SPANISCHER INFORIMTHMS
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DIENST U3Sm
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Die Devise ist klar und entschie-
den. Wir m�ssen unsere gesamte Aufopferungsf�higkeit einsetzen: mit viel oder wenig Material, mit oder ohne Brot � durchhalten! |
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W�CHENTLICHER AUSZUG AUS DEM "SERVICIO ESPA�OL DE INFORMACI�N"
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Nummer 15
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Av. 14 de Abril, 556
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Barcelona, 4 April 1938
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Der heroische Verteidigungswille
des spanischen Volkes EINE AUFR�TTELNDE REDE NEGRINS
Am Montag den 27 M�rz hielt das Haupt der spanischen Regiernng, Dr. Jnan Jegrin, folgende Rundfunkansprache:
Die Hast des Feindes kann die Ursache seiner Niederlage werden
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Taten, indem sie das barbarische Zerst�rungswerk des Fein-
des wirksam bek�mpfen. Unser ganzes Volk ist mit Stolz erf�llt, angesichts der
Heldenhaftigkeit des Heeres, die beweist, dass seine Sol- daten dem spanischen Namen Ehre machen. WAS ALLE SPANIER WISSEN
In diesem Heroismus, in dieser Selbstverleugnung des
Heeres der Republik spiegelt sich der Wille des gesamten spanischen Volkes wider, die Pl�ne der Feinde unseres Va- terlandes zum Scheitern zu bringen. Dieser Wille erf�llt alle ehrlichen Spanier, alle gesunden und arbeitsamen Elemente unseres Landes. Denn alle wissen, was es bedeuten w�rde, in der entw rdigenden Lage von Kolonialvasallen des ita- lienischen und deutschen Faschimus zu leben. Das wissen die Land� und Stadtarbeiter ebenso gut wie die kleinen Industriellen, der Mittelstand und die Intelektuellen. Sie wissen, dass dies nicht nur Unterdr�ckung, Ruin und Elend bedeuten w�rde, sondern die physische Vernichtung; sie kennen die Abschlachtungen und Verfolgungen, die in den L�nden organisiert werden, wo der Faschismus triumphiert hat und in ihren Ohren gellen die Schreie derer, die in dem Teile unseres Spanien, der uns geraubt wurde, er- mordet wurden und werden. Die Basken wissen, was der Faschismus in ihrem Lande
angerichtet hat, wo alle traditionellen Eigenheiten, an de- nen die Barken so sehr h�ngen, grausam mit F�ssen getreten worden sind. Den Katalanen ist ebenfalls nicht unbekannt, dass eines
der ersten Ziele unserer Feinde darin besteht, die Freiheiten, die die katalanische Region unter der Republik erlangt hat, brutal zu eliminieren. Das bringen ihnen die Massnahmen zu Bewusstsein, die in der Rebellenzone ergriffen werden und die schon das Sprechen des regionalen Idioms als Ver- brechen bezeichnen. Diese Ueberzeugung unseres Volkes inbezug auf das,
was der Triumph des Faschismus f�r es bedeuten w�rde bewirkt, dass alle Spanier sich eng zusammenschliessen, um ihm den Weg zu versperren. Die Regierung erh�lt t�glich aus allen Ecken des republikanischen Spanien Anh�nglich- keitsbeweise und Aufforderungen, den Kampf bis zum Endsieg ohne Wanken weiterzuf�hren. Das bezeugt die st�ndige, kriegerische Einsatzbereitschaft Spaniens. Beweise der Anh�nglichkeit, Initiativen, alles, was das spanische Volk f�hig ist zu machen und zu schaffen, wenn sein teuer- stes Gef�hl auf dem Spiel steht: die Liebe zur eignen Unabh�ngigkeit. DIESE REGIERUNG IST EINE KRIEGSREGIERUNG
Diese Anh�nglichkeitsbeweise, diese Initiativen, diese
Anerbieten stellen eine unersch�pfliche Energiequelle dar, die die Regierung auff�ngt und wirksam leiten wird, denn sie kann und will ihrem Volke zeigen, dass sie es versteht, eine Kriegsregierung zu sein, eine seiner w�rdige Regierung. Unser Heeresbestand wird erh�ht werden, wobei der un- sch�tzbare Freiwilligenzustrom ihm zugutekommen wird. Die spezialisierten Arbeiter werden in Befestigungsbrigaden eingegliedert werden. Und auf diese Weise wird man einen |
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Spanier:
Der Mann, der zu euch als Regierungschef und im Na-
men der Regierung spricht, hat das Recht zu verlangen, dass ihr ihm vollen Glauben schenkt, denn er hat euch wieder- holt, und in g nstigeren Augenblicken, vorausgesagt, dass noch h�rtere Pr�fungen kommen werden, wie zum Beispiel die, die wir augenblicklich durchmachen. Es sind schwere Ta- ge, die wir heute erleben. Die Armee der Invasoren hat eine sehr heftige Offensive unternommen, bei der sie grosse Men- gen von Kriegsmaterial einsetzt. Diese Offensive zeigt in Wirklichkeit, in der Form in der sie bewerkstelligt wird, die angstvolle Eile der Invasoren, die Landkarte Europas zu ihren Gunsten zu ver�ndern, und Spanien zu annektieren, oevor sie von der Welle der Entr�stung, die angesichts der Unterjochungspl�ne der Agressoren durch die Welt geht und die von Tag zu Tag im Wachsen begriffen ist, erstickt werden. Aber gerade diese �berst�rztheit, mit der sie unser
Vaterland in eine Kolonie verwandeln wollen, tr�gt den Keim zu ihrer eignen Niederlage in sich. Denn unser glorreiches Heer, und mit ihm das gesamte spanische Volk, wird daf�r sorgen, dass diese Eile sich in Stillstand ver- wandelt, Unsere Soldaten, das leugnen wir nicht, haben sich gezwungen gesehen, Stellungen aufzugeben; aber sie haben das erst getan, nachdem sie den mit Aviation, Artille- rie und ausl�ndischen Tanks kombinierten Angriffen einen �bermenschlichen Widerstand entgegengesetzt hatten. Das Heer der Invasoren hat sich Rechenschaft davon ablegen k�nnen, dass es kein leichtes Unterfangen ist, gleichg�ltig mit welchen Mitteln vorgegangen wird, ein Heer wie das unsrige zu vernichten, das aus Spaniern besteht, die die W�rde und Unabh�ngigkeit ihres Landes verteidigen und damit Prinzipien des Rechtes, der Gerechtigkeit und des Friedens, die f�r alle V�lker Wert und Geltung besitzen und nicht deshalb, weil sie anderswo verachtet werden, aufh�ren, in unserem Spanien ihre unverg�ngliche Wirkung auszu�ben. DAS ZERST�RUNGSWERK ZU LANDE UND IN DER
LUFT MUSS WIRKSAM BEK�MPFT WERDEN In Ober� und Niederaragonien liefern unsere Soldaten
Beweise von Heldenhaftigkeit, die alles �bertreffen, was die Geschichte kennt. Selbst die ausl�ndische Presse, die uns feindlich gesinnt ist, hat anerkennen m�ssen, mit welcher Standhaftigkeit und Tapferkeit das republikanische Heer die Feuerlawinen der ausl�ndischen Aviation und Ar- tillerie ertragen hat und wie furchtlos und unersch�tterlich sich unsere Soldaten den Hunderten von Tanks der Invaso- ren entgegengestellt haben; wie sie sich eher von ihnen zermalmen Hessen, als dass sie dem Feinde den Boden unse- res Vaterlandes freigaben. Aber der Feind ist nicht nur auf Widerstand gestossen. Das Heer der Republik hat mit sol- chem Heldenmut gek�mpft, dass in einigen K�mpfen ita- lienische Gefangene und italienische Tanks erbeutet werden konnten. Und unsere Flieger, die nicht mit dem Maschinen- gewehr Frauen und Kinder des Hinterlandes aus der Luft beschiessen, sondern in sehr ungleichen K�mpfen sich der Aviation, die Italien und Deutschland in riesenhaften Men- gen schickt, zum Gefecht stellen, vollbringen ruhmreiche |
