SPANISCHER INFOMMTIMS
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DIENST HR®
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Ich stelle fest, dass die französische öffent-
liche Meinung von der Aufrichtigkeit unserer Gefühle überzeugt ist, die in dem lebhaften Wunsche gipfeln, den spanischen Krieg auf das spanische Territorium zu beschränken und eine Ausdehnung des tragischen und blutigen Konfliktes zu verhüten. MARTÍNEZ BARRIO
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WÖCHENTLICHER AUSZUG AUS DEM "SERVICIO ESPAÑOL DE INFORMACIÓN"
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Barcelona, 21 Februar 1938
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Av. 14 de Abril, 556
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Nummer 9
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UNSER HEER
Spanien, das echte Spanien, das treu zu der Regierung der Republik steht, hat immer — und wie
sollte es nicht — Freiwillige gefunden, die es verteidigten ; aber heute rechnet es mit einem organi- sierten Heer, einem Heer, das streng diszipliniert und zugleich im höchsten Grade manövrierfähig, alle die Elemente enthält, die .ein Heer unbesiegbar machen. Wenn es etwas gibt, was die Geschichte un- widerleglich bewiesen hat, so ist es die grosse, die überwältigende militärische Überlegenheit der ihrem innersten Wesen nach friedlichen Völker über die kriegerischen Völker. Das ist die grosse Lehre, die •wir schon aus den Perserkriegen ziehen können. Darin, wie in allem andern, waren die Griechen Mei- ster. Aber auch in der neueren Zeit haben wir beobachten können, dass die Heere der Nationen, die für den Krieg gerüstet sind, diese perfekten Kriegsmaschinen, stets hinter den gewissermassen improvi- sierten Heeren zurückstanden, die sozusagen aus dem Kampfe... gegen den Krieg entstanden sind. Das war die grosse Lehre, die Frankreich aus der Marneschlacht zog und die in folgendem Aphorismus Juan Mairenas ihren Ausdruck findet : «Solange das Denken eine Notwendigkeit ist, wird ein zerbrochener Kopf immer noch mehr wert sein, als der tadelloseste Reitstiefel.» Im Grossen oder im Kleinen, dort wo die vom kriegerischen Geist besessenen diejenigen, welche der
rohen physischen Kraft huldigen und als ultima ratio das Schwert in die Wagschale werfen, mit jenen menschlichen Gemeinschaften zusammenstossen, die sich vorwiegend der Kulturarbeit widmen und die Waffen einzig und allein zur Verteidigung des Friedens zu ergreifen wünschen, ergibt sich der paradoxe Fall, dass es gerade die letzteren sind, die ein wirksames Instrument des Kampfes schaffen. Wir zollen heute dem Volksheer von ganzem Herzen unsere Verehrung, unsere Bewunderung und
versichern es unserer Liebe. In ihm kämpfen wir alle, die wir treu, das heisst, die wir Spanier sind. Darum müssen wir mit unserem Lobe sparsam umgehen. Der gegenwärtige Krieg trug zu Anfang den Charakter eines Bürgerkrieges, eines Krieges zwischen Spaniern, die durch gegensätzliche Ideologien getrennt sind. Dieser Anschein konnte nicht aufrecht erhalten bleiben, weil eine der Parteien, die so- genannte faschistische, das gemeinsame Vaterland verkauft hat, womit sie, ipso facto, ihre Nationalität verloren hat. Gegenüber diesen vereinten Verrätern und Invasoren, gegenüber ihrer Kriegsmaschinerie, dieser gewaltigen dämonischen Macht, die dem Ehrgeiz und dem Verbrechen dient, steht Spanien mit seinem herrlichen Volksheer, das Spanien, das seinen Willen kundtut, für immer in die Geschichte ein- zugehen, das sein Recht auf Unantastbarkeit seines Territoriums und auf freie Selbstbestimmung be- hauptet. ¡ Antonio MACHADO
{Geschrieben für den Span. Informationsdienst.) Bericht eines Ausländers, der aus dem
faschistischen Lager entkommen ist |
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Die spanische Republik
verrichtet Kulturarbeit Die Republik gründet Schulen
Im Verlaufe von 5 fahren wurden in Spanien 27.000 neue
Schulen eröffnet. |
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1937, mitten im Kriege, wurden auf dem regierungstreuen
Territorium 10.000 neue Schulen eröffnet. |
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Im Jahre 1937 wurde an Gehältern für die Lehrer der Re-
publik die Summe von 91.000.000 Pesetas bewilligt, gegen 3.724.000 im Jahre 1936. |
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Im Jahre 1937 hat die Republik 14.000.000 Pesetas für den
Ankauf von Lehrmitteln ausgegeben. |
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40.000.000 Peseten wurden von der Republik für die Grün-
dung neuer Schulen bewilligt. |
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Im Laufe des letzten Oktober haben 11.063 Rekruten im
lealen Spanien lesen gelernt. |
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Auf dem Gebiete der spanischen Rebellen sind in folgenden
Städten sämmtliche höheren Mittelschulen geschlossen worden : |
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As torga
Lucena
Tudela
A Igeciras
Bar acaldo
Cazalla de la Sierra
Fregenal de l a
Sierra Inca
Medina de Rioseco
Peñaranda de Bra-
camonte Sanlúcar de Bárra-
me da Toro
Villanueva de Lugo
Ecija
La Linea
Mérida
Santa Cruz de Te-
nerife |
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Der fünfundzwanzigjährige Chicagoer Student
Walter W. Shaible, der ein Jahr lang in Spanien auf Seiten Francos gekämpft hat, war vor einigen Tagen auf der Redaktion der «Daily Express». Unter anderem sagte er folgendes. «Mit Francos Heer geht es abwärts. Wenn es
ihm nicht gelingt, mindestens 200.000 Mann zu bekommen, hat er nicht die geringste Aussicht auf einen entscheidenden Sieg. »Er ist in eine Sackgasse geraten. Sein Gene-
ralstab weiss es und — was viel schlimmer ist— seine Soldaten wissen es auch.» Vor einem Monat war Shaible Sergeant in der
Legion und leitete eine Maschinengewehrabtei- lung an der Front von Madrid. Bei seinem Aufenthalt in Sevilla, wohin man
ihn vorige Woche hatte kommen lassen, um eng- lisch im Radio zu-sprechen, gelang es ihm un- bemerkt auf das englische Schiff «Pinto» zu ge- langen, das im Begriff war, nach London auszu- laufen. Er hat diesen Entschluss gefasst, weil er «die Greuel des Krieges nicht länger ertragen konnte». Er kam Donnerstag in London an und wurde
als blinder Passagier verhaftet. Gestern wurde er freigelassen. Shaible begann seine Schilderung, indem er mir die Liste zeigte, die er von den auf Francos Seite kämpfenden Ausländern angefer- tigt hat. Hier ist sie : Italiener....... 100.000
Deutsche....... 10.000
Mauren ....... 65.000
Franzosen . ..... 2.000
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Legionäre (Deutsche, Ita-
liener, Engländer, Por- tugiesen, Irländer). . . |
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5.000
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182.000
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Shaible fügte hinzu : «Es ist zweifelhaft, ob
unter allen diesen auch nur 5.000 mit dem Herzen dabei sind.» «Die brutale Disziplin des Frankistischen
Heeres hat mich tief enttäuscht. Ich habe Dut- zende von Männern gesehen, die, bis zur völligen Bewustosigkeit geschlagen und am Boden liegend, von den Offizieren mit Fusstritten traktiert wurden. »Ich wurde ungefähr zu der Zeit der italieni-
schen Niederlage in Guadalajara verwundet. Eine Kugel traf mich im Gesicht und trat im Nacken aus. »Man brachte mich in einem Hospital unter,
in dem sich verschiedene Italiener, die Guadala- jara überlebt haben, befanden. Das, was ich aus deren Munde gehört habe, Hess mich den Faschis- mus für immer hassen. «Vor Ablauf von drei Wochen war ich wieder
an der Front und es genügten einige Tage, um mich davon zu überzeugen, dass ich einem Feinde gegenüberstand, der, trotz der kurzen Zeit, enor- me Fortschritte gemacht hatte. Unsere Verluste waren fast doppelt so gross wie die ihrigen. »Jetzt bin ich ausserhalb Spaniens und ausser-
halb des Krieges. Wenn es von mir abhängt — für immer.» {«.Daily Express», 4-2-38.)
