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UNIVERSITEITSBIBLIOTHEEK UTRECHT

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2 3 mm 1971

PALEONTOLOGISCHE ABHANDLUNGEN

HERAÜSGEGEBEN VON

W.

DMTTER BAND. HEFT 4.

DIE FLORA

DES

ROTHLIEGENDEN IM NORDWBSTLICHEN 8A0H8EN

VON

J. T. STERZEL.

MIÏ 9 ÏAFELN ÜND 28 TEXTFIGÜREN.

BERLIN.

DRÜCK UND VERLAG VON GEORG REIMER. 1886.

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Die Flora des Rotliliegenden im nordwestlichen Sachsen.

Von

J. T. STERZEl in Cliemnitz.

orwort.

Von der Direction der konigl. sachsischen geologischen Landesuntersuchung wurde mir vor etwa 10 Jaliren die Bearbeitung der fossilen Floren des Rothliegenden und des Carbon von Sachsen iibertragen undnbsp;zwar zunachst, insoweit eine solche sich fiir die „Er]auterungen“ zu den betreffenden Sectionen der geologischennbsp;Specialkarte nothwendig machen wiirde.

Von den auf diesem Wege veröffentlichten Arbeiteu erwahne ich insbesondere die „Erlauterungen zu Section Stoll berg-Lugau“^ (als Ergiinzung hierzu: „Palaeontologischer Charakter der oberen Steinkohlen-formation und des Rothliegenden im erzgebirgischen Becken. VII. Bericht der naturwissenschaftlichen Gesellschaftnbsp;zu Chemnitz. 1881“), weil die hierin gegebenen palaeontologischen Charakteristiken und Tabellen zusammen mitnbsp;den geologisch-stratigraphischen Erorterungen des Herrn Prof. Siegert die Grundziige der Kenntniss der Gliedc-rung und der Floren des sachsischen Rothliegenden und Carbon enthalten.

Die gewonnenen Resultate wurden in jenen „Erlauterungenquot; in knappester Form und ohne Abbildungen publicirt. Das der Landesuntersuchung zu Gebote stehende Material an fossilen Pflanzen war aber in so er-freulicher Weise gewachsen und bot so viel Neues, dass eine cingehendere Darstellung der betreffenden Floranbsp;unter Beigabe von Abbildungen und damit zugleich eine Ergiinzung der grundlegenden Arbeit von v. Gutbiernbsp;und Geinitz angezeigt erschien.

Von der Direction der geologischen Landesuntersuchung in freundlichster Weise unterstiitzt unternahm ich es, diese specielleren Bearbeitungen auszuführen. Das Resultat hiervon war zunachst eine^nzahl kleinerernbsp;Abhandlungeu, die in verschiedenen Zeitschriften erschienen. Das vorliegende Heft bildet nun den Anfangnbsp;einer Reihe von Monographieen, welche die Darstellung der Flora des Rothliegenden und des Carbon in dennbsp;einzelnen Gebieten Sachsens im Zusammenhange bringen sollen, niimlich:

1. nbsp;nbsp;nbsp;Dienbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Floranbsp;nbsp;nbsp;nbsp;desnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Rothliegendennbsp;nbsp;nbsp;nbsp;im nordwestlichen Sachsen.

11. nbsp;nbsp;nbsp;Dienbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Floranbsp;nbsp;nbsp;nbsp;desnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Rothliegendennbsp;nbsp;nbsp;nbsp;im erzgebirgischen Becken.

III. nbsp;nbsp;nbsp;Dienbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Floranbsp;nbsp;nbsp;nbsp;desnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Rothliegendennbsp;nbsp;nbsp;nbsp;im Plauen’schen Grunde.

IV. nbsp;nbsp;nbsp;Dienbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Floranbsp;nbsp;nbsp;nbsp;desnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Carbon im erzgebirgischen Becken.

Wenn die Publication dieser Monographieen nur langsam fortschreiten wird, so wolle man dies damit entschuldigen, dass mir meine amtliche Stellung nur verhaltnissmassig wenig Zeit fiir palaeontologische Arbeitennbsp;übrig lasst.

1*

- (237) -

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Für Fördernng derselben bin ich vor Allem dem Director der geologischen Landesuntersucliung, Herrn Oberbergrath Prof. Dr. H. Credner, zu grossem Danke verpflichtet. Der freundlichen ünterstützung, welchenbsp;verscbiedene Facligenossen meinen Bestrebungen angedeilien liessen, werde ich betreffenden Ortes dankbarlichst

Erwahnung thun.

I. Die Flora des unteren Kothliegenden von Plagwitz-Leipzig.

Ebenso wie an die aufgerichteten Schichten des siichsischen Erzgebirges und Mittelgebirges legt sich auch auf die Grauwacken von Leipzig discordant, und zwar fast horizontal, ein Schichtencomplex auf, welchernbsp;als Rothliegendes, und zwar als unterstes Rothliegendes, anzusprechen ist.

Die petrographischen und stratigraphischen Verhaltnisse dieses Rothliegenden sind bereits vonH. Credner, K. Dalmer, J. Hazard und A. Sauer in eingehender Weise geschilder! worden'). Ferner hat E. Morgenrothnbsp;nachgewiesen, dass im nordwestlichen Sachsen ganz analoge Verhaltnisse zwischen der silurischen Grau-wacke und dem Rothliegenden bestehen wie in Schlesien, dass niimlich in beiden Gebieten sich das Roth-liegende an das Silur anlagert und vom Zechstein bedeckt wird und wahrscheinlich beide Rothliegenden-Arealenbsp;mit einander in unterirdischer Verbindung stehen.

