtnbsp;gewöhnlich ein kleines, punktfömiges Bundel (i. i.) der ausserennbsp;Bastscheide, von welchem schon oben gesprochen wurde. Da ichnbsp;gleiche, für die Blattnarben bestimmte Bündel bei den mir zu Gebote stekenden Resten der Protopteris Cottai nicht aufgefundennbsp;hahe, so ist auch jede Vergleichung derselben unmöglich.

Ich habe nun noch das

Marksystem der Baumfarne zu vergleichen, und dieses ist in allen seinen wesentlichsten Theilen in den Stammen beidernbsp;Vegetationsepochen sehr entwickelt. Bei den lebenden und dennbsp;fossilen Baumfarnen dieser Stammform bildet und erfüllt es stetsnbsp;den ganzen, vom Holzcylinder umschlossenen, inneren Raum, undnbsp;bei den Cyatheacéen und AlsopMlen geht es als starke , breitenbsp;Streifen, welche ich

Markstreifen nannte (s. Taf. XLVIII. Fig. 4. e.), in das Rindenmark über. Bei dem völlig geschlossenen Holzcylinder annbsp;Hügel’s Baumfarn steht es nur bei der Trennung der für dienbsp;Blatter bestimmten Holzbündel durch sehr schmale Markstreifennbsp;mit dem Rindenmarke in Verbindung, und bildet dann noch vomnbsp;Baste völlig umschlossene, für die Mitte der Rhachis bestimmtenbsp;Markcylinder (Taf. LI. Fig. 1. o.).

Das Centralmark der Baumfarne besteht aus einem lockern, grosszelligen Gewebe, dessen einzelne Zeilen bei einigen Arten,nbsp;z- B. bei Alsophila armata (Taf. LI. Fig. 11.), Starkmehl enthal-ten, wahrend andere Arten, z. B. Hügel’s Farnstamm (Taf. LI.nbsp;Fig. 7j, kein Starkmehl enthalten, und bloss aus saftführendennbsp;Zeilen besteken. Bei den fossilen Arten enthalt das Zellgewebenbsp;des Stammmarkes der Protopteris microrrhim ebenfalls kein Starkmehl (s. Taf. L. Fig. 8. c.), wahrend die gut erhaltenen Partiennbsp;des Stammmarkes der Protopteris Cottai Cs. Taf. XLIX. Fig. 10.)nbsp;noch deutliche Conglomerate von Starkmehl in ihren Zeilen zuigen; bei andern Partien aber fand ich es zerstört, oder ich fandnbsp;grosse, kugliche Körper im Langsschnitte des Markes in den ein-zelnen Zeilen (s. Taf. L. Fig. 3. m.), welche ich für Oeltropfen halte.

Bei vielen jetztlebenden Farnstammen sind imMarke und in den breiten Markstreifen viele Holzbündel zerstreut, und sie sindnbsp;^on gleichem Baue, wie die im Rindenmarke vorkommenden, nurnbsp;Hügel’s Baumfarn besitzt keine solche Bündel im Marke. Wennnbsp;bei den lebenden Baumfarnen der untere Stammtheil fault, wahrend der obere noch fortwachst, so treten zu diesen im Markenbsp;befindlichen Holzbündeln noch Wurzeln des oberen Stammtheilesnbsp;hinzu und durchwachsen das modernde Mark. Ganz denselbennbsp;Vorgang sieht man an Protopteris Cottai (Taf. XLIX. Fig. 4. 5.

k.), und wahrscheinlich erfolgte er auf gleiche Weise. üibrigens fand ich bei Protopteris Cottai keine dem Marke angehörige Holzbündel, und auch darin gleicht dieses denkwürdige Farnfragmentnbsp;abermals Hügel’s Baumfarne, welcher auch keine Holzbündel im

Marke besitzt. Bei Protopteris microrrhim Cs- Taf. L. Fig. 7. 8.) fand ich sowohl im Rinden-, wie im Centralmarke viele solchenbsp;Holzbündel ganz analog denselben Bündeln im Marke der Alsophila nigra (Taf. XLVIII. Fig. 4.) u. v. a.

Harzkrypten (s. Taf. LI. Fig. 4. F.) besitzen die Markgewebe fast aller lebenden Baumfarne, aber bei den fossilen Arten habenbsp;ich sie noch nicht mit Bestimmtheit auffinden oder nachweisennbsp;können.

Bei allen von mir bezeichneten Bildungen des Holzcylinders dieser Stammform sieht man die denselben constituirenden Holzbündel einen einzigen, mehr oder minder vollkommenen Kreisnbsp;bilden, und diese constante Bildung eines einzigennbsp;K r e i s e s charakterisirt und unterscheidet diese Form vollkommennbsp;von derjenigen Stammform, welche ich einstweilen die knolligenbsp;nennen werde, und die ich an den Angiopteriden, Danaeen undnbsp;Marrattiacéen und in der Vorwelt an den Psaronien beschreibennbsp;werde. Ich habe noch keinen Baumfarn der jetzweltlichen Vegetation gesehen, an dem man zwei wirkliche und parallele Holz-kreise nachweisen kann, aber am knolligen Stamme wird man beinbsp;genauerer Betrachtung eine grosse Zahl von Holzkreisen finden,nbsp;welche denen der Angiopteriden und Marattiacéen sowohl in Bezugnbsp;der Stellung, als auch im histologischen Baue gleich sind. Ich werdenbsp;hier den

3. knolleiiförinigen Farnstamm

ebenso wie den baumförmigen betrachten, und als Typen dessel-ben die Stamme der lebenden Angiopteriden, Marattiacéen, Danaeen vend Aneimiacéen untersuchen, um Anhaltspunkte für die Stamme der Psaronien zu erhalten.

Die lebenden Farnstamme dieser Form sind von aussen mit grossen, spiralig gestellten Schuppen bedecht. Die Stamme dernbsp;Marattiacéen gleichen in vielen Beziehungen den Stammen jungernbsp;Cycadéen, nur sind ihre Schuppen saftreicher, abstehender undnbsp;nicht so steif anliegend, sondern am Rande wellig oder gefaltet,nbsp;und diese Schuppen sind, wie man bei den Danaeacéen sehr deut-lich ersieht, nur Afterblattchen, in deren Achseln sich die Blatt-stiele entwickeln (s. Taf. LI. Fig. 15.16. 18.). Ganz junge Stamm-chen der Marattiacéen sind verkehrt kegelförmig, rundlich-dreieckig,nbsp;und sie entwickeln an ihrem Gipfel anfanglich drei sich abwech-selnd umfassende Schuppen, und aller neue Wachsthum der Schuppen sowohl, als auch der Wedel erfolgt acrogen und centrisch.nbsp;Die Basis des Stiimmehens ist aber schuppenlos und glatt.

Die Stamme der Angiopteriden sind gross und von mehren Zollen Dicke. Sie sind ausserlich theilweise mit grossen, fastnbsp;knolligen Schuppen (Taf. XLV. Fig. 4. a. c.) bedecht, welche durchnbsp;das Abwerfen der Blatter éntstehen, und oben eine flache, etwasnbsp;vertiefte, rundliche, oft IVa Zoll breite Blattnarbe tragen, aufnbsp;welcher viele rundliche und unregelmassig gestellte Gefassbündel-narben sich befinden. Zwischen diesen schuppenförmigen Restennbsp;der Blattstiele ontspringen viele federspuhlstarke, herabhangende,nbsp;runde Adventiv - Wurzeln, gleich den Luftwurzeln der vorigen


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Stammform; aber auch grosse, kuchenförmige Stamme kommen bei den Angiopieriden vor.

Der Stamm der Danaea ist ganz analog gebaut; er besitzt ganz ahnliche Schuppen und Blattnarben, welche sich in der Tiefenbsp;nahe der Stammoberflache oft abschnüren, und gleiche Wurzeln.

Der unterirdische Stamm der Aneimien ist kurz, und gleicht dem Stammchen von Allosorus crispus oder Asplenitim septen-trionale völlig. Seine Oberflache ist oft mit fast haarförmigen Spreu-blattchen besetzt, oder nackt und mit zarten Wiirzelhaaren be-deckt. lm Querschnitte betrachtet ist das Rindenmark so wie dasnbsp;Stammmark fest, mit Amylum erfüllt, ohne Lücken, und in dernbsp;Mitte findet man hei Aneimodictyon Phyllitidis (Taf. LVIII. Fig. 11.)nbsp;einen wirklichen Holzcylinder, aus drei bis vier mondförmig ge-bogenen Gefassbündeln bestehend, die sich oft zu zwei verbinden.nbsp;An der ausseren Seite des Holzcylinders stehen die zu den Balt-tern laufenden Gefassbündel zerstreut, und zwischen ihnen dienbsp;Wurzelbündel. Bei Aneimia hirta (Taf. XLV. Fig. 9.) sind dernbsp;Holzcylinder, die zu den Blattern und zu den Wurzeln laufendennbsp;Gefassbündel ganz so wie bei Aneimodictyon Phyllitidis (s. Taf.nbsp;LVIII. Fig. 11.) gelagert, und dieser, den stammförmigen Baum-farnen analoge Holzcylinder zeigt schon hinreichend, dass dienbsp;Aneimien und Angiopieriden gar keine verwandten Glieder be-sitzen. Auch habe ich in den Wurzeln der Schmeacéen keinennbsp;sternförmigen, sondern einen ovalen oder halbmondförmigen Gefassbündel gefunden, ungefahr jenem der Rhachis der Blattstielenbsp;gleich.

Herr Adolphe Brongniart und der sel. Meyen haben uns zuerst mit der inneren Structur der Angiopieriden, Danaeennbsp;undJRamtteacéewbekannt gemacht, undnamentlichHr. Brongniartnbsp;hat treffliche Querschnitte der Angiopieris evecia und zweiernbsp;Dawaea-Stammchen gegeben, wmlche ich behufs der hier zu ma-chenden Vergleichungen nebst dem von Meyen gegebenen neuennbsp;Angiopieris - Stamm zu copiren so frei bin, und demselben dienbsp;mikroskopische Analyse eines jungen Stammchens einer Danaeanbsp;Sellowiana Presl und einer Maraiiia beifüge, deren ersteres ichnbsp;der Güte des Herrn Prof. C. Presl verdanke.

Wenn man die Stamme der Angiopieris-Arten (Taf. XLV. Fig. 4. 6.), der Danaeen (Taf. LI.Fig. 15.—33. Brong. Obs. surnbsp;la struct int. du Sigillaria elegans etc. Taf. XXXIII. Fig. 2. 3.)nbsp;oder einer Maraiiia (Taf. LI. Fig. 12.) in Querschnitten betrachtet, so fallt auch dem minder aufmerksamen Beobachter die eigen-thümliche Lage der Holzbttndel auf. Man kann bald mehre, odernbsp;wirklich viele Holzkreise erkennen, w elchen die einzelnen Bündelnbsp;angehören (Taf. LI. Fig. 17. 19. 30. e. f.), und man erinnert sichnbsp;augenblicklich der Stellung derselben Organe bei den Psaronius-Arten. Diese Aehnlichkeit beider wird um so grosser, wenn mannbsp;die Wurzeldurchnitte der Angiopieriden (Taf. XLV. Fig. 5. 7. 9.)nbsp;mit den Wui’zeldurchschnitten der Staarsteine vergleicht, und beidenbsp;fast gleich gebaut findet.

Der Stamm der Angiopieriden, Danaeén und Marattiacéen besitzt eine zarte Haut (Taf. LI. Fig. 20. a. 33.) als iiusserste

Decke seiner Rindensubstanz (Taf. LI. Fig. 20. a. c. Fig. 23.), und bei den Marattiacéen überdeckt sie sowohl den Stamm, alsnbsp;auch die mit demselben continuirlichen Schuppen. Sie besteht annbsp;jungen Stammen (s. Taf. LI. Fig. 13. a.), aus zwei bis drei Schichten brauner, etwas dickwandiger Zeilen, welche unmittelbar demnbsp;Rindenmarke (b.) aufliegen. Das Rindenmark (b.) besteht ausnbsp;grossen, sechsseitigen Zeilen, welche langliche Amylumkörnchennbsp;enthalten, und in einzelnen Zeilen findet man ein braunrothes Harz-klümpchen (c.) abgelagert, und sieht zwischen dem Zellgewebe hinnbsp;und wieder einzelne runde, grosse Gummigefasse (d.) liegen. Dasnbsp;Rindenmark, und das durch den ganzen Stamm zerstreute Mark,nbsp;sind eine und dieselbe gleichgebaute Substanz, und ihr sind gleich-sam die einzelnen Holzbündel eingesenkt.

Die Holzbündel (Fig. 12. g.) stehen in mehren unregel-niassigen Kreisen, sind langlich, und besitzen eine zarte braune Bastscheidenhaut (Fig. 13. e. e.), welche die eigenthümliche Scheidenbsp;(Fig. 13. f. f,) umschliesst, und aus einer einfachen Zellschichtenbsp;besteht. Die eigenthümliche Scheide (Fig. 13. f. f.) ist aus zartennbsp;Zeilen gebildet, farblos und den Gefassen (g.) unmittelbar anliegend.nbsp;Die Gefasse (Fig. 13. g. g. Fig. 14.), sind gewöhnlich sechsseitignbsp;und Treppengefasse, und ich fand keine Markstrahlen zwischennbsp;denselben.

Ebenso einfach wie der Stamm der Marattien sind die Stamme der Danaea nodosa Sm. (Taf. LI. Fig. 16. 17.) (s. Brongn. Obs.nbsp;1. c. Taf. XXXIII. (9.) Fig. 3. 3.), der Danaea alata (Fig. 15.),nbsp;Danaea Sellowiana (Tab. nostr. LI. Fig. 18—33.), und der Stammnbsp;der Angiopieris evecia (Taf. XLV. Fig. 4.) und einer neuen Artnbsp;derselben Gattung (Taf. XLV. Fig. 6.), welche Meyen aus Luzonnbsp;mitgebracht hat, gebaut. Auch hier sehen wir die Holzbündel fastnbsp;regellos durch das ganze Stammmark (Fig. 4. d. Fig. 6.) zerstreut,nbsp;und ihr anatomischer Bau gleicht dem der Marattien. Betrachtennbsp;wir nun den Stamra der Angiopieriden in Bezug seiner Wurzel-bildung, so findet man, dass derselbe zahlreiche dicke, herablaufendenbsp;Luftwurzeln (s. Meyen, Neueste Fortsch. der Anat. und Physiol,nbsp;der Gewachse. Harlem 1836. Taf. XI. B. 3. und unsere Taf. XLV.nbsp;Fig. 4. 6.) besitzt, welche im Ouerschnitte ein sternförmigesnbsp;Gefassbündel (s. Taf. XLV. Fig. 5. 7. 8.) zeigen. Dieses Gefassbündel besteht aus Treppengefassen, und besizt bei der einen Artnbsp;acht, bei der andern neunzehn Strahlen (Fig. 8. g. g.), und errinertnbsp;Jedermann an das ganz analog gebaute Gefassbündel der Wurzelnnbsp;einiger Psaronius-Avlen, wie ich weiter unten vergleichend nach-weisen werde.

Die Angiopieriden unterscheiden sich von den Baumfarn-stammen hinreichend durch die scheinbar unregelraassige Lagerung der Holzbündel, das Fehlen des eigentlichen Rindenbastes, undnbsp;durch den Bau ihrer Wurzeln, und nahem sich dadurch unbedingtnbsp;den Staarsteinen, unter denen ich jedoch einzelne Arten nach-weisen werde, deren Holzbündel weit regelmassiger gelagert sind.

Betrachtet man nun die Gruppe der Marattiacéen in Bezug ihres Stammbaues, und vergleicht dieselben mit den Baumfarnen,nbsp;so wird man die Marattiacéen durch die Eigenthümlichkeit ihres


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Stammbaues ebenso als eigene Familie anerkennen, wie man sie in Beziehung ihres Fruchtbaues anerkannt bat. Die Psaroniennbsp;schliessen sich dann nnmittelbar an die Maraftiacéen, und ichnbsp;wage aus denselben keine eigenthümliclie Familie zu bilden, wienbsp;es bereits andere Naturforscher gethan haben, da bis heute nochnbsp;von keinem Psaronius die Fruchtbildung bekannt ist, oder er-wiesen, dass diese oder jene Früchte wirklich einem Psaroniusnbsp;angehören.

Wenn man die fossilen Pflanzenreste, welche theils früher Psaronius genannt worden sind, theils durch neuere Untersuchungennbsp;unbestritten zu denselben geboren, und deren merkwürdigerenbsp;deutsche Arten ich hier abzubilden Gelegenheit babe, so wird mannbsp;alsbald die grossen Analogien ihres Baues untereinander und zunbsp;den Maraftiacéen erkennen, sobald man nicht blosse Wurzelcon-glomerate, sondern auch die zu demselben gehörenden Stiimmenbsp;betrachtet. Von der ausseren Form der Staarsteine hatte man jedoch,nbsp;tiotz den Bemühungen neuerer Forscher, keine Begriffe, man kanntenbsp;wir Durchschnitte und selbst diese ziemlich unvollstandig, indemnbsp;man sehr haufig Wurzelconglobate, ohne den Stamm, dem sienbsp;entsprungen, fmdet. Hierdurch wurden sie auch bald zu Monolwtylen,nbsp;bald zu Lycopodiacéen, oder zu Baumfarnen gemacht. Zu den Baum-farnen wurden auch die Caulopteris-hrXen gezogen, und Herr Hauptmann Yon Gutbier war so glücklich, eine neue Caulopteris, welchenbsp;er Caulopteris Freieslebeni nannte, mit deutlich erhaltenen Holz-bündeln im Innern des Stammes*) aufzufinden.

Ich hatte schon im Jahre 1836 im Kohlensandsteine von Hadnitz Caulopteriden mit innerer mikroskopischer Structur ent—nbsp;deckt, und bald darauf fand ich an demselben Orte einen deutlichennbsp;Staarstein im Kohlensandsteine (s. Taf. XXXI.), durch welchen dienbsp;früher gefundenen Caulopteris-hxlen erklart wurden. Herr Hauptmann von Gutbier hatte die Güte, die Caulopteris Freieslebeninbsp;mir zur Untersuchung vorzuleihen, aber leider fand ich keinenbsp;mikroskopische Structur an derselben, und konnte nur constatiren,nbsp;dass sie ebenfalls wie die von mir gefundenen Caulopteriden,nbsp;wahre Psaronü seien. An Psaronius (Caulopteris) carbonifer undnbsp;pulcher fand ich auch noch die Wurzeln, welche die Oberflachenbsp;des Stammes bedecken, und an Psaronius arenaceus (Taf. XXVIII.nbsp;Fig. 5.), und an der Caulopteris Freieslebeni waren die Insertions-üarben der Blatter noch deutlich sichtbar. Aus diesen Beobachtungennbsp;giüg gleichzeitig der Schluss hervor, dass die Gattung Caulopterisnbsp;der alteren Gattung Psaronius unterordnet werden müsse, und dassnbsp;Caulopteris primaeva (Lindl. et Hutton. Taf. 42.) und Caulopterisnbsp;Phillipsii (1. c. Taf. 140.) wahrscheinlich Psaronü, oder eigentlichnbsp;Bindenabdrücke derselben, aber bis heute noch als solche nichtnbsp;erwiesen sind, und dass Sigillaria peltigera, macrodiscus und Cistiinbsp;CBrongn. Hist. 11. Taf. 138. 139. 140. Fig. 2,) ebenfalls wohlnbsp;nur Bindenabdrücke von Farnstammen sein dürften. Aus demVer-gleiche der Querschnitte des Psaronius carbonifer (Taf. XXVIII.

) Uiber einen fossilen Farnstamm, Caulopteris Freieshhetii, aus dem Zwik-kauer Schwarzkohlengebirge. Zwickau 1842. 8. Taf. 11. III . u. s. w.

Fig.1—3.) mit Scitaminites musaeformis Sternb.(s. Taf.XLV. Fig. 3.) ging hervor, dass leztere ebenfalls ein Psaronius sei, und dahernbsp;fand ich mich auch veranlasst, eine getreue Abbildung hier zu geben.

Wenn man nun, nach allen diesen einzelnen Beobachtungen, den aussern Habitus der Staarsteine betrachtet, so sieht man als-bald, dass dieselben lange, walzige oder rundliche Stamme waren,nbsp;an welchen ich keine Schoppen beobachten konnte, und dass ihrenbsp;Blatter spiralig standen, und Blattnarben hinterliessen, welche höchstnbsp;wahrscheinlich viele Gefassbündel besassen, sicherlich aber keinenbsp;hufeisenförmigen, wie sie Protopteris besitzt. Die Aussenflache dernbsp;Stamme war nebst den Blattnarben noch haufiger mit einem dichtennbsp;Flechtwerke von Wurzelfasern bedecht, deren Structur bei dennbsp;Psaronien aus dem Rothen Todtenliegenden langst bekannt war,nbsp;die ich aber hier auch bei den im Kohlensandsteine vorkommendennbsp;Arten nachweisen werde.

Die Blattnarben iihnelten den Blattnarben der Gattung Zippea (Taf. XXVI. Fig. 2.), welche mit der Gattung Diplotegiumnbsp;(Taf. LIX. Fig. 3 — 7.) gleichsam den Uibergang zwischen dennbsp;Staarsteinen und Protopteriden vermittelt, und hier ist die ausserenbsp;oder Rindenblattnarbe mit ihren zahlreichen Gefassbündeln von dernbsp;decorticaten höchst verschiedenartig gebaut, denn letzter besitztnbsp;wirklich fast hufeisenförmige bandförmige Gefassbündel von un-gefahr der folgenden Form: (23) deren Endstücke nach innen ein-gerollt sind. Im Kohlensandsteine, und überhaupt in allen körnigennbsp;Versteinerungsmitteln, sind die Wurzeln und die innere Structurnbsp;sehr selten erhalten, öfters jedoch die Rindenabdrücke, welche ichnbsp;jedoch stets sehr degenerirt sah. Bei den verkieselten Arten abernbsp;ist die Structur und die Wurzelumhüllung des Stammes stets sehrnbsp;gut erhalten, und nur wenige weiche Theile sind, durch der Ver-steinerung vorhergegangene oder gleichzeitige Maceration, zerstörtnbsp;oder aufgelöst. Aber hier ist es bisher noch nicht möglich ge-wesen, Stamme ohne Wurzelumhüllung aufzufinden, und die Blattnarben oder die Aussenseite des Stammes zu beobachten. Diesenbsp;Beobachtung muss noch glücklicheren, oder in der Nahe solchernbsp;verkieselte Psaronü führenden Formationen wohnenden Beobachternnbsp;überlassen bleiben, und ich begnüge mich hier von dem im Kohlensandsteine aufgefundenen wahren Psaronius - krïen auf die verkieselten zurückzuschliessen.

Warum ich die Gattung Zippea zu den Protopteriden zahle, wurde schon früher erörtert, und welche Gründe mich bewogennbsp;haben, Diplotegium zu den Psaroniéen zu stellen, wird bei Be-schreibung des Holzkörpers desselben klar werden.

Die Blattnarben der Psaroniéen stehen, wie schon erwahnt wurde, in Spirallinien um den Stamm. Bei Psaronius arenaceusnbsp;(Taf. XXVIII. Fig. 5.) fand ich dieselben in vier Reihen stehend,nbsp;bei Psaronius carbonifer (Taf. XXVIII. Fig. 1nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;3.), Psaronius

musaeformis (Taf. XLV. Fig. 3.) und Psaronius speciosus (Taf. XLIV. Fio-. 1.) scheinen sie distich oder quaternar gestanden zunbsp;haben. Bei Psaronius infarctus Unger (Taf. XXXIV. Fig. !•) kaïi”nbsp;man im Querschnitte deutlich acht Paar Vorsprünge (g. g-'gt;nbsp;i. i.; k. k.; 1. h; m- ni.; n. n.; o. o.) der Rindensubstanz unter-


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scheiden, welche zu ebenso viel d. i. acht Blattnarben laufen. Caulopteris Phillipsii CLindl. 1. c. Taf. 140.) und Caulopteris pri-maeva (1. c. Taf. 43.) zeigen ebenfalls zahlreiche, genaherte undnbsp;im Quincunx gestellte Blattnarben.

Die grösste Zahl der Blattnarben besitzt jedoch die Gattung Diplotegium. Eine Reihe Zahlungen gaben ^764nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;^^84 i- Va-

Sie besitzt auch die denFarnen fremdartigste Blattnarbe unddreier-lei, deutlich zu sondernde und trennbare Rindenschichten. Bei der Beschreibung dieser sonderbaren und dubiosen Gattung werde ichnbsp;auf die Einzelheiten zurückkommen.

Von den neuen Organenschichten, welche ich am Stamme der baumartigen Fame nachgewiesen habe, lassen sich nur wenigenbsp;bei den Marattiacéen sowohl, als auch bei den Psaroniéen, als

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wirklich zu sondernde annehmen. An den Psaroniéen kann bei den uns bekannten Zustanden ihrer Erhaltung von einer Oberhaut kaumnbsp;die Rede sein, und ebenso ist nur bei wenigen mir bekanntennbsp;Arten die aussere Markschichte der Rinde erkennbar erhalten.nbsp;Deutlich erhalten sah ich diese Markschichte an Psaronius inter-textus (Taf. XXXIII. Fig. 3- e. e. Fig. 4.), ihr Zellgewebe bestehtnbsp;aus sechsseitigen Zeilen, Avelche oft grössere Lückenzellen um-schliessen. Bei Psaronius cyatheaeformis sind nur Spuren erhalten;nbsp;jedoch bei Psaronius radiatus (Taf. XXXVII. Fig. 3. a. Fig. 6. f. f.)nbsp;ist es sehr vollkoinmen erhalten, und sein Uibergang in die Paren-chymscheide der Wurzeln vollkommen deutlich sichtbar. Ebensonbsp;ausgezeichnet ist es an Psaronius elegans (Taf. XLIII. Fig. 6.) undnbsp;bei Psaronius speciosus (Taf. XLIV. Fig. 3. a.)

Die Rindenschichte der Psarorams-Artenbesteht aus einer starken, derben, aus dickwandigen Zeilen gebauten Bastschichte,nbsp;die oft sehr gut erhalten ist. Bei Psaronius radnioensis ist sienbsp;bald sehr gut erhalten (Taf. XXXI. Fig. 4. c.) und ihre Zeilen sindnbsp;Iheilweive noch sechseckig, und ihre Wande deutlich , oder sie sindnbsp;minder gut erhalten und comprlmirt (1. c. Fig. 3. c. c. Fig. 4. 1. 1.).nbsp;Bei Psaronius helmintholithus (Taf. XXXII. Fig. 3. a.) ist die Rindenschichte fast eine Linie dick, und da ihre Zeilen von gleicher Formnbsp;und Grosse, wie die der ausseren Markschichte der Rinde sind,nbsp;so scheinen sie in der Vergrösserung unmittelbar in sie über-zugehen. Bei Psaronius intertextus fand ich nur die Rinde ausgezeichnet entwickelt und erhalten, und sie besteht aus einernbsp;liniendicken dunkelgefarbten Schichte (Taf. XXXIII. Fig, 1. b. b.nbsp;3. 5.), aus dickwandigen sechsseitigen Zeilen, welche durch Faulnissnbsp;sich abgelöst und zugerundet haben (Fig. 5.). Bei Psaronius in-farctus (Taf. XXXIV. Fig. 4. i.) besteht die Rinde ebenfalls ausnbsp;dickwandigen, aber comprimirten Zeilen. Ausgezeichnet erhaltennbsp;fand ich sie ferner bei Psaronius cyatheaeformis, radiatus, me~nbsp;dullosus und elegans, und bei Psaronius cyatheaeformis ersieht mannbsp;deutlich, dass sie unmittelbar in die Bastscheide der Wurzeln sichnbsp;fortsezt, und dass die Bastschichte der Rinde und die Bastscheidenbsp;der Wurzeln ein und dasselbe Organ sind, und die Form des üiber-ganges dieser Schichten ist ebenso, wie ich ihn oben bei dennbsp;baumartigen Farnen beschrieben habe. Ich vermuthe ferner, dassnbsp;diese pachytichen Zeilen auch wirklich geschichtete Wande be-sitzen, nur wurde mir bei den Mangel luchtiger Steinschleifer, undnbsp;in meiner etwas armlichen Lage, die Untersuchung und Constatirungnbsp;dieser Vermuthung unmöglich.

Die Rinde der Psaronii besteht daher aus zwei Schichten:

I. aus dem Rindenparenchyme und

3. aus der Bastschichte der Rinde, und die erstere muss nothwendig an von Wurzeln entblössten Stellen, eine Oberhaut ausnbsp;ihrer aussersten Lage bilden.

Wenn ich hier von Rindenmark spreche, so verstehe ich nur die aussersle Schichte des gleichartigen und gemeindschaft-lichen Stammmarkes, welches zwischen den aussersten Holzbündelnnbsp;und der Bastschichte der Rinde liegt, darunter, ohne ein eigen-thümliches Organ bezeichnen zu wollen, welches das Rindenmarknbsp;der Baumfarne ebenfalls nicht ist. Ich werde daher hier gleich-zeitig von allen Markschichten des Psarowe'MS-Stammes sprechen,nbsp;da sie meinen Erfahrungen nach alle fast gleich gebaut sind, sienbsp;mogen nun zwischen der Rinde und den einzelnen Holzbündeln,nbsp;oder zwischen letzteren liegen, und sie alle einfach als Stamm-mark bezeichnen, und dieses sehen wir loei Psaronius radnicen-sis (Taf. XXXI. Fig. 3. 4. b. b.) aus einem gleichartigen Gewebenbsp;aus sechsseitigen, dünnwandigen Zeilen gebildet. Bei Psaroniusnbsp;helmintholithus (Taf. XXXII. Fig. 3. f.), Ps. intertextus (Taf.nbsp;XXXIII. Fig. 3, d. d.), Ps. medullosus (Taf, XXXIX. Fig. 3. e. e.)nbsp;und bei Ps. cyatheaeformis (Taf. XXXV. XXXVI. Fig. 1. f. 5.nbsp;e. f.) ist es ebenso gebaut, und bei letzteren findet man nochnbsp;einzelne Harzcrypten (Fig. 1. g.) theils erhalten, theils ausgefaultnbsp;(Fig. 5. f. f.). Bei Psaronius infarctus Unger (Taf. XXXIV.) istnbsp;das gesammte Stammark fast aufgelöst und die Zeilen haben sichnbsp;gesondert und stehen einzeln in der Versteinerungsmasse versenkt,nbsp;und hier scheint die ausserste, zwischen der Rinde (1. c. Fig. 4. i.)nbsp;und den Holzbündeln gelegene Schichte (Fig. 3. a. Fig. 4. a.)nbsp;grössere Zeilen, als die zwischen den einzelnen Holzbündeln gegennbsp;die Mitte des Stammes zu liegende Schichten (Fig. 3. d. e.) ge-habt zu haben. In den mittleren Schichten findet man auch nochnbsp;einzelne kleine Markpartien, welche weniger zerstört und verandert sind, und deren Zeilen noch regelmassig gelagert und sechseckig sind (s. Fig. 3. e.). Alle diese bisher aufgeführten Staar-steine haben ein dichtes, kleinzelliges und gleichartiges Stamm-mark ohne Lücken. Bei Psaronius speciosus und Ps. alsophiloi-des ist das Stammmark ein wahres Lückengewebe, gleich jenem,nbsp;welches man ira Strunke und den Blattstielen der Parkeria findet,nbsp;und ich glaube daher diese beiden und die anderen, in den Wurzeln, Lückengewebe enthaltenden Arten, z. B. Psaronius dubius,nbsp;giganteus, Asterolithus, parkeriaeformis und Ps. macrorrhizus alsnbsp;im Wasser lebende Arten oder als Wasserpflanzen dieser Gattungnbsp;bezeichnen zu dürfen. Dieses Lückengewebe ist in der Nahe dernbsp;Bastschichte (Taf. XLIV. Fig. 3. b.) grosszellig und seine Lückennbsp;sind unregelmassig und durch einfache Zellreihen (1. c. Fig. 3. c.nbsp;d. e.) begrenzt, und die Zeilen sowohl, als auch die Lücken werden gegen die Mitte des Stammes zu etwas kleiner. Einzelnenbsp;Zeilen dieser Wande enthalten auch Harzcrypten (Fig. 3. d. e.)


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und sind noch braunlich gefiirbt, wahrend die andern anstossen-den heil und durchsichtlg sind. Bei Ps. alsophiloides ist das Stamm-mark (1. c. Fig. 6. m:) sehr schlecht erhalten , aber ungeachtet der fast völligen Auflosung kann man dessen Lücken noch deut-lich erkennen. lm Stammmark der Psaronius-Arten babe ich leidernbsp;kein Starkmehl erhalten gefunden, und daher ist der Vergleichnbsp;mit dein Stammmarke der Marattiacéen auch nicht so evident, abernbsp;diese letzteren ahncln in Bezug des Zellbaues und der Harzcryptennbsp;doch ausserordentlich den Psaronien ohne Lückengewebe. Einenbsp;merkwürdige Erscheinung ist es jedoch, dass nach meinen aller-dings sehr beschriinkten Beobachtungen die Staarsteine mit derbemnbsp;Stammmarke, auch im Rindenmarke der Wurzeln derbes Zell-gewebe, und die mit Lückengewebe im Stamme auch in den Wurzeln Lückengewebe zeigen, wodurch meiner Ansicht nach die Iden-titat und der Ursprung des Stammmarkes und des Rindenmarkesnbsp;der Wurzeln unzweifelbar nachgewiesen und bestatlgt wird.

Wir kommen nun zur Betrachtung des Holzkörpers der Psa-ronii und zur Vergleichung desselben mit jenem der Marattiacéen. Die einzelnen Holzbündel, welche den Holzkörper bilden, liegen bei allen Psaronius-Arten im Stammmarke zerstreut, ohnenbsp;eigentliche Holzkreise zu bilden, wie man sie bei den Protopte-riden oder Cyatheacéen findet. Sie liegen jedoch bei einigen Artennbsp;mehr oder minder in einer gewissen Regelmassigkeit, sobald mannbsp;ihre gegenseitige Lage berücksichtigt. Bei denjenigen Arten dernbsp;Gattung Psaronius, welche meiner Ansicht nach distiche Blatternbsp;batten, wie bei Psaronius simplex Unger fCotta Dendrolith. Taf.nbsp;VI. Fig. 1. 2.), Ps. carbonifer (s. uns. Taf. XXVIII. Fig. 1. —4.)nbsp;und bei Ps. musaeformis (Taf. XLV. Fig. 3.) sind die Holzbündelnbsp;reitend, und als analoge Formen dess.elben Holzkörpers kann mannbsp;auch jene des Ps. speciosus (Taf. XLIV. Fig. 1.—4.) und des Di-plotegium Brownianum (Taf. LIX. Fig. 3.—7. d. d.) ansehen. Beinbsp;Ps. helmintholithus (Taf. XXXII. Fig. 1.), Ps. Gutbieri (Taf. XLIL),nbsp;Ps. chemnifziensis (Taf. XLIII.) sind die Holzbündel lang und schonnbsp;mehr unregelmassig gestellt, und bei Ps. intertextus (Taf. XXXIII.)nbsp;und Ps. infarctus (Taf. XXXIV.) sind die Holzbündel gedrangt,nbsp;sehr, ungleich lang und in wahrscheinlich unentrathselbare Kreisenbsp;geordnet, und hierdurch sind sie fast analog geordnet den Holz-bündeln, welche man im Querschnitte der Angiopteris evecta (Taf.nbsp;XLV. Fig. 4.) oder A. angustifolia Presl (Taf. XLV. Fig. 6.) undnbsp;der Marattia (Taf. LI. Fig. 12.) oder der Danaeén (Taf. LI. Fig.nbsp;17. 19.) sieht. Die Bündel der fossilen und lebenden Arten dernbsp;hier verglichenen Reihen sind ungleich lang, oft zwischen grosse,'nbsp;kleinere eingelagert, oder sie sind maschen- oder schlingenförmignbsp;gekrümmt, oder selbst verastet, und ihre Enden sind bald nachnbsp;aussen, bald nach innen gekrümmt. Die zu den Rlattern laufendennbsp;Holzbündel der Stamme mit distichon Blattern, z. B. Ps. carbonifernbsp;(Taf. XXVIII. Fig. 2. 3.) und Ps. musaeformis (Taf. XLV. Fig.nbsp;3. b.) sind mit ihren Riindern nach innen gerollt, und bei Ps.nbsp;helmintholithus sind die bereits in die Rhachis getretenen zweinbsp;Gefassbündel bald mehr, bald weniger S-förmig gekrümmt (s. Taf.nbsp;XXXII. Fig. 1.), wahrend bei Ps. infarctus die zu den Blatternnbsp;laufenden Gefassbündel eine unter einander und gegenseitig höchstnbsp;verschiedene Richtung haben, und sich gewöhnlich zur Axe desnbsp;Stammes radiar stellen, wie man es auch bei den lebenden An-giopteriden und Marattiacéen sehen kann. Von eigentlich centra-len Organen kann bei den Psaronien ebenso wenig, wie bei dennbsp;Marattiacéen die Rede sein, denn wenn auch bei Psaronius carbonifer und Ps. musaeformis (Taf. XLV. Fig. 3. a.) der ..^/-förmigenbsp;Gefassbündel als der mittelste betrachte! werden muss, so liegtnbsp;er doch nie im Centrum des Stammes, sondern er umfasst das-selbe, und er muss als aus zwei einzelnen Bündeln verschmolzennbsp;betrachte! werden, wie ich ihn denn öfters auch wirklich in zweinbsp;Bündel getrennt bei Ps. musaeformis und bei Diplotegium Brownianum gefunden habe. Diese letztere Gattung besitzt den ein-fachsten Holzcylinder, und bildet gleichsam den Uibergang vonnbsp;den Protopteriden zu den Psaronien, obgleich sie ein sehr hete-roclitisches Gebilde ist, und durch ihren Rindenbau gleichsam mitnbsp;Bergera und Knorria verwandt erscheint. Ihr Holzcylinder (Taf.nbsp;LIX. Fig. 3. 4. d. Fig. 6. 7.) besteht aus einem centralen, sichnbsp;gabelig spaltenden Bündel, und diesem parallel aus zwei seit-lichen, etwas nach innen und aussen gebogenen Bündeln. Bei dennbsp;meisten Resten der Psaronii sind die Holzbündel leider durch dienbsp;der Versteinerung vorhergegangene Maceration verschoben odernbsp;verworfen, und daher ist ihre Stellung in solchen Fallen auchnbsp;völlig unentrathselbar, und gewöhnlich sind sie um so mehr verworfen und zerbrochen, je langer die einzelnen Holzbündel undnbsp;je starker sie waren.

Wie bei den Marattiacéen, so ist auch bei den Psaroniéen ein Holzbündel bei derselben Art wie jeder andere desselbennbsp;Stammes gebaut. Bei Marattia zeigte ich, dass jeder Holzbündelnbsp;(Taf. LI. Fig. 13. g.) seine eigenthümliche Scheidenhaut (f.) besitzt,nbsp;welche von aussen von der Bastscheide (e.) umgeben ist. Beinbsp;vielen gut erhaltenen Psaronien fmdet man die Scheidenhaut dernbsp;Holzbündel ebenfalls noch erhalten, selten aber besitzt sie nochnbsp;wirkliche Textur, gewöhnlich stellt sie eine dunkle, braune odernbsp;schwarze, die Holzbündel umhüllende, texturlose Substanz dar. Beinbsp;Psaronius arenacens (Taf. XXVIII. Fig. 8.) ist der Holzbündel mitnbsp;einer solchen braunen Haut umgeben, welche noch hin und wieder einzelne Zeilen ihrer ehemaligen Textur zeigt; bei Psaroniusnbsp;pulcher sind nur Spuren desselben verhanden, und nur bei sehrnbsp;gut erhaltenen Holzbündeln (z. B. Taf. XXX. Fig. 2.) sieht mannbsp;die Reste der braunen Scheidenhaut deutlich. An den Holzbündelnnbsp;des Psaronius helmintholithus (Taf. XXXII. 2. c. e.) ist die Scheidenhaut dick und braunroth, bei Ps. infarctus (Taf. XXXIV. Fig.nbsp;2. 3. b. b.) ist sie schwarz, und besteht aus gestreckten Zeilen,nbsp;ebenso ist sie bei Ps. cyatheaeformis (Taf. XXXVI. Fig. 2. b-.),nbsp;wenn auch unvollstandig verhanden, doch aus dickwandigen Zeilennbsp;gebaut. Bei Ps. scolecolithus (Taf. XXXVIII. Fig. 2. d.) und beinbsp;Ps. medullosus (Taf. XXXIX. Fig. 2. d. d.) ist sie dick, abernbsp;völlig undurchsichtig und aufgelöst; ebenso bei Ps. Gutbieri (Taf.nbsp;XLIL Fig. 2.), WO sie ebenso, wie das sie umlagernde Stammmark in einzelne Moderpunkte zerfallen ist. Bei Ps. chemniUiensis


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(Taf. XLIII. Fig. 3. b. b.), Ps. speciosus (Taf. XLIV. Fig. 3. f. f.) und Ps. alsophiloides O- c. Fig. 6. o. o.) ist die Scheidenhautnbsp;dünn und zart, und wenn sie Structur bat, sowohl durch diese,nbsp;¦wie auch durch ihre braune Farbe von dein sie umgebendennbsp;Stammmarke verschieden. Bei Psaronius radnicensis, intertecctus,nbsp;cyatheaeformis und Ps. radiatus scheint sie völlig zu mangein,nbsp;¦vvenigstens babe ich keine Spur derselben bei den von mir un-tersuchten Exemplaren gefunden.

Der von der Schelde umschlossene Gefassbündel ist fast immer im Ouerschnitte bandartig, und seine beiden Ende sindnbsp;sehr oft etwas verdicht oder keulig. Die ihn bildenden Gefassenbsp;sind meistens sechsseitige Prismen, ihre Wande liegen nur annbsp;einander, ohne eigentlich verwachsen zu sein, wie beidenFarnennbsp;der Jetztwelt, und sie sind alle wahre Treppengefasse.

Ich habe bei keinem Staarsteine noch punktirte oder andere Gefassformen aufgefunden, und auch dadurch gleichen sie dennbsp;Marattiacéen der Jetztwelt.

Markstrahlen besitzen die Psaronien ebenfalls nicht, und ich habe dieselben auch bei den Marattiacéen nicht gefunden;nbsp;aber bei Psaronius intertextus (Taf. XXXIII. Fig. 3.) findet mannbsp;zwischen den Gefassen oft eigenlhümliche, grosse, leere Raumenbsp;oder Lücken, die ich mir nicht erklaren kann.

Nachdem ich den Stamm der Psaronien betrachtet habe, will ich zur Beschreibung des Baues der Wurzeln übergehen,nbsp;ohne jedoch erst die Meinungen früherer Forscher über die Deu-tung dieser Organe, z. B. als Gefassbündel der Rinde u. s. w. zunbsp;berücksichtigen und zu widerlegen, indem ich schon vor fast zehnnbsp;Jahren in den Skizzen zur Phytotomie den ürsprung und die Be-deutung der Wurzeln hinlanglich verdeutlicht habe, und hier michnbsp;durchaus nicht mit Ansichten und Meinungen Anderer befassen,nbsp;oder gar irre leiten lassen will.

Die Wurzeln an den Stammen der Psaronii will ich als Luftwurzeln betrachten, sobald man solches verlangt, oder alsnbsp;Erdwurzeln, und in letzterem Falie wird man die von uns gefun-denen Stammfragmente als die Basis oder den wurzeltreibendennbsp;Theil derselben betrachten müssen. Beide Ansichten sind für unserenbsp;anatomisciien Untersuchungen höchst gleichgiltig, da die fossilennbsp;und lebenden Fame in Bezug ihres Baues im unter- oder ober-irdischen Stammtheile gleich gebaut sind, und ihre Luftwurzelnnbsp;genau dieselbe Structur, wie ihre Irdwurzeln besitzen, und fastnbsp;stets auch von gleicher Dicke und Lange sind.

Die Stamme fast aller mir bekannten Psarowms - Arten sind mit einem dichten Gewebe von Wurzelfasern umgeben, oder wennnbsp;ihnen dieses letztere fehlt, so findet man einzeine Reste der Wurzeln, aus der Rinde tretend, an der ganzen Flache des Stammes.nbsp;Die einzelne Wurzel eines Psaronius ist, je nach ihrer Erhal-tung, aus sechs wesentlichen Schichten zusammengesetzt, als:nbsp;1. Aus der Epidermis oder der ausseren Rindensubstanz, 3. dernbsp;Basthaut der Rinde oder der inneren Rindensubstanz, 3. dem Rin-denmarke, 4. der Gefassscheide, 5. dem Gefiissmarke und 6. dennbsp;Gefassen. Jedes dieser Organe der Wurzel entspricht einem ana-logen Theile des Stammes, aus dem es gebildet und entsprungennbsp;ist, und mit dem es gleiche Textur besitzt. Als Typus einer Psor-ronius ~W\xYze\ will ich die Wurzeln des Ps. Zeidleri (Taf. XL.nbsp;Fig. 3.) betrachten, da sie unter allen von mir geschenen Artennbsp;am vorzüglichsten erhalten sind. Im Ouerschnitte 0- c. Fig. 3-)nbsp;betrachtet, sind diese Wurzeln mit einer ausseren Zellschichte,nbsp;der Epidermidalschichte, grosser, sechsseitiger Zeilen (Fig.nbsp;3. 4. a. a.J umgeben, deren ausserste Zellreihe (b. b.) etwasnbsp;dickere Wande besitzt und kleinzelliger ist, und so gleichsam dienbsp;Epidermis oder Oberhaut der Wurzel bildet. Sie geht durchnbsp;die Yerdickung der Wande der innersten Zellschichten allmahlignbsp;in die Basthaut (Fig. 3. 4. c. c.) über, und diese ist aus fastnbsp;schwarzen, sechsseitigen, dickwandigen Zeilen gebildet, und sienbsp;umschliesst das Rindenmark (Fig. 3.3. d. d.J völlig; und diesesnbsp;letztere besteht aus grossen, sechsseitigen, zarten Zeilen, derennbsp;Wande weiss, dünn und durchsichtig sind. Die Zeilen des Rinden-markes gehen nahe am Gefassbündel durch Verkleinerung undnbsp;schichtweiseLagerung, so wie auch durchYerfarbung in die Gefassscheide (Fig. 3. 3. e. e.) über, und diese umschliesst dennbsp;centralen Gefassbündel, welcher aus der Mark schelde dernbsp;Gefasse (Fig. 3. 3. f. f.) und aus vier oder mehren isolirten,nbsp;sternförmig gestellten Gefassbündeln (Fig. 3. 3. g. g.) besteht.nbsp;Dieselbe Reihenfolge der Organe findet man stets , und wennnbsp;manches Mal eines dieser Organe fehlt, so dürfte es doch wohlnbsp;nur durch Maceration oder Faulniss vor der Petrificirung verloren gegangen sein, und seine Reste dürften sich bei sehr auf-merksamer Betrachtung einer grosseren Zahl von Individuen auf-fmden lassen. Aber bei allen Psarowms-Arten besteht das Rindenmark nicht immer aus einem so gleichartigen Zellgewebe wie beinbsp;unserer Normform, sondern viele Arten zeigen in demselben baldnbsp;grössere, bald kleinere Lücken, oder sind mit wirklichem lücken-bildenden Gewebe versehen, so z. B. Ps. dubius (Taf. XXX. Fig.nbsp;5.—13.), Ps. speciosus (Taf. XLIY. Fig. 1.—4.), Ps. alsophiloidesnbsp;(1. c. Fig. 5.— 10.), Ps. bohémiens (Taf. XLY. Fig. 1. 3.), Ps.nbsp;giganteus (Taf. XLL), Ps. asterolithus (Taf. XLYII. Fig. 1. 3.)nbsp;und Ps. parkeriaeformis (Taf. XLYII. Fig. 3.—6.). Den Uibergangnbsp;von diesen zu den früheren macht Ps. macrorrhims (Taf. XLYII.nbsp;Fig. 7. 8.), dessen Rindenmark (Fig. 8. b.) vereinzelte grosse,nbsp;lückenbildende Riiume (c.) enthiilt.

Bei vielen Psaronius - hxlamp;n ist die Gefassscheide nicht so stark entwickelt wie bei Ps. Zeidleri; bei einigen ist sie einenbsp;dünne, dunkler gefarbte Membran (Taf. XLIII. Fig. 7. o.), welchenbsp;aus einer einzelnen Zelllage besteht; bei noch anderen Arten istnbsp;sie sehr verdickt und braun, und scheint aus zwei Lagen zu be-stehen (z. B. Taf. XXXII. Fig. 3. k.), leider aber zeigen meinenbsp;Exemplare keine deutliche Structur. Bei noch anderen scheint sienbsp;wirklich gefehlt zu haben, z. B. beiPs. asterolithus und Ps. parkeriaeformis (Taf. XLYII. Fig. 3. 4.), oder so zart gewesen zunbsp;sein, dass sie bei der Maceration völlig aufgelöst wurde undnbsp;verschwand.

Im Rindenmarke findet man bei einigen Arten in der Niihe


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der Gefassscheide einzelne, dunkler gefarbte oder lichtere, dick-wandige Zeilen oder Röhren (Ductus) Cs- Taf. XXX. Fig. 9. e. Taf. XXXIII. Fig. 6. h.), welclie sehr oft vereinzelt an den Eckennbsp;des Yon der Gefassscheide gehildeten Sternes stehen, und derennbsp;Zweck ich nicht kenne, die aher die einzelnen Arten trelflichnbsp;charakterisiren.

Bei Psaronius Cottai (Taf. XLI.) findet man ahnliche Röhren-hildende Zeilen, aher an die innere Flache der Basthaut der Rinde gestellt und ihr gleichsam genahert. Hier sind sie gross, rundlich,nbsp;eiförmig oder sechsseitig (Taf. XLI. Fig. 3. 3. c. c.), dickwandignbsp;und schwarz, und mit unhewalfnetem Auge sichtbar. Sie sind oftnbsp;hohl, oder mit einer braunrothen Masse erfüllt, und einzelne der-selben enthalten sehr oft fünf bis sechs zerstreut stehende kleinerenbsp;Zeilen (Fig. 3.). Ich kenne die Bedeutung dieser Organe ebenfallsnbsp;nicht, und ich sah sie bisher in den Wurzein unserer lebendennbsp;Baumfarne nicht; leider konnte ich keine Wurzein der Angiopteridennbsp;untersuchen, und meine gegebenen Abbildungen sind nur Copiennbsp;der sehr unvollstandigen Zeichnungen von Prof. Meyen.

Audi im Zellgewehe der Epidermidalschichten habe ich Spuren von lückenbildendem Gewebe bei Psaronius radnicensis (Taf. XXXI.nbsp;Fig. 3. k.) aufgefunden, leider war aber bei dieser in Sandsteinnbsp;gefundenen Art die Textur der übrigen Gewebe zerstört. Dasnbsp;gleichzeitige Auftreten des Lückengewebes im Stamme und in dennbsp;Wurzein bei Psaronis speciosus und Psaronius alsophiloides (Taf.nbsp;XLIV.) dürfte zu dem Schlusse berechtigen, dass alle Psaronii,nbsp;welche in der Wurzel ein lückenbildendes Rindenmark besitzen,nbsp;auch ein lückenbildendes Stammmark haben, und so uragekehrt, danbsp;das Rindenmark der Wurzein aus dem Marke des Stammes, welchemnbsp;die Wurzel angehört, entspringt, und meinen Erfahrungen gemassnbsp;diese Organe stets dieselbe Structur besitzen. Die Gefiisse dernbsp;Wurzein sind bei den von mir untersuchten Staarsteinen in viernbsp;bis sechs sternförmig gestellte Bündel vereinigt (s.Taf. XLVII. d. d.),nbsp;und von dieser Stellung und ihrem fleckigen Querschnitte erhieltennbsp;sie den deutschen und englischen Namen: Sternsteine, Starry-stones. Bei wenigen Arten nur sind sie in einem einzigen Bündelnbsp;verschmolzen, welches dann aber noch immer Spuren dieser stern-fürmigen Gefassbündelstellung zeigt. Sehr oft stehen die einzelnennbsp;Theile oder Bündel frei, öfters noch sind sie am Grimde oder innbsp;der Mitte unregelmassig verschmolzen, und bilden dann verschiedennbsp;lange und starke Radien, und diese Stellung erinnert sehr an dienbsp;Ranz ahnliche, man konnte sagen gleiche Stellung und den Baunbsp;des Wurzelbündels bei der vom sel. Meyen aus Luzon gebrachtennbsp;Angiopteris (s. Taf. XLV. Fig. 7. 8.). Die einzelnen Gefasse desnbsp;ganzen oder der einzelnen Bündel sind sehr ungleich gross, undnbsp;1'ei vielen Arten findet man an der Spitze der Radien zwei bisnbsp;sechs sehr kleine Gefasse stehen, oft verschoben oder seitlich auf-gesetzt, und man sieht dieselben sehr gut bei Psaronius bohemicusnbsp;(Taf. XLV. Fig. 2. g. g.) und sehr vielen anderen Arten, undnbsp;eben solche kleine, ganz ahnlich gelagerte Gefasse (Taf. XLV. Fig.