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Proteste des Amerikanischen Volkes gegen
die faschistischen Bombardements Washington, 7.—über 470 nordamerikanische Persönlichkeiten,
darunter protestantische Geistliche, Intellektuelle, Künstler, etc., haben an Präsident Roosevelt eine Note gerichtet, in der sie im Namen des nordamerikanischen Volkes gegen die Bombardierung der spanischen Zivilbevölkerung durch die Faschisten protestieren. «Wir glauben, Herr Präsident—sagt die Note—, dass ein moralischer Pro- test Herrn Edens in England und Herrn Chautemps in Frankreich, die Einstellung dieser barbarischen und wilden Metzeleien herbei- führen kannt.» («Mañana». Barcelona, 8-2-38.)
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DAS WERK DER VERTEIDIGER
VON RELIGION UND KULTUR (Photographien von der Bombardierung Barcelonas, den 30 Januar 1938)
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wmß \
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Das faschistische Grosse Hauptquartier von Salamanca hat am nächsten Tage in einem offiziellen Bericht
erklärt: "Wir haben gestern die Verwaltungszentren und Kommandostellen in Barcelona bombardiert" (Servicio Español de Información)
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Seite 2 Spanischer Informationsdienst 21 Februar 1938
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Andalusien, von deufschen und italieni-
schen Arbeitslosen überschwemm! Gibraltar, 5. — Nach den Berichten eines aus der faschistischen
Zone Entflohenen, nimmt die Invasion deutscher und italienischen Arbeitsloser in Andalusien immer grösseren Umfang an. Diese Ar- beiter werden von ausländischen Militärchefs in Malaga, Ca<Tix, Huel- va und Sevilla angestellt. Zu diesem Zweck ist die Durchführung der sogenannten Reform «Bis» eingeleitet, die darin besteht, dass die kleinen Grundbesitzer, die der Feindseligkeit gegen das Regime verdächtig sind, enteignet und ihre Güter unter die Ausländer ver- teilt werden. Die Landmengen, die durch diese Massnahmen zur Verfügung stehen, sind : 284.000 Hektar in der Provinz Malaga, 180.000 Hektar in Córdoba, 254.000 in Sevilla und 122.000 in Huelva. In der Provinz Cadix sollen 20.354 kleine Landeigentümer enteignet werden, deren Land den ausländischen Kolonien zugewiesen wird. Man befürchtet, dass die kleinen Landeigentümer von Granada in der Anzahl von 80.981, die über 331.533 Bodenparzellen verfügen, vom gleichen Schicksal betroffen werden. (aJournal des Nations», 6-2-38.)
Die Resistenz in den von Fa-
schisten besetzten Provinzen Paris, 7.—Die Agencia España bringt aus San Juan de Luz fol-
gende Nachricht des Radio Bilbao : «Seit Beginn des Jahres hat die Guardia Civil in den asturischen
Bergen 166 Flüchtlinge aufgegriffen», und fügt hinzu : «Viele von ihnen mussten auf der Flucht erschossen werden.» Mit diesem Bekenntnis—sagt die Agentur—geben die Faschisten
zu, dass der Widerstand in Asturien noch keineswegs aufgehört hat. |
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Das Martirium Barcelonas
Barcelona hat 25 Bombardierungen durchgemacht. 528 Bomben sind
auf die Stadt abgeworfen und haben 3.467 Opfer gekostet - in der Mehr- zahl Frauen und Kinder. 864 Häuser sind ganz oder teilweise zerstört. Die Odissee der spanischen Kinder,
die in England untergebracht waren |
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sich der Knaben und Hessen sie in Reih und
Glied antreten. Mehrere Kinder, die sich wei- gerten, wurden durch Schläge gezwungen. Alle Kinder weinten beim Abschied von ihren engli- schen Belgeitern. Eine Frau, deren Kind sich in einer Schulkolo-
nie in England befindet, wandte sich an die eng- lischen Begleiter mit der flehenden Bitte, ihr Kind nicht eher zu schicken, als bis das Land nicht von den Faschisten befreit sei, da sie selbst am Verhungern sei und man schlimmer als die Tiere behandelt werde. |
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Die Zeitungen schildern den Empfang, welcher
der Expedition von 'Flüchtlingskindern, die aus London im frankistischen Spanien eingetroffen sind, zuteil wurde. Diese Kinder waren in Eng- land untergebracht und wurden von den franki- stischen Machthabern fälschlicherweise im Na- men der Eltern reklamiert. Die Begleiter der Kinder erklären, dass man
ihnen den Aufenthalt auf dem Rebellenterri- torium nur für kurze Zeit gestattet hat. Italienische Offiziere und spanische Faschisten bemächtigten |
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Der Sieg der spanischen Republikaner
garantiert die Sicherheit Frankreichs
und den Frieden im Miitelmeer
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von MARTÍNEZ BARRIO, Präsident der Cortes
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damit das Leiden, die wirtschaft-
lichen Nöte und das Weh unse- res Landes aufhören, sondern auch um zu vermeiden, dass der Krieg auf andere Völker des Kontinents übergreift. Die beste Garantie für den Frieden — für einen künftigen Frieden—, ist nicht, wie einige naive Köpfe ge- glaubt haben, der Triumph der frankistischen Militärs ; ganz im Gegenteil, wenn es gelungen wäre, das spanische Volk mate- riell zu beherrschen — auf andere Weise kann es garnicht be- herrscht werden —, so hätte das die Gefahren eines allgemeinen Krieges noch vergrössert. Hinge- gen wird der Sieg der republika- nischen Waffen dazu beitragen, den status quo im Mittelmeer aufrecht zu erhalten, die südwest- lichen Grenzen Frankreichs zu sichern und eine neue politische Regelung zu ermöglichen, die die Bedingungen für einen von den Völkern ersehnten entgültigen Frieden herbeiführt. Man darf nicht vergessen, dass
