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Mineralos* Geolog* Instttiint.

7n.

Rijks'TJniversiteU te Utrecht.

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UNIVERSITEITSBIBLIOTHEEK UTRECHT

3200 661 5

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Aus der Flora

der

Steinkohlenformation.

Zur Erlauterung der wichtigeren Pflanzen dieser Formation, mit besonderer Berücksichtigung der Steinkohlengebiete in Preussen,nbsp;bearbeitet

Dr. E. 'VFeiss,

Prof., k. Laiidesgeolog.

Herausgegeben von der

k. geologisclien Landesanstalt in Berlin.

Hierzu

20 Tafeln Abbildungen,

lithographirt von E. Ohmann und W. Pfrt'Z:'-——

316LIOtH£gK

I UTRfcCHT

Zweiter ^bdruck.

BERLIN.

Verlag der Simon Scbropp’schen Hoflaiidkartenhandlang (J. H. Neumann).nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;''

1882.

ELliolfiOek

inrtitout voor aasdwetenscnappen

F. ,:c;r‘;'est!aan 4 SDS » CD Utrecht

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Abkürzungen.

Brongn.

Ett.

Gerni.

Goldb.

Göpp.

Gutb.

Lindl. et Hutt. Schloth.

Stemb.

sp.

Brongniart.

Ettingshauseii.

Gerniar.

Goldenberg.

Göppert.

V. Gutbier.

Bindley und Hutton. V. Schlotheini.

V. Sternberg, species.

Stufen der Steiiikohlenformation, von unten nach olten:

Culm.

Lepidodendronstufe = Sagenarienstufe — Waldenburger Scliichten = Ostrauer Schichten = untere Abtheilung der productive!!nbsp;Steinkohlenformation.

Sigillarienstufe = Saarbrücker Schichten = mittlere Abtheilung der prodiictiven Steinkohlenformation.

Calamarien- und Farnstufe = Ottweiler Schichten = obere Abtheilung der productive!! Steinkohlenformation.

Rothliegendes, zunachst Kohlen-Rothliegendes.

Die Stufen sind noch nicht überall genau erkannt.

Alle Figuren sind in natürlicher Grosse, wo es nicht anders angegeben ist.

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Erklarung zu den Tafeln.

In nachfolgender Auswahl werden theils hauflgere, theils geo-gnostisch wichtigere Pflanzenformen erlautert. Zahlreiche andere, hier nicht beschriebene schliessen sich ihnen an und sind an ab-weichenden Merkmalen als verschieden zu erkennen. Nur von dennbsp;Haupttypen geben wir ein Bild.

Als erstes Ziel der zu erstrebenden Kenntniss der fossilen Steinkohlenpflanzen ist die Peststellung des Vorkommens jeder Artnbsp;in den einzelnen auf einander folgenden Schichten jedes Stein-kohlengebietes zu bezeichnen, zu diesem Zwecke aber eine fort-gesetzte Ansammlung der an jedem Punkte vorkommenden Restenbsp;von guter Erhaltung erforderlich und zwar nicht allein der hiernbsp;abgebildeten, sondern aller Reste. — Jedes Gebiet hat seine beson-dern Eigenthümlichkeiten in der Entwicklung und Folge der Arten,nbsp;welche festzusetzen ist. Der Vergleich getrennter Gebiete aber er-möglicht erst eine allgemeinere Uebersicht und Beurtheilung gleich-altriger Schichten. Noch ist hierin viel zu thun übrig und nurnbsp;durch Vollstandigkeit des Sammelns kann dieses Hauptziel erreichtnbsp;werden.

Viele der Steinkohlenpflanzen zeigen eine grosse Abweichung von den Pflanzen der heutigen Welt; die Kenntniss ihrer Stellungnbsp;kann nur gefördert werden durch solche Stücke, welche die Zu-sammengehörigkeit der einzelnen Organe, wie Stammtheile, Zweige,nbsp;Blatter, Früchte, Wurzeln beweisen. Diese sind freilich selten undnbsp;um so werthvoller für den botanischen Zweig der Forsehung. Gutenbsp;Erhaltung aber ist eine Hauptbedingung für die Förderung sowohlnbsp;der botanischen als der geognostischen Seite der erstrebten Kenntniss.nbsp;Mogen diese Blatter das gewünschte Ziel niiher zu bringen beitragen,nbsp;indeni sie zur Herbeischaffung des nöthigen Materials an-regen.

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Sigillarieen. Fig. 1—25.

Sigillaria, Stamme, deren Oberflache mit regelmassig in Spiralen geordneten und in senkrechten Reihen stekenden Blattnarben versehen ist, letztere mit je 3 kleinen Narbchen, davon das mittlerenbsp;(vom Gefassbiiiidel herruhrende) punktförmig oder horizontal, dienbsp;seitlichen halbmondformig. Die Blattnarben stehen meist auf senkrechten Rippen (Gruppe Bhytidolepis, Fig. 1—20), die durch senk-rechte gerade oder gewellte Furchen getrennt werden, bisweilennbsp;durch Querfurchen in Polster zerfallen (Fig. 1—4), in anderennbsp;Fallen durch Langslinien in 3 — 5 parallele Felder getheilt sindnbsp;(Fig. 13—16). Fine zweite Gruppe {Cancellata) besitzt schiefe,nbsp;gitterförmige Querfurchen (Fig. 21, 22); eine dritte hat eine glatte,nbsp;nicht gefurchte Oberflache (Leiodermaria, Fig. 23). Syringodendronnbsp;hatte man solche Rhytidolepis genannt, deren drei Narbchen in dernbsp;Blattnarbe in einen Punkt oder Ring verfliessen (Fig. 20).

Nur Stammstücke mit Blattnarben, welche letztere ent-weder auf erhaltener Oberflache oder im Abdruck derselben auf-treten, sind zu Artbestimmungen brauchbar. Bntrindete Exemplare, nur den Steinkern zeigend, erscheinen wie z. B. Fig. 24 u. 25 undnbsp;sind der Art nach nicht bestimmbar.