§¦¦) findet man auch an den Spitzen der Radien des Gefiiss-fiündels bei der von Meyen mitgebrachten Angiopteris.

Alle Gefasse der Psaronien sind Treppengefasse, und ich habe die Gefasse der Wurzein genau so wie jene des Stammes gebautnbsp;gefunden.

Nachdem ich nun hier den Bau der Psaronien betrachtet, und ihn so genau, als es für meine Hülfsmittel möglich war, mit jenemnbsp;der Marattiacéen, namentlich mit Angiopteris und Marattia ver-glichen habe, und die Aehniichkeiten beider sowohl im Stamme,nbsp;als auch imWurzelbaue gezeigt habe: so brauche ich wohl kaumnbsp;mehr zu erinnern, dass ich nach solchen Analogien, wie die hiernbsp;nachgewiesenen, die Gattung Psaronius nur als Glied der Marattiacéen betrachten kann, und dass ich sie neben Angiopterisnbsp;Hojfm. als ihre nachste und riatürlichste Verwandte stellen werde.nbsp;Bei der Betrachtung der einzelnen Grappen werde ich auch andere Analogien nachzuweisen trachten; hier aber will ich zu demnbsp;Baue der bisher von mir gefundenen und untersuchten Blattstiel-reste der vorweltlichen Fame übergehen, um so mehr, da dienbsp;aus Blattstielen und Wurzein bcstehenden Reste , welche ichnbsp;Tempskya genannt habe, im Habitus mit den Psaronien ver-wandt sind.

Die Blattstiele der jetztlebenden Fame stehen bei denjenigen Arten, welche sehr kurze Rhizome bilden, an ihrem untern Endenbsp;zwischen den Wurzein, und sehr haufig gelingen Querschnitte desnbsp;ganzen, früher sorgfaltig geleimten Wurzelstockes so , dass mannbsp;Wurzein und Rhachis in horizontalen Durchschnitten erhiilt, genaunbsp;ahnlich den Durchschnitten der Tempskya (Taf. LVIII. Fig. 1. 6.nbsp;9. Taf. LIX. Fig. 1.). Dieser Analogie, und des Baues der Rhachis-durchschnitte (Taf. LVIII. Fig. 2. 3. 4.) und der Wurzein (1. c.nbsp;Fig. 5. 8. 10. g. h.) wegen, halte ich diese Petrefacta ebenfallsnbsp;für Rhizome oder Wurzelstöcke, oberhalb des Stammes geschnit-ten. Die anderen von mir auf Taf. LIL—LVI. abgebildeten Frag-mente erkennt man auf den ersten Anblick für Farnkrautstiele,nbsp;und bei der guten Erhaltung dürfte über dieselben wohl kaumnbsp;ein Zweifel mehr obwalten. Jedoch werde ich nie versuchen, dienbsp;einzelnen Reste in die Familien, Grappen und Gattungen unserernbsp;lebenden Fame einzureihen, da ich zu genau weiss, wie misslichnbsp;solche Einreihungen überhaupt sind, und wie wenig wir unserenbsp;jetztweltlichen Fame in Bezug des Baues ihrer Blattstiele kennen.nbsp;Eine umfassende Arbeit über die Gefassbündelstellung der ge-sammten bekannten Arten unserer Farnkrauter ware die erste Be-dingniss für solche Vergleichungen; sie bleibt aber für einen sonbsp;mittellosen Naturforscher, wie es der Schreiber dieser Zeilen ist,nbsp;leider ein frommer, unerreichbarer Wunsch! — Untersucht mannbsp;jedoch die Blattstiele der Fame überhaupt in Bezug ihres anato-mischen Baues, so findet man im Querschnitte, z. B. an den Sten-geln von Aneimidictyum Phyllitidis (s. Taf. LVII. Fig. 17. 18. Taf.nbsp;LVIII. Fig. 12.-15.):

1. nbsp;nbsp;nbsp;Die den Stiel umgebende Oberhaut, und unter derselben

2. nbsp;nbsp;nbsp;die Bastschichte der Rinde, welche gewohnlich hart ist,nbsp;und aus dickwandigen Zeilen besteht. Sie umschliesst

3. nbsp;nbsp;nbsp;das Markgewebe, welches gewohnlich aus lockerem, gross-zelligem Gewebe besteht, und mit dem Rindenmarke des Stammes


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sehr oft von gleichem Bane und Ursprunge ist. In seiner Mitte liegt

4. das Gefassbiindel, welches aus a) der Bastscheide und aus

h) den Gefassen hesteht, welche letztere oft eine eigene dünn-hautige, gefarbte c) Markscheide besitzen.

Das Gefassbiindel ist mit den Holzbündeln des Stammes stets von gleichem Baue, und es ist oft doppelt oder besteht ausnbsp;einer gewissen Zahl vereinzelter Biindel, welche in einer fiir jedenbsp;Species eigenen Stellung stehen. Die Formen der Gefassbiindelnbsp;sind sehr verschieden, und bei unseren lebenden Farnkrauternnbsp;sind sie gewohnlich halbmond- oder hufeisenformig, Oder stehennbsp;in solche Linien geordnet, und die Oeffnung ist gewohnlich nachnbsp;der Innenseite der Rhachis gerichtet. Bei den vorweltlichen Far-nen habe ich aber solche Gefassbiindel nach riickwiirts gerolltnbsp;gefunden (s. Taf. LVI. Fig. 2.).

Die baumartigen Fame besitzen oft pai’allel liegende Gefassbiindel, z. B. Trichopteris excelsa fTaf. LVII. Fig. 15. 16.), und

an der Vorwelt fand ich eine analoge Form an den Gefassbiindeln

*

von Diplophacelus arboreus (s- Taf. LV.), und hufeisen- und mondformige Gefassbiindel fand ich bei Selenopteris. Die Rhachisnbsp;der von mir entdeckten vorweltlichen Farnreste besteht im Quer-schnitte betrachtet aus denselben anatomischen Schichten, und dienbsp;Gewebe wie die Gefasse zeigen gegenseitig viele Analogien. Innbsp;der Vorwelt entdeckte ich jedoch unlaugbare Rhachisfragmente,nbsp;welche poriise Gefasse enthalten, wahrend die Gefasse der Rhachis der mir bekannten lebenden Fame Treppengefasse besitzen.

Wenn man die Durchschnitte der Blattstiele in den Tempskya-Arten (Taf. LVIII. Fig. 2.—4.) betrachtet, so fmdet man nament-lich bei Tempskya pulchra, dass die Blattstiele zweierlei Stellun-gen und Zahlen der Gefassbiindel enthalten, und im Vergleiche mit den anderen Arten dieser Gattung findet man, dass die Norm-form wohl diejenige sein muss, welche einen grossen (1. c. Fig.nbsp;3. c.) und zwei kleine Gefassbiindel (e. f.) enthalt. In einigennbsp;andern Durchschnitten (Fig. 4.) findet man jedoch zwei grossenbsp;Gefassbiindel (g. h.) und zwei Paar kleine (i. i. i. i.), in nochnbsp;andern (Fig. 2.) einen grossen und fiinf kleine. Um nun zu fmden,nbsp;ob diese letzteren Stamm- oder Rhachis-Durchschnitte sind, habenbsp;ich viele Fame untersucht, und gefunden, dass die Gefassbiindelnbsp;aller Farnstamme kreisförmig gelagert stehen (s. Taf. LVII. Fig.nbsp;11. von Aneimidicfyon PhyllitidisJ, und die von mir „Rhizom“nbsp;genannten Stammformen besitzen nur ein Holzbiindel. Ich habenbsp;daher geschlossen, dass diese Durchschnitte wirklich Blattstielennbsp;angehoren, aber dass diese letzteren wahrscheinlich gablig odernbsp;dreitheilig waren, und meine abnorm erscheinenden Querschnittenbsp;wahrscheinlich in die Nahe der Gabeltheilung des Blattstieles ge-fallen sind. Zur Verificirung dieser Vermuthung untersuchte ichnbsp;die Blattstiele von Aneimidictyum Phyllitidis (Taf. LVIII. Fig. 11.nbsp;his 15.) und des Cheilanthes Diksonii. Hortul. (Taf. LVIII. Fig.nbsp;16.—22.), und fand, dass diese dreitheiligen Farnstiele nahe annbsp;der Theilung ihrer Gefassbiindel sich nach bestimmten Normennbsp;theilen, und ganz analoge Formen im Ouerschnitte, wie die Temp-skyen zeigen. Der normale, aus drei Biindeln bestehende Holz-cylinder des Stammchens (Fig. H.) von Aneimidictyum PMjllitidisnbsp;gibt an die zu drittstehenden und entwickelnden Blattstiele ein halb-mondförmiges Gefassbiindel ab, welches in gleicher Form (Fig. 12.)nbsp;durch den Blattstiel liiuft, und erst nahe der Spaltung des letzternnbsp;in den eigentlichen Blattstiel, und die Stiele der durch Abortus gleich-sam blattlosen beiden Fruchtwedel, theilt sich das Gefassbiindel innbsp;drei, indem es an jeder Seite ein kleines Biindel von sich ablest (Fig. 13.). Noch niiher der Theilung gibt es noch zwei kleinenbsp;Biindel ab (Fig. 14.), welche nun durch grossere Markschichtennbsp;getrennt werden, und in der Theilung selbst fmdet man einennbsp;Haupt- und vier seitliche Biindel (Fig. 15.).

Bei Cheilanthes Diksonii (Fig. 16.—21.) geschieht die Theilung in ganz gleicher Form durch seitliche Einschniirung und Ablosung eines ringförmigen Biindels an Jeder Seite (Fig. 17.)nbsp;von dem ursprünglich hufeisenförmigen Biindel. Mehr gegen dienbsp;Theilung zu sind beiderseits schon diese ringförmigen Biindelnbsp;(Fig. 18.) abgelost, und sie treten immer mehr nach aussen undnbsp;vorn, und gleichzeitig losen sich nun von den beiden Enden zweinbsp;kleine halbmondförmige Biindel (Fig. 19.) ab, welche jedoch so-wohl in den Gefass-, als auch in den Bastschichten von dennbsp;ringförmigen Biindeln noch deutlich getrennt sind. Noch naher annbsp;der Theilung werden die seitlichen, friiher ringförmigen Gefassbiindel dreieckig, und ihre Bastscheide verschmilzt allmalig mitnbsp;der Bastscheide der halbmondformigen Biindel (Fig. 20.), und hiernbsp;kann man schon das baldige Verschmelzen beider ahnen, und umnbsp;ein Geringes niiher, in der noch nicht vollendeten Theilung dernbsp;Rhachis (Fig. 21.), sieht man schon an einer Seite, oder an dernbsp;einen seitlichen neuenstandenen Rhachis, die beiden Biindel völlig'nbsp;verschmolzen, ein hufeisenförmiges Biindel bildend, welches demnbsp;der Hauptrhachis vollkommen gleicht, und da, wo die seitlichennbsp;Rhachis von der Hauptrhachis getrennt sind (Fig. 22.), sind auchnbsp;ihre Biindel dem Biindel der Hauptrhachis gleich, nur ist ihrenbsp;respective Lage vermöge ihres Ursprunges aus der Hauptrhachisnbsp;eine andere. Ich glaube, dass einer ahnlichen Theilung der Rhachis die Vermehrung der Gefüssbtindel hei Tempskya pulchranbsp;(Fig. 4.) ihren Ursprung verdanken, und dass man bald an bessernbsp;couservirten und zahlreicheren Exemplaren der seltenen Artennbsp;dieser Gattung, die Theilung dieser Biindel in einer einzelnennbsp;Rhachis verfolgen wird.

Nachdem ich hier die nöthigsten Bemerkungen fiber den Bail derjenigen Organe der Fame gegeben habe, welche zur Er-klarung der hier zu beschreibenden Arten dienen, will ich auchnbsp;noch einige Worte fiber die Frfichte der Schiamp;eacéen und Glei-cheniacéen folgen lassen.

Meiner Ansicht nach ist der fruchttragende Schaft der Schizeacéen ein verkfimmerter Wedel, an dessen Fiedernervennbsp;sich nur der Endlappen als Blattfragment entwickelt hat, wahrendnbsp;die seitliche Blattsubstanz fiir die Bildung der Frfichte verwendet


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wird. Diese Ansicht wird durch die hier abg-ebildete Senftenbergia elegans (Taf. LVII. Fig. 1. — 3.) bestatigt, und hier entwickelnnbsp;sich die Endlappen vollkommen. Die Frtichte oder Kapseln dernbsp;Aneimiéen, z. B. Aneimidictyon PhylUtidis (Taf. LYII. Fig. 9. 10.nbsp;11.), besitzen einen einfachen, aus einer einzigen Zellreihe be-stehenden terminalen Ring, wahrend derselbe bei Senftenbergianbsp;(1. c. Fig. 3.—5.) aus vier bis fünf über einander gesetzten Zell-reihen gebildet ist. Bei Chorionopteris (Taf. LIV. Fig. 10.— 15.)nbsp;entdeckte ich in der geineinschaftlichen Fruchthülle (g. g.) viernbsp;eiförmige Kapseln mit Sporen gefüllt (k. k.) und von Resten einesnbsp;feinen Zellgewebes umgeben (h.). Es ist wohl das erste vorvreltlichenbsp;Farnkraut, von welchem wir Sporen kennen, und diese letzteren sindnbsp;rundlich-dreieckig (Fig. 16.), und zeigen noch Spuren ihres spha-risch-tetraëdrischen Baues und ein deutliches, braungefarbtes Epi-sporium. Ihre Conservation ist vrohl nur durch den ausserordent-lich feinkörnigen Spharosiderit bewirkt. Leider konnte ich Sco-lecopteris. Zenker, nicht untersuchen, und Zenker selbst scheintnbsp;keine Sporen aufgefunden zu haben. Au Hawlea pulcherrima (Taf.nbsp;LVII. Fig. 7. 8.) habe ich auch noch Spuren der Früchte ent-deckt; sie stehen zu vier bis sechs um ein kurzes Saulchen odernbsp;Polster gereihet, wie bei Gleichenia (Taf. LYII. Fig. 13. 13.), abernbsp;sie sind mit Thon ausgefüllt, verkohit und quer durchgebrochen.nbsp;Bei Anachoropteris pulchra (Taf. LVI. Fig. 3. e.) fand ich nochnbsp;Spuren der Haare, welche die Aussenseite der Rhachis bedeckten.nbsp;Ich habe die Originate, insofern sie mir gehören, sorgfaltig auf-gehoben, um solche jedem mich besuchenden Naturforscher zunbsp;zeigen. Alle im Kohlensandsteine oder im Spharosiderite entdeckte.

und noch mikroskopische Structur zeigende Reste, sind durch In-fdtration der ausserordentlich feinkörnigen Versteinerungsmasse erhalten, und nur einzelne Schichten des Kohlensandsteines vonnbsp;Radnitz, welche ein sehr feinesKorn besitzen, enthalten gut con-servirte Reste, wahrend die Schichten mit grobem Korne nur Ab-drücke ohne Structur enthalten. Die Gefasse und Zeilen sind so-wohl iin Spharosiderite, als auch im Kohlensandsteine verkohitnbsp;oder wenigstens gebraunt; doch habe ich Exemplare, wo dienbsp;Zellwande der Bastzellen fast noch dieselbe braune Farbe besitzen, welche sie gewöhnlich in lebenden Farnkrautern zeigen.nbsp;Im KohIenschiefer habe ich bisher noch keine Pflanzenreste mitnbsp;Structur auffinden können, Fame mit Früchten und erhaltenernbsp;Oberhaut ausgenommen.

Die Stamme der von mir untersuchten fossilen Baumfarne zerfallen in zwei Gruppen, deren erste ich Protopterideae genanntnbsp;habe, und welche einen einfachen Holzcylinder besitzen, und so-wohl dadurch, als auch durch ihren anderweitigen Bau grossenbsp;Analogien mit den Cyatheacéen der Jetztwelt zeigen. Die zweitenbsp;Gruppe umfasst Farnstamme mit mehren unregelmassig gehauftennbsp;Holzkreisen, und nach der an Artenzahl vorwaltenden Gattungnbsp;nannte sie Herr Unger Psaroniéen. Ich jedoch glaube sie vonnbsp;den jetztweltlichen Marattiacéen als eigene Familie nicht trennennbsp;zu dürfen, da ich im Stammbaue gar keine zu solcher Trennungnbsp;berechtigenden Unterschiede auffinden konnte. Ich werde nun dienbsp;hier abgebildeten Fame überhaupt systematisch beschreiben, undnbsp;am Schlusse dieses Werkes die Temperatur des Erdballes wahrend der Bildung der KohIengruppe kritisch untersuchen.


IX.

PROTOPTERIDEAE. Corda.

Filices arboreae Auct. Sigillariae sp. Brongn. Lepidodendri spec. Sternb. Caulopteris. Auct.

Filices arboreae; caudice cylindrico erecto, tereti extus hinc inde radiculis adventivis obsito, vel toto irwoluto; ticatricibusnbsp;foliorum spiraliter positis, saepe quaternariis vel distichis, pul-vinulis suffultis medio rudimentis fasciculorum ornatis. Cortexnbsp;crassa, medullosa. Cylindrus lignosus clausus simplex annuli-formis. Liber lignosus durus. Stratum vasorum ligni saepius radiisnbsp;medullaribus percursum, tenue. Vasa scalariformia. Medulla centralis ampla.

Diese Familie umfasst eine Reihe bauinartiger Farnstamme der Vorwelt, welche sich durch aussercn und inneren Bau als solchenbsp;vollkommen darstellen. Sie umfasst acht Gattungen, welche gleichsamnbsp;die Cyatheacéen der Jetztwelt in ihrer Vegetationsepoche repra-sentiren, und sie namentlich sind es, welche durch ihre allgemeinenbsp;Verbreitung und die trelfliche Erhaltung einzelner ihrer Arten dienbsp;genaue Kunde der Structur, der Wachthumsverhiiltnisse und derennbsp;Rückschlüsse auf die klimatischen Yerhaltnisse der Vorwelt, wahrendnbsp;der Zeitepochen, wo diese begraben, und die sie umschliessendennbsp;Schichten abgelagert worden sind, bedingen und rechtfertigen.nbsp;üin einen besseren Uiberblick über die ganze Familie zu erhalten,nbsp;werde ich hier die sie constituirenden Gattungen einer etwas genmeren Untersuchung würdigen, als dieses bis jetzt geschehen ist,nbsp;und zu diesem Zwecke eine genauere Charakteristik der Gattungennbsp;geben, und dann erst die von mir abgebildeten Arten ausführlichnbsp;beschreiben. Die Gattungen, welche ich in dieser Familie vereinige,nbsp;zerfallen nach ihrer Erhaltung in zwei Gruppen, deren erstere nochnbsp;gut erhaltene Blatlnarben, und sehr oft innere Structurverhaltnissenbsp;zeigt, wahrend die zweite Gruppe durch ihre schlechterhaltenennbsp;Reste, minder positiv wie die frühern behandelt werden kann. Ichnbsp;gehe nun zur Aufzahlung der Gattungen über:


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I. nbsp;nbsp;nbsp;ZIPPEA. Corda.

Caudex arhoreus teres, radicuUs adventivis hinc inde ob-situs. Cortex crassa, extus pulvinuUs foliorum distichis obsita. Pulvinuli subtriangulares; cicatrice basilari triangulari supra ro-tundata et fasciculis msorum irregulariter agglomeratis plena,nbsp;disco supero sagittaeformi tenuiter striato. Cylindrus lignosusnbsp;simplex e lemniscis quatuor, subinmlutis, parini oppositis, majoribusnbsp;minoribusve, compositus. Liber spurius. Vasa ampla scalariformia.nbsp;Medulla ampla.

Z. disticha. Corda rid. Tab. XXVI.

II. nbsp;nbsp;nbsp;PROTOPTERIS. Sternberg-. Flor. der Vorw. II. p. 169.

Caudex arboreus, extus nudus vel radicuUs adventivis in-

rolutus. Cortex pulvinuUs foliorum quaternariis spiraliter positis oblongis ornata; cicatricibus foliorum medio depressis, fasciculonbsp;vasorum centrali simplici hippocrepico continuo decoratis, et infranbsp;fasciculis rotundis ndnutis disjunctis 6 vel 8, et supra fasciculisnbsp;aequalibus lateralibus vel nullis circumdatis. Radiculae adventivaenbsp;per totam superficiem distributa. Cortex medullosa. Cylindrus li-gnosus clausus octangularis, angulis rotundatis. Liber externusnbsp;in fasciculis ansaeformibus disjunctis distributus, internus con-tinuus Ugno adnatus. Vagina vasorum tenuis. Lignum tenue, radiisnbsp;medullaribus tenuibus vel nullis percursum; vasis ampUs sex-angularibus scalaraeformibus. Medulla centralis ampla, paren-chymatosa.

1. nbsp;nbsp;nbsp;Pr. Sternbergi. Corda v. Tab. XLVIII. Fig. 1.

2. nbsp;nbsp;nbsp;Pr. Singeri. Corda 1. c. Tab. XLVIII. Fig. 2-

3. nbsp;nbsp;nbsp;Pr. Cottai. Corda I. c. Taf. XLIX.

4. nbsp;nbsp;nbsp;Pr. microrrhiza. Corda 1. c. Taf. L. Fig. 7—10.

III. nbsp;nbsp;nbsp;SPHALMOPTERIS. Corda.

Caudex arboreus teres, extus pulvinuUs elevatis crassis, spi-raliter positis C^fg), cicatricibus deplanatis medio fasciculo vasorum simplici hippocrepico impresso ornatis.

SPH. MOUGEOTII.

Anomopteris Mougeotii. Brongn. hist, des végét. foss. pi. LXXX.

Cottaea Mougeotii. Schimper Monogr. Tab. XXXIIL

IV. nbsp;nbsp;nbsp;CHELEPTERIS. Corda.

Caudex arboreus teres, erectus, extus cicatricibus foliorum pulvinuUs elevatis suffultis, spiraliter positis et radicuUs adventivis ornatus. Cicatrices oblongae vel ovatae medio fasciculo vasorumnbsp;simplici, impresso, lunuliformi instrustae. (Caul. spec. Schimper).

1. nbsp;nbsp;nbsp;Ch. Voltm. s. Schimper I. c. Taf. XXX. XXXI. Fig. 1. 2.

2. nbsp;nbsp;nbsp;Ch. micropeltis. Schimper 1. c. Taf. XXXI. Fig. 3.

3. nbsp;nbsp;nbsp;Ch. Lesangeana. Schimper 1. c. Taf. XXXII.

V. nbsp;nbsp;nbsp;STEMMATOPTERIS. Corda.

Caudex arboreus giganteus, teres, extus cicatricibus ab in-sertione petiolorum radiculorumque rudimentis ornatus. Cicatrices spiraliter positae, quaternariae f V4A pulvinulo elevato spurio in-structae, oblongae, annulo lato simplici vel duplicate circumdatae.nbsp;(Sigillariae spec. Brongn. Caulopteris spec. Presl.)

1. nbsp;nbsp;nbsp;St. peltigera. vid. Brongn. hist. Tab. CXXXVIII.

2. nbsp;nbsp;nbsp;St. Cistii vid. Brongn. 1. c. Taf. CXL, Fig. 2.

VI. nbsp;nbsp;nbsp;PTYCHOPTERIS. Corda.

Caudex arboreus, teres nudus, vel strato denso radiculorum circumdatus, extus cicatricibus inter se continuis vel distantibus,nbsp;quaternariisnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;spiraliter positis, oblongis et in superficie fla-

bellato-striatis ornatus. (Sigillariae spec. Brongn.)

1. nbsp;nbsp;nbsp;Ft. macrodiscus, vid. Brongn. 1. c. Taf. CXXXIX.

2. nbsp;nbsp;nbsp;Ft. striata sp. nov. Ex Silesia pr. Waldenburg.

VII. nbsp;nbsp;nbsp;CAULOPTERIS. Lindl. et Butt. Foss. Flor. Sigill. spec. Brong.

Caudex arboreus cylindricus, extus cicatricibus a foliorum

insertione instructus. Cicatrices spiraliter positae OhJ oblongae, fasciculis vasorum irregulariter agglomeratis plenae.

1. nbsp;nbsp;nbsp;C. primaeva. Lindl. et Butt. 1. c. V. Taf. XLII.

2. nbsp;nbsp;nbsp;C. Fhillipsii. Lindl. et Butt. 1. c. XV. Taf. CXL.

VIII. nbsp;nbsp;nbsp;COTTAEA. Göppert.

„Caudex enodis (fortasse adscendens) stipitum spiraliter dispositorum partibus inferioribus residuis vestitus.'^ 1. c. p. 452.

C. danaeoides. Göppert Foss. Farnkr. p. 452. Jager Verstem. im Bausandst. von Stuttgart. Taf. VII. Fig. 6.

Aus |den Artnamen der letzteren Gattung darf man jedoch auf keine Verwandtschaft mil den Marattiacéen Oder mit Danaeanbsp;schliessen. Die Aehnlichkeit ist nur mangelhaften veralteten Ab-bildungen entnommen worden, und findet sich in der Natur nicht,nbsp;und nur die subterranen Stammehen krautartiger Belico- und Ca-thetogyratae haben Aehnlichkeit mit dem von Prof. Jager abgebil-deten Stamme, der keine Schuppen, wie Danaea (s. Taf. LI. Fig.nbsp;15. 16. 18.), sondern Moss die Reste der Blattstiele besitzt, wienbsp;man sie taglich bei Aspidium filix mas, namentlich am unteren,nbsp;meistens verfaulten Theile der Stamme, sehen kann. Vielleichtnbsp;gehort die Gattung Cottaea Göpp. mit dem zu Thaumatopterisnbsp;gezogenen und Taf. III. Fig. 3. 4. in den „Gattungen der Foss.nbsp;Pflanzen“ abgebildeten Stammen wirklich zu den Cathetogyraten,nbsp;und reprasentirt dann die unterirdischen Stamme der krautartigennbsp;Farnkrauter der Jeztwelt.

ZIPPEA DISTICHA. Corda.

Taf. XXVI.

Character gen. ut supra.

Bezeichnung der Art.

Z. DISTICHA: cicatricibus foliorum subimmersis; radicuUs adventivis per totam superficiem dissipatis, tenuibus, distantibus.

Fundort.

Im Kohlenschiefer von Wranowitz, mitgetheilt durch Herrn Bergmeister Schopf und Herrn Dir. Müksch. Im Kohlensand-steine von Chomie gefunden von mir im Jahre 1843.

Beschreibung.

Ich benannte diese schone Gattung nach meinem innigst verehrten Lehrer und Fi-eunde Prof. Zippe, dessen wissenschaft-


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liche niineralogische und geognostische Untersuchungen keines Lobes bedürfen, und dessen Eifer wir so reiche Beitrage für dienbsp;Kunde des Vaterlandes verdanken.

Der Stainin war rund, und von aussen selir fein und un-regelinassig gestreift, oder hin und Avieder runzlig und glatt, und init vereinzelten, bis Linie dicken Wurzein (s. Fig. 9.) besetzt.nbsp;Die Blattnarben stehen in zwei Reihen, an jeder Seite des Stammes eine, an der andern ihr opposit die andere Reilie, und diesennbsp;beiden Reihen entsprechen im Querschnitte die kleinen, einandernbsp;oppositen Gefassbündel CFig- 3. c. c. Fig. 5. c. d. Fig. 3. d.).nbsp;Die Blattnarben sind selten gut erhalten, namentlich bei gerolltennbsp;Exemplaren (Fig. 1. 5.), und wenn sie gut erhalten sind, wie beinbsp;Fig. 4., sieht man an denselben die Gefassbündel der Narbe undnbsp;die Scheide deutlich (s. Fig. 8.). Die Gefassbündel sind verwor-ren, und die Scheibe ist fein gestreift. Bei stark gerollten undnbsp;völlig entrindeten Fragmenten aber fand ich wahrend des Druckesnbsp;dieser Blatter und nach demDrucke der Tafeln noch Gefassbündel-narben, welche den Narben der Protopteris gleichen, mondförmignbsp;gekrümmt und oben eingerollt sind C(^); aber sie sind flach,nbsp;und fast einen Zoll breit. In denselben waren die Gefasse ebennbsp;so gut wie im Holzcylinder selbst erhalten. Die Rinde (Fig. 3. 3.

a. nbsp;nbsp;nbsp;a.) war vier bis sechs Linien dick, und ist in der Versteine-rung noch leicht von dem Holzcylinder (Fig. 3. 3. 5. b. b.) ab-zulösen. Der Holzcylinder (Fig. 3. b.) ist, von aussen betrachte!,nbsp;sehr fein und parallel gestreift, und an der Stelle der Blattnarbennbsp;durch Markstreifen (s. Fig. 3.) durchbrochen. Er besteht aus viernbsp;Holzbündeln, deren zwei kleinere (Fig. 3. 5. c. c.) nach innennbsp;gerollte, vor den zu den Blattern laufenden Markstreifen liegen,nbsp;und zu den Blattgefassbündein laufen, wahrend die grossen (1. c.

b. nbsp;nbsp;nbsp;b.) den Kreis schliessen, und an die Blatter keine Bündel ab-gegeben zu haben scheinen. Untersucht man die im Kohlensand-steine von Chomle (Radnitz) erhaltenen Reste genau, so fmdetnbsp;man im Querschnitte (Fig. 6.) noch Spuren der Bastscheide (e.)nbsp;des Holzbündels, und noch vollkommen erhaltene Gefasse (f.),nbsp;welche sich im Langsschnitte (Fig. 7.) als Treppengefasse mitnbsp;deutlichen braunen oder gelblichen Gefasswanden reprasentiren.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XXVI. Fig. I. und 4. Stiimme in nat. Grosse. Fig. 2. Ein Stamm entrindet, nat. Grosse; a. Rinde, b. Holzcylinder vonnbsp;aussen, c. grosse Holzbündel, d. kleine Holzbündel. Fig. 3. 5.nbsp;Querschnitte zweier Stamme nat. Gr.; a.—c. wie in Fig. 2., d. einnbsp;Blattpolster. Fig. 6. Ein Holzbündel im Querschnitte vergrössert;nbsp;e. Bastschichte, f. Gefasse; Fig. 7. derselbe im Langsschnitte undnbsp;seine Treppengefasse. Fig. 8. Ein Blattpolster mit der Blattnarbenbsp;und dessen Scheibe etwas vergr. Fig. 9. Oberhaut der Rinde mitnbsp;Wurzein schwach vergrössert.

PROTOPTEBIS STERNBERG!. Corda.

Taf. XL VUL Fig. 1.

Character gen. ut supra p. 76.

Bezeichnung der Art.

PR. STERNBERGI: arborea, supra nuda, infra strata radiculo-rum crasso involuta; pulvinulis elevatis in una linea spirali octodeciniviginti quatuor ovalibus inferne foraminibus fa-sciculorum msium septem vel octo circumdatis, superne sulcis semicircularibus duobus insignitis, cicatrice convexius-cula, medio fasciculo vasorum simplici hippocrepico, profundenbsp;triloba, lobis lateralibus oblongis, apice obtusiusculis subin-curvatis, medio majore obovato sinubus rotundatis interstincto.nbsp;Syn. Protopteris punctata. Presl. in Sternb. Fl. der Vorw.nbsp;11. p. 170. Tab. IV. Tab. VUL Fig. 2. A. et 11. Tab. LXV. Fig. 1 .2. 3.

Filicites punctatus Martius plant, antedil. Denkschr. der k. regensb. Gesellsch. 3. p. 130. Sigillaria punctata Brongn. prodr.nbsp;p. 64. Hist, végét. foss. 1. p. 421. Tab. CXLI. Fig. 1. Caulo-pferis punctata. Göppert foss. Farnkr. p. 449.

Fundort.

Im Kohlensandsteine von Kaunitz in Böhmen Graf Caspar Sternberg und Herr Opiz, und ich im Jahre 1843.

Schon früher wurden obere Stammtheile vomGrafen Sternberg gut abgebildet, und ich bildete in der Flora der Vorwelt schon vor fast zehn Jahren die Blattpolster auf Taf. LXV. Fig. 1.nbsp;im zweiten Bande so vollkommen wie möglich ab, und wiederholte daher hier diese Abbildung nicht. Dagegen bilde ich hiernbsp;ein gut erhaltenes Stammstück ab, dessen Blattpolster noch nichtnbsp;alle Reste der Blattstiele abgeworfen haben (s. Fig. 1. a.), undnbsp;WO die unteren Theile des Stammes und die daselbst befindlichennbsp;Blattstielreste (Fig. 1. b.) noch dicht mit deutlichen, rundlichen,nbsp;bis Va Linie starken Luftwurzeln völlig bedeckt sind, so zwar,nbsp;dass sie endlich durch die Dicke der Wurzelschichte fast ver-schwinden. Diese Art ist bisher nur an diesem einzigen Stand-orte in Böhmen beobachtet worden, und ihr vereinzeltes Vorkom-men berechtigt mit zu dem spater zu untersuchenden Schlusse,nbsp;dass die vorweltlichen Fame auf ahnliche kleine Bezirke ihresnbsp;Standortes nach Arten beschrankt waren, wie wir es bei dennbsp;jetztweltlichen Baumfarnen finden. Es ist leider das Versteinerungs-material, worin diese Art bricht, so grobkörnig, und mit Geröl-len und Holzfragmenten, welche alle in Staub zerfallen sind, sonbsp;erfüllt, wie man es im etwas erharteten Sandlager der Dünennbsp;unserer Meere und grossen Süsswasser-Seen fmdet, und ich fandnbsp;aus diesem Grunde keine Spur irgend welcher Structurreste. Mitnbsp;dieser Art kömmt Protopteris Singeri gesellig, jedoch ausserslnbsp;selten vor, und bis jetzt nur einmal gefunden.

Die Einhüllung der Luftwurzeln, und das Vorhandensein der noch nicht völlig abgefaulten Reste der Blattstiele zeigen auf dienbsp;nahe Verwandtschaft mit unseren jetztweltlichen Cyatheacéen, beinbsp;denen man ganz gleiche Erscheinungen an fast allen Individuen


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wahrnehmen kann. Die von mir gesehenen Triimmer scheinen alle demselben Stamme anzugelioren, und derselbe musste demnach einenbsp;Lange von einigen zwanzig Fuss besitzen, ohne die lange, holdenbsp;Felsrinne zu rechnen, in welcher er zu Tage ausging, und welchenbsp;trotz ihrer Verwitterung sich als durch den Stamm gebildet erwies.

Die einzelnen Blattpolster batten nach meinem hier abgebil-deten Exemplare nach oben einen vorstehenden, durch die Rinde der Rhachis gebildeten Rand, wie man ihn an mehren Cyathea-céen und an AlsopMla nigra (s. Taf. XLVIII. Fig. 3.) findet, welcher nur bei stark verwitterten Exemplaren mangelt; auch warnbsp;der ganze Stamm mit sparlichen Luftwurzeln (Fig. I.) und kleinennbsp;Wurzelknötchen in derselben Weise, aber nicht so dicht, wie dienbsp;Rinde der Alsophila nigra (Fig. 3. c.) besetzt.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XLVIIL Fig. I. Protopteris Sternbergi in nat. Grosse. Fig. 3. Ein Stamm der Alsophila nigra in nat. Gr.; Fig. 4. dessennbsp;Durchschnitt, d. der Stamm, e. die Rinde, f c. Wurzelfasern.

PROTOPTERIS SINGERI. Presl.

Taf XLVIIL Fig. 3.

Bezeichnung der Art.

PROTOPTERIS SINGERI: minor, arborea; caudice tereti supra incrassato; puloinulis foliorum subelevatis, supra cicatricenbsp;obovata vel rotunda ornatis. Cicatrices impresso-punctati,nbsp;subplani, in una linea spirali duodecim ab invicem distantes; medio fasciculo vasorum hippocrepico, simplici, trilobo;nbsp;lobis aequalibus vel subaequalibus, sinu acuto distinctis,nbsp;supra late incurvatis tenuibus.

Syn. Protopteris Singeri C. Presl in Sternb. FI. der Vorw. 11. p. 171.

Caulopteris Singeri Gop pert foss. Farnkr. p. 449. Tafel 41. Fig. 1. 3.

Fulidort.

Im Sandsteine bei Giersdorf in Schlesien Herr Oberbergrath Singer. Im Kohlensandsteine vonKaunitz Hr. Apotheker Leibnik.

Beschreibung.

Meine hier gegebene Abbildung ist nach einem Gypsabgusse des von Herrn Prof G oppert abgebildeten Stammchens gemacht,nbsp;und war leider schon lithographirt und gedruckt, als ich dasnbsp;lange, schone Stammchen aus dem bohmischen Kohlensandsteinenbsp;durch die Güte des Herrn Apothekers Leibnik sah. Leider istnbsp;es in einem so grobkornigen Sandsteine, wie der von Kaunitznbsp;ist, enthalten, und zeigt daher keine Structur mehr, und ist nurnbsp;ein gut erhaltener Steinkern, gleich dem Prof Goppert’schennbsp;Exemplare, und von demselben kaum zu unterscheiden, aussernbsp;durch die Farbe und die vollkommenere Erhaltung. Die Verdickungnbsp;nach oben ist betrachtlich, und die Stammchen diirften ein keu-liges Oder bauchiges Aeussere gehabt haben. Professor Goppertnbsp;meint Luftwurzeln gefunden zu haben. Ich habe weder an demnbsp;bohmischen Exemplare noch am Gypsabgusse Luftwurzeln bemerken können.

Erklarung der Abbildung,

Taf XLVIIL Fig. 3. Der Stamm in nat. Grosse.

PROTOPTERIS COTTAI. Corda.

Taf XLIX. L. Fig. 1.—6.

Bezeicbnung der Art.

PR. COTTAI: caudice cylindrico; pulvinulis spiraliter positis, conmxis supra cicatrice lata obovata eonvexiuscula depressanbsp;ornatis, infra fasciculis foraminiformibus, sex aut octo, se-riatis vel irregulariter positis circumdatis, supra impressionenbsp;spuria semicirculari insignitis, punctatis; medio fasciculonbsp;vasorum hippocrepico, leviter trilobo, lobis lateralibus infernenbsp;subrectangule curvatis, medio vix majori semiquadrato sinu-bus latis distincto, latere infimo interne transversim plicato;nbsp;cylindro lignoso octangulari vel novemangulari; libro ex-terno in fasciculis ansaeformibus cortice crasso disperse,nbsp;interno ligno adnato; ligno radiis medullaribus reticulatimnbsp;percurso; medulla ampla.

Syn. Protopteris Cottaeana. Presl. vid. Sternb. Flora der Vorw. 11. 7. 8. p. 170.

Caulopteris punctata. Göpp. Foss. Farnkr. p. 449. Lepidodendron punctatum. Cotta in Leonh. Jahrb. 1836. p.nbsp;30. Taf 1.

Fun dort.

Im aufgeschwemmten Lande bei Grossenhain in .Sachsen gefunden von Herrn Rentamtmann Preusker, und mir zur Unter-suchung mitgetheilt von Herrn Prof Dr. Bernhard Cotta.

Beschreibung.

Obgleich ich in der Flora der Vorwelt die theilweise Analyse dieses denkwürdigen Farnstammes veröffentlicht hatte, so glaubenbsp;ich doch, dass eine erweiterte und verbesserte Untersuchung diesesnbsp;merkwürdigen Fragmentes hier, gleichsam in einer monographischennbsp;Bearbeitung der Protopteriden nicht unnütz sein dürRe, um so mehr,nbsp;als ich seit der Zeit Gelegenheit hatte, dasselbe mit vielen lebendennbsp;und fossilen Farnstammen vergleichen zu können, und hierdurchnbsp;festere und begründetere Erfahrungen mitzutheilen im Stande bin.nbsp;Da die von meinem Freunde Dr. Cotta gegebenen Abbildungennbsp;trefflich sind, so habe ich sie hier für meine Zwecke copirt, undnbsp;diesen so wie meinen früheren Zeichnungen die Abbildung desnbsp;Langsschnittes beigefügt. Die gute Abbildung des Blattpolsters findetnbsp;man jedoch in Sternberg’s Flor. 1. c. Taf LXV. Fig. 4. 5. 6.,nbsp;welche ich nachzusehen hitte, da wahrend meincr langen Abwesen-heit durch den Lithographen die Substituirung der Cotta’schennbsp;Figur durch meine, übersehen wurde.


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Der Stamm (Fig. 1.) ist wahrscheinlich die Spitze des ehe-maligen Farnbaumes, und nach oben gerundet, und seine Rinde ist wabrend der Maceration, welche der Petrificirung voranging,nbsp;theilweise verdriickt, und die Blattpolster dadurch aus ibrer Spiral-stellung gescboben worden. Die einzelnen Blattpolster unterscheidennbsp;sich von den ahnlichen Blattpolstern der Protopteris Sternberginbsp;durch den Mangel des oberen tiefen Einschnittes; die seitlichennbsp;obern Bsndel fehlen, und die Oberflache ist fein punctirt, namentlichnbsp;aber durch den unteren Bogen der Gefassbtindels, welcher biernbsp;feingekerbt ist, und dessen Kerbung sich auf die Flaclie des Blatt-polsters selbst in der Breite einer viertel Linie und daruber alsnbsp;feine Faltung fortsetzt. Die unteren wurzelbildenden Gefassbiindelnbsp;sind hier grosser und unregelmassiger gestellt als bei Protopterisnbsp;Sternbergi, und in Bezug ihres Baues ahneln sie (Taf. XLIX. Fig. 3.)nbsp;den gleichen Biindeln bei Hiigels Baumfarn (Taf. LI. Fig. 2. b. c.nbsp;Fig. 8. 9.) vollig. Sie liegen am unteren Bande des Wedelpolstersnbsp;(Taf. XLIX. Fig. 2. a.), und sind gewöhnlich in der Mitte durch-bohrt (Fig. 3.). Die kleinen Puncte, welche sich auf der Flachenbsp;der Blattnarbe (Fig. 2. b.) fmden, sind zerstreut und unregelmassignbsp;gestellt. Der Quersclmitt des Stammes (Fig. 4. 5.) zeigt einennbsp;gescblossenen neuneckigen Holzcylinder, dessen Maschen ungleichnbsp;gross sind, und in dem von HerrnDr. Cotta gezeichneten Durch-schnitte (Fig. 4.) sieht man fiinf grossere und vier kleine Maschennbsp;(%), und im Durchschnitte von Hiigels Baumfarn hat der eben-falls geschlossene Holzcylinder ebenfalls sieben grosse und eilfnbsp;kleine Maschen C/iDgt; ™d hieraus ergeben sich bei beiden Farnennbsp;die Blattstellungsformeln 7i8 fbr Hiigels Baumfarn, und fiirnbsp;Protopteris Cottai. Die Rinde (Fig. 6. b. b.) ist dick und markig,nbsp;und ihr Mark gleicht dem Stammmarke vollig, und wo es gut er-halten ist (s. Fig. 10.), enthalt es noch deutliche Amylumkörnchen,nbsp;und nur an verfaulten oder stark gemoderten Partien (Fig. 11.)nbsp;ist sein Inhalt verschwunden. Im Marke liegen die den ausserennbsp;Bastring des Holzes bildenden Biindel, welche maschen- odernbsp;henkelformig (Fig. 6. m. m.) sind, und aus grossen Bastzellennbsp;bestehen. Sie entsprechen vollkommen den ausseren Bastbiindelnnbsp;(Taf. LI. Fig. 3. i. k. k. q.) bei Hiigels Baumfarn. Der Holzcylindernbsp;selbst besteht aus einer Gefasscheide (Fig. 6. 7. a. und ak) ausnbsp;kleinen rundlichen Zeilen, und der inneren Bastschichte (Fig. 6.nbsp;7. c. c.) aus grossen braunen Zeilen, und aus der Gefassschichtenbsp;(Fig. 6. 7. g. g.), welche von Markstrahlen (y.) durchbrochennbsp;wird, welche eine dunklere Fiirbung besitzen, als die sie um-gebenden Gefasse (x.). Wie iihnlich in Bezug des Holzcylindersnbsp;Protopteris Cottai und Hiigels Baumfarn gebaut sind, wird ein Ver-gleich der Figur 7. Taf. XLIX. mit Fig. 4. Taf. LI. deutlicher alsnbsp;jede Beschreibung zeigen.

Das Stammmark (Fig. 3. d.) ist sehr zerstört, und nur in einzelnen sehr gut erhaltenen Fragmenten zeigt es noch voll-kommene Structur und gleicht dann vollig dem in Fig. 10. ab-gebildeten Rindenmarke. Im Marke fmden sich dunkle Verwesungs-producte (h. h.), und eigene (k.) und fremde Wurzeln (e.) durch-ziehen dasselbe vielfach. Audi in der Rinde findet man einzelne,nbsp;aber stets schlecht conservirte Wurzeln. Die am besten conservirtenbsp;Farnwurzel dieses Stammchens lag an einer mit durchsichtigemnbsp;Chalcedon erfüllten ausgefaulten Stelle des Markes (s. Fig. 6. k.),nbsp;und an ihrem Querschnitte (Taf. L. Fig. 2.) konnte man sehr gutnbsp;ihre Structur beobachten. Ihre Oberhaut (Taf. L. Fig. 2. f.) besteht aus diinnwandigen farblosen Zeilen, aus welchen die diinnennbsp;durchsichtigen Wurzelfasern entspringen (Taf. L. Fig. 2. 4. 5. 1. 1.),nbsp;welche ich an einigen anderen Wurzeln desselben Stammes mitnbsp;feinen braunen Kornchen bedeckt fand. (Fig. 5. 1.). Unter diesernbsp;Oberhautzellschichte liegt eine einfache Reihe brauner dickwandigernbsp;Bastzellen (Fig. 2. 4. 5. g. g.) und unter dieser unmittelbar dienbsp;Markschichte (h. h.) der Rinde (f. g. h.). In der Markschichtenbsp;liegt die Bastscheide (i. i.) des Holzbiindels, welche abermals ausnbsp;dickwandigen Bastzellen besteht, und in ihrem Hohlraume dennbsp;Gefassbiindel (k.) enthalt, welcher gewöhnlich aus drei bis viernbsp;Treppengefassen besteht. In schiefen Langsschnitten der Wurzelnnbsp;(Fig. 4. 5.) sind die Markzellen der Rinde (h. h.) lange sechs-seitige Zeilen, und an ihren Wanden findet man kleine molekul-förmige Körperchen von eckiger unregelmassiger Form, wie mannbsp;sie an den Wanden der Zeilen faulender Zellgewebemassen sieht.nbsp;Im Langsschnitte des ganzen Stammes (Fig. 1. Taf. L.) kann mannbsp;ebenfalls sehr deutlich die Rinde d., den Holzcylinder a. b. mit dennbsp;zu den Blattern laufenden Maschen b. c., und das Stammmark e. e.nbsp;unterscheiden. In Flachschnitten (Taf. XLIX. Fig. 8.) und in Langsschnitten der Holzmasse (Taf. L. Fig 6.) sieht man die Markstrahlennbsp;(y.), das Rindenmark (b.), den Bast (n.), die Gefasse (x. o.) undnbsp;das Stammmark (m.) deutlich, und bei starker Vergrösserung sindnbsp;die Gefasse der Protopteris Cottai (Taf. XLIX. Fig. 9.) den Treppengefassen unserer lebenden Fame und namentlich Hiigels Baumfarnnbsp;(s. Taf. L. Fig. 5.) gleich gebaut. In einzelnen kleinen Zellgewehe-partien fand ich im Langsschnitte (s. Taf. L. Fig. 3.) der einzelnen Zeilen die von Herrn Robert Brown entdekten Zellkerne,nbsp;und wahrscheinlich ehemalige Oeltröpfchen noch gut erhalten; dienbsp;Zellkerne sind meistens flach und eckig, und ebenso wie dienbsp;dunkler gefiirbten, das Licht luftblasenartig brechenden Oeltropfennbsp;mit einem hellen und mit Moder - Molektilen eingefassten Kreisenbsp;umgeben.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XLIX. Fig. I. Protopteris Cottai in nat. Grosse; Fig. 2. Der Blattpolster schw. vergr. a. die unteren Wurzelbiindel; b. dienbsp;punctirte Narbe; c. der Gefassbiindel. Fig. 3. Ein Wurzelknötchennbsp;st. vergr. Fig. 4. Ein Durchschnitt des Stammes. Fig. 5. Die Halftenbsp;eines solchen Durchschnittes, beide in nat. Gr.; Fig. 6. Ein Theilnbsp;des Querschnittes des Stammes vergr. b. b. Rindenmark; m. m.nbsp;aussere Bastscheide; c. c. innere Bastscheide; a. aussere Gefass-scheide; g. g. Holzbiindel oder dessen Gefassschichte; d. Stammmark; e. fremde eingedrungene Wurzeln im Querschnitte; f. aus-gefaulte Raume mit Chalcedon erfilllt; h. h. Modermassen; k.nbsp;Wurzeln der Protopteris. Fig. 7. Quersclmitt des Holzcylindersnbsp;vergr. b. Rindenmark; a. aussere, a^ innere Gefassscheide; c.nbsp;innere Bastscheide; e. verfaultes Stammmark; g. Gefassschichte;


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X. die Gefasse; y. die Markstrahlen. Fig. 8. Langschnitt der Ge-fassschichte x. mit Marktstrahlen y., und b. Rindenmark, vergr. Fig. 9. Gefasse st. vergr. Fig. 10. Zellgewebe des Rindenmarkesnbsp;mit Amylumkörnchen vergr. Fig. H. moderndes Zellgewebe vergr.

Taf. L. Fig. 1. Liingsschnitt des Stammes in nat. Grosse, d. Rinde, a. a. b. b. Holzcylinder c. eine Masche desselben zu demnbsp;Blattpolster laufend; e. e. Stammmark. Fig. 3. Querschnitt einernbsp;Wurzel vergr. f. Oberliaut, g. Bastschichte, h. Mark der Rinde;nbsp;i. Bastscheide des Gefassbtindels; k. Gefasse; 1. Wurzelfasern. Fig.nbsp;3. Zellgewebe des Stammmarkes in Liingsschnitte mit Zellkernennbsp;und Oeltröpfchen m. vergr. Fig. 4. Ein schiefer Langsschnitt dernbsp;Wurzel vergr. die Bezeichnung wie in Fig. 2. — Fig. 5. Ein Langsschnitt der Oberhaut f. der Bastschichte g. und einiger Markzellennbsp;h. der Rinde mit Wurzelfasern 1. stark vergr. Fig. 6. Ein Langsschnitt des Holzcylinders mit Stammark m., Bastscheide n. undnbsp;Gefassen o. st. vergr.

PROTOPTERIS MICRORRHIZA. Cortla.

Taf. L.

Bezeichnung der Art.

PR. MICORRHIZA: caudice tereti, extus strata crasso radiculorum tecta; cartice crassa; cylindra lignosa tenui acutangula; stratisnbsp;liberi tenuibus utraque ligno adnexis; ligna tenui; msis sca-larifarmibus sexangularibus; radiis medullaribus nullis.

Fundort.

Unbekannt, wahrscheinlich aus dem aufgeschwemmten Lande, und der Farbe und Erhaltung, so wie des Chalcedons nach zunbsp;urtheilen, aus dem Rothtodtliegenden, vielleicht von Neupaka. Vonnbsp;meinem Freunde Dr. Reuss mir gtitigst mitgetheilt.

Beschreibung.