die Republik bei Beendigung des Krieges über eine fähige und schlagkräftige militärische Ma- schinerie verfügen wird, über eine organisierte Kriegsindustrie, wie sie eine solche nie besessen hat |
und dass die in ihr herrschende
allgemeine Geistesrichtung sich jedem Druck der Diktaturländer widersetzt, die, unsere innere Uneinigkeit ausnutzend, Spanien überfallen haben. Seit dem August 1936 haben
wir, die regierungstreuen Spa- nier, treu unserem Schwur und unseren politischen Überzeugun- gen, von der internationalen Öf- fentlichkeit nichts weiter ver- langt, als das eine : dass das spa- nische Problem seiner tatsächli- chen Lage entsprechend behan- delt wird, ohne Entstellungen und Entgleisungen — die einzige Art, wie die allgemeinen Bestre- bungen des Landes verständlich gemacht werden können. Diese gerechte Einstellung be-
ginnt sich durchzusetzen. Da- durch gewinnt Spanien und mit ihm die allgemeine Sache der Demokratie. Als Spanier begrüs- se ich die vollzogene Wandlung und als Mensch, der sich dem westlichen liberalen und demo- kratischen Kulturkreise verbun- den fühlt, gebe ich mich, dank dieser Wandlung, den . verlock- endsten Hoffnungen auf die Zukunft hin. Paris 11 Februar 1938
(<iL'Oeuvre», 12-2-36.)
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Mein erster Eindruck bei mei-
ner Ankunft in Frankreich war der freudigster Überraschung. Die Franzosen der verschieden- sten sozialen Klassen haben end- lich die Bedeutung der spani- schen Sache begriffen. Das Ge- spenst eines vom Kommunismus beherrschten, von inneren Wir- ren zerrissenen Spanien, das allen utopischen Experimenten zum Objekte dient, ist ge- schwunden. Für den Durch- schnittsfranzosen ist die spani- sche Republik heute das, was sie immer gewesen ist: ein durch den Willen des Volkes geschaf- fenes und durch den gleichen Volkswillen immer aufs neue be- stätigtes liberales und demokrati- sches System. In Spanien gibt es Kommunisten, wie es Sozialisten gibt; aber neben ihnen gibt es starke demokratisch-republikani- sche Parteien, die sich auf einen grossen Teil der öffentlichen Meinung stützen und die kein an- deres Programm und keine ande- ren Ziele haben, als die Grund - linien der nationalen Konstitu- tion. Die französische öffentliche
Meinung bestätigt diese Tatsa- che : die Republikaner, die in unserer Regierung sitzen, sind dieselben Republikaner, oder deren Nachkommen, die während des grossen Krieges die Sache der Alliirten verfochten haben ; die Rebellen von Salamanca hin- gegen sind dieselben Männer, die damals mit den Zentralmächten sympathisierten und ihnen ihre Unterstützung anboten. 1936 wie- derholten sich die Charakteristi- ka von 1914 : ein definitiver An- griff der autoritären Staaten auf die Staaten mit demokratischer Verfassung und das Bestreben, den Volkswillen durch die politi- sche Herrschaft einer privilegier- ten Klasse zu ersetzen. Ich stelle fest, dass die franzö-
sische öffentliche Meinung von der Aufrichtigkeit unserer Ge- fühle überzeugt ist, die in dem lebhaften Wunsche gipfeln, den spanischen Krieg auf das spani- sche Territorium zu beschränken und eine Ausdehnung des tragi- schen und blutigen Konfliktes zu verhüten. Wir Spanier führen Krieg, weil er uns aufgezwungen ist und unser heisser Wunsch ist; ihn beendet zu sehen, nicht nur, |
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Eine neue, vorbildliche Einrichtung, die
wärend des Krieges entstanden ist |
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Die "Allgemeine Reparatur
Das trostlose, während dieser
grausamen Kriegsmonate so oft erlebte Schauspiel der zerstörten Häuser, der zerbrochenen Möbel, der zertrümmerten und verloren- gegangenen Kunstgegenstände, stellt von Aufang an eine der grössten Sorgen der Regierung der Republik dar. Vom Unter- gang bedrohte Schätze und wert- volle Gegenstände zu retten, an- dere, die noch keine Schäden er- litten haben, vor diesen sicher zu stellen und so gegenüber der ent- fesselten Zerstörungswut eine positive und aufbauende Arbeit der Bewahrung und Wiederher- stellung durchzuführen, das war die Aufgabe, der sich der ver- diente Organismus der «Allge- meinen Reparaturenkasse» un- terzog. Diese Institution kümmert sich
nicht nur um diejenigen Gegen- stände, die infolge von Bombar- dierungen oder Bränden unter den Trümmern begraben werden, sondern auch um solche, die zu Häusern gehören, die von ihren faschistischen Besitzern im Stich gelassen wurden. Die Allgemeine Reparaturen-
kasse verfügt über Arbeiterbri- gaden, die an den von den Bom- bardierungen h e i m g esuchten Stellen tätig sind und dort unter den Trümmern die wertvollen Gegenstände, Möbel, Schmuck- sachen usw. hervorsuchen, die sonst unweigerlich verlorengin- |
und ihr Werk
ten darstellen, doch nicht für ge-
nügend wert gehalten werden, von der «Junta für die Erhaltung des nationalen Kunstschatzes» angefordert zu werden, werden in den Schaufenstern der Repara- turenkasse ausgestellt. In den alten Adelspalästen in
Madrid, den aristokratischen Häusern, die vielfach von der aufständischen Aviation und Ar- tillerie heftig bombardiert wor- den sind, konnten so viele wert- volle Gegenstände, viele schöne Exemplare von Möbeln und pri- vaten Sammlungen gerettet wer- den, unter denen einige Kristall- und Porzellansammlungen von wahrhaft artistischem Wert her- vorragen. Viele augenblicklich evakuirte
Personen, die ihre Wohnung im bombardierten Madrid, den fein- lichen Bomben und Geschossen ausgesetzt, zurückgelassen haben und ihre Möbel für immer ver- loren glauben, werden dank den unter Lebensgefahr geleisteten Arbeiten der Reparaturenkasse vielleicht einige davon wiederfin- den können. Die verdienstvolle Arbeit die-
ser Organisation erstreckt sich auf das gesamte leale Gebiet und sorgt dafür, dass ein wichtiger und kostbarer Teil des spani- schen Nationalschatzes, der von dem zerstörerischen Hass der Fa- schisten bedroht ist, nicht unter- seht. |