doppelten Wall aus Zement und aus Soldaten schaffen, an
dem die Feinde Spaniens, der zivilisierten Welt und des Friedens schliesslich zerschellen sollen. Man wird unerbitdich gegen die Feiglinge und die
�ngstlichen vorgehen, gegen alle, die sich nicht auf der H�he des heldenhaften Kampfes befinden, den das spani- sche Volk f�hrt. In dem unerbittlichen Vorgehen gegen jene wird die Regierung mit ihrem Beispiel vorangehen und ich an ihrer Spitze. WEDER STAHL NOCH PULVER K�NNEN EINE
HEILIGE SACHE ZERBRECHEN Wir m�ssen uns bewusst sein, dass unsere Kraft uner-
messlich ist. Das Vertrauen und die Liebe des Volkes, die der Regierung auf Schritt und Tritt bezeugt werden � das ist etwas, was unsere Feinde nicht haben. In ihrem Hin- terland gibt es Millionen von Spaniern, die ihr Vaterland nicht der Gewalt des Auslandes ausgeliefert sehen wollen, und in ihrer Armee, nicht nur unter den Soldaten, sondern auch unter den Offizieren, ist das patriotische Unabh�ngig- keitsgef�hl st�ndig im Wachsen begriffen und sie hegen den gl�henden Wunsch, dass die Republik alle Hindernisse �berwinden und die Unabh�ngigkeit Spaniens sichern m�ge. Wir bedeuten mehr als sie, denn wir k�mpfen f�r eine
heilige Sache, die weder durch Stahl noch durch Pulver, welche sie vom Ausland als Zahlung f�r ihren Verrat erhal- ten, zerbrochen werden kann. Und diesem Volk, das uns ermutigt und antreibt, wie-
derholt und best�tigt die Regierung mit allem Nachdruck die vor den Cortes abgegebene Erkl�rung, dass sie nicht paktieren und keine Kompromisse schliessen wird. Den Auftrag, den sie bei ihrer Konstituierung empfing, die Unabh�ngigkeit des Vaterlandes zu verteidigen, wird die Regierung ohne Wanken und Weichen, festen Sinnes er- f�llen. Und dies nicht nur aus dem Ehrgeiz heraus, einer eingegangenen Verpflichtung ehrenhaft nachzukommen, sondern weil sie �berzeugt ist, dass Durchhalten in der Verteidigung des Vaterlandes gleichbedeutend ist mit dem Siege. Die milit�rische Lage ist schwierig, wir versuchen es nicht zu verbergen; aber die Schwierigkeit ist gl�cklicher- weise nicht un�berwindlich. Ich wiedorhole; die beiden ausl�ndischen Nationen, die zuerst den spanischen B�rger- krieg provoziert haben und ihn dann in einen Invasionskrieg verwandelt haben, versuchen mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln, die Etappen zu �berspringen. Sie haben Eile, mit der spanischen Unabh�ngigkeit Schluss zu machen, da sie �berzeugt sind, genau so wie wir, dass die Zeit ge- gen sie k�mpft. Jeder neue Tag des Widerstandes bedeutet f�r Spanien einen Gewinn. OHNE WIDERSTAND KEIN MATERIAL
Die Sicherheiten, die die Regierung ihren Soldaten in
materieller Beziehung geboten hat, sind nicht leeres Gerede. Wenn Widerstand geleistet wird, ist auch Material da. Oder anders und genauer ausgedr�ckt: wenn wir Widerstand leisten, werden wir den ersehnten Sieg erringen. Eine einzige Parole in jedem Gewissen: Durchhalten] Eine umso gehei- C Farsctzung auf der n�cTisten Seite"
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Spanischer Informationsdienst
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4 April 1938
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(Fartsetzung)
ligtere Parole, als sie dem Geheiss des spanischen Vaterlandes entspringt, das in diesen entscheidenden Augenblicken alle Spanier aufruft: sowohl diejenigen, die an der Front k�mpfen, als diejenigen, die in dem Hinterland arbeiten: Durchhalten! Die Aufforderung ist klar und entschieden. Wir m�ssen unsere gesamte Aufopferungsf�higkeit einset- zen: mit viel oder wenig Material, mit oder ohne Brot, durchhalten! Mit jedem neuen Tag des Widerstandes brin- gen wir die Pl�ne der Invasoren durcheinander, was sie dann mit immer heftigeren Bombardements auf offene St�dte zu vergelten versuchen. Sie wollen damit die Moral des spanischen Volkes brechen, um ihm den Mut zu nehmen und so der Zeit, die sie bedroht, Herr zu werden. Und augenblicklich spekulieren sie mit der Idee, dass das katala- nische Volk nicht f�hig ist, den hartn�ckigem Widerstand der Madrider Bev�lkerung nachzuahmen. Wir glauben das Gegenteil: wir vertrauen dem katalanischen Volk und glauben, dass es f�hig ist, in Heroismus mit allen Volkern der Erde zu wetteifern, genau so wie wir von der Unein' nehmbarkeit Madrids vom Anfang an �berzeugt waren. Katalonien w�nscht seiner eignen Bestimmung treu zu
bleiben und diese eigene Bestimmung kann es nur erf�llen innerhalb eines unabh�ngigen und republikanischen Spa- nien. Die innerste Wurzel Kataloniens zieht ihre Nahrung aus liberaler Substanz. Weder Katalonien noch seine S�hne sind f�r koloniale Sklaverei geschaffen. Die Invasionsheere werden auf entschlossenen Widerstand stossen. Und durch diesen geschlossenen und machtvollen Widerstand wird Ka- talonien sich selbst retten und zur Rettung Spaniens beitra- gen. Alle seine materiellen und moralischen Ressourcen werden eingesetzt werden, mit aller Energie; aber gleich- zeitig mit Hoffnung. Die Austrengungen Kataloniens wer- den nicht vergeblich sein, wie keine einzige der von den Spaniern gemachten Anstrengungen. Wir haben sie alle n�tig gehabt, um der Welt ringsumher den spanischen Krieg in seiner richtsigen Perspektive zu zeigen. DIE DEMOKRATIEN EUROPAS WOLLTEN UNS
KEINE LEIDEN ERSPAREN Die Demokratien Europas wollten oder konnten uns
keine Leiden ersparen. Sie weigerten uns das, was wir brauchten, um des Aufstandes Herr zu werden und ihre Ablehnung hat uns ungeheure Opfer an Blut gekostet und hat schliesslich zu dem Invasionskrieg gef�hrt, der ausser- dem noch eine ernste Bedrohung f�r den Frieden Europas darstellt. Das Versagen der europ�ischen Demokratien hat �ber unser Land unermessliches Elend gebracht; Elend, das sich als gering erweisen wird, im Vergleich zu dem, das �ber Europa hereinbrechen wird, wenn die Demokratien sich nicht, wie man zu erwarten berechtigt ist, endlich dazu aufraffen, aus dem Kreis der Bef�rchtungen und Schwan- kungen herauszutreten, Diese Hoffnung, die schon nicht mehr allein Spanien angeht, sondern die ganze Welt, kann in Spanien nicht scheitern. Wir sind entschlossen, den Wi- derstand fortzusetzen. Wir f�hlen uns stark und gefasst. Wir fordern von den K�mpfern Heroismus; von der Zi- vilbev�lkerung Vertrauen. Welches auch die Pr�fungen sein sollten, durch welche der Eindringling uns niederzu- dr cken versucht, �durhhaltenl Die Regierung bewahrt unarsch�tterlich die Festigkeit, die sie von Anfang an gezeigt hat; sie steht treu zu den Forderungen des Volkes; sie ist entschlossen zu siegen und, da sie sicher ist, dass die Mobilisierung der materiellen Hilfsquellen und der mora- lischen Energieen getragen ist von leidenschaftlichem Wi- llen �, wird sie siegen! WIR WERDEN DEN VERLORENEN BODEN BEFREIEN
Wir durchleben einen kritischen Augenblick, gewiss;