Leider war das einzige bekannte Exemplar unvollstandig, und der Stamm, dem dieser Querschnitt angehörte, diirfte an 35 Liniennbsp;P. M. Durchmesser gehabt haben, und unser hier abgebildetesnbsp;Bruchstück (Fig. 7.) scheint der sechstc oder siebente Theil desselben zu sein. Der Stamm ist von aussen mit einer vierzehnnbsp;Linien dicken Schichte von Wurzelfasern umhüllt, welche schwarz-braun und klein sind (s. Fig. 7. d.). Im Querschnitte sind diesenbsp;Wurzeln (s. Fig. 10.) rundlich, ihre Rindenschichte Cm.) ist meistensnbsp;zerstört und bestand aus diinnwandigen Zeilen, welche eine sehrnbsp;Starke Bastscheide (1.) umschlossen haben. Die Zeilen der Bastscheide sind dickwandig und sechseckig, und in letzterer findetnbsp;man noch Spuren einer dünnzelligen Markscheide (h. i.), in welchernbsp;vier Treppengefasse (g. k.) eingelagert uaren. Die Structurver-haltnisse dieser Wurzelschichte sind sehr schlecht erhalten, wienbsp;es mit den Wurzelschichten der lebenden Baumfarne gewöhnlichnbsp;auch der Fall ist, und einzelne Wurzeln sind so zerstört, dassnbsp;man nur mit Miihe noch ihre ehemaligen dickwandigen Bastzellennbsp;(Fig. 10. n.) wieder erkennt. Die Rinde des Stammes (s. Fig. 7.nbsp;a. b.) ist fiinf bis sieben Linien dick, und ihre aussere Bastschichtenbsp;Ca. a.) besteht aus vernarbten dickwandigen dunkelgefarbten Zeilen,nbsp;welche im Langsschnitte langlich sechseckig sind, und etwas durch-sichtiger erscheinen. Das Rindenmark liegt zwischen der ausserennbsp;Bastschichte (a.), der Rinde und dem Holzcylinder (b.), ist schonnbsp;lichtbraun, durchsichtig, und so wie das Stammmark, mit grossten-theils aufgelössten Gefassbtindeln durchwachsen; es ist zellig, seinenbsp;Zeilen CFig'- 8. c.) sind sechseckig, dilnnwandig und im Langsschnitte CPig- 9-) mehr gestreckt. Der Holzcylinder (Fig. 7. b. bnbsp;Fig. 8. b.) bildet gerundete Maschen, und seine aussere sowohlnbsp;als seine innere Bastscheide (Fig. 8. f. f.) besteht aus kleinennbsp;durchsichtigen Zeilen, welche nach innen dunkel gefiirbt sind (e. e.),nbsp;und so gleichsam durch ihre innere Schichte eine Gefassscheidenbsp;bilden. Der Gefassbiindel (Fig. 8. b.) ist Vs Linien breit, weissnbsp;und durchsichtig, seine Gefasse stehen gedrangt, ohne Mai’kstrahlennbsp;zwischen sich eingeschaltet zu haben, und sind sechseckige Treppengefasse. Das Stammmark (Fig. 8. d. Fig. 7. c.) ist theilweise zerstört, und gleicht im Bane dem Rindenmark, so wie auch in dernbsp;Farbe und der Erhaltung der ihm eingestreuten Gefassbiindel völlig.nbsp;Das Versteinerungsmaterial ist ein schöner glasheller Chalcedon,nbsp;und der Stamm musste leider vor der Petrificirung einer langennbsp;Maceration und theilweisen Moderung unterworfen gewesen sein,nbsp;wie seine Erhaltung deutlich darlhut. Von Pratopteris Cottai unter-scheidet sich diese Art durch den Mangel der Markstrahlen, dienbsp;das Gefassbiindel enger umschliessenden Bastscheiden des Holzcylinders und durch den Bau des Rinden- und Stammmarkes hin-reichend, und durch ihre ümhüllung mit Luftwurzeln vervollstandigtnbsp;sie die gleiche an Protapteris Sternbergi gemachte Beobachtung,nbsp;v.nd vermehrt so noch mehr die Aehnlichkeiten der Pratopteridennbsp;mit den Farnstainmen der Jetztwelt. Die Pratopteriden dürftennbsp;vielleicht die Stamme gewisser Farnen der Helicogyraten der Vor-welt gewesen sein, zu welcher Vermuthung ihre Aehnlichkeit mitnbsp;den Stammen der jetztweltlichen Cyatheacéen und Diksonien be-rechtigt.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. L. Fig. 7. Querschnitt des Stammes der Protapteris microrrhiza, nat. Gr. a. die Rinde; b. der Holzcylinder; c. dasnbsp;Stammmark; d. die Luftwurzelumhiillung. Fig. 8. Ein Stiickchen ausnbsp;dem Querschnitte des Stammes vergr. c. Rindenmark; f. aussere,nbsp;e. innere Schichte der Bastscheiden des Holzcylinders; b. Gefass-biindel; d. Stammmark mit einem fast völlig aufgelösten und zer-störten Gefassbiindel. Fig. 9. Langsschnitt des Rindenmarkes st.nbsp;vergr. Fig. 10. Einige Luftwurzeln im Querschnitt. m. ausserenbsp;Wurzelrinde; 1. Bastscheide; h. i. Markscheide; g. Gefasse imnbsp;Querschnitt; k. Gefasse schiefgeschnitten; n. ein Stiickchen fastnbsp;ganzlich aufgelöste Bastschichte, mit zerfallenden sich trennendennbsp;Zeilen.


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SI

X.

PHTHOROPTERIDES. Corda.

Tvbicaulis et Endogenites spec. Cotta Dendrolithen.

Filices herbaceae; caudice subterraneo rhachidibusque ra-dicibus involutis, herbaceis, polymorphis, conglobatis; rhachidum fasciculis vasorum lunulatis vel jugiformibus, rarissime annulatis.

Ich habe bier die Reste der Stamme vorweltlicber, wabr-scbeinlicb krautartiger Farne vereiiiigt, welcbe sich nach den bis jezt vorgefundenen Exemplaren meistens als kurze Stücke erweisen,nbsp;in denen Blattstiele und Wurzeln dicht verwebt sich vorlinden.nbsp;Der eigentliche Stamm ist ausser bei Asterochlaena Cottai nochnbsp;nicht aufgefunden, und alle anderen Reste dieser Gruppe sindnbsp;oberhalb des Domes Oder der Spitze des Stammes, dem sie alsnbsp;Rlattstiel- und Wurzelfragmente angehoren, abgebrochen. Bei Se-lenochlaena Reichii ist leider das Exemplar ausserhalb des in ihmnbsp;enthaltenen Gipfels des Stammes der Lange nach durchschnittennbsp;worden (s. Cotta Dendrolithen Taf. II. Fig. 3.), und daher laufennbsp;die einzelnen Blattstielbasen radiar auseinander. Es ware wiinschens-werth, diesen seltenen Farn unter der Aufsicht eines tiichtigennbsp;Naturforschers von Neuem schneiden zu lassen, damit man dienbsp;Structur des Centralstammes dieses Fragmentes kennen lerne. Vonnbsp;den von mir aufgefundenen Tempskyen hat leider kein Exemplarnbsp;seinen Stamm, und alle sind oberhalb des Domes abgebrochenenbsp;Stücke.

Da ich bereits in der Einleitung dieser Abtheilung tiber den Bau der einzelnen Organe dieser Gruppe gesprochen habe, sonbsp;kanil ich hier unmittelbar zur Bezeichnung der Gattungen über-gehen, wobei ich die Gattungen mit einem Gefassbündel in dernbsp;Blattrhachis voranstellen, und die mit mehreren Biindeln nachfolgennbsp;lasse. Die bisher entdeckten Gattungen sind folgende:

I. nbsp;nbsp;nbsp;ASTEROCHLAENA. Corda.

Truncus centralis longitudinaliter plicatus, liorizontaliter sectus stellatus, quinqueradiatus; radiis supra lobato - divisis.nbsp;Rhachides rotundatae, compressae, subcirculariter positae; cor-tice crassa, medullosa; fasciculo vasorum compresso, solitario,nbsp;lunulato.

Syn. Tubicaulis ramosus Cotta Dendrol. p. 23.

i. Ast. Cottai. Corda. vid. Cotta 1. c. Taf. III. Fig. I. — 3.

Diese Gattung ist durch die Form ihres Centralstammes merkwürdig, und ich hoffe, dass über den mikroskopischen Baunbsp;desselben uns unser Freund Dr. Bernhard Cotta oder einernbsp;der Dresdner Herren Naturforscher belehrt.

II. nbsp;nbsp;nbsp;ZYGOPTERIS. Corda.

Truncus centralis.....Rhachides crassiusculae, teretes,

radiculis irregulariter inspersae; cortice crassa, extus gemma propria laterali ornata, fasciculo centrali msorum simplici, jugi-formi (X); radicibus minutis rotundatis, fasciculo msorumnbsp;centrali.

Syn. Tubicaulis primarius. Cotta Dendrolith. p. 19. i. Zygopteris primaem. Corda. vid. Cotta Dendr. 1. c. Taf

I. Fig. 1. 3.

III. SELENOCHLAENA. Corda.

Truncus.....Rhachides teretiusculae, radicibus tenuibus

circumdatae vel intermixtae; cortice crassa; fasciculo vasorum centrali solitario, lunulato. Radices minutae, numerosae.

Syn. Tubicaulis dubius et solenites. Cotta 1. c. p. 21. 25.

1. nbsp;nbsp;nbsp;Selenochlaena microrrhha Corda vid. Cotta Dendrolith.nbsp;1. c. Taf 1. Fig. 3. 4.

2. nbsp;nbsp;nbsp;Selenochlaena Reichii. Corda. vid. Cotta I. c. Tafel II.nbsp;Breithaupt Isis. 1820. V. Taf IV.

VI. TEMPSKYA. Corda.

Truncus.....Rhachis rotundata, plicata vel alata; cor

tice crassiuscula, fasciculis vasorum ternatis, majori clauso vel lunulato et supra incurvo, minoribus oppositis lunulatis. Radices minutae numerosissimae; fasciculo vasorum centrali unico.

Nach dem Entdecker dieser schonen Gattung, meinem Freunde Herrn Friedrich Tempsky, genannt. Ich war so glücklich,nbsp;vier Arten aufzufinden:

1. nbsp;nbsp;nbsp;Tempskya pulchra. Taf LVIII. Fig. 1.—5,

2. nbsp;nbsp;nbsp;nnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;macrocaula.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;»nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;«nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;»nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;6.—8.

3. nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;microrrhiza.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;»nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;»nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;unbsp;nbsp;nbsp;nbsp;9.—10.

4. nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Schimperi.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;LIX.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;»nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;1.—2.

TEMPSKYA PULCHRA. Corda.

Taf LVIII. Fig. 1.—5.

Charakier gen. vid. supra.

Bezeichnung der Art.

T. PULCHRA; Rhachis crassiuscula; cortice crassa, fusca; fasciculo vasorum centrali, annuliformi, clauso, fasciculis minoribus lunulatis reflexis; radicibus minutis; parenchymate la-cunoso; fasciculo unico centrali.

Fundort.

Im Gerölle der Elbe, wahrscheinlich von Neupaka stammend.

Beschreibung.

Das Petrefact bildet einen gerollten, gerundeten Klotz von 3 bis 4 Zoll Dicke. Die einzelnen Blattstiele sind sparsam in der Masse

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zerstreut, und nur M'enige sind gut erhalten; aller anderer Raum ist mit gedrangten, meistens schlecht conservirten Wurzeln erfüllt.nbsp;Die von mir als normal betrachteten Blattstiele (Fig. 3.) sind nachnbsp;oben eingedrückt (o.), und batten dort wahrscheinlich eine Rinne.nbsp;Die Rinde (a) ist noch braungefarbt, das Mark (b-) «och gelblich,nbsp;so auch das vom Gefassbündel (c-) umschlossene Centralmark (d.),nbsp;aber alle diese Gebilde sind durch die der Petrificirung voran-gehende Faulniss gleichsam aufgelöst, und Zeilban und anderenbsp;Structurverhaltnisse sind grösstentheils verschwunden. lm grossen,nbsp;ringförmigen Gefassbündel habe ich nur an einem Blattstiele (s.nbsp;Fig. 4. g. h.) Spuren ehemaliger Gefassbildung gefunden. Dienbsp;kleineren Gefassbündel (e. f.) sind noch weniger gut erhalten.nbsp;Wahrscheinlich theilten sich die Blattstiele dieses Farnkrautesnbsp;gablig, und daher findet man einzelne Blattstieldurchschnitte (Fig. 2.nbsp;4.) mit mehren kleineren Gefassbündeln (Fig. 2. e. f. g. h. i.), odernbsp;solche, WO alle doppelt verhanden sind (Fig. 4. g. h. i. i.), und wonbsp;zwei ringförmigen Bündeln, auch zwei Paar kleine, mondförmigenbsp;entsprechen. Ich glaube in der Einleitung über den Bau der Famenbsp;im Allgemeinen die Gründe für die Annahme, dass diese schein-bar normwidrigen Bildungen nur durch Theilung des Blattstielesnbsp;hervorgebracht sind, hinreichend erörtert zu haben, urn hier dar-auf zu verweisen. Die Wurzeln (Fig. 5.) sind klein, gedrangt undnbsp;nur urn sehr wenig besser als die Blattstiele conservirt. Man er-kennt an denselben die braune Rinde (k.quot;), das Lückengewebe (1.)nbsp;zwischen der Rinde und dem Gefassbündel; und das Gefassbündelnbsp;(m.) ist meistens mit einer weissen Chalcedonmasse ausgefüllt.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. LVIII. Fig. 1. Ein Querschnitt der Tempskya pulchra in nat. Gr. Fig. 3. Querschnitt eines normal gebauten Blattstieles schw.nbsp;vergr.; a. die Rinde, b. das Rindenmark, c. das grosse ring-förmige Gefassbündel, e. f. die kleinen mondförmigen Gefassbündel,nbsp;o. die Rinne an der innern Seite des Blattstieles. Fig. 2. 4. Zweinbsp;Blattstiele nahe ihrer Theilung quer geschnitten, schw. vergr.;nbsp;a.—d. wie in Fig. 3., — e. f. g. h. i. fünf kleine Bündel, vonnbsp;denen h. und i. schon in den Einschnitten der sich theilendennbsp;Rhachis liegen. Fig. 4. g. h. das getheilte grosse Gefassbündelnbsp;doppelt, i. i. und i. i. zwei Paar kleine dazu gehorende. Fig. 5.nbsp;Querschnitt der Wurzeln schw. vergr.; k. die Rinde, 1. Lückengewebe, m. das Gefassbündel.

TEMPSKYA MACROCAÜLA. Corda.

Taf. LVIII. Fig. 6.-8.

Bezeichnung der Art.

T. MACROCAÜLA: rhachide crassa, infra canaliculata, extns alata; fasciculo magno lunulato, lobis elongatis, subincurris;nbsp;fasciculis minoribus internis oppositis, hmulatis, tenuibus.

Fundort.

Unbekannt; wahrscheinlich aus dem aufgeschwemmten Lande, und der Substanz der Chalcedonmasse und Farbe nach von Neu-paka oder sonst aus Böhmen.

Beschreibung.

Ich erhielt dieses kleine Stückchen vom Hrn. Prof. Zippe mitgetheilt. Es ist leider rundlich geschlilfen, und seine Chalcedonmasse ist ziemlich undurchsichtig. Die Blattstiele sind gross, undnbsp;haben drei bis vier Linien Durchmesser. Die Rinde derselben (Fig.nbsp;7. a.) ist durch weisse Chalcedonmasse ersetzt und theilweise innbsp;dieselbe verwandelt; nach innen zeigt sie noch die Rinne (r.)nbsp;erhalten, und nach hinten sieht man noch deutlich die beidennbsp;Flügel (p. q.) und den Kiel (f.). Das grosse Gefassbündel (c.)nbsp;liegt der Rinde an und umfasst die beiden kleinen (d. e.), undnbsp;das sie erfüllende und umgebende Mark (b.) ist ebenso wie dienbsp;Gefasse völlig aufgelöst. Die Wurzeln (Fig. 8.) sind besser erhalten, sie sind gedrangt, ihre Rinde (k.) ist noch braun, abernbsp;ihr Rindenmark (1.) ist völlig zerstört, und in dem in weisse,nbsp;undurchsichtige Chalcedonmasse umgewandelten Gefassbündel (m.nbsp;n.), sieht man noch die Spuren der Gefasse. Die Wurzeln sindnbsp;sehr verflochten, und scheinen frisch rundlich gewesen zu sein,nbsp;und ihre jetzige Form nur durch den Druck und durch die Faulniss vor der Petrificirung angenommen zu haben.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. LVIII. Fig. 6. T.macrocaula in nat. Gr. Fig. 7. EinBlatt-stiel durchschnitten und sechsmal vergr.; a. die Rinde, r. innere Seite des Btattstieles mit der Rinne, p. q. die Flügel der Rück-seite, f. der Kiel, c. das grosse Gefassbündel, d. e. die kleinennbsp;Gefassbündel, b. das vermoderte Mark. Fig. 8. Wurzeln durch-schnitten und vergr.; k. die Rinde derselben, 1. das ausgefaultenbsp;Mark, m. n. Gefassbündel mit Spuren der Gefasse.

TEMPSKYA MICRORRIUZA. Corda.

Taf. LVIII. Fig. 9.—10.

Bezeichnung der Art.

T. MICRORRHIZA: rhachide tenui; cortice crassa, fasciculo va-sorum magno lunulato, extremis hamato-incurvis; fasciculis minoribus suboppositis, lunulatis, inflexis; radicibus tenuissi-mis rotundatis, cortice crassa cellulosa; fasciculo centralinbsp;casis quaternatis rotundis ornato.

Fundort.

Unbekannt; wahrscheinlich aus Böhmen stammend, mitgetheilt von meinein Freunde Herrn Dr. Reuss zu Bilin.


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Beschreibung.

ünter den vier bekannten Arten dieser Gattung- ist diese die bestens conservirte.

Der von mir gesehene dünne Querschnitt (Fig. 9.) war dunkelbraun, wenig durchscheinend, und enthielt nur einige we-nige, sehr zerstreut stekende Querschnitte der Blattstiele, dienbsp;ganze andere Masse bestand aus dicht verwebten Wurzelfasern.nbsp;Die Blattstieldurchschnitte sind rundlich und gepresst oder ver-schoben; dieRinde derselben (s. Fig. 10. a.) ist dick, und wenignbsp;durchscheinend. Sie scheint aus Bastzellen mit dicken Wanden,nbsp;gleich der Rinde der Wurzeln gebaut gewesen zu sein. Ihr un-mittelbar angelagert ist das grosse, mondförmige Gefassbündelnbsp;(Fig. 10. c.), welches dick ist, noch Spuren der Gefasse enthalt,nbsp;und dessen beide Enden 0. i ) stark nach innen und fast haken-förniig gebogen sind. An der Oeffnung des grossen Gefassbündelsnbsp;und nahe den umgebogenen Enden desselben liegen die beidennbsp;kleinen ausseren Gefassbündel Cd. e.), welche mit ihrer Oeffnungnbsp;nach aussen und gegeneinander gekrümmt sind. Das Mark fb-)nbsp;des Blattstieles ist völlig in Moderkügelchen aufgelöst, und schiennbsp;sehr feinzellig gewesen zu sein.

Die Wurzeln waren ursprünglich wahrscheinlich rund, und sind durch gegenseitigen Druck und die Maceration erst lang-lich oder vielgestaltig geworden. Ihre Rinde (Fig. 10. f. f.) istnbsp;bei einzelnen Wurzeln noch gut erhalten, und besteht aus dick-wandigen Bastzellen. Das Mark ist ganzlich zerstört CFig* 10.nbsp;g.), und vom central en Gefassbündel CFig'- 10- b. h.) sind nurnbsp;vier Gefasse übrig. Das ganze Petrefact ist in eine dunkelbraunenbsp;Chalcedonmasse verwandelt.

Bemerkenswerth ist das sparliche Vorkommen der Blattstiele in der grossen Wurzelmasse.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. LVIII. Fig. 9. Ein Querschnitt der Tempskya niicror-rhim in nat. Grosse. Fig. 10. Ein Stückchen dieses Querschnittes vergr.; a. Rinde der Blattstiele, b. das Mark derselben; c. dasnbsp;grosse Gefassbündel mit den hakenförmig umgebogenen Endennbsp;i- i- — Fig. 10. d. e. die beiden kleinen Gefassbündel; f. Zeilen dernbsp;Rinde der Wurzeln; g. das Wurzelmark, h. h. Gefasse des Bündelsnbsp;der Wurzeln.

TEMPSKYA SCIIIMPERI. Corda.

Taf. UX. Fig. i. 2.

Bezeiclinung der Art.

T. SCHIMPERI: rhachi tenui; cortice tenui fuscescente; fasciculo vasorum majori lunulato-, aequali, utrinque rotundato; mino-ribus oppositis, recurvis.

Fundort.

ünbekannt, und dieses schone Fragment wurde mir zu Strassburg von meinem hochverehrten Freunde W. P. Schimpernbsp;mitgetheilt, wofür ich hier meinen innigsten Dank sagè. Dernbsp;Chalcedonmasse nach dürfte es von Flöhe in Sachsen, oder vonnbsp;Neupaka in Böhmen stammen.

Beschreibung.

Das ganze, aus Wurzeln und vereinzelten Blattstielen con-glomerirte Stück (Fig- 1.) ist von brauner Farbe, und seine Chalcedonmasse ist derb, fast völlig undurchscheinend, undhaufignbsp;mit krystallisirtem Ouarz gemengt. Von Textur ist gar keine Spurnbsp;mehr vorhanden, und von den Blattstielen sind noch die Gefassbündel deutlich, wahrend bei den Wurzeln dieselben fehien, uhdnbsp;sowohl Wurzeln, wie auch sehr viele Blattstiele früher ausgefaultnbsp;waren, und bei der Versteinerung oft nicht ausgefüllt wurden undnbsp;hohl blieben (s. Fig. 3. b.). Rinde und Gefassbündel sind braun.

Der Blattstiel scheint nach innen eine rinnenförmige Ver-tiefung gehabt zu haben, an deren beiden Seiten, nahe der Rinde die kleinen, nach innen gekrümmten Gefassbündel fd. c.) liegen.nbsp;Das grosse Gefassbündel (a.) ist stark gekrümmt, und oft nahemnbsp;sich seine beiden Seitenarme so stark, dass sie sich mit ihrennbsp;Enden fast berühren. Die Wurzeln waren rundlich, und an ihnennbsp;sind leider nur Spuren der Rinde erhalten; ihr Gefassbündel warnbsp;bei mehren hundert, einzeln untersuchten Wurzeldurchschnittennbsp;stets ausgefault.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. LIX. Fig. 1. Querschnitt der Tempskya Schimperi nat. Grosse. Fig. 2. Querschnitt zweier Blattstiele C^. a.) und einigernbsp;Wurzeln (b.) vergr.; a. a. das grosse Gefassbündel, c. d. dienbsp;kleinen Gefassbündel.


RHAOHIOPTERIDEAE. Corda.

Petioli seu rhachides fUicum mundi primaevi, glabri, nudi ml herbacei ml arborescentes; cortice crassiuscula, cellulosa; me-pilosi, supra saepius sulco longitudinali insigniti, infra rotundati, nbsp;nbsp;nbsp;dulla ampla parenchymatosa; fasciculo rasorum centrali vaginato

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vel nudo, soKtario, lunulato vel hippocrepico, infiexo vel reflexo, vel fasciculis duplicatis seu ternatis. Vasa ampla scalariformia velnbsp;porosa. Vagina tenuis, e cellulis minutis pachytychis composita.

Ich nannte diese Familie schon in der Einleitung- eine künst-liche, indem sie nur aus Resten eines einzigen Organes einer Pflanzengruppe (der Ordnung der Filicaceaé) gebildet sei. Bei demnbsp;Studium der Pflanzen der Yorwelt, und der auf uns übergekommenennbsp;Reste sehen wir uns oft in die traurige Nothwendigkeit versetzt,nbsp;Reste zu deuten und in Familien zu vereinigen, welche wahr-scheinlich sehr nalie vervvandten, aber doch bestimmt geschiedenennbsp;und unterscheidbaren Grappen angehören. Wenn man solche dubiosenbsp;Reste zu beschreiben versucht, so muss man dieselben auch taufen,nbsp;und die so erhaltenen Namen tragen sie dann so lange, bis diesenbsp;Organenreste eine bessere und vollendete bestimmte Deutung er-fahren haben, und man mit Zuversicht die Pflanze kennt, der sienbsp;angehören. Dass solche Nachweisungen sehr schwer sind, wirdnbsp;jeder vernünftige Leser einsehen, und dass die systematischenbsp;Deutung der hier beschriebenen Reste beim gegenwartigen Standenbsp;der Kenntniss der Farnkrauter unmöglich ist, wird man eben sonbsp;leicht anerkennen. Unter solchen Umstanden fand ich am klügsten,nbsp;diese einzelnen schonen Reste zu taufen und in eine interimistischenbsp;Familie zu vereinigen.

Die Blattstiele, welche ich hier beschreiben werde, besitzen ein, zwei oder drei Gefassbündel, und nach der Zahl derselbennbsp;theile ich sie in Grappen. Ihre innere ïextur ist durchgehendsnbsp;sehr gut erhalten, soweit es der Kohlensandstein von Chomle aufnbsp;der Herrschaft Radnitz und der Spharosiderit gestatten. Die Wandenbsp;der Zeilen und der Gefasse sind oft noch braun, ablösbar undnbsp;elastisch, vorzüglich im Spharosiderite, und im Kohlensandsteinenbsp;sind sehr oft die Rinden- und Markschichten noch lichtbraun ge-farbt. Bei einigen Arten ist die ganze Pflanzensubstanz in Glanz-kohle verwandelt, und nur selten sind einzelne Theile einzelnernbsp;Organe verworfen oder zerstört. Die Gefasse sind haufig Treppen-gefasse (s. Taf. LIII. Fig. 4. 5. Taf. LIV. Fig. 4.) und durchschnittlichnbsp;trefflich erhalten. Bei einigen Arten sind es poröse Gefasse (s. Taf.nbsp;LIL Fig. 6 — 8. Taf. LVI. Fig. 4. 5.), und Wand und Poren sindnbsp;vorzüglich gut conservirt. Dass ich bei Anachoropteris pulchranbsp;(Taf. LYI. Fig. 2. e. e.) noch Haare an der Oberflache der Rhachisnbsp;fand, wurde schon früher erwahnt. Da es sehr schwer ist, ausnbsp;einem einzelnen Fragmente eines Blattstieles zu bestimmen, obnbsp;derselbe einem baumartigen oder krautartigen Farn angehört habe,nbsp;so bitte ich auch die Ausdrücke Rh. herbacea, Rh. arborea, nurnbsp;für Wahrscheinlichkeiten zu nehmen, indem ich damit nur einenbsp;Starke Rhachis, als vielleicht von einem baumartigen, und einenbsp;schwache als von einem krautartigen Farn stammend bezeichnennbsp;will. Die Gattungen, welche diese Gruppe bilden, sind folgende:

A. Mit einem nach oben gekrümmten Gefassbündel.

I. SELENOPTERIS. Corda.

Rhachis herbacea, subtriangularis, supra plana vel cana~ liculata; cortice crassiuscula; medulla parenchymatosa, tenui!

fasciculo vasorum infiexo, lunulato vel hippocrepico, supra rarius incurvo, vaginato; vagina tenuis colorata, vasis amplis porosisnbsp;vel scalariformibus.

1. nbsp;nbsp;nbsp;S. radnitzensis. Corda. Taf. LIL

2. nbsp;nbsp;nbsp;S. involuta.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;« LIII.

II. nbsp;nbsp;nbsp;GYROPTERIS. Corda.

Rhachis arborea; cortice crassa suberosa; medulla ampla parenchymatosa; fasciculo vasorum simplici, infiexo, vaginato,nbsp;lunulato, hasi planiusculo, lobis lateralibus uncinato- reflexis;nbsp;vagina tenui; vasis amplis scalariformibus.

G. crassa. Corda. Taf. LIY. Fig. 1.—6.

B. nbsp;nbsp;nbsp;Mit einem nach rückwarts gerollten Gefassbündel.

III. nbsp;nbsp;nbsp;ANACHOROPTERIS. Corda.

Rhachis herbacea; cortice crassa supra canaliculata, rarius rotundata, hirsuta vel glabra; medulla continua; fasciculo vasorum simplici reflexo, lobis involutis; vagina spuria; vasisnbsp;amplis porosis.

1. nbsp;nbsp;nbsp;A. pulchra. Corda. Taf. LYI.

2. nbsp;nbsp;nbsp;A. rotundata. Corda. Taf. LIY. Fig. 7.—9.

C. Mit zwei oder mehren Gefassbündeln.

lY. PTILORHACHIS. Corda.

Rhachis herbacea, minuta; cortice tenui; medulla ampla; fasciculis vasorum oppositis vel annuliformibus, irregularibus;nbsp;vasis magnis aequalibus.

Pt. dubia. Corda. Taf. LIY. Fig. 17.—19.

Y. DIPLOPHACELUS. Corda.

Rhachis crassa, arborea C?f); cortice supra canaliculata; medulla ampla; fasciculis vasorum binis, fasciaeformibus, paral-lelis, utrinque obtusis; vagina propria nulla; vasis minutis, an-gulatis, scalariformibus.

D. arboreus. Taf. LY.

YI. CALOPTERIS. Corda.

Rhachis minuta, herbacea, tenuis, supra pUcatula; cortice crassa; medulla ampla; fasciculo vasorum magno lunulato, in-flexo; fasciculis minoribus magno inclusis, lunulatis, subinflexis;nbsp;vagina propria nulla; vasis amplis inaequalibus.

C. nbsp;nbsp;nbsp;dubia. Corda. Taf. XIX. Fig. 1. b. Fig. 3.

SFXENOPTËRIS RADNICENSIS. Corda.

Taf. UI.

Char. gen. ut supra.

Bezeichnung der Arl.

S. RADNICENSIS: rhachide supra plana; fasciculo vasorum brevi crasso, lunulato; vasis porosis.

Fundort.

Itn Spharosiderite der Steinkohlenformation von Radnitz in Böhmen.


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Beschreibung.

Von dieser schonen Art habe ich nur Querbriiche, und höch-stens drei bis vier Linien lange Stückchen des Blattstieles gefun-den. lm weisslich - granen Spharosiderite haben diese Fragmente ilire Farbe völlig conservirt, und die Blattstielrinde ist von aussennbsp;röthlichbraun; die Zeilen des Rindenbastes sind nur gelbbraunnbsp;gefarbt, und ihre Wande lösen sich theilweise von der den Zeilennbsp;infdtrirten Steinmasse ab, und sind fast noch elastisch und durch-scheinend. Die Exemplare sind meistens gequetscht, und nur we-nige haben ihre ursprüngliche Form behalten. Nach dieser warnbsp;die Rhachis Fig. 4.) oben flach gedrückt (f.), und unten wahr-scheinlich gerundet. Die Rinde besitzt eine noch deutlich sicht-bare Oberhaut (Fig. 4. 5. a. a.) aus kleinen, langgestreckten,nbsp;farbigen Zeilen (f.), und unmittelbar unter ihr liegen die Bast-zellen (b. b.) der Rinde, welche nach innen allmahlig grosser undnbsp;weiter werden, und nach oben grössere rundliche Lticken (Fig. 4.nbsp;e.) einschliessen. Die Zeilen dieses Gewebes sind trelflich erhalten,nbsp;ihre Wande sind gelblich und ablösbar; im Langsschnitte sindnbsp;die Zeilen der Oberhaut (Fig. 10.) dunkei gefarbt, und lichterenbsp;und dunklere liegen durcheinander, die Zeilen der inneren Sub-stanz aber sind im Langsschnitte (Fig. 9.) parallelepipedisch, un-gleich, bald quer-, bald langsgeschichtet, und ihre Wande sindnbsp;durchsichtig, und gelblichbraun.

In verdrückten, minder gut conservirten Exemplaren (s. Fig. 5.) findet man einzelne Zeilen und ganze Partien Zellgewebe innbsp;Kohle verwandelt, und oft sind in diesen Kohlenfragmenten nochnbsp;einzelne Zeilen (Fig. 5, g.) erhalten.

Das Gefassbündel (Fig. 4. 5. c.) besteht aus ungleich grossen Gefassen, und seine nach vorn oder oben gerichteten Enden sind bald gerundet, bald gespitzt (Fig. 5. 4.). Es sind Spurennbsp;einer Gefassscheide (Fig. 4. 5. d. d.) verhanden, welche ausnbsp;kleinen, dunkei gefarbten Zeilen bestand. Die Gefasse (Fig. 6.nbsp;7.8.) sind gross, eckig, und ihre Wande poros; leider sind jedochnbsp;die Poren nicht so trelflich erhalten, wie bei Anachoropterisnbsp;pulchra, aber sie dürften wahrscheinlich denselben Bau besessennbsp;haben, wie ihre noch deutlich vorhandenen Umrisse verinuthennbsp;lassen. Die Gefasswande sind sehr gebriiunt, und ihre Substanznbsp;ist verkohlt, und zerbröckelt daher an der Luft, lost sich ab undnbsp;zerfallt (s. Fig. 6.).

Erklarung der Abbildungen.

Taf. LIL Fig. 1. — 3. Natürliche Grosse der Blattstiele im Ouerschnitte. Fig. 4. 5. Ein vollkommen erhaltener und ein ge-presster Querschnitt vergr.; a. a. Oberhaut, b. Rindensubstanz,

e. nbsp;nbsp;nbsp;Lücken derselben, c. Gefassbündel, d. Gefassscheide desselben;

f. nbsp;nbsp;nbsp;Oberhaut in schiefer Ansicht, g. verkohltes, zerstörtes Zellgewebe. Fig. 6. Gefasse im Langsschnitte vergr. Fig. 7. 8. Gefasse s. st. vergr. Fig. 9. Zellgewebe der Rinde im Langsschnittenbsp;st. vergr.; h. ablösbare Zellwandfragmente. Fig. 10. Epidermisnbsp;der Rhachis s. st. vergr.

SELENOPTERIS INVOLUTA. Corda.

Taf. LUI.

Bezeichnung der Art.

S. INVOLUTA: rhachi supra canaliculata; cortice tenui; fasciculo tasorum hippocrepico, tenui, lobis apice involutis; vasis sca-lariformibus; medulla ampla, cellulosa.

Fundort.

Im Spharosiderit von Radnitz, ausserst selten.

Beschreibung.

Dieser Blattstiel ist klein (Fig. 1.) und nach oben etwas verworfen (Fig. 3. h.), aber ungeachtet dieser Zerstörung erkenntnbsp;man die Rinne an der Oberflache desselben, und sie wurde vonnbsp;zwei seitlichen, kantigen Yorsprüngen (Fig. 3. a. h.) eingefasst.nbsp;Die Rinde (b.) ist dünn, und ihre gut erhaltenen Zeilen sind verkohlt und hin und wieder verschoben oder gequetscht; an gutnbsp;erhaltenen Stellen sieht man die ausseren Zeilen (Fig. 7. i.) klein,nbsp;gerundet und dickwandig, wahrend die mehr nach innen liegenden Zeilen gross und sechsseitig (Fig. 7. k.) sind. Das Mark,nbsp;welches den Hohlraum zwischen dem Gefassbündel und der Rindenbsp;erfüllte, und innerhalb des Gefassbündels war, ist ebenfalls, wienbsp;bei der früheren Art, zerstört, und seine Raume mit Spharosideritnbsp;erfüllt, aber einzelne kleine Partien desselben sind trelflich erhalten, und seine Zeilen (Fig. 2. f. f. Fig. 6. f.) sind langlich,nbsp;zartwandig und meistens braunlichroth gefarbt, wodurch sie gegennbsp;die verkohlten Gefasse und die schwarzen Reste der Gefassbündel-scheide sehr abstechen. Die Gefassbündelscheide (Fig. 2. g. g.nbsp;c. c.) ist zerfallen und verkohlt, und nur am Ende des innerennbsp;Gefassbündellappens (hei d.) ist dieselbe als dunne Haut noch sicht-bar, an den andern Stellen liegt sie zerbrochen in der Spharo-sideritmasse zerstreut. Das Gefassbündel (Fig. 2. e. Fig. 3.) istnbsp;hufeisenförmig, an seinen nach oben gerichteten Enden (d.) etwasnbsp;verdickt und eingebogen. Die Gefasse (Fig. 3. 4. 5. 6. e.) sindnbsp;ungleich gross, scharfkantig, und im Langsschnitte betrachtet sindnbsp;es Treppengefasse. Die aussere Oberhaut der Rinde (s. Fig. 8. 9.)nbsp;bestand aus dunkelgefarbten, langgestreckten, parallelepipedischennbsp;Zeilen mit dünnen Wanden.

Im Langsschnitte ist das Markgewebe (Fig. 6. f.) aus lang-lichen, sehr dünnwandigen Zeilen gebildet, deren Wande ausserst selten erhalten, und deutlich sichtbar sind.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. LIII. Fig. 1. Nat. Gr. des Blattstieles im Spharosiderite; Fig. 2. derselbe vierundvierzigmal Linear-M. vergr.; a. h. Kantennbsp;der Rinne an der oberen Seite des Blattstieles; b. die Rinde; c.nbsp;c. g. d. die Gefassbündelscheide; e. das Gefassbündel; f. Restenbsp;des Zellgewebes des Markes. Fig. 3. Ein Querschnitt der Gefassenbsp;st. vergr. Fig. 4. 5. Gefasse im Langsschnitte st. vergr. Fig. 6nbsp;Einige Gefasse 1., mit nebenliegenden Markzellen f. stark vergr.


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im Langsschnitte. Fig. 7. Querschnitt der Rinde stark vergrössert; i. dickwandige Bastzellen; k. Zeilen der inneren Substanz. Fig.nbsp;8. 9. Oberhaut der Rinde st. vergr.

GYROPTERIS CRASSA. Corda,

Taf. LIV. Fig. 1. — 6.

Char. gen. vid. supra, p. 84.

Bezeichnung der Art.

G. CRASSA: rhachi subcompressa, magna, crassa; cortice glabra; fasciculo vasorum tenui fasciaeformi, lunulato, basi planius-culo, lobis lateralibus uncinato-reflexis, acutiusculis.

Fundort.

Im Spharosiderite von Radnitz selten.

Beschreibung.

Dieses Blattstielfragment scheint einem sehr grossen Baum-farn angehört zu haben; denn es ist 10 bis 13 L. P. M. breit, etwas flach gedrückt (s. Fig. 1.), schwarzbraun, in’s Röthliche schiminerndnbsp;und glatt. Seine Rinde ist dick, und mit einer undeutlich fein-zelligen, gequetschten, braunen, korkahnlichen Rinde (Fig. 6.nbsp;e. e.) bedeckt, unter welcher man unmittelbar die Bastzellen-schichte (Fig. 5. f.) der Rinde liegen sieht, welche aus schmalen,nbsp;langlicben, dünnwandigen Zeilen (f.) besteht, deren Wande ver-kohlt sind. lm Querschnitte CFig- 3. 4.) sieht man das Markgewebenbsp;(a. a.) grossentheils gut erhalten, und aus sechsseitig- rundlichennbsp;Zeilen gebildet, deren Wande schvvach gelblich gebraunt sind, undnbsp;die Farbe der Zeilen desselben Gewebes von Trichopteris sxcelsanbsp;besitzen, und noch durchscheinend und ablösbar sind. Im Markgewebe liegt das Gefassbündel (Fig. 3. 4. c. c.) beiderseits vonnbsp;ungleich starken Gefassscheiden (Fig. 3. b. Fig. 4. d. d.) umgeben,nbsp;deren Structur nicht erhalten ist. Die innere Bast- oder Gefass-bündelscheide scheint in der Mitte der oberen Seite des Gefass-bündels viel starker als an den Seiten und unten gewesen zu sein,nbsp;und sie ist an der unteren Seite leider gröstentheils völlig zerstört.nbsp;Das Gefassbündel (Fig. 2. Fig. 3. c. Fig. 4. c.) ist eine halbenbsp;Linie breit, und seine Gefasse sind ungleich gross, meistens sechs-eckig, und es sind Treppengefasse (Fig. 5.) von ziemlicher Starke,nbsp;deren Wande gebraunt, und deren Querstabe verkohlt und glanzend schwarz sind.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. LIV. Fig. 1. Ein Blattstiel in nat. Grosse; Fig. 3. Der Durchschnitt eines anderen nat. Gr. Fig. 3. Ein Theil dieses Quer-schnittes vergr. a. Markgewebe; b. Gefassbündelscheide; c. Gefassbündel. Fig. 4. Ein Theil des Gefassbündels st. vergr. a. a. Markgewebe; d. d. Bast- Oder Gefassbündelscheide; c. Gefasse. Fig. 5.nbsp;Gefasse im Langsschnitte st. vergr. Fig. 6. Ein Stück der Rindenbsp;vergr.; e. korkahnliche aussere Schichte; f. Zeilen der Bastscliichtenbsp;der Rinde.

ANACIIOROPTERIS PÜLCHRA. Corda,

Taf. LVI.

Char. gen. ut. supra, p. 84.

Bezeicbnung der Art.

A. PULCHRA: rhachi tenui, supra late canaliculata, infra rotun-data, pilosa; cortice crassiuscula, fasciculo vasorum reflexo, lobis spiraliter involutis; vasis porosis; medulla ampla, com-pacta; cellulis minutis.

Fundort.

Im Spharosiderite von Radnitz selten.

Bescbreibung.

Der Blattstiel (Fig. 1.) ist dünn und trelflich erhalten, feder-spulstark, braun, und gewöhnlich finden sich zwei Fragmente (s. Fig. 3.) nebeneinander liegend. Im Querschnitte (Fig. 2.) istnbsp;seine Rinde (a.) mittelmassig stark, und sie besteht aus im üm-fange des Blattstieles kleinen, nach innen allmahlig grosser wordenden sechseckigen Zeilen, deren Wande trelflich erhalten, undnbsp;lichtbraun verfarbt sind. An der Aussenflache der Rinde fand ichnbsp;noch deutliche Haare (Fig. 2. e. e.), welche meistens abgebrochennbsp;waren, nur eines derselben war vollkommen erhalten, spitzig, undnbsp;wie die anderen Reste derselben, dunkelbraun gefarbt.

Von der Rindensubstanz steigt am hintern Theile der Rha-chis ein schmaler Streifen Zellgewebe (Fig. 3. 4. b. b.) zwischen die eingerollten Lappen des Gefassbündels (d. d.) und geht, indemnbsp;sich seine Zeilen immer mehr verkleinern, in das Markgewebenbsp;(c. c.) über, welches in den von mir aufgefundenen Resten dun-kelbraun gefarbt ist, und dessen Zeilen eben so gut, wie jene dernbsp;Rinde, erhalten sind.

Das an seinen beiden Enden rückwarts gerollte Gefassbündel (Fig. 3. 4. d. d.) besteht aus einer schmalen Reihe sehr ungleichnbsp;grosser Gefasse, welche im Langsschnitte (Fig. 4. d. d.) als po-röse Gefasse erscheinen, und ihre Wand ist so trefflich erhalten,nbsp;dass ich an einigen kiemen Fragmenten derselben, die kleinen,nbsp;spiralig gestellten, in der Mitte mit einer eiförmigen, querliegen-den Oeffnung durchbohrten Rhomben (s. Fig. 5.) derselben bei starker Vergrösserung deutlich sehen konnte.

Diese Art kommt im Spharosiderite von Radnitz am haulig-sten vor, und ich habe sie im Jahre 1839 und 1843 gefunden; nur ist sie oft verworfen, oder man findet Gefassbündel und Rindenbsp;gesondert.

Ich habe in der jetztweltlichen Farnvegetation noch keine Blattrhachis auffinden können, welche wie Anachoropteris, nachnbsp;rückwarts gerollte Gefassbündel besitzt, und aus unserer Abbil-dung (Taf. LVI. Fig. 3.) ist deutlich ersichtlich, dass die Rinne


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Fig. 7. b. Ouerschnitt und Langsansicht zweier Blattstielfragmente borassifolia, Samen und Früchten ausserst selten.

nach oben liegt, und die von uns als Unterseite bezeichnete Flache ist auch behaart, und da dieses Exemplar gar keine Spuren vonnbsp;Ouets(;hung zeigt, so kann hier auch kein Irrthum Stalt gefundennbsp;haben.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. LVI. Fig. 1. Ein Ouerschnitt des Blattstieles in nat. Grosse; Fig. 2. derselbe vergr.; a. Rinde; b. c. Mark; d. Gefass-bündel; e. Haare; Fig. 3. Zwei Blattstielfragmente von der Seitenbsp;gesehen in nat. Gr.; Fig. 4. Ein Quer- und Langsschnitt vergr.nbsp;Bezeichnung gleich Fig. 2. — Fig. 5. Die Gefasswand st. vergr.

ANACIIOROPTERIS ROTÜNDATA. Corda.

Taf. LIV. Fig. 7.-9.

Bezeichnung der Art.

A. ROTÜNDATA: rhachi minuta, supra rotundata, rarius canali-culatim-impressa; cortice crassiuscula, laevi; fasciculo va-sorum reflexo, mcurvo; nasis inaequalibus porosis.

Fundort.

lm Spharosiderit der Steinkohle von Radnitz, gemein, in Gesellschaft mit Fragmenten des Holzcylinders der Stigmaria undnbsp;allen anderen hier zu beschreibenden Blattstielresten, und der aus-serst seltenen Chorionopteris gleichenioides, gefunden ira Jahrel836,nbsp;1839 und 1843.

Beschreibung.

Ein bis zwei Zoll lange Blattstielreste fmden sich im Spha-rosiderite zerstreut, und sind leicht aus demselben auszulösen (Fig.

7. nbsp;nbsp;nbsp;a. b.), sind röthlich braun, und sehr gut conservirt. Im Qaer-schnitte ist der Blattstiel entweder oben flachgerinnt (Fig. 7. a.),nbsp;oder er ist oben und unten gerundet (Fig. 8.). Seine Rinde (Fig.

8. nbsp;nbsp;nbsp;9. a.) ist im Verhaltniss zu seiner Starke dick, und bestehtnbsp;aus sechsseitigen Zeilen, mit braunen oder gelblichen erhaltenennbsp;Zellwanden. Nach rückwarts ist die Rindensubstanz verdickt, undnbsp;bildet einen Vorsprung (Fig. 8. d.), gleichsam den Rest des zunbsp;den Marke laufenden Theiles der Rindensubstanz, welcher hiernbsp;zerstört wurde, und den man an der vorigen Art (s. Taf. LVI. Fig.nbsp;2. 6.) völlig erhalten sieht. Ich habe ihn auch bei einem Exemplarenbsp;dieser Art ganz erhalten gesehen, habe es aber wahrscheinlichnbsp;verlegt oder verschenkt, und konnte es daher für die Abbildungnbsp;hier nicht benützen. Das Markgewebe (Fig. 8. 9. c.) ist hier eben-falls derb, kleinzellig und dunkler braun gefarbt. Das Gefassbündelnbsp;(b.) besteht aus sehr ungleich grossen Gefassen, welche im Langs-schnitte (Fig. 9. b. b.) als poröse Gefasse erscheinen, deren Wandenbsp;aber nicht so gut erhalten sind, wie bei den Gefassen der A. pulchra.

Die Wande der Zeilen des Markes (Fig. 9. c.) sind dunkei gefarbt und fast braunschwarz.

Erkltirung der Abbildungen.

Taf. LIV. Fig. 7. a. Ouerschnitt eines Blattstieles in nat. Gr.

nat. Gr. Fig. 8. Ouerschnitt eines Blattstieles (Fig. 7. b.) vergr. a. Rinde, d. dessen Verdickung und Verliingernng zum Marke; b.nbsp;das Gefassbündel; c. Markreste. Fig. 9. Ein Langsschnitt vergr.nbsp;Bezeichnung wie in Fig. 8.

PTILORIIACIÏIS DUBIA. Corda.

Taf. LIV. Fig. 17.-19.

Char. gen. vid. p. 84.

Bezeichnung der Art.

PT. DUBIA: rhachi quinquangulari, tenui, glabra; cortice tenui; fasciculis tasorum oppositis nel annuliformibus.

Fundort.

Im Spharosiderite von Radnitz haufig, mit Anachoropteris und Diplophacelus.

Beschreibung.

Die Fragmente dieses kleinen Blattstieles liegen im Spharosiderite zerstreut, und sind selten eine Linie lang und 7^ Linie P. M. dick (s. Fig. 17. c.). Im Ouerschnitte (Fig. 18. 19.) sind dienbsp;Blattstiele fünfseitig, oben abgeplattet, ihre Rinde ist dünn. (Fig.nbsp;18. 19. a.), und deren Zeilen sind sechsseitig, und eben so gutnbsp;erhalten wie bei Anachoropteris. Das Mark (b.) ist ausgefault;nbsp;die Gefassbündel sind sehr unvollstandig erhalten, und bald fin(|^tnbsp;man zwei einander gegenüberstehende Gefassbündel (Fig. 18. c. d.),nbsp;bald kreisförmig und unregelmassig gestellte Bündel (Fig. 19. e.).nbsp;Ich habe beide Gefassbündelformen an einem und demselben Fragmente gesehen, und glaube daher, ihre wechselnden Formen seiennbsp;Folgen der, derVersteinerung vorhergegangenen Faulniss, und diesenbsp;Reste stammen wahrscheinlich von der Spitze oder dem oberen Theilenbsp;der Rhachis.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. LIV. Fig. 17. Natürliche Grosse der Blattstiele im Ouerschnitte; Fig. 18. Ein Ouerschnitt mit zwei Gefassbündelresten c. * d. vergr. a. Rinde; b. der Raum des ausgefaulten Markes. Fig. 19.nbsp;Ein Ouerschnitt mit kreisförmigen Gefassbündeln e. vergr. a. b.nbsp;s. Fig. 18.

DIPLOPHACELUS ARDOREUS. Corda.

Taf. LV.

Charact. gen. nid. p. 84.

Bezeichnung der Art.

D. ARBOREÜS: rhachi supra canaliculata, tnfra rotundata, glabra; cortice tenui, fasciculis nasoi'um binis parallelis, fasciae-formibus, ftexuosis; nasis scalariformibus.

Fundort.

Im Spharosiderit von Radnitz mit Blattern von Flabellaria


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Beschreibung.

Der Farnblattstiel ist 4 bis 5 Linien dick, und etwas ge-quetscht, aber seine Rückseite ist vollkommen erhalten, rund und glatt. Die Rinde (Fig. 4. 5. 6. 7.) ist braunlich gefarbt, dünn, undnbsp;aus dünnwandigen Zeilen, von ungleicher Grosse (s- Fig. 10—13)nbsp;bestehend, welche im Langsschnitte (Fig. 9. 7. a‘.) gestreckt, undnbsp;deren Wande theilweise verkohlt sind. Das Markgewebe (Fig. 7.nbsp;c. c.) ist selten erhalten und zimmtbraun gefarbt. Die Gefassbündelnbsp;(Fig. 4. 5. 6. 7. b. b. b‘.) sind schmal, bandförmig, verworfen,nbsp;und ihre Enden sind umgebogen (Fig. 6. b. b.). Die Gefasse (Fig. 8.)nbsp;derselben sind eckig und Treppengefasse ^ und ihre Wande sindnbsp;gebraunt und die Querleisten derselben verkohlt.

Diese Art ist nach Gyropteris crassa das grösste und starkste Farnstielfragment, welches ich im Spharosiderite vonRadnitz auf-gefunden habe.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. LV. Fig. 1. Ein Stück des Blattstieles in nat. Gr.; Fig. 2. 3. Ouerschnitte desselben, nat. Gr.; Fig. 4. 5. Zwei Stücke diesernbsp;Ouerschnitte vergr. a. d. die Rinde; b. b. c. die Gefassbündel.nbsp;Fig. 6. Der Theil c. aus Fig. 4. mit Rinde a. a. und den Endennbsp;der Gefassbündel b. b. vergr.; Fig. 7. Ein Schiefbruch des Blattstielesnbsp;schw. vergr. a‘. Oberflache der Rhachis; a. Rindengewebe; b. b*.nbsp;Gefassbündel, c. c. Rindenmark; Fig. 8. Gefasse; Fig. 9. Rindengewebe im Langsschnitte; Fig. 10. 11. 12. dasselbe im Ouerschnitte.nbsp;Fig. 8—10. st. vergr.

CALOPTERIS DÜBIA. Corfla,

Taf. XIX. Fig. 1. b. Fig. 3.

Char. gen. vid. p. 84.

Bezeichnung der Art.

K. DUBIA: cortice crassa; faciculis vasorum lunulatis.

Beschreibung.