Die Rothliegendenschichten gehen auf Section Leipzig nirgends zu Tage aus, wurdon aber hier mehr-fach (Elsteraue) in einer Tiefe von 2,4—12 m erbohrt'*). Auf der westlich davon gelegenen Section Mark-ranstadt treten sie nur in der Gegend von Plagwitz-Lindenau'*), Grpss- und Klein-Zschocher nahe zu Tage. Sie gleichen dort die Unebenheiten des Grauwackenuntergrundes (ünter-Silur) vollkommen aus.nbsp;Daher ist auch die Miichtigkeit des Rothliegenden hier grossen Schwankungen unterworfen (1 —18 m).

Von der Südostecke der Section Markranstiidt erstreckt es sich in westlicher Richtung weiter auf Section Z wenkan, wo es, theils von der Braunkohlenformation iiberlagert, theils dieselbe flach kuppenartignbsp;durchdringend, eine bedeutende Miichtigkeit erlangt. Nur bei Seebenisch tritt es zu Tage. Bei Windorfnbsp;(Bohrloch Nr. 27) scheint es mit 23,8 m in seiner ganzen Miichtigkeit durchsunken worden zu sein. Im Bohr-loch Nr. 15 zu Manusféld wurde das Rothliegende mit 3 m, westlich von Quesitz mit 154 m und südlichnbsp;von Markranstiidt mit 191,8 m noch nicht durchteuft. — Eine diesem unterirdischen Rothliegendenzuge zu-gehörige, nach N. vorgeschobene Kuppe, die an der Siidgrenze der Section erteuft wurde (Brunnen der Zucker-fabrik bei Markranstiidt), gehort nach Hazard und Sauer wahrscheinlich dem Ober-Rothliegenden an®).

Das Uriter-Rothliegende von Plagwitz-Leipzig besteht vorwaltend aus groben Conglomeraten mit ei- bis kopfgrossen, wohlgerundeten Geröllen von Quarzit, Quarz, Kieselschiefer und Grauwacken, letztere nichtnbsp;selten mit gegenseitigen Eindrücken oder geborsten. Gerölle der Quarzporphyre und Pyroxenporphyre des Mittel-

9 H. Credner, Der Boden der Stadt Leipzig. Erlauterungen zu den geologischen Profilen duroh den Boden der Stadt Leipzig. 1883.

Ferner: Geologische Specialkarte von Sachsen nebst Erlauterungen, bearbeitet unter Leitung von II. Credner und zwar a) Section Leipzig (Dalmer, Hazard, Saüer), b) Section Markranstadt (Sader), c) Section Zwenkau (Hazard).

2) E. MorgenROTH, Die fossilen Pflanzenreste im Diluvium der Umgebung von Kamenz in Sachsen. Halle. 1883.

2) H. Credner, 1. c. t. 1. Profil 1.

'*) Das Profil Plagwitz-Lindenau auf Section Markranstadt (Saueb) der geologischen Specialkarte.

Profil 1 auf Section Zwenkau der geologischen Specialkarte.

- (238) -

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Rothliegenden, die in geringer Entfernung von Leipzig eine so grosse Verbreitung besitzen, felilen in den Conglomeraten von Plagwitz vollstiindig. Zvvischen den Conglomeraten treten grobe, wenig feste, z. Tli. kaolinige Sandsteine von grauer, röthlicher oder braunrotlier Farbe, sovvie intensiv rotlie, weisslich-graue, oft rofh ge-tlammte Schieferlettcn auf.

Die lelirreichsten Aufschliisse fiber die Lagerungsverliiiltnisse des Rothliegenden und der untersilurischen Grauwacke gab der bis auf eine Liinge von etwa 1400 m ausgehobene HEiNE’sche Canal in Plagwitz. Leidernbsp;hat die Schonheit der Aufschliisse in jiingster Zeit durch theilweise Ueberschiittung der Böschungen stark ge-litten. Letztere werden am westlichen und ostlichen Ende des Canals ausschliesslich von Grauwacken, in demnbsp;mittleren Theile hingegen, also von der Königsbrücke an, zu unterst von Grauwacken, dariiber von Roth-liegendem mit einer schwachen Decke von Geschiebelehm gebildet.

Zur weiteren Veranschaulichung der hier vorliegenden geognostischen Verhiiltnisse mag nebenstehende Profilzeichnungnbsp;dienen, welche Ckedner’s Boden der Stadt Leipzig, pag 21, f. 3nbsp;entnommen ist.

Dem IlEiNE’schen Canalbaue verdanken wir auch das Material für die Untersuchung der palaeontologischen Verhalt-nisse des Rothliegenden von Plagwitz-Leipzig.

In den Sandsteinen desselben wurden an verschiedenen Stellen Reste von Calaviites, Cordaites und Artisia gefunden.

Vor Allem aber war es ein Punkt, welcher liingere Zeit mit Erfolg auf pflanzliche Reste hin ausgebeutet wurde, niimlich dienbsp;Stelle, wo der Canal ein Knie bildet, um aus der westlichennbsp;in die nordwe.stliche Richtung iiberzugehen. Ausser Exemplarennbsp;der oben erwahnten Pflanzenformen fanden sich hier, namentlichnbsp;auch im Letten, solche von Pecopteris und Sphenophylhim.

Mit der Untersuchung der von den Herren Cred.ner,

Grünhut und Zlnkeisen gesammelten Pflanzenreste wurde der Verfasser als Mitarbeiter der königl. geologischen Landesanstalt

von Sachsen betraut, und es findet sich eine vorliiullge kurze Mittheilung fiber das Resultat dieser Unter-suchungcn bereits in den erwahnten Publicationen.