Bei einigen Sigillarien findet man anders gestaltete Narben zwischen den Blattnarben, wie Fig. 4; dies sind die Ansatze vonnbsp;abgefallenen Aehren und besonders interessant. Noch ansitzendenbsp;Aehren hat man bisher nicht gefunden. Bei anderen setzen sichnbsp;zwischen den Rippen öfters neue ein, wie Fig. 5 u. 12; dies ge-schieht an Stellen, in deren Nahe der Stamm sich gabelt. Nichtnbsp;alle Arten gabeln sich, manche bleiben einfach und enden kegel-oder kuppelförmig.

Stammhöhe oft bedeutend; Exemplare mit Wurzeln sind selten, letztere meist abgebrochen. Blatter lineal mit breitem Mittelnerv.

Sigillarien werden gegenwartig von den Einen zu den Lyco-podiaceen gestellt wie die Lepidodendren, von den Anderen zu den Cycadeen.

Am meisten entwickelt sind die Sigillarien in der mittleren Abtheilung der productiven Steinkohlenformation (Sigillarienstufe nachnbsp;Geinitz, Saarbriicker Schichten, in Schlesien Schatzlarer Schichtennbsp;genannt), besonders die gerippten Sigillarien.

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Fig. 1. Sigillaria hexagona Brongn., sechseckige Polster und Narbeii, letztere breiter als hoch, oben nicht ausgerandet; Furchennbsp;im Zickzack verlaufend.

Fig. 2. S. elegans Brongn. Narben ausgerandet, meist unten breiter als oben; unter der Narbe Querlinie oder 2 kurze Runzel-reihen. Sonst wie vorige. 2 a Vergrösserung.

S. hexagona und elegans bilden nach neuesten Fundeii nur eine Art, wie man bereits vermuthet batte, hexagona ist die Form desnbsp;Stammes, elegans die der Zweige; beide geben mit andern ahnlichennbsp;Arten einen Typus, der besonders in den unteren Abtheilungen dernbsp;Formation entwickelt ist. Hauflg in Westphalen und Schlesien; fehltnbsp;in manchen Becken ganz.

Fig. 3. S. Dournaisi Brongn. Polster sehr stark hervortretend, sehr regelmassig wie die Narben, die spitze Seitenecken haben.

Fig. 4. S. tessellata Brongn.-Zeiller. Narben gedrangt, Quer-furchen nicht ganz vollstandig, Furchen nicht oder kaum zickzack-formig.

Wird oft der No. 1 u. 2 ahnlich, in höheren Schichten (mittlere Stufe) besonders haufig.

Fig. 5. S. mamillaris Brongn. Narben meist mit dem unteren Rande starker hervortretend; unvollstandige bogige Querfurche fibernbsp;der Narbe, 2 Querrunzelreihen divergirend unter der Narbe, 2 herab-laufende Linien von den Seitenecken der Narben aus. 5 a etwasnbsp;vergrfissert.

Fig. 6. S. elliptica Brongn. Narben elliptisch, ausgerandet, Rippen fast glatt, zwischen den Narben wenig querrunzelig. Hohl-druck.

Fig. 7. S. Saulli Brongn. Aehnlich voriger, zwischen den Narben stark querrunzelig, Andeutung einer Querfurche fiber dernbsp;Narbe, schwache Linien von den Seitenecken der Narben aus, wienbsp;mamillaris.

Fig. 8. S. Principis Weiss (nach Prinz Schfinaich, daher eigent-lich S. Principis Schoenaichi). Narben querelliptisch mit Seitenecken, fiber ihnen unvollstandige gebogene Querfurche, lange Seiten-linien von den Narbenecken auslaufend bis fast zur nachsten Narbe; Rinde glatt. Hohldruck. Osnabrfick.

Fig. 9. S. Sillimani Brongn. Narben verlangert birnffirmig; von den rundlichen Seitenecken laufen 2 Linien herab, ein breites

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Mittelfeld bildend, das über der Narbe bogig querrunzlig, imter der Narbe fast flederig querrunzlig ist. Hohldruck.

Fig. 10. S. Voltzi Brongn. Narben unten breiter, Seitenecken tief, mit auslaufenden Linien, über der scliwachen Kerbe federbusch-artige Zeichnung; sonst glatt. Uiitere Stufe.

Fig. 11. S. inferior Weiss. Tiefe wellige Furchen, Narben verspringend, fast querrhombisch, ahnlich Lepidodendron Volk-mannianum (Fig. 29). Unterste Stufe der product. Form.; Leogrubenbsp;bei Czernitz, Oberschlesien.

Fig. 12. S. undulata Göpp. Furchen wellig. Narben von gewöhnlicher Form, gekerbt, oberhalb mit sehr kleinem Federbuschnbsp;und vielen feinen Querrunzeln, die auch imter der Narbe die Rippenbsp;bedecken. Narben in den Anschwellungen der Rippen.

Fig. 13, 14. S. elongata Brongn. Narben verlangert, schmal, durch 2 Linien verblinden, die ein fein runzlig-punktirtes Feld ein-schliessen (Fig. 14), oder dies noch durch weitere Linien zerlegtnbsp;(Fig. 13). Seitenfelder der Rippen einfach (Fig. 14) oder nochmalsnbsp;getheilt und davon die aussern Halften glatt (Fig. 13).

Fig. 15. S. reniformis Brongn., sehr breite Rippen, langsge-streift, mit verhaltnissmassig kleinen Narben, die stark ausgerandet sind und auf einem durch 2 Linien eingefassten Mittelfelde stehen.

Fig. 16. S. rugosa Brongn. Rippen in 5 Langsfelder getheilt, Mittelfeld mit den Narben und unter ihnen starker runzlig, seitlichenbsp;etwas streifig, ausserste glatt.

Fig. 17. S. alternans Lindl. et Hutt. Rippen mit Narben-paaren abwechselnd mit solchen ohne Narben oder mit breiteren Feldern zwischen den Narbenreihen, deren Furchen verwischt sind.nbsp;Aendert ungemein ab; Narbenpaare oft in eine einzige Narbe ver-fliessend. Sehr hauflg; meist nur Steinkern; wird sehr gross.