Diese bisher nur einmal gefundene Art kömmt gesellig mit Palmacites carbonigenus im Spharosiderite von Radnitz in Böhmennbsp;vor, und hat bis zwei Linien Durchmesser. Im Ouerschnitte (Fig.nbsp;3.) sieht man die starke, etwas verworfene Rinde deutlich, sie istnbsp;braunlich gefarbt, und besteht aus einem, nach innen locker werden-den Gewebe sechsseitiger Zeilen. Sie umfasst das grosse Gefassbündel, welches ihr unmittelbar anliegt, und das an seiner Basisnbsp;etwas verschmalert und abgestumpft ist. In dem Mittelraume vonnbsp;dem grossen Gefassbündel, zu zwei Drittheilen umschlossen, liegtnbsp;das Mark, welches aus sehr kleinen, dichten, braungefarbten Zeilennbsp;besteht, und die beiden kleineren, ebenfalls halbmondförmigen undnbsp;neben einander liegenden Gefassbündel umschliesst. Nach oben zunbsp;ist die Rinde und die Marksubstanz der Rhachis zerstört und verworfen.

Diese Art erinnert unwillkürlich an die Tempskyen, und bei Tempskya macrocaula und T. microrrhiza (Taf. LVIII. Fig. 7.nbsp;10.) finden wir sehr analoge Gefassbündelformen, aber doch sonbsp;verschieden gelagert und gestellt, dass ich mich veranlasst sah,nbsp;beide als völlig geschiedene Gattungen einstweilen zu trennen.nbsp;Bei der Vereinigung mehrerer Arten aus verschiedenen Forma-tionen, oder aus verschiedenen Gliedern einer Formation, in einenbsp;Gattung, kann man nie behutsam genug zu Werke gehen, vor-züglich, wenn die fossilen zu vereinigenden Pflanzen nur unvoll-standige, schwer zu bestimmende Reste sind. Ich habe es in solchennbsp;Fallen stets vorgezogen, dieselben so lange völlig getrennt zunbsp;betrachten, bis vervollstandigende Beobachtungen jeden Zweifel übernbsp;die Identitat beider gelost haben.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XIX. Fig. 1. b. Natürliche Grosse der Calopferis dubia; Fig. 3. dieselbe im Ouerschnitte schw. vergr.


xn.

GLEICHENIACEAE. Kunze.

Gleichenieae. Rob. Brown. Flor. N.H. vid. Isis. 1819. 6. p. 809. Presl. Tent. p. 47. Gleicheniacites. Presl. Fl. d. V.Tom. 11. p. 114. part.

Sori in inferiore pagina frondis obvenientes, subrotundi, seriati, superficiales vel foveae semiglobosae immer si, tri~ velnbsp;sexcapsulares, dorso aut apici venarum vel receptaculo miniitonbsp;elevato punctiformi insidentes. Capsulae sessiles, annulo excen-trico obliqtio cinctae, longitudinaliter fissae. Sporae simplices,nbsp;sphaerico-tetraëdricae.

Herbae, vel suffrutices, rhhomate repente, tenui.

Frondes dichotomae, rarius simplices, pinnatae, glabrae, pi-losae vel pnlvere colorato tectae. Gemmae axillis furcaturae ra-morum insidentes, subinde evolutae, saepissime abortientes. Fasciculus vasorum in stipite unicus, centralis, teres vel triangularis, angulis obtusis. Vasa scalariformia,

Diese schone Familie besteht aus folgenden lebenden Gattungen :


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11. CHORIONOPTERIS. Corda.

Venae ....

Sort globosi seriati, dorso venarum affixi, mdusio inclusi. Indusium sphaericum crassum, sessile, subglobosum, clausum deinnbsp;supra quadrifidwn; lobis acutiuscuUs; capsulis inclusis quatuor.nbsp;Capsulae ovoideae, sporis plenae. Receptaculum nullum. Sporaenbsp;sphaerico-tetraëdricae glabrae.

1. Ch. gleichenioides. Corda. Tab. LIV. Fig. 10. —15.

Ob Gutbieria Jaegeri und Gutbieria Güniheri wirklich mit Gutbieria angustiloba, welche ich als Type der Gattung Gutbierianbsp;betrachte, vereiiiigt werden können, und ob sie wirklich zu dennbsp;Cyatheacéen geboren, liegt zu untersuchen ausserhalb des Planesnbsp;dieses Ruches, und da die lebende Gattung Sticherus ebenso, wienbsp;die beiden genannten Gutbieria-Krlen, noch nicht hinreichend gutnbsp;gekannt und untersucht ist: so habe ich sie auch in dieser Auf-zahlung übergangen.

HAWLEA PÜLCIERRIMA. Corda.

Taf. LYII. Fig. 7. 8.

Bezeichnung der Art.

H. PüLCHERRIMA: fronde bipinnata; pinnulis oblongis supra rotundatis integerrimis.

Fundort.

lm Kohlenthonschiefer der Steinkohle im Rerauner Kreise in Böhmen. Mitgetheilt vom Herrn Kreishauptmanne und Gubernial-rathe Ha wie.

Beschreibung.

Das guF erhaltene Fragment liegt in einem gelblichen Thon-schiefer, und von den Rlattchen und der Rhachis ist die Substanz völlig abgelöst, und nur der ümfang und der Hohlraum derselbennbsp;mit den Früchten ist erhalten.

Die Haupt- und Nebenrhachis sind rund gewesen, und ihr Hohlraum ist noch braun gefarbt. Die Rlattchen waren gewölbt,nbsp;wie man an einzelnen stehengebliebenen Blattriindern noch deut-lich sehen kann. Sie waren oben stumpf, ganzrandig, und an einzelnen derselben ist die Mittelrippe noch deutlich sichtbar. Zunbsp;beiden Seiten der Mittelrippe steht eine Reihe Fruchthiiufchen,nbsp;gewöhnlich fünf oder sechs an der Zahl. Jeder Sorus oder jedesnbsp;Fruchthaufchen besitzt in seiner Mitte ein kleines, lichtbraunesnbsp;Receptaculum, urn und an welchem man die Reste von vier bisnbsp;sechs Früchten deutlich stehen sielit. Es ist namlich nur die Kapsel-haut erhalten, und diese ist verkohlt, und alle Kapseln des ganzennbsp;Exemplares sind der Lange nach zerbrochen und mit Thonsubstanznbsp;ausgefüllt.

Die Gattung habe ich nach meinem hochverehrten Freunde, Herrn Gubernialrath und Kreishauptmann Hawle, einem un-ermüdlichen petrefactologischen Forscher, benannt, dem wir einenbsp;grosse Reihe Sammlungen und Reobachtungen über das Kohlen-gebirge und die Uibergangsformation des mittleren Böhmen verdanken.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. LVII. Fig. 7. Die Pllanze in nat. Grosse. Fig. 8. Drei Fiederblattchen vergr. Fig. 12. Einige Fiederblattchen der Mer-tensia Sieberi Presl. zum Vergleich mit Fig. 7. 8. abgebildet.nbsp;Fig. 13. Ein Theil eines solchen Fiederblattchens mit den Mittel-nerven, mit Früchten und einem entblössten Receptaculum vergp.nbsp;Fig. 14. Ein Receptaculum mit einer aufsitzenden Fruchtkapselnbsp;vergrössert.

CHORIONOPTERIS GLEICHENIOIDES. Cda.

Taf. LIV. Fig. 10.—15.

Bezeichnung der Art.

CH. GLEICHENIOIDES: indusio supra obtusiusculo crasso, capsulis

magnis tenuibus; sporis glabris fuscis.

Fundort.

Im Spharosiderite der Steinkohlenformation von Radnitz.

Beschreibung.

Die Rudimente, nach welchen ich diese Gattung gebildet habe, sind ausserordentlich klein und zart, und besteken bei dreinbsp;bis vier von mir aufgefundenen und praparirten Exemplaren ausnbsp;der Mittelrippe eines Fiederblattchens von 3 bis 4 Linien Lange,nbsp;und aus drei his vier neben dieser liegenden, kugeligen Früchtennbsp;Cs. Fig. 10. Fig. 11.). ünter der Vergrösserung CFig. 11.) er-kennt man den Mittelnerv (a.) deutlich, und sieht, wie seinem Endenbsp;ein noch geschlossenes Fruchthaufchen (c.) aufsitzt, wahrendnbsp;neben den Nerven noch Zellgewebereste (b.) vorhanden sind. Dienbsp;drei anderen, hn kapselahnlichen Schleier eingeschiossenen Fruchthaufchen (Fig. 11. d. e. f.) sind aber in der Mitte quergeschnit-ten, und man sieht in denselben die ebenfalls durchschnittenennbsp;Kapseln mit den Sporen liegen. Vergrössert man das noch ge-schlossene Fruchthaufchen starker fFig. 14.), so sieht man dienbsp;Zelltextur des Mittelnerven a. deutlich, und oben und unten g. g.nbsp;ist derselbe von verkohlter Blattsubstanz umgeben. Das Indusiumnbsp;h. selbst ist eine unmittelbare Fortsetzung des Blattnerven, undnbsp;seine Zellstructur und seine Lappenbildimg sieht man vollkommennbsp;deutlich. Im Ooerschnitte (Fig. 12. 13.) sieht man das Indusiumnbsp;aus derbem, braunem, dickem Zellgewebe (g. g.) besteken, in dessen Hohlraume die vier dünnhautigen, braunen, eiförmigen Kapselnnbsp;(k.) liegen, deren Wand (i.) zart und glatt ist, und hin und wiedernbsp;mit einem zarten, zerfallenen Zellgewebe umschlossen wird (Fig-12. 13. h. h.).

Es gelang, von einer geschlossenen Frucht einen Langs-schnitt (Fig. 15.) zu fertigen, an welchem der Fruchtbau ausserst deutlich sichtbar wurde, und man sieht die Ausbreitunji' des Zeil-gewebes des Mittelnerven (a ) in die Basis CL L) des Indusiums, die


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Wande der Klappen CK- K- gO dieses letzteren und ihren zelligen Ban, und die verkehrt eiförmigen, langlichen, unter sich völlignbsp;freien Kapseln Ck- k. k.) niit den sie erfüllenden Sporen.

In den Kapseln liegen die Sporen (k. k.) als braune, kleine, spharisch-dreieckige Körper, welche bei sehr starker Vergrösse-rung als deutliclie, glatte, braune Sporen (Fig. 16.) erscheinen.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. LIV. Fig. 10. Nat. Grosse der Früchte; Fig. 11. die-selben vergr.; a. der Blattnerv; b. Blattgewebefragmente; c. eine geschlossene Frucht, d. e. f. geöffnete, durcbschnittene Früchte.nbsp;Fig. 12. 13. Zwei der geöffneten Früchte st. vergr.; g. g. Indusium;nbsp;h. Zellgewebe; i. Kapseln; k. Sporen. Fig. 14. Die geschlossenenbsp;Frucht (c.) vergr.; a. Blattnerv; g. g. verkohlte Blattsubstanz;nbsp;h. das Indusium. Fig. 15. Eine der Lange nach durcbschnittenenbsp;Frucht vergr.; a. Blattnerv; 1. 1. dessen Verdickung zur Basis desnbsp;Indusiums; g. g. g. Klappen des Indusiums; k. k. k. drei Kapselnnbsp;mit Sporen. Fig. 16. Sporen sehr stark vergrössert.


XIII.

SCHIZAEACEAE. Martius.

Martius plant, crypt. Brasil, p. 112. Endlicher Genera plant, p. 64.

Capsulae hypophyllae, sessiles, vertice annulo complete, con-tracto, longitrorsum dehiscentes. Sporae sphaerico - tetraedricae, glabrae, cristatae vel echinatae. Indusium varium vel nullum.nbsp;Frondes variae interdum volubiles, vernatione circinnatae, fertilesnbsp;contractae, botryomorphae. Venae simpliciter ramosae vel dichotomae,nbsp;reticulatae, furcatae, rarius anastomosantes. Stipes glaber vel pa-leaceus, canaliculatus vel rotundus, fascicule vasorum centrali,nbsp;lunuliformivel triangulari, angulisrotundatis. Truncus subterraneus,nbsp;cortice carnoso; cyKndro Ugnoso tenui; radiculis fibrillosis.

Die lebenden Gattungen dieser Gruppe sind Aneimia, Schhaea, Lygodium und Mohria. Sie geboren fast alle der heissen Zone an,nbsp;und sind krautartig, und entfernen sich bis auf Mohria im Habitusnbsp;oft sehr von der gewöhnlichen Farnform. Eine fossile Gattung,nbsp;Mohria nachstverwandt, war ich so glücklich aufzufinden, undnbsp;nach meinem Wohlthater, dem um die Naturwissenschaften und dienbsp;Astronomie in unserem Yaterlande hochverdienten Freiherrn vonnbsp;Senftenberg zu Ehren, Senftenbergia zu nennen. Sie unterscheidetnbsp;sich von Mohria und Aneimia durch den Ring der Kapseln hin-reichend, indem dieser z. B. bei Aneimia und Aneimidictyumnbsp;(Taf. LVII. Fig. 9. 10. 11.) aus einer einfachen Reihe Zeilen be-steht, welche an der Spitze der Kapseln einen kleinen rundennbsp;Ausschnitt (Fig. 11.) umschliessen, wahrendbei Senftenbergia (Fig.nbsp;2. 3. Fig. 4. 5.) der Ring aus vier bis fünf übereinander liegendennbsp;Zellreihen besteht, und keinen solchen Ausschnitt umschliesst,nbsp;sondern die Kapsel selbststandig schliesst. Bei Senftenbergia fehltnbsp;der Schleier, welcher Mohria hauptsachlich charakterisirt, die Kapselnnbsp;selbst aber stehen auf den fruchtbaren Fiederblattchen fFig. 2. 3.)nbsp;genau in derselben Anordnung, wie man [sie bei Aneimidyetiumnbsp;(Fig.9.) aufden verkümmerten Fiederlappchen der fruchtbaren Wedelnbsp;fmdet. Mit Sclmaea und Lygodium ist Senftenbergia nie zu ver-gleichen, und daher jede Betrachtung der beiden lebenden Gattungennbsp;für hier überflüssig. Bei Senftenbergia sehen wir die Kapseln jenennbsp;der Lygodia ahnlich gebaut, indem bei Lygodium der allerdingsnbsp;nur einzellige Ring an der Spitze der Kapsel steht, und keinenbsp;Haut mehr umschliesst. Auch die Kapselhaut unterhalb des Ringesnbsp;ist aus geschweiften, minder deutlichen Zeilen wie bei Aneimia,nbsp;und ganz gleich den verwischten Zeilen von Senftenbergia gebaut.nbsp;Ceratopteris gehort vermöge seines Kapselbaues nicht in diesenbsp;Familie, und die Sporen können hier leider nicht zum Vergleichenbsp;dienen, da ich sie bei Senftenbergia nicht aufgefunden habe, danbsp;die Kaspeln verkohlt sind, und nur durch den sie umschliessendennbsp;Thonschiefer so trefflich conservirt wurden. Der aus mehrerennbsp;Zellreihen bestellende terminale Ring scheint allen lebenden Gattungen dieser Familie zu fehlen.

SENFTENBERGIA ELEGANS, Corda.

Taf LVII. Fig. 1.—6.

Bezeichnung der Gattung.

Venae simplices, pinnatae. Capsulae juxta marginem frondis uniseriatae, sessiles, superficiales, nudae, annulo terminali poly-stycho completo ornatae. Indusium nullum. Frons bipinnata; rhachinbsp;tenui glabra canaliculata.

Bezeichnung der Art.

S. ELEGANS: fronde bipinnata; pinnulis obtusis margine crenatis; rhachi canaliculata glabra; capsulis magnis oblongo-ovatis;nbsp;annulo lato, cellulis sexangularibus seriatis.

Fundort.

Im Thonschiefer der Kohlengruben von Naduid in Böhmen.

12quot;


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Beschreibung.

Die Reste (Fig. 1.]) zweier Wedel sind trefflich erhalten, und schon mit unbewaflfnetem Auge erkennt man die Früchte deutlich.nbsp;Der Hauptblattstiel ist glatt, etwas flachgedrückt und gekielt, ebensonbsp;auch die Nebenblattstiele. Die fruchtbaren Fiederblattchen (Fig. 1.nbsp;Fig. 2. 3.) sind an der Spitze stumpf, ihre Hauptrippe ist deutlich,nbsp;aber ihre Nebenrippen und ihr Rand sind durch die beiden seitlichnbsp;stehenden Kapselreihen verdekt. Gewöhniich stehen vier Kapselnnbsp;in jeder Reihe, und eine fünfte an der Spitze des Blattnervennbsp;stehende Kapsel schliesst beide Reihen. Die Kapseln sind eiförmig,nbsp;gross, nach oben zugespitzt, und fast ihre halbe Höhe ist vonnbsp;oben herab mit dem Ring besetzt (Fig. 4. 5.), vrelcher aus viernbsp;bis fünf Zellreihen besteht, und dessen Zeilen sechseckig sind.nbsp;Die unter dem Ringe nach abwarts liegende Membran der Kapselnnbsp;scheint rugulos, und aus kleinen unregelmassigen Zeilen gebildetnbsp;gevresen zu sein, und ist nicht vollkommen deutlich erhalten.

Die unfruchtbaren Fiederblattchen (Fig. 6.) zeigen die Ver-astelung des Nerven deutlich, und haben einen stumpfen, etwas aufgebogenen welligen Rand.

Die Structur des Rlattstieles und der Blattoberhaut war leider nicht erhalten.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. LVII. Fig. 1. Senftenbergia elegans in nat. Gr. Fig. 2. 3. Zwei fruchttragende Fiederblattchen schwach vergr. Fig. 4. 5. Zweinbsp;Kapseln stark vergr. Fig. 6. Ein Fiederblattchen mit dem Nervennbsp;vergr. Fig. 9—H. Fiederblattchen mit Früchten und Kapseln dernbsp;Aneimia fraxinifolia Hort. oder des Aneimidictyum Phyllitidis.nbsp;J. Smith.


XIV.

MARATTIACEAE. Kaulfuss.

Kaulf. Enum. filic. p. 31. Brongniart hist, des veget. foss. 1. p. IM, Gaudichaud Voyage de C. Freyc. 291. Endlicher Gen.nbsp;plant. p. 65. Mesodmeae. Blume Enum. pl. Jav. H. p. 260. Poro~nbsp;pterides Wild. Sprengel Syst. plant. 4. 1. p. 4. Presl Revisio ten-taminis pteridographiae Mspt. Psaroniae. Unger in Endl. Mant.nbsp;bot. 11. p. 4.

„Synangia sessilia aut pedicellata, dorso venarum venularum-que incrassato insidentia, aut ovalia, thecaeformia, longitudinaliter biloba, et in lobo utroque seriem sporangiorum connatorum, autnbsp;globosa seriem sporangiorum stellatim connatorum demum paten-tium continentia, aut sorus oralis ellipticusre e serie duplicinbsp;sporangiorum liberorum constitutus. Sporangia exannulata, laterenbsp;interiori dehiscentia. Indusium nullum aut inferum persistensnbsp;scariosum. Sporae sphaerico - tetraëdricae uno latere depressae,nbsp;granulato-iuberculatae aut nudae; episporio firmo, nucleo farcto.nbsp;Vernatio incurva vel hamata.

Arbor es aut herbae perennes, stipite incrassato, carnoso. Frondes trifoliato-pinnatae, aut bi- tripinnatae, coriaceae et her-baceae, pinnis pinnulisque cum rhachi articulatis et inde deciduis.nbsp;Venae tenues aut pinnatae parallele simplices furcataeque, apicenbsp;libro desinentes aut ramosissimae et in maculas hexagonoideasnbsp;reticulata-anastomosantes.'^ Presl. l. c.

Truncus arboreus, cycadeoideus, placentiformis aut herbaceus, extus squamis carnosis vel cicatricibus et radiculis adventivisnbsp;tectus, intus medullosus; fasciculis lignosis numerosis irregulariternbsp;positis, rarius equitantibus vaginalis; radiis medullaribus nullis;nbsp;vasis amplis scalariformibus.

Radices adventivae crassiusculae, carnosae, teretiusculae, intertextae; cortice duriuscula; medulla ampla firma vel lacunosa;nbsp;fasciculo lignoso centrali unico, vaginato, stellato!

Stirpes hujus ordinis praesertim regioni intratropicae Asiae, Oceaniae et Amerieae, paucissimae Oceaniae et Africae extra-tropicae, et in stratis terrarum carboniferis et Rothtodliegendesnbsp;nnmerosae propriae sunt.

Mein verehrter Freund und College Herr Prof. Dr. Carl Presl hat diese Familie einer strengen Untersuchung unterworfen,nbsp;und mir seine Resultate gtitigst mitgetheilt. Er schliesst aus höchstnbsp;triftigen Gründen die Danaeacéen von dieser Gruppe aus, undnbsp;bildet eine eigene Familie für dieselben, und da ich hier keinenbsp;fossile Danaeacée zu beschreiben habe, so übergehe ich auchnbsp;seine treffliche Charakteristik derselben, und gehe unmittelbar zurnbsp;Aufzahlung der Unterabtheilungen und Gattungen über:

Subordo I. MARATTIACEAE:

Sporangia in synangia thecaeformia biserialiter connata.

Hieher geboren folgende lebende Gattungen:

1. nbsp;nbsp;nbsp;MARATTIA. Smith.

2. nbsp;nbsp;nbsp;GYMNOTHECA. Presl.

3. nbsp;nbsp;nbsp;DISCOSTEGIA. Presl.

4. nbsp;nbsp;nbsp;STIBASIA. Presl.

5. nbsp;nbsp;nbsp;EÜPODIÜM. J. Smith.

Subord. n. KAÜLFUSSIAEAE.

Sporangia in synangia globosa, stellatim uniserialiter connata.

Hieher zieht Prof. Presl:

6. nbsp;nbsp;nbsp;KAULFUSSIA, Blume, und die fossile Gattung Jsierotheca


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(Asterocarpus Göppt.) welche ich aber zu dem Gleicheniacéen stelle Cs- oben p. 89).

Subord. IIL ANGIOPTERIDEAE.

Sporangia libera in sorum lihearem aut ellipticum biserialiter conglomerata, interne rima lineari - ellipiica dehiscentia.

Hieher 1 lebende und 2 fossile Gattungen:

7. nbsp;nbsp;nbsp;AlVGIOPTERIS. Hoffin.

8. nbsp;nbsp;nbsp;PSILODOCHEA Presl. ^0

9. nbsp;nbsp;nbsp;SCOLECOPTERIS. Zenker s. Linnea 1837. 11. 4. p. 509.nbsp;Taf. X. Aus dem Rotbtodtliegenden.

10. nbsp;nbsp;nbsp;PSARONIÜS. Cotta. Aus der Steinkohle und dem Roth-todtliegenden.

Scolecopteris Zenker reprasentirt gleichsam die Gattung Eu-podium unter den Angiopterideén, und Psaronius schliesst sich durch seine Stammbildung unmittelbar an Angiopieris an. Der innerenbsp;Bau beider letztgenannten Gattungen ist ausserordentlich verwandt,nbsp;und auch ihre ausseren Formen sind sehr ahnlich, namentlichnbsp;zwischen Angiopieris evecta und Psaronius helminthoUthus undnbsp;Ps. speciosus herrscht eine gewisse Aehnlichkeit, indem derennbsp;Stamme bis vierzehn und wohl auch bis zwanzig Schub Langenbsp;haben, und die Blattnarben beider an der Aussenseite des Stammesnbsp;unregelmassige unförmliche Schuppen bilden. Wenn die bei Herrnnbsp;Brongniart (Obs. de Sigill. Tab. XXIII. Fig. 2.3.) abgebildetennbsp;Stamme wirklich Danaeen angehören (dann weichen sie sehr vonnbsp;den von Plu mi er abgebildeten Stöcken ab); so ist Psaronius imnbsp;inneren und vielleicht auch im ausseren Baue auch mit Danaea verwandt, worüber uns jedoch die Zukunft völligen Aufschluss gewahrennbsp;muss. Der Wurzelbau der Angiopteriden und Psaronien zeigt eine sonbsp;grosse Uibereinstimmung, dass man die Psaronien fast für Artennbsp;der Gattung Angiopieris zu halten verleitet werden könnte, wennnbsp;der Stammbau nicht grössere und wichtigere Differenzen dar-bieten würde. Es ist leider noch kein Psaronius mit Laub undnbsp;Frucht gefunden worden, und daher kann man der Meinung Zenkers, seine Gattung Scolecopteris dürfte als fruchttragendes Laubnbsp;zu Psaronius geboren, nicht beipflichten, obgleich ich sie als einenbsp;Angiopterideae betrachte, deren Synangia partienweise aufgelösst,nbsp;und wie bei Eupodium auf Stiele gestellt sind. Ich habe leidernbsp;diese schone Gattung nicht untersucht, und Prof Zenkers Unter-suchung ist mit zu geringen Vergrösserungen und so unvollstandignbsp;gemacht, dass man sie nur mit Mühe und Furcht einzuordnen ver-suchen darf

Von allen bisher bekannten neun und zwanzig Arten dieser Familie geboren nur vier der lebenden Arten der gemassigten,nbsp;und die andern fünf und zwanzig Arten der tropischen Zone an.nbsp;In der Vorwelt waren sie in der Periode des Rothtodtliegendennbsp;vorherrschend, und noch in der Kohle, im Kohlensandsteine, gelang es mir, dieselben aufzufinden. Sie gewahren durch ihre spater

^¦) Da ich nur den Namen dieser Gattung kenne, und weder ihre Artenzahl, noch die Temperaturzonen, welche sie bewohnen, so bin ich genöthigt,nbsp;dieselbe aus nieinen Zahlungen auszuschliessen.

nachzuweisenden denkwürdigen Zahlenverhaltnisse ein tüchtiges Hilfsmittel zur Bestimmung der mittleren Erdwarme der Zeitperiode,nbsp;in welcher die Steinkohlenformation und das Rothlodtliegende ab-gelagert wurden, indem durch sie die Untersuchung ganz speciellnbsp;durchgeführt werden kann, und durch sie alle die vagen, bishernbsp;üblichen Begriffe über fossile Baumfarne wegfallen.

Da ich hier vorzüglich die böhmischen Staarsteine beschreibe, und die französischen und aussereuropaischen ausschliesse, sonbsp;kann ich auch keine Nachweisungen über die Verbreitung dernbsp;einzelnen Arten geben, und bemerke nur, dass die französischennbsp;und englischen Arten von den in Böhmen und Sachsen gefunde-nen völlig verschieden sind. Die in den beiden letztgenanntennbsp;Nachbarlandern vorgefundenen Arten geboren gewiss derselbennbsp;Vegetationsperiode an, und viele in Sachsen im aufgeschwemmtennbsp;Lande gefundene Arten und Fragmente stammen sicherlich ausnbsp;dem böhmischen Rothtodtliegenden, und namentlich aus dem obernnbsp;Elbgebiete, wo die Umgegend von Neupaka ausserordentlich reichnbsp;an Staarsteinen ist. Im innern Böhmen habe ich nur noch vonnbsp;der Pramonstratenser - Herrschaft Mühlhausen verkieselte Staarsteine erhalten, und im Kohlensandsteine von Radnitz gelang esnbsp;mir, vier Arten derselben aufzufinden. Das Vorkommen der Staarsteine im Kohlensandsteine und dem Rothtodtliegenden verweistnbsp;ebenfalls auf die gleichzeitige Bildung beider Schichten diesernbsp;Secundarformation.

Die böhmischen Staarsteine sind in fast allen Sammlungen zerstreut, und ich habe mir es hier hauptsachlich zur Pflicht gemacht, alle in meinem Vaterlande aufgefundenen Arten abzubilden,nbsp;und nur Psaronius Gutbieri und Ps. chemnitiiensis stammen ausnbsp;Sachsen.

Die Vegetationsepoche, in welcher die Staarsteine den Ge-birgsformationen, in weichen wir ihre Reste finden, eingelagert wurden, scheint sich durch grossartige Formen und ungeheurenbsp;Massen ausgezeichnet zu haben. Auch die Staarsteine haben ge-waltige Formen und grosse Massenentwicklung bei einigen ihrernbsp;Arten gezeigt, und sie haben an Liinge und Dicke sehr haufignbsp;die Stamme der jetztweltlichen verwandten Baumfarne, namentlichnbsp;jene der Angiopieris übertroffen, und ihre Artenzahl und derennbsp;Verhaltniss zu den andern gleichzeitigen Pflanzenarten scheintnbsp;ausserordentlich gross gewesen zu sein. Doch sind die Marattia-céen der Vorwelt an Arten reicher, als die jetztweltlichen, undnbsp;Europa besitzt deren allein nahe an vierzig Arten, ohne einenbsp;einzige jetztweltliche Marattiaceae zu besitzen, welche alle dernbsp;heissen Zone angehören.

Die Psaronien könnte man in zwei Halften sondern, deren eine sich durch derbes Stamm- und Rindenmark auszeichnet,nbsp;wahrend die andere Abtheilung Lückengewebe besitzt; aber dienbsp;Kunde dieser Pflanzengruppe ist noch zu neu, und erfordert vielnbsp;intensivere Untersuchungen, als ich sie hier bringe , um solcbenbsp;Trennungen zu rechtfertigen. Ich werde hier unmittelbar zur Be-schreibung der Arten übergehen, ohne alle Rücksicht auf jedenbsp;Art von Unterabtheilung, und werde nur die verwandten Arten


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PSARONIUS CARBONIFER, Corda.

Taf. XXVIII. Fig. 1._4.

Bezeichnung der Art.

PS. CARBOXIFER: teres, cylindricus; medulla ampla; fasciculis vasorum Ugnosis equitantibus, latere incurvis, radicibus mi-nutis intertextis.

Fundort.

Im Kohlensandsteine von Radnitz und Swina selten.

Beschreibung

Stammchen von 30—25 Zoll P. M. Durchmesser sah ich bei nbsp;nbsp;nbsp;Der Stamm ist nackt und rundlich (s. Fig. 3.), jedoch sind

dem sel. Grafen Caspar Sternberg, und fand deren selbst von alle seine Holzbündelreihen trelflich erhalten, und siebilden gleich-

unter einander vergleichen und neben einander stellen, und die Psaronii des Kolilensandsteines und des Rothtodtliegenden sondern.

Da Herr Prof. Dr. Presl Diagnosen aller bisher bekannten lebenden und fossilen Gattungen der Marattiacéen in seiner nach-stens erscheinenden Enumeratio filicum geben wird, so kann ichnbsp;bier dieselben zur Raumersparniss weglassen, und gebe daher nurnbsp;die Charakteristik der Gattung Psaronius.

PSARONIUS. Beruh. Cotta.

Cotta die Dendrolithen in Beziehung auf ihren innern Bau. Leipzig, 1832. p. 37. Göppert foss. Farnkrauter. p. 171. u. 456.nbsp;Sternberg Flora der Vorw. II. 7. 8. p. 173. Endlicher Mant. bo-tan. II. p. 4. Ad. Brongn. Tiges petrifiées de Lycopodiacées. L’ln-stitut. 1837. Nr. 216. p.207. Caulopteris sp. Gutbier Fiber einennbsp;fossilen Farnstamm. Zwickau, 1843. Endogenites Sprengel Com.nbsp;p. 28. etc.

Frons et fructijicatio latent.

Trunci arborei, erecti, longi, crassiuscuU, cylindrici vel an-gulosi, extus cicatricibus foliorum spiraliter positis oblongis, vel squamis crassiuscuUs ornati, et plerumque strata radiculorumnbsp;adventivorum crasso tecti. Cortex crassa, duriuscula. Cylindrusnbsp;lignosus multiplex; fasciculis Ugnosis equitantibus vel spiraliternbsp;positis, vel irregulariter per medullam dissipatis, fasciaeformibus,nbsp;nudis vel vagina propria cinctis; radiis medullaribus nullis;nbsp;vasis amplis angulatis scalariformibus. Medulla farcta vel lacu-nosa. Radices numerosae, intertextae; fasciculo lignoso centralinbsp;unico, stellato vel angulaio, medulla firma vel lacunosa cincto.

Arbores plerumque giganteae altitudine 5, 14 vel 30 pedum, habitu et vegetatione filicum arborescentium.

In Böhmen und dem benachbarten Sachsen kommen die Staarsteine hauptsachlich im Rothtodtliegenden vor, und ich kennenbsp;aus dieser Formation in den beiden Landern allein dreiundzwanzignbsp;Arten, und fünf Arten aus der Steinkohlenformation, aus demnbsp;Kohlensandsteine von Radnitz. Leider war es mir nicht vergönnt,nbsp;die Dresdner Sammlung und die Cotta’sche zu Tharand zu unter-suchen, und die böhm. Sammlungen sind sehr arm an Staarsteinen.

35—30 Linien Dicke und 4—5 Fuss Hohe, aber meistentheils so zerstört, dass nur solche Fragmente, wie das hier Fig. 1. ab-gebildete, daraus brauchbar waren. Herr Bergmeister Miikschnbsp;zu Pilsen besitzt aber sehr gut erhaltene Stammchen von bedeu-tender Lange. Die ganze Aussenflache der Stammchen ist mitnbsp;einem 3—4 Linien dicken Wurzelnetz umhiillt (Fig- 3. 3.), derennbsp;einzelne Wurzeln ausserordentlich klein und zart sind, und in dernbsp;Vergrösserung meist flach gedriickt (Fig. 4.) und grösstentheilsnbsp;zerstört erscheinen.

Rinde, Mark und theilweise auch die Holzbiindel sind zerstört, und die letzteren in Schwarzkohle verwandelt. Das mit-telste Holzbiindel ist ^-formig, und wird von dem nachstfolgenden ausseren hakenforinig umschlossen. Die darauf folgenden, nachnbsp;aussen liegenden Holzbiindel sind bandformig und an den Randernnbsp;nach innen gekrümmt. Das ausserste Holzbiindel umfasst die anderen, innerhalb liegenden zu drei Viertheilen ihres Umfanges,nbsp;und seine Enden sind stark nach innen gekrümmt (s. Fig. 2. 3.).nbsp;Der Oeffnung dieses aussersten Bündels gegenuber liegt die aus-sere, zu den Blattstielen oder Blattpolstern laufende Gefassbündel-schlinge (Fig. 3. 3.), und dieser ausserste Holzkreis scheint sichnbsp;abwechselnd an dieser oder jener Seite zu ölfnen, um das fürnbsp;das Blatt bestimmte Gefassbiindel abzugeben.

An den mir zur Untersuchung zu Gebote stekenden Exemplaren habe ich leider keine mikroskopische Structur mehr ge-funden.

Die regelmassige Anordnung der Gefass-, oder besser ge-sagt Holzbündel hat diese Art mit Psaronius musaeformis und Ps. simplex Unger (s. Cotta Dendrol. Taf. 6. Fig. 1.—3-) gemein,nbsp;und hat veranlasst, dass man diese Arten oft filr Musacéen-St'ammenbsp;gehalten hat.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XXVIII. I^ig. 1. Der Stamm in nat. Grosse; Fig. 3. 3. Ouerschnitte des Stammes in nat. Grosse; Fig. 3. eine Partie dernbsp;Wurzelumhüllung quergeschnitten und schw. vergr., um die ein-zelnen Wurzelreste zu sehen.

PSARONIUS MUSAEFORMIS. Corda.

Taf. XLV. Fig. 3.

Bezeichnung der Art.

PS. MUSAEFORMIS: trunco teretiusculo nudo; fasciculis Ugnosis latissimis, tenuissimis, suhequitantibus, margine incrassatis.nbsp;Scitaminites musaeformis. Sternb. Flora der Vorwelt. I. IV.nbsp;p. XX. et, XXX. Taf. V. Fig. 2. a. b. VIL VIII. p. 193.

Fundort.

Im Kohlensandsteine von Radnitz. Graf C. Sternberg.

Beschreibung.


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sam im Sandsteine dünne, mit einer kohlenahnlichen, körnigen, aschgrauen Substanz erfiillte Spalten. Da die Hoizbündel in demnbsp;bei Sternberg gegebenen Bilde falsch gezeichnet sind, so habenbsp;ich hier eine neue, bessere Abbildung geben müssen. Die Rinden-substanz ist nur mit Sandstein ausgefüllt, und die Oberflache dernbsp;Versteinerung an der Seite schwach langsgestreift. Der mittelstenbsp;Hoizbündel (a.) ist ^-förmig, und rechts und links von ihm liegen nach aussen zu vier Paar bogenförmige Hoizbündel (cO)nbsp;welche nach aussen immer langer werden, und endlich von demnbsp;aussersten Hoizbündel (c. d.) hufeisenförmig umfasst werden. Innbsp;der Oeffnung, welche die beiden seitlichen Schenkel des aussersten Bündels (c. d.) bilden, liegt ein an den Randern nach innennbsp;gebogenes Bundel (b.), welches für die nachste Blattnarbe be-stimmt ist.

Diese Art ist einer Art aus der Cotta’schen Sammlung zu Tharand verwandt, welche Hr. Prof. Unger mit ünrecht zu sei-nem schonen Psaronius simplex (s. Cotta Dendrolühen. Taf VI.nbsp;Fig. 1.) zieht, und die Herr Dr. Cotta als Psaronius helmintho-Uthus abbildet, welche aber mit Ps. helmintholithus eben so we-nig, wie mit Ps. simplex Unger verwandt ist; denn beiden fehitnbsp;das hufeisenförmig umgebogene Mittelbündel fs. Cotta. Dendrol.nbsp;Taf VI. Fig. 2.), und die Stellung der Hoizbündel ist eine ganz-lich verschiedene. Ich habe daher, um eine totale üibersicht dernbsp;mir bekannten Staarsteine, die aus und um unser Kessellandnbsp;Böhmen vorkommen, zu geben, hier zwei Arten einzuschalten:

PSARONIUS UNGERI. Corda.

Ps. trunco tenui, fascéculés lignosis equitanlibus, latis, cras-siusculis; centrali kippoerepico, vid. Cotta Dendrol. Taf VI. Fig. 2.

Diese Art stammt wahrscheinlich aus Sachsen, und zeichnet sich vorzüglich durch die Regelmassigkeit aus, wie die langennbsp;Hoizbündel mit den kürzeren abwechseln, und die ersteren sichnbsp;gegenseitig umfassen. Das bei Cotta abgebildete Exemplar ver-diente eine ganz genaue Untersuchung, da es das einzige mirnbsp;bekannte ist, welches unter den Staarsteinen mit regelmassigennbsp;Bündeln wahrscheinlich noch Structurverhaltnisse zeigf Die nachst-verwandte Art ist:

PS. SIMPLEX. Unger. Endl. Mant. bot. II. p. 5. Cotta. Den-drolith. Tab. VI. Fig. 1.

Ps. trunco tenui, teretiusculo, strato radiculorum crasso in-voluto; fascicuUs lignosis equitanlibus, fasciculo centrali sim-plici, recto, lateralibus longis margine incurvis; medulla anipla; radiculis adventivis minutis, tenuibus, confertis, intertextis.

Diese Art, ebenfalls aus Sachsen stammend, zeichnet sich vorzüglich durch das mittelste, kurze und gerade Gefassbündelnbsp;aus, wahrend Ps. Ungeri, tnusaeformis, carbonifer, Freieslebeninbsp;und Ps. pulcher dieses mittelste Bündel stets gekrümmt oder ein-gebogen haben. Auch sind nach Herrn Dr. Cotta’s Zeichnungnbsp;die beiden Paare der ihm zunachst liegenden Gefassbündel gleich-sam durch ein Ouerbündel verschmolzen, eine Vereinigung sonbsp;eigener Art, dass ich selbe bisher an keinem andern Staarsteinenbsp;noch aufgefunden habe.

Erklarung- dc Abbildungen.

Taf XLV. Fig. 3. Ein Querschnitt des Psaronius musaeformis in nat. Grosse, a. das innerste Bündel; c. die vier seitlichen Bündel-paare; c. d. das ausserste Bündel; b. Ein zum Blattstiele lau-fendes Bündel.

PSARONIUS ARENA CEUS. Corda.

Taf. XXVIII. Fig. 5.-9.

Bezeichnung der Art.

PS. ARENxACEUS: subcompressus, nudus, extus cicatricibus foliorum oblongis letrastichis ornatus; fasciculis lignosis latis, vaginalis, tenuissimis; vasis scalariformibus, minutis.

Fundort.

Im Kohlensandsteine von Chomle auf Radnitz , in Gemein-schaft mit Lepidodendron, Sagenaria fusiformis, Diploxylon cy-cadeoïdeum, Calamoxylum u. v. a.

Beschreibung.

Dieser Stamm (Fig. 5.) ist etwas flachgedrückt, und dürfte es der Stellung seiner Blattnarben nach auch schon im Lebennbsp;gewesen sein, denn die langlichen spiralig gestellten, und zwei-reihig auf jeder Seite geordneten Blattnarben sind immer paar-weise an jeder Seite genahert, und der Zwischenraum zwischennbsp;den Reihen einer Seite ist viel kleiner, als der zwischen den zweinbsp;zunachst stekenden Reihen beider Seiten. Der Stamm scheint keinenbsp;Wurzelbekleidung gehabt zu haben, da seine Rinde ganz glatt ist,nbsp;und keine Spuren ehemaliger ausgetretener Wurzeln zeigt. Imnbsp;Querschnitte betrachtet (Fig. 6.) findet man die Rinde grössten-theils verkohlt, und das Mark des Stammes ausgefault und mitnbsp;Sandsteinmasse erfüllt, und in ihr liegen die einzelnen sehr ver-worfenen und theilweise zerstörten Hoizbündel. Praparirt man je-doch diese Bündel gut, so zeigen einzelne Reste derselben dienbsp;Gefasse im Querschnitte (Fig. 7.) unter guter Vergrösserung deutlich,nbsp;und einzelne Gefassbündeltheile (s. Fig. 8.) zeigen das Gefassbündel mit seinen grossen Gefassen und der sie umgebendennbsp;Gefassbündelscheide sehr deutlich. Im Langsschnitte (Fig. 9.) sindnbsp;bei so gut erhaltenen Bündelresten die Treppengefasse noch voll-kommen erhalten. Bei dieser Art und allen anderen im Kohlensandsteine vorkommenden Arten ist der Kohlensandstein gelblich-weiss, und die organischen Reste sind verkohlt und schwarz, undnbsp;daher sind auch sehr feine Theile, wie die Querbalken der Wandenbsp;der Treppengefasse leicht und trefflich sichtbar.

Die Blattstielnarben an der Aussenflache des Stammes waren leider schon sehr zerstört, und ich konnte daher auch hier wienbsp;bei Ps. Freieslebeni keine eigentliche Stellung der Gefassbündelnbsp;mehr wahrnehmen. Aber bei beiden Arten reicht ihr Vorhandensein,nbsp;ihre Stellung und die Reste der noch erhaltenen Gelassbündel hin,nbsp;um zu zeigen, dass die Blatter nach ihrem Absterben und Abfallen


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Oder eigentlicher gesagt nach ihrein Abfaulen, bei einigen Arten Blattnarben wie bei den lebenden Farnen hinterliessen, wahrendnbsp;andere Arten, z. B. Ps. Helmintholithus, fleischige Schuppen, dennbsp;Schuppen der jetztweltlichen Angiopteriden analog batten.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XXVIII. Fig. 5. nat. Grosse des Stammes; Fig. 6. dessen Ouerschnitt. Fig. 7. Einige Gefassbtindelreste im Querschnitte desnbsp;Stammes vergr. Fig. 8. Ein Theil eines Gefassbündels mit dernbsp;Gefassbiindelscheide und den Gefassen im Querschnitte st. vergr.nbsp;Fig. 9. Die Treppengefasse im Langssshnitte st. vergr.

PSAR0MÜS FULCHER. Corda.

Taf. XXIX. XXX. Fig. I. — 4.

Bezeichnung der Art.

PS. PULCHER; trunco arboreo, strata radiculorum tenui inmluto; medulla amplaj fasciculis lignosis latissimis, tenuibus, sub-equitantibus, margine inflexis, vaginalis; radiculis minutis.

Fundort.

Im Kohlensandsteine zu ChomIe auf Radnitz. 1843.

Beschreibung.

Dieses schone Fragment fand ich im Jahre 1843 unter dem beim Steinbrechen entstandenen Schutthaufen im Steinbruche zunbsp;ChomIe mit noch vielen ausgezeichneten anderen Arten. Der Baumnbsp;(Fig. 1. Taf. XXIX.) war rund, fünfzig Linien dick, und nur hinnbsp;und wieder waren einzeine Theile der ihn ehemals bedeckendennbsp;Wurzelschichte, durch die Erweichung bei dem Faulen vor dernbsp;Versteinerung in seine Substanz gedrungen, und sind daselbstnbsp;ziemlich gut conservirt worden.

Die Holzbündel im Stamme sind durch die Zerstörung des Markes verworfen, aber sonst doch gut erhalten (s. Taf. XXIX.nbsp;Fig. 1—3. Taf. XXX. Fig. 1.). Sie sind sehr breit und mannigfachnbsp;gebogen und gekrümmt, und ihre Rander sind stets verdicht, undnbsp;sehr oft eingebogen. In sehr zerstörten Stammtheilen (s. Taf.nbsp;XXIX Fig. 4.) haben auch die Bündel gelitten, und sind theil-weise so zerstört, dass nur einzelne Gefasspartien erhalten sind,nbsp;wahrend in besser erhaltenen Stammfragmenten (Taf. XXX. F'ig.nbsp;1. 2.) die Bündel vollstandig erhalten sind, und die sie umhüllendenbsp;dünne braune Gefassscheide (Fig. 2. Taf. XXX.) noch erhalten ist.nbsp;Die Gefasse sind gross und eckig, und im Langsschnitte sind esnbsp;Treppengefasse (Taf. XXIX. Fig. 6.). Die Rinde des Stammes istnbsp;nur selten, und auch dann nur in liniengrossen Fragmenten erhalten (s. Taf. XXIX. Fig. 5. a.) und ihre Zeilen waren sechs-seitig, und gingen in die Wurzelscheide über. Die Wurzelscheldenbsp;lindet sich oft bei einzelnen Wurzeln sehr gut erhalten (s. Taf.nbsp;XXIX. Hg. 5. 6. Taf. XXX. Fig. 3. 4. 6.), und bei starker Ver-grösserung bestand sie aus grossen Zeilen mit zarten Wandennbsp;(Fig. 4. c. Taf. XXX.), welche theilweise gut erhalten sind, undnbsp;hin und wieder langliche schwarze Körper umschliessen, welchenbsp;ihrer Gestalt und Lagerung nach den Harzcrypten unserer jetztweltlichen Farnkrauter gleichen (s. Taf. XXX. Fig. 4.). Die Bast-scheide der Wurzeln (Taf. XXIX. Fig. 5. 6. Taf. XXX. Fig. 3. 4.nbsp;a. a.) ist dick und besteht aus gut erhaltenen sechsseitigen dick-wandigen Zeilen, deren Zellraume mit Kohlensandstein ausgefülltnbsp;sind, und deren Wande in Braunkohle verwandelt sind. Das Marknbsp;und das Gefassbündel innerhalb der Bastscheide ist an dennbsp;von mir aufgefundenen Exemplaren zerstört, und nur hin undnbsp;wieder habe ich Spuren von den Gefassen desselben (s. Taf. XXX.nbsp;Fig. 3.) aufgefunden.

Diese Art gleicht einer von Herrn Hauptmann A. von Gut-bier entdeckten sehr, und unterscheidet sich von jener nur durch die Grosse und Dicke der Gefassbündel, welche in der von Gut-bier’schen, Caulopteris Freieslebeni genannten Art nach den mirnbsp;gütigst mitgetheilten Exemplaren ausserst zart waren. Die letzterenbsp;Art ist im Kohlenschiefer gefunden worden, und ich bezeichne sienbsp;in folgender Weise:

PSARONIUS FREIESLEBENI: trunco tereti cylindrico: cica-tricibus spiraliter positis (*4?), rotundatis, irregulariter sulcatis et radiculis adventivis tenuibus hinc inde tecto; intus fasciculisnbsp;lignosis 14 vel 16, latis, tenuibus, subequitantibus, margine in-curvis repleto. Caulopteris Freieslebeni k. v. Gutbier Uiber einennbsp;fossilen Farnstamm. 8. Zwickau, 1842.

Die Blattnarben dieser Art besitzen noch Spuren der ehe-maligen Holzbündel, aber diese letzteren sind so verworfen, und durch die Faulniss zerstört, dass von einer Beobachtung über ihrenbsp;ehemalige Anordnung nicht mehr die Rede sein kann, Durch diesenbsp;Verwerfung der Gefassbündel auf der Blattnarbe entsteht dahernbsp;auch nur die oberflachliche Aehnlichkeit, welche sie mit den eben-falls so zerfallenen und zerstörten Blattnarben der Caulopterisnbsp;primaeva und der Ptychopteris macrodiscus und Pt. striata habennbsp;sollen. Herr Hauptmann von Gutbier hat diese schone Art beinbsp;Zwickau in Sachsen gefunden, aber leider haben, nach den vonnbsp;mir untersuchten Exemplaren weder die Rinde noch die Holzbündelnbsp;Structur. Bei dieser Art ist das centrale Holzbündel wie jenes desnbsp;Psaronius pulcher, sehr breit, und zusammengebogen.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XXIX. Fig. 1. Ein Ouerschnitt des Psaronius pulcher in nat. Gr. Fig. 2. 3. Fragmente anderer Querschnitte desselbennbsp;Stammes in nat. Grosse. Fig. 4. Ouerschnitte einiger sehr zerfallenennbsp;Holzbündel schw. vergr. Fig 5. Rinde a. im Querschnitte undnbsp;Wurzelfragmente b. schw. verg. Fig. 6. 7. Treppengefasse st. verg.nbsp;Taf. XXX. Fig. 1. Ein anderes besser erhaltenes Fragment desnbsp;Psaronius pulcher quergeschnitten in nat. Grasse, mit Holzbündelnnbsp;und Wurzelmassen. Fig. 2. Das verdichte Ende eines Holzbündelsnbsp;im Ouerschnitte vergr. mit den Gefassen und der Gefassbiindelscheide. Fig. 3. Eine Wurzel im Querschnitte s. st. vergr. mit dennbsp;Resten des Gefassbündels, der Bastscheide und der Rinde Fig. 4.


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Ein Ouerschnitt durch Theile der Bastscheiden a. a. zweier neben-einander liegender Wurzeln, mit dem dazwischen liegenden Zell-gewebe b. c. der Rinde, s. st. vergr.

PSAROMIUS RADMCENSIS. Corda.

Taf. XXXI

Bezeichnung der Art.

PS. RADXICEXSIS: trunco arboreo, sirato radiculorum crasso in-toluto; fasciculis lignosis tenuissimis latis, margine inflexis; radicibus tmuïbus, cortice crassiuscula lacunosa, libro tenui,nbsp;vagina propria spuria, fasciculo vasorum centrali stellato,nbsp;radiis inaequalibus quinque referentibus.

Fundort.

lm Kolilensandsteine zu Chomle auf der Herrschaft Radnitz in Böhmen.

Beschreibung.

Der Stamm dieser Art ist sehr verworfen, und leider habe ich erst nach Vollendung der Lithographic dieser Tafel besser er-haltene Exemplare dieses Staarsteines erhalten. Man erkennt jedochnbsp;noch die Wurzelumhüllung, die Rinde, die Reste des Stammmarkesnbsp;und die Holzbündel deutlich. Die Wurzelumhüllung muss bedeutendnbsp;gewesen sein, da ich sie in einzelnen Exemplaren von 2 bis 3nbsp;Zoll Dicke gesehen habe. Die Rinde ist vielfach zerbrochen, undnbsp;ihre Zeilen sind verkohlt; die Bastschichte derselben ist vorzüglichnbsp;gut erhalten, und besteht aus zusammengedrückten in Kohle ver-wandelten Zeilen (Fig. 2. c. c.), deren Wande selten deutlich geschieden sind. Doch fand ich einzelne Partien, welche nicht ver-drückt waren, und dann sieht man, dass die Bastzellen der Rindenbsp;(Fig. 4. c. c.) sechsseitig und dickwandig waren, und ihre Zell-tiölile ist noch deutlich, aber gleich darneben liegen schon wiedernbsp;Bastbündel (1. 1.), welche keine deutliche Structur mehr zeigen.nbsp;Das Stammmark ist in einzelnen Partien, namentlich urn die Gefass-bündel (Fig. 2. a.) zerstört und abgerissen (b.), oder in Lückennbsp;der Bastscheide der Rinde (d.) eingestreut erhalten, es war derbnbsp;und seine Zeilen dünnwandig und sechsseitig, wie man namentlichnbsp;an Fig. 4. b. b. sehen kann.