aber er ist, zum Gl�ck f�r unsere Sache, nicht kritischer als andere Augenblicke, die wir bereits �berstanden haben. Wir werden uns mit kollektiven Kr�ften den Schwierigkei- ten entgegenstemmen und den verlorenen Boden befreien^ der darnach schreit, die Unabh�ngigkeit wiederzugewinnen. Katalonien wird uns mit seiner Entschlossenheit eines li- beralen Volkes bei diesem Werke der Wiedereroberung helfen. Sein innerster Nerv, das Proletariat und der Mittel- |
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stand, sind von jeher fest entschlossen, ihre Freiheiten nicht
dem Eindringling preiszugeben. Katalonien hat spontan das Gel�bde geleistet, durchzuhalten. M�ge das �brige leale Spanien seine Entschlossenheit und Festigkeit nachahmen. M�ge der Heroismus der Arbeiter dem Heroismus der Sol- daten entsprechen. M�gen Spaten und Hacke die Arbeit der Gewehre erleichtern. M�ge der Geist des Volkes sich stosskr�ftig und entschlossen zeigen. Mit einem Wort, m�- gen alle Energien sich in h�chster Spannkraft auf die Fronten richten, wo f�r den Endsieg gek�mpft wird. Durchhalten, durchholten, durchhalten! Schaffen, schaff jen, und schaffen! Jeder Tag der Resistenz und der Arbeit gibt uns eine neue Siegesm�glichkeit. Ein Verr�ter, wer von seiner Arbeit desertiert! Ein Verr�ter, wer zul�sst, dass die Willenskraft geschw�cht wird; Ein Verr�ter, wer ein mut- loses Wort hervorbringt; Wo das Schicksal Spaniens auf dem Spiele steht, ist f�r nichts anderes mehr Raum, als f�r ein Fieber des Heroismus und leidenschaftliche Hingabe an den Dienst der Sache. Vor aller Welt und im Angesicht unseres durch Leiden zusammengeschweissten Vaterlandes, rufe ich allen Spaniern zu: «Vorw�rts im Widerstand gegen den Eindringling!
Beharrlichkeit in der Verteidigung unserer Unabh�ngigkeit! Widerstand leisten und durchhalten heisst siegen!» HUNDERTE VON JUGENDLICHEN PILOTEN WAR-
TEN MIT SCHMERZLICHER SEHNSUCHT DARAUF, DASS MAN IHNEN FLUGZEUGE GIBT Die Regierung weiss, dass sie euch nicht zu einem frucht-
losen Opfer aufruft, wenn sie euch zum Durchhalten er- mahnt. Jede Woche, jeder Tag, den wir gewinnen, dient dazu, um das Missverh�ltnis im Material dem Feinde ge- gen�ber auszugleichen. Seit dem Tage, wo ich zu euch sprach und euch versicherte, dass die Aussichten inbezug auf eure Versorgung mit Kriegsmaterial g�nstig sind, hat die Schlagkraft des republikanischen Heeres bedeutend zu- genommen. Sonst w�re der augenblickliche Widerstand nicht m�glich gewesen. Nur inbezug auf das Flugzeugmate- rial konnte der Rythmus nicht in einer Weise beschleunigt werden, um der �bermacht des Feindes wirksam entgegen- zuarbeiten. Aber unsere Hartn�ckigkeit wird nicht nachlas- sen und wir werden es auch in der Luft erreichen. Hun- derte und Aberhunderte von jugendlichen spanischen Pilo- ten warten mit schmerzlicher Sehnsucht darauf, dass man ihnen Flugzeuge gibt. M�GEN DIE AUSL�NDER NACHDENKEN, WENN
SIE WOLLEN Und denjenigen Ausl�ndern, die immer noch hartn�ckig
die Augen vor der Wirklichkeit verschliessen � dieselben, die in den Anf�ngen der Nicht-Intervention die Ankunft deutscher und italienischer Flugzeuge leugneten; die unse- ren Angaben �ber die Teilnahme regul�rer italienischer Divisionen und deutscher Formationen, die in heuchleri- schem Euphemismus «freiwillige Truppen» genannt wurden, keinen Glauben schenken wollten; die mit dreister Heuche- lei den Ausdruck vom «unbekannten Unterseeboot» gepr�gt haben, um sich von ihren unentrinnbaren Versprechungen zu dr�cken; die, welche glauben, dass die Schw�rme feind- licher Aviation, die unser Land verw�sten, spontan dem spanischen Boden entstiegen sind �, allen diesen rate ich, wenn sie, wie es sich zeigt, ihren eigenen. Informationsque- llen nicht trauen, die konkreten Berichte zu lesen, die unser Verteidigungsministerium �ber die Ankunft von Material und Technikern soeben herausgibt. M�gen sie dar�ber nachdenken, ob die deutschen Schif-
fe, die in Bilbao 28 Zentimeter-Kanonen ausgeladen haben und die, welche schwere moderne Artillerie nach Pasajes ge- bracht haben, die sie l�ngs der franz�ssisch-spanischen Grenze aufstellen und die, welche weittragende Gesch�tze von gr�sster Potenz nach Melilla und viele andere Orte gebracht haben; m�gen sie � wiederhole ich � dar�ber nachdenken, ob man annehmen kann, dass dieses Material dazu bestimmt ist, in den K�mpfen an den Fronten von Aragon, vom Zen- trum, im Westen oder in Andalusien verwendet zu werden! Und ob man glauben kann, dass die deutschen Techni-
ker, die sich hier endg�ultig mit ihren Familien niederlassen, |
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dies nur zu dem Zweck tun, um den Triumph der Faschi-
sten zu sichern! Wiederholen wir es noch einmal mehr; Wiederholen
wir noch einmal mehr, dass unser Kampf kein B�rgerkrieg ist: es ist ein Verteidigungskampf gegen die Invasion und die ausl�ndische Tyrannei, die Spanien bedroht. Es ist ein grosser Irrtum, wenn die Faschisten glauben, dass ihr Triumph der Triumph Francos und seiner Phalangisten sein w�rde! Nein. Sein Triumph w�rde bedeuten, Generationen der spanischen Jugend zu S�ldnern eines k�nftigen Krieges zu machen, in dem sie sich auf ausl�ndischem Boden f�r die deutschen und italienischen Interessen opfern m�ssten; es w�rde die Auspl�nderung unserer Felder und Bodensch�t- ze bedeuten, die ein Raub der Invasoren und neuen Herren sein w�rden; es w�rde eine schn�de Knechtschaft unseres Volkes bedeuten, das versklavt w�re von denen, die in ihrer aufgeblasenen �berheblichkeit und in ihren herdenm�ssigen P�belinstinkten von Arrivierten im tiefsten Innern Verach- tung empfinden f�r ein Volk, das sie in seiner Gr�sse, seinem Adel und seinen Vorz�gen nie zu begreifen imstande sein werden. DAS PR�LUDIUM EINES KRIEGES UM DIE
HEGEMONIE Was in Spanien ausgefochten wird, ist nicht ein Kampf
der Ideologien. Die blutigen Wunden unseres Landes dienen als Vorspiel, das ohne den Kraftaufwand unseres Volkes entscheidend sein k�nnte, zu einer Auseinandersetzung um die Hegemonie, erst in Europa und dann in der Welt. Und welches auch unsere politischen und sozialen Anschauungen seien, welches auch der Boden sei, den wir unser Vaterland nennen, jeder Mensch, der Stolz auf sein Land, Stolz auf seine Rasse in sich tr�gt, kann nicht anders, als sich gegen diejenigen auflehnen, die... sich f�r das auserw�hlte Volk haltend, die �brigen V�lker zu Vasallen machen wollen. Deshalb verteidigt Spanien, in dem es sich verteidigt,
die ganze Welt. Vertraut auf den Sieg, Spanier! Spanien l�sst sich nicht
verschlingen; Spanien ergibt sich nicht und ein Volk, das sich nicht ergibt, kann nicht besiegt werden. Die Haltung Spaniens ist vorbildlich f�r die ganze Welt. Und �berall weiss man es genau, dass mit Spaniens Schicksal das Schick- sal der von der faschistischen Habgier bedrohten freien und friedlichen L�nder eng verbunden ist. M�gen einige L�nder nicht vergessen, dass wenn die Schlachten, die das spanische Volk heute liefert, in ihren Endresultaten ung�nstig f�r uns ausgingen, sie in ihrem R�cken ein Millionenheer h�tten, das bereit ist, sie anzugreifen. ALLE IN DEN KAMPF!
