SPANISCHER INFBHMRIISHS
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DIENST EÍ3Ü3
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"Die letzten Kanonaden der ausländi-
schen Geschütze in Teruel konnten nicht das Echo unseres ersten Sieges übertönen, der unter der Mitwirkung aller wieder neu aufflammen wird zu neuem, entscheiden- dem Triumph". AUS DER REDE DR. NEGRINS
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umente
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WÖCHENTLICHER AUSZUG AUS DEM "SERVICIO ESPAÑOL DE INFORMACIÓN"
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Barcelona, 28 Februar 1938
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Nummer 10
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Av. 14 de Abril, 556
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Ittl
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II.
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in Barcelona, 126 fehim, i18 i ¡w
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es uns passt. Und Mitte Dezember wurde die Offensive
bei Teruel begonnen. In einer Woche eroberten wir die befestigte Stadt. Unsere Truppen machten tausende von Gefangenen. Unsere tausendmal ruhmreiche Aviation vernichtete zahlreiche deutsche und italienische Apara- te. Die ganze Welt durchflog damals die Kunde, die uns zur Genüge bekannt war, dass die Republik über eine Armee verfügt, welche nicht nur von einem Geiste und einem Enthusiasmus beseelt ist, der ihn in den er- sten Monaten befähigte, gegen einen überlegenen Feind Front zu machen, sondern dass sie auch über die nö- tigen Bedingungen verfügt, um gewagtere und vom militärtechnischen Standpunkt schwierigere Unterneh- mungen mit Erfolg durchzuführen. Unser Erfolg war ein furchtbarer Schlag für den
Gegner. Das militärische Prestige Italiens und Deutsch- lands war, wie in Jarama, Guadalajara, Brúñete und Belehrte, stark erschüttert, was ihre diplomatischen Manöver kompromitierte. Und auch für das faschisti- sche Hinterland war das eine Erschütterung—Panik für die einen, Jubel für die andern, angesichts der er- wiesenen Stosskraft des republikanischen Heeres. Der Feind musste daraufhin auf seine Pläne verzichten. Um Teruel zurückzuerobern, warf er auf unsere Linien seine besten Stosstrupps, die er für seine Offensive vorgesehen hatte und während zweier Wochen wurden ganze Divisionen von unseren draufgängerischen Sol- daten niedergemacht. Die Wiedereroberung der Stadt, welche die Rebellenführer bereits seit Anfang. Januar als sicher ankündigten, schien von unüberwindlichen Schwierigkeiten begleitet. Die Verräter waren gezwun- gen, von ihren Gebietern im Auslande neue Hilfe zu erbitten, und aus den deutschen und italienischen Häfen trafen in der faschistischen Zone zahlreiche mit Kanonen und Flugzeugen beladene Schiffe ein. Dank diesen bedeutenden Verstärkungen an Material, das mit Stücken unserers Vaterlandes bezahlt wurden, konnte der Feind nach zwei Monaten verzweifelter Anstrengungen, ein Gebiet wiedererobern, das zum Friedhof seiner auserlesener Truppen geworden war. Nun : an dem Tage, an dem das Volksheer sich Te- ruels bemächtigte und die letzten Widerstandsnester in seinem Innern die Waffen streckten, haben wir an die Sache der Republik mit der gleichen Überzeugung geglaubt, mit der wir jetzt an sie glauben, wo Teruel, ausschliesslich durch die Arbeit der deutsch-italieni- schen Artillerie und Aviation, nicht mehr der Repu- blik, nicht mehr Spanien gehört. Unser Siegeswille und unsere felsenfeste Zuversicht sind ungebrochen. Wir werden sie unversehrt bewahren und sie mit unserem Enthusiasmus und unserer Arbeit lebendig erhalten. Dem berechtigten Jubel, der im ganzen Lande aus-
brach, im ganzen Lande, auch in der Zone, die nicht der Autorität der Regierung unterstellt ist, denn dort werden die republikanischen Siege mit nicht geringerer Anteilnahme begrüsst; dem Jubel über die Einnahme von Teruel hat die Regierung vorsichtshalber einen leisen Dämpfer aufgesetzt, in der Überzeugung, dass die schweren Tage noch nicht vorüber sind. Getragen von ihrer Verantwortung, hat sie ihre Pflicht erfüllt, indem sie das Land vor übermässigem Optimismus warnte, da ein Rückschlag schwer zu heilende seelische Schwankungen hervorrufen könnte. Sie richtete ihre Warnung sogar an das Parlament, indem sie in ein- dringlichsten Weise vor dem Risiko eines Übermasses warnte. Die gleiche Erklärung gibt sie heute ab. Te- ruel war gestern und ist auch heute noch eine Kriegs- episode ohne jeden entscheidenden Charakter. Die Regierung will keineswegs — und das würde
auch nicht zu der spanischen Mannszucht passen, die Bitterkeit einer schlimmen Nachricht versüssen, unter anderen Gründen auch deshalbnicht, weil sie sich stark genug fühlt, um aus dem Missgeschick Kraft zu ge- winnen, es in nationale Energie zu verwandeln. Aber ich wiederhole es noch einmal vor euch Spaniern, mit dem Ernst, den meine Eigenschaft als Chef der Re- gierung mir auferlegt : dass es unserem militärischen |
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Spanier :
Die betonte, wenn auch vorübergehende, Überle-
genheit des gegnerischen Kriegsmaterials, hat die re- publikanischen Truppen gezwungen, Teruel aufzuge- ben. Die Nachricht von der Evakuierung ist der Öf- fentlichkeit nicht einen Augenblick vorenthalten wor- den. Die Regierung ,gab sie bekannt, ehe noch die Re- bellen ihrerseits die Einnahme der Stadt verkünden konnten. Es ist von jeher der Stolz der republikanischen Re-
gierung gewesen, das Land aufs Genaueste über den Verlauf des Krieges zu informieren. Keine seiner dra- matischen Episoden ist jemals verheimlicht oder ent- stellt worden. Getreu den Traditionen einer wahren Demokratie und der so oft bewiesenen moralischen Kraft unseres Volkes gewiss, hat sich die Regierung in ihren Bekundungen stets strikt an die Wahrheit gehalten und ebenso wahrheitsgetreu die bestimmen- den Ursachen einer gegebenen Situation gekennzeich- net und die notwendigen Ratschläge, Orientierungen und Entschlüsse kundgegeben ; mit einem Wort, sie hat sich ohne zu schwanken, stets an das Volk gewandt, sich seine enthusiastische Mitarbeit für den End- triumph gesichert. Diese Achtung vor der Wahrheit ist gerechtfertigt
durch das Gefühl des Vertrauens, von dem alle Be- schlüsse der Regierung getragen sind. Eine so offene, klare Handlungsweise können sich
nicht alle Regierungen gestatten. Und in unserer Ge- schichte sind nicht viele ähnliche Fälle zu verzeichnen. vSo kann nur eine Regierung handeln, die des Ver- trauens und der Zustimmung des Volkes sicher sein kann, eines Vertrauens und einer Zustimmung, die ihr aus tausend Gründen geschenkt wird und die sich auf tausenderlei Weise kundgibt. Mit dieser Autorität belehnt, wende ich mich an alle
Spanier, um ihnen allen zu verkünden—denen, die in den Schützengräben für Spanien und die Republik kämpfen ; denen, die Arbeit leisten in ihrem Studium, im Laboratorium, in der Fabrik oder auf den Federn ; und auch die Feinde, die versteckten und die offenen, sollen es wissen, dass der volle, unbestrittene, der ent- scheidende Sieg dem spanischen Volke gehört, das über genügend Mut und Energie verfügt, um ihn zu ver- wirklichen. In Teruel hat die Republik die Pläne des Feindes
vereitelt Während zweier -Monate fanden an einer unserer