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Die englische öffentliche Meinung gegen
die Barbarei Francos |
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Unter dem Titel «Barbarei»
veröffentlicht die «News Chroni- cle» folgende Betrachtung : «Es ist unmöglich sich eines
Gefühls des Ekels zu enthalten, angesichts der Abschlachtung der Kinder in Barcelona durch die Flugzeuge Francos. Die spani- sche Regierung hatte sich bereit erklärt, von jeder Bombardierung offener Städte abzusehen, wenn Franco das Gleiche tun wollte. »Franco erwiderte, dass er mit
den «roten Marxistenhorden» keine Unterhandlungen führe und schickte seine Flugzeuge nach Barcelona ; seine Antwort waren hunderte von Leichen. Sogar, wenn seine phantastische Be- zeichnung der legitimen republi- kanischen Regierung stimmen würde, wenn das leale Spanien das wäre, was er sagt, sieht Franco denn nicht, dass er das |
spanische Volk lehrt, dieses Spa-
nien dem von ihm und seiner Bande von Kindesmördern vor- zuziehen. Wie kann er nach alledem vor-
geben, für Spanien zu kämpfen ? Zieht er es vor, Herr in einem Schlachthause zu sein, als lealer Bürger eines glücklichen Lan- des? Das Geringste, was man von
England erwarten darf, ist dass es unmittelbar, mit den ener- gischsten Worten seine restlose Abkehr von so brutaler Barbarei zum Ausdruck bringt.» Die Reproduktion
sämtlicher Artikel
dieses Blattes ist
gestattet
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gen und der Habgier von herum-
lungernden Dieben ausgesetzt wären. Diese geretteten Gegen- stände werden zunächst zu den Restaurierungswerkstätten ge- bracht, wo man sie sorgfältig ausbessert und rekonstruiert und dann in Lokale, wo sie katalo- gisiert und streng bewacht wer- den. Die Besitzgüter derjenigen
Personen, gegen welche wegen Reginiefeindlichkeit ein Prozess läuft, werden provisorisch zur Allgemeinen Reparatunrenkasse geschafft, bis seitens des Tribu- nals die Fällung der Urteils er- flogt. Kunstgegenstände, die, obgleich sie wertvolle Kuriositä- |
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Bruno Mussolini, Mörder der
spanischen Frauen und Kinder |
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Paris, 7. — Die französische
Presse veröffentlicht in einem Bericht aus Rom eine Notiz der italienischen faschistischen Zei- tung «II Messagero», in der ge- sagt wird, dass Bruno Mussolini, «um das Ideal der lateinischen und christlichen Kultur zu ver- teidigen, Legionär des antibol- schewistischen Kampfes am Himmel Spaniens» geworden sei. |
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Seite 3
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Spanischer Informationsdienst
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21 Februar 1938
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ärungen der Abgeord-
neten der Trade-Unions Madrid, 8.—Die Abgeordneten Brown und Brady, Vertreter der
«Trade-Union», äusserten während ihres Aufenthaltes in Madrid einem Reporter gegenüber folgendes : «Der Antifaschismus rechnet in London mit grossen Organen der
öffentlichen Meinung. Die hervorragendsten sind «Daily Herald» mit einer Auflage von 2 Millionen Exemplaren und die «News Chroni- cle» mit 1.500.000. England steht jetzt unter dem Eindruck der Bom- bardierung der letzten Schiffe : des «Endymion» und der «Alcira». Die Intervention Mussolinis im spanischen Kriege hat eine lebhafte Reaktion hervorgerufen. Die enlische Regierung hat bereits Schrit- te unternommen, um diesen unerträglichen Agressionen ein Ende zu machen. Auch die Antwort Salamancas auf die Aufforderung, mit der Bombardierung der Ortschaften des Hinterlandes Schluss zu machen, hat lebhaften Unwillen erregt. Die Reaktion in England war äusserst heftig. Das Volk ist über
alles dieses aufs tiefste empört. Wir Trade Unions und Arbeiterpar- teiler glauben, dass die begonnene Agressionspolitik die englische Regierung aus ihrer kontemplativen Haltung reissen wird. Wir sind sicher, dass es uns gelingen wird, dies zu erreichen, denn wir sind entschlossen, mit unserem Druck nicht nachzulassen, oder aber zu bewirken, dass die Vertreter einer solchen Politik abtreten. England, mit der alleinigen Ausnahme seiner Grosskapitalisten, ist mit uns, mit dem lealen Spanien. Wenn man jetzt ein Plebiszit veranstal- ten würde, so ergäbe das für uns ein Resultat von 10 zu 1. Wir rechnen mit der Unterstützung von einer Million englischer Arbeiter. Der Faschismus hat keine Aussicht auf Sieg. Die Welt wird sich bald davon überzeugen. Wenn er in Rom, Berlin und Wien gesiegt hat, so musste er doch vor Madrid Halt machen. Und Teruel ist der erste Markstein auf dem WTege zu Francos Niederlage. |
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Eine neue Infamie der Rebellen
Die «Dépéche de Toulouse-» vom 14 Februar veröffentlicht in ihrem Tagesbericht aus dem spani-
schen Krieg folgendes : »Wir melden lächelnd, dass der Sender des Radio Nacional de Salamanca gestern die folgende of-
fiziöse Nachricht verbreitet hat : «Wie wir erfahren, beabsichtigt man in der «roten» 'Zone Flugzeuge zu verwenden, die mit den «na-
tionalen» Farben (rot und gelb) getarnt sind, um die katalanischen Ortschaften zu bombardieren und gleichzeitig Bomben auf französisches Gebiet fallen su lassen.» Und die «Dépéche» fügt hinzu : «Es ist selbstverstänlich, dass diese Nachricht niemand irreführen
wird. Und erinnern wir uns daran, dass eine analoge Nachricht von den spanischen Rebellen verbreitet wurde als die ersten Piraten-Unterseebote im Mittelmeer auftauchten.» |
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DIE DEMOKRATIE IN DER D.R.S.S.
