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DIENST QZH3 Himmura
WÖCHENTLICHER AUSZUG AUS DEM "SERVICIO ESPAÑOL DE INFORMACIÓN"
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Die Republik wird nur einen
Friedenspaki annehmen, der ihre Freiheit und Unabhän- gigkeit in vollkommener Reinheit wiederherstellt. |
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Barcelona, 14 Februar 1938
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Av. 14 de Abrí!, 55S
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Nummer 8
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NEGRIN IN MONTSERRAT
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Die spanische Inianierie im Spiegel der
englischen Konservativen Presse Unter dem Titel «Das neue starke Heer der Spanischen Repu-
blik», veröffentlichen der «Daily Telegraph» und die «Morning Post» einen Artikel ihres Spezialbericht er statters, der den Operation bei Teruel beigewohnt hat. Mr. Henry Bucklev schreibt unter anderem :
«Zum ersten Mal zeigt die Regierung eine ausserordentliche
Wirksamkeit in den Kampfhandlungen und das neue Heer hat Proben von einer so grossen Manövrierfähigkeit und von solch gros- ser Disziplin abgelegt, wie sie sich der genaueste Beobachter noch vor sechs Monaten nicht hätte träumen lassen. »Das Charakteristischste an der Schlacht von Teruel war die
Überlegenheit der republikanischen Infanterie, und zwar nicht nur in den Stosstrupps. »Teruel scheint darauf hinzuweisen, dass wir zum nächsten Früh-
jahr die grösste Schlacht des Bürgerkrieges zu erwarten haben und dass ihr Ausgang von der Infanterie abhängt. »Der Gegenangriff Francos richtete sich auf einen schwachen
Punkt : auf La Muela ; aber seine Infanterie hat versagt. Es scheint, dass er in grosser Zahl halbausgebildete Soldaten ohne jede Erfah- rung verwandt hat — eine merkwürdige Sache, nach 18 Kriegsmo- naten. »Francos Heer hat, allem Anschein nach, seit dem Beginr des
Kampfes keineswegs Fortschritte gemacht.» («Le Peuple», 21-1-38.)
Eine Delegation Jugosiavischer
Parlamentarier in Spanien |
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In Montserrat — inmitten der schönen katala-
nischen Natur, mit Berg und Wald und Meeres- nähe und der strahlenden Sonne Spaniens im hochgewölbten, reinen Himmel — sind vor eini- gen Tagen die Cortes der Republik zusammen- getreten. Diese Landschaft ist von Legenden um- woben. Der heilige Graal. Parsival. Über Baum und Fels schwebte unsichtbar das Geheimnis und das Singen der Voegel durchzitterte die Luft. Hoch oben surrten die Motoren unserer Flieger.
Die Piloten sahen von dort oben zugleich das Kloster, den weissen Schaum der Seeküste, auf- steigende Rauchsäulen... und vielleicht in der Ferne einen Piratenkreuzer. Und unten ertönte, gemessen und wuchtig, die Stimme des Minister- präsidenten, Don Juan Negrin. Es wurde dort Rechenschaft abgelegt. Vom ersten Oktober bis zum ersten Februar sind vier Monate verstrichen. Sie haben sowohl günstige als ungünstige Ereig- nisse gebracht : Asturien ist, nach heldenhaftem Widerstand, verloren gegangen, aber wir haben die drei Schlachten von Teruel gewonnen und es ist gelungen, das Hinterland mit Disziplin und republikanischer Ordnung zu durchdringen. Die Regierung zog die Bilanz ihrer Tätigkeit. Sie verbarg nichts. Sie hatte ein starkes Vertrauens- votum empfangen. Sie legte dar, welchen Ge- brauch sie davon gemacht hat, auf welche Hin- dernisse sie gestossen ist, welches Entgegenkom- men sie angetroffen hat, wer ihr geholfen und wer sich geweigert hat, ihr bei ihrem Werk zu helfen... Parallele Aktionen. Schaffung eines Heeres,
das fähig ist, uns dem Sieg entgegenzuführen. Radikale Umwandlung eines Hinterlandes, das in der Hand von Träumern, Phantasten und Leuten, die im Trüben fischten, Gefahr lief, der vollkom- menen Demoralisierung zum Opfer zu fallen und so zu einem schwachen Gebilde zu werden, wäh- rend es doch die Basis unseres Widerstandes sein konnte und musste. Welche gewaltige Etappen sind, von Mai bis Februar, zurückgelegt worden. Die Beilegung der katalanischen Unruhen, die Rückgewinnung Aragons für die legitime Regie- rung, die Reinigung der ganzen Levante von aufsässigen Elementen und die Aufnahme, Un- terbringung, Unterstützung, Kleidung, Ernäh- rung und Anstellung eines ungeheuren, vom Leid verfolgten Heeres von Flüchtlingen. Die gleich- zeitige Verstärkung der Fronten und Ersetzung der Milizen durch Divisionen und Armeekorps ; die Verwandlung einer diskussionslustigen und undisziplinierten Schar, — die kindliche und prachtvolle Schöpfung der Syndikate und Par- teien — in solide, homogene Einheiten mit fähi- gen Befehlshabern, die ihr militärisches Hand- werk verteilen, mit identischem, modernem Ma- terial ausgerüstet, über volle Lebensmittel = und Munitionsmagazine verfügend, mit einem tadel- losen Sanitätsdienst und zahlreichen, guttrenier- ten Reservetruppen... Das Wunder ist gelungen, an das niemand jen-
seits der Grenzen und der Hoheitsgewässer glaubte. Das Wunder, nach dem man seit dem 17 Juli mit Heftigkeit in bewegten Volksver- sammlungen gerufen hatte. Das Wunder, das Leute wie Marañon nicht erwarteten und deshalb flohen. Das Wunder, das weder der römische Fa- schismus, noch der Berliner Nazismus vorausge- sehen hatten. Das Wunder, das Franco, den armen Sepoy mit den Flittertressen eines Gene- ralissimus, zum Besiegten ohne Hoffnung ge- macht hat. Wem das zu danken ist? Dem spanischen Volk,
wem sonst. Seinen fundamentalen Tugenden : Massigkeit, Tapferkeit, Gelassenheit, Stoizismus, |
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Opfergeist, Fähigkeit zum Leiden. Aber dieses
Volk brauchte Führer. Führer, die es leiteten, die ihm Rat erteilten, die es anstachelten, die die schlechten Keime beseitigten und die in einer rauhen und harten Sprache zu ihm reden konn- ten, so wie die Umstände es erforderten, die eiser- ne Nerven, einen kalten Kopf und ein festes Herz besassen. Auf dem Gipfel der Verfassungs- pyramide stand ein hervorragender Mann, Führer in einer Krisenepoche und vollkommener Aus- druck des echten und legitimen Spaniens, Gonfa- loniere des makellosen Ideals, welches die drei Farben des republikanischen Banners versinnbild- lichen. Dieser Mann, der von der Verfassung über alle Gruppen und Tendenzen gestellt wurde, hatte andere Männer nötig. Und er fand sie. Am 1 Februar waren sie in Montserrat versammelt. Und in ihrer Vertretung, sprach einer von ihnen, der Fähigate, der die schwierigste Verantwortung auf sich genommen hatte, ruhig, überzeugend und klar, indem er Rechenschaft ablegte über das Gestern und die Gestaltung der Zukunft verkün- dete, nicht nur an Spanien, sondern an die in- ternationale Memuag appellierend, die unbestän- dig, wechselnd, schlecht informiert, es nicht wahr haben will, dass die spanische Tragödie der Pro- log einer Weltkatastrophe ist. Don Juan Negrin brachte Tatsachen, Und gab