In Folgendem soil nun das vorhandene Pflanzenmaterial eine eingehendere Behandlung linden.

Dasselbe wird im Museum der königl. sachsischen geologischen Laudesuntersuchung zu Leipzig auf-

bewahrt.

Die Zahl der Belegstficke ist zwar verhaltnissmassig gross; aber diese respriisentiren nur wenige Arten und zwar leider zumeist in sehr fragmentarischer Erhaltung. Trotzdem dfirfte eine Bearbeitung derselben imnbsp;Interesse der Kenntniss unserer vaterlandischen fossilen Flora geboten sein; denn die vorliegende Pflanzensuitenbsp;ist die einzige, welche aus dem Rothliegenden von Plagwitz-Leipzig verhanden ist. Die Bearbeitung nochnbsp;liinger hinauszuschieben in der Hoffnung, weiteres und besseres Material zu gewinnen, erscheint nicht angezeigt,nbsp;da, wie schon erwahnt, die betreffenden Fundpunkte unzuganglich gemacht sind.

Die vorliegende Arbeit kann unter diesen Verhiiltnisen nicht darauf abzielen, die Kenntniss der betreffenden fossilen Pflanzeiiarten wesentlich zu fordern; sie kann vielmehr nur ffir letztere eine möglichst genaue Bestimmung anstreben, um einon Vergleich der Flora des Rothliegenden von Plagwitz-Leipzig mitnbsp;derjenigen anderer Ablagerungen zu ermöglichen.

(239)

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1. Pecopteris Miltoni Artis sp.

Taf. I [XXIJ, Fig. 1—7.

(Bezüglich der Synonymie vergl. die Tabelle.)

Die im Rothliegenden von Plagwitz-Leipzig gesammelten Farnreste sind leider uur kleine Frag-mente, von denen keine.s Fructification zeigt. Nur einige Exemplare lassen einigermaassen deutlich die Nervation erkennen; an den anderen sind nur die ümrisse der Fiederchen und deren Mittelnerv zu beobachten.

Die Exemplare, deren nahere Bestimmung eines Versuchs wertli erscheint, geboren ihrem Habitus nacb offenbar in die F’ormenreilie, die unter den Namen Pecopteris (Filicites, Cyatheites, Cyathocarpus, Hawlea)nbsp;Miltoni, Pecopteris (Scolecopteris) polymorpha und Pecopteris (Asterotheca) abbreviata bescbrieben worden sind.nbsp;Es fragt sich aber, welche von den betreffenden Formen als selbststiindige Arten behandelt werden mussen,nbsp;welcbe dagegen eventuell zu einer Species zu vereinigen sind und ob sich die Plagwitzer Fragmente speciellnbsp;auf eine der erwahnten Arten beziehen lassen.

ETeber den ersteren Punkt waren und sind auch jetzt noch die Ansichten verschieden. Folgende Tabelle mag in kürzester Form einen Ueberblick geben fiber die verschiedene Beurtheilung, welche die vor-wiegend in Betracht kommenden Miltoni-Yorme,n bezüglich ihrer Selbststandigkeit resp. Zusammengehörigkeitnbsp;erfahren haben.

Formenreihe der Pecopteris Miltoni aut.

Autoren und Arten.

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1836.

Göppert: 1) Cyatheües Miltoni Göppert®).......

4-

Alais, Lodève, England, Saar-

brücken,W aldenburgundLand.s-

hut in Schles ien.

2) Pecopteris abbreviata Brongt/1 2^......

Perm von Lodève.

1849.

AnüraB: Pecopteris Miltoni Brongt.®).........

1855.

Geinitz; Cyatheites Miltoni Artis sp.0........

Plauen’scher Grund, Piesberg,

Radnitz, Stangalpe.

1869-

-72. Weiss: Cyathocarpus Miltoni Arus sp.'”).....

Tav.

Saarbrückener—Lebacher Schichten ('ai-

breviala), Saarbrückener und Cuseler

Schichten. — Lodève.

1869.

ScHiMPER: 1) Pecopteris Miltoni BronGT.'')......

pars

2) Pecopteris polymorpha Bronamp;t......

pars

3) Goniopteris brevifolia Schtmper .....

(240) -

1

D Artis, Antediluvian Phytology. London. 1825. t. 14.

’) A. Brongniart, Histoire des végétaux fossiles I. Paris. 1828. pag. 333, t. 114, f. 8.

2) ibidem t. 114, f. 1—7.

*) ibidem pag. 331, t. 113.

ibidem pag. 337, t. 115, f. 1—4.

Andrae bei Germar, Die Versteinerungen des Steinkohiengebirges von Löbejün nnd 'Wettin. pag. 62, t. 27.

’’) Geusitz, Die Versteinerungen der Steinkohlenformation in Sachsen, pag. 27, t. 30, f. 5—8; t. 31, f. 1—4.

2

Göppert, Systema Filicum fossilium. Breslau. 1836. pag. 324. (Der GöppERx’schen Auffassung schliesst sich Schenk an in V. Richthofen, China. Bd. 4. pag. 238.)

Göppert, Die fossile Flora der permisohen Formation. Palaeontographica. Bd. 12. 1865. pag. 124.

Weiss, Die fossile Flora der jüngsten Steinkohlenformation und des Rothliegenden im Saar-Rhein-Gebiet. pag. 87.

“) ScHiMPER, Traité de paleontologie végétale. I. pag. 505, .506 und 546.

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A ii t o r e n u n d Arte n.