Die Welt ist auf unserer Seite. Millionen von M�nnern
und Frauen aus allen L�ndern folgen angsterf�llt unserern Kampf. Die Sache Spaniens erregt und bewegt heute die Geister in allen L�ndern, die nicht in ein Gef�ngnis verwan- delt sind. Zeigen wir uns der Bewunderung w�rdig, die uns gezollt wird und des Vertrauens in unseren Sieg, der alle beseelt. Zeigen wir der Welt unseren edlen Wetteifer, unser Land zu retten, r�sten wir uns ein jeder, den Posten auszu- f�llen, auf dem er am meisten gebraucht wird. Wenn man unseren unersch�tterlichen Siegeswillen sehen wird, werden Millionen in der ganzen Welt von neuem Eifer erf�llt wer- den, uns zu helfen. Alle in den Kampf! Mobilisieren wir alle unsere Ener-
gien! Offiziere der Armee: Denkt daran, dass ihr der Tradi-
tion jener Helden folgt, die in der Vergangenheit die Ein- dringlinge zu zerschmettern wussten! Kriegskomissare: Seid im Heere die Dolmetscher der
humanen und gerechten Sache, welche unser Volk vertei- digt. Fahrt fort in eurem gl�nzendem Kapitel der Selbstver- leugnung und des Heroismus! Soldaten: Setzt eure heroische Verteidigung des spa'
nischen Bodens fort! Haltet durch, haltet durch! Eure Regierung wird euch die Mittel dazu geben und auch, um den Feind hinterher anzugreifen und zu vernichten. Spanier: Vertrauen auf den Sieg! Vorw�rts!
Hoch die Republik!
Hoch Spanien!»
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Protestschrift hinzu � hat die
Republik die. Zahl der Lehrer um 10.000 erh�ht und zwischen September 1936 und Januar 1937, trotz der Kosten des Bur- gerkrieges und neben anderen betr�chtlichen Ausgaben f�r die Volksbildung, 4.000 neue Schu- len gebaut.» , Das Dokument lenkt die Auf- merksamkeit auf die Bildungsar- beit unter den Erwachsenen, die auf dem lealen Territorium ge- leistet wird, mit ihren «fliegenden Kulturbrigaden» in den Sch�t- zengr�ben. Die Unterzeichner berichten, dass in einer gemisch- ten Brigade im Jarama, allein rm Mai 1937, 4-587 Soldaten lesen und schreiben gelernt haben. (Fartieteung auf der n�chsten Sei)
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Universit�t Colorado ; Doktor
Mary E. Wooley, Ex-Pr�sident des "Mount Holyoke College und Charles H. Warren, Dekan der Scientfic School, von der Univer- sit�t Yale. In diesem Dokument versi-
chern die amerikanischen Profes- soren, dass in den zwei Jahren, die auf die Proklamierung der Republik im Jahre 1931 folgten, in Spanien 9.620 neue Schulen er�ffnet und 30.000 stellungslose Lehrer eingestellt wurden, zu welchen Zweck das Budget des Unter richtsministeriuims um 50 % erh�ht und 2.400.000 Pe- seten j�hrlich f�r Schulkantinen bestimmt wurden. «Unmittelbar nach dem Mili-
t�rputsch Francos � f�gt die |
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EIN PROTEST DER INTELLEKTUELLEN NORDAMERIKAS
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ten, die Regierung der Republik
Schulen baue und das Analpha- betentum mit einer Beharrlich- keit bek�mpfe, die bewunde- rungsw�rdig sei. Der Protest dieser auserlese-
nen Kerntruppe von M�nnern der Wissenschaft ist unterst�tzt von der F�deration of University, Democracy and Intelectual Free- dom und ausserdem unterzeich- net von Doktor Wesley C. Mit- chel, Pr�sident der Association American for the Progress of Science ; Doktor Frank G- Graham, Pr�sident der Universi- t�t yon Nord-Carolina ; Doktor George Norlin, Pr�sident der |
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Vor einiger Zeit schrieb der
Redakteur der «Atlantic Month- ly» nach seiner R�ckehr von einem Ausflug in die spanische Rebellenzone ,in einem Aufsatz, dass in Spanien 40 % der Bev�l- kerung weder lesen, noch schrei- ben, ja kaum denken k�nne. Diese Behauptungen, die so
wenig den Tatsachen entspre- chen, haben einen Sturm des Protestes in den intellektuellen und wissenschaftlichen Kreisen der vereinigten Staaten entfesselt und die Veranlassung dazu gege- ben, dass in der gesamten nord- amerikanischen Presse ein h�chst bedeutsamer Protest ver�ffent- |
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licht wurde, der von hundert und
f�nfzehn Professoren unter- schrieben ist, unter denen sich Namen befinden, wie Doktor Ha- r�ld G. Urey (Nobelpreistr�ger f�r Chemie) und der bedeutende Gelehrte Franz Boas, Professor der Antropologie an der Univer- sit�t Columbia. Als Antwort auf die willk�rli-
chen Behauptungen des Mr. Sedgwick versichern die Unter- zeichner, dass w�hrend der spa- nische «F�hrer» und seine Kom- plizen die spanische Bildung v�llig vernachl�ssigen, oder sie zu einer ausschliesslich r�misch-ka- tholischen Angelegenheit mach- |
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4 April 1938
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Seite 3
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Spanischer Informationsdienst
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Wie Deutschland und Italien den
Nicht-Interventions-Pakt respektieren |
MB aller DeullichKeit
Unter diesem Titel richtet der Sekret�r der Kommunistischen
Partei Spaniens, Jos� Diaz, ein interessantes Schreiben an die Re- daktion der Zeitung «Mundo Obrero», dem wir die folgenden Abs�t- ze entnehmen : «Liebe Genossen ! in der Nummer vom 23 M�rz des «Mundo
Obrero» ist ein Artikel erschienen, auf den notwendigerweise eure besondere Aufmerksamkeit und die der ganzen Partei gelenkt werden muss. Der Artikel beginnt mit dem Satz : «Alles, was die Massen desorientieren kann, muss mit der gr�ssten Sorgfalt gekl�rt werden». Niemand kann die Richtigkeit dieser Behauptung anzweifeln, und gerade deshalb richte ich diesen Brief an euch, da sich in dem Ar- tikel weiter unten folgende Behauptung befindet : «...Man kann nicht, wie das eine Zeitung tut, sagen, dass die
einzige 'L�sung f�r unseren Krieg die ist, dass Spanien weder fa- schistisch, noch kommunistisch sein darf, weil Frankreich es so will.» Ich kenne die Zeitung nicht, gegen die sich eure Polemik richtet.