Urteile ab. Und formulierte Möglichkeiten. Lnd kündigte bittere und frohe Tage an. Und demen- tierte tendenziöse Gerüchte. Und er verliess die gerade Linie seines Redeprogramms nur ein ein- ziges Mal : mit einem schlichten Akte der Hul- digung und des Dankes. An seiner Seite befand sich Don Indalecio Prieto : «Herr Minister der Nationalen Verteidigung» — sagte er mit nur schlecht verhüllter innerer Bewegung, gestatten Sie, dass ich es sei, der in meiner Eigenschaft als Chef der Regierung und mit dem Einverständnis aller Regierungsmitglieder, Ihnen vor dem Par- lament unser aller Dank ausspreche für die grossartigen Resultate, die Sie durch ihre aufop- ferungsvolle Tätigkeit erzielt haben.» Und dann : «Diese Siege—La Granja, Brúñete, Belchite, Te- ruel sind—das hat mir niemand erzählt, ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen—dank der Kampfestüchtigkeit unserer Soldaten und dank der Intelligenz ihrer Befehlshaber errungen wor- den. Sie waren es, die diese Siege gewannen und ihnen gebührt der Siegesruhm. Aber etwas trug auch in seiner schweigenden, stillen, unermüdli- chen und beharrlichen Arbeit, der Minister der Nationalen Verteidigung dazu bei. Dieses etwas, was er dazu beisteuerte und von dem die Kriegs- berichte nichts erzählen, diese unermüdliche Kri- tik, die aber Mut, Vertrauen und moralische Ziel- bewusstheit in sich schliesst — nennen Sie es wie Sie wollen, denn es hat viele Namen, die es aber alle nur unvollkommen umschreiben können—ist es, was mich zwingt, in der heutigen parlamenta- rischen Feierlichkeit, ihm dieses kurze Wort zu sagen : «Dank !» Die Abgeordneten hatten sich von ihren Sitzen
erhoben und unterschrieben mit ihrem anhalten- den und lauten Beifall die Worte des Regierungs- hauptes. Sie waren sicher, das die gesamte Nation — auf beiden Seiten der Front — in ihren Beifall miteinstimmte... Zukunftsprophzeiungen : für eine Zukunft, die
innerhalb von sechs Monaten, innerhalb eines Jahres — wer kann das wissen ? — beginnen wird. Die Republik wird nie paktieren. Die Republik wird nur einen Friedenspakt annehmen, der ihre Freiheit und Unabhängigkeit in vollkommenr Reinheit wiederherstellt. Die Republik will, dass (Fiirt&etzung auf der nächsten S^s
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fangen hat, sagte Doktor Jova-
novitsch Folgendes : —Unsere Anwesenheit beweist
zur Genüge, welches Interesse der Kampf in Spanien in unse- rem Lande erweckt hat. Wir sind hier als Repräsentanten der verschiedensten demokratischen Tendenzen Jugaslawiens. Unsere kollektive Ansicht und die per- sönliche Ansicht eines jeden von uns ist die Überzeugung, dass unsere demokratischen Postúlate, ebenso wie die jeder beliebigen anderen Nation mehr oder weni- ger direkt von dem Resultat des spanischen Kampfes abhän- gen. Fest überzeugt vom Triumph
des republikanischen und demo- kratischen Spanien, stellen wir mit grosser Genugtuung fest, dass der Faschismus sich bereits auf dem Wege des Niedergangs befindet und zum Untergang ver- urteilt ist. |
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Doktor Dragoljub Jovanovitsch,
Professor an der Universität Bel- grad und Parlamentsabgeordne- ter, befindet sich an der Spitze einer zahlreichen Delegation von Abgeordneten der verschieden- sten politischen Richtungen in Spanien. Die jugoslawischen Ab- geordneten haben an der denk- würdigen Tagung der Cortes teil- genommen und durch Doktor Jo- vanovitsch ihre Solidarität mit der Sache des demokratischen Spanien kundgegeben. —Die Politik Jugoslawiens ist
ziemlich weit von der spanischen Wirklichkeit entfernt —- sagte Doktor Jovanovitch—. Die au- genblickliche Regierung unseres Landes hat sich zu sehr durch eine Taktik der «Mittelmeerkom- bination» blenden lassen, welche sie vom ersten Augenblick an hätte ablehnen müssen, als die geschickten Verhandlungen einer totalitären Macht einsetzten. Un- ser Minister Stoyadinovitsch hat aus Ängstlichkeit das Schicksal eines durch und durch demokra- tischen Volkes aufs Spiel gesetzt, das nie und nimmer seine Pforten dem Faschismus hätte öffnen dürfen. Wir können nicht sagen, dass der Faschismus sich in Ju- goslavien festsetzt, denn die Volksmassen werden das niemals dulden, aber wir sind uns des gefährlichen Spiels unserer Re- gierenden bewusst, welche heute in ihren Handlungen in keiner Weise den Willen des Volkes zum Ausdruck bringen. Von den Eindrücken, die er bei
seinem Besuch in Spanien emp- |
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Deutsche Baliunternehmer
in Oviedo Paris, 24. — Die Agencia Es-
paña teilt aus San Juan de Luz mit, das Radio in Burgos habe in seiner gestrigen Sendung ge- meldet, dass ein deutscher Inge- nieur in Oviedo eingetroffen sei, um mit der leitenden Kommis- sion über den Abschluss eines Kontraktes zu verhandeln, dem- zufolge die Wiederaufbauarbeiten der Stadt Oviedo einer deutschen Baufirma übertragen werden sollen. |
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La caricatura y la guerra
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SUPLEMENTO GRÁFICO DEL «.SERVICIO ESPAÑOL DE INFORMACIÓN»
SUPPLEMENT ILLUSTRE DU «SERVICIO ESPAÑOL DE INFORMACIÓN* GRAPHIC SUPPLEMENT TO THE «SERVICIO ESPAÑOL DE INFORMACIÓN* S UPPLEMENTO ILL ÜSTRA TO DEL -SER VICIO ESPAÑOL DE INFORMA CIÓN GRAPHISCHE BEIGABE DES «SERVICIO ESPAÑOL DE INFORMACIÓN* |
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FRANCO GIBT TERUEL AUF
Der Nazigeneral.-----Seren Sie nicht halstarrig, Herr Generalisimus, es wird leichter sein, Teruel an eine andere Stelle
zu rücken, als es zu nehmen; und Ihre Leute werden sich dann schon beruhigen. Sie sind so unglücklich!
("La Humanität".)
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Mussolini treibt ab
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("JournaJ de Mo*»u">
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DER DEUTSCH-JAPANISCHE PAKT
— Und dann werden wir uns später
in grosse und blonde Arier verwandeln...
("Solidaridad Obrera".)
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DER "GAENSESCHRITT" IN ITALIEN
— Auf diese Welse werden sie wenigstens gut trainiert sein für den Augenblick, wo sie in Spanien "die Beine ausstrecken" werden (krepieren). ("Solidaridad Obrera".)
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IM ABGRUND
Franco. — Ich bin der Stärkste von allen. Ich habe mit zwei Armeen xu kämpfen: der republikanischen und der meinigen. ("La Vanguardia".)
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•i&ftMsV
" Die Firma Krupp hat dieses Jahr
fünfprozenrige Dividenden verteilt, an- statt vierprozentige, wie im vergangenen Jahr." (Zeitungsnotiz.) — Es lebe der Krieg!
("Claridad".)
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DER
ÜBERNAZI |
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0^*«*"*,«,
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ZUR AUFKLAERUNG DER WELT
Japan. — Es handelt sich hierbei um eine Wohltat, die wir unseren Ras- senbrüdern angedeihen lassen!... (" U Pepulair« ")
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— Was? Sie fressen Grashalme? Sind Sie verrückt?
— Aber nicht doch, Herr Schupo, ich bin nur einfach schon zwei Jahre dem Vierjahresplan voraus!
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("L'Ordre".)