Die Gefassbündel waren lang und wahrscheinlich scheidenlos, an den Enden waren sie umgebogeii, und ihre Gefasse sind grossnbsp;(Fig. 2. a. Fig. 4. o. n.) und Treppengefasse.

Die Wurzeln sind am besten erhalten, und ich fand endlich einen Wurzelquerschnitt (s. Fig. 3.), welcher vorzüglich gut erhalten war, und auch noch den centralen Gefassbündel hat.

Die Rinde der Wurzel ist ein zartcs gestrecktes Zellgewebe mit deutlichen Lücken (Fig. 3. k.), und umschliesst die Bastscheidenbsp;(i.), deren sechsseitige Zeilen dickwandig und vollkommen erhalten sind. Das Mark innerhalb der Bastscheide ist zerstört, undnbsp;nur seine Reste sind als zarte Puncte (Fig. 3. h.) sichtbar. Dienbsp;Scheide des Gefassbündels ist in Fragmente (g. g.) zerfallennbsp;und braun; innerhalb derselben findet man noch Reste des dienbsp;Gefasse umhüllenden Zellgewebes (Fig. 3. f.). Die Gefasse (Fig.nbsp;3. e.) stehen in fünf strahliggestellte Bündel vereint, und ihrenbsp;Wande sind verkohlt.

Dieser in Sandstein aufbenmlirte Psaronius zeigt in seinen Fragmenten noch alle die Organe, welche die besterhaltenen ver-kieselten Staarsteine, z. B. Ps. elegans, Zeidleri oder Helmintholithusnbsp;zeigen, und ist der beste Beweis, wie trefflich der Sandstein dernbsp;Kohlenlager von Radnitz zur Aufbewahrung organischer Reste war.nbsp;Er war kleiner und zarter gebaut, wie die mit ihm gesellig ge-fundenen beiden anderen Staarsteine, und namentlich seine Gefassenbsp;sind viel kleiner als die des ihm verwandten Psaronius pulcher.

Bei einem sehr sorgsam geschnittenen Exemplare fand ich zehn bis fünfzehn Rudimente, welche gesonderten Holzbündelnnbsp;angehört haben raüssen, und welche durch grosse leere Zwischen-raume getrennt waren, in welchen man sparliche Reste des ehe-maligen Stammmarkes fand. Nach diesen Resten zu urtheilen mussnbsp;das Stammmark ehemals betrachtlich dick gewesen sein.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XXXI. Fig. 1. Ein Querschnitt des Stammes in nat. Gr. Fig. 2. Ein Theil des Stammes quergeschnitten und stark vergr.nbsp;a. Gefassbündel, b. d. Markreste; c. c. Bastscheide der Rinde;nbsp;Fig. 3. Eine Wurzel quergeschnitten und st. vergr. k. die Rinden-substanz; i. Bastscheide der Wurzel; h. Raum des ehemaligennbsp;Rindenmarkes mit Steinmasse und den Resten des völlig zerstörtennbsp;Markes erfüllt. g. g. Gefassbündelscheide; f. Reste des Gefass-bündelmarkes; e. der Gefassbündel. Fig. 4. Ein Querschnitt desnbsp;Stammes schief auf einem Holzbündel st. vergr. c. c. Zeilen dernbsp;Bastscheide der Rinde gut erhalten; 1. 1. Bastscheidensubstanz dernbsp;Rinde, aber comprimirt; b. Mark. n. Gefasse quer geschnitten;nbsp;o. o. dieselben schiefgeschnitten, wo man sie als Treppengefassenbsp;erkennt.

PSARONIUS HELMINTHOLITHUS. Cotta.

Taf. XXXII.

Bezeicbnung der Art.

PS. HELMINTHOLITHUS: trunco teretiusculo crasso, cortice cras-siuscnla dura; medulla ampla; fasciculis lignosis irregulariter positis, flexuosis, margine plerumque incurvis, inter se dis-tantibus crassis; strata radiculorum externo lato crasso;nbsp;radiculis intertextis magnis, ovoideis, longissimis, simpiicibus;nbsp;cortice cellulosa, libro duro discolori; medulla parva; fasciculo lignoso centrali quinquangulari; vagina propi’ia crassanbsp;duplicata; fasciculis vasorum quinque inter se liberis inaequalibus.

Psaronius helminfholithus. Cotta. Dendrolitlien, p, 31. Taf. V. Fig. I. Cexclus. om. al.) Unger in Endlicher Mantissa II. p. 4 Nr. 2.nbsp;Presl in Sternb. Flor. 7. 8. p. 173.


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Fundort,

In Bölmien bei Neu-Paka, in Sachsen bei Chemnitz, und in Deutschland bei Ilmenau und am Kyö'hauser. Die langs den Elb-ufern vorkomrnenden Fragmente sind grösstentheils aus dem Roth-todtliegenden von Neu-Packa und dem nördlichen Böhmen. Ernbsp;lindet sich stets nur im Rothtodtliegenden, und ist stets verkieselt.

Beschreibung'.

Ich habe hier alle alteren Autoren nicht citirt, indem es fast unmöglich isl, aus ihren Beschreibungen und Abbildungen zu er-sehen, ob diese oder jene Art es sei. Ebenso dubios ist mir dienbsp;Abbildung, welche Herr Dr. Anton Sprengel QCommmtatio denbsp;Psarolithis, ligni fossilis genere. Halae, 1828. p. 28. Taf. 1. Fig. 5.)nbsp;giebt, da ich ringförmig geschlossene Gefassbündel, wie jene Abbildung einen zeigt, bei noch keinem Psaronius gefunden habe,nbsp;und daher unterliess ich auch Endogenites PsaroUthus als synonymnbsp;mit Psaronius Helmintholithus zu betrachten.

Der Stamm (Fig. 1.) hat dreissig bis vierzig Linien Durch-messer, und ist oft von einer scbuhdicken Wurzelmasse umhüllt. Der Stamm ist walzig, und seine Rinde besitzt eine starke, oftnbsp;liniendicke, aus sechsseitigen Zeilen (Fig. 2. a.) bestellende Bast-schichte. Das Mark (Fig. 2. b. f.) ist selten gut erhalten, undnbsp;besteht aus kleinen sechsseitigen Zeilen (Fig. 2. f.j. Es ist gross,nbsp;und in ihm liegen 18 bis 20 Gefassbündel, deren mittelster baken-förmig oder hufeisenförmig gekrümmt ist. Die Gefassbündel (s.nbsp;Fig. 1.) sind breit und dick, und bei allen von mir gesehenennbsp;Exemplaren stets lichter gefarbt als das sie umgebende Stamm-mark; an den Randern sind sie oft eingebogen, und ihre Gefassenbsp;(Fig. 2. d.) sind sechsseitig und dickwandig. Jedes Gefassbündelnbsp;hat seine eigene Scheide (Fig. 2. c. e.), welche gewöhnlich andersnbsp;gefarbt ist als die Gefiisse, und welcbe in meinen Exemplarennbsp;leider keine Textur mehr besass. Die Blatter scheinen auf Bolsternnbsp;gestandenzu haben; denn man fmdet an gut erhaltenen Exemplarennbsp;diese Polsterfragmente gewöhnlich ausserhalb der Bastscheide dernbsp;Rinde liegend, und nur manchesmal, wie in unserer Figur 1., siehtnbsp;man sie, wahrscheinlich in Folge der bei der Faulniss eingetretenennbsp;Erweichung, in die Strunksubstanz, sammt der unterliegenden Bastscheide der Rinde eingedrückt, und ist der Schnitt dann glücklichernbsp;Weise durch die Basis des Polsters (wie bei dem nach oben liegenden Polster unserer Fig. 1.) geführt, so sieht man, dass zweinbsp;gegenüberliegende (8S) S-förmige Gefassbündel in den Polster undnbsp;mithin zum Blatte treten, und diese hier beobachtete Thatsachenbsp;hat mich bewogen, die Gattungen Ptychopteris und Stemmatopterisnbsp;von den Psaronien zu trennen.

Das in den Blattpolster übertretende Mark und die Gefassbündel haben denselben Bau, wie die gleichen Organe des Stammes. Geilt der Schnitt aber durch die Spitze des Blattpolsters, dannnbsp;sieht man anch nur einen halbrunden Schnitt, dessen Substanz dernbsp;Marksubstanz des Stammes gleich ist, und doch ausserhalb dernbsp;Bastscheide der Rinde liegt. Ganz gleiche Erscheinungen habe ichnbsp;auch am Blattpolster des von Baron Hügel mitgebrachten Baum-farns beobachtet, aber die Gefassbündel sind zwar ebenfalls S-förmig,nbsp;aber sie sind sich mit ihrer Oeffnung zugekehrt (S8), und sienbsp;liegen stets in einein geölfneten Ausschnitte der Bastscheide, mithinnbsp;innerhalb der Rinde, und nur die oberen Abschnitte liegen ausserhalb.

Die Wurzeln (Fig. 3.) des Psaronius helmintholithus sind gewöhnlich flach gedrückt, und daher im Ouerschnitte langlich,nbsp;und haben selten über eine Linie P. M. Durchmesser. Die ausserenbsp;Rindenschicbte der Wurzeln besteht aus einem lockeren, ausnbsp;sechsseitigen Zeilen (Fig. 3. g. g.) gebildeten Gewcbe, welchesnbsp;sich bei den gegenseitig berührenden Wurzeln oft verwachsennbsp;fmdet, jedoch vom Stamme entfernter, mehr nach aussen zu,nbsp;fast stets isolirt, und sehr hiiufig durch Faulniss zerstört fmdetnbsp;(s. Fig. 3. gk), wobei sich die Zeilen auflockern, sich gegenseitig trennen, und eiförmig werden. Die Bastschichte der Wurzelnbsp;ist dick, und besteht aus derben dickwandigen Zeilen (Fig. 3. h.),nbsp;welche ursprünglich sechsseitig waren, und durch Faulniss sichnbsp;so trennen und eiförmig werden, wie ich sie abgebildet habe.nbsp;Viele Wurzelquerschnitte haben in dieser Bastscheide gleichsamnbsp;eine Lücke, indem sich an einer Stelle die Substanz gleichsamnbsp;verdünnt, indem die Zellwande dünn werden, und einen hellerennbsp;Fleck (s. Fig. 3. i.) verursachen. Ich vermuthe, dass in der Nahenbsp;dieser zarteren Gewebestellen sich die Wurzeln doch verastetnbsp;haben, obgleich ich bei dem aufmerksamsten Suchen an vielennbsp;Fragmenten dieser Art keine verastete Wurzeln auffmden konnte.nbsp;Andere Querschnitte der Wurzel besitzen diese verdünnte Stellennbsp;in der Bastscheide der Wurzel nicht, jedoch fand ich sie hitufignbsp;bei Psaronius radiatus Unger, welcher überhaupt dem Ps. helmintholithus sehr verwandt ist.

Das Mark, welches das Holzbündel der Wurzel umgibt, war leider an allen von mir untersuchten Exemplaren völlig zerstörtnbsp;und sein Raum mit Chalcedon oder Jaspis ausgefüllt. Das Gefassbündel ist fünfeckig, und seine Scheide (s. Fig. 3. k.) besteht ausnbsp;einer dünnen braunen ausseren, und aus einer dicken, heller ge-farbtcn inneren Schichte. Das die Gefassbündel innerhalb dernbsp;Scheide umschliessende Mark war ebenfalls zerstört, und die Gefassbündel (Fig. 3. l.J, fünf an der Zahl, sind ungleich, und bestekennbsp;gewöhnlich aus vier bis zehn Gefassen von sehr verschiede-nem Durchmesser.

Die Reste des Psaronius helmintholithus sind gewöhnlich mit rothen Flecken von strahliger Structur durchzogen, und diesenbsp;scheinen Zerstörungsproducte der organischen Substanz des Psaronius selbst zu sein, und sie sind auch dieUrsache derFarbunsnbsp;der Chalcedons oder des Jaspis, in dessen Masse der Stamrnnbsp;verwandelt wurde.

Man fmdet von diesem Psaronius oft 10 — 15 Fuss lange Stammfragmente, welche viele Fuss im Durchmesser haben, undnbsp;gewöhnlich nur aus Wurzelgellechtcn, selten mit eingeschlossenennbsp;Stammen, bestehen. Er scheint nach Psaronius intertextus undnbsp;Ps. giganteus die grösste Art unter den in Mitteldeutschland ge-fundenen Arten zu sein; jedoch lasst er sich an Grösse nicht mit


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den französischen und aussereuropaischen fossilen Psaronien ver-gleichen, die ihn oft um das Fünf- bis Zehnfache im Durdimesser allein übertreffen.

Erklarmig der Abbildungen.

Taf. XXXIl. Fig. 1. Ein Ouerschnitt des Stammes von Psa-ronius helmintholithus in nat. Grosse. Fig. 2. Ein Ouerschnitt der Einde a.; des Markes b. f.; der Holzbündelscheide c. e. und desnbsp;Gefassbündels d. vergr.; Fig. 3. ein Wurzelquerschnitt st. vergr.;nbsp;g. gk Einde; h. Bastscheide der Wurzel; i. verdünnte Stelle dernbsp;Bastsclieide; k. Schelde des Holzbündels; 1. die Gefassbündel.

PSARONIÜS INTERTEXTUS. Corda.

Taf. XXXIII.

Bezeichnung der Art.

PS. INTEETEXTUS: trunco arboreo elevato, strata crasso radi-culorum tecto; cortice atra crassiuscula; fasciculis lignosis numerosis^ approximatis, irregulariter incurvis, latis-, cras-sis, inaeqvalibus; radicibus intertextis magnis; cortice crassanbsp;lacunosa, libro atro duro, fasciculo lignoso centrali penta-gono, vagina propria tenuissima cincto et ductibus propriisnbsp;10 externis circumdato; fasciculis vasorum irregulariternbsp;confluentibus vel inter se liberis, quinque.

Ps. intertextus Corda ap. Sternb. Fl. der Vorw. II. p. 173. Taf. LX. Fig. 1. Taf. LXI. Fig. 1. — 4. Unger in Endl. Mant.nbsp;11. p. 5.

Fundort.

In Böhmen im Eothtodtliegenden bei Neupaka, und auf der Pramonstratenser-Herrschaft Mühlhausen, von wo mir der hiernbsp;abgebildete Stamm von Sr. Magn. dem hochwürdigen Herrn Pra-laten Dr. Zei dl er mitgetheilt wurde.

Beschreibung.

Die Stamme dieser schonen Art erreichen oft 10—20 Fuss Lange und 10 — 14 Zoll Durchmesser. Der Stamm (Fig. 1.) istnbsp;bei den von mir gesehenen Exemplaren gequetscht und verscho-ben, und daher liegen auch die Holzbündel (Fig. 1. a.) so un-regelmasslg.

Die Holzbündel (Fig. 1. a. Fig. 2. a. a.) sind breit, dick, an den Eandern gerundet, oft eingebogen oder gekrümmt undnbsp;scheidenlos. Sie bestehen aus grossen, meist sechsseitigen Ge-fiissen (Fig. 2. a. a. Fig. 3.), deren Wande an einander liegen,nbsp;und welche oft gekrümmte Lücken zwischen sich lassen. Es sindnbsp;keine Markstrahlen vorhanden, und die Gefasse sind nie durchnbsp;Interstitialraume getrennt. Zwischen den Gefassbündeln ist hinnbsp;und wieder noch Stammmark (Fig. 2. d. d.) erhalten, welchesnbsp;aus kleinen, dünnwandigen, sechsseitigen Zeilen besteht. Die Eindenbsp;des Stammes (Fig. 1. 2. b. b.) besteht aus einer schwarzen, fastnbsp;liniendicken Bastschichte, aus dichten, sechsseitigen, dlckwandigen

Zeilen (Fig. 5.), welche an mehren Orten durch Faulniss sich getrennt haben und zerfallen. Die Bastschichte der WurzeIn besteht aus einem ganz gleichen Gewebe, wie jene der Einde. Dienbsp;ausserste Eindenschichte (Fig. 2. e. Fig. 4.) ist ein dünnwandiges,nbsp;kleinzelliges Gewebe, welches hin und wieder Lücken enthaltnbsp;und unmittelbar in die aussere Schelde der WurzeIn (Fig. 2. c. c.)nbsp;übergeht.

Die WurzeIn (Fig. 1. c. c.) bilden oft eine 6 — 8 Zoll Starke Umhüllung des Stammes; sie sind nahe der Einde desnbsp;Stammes klein und rundlich, und mehr nach aussen werden sienbsp;grosser, und sind daselbst gewöhnlich flach gedrückt. Sie schei-nen ausserordentlich verworren zu sein, wie man an Langsschnit-ten deutlich sieht. Ihre Eindenscheide und Bastscheide bestehtnbsp;aus demselben Gewebe, wie bei der Einde des Stammes, und ihrnbsp;Mark ist leider bei allen von mir untersuchten Exemplaren zer-stört. Das Holzbündel (Fig. 6.) ist fünfeckig, die Ecken sindnbsp;stumpf; die Schelde desselben besteht aus einer einzigen zartennbsp;Zellschichte (Fig. 6. g.), und in ihr liegen fünf strahlig gestellte,nbsp;theilweise unter einander verflossene Gefassbündel (Fig. 6. f.), annbsp;deren Enden sich oft vier ganz kleine Gefasse befinden.

Um das Holzbündel der WurzeIn liegen bei gut erhaltenen Exemplaren zehn eigenthümliche Eohren (Fig. 6. h.), welchenbsp;dünnwandig und braungefarbt sind.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XXXIII. Fig. 1. Ouerschnitt des Stammes in nat. Gr.; a. die Holzbündel; b. b. die Einde; c. c. die Wurzelumhüllung.nbsp;Fig. 2. Ein Ouerschnitt aus dem Stamme vergr.; a. a. ein Holzbündel; d. d. Stammmark; b. b. Eindenbastschichte; e. e. Mark-schichte der Einde; c. c. WurzeIn quergeschnitten. Fig. 3. Gefasse des Holzbündels quergeschnitten st. vergr.; Fig. 4. Lücken-gewebe der Einde st. vergr.; Fig. 5. Bastgewebe der Einde quernbsp;geschnitten st. vergr.; Fig. 6. eine Wurzel mit dem Holzbündelnbsp;quer geschnitten und st. vergr.; g. Gefassbündelscheide; f. dienbsp;Gefassbündel; h. Eohrenzellen.

PSARONIUS IXFARCTUS. ünger.

Taf. XXXIV.

Bezeichnung der Art.

PS. INFAECTUS: trunco rotundato-compresso, octangulari; strata radiculorum involuto; cortice crassa; fasciculis vasorumnbsp;numerosissimis, abbreviatis , confertissimis, utrinque rotun-datis vel subincurvis, vaginis propriis tenuibus involutis;nbsp;medulla sparsa; radiculis majusculis rotundatis. „Sectio fasciculi horizontalis stellato-pentagona.‘^

Psaronius infarctus. Unger in Endl. Mant. 11. p. 4.

Ps. helmintholithus. Cotta Dendrolithen p. 31. part. Taf. A, Fig. infera. Taf. VI. Fig. 3.


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Fundort.

Exemplare dieser schonen Art sah ich von Chemnitz, Neu-paka und vom Kyffhauser. Den Fundort des abgebildeten Exem-plares kenne ich nicht, und ich verdanke dessen Benützung der Güte des Herrn Custos Partsch.

Beschreibung.

Der Stamm (Fig. 10 ist etwas flach gedrückt, und unter der ausseren, diinnen Wurzelumhtillung sieht man acht deutlichenbsp;Vorspriinge (Fig. 1. g- g.; h. h.; i. i.; k. k.; I. 1.; m. m.; n. n.;nbsp;0. 0.), welche wahrscheinlich die Blattpolster gebildet haben; sienbsp;sind durch das starke Vortreten der Rindensubstanz und durchnbsp;die dunkle Farbe in der Versteinerung auffallend und leicht bemerkbar. Die Bastschichte der Rinde ist stark und schwarzbraun.nbsp;Die Holzbundel sind sehr zahlreich, und in 8—^10 ziemlich un-vollstandige und verworfene Kreise um ein kleines, rundlichesnbsp;Mittelbündel gelagert; sie sind bandförmig, an den Seiten gerun-det, mannichfaltig gekriimmt, eingerollt und eingebogen, und sindnbsp;fast an einander liegend. Die zu den Blattstielen laufenden stehennbsp;in den kantigen Erweiterungen und sind höchst verschiedenartignbsp;gekriimmt. Jedes Holzbiindel ist mit einer diinnen Bastscheidenbsp;(Fig. 2. b. b.) von dunkelbrauner Farbung und dichtem Zellen-baue umgeben. Die Zeilen der Rinde (Fig. 4. i.), und der dasnbsp;Gefassbiindel umgebendeu Bastscheiden (Fig. 3. b.) sind dick-wandig und flach. Die Gefasse (Fig. 2. c. c. Fig. 3. c.) sind gross,nbsp;sechsseitig, und ihre Wand erscheint im Querschnitte (Fig. 3. g.)nbsp;doppelt, und zwischen drei zusammenstossenden Gefassen findetnbsp;man einen kleinen, dreieckigen Interstitialraum (Fig. 3. h.). Zwischen der Rinde und den Gelassbündeln findet man gewölinlichnbsp;Reste eines theilweise aufgelosten Zellgewebes (Fig. 2. a. Fig.nbsp;4. a.), dessen einzelne, rundliche Zeilen sich w'ahrscheinlich innbsp;Folge der Maceration getrennt haben, und nun gleichsam in dernbsp;Chalcedon- oder Achatmasse schwimmen. Diese Art Auflösungnbsp;sieht man an dem, zwischen die einzelnen Holzbiindel eingelager-ten Stammmarke (Fig. 2. d. e.) noch deutlicher. Hier findet mannbsp;einzelne ziemlich gut erhaltene Schichten, wo die einzelnen Zeilen (Fig. 2. e.) noch sechsseitig sind, wahrend benachbarte Stiickenbsp;desselben Markes sich in sehr deutlicher Auflösung (z. B. Fig.nbsp;2. d.) befinden. Alle zerstörten Massen sind in diesen Exemplaren mit bandartig gestreifter Achatmasse ausgefiillt (Fig. 2. f.).nbsp;An alien von mir untersuchten Exemplaren dieser Art waren dienbsp;Wurzeln sehr zerstort und das Holzbiindel derselben fehlte stetsnbsp;(s. Fig. 5.). Nach Herrn Prof. Unger’s Beschreibung soil esnbsp;strahlig-fiinfeckig sein. Die Bastscheide der Wurzeln ist klein-zellig und derb, die Zeilen sind dickwandig und braun.

Diese schone Art ist der Typus einer eigenen Gruppe der Staarsteine, welche sich im siidlichen Frankreich und in Amerikanbsp;in ausserordentlich grossen Exemplaren und trelflich erhaltennbsp;linden. Unter den mitteldeutschen Arten hat er die meisten Holzbiindel, und der Stamm muss ausserordentlich fest gewesen sein.

w'ie aus der grossen Entwiklung seines Holz- und Rindensystems ersichtlich ist.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XXXIV. Fig. 1. Natiirliche Grosse des Stammes; g. g.; h. h.; i. i; k. k.; 1. 1.; m. m.; n. n.; o. o.; die Blattpolster Vorspriinge. Fig. 2. Ein Querschnitt der Holzbiindel schw. verg. a.nbsp;Mark an der Rindensubstanz; b. b. Bastscheiden der Holzbiindel;nbsp;c. c. Gefassbiindel; d. e. Mark zwischen den Holzbiindeln. f. Aus-fiillnngsmasse ausgefaulter Raume. Fig. 3. Ouerschnitt aus einemnbsp;Holzbiindel b. Gefassscheide; c. Gefasse; g. Gefasswand; h. Interstitialraum. Fig. 4. Ouerschnitt des Bastes der Rinde i. und desnbsp;Markes a. Fig. 5. Querschnitte einiger Wurzeln vergr.

PSAROMÜS CYATIIEAEFORMIS. Corda.

Taf. XXXV. XXXVI.

Bezeicbnung der Art.

PS. CYATHEAEFORMIS: trunco tenui anguloso; cortice dura atro-fusca; fasciculis lignosis incurvis; vagina propria nulla; ra-diculis rotundis subcompressis; fasciculo lignoso pentangulari.

Ps. cyatheaeformis. Corda in Sternberg’s Flora der Vorwelt II. p. 174. Unger in Endlicher Mantissa II. p. 5. (?).

Fundort.

Ira Rothtodtliegenden bei Neu-Paka, ausserst seiten.

Bescbreibung.

Der Stamm dieser Art scheint einen sehr geringen Durch-liiesser gehabt zu haben, wie man leicht aus den wenigen bisher aufgefundenen Fragmenten ersehen kann. Er scheint eckig gewesen zu sein, wie man an der mit Marksubstanz erfiillten Ver-langerung unseres hier abgebildeten Fragmentes (Taf. XXXV. Fig.nbsp;2. f.) wahrnehmen kann, welcher Fortsatz wahrscheinlich dernbsp;untere Theil eines sehr verlangerten Blattpolsters sein diirfte. Dienbsp;Rinde ist fast eine Linie dick und braunschwarz, und ihre Structurnbsp;besteht aus einem sehr dichten Bastgewebe (Fig. 1. a. a. Taf.nbsp;XXXV. und Taf. XXXVI. Fig. 1. b. Fig. 3.) mit sechsseitigennbsp;dickwandigen Zeilen , welche durch die Faulniss sich trennennbsp;und zurunden (Taf. XXXVI. Fig. 5. b.). Nach innen zu erweiternnbsp;sich oft kleine Zellpartien der Rinde bedeutend und werden grossnbsp;und eckig. Der Rinde analoge und im Baue mit ihr vollig gleichenbsp;Baststreifen (Taf. XXXV. Fig. 2. e.) finden sich im Innern desnbsp;Stammes zwischen den Holzbiindeln (d. d.) und dem Marke (f.)nbsp;zerstreut, ohne eigentliche Bastscheiden der Holzbiindel zu bilden,nbsp;da sie letztere nicht umschliessen und mit ihnen überhaupt in garnbsp;keinem Connexe zu stehen scheinen. Das Mark (Taf. XXXV. Fig.nbsp;2. f. Taf. XXXVL Fig. 5. e.) des Stammes ist feinzellig, und seinenbsp;Zeilen sind sechseckig, und in ihm findet man noch einzelne Harz-krypten (Fig. 2. g. Taf. XXXV.), und wo diese fehlen, sieht man


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dieselben ansgefault CFig. 5. Taf. XXXVI.) oder ihre leeren Raume (Fig. 5. f. f.) deutlich. lm Marke und oft auch zwischen den Holz-bündeln sieht man zarte ausgehende Baststreifen im Querschnittenbsp;(s. Fig. 3. b. Taf. XXXV.), deren Zeilen verdünnte Wande be-sitzen, und ich kenne ihre Bestimmung nicht.

Die Holzbündel sind umgebogen, dick, und sind sehr oft zerfallen (Fig. 2. d. Taf. XXXV.), und ihre Gefasse (Taf. XXXV.nbsp;Fig. 3. 4. Taf. XXXVI. Fig. 1. a.) sind sechsseitig und ihre Wandenbsp;sind sich gegenseitig genahert, und im Langsschnitte (Taf. XXXVI.nbsp;Fig. 2. a. a.) sind es Treppengefasse.

Die Wurzeln sind oft tiber eine Linie dick, rundlich oder flachgedrückt (Fig. 3. c. c. Taf. XXXV. und Fig. 1. c. XXXVI).nbsp;Sie sind gewöhnlich sehr schlecht erhalten, und entspringen ausnbsp;der Rinde (Taf. XXXV. Fig. 3. i.), wo man noch die Reste ihrernbsp;Bastscheiden findet. Jede einzelne besser erhaltene Wurzel ist vonnbsp;ihrer Markscheide umgeben (s. Fig. I. d. Taf XXXVI.), welche ausnbsp;zarten gestreckten sechseckigen Zeilen (Fig. 7. d. Taf XXXVI.)nbsp;besteht, und diese Zellscheiden granzen sich bei ihrer gegen-seitigen Berührung ab (Fig. 7. g.), und au ihrer inneren Fliichenbsp;schliessen sie sich genau an die Bastscheide (Fig. 7. c. c.) an.nbsp;Die Bastscheide (Taf XXXVI. Fig. 1. c. Fig. 6. 7. c. c.) bestehtnbsp;gleich der Rinde des Stammes aus dickwandigen braunschwarznbsp;gefarbten Bastzellen, welche oft noch sehr gut erhalten sind, undnbsp;im Langsschnitte (Fig. 4. Taf XXXVI.) spindelförmig sind. Dasnbsp;Mark aller von mir untersuchter Wurzel querschnitte ist ausgefault,nbsp;und gewöhnlich ist auch das Holzbündel theilweise oder ganzlichnbsp;zerstört, und die Gefasse sind zerstreul. Nur in sehr wenigennbsp;Ouerschnitten fand ich die Scheide (Fig. 6. h. Taf XXXVI.) desnbsp;Gefassbündels erhalten, und funfeckig, aber ihre Structur und dienbsp;des von ihr umschlossenen Gefassmarkes war nicht mehr sichtbar.nbsp;Die Gefasse (Fig. 6. d.) scheinen in fünf, theilweise untereinandernbsp;verschmolzene Gefassbündel vereinigt gewesen zu sein, sie sindnbsp;gross und wahrscheinlich in Folge der Faulniss zugerundet, und ihrenbsp;Wande sind gewöhnlich braunlichgelb, selten dunkelbraun gefarbt.

Zwischen den Gefassen der Holzbündel finden sich oft viel kleinere Gefasse eingestreut (s. Fig. 3. Taf. XXXV.), welche mannbsp;bei oberflachlicher Untersuchung leicht für Markstrahlen haltennbsp;kann, welche es jedoch nicht sind. Diese Art scheint zu dennbsp;kleinsten unter den Psaronien gehört zu haben, und ihre Stammenbsp;haben manche Aehnlichkeit in Bezug ihres Durchmessers und ihrernbsp;seitlichen, verspringende stumpfe Ecken bildenden Comprimirungnbsp;mit Alsophila nigricans. Ihr innerer Bau jedoch ist völlig ver-schieden, und wenn ich sie vor zehn Jahren mit den Cyatheacéennbsp;verglichen habe, so war theilweise an solcher Ungeschicklichkeitnbsp;meine jugendliche Unerfahrenheit und noch mehr der völlige Mangelnbsp;an brauchbaren Materiale schuld.

Die dem Stammmarke und zwischen die Holzbündel einge-streuten Bastschichten unterscheiden ihn von allen bekannten Arten, und bilden gleichsam in Bezug des Stammbaues so wichtige Unter-schiede, dass man eine eigene Ablheilung der Psaronien daraufnbsp;gründen dürfte.

Mit den dunkelgefiirbten, und aus dickwandigen Bast-Zellen bestehenden Holzbündelscheiden des Ps. medullosns (Taf XXXIX.)nbsp;kann man diese Baststreifen durchaus nicht vergleichen, da sienbsp;unvollstandig sind, und die Holzbündel weder begleiten, noch constant vorkommen.

Erklarung der Abbildungen.

Taf XXXV. Fig. I. Natürliche Grösse des Querschnittes von Ps. cyatheaeformis. Fig. 2. Ein Theil dieses Querschnittes schw.nbsp;vergr. a. a. Bastscheide der Rinde; d. d. Holzbündel; e. e. Baststreifen; h. ausgehender Bastbündel; f Mark; g. Harzkrypten; c.nbsp;Wurzeln; i. Reste der Bastscheide der Wurzeln bei ihrem Aus-tritte aus der Rinde. Fig. 3. 4. Querschnitte der Gefasse des Holz-bündels sf vergr. —Taf XXXVI. Fig. 1. Ein Querschnitt durch einennbsp;Theil der Rinde, des Holzbündels, und durch einige Wurzeln st.nbsp;verg. a. Gefassbündel; b. Bastscheide der Rinde; c. Wurzeln mitnbsp;ihrer Markscheide d.; Fig. 3. Langschnitt der Gefasse a. a., undnbsp;der Rinde b^ mit dem ausgefülltern Raume bf des Markes vergr.nbsp;Fig. 3. Querschnitt der Bastzellen der Rinde st. vergr. Fig. 4.nbsp;Langsschnitte einiger Bastzellen s. st. vergr. Fig. 5. Querschnittnbsp;eines Theiles der Rinde b. und des Markes e. mit ausgefaultennbsp;Harzkrypten f f st. verg. Fig. 6. Querschnitt einer Wurzel vergr.

c. nbsp;nbsp;nbsp;die Bastscheide; h. die Scheide des Holzbündels; d. die Gefasse.nbsp;Fig. 7. Querschnitt der Bastscheiden c. c. und der Markscheiden

d. nbsp;nbsp;nbsp;d. zweier an einander liegender Wurzeln und die Begranzungs-linie beider Markscheiden g. stark vergr.

PSARONIUS RADIATUS. Unger.

Taf XXXVII.

Bezeichnung der Art.

PS. RADIATUS: trunco crasso; cortice atra; fasciculis lignosis confertis fasciaeformibws, abbreviatis utrinque rotundatis eva-ginatis; radicibus majusculis, rotundatis, fasciculis lignosisnbsp;sexangularibus rarius quinquangularibus; fasciculo vasorumnbsp;unico.

Ps. radiatus. Unger in Endlicher Mantissa II. p. 5.

Fundort.

Neupaka in Böhmen im Rothtodtliegenden.

Beschreibung.

Das von mir gesehene Stammfragment (Fig. 1.) scheint einem sehr grossen Stamme angehört zu haben, dessen Durchmesser nichtnbsp;durch Erganzung zu bestimmen ist, da man nicht weiss, ob dasnbsp;Fragment einem runden oder gequetschten Stamme angehört hal.nbsp;Die Rinde (Fig. 2. c.) ist eine Linie dick, schwarzbraun, und ausnbsp;fast gereiheten dickwandigen Bastzellen gebaut, welche oft grösserenbsp;Zellreihen zwischen sich haben, und Risse enthalten, welche michnbsp;vermuthen lassen, dass der Stamm vor der Petrificirung gequetscht


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war. Diese Bastzellen sind im Langsschnitte gestreckt (Flg. 6. e.) und ihre Wande sind oft in Modermoleküle aufgelösst.

Das Mark des Stammes ist völlig zerstört; so auch grössten-theils die Holzbündel (Fig. 2. d.), jedoch sielit man deutlich, dass sie nackt waren, und an ihren Enden gerundet (Fig. 3.). Ihrenbsp;Gefasse sind gross und sechsseitig, und oft sind in einzelnennbsp;Bündeln dieselben verschieden gross, und um ein einzelnes Gefassnbsp;kleinere und grössere andere concentrisch gelagert. Die Gefassenbsp;selbst sind Treppengefasse (s. Fig. 4.), wie man an Langsschnittennbsp;deutlich sieht.

Die aussere Markschichte der Rinde (Fig. 2. a. 5. f. 6. f. f.) besteht aus feinwandigen parallelepipedischen Zeilen, welche innbsp;die Rindenscheiden der Wurzeln übergelien, und zwischen dennbsp;einzelnen übereinander entspringenden Wurzelpartien gequetschtnbsp;sind, und Streifen bilden, welche man bei oberflachlicher Betrach-tung mit den Markstrahlen dikotyler Gewachse, wenn man will,nbsp;vergleichen kann, die aber mit denselben nichts als die gestrecktennbsp;Zeilen gemein haben. Diese Streifen lassen mich vermutben, dassnbsp;die einzelnen Wurzeln am Stamme reihenweise geordnet waren.nbsp;Die Bastscheide der Wurzeln (Fig. 2. b. 5. e.) ist dunkelgefarbt,nbsp;und aus denselben Zeilen wie die Rindenschichte des Stammesnbsp;gebildet, und an vielen Querschnitten derselben sieht man dienbsp;Stellen, wo Verdünnung der Zellwande Statt fand, und an einigennbsp;Querschnitten fand ich diese Stelle doppelt. Das Mark der Rindenbsp;war völlig zerstört. Das Gefassbündel ist fünf- und sechseckig,nbsp;und seine Scheide ein lockeres Gewebe. Die Gefasse sind in einemnbsp;einzigen Bündel vereinigt, und gross. Bei einigen Wurzeldurch-schnitten (s. Fig. 2.) sah ich ausserhalb des Holzbündels zweinbsp;bis drei runde Körper, welche den Durchschnitten der Röhren-zellen, welche die Holzbündel in den Wurzeln einiger Staarsteine,nbsp;z. B. des Psaronius intertextus, besitzen, ahneln; ich kann abernbsp;ihr Vorkommen und ihre gleiche Bedeutung nicht verbürgen.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XXXVII. Fig. 1. Querschnitt des Psaronius radiatus in nat. Gr. Fig. 2. Ein Theil dieses Querschnittes vergr. a. ausserenbsp;Rindensubstanz; b. Wurzeln; c. Bastschichte der Rinde; d. Holzbündel des Stammes. Fig. 3. Ein Holzbündel quergeschnitten undnbsp;vergr. Fig. 4. Langsschnitt der Treppengefasse des Stammes st.nbsp;vergr. Fig. 5. Ein Querschnitt der Wurzeln nahe ihres Ursprungesnbsp;aus der Rinde vergr. f. aussere Rindensubstanz; e. Bastscheidenbsp;und Gefassbündel. Fig. 6. Langsschnitt der Rinde st. vergr. e. Bast-.scheide der Rinde; f. f. aussere Rindensubstanz.

PSARONIUS SCOLECOLITHUS. Unger.

Taf. XXXVHI.

Bezeichnung der Art.

PS. SCOLECOLITHUS: trunco tenui; cortice subliii; fasciculis lignosis laüs approximatis, subparallelis incurtis; vagina

propria nulla; radicibus magnis, „fasciculis lignosis pea-tagonis.’^

Ps. scolecolithus. Unger in Endlicher Mantissa 11. p. 4.

Fundort.

Unbekannt. Das abgebildete Exemplar erhielt ich durch die Güte des Herrn Custos Partsch mit Herrn Pr. Dr. Unger’snbsp;eigenhandig geschriebener Bestimmung vom kais. Hofnaturalien-kabinette vorgeliehen. Ganz ahnliche Wurzelfragmente sah ich vonnbsp;Neu-Paka in Böhmen.

Beschreibung.

Der Stamm (Fig. 1. b.) ist sehr unvollstandig erhalten, und mit einer dicken Wurzelschichte (Fig. I. a.) umgeben. Die Rindenbsp;(Fig. 2. c.) ist dünn und unvollstandig erhalten; sie war vor dernbsp;Petrificirung so stark angefault und fast aufgelöst, dass ich nurnbsp;noch die vereinzeltstehenden Hohlraume ihrer Zeilen wahrgenommennbsp;habe, und ihre Farbe ist in ein Lichtgrau verwandelt. Das Stamm-mark ist grösstentheils völlig zerstört, und nur hin und wieder sindnbsp;einzelne Zellraume desselben in der aufgelösten Masse (s. Fig.nbsp;2. d.) erhalten. Die Holzbündel sind sehr gut erhalten und be-stehen aus grossen weitmaschigen Gefassen (Fig. 2. b. F’ig. 3.),nbsp;deren Wande alle vollkommen erhalten sind, sich aber etwas vonnbsp;einander trennten, und oft in ihrem umschlossenen Gefassraumenbsp;Zwischenleisten haben. Im Langsschnitte (Fig. 4.) sieht man, dassnbsp;sie Treppengefasse sind, und dass ihre Querleisten breit, flach undnbsp;stark sind. Von den Wurzeln sind nur selten Spuren ihrer ausserennbsp;Wurzelscheide (Fig. 1. a.) verhanden, ohne deutliche Zelltextur,nbsp;und die Bastscheide (Fig. 5.) derselben bestebt wie die allernbsp;Staarsteine aus grossen dickwandigen Bastzellen, welche jedochnbsp;durch die Faulniss gelitten haben. Alle anderen Organe der Wurzelnnbsp;waren zerstört. Das Gefassbündel soil nach Herrn Prof. Dr. Unger'snbsp;Diagnose sternförmig und fünfeckig sein.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XXXVIII. Fig. 1. der Querschnitt des Stammes b, und der Wurzelumhüllung a. in nat. Gr. Fig. 2. Ein Querschnitt ausnbsp;den Stamme st. vergr. a. Aeussere Rindensubstanz mit Wurzeln;nbsp;c. Rinde; b. Gefassbündel; d. Mark. Fig. 3. Querschnitt der Gefassenbsp;s. st. vergr. Fig. 4. Langsschnitt der Gefasse st. vergr. Fig. 5.nbsp;Querschnitt einer Wurzel st. vergr.

PSARONIUS MEDULLOSUS. Ungcr.

Taf. XXXIX.

Bezeichnung der Art.

PS. MEDULLOSUS: trunco crassiusculo; cortice crassa; fasciculis lignosis flexuosis, incurvis, vagina propria crassa dura amictis;nbsp;medulla ampla; radicibus majusculis rotundatis, cortice par-enchymatosa amictis; Kbro lato; fasciculis lignosis pentan-


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vorhergehen musste, entsprechenden Farbung fand, und Farben, z. B. roth, blaulich oder weiss, wie sie der Jaspis selbst batte,nbsp;in und an der Substanz der versteinerten Pflanzen von mir nichtnbsp;bemerkt wurden. Durch die Maceration scheinen sich die inneren,nbsp;früher, wie man leicht sieht, sechseckigen Zeilen der Basthaut, vonnbsp;einander getrennt zu haben, und sind grösstentheils eiförmig geworden. Innerhalb der stets gut erhaltenen Rinde fmdet man

3. nbsp;nbsp;nbsp;das Rindenmark (Fig. 2. 3. d.J, welches sehr oft zer-stört ist, aber an einzelnen Wurzeln noch vollstandiger erhaltennbsp;ist, als meine Abbildung zeigt. Es besteht aus grossen sechs-seitigen Zeilen, deren Wande zart und blassbraun gefarbt sind. Innbsp;der Mitte verkleinern sich dessen Zeilen plötzlich und bilden einennbsp;drei bis fünf Zeilen breiten Ring von dunklerer Farbung, undnbsp;umschliessen mit demselben als

4. nbsp;nbsp;nbsp;Gefassscheide (Fig. 2. 4. e. e.) das Holzbündel. Dienbsp;Zeilen dieser Gefassscheide haben etwas wenig verdichte braunenbsp;Wande, und sind fast kreisstandig oder in ein Viereck mit stumpfennbsp;Winkeln gelagert. Die Gefassscheide umschliesst

5. nbsp;nbsp;nbsp;das Gefassmark CFig. 2. 3. f. f.), welches aus sehrnbsp;kleinen, zarten und concentrisch gelagerten Zeilen besteht, welchenbsp;wie das übrige Mark- und Scheidengewebe lichtbraunlich gefarbt,nbsp;und oft ausserst blass, und nur bei heller Lampenbeleuchtung sicht-bar sind. In dem Gefassmarke liegen

6. nbsp;nbsp;nbsp;die Gefassbündel (Fig. 2. 3. g. g.) zerstreut, stetsnbsp;vier an der Zahl und unter sich frei. Jedes Gefassbündel bestehtnbsp;aus fünf bis fünfzehn Gefassen, mit dicken Wanden, und von dunklernbsp;brauner Farbung als das umliegende Zellgewebe. Ich habe nienbsp;unter einander verflossene Gefassbündel gefunden, wie solche z. B.nbsp;haulig bei Ps. intertextus, cyatheaeformis oder speciosus vorkommen.

Unter den von mir geschenen Psaronius - Arten bilden die Wurzel dieser, eine eigene typische Form. Ich fand diese Artnbsp;nur in böhm. Sammlungen.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XL. Fig. I. Ein Querschnitt der Wurzelmasse nat. Gr. Fig. 2. Querschnitt einer Wurzel schw. vergr. b. Oberhaut dernbsp;Wurzel; a. Rinde; c. Bastscheide; d. Mark der Rinde; e. Gefassscheide; f. Gefassmark; g. Gefassbündel. Fig. 3. Querschnitt desnbsp;Holzbündels st. vergr. d. Mark der Rinde; e. Gefassbündelscheide;nbsp;f. Gefassmark; g. Gefassbündel. Fig. 4. Ein Querschnitt aus dernbsp;Rinde der Wurzel st. vergr. b. Oberhautzellen; a. Rindensubstanz;nbsp;c. Basthaut der Wurzelrinde.

PSAROMÜS COTTAI. Corda.

Taf. XLI.

Bezeichnung der Art.

PS. COTTAI: trunco.....radicihus crassiusculis, ieretiusculis;

cortice lata; medulla atnpla; ductihus cortice approximatis numerosis, rotundis ml angulatis; fasciculo lignoso quinque-vel sexangulari, vagina crassiuscula amicto, fasciculo vasorumnbsp;stellato; radiis quinque ml sex.

Ps, Cottai. Corda in litt. 1836.

Fundort.

Diese schone Art verdanke ich der Güte meines hochver-ehrten Freundes Herrn Prof. Doet. Bernhard Cotta. Sie stammt wahrscheinlich aus Sachsen.

Beschreibung.

Ich habe nur Wurzelfragmente gesehen, und die einzelnen Wurzeln (Fig. 1.) haben oft 2—2V2 Linien P. M. Durchmesser.nbsp;Sie sind rundlich oder langlich, und ausserhalb ist jede einzelnenbsp;Wurzel mit einer starken Rindensubstanzschichte (Fig- 3. a. a.)nbsp;umgeben, welche aus kleinen gestreckten Zeilen (Fig. 4. a.) besteht, mit zarten dünnen Zellwiinden von lichtbrauner Farbe. Dernbsp;Chalcedon, in dem die gesammten ausseren Theil der Wurzeln über-gegangen sind, ist blaugrau, und dem unbewalfnetem Auge erscheintnbsp;derselbe durch die beigemengten braunen Zellwande braunschwarz.nbsp;Innerhalb der Rindensubstanz liegt die dünne schwarze Bastschichtenbsp;(b.), welche aus kleinen dickwandigen Bastzellen (Fig. 3. 4. b. b.)nbsp;besteht. Das Mark aller von mir untersuchten Wurzeln war zer-stört, und sein Raum theilweise mit grauer, theilweise mit weissernbsp;Chalcedonmasse erfüllt, an der inneren Flache der Bastscheidenbsp;(Fig. 2. b.) und ihr sehr genahert liegen vier und zwanzig bisnbsp;sechs und dreissig dunkle schwarze oder braune, ursprünglichnbsp;fünf- und sechsseitige, durch die Maceration gerundete, kreisförmignbsp;gestellte Röhrenzellen (Ductus) Fig. 2. 3. c. c.), welche oft hohlnbsp;sind, oder mit einer undurchsichtigen braunen Substanz erfüllt.nbsp;In einigen wenigen derselben sah ich vier bis sechs anderenbsp;kleinere Zeilen in dieser braunen Substanz liegen (Fig. 3.), derennbsp;Bedeutung ich ebenso wenig wie die Bedeutung oder Functionnbsp;der Röhrenzellen selbst kenne.

Das Gefassbündel (Fig. 2. d.) ist fünf- oder sechseckig, und von einer dünnen dunkelgefarbten Scheide umgeben. Das Gefassmark ist zerstört, das Gefassbündel meistens zerfallen, doch gelangnbsp;es mir an dem von Herrn Dr. Cotta mir gütigst mitgetheiltennbsp;Exemplare ein noch gut erhaltenes Gefassbündel (Fig. 2. d.)nbsp;aufzufmden, in welchem die Gefasse noch sternförmig und fünf-strahlig gereihet waren. Die Gefasse sind ungleich gross undnbsp;schön zimmtbraun, und an der Spitze jedes Strahles sieht mannbsp;zwei bis drei schwarze kleinere Gefasse stehen. Das GefasSbündelnbsp;erscheint bei naherer Betrachtung doch nur aus fünf an ihrernbsp;Basis sich berührenden Bündeln gebildet, und vielleicht dürften beinbsp;besser conservirten Exemplaren diese hier verflossenen Bündelnbsp;auch getrennt, und mehr als ein Bündel bildend, vorkommen.nbsp;Gewöhnlich sind durch die der Versteinerung vorangegangenenbsp;Maceration die Bündel so aufgelöst, und die Gefasse so verein-zelt, wie man an den beiden oberen Wurzeldurchschnitten dernbsp;Fig. 2. sieht.


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Erklarung der Abbildungen.

Taf. XLI. Fig. 1. Querschnitt einiger Wurzeln nat. Gr. Fig. 2. Drei Wurzeln quergeschnitten und vergr. a. a. Wurzelrinde;nbsp;b. Bastscheide der Wurzel; c. c. Röhrenzellen; d. Gefassbündel.nbsp;Fig. 3. Ein Ouerschnitt der Bastscheide b. der Wurzeln, und dreiernbsp;Röhrenzellen c. st. vergr. Fig. 4. Ein kleiner Querschnitt der Bastscheide b. und der Rinde a. der Wurzel s. st. vergr.

PSAROMUS GUTBIERI. Corda.

Taf. XLII.

Bezeichnung der Art.

PS. GUTBIERI: trunco tenui vix pollicem crasso; cortice spuria carnosa; fasciculis lignosis latiusculis, tenuibus, subequitan-tibus, margine subinvolutis, vagina propria tenui cinctis;nbsp;radicibus magnis rotundatis numerosis; fasciculo lignoso pen-tagono, vagina propria atra cincto, fasciculis vasorum quin-que liberis vel confluentibus, rarius unico solitario.

Ps. Gutbieri. Corda in litt. 1840.

Ps. Helmintholithus. Gutbier. Uiber einen fossilen Farnstamm. p. 9. 15. Taf. IV. Fig. 5.

Fundort.

Ich verdanke diese schone Art der Güte des Herrn Hauptm. August von Gutbier zu Zwickau, welcher die Güte hatte, mirnbsp;denselben Behufs der Abbildung zu senden, wofür ich hier meinennbsp;Dank sage. Der Stamm ist in Sachsen gefunden worden.

Beschreibung.

Der Stamm hat kaum einen Zoll P. M. Durchmesser und ist von einer zwei Zolle starken Wurzeldecke umhüllt. Er hat leidernbsp;durch die Maceration ausserordentlich gelitten, und sein Marknbsp;ist völlig zerstört. Die Rinde ist ebenfalls fast zerstört, sie warnbsp;markig und eine Linie und darüber dick. Das Mark (Fig. 2. b.)nbsp;des Stammes ist in lanter braune Moleküle aufgelöst, und in ihmnbsp;findet man kleine heil gefarbte Punkte, welche unter dem Mikro-skopeals kleine, durch Faulniss entstandene, undmit rothem, weissemnbsp;oder grünlichem Chalcedon ausgefüllte Lücken (Fig. 2. c.) erscheinen.nbsp;Die Gefassbündel, gewöhnlich zwölf an der Zahl, sind dünn, zart,nbsp;sich gegenseitig umfassend, das mittelste ist doppelt eingebogen,nbsp;die aussersten für die Blatter bestimmten sind an den Randernnbsp;nach innen eingebogen. Sie sind mit einer dünnen dunkien Scheldenbsp;umgeben (s. Fig. 2. a. a.), und die Wande ihrer grossen Gefassenbsp;sind durch die Faulniss gleichsam angenagt (s. Fig. 3.), doppelt,nbsp;mannigfaltig geordnet, mit Interstitiallücken zwischen sich. Ich fandnbsp;keine Markstrahlen. Die Wurzeln haben bis Linie P. M. Durchmesser, sind rundlich, ihre aussere Rindenschichte scheint zerstört,nbsp;und der zwischen den einzelnen Wurzeln liegende Raum (s. Fig.

4. g.) ist mit braunen Molekularkörnchen erfüllt. Die Bastscheide (Fig. 4. d.) ist dünn, und besteht aus sechsseltigen Zeilen. Dasnbsp;Wurzelmark ist ausgefault, und sein Raum mit Chalcedon erfüllt.nbsp;Das Gefassbündel ist fünfeckig, und mit einer dicken braunennbsp;Gefassscheidenhaut umgeben. In derselben liegen gewöhnlich fünfnbsp;kleine isolirte Gefassbündel, aus fünf bis sieben Gefassen bestehendnbsp;(Fig. 4. f.), Oder die Gefasse bilden nur ein einziges Bündel,nbsp;indem sie den Hohlraum der Schelde (Fig. 4. e.) völlig erfüllen.nbsp;Die Gefasse sind braunlich gefarbt und das Gefassmark ist zerstört.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XLII. Fig. 1. Ein Querschnitt des Stammes und dessen Wurzelumhüllung nat. Gr. Fig. 2. Ein Querschnitt aus dem Stammenbsp;vergr. a. a. Holzbündelj b. Mark, c. Hohlraume durch Faulnissnbsp;entstanden und mit farbigem Chalcedon ausgefüllt. Fig. 3. Gefassenbsp;eines Holzbündels im Querschnitte s. st. vergr. Fig. 4. Querschnittnbsp;zweier Wurzeln st. vergr. g. Ausfüllungsraum zwischen den Wurzeln;nbsp;d. Bastscheide derselben, e. f. Gefassbündel derselben.