M�glich, dass diese Zeitung f�r Leute geschrieben ist, die unsere Partei nicht m�gen, noch auch die Probleme unseres Krieges be- greifen. Aber die Behauptung, dass es «die einzige L�sung f�r un- serem Krieg ist, dass Spanien weder faschistisch noch kommuni- stisch sein darf», ist v�llig korrekt und entspricht vollkommen dem Standpunkte unserer Partei. Es ist notwendig, es immer wieder zu wiederholen, und es unter-
liegt nicht dem gerinsten Zweifel ; das spanische Volk k�mpft in diesem Krieg f�r seine nationale Unabh�ngigkeit und f�r die Ver- teidigung der demokratischen Republik. Es k�mpft, um die barba- rischen deutschen und italienischen Eindringlinge vom Boden un- seres Vaterlandes zu vertreiben ; es k�mft, weil es nicht will, dass Spanien in eine Kolonie des Faschismus verwandelt wird ; es k�mpft, damit Spanien nicht faschistisch wird. Es k�mpft f�r die Freiheit und verteidigt das demokratische und republikaniische Regime, das rechtm�ssige Regime unseres Landes, welches einen sozialen Fort- schritt im weitesten Ausmasse erm�glicht. Die kommunistische Partei, die gemeinsam mit der Sozialisti-
schen die Partei der spanischen Arbeiterklasse darstellt, kann keine anderen Interessen und Ziele haben, als das ganze Volk. Unsere Partei hat niemals augenommen, dass das Ziel dieses Krieges die Errichtung eines kommunistischen Regimes sein k�nnte. Wenn die Massen der Arbeiter, der Bauern und des Mittelstandes uns folgen und uns m�gen, so deshalb, weil sie wissen, dass wir die aufrechtesten Verteidiger der nationalen Unabh�ngigkeit, der Freiheit und der republikanischen Verfassung sind. Der grosse K�nstler Pablo Cas�is
ist nach Spanien zur�ckgekehrt
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Das Ministerium der Nationalen Verteidigung
hat neue Daten �ber die Mitwirkung der ausl�n- dischen Elemente am spanischen Krieg erhalten und nachpr�fen k�nnen. Es handelt sich um die folgenden sehr unvollst�ndigen und nur auf die letzten Wochen bez�glichen .Daten : Flugzeugmannschaft. � Am 27 Februar gin-
gen von Totow bei Stralsund 28 deutsche Pilo- ten in zwei Junkersflugzeugen 86 in direktem Flug nach Burgos ab. Am 28 gingen So deutsche Piloten aus der
Magdeburger Fliegerschule in direktem Flug nach Portugal ab, von wo sie sich in die faschi- stische Zone begaben. Am 19 M�rz gingen vom Flugplatz Zeilsdorf
54 Flieger, ebenfalls Deutsche, ab. Augenblick- lich studieren an der Fliegerschule in L�neburg 85 Individuen, die noch diesen Monat nach Spa- nien geschickt werden sollen. Am 16 kam in Sevilla das Handelsschiff «Fran-
ca Fassio» an, auf dem sich 250 italienische Flie- ger befanden. Truppen und Material. � Am 2 M�rz kamen
im Hafen von Bilbao Schiffe mit deutschen Truppen an. Bevor diese ausgeladen wurden, mussten sich die Neugierigen, die sich in der Umgebung des Hafens befanden, entfernen. Am 10 M�rz kamen in Cadix die spanischen
Handelsschiffe «Andraca-Mendi» und «�lia-Men- di» und «Jupiter» an, begleitet von zwei italieni- schen Zerst�rern und mehreren Flugzeugen, und am li landete im gleichen Hafen das italienische Hospitalschiff «Trieste». Diese vier Schiffe hat- ten 4.500 Infanteriesoldaten, 500 «Schwarzhem- den», 90 Soldaten mit dem Fliegerabzeichen, 200 Artilleristen und mehrere Wagenf�hrer, alles Italiener. Es wurden ferner abgeladen : 15 Jagdfl- ugzeuge, drei Bomber, 5 grosse Tanks, 10 kleine, 4 Sanit�tsambulanzen drei Lastautos mit Petro- leumbeh�ltern, 300 Flugzeugbomben, von gr�ss- ter Potenz und eine Menge Kisten mit leichten Kanonen, Maschinengewehren und Geschossen. Ausserdem ludern die italienischen Zerst�rer eine geh�rige Anzahl Kisten mit dem gleichen Mate- rial ab. Am 16 kam in Cadix das spanische Schiff «Mar
-^egro», von dem Zerst�rer «Velasco» und einem Minenleger begleitet, mit ebenfalls aus italieni- scher Quelle stammendem Kriegsmaterial an. Am 19 lud ein italienisches Kriegsschiff in
Cadix Kart�tsehen und Gewehre aus. Am 11 landeten in Algeciras zwei italienische
Handelsschiffe, die 71 Milit�rtechniker an Land brachten, die sofort nach Zaragossa weiterbef�r- dert wurden. Am 11 und 13 brachte die Post aus Ceuta Mau-
rentruppen nach Algeciras. In der zweiten dieser Expeditionen kamen 240 Knaben von circa 16 Jahren an, die f�r die Front bestimmt waren. Hierzu ist zu bemerken, dass die Faschisten fort- |
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fahren, in der franz�sischen Zone von Marokko
Eingeborene zu rekrutieren. Am 6 M�rz kamen in Alcazarquivir aus Moxerah in Lastwagen 300 Eingeborene an, die zu den franz�sischen Kaby- len jener Region geh�ren und die in die Regul�- ren Truppen eingereiht wurden. Am 11 M�rz um acht Uhr kamen in Cadix
zwei italienische Handelsschiffe an, die 40 Last- autos, Machinen, Flugzeugmaterial und Muni- tion ausluden. In Bilbao luden drei deutsche Schiffe abmon-
tierte 28 Zentimeter Kanonen aus. Jede Woche treffen in jenem Hafen Munition und Artillerie aus derselben Quelle ein. Diese Frachten pflegt der deutsche Kreuzer «Emden» zu sch�tzen. Die nordspanischen H�fen werden jetzt in grossem Ausmasse zur Ausschiffung des deutschen Kriegsmaterials benutzt, mit dem viele Artille- risten und Techniker eintreffen. Im Hafen von Pasajes sind 30 modernste Artilleriegesch�tze ein- getroffen, die an strategischen Punkten der fran- z�sisch-spanischen Grenze Verwendung finden, wo in aller Eile Befestigungen aufgef�hrt werden. Viele Deutsche, die im Norden eintreffen, brin-
gen ihre Familien mit. Allein in Pasajes sind die Familien von 300 deutschen Offizieren einge- troffen. In Villa Alhucemas brachte ein deutsches Schiff
am 18 Mais, Weizen und drei Batterien von 15-5, die in Morro Viejo, bei Punta Fraile installiert werden. Am 6 traf in Ceuta ein deutsches Handels-
schiff ein, das eine grosse Anzahl Munition aus- lud, die am n�chsten Tag nach Algeciras weiter- bef�rdert wurde. Am 17 brachte das deutsche Schiff «Porto»
Kriegsmaterial nach Sevilla. Desgleichen am 20 die «Catarnia», ebenfalls deutsch, nach Motril. Am 7 trafen in Larache aus Tetuan 7 deutsche
Milit�rs ein, die vierundzwanzig Stunden sp�ter nach Alcazarquivir abgingen. Es scheint, dass es sich um Techniker handelt, die den Befehl haben, die Verst�rkung der Verteidigung der franz�- sisch-spanischen Grenze in Marokko zu studieren, wohin ziemlich viel Truppen geschickt werden. Marine. � Italien hat soeben an die spanischen