Fig. 18. S. Graseri Brongn. Rippen wellig, schmal; Narben birnförmig mit 2 dicht stehenden Runzelreihen unter sich, gedrangt.nbsp;18 a Vergrösserung.

Fig. 19. S. aspera Goldb. Rippen wellig, schmal, gestreift; Narben trapezoidisch, auf den Anschwellungen, entfernt stehend.

Fig. 20. S. cgolostigma Brongn. Narben klein, kreisförmig, mit centralem Punkt oder 2 hörnig bis herzförmig {S. hidentatanbsp;Goldb.).

Fig. 21. lt;S. Brardi Brongn. Gitterförmige Furchen, bisweilen sehr tief {S. Defrancei Brongn.); Narben breiter als hoch oder fast

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quadratisch (Fig. 22), Seitenecken sehr spitz bis fast rechtwinklig. Nur in der oberen Abtheilung der productiven Formation (Ottweilernbsp;Schichten) nnd im Rothliegenden.

Fig. 22 eine besonders im Rothliegenden anftretende Form. Fig. 23. S. denudata Göpp. Ohne Furchen. Rinde streifig-rissig. Narhen ziemlich entfernt, fast quadratisch, gekerbt. Dienbsp;Art Oder ahnliche von diesem Typus weniger hiiufig; besonders innbsp;der obersten Stufe (Ottweiler Sch.) und im Rothliegenden, seltenernbsp;in den unteren Stufen.

Fig. 24, 25. Steinkerne von gerippten Sigillarien, nach abge-fallener Kohlenrinde; die Art ist bei solcher Brhaltung unbestimmbar.

Lepidodendreen. Fig. 26—40.

Gabelig sich verzwelgende Baume, deren Oberflache die Spureh spiralig gestellter Blattnarben und Blattpolster tragt, beide meist vonnbsp;rhombischer Gestalt. Blatter meist einfach, lanzettlich. Zapfen oftnbsp;gross, an den Zweigen endstandig, auch seitlich auf verkiirztennbsp;Zweigen. Werden gegeiiwartig allgemein zu den Lycopodiaceennbsp;gestellt. Am überwiegendsten in der untern und mittlern Stufe dernbsp;productiven Steinkohlenformation, viel weniger in der obern Stufe.

Man unterscheidet mehrere Gattungen:

I. Lepidodendron. Fig. 26—30.

Rhombische Bolster und Narben in Spiralen; Polster getrennt Oder nach oben und unten in einander verfliessend, je nach demnbsp;Alter oft sehr verschieden in Grosse und Form, wachsen mit demnbsp;Alter.

Fig. 26. L. Veltheimianum Sternb., typische Form des Culm, geht auch in die Waldenburger Schichten. Die hier abgebildetenbsp;Form zeichnet sich durch ziemlich kleine Polster, kleine in dernbsp;oberen Ecke liegende Narben und zwischen den Narben verlaufendenbsp;bandförmige Felder aus. Aendert mannigfach ab. Hohldruck.

Fig. 27. L. dichotomum Sternb. (= L. Sternbergi Brongn.), grosser als vorige. Die vorliegende Form, meist L. obovatum Stbg.nbsp;genannt, zeigt alle Details der Oberflache: Polster p mit gekerbtemnbsp;Langskiel, zwei grössere Grübchen unter der Blattnarbe n, diese mit

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3 punktformigen Narbcheii, die Seitenecken in bogige Seitenlinien ver-laiigert; imobernWinkeldesPolsterseinSeckigesGrübchen. Hohldruck.

Fig. 28. L. rimosum Sternb., laiiggestreckte, elliptisch-lanzettliche schmale Polster durch scharfeii Langskiel getheilt, Narbeiin fastnbsp;auf dessen Mitte; gestreifte Felder zwischen den Narben.

Fig. 29. L. Voïkmannianum Sternb. Polster meist in einander verfliessend, Narben fast halbmondförmig, horizontal gestellt. Nahertnbsp;sich Sigiïlaria. Untere Stufe (Waldenburger Sch.) der productivennbsp;Formation.

Fig. 30. S. elegans Brongn. Beblatterte Zweige. Blatter lanzettlich, schief abstehend, massig lang.

2. Lepidophioios.

Blattpolster querrhombisch, am unteren Ende eine kleine quer-rhombische Blattnarbe tragend, diese mit 3 punktformigen Narb-chen, wovon das mittlere Seckig.

Fig. 31. L. laricinus Sternb.; spitze Seitenecken der Narben bezeichnen die Art. Vom Culm bis in die Ottweiler Schichten.

3. Fruchtstande von Lepidodendron oder Lepidophioios.

Fig. 32. Lepidostrohus. Unterer Theil ganz hebliittert, oberer zeigt die Axe, zwischen den Fruchtblattern (Bracteen) Andeutungennbsp;von Sporenkapseln (Sporaugien). Bracteen spiralig.

Fig. 33. Lepidostrohus macrolepidotus (bisher Lomatophloios macrolepidotus Goldb. genannt) hat sich als grosser Zapfen heraus-gestellt.

Fig. 34. Lepidophyllum, Fruchtblatt eines grossen Zapfens, isolirt. Unterer Nadeltheil tragt die (2) Sporenkapseln mit Sporen,nbsp;oherer Blatttheil spitz, zungenförmig, mit Mittelrippe.

4. Hülfsgattungen bei besonderen Erhaltungsweisen.

Fig. 35. Knorria, Steinkern mancher Lepidodendren, mit schuppenförmigen Wülsten, im abgebildeten Stuck etwas imregel-massig stehend.

Fig. 36. Aspidiaria (undulata Sternb.), innere Riudenseite emes Lepidodendron; daher kommt das Lepidodendronpolster zum Vor-schein, wo die obere Lage des Petrefactes weggenommen ist.

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5. Ulodendron.