Fronten die heftigsten Kämpfe .seit Kriegsbeginn statt. Die Ostfront hat dadurch eine ausserordentliche natio- nale und internationale Bedeutung gewonnen. Und der Verlauf der Operationen ergibt für die Republik eine unbestreitbar positive Bilanz. Das italienisch-deutsche Oberkommando des feind-
lichen Heeres hat seit Mitte November eine Offensive vorbereitet, die durch Presse, Rundfunk und Zei- tungen der Invasorenländer in grosssprecherischer Weise angekündigt worden ist, eine Offensive, auf die sogar die Diplomatie dieser Länder für ihre Machina- tionen in den Kanzleien spekuliert hat. Die Propagan- da für diese Offensive, die als entscheidend bezeichnet wurde, diente dem Gegner an sich schon als Waffe ge- gen uns. Und sie diente den faschistischen Führern als Rettungsanker angesichts der niederschmetternden Moral ihres Hinterlandes. Sie wollten diejenigen ihrer Parteigänger, welche Überdruss und Zweifel äusser- ten, mit dem Versprechen eines gewaltigen Sieges er- muntern. Und sie wollten vor allem diejenigen Spanier, die in der faschistischen Zone unseren Triumph her- beisehnen und deren Zahl von Tag zu Tag grösser wird, entmutigen. Unter diesen Umständen entschloss sich die Regie-
rung der Republik, eine elementare strategische Regel anzuwenden : die Pläne des Feindes zum Scheitern zu bringen, indem man ihm zuvorkommt, ihm unseren Willen aufzwingt, ihn veranlasst, dort zu kämpfen, wo |
Plan bei Teruel gelungen ist, sein fundamentales Ziel,
die Durchkreuzung der feindlichen Pläne, zu verwirk- lichen, und dass die Evakuation der Stadt durch un- sere Truppen in keiner Weise an den wesentlichen Vorteilen, die wir damals errungen haben, etwas zu ändern imstande ist. Aufgaben und Pflichten des Augenblicks : Unsere
Soldaten mit dem notwendigen Material zu versehen, das sie brauchen, um den Sieg zu erringen. Diese Tatsache legt uns trotzdem Aufgaben und
Verpflichtungen auf, zu denen sich die Regierung of- fen und freimütig vor dem spanischen Volke bekennt. Denn weil unsere Erfolge stets nur unsere eigenen sind, nie entwertet durch beschämende fremde Einmischung, müssen wir auch mit unseren Schwierigkeiten allein fertig werden. Unser Volk hat, im Laufe seiner Ge- schichte, oft genug bewiesen, wozu es imstande ist, um seine Ehre und seine Unabhängigkeit zu verteidigen. Ohne Waffen, ohne Heer, verraten von seinen Führern, hat es vor etwas mehr als einem Jahrhundert, die na- poleonischen Truppen geschlagen. Waffenlos, von Treulosigkeit und Verrat umringt, hat es verstanden, sich den Rebellen im Juni 36 entgegen zu werfen und sie zu besiegen. Und jetzt, angesichts des Überfalls von Seiten der faschistischen Mächte, dessen Opfer es wur- de, ist es ihm gelungen ein mächtiges Heer zu organi- sieren und es wird alles an Anstrengungen und Opfern aufbringen, die nötig sind, um es unbesiegbar zu machen. Als Abschluss dieser Kampfperiode, welche die
Fähigkeiten unseres Heeres bewiesen hat, kann ich euch, indem ich die Möglichkeiten des Feindes genau abschätze, aber auch die unerschöpflichen Energie- quellen unseres Volkes in Betracht ziehe, ohne befürch- ten zu müssen mich zu irren, sagen : Wir werden sie- gen. In den Dienst dieser Überzeugung müssen die Anstrengungen aller gestellt werden, um das Miss- verhältnis in der Ausrüstung mit Kriegsmaterial., das uns benachteiligt, auszugleichen und so den Sieg zu erkämpfen. Gegen die ausländische Artillerie und Aviation
müssen wir in gleichen Mengen republikanische Artil- lerie und Aviation einsetzen. Dieses Ziel kann erreicht werden. Die Regierung bestätigt es mit wenigen Wor- ten, aber mit vollster Überzeugung. Diese Sicherheit schöpft sie aus der Kenntnis, die sie von dem Herois- mus der antifaschistischen Arbeiter hat, die mit Freu- den durch eine Steigerung ihrer Produktivität unseren Soldaten das Material herbeischaffen werden, an dem es ihnen fehlt, um den Sieg zu erringen. Unsere In- dustrie einerseits und die Hilfsmittel, über die die Re- gierung verfügt, andrerseits, werden die augenblickli- che Differenz inbezug auf das Material, die den Re- bellentruppen eine vorübergehende Überlegenheit ver- schafft hat, in absehbarer Zeit zum Verschwinden bringen. Die Regierung stützt sich bei diesem neuen Versprechen auf ihre Verantwortung : das Heer mit den Elementen zu versehen, die unentbehrlich sind, um den Krieg zu führen und ihn zu gewannen. Alle, die uns dabei helfen wollen, alle die von dem glühenden Wunsche beseelt sind, an dieser wichtigen Aufgabe mit- zuarbeiten, werden in wirksamster Weise dazu beitra- gen, den Krieg siegreich zu beenden und sie wer- den den Dank der Republik ernten. Unser Volksheer wird diese vermehrte Kraftanstrengung des Hinter- landes zu schätzen wissen. Die Regierung, die genau weiss, was sie von ausserhalb zu erwarten hat, verlangt von allen Produzenten erhöhte Leistung. Der Krieg in Spanien hört deshalb nicht auf, weil
Europa es nicht wünscht. Das republikanische Heer wird, den Erfordernissen und unserem Wunsche ent- sprechend, das Material erhalten, das ihm fehlt, um sich den Truppen der Rebellen und den ausländischen Soldaten gegenüber durchzusetzen, von denen die einen sowohl wie die andern, unter sonst gleichen Umstän- den, unseren Kämpfern unterlegen sind. Gegen ein |
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La caricatura y la guerra
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GRAPHISCHE BEIGABE DES
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Seite 2
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Spanischer Informationsdienst
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Heer, das aus gepressten Kolonialtruppen und Legio-
nären besteht, führt die Republik ein stehendes, spa- nisches, diszipliniertes Heer ins Feld, das für sich allein fähig ist, den Krieg zu beenden, wenn Europa, das Länder von frecher Schamlosigkeit und Nationen von schimpflichem Servilismus beherbergt, nicht zulassen würde, dass Italien und Deutschland immerfort den spanischen Rebellen in ungeheuren Mengen die neue- sten Modelle ihres Kriegsmaterials senden. Der Krieg in Spanien hört deshalb nicht auf, weil Europa es nicht wünscht. Die sogenannte Politik der «Nichteinmi- schung» ist verantwartlich für unser Missgeschick : für die Bombardierung offener Städte, für die Pirate- rie im Mittelmeer, für die Evakuierung Teruels. Das Material, das die Demokratien der legitimen Regierung der Republik systematisch verweigert, mit diesem sel- ben Material versorgen die totalitären Staaten mit Hilfe dienstbeflissener Sachverständiger, den General Franco. In den ersten Monaten des Krieges wurde aus diesen Sendungen ein Geheimnis gemacht. Jetzt hat weder Italien noch Deutschland das mindeste Interesse daran, Zeit damit zu verlieren, sich noch den Anschein von Neutralität zu geben. Während die Kanzleien über die Notwendigkeit grübeln, eine Formel für die Zurück- ziehung der Freiwilligen zu finden, strömt aus den See = und Lufthäfen Deutschlands und Italiens das not- wendige Material in das Überfallene Spanien, das die Rebellen gebrauchen, um den Krieg zu verlängern. Flug- zeuge von grösster Geschwindigkeit und militärischer Potenz, Riesenexemplare schwerer Artillerie, automati- sche Feuerwaffen... Würden diese Sendungen einge- stellt, so würde der spanische Krieg, diese äusserste Bedrohung