PSAROMUS CIIEMMÏZIENSIS. Corda.

Taf. XLIII. Fig. 1.—4.

Bezeichnung der Art.

PS. CHEMNITZIENSIS: trunco carnoso; fasciculis lignosis sub-equitantibus, subparallelis, plus minus approximatis, latis, margine inflexis, vagina propria tenuissima cinctis; medullanbsp;sparsa farcta; radicibus rotundatis vel oblongis.

Fundort.

Von Chemnitz in Sachsen. Das grosse Exemplar Fig. I. verdanke ich der Güte meines Freundes Herrn Dr. Gust. Reuss zu Bilin. Die Art scheint in Sachsen haufig vorzukommen und ist stetsnbsp;mit Ps. helmintholithus. Cotta, verwechselt worden.

Beschreibung.

Der Stamm (Fig. 1. 2.) war rundlich und ist wahrscheinlich wahrend der Maceration vor der Petrificirung comprimirt worden,nbsp;wodurch seine Organe theilweise verschoben sind. Die Rinde undnbsp;die Scheidenhaut der Wurzeln ist völlig aufgelöst, und fast spurlosnbsp;verscliwunden. Nach den noch vorhandenen Resten scheint sienbsp;korkig oder fleischig gewesen zu sein, und daher ist sie auchnbsp;leichter als das Stammmark verweset. Das Stammmark (Fig. 3. c.)nbsp;ist derb, ohne Lücken und aus kleinen sechsseltigen Zeilen gebilde!, zwischen welchen kleine schwarze langliche Körperchennbsp;(d.) liegen, welche wahrscheinlich einstens Harzkrypten waren,nbsp;und nun theilweise verkohlt sind. Die Holzbündel sind von einernbsp;dunkelschwarzen, ausserordentlich dünnen und zarten Gefassscheidenbsp;(Fig. 3. b. b.) umgeben, und ihre Gefasse sind inittelgross (Fig.nbsp;3. a.), sechsseitig und dickwandig. Die Wurzelschichte hat dennbsp;doppetten Durchmesser des Stammes und darüber. Die Wurzeln

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stehen gedrangt, sind eirundlich, und ihre Bastscheide CFig'- 4. e.) besteht aus sechsseitigen Zeilen. Das Holzbündel war an allen (4)nbsp;von mir gesehenen Exemplaren völlig zerstört, und nur einmalnbsp;fand ich einige Gefassreste (Fig. 4. f.) in einer Wurzel.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XLIII. Fig. 1. Ein junger Stamm quergeschnitten in nat. Gr. Fig. 3. Ein Stück vom Querschnitte eines alteren Stammesnbsp;nat. Gr. Fig. 3. Querschnitt zweier Holzbündel schw. vergr. a. a.nbsp;Gefassbündel; b. b. Gefassbündelscheide; c. Mark; d. Harzcrypten.nbsp;Fig. 4. Querschnitt der Wurzel vergr. e. Bastscheide der Wurzel;nbsp;f. Gefassbündelrest.

PSAROMUS ELEOANS. Corda.

Taf. XLIII. Fig. 5.-7.

Bezeichnung der Art.

PS. ELEGANS: trunco.......cortice tenui atra; medulla

firma; radiculis minutis rotundatis, cortice crassa-, fasciculo lignoso pentagono, vagina propria tenuissima cincto; fasciculo vasorum solitario vel ternato pentagono, incisso, rariusnbsp;fasciculis ternis inaequalibus.

Fundort.

In Böhmen von der Herrschaft Mühlhausen.

Beschreibung.

Dieses kleine Fragment ist trelflich erhalten, und in einen gelbbraunen, dunkeln Chalcedon verwandelt. Leider fehlt dernbsp;Stamm, und nur Wurzeln und ein Theil der Rinde fFig. 5. g.)nbsp;ist erhalten.

Die Rinde (Fig. 6. g.) ist dünn, und ihre Bastschichte (g.) sendet nach aussen und nach innen dünne, schmale und unregel-massige Baststreifen aus, vvelche keilförmig verlaufen und der-selben ein zerfressenes Aussehen geben. Die Bastzellen sind dick-M'andig und schwarz. Das Mark (Fig. 6. h.) liegt der Bastschichtenbsp;unmittelbar an, und ist aus dünnwandigen, braunen Parenchym-zellen gebildet, welche durch Macerirung sich theilweise getrenntnbsp;haben und rundlich geworden sind. Die Wurzeln haben 1—3 Li-nien Durchmesser. Ihre Rindenschichte (Fig. 6. i.) ist dick undnbsp;besteht aus gelblichen, gestreckten, parallelepipedischen Zeilennbsp;mit dünnen Wanden. Die Basthaut derselben (Fig. 7. 1.) ist dun-kelbraun gefarbt, und besteht aus kleinen, sechsseitigen, dick-wandigen Zeilen. An ihrer inneren Wandflache fand ich sehrnbsp;haufig Rlnf einzelne Bastzellen (Fig. 7. s. s. s. s. s.) mehr odernbsp;minder frei ins Markgewebe (Fig. 7. n.) verspringen, und gleich-sam ahnliche Zellröhren bilden, wie ich sie bei Ps. Cottai be-schrieben habe. Die Bastschichte der Wurzel ist sehr haufig seit-lich gerissen (Fig. 7. m.). Das Wurzelmark (Fig. 7. n.) ist theilweise aufgelöst, und seine Zeilen haben sich getrennt und sindnbsp;rundlich und gelblich. Das Holzbündel (Fig. 6. k.) ist meistensnbsp;fünfeckig, und besitzt eine ausserordentlich zarte Gefassscheidenbsp;(Fig. 7. o.), welche aus flachen, ausserst kleinen, abwechselndnbsp;braunen und gelblichen Zeilen besteht. Das Gefassmark (Fig. 7. p.)nbsp;besteht aus sehr kleinen, parallelepipedischen Zeilen, denen hinnbsp;und wieder grössere Zellpartien (Fig. 7. q.) eingestreut sind.nbsp;Das Gefassbündel (Fig. 7. r.) andert sehr an Form und Zusam-mensetzung ab, und besteht bald aus drei, bald aus einem Bün-del, seine Gefasse sind ungleich gross, und an seinen Eckennbsp;befinden sich gewöhnlich 3—5 kleinere Gefasse.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XLIII. Fig. 5. Ein Querschnitt in nat. Grosse; g. die Rinde. Fig. 6. Ein Theil des Querschnittes vergrössert; h. Mark;nbsp;g. Bastscheide der Rinde; i. Rindensubstanz der Wurzeln; k.nbsp;Holzbündel der Wurzeln. Fig. 7. Querschnitt einer Wurzel starknbsp;vergr.; 1. Bastschichte der Wurzel; m. ein Riss in der Bastschichte;nbsp;s. s. s. s. s. verspringende Zeilen der Bastschichte; n. Mark dernbsp;Wurzel; o. Gefassbündelscheide der Wurzel; p. Gefassmark dernbsp;Wurzel; q. grössere, dem Gefassmarke eingestreute Zeilen; r.nbsp;Gefasse.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;_

PSAROMÜS SPECIOSUS. Corda.

Taf.XLIV.Fig. 1.—4.

Bezeichnung der Art.

PS. SPECIOSUS: trunco crassiusculo medulloso; cortice tenui; medulla ampla lacunosa; fasciculis lignosis raris, subequi-tantibus latis, inflexis vel margine incur vis; vagina proprianbsp;tenuissima amictis; radicibus magnis angulatis; corticenbsp;tenui; medulla lacunosa; fasciculo lignoso rotundo; vaginanbsp;propria tenuissima; fasciculo vasorum multangulo, subregulari.

Syn. Trimatopteris speciosa in lilt.

Fundort.

Aus dem Rothtodtliegenden zu Neupaka in Böhmen.

Beschreibung.

Dieser Stamm (Fig. 1.) gehört zu den besterhaltenen Fragmenten der Vorwelt, und ist schon desshalb wichtig, weil er einer Reihe von Staarsteinen angehört, welche durch ihrLücken-gewebe sich von allen anderen Arten ihrer Gattung unterscheiden,nbsp;und WO in Böhmen von acht bekannten Arten nur zwei mitnbsp;Stammfragmenten gefunden worden sind. Ich lasse hier in un-unterbrochener Reihe die Beschreibung dieser und der anderennbsp;sieben Arten mit Lückengewebe folgen, sie bilden eine eigenenbsp;Untergattung, welche ich früher Trimatopteris genannt habe.

Der Stamm des Psaronius elegans hat circa 35 Lin. Durchmesser und seine Rinde ist dünn. Die aussere Rindensubstanz (Fig. 3. a.) ist grosszellig; die Bastschichte (Fig. 3. b.) bestehtnbsp;aus sechsseitigen, dickwandigen Zeilen von braunlicher Farbe.nbsp;Das Mark (Fig. 3. 3. c. d.) besteht aus einem zarten Zellgewebenbsp;mit grossen Lücken, mit rundlichen, grossen, zartwandigen Zeilen, welche in der Xahe der Bastschichte der Rinde etwms grösser


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sind, gedrangter stehen und wenigere und kleinere Lücken be-sitzen (s. Fig. 2. c.)- Naeh der Mitte des Stammes zu vergrössern sich die Lücken des Zellgewebes bedeutend (s. Fig. 2. d.) undnbsp;sind schon dem unbewaffneten Auge sichtbar, und die Wandenbsp;der Lücken besteken aus einer einfachen Zellreihe (Fig. 3. d. d.),nbsp;deren Zeilen lichtgelblich sind, und einige derselben sind in fastnbsp;jederWand mit einer braunen Substanz erfüllt, ahnlich den Harz-crypten lebender Fame. Die Holzbündel des Stammes sind vonnbsp;einander entfernt stekend, und der Mittelbündel ist fast kufeisen-förmig umgebogen, die aussersten Bündel sind mondförmig ge-krümmt, und alle an den Enden etwas umgebogen und verdickt.nbsp;Einige der ausseren mondförmigen Bündel haben an der conve-xen Seite ihrer Krümmung eine kleine, stlelartige Verlangerung,nbsp;welche wahrscheinlich ein Gefassbündel bezeichnet, welches welternbsp;aufwarts in die Blattpolster übergeht, oder sich theilt und dennbsp;Blattpolstern Gefassbündel abgegeben kat. Die Blattpolster diesernbsp;Art scheinen, gleich denen der Angiopteris evecta Hoffm. und dernbsp;A. angustifolia Presl, welche Meyen von Luzon mitgebracht kat,nbsp;schuppig oder knollig gewesen zu sein, wie man aus den Quer-schnitten derselben an unserem Bilde (Fig. 1.) seken kann, w onbsp;sie gegenüberstehend sind, und ausserhalb der Bastzone der Rindenbsp;zu liegen scheinen. Jeder Blattpolster enthalt zwei gegen einandernbsp;gekrümmte, mondförmige Gefassbündelnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Jedes Holzbündel

(Fig. 3. g.) ist mit einer ausserordentlich zarten, gelben Gefass-scheide CFig. 3. f. f.) umgeben. Die Gefasse derselben sind gross, sechseckig (Fig. 3. g.) und dickwandig.

Die Wurzeln bilden ein starkes, lockeres Geflechte (Fig. 1.) von mehren Zollen Durchmesser, und sie sind gewohnlich verbogen. Die Rinde der Wurzeln (Fig- 4. a.) ist zellig und lückig,nbsp;und die Zeilen sind zartwandig. Die Bastschichte (Fig. 4. h.) dernbsp;Wurzel ist dünn, und gleich der Stammrinde gebaut, nur sindnbsp;die Zeilen kleiner. Das Mark (Fig. 4. i.) der Wurzeln ist mitnbsp;grossen Lücken erfüllt, und gleicht dem Gewebe der Parkeria sinensis Meyen. Die Schelde des Holzbündels ist ausserordentlichnbsp;zart, und bildet eine zarte, nur eine Zelle starke Haut (Fig. 4. k.),nbsp;deren Zeilen abwechselnd gelb und braun sind. Das Gefassmarknbsp;fehlt, und ich habe keine Reste desselben auffinden können. Dasnbsp;Gefassbündel (Fig. 4. 1.) ist unregelmassig und oft in einzelnenbsp;ungleiche Partien zerfallend, oder sich seitlich in unregelmassigenbsp;und ungleiche Strahlen zertheilend.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XLIV. Fig. 1. Ein Oaerschnitt des Stammes in nat. Gr. Fig. 2. Ein Querschnitt der Rinde und des Markes vergrössert;nbsp;a. aussere Rindensubstanz; b. die Bastschichte der Rinde; c. d.nbsp;Marksubstanz; e. Lücken und Zeilen mit Harzcrypten. Fig. 3.nbsp;Ouerschnitt eines Holzbündels s. st. vergr.; d. d. Mark; f. f. Ge-fassbündelscheide; g. Gefasse. Fig. 4. Querschnitt einer Wurzelnbsp;stark vergrössert; a. Rindensubstanz; h. Bastscheide; i. Wurzel-mark; k. Gefassbündelscheide; 1. Gefassbündel.

PSAROMUS ALSOPIIILOIDES. Corda.

Taf. XLIV. Fig. 5.—10.

Bezeichnung der Art.

PS. ALSOPIIILOIDES: trunco crasso, medulloso; coriice crassa dura; fasciculis Kgnosis latis, crassiusculis, magnis, marginenbsp;late incurvis, suhvaginatis; medulla ampla lacunosa; radici-bus magnis feretiusculis; fasciculo lignoso quinquangulari.

Syn. Trimatopteris alsophiloides. Corda.

Fundort.

Aus dem RothtodtIiegenden bei Neupaka.

Beschreibung.

Nach meinen Resten zu schliessen, ist der Stamm dieses Psaronius sehr gross und stark gew^esen. Die Rinde des Stammesnbsp;war stark, und doch sehr ungleich dick, und bei dem Uibertrittenbsp;der Bastschichte der Rinde in die Blattrhachis bildet die Bastschichte dicke, grosse Schlingen, welche leider an meinen Exemplaren schlecht erhalten sind. Die Bastschichte besteht aus grossen, dunkeln Zeilen (Fig. 7.), welche oft an einer ihrer Seitennbsp;comprimirt sind. Das Mark des Stammes ist gross, und bestehtnbsp;aus einem lockeren, kleine Lücken enthaltenden Zellgewebenbsp;(s. Fig. 6. m.1, und ist leider sehr schlecht erhalten. Dasnbsp;einzlge von mir beobachtete Holzbündel (s. Fig. 5.) ist gross,nbsp;dick, und an dem Rande hakenförmig eingebogen und verdickt.nbsp;Es wird von einer eigenthümlichen Gefassbündelscheide (Fig. 6.nbsp;o. n.) umgeben, w^elche aus vereinzelten dickwandigen, unregelmassig gestellten Zeilen besteht, welche oft eine doppelte Reihenbsp;(o. n. Fig. 6.) bilden. Diese Gefassscheidenform erinnert an dienbsp;vereinzelten Rohrenzellen, welche um die Holzbündel in dennbsp;Wurzeln einiger Staarsteine, z. B. des Ps. intertextus, Cottai odernbsp;Ps. dubius vorkommen. Die Gefasse (p.) des Holzbündels sindnbsp;mittelgross und sechsseitig. Die Wurzeln (Fig. 8. 9. 10.) diesernbsp;Art sind sehr schlecht conservirt, und selbst ihre derbe, ausnbsp;dickw andigen Bastzellen gebildete Rindenbastschichte 1st sehr haufignbsp;aufgelöst und zerfallen (Fig. 9. 10.). Das Holzbündel ist seitennbsp;gut erhalten, und es war fünfeckig (Fig. 8. r.); seine Gefassenbsp;(Fig. 9. s.) sind zerfallen, und das Wurzelmark bestand aus grossen, rundlichen Zeilen (Fig. 10.), welche in Folge der Macerationnbsp;zerfallen sind. Oft fmdet man in völlig aufgelösten Holzbündelnnbsp;(s. Fig. 8. r.) noch helle, weisse Flecke, welche gleichsarn dienbsp;Hohlraume einzelner, früher als die andern ausgefüllter Gefassenbsp;bezeichnen, und bei solchen Wurzelquerschnitten habe ich dienbsp;Bastscheide der Wurzeln ebenfalls in eine braune, körnige, struc-turlose Substanz verw'andelt gefunden.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XLIV. Fig. 5. Ein Theil des Stammes im Querschuitle in natürlicher Grosse. Fig. 6. Ein Querschnitt des Randes desnbsp;Holzbündels stark vergrössert; m. Mark des Stammes; n. o.nbsp;die Zeilen welche die Gefassbündelscheide bilden; p. das Geftiss-

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bündel mit den Gefassen. Fig. 7. Ein Ouerschnitt der Rinde sehr stark vergrössert. Fig. 8. Ein Querschnilt einer Wurzel schw.nbsp;vergr. q. Bastschichte der Rinde der Wurzel; r. das Gefassbündel.nbsp;Fig. 9. Eine Wurzel im Querschnitte vergr. mit theilweise zer-störtem GefSssbündel s, und zerstörter Bastscheide. Fig. 10. Einenbsp;Wurzel quergeschnitten, ohne Holzbündel und mit theilweise auf-gelöstem Marke der Wurzel, vergrössert.

PSARONIUS BOHEMICÜS. Corda.

Taf.XLV.Fig. 1.—2.

Bezeichnung der Art.

PS. BOHEMICUS; trunco......; radicibus magnis crassis;

cortice tenui; medulla ampla lacunosa, lacunis minutis omi-deis; fasciculo lignoso cenirali septangulari, extus vagina propria tenuissima et ductibxis cylindricis 12 vel 16 cincto;nbsp;fasciculis vasorum septem, stellatis, subconfluentibus.

Trimatopteris bohemica. Corda.

Fundort.

Aus dem Rothtodliegenden von Neu-Paka, selten.

Beschreibung.

Die Art ist der Grosse der Wurzeln nach Ps. giganteus Corda und Ps. lacunosus Unger verwandt, von beiden jedochnbsp;durch den Bau des Gefassbündels und durch die Grosse und Formnbsp;der Lücken des Wurzelmarkes verschieden. Die Wurzeln (Fig. 1.)nbsp;sind sehr gross, und eckig oder verbogen durch ihre eigenenbsp;gegenseitige Begranzung. Die Rinde (Fig. 2. f.) besteht bloss ausnbsp;der blassbraun gefarbten kleinzelligen Bastschichte; das Mark (Fig.nbsp;2. d. e.) ist ein Lückengewebe, dessen Scheidewande aus einernbsp;einfachen Zellreihe (Fig. 2. e.) kurzer dicker Zeilen gebildet sind,nbsp;welche kleine eiförmige Lücken (Fig. 2. d.) umschliessen, derennbsp;Durchmesser nicht viel grosser ist als die Dicke der sie um-gebenden Zellwand. Nahe dem mittelstandigen Gefassbündel undnbsp;um ihn herum stehen gewöhnlich sechszehn runde Zellröhrennbsp;(Fig. 2. c. c.), jedoch sind deren Wande nicht so stark wie beinbsp;den Zellröhren anderer Staarsteine, sondern sie sind zart und mitnbsp;einer weissen Substanz erfüllt. Das Holzbündel (Fig. 2. b.j istnbsp;siebenkantig und seine Kanten sind stumpf. Die Gefassbündel-scheide (b.) ist ausserst zart, und vom Gefassmarke (h.j sind nurnbsp;noch Spuren sichtbar. Das siebenstrahlige Gefassbündel (a.) istnbsp;aus theils vereinzelten, theils unter einander verflossenen kleinerennbsp;Bündeln gebildet, deren jeder an seiner Spitze drei bis vier ausser-ordentlich kleine Gefasse besitzt. Selten ist ein Strahl ohne diesenbsp;kleinen Gefasse, und die anderen ihn bildenden Gefasse sind sehrnbsp;ungleich gross.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XLY. Fig. 1. Querschnitt der Wurzeln in nat. Grosse; Fig. 2. Ein Querschnitt einer einzelnen Wurzel vergr. f. die Bastschichte der Rinde; e. das Rindenmark mit seinen Lücken d. undnbsp;den Zellröhren c. c. um das Holzbündel a. liegend; b. die Gefass-bündelscheide; h. h. Reste des Gefassmarkes; g. g. die einzelnennbsp;Gefassbündel, welche das grosse Holzbündel a. construiren.

PSAROMÜS DÜBÏÜS. Corda,

Taf. XXX. Fig. 5.—12.

Bezeicbnung der Art.

PS. DUBIUS: trunco.....; radicibus magnis; cortice crassius-

cula; medulla lacunosa., areoKs quinque vel sexangularibus magnis; fasciculo lignoso centrali octangulari, vagina tenuinbsp;et ductibus octo cincta; fasciculo vasorum stellato.

Ps. dubius. Corda in Sternb. Flora der Vorw. 11. p. 173. Taf. 60. Fig. 2. Taf. 62. Fig. 1—4. Unger in Endlicher Mantissanbsp;II. p. 5. Trimatopteris dubia. Corda in litt.

F undort.

Im Rolhtodtliegenden von Chemnitz, von Neu-Paka und von Mühlhausen. Ich sah diese Art in sehr vielen Cabinetten und haufignbsp;zu Dosen verarbeitet, sie scheint daher gemein zu sein.

Beschreibung.

Die Wurzeln dieser Art sind gross und gewöhnlich gedrückt, und haben oft 1 bis 4 Linien Durchmesser. Die aussere Rinden-schichte (Fig. 9. a.) bildet ein lichtbraunes dünnwandiges Zell-gewebe, welches allenthalben der Bastschichte (Fig. 9. 11. 12. b. b.)nbsp;aufgelagert ist; in diesem Gewebe finden sich, obgleich selten,nbsp;kleine oder grössere Lücken (Fig. 11. f. Fig. 12. a.), doch scheinennbsp;sie auch bei einzelnen Wurzeln oft völlig zu mangeln. Die Bastscheide (Fig. 9. b. 11. b. 12. b.) ist dunkelbraun, und ihre Zeilennbsp;(Fig. 11. b.) sind sechsseitig und dickwandig. Das Mark (Fig. 9.nbsp;c. 12. c.) ist grosslückig, und die Zwischenwande der Lückennbsp;sind gewöhnlich zart und selten nur aus mehren Zellreihen gebildet. In Exemplaren, wo das Mark sehr zerstört ist, fmdet mannbsp;maiichesmal eigenthümliche grössere hautahnliche Fragmente (Fig.nbsp;11. c.) dieses Markes, welche dem Gewebe der nebenliegendennbsp;Wurzeln sehr wenig ahneln. Die Lücken sind gross und fünf- undnbsp;sechsseitig, ihre Wande sind gelblich. Das Gefassbündel (Fig. 9. d.)nbsp;ist gewöhnlich achteckig, selten sechseckig, und seine Ecken sindnbsp;gerundet und stumpf. Es ist mit einer zarten dünnen braunennbsp;Scheide umgeben, und seine Gefasse stehen selten in Bündel ver-einigt (Fig. 10. 11. d.) und sind meistens vereinzelt (Fig. 9. d.).nbsp;Ausserhalb der Gefassbündelscheide steht an jeder Kante derselbennbsp;gewöhnlich eine einfache kleine, rundliche, braune Zellröhre (Fig.nbsp;9. e.), und nur bei sehr zerfallenen Holzbündeln (Fig. 11. d.)nbsp;fehlen sie, doch sind sie bei zerstörtem Marke oft einzeln auch mitnbsp;zerstört worden (s. Fig. 10.).

Diese Art ist Hrn. Pr. Dr. Unger’s Psaronius augustodunensis ahnlich. Nach meinem Exemplare dieser letzteren Art von Autun,nbsp;welches ich der hohen Güte Mr. Rob. Brown’s verdanke, unter-


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scheidet er sich aber durch das Gefassbündel und die mangelnden Röhrenzellen hinlanglich. Ich habe Psaronius augustodunensis Ung.nbsp;noch nicht aus Deutschland gesehen, doch glaube ich, dass derselbenbsp;hill und wieder für Ps. dubius gehalten wurde; neuere Untersuchun-gen werden uns hierüber eines Bessern belehren.

Erklarung- der Abbildungen.

Taf. XXX. Fig. 5. 8. Ouerschnitte der Wurzeln in nat. Grosse. Fig. 6. 7. Einzelne Querschnitte der Wurzel mit der Lupe gesehen.nbsp;Fig. 9. Ein Querschnitt einer Wurzel vergr. a. Rindensubstanz; b.nbsp;Bastschichte derRinde; c. Rindenmark; d. Holzbündel, e. Röhreu-zellen; Fig. 10. Ein Holzbündel vergr. Fig. 11. Ein Querschnittnbsp;einer sehr stark vermoderten Wurzel vergr. a. Rindensubstanz,nbsp;f Lücken in derselben; b. Bastschichte der Rinde; c. Markfrag-inente; d. Gefasse des Holzbündels. Fig. 13. Ein seitlicher Langs-schnitt der Wurzel durch die Rindensubstanz a., die Bastschichtenbsp;b, und das Rindenmark c. an einer Wurzel, deren Bastschichtenbsp;nur fünf bis sechs Zeilen dick war, wahrend die Rindenschichtenbsp;viel dicker wie gewöhnlich war. vergr.

PSARONIUS GIG.ANTEUS. Corda.

Taf XLVI.

Bezeichnung der Art.

PS. GIGANTEUS: trunco.....; radicibus maximis crassis;

cortice et libro ienuissimis, membranaceis; medulla ampla lacunosa, parietibus simplicibus, areolis sexangularibus maximis; fasciculo lignoso centrali rotundato; vagina tenuis-sima; fasciculo vasorum simplici octangulari, angulis acutis.

Syn. Trimatopteris gigantea. Corda in litt.

Fundort.

Unbekannt; aus dem k. k. Hofnaturaliencabinette gütigst mit-getheilt erhalten.

Beschreibimg.

Die Wurzeln dieser Art haben den grössten Durchmesser unter allen von mir untersuchten Arten, nur Herrn Pr. Dr. Unger’s Psaronius lacunosus bat noch starkere Wurzeln. Sie sindnbsp;durch gegenseitigen Druck (Fig. 1. 2.) haufig verbogen und mehrnbsp;oder minder flachgedrückt, und mit unbewaffnetem Auge ist ihrenbsp;Structur schon sichtbar. Die Rinde (Fig. 3. f) der Wurzeln istnbsp;dünn und aus nur 3—6 Zellreihen von gelblicher Farbe gebildet.nbsp;Oft umfasst sie nicht einmal die ganze Bastscheide der Wurzel,nbsp;sondern diese ist oft an einer Seite, oder völlig, nackt. Die Bastscheide besteht aus 2 oder 3—4 Zellenreihen (Fig. 3. a. a.) mitnbsp;etwas verdichten Zellwanden von braunlicher Farbe. Das Marknbsp;(Fig. 3. b. b.) der Wurzeln ist grosslückig, und die Wande dernbsp;Lücken (b. b.) bestellen aus einer einzigen, dünnwandigen, licht-braunlichen Zellreihe von .«ebr zartemBaue. Die Lücken (Fig. 3. e.)nbsp;selbst sind sehr gross und grösstentheils sechseckig. Das Holzbündel ist rund und eine halbe bis eine Linie dick. Die Scheide

CFig. 3. c.) des Holzbündels ist braun und sehr dünn, und ich konnte an ihr keine deutliche Zelltextur wahrnehmen. Das Marknbsp;der Gefasse ist zerstört und fehlt. Das Gefassbündel (Fig. 3. d.)nbsp;ist im Ouoi’schnitte rundlich sternförmig, und bat acht wenignbsp;verspringende, spitzige Zacken, deren Ausschweifungen rundlichnbsp;und flach sind.

Zwischen den Wurzeln dieses Psaronius fand ich sehr zer-störte Wurzelreste eines andern Farnkrautes, von welchem gröss-tentheils nur Reste der Bastscheide (Fig. 3. g. g.) vorhanden sind.

Erklarung der Abbildungen.

Taf XLVI. Fig. 1. 2. Querschnitte einiger Wurzeln in naf Gr. Fig. 3. Querschnitt einer Wurzel vergr.; f Rindensubstanz;nbsp;a. a. Bastscheide; b. b. Markgewebe; e. e. Lücken desselben; c.nbsp;Scheide des Holzbündels; d. Gefassbündel; g. g. Reste der Bastscheide der Wurzeln eines andern Farnkrautes, welche zwischennbsp;denen des Psaronius eingestreut sind.

PSARONIUS ASTEROLITIIUS. Cotta.

Taf XLVII. Fig. I. 2.

Bezeichnung der Art.

PS. ASTEROLITHUS: trunco.....; radicibus magnis angulosis;

cortice duplici tenui; medulla ampla lacunosa; lacunis ovoi-deis minutis aequalibus; fasciculo lignoso magno; vagina propria nulla; fasciculis vasorum octo, liberis, oblongis,nbsp;aequalibus, stellatim positis.

Psaronius asterolithus. Cotta. Dendrolithen p. 30. part. Taf IV. Fig. 3. (1. ? 4. ?). Trimatopteris asterolithus. Corda.

Fundort.

Im Rothtodtliegenden zu Neupaka und nach Hrn.Dr. Bern-hard Cotta zu Chemnitz in Sachsen. Zu Neupaka in Böhmen kommt diese Art seltener als Psaronius parkeriaeformis vor.

Beschreibung.

Die von Schulze, Parkinson und einigen alleren Schrift-stellern abgebildeten ahnlichen Arten kann ich nicht zu dieser Art hier ziehen, indem sie zu oberflachlich gekannt sind undnbsp;vielleicht ganz verschiedenen Arten angehören, da es überdiessnbsp;schon schwer ist, die Cotta’sche Abbildung zu citiren, indem dienbsp;daselbst abgebildeten Fragmente vielleicht zweierlei Arten angehören dürften.

Die hier abgebildete Art findet sich bei Neupaka noch immer haufig, doch scheint sie in früheren Jahrhunderten sehr gemeinnbsp;gewesen zu sein, da man sie haufig in Gemeinschaft mit andernnbsp;Chalcedonen, Achaten und Jaspisen zur Bekleidung der Wandenbsp;geschnitlen hat, und namentlich in Karlstein unweit Prag ange-wendet findet. Der Slamm ist noch unbekannt, und die Wurzelnnbsp;(Fig. 1.) sind gross, eckig, verbogen, und meistens sehr schlechtnbsp;erhalten. Sehr haufig findet man dickere und altere Wurzeln von


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jitngeren durchwachsen, so dass sie gleichsam in einauder ein-geschachtelt erscheinen. lm Ouerschnitte CFigquot;- 3.) haben die Wur-zeln eine aussere Rindenscliichte CFigquot; 2. a.) von heller, fast weisslicher Farbe, welche aus kleinen Zeilen besteht, und dernbsp;sehr dunnen Bastscheide (Fig. 2. b.) der Wurzel angelagert ist.nbsp;Diese ist dunkelschwarzbraun und ihre Zeilen sind dickwandig undnbsp;klein. Diese Art unterscheidet sich vorzüglich durch die dünnerenbsp;Bastscheide und durch die kleineren und regelniassigeren Lückennbsp;des Wurzelmarkes von Ps. parkeriaeformis. Das Wurzelmark istnbsp;gross, locker und lückenhaltend. Die Scheidewande der Lückennbsp;(Fig. 2. c.) bestehen aus einfachgereiheten, zartwandigen, hellennbsp;Zeilen, vrelche die Lücken netzartig umfassen. Die Lücken selbstnbsp;sind im Ouerschnitte eiförmig-rundlich, klein, und alle fast gleichnbsp;gross; sie sind gewöhnlich mit einer durchsichtigen Chalcedon-masse erfüllt. Das Holzbündel besteht bei dieser Art aus achtnbsp;einfachen, im Ouerschnitte ellipsoidischen Gefassbündeln (Fig.2. d.),nbsp;welche centrisch gestellt sind, und urn welche ich stets das Ge-fassmark zerstört fand, und welche wahrscheinlich keine Gefass-bündelscheide besassen. Da ich an allen Exemplaren dieser Artnbsp;keine Gefassscheide fand, und die Gefassbündel stets so verelnzeltnbsp;stehen, wie ich sie hier gezeichnet habe, so konnte ich auchnbsp;weder Cotta’s Fig. 2. Taf. IV., noch Fig. 4. Taf. IV. zu der hiernbsp;abgebildeten Art ziehen, da beide verflossene Gefassbündel, undnbsp;die eine (Fig. 4.) eine deutliche Gefassbündelscheide in der Zelch-nung zeigt, und im Texte nicht gesagt wird, ob die vergrössertennbsp;Wurzeln nach den daneben stehenden abgebildeten Exemplaren gezeichnet sind, oder ob sie aus andern Exemplaren genommen wurden.

Die Gefasse der einzelnen Holzbündel (Fig. 2. d.) sind ein-fach, und an jeder nach aussen stehenden Spitze der einzelnen Strahlen stehen 3—5 kleinere, oft dunkler gefarbte Gefasse.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XLVII. Fig. 1. Ouerschnitt der VFurzeln in nat. Gr. Fig. 2. Ein Wurzelquerschnitt vergr.; a. aussere Rindensubstanz;nbsp;b. Bastscheide der Wurzel; c. Wurzelmark; d. Gefassbündel.

PSARONIUS PARKERIAEFORMIS. Corda.

Taf. XLVII. Fig. 3.-6.

Bezeichnung der Art.

PS. PARKERIAEFORMIS: trmco......; radicibus magnis an-

gulosis; cortice simplici tenui; medulla lacunosa; lacunis magnis, areolis parietihus simplicibus laxis, angulosis, fle-xuosis, inaequalibus; fasciculo lignoso centrali stellato, nudo;nbsp;fasciculis vasorum septem, ellipticis vel oblongis.

Ps. parkeriaeformis. Corda in Sternb. Flora der Vorwelt. 11. p. 173. Taf. LX. Fig. 4. Taf. LXI. Fig. 11. —14. (partim). Tri-matopleris parkeriaeformis. Corda.

Fundort.

Im Rothtodtliegenden zu Neupaka in Bohmen haufig.

Beschreibung.

Diese Art ist der früher beschriebenen sehr verwandt, aber sowohl der Habitus, als auch der Bau der Wurzeln unterscheidennbsp;sie hinlanglich; nur bedarf man zur Unterscheidung beider Artennbsp;sehr gut erhaltener Exemplare. Die Wurzeln (Fig. 3.) stehen sehrnbsp;gedrangt, und sind ausserordentlich gekrümmt und verbogen undnbsp;sehr ungleich gross. Sie besitzen keine deutliche Rindensubstanz,nbsp;sondern die Bastscheide (Fig. 4. a. 6. a.) sah ich stets nackt,nbsp;dünn, braun und aus mittelgrossen, sechsseltigen, dickwandigennbsp;Zeilen (Fig. 6. a.) gebildet. Das Wurzelmark (Fig. 4. b. c. Fig.nbsp;6. b.) besteht aus einem lockeren, lückenbildenden Gewebe, dessennbsp;Maschen (Fig. 4. c.) gross, ungleich und gekrümmt sind. Dienbsp;Wande (Fig. 4. b. Fig. 6. b.) sind aus einer einfachen Zellreihenbsp;gebildet; die Zeilen selbst sind klein, und ihre Wande mittel-massig stark. Urn das Holzbündel herum fand ich stets alle Gewebe zerstört, sobald das Holzbündel erhalten war, und nur seltennbsp;fand ich bei verworfenen Holzbündeln die Wande der Maschen bisnbsp;zu dem Holzbündel oder dessen Gefassen verlaufen. Das Holzbündelnbsp;besteht aus sieben einzelnen Gefassbündeln (Fig. 4. d. Fig. 5.),nbsp;deren Gefasse rundlich und fast gleich gross sind (Fig. 5.), undnbsp;den Strahlen fehlen die kleinen, endstandigen Gefasse, welchenbsp;man bei den meisten andern Staarsteinen findet.

Durch die grossen, dem unbewaffneten Auge deutlich sicht-baren Lücken hat diese Art einen scheinbar sehr zarten und eleganten Bau, wahrend Psaronius asterolithus derber und kriif-tiger gebaut erscheint.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XLVH. Fig. 3. Ouerschnitte der Wurzeln in nat. Grosse. Fig. 4. Zwei Wurzeln quergeschnitten und vergr. a. Bastscheide;nbsp;b. Markgewebe; c. Lücken desselben; d. Holzbündel; Fig. 5. Einnbsp;Strahl des Holzbündels quer geschnitten, um die Gefasse deutlichnbsp;zu sehen. st. vergr. Fig. 6. Ein Stückchen der Bastscheide a. dernbsp;Rinde, und des Markes der Wurzel b. quergeschnitten und st. vergr.

PSAROMUS MACHORRIIIZUS. Corda.

Taf. XLVII. Fig. 7. 8.

Bezeichnung der Art.

PS. MACRORRHIZUS: trunco.....; radicibus eras sis; rotun-

datis, magnis; cortice simplici, ci'assa, dura; medulla firma, lacunosa, lacunis minutis dispersis subangulosis, subaequali-bus, intus substantia colorala repletis; fasciculo lignoso centrali stellato nudo; fasciculis vasorum subcompressis, sex,nbsp;liberis, utrinque attenuatis.

Trimatopteris macrorrliim. Corda in litt.

Fundort.

Bei Mühlhausen in Bohmen im aufgeschwemmtem Lande als Findling, ausserst selten.


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Beschreibung.

Unter den Arten der Staarsteine mit strahligem nacktemBiindel bildet diese Art eine besondere Gruppe, und ist von alien be-nachbarten Arten durch die Form, die Dicke der Bastschichte, dasnbsp;Wurzelmark, und die gleichsam Harzcrypten bildenden Hohlraumenbsp;desselben verschieden. Die Wurzeln (Fig. 7.) sind gross und derb,nbsp;rund, und mit der dicken, aus grossen sechsseitigen braunen Zeilennbsp;gebildeten Bastscheide CFig. 8. a.) als Rinde umgeben. Das Rinden-mark CFig'- 8. b.) ist nur theilweise gut erhalten, und aus diinnwan-digen, lichtbraunlichen, zarten, sechsseitigen, mittelgrossen Zeilennbsp;gebildet, welche eine grosse Zahl mittelgrosser, langlicher, ver-einzelter Lücken (Fig- 8. c.) bilden, welche gleich den Harz-oder Filicincrypten des Markes hei unseren lebenden Marattiacéennbsp;mit einer braungefarbten, triiben Substanz erftillt sind. Urn dasnbsp;Holzbiindel (Fig. 8. d.) sab ich öfters lichte Raume in der Chal-cedonmasse, gleichsam auf eine ehemalige Gefassbiindelscheide,nbsp;und zwar von runder Form, deutend. Der Gefassbiindel warennbsp;stets sechs vorhanden; sie sind gross, an beiden Seiten flach-gedriickt, und ihre Gefasse sind gross, braun und sechseckig.

Ich sab nur zwei Wurzelfragmente dieser schonen Art, und sie waren beide in eine ziegelrothe, halbdurchsichtige Chalcedon-masse verwandelt.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. XLYII. Fig. 7. Ein Querschnitt der Wurzeln in nat. Grosse. Fig. 8. Ein Theil einer Wurzel quergeschnitten und starknbsp;vergr.; a. Bastscheide; b. Mark; c. Lücken mit Harzcrypten; d.nbsp;das Gefassbiindel.

Ich babe nun dreissig Arten genauer gekannter mitteldeut-scher, d. h. böhmischer und sachsischer Staarsteine beschrieben, und gezeigt, welche Verwandtschaftsformen derselben sich innbsp;unserer jetzigen Vegetation finden. Am Schlusse dieses Buchesnbsp;werde ich die Zahlenverhaitnisse der von mir geschenen Staarsteine mit den andern fossilen Farnen vergleichen, und zeigen,nbsp;welche wichtige Folgerungen für die gesammten Vegetations-verhaltnisse der Steinkohlenformation sich durch die genauerenbsp;Kunde der Psaronien ergeben, namentlich für die Temperatur-verhaltnisse jener langst verschollenen Welt, welche, auf dasnbsp;Auffinden der Baumfarne in der gemassigten Zone gestützt, vonnbsp;neueren Forschern einer kritischen Beleuchtung unterworfen worden sind, und ich werde durch diese Untersuchungen die innbsp;Sternberg’s Flora der Vorwelt II. p. 83, und von Hrn. Adolphenbsp;Brongniart bereits erwahnte hoheTemperatur jener Zeit speciellnbsp;zu bestatigen im Stande sein.


XV.

DIPLOTEGIACEAE. Corda.

Trunciis arboreus procerus, columnaris, cylindricus, carno-sus; cortice crassa; cylindro lignoso composita tenui. Cortex exius cicatricibus foliorum minutis rhombicis depressis, numerosis,nbsp;spiraliter positisnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;«• Vss^ pulvinulis minutis suf-

fultis ornata, intus stratis libri duplicibus praestita. Medulla corticalis ampla. Cylindrus lignosus composilus, longitudinaliternbsp;tenuiter striatus; fasciculis vasorum externis binis oppositis, fa-sciaeformibus, latere semper apertis et fasciculum centralem so-litarium, alternatim furcatum includentibus.

Omnia altera ignota.

Diese merkwürdigen Stammreste entdeckte ich zu Radnitz im Kohlensandsteine, und sie gehorten sammtlich einem Baumenbsp;an, welcher bei etwa 20 Schuh Lange und 54—55 Linien Durch-messer walzig, und ohne alle Spuren einer Verastung oder Thei-lung war. Die sehr starken und alien Fragmente desselben battennbsp;eine seilliche Langsrinne mit eingerollten Rindenrandern, wienbsp;man sie an sehr grossen Stammen der Lepidodendra und an aliennbsp;F'ettpflanzen trifft, und wie ich solche nach Verwundungen auchnbsp;an unseren lebenden Baumfarnen beobachtet habe. Der markigenbsp;Stamm, der Habitus und die unscheinbaren Blattpolster gebennbsp;diesen Resten eine gewisse Aehnlichkeit mit den Lepidodendron-

Arten und den Sagenariacéen überhaupt; aber der eigenthümliche Bau des Holzcylinders zeigt ihre nahere und bestimmtere Ver-wandtschaft mit den Psaronien und den Marattiacéen, indem ernbsp;aus drei Bündeln besteht, welche in zwei Kreise gleichsam ge-ordnet sind, eine Erscheinung, die ich bisher bei keiner Sagena-riaceae noch beobachtet habe. Leider hat derselbe keine mikro-skopische Structur mehr, und auch die Rindensubstanz ermangeltnbsp;derselben.

Die Blattpolster (Fig. H.a.) sind etwas gewölbt, und tragen an ihrer Spitze die rhombische flache Narbe, an welcher mannbsp;keine Gefassbündelreste mehr deutlich wahrnimmt. Die Oberflachenbsp;der Polster und Narben war glatt, und im Querschnitte des Stammes fmdet man unter derselben zwei verschiedene Bastzonennbsp;liegen, welche beide ein einfaches Gefassbiindel zeigen. Die erstenbsp;Zone (Fig. 4. b.) ist dünn und zart, und bildet schwache Hervorra-gungen, welche alle in der Mitte mit einer runden OefTnung durch-bohrt sind (Fig. 5. b.) und deutliche Langsstreifung zeigen. Dienbsp;zweite Zone (Fig. 4. c. Fig. 5. c.) liegt innerhalb der ersten undnbsp;scheint durch Rindenmark von ihr getrennt gewesen zu sein. Sienbsp;bildet im Querschnitte des Stammes (Fig. 4. c.) gleichsam hiero-glyphische Figuren, indem die einzelnen, sie constituirenden


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fragmente konnte ich auffinden, indem er in den Schichten des Kohlensandsteines fast aufrecht stand und eigenthümlich ein-geschwemmt war, indem sicb zwischen ihm und der Felsmassenbsp;selbst eine fast zolldicke, ausserst zartkörnige Schlichschichtenbsp;fand, welcbe ihn völlig umhüllte, und thonahnlich war, und sicbnbsp;nur mit Mühe durch sehr fleissiges Waschen entfernen liess. Mitnbsp;der Verwerfung und Steigung war auch der Stamm verworfennbsp;und geneigt, und oft so eigenthümlich, dass man sah, wie dienbsp;sehr zahe Rinde, und die Bastschichte, der Zerrung bei der Verwerfung nachgegeben batten, und oft waren solche Fragmentenbsp;bei geringerer Verschiebung entweder durch sehr flachgepresstenbsp;und horizontal liegende Stammstücke von Zoll- bis Schuhlangenbsp;verbunden, oder einzelne Rindenfragmente vereinigten sie noch.nbsp;Es ist schade, dass mir die Mittel fehlten, das grösstentheils ent-blösste Stammstück ganz und vollstandig aushauen zu lassen undnbsp;in einer dlfentlichen Sammlung aufzustellen, indem es den offen-barsten Beweis lieferte, dass die Neigung und theilweise Yerwer-fung der Schichten bereits erfolgten, als die Schichten noch weichnbsp;waren, und der Stamm selbst noch nicht in die Steinsubstanz verwandelt war, weil im letzteren Falie eine so eigenthümliche Zerrung und Verbiegung einzelner Stammtheile nicht denkbar ist;nbsp;denn es fanden sich Rindenverbiegungen unter den schiirfstennbsp;Winkeln, und doch sind auf beiden Seiten der Biegungsflache dienbsp;Blattpolster und Narben erhalten, oder es hat bloss die Rinde annbsp;der sehr geringen Verschiebung Theil genommen, wahrend dienbsp;darunter liegenden Bastzonen unverletzt und vollstandig erhalten sind.

Die unteren, iilteren und starkeren Stammtheile waren besser conservirt, als die oberen und jüngeren, und im obersten Stammtheile war sovvohl der Holzcylinder als auch die Bastzonen völlignbsp;vci'schwunden und gleichsam zerstört. Dieses Baumfragment scheintnbsp;früher gerollt gewesen zu sein, und den an Ort und Stelle grösstentheils noch bewurzelten, aufrechtstehenden Stammen der Lepi-dodendra und des Biploxylon eingeschwemmt zu sein. Aber auchnbsp;an ihm sah man die nur nach und nach erfolgte Einschwemmungnbsp;und Umhüllung des Kohlensandsteines deutlich, und sein oberstesnbsp;Ende ging unmittelbar unter dem, den Kohlensandstein bedecken-den Gerölle zu Tage, und bildete daselbst in der Schichtung einenbsp;trichlerförmige, mit Gerölle erfüllte Grube. Fragmente dieses Stammes sind mehrmals gcfunden worden, aber stets ohne mikrosko-pische Structur.

Erklarung der Abbildungen.

Taf. LIX. Fig. 3. Ein Stammfragment in nat. Grösse. Fig. 4. Ein Querschnitt eines andern Stammstückes quergeschnitten innbsp;nat. Grösse; a. Rinde; b. erste, c. zweite Bastzone; d. der Holzcylinder. Fig. 5. Ein Theil der Rinde a. mit den Blattpolstern undnbsp;den Blattnarben, und die erste b. und die zweite Bastzone c. innbsp;nat. Gr. abgebildet. Fig. 6. 7. Drei Querschnitte des Holzcylindersnbsp;in nat. Grösse.

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Bündel sicli theilweise getrennt haben, und niannigfach verworfen sind. An gut erhaltenen Stellen bilden sie ein ganz ahnlichesnbsp;Geflechte wie die zweite Zone, nur ist ihre Streifung viel gröber,nbsp;und sie selbst sind gewölbt und an ihren Aussenrandern tief ein-geschnitten, und das sie in der Mitte durchbohrende Bündel tratnbsp;durch eine deutliche, schmale, über eine Linie lange Langsspaltenbsp;(Fig. 5. cO aus demselben zur ersten Zone. Die zweite Zone batnbsp;viel gröbere Texturverbaltnisse als die erste, und ist leicbt trenn-bar, da ibrer Substanz nocb viel Koble und ein graues, feinesnbsp;Pulver beigemengt ist, welcbes wabrscbeinlicb der organiscbennbsp;Substanz selbst seinen Ursprung verdankt. Der Holzcylindernbsp;4. d. Fig. 6.—7.) bestebt aus einem centriscben einfacben Bündelnbsp;von bandförmiger Gestalt, welcbes sicb auf einer seiner beidennbsp;Seiten abwecbselnd gablicb tbeilt (Fig. 4. d. Fig. 6. 7.) und ausnbsp;zwei peripberiscben Bündeln, welcbe parallel liegen und an dennbsp;Seiten eine grosse Oeffnung bilden. Diese ausseren Bündel sindnbsp;an den Randem verdickt und zugerundet, und etwas nach innennbsp;und aussen gekrümmt. Dieser zusammengesetzte Holzcylindernbsp;gleicht jenem einiger sehr einfach gebauten Staarsteine sehr,nbsp;und das centrale Bündel kommt nach meinen Erfahrungen nur beinbsp;den Psaronien vor; denn das centrale Bündel der Lycopodiacéennbsp;und des Rhizoms einiger Farnkrauter ist stets isolirt, und batnbsp;keine es umfassenden Nebenbündel. Dieser Bau des Holzcylindersnbsp;ist constant, und ich babe ihn an sebr zahlreichen Querschnittennbsp;gesehen, und er war es, der mich nöthigte, für diese Pflanzenbsp;eine eigene Gruppe zu bilden.

Der ganze übrige Theil des Stammes w'ar init Markgewebe erfüllt, Welches leider völlig zerstört wurde.

Da alle anderen Organe dieser Pflanze nicht aufgefunden wurden, so kann sicb der Gattungscharakter auch nur auf dennbsp;Familiencharakter beziehen, und die Art babe ich zuEhren meinesnbsp;hochverehrten Gönners, des Fürsten der europaischen Botaniker,nbsp;Herrn Robert Brown benannt:

DIPLOTEGIÜM BROWNIAMM. Corda.

Taf. LIX. Fig. 3—7.

Bezeichnung der Art.

D. BROWNIANUM: trunco procero, columnari, medulloso, tereti, aequali; pulvinulis foUorum elemtis, confertis, numerosis spi-raliter positis et cicatricihus depressis rhombicis minutisnbsp;ornqtis.

Fundort.

lm Kohlensandsteine zu Chomle auf Radnitz in Böhmen, seiten.

Beschreibung.

Der Stamm ist in einen gelblichweissen, feinen Sandstein übergegangen, und seine Rinde ist glatt und grösstentheils treff-lich erhalten. Ich sah an den wohl 20 Schub grossen Fragmentennbsp;keine Spur einer Verastung noch Astansatze. Audi keine Blatt-

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S c h 1 u s s w o r t.

Am Schlusse dieses Werkes sei es mir auch erlaubt, einen Bliek auf einzelne, der darin abgehandelten Familien zu werfen,nbsp;und zu bemerken, dass ich mit inniger Vorliebe, und bestimmternbsp;Zvvecke willen, die Saginariéen, Sigillariéen^ Palmen, und nament-lich die vorM eltlichen baumartigen Fame und Marattiacéen eiriernbsp;möglichst kritischen Untersuchung unterworfen habe. Der Zwecknbsp;dieser Untersuchung war, eine oder die andere dieser bearbeite-ten Gruppen behufs einer genaueren Charakteristik der Vegetations-periode, welcher die Beste dieser Gruppe angehört haben, zu verwenden. Von allen diesen obenberührten Gruppen scheint aber fürnbsp;ineine Zwecke keine mehr geeignet zu sein, wie die der Baumfarnenbsp;und der Marattiacéen. Ich kann hier am Schlusse dieser fragmen-tarischen Arbeit keine Uibersicht des gesammten Vegetations-charakters derVorwelt geben; auch haben dieses schon würdigerenbsp;Vormanner, wie Sternberg, Brongniart, Unger u. a. versacht, und ich bin in Betrachtungen der Art zu belangen undnbsp;geistesarm, urn grosse oder neue Facta den Lesern zu bieten;nbsp;aber ich will auf anderemWege versuchen, die von Brongniartnbsp;und Sternberg ermittelte Inselvegetation der Sleinkohlenepochenbsp;zu bewahrheiten, da in neuesten Zeiten sich eine Menge beach-tenswerther Stimmen gegen jene Ansichten erhoben haben, undnbsp;man sowohl die Ansichten dafür, wie auch die Ansichten dagegennbsp;auf dein vagen Begrilf „Bauinfarne“ basirt hat.