Fig. 37. Ulodendron majus Lindl. et Hutt.; Oberflache wie Lepi-dodendroii, aber noch mit grossen Malen bedeckt, die in senkrechten Reihen über einander stehen uiid vou grossen abgefallenen Frucht-zapfen herrühren, wie erst neuerlich direct beobachtet worden ist.

6. Halonia.

Fig. 38. Halonia tuherculata Brongn., ziemlich glatter Stamm (Oberflache nicht gut erhalten) mit Höckern in steilen Spiralen, dienbsp;wohl Ansatzstellen von Zapfen bedeuten (im abgebildeten Stucknbsp;unregelmassig).

Fig. 39. Sclilechtester Erhaltungszustand von Lepidodendron, zu sehr vielen Tauschungen geeignet.

7. Stigmaria.

Fig. 40. Stigmaria ficoides Sternb. Wohl unterirdische Stamm-stücke (Wurzelstöcke), mit runden eingesenkten Narben bedeckt, die in Spiralen stehen und emen starken centralen Punkt zeigennbsp;(Gefassbündelspur); öfters gehen noch bandförmig zusammen-gedrückte lange Organe von hier aus, die Wurzeln entsprechen,nbsp;wenn Stigmaria ein Wurzelstock ist. Gegenwartig überwiegt diesenbsp;Ansicht, und es mogen die Stigmarien (die sich wenig unterscheiden)nbsp;theils Wurzeln der Sigillarien, theils solche der Lepidodendren sein.nbsp;In der ganzen Steinkohlenformation nebst mehreren seltenereu Ab-arten; im Liegenden der Kohlenflötze.

Calamarien. Fig. 41—63.

Pflanzen mit Quergliederung iii allen Axenorganen, entsprechend unsem Equiseten und diesen auch in der Fructification verwandt.

I. Calamites.

Stamme, deren Steinkerne Quergliederung und Langsrippung zeigen, wahrend die Oberflache mehr oder weniger glatt ist (Fig. 41).nbsp;In der Gliederung treffen die Rillen der benachbarten Glieder innbsp;abwechselnder oder durchgehender Stellung zusammen; die Rippennbsp;tragen am obern Eiide, manchmal auch am unteru, Knötcheu.

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Astnarben in der Gliederung oder dicht dariiber. Blatter einfach, lineal, quirlstandig. Verlauf der Internodiallinie, Form der Rippen,nbsp;Höhe der Glieder, Dicke der Wandung, Stellung der Astnarbennbsp;sind die wichtigsten Merkmale zur üntersclieidung der Arteii.

Fig. 41. Calamites varians Sternb. Glieder von verschiedener Höhe, periodenweise sich vergrössernd; das kürzeste Glied tragtnbsp;die Astnarben a, darunter verlauft eine kettenförmige Reihe Blatt-narbeu n, wahrend bei b die Blatter an den Gliederungen ohne Astnarben sichtbar sind und am obern Ende des Gliedes etwas entferntnbsp;von einander stehen. Der Steinkern mit seiner Rippung zeigt engenbsp;Rippen, Rillen meist alternirend.

Fig. 42. C. cruciatus Brongn., durch die gekreuzte Stellung seiner Astnarben ausgezeichnet; Glieder breiter als hoch.

Fig. 43. C. Suckowi Brongn. Glieder breiter als hoch; Rippen meist abwechselnd, flach bis schwach gewölbt, mit niedrigen Spitzennbsp;oder fast flach am Ende; Knötchen meist deutlich. Sehr haufig.

Fig. 44. C. ramosus Brongn. Glieder höher als breit, Kohlen-rinde dünn, Rippen scharf, flach, an der Gliederung theils abwechselnd theils senkrecht zusammenstossend. Grosse Astnarben, zu 2 in jeder Gliederung und an den benachbarten in gekreuzternbsp;Stellung. In der Figur gehen von allen Astnarben Aeste ab,nbsp;ausserdem Reste von langen Wurzeln, die bandförmig zusammen-gedrückt sind und in der Mitte einen Strang zeigen.

2. Asterophyllites.

Beblatterte Zweige ohne die scharfe Rippung der Calamiten und die zickzackförmige Internodiallinie. Aeste stets gegenstandig,nbsp;in einer Ebene. Blatter quirlstandig, einfach, getrennt.

Fig. 45. Asterophyllites equisetiformis Schloth. sp.. Blatter bogig aufwarts gerichtet, massig lang.

Fig. 46. A. longifolius Sternb. sp., Blatter sehr lang und schmal.

3. Annularia.

Beblatterte Zweige mit einfachen Blattern, die in einer Ebene ausgebreitet und am Grunde ringförmig verwachsen sind.

Fig. 47. Annularia sphenophylloides Zenker sp., Blattchen etwas keilförmig, nach vorn breiter, abgerundet oder mit Spitze.

Fig. 48. A. radiata Brongn., BI. lanzettlich-pfriemlich.

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Fig. 49. A. longifolia Brongn., Bl. zahlreich, gross und kraftig, in der Mitte breiter, nach beiden Enden verschmalert. Danebennbsp;die zugehörige Fruchtahre, die als

Fig. 50. Stachannularia tuherculata Sternb. sp. bezeichnet worden ist. Sie hat kurze Glieder, bogig abstehende kurze Deck-blatter und grosse runde Früchte (Sporangien), die an Stielcbennbsp;(Tragern) befestigt sind, welche entweder wie bier dornförmig unternbsp;dem Deckblattquirl steben (s. und 5‘®® Sporangium von obennbsp;links) Oder in der Mitte des Gliedes als Saulchen erscheinen.

4. Fruchtahren der Calamarien. Fig. 51—55.

Fig. 51. Calamostachys Ludwigi Carruthers, Aehren in Rispen, zu 4 an der Gliederung (meist nicht vollzahlig sichtbar), mit Deck-blattwirteln und Sporangien, die an Tragern in der Mitte des Axen-gliedes befestigt sind und abwechselnde Kreise bilden.