für den eropäischen Frieden, ganz bald mit dem Sieg der Republik enden. Wenn die Rebellen zur Herbeischaffung des Kriegsmaterials auf ihre eigenen wirtschaftlichen Hilfsquellen angewiesen wären—lange schon würde der Krieg der Vergangenheit angehören. Die wirtschaftlichen Reserven, die den Rebellen zur Verfügung stehen, waren in den ersten Monaten er- schöpft, und wenn damit nicht auch ihre Lieferungen aufgehöort haben, so nur deshalb, weil sie in ihrer mangelnden Liebe zu Spanien, nicht gezaudert haben, es ihren Waffenlieferanten, Italien und Deutschland, zu verpfänden, die sich hier für ihre künftigen Agres- sionen gegen Europa, im Mittelmeer und in den Py- renäen eine hervorragende Operationsbasis schaffen wollen. Zu Gunsten des Morgen opfern diese ihr Mate- rial von heute, überlassen es offen einer Rebellengrup- pe in einem Lande, das, frei und unabhängig nach in- ternationalem Recht, auf den Märkten der Welt nie- mand findet, der ihm Waffen liefert, die es mit gutem Gelde zu bezahlen gewillt ist. Das ist die fundamen- tale Wahrheit, vor der die Welt erröten müsste. Auf ihr basieren alle anderen Vorwürfe, die Europa zu be- schönigen sucht, indem sie Anteilnahme an den Er- eignissen in Spanien heuchelt. Die zu lang anhaltende Vorspiegelung eines Gefühls
trägt die Gefahr in sich, dass irgend ein Misserfolg seine groteske Scheinexistenz aufdeckt. Im Zusam- menhang mit unserem nationalen Problem sind solche Misserfolge der Verstellung konstant geworden ; aber eine Tatsache verdient ganz besondere Beachtung. Man beachte, dass während die Republik noch nicht Zeit gefunden hatte, ihre reguläre Armee auszubauen, das Gewicht der Zuwendungen an Truppenkontingenten, welche Deutschland und Italien den Rebellen machten, bereits ausschlaggebend war. Europa, das besser unterrichtet war, als wir wollte von der Anwesen- heit der Invasionstruppen in Spanien nichts wis- sen, und alle Bemühungen, die gemacht wurden, um ihm den Ernst dieser Sachlage vor Augen zu führen, waren vergeblich. Erst mussten die Internationalen Brigaden—diese edelste Gemeinschaft von Männern, die spontan aus aller Herren Länder zusammenkamen, um für die Freiheit zu sterben—, sich an der Vertei- digung Madrids beteiligen, damit man angesichts ihrer Stärke, an die Zurückziehung der «Freiwilligen» dachte, immer auf eine Ausflucht bedacht, um die bei- den Invasionsmächte nicht zu kränken. Die Verhand- lungen, damals eingeleitet, dauern auch jetzt noch an. Und ihr Ende ist nicht abzusehen. Heute hat diese diplomatische Verhandlung schon kein Interesse mehr für uns. Zur rechten Zeit begonnen und energisch durchgeführt, hätte es uns nützlich sein können. Jetzt nicht mehr. Die Soldaten der Invasoren können von den Soldaten der Republik aufgehalten und vernichtet werden—Guadalajara hat es bewiesen. Das Problem der Invasionstruppen steht auf dem zweiten Plan, auf dem ersten steht das der Bewaffnung. Aber gerade, weil seine Bedeutung gross und aktuell ist, vergisst Europa es zu untersuchen, und heuchelt Ahnungslosigkeit, die um so komischer anmutet, als es das grösste Interesse zeigt, die Klasse und die Qualität der neuen Materials kennen zu lernen, das Italien und Deutschland den Rebellen schickt. Wir sind berechtigt, die geheuchelte Anteilnahme abzulehnen, mit der Europa seine schwe- ren Verfehlungen gegen das internationale Recht uns gegenüber zu entschuldigen sucht. Das Wesen des spa- nischen Problems ist immer klar gewesen, aber heute ist es vielleicht klarer denn je. Dank der Anhäufung von Material durch Italien und Deutschland in der Rebellenzone, hat die Republik das von ihren heroi- schen Truppen eroberte Teruel verloren. Ein Verlust,, der uns kränkt, aber nicht erschreckt. Wir glauben so fest an eine freie Zukunft unseres Landes, dass ebenso |
wie wir gestern wussten, dass die Republik über ein
vorbildliches, diszipliniertes und heroisches Heer ver- fügen wird, wir heute wissen, dass wir morgen—noch rechtzeitig, um den Sieg nicht zu gefährden—über das nötige Material verfügen werden. Eine Weisheit, die allen denjenigen zugänglich ist, die den Glauben an die moralische Kraft unseres Volkes nicht verloren ha- ben ; unseres Volkes, das über alle anderen Wohltaten die der Unabhängigkeit stellt, weil es sich bewusst ist, ohne diese die Freiheit nicht erringen zu können. Um zu triumphieren, müssen wir alle unsere
Energieen an den Fronten und im Hinterland konzen- trieren . Der Verlust von Teruel zwingt uns zu der Erklä-
rung, dass die Regierung an diesen Problemen zwar mit der grösstmöglichen Energie, jedoch in aller Stille arbeiten wird ; dass die Regierung ebenso, wie sie die konfuse und heroische Periode der Milizen überwunden hat, auch die gegenwärtige Periode überwinden wird, in der die Ungleichheit in der Rüstung es den Rebel- len ermöglicht hat, eine Stadt zurückzunehmen, die sie in einem Augenblick verloren hatten, wo sie mit grossem Geschrei eine entscheidende Offensive ankün- digten. Wir werden dieser Ungleichheit ein Ende ma- chen und unser Heer von neuem in die Lage versetzen, die Initiative zu ergreifen. Die Regierung hat die Mög- lichkeit, sich eine Frist für dieses Ziel zu setzen, aber sie ist gezwungen, sich diese Frist vorzubehalten, und rechnet damit, dass die Volksmassen daran mitarbeiten werden, diese Frist abzukürzen. Es handelt sich jeden- falls um eine kurze Frist. Um so kürzer, je grösser die Anstrengung der arbeitenden Klasse sein wird, die sich durch keinerlei tendenziöse Propaganda in ihrem Vertrauen auf den Sieg beirren lassen darf. Ein Ver- trauen, das, um fruchtbar zu sein, aktiv und nicht passiv sein muss. Einen Bürgerkrieg zu führen und zu gewinnen ist immer schmerzhaft. Einen Bürgerkrieg führen und gewinnen und dazu noch einen Invasions- krieg führen, das ist mehr als schmerzhaft, das ist schwer. Um in dem einen und in dem andern zu trium- phieren, brauchen wir eine Konzentration von Ener- gien, die sich an den Fronten und im Hinterland ma- nifestieren muss, in der vordersten Schanze und in der entlegensten Fabrik. Keine einzige Handlung ist ohne Bezug auf den Krieg. Jede einzelne, selbst die fried- lichste, trägt dazu bei, den Krieg zu gewinnen. Unser Defizit liegt im Material. Italien und Deutschland ha- ben die Rebellen, unter der wohlwollenden Duldung der europäischen «Wächter» von unzweifelhafter Neu- tralität in einer Weise bereichert, dass es ihnen gelun- gen ist, uns zu übertreffen. Die Regierung verfügt über genügende ökonomische Hilfsqtxellen, um sich auf dem Weltmarkt das Kriegsmaterial zu beschaffen, das es in den Stand setzt, diese Überlegenheit zu neutrali- sieren. Nach internationaler Übereinkunft darf nie- mand uns dieses Kriegsmaterial verkaufen. Folglich müssen wir es produzieren. Und wir werden es pro- duzieren. Es ist ein Gelöbnis, das wir vor unserem Heer ablegen. Unsere Soldaten werden ihr Vaterland nicht allein mit ihrem Gewehr und ihrem Heldenmut verteidigen und wiedererobern müssen. Sie werden über Artillerie und Flugzeuge verfügen, die ihnen den Weg für ihre Siege bereiten werden. Die Ungläubigen werden es sehen und die Skeptiker werden es bestäti- gen müssen. Und eines Tages wird man von der Eva- kuirung Teruels als von der einzigen militärischen Operation sprechen, die trotz aller Anzeichen einer Niederlage, einer der Punkte sein wird, von denen der