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Seite 2
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Spanischer Informationsdienst
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14 Februar 1938
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NEGRIN
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MONTSERRAT
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I IN
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(Fartset
Spanien absolut Herr seines Schicksals sei und dass die Generation, die eben geboren wird, unter Schmerz, Blut und Kampf, nicht dazu verurteilt sei, eine Erbschaft von Schmach und Sklaverei auzutreten. Die Republik wird denjenigen gegen- über, die sich ihr bedingungslos ergeben und sich ihrer Milde anvertrauen, Edelmut zeigen ; denn die Losungen, die sie in der Stunde des Sieges auf das Banner des Vaterlandes schreibt, dulden nicht die Nachbarschaft von Trauerfahnen. Ein edles Versprechen, das erfüllt werden wird und das von nun an als Garantie und Stachel der Reue und Zerknirschung wirken kann. |
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solchen bestehen lässt, keine einzige unbekannte, unanfgedeckte, und keine in der Luft schwebenden Drohungen duldet. Wir werden kämpfen, leiden, blutige Tränen weinen. Aber Spanien ist fähig, den Kampf mit den finsteren Schicksalsmächten aufzunehmen. Spanien ist fähig, mit festem Griff das Ideal —. das weiss und rund ist, wie eine Hostie — herunter zu holen, es am Boden festzu- machen und es an die harte Realität der Tatsa- chen anzuschmieden. Spanien hat sich selbst ge- funden..Es hat mit Staunen entdeckt, dass es viel mehr wert war, als sein Ruf und selbst als .seine Legende. Und es hat ausserdem, im rechten Au- genblick, eine Gruppe von echten Rettern gefun- den, die fähig sind, es zu führen, zu leiten, an- zufeuern und ihm Disziplin zu geben. Aus dieser Verbindung des sich seines Wertes voll bewusst gewordenen Spaniens, mit dieser Gruppe uns von der Vorsehung geschenkter Männer werden ein Volk und ein Staat hervorgehen — schon jetzt gehen sie daraus hervor — die in nichts dem Staat und dem Volk vor April gleichen werden... Fabián VIDAL
(Geschrieben für den Span. Inf.) |
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Der «Servicio Español de Infor-
mación» wird täglich in spani- scher und französischer Sprache herausgegeben. Ein wöchent- licher Auszug erscheint ausser- dem jeden Montag, Mittwoch und Freitag in deutscher, italie- nischer und englischer Sprache. |
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Noch nie hat Spanien eine Regierung wie diese
besessen, noch nie über solch eine absolute Zu- stimmung zu einer legal konstituierten Gewalt verfügt. Negrin und seine Kollegen halten die gesamte materielle und geistige Kraft der Nation in ihren Händen. Sie wissen.es und, weil sie es wissen, werden sie bis zum Ende gehen. Bis zum Ende : das heisst, bis zum überwältigenden, vollständigen Sieg, der keinen einzigen Feind als |
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habt. Ihr kämpft für die Frei-
heit aller Völker. Aus den Reden der Abgeord-
neten der Labour-Party geht ihre feste iVbsicht, der spani- schen Republik beizustehen, klar, hervor. Sie bestätigen die Ein- drücke, welche ihre Genossen, die vorher schon in Spanien waren, nach England gebracht haben. Spanien kämpft gegen eine Front von Ländern, die ebenso erklärte Feinde Englands und der übri- gen demokratischen Länder sind. Anstatt Spanien zu helfen, setz- ten sich die letzteren über die in- ternationalen Gesetze hinweg, die sie dazu verpflichteten, und be- gingen die grosse Ungerechtig- keit — und zugleich den grossen Irrtum—, die Verteidigung der Republik zu erschweren. Spa- nien, das sich mit übermenschli- cher Anstrengung durch alle Hindernisse hindurch seinen Weg bahnt, schlägt die Armee der faschistischen Länder auf den Schlachtfeldern von Teruel, organisiert sein bürgerliches Le- ben und erfüllt unverrückt alle Prinzipien seiner demokratischen Konstitution. Es ist ehrenvoll, sich der soldatischen Disziplin zu fügen unter der Autorität einer Regierung, die, mit makel- loser Ehrlichkeit diese Prinzi- |
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pien anwendend, die Geschicke
einer Nation zu lenken befähigt ist. Das ist im wesentlichen das,
was die englischen Parlamenta- rier gesagt haben. Die spanische Wahrheit hat eine ungeheure Kraft. Es ist die Wahrheit an sich, die die Sympathie für un- sere Sache entzündet und ver- tieft. Herr Negrin hat zu den ausländischen Parlamentariern gesagt, dass er nur wünscht, ihnen die Wahrheit zu zeigen. Niemand weiss es besser als er, wie überzeugend diese ist. Die Sache, die das spanische Volk seit über anderthalb Jahren mit dem Blute seiner besten Söhne verteidigt, muss logischerweise von Tag zu Tag wachsen und sich ausbreiten, bis der Moment gekommen ist, wo allen demo- kratischen Ländern, auch wenn sie es nicht wollen, keine andere Wahl bleibt, als sie ebenfalls zu verteidigen. Und nicht deshalb, weil Spanien sie in ihre inneren Probleme hineingezogen hat, son- dern im Gegenteil : weil der Bür- gerkrieg sich vom ersten Augen- blick an in einen. internationalen Krieg verwandelt hat, in den die faschistischen Länder alle Demo- kratien verstrickt haben. |
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Die ausländischen Abgeordneten
besuchen einige spanische S: |
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deren Brust noch ein Funke von
Gefühl für Gerechtigkeit und Freiheit lebt. Das sagen uns die in Schutt gelegten Häuser ; das bestätigen uns die unter den Trümmern Liegenden mit ihrem Blute. Diese Bomben, die gegen die Freiheit und das Leben der Nichtkämpfer gerichtet sind ; die die Demokratie vernichten sollen, bringen eine ihrer Absicht voll- kommen entgegengesetzte Wir- kung hervor und wecken im spa- nischen Volke ungeahnte Kräfte des Widerstandes. —Die spanische Republik kann
nicht verlieren — sagte Herr Vandervelde, als Abschluss der Unterredung. * * *
I
Später waren wir mit einer De- legation der Labour-Party in ei- nem Hospital der Internationalen Brigade. Hier waren Männer aller Nationalitäten. Sie alle ha- ben sich für dasselbe Ziel geop- fert : für den Sieg über den in- ternationalen Faschismus, der Spanien überfallen hat, um es in eine Waffe gegen die Freiheit anderer friedlicher Nationen zu verwandeln. Die Abgeordnete Barbara Goold sprach lange mit den Verwundeten. Viele gaben den Abgeordneten Briefe an ihre Angehörigen in England mit. Wir verliessen die Säle, die
wie ein Wald aus geschienten Armen und in speziellen Apara- ten ruhenden Beinen erschienen. Wir begaben uns in die Räume, in denen die genesenden Solda- ten über eine hervorragende Bi- bliothek, ein Kino und andere Unterhaltungsmittel verfügten, die ihnen halfen, ihre Mussezeit nützlich und belehrend zu gestal- ten. Hier strömte eine grosse Anzahl von Verwundeten zusam- men, an die die Deputierten eine Ansprache richteten. Ihre Worte waren erfüllt von Verantwort- lichkeit und getragen von war- mem Gefühl. —Wir in England haben auf
euer Opfer nicht mit den entspre- chenden Taten geantwortet — sagte Lord Listowell. Ihr seid freiwillig hierhergekommen, um die Demokratie zu verteidigen. Ihr habt uns mit dem spanischen Volke im Kampfe gegen die fa- schistischen Länder, die auch unsere Feinde sind, verbunden. Ihr habt euch mit diesem gros- sen Volke solidarisch erklärt, indem ihr das Letzte eingesetzt |
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eines Volkes geboten, das sich