Die eine Reihe Forscher schloss aus dein haufigen Vorkom-men der Fame überhaupt, und namentlich der Baumfarne in den Schichten der Steinkohle und des Rothtodtliegenden, dass dienbsp;Vegetationsepoche der Zeit, in welcher die Steinkohlenformationnbsp;und das Rothtodtliegende abgelagert wurden, nothwendig einenbsp;hohe tropische oder subtropische Temperatur bedinge; die anderenbsp;Reihe Forscher negirte diesen Schluss, und erwies, dass dasnbsp;Vorkommen der Baumfarne eine so hohe Temperatur durchwegsnbsp;nicht erlbrdere, indem selbst noch in Van Diemensland bei Ho-barttown unter 14.5,1® östl. Lange von Paris und 43,9® südl.nbsp;Breite, baumartige Fame, namentlich Dicksonia (^BalantiumJ ant-arctica mit sechs Fuss Unifang und zwanzig Fuss Stammhöhenbsp;vorkommen; mithin bei 11,45® mittlerer Temperatur, wo die mitt-lere Temperatur des Winters auf -1-5,6® herabsinkt, und die desnbsp;Sommers -)-17,3® ist.

Der Streit schien von beiden Seiten leicht zu schlichten, und blieb bei genauerer Betrachtung doch unentschieden, dennnbsp;weder die eine noch die andere Partei hatte die Verbreitung dernbsp;Fame auf der Erde und deren Zahlenverhaltnisse untereinander,nbsp;noch die Verhaltnisse der Fame jener beiden verschollenen Epochen vor Augen, und beide Parteien batten unterlassen zu unter-suchen, ob die zu vergleichenden Baumfarne beider Welten wohlnbsp;analogen Familien angehören, oder so difl'erent sind, dass mannbsp;im letzteren Falie keine Vergleichungen derselben unter einandernbsp;vornehmen könne, und mithin auch gar kein Rttckschluss auf dienbsp;Temperaturverhaltnisse ihrer Vegetationsepochen zu machen sei!

Schon vor mehr denn zehn Jahren fühlte ich bei Bearbei-tung der letzten Kefte der Flora der Vorwelt diese Mangel be-deutend, und obgleich ich damals unbedingt der Ansicht Bron-gniarts beipflichtete, so furchtete ich doch solche Widersprüche, und sah sie im Geiste kommen, und erwartete sie ruhig in dernbsp;neueren Zeit. Aber bald erkannte ich, dass man unter den Farnennbsp;der Jetztwelt nur eine Familie auffinden dürfte, welche in dernbsp;Vorwelt vollkommen reprasentirt sei, und deren Grosszahl ihrernbsp;Arten baumartig seien und der tropischen oder subtropischennbsp;Zone angehören, und dann ware der Rückschluss auf die Temperaturverhaltnisse ihrer Vegetationsepoche leicht und hinreichendnbsp;kritisch, um die oberwahnten Einwürfe vollstandig zu beseitigen.

Um diese Verhaltnisse kennen zu lemen, unternahm ich daher vorerst eine Zahlung der versteinerten Pflanzenreste allernbsp;versteinerungsführenden Formationen, und legte die Resultate innbsp;der beiliegenden Taf. 1. nieder. Eine ahniiche, sehr vollstandigenbsp;Arbeit lieferte wahrend des Druckes dieser Blatter Herr Pr. Dr.nbsp;Unger in seiner Synopsis plantarum fossilium 1845, welchenbsp;ich leider nur noch theilweise benutzen kann, und welche allenbsp;aus meinen Zahlungen hervorgehenden Resultate sehr vollkommennbsp;bestatigt, Ferner untersuchte ich, wie viele lebende Fame überhaupt wir kennen, ordnete deren Zahlen und Zahlenverhaltnissenbsp;nach Familien und nach Temperaturzonen von 10quot; Celsius Breite,nbsp;untersuchte ferner, wie viele baumartige Fame jetzt überhaupt be-kannt sind, und welchen Temperaturzonen die gesammten Marattiacéen der Jetztwelt angehören. Die Resultate dieser Untersuchun-gen habe ich in den beiliegenden Tafeln II.—IV. niedergelegt.

Um aber denWerth der hier beiliegenden Tafeln vollkommen kenntlich zu machen, bin ich so frei, die Mangel und Vortheilenbsp;derselben in folgenden Noten unumwunden darzustellen:

1. nbsp;nbsp;nbsp;Die Tafel I. umfasst in der ersten Colonne nur die bisnbsp;jetzt beschriebenen Arten fossiler Pflanzen und einige wenigenbsp;unbeschriebene Arten der Sammlungen des böhm. Nationalmuseums,nbsp;oder meiner eigenen Sammlung, nach eigener Zahlung, und ihrenbsp;zweite Colonne enthalt die Zahlung fossiler Pflanzen nach Prof.nbsp;Unger’s Synopsis pl. foss.

2. nbsp;nbsp;nbsp;Einige Formationen gehen in dpr Tafel leer aus, indemnbsp;in ihnen entweder nur unbestimmbare Fragmente vorkommen, odernbsp;einige Arten der Jetztwelt anzugehören scheinen.

3. nbsp;nbsp;nbsp;Die Artenzahlen der jüngsten Formationen, namentlichnbsp;der Braunkohle sind in meiner Zahlung viel zu gering angegeben,nbsp;und dürfton kaum die Hiilfte der bereits aufgefundenen Artennbsp;umfassen, aber diese Zahl ist bisher nur beschrieben, und daher

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allein nur verwendbar. In einer besonderen Arbeit iiber die Petre-facten der jiingeren und jiingsten Formationen werde ich auf diese Untersuchungen zuriickkommen.

4. nbsp;nbsp;nbsp;Bei Taf. II. sab ich mich genötbigt, Curt Sprengelsnbsp;Syst. Vegetab. Tom. IV. B. I. fur meine Untersuchungen zu ge-brauchen, und nebst den mir zuganglichen speciellen Werken zu be-niitzen. Ich babe aus diesem Grunde auch die Temperaturzonennbsp;so breit als möglich gemacht, um bedeutende Fehler zu eliminiren.

5. nbsp;nbsp;nbsp;Bei Taf. III. sind bei den fossilen Marattiacéen nur dienbsp;deutschen Psaronien beriicksichtigt, ohne auf die in anderennbsp;Museen Rücksicht nehmen zu konnen, und hiitte ich alle von mirnbsp;gesehenen Psaronien, vrelche in den Museen zu Paris und Wiennbsp;autbewahrt werden, aufgezahlt, so ware das Verhaltniss derselbennbsp;zu den anderen Farnen noch überwiegender und giinstiger fiirnbsp;meine Untersuchungen geworden. Da jedoch schon fiir meinenbsp;Zwecke die deutschen Arten zureichen, so liberlasse ich die voll-standigere Arbeit Oder die Vollendung dieser, einem kUnftigennbsp;Forsclier.

6. nbsp;nbsp;nbsp;Die Marattiaceén der .letztwelt fs- Taf. IV.) sind nach dennbsp;neuesten Untersuchungen meines verehrten Freundes Prof. Dr.nbsp;P r e s 1 gemacht, welcher sie in dem nachstens erscheinenden Sup-plementum tentaminis pferidographiae waiter bestatigen wird. Binnbsp;Gleiches gilt von den Danaeacéen. Die Baumfarne Taf. Ill- sindnbsp;nach meinen eigenen Untersuchungen gemacht, und bei dennbsp;Marattiaceén der Jeztwelt dieser Tafeln sind nicht alle Arten (2.)nbsp;baumartig, wahrend bei den vorweltlichen Arten dieser Gruppenbsp;alle Arten baumartig sind, die einzige Scolecopferis ausgenommen,nbsp;von der wir nur Blattchen kennen, und daher nicht bestimmeunbsp;konnen, ob sie baumartig sei oder nicht.

7. nbsp;nbsp;nbsp;Ich M'ahle die Familie der Fame fiir diese Untersuchungennbsp;vorziiglich, weil sie sowohl in der Jetztwelt als auch in der Yor-welt sehr genau untersucht sind, und ihre Temperaturzonen sichnbsp;vorzüglich gut bestimmen lassen, und die fossilen Fame ganznbsp;gewiss derselben Pflanzengruppe wie die lebenden angehören,nbsp;und im Baue ihr gleichen, welches bei den Sagenariacéen, dennbsp;Palmen und Sigillariéen nicht der Fall ist.

8. nbsp;nbsp;nbsp;Die Marattiacéen wahlte ich, weil, wie Taf. IV. zeigt, sienbsp;fast sammtlich bestimmten Temperaturzonen angehören, und ihrenbsp;fossilen Arten sowohl durch ihre Zahl als durch die grosse Menge,nbsp;in der sie sich finden, mir vorziiglich geeignet erschienen, Auf-schliisse iiber die Temperaturverhaltnisse ihrer Vegetationsepochenbsp;zu geben.

Vergleichen wir nun die Tafeln und ihre Resultate genauer, so finden wir, dass

1. nbsp;nbsp;nbsp;die Gesammtzahl der fossilen Pflanzen nach meiner Zahlungnbsp;838 Arten, nach Prof. Unger aber 1648 Arten betragt, vonnbsp;welchen 502 Arten, oder nach Unger 444, Fame sind, welchenbsp;mithin fast “/s und Y3 der Pflanzen der Vorwelt geben.

2. nbsp;nbsp;nbsp;Die Pflanzen der ganzen Steinkohlengruppe betragen 603nbsp;Arten, und daher die Fame derselben mit 337 Arten mehr alsnbsp;die Halfte der gesammten Arten.

3. nbsp;nbsp;nbsp;Die Pflanzen der Steinkohlenformatlon und des Roth-todtliegenden betragen aber 503 Arten, und die Fame derselbennbsp;337 Arten oder “/a ganzen Zahl.

4. nbsp;nbsp;nbsp;Die Marattiacéen der Jeztwelt verhalten sich zu den gesammten Farnen der .leztwelt wie 0,0142 zu 1, und die Marattiacéennbsp;der Vorwelt zu den gesammten Farnen derselben wie 0,0617 zunbsp;1.; mithin sind die Marattiacéen in der Vorwelt iiberwiegend,nbsp;und bedingen als nothwendige Schlussfolge eine tropische Tem-peratur der Vegetationsepoche, in der sie niedergelegt wurden.

5. nbsp;nbsp;nbsp;In der Jeztwelt kennen wir unter 29 Arten Marattiacéennbsp;nur 27 eigentliche baumartige Arten; in der Vorwelt aber sindnbsp;von 31 genau gekannten Arten 30 baumartig, und daher wiedernbsp;iiberwiegend.

6. nbsp;nbsp;nbsp;Die Siidsee-Inseln innerhalb der Tropenzone zeicbnennbsp;sich durch eine hohe Temperatur (s. N. 8.) und dadurch au.s,nbsp;dass zwei Dritttheile ihrer Pflanzenarten Fame sind. Dieses Verhaltniss geht zwar auch an die Granzen der Wendekreise iiber,nbsp;und Norfolk z. B. hat auch noch Va ^uu seiner Vegetationnbsp;Farnkrauter.

7. nbsp;nbsp;nbsp;Von 29 Marattiacéen der Jeztwelt gehören nur 5 dernbsp;Zone von 10—20® C. an, wahrend die anderen alle der eigcnt-lichen Tropenzone angehören und in ihr die grösste Verbreilungnbsp;besitzen.

8. nbsp;nbsp;nbsp;Vergleicht man die Localitaten in Bezug ihrer Temperaturverhaltnisse, von wo aus Marattiacéen bekaniU sind: so erhaltnbsp;man eine Durchschnittstemperatur von 25,8® C., welche au.s dennbsp;Mitteln der einzelnen Orte gefolgert wurde; denn die mit Herenbsp;Temperatur folgender Orte ist:

Malacca.....

. 26,7®

C.

Manila......

»

Batavia.....

. 27,8

W

Buitenzorg ....

. 27,2

V

Pulo-Penang ....

, 26,4

rgt;

Isle de France . . nbsp;nbsp;nbsp;.

, 24,0

7i

„ Bourbon . . .

. nbsp;nbsp;nbsp;25,0

Cap.......

Habana......

. 25,0

Domingo.....

. 27,3

Jamaika.....

. 26,1

)?

Antigua.....

y)

Antillen überhaupt . .

. 27,5

55

Maracaibo ....

. 29,0

»

Paramaribo ....

. 26,5

ny

Esmeralda ....

. 26,5

»

St. Luiz do Maranhao

. 26,8

V

Rio Janairo ....

. 23,1

ri

Mittel = 25,8® C.;

é

folglich kann man nicht umhin, fiir die Vegetationsepoche des Rothtodtliegenden und der Steinkoble eine andere Mitteltemperaturnbsp;als die von mindestens 25, 8® C. festzustellen.


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8. nbsp;nbsp;nbsp;Die bekannten mittleren Temperaturen der Südsee-Inselnnbsp;aber sind:

Honoruru......23,7® C.

Manila.......26,5 nbsp;nbsp;nbsp;„

Guahan......27,0 nbsp;nbsp;nbsp;„

Ualan.......28,0 nbsp;nbsp;nbsp;„

Rawak.......27,6 nbsp;nbsp;nbsp;„

Timor.......26,1 nbsp;nbsp;nbsp;„

Raiatea......25,4 nbsp;nbsp;nbsp;

Otahiti ......25,2 nbsp;nbsp;nbsp;„

odor die mittlere Temperatur aller 26,18® C., und da die Verhaltnisse der Fame in der Yor- und Jeztwelt zu den gesammtennbsp;Pllanzen der Vegetation dieser Inseln sich gleich verhalten odernbsp;^3 des Ganzen bilden, und die mittlere Temperatur derselbennbsp;mit der mittleren Temperatur der Orte, von welchen uns Ma-rattiacéen der Jeztwelt bekannt geworden sind, nahe zu iiber-einstimmt: so glauben wir auch die von friiheren Forschern be-zeichneten Vegetationsverhaltnisse der Vorwelt als Inselvege-tation bewiesen zu haben.

9. nbsp;nbsp;nbsp;Die Temperaturmittel, unter welchen die fossilen Maraf-tiacéen und Baumfarne gewachsen sind, miissen daher damalsnbsp;unter unseren Breiten zwischen 19® und 29® C. geschwankt haben,nbsp;namlich zwischen der Temperatur des Cap’s als der niedrigsten,nbsp;und der von Maracaibo als der hochsten.

10. nbsp;nbsp;nbsp;Da sich die Baumfarne der Jeztwelt zur Gesammtzahlnbsp;der Fame verhalten Müe 0,0558 zu 1; die Baumfarne der Vorwelt aber zu der Gesammtzahl der vorweltlichen Fame wie 0,0995nbsp;zu 1; die lebenden Fame jedoch 2040, und die fossilen nur 502nbsp;Arten betragen, so waren sie in der Vorwelt in grosserer Arten-zahl verhanden, oder w'as dasselbe ist, die Vorwelt besass mehrnbsp;baumartige Fame als die Jeztwelt.

11. nbsp;nbsp;nbsp;Nebst den Marattiacéen waren von baumartigen Farnennbsp;nur noch die Cyatheacéen und Diksoniéen in der Vorwelt re-prasentirt, in so weit jetzt fossile Fame bekannt sind.

12. nbsp;nbsp;nbsp;Ich habe absichtlich nur die Marattiacéen und Baumfarnenbsp;Böhmens und des nachstgelegenen Sachsens untersucht, und auchnbsp;hier vorzüglich Neu-Paka und Mtlhlhausen in Bohmen und Chemnitznbsp;in Sachsen, als die wichtigen Fundorte derselben betrachtet, urnnbsp;Orte von nicht bedeutend verschiedener Breite, Lange und Höhenbsp;zu untersuchen, oder der Untersuchung die geringst moglichenbsp;geographische Ausdehnung zu geben.


15 ^

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116

Tafel I.


Nach eigener Zahlung ;

502 Arten. 337nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„

a) nbsp;nbsp;nbsp;Unter der Gesammtzahl fossiler Pflanzen 838 sind Fame.........

b) nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„ der Steinkohlengruppe .

c) nbsp;nbsp;nbsp;Daher verhallen sich die fossilen Pflanzen zu den fossilen Farnen = 1 : 0,5990;

d) nbsp;nbsp;nbsp;die fossilen Pflanzen zu den Farnen der Steinkohle.....= 1 : 0,4021;

e) nbsp;nbsp;nbsp;die Fame aller Formationen zu denen der Steinkohle . . .nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;1 : 0,6713;

f} und die gesammten Fame zu den fossilen Marattiacéen. nbsp;nbsp;nbsp;— i : 0,0617.

Nach Herrn Prof. D. Unger’s Synopsis plantarum fossilium:

a) nbsp;nbsp;nbsp;Gesammtzahl der Pflanzen 1648, darunter Fame 444 Arten;

b) nbsp;nbsp;nbsp;darunter Fame der Steinkohlengruppe . . . 290nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;

c) nbsp;nbsp;nbsp;fossile Pflanzen zu den fossilen Farnen .nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;=nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;1nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;:nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;0,2694;

d^ nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„ y, rgt; Farnen der Kohle.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;=nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;1nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;:nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;0,1759;

e) nbsp;nbsp;nbsp;allenbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Fame zunbsp;nbsp;nbsp;nbsp;jenen der Kohlenformationnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;~nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;1nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;:nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;0,6531;

f) nbsp;nbsp;nbsp;allenbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Fame zunbsp;nbsp;nbsp;nbsp;den fossilen Marattiacéennbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;¦nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;:z:nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;1nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;:nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;0,0360.

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Tafel II.

Uibersicht der lebenden Farnkrauter nach einer Zdfilung vom Jahre 1827 mit 1609 Arten, %ind nach einer Zdhiung vom J. 1837 mit 2040 Arten, nach Familien und Wdrmezonen von 10° m 10° Temperatur geordnet, und mit der Gesammtmht beider Zdhlungennbsp;verglichen, nebst einer Uibersicht der fossilen Farnkrauter nach eigener Zdhiung 7nit 502 Arten, ebenfalls nach Familien geordnet

und verglichen.

Familien

Lebende Farnkrauter nach Warmezgt;onen geordnet

Fossile Fame

W. Z. O^ IO'C.

W. Z. 4- 10quot; — 20quot; C.

W. Z. 20quot; — 28quot; C.

Summe und Verhaltniss nach der alten Zahlung

Summe und Verhaltniss nach der neuen Zahlung

Summen-

Verhaltniss

Abso

lute

Zahl

Ver-

haltniss-

Zahl

A. Z.

Y. Z.

A. Z.

V. z.

A.Z.

V.Z.

A.Z.

V.Z.

A.Z.

V.Z.

Filicacéen...........

51

0,0316

234

0,1454

965

0.5996

1250

0,7769

1573

0,7720

389

0,7749

Hymenophylléen.........

2

0,0012

10

0,0062

80

0.0497

92

0,0571

181

0,0882

24

0,0478

Marattiacéen ..........

_

10

0,0062

10

0,0062

29

0,0142

31

0,0617

Osmundacéen.........

4

0,0024

8

0,0049

62

0,0381

74

0,0459

74

0,0362

1

0,0019

Ophioglosséen.........

4

0,0024

8

0,0049

10

0,0062

22

0,0136

22

0,0107

Lycopodiacéen.........

11

0,0068

16

0,0099

116

0,0720

143

0,0888

143

0,0700

2

0,0039

Equisetacéen..........

11

0,0068

3

0,0018

4

0,0024

18

0,0112

18

0,0088

55

0,1093

Summe der Arten in jeder Warmezone

und im Verhaltniss.....

83

0,0515

279

0,1734

1247

0,7750

1609

2040

502

Anrnerk. Die vier unteren Farrengruppen konnten in beiden Zahlungen nur nach Sprengel’s Syst. veg. Tom. IV. 1. aufgeführt werden, und sind daher unrichtig; aber sie sind für unsere Untersuchungen völlig überflüssig, und nur der Vollstandigkeitnbsp;willen aufgenommen worden, da die alte Zahlung hinreichend die Zunahme der Arten mit der Zunahme der Temperatur innbsp;den einzelnen Zonen zeigt.

Tafel ffl.

Uibersicht der baumartigen Fame der JeHtwelt und der Vorwelt, und die Slarattiacéen dieser beiden Vegctationsperioden nach eigener Zdhiung, verglichen mit den Gesammtzahlen der lebenden 2040 Arten, und mit den fossilen 502 Arten nach eigener Zdhiung, und

mit 444 Arten foss. Fame nach Pr. Dr. Unger.

Lebende Fame

Fossile Fame

Foss. Fame nach Pr. Unqer

Familien

Abs. Zahl

Verb. Zahl

Abs. Zahl

Verh. Zahl

Abs. Zahl

Verh. Zahl

p.,. nbsp;nbsp;nbsp;,nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;{Helicoguratae 77)

1 nbsp;nbsp;nbsp;sj..........

85

0,0416

19

0,0378

18

0,0405

Marattiacéen ................

29

0,0142

31

0,0617

16

0,0360

Summe . .

114

0,0558

50

0,0995

34

0,0765

Tafel IV.

Verbreitung der Marattiacéen und Danaeacéen der gegenwdrtigen Vegetationsepoche nach Wdrmezonen von 10° zu 10° Gels. geordnet.

Hlarattiaceae

Zone von 0quot;—hlOquot;nbsp;C.

Zone von 10quot; —nbsp; 20quot;

Zone von -1- 20quot; —nbsp;-t- 28quot;

Summe der Arten

Danaeaceae

Zone von

0quot;--h 10quot;

C.

Zone von 10quot; —nbsp;4- 20quot;

Zone von -t- 20quot; —nbsp; 28quot;

Summe der Arten

Marattia. Smith. . . .

4

7

11

Danaea. Sm.....

10

10

Gymnotheca. Presl . .

4

4

Danaeopsis. Presl . nbsp;nbsp;nbsp;.

- -

1

1

Discostegia. Presl . .

2

2

Heterodanaea. Presl. .

1

1

Stibasia. Presl. . . .

1

1

Eupodium. J. Smith . .

1

1

Kaulfussia. Blum.

1

1

2

Angiopteris. Hoffm. . .

8

8

Summe der Arten in jeder

Zone......

5

24

29

12

12 1

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Tab. I.-VII.


Explicatio Iconum.

Tab. L— V. LOMATOFLOYOS CRASSICAULE. Corda pag. 20.*) Tab. I. Fig. l.Fig. 1. 2. Fragmenta corticis cum squamis, hincnbsp;inde Psammite carbonigero CKohlensandstein) tecta, magn. nat.

— nbsp;nbsp;nbsp;Fig. 3. Cicatriculae squamarum magn. nat. — Fig. 4. 5. Sectio-nes horizontales trunci magn. nat. b. Cylindrus lignosus. — Fig-6. Cylindrus lignosus magn. nat. — Fig. T. 8. Squamae corticisnbsp;magn. nat. — Fig. 9. Pulvinulus et cicatricula foliorum aucta. —nbsp;Fig. 10. Epidermis squamarum cum stomatibus auct. — Fig. 11.nbsp;Fragmentum squamae auct. a. e. f. Cellulae libri epidermidis; c.nbsp;Epidermis; b. Substantia granulosa viridis, cum rudlmentis amyli;nbsp;d. Parenchyma.—Fig. 12. Substantia granulosa viridis, cum ainylonbsp;bene conservato auct. — Fig. 13. Fragmentum cicatriculae inser-tionis folii auctum, a. Fasciculus vasorum centralis cicatriculae;nbsp;b. Parenchyma cicatriculae. — Fig. 14. Parenchyma rudimentariumnbsp;squamae horizontaliter sectum et auctum.— Fig. 15. Liber corticis squamarum long. sect, et auctum.

Tab. II. Lomatofloyos crassicaule. Fig. 1. Sectio horizon-talis trunci, magn. nat. — Fig. 2. Sectio perpendicularis trunci. Vs magn. nat. a. Squamae corticis; b. Medulla corticis; c. Cylindrus lignosus ; d. Medulla trunci.

Tab. III. Lomatofloyos crassicaule. Fig. 1. Cylindrus lignosus compressus horizontaliter sectus, mag. nat. — Fig. 2. 3. 4. Tex-tura corticis horizontaliter sectae, a. Substantia externa, b. interna.

— nbsp;nbsp;nbsp;Fig. 5. Cellulae corticis longit. sectae et auctae. — Fig. 6. 7. 8.nbsp;Lignum horizontaliter sectum valde auctum; c. Fasciculi vasorumnbsp;extern! medullam corticis ad folia percurrentes; d. d. d. Vasanbsp;scalariformia ligni hinc inde valde destructi.—Fig. 9. Sectio auctanbsp;cylindri lignosi transversalis; d. Vasa scalariformia bene conser-vata; e. eadem partim destructa; f. Medulla centralis trunci. —nbsp;Fig. 10. Sectio horizontalis trunci aucta. b. Substantia corticis; g. Fragmenta parenchymatis corticis; e. Pars cylindri lignosinbsp;vasis partim destructis, compressis; d. ejusdem vasa bene conser-vata. — Fig. 11. 12. Fragmenta cylindri lignosi longitudinaliternbsp;secti, aucta, vasis scalariformibus punctatisque d. d. et medullanbsp;central! f.

Tab. IV. Lomatofloyos crassicaule. Fig. 1. Fragmentum corticis a. longitudinaliter sectum, squamis b., foliisque c. insertis bene conservatis magn. nat. — Fig. 2. Fragmenta foliorum magn.

*) Der deiitsche Leser findet auf der den systematischen Namen angehangten Seitenzahl die deutsche Erklarung der Abbildungen.

nat.— Fig. 3.4. a—k. Folia horizontaliter secta et parum aucta.— Fig. 5. 6. Folia horizontaliter secta magnopere aucta, fasciculonbsp;vasorum central! instructa. — Fig. 7. Epidermis folii cum stomatibus, auct. — Fig. 8. Cellulae libri epidermidis folii valde auctae.nbsp;— Fig. 9. Vasa scalariformia folii valde aucta.— Fig. 10. 11.nbsp;Fragmenta squamarum parenchymate cellulose valde aucta.

Tab. V. Lomatofloyos crassicaule. Fig. 1. Fragmentum trunci decorticati, cicatricibus ramorum spiraliter positis magn. nat. Vg. —nbsp;Fig. 2. Cylindrus lignosus a. a. compressus, et medulla central!nbsp;b. horizontaliter plicata (Artisia Sternb. et Brongn.) repletus,nbsp;magn. nat. — Fig. 3. 6. Superficies partis cylindri lignosi valdenbsp;aucta. — Fig. 4. Cylindrus lignosus trunci juvenilis a. medullanbsp;central! horizontaliter plicata repletus; magn. nat.— Fig. 5. 7. 8.nbsp;Sectiones transversales cylindri lignosi a. rudimentis medullae c.nbsp;farcti. — Fig. 9. 10. Sectiones longitudinales trunci Euphorbiaenbsp;nereifoliae, diutius maceratae, medulla centrali stratosa, magn.nbsp;nat. — Fig. 11. Ejusdem sectio transversalis, magn. nat. — Fig.nbsp;12. Folium, squama et fructus psammite carbonigero inclusa,nbsp;magn. nat.

Tab. VI. SAGENARIA FUSIFORMIS. Corda. p. 21. Fig. 1. Pars trunci horizontaliter secti, cylindro lignoso centrali, psammitenbsp;carbonigero repleta, ‘/a magn. nat. — Fig. 2. 3. Cylindrus lignosusnbsp;horizontaliter sectus, magn. nat. — Fig. 4. Pars corticis truncinbsp;basalis magn. nat. — Fig. 5, Pulvinuli foliorum cum cicatricibusnbsp;corticis juvenilis, magn. nat. — Fig. 6. Cylindrus lignosus horizontaliter sectus, vasis partim valde destructis, auct. — Fig. 7.nbsp;Sectio cylindri lignosi longitudinalis, vasis scalaroideis bene conservatis.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;_____

Tab. VII. SIGILLARIA ELEGANS. Brongn. p. 29. secundum icones A. Brongniartii. Fig. 1. Fragmentum trunci cum pulvinulisnbsp;corticis magn. nat.—Fig. 2. Idem horizontaliter sectum.— Fig. 3.nbsp;Idem auctum; a. b. Cortex; b. c. Medulla corticis macerationenbsp;destructa et silice vicariata; d. Cylindrus lignosus; e. e. Medullanbsp;centralis, circuitu omnino destructa et silificata. — Fig. 4. Parsnbsp;ejusdem aucta; a. a*. Stratum corticis externum; b. Substantianbsp;destructa silificata; c. c. Medulla corticis; d*. Fasciculi vasorumnbsp;ad folia percurrentes ; d. Cylindrus lignosus; e. Medulla centralisnbsp;trunci.—Fig. 5. Sectio transversalis corticis aucta; a. Epidermis,


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119

Tab. vin.—xm.

et stratum corticate pachytichum; a‘. Stratum libri corticis; a'*. Cellulae, fascicules vasorum ad folia percurrentes comitan-tes; a*, c®. Medulla corticalis, cum strato intermedio c. cellularumnbsp;destructo. — Fig. 6. Stratum corticis longitudinaliter sectum etnbsp;auctum; a. Epidermis et stratum corticis externum pachytichumnbsp;cum fossula gemmali et ejusdem fissura; a Liber corticis; anbsp;a*. Medulla corticalis; c. Stratum corticis destructum, silice reple-tum; c *. Medullae corticalis stratum internum.—Fig. 7. 8. Vasanbsp;ligni scalariformia hinc inde in porosa transeuntes, auct.

Tab. VIII. SIGILLARIA ELEGANS, sec. Ic. cl. Brongn. Fig. 9. Fasciculus vasorum cylindri lignosi auctus (vid. Tab. VII. Fig-4. d.); a. Fasciculus vasorum internus minor; b. b. externus major,nbsp;vasis seriatis et radiis medullaribus destructis; c. d. Fasciculinbsp;vasorum ad folia percurrentes. — Fig. 10. Sectio longitudinalisnbsp;fasciculi lignosi, aucta, radiis medullaribus parallels; a. Vasa fasciculi minoris interni; b. Vasa fasciculi externi majoris; c. fasciculus vasorum ad folia percurrens.— Fig. 11. Vasa scalariformianbsp;partim in porosa transeuntes, radiis medullaribus parallele sectanbsp;et valde auct.— Fig. 12. Fasciculus vasorum cylindri lignosi corticinbsp;parallele sectus et valde auctus; d. Spatia radiorum medullariumnbsp;destructorum.

Tab. IX. Fig. 1. —17. Analysis anatomica comparativa EU-PHORBIiE MAMMILLARIS ET EUPH. HYSTRICIS. Fig. 1. Ramulus Euphorbiae mammillaris magn. nat. a. locus sectionis transver-salis Fig. 4.; b. idem sectionis Fig. 5. — Fig. 2. Pulvinuli folio-rum aucti; a. Fossula gemmalis;b. Cicatricula fold fasciculis vasorum ternatis ornata. — Fig. 3. Pulvinuli foliorum cicatriculisnbsp;ornati ramuli junioris aucti. — Fig. 4. 5. a. b. Sectiones transver-sales trunci, magn. nat. — Fig. 6. Sectio transversalis trunci aucta;nbsp;a. Epidermis; b.Stratum corticis proprium ; c. Fossula gemmalis cumnbsp;tissura; d. Medulla corticis externa; e. Stratum medullae corticisnbsp;internum vasis laticis repletum; f. Stratum libri cylindri lignosi; g.nbsp;Fasciculi vasorum cylindri lignosi; h. medulla centralis; i. Fasciculinbsp;vasorum ad folia percurrentes. -Fig. 7. Pars sectionis transversalisnbsp;valde aucta; a. Epidermis; b. Stratum corticis proprium; c. Fossulanbsp;gemmalis cum fissura k., et elongatione strati corticis propriinbsp;immersa; d. Medulla corticis externa chromuligera, lacunis inter-jectis; e. e. Stratum corticis internum vasis laticis percursum; f.nbsp;Stratum libri cylindri lignosi; g. Fasciculi vasorum ligni; h. Medulla centralis; i. Fasciculus vasorum ad folia percurrens.-— Fig.nbsp;8. Fasciculus singulus cylindri lignosi transversim sectus et auctus;nbsp;d. Medulla corticis; e. e. Vasa laticis; f. Stractum libri; g. Fasciculi vasorum radiis medullaribus divisi; h. Medulla centralisnbsp;cellulis amylo repletis. — Fig. 9. Sectio longitudinalis fasciculinbsp;lignosi, radiis medullaribus parallela, aucta; f. Stratum libri; g.nbsp;Vasa scalariformia pachyticha; m. vasa leptoticha; 1. vasa internanbsp;spiralia. — Fig. 10. Sectio fasciculi lignosi cortici parallela; f.nbsp;cellulae libri; o. o. Radii medullares angusti et n. n. ampli, vasisnbsp;scalariformibus ligni interjecti. — Fig. 11. Vasa scalariformia g. etnbsp;radii medullares o. o. valde aucta. — Fig. 12. Vasa spiralia (vid.nbsp;Fio-. 9. 1.) V. auct. — Fig. 13. —17. Euphorbia kystrix. Fig, 13.

Ramulus magn. natural!; c. locus sectionis Fig. 14. c., et d. loc. sect. Fig. 1.0. d.— Fig. 16. Pulvinuli foliorum ramuli adulti aucti;nbsp;a. Fossula gemmalis; b. Cicatricula. — Fig. 17. Pulvinuli foliorumnbsp;ramuli junioris vel partis inferioris ramuli adulti. Fig. 18. Sigilla-ria elegans Brongn. a. Pulvinuli; b. Fossula gemmalis, magn.nbsp;nat. — Fig. 19. Sigillaria ichthyolepis Sternb. p. 29. magn. nat.—nbsp;Fig. 20. Rhytidofloyos tenuis Corda. p. 30. magn. nat.—Fig. 21.nbsp;Sigillaria ornata Brongn. magn. nat. p. 29.

Tab. X. DIPLOXYLON CYCADEOIDEUM. Corda. p. 37. Fig. 1. Truncus decorticatus 7,^ magn. nat. — Fig. 2. Cylindrus ligno-sus horizontaliter sectus magn. nat. — Fig. 3. Ejusdem sectionbsp;longitudinalis magn. nat. a. Stratum ligni externum; b. internum;nbsp;c. Medulla centralis trunci psamrnite carbonigero repleta. — Fig.nbsp;4. Sectio horizontalis cylindri lignosi aucta; a. b. Stratum ligninbsp;externum; b. c. internum.— Fig. 5. Ejusdem pars valde aucta;

?. nbsp;nbsp;nbsp;b. Stratum ligni vasorum externum; b. c. internum; d. Radiinbsp;vasorum strati interni, stratum exterius perforantes, ampli et e. e.nbsp;angusti, ad folia percurrentes.

Tab. XI. DIPLOXYLON CYCADEOIDEUM. Fig. 1.—3.—Fig. 1. Cylindrus lignosus longitudinaliter sectus et auctus; a. b. Vasanbsp;scalariformia strati ligni interni ampla, in angustioria b. c. transeuntes ; c. d. vasa strati ligni externi cum radiis vasorum e. adnbsp;folia percurrentibus. — Fig. 2. Vasa scalariformia ampla stratinbsp;interni valde aucta. — Fig. 3. Vasa strati externi cortici parallelenbsp;secta V. auct. — Fig 4—8. MYELOPITHYS MEDULLOSA. Ca. p. 32.nbsp;— S'ig. 4. Sectio transversalis trunci magnit. nat. — Fig. 5. Parsnbsp;hujus sectionis aucta; n. n. Vagina medullae internae centralis;nbsp;f. f. vagina externa medullae centralis e fasciculis cellularum pa-cliyticharum distantibus formata; m. Stratum medullae centralisnbsp;externum cellulas pachytichas sparsas continens; g. g. Stratumnbsp;annuli lignosi internum; p. e.xternum ejusdem stratum; o. o. Medulla propria annuli lignosi; k. Radius medullaris parvus. — Fig.

?. nbsp;nbsp;nbsp;Sectio transversalis medullae h aucta; f. Fasciculus cellularumnbsp;vaginae externae medullae centralis trunci; m. Cellulae pachytichaenbsp;medullae inspersae; g. Stratum vasorum ligni. — Fig. 7. Parsnbsp;annuli lignosi horizontaliter secti, in terminationibus laqueae stratinbsp;vasorum g. g. radio medullar! amplo percursi; k. k. Radius medullaris amplus, medio vasis destructis percursus 1.; g. g- Termina-tionis laqueae annuli lignosi; o. o. Medulla propria lacunosanbsp;annuli lignosi. — Fig. 8. Sectio horizontalis radii medullaris ampli valde aucta; g. g. Fasciculi vasorum annuli lignosi; 1. 1. Cellulae radii medullaris; m. Vasa scalariformia fasciculi vasorumnbsp;radio medullari ad folia percurrentes.

Tab. XII. STIGMARIA FICOIDES. Brongn. p. 33. Fig. 1. Ramulus Stigmariae ficoldis folils simplicibus vel articulatim dicho-tomis vel gemmiferis instructus, magn. “/a*—corticisnbsp;trunci adulti cum pulvinulis immersis et cicatricibus foliorum magn.nbsp;nat. — Fig. 3. Bases foliorum, bene conservatorum, schisto car-bonifero immersorum magn. nat. — Fig. 4. Basis folii optime con-servati, cum mammilla basilari, magn. nat.

Tub. XIII. STIGMARIA FICOIDES. Fig. 1—8. Fig. 1. Sectio


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t^o

Tab. Xl V.-XXlll.

transversalis trunci magn. nat.— Fig. 2. 3. Fasciculi cylindri lignosi destructi magn. nat. — Fig. 4. Sectio horizontalis fasciculorumnbsp;ligni aucta, vasis seriatis et radiis medullaribus. — Fig. 5. Sectionbsp;longitudinalis fasciculi lignosi valde aucta, radio medullari b. pa-rallela; a. Vasa porosa. — Fig. 6. Paries vasis aucta; Fig. 7.nbsp;Ejusdem pars minus aucta. Fig. 8. Epidermis folii compressi cumnbsp;cellulis valde aucta.

STIGMARIA CONFERTA. Cda. p. 34. Fig. 9-10. Fig. 9. Trun-cus Stigm. conf. magn. nat. a. Cylindrus lignosus.— Fig. 10. Pul-vinulus füliorum decorticatus cum cicatricula auctus.

Tab. Xir. STIGMARIA ANARATHRA. Corda. pag. 35. Fig.

1. 2. Sectiones transversales cylindri lignosi, magn. nat.— Fig. 3.nbsp;Pars fasciculi lignosi cum radio medullari transverse secta, aucta.nbsp;— Fig. 4. Vasa scalariformia aucta materia putrida repleta.— Fig.nbsp;5. Vasa valde aucta oblique secta.— Fig. 6. 7. 8. Vasa putredinenbsp;plus minusve destructa et transverse secta.— Fig. 9. Vasa longitu-dinaliter secta destructa. — Fig. 10. Corpus ignotum substantiaenbsp;corticali inclusum magn. nat. — Fig. 11. Medulla corticis valdenbsp;destructa et aucta.

Tab. Xr. LEPTOXYLUM GEMINUM. Corda. pag. 22. Fig. 1. Pars trunci dichotomi decorticati, psammite carbonigero innata,nbsp;magn; nat. — Fig. 2. Sectio horizontalis trunci supra furcaturam,nbsp;magn. nat. a. b. Cylindri lignosi. — Fig. 3. Sectio cylindri lignosinbsp;horizontalis aucta. — Fig. 4. Vasa scalariformia longitudinaliternbsp;secta valde aucta.

Tab. Xri. HETERANGIUM PARADOXUM. Corda. pag. 23. Fig. 1. Fragmentum trunci magn. naturali. — Fig. 2. Ejusdemnbsp;sectio transversalis aucta.— Fig. 3.—5. Lignum transverse sectumnbsp;et valde auctum; a. Vasa minora, b. majora. — Fig. 6. Sectionbsp;transversalis ligni cum rudimentis parenchymatis c. — a. b. utnbsp;Fig. 5. — Fig. 7. Paries vasis majoris porosa valde aucta. —nbsp;Fig. 8. 9. Vasa majora minoribus mixta valde aucta.

Tab. Xril. ZAMITES BUCKLANDI. Corda. pag. 39. Fig. 1. Pars corticis exterior magn. nat.— Fig. 2. Ejusdem pars corticisnbsp;interior, magn. nat.— Fig. 3. Sectio horizontalis corticis; b. b.nbsp;Spatia silice repleta, c. Squamae.— Fig. 4. Squamae horizontaliternbsp;sectae magn. natur. — Fig. 5. Squamae fertiles sterilibus mixtaenbsp;magn. nat. — Fig. 6. 7. Sectio transversalis libri et radiorumnbsp;medullarium, v. aucta. — Fig. 8. Sectio horizontalis medullae cor-ticalis cum vase proprio transverse septato, auct. — Fig. 9. Sectionbsp;longitudinalis medullae corticis aucta; a. Vas proprium gummife-rum; b. Fissura chalcedone repleta; c. c. Cellulae medullae corticis. — Fig. 10. Pars cicatricis in squamae fertilis foliiferae apicenbsp;aucta; a. a. Parenchyma lacunosum squamarum sterilium; b. b.nbsp;vasa gummifera; c. c. c. Epidermis squamae fertilis; d. d. Vasanbsp;gummifera squamae; e.e. Parenchymatis cellulae valde destructae;nbsp;f. g. Series fasciculorum vasorum superior; f- Vasa. g- Cellulaenbsp;libri; h. Series fasciculorum vasorum inferior.

Taf. XriII. PALMACITES PARTSCHII. Corda pag. 40. Fig.

1. nbsp;nbsp;nbsp;Sectio transversalis partis trunci decorticati, magn. nat.—Fig.

2. nbsp;nbsp;nbsp;3. Partes ejusdem circuitus exterioris parum auctae. — Fig. 4.

Pars centralis caudicis aucta. — Fig. 5. Pars interior fasciculi lignosi cum vase simplici et cellulis libri pachytichis, et paren-chymate medullari valde auct. a. Corpora cellularum guttaeformia medullae. — Fig. 6. 7. 8. 9. Vasa transverse secta fasciculi lignosi,nbsp;aucta.— Fig. iO. Sectio longitudinalis vasis et cellularum libri pa-chyticharumv.auct. — Fig. II. Cellulae medullares nucleo granuloso.

Taf XIX. Fig. 1. a. 2. PALMACITES CARBONIGENUS. Corda. pag. 41. Fig. 1. a. Fragmentum ligni sphaerosiderite inclusum magn. nat. — Fig. 2. Sectio transversalis particulae trunci aucta; cellulis parenchymatosis et fasciculis ligni. Cont. v. Tab. XX.

Fig. 1. b. 3. CALOPTERIS DUBIA. Corda, p. 88. magnitudine natur. Rhachis transverse secta et aucta.

Tab. XX Fig. 1—8. PALMACITES CARBONIGENUS. Ca. p. 41. Fig. 1. Fasciculus ligni transverse sectus auctus; a. Locus cellularumnbsp;libri sphaerosiderite repletus; b. d. d. Cellulae pachytichae vaginae vasorum; c. Vasa; e. Medulla lacunosa trunci. — Fig. 2.nbsp;Fasciculus lignosus trunci sect, auctus; f. Rudimentum libri. — Fig.

3. Fasciculus lignosus magis destructus et auctus; g. Locus libri,nbsp;h. locus vaginae vasorum destructae etiam Sphaerosiderite repletus ; — Fig. 4. Fasciculi ligni minores strati externi caudicis,nbsp;libro bene conservato, aucti. — Fig. 5.7. 8. Sectiones transversalesnbsp;fasciculorum ligni auctae; i. i. medulla; k. vas pariete destructa;nbsp;n. n. Vasa scalariformia; m. o. o. o. Cellulae vaginae vasorum.nbsp;Fig. 6. Cellulae vaginae vasorum valde auctae.

Fig. 9.-17. PALMACITES LEPTÜXYLON. Corda. pag. 41. Fig. 9.—ll.Fragmenta trunci magn. nat. — Fig. 12.Fasciculi ligni sectionbsp;transversalis aucta, parenchymate denso clrcumdata; a. Spatiumnbsp;libri sphaerosiderite repletum; b. Cellulae; c. Vasa. — Fig. 13.nbsp;Fragmentum caudicis centrale transverse sectum et auctum, fasciculis lignosis et parenchymate lacunoso a.— Fig. 14. Fragmentum corticis e., transverse sectum, fasciculis lignosis et parenchymate destructis decies auctum. — Fig. 15. Cellulae parenchymatis medullaris trunci auctae. — Fig. 16. Sectio longitudinalisnbsp;fasciculi vasorum valde aucta; f. Vasa scalariformia; g. Cellulaenbsp;vaginae vasorum. — Fig. 17. Cellulae parenchymatis corticis per-pendiculariter sectae valde auctae.

Tab. XXL PALMACITES MICROXYLON. Corda. ^ag. 42. Fig. 1. Sectio transversalis ligni magn. nat. Fig. 2. Ejusdem sectionbsp;longitudinalis magn. nat.—Fig.3. — 5. Sectiones transversales ligninbsp;valde auctae; a. Fasciculus cellularum libri pachyticharum; b. c. d.nbsp;Vasa; e. Fasciculi libri vasis destituti.

Tab. XXII. PALMACITES DUBIUS. Corda. pag. 43. Fig. 1. Sectio fragmenti transversalis magn. nat. — Fig. 2. Pars ejusdem parum aucta; a. Locus medullae silice repletus; b. Fasciculi lignosi valdenbsp;destructi. — Fig. 3. Vagina d. fasciculi lignosi, vasis minoribus e. etnbsp;majoribus scalaroideis f; cellulisque quibusdam adhuc conservatisnbsp;g. Fig. 4. —• 10. Septa porosa transversa vasorum magnop. aucta.

Tab. XXIII. PALMACITES INTRICATUS. Corda. pag. 43. Fig. 1. Sectio ligni transversalis magn. nat. —Fig. 2. Pars ejusdem aucta; a. b. vagina fasciculorum ligni; c. d. e. vaginae va-soruin cum vasis. — Fig. 3. Sectio transversalis fasciculi ligni


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Tab. XXIV.-XXXIII.

valde aucta; a. a. b. Vagina fasciculi lignosi propria; c. vagina vasoruni; d. e. vasa majora, f. minora. — Fig. 4. Sectio longi-tudinalis fasciculi lignosi aucta; a. Vagina propria ligni fasciculi;nbsp;c. vagina vasoruni; e. Vas longit. sectuni; g. Paries vasis con-stricta; f. Septum transversum cribrosum vasis.

fab. XXIV. FLABELLARIA BORASSIFOLIA. Sfernb. pag. 4.5. Fig. 1. Trunci pars superior, cum folds in V3 magn. nat. —Fig. 2.nbsp;Pars epidermidis fold aucta; g. g. nervi crassiores, h. tenuiores;nbsp;e. Stoma. — Fig. 3. Pars ejusdem valde aucta; e. Stoma compositum, et f. simplex. — Fig. 4. Fragmentum trunci magn. nat. a.nbsp;Epidermis; b. c. c. Medulla corticalis; Fig. 5. Parenchyma c. d.nbsp;medullae corticalis vald. auct. Fig. 6. 7. Epidermis corticis truncinbsp;valde auct. Fig. 8. Nervi foliorum parum aucti.

Tab. XXr. FLABELLARIA BORASSIFOLIA. Fig. 1. Sectio transversalis in media coma foliorum, magn. nat. a. truncus etnbsp;cylindrus lignosus; b. b. folia. — Fig. 2. Pars trunci transverse sectinbsp;valde aucta; a. Parenchyma medullae corticalis; b. Spatia de-structa et psammite carbonigero repleta; c. Zona libri partim de-structa, fasciculis vasorum ad folia percurrentibus externis et internis; e. e. lignum; f. medulla centralis trunci. — Fig. 3. Vasanbsp;ligni transverse secta et aucta. — Fig. 4. Sectio longitudinalis ligninbsp;valde aucta; e. vasa scalariformia ligni; f. medulla centralis. —nbsp;Fig. 5. Fasciculi vasorum ad folia percurrentes, h. externus, g.nbsp;internus, cum rudimentis medullae corticalis a. vald. auct.

Tab. XXVI. ZIPPEA DISTICHA. Corda. pag. 77. Fig. 1. 4. Trunci cortice instruct! plus minusve bene conservati magn. nat.nbsp;a. Cortex; b. cylindrus lignosus. — Fig. 2. Pars trunci decorti-cati magn. nat. a. Cortex; b. Superficies cylindrl lignosi externa;nbsp;c. Fasciculus vasorum primarius; d. Fasciculus ad folium percur-rens. — Fig 3. 5. Sectlones transversales truncorum magn. nat.nbsp;a. — c. ut in Fig. 2.; d. Pulvinulus fold destructus. — Fig. 6.nbsp;Fasciculus ligni transverse sectus auctus; e. Stratum libri destruc-tum, f. vasa. — Fig. 7. Vasa ligni longitudinaliter secta, aucta. —nbsp;Fig. 8. Pulvinulus fold cum cicatrice parum auctus. — Fig. 9.nbsp;Epidermis corticis cum radiculls advcntivis parum aucta.

Tab. XXVII. RHIZONIUM ORCHIDEIFORME. Corda. pag. 47. Fig. 1. 2. Fragmenta Pithyos cum radiculis parasitantibus magn.nbsp;nat. — Fig. 3. Segmentum radicis auctuin. — Fig. 4. Sectio transversalis radicis aucta. — Fig. 5. 6. 7. Sectiones transversales radi-cum cum vagina et rudimentis vasorum auct. — Fig. 8. Sectionbsp;longitudinalis radicis cum vagina vasorum vasis autem carens,nbsp;auct. — Fig. 9. Epidermis radicis valde aucta. — Fig. 10. Pa-rietes cellularum corticis porosae magnopere auct. — Fig. 11.nbsp;Vasa porosa valde aucta.

Tab. XXVIII. Fig. 1. —4. PSARONIUS CARBONIFER. Corda. pag. 94. Fig. 1. Magnitude naturalis trunci a latere v. — Fig. 2.—3.

Sectiones horizontales trunci, magn. nat. _ Fdg. 4. Radiculae

conglobatae horizontaliter sectae et auctae.

Tab. XXVIII. Fig. 5 — 9. PSARONIUS ARENACEUS. Corda. pag. 96. Fig. 5. Truncus a latere visus, magn. nat.— Fig. 6. Sectionbsp;horizontalis trunci, magn. nat.—Fig. 7. Fasciculi vasorum ligni de-

structi horizontaliter secti et auct. — Fig. 8. Sectio horizontalis fasciculi lignosi valde aucta. — Fig. 9. Vasa scalaroidea long,nbsp;sect, et auct.

Tab. XXIX. PSARONIUS PULCHER. Corda. pag. 96. Fig. 1. Truncus horizontaliter sectus magn. nat.—Fig. 2. 3. Fragmentanbsp;ejusdem trunci horizont, sect. magn. nat.—Fig. 4. Fasciculi lignosinbsp;partim destructi horizontaliter secti et aucti. — Fig. 5. Sectio horizontalis corticis a. et radicularum destructarum b., auct.—Fig. 6. 7.nbsp;Vasa scalariformia ligni valde aucta.

Tab. XXX. Fig. 1. — 4. PSARONIUS PULCHER. Ca. p. 96. Fig. 1. Fragmentum trunci horizontaliter sectum, magn. nat. ^—Fig.nbsp;2. Fasciculi lignosi pars horizont, sect, et auct. — Fig. 3. Radixnbsp;horizont, sect, et auct. — Fig. 4. Vagina corticis et pars corticisnbsp;auct. a. Cellulae pachytichae; b. c. Cellulae pareuchyinatosae corticis radicularum.