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sich viele Interessen verschwo-
ren. Aber auf die Dauer hat sie in den schwierigsten Schlachten den Sieg davongetragen. Man hat ihr zum Vorwurf gemacht, dass sie immer eine Klassendiktatur aufrecht erhalten und mit drasti- schen Mitteln jede oppositionelle Politik verhindert habe. Und dennoch, während ihre Feinde es so hinstellen, als wäre die Sowjet- union von inneren Kämpfen zer- mürbt, liefert sie uns dieses ge- waltige Schauspiel ideologischer Einmütigkeit, die sie berechtigt, für eine Verfassung zu stimmen und sie durch unumschränkte Machtorgane zu realisieren, de- ren Rechtmässigkeit von nie- mand angezweifelt werden kann. Die Stärke ihrer Institutionen hat ihren Ursprung im Volke selbst, das seine grundlegende Revolution durchgeführt hat, nicht um dem Cäsarismus zu ver- fallen, noch um sich in katastro- phale Abenteuer stürzen zu las- sen, sondern um den föderativen Staat zu konsolidieren, in dem ein demokratischer Mechanismus auf normale Weise funktioniert. Die freiheitlich gesinnte Welt erwartet viel von den neuen Formen der Sowjetdemokratie. Schliesslich und endlich liefert sie uns den Beweis dafür, dass ein Volk über genügend Macht |
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tig aufzulösen, die, aus dem
Schosse der faschistischen Partei geboren, nur die Impotenz des Systems bestätigt. Was das Nazideutschland be-
trifft, so hat der Versuch das gleiche Resultat gezeitigt. Der Reichstag funktioniert nicht, obwohl er das Werk Hitlers ist, der von Zeit zu Zeit darin er- scheint, um eine seiner demago- gischen Reden vom Stapel zu lassen. Jenes berüchtigte Plebis- zit, durch welches der Führer auf Lebenslänge zum Kanzler und obersten Chef des deutschen Staates berufen wurde, gehört zu den politischen Komödien der Zeitgeschichte. Durch politischen Terror zwang man die Deut- schen, die Diktatur Hitlers anzu- erkennen, indem man ihre Rech- te auf ein einsilbiges Wort — das Wörtchen «Ja» — beschränkte. Einen anderen Ausweg Hess das Wahlrecht, das der Nationalso- zialismus seinen Untertanen zu- billigte, nicht zu. Seitdem übt Hitler in den schwierigsten Fra- gen der Aussenpolitik unum- schränkte Gewalt aus. Die Liebe seines Volkes zu er-
ringen ist ihm schwerlich gelun- gen ; dafür aber lässt er sich auf Altären anbeten, wo er den Gott der Christenheit ersetzt. Gegen die Sowjetunion haben
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Die Demokratie in den Sow-
jewtstaaten funktioniert bereits in normaler Weise. Nach der Volksbefragung, in der die Ver- treter nach gleichem, direktem und geheimem Wahlrecht ge- wählt wurden, sind soeben die Kammern des Abgeordnetenhau- ses zusammengetreten, um eine gemeinsame Sitzung abzuhalten, in der eine Besprechung über di- versen Verbesserungen in der Staatsverfassung stattfinden soll. Der Oberste »Sowjet und die Nationalitätenkammern repräsen- tieren zweifellos den Willen des grossen russischen Volkes, das es nach einer schwierigen Über- gangsperiode jetzt erreicht hat, die Demokratie zu errichten, ohne sich vor dem Angriff des inneren und äusseren Feindes fürchten zu müssen. Man kann vom neuen Russland nicht mehr sagen, dass es von der Gnade eines persönli- chen Willens abhängig ist, noch auch, dass der Staat die Bürger- rechte missachtet. Die URSS hat eine so gewaltige politische Mo- bilmachung zustande gebracht dass ca 90 % der Wahlberech- tigten an den Wahlen teilgenom- men haben. Die Zusammenset- zung der beiden Kammern ent- spricht restlos dem Volkswillen und sie sind gewillt gemäss den Grundsätzen der Verfassung zu arbeiten. Damit sind die Vorur- teile widerlegt, in denen manche befangen sein dürften, wonach die Demokratie nicht über genü- gend Kraft verfüge, um ein neues Regime anzukurbeln. Die Erfahrung auf diesem Ge-
biet ist vor allem wichtig als Kontrast zu der inneren Lage der faschistischen Länder, die durch heftige Unstimmigkeiten zerris- sen sind und es nicht wagen, zu irgend einer der Formeln zu grei- fen, durch welche die öffentliche Meinung ihren Willen kund gibt. Sie geben vor, die demokrati- schen Prinzipien aus ideologi- schen Gründen zu bekämpfen ; denn wenn die demokratischen Prinzipien Bestand haben, so ist mit dem Regime der Diktatur bald aufgeräumt und die Aben- teurergruppen, die die Macht an sich gerissen haben, sind erle- digt. Angesichts der Einmütig- keit der Volksstimmung, welche die Sowjetmacht durch die Ab- stimmung erreicht hat, ist der pathetische Akt, in dem Musso- lini vor dem Venezianischen Pa- last vor einigen Tausenden blin- der Anhänger seinen Entschluss, den Völkerbund zu verlassen, kundgibt, von einzigartiger Ko- mik. Der italienische Faschis- mus hat mehrmals die Karika-, tur eines repräsentativen Regi- mes aufgezogen, um vor der Welt den Eindruck zu erwecken, dass ganz Italien sich mit dem Duce identifiziert. Dennoch hat er es niemals fertiggebracht, dieses Parlament, das durch Dekret, ohne Anteilnahme des italieni- schen Volkes zustande gekom- men ist, auf die Dauer tagen zu lassen. Gerade jetzt denkt man |
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Die spanische Kultur durfte
nicht durch Repressalien aufs Spiel gesetzt werden, welche die- jenigen, die pädagogische Arbeit leisten, so tief entwürdigen. Wenn solche Ungeheuerlichkei- ten weiter um sich greifen, wird man unmöglich behaupten kön- nen, dass das Spanien Francos berufen sei, die spanische Kultur zu verteidigen und die Achtung vor den Vertretern der Volkskul- tur zu erhalten. Wenn die in der Zone der na-