mit ganz ausserordentlicher Ruhe, in bewunderungswürdiger Energie und Ordnung rekon- struiert. Der Fall des spanischen Parlamentes, das sich über die grössten Wirren unangetastet hinübergerettet hat, hat tiefen Eindruck auf einen jener Män- ner gemacht, die niemals den Glauben an die Demokratie ver- loren haben ; an die Demokratie, die allein imstande ist, die Schwierigkeiten zu überwinden, mit denen augenblicklich die Mehrzahl der Nationen zu kämp- fen hat. Das demokratische Regime ist in Spanien unverletzt aus den härtesten Proben her- vorgegangen. Gerade die Demo- kratie, der Respekt gegenüber ihren Grundsätzen und eine von diesen Grundsätzen geleitete Re- gierung sind es, die in Spanien den Triumph gegen Feinde mög- lich machen, welche dieses Volk mit allen ihren, im Laufe von Jahren gesteigerten militärischen Machtmitteln bekämpfen. Und Spanien ist es, das unter
ungeheuren Opfern bewirkt, dass die Demokratie in den Ländern, wo sie das Fundament des Regi- mes bildet, einen neuen Auf- schwung erlebt. Das behaupteten sowohl Herr Vandervelde, als die französischen .Abgeordneten, die mit ihm sprachen. Die De- mokratie verfügt über unver- gleichliche Möglichkeiten, u m die Völker zum Wohlstand zu führen ; sie ist eine unersetzliche Kraftquelle. Die führenden Männer der arbeitenden Klassen aller Nationen, die sich für sozia- le Gerechtigkeit und für das Wohlergehen der Massen einset- zen, haben neuerdings begonnen, die demokratischen Prinzipien mit einer Energie zu verteidigen, die in den letzten Jahren verloren gegangen war. Spanien hat ein Beispiel aufgestellt und in Spa- nien sehen alle Nicht-Faschi- sten das, was Emil Vandervelde gleich zu Anfang begriffen hat : dass sich hier die demokratische Zukunft der Völker entscheidet. Ein französischer Abgeordne-
ter sprach einen sehr richtigen Gedanken aus. Er sagte : —In Spanien geht es um unser aller Köpfe. Diese Wahrheit bricht sich all-
mählich mit unwiderstehlicher Kraft Bahn. In Spanien geht es tatsächlich nicht nur um das Le- ben, sondern um die Zukunft der Menschen in der ganzen Welt, in |
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«In Spanien geht es um
unser aller Köpfen — sagt ein französischer soziali- stischer Abgeordneter, in- dem er auf die Bedrohung Frankreichs durch den Fa- schismus anspielt. «Wir in England haben
auf euer Opfer nicht mit entsprechenden Taten ge- antwortet}) — sagt ein eng- lischer Abgeordneter der Labour Party zu den Ver- wundeten der Internatio- t nalen Brigade. Wir haben den ausländischen
Parlamentariern, welche auf Ein- ladung unserer Regierung nach Spanien gekommen waren, um der soeben stattgefundenen Eröffnung der Cortes beizuwoh- nen, das Geleit gegeben. Unsere hohen Gäste haben einige der weit von der Front gelegenen Städte besucht, die der barbari- schen Zerstörungswut der Fa- schisten zum Opfer gefallen sind. Es kann kein vernichtenderes Urteil über diejenigen geben, die sich diesem Werk des Vanda- lismus widmen ,als die W7orte dieser Ausländer angesichts der furchtbaren Bilder, die sich ihren Augen boten. Gleichzeitig ver- sprachen sie, sich in ihren respek- tiven Ländern mit allen ihren Kräften dafür einzusetzen, dass die gewaltige öffentliche Mei- nung, deren Vertreter sie sind, erwacht und mit der nötigen Energie einen wirksamen Druck auf ihre Regierungen ausübt, welche bis jetzt eine völlig passi- ve, wenn, nicht feindliche Hal- tung gegenüber der legalen Re- gierung Spaniens eingenommen haben. Eine Gruppe französischer Ab-
geordneter und Journalisten sprach mit Herrn Vandervelde über unseren Krieg und die selbst- mörderische Haltung der de- mokratischen Staaten. Der be- deutende Politiker schilderte die Eindrücke, die er im republikani- schen Spanien gewonnen hatte. Diese können nicht schmeichel- hafter für uns sein. Der Ex-Prä- sident des belgischen Minister- rates ist gewohnt, mit dem Volke zu sprechen und er kennt es zur Genüge. Sein Urteil ist scharf und sicher und die spanische Republik, die er aus nächster Nähe gesehen, in deren Inner- stes er Einblick gewonnen hat, hat ihm das grosse Schauspiel |
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Die spanische Marokkozone in der Hand
von Deutschen und Italienern |
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Tanger. — Im Zentrum des
marokkanischen Unterrichtswe- sens in Tetuan ist vor kurzem ein Lehrstuhl der italienischen Sprache errichtet worden, den der bekannte Propagandist Mussoli- nis, Giovanni Calabritto, ein- nimmt. Gleichzeitig sind auch in Melilla, Ceuta, Larache, Alca- zarquivir, Arcila und anderen marokkanischen Städten eben- falls Lehrstühle dieser Sprache errichtet worden, die augenblick- lich für den Aufenthalt in den offiziellen Zentren der faschisti- schen Zone unentbehrlich ist. Es herrscht offensichtlich eine
heimliche Rivalität z w i s chen Deutschland und Italien, die dar- auf gerichtet ist, die in der Un- wissenheit der Kabylen erzoge- nen Muselmanen für sich zu ge- winnen. Rom und Berlin wollen sich um jeden Preis des spani- schen Marokkos, wegen seiner günstigen geographischen Lage, bemächtigen, und das wirksam- |
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ste, Mittel, um diesen Schritt
vorzubereiten, ist die Gewinnung der eingeborenen Elemente durch intensive Propaganda, unter der Maske pädagogischer Arbeit. Im- mer häufiger liest man in der fa- schistischen Presse Meldungen über die Eröffnung von deut- schen und italienischen Sprach- kursen. Und inzwischen strömen u n u n terbrochen Expeditions- korps deutscher Zivil = und Mi- litäfteehniker nach Spanisch — Marokko, die sich der Industrie und der militärischen Ausbil- dung der Eingeborenen bemächti- gen. Italien seinerseits überflutet allmählich die Städte des Magreb mit regulären Truppen und beide Mächte üben eine systematische Kontrolle in den offiziellen Zen- tren aus, wo die Konsuln der bei- den Nationen die Zügel der Ver- waltung und der Regierung Spa- nisch - Marokkos faktisch in ihren Blanden halten. |
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Die Faschisien fluchen denen, die sie von
iinmaner Gesinnung bewegen lassen Paris, 27. — Die «Agencia España» hat eine Depesche aus Gi-
braltar erhalten, wonach die faschistische Zeitung «La Información» von Cadix, in der Nummer vom u Januar, sich zu dem vom Bischof von Teruel an die republikanischen Behörden gerichteten Brief, in dem er die ihm zuteil gewordene gute Behandlung rühmt, in fol- gender Weise äussert : «Verflucht seien vor Gott und Spanien, nicht nur die Roten, son-
dern auch die, welche auf unserem Territorium angebliche Akte der Menschlichkeit preisen!» |
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La caricatura
y la guerra |
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f — I *»'S GRANO
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DIE RELIGIOESE KULTFREIHEIT
— Ich geh« in die Moschee, um etwa* Trost sa suchen.
— Na gut, dann gehe ich »um italienischen Konsulat, um mir etwa*
Gehl su hol*«. ("Dimanch* Illustre".)
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Der Fried«.
^ mm rvoncras , Darcviofw. i
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GEIER
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"Früher waren wir die ekelhaftesten Geschöpfe die in der in der Luft herumflogen!"
(Gestern wurde gemeldet da** durch* einen Neenzig-Sekunden Raid über Barcelona 400 Personen getütet und 1.200
verwundet wurden.) ("Daily HeroM") |
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DIE OBSESSION
— Was werden. Sie nehmen, Herr
General? — Wer, ich? Ich wäre schon zufrie-
den, wenn man mir das zurückgäbe, was man mir genommen hatl ("Meridtt".)
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DER SPEAKER VON SEVILLA WIRD IRR
— Du härtest sehen sollen, wie die Sache mit Teruel auf Queipo ge-
wirkt hat! — Ja, das war für ihn ein bitterer Schluck.
("La Correspondencia de Valencia".)
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DIB FLEISCHFRESSENDEN VOEGEL
Dar Rabe. — Mir schmeckt am bestem da* Fleisch von hingen Tieren. Der Franc«. — Ich stehe da* Fleisch von Frauen und Kindern vor. ("La Rambla".)