republikanische Sieg seinen Ausgang nehmen wird. In langen Kriegen—und der unsere ist es bereits—,pflegt es nicht selten vorzukommen, dass der Gegner, aus Gründen der Eitelkeit oder aus Halsstarrigkeit, die Potenz dessen betont, den er vernichten will. Wenn die Einnahme Toledos durch den Zeitverlust, den er für die Rebellen bedeutete, das Scheitern des Angriffs auf Madrid veranlasste — die Behauptung ist bereits zum historischen Problem geworden, aber sie hat genügend Wahrscheinlichkeit für sich—so ist es möglich, dass der Verlust von Teruel—wir werden es bald genug sehen—für die Rebellen den Anfang von Ende des Krieges bedeutet. Es hängt von unserem Arbeitswillen und von unserem Sieges willen ab. Es hängt von uns ab. Von uns, das heisst von allen Spaniern. Von uns, die wir, in Reih und Glied, auf die Stimme der Erde antworten, von der wir stammen, wenn sie Einspruch erhebt gegen die Misshandlungen und die Wunden, die ihr diejenigen schlagen, welche an ihr ihre Fähigkeit zur Unterdrückung und ihre Macht zur Unterjochung erproben. Fassen wir diese grundlegende Wahrheit zu- und nicht, wie manche hartnäcking behaupten, ausser- sammen : Das Geheimnis des Sieges ist in uns selbst halb des Bereiches unserer Macht. Die übrige Welt soll den Frieden bewahren, denn wenn man es auch nicht wahr haben will—seine Störung könnte unseren Triumph nur erschweren oder aufs Spiel setzen, Ge- waltsame Lösungen sind nicht empfehlenswert und die Regierung schaltet sie aus ihren Berechnungen aus, unter anderen Gründen deshalb, weil sie sie nicht braucht. Um m ihrer Zuversicht bestärkt zu werden, hat sie genügend Elemente in dem Heroismus der Sol- daten und in dem Enthusiasmus des Hinterlandes. Aus diesem Heroismus und diesem Enthusiasmus entnimmt sie, zugleich mit der zuversichtlichen Hoffnung auf den Sieg, das Vertrauen, um in ihrer Arbeit fortzufah- ren, die für die gegenwärtigen und zukünftigen Bedürf- |
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nisse sorgt. Das ist der Grund, weshalb sie es vorzieht,
die leicht zu fassenden Entschlüsse, die dem Egoismus schmeicheln, der schwerwiegengen Voraussicht zu op- fern, die für den morgigen Tag wirkt, und die den Krieg, möge er noch so lange dauern, nicht zu einem Verlust für die Republik werden lässt. Von diesem Entschluss beseelt, kann ich versichern, dass das Volksheer, von unerschütterter Moral und beseelt von Heroismus, in reichlichem Masse über alle die Mittel verfügen wird, die ihm, auf seine Initiative hin, Teruel wiedergeben werden. Und Teruel symbolisiert für den Unabhängigkeitsdrang des Volksheeres Spanien. Für diesen Sieg hat die Regierung genug Hilfsmittel be- reit, die sie, mit Hilfe der Arbeiterklasse in Kriegs- material verwandeln wird. Aus der Zusammenarbeit der drei Faktoren—Heer, Hinterland und Regierung—wird der republikanische Sieg entstehen, von dem Spanien seine Wiedergeburt erhofft. Männer und Frauen Spaniens ! : An den Kampf-
fronten haben wir ein hervorragendes Heer, das schon manche Ruhmestaten hinter sich hat und das neue Lorbeeren ernten wird. An dieses Heer wendet sich heute die Regierung und sagt ihm in eurem Namen : Ihr, Soldaten des Volkes, werdet alle Waffen haben, die ihr braucht, um durch euren Mut und eure Ge- schicklichkeit entscheidende Siege im Kampfe um Spa- niens Freiheit zu erringen. Dafür wird unser Hinter- land alle seine Kräfte einsetzen, es wird mehr und bes- seres leisten, angespornt durch den edlen Wunsch, Op- fer zu bringen für den schnelleren Triumph in diesem Kampf, der alle, die an ihm teilnehmen, mit Stolz erfüllt. Es ist jetzt nicht an der Zeit, an etwas anderes zu
denken, etwas anderes zu wollen, als nur das eine : den Feind zu vernichten. Ihn zu vernichten im Kampfe an der Front, ihn zu vernichten durch Mehrarbeit im Hinterland, ihn zu vernichten, indem man ihn verfolgt und ihn entlarvt, wenn er sich unter uns verbirgt. Denn der Feind legt weniger Wert auf seine militäri- schen Erfolge, als auf seine zersetzende Arbeit in un- serem Hinterland. Er bedient sich dazu der Kleingläu- bigen und Mutlosen, derjenigen, denen der Glaube an das Volk fehlt und die deshalb an seinem Siege zwei- feln. Er benutzt die Feiglinge, diejenigen, denen jeder Erfolg zu Kopf steigt und die meinen, dass die Opfer sofort aufhören müssen ; die von jedem Windhauch umgeworen werden und von Flucht, Waffenstreckung und ausländischer Vermittlung träumen. Als Verräter muss unser Volk den behandeln, der
sich darin gefällt, die augenblickliche Überlegenheit der feindlichen Rüstung hervorzuheben. Und auch den, der nicht mithilft, alle Kräfte des
spanischen Volkes zu mobilisieren und nicht auch seine eigene Kraft dazu verwendet, unsere Rüstung zu ver- doppeln und zu verhundertfachen. Das sind dieselben, die noch vor einiger Zeit die Möglichkeit geleugnet hätten, das in Spanien Flugzeuge hergestellt werden können. Und heute bauen wir Flugzeuge und Kriegs- material an Orten, von denen man sich nicht hätte träumen lassen, dass dort Kriegsmaterial hergestellt werden könnte. Unser ganzes Problem besteht darin, mehr zu pro-
duzieren. Darauf müssen wir uns mit allen Mitteln Konzentrieren. Als Verräter muss der angesehen wer- den, der nicht jede andere Frage zurückstellt hinter den gemeinsamen Willen, den Feind zu vernichten und die Regierung in diesem Werk zu unterstützen. Und der daran zweifelt, dass unser Volk die Anstrengungen machen kann, die notwendig sind, um die Bedürfnisse unseres Heeres zu befriedigen: Für ein unabhängiges, freies und glückliches
Spanien Es sind dies Augenblicke der Aufopferung, aber
auch der Siegesgewissheit. Augenblicke, die es noch mehr erforderlich machen,
den gemeinsamen Willen zu stärken, der uns Spanier alle eint im Kampfe gegen den Feind des Volkes. Vor einigen Tagen hat ein internationaler Aben-
teurer in zynischer Weise seine Absicht verkündet, von Deutschland aus über die Geschicke unseres Volkes zu bestimmen. Das wird ihm nie gelingen, niemals. Nie hat das spanische Volk sich einem fremden Willen gebeugt. Es hat gekämpft in der Vergangenheit und kämpft heute für sein Recht, selbst über sein Schicksal zu bestimmen. Die letzten ausländischen Kanonaden in Teruel ver-
mochten das Echo unseres ersten Sieges nicht zu über- tönen, das wieder neu erklingen wird in neuen ent- scheidenden Siegen. Der Wille zum Sieg muss wie ein Lied der Zuver-
sicht und der Entschlossenheit aus dem Rattern der Maschinen, von Ambos und Drehbank ertönen, in der Arbeit des Bauern, in Büro und Werkstatt. Und mit einem vorbildlichen Hinterland, das voll und ganz in den Dienst unserer Waffen gestellt ist, können wir unseren tapferen Kämpfern zurufen : Offiziere, Kommissare und Soldaten des Volkshee-
res ! Alle Spanier wetteifern miteinander, um sich selbst zu übertreffen. Leistet auch ihr euer bestes. Keinen Schritt unseres Bodens dem Ausländer. Durch streng- ste Disziplin, durch unentwegte Vervollkommnung, durch unüberwindlichen Heldenmut macht aus unse- rem Heer das siegreiche Heer eines unabhängigen, freien und glücklichen Spanien. |
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La caricatura
y la guerra |
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IN ANDEREN LAGER
—Hast Dm bemerkt, wie miserabel die rote Aviation zielt? —Ja, wahrhaftig. Sie haben nicht
ein einziges Kind getroffen. ("Treball".)