tionalen Schmach und Entehrung glauben, für die Kultur des Vol- kes zu wirken, indem sie sich von ihren niederen Instinkten leiten lassen, so müssen sie sich darüber klar sein, dass sie sich durch ein solches Regime der Repressalien selbst das Urteil sprechen. Aber es ist ein bedeutsames
und äusserst lehrreiches Symp- tom, dass die eigenen Zeitungen Francos die Passivität anpran- gern, mit der die Bürgerschaft diese Repressivmassnahmen auf- nimmt. In der obenzitierten Nummer der «La Información» von Cadix veröffentlicht das Re- visionskomite der Lehrer- schaft der Provinz Cadix einen Artikel, in dem es sich in kla- genden Tönen über das mangeln- de Interesse der Bürgerschaft auslässt, wodurch es in seiner Arbeit gehemmt werde. |
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verfügt, um seine Geschicke
selbst zu lenken, wenn die his- torischen Hindernisse beseitigt sind, die einer wahren Volksre- gierung im Wege stehen. Eine Demokratie kann sich er-
neuern, aber sie ist ein ewiger Begriff, der alle Krisen über- dauert. Eine parlamentarische Regierung, das Recht der Mehr- heiten und Minderheiten, die Freiheit der Entschliessungen und der Initiative haben dort Bestand, wo eine Willkürherr- schaft mit ihrem Hass gegen Recht und Gesetz regiert. Dikta- turen vergehen, die Demokratie bleibt ewig bestehen. |
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Die Verfolgung und Misshandlung der Lehrerschaft
im faschistischen Spanien |
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daran, diese Institution endgül-
Der Faschismus, der eine Ver- neinung von Kultur und Fort- schritt darstellt, musste logischer- weise im Francospanien Anhän- ger haben, die die absurdesten Ungeheuerlichkeiten verherrli- chen, und diejenigen, die bemüht sind, sich von jedem rückschrittli- chen Einfluss freizuhalten, aufs Grausamste verfolgen. So stehen die Lehrer der städtischen Schu- len in der faschistischen Zone un- ter der äusserst strengen Kon- trolle einer sogenannten Kultur- kommission der technischen Jun- ta von Burgos. Die genannte Kommission hat die peinlichste Überwachung eines jeden Leh- rers in der Francozone einge- führt. Während der eineinhalb Jahre der schmachvollen Terror- herrschaft ist die Reinigung der Lehrerschaft von Elementen, die verdächtig sind, mit der Repu- blik zu sympathisieren, mit grösster Strenge durchgeführt worden. Die obengenannte Kom- mission verfügte, dass über jeden nationalen Lehrer Personalakten geführt werden, die ein Füh- rungszeugnis eines, in der Nach- barschaft des betreffenden Leh- rers lebenden Familienvaters ent- halten müssen. Wie man sieht— und die Zeitung «La Informa- ción» enthält eine sehr deutliche Klage—, wurden diese Akten nicht mit der erwünschten |
Schnelligkeit ausgefertigt, d a
eine grosse Anzahl der Einwoh- nerschaft gegen die Zumutung protestiert hat, Auskunft über Lehrer zu geben, die sie nicht genügend kennen. Das hatte zur Folge, dass die Bestimmungen über diese Akten einer Revision unterzogen wurden ; daraufhin wurde den Nachbarn der betref- fenden Lehrer strengste Anony- mität ihrer Aussagen zugesi- chert. Aber auch dies gab nicht |
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die gewünschten Resultate. Die
Kommission von Cadix, die von Burgos aus delegiert worden war, machte bekannt, dass sie die Akten über die Lehrer in die Hauptstadt des faschistischen Spanien zurücksenden und die Namen der betreffenden Fami- lienväter, die die Auskunft unter irgend einer Entschuldigung oder auch ohne jede Begründung v e r w eigerten, veröffentlichen werde. |
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293 faschistische Flugzeuge
im Jahre 1937 zerstört Die Feinde haben im gleichen Jahre nur
92 republikanische Apárale zerstört (Laut Statistik des Ministeriums der Nationalen Verteidigung)
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Seite 4
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Spanischer Informationsdienst
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21 Februar 1938
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im belagerten Madrid
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weshalb die Jesuüen beschlossen haben,
das faschistische Territorium zu verlassen Paris, 8.—In der Jesuitenversammlung, die in der Basílica de
Azpeitia stattfand und in der über die Lage im faschistischen Spa- nien beraten wurde, ist—wie man weiss mit grosser Stimmenmehrheit —beschlossen worden, dass die Gesellschaft Jesu das faschistische Territorium verlässt. Die als Parteigänger Francos bekannten Prie- ster Vilarino und Chalvau haben an der Versammlung nicht teil- genommen. Der Grund, weshalb die Gesellschaft Jesu diesen Beschluss ge-
fasst hat, ist der folgende : Der Papst hatte allen hohen Würden- trägern des faschistischen Spanien befohlen, auf allen kirchlichen Zeremonieen, die auf ihrem Territorium stattfänden, die päpstlichen Enzykliken, und speziell diejenige, die sich auf die Verfolgung der Kirche im Nazideutschland bezieht, verlesen zu lassen. Kardinal Moma machte Franco davon Mitteilung ; aber dieser liess die Lesung der Enzykliken suspendieren, bis er sich mit dem deutschen Ver- treter in Salamanca darüber verständigt haben würde. Der Gesandte Hitlers erbat von seiner Regierung diesbezügliche Instruktion. Schliesslich genehmigte Franco die Verlesung der Enzykliken bis auf die, welche sich auf die Verfolgung der Katholiken in Deutschland bezieht. Daraufhin beschlossen die Jesuiten, nach heftigen Ausein- andersetzungen mit den Regierungsvertretern, das spanische Terri- torium zu verlassen. Übrigens haben sich die Falangisten, die heute mehr Einfluss
haben, als die Requetés, ebenfalls den Jesuiten widersetzt. («La Vanguardia», 8-2-38.)