1877. Heer: C^atheites Miltoni Artis spA)........

1877. Grand’Eury: 1) Scolecopteris conspicua Gratsd ’ Eury

2) Pecopteris Miltoni Artis......

S) Pecopteris abbreviala Bronamp;t.....

1879. nbsp;nbsp;nbsp;Boülay: 1) Pecopteris polijmorpha BrongtA) ....

2) Pecopteris Miltoni Brongt........

1880. nbsp;nbsp;nbsp;Lesqijereüx: 1) Pecopteris Miltoni Brongt.^) ....

2) Pecopteris abbreviala Brot^Gt.....

1880. Fontaine and White: 1) Pecopteris Miltoni Artis^) .

2) nbsp;nbsp;nbsp;Pecopteris polymorpha'^KO'SGrT.

3) nbsp;nbsp;nbsp;Pecopteris Miltoni Brongt.

1880 U. 1882. Zeiller: 1) Scolecopteris polymorpohci.....

et Miltoni Bkongt. sp-^) nbsp;nbsp;nbsp;....

2) Asterotheca abbreviala Brongt. sp.

o) Filicites Miltoni Artis.....

4) Goniopteris hrevifolia Schimper 1883. Renault: 1) Pecopteris (Scolecopteris)polymorpha^'P.O'S^G'Y.'^)

2) Pecopteris Miltoni...........

1883(a) u. 1885(6). Stur; 1) Hawlea Miltoni Artis Sp.^) . . .

2) nbsp;nbsp;nbsp;Hawlea Bosquetensis Stur’A . .

3) nbsp;nbsp;nbsp;Hawlea Wettinensis Stur^) . . .

4) nbsp;nbsp;nbsp;Haivlea Saxonica Stür®) ....

5) nbsp;nbsp;nbsp;ScolecopterispolymorphaB^.O'SGt’Y.^pM')

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Mittelcarbon und Perm.

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Obercarbon, Perm von Bert.

Mittelcarbon.

Obercarbon.

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Bully-Grenay.

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pars.

Oberes Carbon.

pars.

Mazon Creek.

IPerm Oder Obercarbon von W.-Vir-

1 ginien und Pennsy 1 vanien.

Obercarbon.

Obere Schichten des Mittelcarbon.

-P

Alais,Lodève,AnzinjSaarbrücken,

Wettin, Autun (fruct.). — Ober-

carbon. (Lodèveu. Autun permisch).

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Mittelcarbon.

Schatzlarer Schichten.

Obercarbon Oder Rothliegendes.

-b

Obercarbon von Wettin.

Saehsisches Carbon.

Autun.


Vorstehende Tabelle zeigt, class allo möglicheii Variationen ia der Gruppirang der betreffenden Arten vorgesclilagen worden sind. Es wurde dabei theils auf den allgemeinen Habitus (Dilferenzirung der Wedel,nbsp;Gestalt der Fiederclien), theils auf die Nervation, theils auf die Fructificationsorgane, theils endlich auch aufnbsp;das geologische Alter der fraglichen Farnreste Rücksicht genommen.

Der letzte Punkt ist ganz neuerdings in den SroR’schen Publicationen in den Vordergrund getreten. Die Rücksicht auf das geologische Alter darf aber keinesfalls bei der Systematik fossiler Reste den Ausschlagnbsp;geben. Gelit man mit dem Vorurtheile, class zwei Pflanzenreste, weil sie aus verschiedenen (resp. aus als ver-

b Heer, Flora fossilis Ilelvetiae. pag. 7 und 28.

'h Grand’Edrt, Mémoire sur la flore carbonifère clu département de la Loire et du centre de la France, pag. 74, ;176 und 518.

2) BouEAy, Recherches de la paleontologie végétale. pag. 17.

Lesouereux, Description of the Goal Flora of the Carboniferous Formation in Pennsylvania and throughout the United States, pag. 247 und 248,

Fontaine and White, The Permian or Upper Carboniferous Flora of West Virginia and S. W. Pennsylvania, pag. 65. D Zeiii-eb, Végétaux fossiles du terrain houiller de la France (Explication de la carte géologique de la France, Tome IV)

pag. 85 und 91; idem, Notes sur la flore houillère des Asturies (ilétnoires de la société géologique du Nord, Tome I), pag. 12_15.

0 Renault, Cours de la botanique fossile. III. pag. 116, 209 und 210.

*) Stur, a) Znr Morphologie und Systematik der Culm- und Carbon-Farne. pag. 54; b) Die Cgrbonflora der Schatzlarer Schichten, 1. Abtheilung. pag. 108.

quot;) Stur, 1. c. a) pag. 64; b) pag. 112.

Stur, I. c. a) pag. 124; b) pag. Ill, 190, 198 und 205.

(241) -

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schiedeii angenommenen!) Niveaus stammen, nicht dieselbe Art sein können, an die Bestimmung, so wird das Resultat ein zweifelhaftes werden. Ich meine, das relative Alter der geologisclien Schichten soil nach dennbsp;fossilen Resten bestimmt werden und nicht umgekehrt.

SïUR behauptet‘), die Thatsache, dass die Originale zu Brongniart’s Pecopfem nbsp;nbsp;nbsp;von Bousquet,

also aus dem dertigen Rothliegenden oder aus dem Ober-Carbon, stammen, sei ein Beweis dafür, dass Brosgniart zu seiner Pecofteris Miltoni kein wahrer Filicites Miltoni Artis (welche Form nach Stur den englischen Schatz-larer Schichten angehört) vorlag. Diese Thatsache soil vollstandig genügen, um „fast mit apodictischer Siclierheit“nbsp;annehmen zu können, dass der Name Filicites Miltoni Artis und Pecopteris Miltoni Brongniart zwei ganznbsp;wesentlich verschiedene Farnreste bezeichnen.