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14 Februar 1938 Spanischer Informationsdienst Seite 3
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Ein Aufstand in Zaragossa
Unstimmigkeiten zwischen Äranda und Moscardó
Ostfront, 26.—Durch Personen, die aus Aragonien kommen, er-
fährt man Einzelheiten über den Putsch, der am 4 Januar in der vom Aragonesischen Infanterieregiment Numero 17 besetzten Ka- serne stattgefunden hat. Diese Bewegung scheint von grosser Bedeutung zu sein, auch
scheinen noch andere militärische Formationen darin verwickelt. In der obengenannten Kaserne kam es zu einer heftigen Schies-
serei, in deren Verlauf es etliche Tote und Verwundete gab. Die Folge war die Erschiessung von 2 Hauptleuten, 4 Offizieren und 10 Soldaten. Ausserdem hat man erfahren, dass zwischen den Generälen Aran-
da und Moscardó grosse Unstimmigkeiten ausgebrochen sind, die in einem Fall zu heftigen Kompetenzstreitigkeiten führten. Aranda gab Morcardó eindeutig zu verstehen, dass, dessen Absichten in Bezug auf gewisse Operationen nicht in die Praxis umgesetzt würden. Das Café «Ambos Mundos» in Zaragossa ist in ein Hospital um-
gewandelt, denn angesichts der grossen Zahl von Verwundeten, die aus dem Osten eintreffen, sind nicht genügend Räumlichkeiten vor- handen, um sie aufzunehmen. In Casetas wurde ein Sanitätszug durch den Schnee aufgehalten und kam in Zaragossa, infolge der Unmög- lichkeit, ärztliche Hilfe zu bringen, mit 84 Toten au. Alle Veröffentlichungen in die-
sem Blatte befolgen den Grund- satz absoluter Wahrheitstreue |
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Der Ex-General Queipo de Llano spricht
voller "Mitgefühl" von den Abgeordneten der
Labour-Party, die Spanien besuchen
«Die Aermsten kamen nach Valencia und auf dem Heimweg von einer öffentlichen Kundgebung
bestreuten unsere Flugzeuge — aber nicht etwa mit Blumen — die Strassen, durch welche sie führen, wobei eines ihrer Autos zertrümmert wurde—, obwohl sie versichern, dass ihnen nichts passiert sei... Wie schade wäre es doch, wenn ihnen etwas zugestossen wäre, nicht wahr?» Rivalität zwischen Franco und Queipo de Llano
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Paris (FP). — Über 5.000 Mitglieder der «Fa-
lange Española» sind unter Umständen verhaftet worden, die grosse Ähnlichkeit mit denen in Ber- lin im Juni 1934 haben. Diese Nachricht stammt aus faschistischer Quelle. |
Franco durch Mola zu ersetzen und nach dessen
Tode begann der Kampf zwischen den Parteien der Generäle Cabanellas, Queipo de Llanos, des Coronel Yagüe und des Coronel Moscardó, des Verteidigers von Alcázar. Franco benutzte die Uneinigkeit, um die Falange aufzulösen und eine einige Partei zu schaffen. Ein Leader der spanischen Faschisten gibt zu,
dass in der Falange grosse Unzufriedenheit herrscht ; aber er versichert, dass die alte Garde an dem Komplott keinen Anteil habe, und schreibt es den «Marxisten» zu, die sich seiner Meinung nach mit der Falange vereinigt haben, um den Krieg anzufangen. Er behauptet, dass keine Partei in der RebeUenzone seit dem Juli 1936 einen solchen Zulauf hatte, wie die Falange ; dass vielleicht die. Türen der Parte- zu weit offen standen, so dass viele Sozialisten, Kommunisten und Syndikatsmitglieder sich hineinflüchten konn- ten, um ihr Leben in den ersten Tagen zu retten. Er beschuldigt die «Marxisten» die Opposition gegen Deutsche und Italiener—die «Freunde des. Nationalistischen Spanien»—und gegen Franco zu schüren ; aber er widerlegt keineswegs die Klagen der alten faschistischen Garde über die Bevorzu- gung der Ausländer in den Hotels, in der Eisen- bahn und bei allen öffentlichen Vorstellungen auf dem Rebellenterritorium. Obwohl der Name des eventuellen Nachfolgers
Francos nicht genannt worden ist, so munkelt man, dass es Queipo de Llano sein soll, der Ge- neral vom Radio Sevilla, Sympatisierender der Verschwörung. («Solidaridad Obrera», 25-1-38.)
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Die französischen und portugiesischen Grenzen
sind geschlossen worden, um ein Entweichen der an der missglückten Verschwörung gegen das Leben Francos Beteiligten zu verhindern. Die «Reinigung» wird mit Hilfe von ausländischen Formationen und Mauren gegen eine Koalition der alten faschistischen Garde und der Carlisti- schen Requetés durchgeführt. Ein bekannter spanischer Faschist sagt, dass
die spanischen Faschisten anfangs Franco gegen die Prätensionen Molas, Queipo de Llanos und einiger anderer unterstützt haben ; aber dass die von Tag zu Tag wachsende Bevorzugung der deutschen Techniker und der deutschen und ita- lienischen Truppen eine Krise innerhalb der Partei hervorgerufen habe. Auf den Rat der aus- ländischen Generalstäbe hat Franco die «Falan- ge» aufgelöst und eine einzige Partei gebildet, wodurch er sich die Feindschaft der alten Garde zugezogen hat. Der Beweis dafür ist die Verfol- gung des phalangistischen Führers Manuel He- dilla. Es scheint, dass das Komplott gegen Franco
bereits vor vielen Monaten vorbereitet worden ist ; es wurde aber hinausgezögert durch den Tod Molas ,der die erste Rebellenregierung in Burgos gebildet hatte und der totalitären Regierung Fran- cos in Salamanca nie seine Zustimmung gegeben hat. Man hatte daran gedacht, den 'winzigen |
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ren in Ceuta und Melilla ange-
kommen sind, die man in Mauri- tanien rekrutiert und in Ifni zu- sammengezogen hat. Augenblick- lich werden sie militärisch ausge- bildet und dann nach Spanien kommen, wo sie neben den Ma- rokkanern, Lybiern, Eriträern, Somaliländern und Abessiniern kämpfen werden. Reuter berich- tet auch, dass Mussolini die ita- lienische Aviation auf Mallorca beträchtlich verstärkt hat. Sehr wahrscheinlich sind es diese Verstärkungen, die die letzten verbrecherischen Attentate gegen Valencia und Barcelona, Reus, Figueras, Puigcerda u. s. w. ve- rübt haben. Als Repressalie sind wir dann, zu unserem grossen Schmerze, nach Salamanca, Se- villa und Valladolid geflogen. Wir taten, dies nicht, damit Fran- ko oder seine exotischen Impres- sarios, sondern damit das Hin- terland des faschistischen Spa- nien nachdenklich werde. Es isf nichts leichter, als offene Städte zu bombardieren. Man riskiert damit kaum etwas und Ruhm gibt es selbstverständlich bei die- sen «raids» nicht zu ernten. Wir können in den Provinzen, die das Unglück haben, unter der Herr- schaft der Aufständischen zu le- ben, ebenso viel Schaden anrich- ten, wie diese es im republicani- schen Spanien tun. Aber es wi- |
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derstrebt uns, zu solchen Ein-
schüchterungsmitteln Zuflucht zu nehmen, denn wir sind loyale und anständige Kämpfer und nicht gemeine Mörder. Wir emp- finden tiefen Schmerz um Spa- nien, unser aller Mutter, und sehen in allen Spaniern, selbst in den verranntesten, in den feind- lichsten, unsere Brüder. Aber die Rebellen und ihre italo-deutschen Mentoren werden diese Sprache nicht verstehem... (Informationsbülletin der Nach-
richtenabteilung des General- stabs der Landstreitkräfte.) |
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Die Militärische Lage
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Klare Gelassenheit und ruhige Energie
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Die Faschisten zahlen
keinen Sold Gibraltar. — Unter den Solda-