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Vor der verbrecherischen Re-
bellion der Faschisten gab es in Madrid sieben oder acht Volks- büchereien. Es waren dies stille, intime, anheimelnde Stätten, in denen sich die Arbeiter aus den entferntesten Stadtteilen von un- widerstehlichem Wissensdrang getrieben, in ihren freien Stun- den einfanden. Die Leser, die diese Büchereien besuchten, ge- hörten zu denen, die nicht in der Lage waren, die grossen Madri- der Bibliotheken zu benutzen, die dem Publikum nur zu einer Zeit zugänglich waren, die für diese sympathischen K u 1 turjünger, die genötigt waren, von früh bis spät zu arbeiten, um ihr tägliches Brot zu verdienen, nicht in Fra- ge kam. Die Republik richtete ihr Augenmerk ganz besonders auf diese Volksbüchereien und versah sie nicht nur mit literari- scher Produktion der verschie- densten Richtungen, sondern auch mit populär-wissenschaftli- chen Schriften, die den Arbeitern helfen sollten, ihre technischen Kenntnisse zu erweitern und zu vertiefen. Als die Faschisten vor den To-
ren Madrids standen, dieses un- besiegten Madrid,' vor dem alle ihre Anstrengungen scheitern, um schliesslich mit einer Katas- trophe für sie zu enden, da war es unvermeidlich, einige dieser Büchereien zu schliessen, da der Aufenthalt in ihnen, infolge ihrer Lage in von der feindlichen Ar- tillerie bedrohten Zonen, für die Leser eine unmittelbare Gefahr darstellte. Wie berechtigt diese Massnah-
me war, bewiesen die durch Ge- schosse verursachten Schäden in den Bibliotheken des Paseo de las |
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Delicias und der Ronda de To-
ledo. In dieser letzteren schlug ein Projektil in den Lesesaal und auf die erstere stürzte die Mauer des von einer riesigen Granate getroffenen Nachbarhauses. Auf beiden Stellen waren durch die Schliessung Opfer an Menschen- leben vermieden. Aber der Krieg, den das spa-
nische Volk — nach einem gelun- genen Ausspruch des Verteidi- gungsministers—, gegen dreiein- halb Nationen führen muss, wird nicht nur den Angreifer aus dem nationalen Umkreis vertreiben ; er wird auch das Volk, das so heldenmütig sein Blut für das Vaterland vergiesst, würdig ma- chen, die neuen Wege des künfti- gen Spanien zu beschreiten, eines Spanien, das durch die titanische Anstrengung seiner besten Söhne geschaffen wird. Von so edlem Streben beseelt,
hat die Regierung der Republik mit Hilfe des Unterrichtsmini- steriums mit bewunderungswür- diger Energie die Versorgung der arbeitenden Klassen mit dem nötigen Material zur Erweite- rung ihres geistigen Horizontes in Angriff genommen. So wur- den die Bücher aus den geschlos- senen Lokalen in andere Biblio- theken übergeführt, wo sie die hohe Mission erfüllen können, für die sie bestimmt sind. Und wenn der Leser nicht in die Bi- bliothek kommen kann, um sei- nen Wissensdurst zu befriedigen, so wird das Buch in die Wohnstätte des Lesers kommen und diese Aussaat auf dem fruchtbaren Acker seines Geistes muss in der lichten Zukunft, der wir entgegensehen, unschätzbare Früchte in unserem • Volke tra- |
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gen. Diesem wahrhaft patrioti-
schen Zweck ist der bereits in ei- nigen Volksbüchereien eröffnete Dienst gewidmet, der die Aus- leihung der Bücher in den Volksbibliotheken organisiert. Wenn man diese bescheidenen
Büchereien, die von den faschi- stischen Geschossen getroffen sind, aus der Nähe betrachtet, so fühlt man tiefe Entrüstung über die Barbarei, welche die faschisti- s c h e Rebellion kennzeichnet. Und während wir mit dem Leiter des Lesesaales in der Ronda de Toledo sprechen, hören wir das Rattern der Maschinengenge- wehre, das uns keinen Augen- blick die unversöhnliche Wirk- lichkeit des Krieges vergessen lässt. —Sehen sie — sagt der Leiter
der Bibliothek zu uns, indem er auf ein riesiges Loch in der Decke des Saales zeigt—-: hier ist ein Projektil eingedrungen. Wie ist es möglich, dass sie, die Museen und Bibliotheken be- schiessen, sich Verteidiger der Kultur nennen! Wenn sie das hier vor dem Kriege gesehen hätten ! Hier gab es eine spezielle Kinderabteilung m i t Büchern und Zeitschriften für Kinder. Mit welchem Ernst studierten sie die Zeitungen ! Und — es ist schwer zu glauben — aber sie sprachen kaum je ein Wort.- Der Bibliothekar, der dabei ist,
die Bücher in die neuen Lokale zu transportieren, ist voll Enthu- siasmus. Im Saal herrscht lautlo- se Stille. Aus diesem Frieden reisst uns das ratternde Geräusch der Maschinengewehre und mahnt uns von neuem an den Krieg. |
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dens. Zur Hälfte entvölkerte
Städte. Paralysierte Industrien. Brachliegende Felder. Das sind die Spuren des Faschismus... |
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von Sevilla, der von Granada und
Cadix, es ist der Fall von Cordo- va, von Extremadura, Castilien und Galizien ; es ist der des Nor- |
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Faschistische Kulturpolitik
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scher Abstammung, soweit sie
nicht getötet sind, im Kerker oder sind in anderen spanischen Gebieten interniert, und die Er- satzpriester, die man in die bas- kischen Ortschaften geschickt hat, sprechen nur kastilianisch und können sich somit mit der Bevölkerung nicht verständigen. Man ist so weit gegangen, die
baskischen Namen von den Stras- sen zu entfernen und sogar die Städtenamen zu ändern und man beabsichtigt die gesamte Euska- rische Toponimie auszurotten. Er beendet seine Ausführungen
mit einem Apell an die ganze Menschheit, deren Aufmerksam- keit er im Namen der baskischen Regierung auf das Treiben der Faschisten lenkt, die im Begriff sind, eine uralte demokratische Kultur und Tradition zu vernich- ten. Ton Blombergs Sohn desertiert
Paris, 17. — «Agence Infor-
mation» meldet aus Genf, dass die «Volksstimme», sozialisti- sches Organ der Ostschweiz, aus sicherer Quelle berichtet, dass der Sohn Marschall von Blom- bergs, des von Hitler verabschie- deten Ex-Kriegsministers, sich unter den 40 deutschen Fliegerof- fizieren befindet, den Mitglie- dern jenes berühmten Geschwa- ders Richthofen, die vor kurzem desertiert und nach Österreich geflüchtet sind, nachdem sie den Befehl erhalten hatten, sich ins faschistische Spanien zu begeben. |