K�sten des Mittelmeeres 20 «Vedette» von 12 Meter L�nge, die mit zwei Motoren «Issota Fra- schini» von 500 C. V. versehen sind, gesandt. Diese Fahrzeuge, die eine Geschwindigkeit von 85 Kilometer pro Stunde erreichen, sind mit zwei Torpedos von 250 Kilo geladen. Sie sind aus Italien in geschlossener Gruppe
ausgegangen und zur Versenkung von Schiffen bestimmt, die das republikanische Spanien ver- proviantieren. Sie fahren unter der Rebellen- flagge. In Cadix ist die Anwesenheit von zwei Unter-
seeflottillen festgestellt ; eine von kleinem Typ und die andere von grossem. Die Besatzung, die durchweg deutsch ist, tr�gt keine Uniform. |
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Der grosse Chellist Pablo Ca-
s�is ist von der k�nstlerischen Tournee, die er jedes Jahr durch Europa und Amerika zu machen pflegt, nach Spanien zur�ckge- kehrt. Seit langem abgeschlosse- ne Vertr�ge hatten ihn gezwun- gen, Spanien auf einige Monate zu verlassen. Pablo Cas�is hat von seiner Reiseroute nur einige Namen gestrichen : die von St�d- ten in L�ndern, die der spanis- chen Republik feindlich gesinnt sind. Auf seiner �brigen Marsch- route hat Cas�is seine glorreichen Triumphe erneuert, die seinen Ruhm begr�ndet haben. Die aus- l�ndische Presse hat uns das Echo der enthusiastischen Kund- gebungen der auserlesensten Au- ditorien der Welt gebracht, die von der genialen Kunst unseres Landsmannes bezwungen und hingerissen waren. Cas�is ist nicht nur K�nstler,
er ist ausserdem ein Mensch, der alles das mitempfindet, was sein Volk bewegt. Das hat er deutlich bei der Gr�ndung der Arbeiter- Konzertvereinigung durch die folgenden Worte bewiesen : �Von fr�hester Jugend auf
haben mich die sozialen Proble- me besch�ftigt. Ich habe viele Stunden damit verbracht, �ber die soziale Ungleichheit nachzu- gr�beln, die den einen alle Ge- n�sse verschafft und die anderen alles entbehren l�sst. Ich war |
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�berzeugt, dass es meine unum-
g�ngliche Pflicht ist, denen zu helfen, die Hilfe brauchen. Ich weiss nicht, was in einer anderen Umgebung oder unter anderen Umst�nden aus mir geworden w�re. Und ich habe nie, auch in sp�teren Jahren nicht, meine ersten schwierigen Zeiten verges- sen. Immer trug ich die Idee in mir, dass wir alle die Verpflich- tung haben, materiell oder gei- stig dazu beizutragen, das Schick- sal des Volkes zu verbessern. Aber Pablo Cas�is hat auf sei-
ner Rundreise durch das Aus- land noch etwas mehr getan, als das erlesendste Auditorium der Welt durch seine Kunst zu ent- z�cken : er war enthusiastischer Propagandist f�r unsere Sache, indem er mit der Autorit�t, die ihm sein Ruhm verleiht, das L�gengewebe des Feindes zer rissen hat. Immer wieder hat er das Recht des spanischen Volkes verteidigt und seinem Stolz Aus- druck verliehen, B�rger der Re- publik zu sein. Und er hat seine Tournee nicht beendet: er ist in sein Vaterland zur�ckgeeilt, um die N�te des Krieges mit seinen Landsleuten zu teilen. Er ist auf seinen Ehrenplatz zur�ckge- kehrt, auf seinen Kampf = und Arbeitsplatz, mit der vorbildli- chen Schlichtheit, mit der wun- derbaren Schlichtheit des Man- nes, der seine Pflicht zu erf�llen weiss. . |
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Ein Protest der Intellektuellen...
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{Farsetzung)
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Jorge Manach, Clyde R. Miller,
Gardner Murphy, Jeste J. New- lon, R. S. Reynolds, John H. Randall, Bernhard Stern, Nor- man Tor rey. Universit�t Nemi-York : J. U.
Barlow, Rudolf M. Binder, Lyman L. Bradley, Carleton Brown, Robert Chambers, Philip W. L. Cox, P. Villa Fernandez, Samuel L. Hamilton, H. C. Heaton, Charles H. Hogges, Beryl Parker, Roy Peel, Wallace S. Sayre, Margaret Schlauch, C. L. Chuchard, Robert K. Speer. «.College» der Stadt New-
York : Morris R. Cohen, Ephraim Cross, Morton Gott- schal, Clifford Mac-Avoy, H. A. Oversteer. Hunter College : Mathew G.
Bach, V. Jerald Magill, Louis Weissner. Brooklyn College : M. I. Be-
nardete, F. C. Lathrop, Louis M. Miner, Austin F. Wood, Theresa Wolfsohn und John White. Das Dokument hat in allen
Kulturzentren der Vereinigten Staaten einen ungeheuren Ein- druck gemacht. |
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sen ge�ussert : «Alle unsere Uni-
versit�ten werden k a t h olisch sein. Unser Spanien muss im so- zialen wie im kulturellen Sinne ein katholischer Staat sein». Nach dem Wortlaut der Kon-
stitution der Republik, sagen die Professoren, hat Spanien «keine offizielle Religion». Die amerikanischen M�nner
der Wissenschaft spielen auch auf die Hinrichtung des Rektors der Universit�t von Oviedo, Leo- poldo Alas, an ; auf die Erschlies- sung von Professor Salvador Vila Hern�ndez, Rektor der Universi- t�t von Granada, sowie des Dok- tor Jes�s Yoldi Bereau, Profes- sor der Universit�t Granada und vieler anderer Professoren und Intellektuellen. Ausser den bereits genannten
Professoren ist der Protest noch von folgenden hervorragenden Namen unterzeichnet: Universit�t Columbia : Walter
Rautenstrauch, L. C. Dumn, James Egbert, Salo W. Baron, Ruth Benedict, George S. Counts, John Dawey, Mark van Doren, I. L. Kandel, William H. Kilpatrick, Robert S. Lind, |
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Gleichzeitig �■ erkl�ren
amerikanischen Professoren |
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die
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f�rdern die Republikaner
h�here Schulbildung und wissenschaftliche Forschung zum Beispiel ist die Arbeit |
die
die
So
der
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Junta zur Erweiterung der wis-
senschaftlichen Studien und For- schungen in Madrid bedeutend gesteigert worden, in Valencia :st ein Haus der Kultur geschaf- fen worden und eine ungeheure Arbeit wurde geleistet, um die Kunstwerke vor der Vernichtung zu retten. General Franco dagegen �
sagt das Dokument weiter � hat das Grabmal des Kardinal Cisne- ros, eines der wertvollsten Denk- m�ler spanischer Kunst durch seine Bombenflugzeuge vernich- tet ; er hat am 15 September x937 ein offizielles Dekret erlas- sen, wonach die Schliessung von Schulen und h�heren Lehranstal- ten angeordnet wird, als «Mass- nahme, die geeignet ist, das Budget zu entlasten». Ferner wird in dem Dokument