Dieser Schlussfolgerung vermag ich mich nicht anzuschliessen. Es ware dann auch falsch, dass Pecopteris abhreviuta Brongniart (nach Stur die Artis’scIio Form) auch im Perm von Lodève (Göppert, Weiss), in den Cuseler Schichten (Weiss), im Rothliegenden von Crock (Weiss) und in den oberen Schichten desnbsp;französischen Mittel-Carbon (Grand’Eurv) vorkommt, ebenso dass Pecopteris polymorpha im Ober-Carbon vonnbsp;Al ais (Brongniart) und zugleich im Mittel-Carbon von Anzin (Renault), sowie im Perm von Bert (Grand’nbsp;Eurv) und von Autun (Renault) auftritt u. s. w.

Nur ein Vergleich der ARTis’schen Originale oder entsprechender Exemplare aus denselben englischen Carbon-Schichten (El-se-Car) mit den BiiONGNiART’schen Belegstücken kann jetzt gegenüber den Erörterungennbsp;iilterer Autoren zu einem endgiltigen Entscheid darüber führen, wie sich die ARns’sche zu der Brongniart’-schen Form verhalt, insbesondere hinsichtlich der Fructification.

Stur konnte weder die englischen, noch die französischen Originale vergleichen (1. c. pag. 111), nimmt aber trotzdem für Filicites Miltoni Artis, sowie inv Pecojyteris abbreviata Brongniart die JiaMifga-Fructificatiounbsp;au. Wenn bisher an .Mftom'-Formen keine andere als die F/awfm-Fructification vorgekommen wiire, so wiirdenbsp;dieser Schluss seine Berechtigung haben, bei dem jetzigen Stande der ilA'/towf-Frage aber nicht. Zeiller fandnbsp;bei Pecopteris abbreviata Asterotheca-Soren' die die ganze Ünterseite der Fiederchen bedecken. Die Richtigkeitnbsp;dieser Beobachtung ist noch nicht widcrlegt; und dass in der Miltoni-Roihe auch die Scolecopteris-Fructificationnbsp;auftritt {Pecopteris polymorpha Brongniart), giebt Stur selbst zu.

Wenn dieser hochverdiente Palaeontologe schreibt (pag. 112): „Artis hat keine die Fructification seines Filicites Miltoni erliiuternde Daten mitgetheilt, ja sogar auch die Darstellung der Fructificationen in seiner Ab-bildung als nicht entsprechend bezeichnet. Man kann daher kaum fehlen, wenn man annimmt, dass, da dernbsp;Filicites Miltoni dem Artis schon fertii vorlag, dieser Farn in fertilen Resten ^uch spiiter oft vorgefunden,nbsp;aber wegen mangelhafter Beschreibung nicht als soldier orkannt, höchst wahrscheinlich unter anderen Namennbsp;erörtert wurde“, so ist das gewiss wahrscheinlich; aber dass nun gerade Pecopteris abbreviata Brongniart,nbsp;Pecopteris Miltoni Brongniart von Saarbrücken, Hawlea Miltoni Stur aus dem böhmisch-schlesischennbsp;Carbon, Asplenites Jieterophyllus und crispatus Göppert u. a. die entsprechanden Formen sind, ist durchausnbsp;nicht erwiesen.

Die S-ruR’schen Publicationen fiber die Miltoni-Formm haben entschieden den grossen Werth, Hawlea Miltoni Stuk aus dem böhmisch-schlesischen Carbon genau bekannt gemacht zu haben. Die mit dennbsp;anderen Formen vorgenommenen Vergleiche geben keinen sicheren Anhalt.

Der Unterschied z. B. zwischen einem „ziemlich raschen Gang der Metamorphose“ {Filicites Miltoni Artis) und einer „schnell fortschreitenden Metamorphose“ {Hawlea FVettinensis') dfirfto schwer zu beobachtennbsp;sein. — Hawlea Saxonica soil durch eine „laugsam fortschreitende Metamorphosequot; der Pecopteris abbreviatanbsp;ahnlich sein, und doch wird letztere Art m.\t Hawlea Miltoni vereinigt, erstere dagegen als giinzlich verschieden

') Stur, 1. c. pag. 110.

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9

davon bezeichnet. — Die Nervation von Hawlea Wettinensis ist „ahnlich, wie bei Hawlea Bosquetmsis, aber den-noch verschiedenquot;. — Hawlea Wettinensis soil „im Detail grosser dimensionirt“ sein, als Hawlea Bosquetensis. Das finde ich nicht. Wohl aber scheint mir Pecopteris Miltoni Brongniart von Saarbrücken und Stur’snbsp;t. 60, f. 1 im Detail grosser als Filicites Miltoni Artis, mit dem beide vereinigt werden u. s. w. Kurz: Ichnbsp;unterschatze den Werth der SroR’schen Publication hinsichtlich Hawlea Miltoni des böhmisch-schlesischennbsp;Carbon durchaus nicht, finde aber die zwischen den sterilen Exemplaren der überhaupt unterschiedenen Artennbsp;gezogenen Grenzen so wenig scharf, die betreffenden Unterschiede z. Th. von so subtiler Natur und in den dienbsp;Fructification betreffenden Angaben z. Th. so gewagte Behauptungen, dass ich mich der SiiiR’schen Gruppirungnbsp;der Miltoni-YQïvaQïi vorlaufig nicht anzuschliessen vermag.