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IM GEBIETE FRANCOS
— Donnerwetter, ein Spanier!
— Diese Leute machen sich dach Überall breit!..
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"Frente Rojo".)
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Das Spanien des Cervantes, so wie Franco es sich wünscht«.
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("L'OEuvre".)
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HUMANISIERUNG DES KRIEGES
-—Tun sie 10 Tropfen Jasminessenz
an die Explosivmischung der Brand- bomben... ("Marianne".)
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GENERAL QUEIPO DE LLANO VER-
LASST DAS MIKROPHON — Adiós, señoras! Adiós, señoritas! Adiós señores! Die Wiederaufnahme un- serer Sendungen findet bei der Wieder- einnahme von Madrid statt. ("Le Canard Enchainé.")
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DIE FASCHISTISCHE WIRKLICHKEIT
Hier ist der bildliche Ausdruck des internationalen Prestiges Francos in
seinen "diplomatischen Beziehungen". ("Frente Popular", da Nueva York.)
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AUFGESESSEN
Queipa. — Das Portefeuille des Kriagsministers hat man mir nicht gegeben und Jetzt verschliefst man mir nach den Schnabel... Wie, wann Ich wieder Republikaner würde?... ("II Noticiero Universal".)
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"NAZI"...ONALISTISCHE KULTUR
Dar schone Franco "zivilisiert" die Rlfborboren. ("La Voz", da Nueva York.)
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28 Februar 1938 Spanischer Informationsdienst Seite 3
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Europa am Scheidewege
Die schwerste Stunde der europäischen Krise hat geschlagen.
Die bewaffnete Faust Hitlers ist auf das österreichische Volk
herabgefallen. Durch militärischen Druck wird Österreich dem Reiche des Ter-
rors einverleibt. Mussolini und Hitler überschwemmen Spanien mit neuen Liefe-
rungen von Bombenflugzeugen und mörderischer Artillerie, die gegen die Heere der Demokratie eingesetzt werden sollen. Es wird offen bekannt, dass die Besitzergreifung Österreichs den
ersten Schritt bedeutet zur Besitzergreifung der Tschechoslovakei und der Botmässigkeit «aller Deutschen», das heisst — nach den Worten Hitlers—«Die Thränen des Krieges bereiten die Ernte der kommenden Welt». Von seinen Stützpunkten jenseits der Pyrenäen und in Zentral-
europa bereitet der Faschismus seine Bombardements auf das Frank- reich der Volksfront vor. In der Nazipresse fordert man bereits Elsass-Lothringen. Hitler geht seiner grosssprecherisch angekündigten «Ernte des
Weltkrieges» entgegen. Bedeutet das idem Britischen Volke nichts? Die österreichischen Arbeiter richten Hilferufe an uns. Die Re-
solution der Fabrikdelegierten kündet ihre «leidenschaftliche Bereit- schaft, die Freiheit und Unabhängigkeit» ihres Landes zu verteidi- gen. Die heroischen österreichischen Arbeiter, dieselben, die vor vier Jahren als erste die Fahne des Kampfes gegen den Faschismus erho- ben, rufen uns. Bedeutet das alles der Britischen Arbeiterschaft nichts!
«Wir können nichts machen», sagen die Wortführer der Arbeiter-
partie—das Echo der Regierung. Das ist ein Irrtum. Hitler hätte nie gewagt, sich in Österreich
festzusetzen, Mussolini hätte nie gewagt, seine neue Offensive in Spanien ohne die Mitwirkung der britischen Regierung zu beginnen. In diesem Augenblick bereitet die englische Regierung neue An-
leihen und Kredite für Italien und Deutschland vor, ohne welche diese ihre Agressionen nicht fortsetzen könnten. Die Zukunft Europas—Krieg oder Frieden—liegt in den Händen
der britischen Arbeiterschaft. Die britische Arbeiterschaft muss sich mit der übrigen internationalen Arbeiterbewegung vereinen, um an die demokratischen Regierungen die folgenden Forderungen zu stellen : «Schluss mit jeglicher wirtschaftlichen und finanziellen Bezie-
hung zu Deutschland und Italien, solange diese nicht ihre Agressoin gegen Spanien und Österreich einstellen. Schleunige Einberufung des Völkerbundes zur Beschlussfassung
über diese Massnahmen. Sofortige Wiederherstellung der Rechte des republikanischen
Spanien auf Ankauf von Waffen. Das ist der Weg, um Hitler in die Zügel su fallen ; es, ist der
Weg, um den Krieg aufzuhalten. «Spanien—sagte Pollit in seiner denkwürdigen Rede am Don-
nerstag—ist die Welt am Scheidewege.» Helfen wir dem spanischen Volke ! Helfen wir dem österreichi-
schen Volke! Nur so können wir den Faschismus zerschmettern und die Welt
vor den «Thränen des Krieges» eines Hitler retten. («Daily Worker», 19-2-38.)
GREUEL
Die «Illustration» bringt in einer ihrer letzten Nummern eine
Serie Photographien von den von Republikanern begangenen Greueln. Es handelt sich um einige Christus = und Marienbilder, die
beschädigt worden sind. Diese Dokumente werden alle Bewohner des Abendlandes, die
dieses Namens würdig sind, zum Schaudern bringen. Aber diese Liebhaber der schönen Künste hatten bisher keine
Gelegenheit, gegen die Plünderung der, übrigens Frankreich gehö- renden, Casa de Velazquez durch die Mauren Francos zu protes- tieren. Heute bietet sich ihnen ein guter Ersatz. Was die «Illustration» betrifft, deren Objektivität allen bekannt
ist, so verspricht sie, in einer der nächsten Nummern weitere Doku- mente zu veröffentlichen. Diesmal wird es sich zweifellos um Photographien der in Barce-
lona von der Francoaviation ermordeten Kinder handeln. {«he Canard Enchainé», 16-2-38.)