^agt, Franco habe sich zu einem Journalisten folgendermas- |
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DER NACHDRUCK DER
ARTIKEL A US DIESEM B U- LLETIN IST ERW�NSCHT |
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4 April 1938
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Spanischer Informationsdienst
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Seite 4
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Der Mann und das Buch
An den Herausgeber des "Manchester Guardian"
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Die Bombardements von Barcelona
Ein Brief der Herzogin von Atholl an den Heransgeber der "The Telegraph and Morning Post"
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Geehrter Herr! Die Brutalit�t
des Hitler-Einfalles in �ster- reich beweist unserem Lande er- neut, dass wir es mit einem Geg- ner zu tun haben, auf dessen Wort man nichts geben kann. Dieser Akt der Agression ist ein neuer, an den deutschen Volks- st�mmen begangener Verrat. England, Frankreich und Italien garantierten die Unabh�ngigkeit �sterreichs, aber ebenso wie in Abessinien und Spanien, wichen die Demokratie und der gesunde Menschenverstand zur�ck vor Milit�rstiefeln und S�belrasseln. Unsere Staatsm�nner sollten Hitlers «Mein Kampf» sorgf�ltig studieren. Er folgt Schritt f�r Schritt der in seinem Buch vor- gezeichneten Aktionslinie. Er verlacht den Gedanken der Auf- rechterhaltung der deutschen Grenzen von 1914. Das Dritte Reich muss �sterreich und alle kontinentalen V�lker germanis- chen Ursprungs einschl�ssen. Er stellt definitiv fest, dass Frank- reich zerst�rt werden muss und dass Italien und England f�r diesen Zweck als Bundesgenossen gewonnen werden m�ssen. Der anglo-deutsche Seevertrag von 1935 wTar der erste Schritt zum B�ndnis. Hitler erkl�rt offen, dass je dicker aufgetragen die L�ge ist, sie desto leichter ge- glaubt wird,� «da die breite Masse eines Vol-
kes im tiefsten Grunde ihres Herzens leichter verdorben, als bewusst und absichtlich schlecht sein wird, mithin bei der primitiven Einfalt ihres Gem�tes einer grossen L�ge leichter zum Opfer f�llt als einer kleinen.» (S. 252)
K�nnen wir dulden, dass, in-
folge der Kurzsichtigkeit unserer Regierenden, wir diesem Nazi- System zum Opfer fallen ? Hitler wird alles versuchen, um unsere Unterst�tzung bei der Ausf�h- rung seines Vorsatzes zu gewin- ne. So sagt er in seinem Buch. Er w�nscht Frankreich zu iso- lieren. Nicht Russland, sondern Frankreich bietet ihm in der au- genblicklichen Konjunktur Eu- ropas das schwierigste Problem. Er will unseren guten Glauben als Werkzeug benutzen, um Frankreich zu zerst�ren. |
«�ber eines muss volle Klar-
heit herrschen : der Todfeind des deutschen Volkes ist und bleibt Frankreich.» Der deutsche Diktator hat an
unsere Regierung die k�hne For- derung gestellt, sie solle die Frei- heit unserer Presse beschneiden, damit, so vermute ich, unser Volk ebenso wenig die Wahrheit erf�hrt, wie die in der Diktatur lebenden V�lker. Wir haben ge- sehen, dass in Wien der legitime Versuch Schuschniggs, eine Volksabstimmung zu organisie- ren, durch den Gebrauch der Gewalt verhindert wurde. Erst er- z�hlt Hitler der Welt, dass seine Truppen sich nicht bewegen und gleich darauf sind sie schon in �sterreich und am Brenner, als Omen f�r die deutsche Bev�lke- rung S�dtyrols. Man erz�hlt uns, Schuschnigg h�tte die Abstim- mung zu seinen Gunsten «drehen» wollen, dadurch, dass er nur den Staatsb�rgern �ber 24 Jahren das Recht zur Abstim- mung gegeben habe, Aber seit der �sterreichischen Verfassung von 1 Mai 1934, ist dieses Alter als das Wahlalter im Fall meiner Volksabstimmung fes tgesetzt. Die blosse Tatsache, dass Hitler n�tig hat, seine ganze Nazi-Ma- schinerie arbeiten zu lassen, um eine «wirkliche Volksabstim- mung» zu erzielen, sollte Europa genug sagen. Hatte er Angst vor dem Resultat? Es ist ein Witz, wenn Hitler
von Rassenunterdr�ckung redet. Er hat wohl seine eigenen Juden- verfolgungen vergessen. W i e Mar, HoQver letzte Woche �us- serte, steuert dieser Mann mit Volldampf darauf hinaus, alles Wertwolle in Europa zu zerst�- ren, wenn wir ihm erlauben, zu denken, dass wir seine Kriegs- maschine f�rchten. Die Diktator- schaft ruht lediglich auf Sensa- tionsmacherei. Die innere Struk- tur ist schwach. Wir haben nicht das Recht, diese Systeme am Leben zu erhalten, indem wir ihnen Kredite gew�hren. Wir m�ssen auf unsere gegenw�rtige Regierung einen Druck aus�ben, damit allen Zugest�ndnissen an Italien oder Deutschland ein Ende gemacht wird. Ihr sehr ergebener
Harold Davies
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Frankreich h�tte im Kriegsfall drei Grenzen zu
verteidigen, statt zwei, wie 1914, und seine wich- tigsten Munitionsfabriken, die sich jetzt im S�- den befinden, sind den Luftattacken im h�chsten Grade ausgesetzt, w�hrend die Besetzung von Mallorka und Ibiza durch die Rebelleo oder die Italiener ihre Truppentransporte aus Nordafrika aufs �usserste gef�hrdet. Unsere Verbindungen mit den Dominions
durch das Mittelmeer und �ber S�d-Afrika, w�- ren in der gleichen Gefahr, und jede Ersch�tte- rung der Position unseres Alliierten w�rde auch uns treffen. Frankreich ist, jedenfalls, der n�chste Nach-
bar des republikanischen Spanien und, nach der Meinung milit�rischer Experten, ist es f�r Frankreich und England leichter, den Sieg der Rebellen zu verhindern, als f�r Deutschland und Italien, ihn zu sichern. K�nnen wir deshalb nicht jetzt noch, in dieser sp�ten Stunde, der spani- schen Regierung den Ankauf aller der Waffen erm�glichen, die sie braucht, um die endg�ltige Unabh�ngigkeit ihres Landes zu sichern? Die spanische Regierung wird von allen den
Schichten ihres Volkes unterst�tzt, die uns im letzten Krieg freundlich gesinnt waren. General Franco hingegen hat auf seiner Seite alle die, die es nicht waren. Sie hat M�nner, tapfere M�nner, aber sie sind gezwungen, der �bermacht an Ma- terial zu weichen, das zu senden die L�cken im Kontrollsystem der «Nicht-Intervention» Italien und Deutschland erlauben. K�nnen wir ruhig zu- sehen, wie sie sermalmt werden? Ihre...