ten, die von den spanischen Re- bellen gewaltsam rekrutiert wor- den sind, herrscht grosse Miss- timmung. Auch die Unzufrieden- heit unter den übrigen Truppen steigt täglich, da seit kurzem die Unterstützung von drei Peseten täglich für die Familien der Sol- daten abgebaut ist. Damit diese Unruhe nicht auf
die Schützengräben übergreift, ist jede Korrespondenz mit den andalusischen Fronten unterbun- den. |
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In den Zeitungen des lealen
Spanien sind in der letzten Zeit Artikel erschienen, die tiefschür- fende Diskussionen ausgelöst ha- ben. Man stritt sich in ihnem um die psychologischen Motive der phalangistischen Strategie inbe- zug auf Teruel. Welchen Beweg- gründen gehorchte diese ? Der Notwendigkeit, dem exotischen Impressario vorteilhafte Bilan- zen vorzuweisen ? Der Angst vor der Demoralisierung des eigenen Hinterlandes ? In Wirklichkeit ist Franco im Netz der eigenen Umstände gefangen. Er kann sich ohne die dauernde Unter- stützung Hitlers und Musssoli- nis nicht halten. Und er wird sich noch weniger halten können, wenn die Provinzen, die er au- genblicklich aussaugt, aufhören, an seinen baldigen und vollstän- digen Sieg zu glauben. Er weiss natürlich trotz seiner prahleri- schen Mittelmässigkeit ganz ge- nau, dass seine Operationen vor TerueTin vollkommenem Widers- pruch zu allen militärischen Re- geln stehen. Aber er befürchtet, dass die schwere Wunde, die seinem Prestige geschlagen wur- de, falls sie nicht geheilt wird, sich noch weiter öffnen und so tötlich sein könnte. Irrt er sich? Technisch ja, und von Xylander wirft es ihm vor.. Politisch viel- leicht nicht. Aber Politik und Krieg gehen in diesem konkreten Fall der Schlachten von Teruel auseinander. * * *
Ist die neue und heftige Offen-
sive Francos gegen Teruel nur eine Fortsetzungsoffensive, ein strategisches Spiel, oder der An- |
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fang eines verzweifelten Gross-
angriffs? Diese Frage kann, trotz der inzwischen verflossenen Zeit, nicht klar beantwortet wer- den. Die Rebellen erwarteten ohne Zweifel einen Vortoss von unserer Seite in irgend einem aragonesischen oder kastiliani- schen Sektor. Und sie glaubten durch die Hinausziehung des Kampfes um Teruel diesen er- warteten Vorstoss von vornehe- rein zu durchkreuzen. Rechtfer- tigt diese Annahme die Ver- schwendung an Blut, Eisen und Explosivstoffen, die sie in den wilden Kämpfen von Alfambra geopfert haben ? Darüber möge die unparteiische Kritik urteilen. Teruel ist ein spanisches Ver-
dun. Aber man erinnere sich, dass der Kronprinz und Falken- havn, um vor dem deutschen Volke die ungeheuren Metzeleien an der Mass zu rechtfertigen, sagten, dass wenn sie auch die Festung nicht einnähmen, doch wichtige Resultate erzielten, denn sie erschöpften auf diese Weise die französischen Reserven und machten die grosse Durchbruchs- aktion, die Joffre und Douglas Haig während des Winters vor- bereitet hatten, unmöglich. Aber diese Erklärung bewahrheitete sich nicht. Verdun blieb unein- nehmbar. Und die Schlacht an der Somme fing an dem von den französischen und englischen Ge- nerälen festgesetzten Tag an. Die Befehlsstellen müssen küh-
len Kopf bewahren, sich nicht von der Leidenschaft beherrschen lassen, die Möglichkeiten berech- nen, sich häufig fragen, ob sie nicht mit einer bestimmten mili- |
tärischen Operation zu viel aufs
Spiel setzen, an den Morgen den- ken und daran, dass sie den Krieg nicht nur im Raum, son- dern auch in der Zeit führen. Es scheint, dass man in Salamanca, mehr als erlaubt wäre, diese ele- mentaren Wahrheiten vergisst. Man liest dort nicht genug den Österreicher Clausewitz, und den Schweizer Jomini, noch un- seren Santa Cruz de Marcenado. Wir bedauren das selbstverständ- lich nicht. Was uns angeht, so sorgen wir dafür und werden da- für sorgen, dein heterogenen Söldnergemisch, das die Unab- hängigkeit und Freiheit Spaniens bedroht, die klare Gelassenheit und ruhige Energie entgegenzu- setzen, denen zuletzt die totalen Triumphe vorbehalten bleiben. Während wir diesen Kommen-
tar beendigen und unsere Trup- pen den Gegner, der versucht, das verlorene Teruel wiederzuer- obern, hart bedrängen, erreichen uns einige interessante ausländi- sche Pressemeldungen. Ihnen zu- folge haben Hitler und Mussoli- ni, den Bitten Francos nachge- bend, beschlossen, ihm neue Hil- fe zu gewähren. Diese wird, wie «The Daily Chronicle», «L'Oeu- vre», «L'Humanité» und andere Zeitungen berichten, von Seiten Mussolinis in der Sendung von 50.000 «Freiwilligen» bestehen und von Seiten Hitlers in der Lieferung einer grossen Zahl von Kanonen, Flugzeugen und Tanks, mit der entsprechenden Munition und einem Haufen von Spezialisten. Reuter meldet ausserdem, dass
mehrere tausend halbwilder Mau- |
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Die Faschisten heben in
Marokko Rekruten aus Die Rekrutierung der Mauren in Marokko dauert an. In Melilla
traf kürzlich ein bedeutender Kontingent von Ifni-Negern ein, die durch deutsche Instruktoren militärsich ausgebildet werden, um in der ersten Hälfte des Februar in den Kampf gegen das republikani- sche Spanien geschickt zu werden. Es sind bereits ca 2000 Mann aus Ifni von Melilla nach Spanien
eingeschifft worden, arme Eingeborene, die, angesichts der Notwen- digkeit, die Terueifront zu verstärken, nach Spanien transportiert wurden. Diese Unglücklichen betrügt man, indem man ihnen vorspiegelt,
sie für landwirtschaftliche Arbeiten mit einem Tageslohn von 12 Pe- seten zu verwenden. Erhaltenen Nachrichten zufolge werden auch im Süden (in der Zone des französischen Protektorats) Aushebungen gemacht. Dort wirkten die Agenten Francos bereits im vorigen Jahre, so dass die französische Verwaltung genötigt war, energische Mass- nahmen dagegen zu ergreifen. Über diese Manipulationen der Faschisten schreibt die Zeitung
«Democracia» aus Tanger folgendermassen : «Wir machen die französischen Behörden darauf aufmerksan,
dass erhöhte Wachsamkeit an den Grenzorten geboten ist, da die Rebellen, unseren Informationen zufolge, nachdem sie die Ressour- cen in der spanischen Zone erschöpft haben, beabsichtigen, die Aus- hebung in der französischen Zone intensiver zu betreiben.» |
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Seite 4
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14 Februar 1938
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Spanischer Informationsdienst
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Die Herzogin von Benavente unter dem
großmütigen Schutz der Republik |
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Solange die faschistische Bestie nicht unschäd~
lieh gemacht ist, wild es5 keinen Frieden geben |
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Ein englisches Blatt hat eine Notiz veröffent-
licht, welche die Agenturen in der ganzen Welt verbreitet haben : Mister Eden wird, nach Been- digung seiner Ferien, nach London zurückkeh- ren, um einen neuen Plan zur Befriedung Euro- pas auszuarbeiten, der Hitler genehm ist. Wenn das wahr ist, welch eine bewunderungs-