Neuere Forschungen fiber diesen Farntypus verdanken wir ausserdem Grand ’Edry, Renault, Boulay und Zeiller. Sie sind alter, als die SruE’schen Studiën, werden aber von diesem Forscher nur insoweit be-rficksichtigt, als Pecopteris polymorpha zu Scolecopteris gestellt wird.

Sehr wichtig sind die 1. c. von Zeiller mitgetheilten Untersuchungsresultate, insbesondere deswegen, wmil von ihm die BRONGNiART’schen Originale verglichen wurden.

Indessen bedarf auch die von Zeiller vorgeschlagene Gruppirung noch der weiteren Erhartung. Ffir die von Zeiller bewirkte Vereinigung von Pccopfemnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Brongniart von Bo usquet mit (Scöfccopfem poly-

morpha spricht allerdings ausser der von Zeiller als identisch angenommenen Fructification der Umstand, dass schon Brongniart sagt, beide Formen stehen einander so nahe, dass sie sich nur im Gauge der Metamorphosenbsp;als verschieden erwiesen, und dass dieselbe Zusammenziehung auch von Göppert, Andrae, Geinitz, Weiss,nbsp;Heer, Lesquereux und Kidston') ffir angezeigt gehalten wird. — Leider ist aus der ZEiLLER’schen Darstellungnbsp;nicht ganz klar zu ersehen, ob er auch die lt;Scofeco|Ams-Fructification der Pecopteris Miltoni Brongniart (1. c. 1.114,nbsp;f. 7) an dem Originale selbst oder nur an der BnoNGNiART’schen Figur erkannte, und es ist der ZsiLLER’schennbsp;Auflassung nicht gfinstig, dass Boulay, welcher die BRONGxiART’schen Originale und die ZEii.LER’schen Beleg-stficke auch verglich, wiederholt die Ansicht iiussert und aufrecht erhalt, dass Pecopteris polymorpha Brongniartnbsp;als besondere Art zu betrachten, dagegen Pecopteris ahbreviata mit Pecopteris Miltoni Brongniart zu ver-einigen sei^).

Von Pecopteris polymorpha wfirde sich Pecopteris ahhreviata naoh Zeiller ausser durch die Fructification auch noch durch die Behaarung der Fiedercheii und durch die Sculptur der Rhachis unterscheiden. Letztere ist bei Pecopteris abbreviata mit zerstreuten kleinen Pfinktchen besetzt, bei Pecopteris polymorpha dagegen fein liingsgestreift.

Aus Alledem dfirfte hervorgehen, dass bezfiglich der Beurtheilung der Miltoninoch grosse Differenzen bestehen. Wenn die Fructificationsorgane die ffir die Systematik der Fame wichtigsten Merkmalenbsp;abgeben, so scheinen die neuerlich angestellten Untersuchungen daffir zu sprechen, dass innerhalb jener Formen-reihe sogar verschiedene Gattungen unterschieden werden miissen. Schien es frfiher, als ob sammtlichenbsp;Formen ein und dieselbe Ffimctification besassen und darnach als Cyathocarpus (Weiss) bezeichnet werdennbsp;könnten, und dass innerhalb der Species Cyathocarpus Miltoni Artis sp. hochstens die Varietiit abbreviata be-

q Kidston, On a specimen of Pecopteris. Annals and Magazine of natural history. Bd. 13. 1884. pag. 74.

2) Zeiller findet (1. c.) grosse Aehnlichkeit zwischen Pecopteris abbreviata und Pecopteris villosa Brongniart und Geinit-z und Pecopteris villosa von Mazon Creek. Der GciNiTz’sche Cyatheites villosus erscheint ihm identisch mit Pecopterisnbsp;ahbreviata Brongniart; vielleicht sei dies auch mit Pecopteris villosa Brongniart der Fall, die aber die Behaarung an dernbsp;Unterseite besitze.—Was speciell Cyatheites villosus Geinitz anbelangt, so glaube ich nicht, dass er mit Pecopteris ahbreviatanbsp;Brongniart nbereinstimmt. Um hier nur auf einige Unterschiede hinzuweisen, sei bemerkt, dass die den crenulirten Seiten-fiederchen der letztereu Art ahnlichsten Fiederchen von Cyatheites villosus nach meinen Beobachtungen stets breiter, stumpfer undnbsp;tiefer gelappt sind, auch entfernter von einander stehen.

Paliiontolog. Abh. III. 4. nbsp;nbsp;nbsp;2

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senders zu unterscheiden sei, so sprechen die neueren Untersuchungen dafiir, dass sich die Miltoni-Yormen ver-theilen auf die Gattungen Scolecopteris (z. B. polymorpha und ? Miltoni Brongniart von Bousquet), Astero-theca (z. B. ahbreviata) und Hawlea (z. B. Miltoni aus dem bohmisch-schlesisclien Carbon). Dafiir, dass die Form des erzgebirgischen Beckens zu Hawlea zu stellen ist, sebeinen verschiedene Belegstiicke (z. B. imnbsp;Dresdener Museum) zu sprechen. Davon abweichend dürfte aber die Art der Fructification der Miltoni-Yoxmnbsp;des Plauen’schen Grundes sein. Welcher Art die Fructification der englischen Form ist, wissen wir nochnbsp;nicht. Von den Saarbrfickener Exemplaren gilt dasselbe, und von Wettin sind wohl überhaupt nur sterilenbsp;JMtom'-Eeste bekannt.