Fig. 52. Macrostachya arborescens Sternb. sp. Man versteht unter Macrostachya grosse walzliche Aehren, deren Blattwirtelnbsp;deutlich sind, aber deren Sporangiei» man nicht kennt. Die M.nbsp;arborescens hat Deckbliittchen, welche bis fiber das 3. Glied ver-folgt werden können. Sie hat sich in neiiester Zeit als Palaeostachyanbsp;erwiesen (s. Fig. 54). Aehrenstiel nackt (Huttonia).

Fig. 53. M. infundibuliformis Bronn sp., Deckblatter nur die zweite Gliederung erreichend, plötzlich in Spitzen verschmalert; mitnbsp;beblattertem Stiel.

Fig. 54. Palaeostachya elongata Presl. Aus den Deckblatt-winkeln gehen schiefe Saulchen nach aussen, um welche die Sporangien gruppirt sind, die deshalb blattwinkelstandig erscheinen, besonders wenn die Stielchen nicht zu sehen sind. Die Aehrennbsp;werden lang.

Fig. 55. Cingularia typica Weiss. In eine Scheibe verwachsene Bracteen, die in paarweise Zipfel zerfallen, tragen an den hinter-lassenen Narbchen (weisse Punkte der Figur) 2 Kreise von Sporen-kapseln. Saarbrficken.

5. Sphenophyllum.

Blatter getheilt, meist keilffirmig, mit sich gabelnden Nerven.

F'ig. 56. Sph. Schlotheimi Brongn. Zahlreiche (15 — 20) feine Nerven. Vorderer Rand sehr fein gekerbt, abgerundet,

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Fig. 57. Sph. erosum Lindl. et Hutt. Vorderrand gezahnt oder gesiigt, breit abgestutzt, Nerven 6-—12.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;57a vergrössert.

(Fig. 57 a—62 nur einzelne Blattchen aus je einem Blattquirl.)

Fig. 58. Sph. emarginatum Brongn., Vorderrand gekerbt und einmal eingeschnitten, Nerven 8—12.

Fig. 59. Sph. oblongifolium Germ., gabelig gespalten, Zipfel mit wenigen Zahnen; in der Mitte breiter.

Fig. 60. Sph. longifolium Germ., Blattchen gross, 2—4 Ctm. lang, 2 spaltig, gesagt, vorn breiter.

Fig. 61. Sph. angustifoUum Germ., Bl. schmal, mit 2—4 Zahnen und Nerven.

Fig. 62. Sph. sainfragaefoUum Sternb., Bl. tief 2 spaltig, Zipfel schmal, scharf gezahnt, Nerven 4—8.

Fig. 63. Sph. tenerrimum Ettingsh., Bl. iinregelmassig gegabelt, Zipfel sehr schmal, linienformig, einnervig. Besonders in dennbsp;Waldenburger Schichten.

Fame. Fig. 64—113.

Meist vielfach getheilte (gefiederte) Wedel. Die Form der letzten Theilbliittchen (Fiederchen und Zipfel) und die Nervationnbsp;dienen hauptsachlich zur Unterscheidung der Gattungen und Arten.nbsp;Vollstandigere Wedel geben oft sehr verschieden gestaltete Blattchennbsp;an den verschiedenen Stellen eines Wedels. Fructification meist aufnbsp;der Riickseite der Blattchen, wenn deutlich, besonders wichtig.nbsp;Farnstamme seltener (Fig. 112, 113).

I. Sphenopteris. Fig. 64—80.

Fiederchen und Zipfel am Grunde mehr oder weniger keil-förmig, Nerven einfach oder mehrere fast gleich, ausstrahlend.

Fig. 64. Sph. distans Brongn., Fiedern mehr oder weniger entfernt stehend, Fiederchen rundlich-keilförmig, Spindeln etwasnbsp;hin und her gebogen, Hauptspindel mit feinen Harchen; 4 fachnbsp;gefiedert.

Fig. 65, 66. Sph. dicksonioides Göpp. sp., Fiederchen am Grunde breiter, dichter gestellt, zum Theil der vorigen Art sehrnbsp;nahe. Mehrfach gefiedert.

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64—66 sind bezeichnende Formen in Culm und Waldenburger Schichten, dürfen aber nicht mit Sph. Höninghausi und obtusilobanbsp;verwechselt werden.

Fig. 67. Sph. obtusiloba Brongn., Form der Fiederchen; ahnlich distans, aber grosser, Nerven kraftiger und zahlreicher, auch schnellernbsp;an Grosse abnehmend. 67 a Vergrösserung.

Fig. 68, 69. Sph. Höninghausi Brongn., kleine Fiederchen treten zu schmal lanzettlichen Fiedern zusammen, theils melir rundlichnbsp;mit kurzeii Zipfeln (69a), theils mit langeren schmalen Zipfeln (68a).nbsp;Hauptspindel mit Spreuhaaren bedeckt. Mehrfach gefiedert. 68anbsp;und 69 a Vergrösserungen.

Fig. 70. Sph. nummularia Gutb., Fiederchen gedrangt, unten 31appig, oben ganz, spitzlich, lineale Fiedern bildend; 3fach gefiedert. 70 a Vergrösserung.

68—70 nebst vielen verwandten Arten sind sehr verbreitet in Saarbrücker und aquivalenten Schichten.

Fig. 71. Sph. elegans Brongn., Zipfel schmal, verlangert keil-förmig, vorn abgestutzt, einnervig; mehrfach gefiedert; Fiedern lineal-lanzettlich.

Fig. 72. Sph. Stachei Stur, Zipfel lineal, kürzer und schmaler als bei voriger, bis fast fadeuförmig; Fiedern lineal; mehrfach gefiedert.

71 u. 72 sind bezeichnend in Waldenburger Schichten, doch giebt es ahnliche Arten in jüngeren Schichten.

Fig. 73. Sph. Goldenbergi Andra, Fiederchen eiförmig, gesagt, nach unten herablaufend, Fiedern lineal, steil abstehend; 3 fach gefiedert. In den Saarbrücker Schichten der Saar nur in beschranktemnbsp;Niveau von Fürstenhausen bis Neunkircheii (mittlerer Flötzzug).nbsp;73 a Vergrösserung. (Tiefer geschlitzte Formen im liegendennbsp;Flötzzug.)