Kulturarbeit an der Kampffront
Ostfront.—Das Kommissariat fährt mit seiner Erziehungs = und
Bildungsarbeit unter den Soldaten während ihres Aufenthaltes in den Ortschaften fort. Neben der unübertrefflichen Ausführung der sanitären Desin-
fektionsarbeiten befindet sich der Soldat, sobald er den Schützen- graben verlässt, unter der Obhut des Kommissariates, das mit brü- derlicher Herzlichkeit über ihm wacht. Es sind zahlreiche Kulturzentren eröffnet worden ; das Heim des
Soldaten; das Heim des Mitkämpfers; «fliegende und stehende Bibliotheken ; mit einem Wort, es wird pädagogische Arbeit unter den Soldaten geleistet, die von ausserordentlicher Bedeutung ist. Augenblicklich bereitet das Kommissariat, gemeinsam mit diver-
sen Elementen der nationalen Lehrerschaft und aus Universitätskrei- sen, Lehrkurse vor, die in den von der Kampfzone weiter abliegenden Ortschaften abgehalten und mittelst Lautsprecher bis in die vorde- ren Linien der gesamten Ostfront übertragen werden sollen. |
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Franco-Propaganda-Hade In Germany
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Die nebenstehende Abbildung ist der «NS.
Frauen-Warte» entnommen (Januar-Heft S. 465). «Bild und Text», steht darunter, «sind einem von der Nationalsozialistischen Hilfsaktion verteilten Aufruf an die Bevölkerung der von den nationalen Truppen eroberten Gebiete entnommen.» Dieses «Bild und Text» ergänzt den Artikel
eines Mitglieds der weiblichen spanischen Falan- gisten, in dem bei der NS.-Frauenschaft in der Weise für Franco Propaganda gemacht wird, dass laut «Augenzeugenbericht» das republikanische Spanien nach Brot schreie, während bei Franco alles in Butter, also noch grossartiger als in den autarken Kochtöpfen der NS.-Frauen ist. In dem Text unterhalb der Abbildung ist auch
die Rede von «den hungernden Kindern der Dör- fer, die der Hass dem Boden gleichgemacht hat». Wobei allerdings der Name der Dörfer, z. B. Guernica, nicht genannt wird, den spanischen bezw, deutschen Frauen und Müttern auch nicht gesagt wird, dass zur Abreagierung dieses «Has- ses» das Franco-Spanien sich mit Vorliebe deut- scher und italienischer Flieger sowie deren Bom- ben bedient. Vielleicht ist darin, in der Massa- krierung spanischer Frauen und Kinder, nur eine besondere und besonders vorbedachte Wohlfahrts- aktion zu sehen : um die Frauen und Kinder des republikanischen Spanien vor den angeblichen Hungerqualen zu bewahren, killt man sie mit Fliegerbomben kurz und bündig ab. Was ja wohl der soldatische Humanismus ist. Bei der Wiedergabe dieser Abbildung ist der
Schriftleitung der «NS. Frauen-Warte» das Malheur passiert, dass in der Eile, mit der sie das von der zuständigen Propaganda-Schwindelstelle zugeleitete Material zum Druck geben musste, von ihr ganz offenbar übersehen wurde, dass der «Nationalspanier», der die Zeichnung geliefert hat, auf den arteigenen spanischen Namen St. Frank hört. Was vielleicht ein Pseudonym ist: die Uebersetzung von Franco ins Nationalspani- s.che. Wenn das der Schriftleitung der «NS.-Frauen-
Warte» auch nicht aufgefallen ist, so ist es enorm doch aufgefallen dem Leserkreis, der viel- leicht gar nicht so dumm ist, wie von der «Reichs- leitung der NS. Frauenschaft» angenommen zu werden scheint. Es ist verschiedenes andere auch noch aufgefallen. Die Arbeiterfrau und die beiden |
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hungernden Kinder sind nämlich gar nicht spani-
sche, durch Franco ausgehungerte Kinder, son- dern es sind hungernde deutsche Kinder mitsamt ihrer hungernden deutschen Mutter. Dieser Zeich- ner St. Frank, wenn er überhaupt existieren, wenn er nicht bloss die Erfindung einer Greuel- propagandastelle sein sollte, die im Gebrauch von spanischen Namen sich noch nicht so auskennt, dieser also Franco-Frank ist nämlich ein Abzeich- ner, ein glatter Fälscher. Seine Zeichnung ist wortwörtlich, Strich um
Strich abgeklaut von Käthe Kollwitz, einem Plakat, das die Kollwitz für die Berliner Arbei- terhilfe gezeichnet hat. Auch unter dem Original steht in den Schriftzügen der Käthe Kollwitz die Unterschrift «Brot!» Abgebildet bei Bonus : Das Käthe Kollwitz-Werk. Dresden, Carl Reissner, vS. 113. Abgebildet bei Heilborn : Die Zeichner des Volkes. Käthe Kollwitz, Heinrich Zille. Zeh- lendorf, Rembrandt-Verlag, S. 25. Der Rem- brandt-Verlag hat davon auch eine sehr verbrei- tete Postkarte herausgebracht ,die aber nicht mehr ausgeliefert werden darf. Doch sowohl die Zeich- nung wie auch die Zeiclmerin Käthe Kollwitz sind auch im Dritten Reich noch so bekannt, dass viele Leserinnen der «NS. Frauen-Warte» sich und nicht nur sich gefragt haben, wie kommt das, dass Käthe Kollwitz auf einmal — Propaganda für Franco-Spanien macht? Angeblich ist das doch der «Kulturbolschewismus», der das deut- sche Volk bezw dessen Seele zersetzt. Wie kommt es, dass die Franco Propaganda kulturbolsche- wistisch das deutsche Volk bezw auch das spani- sche zersetzen darf ? ! Es besteht der begründete Verdacht, dass diese
blöderweise mit Frank .statt mit Franco signierte Propaganda garnicht auf spanischem Mist ge- wachsen, sondern autark bestimmt ist als Ablen- kung für die deutschen Mütter, Frauen und Bräu- te, die mehr und mehr sich fragen, warum, wozu und in wessen Interesse ihre nach Franco-Spanien verschickten Söhne, Männer und Bräutigammer zu Krüppeln oder auch totgeschossen werden. Arriba España! Aufwärts mit der Schwindel-
Hilfe der Berliner Fälscher-Zentrale. P. W.