Bei Alledem erscheint es mir aber sehr fraglich, ob in Wirklichkeit eine so grosse Verschiedenheit in der Fructification der Miltoni-YOïxnQn besteht. Dieselbe wurde an verkohlten Fiederchen beobachtet, undnbsp;dieser Erhaltungszustand ist wenig geeignet, jene feinen Details, durch welche die genannten Gattungen unter-schieden werden, klar zu beobachten. Es erscheint mir z. B. sehr leicht moglich, dass ein und dieselbe Fructi-ficationsweise je nach dem Entwickelungsstadium und dem Erhaltungszustande, je nach der Beobachtungs-richtung, je nach der individuellen Anschauung des betreffenden Forschers als Scolecopteris oder als Asterothecanbsp;aufgefasst werden kann.

Augenblicklich sehe ich mich nicht in der Lage, diese noch offenen Fragen weiter erörtern zu können. Ich musste aber fiber den augenblicklichen Stand derselben kurz referiren, um zu zeigen, in welch’ misslichernbsp;Lage man sich befindet, wenn es gilt, sterile Fragmente aus der Afë/tom'-Formenreihe zu bestimmen. Mltnbsp;irgend welcher Sicherheit solche Exemplare auf eine der mehrerwahnten Arten zu beziehen, erscheint geradezunbsp;unmöglich. Dass man gerade fiir die Fragmente von Plagwitz analoge Wedelpartieen so ziemlich bei aliennbsp;Miltoni-YoxmQn findet, wird die nachfolgende Beschreibung erkennen lassen.

Fig. 1 stellt ein Fragment mit theilweise erhaltener Nervation in 4|-facher Vergrfisserung dar. Die Fiederchen sind 10 mm lang und 3 mm breit, lineal, stumpf, an der Basis etwas eingeschniirt, am Rande nurnbsp;wenig gekerbt, tiefer an der Basis, weniger tief nach der Spitze hin. Der Mittelnerv ist kraftig. Von ihm gehennbsp;jederseits ca. 8 Seitennerven ab und zwar unter Winkeln von 42 — 50°. Sie sind zunachst nahe ihrer Basisnbsp;gegabelt. Der obere Ast gabelt sich spater nochmals, zuweilen auch der untere, sodass je 3—4 Nervenendennbsp;den Rand treffen In den basalen Seitenlappen scheint die Verzweigung der Nerven eine reichlichere zu sein.nbsp;Spuren einer Behaarung resp. Strichelung sind wenigstens nicht deutlich verhanden.

Fig. 2 (natfirliche Grosse) zeigt bis 13 mm lange und gleichfalls ca. 3 mm breite Fiederchen, deren Richtung eine ziemlich unregelmiissige ist. Auch hier sind die Fiederchen lineal, mehr oder weniger stumpf,nbsp;an der Basis eingeschniirt, am Rande nur wenig gekerbt, tiefer nach der Basis, weniger nach der Spitze hin.nbsp;Von der Nervation ist nur der kraftige Mittelnerv zu erkennen.

Fhg. 3 (natfirliche Grosse) hat 12 mm lange, aber bis 5 mm breite, lineale, stumpfe, theilweise tiefer gekerbte, am Grunde weniger deutlich eingeschnfirte Fiederchen, die gleichfalls nur den Mittelnerven erkennen lassen.

Fig. 4 (natfirliche Grosse) besitzt im unteren Theile bis 13,5 mm lange, 4,5 mm breite, lineale ziem-lich tief gelappte, gegen die Spitze hin kfirzere, lineale, ganzrandige Seitenfiederchen, die nur den Mittelnerven erkennen lassen.

Fig. 5 (natfirliche Grosse) ist eine Fiederspitze, deren Seitenfiederchen sehr rasch an Lange abnehmen, kurz vor der Spitze noch einen massig tief gekerbten Rand zeigen, wiihrend die letzten Fiederchen ganz-randig sind.

Fig. 6 (natfirliche Grosse) stellt ein Fragment mit kurzen, nur 3,5 mm langen und 2,5 mm breiten, abgerundeten Fiederchen resp. Fiederlappen dar, die an der Basis mehr oder weniger deutlich zusammenhangen,nbsp;und in denen gleichfalls nur der Mittelnerv erkennbar ist.

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Fig. 7 (natürliclie Grosse) ist ahnlich gebaut; nur erreiclien die Fiederchen eine Lange von 6 mm und eine Breite von 3,5 mm. Lange und Breite .der Fiederchen nehmen nach oben hin allmahlich ab.

Ein Vergleich dieser Exemplare mit der AnTis’schen Form wird durch den ümstand erschwert, dass diese fertil ist. Es scheint aber, als ob bezüglich der Gestalt der Fiederchen alle in Fig. 1—7 dargestellteunbsp;Formen dort wiederzufinden seién. Wenn freilich Filicites Miltoni Artis nur einfache oder einmal gegabeltenbsp;Seitennerven besitzt, so findet hierin keine Identitat mit der Plagwitzer Form statt.

Den von Germar abgebildeten und von Andrae beschriebenen Wettiner Wedeln entsprechen unsere Fig. 1, 2 und 4. So kurze und breite Seitenfiedercben, wie unsere Fig. 3 zeigt die Wettiner Form nirgends.nbsp;Die Fiederspitzen der letzteren besitzen nicht bis so nahe an das Ende heran gekerbte Fiederchen wie unserenbsp;Fig. 5. Fiir die Plagwitzer Exemplare Fig. 6 und 7 bieten die Wettiner Wedel gleichfalls nichts Analoges.nbsp;Die Nervation aus Fiederchen, welche unserer Fig. 1 entsprechen, hat Germar nicht abgebildet. Nach Andrae’snbsp;Beschreibung ist die Verzweigung der Nerven in den crenulirten Fiederchen etwas unregelmassig, dabei abernbsp;eine reichlichere als bei unserem Exemplar.