Fig. 74. Sph. furcata Brongn., lanzettliche Zipfel, die zunachst zu gegabelten und fast handförmigen Fiedern zusammentreten; viel-fach gefiedert; kraftig.

Fig. 75. Sph. Sternbergi Ettingsh. sp., lineale bis peitschen-förmige Fiedern mit kleinen noch unter sich zusammenhangenden Fiederchen mit wenigen gespreizten scharfen Zahnen, wovon dernbsp;hintere nach rückwarts gerichtet ist. Von Anderen zu Peeopterisnbsp;gestellt; mit der folgenden Art verwandt. In tieferen Schichten alsnbsp;die folgende Art, soweit bekannt, und verbreiteter.

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Fig. 76. Sph. Essinghi Andra, ein Paar vergrösserte Fiederchen; ahnlich der vorigeii, aber in alien Theilen grosser, Zahne stumpf,nbsp;kurz, die Unsymmetrie noch deutlicher. Halt ein hölieres Niveaunbsp;ein als vorige Art, bei Saarbrücken ebenda wo Sph. Ooldenbergi.

Fig. 77. Sph. rutaefolia Gutb., Fiederchen fiedertheilig, daher Mittelnerv bemerklicher, Zipfel oval; Blattsubstauz zum Theil etwasnbsp;herablaufend; 3—4fach gefiedert. 77a Vergrösserung.

Fig. 78. Sph. grypophylla Göpp., Fiederchen klein, 21appig, treten zu kurzen linealen Fiedern zusammen, die steil abstehen;nbsp;3fach gefiedert. 78a Vergrösserung.

Fig. 79. Sph. microloba Göpp., voriger Art etwas ahnlich; Fiederchen unvollstandig geschieden, rundlich, gekerbt, mehrnervig.nbsp;79 a Vergrösserung.

Fig. 80. Sph. latifolia Brongn., nahezu Pecopterü-Tjpm-, Blattchen grösser als bei vorigen, Nerven zahlreich und init schonnbsp;deutlichem Mittelnerv; unterste Fiedertheilchen an der Spindel tiefnbsp;2spaltig (80 a). Der Wedelstiel gabelt sich zuerst 2mal, dann tragtnbsp;jeder Zweig einen 2fach gefiederteTi Fiedertheil. Gewöhnlich findennbsp;sich nur Bruchstiicke vo)i letzteren. 80 a Vergrösserung. — Seltennbsp;ini obern Theil der Waldenburger Sell., hiiufig in Saarbriicker Sch.nbsp;— Einmalige Gabelung des Wedelstiels tritt z. B. bei Sphen. distansnbsp;und elegans auf.

2. Odontopteris. Fig. 81—83.

Nur Endfiederclien und oberste Seiteiifiedercheii niit Mittelnerv, der vor der Spitze verschwindet, uiitere Fiederchen mit mehrerennbsp;aiis der Spindel entspringenden Nerven, die fast gleicli sind; keinnbsp;starkerer Mittelnerv. Diese Fiederchen aueh mit der ganzen Basisnbsp;angewachsen.

Fig. 81. Odontopteris obtusa Brongn., Seitenfiederchen sehr stumpf, oblong, Endfiederclien zungenförmig; Nerven zahlreich, fastnbsp;parallel, dicht. An der Haiiptspindel grössere Cyclopteris-artigenbsp;Blattchen: 3fach gefiedert. In der oberen Stufe der Kohlenformatioiinbsp;(Ottweiler Sch.) und besonders im Rothliegenden.

Fig. 82. Od. Coemansi Andra, letzte Fiedern lineal, steil ab-stehend, mit unvollstandig getrennteii Fiederlappen, die stumpf, oval, klein sind und mehrere aus der Spindel entspringende Nervennbsp;besitzen. Saarbrücken; halt dort dasselbe Niveau ein wie Spheno-pteris Ooldenbergi. 82 a Vergrösserung.

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Fig. 83. Od.HeicMana Gutb., Figur 2fach vergrössert; schwacher, in der Starke iiicbt verscliiedener Mittelnerv nebeii den zahlreichennbsp;anderen, in etwas rhomboidisch gestalteten Fiederchen. Ottweilernbsp;Schichten.

3. Callipteris und Callipteridium.

Beide mit Mittelnerv, der vor der Spitze verschwindet, bei Callipteridium sehr kraftig, dieses daher Peco^fens-ahnlich; ausserdemnbsp;mehrere Seitennerven aus der gemeiiisamen Spindel entspringend,nbsp;mit den andern Seitennerven parallel.

Fig. 84. Callipteris Begina A. Romer sp., die neben dem Mittelnerv eutspringenden Nerven der benachbarten Fiederchen stossennbsp;convergirend zusammen, Seitennerven schief. (Fignr vergrössert.)

Fig. 85, 86. Callipteridium mirabile Rost sp., Fiederchen meist unvollstandig geschieden, senkrecht abstehend, oval; an der Haupt-spindel laufen zwischen den Seiteiifledern 3 eckige breite Fiederchennbsp;herab; wenige Nerven neben dem Mittelnerv aus der Spindel ent-springeud; 2fach gefiedert.

84—86 bezeichneiid fiir die oberste Stufe.

4. Neuropteris. Fig. 87—92.

Fiederchen am Grunde herzförmig, Mittelnerv vor der Spitze verschwindend bis fast fehlend. Bei mehreren Arten tragt dienbsp;Hauptspindel grössere annahernd kreisruude oder nierenformigenbsp;Blattchen, welche isolirt vorkommend Cyclopteris genannt wurden.nbsp;Audi die Seitenfiederchen hiiuflg isolirt.