Die Original-Vorlage von Käthe Koll-
witz und die Original-Fälschung in der «NS. Frauen-Warte» werden in der Aus- stellung «Fünf Jahre Hitler-» ausgestellt. |
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Der "Manchester Guardian" über Teruel
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Paris, 24.—Die «Agencia España» meldet aus
London, dass der «Manchester Guardian» folgen- den Artikel veröffentlicht hat : «Die Faschisten haben 61 Tage gebraucht, um
Teruel zurückzuerobern. Was sie wiedererobert haben, sind die Ruinen einer Stadt und ein Teil ihres verlorenen Prestiges. Vom strategischen Ge- sichtspunkt hat der Erfolg der Faschisten nicht die geringste Bedeutung. Die ungeheuren Verlu- |
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ste rechtfertigen, nach der Ansicht der deutschen
und englischen Sachverständigen, in keiner Weise den geringen Wert, den Teruel besitzt. Je länger der Krieg dauert, um so glänzender wer- den sich die Aussichten der Republikaner gestal- ten. Wenn Franco nicht andere Unterstützung von ausserhalb bekommt, wird die Schlagkraft der Republik steigen, während die Francos sinken wird.» |
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Seite 4 Spanischer Informationsdienst 28 Februar 1938
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Es gibt In Europa ein Land: Spanien
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Der «Servicio Español de Infor-
mación» wird täglich in spani- scher und französischer Sprache herausgegeben. Ein wöchent- licher Auszug erscheint ausser- dem jeden Montag, Miltwoch und Freitag in deutscher, italie- nischer und englischer Sprache. |
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kann der Weltkrieg sie weder erschrecken noch
überraschen. Sie kann hingegen den übrigen Völkern mit Recht vorwerfen dass sie widerstands- los dem Untergange entgegengehen, dass sie ein- willigen zu sterben, wenn der Tod allmählich, fast schmerzlos eintritt, ohne dass man mehr verspürt, als einen bitteren Stich in die verbor- genste-Wurzel — Herz, Hirn oder Seele — der Menschenwürde. Die lezten Ereignisse bei Teruel zeigen, gemes-
sen an den internationalen Begebenheiten, dass es nicht gerade die spanische Republik ist, der Zeichen von Schwäche anzumerken sind. Ein Volk, das spanische, ist, kaum von heftigen Erschütterungen genesen, entschlossen, entweder ritterlich, als «Gentlemen» zu leben, oder als Mann zu sterben, der sich angesichts der uner- bittlichen Wirklichkeit nicht in zweideutige Han- delsgeschäfte einlässt, der keineswegs bereit ist, an ein widriges Schicksal zu glauben, dem man nicht entgehen kann. Ein ganzes Volk lehnt sich dagegen auf, in dem einen Punkte einzulenken, in eben diesem winzigen. Punkte der Ehre, die zu retten es sich auf seine Weise anheischig macht — so viele Faschisten es auch angreifen. Man vergleiche nun den Verlust von Teruel—
ein Schritt zurück — mit dem Wettlauf der de- mokratischen Nationen im Zurückweichen. Die Republik hat eine Stadt verloren. Österreich hat sein Selbstbestimmungsrecht verloren. England seinen Stolz. Die Tschechoslowakei ihr Vertrauen. Wird Frankreich seine Geduld verlieren? Hitler hat die Haarsträhne, mit der er seine halbe Stirn und seine Absichten verdeckte, zurückgestrichen und in zynischer Herausforderung der Welt den blutigen Handschuh hingeschleudert. Eden hat den Kopf abgewandt. Mr. Chautemps hat den Blick auf 1914 zurückgelenkt. Nur ein einziges Volk hat, verantwortungsbewusst, den Hand- schuh aufgehoben und die Herausforderung zum Zweikampfangenommen. Dieses Land ist Spanien. Es ist bereit sich bei Tagesanbruch auf dem Fel- de der Ehre einzufinden. Es ist bereit sein Letztes herzugeben : seinen Heldenmut. Es ersucht die in Furcht erstarrten Länder nur um das eine : um Waffen zur Verteidigung seines Bodens. Wei- ter nichts. Daniel TAPIA BOLÍVAR
(Geschrieben für den Span. Informationsdienst.) |
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Aufstand gegen die spanische Republik am 10
August 32. Militärputsch gegen das Volk am 18 Juli 36. Dann ein Bürgerkrieg. Später ein Unabhängigkeitskrieg. Und jetzt — der europäi- sche Krieg. Ob das Weltgewissen es akzeptiert oder
ablehnt, die Tatsache besteht. Die faschistische Provokation, die mit einer Harlekiniade begann, wurde bald zu einer ernsthaften Bedrohung. Sie ist nun zur dramatischen Wirklichkeit geworden ; es besteht nicht nur eine eminente Gefahr, sie ist bereits in diesem Augenblick zur Agression geworden. Der Faschismus ist nicht mehr die finstere Wolke, die sich am klaren Horizont zu- sammenballt, auch nicht ein stürmisches Prälu- dium, das die friedlichen Grenzen bedroht. Es ist bereits das Unwetter mit allen seinen verhäng- nisvollen Auswirkungen, der Sturm, aus dem es nur einen würdigen Ausweg gibt : sich zu schüt- zen. Wenn es ein Land in Europa gibt, wo Klar- heit herrscht, so ist dieses Land Spanien. Spanien hat es verstanden, rechtzeitig Massnahmen zu treffen. Der Wirbelwind in den Strassen vom 10 August fand es gerüstet. Der Orkan vom 18 Juli ebenfalls. Auch das Erdbeben, das es in zwei Teile spaltete. Auch die Windsbraut, die den fri- schen Lorbeer seiner Unabhängigkeit wie ein welkes Blatt hinwegzuwehen drohte. Und noch weniger können es die ersten Nebel einer sich heranwälzenden Kriegsflut aus der Fassung brin- gen. Besser gesagt : die ersten Spritzer einer Flut, die sich nicht erst nähert, die bereits in das Haus eingedrungen ist und das Heim einer jeden Nation bedroht. In Spanien leuchtet noch ein Hoffnungsstrahl.
In dem angestammten Haus des spanischen Vol- kes sind die Scheiben zertrümmert und das Holz der Fenster geborsten. Nichts hält mehr die Un- bill der Witterung ab, die die Haut der jungen Republik gegerbt hat. Der ehrenhafte Spanier, der Spanier, der seit zwei Jahren kämpft und leidet, um die subtilen Errungenschaften eines Volksentscheids zu verteidigen, ist vom ersten Augenblick seines erbitterten Kampfes an—nicht im Zustand der Agonie, denn niemals ist die Re- publik in Hoffnungslosigkeit verfallen und nie hat sie um moralische Unterstützung nachge- sucht, sondern stets nur um materielle — aber sie ist auf das Schlimmste gefasst. Und deshalb |
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Ein diabolischer Handel
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Ein Brief an den Chefredak-
teur des «Manchester Guardian» : Mein Herr!