würdige Ausdauer von Seiten Englands ! Schade nur, dass sie nicht besseren Zwecken dient. Denn der Führer des deutschen Reiches gibt uns seit langem schon Beweise dafür, dass sein Ziel alles audere ist, als die Befriedung Europas ; im Ge- genteil : seine ganze Energie ist mit unerhörter Beharrlichkeit darauf gerichtet, die krieg.streiben- den Kräfte anzustacheln, was nur zur Folge ha- ben kann, in der Welt einen Kriegsbrand zu ent- fesseln, der weit furchtbarer sein wird, als der von 1914. Es liegt kein Grund vor, anzunehmen, dass die Engländer von heute weniger berechnend in ihrer Politik sind, als ihre Vorgänger. Wenn dem aber so ist, so müssen es schwerwiegende nationale Beweggründe sein, die das britische Kabinett veranlassen, in einem Augenblick Hitler neue Chancen zu bieten, wo die Achse Rom-Berlin ihre Angriffe gegen Grossbritannien verschärft. Hitlers Position im Innern würde dadurch bedeu- tend gestärkt; und was das Ausland betrifft, so würde er den kleinen Mächten gegenüber die Rolle des Weltrichters spielen, eine Rolle, die er im Verein mit Mussolini anstrebt. Irgend einen Grund wird England wohl haben, um so zu han- deln, wenn die Zeitungsmeldung sich bestätigt ; aber leider entziehen sich diese Gründe der Kenntnis der Uneingeweihten. Die Reise der Lord Halifax nach Berlin hat
zur Genüge erwiesen, dass die Gesichtspunkte des germanischen Nazismu.s unvereinbar sind mit den Interessen Englands sowohl als mit denen des Friedens. Hitler will vor allen Dingen die Kolo- nien wiederhaben, die der Versailler Vertrag Deutschland fortgenommen hat. Weiter verlangt Deutschland «freie Hand in Zentraleuropa» und endlich wünscht es, dass man ihm die Mittel gibt, um aus der furchtbaren Krise herauszukommen, in die die nationalsozialistische Regierung Deutschland gestürzt hat. Diese drei Punkte des Minimalprogramms der Forderungen Hitlers dürften genügen, um jeden Versuch einer euro- päischen Einigung unmöglich zu machen. Die Rückgabe kolonialen Territoriums an Deutsch- land würde kein einziges der deutschen Proble- me lösen, da die Deutschen, wie sie seinerzeit be- wiesen haben, äusserst schlechte Kolonisatoren sind und überhaupt nur ein ganz geringer Pro- zentsatz der von ihnen benötigten Rohstoffe in |
den 'Kolonien gewonnen werden können. Ausser-
dem würde man dadurch eine ganze Reihe von Völkerschaften, die das Recht auf Verbesserung ihrer Lebensbedingungen und menschliche Be- handlung haben, an Händen und Füssen gefes- selt, dem Nazismus ausliefern. Würde man den deutschen Bestrebungen in-
Zentral = und Osteuropa entgegenkommen, so würde das bedeuten, Hitler neue Versorgungs- quellen und Ausbreitungsmöglichkeiten zuzufüh- ren, was eine ernste Gefahr für Recht und Frie- den bedeuten würde. Österreich und die Tsche- choslowakei würden deutsch ; Rumänien und Ju- goslavien würden ihm so lebenswichtige Produkte wie Eisen und Petroleum liefern ; Polen würde ihm erlauben die URSS anzugreifen und Ungarn würde als Geisel dienen, um gelegentlich als Tauschobjekt benutzt zu werden. Die gesamte französiche Politik wäre zunichte gemacht und Frankreich wäre von Sowjetrussland getrennt und von Feinden umgeben, Um das Bild zu vervollstän- digen, müssten dem germanischen Imperium noch genübend Mittel zur Verfügung gestellt werden, um seine agressiven Pläne gegen... seine eigenen Gläubiger zu verwirklichen. Ein Regime, das sei- ne gesamten Mittel dazu verwendet, um einen Ex- pansionskrieg vorzubereiten und es vorzieht, lieber zu hungern, als auf seine Rüstung zu verzichten, — ein solches Regime bietet so ungeheure Gefah- ren, dass man ihm wohl kaum zutrauen kann, ein aufrichtiger Verteidiger des Friedens zu sein. Das Foreign office und Mister Eden wissen zur Genüge, dass Hitler zu den Kanzleien die Spra- che des Friedens spricht,'um hinterher mit Ka- nonen und Flugzeugen anzugreifen, wie er es in Spanien macht. Was bedeutet also dieses Senkblei Englands ?
Es handelt sich zweifellos darum, Rom und Ber- lin zu trennen und die inneren Gegensätze der Achse zu verschärfen. Inzwischen schreitet die englische Rüstung zu Lande, zur See und in der Luft vorwärts. Aber Rom und Berlin sind be- reits auf Gedeih und Verderb verbunden durch die gemeinsame Verstrickung in demselben Ver- brechen. Sie gleichen jenen nächtlichen Wegela- gerern, die ihre Seele dem Bösen verschrieben haben und sich nicht nehr von einander trennen können, so gern sie es auch wollten. Sie haben den Krieg als Ziel gewählt und versprechen ihren Völkern, dass auf ihn die Glückseligkeit folgen wird. Sie müssen sich in diese gemeinsame Aktion stürzen, auch wenn sie dabei zu Grunde gehen. Es kann und wird keinen Frieden geben, ehe die wilde Bestie nicht restlos in die Enge getrieben und unschädlich gemacht ist. |
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In dem grossen, geräumigen
Zimmer reiht sich Bett an Bett in regelmässigen Abständen. Die Greisinnen ruhen bereits ; nur in einer Ecke lässt die innere Un- rast eine Greisin von 78 Jahren nicht den Schlummer finden. Es ist Doña Maria de los Dolores, Hipolyta, Petra de Alcántara, Julia, Ana de la Trinidad Téllez Girón y Dómine, die 18 te Mar- quesa de Llombay, iojie Condesa 16 Duquesa de Gandía, lite Mar- quesa de Javalquinto, vier mal Grande von Spanien erster Klasse, zwei davon von ältestem Adel, mit «Auszeichnung» vom Jahre 1520 ; Princesa de Anglona y de Squilache. Eine nahe Verwandte des Herzogs von Alba. Die Umstände haben es mit
sich gebracht, dass diese Herzo- gin von Benavente (das ist der Titel, unter dem man sie am meisten kennt), in einem Asyl in Madrid unterkommen musste. Ihre Persönlichkeit ist äusserst interessant, ihr Plaudern von grossem Charme ; aber ihr aus- sergewöhnlicher Charakter zeigt sich in den scharfen und witzi- gen Kommentaren, mit denen sie trotz ihres hohen Alters, jede ihrer Unterhaltungen würzt, und die von ihrer ungewöhnlich hohen Kultur zeugen. Zwischen den Decken ihrer
Bettes erscheint sie klein und zierlich. Aber aus den Kissen ragt ihr Kopf mit seiner hohen Stirn, den weissen Haaren, der Adlernase und den ausserordent- lich lebhaften, hinter Brillenglä- sern funkelnden Augen. Ihre Hände tragen den untrüglichen Stempel des Adels und an ihren Fingern errät man die Tausende und Abertausende von Buchsei- ten, die sie in ihrem Leben um- geblättert haben. Alle Vorfahren der Plerzogin
von Benavente waren von jeher als liberal bekannt. Das war Grund genug für ihre Verwand- ten, im ersten Augenblick der Rebellion die von allen Mitteln entblösste Duquesa im Stiche zu lassen, während sie selbst in die faschistische Zone flüchteten. ■—Mich nannten sie eine «Rote»
— sagte sie uns lächelnd. Die erste öffentliche. Kundge-
bung, an der die Herzogin von Benavente teilnahm, war das ge- waltige republikanische, von Ma- nuel Azaña einberufene Meeting in Comillas, im Winter 1935, zu dem aus ganz Spanien über eine halbe Million Menschen zusam- mengeströmt waren. Seitdem gab es kaum einen öffentlichen Akt, gleichgültig ob von Republika- nern, Sozialisten, Kommunisten oder Anarchisten organisiert, an dem die Herzogin von Benavente nicht teilgenommen hätte. Nun, da ihre Mittel zu Ende waren, sah sie sich gezwungen, sich der Grossmut der Republik anzuver- trauen und in einem Asyl Unter- kunft zu suchen. Sie ist tapfer, und das was ihr zustösst, er- scheint ihr durchaus nicht als etwas Aussergewöhnliches, da so viele Tausende und Abertausen- de von Frauen sich in der glei- chen Lage befinden wie sie. An- dererseits ist die Soziale Assis- tenz bemüht, ihre individuellen Bedürfnisse nach Möglichkeit zu befriedigen. So sagte uns der De- legierte von Madrid, Don José Conrado Menéndez, dass sie be- reits morgen in ein tiefer gele- genes Asyl überführt werden würde, weil das Asyl, in dem sie sich jetzt befindet, durch seine Höhenlage in Anbetracht der Ar- teriosclerose, an der die Herzogin |
leidet, für sie sehr ungünstig sei.