Fig. 87. N. auriculata Brongn., Fiederchen ziemlich gross und breit, sehr stumpf, Mittelnerv kaum merklich. Nerven zahlreich,nbsp;bogig; 2fach gefiedert. Die echte Form vorzugsweise in der oberstennbsp;Stufe der Steinkohlenformation.

Fig. 88. N. heterophylla Brongn., obere Fiederchen zungen-förmig, tiefer gestellte entwickeln sehr bald noch kurze eiförmige Seitenfiederchen; Nerven etwas kraftig, stark nach aussen gebogen;nbsp;4fach gefiedert. 88 a und 88 b Vergrösserungen.

Fig. 89. N. acutifolia Brongn., Fiederchen etwas verlangert, herzförmig-lanzettlich, spitz; Nerven zahlreich, schief abgehend.

Fig. 90. N. flexuosa Brongn., Fig. etwas vergrössert; Fiederchen herzförmig, oval-liinglich, stumpf, oft gebogen, haufig isolirt; Nerven zahlreich, fein.

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Fig. 91. N. gigantea Brongn., ahnlich voriger, zierlicher; Nerven sehr fein; Fiederchen locker gestellt, meist etwas sichelförmig; 2fachnbsp;gefiedert.

88—91 werden vorzugsweise in der mittleren Stufe der Stein-koUenformation gefunden.

Fig. 92a. N. plicata Sterah., Mittelnerv fast auslaufend, Seiten-nerven steil abstehend, zahlreich; Pecoptem-ahnlich.

Fig. 92. iV. Schlehani Stur, Nerven wie bei voriger, Fiederchen kleiner, theils stumpf, theils spitzlich (= N. Dluhoschi, s. Fig. links).nbsp;Waldenburger Schichten, sehr verwandt der vorigen.

5. nbsp;nbsp;nbsp;Dictyopteris.

Fiederchen Neuropteris-ahnlich, Nerven netzförmig.

Fig. 93. D. neuropteroides Gutb., Fiederchen von der Form wie Neuropteris gigantea oderflemosa, Maschennetz sehr fein, Maschennbsp;spitz und eng.

Fig. 94. D. Brongniarti Gutb., Maschennetz gröber. Zeilen welter.

6. nbsp;nbsp;nbsp;Lonchopteris.

Fiederchen Pecoptem-artig, mit Mittelnerv, netzförmigen Seiten-nerven.

Fig. 95. L. rugosa Brongn., Fiederchen an der Basis noch vereinigt, oblong, stumpf, Mittelnerv kraftig, vor der Spitze vef-schwindend, Maschen vielreihig, polygonal.

7. nbsp;nbsp;nbsp;Alethopteris.

Fiederchen mit der Basis angewachsen, starker Mittelnerv, in die Spitze auslaufend. Blattchen stark gewölbt, oft gerandert (aufnbsp;Fruchtbildung deutend).

Fig. 96. Al. Mantelli Brongn., Fiederchen schmal lineal, meist nicht ganz getrennt, Seitennerven der Mehrzahl nach gegabelt.nbsp;96 a Vergrösserung.

Fig. 97. Al. Serli Brongn., Fiederchen meist nicht gaiiz getrennt, langlich, etwas stumpf, wie auch die Einschuitte. Seitennerven einfach und gabelig, zahlreich, steü absteheiid, mehrere aus dernbsp;Spindel entspringend und nach den Einschnitten gerichtet (vgl. 84).nbsp;— Al. lonchitica Schloth. sp., sehr ahnlich der vorigen Art, abernbsp;schmalere Fiederchen, spitzlich, mehr getrennt.

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8. Pecopteris.

Mittelnerv nicht so kraftig, Blattohen nicht so stark gewolbt wie bei vorigerGattung; Fructification in Punkten, Grappen, Haufchen.nbsp;Nach der Fructification würden eine Reihe Gattungen zu unter-scheiden sein. Zahlreiche Arten.

Fig. 98. P. nervosa Brongn., ahnlich Sphenopteris latifolia (80), aber viel kraftiger. Nerven stark; Fiederchen spitzlich, unterstenbsp;2spaltig. Wedelstiel zuerst 2fach gegabelt, dann 3fache Fiederung.nbsp;— In Saarbrücker Schichten.

Fig. 99. P. pteroides Brongn., Fiederchen langlich, stumpf, die zu unterst stehenden am Grimde etwas eingeschnürt, an den Endennbsp;der Fieder schnell an Grosse abnehmend. Seitennerveu doppelt-2spaltig. Wohl 3fach gefiedert. 99 a Vergrösserung. — Verbreitet.

Fig. 100. P. Pluckeneti Schloth. sp., Fiederchen unvollstandig geschieden, wellig gerandet. Nerven fast wie Sphenopteris, Fiedernnbsp;(untere) verlangert lineal; fast 3fach gefiedert. 100a Vergrösserung.nbsp;In mittleren Saarbrücker bis oberen Ottweiler Schichten.

Fig. 101. P. arboresoens Schloth. sp., Fiederchen kurz, lineal, abgerundet, Seitennerven einfach, 3fach gefiedert. 101a Vergr. vonnbsp;Fiederchen ohne, 101b mit Sporangien. — Verbreitet vorzugsweisenbsp;in der oberen Stufe und dem Rothliegenden.

Fig. 102. P. oreopteroides Göpp., ahnlich voriger, Fiederchen etwas breiter, Seitennerven tief 2spaltig. Figur vergrössert. Vor-kommen wie vorige.

Fig. 103. P. pennaeformis Brongn., ahnlich 101; Fiederchen spitzlicher, kleiner, meist nicht ganz getrennt, Seitennerven gegabelt.nbsp;103 a Vergrösserung. In tieferen Schichten als vorige.

Fig. 104. P. plumosa Brongn., Fiederchen unvollstandig getrennt, sehr schmal, spitz, zu federförmigen Fiedern vereint, Seitennerven gabelig. 104 a Vergrösserung.

Fig. 105. P. dentata Brongn., Fiederchen meist unvollstandig geti-ennt, ei-lanzettlich, spitz, in den oberen Theilen zu gekerbtennbsp;Fiedern zusammenfliessend; 3fach gefiedert. 105a und b Vergrösse-rungen. — Sehr verbreitet.