Katharine ATHOLL
Unterhaus, 21 M�rz 1938. |
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Mein Herr,
Jeder Mensch mit humanen Instinkten muss
«das Entsetzen und den Abscheu» des Premier- ministers �ber die Bombardements von Barcelo- na teilen, die haupts�chlich «gegen bewohnte Ge- genden und nicht gegen milit�rische Objekte» ge- richtet waren. Aber geben wir uns auch Rechenschaft von der
Verantwortung, welche das durch die Politik der «Nicht-Intervention» errichtete Kontrollsystem an diesen raids tr�gt, indem es der spanischen Re- gierung verbietet, Jagdflugzeuge und Abwehrge- sch�tze zu kaufen, die die notwendigen Elemente zur Abwehr solcher Attacken sind? Gewiss wer- den auch auf dem regierungstreuen Territorium einige Flugzeuge fabriziert, aber nicht gen�gend, um die Verteidigung Barcelonas und anderer St�dte sicherzustellen, in einem Augenblick, wo alle Flugzeuge auf dem Schlachtfelde gebraucht werden, um gegen die ungeheure Menge deut- scher Apparate auzuk�mpfen, die Franco ohne allen Zweifel k�rzlich erhalten hat. Ausserdem : die Fabrikation von Waffen, die dringend an der Front gebraucht werden, geht der von Abwehr- gesch�tzen vor. Und deshalb liegt es haupts�chlich in unseren
H�nden, diese furchtbaren Opfer zu verh�ten. Wenn die Franzosen und wir sofort die Sperre f�r den Kauf von Jagdflugzeugen und Abwehr- gesch�tzen aufheben, kann der Mord an den Kin- dern und anderen Nichtk�mpfern in der lealen Zone bedeutend eingeschr�nkt werden. Siegten aber die Rebellen, so w�rden dadurch
die Kr�fte derer, die solche Greuel eines Tages auch in London und Paris ver�ben k�nnten, noch gest�rkt. |
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Barcelona nach der Feuerprobe
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Barcelona sp�rt noch die
Nach wehen jener drei Tage, an denen es erbarmungslos bombar- diert worden ist. Von einem Bal- kon aus sieht man in den Fich- tenw�ldern an den H�ngen des Tibidabo und an den benachbar- ten H�geln, kleine kampierende Gruppen mit Decken, Matratzen und St�hlen. Die Kinder tollen, diesen ausgedehnten Ausflug b e i herrlichem Wetter aus- nutzend, fr�hlich umher. Es sind meist Leute, die den �rmeren Klassen angeh�ren. Viele andere suchen bei einbrechender Dun- kelheit die Metro zum Schlafen auf. Wie in Madrid im November
36, haben die Bomben es nicht vermocht, eine �bergabe zu er- zwingen. Das Terrorsystem hat auch hier versagt. Es bleibt ab- zuwarten, ob es eine heimliche Wirkung gehabt hat; aber es scheint, dass man allein mit Ter- ror bei einer stolzen und tapferen Rasse nichts Entscheidendes er- reichen kann. Ausserdem ist das Gef�hl, dass der Kampf um die Freiheit gewonnen ist, tief im Volke eingewurzelt. Die Ent- schl�sse der republikanischen F�hrer k�nnen nicht durch eine lokale Trag�die, wie gross sie auch sei, bestimmt werden. Das Bombardement ist ein Ungl�ck, ein furchtbarer Ungl�cksfall, aber kein entscheidender Fak- tor. Als grosses, in Europa unbe- kanntes Ereignis, er�ffnet es ernste Konsequenzen und mahnt zum Nachdenken. Eine grauen- hafte Suche. Ununterbrochen, bei Tage unter hellem Sonnenschein und nachts bei k�nstlichem Licht, dauert die Bergung der unter den Haufen von Schutt ver- grabenen Leichen an. Maschinen sind zwecklos. Das muss mit den H�nden verrichtet werden. Die Leute arbeiten mit Hacke und Spaten und grosse Bastk�rbe er- setzen die Tragbahren. Es ist anzunehmen, dass man
jetzt nur Reste zerst�ckelter |
Oft sind die Resultate h�chst
sonderbar und die Wirkung ist st�rker in der Entfernung, als in der N�he. Der Luftdruck, den die Explosion einer Bombe aus- l�st, fegt alles auf seinem Wege hinweg. Die Aussenw�nde eini- ger Geb�ude sind umgerissen worden ,als wenn sie von einer riesenhaften Schaufel umgelegt w�ren ; andere sind eingest�rzt, ohne von irgend einem Geschoss getroffen zu sein ; ein Fahrrad, eine N�hmaschine oder ein son- stiges M�belst�ck wirbelt in der Luft umher oder bleibt einen Augenblick in der Luft h�ngen wie ein Gewinn in einer Tombo- la. Wie �berall ist auch bei einem Bombardement das Trivia- le und das Tragische nah bei- sammen. |
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Gliedmassen findet. Vermutlich
liegen irgendwo in den Kellern unbesch�digte K�rper von Er- stickten, die darauf warten, zu ihren Leidensgef�hrten ins Schauhaus gebracht zu werden. Die Szenen, die sich dort und in den Hospit�lern abspielen, sind grauenhaft : Angeh�rige, die ihre verschwundenen Lieben su- chen, finden sie in Verb�nden vermummt, verwundet ober Ver- kr�ppelt, oder keuchend und noch bet�ubt von dem Schock. Oft finden sie sie auch, ganz oder in St�cken, auf den Marmorti- schen des d�steren Totenhauses. |
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NEUE WAFFEN
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Unwillk�rlich fragt man sich,
wozu das alles? Hofft General Franco nicht, eines Tages dieses Volk zu regieren und kann er hoffen, nach den Geschehnissen der letzten Woche ihre Neigung zu gewinnen ? Oder ist, wie man- che hier annehmen, Franco selbst das Opfer des teutonischen Be- schlusses, ihre neuen Waffen auszuprobieren? Allm�hlich sind die verschiedensten Bombensor- ten, in ihrer Wirkung deutlich unterschieden und von stets wachsender Potenz, ausprobiert worden. In Dezember und Januar wTurden Bomben abgeworfen, de- ren Wirkung auf eine gewisse Zeitdauer eingestellt ist. Sp�ter- hin wurden kleinkalibrige Bom- ben in gr�sseren Mengen ver- wendet. Im Gegensatz zu Ma- drid, wurden hier keine Brand- bomben geworfen. Nur die Tech- niker sind kompetent, ihr Urteil dar�ber abzugeben, welches, aus begreiflichen Gr�nden, geheim bleibt ; aber der Mann der Stras- se hat auch Gelegenheit gehabt � und so mancher hat es am eigenen Leibe gesp�rt � sich von der ungeheuren zerst�renden Wirkung der modernen Explo- sivgeschosse zu �berzeugen. |
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Das christliche Spanien ist das
republikanische Spanien |
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Auf dem am 8 M�rz in Bordaux angekommenen
Schiff befand sich der Pater P�rez Colomo, ein spanischer Priester, der sich auf dem Wege in das republikanische Spanien befand. Von dem Berichterstatter der Agence Espagne
�ber die Motive seines Entschlusses und die Gr�nde befragt, aus denen er sich in das repu- blikanische Spanien und nicht in das Spanien Francos begibt, sagte Pater Colomo : «Ich bin dem Befehl meines Gewissens folgend,
hierhergekommen. Es gibt hier ein grosses Werk der Barmherzigkeit, der Gerechtigkeit und N�ch- stenliebe zu verrichten, bei denen, �ber die un- versehens eine blutige Trag�die hereingebrochen ist, die sie weder provoziert noch verdient haben. Als Christ sehe ich auf dem Rebellenterrito-
rium meine Religion und mein christliches Ge- wissen verfolgt. Ist es n�tig z:u beweisen, dass die faschistische Idee, ebenso wie die Kastendoktrin des deutschen Nazismus das ungeheuerlichste At- tentat gegen die Lehre Christi darstellt? Was die Form betrifft, wie die Geistlichen auf
der einen und der anderen Seite behandelt wur- den, muss ich, ohne mich von dem Schmerz, den mir die Erinnerung an meine Br�der, die das |
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Leben oder die Freiheit verloren, beeinflussen zu
lassen, sagen, dass ich keinen einzigen Fall kenne, wo die Regierung einen Priester h�tte hinrichten lassen. Diejenigen, die auf republikanischem Ter- ritorium umgekommen sind, waren Opfer einer Menge, die durch die niedertr�chtige Agression, der sie soeben zum Opfer gefallen war, aufs �us- serste erbittert war. Und wenn die Regierung das im ersten Augenblick nicht verhindern konn- te, so eben deshalb, weil die Rebellion sie ihrer wesentlichen Organismen beraubt und sie dadurch zur Ohnmacht verurteilt hatte. Die Rebellen tra- gen an erster Stelle die Schuld daran und sie ha- ben mit diesen Opfern ihr Gewissen und ihre Ve- rantwortung schwer belastet. In krassem Gegensatz hierzu steht das Rebel-
lenspanien, in dem es die F�hrer selber waren, die vorbildliche Geistliche zu Dutzenden hinrich- ten Hessen. Das christliche Spanien � gleichviel ob es
selber es weiss und sagt oder nicht � ist das re- publikanische Spanien. Das andere � gleichviel, ob es sich dessen bewusst ist oder nicht, ob es -das leugnet, oder nicht, ist unbestreitbar der Feind Christi. |
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