Vorige Woche las ich im «Spec-
tator» folgendes : «In Barcelona gab es in der Nähe einer der Hauptstrassen einen Kinderhort. Unmittelbar nach den ersten Bombenexplosionen machten sich die Kinder auf den Weg nach dem nächsten Luftschutzunter- stand. Einige Sekunden später wurde der Kinderhort von zwei Bomben getroffen, die kurz nach- einander explodierten... In dreitägigen Aufräumungfitarbei- ten fand man die Leichen von 66 Kindern ; die übrigen 20 wurden nicht gefunden.» Die «Sphére» bringt in der vo-
Der Redakteur des Blattes
spricht noch nicht von dem un- vergleichlichen Heroismus des Volkes von Madrid, aber er lässt ihn durchblicken. Sein Urteil ist nicht präzisiert, aber es ist be- zeichnend für die Haltung, die das Blatt durch die Tatsachen einzunehmen gezwungen wird, und es lohnt sich es wiederzuge- ben. Er sagt: «Um den Widerstand Madrids
zu brechen, müsste man einen zu hohen Preis an Menschenleben bezahlen. Einmal in der Stadt drin, würde jedes der riesigen 8-9 stöckigen Häuser, die es dort im Überfluss gibt .— kleine Häuser gibt es wenig und sie sind weit von einander entfernt, — sieh in eine Festung verwan- deln ; eines nach dem anderen müsste erobert werden. Unter diesen Umständen würde Franco seine überlegene Rüstung wenig nützen und er wäre genötigt, sich auf seine schwächste Waffe, die Infanterie, zu stützen.» Weiterhin, wo er von der künf-
tigen Regierungsform Spaniens spricht, sieht er für längere Zeit nichts anderes voraus, als den Fortbestand der Volksfront, ge- festigt und unterstützt durch die Koalition der Sozialisten und Kommunisten. Inbezug auf die wirtschaftliche Lage versichert er, dass die Finanzen des Rei- ches, im Rahmen der durch den Krieg gezogenen Grenzen, mit der grössten Umsicht und im Hinblick auf künftige Schwierig- keiten, gehandhabt werden. Trotzdem der Rest des Arti-
kels Irrtümer und Ungenauigkei- ten enthält, die sich zwar nicht auf das Resultat des spanischen Kampfes, sondern auf Einzel- heiten seiner Abwicklung bezie- hen, so ist es doch interessant, den Umschwung festzustellen, der in den Zeitungen der äus- sersten Rechten zu Gunsten der Republik stattgefunden hat, de- ren Endtriumph in den Augen der Welt immer sichtbarer wird. |
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rigen Woche Aufnahmen von
den Rettungsbrigaden, die dabei sind, die Leichen aus den Trüm- mern hevorzuholen, während die Zuschauer ängstlich nach dem Himmel spähen, um eventuellen neuen Angriffen rechtzeitig zu entfliehen. Obgleich unsere See- len und unser Gewissen diesen beispiellosen Metzeleien gegen- über bereits stumpf geworden sind, wird man beim Anblick dieser Bilder von namenlosem Grauen gepackt. In einer Londoner Zeitung,
die Anspruch auf Glaubwürdig- keit hat, lese ich heute, dass un- sere Regierung Mittel und Wege sucht, um der italienischen Re- gierung eine Anleihe von 20 Mil- lionen Pfund zu geben und dass unser Premierminister, Mr. Chamberlain, diesem Projekt ge- neigt ist, während Mr. Anthony Eden dafür ist, es fallen zu las- sen. Ich weiss nicht, inwieweit diese Nachricht authentisch ist ; sollte sie aber stimmen, und die Anleihe Zustandekommen, so be- deutet das einen unauslöschli- chen Schandfleck auf der Ehre unseren Nation. Italien ist mehr als irgend eine andere Nation verantwortlich für die in Spanien verübten Greuel ; es ist mehr als ein Verdacht, dass es seine Flug- zeuge sind, gelenkt von italieni- schen Piloten, welche die An- griffe auf jene Nation verübt ha- ben, von denen der letzte auf Bar- celona nur eine Probe war. Auch der Raub von Abessinien lebt un- vergessen in unserer Erinnerung. Müssen wir unsere Hände mit dem Blut der spanische Kinder besudeln, um den britischen Bürgern Dividenden zu verschaf- fen ? Der Gedanke ist zu furcht- bar, um ihn auszusprechen. Wenn wir das tun, wird es sich furchtbar rächen. Gott ist nicht tot. Wir leben in einer Welt, die durch Moralgesetze regiert wird, wenn wir es auch vergessen ha- ben, und wir können diesen dia- bolischen Handel nicht verwirk- lichen, ohne dass ihm die Strafe auf dem Fusse folgt. Haben wir denn wirklich nichts
gelernt von all den Ungereimt- heiten, die wir die letzten 17 Jahre begangen haben? Wollen wir mit diesem neueu Verbre- chen unseren guten Ruf entgül- tig vernichten ? Wenn das so ist, so können wir sicher sein, in we- nigen Monaten Stürme zu ernten. Es ist noch nicht zu spät für un- sere Regierenden, diesen üblen Kontrakt abzulehnen. Das müs- sen die Bürger laut und ener- gisch fordern ! Ihr etc.
gezeichnet : Angus Watson
Newcastle-on-Tyne, 14 Februar
(«The Manchester Guardian», 16-
2-38.)
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Die iltrihiuNihei Zeifunoen e
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und die litiii der republikanischen Renierunn i
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ke, die um so interessanter sind,
als sie auf den Seiten eines Blat- tes zu lesen sind, das für ge- wöhnlich gegen unsere Sache eingestellt ist. «Von dem Augenblick an, wo
die spanische Regierung ihre po- litische Situation in Barcelona befestigt und ihren erstaunlichen Erfolg bei Teruel erzielt hat — sagt das Blatt—, ist in unserem Lande das Interesse für die Kräfte, über die sie verfügt und für ihre Absichten ständig ge- stiegen.» Der Redakteur, der beauftragt
ist, die Fragen der Leser des «Daily Telegraph» zu beantwor- ten, ist Mr. Henry W. Buckley. Hier ist eine seiner Auskünfte auf die Anfragen der Leser : «Indalecio Prieto, sozialisti-
scher Minister der Nationalen Verteidigung, ein «Selfmade- man», hat die oberste Leitung über Heer, Marine, Luftschif- fahrt und Munition. «Der hochgebildete Dr. Ne-
grin, ein Gelehrter von scharfem Verstand, und hoher Intelligenz, Präsident des Ministerrates, ver- waltet das Volksvermögen und leitet das gesamte Wirtschafts- leben. «Die Resultate seiner Tätig-
keit können leicht gekennzeich- net werden, indem man die Si- tuation des Spanien von heute mit der vom Mai 1937 vergleicht — der Monat, in dem die heutige Regierung gebildet wurde. Die |
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«Die Popularität der po-
litischen und militärischen Führer ist eine ausseror- dentliche und die Regie- rung verwaltet ihre Finan- zen ausgezeichnet» — sagt der Daily Telegraph. «Wenn Franco von
neuem versuchen sollte, in die spanische Hauptstadt einzudringen, würde seine schwache Infanterie ihm nichts nützen.» Alle Zeitungen der Welt, wel-
cher Richtung sie, auch immer sind, sprechen mit Hochachtung vom republikanischen Spanien. Sie verteidigen oder bekämpfen es, aber sie haben den frivolen und absprechenden Ton verlo- ren, in den sie während des ersten Kriegs Jahres so oft verfal- len sind. Wir sprechen nicht von der zynischen italienischen Pres- se, eine Sache die uns nicht Wunder nimmt, da wir an ihre Veantwortungslosigkeit zur ge- nüge gewöhnt sind. Der «Daily Telegraph and
Morning Post», eine Ultrakon- servative Zeitung, veröffentlicht einen Artikel über das Thema : «wie sich die Dinge im republi- kanischen Spanien von heute ge- stalten». Dieser Artikel ent- spricht nicht in allem den Tatsa- chen ; aber er trifft in vielen Dingen zu und er gibt manche, für unser Volk günstige Ausblic- |
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einzige Kritik, die ich inbezug
auf die Leistungen dieser Män- ner gehört habe, ist die Aner- kennung der ungeheuren Last, die die Lösung der in ihren Wir- kungskreis fallenden Aufgaben ihnen auferlegt. «Diese beiden Männer verfü-
gen über eine ausserordntliche Exekutivmacht, die aus der ab- soluten Zustimmung der Parteien imd Syndikate resultiert. Weder Prieto, noch Negrin verfügen je- doch über irgend eine Quelle per- sönlicher Macht. «Andere Persönlichkeiten von
Bedeutung sind : Gonzalez Peña, Präsident der mächtigen Federa- tion der Syndtikate der «Union General de Trabajadores» ; fer- ner der General Vicente Rojo, ein kultivierter Mensch von 42 Jahren, der das Heer reorgani- siert hat und allmählich eine mi- litärische Organisation ausbaut; General Miaja, der Verteidiger von Madrid, und die kommuni- stische Abgeordnete Dolores Iba- rruri, die «Pasionaria». Die bei- d e n Letzteren geniessen die grösste Popularität im Volke. «Die Reden des Präsidenten
Azaña sind von grösster Ein- dringlichkeit und Prägnanz und seine Popularität und sein Ein- fluss sind ausserordentlich.» Die Leser des «Daily Tele-
graph fragen unter anderem, weshalb Franco eigentlich im- mer noch «anderthalb Meilen vor Madrid» stehe. |
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