Tab. XXX. Fig. 5. — 12. PSARONIUS DUBIUS. Corda. pag. 109. Fig. 5. 8. Sectiones radicum magn. nat. — Fig. 6. 7. Ejusdemnbsp;partes minus auctae. — Fig. 9. Sectio transversa radicis aucta;nbsp;a. Stratum corticis externum; b. Stratum libri corticis radicis;nbsp;c. Medulla radicis lacunosa; d. Fasciculus vasorum; e. Ductus.—Fig.nbsp;10. Fasciculus lignosus radicis auctus. — Fig. 11. Pars radicis de-structae aucta; a. Stratum corticis externum cum lacunis f., et b.nbsp;stratum libri corticis radicis; c. Medulla destructa; d. Fasciculusnbsp;vasorum destructus.—Fig. 12. Pars corticis radicis long. sect, etnbsp;auct. a. Medulla corticis; b. Stratum libri; c. Stratum corticisnbsp;externum cum lacunis.

Tab. XXXI. PSARONIUS RADNICENSIS. Corda. pag. 97. F'ig. 1. Sectio horizontalis trunci magn. nat. — Fig. 2. Pars sectio-nis horizontalis trunci aucta; a. Fasciculus vasorum; b. d. Rudi-menta medullae trunci; c. c. Vagina libri corticalis. — Fig. 3. Radixnbsp;transverse secta et aucta; k. Stratum externum corticis; i. Vaginanbsp;libri corticis; h. Medulla destructa; g. g. Rudimenta vaginaenbsp;fasciculi lignosi; f. Medulla fasciculi lignosi; e. Vasa. — Fig. 4.nbsp;Sectio obliqua trunci aucta; c. c. 1. 1. Vagina libri corticis; b.nbsp;Medulla corticis; n. Vasa transverse secta; 0. 0. Vasa oblique secta.

Tab. XXXII. PSARONIUS HELMINTHOLITHUS. Cotta, pag. 99. Fig. 1. Sectio horizontalis trunci magn. nat. — Fig. 2. Hujusnbsp;sectionis pars aucta; a. Cortex; b. Medulla destructa; f. Medullaenbsp;pars bene conservata; c. e. Vagina fasciculi lignosi; d. Fasciculus vasorum. — Fig. 3. Sectio horizontalis radicis aucta; g. g.nbsp;Stratum externum corticis; h. i. Stratum libri corticis; k. Vaginanbsp;fasciculi lignosi; 1. Fasciculi vasorum.

Tab. XXXIII. PSARONIUS INTERTEXTUS. Corda. pag. 99. Fig. 1. Truncus horizontaliter sectus magn. nat. a. Fasciculi lignosi trunci; b. b. Cortex trunci; c. c. Radices adventivae. — Fig.nbsp;2. Pars hujus sectionis aucta; a. a. Fasciculus vasorum trunci;nbsp;d. d. Medulla trunci; b. b. Vagina libri corticis; e. e. Stratumnbsp;externum medullosum corticis; c. c. Radices.—Fig. 3. Vasa fasciculi lignosi transverse secta et aucta. — Fig. 4. Parenchyma lacu-nosum (stratum externum medullosum) corticis valde auctum. —nbsp;Fig. 5. Liber corticis valde auct. — Fig. 6. Pars radicis transverse


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Tab. XXXIV.—XLIV.

sectae aucta; h. Ductus externi; g. Vagina fasciculi lignosi radicis; f. Fasciculi vasorum.

Tab. XXXIV. PSARONIUS INFARCTUS. Unger pag. 100. Fig. 1. Sectio horizonlalis trunci magn. nat. g. g.; h. h.; i. i.; k. k.;nbsp;1. 1.; m. m.; n. n.; o. o.; Pulvinuli foliorum. — Fig. 2. Pars sectionisnbsp;trunci aucta; a. Medulla corticalis; b. b. Vagina fasciculi ligiii; c.nbsp;fasciculus vasorum; d. e. Medulla trunci inter fasciculus lignososnbsp;nidulans; f. Fissura trunci chalcedone repleta. — Fig. 3. Pars fasciculi lignosi horizontaliter secti aucta; b. Vagina fasciculi lignosi;nbsp;c. Vasa; g. Paries vasorum; h. Spatia interstitialia vasorum. — Fig.4.nbsp;Sectio horizontalis corticis aucta ; i. Vagina libri; a. Medulla corti-t-alis. — Fig. 5. Radices semidestructae horizontaliter sectae et auctae.

Tab. XXXV. PSARONIUS CÏAÏ1IEAEFORMIS. Corda. pag.

101. nbsp;nbsp;nbsp;Fig. 1. Pars trunci horizontaliter secti magn. nat. — Fig. 2.nbsp;Pars hujus sectionis aucta. a. a. Liber corticis; d. d. Fasciculinbsp;vasorum; e. h. Fasciae libri; f. Medulla trunci; g. Cryptae resi-nosae; c. Radices partim destructae. — Fig. 3. 4. Fasciculi lignosinbsp;sectiones horizontales auctae.

Tab. XXXVI. PSARONIUS CYATHEAEFORMIS. Corda. Con-tin. Fig. 1. Pars trunci transverse secti aucta; a. Fasciculus vasorum ligni; b. Stratum libri corticis; c. Radices strato corticis externo d. partim circumdatae.—Fig. 2. Pars trunci longitudinali-ter secti aucta; a. a. Vasa scalariformia; bU Medulla destructa,nbsp;chalcedone substituta; b®. Stratum libri corticis. Fig. 3. Sectionbsp;horizontalis libri corticis valde aucta. — Fig. 4. Sectio longitudi-nalis libri corticis valde aucta. —Fig.5. Medulla trunci valde aucta;nbsp;b. Stratum libri corticis; e. Medulla; f. Cryptae resinosae destructae.— Fig. 6. Sectio transversa radicis aucta; c. Stratum libri corticis; h. Vagina fasciculi lignosi; d. Fasciculi vasorum. — Fig. 7.nbsp;Sectio corticis radicularum transversa aucta; c. c. Strata libri cor-ticalia; d. g.; g. d. Stratum externum corticis (Vagina corticalisnbsp;parenchymatosa.)

Tab. XXXVII. PSARONIUS RADIATUS. Unger, pag. 102. Fig. 1. Pars trunci transverse secti, magn. nat.—Fig. 2. Hujus sectionis particula aucta; b.radices; a. Stratum externum corticis; c.nbsp;Vagina libri corticis trunci; d. Fasciculi vasorum trunci destructi.—nbsp;Fig. 3. Pars fasciculi vasorum horizontaliter secti aucta.— Fig. 4nbsp;Vasa lougitudinaliter secta aucta.— Fig. 5. Radix transverse sectanbsp;aucta; f. Stratum corticis externum; e. Stratum libri corticis.—Fig.nbsp;6. Pars corticis longit. sectae aucta; e. e. Cellulae strati libri corticis; f. f. Stratum corticis parenchymatosum externum.

Tab. XXXVIII. PSARONIUS SCOLECOLITHUS. Unger, pag.

102. nbsp;nbsp;nbsp;Fig. 1. Pars trunci horizontaliter secti magn. nat.; b. Fasciculi lignosi trunci; a. Radices.—Fig. 2. Pars hujus sectionis aucta;nbsp;a. Stratum corticis externum destructum cum radicibus; c. Stratumnbsp;libri corticis partim destructum; b. Fasciculus lignosus; d. Medullanbsp;trunci destructa. — Fig. 3. Vasa e fasciculo lignoso, horizontaliternbsp;secta valde aucta. — Fig. 4. Vasa longitudinaliler secta aucta. —nbsp;Fig. 5. Sectio horizontalis radicis semidestructae aucta-

Tab. XXXIX. PSARONIUS MEDULLOSUS. Unger, p. 103. Fig. 1. Pars trunci horizontaliter secti, magn. nat. a. Radices; b.

Cortex; c. Truncus;—Fig.2.Hujus sectionis particula valde aucta, a. Radices; b. Stratum libri corticis trunci; d. d. V^agina fasciculinbsp;lignosi; c. Fasciculus vasorum; e. e. e. Medulla trunci semide-structa. — Fig. 3. 4. Radices horizontaliter sectae et auctae ; f. Stratum externum corticis radicis; g. g. Vagina libri radicis; h. Vagina fasciculi lignosi radicis; i. Fasciculus vasorum radicis; k. D*uctus.

Tab. XL. PSARONIUS ZEIDLERI. Corda. p. 104. Fig. 1. Sectio horizontalis radicum conglobatarum, magn. nat. — Fig. 2.nbsp;Sectio transversa radicis aucta; a. b. Stratum externum corticis;

c. nbsp;nbsp;nbsp;c. Stratum libri corticis; d. Medulla corticis radicis; e. Vaginanbsp;fasciculi lignosi; f.Medulla fasciculi lignosi; g. Fasciculi vasorum.—nbsp;Fig. 3. Fasciculus lignosus radicis horizontaliter sectus et auctus;

d. nbsp;nbsp;nbsp;Medulla corticis ligni; e. Vagina fasciculi lignosi; f. Medullanbsp;fasciculi lignosi; g. Fasciculi vasorum. — Fig. 4. Pars corticis radicisnbsp;valde aucta, horizpntaliter secta; b. Epidermis radicis; a. Stratumnbsp;externum corticis transiens in stratum libri corticis c.

Tab. XLI. PSARONIUS COTTAI. Corda. pag. 105. Fig. 1. Sectio horizontalis radicularum convolutarum magn. nat. — Fig. 2.nbsp;Ejusdem sectionis fragmentum auctum. a. Stratum exterius corticis; b. Vagina libri corticis radicularum; c. c. Ductus intra vagi-nam ordinati; d. Fasciculus vasorum.—Fig. 3. Sectio horizontalisnbsp;vaginae libri b. et ductubus c. valde aucta. — Fig. 4. Structuranbsp;strati exterioris corticis a. et vaginae libri b. valde aucta.

Tab. XLII. PSARONIUS GUTBIERI. Corda. p. 105. Fig. 1. Sectio horizontalis trunci et radicularum adventivarum, magn.nbsp;natur.— Fig. 2. Pars hujus sectionis trunci aucta. a. a. Fasciculinbsp;lignosi; b. Medulla destructa; c. Lacunae destructionis chalcedonenbsp;colorato repletae. — Fig. 3. Vasa transverse secta et aucta. —nbsp;Fig.4. Radices transverse sectae et auctae; d. Vagina libri corticisnbsp;radicularum; e. f. Fasciculi vasorum; g. Spatia chalcedone repleta.

Tab. XLIII. Fig. 1—4. PSARONIUS CHEMNITZIENSIS. Corrf«. p. 106. Fig. 1. Truncus transverse sectus magn. nat. — Fig. 2. Parsnbsp;trunci adultioris horizontaliter secti magn. natural. Fig. 3. Fasciculi lignosi horizontaliter secti et aucti; a. a. Vasa; b. b. Vaginaenbsp;fasciculi lignosi; c. Medulla trunci; d. Cryptae resinosae. Fig. 4.nbsp;Sectio horizontalis radicis auct. e. Vagina libri radicis; f. Rudi-mentum fasciculi vasorum.

I’aft.Xl.IIL Fig.5-7.,PSARONIUS ELEGANS. Corda. p. 106. Fig. 5. Pars trunci et radicularum adventivarum transverse sectanbsp;magn. nat.; g. Cortex trunci.—Fig. 6. Hujus sectionis particula aucta;nbsp;h. Medulla trunci;g. Vagina libri; i. Substantia corticalis externa radicularum ;k. Fasciculus vasorum radicis.— Fig. 7. Sectio horizontalisnbsp;radicis aucta; 1. Vagina libri cum fissura laterali m.; s. s. s. Ductus; n. Medulla radicis; o. Vagina fasciculi lignosi radicis; p. Medullanbsp;fasciculi lignosi cum cellulis majoribus q. inspersis: r. Vasa.

Tab. XLIV. Fig. 1—4. PSARONIUS SPECIOSUS. Corda. p. p. 107. Fig. 1. Truncus horizont, sect. magn. nat. — Fig. 2. Parsnbsp;corticis trunci aucta; a. Stratum corticis exterius; b. Stratum librinbsp;corticis; c. d. Medulla lacunosa corticis cum cryptis.—Fig. 3. Parsnbsp;fasciculi lignosi transverse secti valde aucia; d. d. Medulla lacunosa trunci; f. 1'. Vagina fasciculi lignosi; g. Vasa.—Fig. 4. Pars


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Tab. XLV.—LL

radicis transverse sectae auct.; a. Stratum corticate externum radicis; h. Vagina libri radicis; i. Medulla radicis; k. Vagina fasciculi lignosi radicis; 1. Vasa fasciculi lignosi.

Fig. 5.—iO. PSARONIUS ALSOPHILOIDES. Corda. p. 107. Fig. 5. Pars trunci magn. nat.— Fig. 6. Pars fasciculi lignosi transversenbsp;secti aucta; m. Medulla trunci; n. o. Vagina fasciculi lignosi; p.nbsp;Fasciculus vasorura.— Fig. 7. Pars, corticis trunci transverse sectinbsp;valde aucta.— Fig. 8. 9. 10. Radices transverse sectae et auctae;nbsp;q. Cortex radicis; r. Fasciculus lignosus; s. Vasa.

Tab. XLV. Fig. 1.—2. PSARONIUS BOHEMICUS. Corda. p. 108. Fig. 1. Radices transverse sectaè magn. nat.— Fig. 2. Radixnbsp;transverse secta aucta; f. stratum libri corticis; e.Medulla corticalisnbsp;cum lacunis d. et ductibus c. c.— Fasciculus lignosus cum vagina b;nbsp;Medulla h. desiructa; g. g. Vasa terminalia minora; a. Vasa majora.

Tab. XLV. Fig. 3. PSARONIUS MUSAEFORMIS. Corda. p. 95. Fig. 3. Sectio horizontalis trunci magn. nat. a. Fasciculus lignosusnbsp;centralis ; c. d. Fasciculi laterales; b. Fasciculus ad folia percurrens.

Fig. 4. 5.ANG10PTERIS EVECTA. Hoffm. sec. Ic. cel. Bron-gniart. Fig. 4. Truncus transverse sectus et diminutus; a. c. Pulvi-nuli foliorum; d. Medulla trunci cum fasciculis lignosis; b. radices. — Fig. 5. Radicis sectio transversa magn. nat.

Fig. 6.-8. ANGIOPTERIS ANGUSTIFOLIA. Presl. sec. Icon Meyeni. Fig. 6. Truncus horizontaliter sectus et diminutus; Fig. 7.nbsp;Radix horizontaliter secta magn. nat.— Fig. 8. Fasciculus lignosusnbsp;radicis auctus; g. g. radii et Vasa; h. Medulla fasciculi lignosi.

Tab.XLV.Vig. 9. ANEIMIAE HIRTAE truncus transverse sectus sec. Icon, celeberrimi Brongniarti.

Tab. XLVI. PSARONIUS GIGANTEUS. Corda. p. 109. Fig. 1. 2. Radices transverse sectae magn. nat. — Fig. 3. Radix transversenbsp;secta aucta; f. Substantia corticalis; a. a. Vagina libri corticis; b.b.nbsp;Medulla corticalis cum lacunis e. e.; c. Vagina fasciculi lignosi;nbsp;d. Fasciculus vasorum. g- g. Rudimenta cujusdam filicis destructi.

Tab. XLVII. Fig. 1.—2- PSARONIUS ASTEROLITHUS. Cotta. p. 110. Fig. 1. Sectio horizontalis radicum magn. nat. — Fig. 2.nbsp;Radicis sectio trans versa et aucta; a. Substantia corticalis; b. Vaginanbsp;libri corticis; c. Medulla corticalis radicis; d. Fasciculus vasorum.

Fig. 3.—6. PSARONIUS PARKERIAEFORMIS Corda. p. 110. Fig. 3. Sectio radicum transversa magn. nat. — Fig. 4. Radicesnbsp;duae transverse sectae et auctae; a. vagina libri corticis; b. Medulla corticis; c. Lacunae; d. Fasciculi vasorum. Fig. 5. Fasciculus vasorum radicis transverse sectus et valde auctus. Fig. 6.nbsp;Pars corticis valde aucta; a. Vagina libri; b. Medulla.

Fig. 7.-8. PSARONIUS MACRORRHIZUS.Corda. p. 111.Fig. 7. Sectio transversa radicum magn. nat.—Fig. 8. Pars radicis horizontaliter sectae aucta; a. Vagina libri corticis; b. Medulla corticis cum cryptis resinosis c. et d. Fasciculus lignosus.

Tab. XLVm. Fig. 1. PROTOPTERIS STERNBERGI. Corda. pag. 78. Truncus magn. nat. a. Pars superior trunci cicatricibusnbsp;denudatis; b. pars inferior cicatricibus radiculis adventivis convo-lutis tectus. — Fig. 2. Truncus PROTOPTERIDIS SINGERI Presl. p. 78.nbsp;magn. nat.—Fig- 3. Truncus Alsophilae nigrae a latere visus magn.

nat. e. Radiculae adventivae. Fig. 4. Ejusdem sectio transversalis magn. nat. d. Truncus; e. Liber corticis; c. f. Radiculae adventivae tran.sv. sectae.

Tab. XLIX. PROTOPTERIS COTTAI. Corda. pag. 79. Fig. 1. Truncus magn. nat. — Fig. 2. Pulvinulus folli auctus; a. Radicula-rum inferiorum fossulae; b. Cicatrlcis superficies punctata; c. Fasciculus vasorum hippocrepiformis. — Fig. 3. Fossula cum papillanbsp;radiculae auci. — Fig. 4. Sectio horizontalis trunci magn. nat. sec.nbsp;Ic. cel. Cotta;—Fig. 5. Pars sectionis horizontalis magn. nat.—nbsp;Fig. 6. Pars hujus sectionis aucta; b. b.Medulla corticalis; m. m.nbsp;Vagina libri exterior; c. c. Vagina libri interior; a. Vagina vasorumnbsp;exterior; g. g. Lignum seu Stratum vasorum; d. Medulla centralis trunci; e. Cujusdam spec. Ari radiculae; f. Fissura chalcedonenbsp;repleta; h. h. Fragmenta putredinis, chalcedone involuta; k. Radiculae Protopteridis Cottai. Ca.— Fig. 7. Sectio transversalis cylin-dri lignosi auct. b. Medulla corticalis; a. Vagina exterior, a*.nbsp;Vagina interior vasorum; c. Vagina libri interior; e. Medulla centralis trunci putrida; g. Stratum vasorum ligni; x. Vasa; y. Radiinbsp;medullares.— Fig. 8. Sectio longitudinalis strati vasorum ligni auct.nbsp;X. vasa scalariformia; y. Radii medullares; b. Medulla corticalis.—nbsp;Fig. 9. Vasa scalariformia valde auct. — Fig. 10. Parenchyma me-dullae corticalis cum granulis Amyli partim destructis et conglo-batis auct. Fig. 11. Medulla putredine partim destructa et auct.

Tab. L. PROTOPTERIS COTTAI. Corda. pag. 79. Fig. 1. Sectio longitudinalis trunci magn. nat. d. Cortex; a. a. b. b. Cy-lindrus lignosus; c.Ejusdem pars ad superficiem pulvinuli foliorumnbsp;terminans. e. e. Medulla centralis trunci.— Fig. 2. Radix transversenbsp;secta et aucta; f. Epidermis; g. Stratum libri corticis ;h. Medullanbsp;corticis; i. Vagina libri vasorum; k. Fasciculus vasorum; 1. Fibril-lae radicales.—Fig. 3. Parenchyma medullae centralis caudicis long,nbsp;sectum etaucturn, cum guttulis oleosis etnucellis cellularum.—Fig.4.nbsp;Sectio obliqua radicis aucta; 1. Fibrillae radicales; f. f. Epidermis;

g. nbsp;nbsp;nbsp;Stratum libri corticis; h. Medulla corticis; i. Vagina libri vasorum;nbsp;k. Vasa. — Fig. 5. Sectio longitudinalis corticis radiculae valde auct;

h. nbsp;nbsp;nbsp;Cellulae Medullae corticis; g. Stratum libri corticis; f. Epidermis ; 1. Fibrillae radicis auct. — Fig. 6. Sectio longitudinalis ligninbsp;aucta; m. Medulla centralis caudicis; n. Vagina libri; o. Vasa ligni.

Tab. L. Fig. 7.—10. PROTOPTERIS MICRORRHIZA. Corda. pag. 80. Fig. 1. Sectio transversalis caudicis magn. nat. a. a.nbsp;Cortex; b.b. Cylindrus lignosus; c. Medulla centralis caudicis; d.nbsp;Stratum crassum radicularum adventivarum. — Fig. 8. Pars sectionisnbsp;transversalis caudicis aucta; c. Medulla corticalis; e. e. Stratumnbsp;vaginae vasorum internum, f. f. externum ;b. Vasa ligni. — Fig. 9.nbsp;Sectio longitudinalis medullae corticalis auct.— Fig. 10. Sectionesnbsp;transversales radicularum adventivarum auctae; m. Stratum corticis radicularum exterior; 1. Vagina libri; h. i. Vagina medullaenbsp;corticis; g. Vasa transverse secta; k. Vasa oblique secta;n. Parsnbsp;vaginae libri fere destructa.

Tab. LI. Fig. 1.—9. Truncus filicis arborei dictus „HÜGELS-BAUMFARNquot; ex Van Diemensland de monte Wellington prope Hobarts-Town (Dicksonia (Balantium) antarctica La Bill.?).


16*

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124

Tab.LU.—LIK

Fig. 1. Sectio horizontalis trunci magn. nat. a. Stratum libri corticis exterius; b. Paleae aureae fililbrtnes; c. radiculae adven-tivae; d. Medulla corticis; e. Vagina meduUaris interna; f. Medullanbsp;centralis caudicis; g. Fasciculus libri externi ad folia percurrens;nbsp;h. p. Fasciculi libri interni ad folia percurrentes; i. k. 1. m. n. q.nbsp;Fasciculi libri vaginae externae cylindri lignosi; j. Vagina medulla-ris externa cylindri lignosi; o. Prolongationes cylindri lignosinbsp;cum cylindro medulloso rbachidis; r. Stratum interius vaginaenbsp;libri cylindri lignosi; s. s. Cylindrus vasorum ligni; t. t. Fasciaenbsp;medullares cylindri lignosi; u. Fasciculi lignosi externi ad folianbsp;percurrentes; v. Fasciculus libri externus ad folia percurrens (vid.

g. ); w. Prolongatio substantiae corticis basin pulvinuli foliorumnbsp;formans; x. Prolongatio corticis apicem pulvinuli foliorum formans;nbsp;y. y. Fasciculi vasorum ligni laterales ad folia percurrentes.

Fig. 2. Pulvinulus folii trunci (ilicis ,Hiigels-Baumfarn“ dic-tus, mag. nat. a. Paleae aureae filiformes; b. Basis pulvinuli; c. Papillae radicularum; d. Radicula adventiva; e. f. Circuli inferio-res fasciculorum vasorum; g. Fascia libri interni hippocrepiformis ;nbsp;b. Circuli intermedii fasciculorum vasorum rbachidis; i. Circuli superiores fasciculorum vasorum rbachidis; k. Apex pulvinuli foliorum.

Fig. 3. Pars sectionis h’orizontalis hujus trunci auctus. a. Stratum libri corticis exterius; b. Paleae; c. Radiculae; d. Medullanbsp;eorticalis; e. Vagina medullaris interna; f. Medulla centralis caudicis; g. Fasciculi libri vaginae externae ad folia percurrentes;

h. nbsp;nbsp;nbsp;h. Fasciculi libri vaginae internae ad folia percurrentes; i. i.nbsp;fasciculi punctiformes externi vaginae libri externae cylindrinbsp;lignosi; j. j. Vagina medullaris externa cylindri lignosi; k. k. q.nbsp;Fasciculi vaginae libri externae cylindri lignosi; r. Stratum interius vaginae libri cylindri lignosi; s. Radii medullares cylindrinbsp;lignosi; u. Fasciculi lignosi externi ad folia percurrentes; y.nbsp;Fasciculi vasorum laterales ad folia percurrentes; z. z. P'asciculinbsp;lignosi laterales ad pulvinulum folii percurrentes; A. Vagina propria vasorum; B. fasciculus vasorum; s. cylindrus lignosus; C.nbsp;Cavernae corticales gonidiis bine inde repletae.

Fig. 4. Sectio horizontalis cylindri lignosi hujus trunci valde aucta. j. Parenchyma vaginae medullaris externae; A. A. Vaginanbsp;propria vasorum; e. Parenchyma vaginae medullaris internae; F.nbsp;Cryptae resinosae; B. B. Radii medullares; D. Cellulae centralesnbsp;radiorum medullarium; c. Pars interior seu membrana interna vaginae propriae vasorum; s. Vasa; r.Parenchyma libri strati interio-ris vaginae cylindri lignosi.

Fig.S.Vasa scalariformia hujus trunci; R.Cellulae radii medullaris.

Fig. 6. Stratum libri externum corticis horizont, sect, et auct. a. g. Cellulae pachytichae porosae, granulis repletae.

Fig. 7. Parenchyma medullae centralis trunci auct.

Fig. 8. Papilla radiculae auctae.

Fig. 9. Fossula cum papilla radiculae aucta.

Fig. 10.—if. ALSOPHILAE ARMATAE partes. Fig. lO.Radi-cula adventiva Alsophilae armatae horizontaliter secta et aucta.

i. nbsp;nbsp;nbsp;Epidermis; h. Parenchyma corticis; k. fasciculus ligni; o. Vasa;nbsp;1. Fibrillae radicales.

Fig. 11. Cellulae parenchymatis medullae centralis trunci Alsophilae armatae, amylo repletae, auct.

Fig. 12. Trunous junenilis cujusdam Maraltiae spec. magn. nat. et basi horizontaliter sectus. g. Fasciculi lionosi.

Fig. 13. Sectio horizontalis hujus trunci valde aucta. a. Stratum externum corticis; b. Medulla corticis amylifera; c. Cryptae resina rubra repletae; d. Vasa gummosa; e. e. Vagina librinbsp;fasciculi lignosi; f.f. Vagina propria vasorum; g. g. Vasa. Fig. 14.nbsp;Vas scalariforme hujus trunci valde auctum. Fig. 14. a. Granulanbsp;amyli hiij. trunc. valde aucta.

Fig. 15. Truncus DANAEAE ALATAE. Smith, secundum Icon. Plumieri (v. Traité des Fougeres de PAmerique. Paris. MDCCV.nbsp;Tab. 15.) fere “/s diminutus.

Fig. 16. Truncus DANAEAE NODOSAE Smith, diminutus juxta Ic. Plumieri 1. c. Tab. 16.

Fig. 17. Ejusdem truncus horizontaliter sectus et diminutus.

Fig. 18. Pars superior trunci DANAEAE SELLOWIANAE PresI cum squamis et rhachi magn. nat.

Fig. 19. Pars trunci Danaeae Sellowianae horizontaliter secii, magn. nat.

Fig. 20. Sectio hujus trunci horizontalis valde aucta. a. Cortex CStratum libri corticis); c. Medulla corticis amylo repleta; b. Vasa gummosa corticis; d. Cryptae resinosae; e. f. Fasciculi lignosi.

Fig. 21. Vasa longitiidinaliter secta Danaeae Sellowianae aucta.

Fig. 22. a. b. Granula Amyli Danaeae Sellowianae vald. auct.

Fig. 23. Celullae strati libri externi corticis Danaeae Sellowianae valde auctae.

Tab. LII. SELENOPTERIS RADNICENSIS. Corda. pag. 85. Fig. 1.—3. Fragmenta rbachidis magn. nat. — Fig. 4. Rliachis benenbsp;conservata horizontaliter secta et aucta.—Fig. 5. Rbachidis compres-sae sectio horizont, aucta. a. a. Epidermis; b. Substantia corti-calis, cum lacunis e.; c. Fasciculus vasorum; d. Rudimenta vaginae propriae fasciculi vasorum; f. Epidermis oblique et siiperfi-cialiter delineata; g. Rudimenta medullae eorticalis rbachidis. - Fig.nbsp;6 — 8. Vasa porosa, longitiidinaliter fissa et auct. — Fig. 9. Substantia eorticalis rbachidis long, secta et valde aucta; h. Parietisnbsp;cellularum fragmenta. — Fig. 10. Epidermis rbachidis valde aucta.

Tab. LlII. SELENOPTERIS INVOLUTA. Corda. pag. 85 Fig. 1. Rhachis horizontaliter secta magn. nat.—Fig. 2. Sectio horizontalis valde aucta; a. h. Pars superior cum canalicula et an-gulis; b. Substantia eorticalis rbachidis • c. c. g. d. Rudimenta vaginae fasciculi vasorum; e. Fasciculus vasorum; f. Rudimenta medullae eorticalis et centralis. — Fig. 3. Pars fasciculi vasorum horizontaliter sect, et valde aucta — Fig. 4. 5. Vasa scalariformianbsp;longitiidinaliter secta. — Fig. 6. Vasa scalariformia a. cum cellulisnbsp;adnexis medullae centralis f. valde aucta.—Fig. 7. Pars substantiae eorticalis horizontaliter sect, et valde auct. i. Substantia externa corticis, cellulis pachytichis; i. Pars substantiae iiiterioris. —nbsp;Fig. 8. 9. Epidermis corticis rbachidis valde auct.

Tab.LIV.Fïg.i. — Q. GYROPTERIS CRASSA. Corda. pag. 86. Fig. 1. Pars rbachidis magn. nat. — PTg. 2. Ejusdem sectio horizontalis,


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Tab. LV. LX.

inag-n. nat. — Fig. 3. Pars fasciculi vasorum horizontaliter secti aucta. a. a. Textura medullae externae et internae rhachidis; c.c. Fasciculusnbsp;vasorum; b. Vagina fasciculi vasorum. — Fig. 4. Pars fasciculi vasorum horizontaliter secti valde aucta; a. a. Medulla externa etnbsp;interna rhachidis; d. d. vagina fasciculi vasorum; c. Vasa. — Fig. 5.nbsp;Vasa longiludinaliter secta et aucla. ~ Fig. 6. Pars corticis rhachidisnbsp;valde aucta. e. e. Stratum externum suberosum corticis; f. Textura strati libri interni corticis.

Fig. 7.-9. ANACHOROPTERIS ROTUNDATA. Corda. pag. 87. Fig. 7. a. Rhachis horizontaliter secta magn. nat. Fig. 7. b. Frag-menta rhachidum, magn. nat. — Fig. 8. Rhachis transverse secta etnbsp;aucta. a. Cortex cum prolongatione interna d.; b. Fasciculus vaso-runi; c. Rudimenta medullae centralis. — Fig. 9, Pars rhachidisnbsp;longitudinaliter secta; a. Substantia corticalis; b. b. Vasa porosa;nbsp;c. Medulla centralis.

Fig. 10. — 15. CHORIONOPTERIS GLEICHENIOIDES. Corda. pag. 91. Fig. 10. Fructus magn. natur. Sphaerosiderite inclusi. —nbsp;Fig. 11. Fructus quatuor secti et aucti. a. a. Vena fold; b. Frag-menta parenchymatis fold; c. Fructus terminads clausus; d. e. f.nbsp;Fructus transverse secti, capsulas sporis repletas includentes. —nbsp;P'ig. 12. 13. Fructus horizontaliter secti et valde aucti; g. g. Indusiumnbsp;crassum cellulosum; h. h. Cellulae internae indusii; i. i. Capsulaenbsp;sporis k. repletae. — Fig. 14. Fructus terminads clausus et auctus;nbsp;a. Vena fold; g. g. Substantia frondis partim destructa; h. Indusiumnbsp;telralobum. — Fig. 15. Fructus longitudinaliter sectus et auctus;nbsp;a. Vena frondis; 1. 1- Basis incrasata indusii; g. g. Lobi indusii;nbsp;k. k. k. Capsulae sporis repletae. — Fig. 16. Sporae valde auctae.

Pig.. 17.-19. PÏILORHACHIS DUBIA. Corda. pag. 87. ig. 17. Sectio horizontads rhachidum c. magn. nat. — Fig. 18.nbsp;Sectio transversa rhachidis aucta; a. Cortex; b. Medulla destructa;

c. nbsp;nbsp;nbsp;d. fraginenta fasciculi vasorum. - Fig. 19. Ejusdein sectio trans-versalis; a. Cortex; b. Medulla destructa; e. Fasciculi vasorum, auct.

Tab. LV. DIPLOPHACELUS ARBOREUS. Corda. pag. 88. Fig. 1. Fraginentuin rhachidis magn. nat.— Fig. 2. 3. Sectiones trans-versales rhachidis magn. nat. —Fig. 4. 5. Sectiones transversales rhachidis auctae; a. Substantia corticalis; b. b. c. Fasciculi vasorum. —nbsp;Fig. 6. Fasciculi vasorum b. b. et substantia corticalis a. valdenbsp;auct.—Fig. 7. Sectio obliqua rhachidis auct. a’. Superficies rhachidis;nbsp;a. Substantia corticalis; b. Vasa tranverse et b‘. longitudinaliternbsp;secta; c. c. Substantia inedullaris. — Fig. 8. Vasa scalariformianbsp;auct. — Fig. 9. Substantia corticalis longit. secta et aucta.

Tab. LVI. ANACHOROPTERIS PULCHRA. Corda. pag. 87. Fig. 1. Rhachis horizontaliter secta, magn. nat. — Fig. 2.Ejusdemnbsp;Sectio horizontads aucta; a. Substantia corticalis; b. c. Medulla;

d. nbsp;nbsp;nbsp;d. Fasciculus vasorum; e. e. Pid.— F’ig.3.Fragmentarhachidumnbsp;longit. visa, magn. nat. — Fig. 4. Rhachis long, secta et aucta;nbsp;a. a. Substantia corticalis; b. c. c. Medulla; d. d. Vasa porosa.—nbsp;Fig. 5. Paries vasis porosi auct.

Tab. LVII. Fig. 1.-6. SENFTENBERGIA ELEGANS. Corda. pag. 92. Fig. 1. Pars frondis magn. nat.—Fig. 2. 3. Sori aucti. Fig.nbsp;4. 5. Capsulae auctae. — Fig. 6. Pinnula sterids aucta. — Fig. 9.

Pinnula fertilis Anehnidictyi Phyldtidis Smith, auct.— Fig. 10. 11. Ejusdem Capsulae auctae.

Fig.7.—8. HAWLEA PULCHERRIMA. Ca. p.90. Fig.7. Pars frondis magn. nat. — Fig. 8. Pinnulae fertiles auctae. —Fig. 12. Pars frondis Mertensiae Sieberi. Presl. magn. nat.— Fig. 13. Pars ejusdem pinnulaenbsp;fertilis auct.—Fig.14. Capsula Mertensiae receptaculo insidens aucta.—nbsp;Fig.15.Sectio horizontads rhachidis Trichopterisexcelsae Presl.magn.nbsp;nat. — Fig. 16. Ejusdem pars aucta.— Fig. 17. Sectio horizontadsnbsp;rhachidis Aneirnidictyi Phyldtidis Sm. magn. nat. — Fig. 18. Ejusdemnbsp;sectio aucta.

Taf. LVIll. Fig. 1.—5. TEMPSKYA PULCHRA. Corda. pag. 82. Fig. 1. Sectio horizontads Tempskyae pulchrae magn. nat. —nbsp;Fig. 2. 3. 4. Rhachides horizontaliter sectae et auctae a. Substantianbsp;corticalis; o. Canadcula rhachidis; b. Medulla corticalis; c. c. e.nbsp;f. g. h. i. Fasciculi vasorum; d. Medulla centralis—Fig. 5. Radicesnbsp;Tempskyae pulchrae transverse sectae et auctae; k. Cortex ; 1. Medulla corticalis lacunosa; m. Rudimenta fasciculi dgnosi.

Fig. 6.-8. TEMPSKYA MACROCAULA. Corda. p. 82. Fig. 6. Magnitudo naturads Tempskyae macrocaulae— Fig. 7. Rhachis hori-zontadter secta et aucta; a. Cortex; f. Canadcula; r. Carina; p.nbsp;q. alae laterales; c. d. e. Fasciculi vasorum; b. Medulla centralis.— Fig. 8. Radiculae adventivae horizontaliter sectae et auctae;nbsp;k. Substantia corticalis; 1. Medulla; m. n. Rudimenta fasciculinbsp;vasorum.

Fig. 9.—10. TEMPSKYA MICRORRHIZA. Corda. p. 83. Fig. 9. Sectio horizontads trunci magn.nat.—^Fig. 10.Ejusdem pars aucta; a.nbsp;Cortex rhachidis transverse sectae; b. Medulla; e.Fasciculus vasorum cum lobis 1. i. incurvis; d. e. Fasciculi vasorum minores;h. h.nbsp;Sectiones radiculorum cum rudimentis fasciculi vasorum; 1. Cellulae corticis radiculae.

Fig. 11. Truncus subterraneus ANEIMIDICTYI PHYLLITIDIS. Sm. horizont, sectus magn. nat. — Fig. 12.—15. Ejusdem sectionesnbsp;rhachidis auctae.

Fig. 16.—22. Sectiones rhachidis CHEILANTHIDIS DICKSONII. Hort. auctae.

Tab. LIX. Fig. 1.—2. TEMPSKYA SCHIMPERI. Corda. p.83. Fig. 1. Sectio horizontads magn. nat.— Fig. 2. Ejusdem pars aucta;nbsp;a. a. Rhachides transverse sectae; a. c. d. Fasciculi vasorum; b.nbsp;Radiculae transverse sectae.

Fig. 3.-7. DIPLOTEGIUM BROWNIANUM. Corda. vid.p. 112. 3. Truncus Diplotegii magn. nat. Fig.— 4. Sectio horizontads truncinbsp;magn. nat. a. Cortex; b. Stratum libri corticis primum; c. Stratum libri corticis secundum; d. fasciculi dgnosi.— Fig. 5. Pars corticis aucta; a. Pulvinud et Cicatrices fodorum; b. Stratum primumnbsp;et c. Stratum secundum libri corticis.— Fig. 6. 7. Sectiones hori-zontales fasciculorum cydndri dgnosi magn. nat.

Fig. 8. — 11. SIGILLARIA DIPLODERMA.Corrfa. p. 29. magn. nat.

Fig. 12. SIGILLARIA ARZINENSIS. Corda. p. 29. magn. nat.

Fig. 13. SIGILLARIA RHYTIDOLEPIS. Corda. p. 29. magn. nat.

Tab. LX. LILLIA VITICULOSA. Unger, p. 49. Fig. 1. Truncus Lildae magn. nat. — Fig. 2. Ejusdem sectio transversa aucla;


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e. e. Radii medullares majores s. primarii.— Fig. 3. Pars hujus sectionis valde aucla. a. a. Vasa; b. b. Radii medullares secun-darii; c. Radius medullaris primarius; d. Cellulae ligni.

Fig. 4. Truncus cujusdam Bignoniae horizont, sect. magn. nat.— Fig. 5. 6.7. Sapindacearum trunci transverse secti.— Fig. 8.

Truncus cujusdam Bauhiniae transverse sectus.— Fig.9. Cissampeli spec, truncus transverse sectus.— Fig. 10. Menispermi spec, truncus transverse sectus.— Fig. 11. Sectio transversalis trunci Lia-nae ex Jamaica. — Fig. 12. Truncus Zygophylli coccinei Delille,nbsp;transverse sectus, mag. nat.


Seite 9, Spalte 1, Zeile 13 von unten slatt Lilia lese Lillia.


36, „ 36,nbsp;« 37,nbsp;„ 95,nbsp;„ 105,


1,

1,

2,

2,

1,


13

15

8

1

1


oben


J). elegans lese D. cijcadeoideum. D. cijcadeoideum lese O. elegans.nbsp;üussern lese innern,nbsp;dc lese der.nbsp;der lese der.


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X.


Pag.

Allosorus crispus. Bernh. p...........55

Alsophila armata................58

— nbsp;nbsp;nbsp;ferox...............58

— nbsp;nbsp;nbsp;nij^ra . ............... 59

— nbsp;nbsp;nbsp;nigricans.............. 57

— nbsp;nbsp;nbsp;speciosa..............57

Anabathra With................35

Anachoropteris. Corda.............84

— nbsp;nbsp;nbsp;pulchra. Corda............86

— nbsp;nbsp;nbsp;rotundata. Corda............87

Aneimidictyum Phyllitidis Sm...........74

Angiopterideae...............93

Angiopteris. Hoffin.....•.........93

Artisiae spec................. 19

Aspidium Filix mas. L.............57

Aspleniopteris Sternb..............38

Asplenium septentrionale L............56

Asterochlaena Corda.............81

— Cottai. Corda...........81

Asterotheca. Presl..............89

Balantium (Dicksonia) antarcticum.........60

Borassites. Corda...............39

Burtinia. End]......‘..........39

Calopteris. Corda ..............84

— nbsp;nbsp;nbsp;dubia. Corda............88

Calyinella Pr.....'...........89

Calyinellaceae................89

Calyininatoxylon. Corda............43

Caulopteris Lindl. et Hutt...........75. 76

— nbsp;nbsp;nbsp;Cottai. Göpp.............78

— nbsp;nbsp;nbsp;Freieslebeni............96

— nbsp;nbsp;nbsp;primaeva. L. etnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;H. ..........76

— nbsp;nbsp;nbsp;Phillipsii L. etnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;H...........quot;^6

— nbsp;nbsp;nbsp;Singeri. Göpp............

Cheilanthes Dicksonii. Hort............'^4

Chelepteris. Corda..............'^6

— Lesangeana........... •

— nbsp;nbsp;nbsp;inicropeltis.............'76

— nbsp;nbsp;nbsp;Voltzii..............76

Chemische lintersuchung............ 11

Chorionopteris. Corda.............89

— nbsp;nbsp;nbsp;gleichenioides.............90

Oottaea. Göppert...............76

— nbsp;nbsp;nbsp;danaeoides..............76

Cyathea arborea...............58

— nbsp;nbsp;nbsp;dealbata...............58

— nbsp;nbsp;nbsp;Delgadii.................

— nbsp;nbsp;nbsp;phalerata..............58

— nbsp;nbsp;nbsp;Schanschin..............58

Cycadeae. L. Cl. Rich..............37

Cycadeoidea. Buckl...............38

Cycadites. Sternb...............38

— Cordai. Sternb............17

— nbsp;nbsp;nbsp;palrnatus. Sternb............44

Danaea nbsp;nbsp;nbsp;alata. Sm...............68

— nbsp;nbsp;nbsp;nodosa. Sm............... 68

— nbsp;nbsp;nbsp;Sellowiana..............68


Didyinochlaena sinuosa Diplophacelus. Corda

— nbsp;nbsp;nbsp;arboreusnbsp;Diplotegiaceae. Cordanbsp;Diplotegium. Corda

— nbsp;nbsp;nbsp;Brownianum

Diploxyleae. Corda Diploxylon. Corda

— nbsp;nbsp;nbsp;cycadeoideum

— nbsp;nbsp;nbsp;elegansnbsp;Discostegia. Preslnbsp;Encephalartos. Miquelnbsp;Endogenites. Brongn.nbsp;Euphorbiacites. Preslnbsp;Eupodium. J. Smith.

Favularia elegans. Sternb,

Filices arboreae. Aut.

Filicites. Brongn.

— nbsp;nbsp;nbsp;punctatus. Martnbsp;Flabellaria borassifolia.nbsp;Flabellariaceae. Cordanbsp;Gleichenia. Willd.

Gleicheniaceae. Kunze

— nbsp;nbsp;nbsp;verae

Gutbieria. Presl . nbsp;nbsp;nbsp;.

Gymnotheca. Presl .

Gyropteris. Corda

— crassa Hawlea. Corda .nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.

— nbsp;nbsp;nbsp;pulcherrlma

Kaulfussia. Bluin Kaulfussiaeae .nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.

Laccopteris. Presl Lepidodendraeae. Endlnbsp;Lepidodendri. spec.nbsp;Lepidodendron punctatum. Cottanbsp;Leptoxylum geminum. Cordanbsp;Lillia viticulosa. Ungernbsp;Lithobrochia. aculeata .

Lomaria fraxinea. Willd. Lomatofloyos crassicaule.nbsp;Lycopodiacées. Brongn.nbsp;Lycopodiaceites. Brongn.nbsp;Lycopodiacites. Presl .nbsp;Mantellia. Bronn. .nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.

Marattia. Smith . nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.

Marattiaceae. Kaulf.

Marginaria Catherinae. F. Mertensia. Willd .nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.

Mertensiaceae .... Mesodraeae. Bliime .nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.

Myelopithys medullosa. Corda Neuropteris spec. Sternbnbsp;Nilsonia. Brongn. .nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.

N^oeggerathia. Sternb. Odontopteris. Sternb.

Orchideaé. R. Br.


Stern


orda


L.


Pag.

58

84

87 11

112

112

35

36 36nbsp;36nbsp;92nbsp;38nbsp;38

23 92

24 75nbsp;38

77 44nbsp;44nbsp;89

88 89nbsp;89nbsp;92nbsp;84nbsp;86

89

90 92nbsp;92nbsp;89nbsp;17nbsp;75

78 21nbsp;49nbsp;58nbsp;56nbsp;17nbsp;23nbsp;17nbsp;17nbsp;38nbsp;92nbsp;92nbsp;56nbsp;89nbsp;89nbsp;92nbsp;30nbsp;38

38

39 38nbsp;46


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Pag.

Osmundae spec. Schmidel............38

Palmae. Linné................39

Palmae. Brong................44

Palmacites.................39

Palmacites nbsp;nbsp;nbsp;carbonigerus. Corda..........41

— nbsp;nbsp;nbsp;dubius. Corda............42

— nbsp;nbsp;nbsp;intricatus. Corda...........43

— nbsp;nbsp;nbsp;leptoxylon.'Corda...........41

— nbsp;nbsp;nbsp;microxylon. Corda..........42

Partschii. Corda...........39

Partschia. Presl...............89

Phialopteris................89

Phoenicites. Brongn..............39

Phthoropterides. Corda.............81

Platyzoma.................89

Pleopeltis.................59

Polypodium Catherinae.............56

—¦ vulgare..............56

— nbsp;nbsp;nbsp;rivulorum.............56

Poropterides. AVilld..............92

Protopterideae. Corda.............75

Protopteris. Sternb...............76

— nbsp;nbsp;nbsp;Cottaeana. Presl...........78

— nbsp;nbsp;nbsp;Cottai. Corda............78

— nbsp;nbsp;nbsp;microrrhiza. Corda..........80

— nbsp;nbsp;nbsp;punctata. Presl............77

— nbsp;nbsp;nbsp;Singeri. Presl............78

— nbsp;nbsp;nbsp;Sternberg!. Corda...........77

Psaronius. Cotta..............^3. 94

— nbsp;nbsp;nbsp;alsopbiloides. Corda..........107

— nbsp;nbsp;nbsp;arenaceus. Corda...........95

— nbsp;nbsp;nbsp;Asterolithus. Cotta ..........109

— nbsp;nbsp;nbsp;augustodunensis. Unger.........108

— nbsp;nbsp;nbsp;bohémiens. Corda...........108

— nbsp;nbsp;nbsp;carbonifer. Ca.............94

— nbsp;nbsp;nbsp;chemnitzensis. Ca............105

— nbsp;nbsp;nbsp;Cottai. Corda............104

— nbsp;nbsp;nbsp;cyatheaefonnis. Corda.........100

— nbsp;nbsp;nbsp;dubius. Corda......... 108

— nbsp;nbsp;nbsp;elegans. Corda............106

— nbsp;nbsp;nbsp;Freieslebeni. Corda..........96

— nbsp;nbsp;nbsp;giganteus. Ca.............109

— nbsp;nbsp;nbsp;Gutbieri. Ca.............105

— Helmintholithus. Cotta........ • nbsp;nbsp;nbsp;97

— nbsp;nbsp;nbsp;infarctus. Unger.......... 99

— nbsp;nbsp;nbsp;intertextus. Corda...........99

— nbsp;nbsp;nbsp;lacunosus. Ung............109

— nbsp;nbsp;nbsp;macrorrhizus. Ca............110

— nbsp;nbsp;nbsp;medullosus. Unger..........102

— nbsp;nbsp;nbsp;musaeformis. Corda..........94

— nbsp;nbsp;nbsp;parkeriaeformis. Ca...........110

— nbsp;nbsp;nbsp;pulcher. Ca.............96

radiatus. Unger............101

— nbsp;nbsp;nbsp;radnicensis. Ca.......• nbsp;nbsp;nbsp;. . . .nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;97

— nbsp;nbsp;nbsp;scolecolithus. Ung...........102

— nbsp;nbsp;nbsp;simplex. Unger .nbsp;nbsp;nbsp;nbsp; 95

— nbsp;nbsp;nbsp;speciosus. Corda...........106

— nbsp;nbsp;nbsp;Ungeri. Corda............95

— Zeidleri. Corda......•.....103

Psilodochia. Presl..............93

Pterophyllum. Brongn............• nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;38

Ptilorhachis. Corda ..............»4

— dubia — nbsp;nbsp;nbsp; 87

Ptychopteris. Corda..............76

— nbsp;nbsp;nbsp;macrodiscus............7*6

— nbsp;nbsp;nbsp;striata..............76

Pag.

Rhachiopterides. Ca..............83

Rhizoniuin orchideiforme. Ca...........46

Rhytidophloyos tenuis. Ca............30

Sagenaria fusiformis. Ca. . nbsp;nbsp;nbsp;. .nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;•......• nbsp;nbsp;nbsp;•nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;20

— nbsp;nbsp;nbsp;riinosa. Presl.............21

Sagenariaceae. Corda............. 17

Scbizaeaceae. Mart...............91

Scitaminites musaeformis. Sternb..........94

Scolecopteris. Zenker............. 93

Selenochlaena. Corda.............81

— nbsp;nbsp;nbsp;microrrhiza ........... 81

— nbsp;nbsp;nbsp;Reichii.............81

Selenopteris. Corda..............84

— nbsp;nbsp;nbsp;involuta..............85

— nbsp;nbsp;nbsp;radnicensis.............84

Senftenbergia. Corda.............91

— nbsp;nbsp;nbsp;elegans.............91

Sigillariae spec. Brongn............. 75

Siglllaria arzinensis. Corda ...........29

— nbsp;nbsp;nbsp;diploderma..............29

— nbsp;nbsp;nbsp;elegans. Brongn............. 24

— nbsp;nbsp;nbsp;ichthyolepis. Sternb............ 29

— nbsp;nbsp;nbsp;ornata. Brongn.............29

— nbsp;nbsp;nbsp;punctata. Brongn............77

— nbsp;nbsp;nbsp;Rhytidolepis. Corda..........29

Sigillariaeae. Unger .............23

Sphalmopteris. Corda.............76

— Mougeotii..........¦ nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;76

Starrystones................73

Stemmatopteris. Corda............. 76

— nbsp;nbsp;nbsp;Cistii..........• nbsp;nbsp;nbsp;. .nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;76

— nbsp;nbsp;nbsp;peltigera............76

Sternstein.................73

Stibasia. Presl..............• nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;92

Stigmaria Anabathra. Corda...........34

— nbsp;nbsp;nbsp;conferta. Corda............34

— nbsp;nbsp;nbsp;licoldes. Brongn............. 34

— nbsp;nbsp;nbsp;ficoides. Sternb.............32

Stigmarlaeae. Unger..............23

ïempskya. Corda...............81

— nbsp;nbsp;nbsp;macrocaula .nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;•........82

— nbsp;nbsp;nbsp;microrrhiza.............82

— nbsp;nbsp;nbsp;pulchra..............81

¦— nbsp;nbsp;nbsp;Schimperi .............83

Thaumatopteris. Göpp..............76

ïithymalites biformis. Presl...........19

Trimatopteris alsopbiloides. nbsp;nbsp;nbsp;Corda.......¦ nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;107

— nbsp;nbsp;nbsp;Asterolithus.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Ca...........109

— nbsp;nbsp;nbsp;bohemica Ca............108

— nbsp;nbsp;nbsp;dubia. Ca.............108

— nbsp;nbsp;nbsp;gigantea Ca.............109

— nbsp;nbsp;nbsp;macrorrhiza.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Ca...........HO

— nbsp;nbsp;nbsp;parkeriaeformis. Ca. . •nbsp;nbsp;nbsp;nbsp; HO

— nbsp;nbsp;nbsp;speciosa. Ca............106

Tubicaulis dubius...............81

— nbsp;nbsp;nbsp;primarius.............81

— nbsp;nbsp;nbsp;ramosus.............81

— nbsp;nbsp;nbsp;solennites............81

Zamiostrobus. Endl. .............38

Zamites. Presl...............38

— nbsp;nbsp;nbsp;Bucklandi. Ca.............. 38

Zippea. Corda......... 76

— nbsp;nbsp;nbsp;disticha ¦........ 76

Zygophylleae. R. B.............. 47

Zygopteris. Corda..... 81

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