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Don José de Lizaro, der Bevoll-
mächtigte der Baskischen Regie- rung an der spanischen Botschaft in London, hat folgende Erklä- rung abgegeben : «Als ein Beweis mehr dafür,
w e 1 che Repressivmassnahmen Franco anwendet, um das Natio- nalgefühl eines Volkes zu un- terdrücken und die baskische Kultur zu vernichten, bestätigt sich die Nachricht, dass der Ge- brauch des Éuscaro, einer der äl- testen lebenden Sprachen, unter Androhung strengster Strafen verboten ist. Auch ist das Tra- gen der Nationaltracht aus- drücklich untersagt. Durch ein offizielles Dekret ist
das Euskaro nicht nur als Um- gangs—und Schriftsprache, son- dern auch in allen kirchlichen Angelegenheiten verboten. We- der dürfen die Priester in der baskischen Sprache predigen, noch ist es den Gläubigen gestat- tet, in ihrer Muttersprache zu beten, eine Verfügung, die den Gesetzen der Kirche zuwider- läuft. Diese Verordnung wird logi-
scherweise grosses Aufsehen in den Dörfern und Ortschaften er- regen, wo das Volk keine andere Sprache als das Euskaro kennt, so dass alle Einwohner notge- drungen dieses Gebot übertreten müssen, selbst auf die grosse Ge- fahr hin, die angekündigten schweren Strafen erleiden zu müssen. Was die Priester betrifft, so
befinden sich diejenigen baski- |
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Die Spuren des Faschismus
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Die Zeitungen von Malaga
veröffentlichen eine offiziöse Be- kanntmachung der Stadtverwal- tung, in der sämtliche Arbeiter der Stadt, die imstande sind, Strassenarbeiten zu verrichten, aufgefordert werden, sich auf dem Rathaus zu melden, da man dringend Pflasterer, Asphaltar- beiter, Steinhauer, Strassenkeh- rer, etc., benötige. Wie aus die- ser Notiz hervorgeht, befinden sich die Strassen der Stadt in jämmerlichem Zuztand und es gibt nicht genug Arbeitshände, um sie, wenn auch nur proviso- risch, instand zu setzen und die notwendige Reinigung der Stadt durchzuführen. |
spiellose Schlächterei durch Schaf-
fung von sogenannten Kriegsge- richten. Und seitdem ist kein Tag vergangen, wo sie nicht neue Verbrechen begehen Wie hoch ist die Zahl der Opfer von Mala- ga? 20.000? 30.000? Natürlich werden wir die genaue Ziffer erst dann wissen, menn wir die Stadt wiedergewinnen und die Zahl derjenigen feststellen können, die den Schlächtereien der modernen Hunnen, dieser Schmach der Zi- vilisation und Schandfleck der Geschichte, zum Opfer gefallen sind.
* * *
Wir wollen uns bei der obenzi-
tierten Anzeige, auf die wir uns berufen, noch ein wenig aufhal- ten, denn wir halten uns streng an die Wahrheit und kommentie- ren nur solche Nachrichten, die genau nachgeprüft sind. Also diese Note ist in der Zeitung der Falange von Malaga, «Sur», in der Nummer vom 22 Dezember erschienen (Das Original liegt bei uns auf) und lautet folgender- massen : «Es werden gesucht : Strassen-
kehrer, Pflasterer, Bruchstein- maurer, etc. Personen, die diese Berufe ausüben können und ar- beiten wollen, können sich in den Büros für öffentliche Arbeiten des Hohen Rates der Stadt Ma- laga, an Wochentagen von 10-12 melden. Malaga, 20 Dezember, im zweiten Jahre des Triumphes. — Der Delegierte für Öffentliche Arbeiten, Carlos Rein.» Sogar Strassenkehrer werden
gesucht! Es finden sich nicht einmal Leute, die die Strasse kehren wollen ! Wo ist das Pro- letariat von Malaga? Wo ist es? |
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Entweder in die leale Zone ge-
flüchtet oder auf dem Friedhof, in den Kerkern und Gefängnis- sen... Es wird den Falangisten nichts anderes übrig bleiben, als selbst zum Besen zu greifen, Spaten und Spachtel in die Hand zu nehmen, den flüssigen Asphalt auf die Strassen zu giessen und den Bürgersteig zu pflastern. Es gibt keine Arbeiter in der
faschistischen Zone. Sie sind ge- flüchtet oder ermordet. Sie fehlen in den Bergwerken, bei den öf- fentlichen und privaten Arbeiten, in Fabriken und Werkstätten, auf Feldern und Äckern. Die Olivenernte konnte in den von Franco und Konsorten tyranni- sierten Provinzen nur unter den grössten Schwierigkeiten durch- geführt werden. Im Sommer und Herbst 1936 sahen die Reichen mit Genugtuung, wie die Armen ausgerottet wurden. Sie dachten, es würde ihnen noch genug Skla- venfleisch übrig bleiben. Aber jetzt sehen sie mit Beunruhigung, dass man für die bequeme Aus- beutung, die sie erträumten, nicht genug am Leben gelassen hat. Die Dinge haben sich über- spitzt. Sie sind weitergegangen, als es sogar für einen gesunden Egoismus ratsam war. Was fängt man ohne Arbeiter an ? Wie soll man den Acker pflügen und die Ernte einbringen ; wie die Herden hüten, die Erze för- dern ; wie in Meeren und Flössen fischen und wie fabrizieren, bauen, transportieren, Brot bac- ken und bedienen ? Und die Auf- rufe häufen sich, die Falangi- sten bilden Arbeitsbrigaden und man zieht die Frauen zur Arbeit heran... Der Fall von Malaga ist der
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Überlegen wir uns einmal, was
die obenzitierte Tatsache zu be- deuten hat. In Malaga gibt es nicht genug Handarbeiter, um die städtischen Arbeitstrupps zu formieren. Und dabei handelt es sich keineswegs um schwierige Spezialarbeit, sondern um die primitivsten Berufe. Malaga war die fünftgrösste
Stadt Spaniens, mit mehr als 150.000 Einwohnern. Wie gross ist heute ihre Einwohnerzahl? Vor ihrer Besetzung durch die Faschisten, im Februar vorigen Jahres, flüchteten über 50.000 Personen in der Richtung nach Almería. Viele andere flohen in die Dörfer der Provinz. Bekannt- lich widmeten sich die Rebellen, kaum dass sie den Fuss in die Stadt gesetzt hatten, dem Raub, dem Mord und der Vergewalti- gung. In der ersten Woche wur- den 10.000 Männer, Frauen und Kinder ermordet. Später organi- sierten und regelten sie die bei- |
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Der «Servicio Español de Infor-
mación» wird täglich in spani- scher und französischer Sprache herausgegeben. Ein wöchent- licher Auszug erscheint ausser- dem jeden Montag, Mittwoch und Freitag in deutscher, italie- nischer und englischer Sprache. |
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