—Und ich bedaure das — sag- te sie zu uns — denn hier unter diesen Freunden fühle ich mich sehr wohl. Ich geniesse eine Be- handlung, wie man sie sich bes- ser nicht wünschen kann. Ich be- komme immer die Diät, die mir verordnet ist und überhaupt kann ich mich nicht über das Ge- ringste beklagen. Wenn ich nur nicht immer so müde wäre !... Das Gespräch ging dann auf
das Thema unseres Krieges über. Sie kritisierte offen und ener- gisch die Verräter, die Spanien ans Ausland verkauft haben. —Wie konnten sie uns nur an
die «Boches» und an die «Bam- binos» verkaufen! Mussolini, dieser hassenswerte Mussolini... wissen Sie, er träumt von einem neuen Römischen Imperium. Und er will in der ganzen WTelt Besitztümer und Kolonien haben. Er will sie, wie in vergangenen Zeiten, auch in Spanien haben. Aber ich glaube nicht daran, dass ihm das gelingt. Dann fällt ihr eine auf den ita-
lienischen Diktator bezügliche Anekdote ein, deren sie sich von einer ihrer Reisen nach Italien erinnert : —Ich glaube, es war in Nea-
pel. Eines Tages musste ich in einer Apotheke irgend etwas kaufen. Es hing da an der Wand ein Bild des Diktators, mit sei- n e m gewohnten bestialischen Gesicht. Ich muss sagen, ich begriff nicht, was Mussolini mit der Apotheke zu tun hatte. Ich ging näher und las den darunter stehenden Text. Er lautete un- gefähr : «Ich empfehle das Ab- führmittel «X» als das vorzüg- lichste aller Abführmittel». Es war gezeichnet : Benito Mussoli- ni. Ich war perplez. Die Sache war grotesk, und unwillkürlich dachte ich daran, was in Spanien geschehen würde, wenn eine hohe Persönlichkeit sich etwas Ähnli- ches geleistet hätte. Aber schliesslich muss er wohl Erfah- rung auf diesem Gebiet haben, durch die Praxis, den Menschen, die er foltern will, Rizinus ein- zuflössen... Die Herzogin von Benavente
zweifelt nicht an dem Erfolg re- publikanischen Waffen. Man er- zählt von ihr, dass sie, als die Italiener in Guadalajara vordran- gen, fragte : —Sind sie allein?
-Ja.
—Dann ist nichts zu befürch-
ten, sie werden davonlaufen wie Tolle. Ich habe sie in Caporetto rennen sehen. Es nützte nichts, dass man ihr
sagte, dass sie mit dem modern- sten Kriegsmaterial ausgerüstet seien. —Wenn sie auch noch so gut
ausgerüstet sind ■— wiederholte sie—sie werden laufen, wie Ver- rückte. Vor einiger Zeit — vor langer
Zeit, denn es sind 78 Jahre her, seitdem die Herzogin von Bena- vente in Segovia das Licht der Welt erblickte, — hat sie, nach- dem sie das Erbe ihres gräflich- herzoglichen Besitztumes ange- treten hatte, Land parzelliert, Und lange, ehe jemand in Spa- nien an etwas Ahnliches dachte, hat sie es unter die armen Bauern verteilt. Als wir darauf zu spre- chen kamen, sagte sie : —Ich Hess sie eine kleine ganz
unbedeutende Rente zahlen, denn ich wollte nicht, dass sie das Ga- fühl haben sollten, dass es ein Almosen sei. Die Herzogin von Benavente
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Kerker begnadigt. Felipe Man-
terola wurde zu 12 Jahren ver- urteilt und sein Bruder Txomin, nur aus dem Grunde, weil er sein Bruder ist, zu 6 Jahren. Das Hab und Gut der Beiden wurde kon- fisziert und ihre Familien blieben gänzlich mittellos zurück, so dass die Grosseltern sie bei sich auf- nehmen mussten. Ein hochangesehener Greis,
der alte Rotaxe, starb vor Scham und Kummer. Sein Palais in Zu- biate wurde konfisziert und seine Witwe mit den Kindern sass auf der Strasse und musste die Gast- freundschaft einer befreundeten Familie annehmen. Alle baskischen Nationalisten,
Männer und Frauen, die irgend ein Amt bekleidet haben, sind im Gefängnis. Republikaner, Sozia- listen, Kommunisten—alle erdul- den die gleiche Behandlung. Der Geldmangel im Lande ist
katastrophal und die Bevölke- rung verheimlicht jede Möglich- keit, sich welches auszuleihen und lehnt jede Hilfe ab, weil es trotz aller Vorsichtsmassregeln nicht möglich ist, der mit mei- sterhafter Geschicklichkeit insze- nierten Ausplünderung durch die Faschisten zu entgehen. Das Fehlen des Geldes macht alle Einkäufe unmöglich, was im Verein niit der ununterbrochenen Ausfuhr der Produkte nach Deutschland einen Hunger in solchem Ausmass erzeugt, dass viele sich dazu drängen, ins Ge- fängnis zu kommen, nur um etwas zum essen zu haben. |
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Das Baskendiand unter
faschistischem Terror |
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Auf diese Weise soll der Wille
des Volkes gebrochen werden, wobei durch ein solches Vorgehen nichts anderes erreicht wird, als den latenten Widerstandsgeist des baskischen Volkes zu stär- ken. An verschiedenen Orten neh-
men die Hetzen und Quälereien, mit denen die Einheimischen ver- folgt werden, solche Formen an, dass kein links oder national ein- gestellter Mensch dort leben kann. Jeder Neid, jeder persön- liche Hass macht sich in niedrig- ster Angeberei Luft. Man geht der Anzeige nach und die Rach- sucht des Denunzianten ist befrie- digt. Das Gemeindegut ist ver- nichtet und die Rathäuser und Bürgermeistereien von den pri- vilegierten Mördern des Volkes, die das kommunale Eigentum als ihr eigenes betrachten, geplün- dert. Die Morde nehmen im ganzen
Baskenlande kein Ende. Allein am 14 Dezember wurden 80 Bas- ken hingerichtet. Täglich finden Gerichtssitzungen statt, in denen Personen abgeurteilt werden, de- nen kein anderes Verbrechen nachgewiesen werden kann als das, Nationalist, Republikaner oder Sozialist zu sein. So wurde unter anderen ein junger Lehrer, namens Inchaurbe, zum Tode ver- urteilt und dann zu 30 Jahren |
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Paris. — Alle Nachrichten, die
aus dem Baskenlande kommen, tragen denselben Stempel : Hun- ger und Terror. Die Verfolgungen nehmen im-
mer grösseren Umfang an und machen weder vor dem Alter, noch vor dem Geschlecht halt. |
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findet nur Worte der Anerken-
nung für die Republik, welche hohes Verständnis für ihre Si- tuation gezeigt und, wie stets, in Erfüllung ihrer Pflicht, sie vol- ler Güte aufgenommen hat, um sie vor einem unbeschützten Al- ter zu bewahren. —Und das mitten im Krieg —
sagte sie zu uns—, und einer Person gegenüber, die einer Klas- se angehört, welche sich immer durch ihre Tyrannei den Arbei- tern gegenüber ausgezeichnet hat. Die Herzogin von Benavente
äusserte noch einen letzten Wunsch : Zeitungen zu bekom- men. Als leidenschaftliche Zei- tungsleserin, hat die Einsamkeit, in der sie sich seit drei, vier Ta- gen befindet, sie — wie sie sich ausdrückt — von der Welt ab- geschnitten. Aber die Republik und die Republikaner werden auch dieses Bedürfnis der ehr- würdigen Greisin zu befriedigen wissen. |
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