Fig. 106. P. Miltoni Artis, mittlere Fiederchen langlich, ge-kerbt, in die Kerben gefiederte Seitennerven gehend; wohl 3fach gefiedert. Sehr verbreitet. 106 a Vergi-össernng.

Fig. 107. P. Defrancei Brongn., Fiederchen Neuropteris-ühn-lich, aber am Grunde ganz angewachsen, oval, stumpf, zu langen

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Fiederchen wie in Fig. 99 zusammentretend, Mittelnerv schwach, Seitennerven bogig, wiederholt gabelig und einzelne maschenföranignbsp;verbanden wie beinbsp;nbsp;nbsp;nbsp;107 a Vergrösserung. In gewissem

Niveau der Saarbrucker Schichten (demselben wie Sphenopt. Golden-bergi und Odontopterü Coemansi) von Fürstenhausen bis Bexbach.

9. nbsp;nbsp;nbsp;Goniopteris.

Seiteiinerven zu Gruppen von einfach gefiederten Büscheln zusammengestellt, die benachbarten unter Winkeln geradlinig odernbsp;gebogen zusammenstossend.

Fig. 108. G. elegam Germ, sp., Fiedern lang, breit lineal, flederspaltig, die Zahne ganzraudig, stumpf. Seitennerven gerade,nbsp;spitzwinklig. Obere Ottweiler Sch., Wettin etc.

Fig. 109. G. arguta Geinitz, vergrösserte Figur; fiedertheilig, die Zipfel gesagt, sonst wie vorige.

Fig. 110 u. 110a. G. emarginata Göpp. {longifolia Brongn. sp.), Fiedern lang, lineal, stumpf, weniger breit als vorige, ganzrandignbsp;bis eingekerbt, nach den Kerbzahnen die gefiederten Seitennervennbsp;gehend, diese etwas bogig, die aussersten zuletzt parallel. Dernbsp;fructificirende Farn hat 6 Reihen Fruchthaufchen auf der Rückseitenbsp;der Fiedern, die anfanglich sternförmig sind, bald die ganze Flachenbsp;bedecken (Stichopteris genannt). Für Ottweiler Schichten bezeichnend.

10. nbsp;nbsp;nbsp;Schizopteris.

Fig. 111. Sch; lactuca Presl, grosses, meist unentwickeltes Laub, unregelmassig gefiedert oder fiedertheilig, mit halbeingerollten,nbsp;spater vielfach zerschlitzteii Fiedern, ohne regelmassige Nervation,nbsp;die mehr als Streifung erscheint.

Viele andere Arten sind unterschieden, manche kleine sitzen wie Schmarotzer in den Winkeln der Fiedern anderer Fame (z. B.nbsp;Pecopt. dentata), sogenannte „Adventivfiedern“ bildend.

II. Farnstamme.

Fig. 112. Megaphytum, Goldenbergi Weiss, ^4 der natürlichen Grosse; der Stamm tragt ‘2 gegenstandige Reihen von grossennbsp;Narben der abgefallenen Wedel, diese gedrangt und besonders ge-

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zeichnet, die übrige Oberflache mit Warzchen bedeckt und unter der Rinde mit Langslinien.

Fig. 113. Caulopteris peltigera Corda, Yi der natürl. Grosse; mit mehreren Reihen Wedelnarben langlicher Form, entfernt gestellt.

Cordaiteen. Fig. 114—121.

Den Cycadeen am nachsten verwandt (Gymnospermen).

Blatter parallelnervig, an den Zweigen oder Stammen spiralig sitzend, quer gestellt, einfach.

Fig. 114. Cordaites principalis Germ, sp.. Blatter breit und lang, meist nur Bruchstücke, oft durch Zerreissen der Lange nach zerschlitzt;nbsp;Nerven gleich, in Streifen von je 4—6. 114a Nervation vergrössert.

Fig. 115. Cordaites borassifolius Sternb. sp., vergrösserte Nervation; Blatter ahnlich der vorigen, mit abwechselnd starkern und schwachern Nerven.

Blüthenstand:

Fig. 116. Cordaianthus Andraeanus Weiss, zusammengesetzte Aehre mit sitzenden, durch Deckblattchen gestützten Aehrchen, dienbsp;viele Bracteen besitzen, eiförmig-spitzlich.

Früchte und Samen:

Fig. 117. Trigonocarpus Nöggerathi Brongn., ellipsoidisch, mit 3 verspringenden Leisten, sonst glatt. 117 Ansicht von der Seite,nbsp;117 a von oben, 117 b von unten.

Fig. 118. Rhabdocarpus disciformis Sternb. sp., elliptisch, flach, mehr oder weniger faltig, fein gekörnelt.

Fig. 119. Carpolithes Cordai Geinitz, rund, glatt. 119a von der Seite, 119 von unten.

Fig. 120. Cardiocarpus Chitbieri Geinitz, herzförmig-rundlich.

Fig. 121. Samar opsis fluitans Dawson, herzförmig, geflügelt, Spitze gespalten.

Coniferen (Nadelhölzer).

Meist verkieselte Stammstücke mit Holzstructur, Araucarites (= Araucarioxylon) genannt, besonders in obern Abtheilungen bisnbsp;Rothliegendes hauftg. Ausserdem z. B.:

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Fig. 122. Walchia piniformis Schloth. sp., Nadeln S-förmig. An manchen Orten schon in der obersten Stufe, aber erst im Roth-liegenden haufig.

Fig. 123. Tylodendron speciosum Weiss, Stammchen mit langen, spitzen Polstern bedeckt, die an der Spitze durch eine Furche tiefnbsp;geschlitzt sind, mit periodischen Anschwellungen, an deren unterernbsp;Halfte die Polster sich sehr verkiirzen, wahrend sie oben plötzlichnbsp;wieder lang werden. Ottweiler Sch. und besonders Rothliegendes.

A. W. Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Beriin, Stallschreiberstr. 45 4-6

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