Von den GEiNiTz’schen Originalen zeigt der t. 30, f. 7 abgebildete Wedel analoge Formen zu unseren Fig. 6 und 7. Die unseren Fig. 1—5 zu vergleichenden. Fiederchen sind aber entfernter gestellt und tiefer ge-lappt, als es durchschnittlich bei den Plagwitzer Fragmenten der Fall ist, und ihre Nervation (f. 7B. —nbsp;nur einmal gegabelte Seitennerven) entspricht nicht der unserer Exemplare. Nur in kürzeren, gauzrandigennbsp;Fiederchen (f. 7 A) wird sie der letzteren ahnlich.

Von den BRONG.NiARx’schen Formen vergleichen wir zunachst Pecopteris abbreviata (1. c. t. 115, f. 1—4). Unsere mit Nervation erhaltenen Fiederchen (Fig. 1) können Brongniart’s Fig. 4 A an die Seite gestellt werden.nbsp;Bei beiden Exemplaren entspringen 7—8 Seitennerven unter spitzem Winkel dem Hauptnerven. Die Nerven-verzweigungen sind in einigen Lappen identisch; im Allgemeinen ist aber bei dem BROXGxiAR'r’schen Exemplarenbsp;die Zahl der Aestchen um eines grosser. Die Plagwitzer Fiederchen sind an der Spitze etwas stumpfer.nbsp;Unsere Fig. 2 ist Brongniart’s f. 2, unsere Fig. 3 Brongniart’s f. 1, unsere Fiederspitze Fig. 5 Brongniart’snbsp;f. 4, endlich unsere Fig. 6 Brongniart’s f. 3 entsprechend. Fiedern mit so grossen ganzrandigeii Fiederchen,nbsp;wie sie unsere Fig. 7 zeigt, stellt Brongniart nicht dar.

Von Pecopteris Miltoni Brongniart (1. c. t. 114) sind f. 5, 5A und 6 der Plagwitzer Form zu vergleichen und zwar insbesondere unserer Fig. 4, da die Fiederchen verhaltnissmassig tief gelappt sind. Die Spitze der BRONGNiARï’schen Fiederchen ist theils stumpf, wie bei unseren Exemplaren, theils ziemlich spitz,nbsp;wie bei Pecopteris abbreviata. Die in f. 5A dargestellte Nervation zeigt eine etwas reichlichere Verzweigungnbsp;als Pecopteris abh'eviata und als unser Exemplar. Brongniart’s f. 4 stellt ahnliche Fiederenden dar wienbsp;unsere Fig. 5. Die untere Fortsetzung von Brongniart’s f. 3 lasst analoge Formen zu Fig. 6 und 7 vermuthen.

Letztere kehren bei Pecopteris polymorpha Brongniart (1. c. t. 113) wieder und zwar in f. 1 und 3. Ausserdem steht insbesondere f. 5 und 5 A Aer Pecopterü abbreviata und unseren Fig. 1—4 nahe.

Von den STnu’schen Figuren bieten nur vielleicht t. 60, f. 1 Aehnliches zu unseren Fig. 5 und 6, t. 59, f. 2 zu unserer Fig. 6.

Es scheint hiernach, als ob die Plagwitzer Miltoni-Yorm mit Pecopteris abbreviata Brongniart die meiste Aehnlichkeit habe. Ich halte es aber nicht für bestimmt angezeigt, die erstere speciell nur auf dienbsp;letztere zu beziehen, sehe mich vielmehr genöthigt, fiir die Plagwitzer Farnreste die in der Ueberschrift ge-gebene, alle die fraglichen Formen umfassende und die Fructification ausser F’rage lassende Bezeichnungnbsp;zu w'iihlen.

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2. Calamites Cisti Brongniart.

Taf. I [XXI], Fig. 8; Taf. II [XXII], Fig. 1-3; Taf. III [XXIII], Fig. 1.

Calamites Cisti Bronsniart, Histoire des végétanx fossiles I. Paris. 1828. t. 20.

Calamites leioderma v. Gutbier, Die Versteinerungen des Rothliegenden in Sachsen. 1849. t. 1, f. 5.

Calamites Dürri v. Gdtbjer, ibidem t. ], f. 6.

Calamites infractus var. leioderma Geinitz, Dyas II. 1861—62. t. 25, f. 3, 4.

Calamites leioderma GöFPERT, Die fossile Flora der Permischen Formation. 1864—65. t. 3, f. 1.

Calamites Cisti Heer, Flora fossilis Helvetiae. 1877. t. 20, f. 1—4.

Calamitis Cisti Grand’Eürt, Mémoire sur la flore carbonifère du département de la Loire et du centre de la France. 1877. t. 2, f. 1—3. Calamites Cisti Lesquereüx, Description of the Coal Flora of the Carbonifei'ous Formation in Pennsylvania and throughout thenbsp;United States. 1879—80. t. 1, f. 6.

Calamites varians Sterzel in Erlauterungen zu Section Markranstadt der geologischen Specialkarte von Sachsen. 1883. pag. 9. — Derselbe in Credker, Der Boden der Stadt Leipzig, pag. 21.

Calamitenreste sind in der kleinen Flora von Plagwitz verhaltnissmassig liaufig. Leider ist aber die organische Substanz der gesammelten Calamitenfragmente vollstiindig verschwunden, und an ihrer Stelle über-zieht eine dünne Schicht von Eisenoxyd die Steinkerne und Abdriicke.

Taf. I [XXI], Fig. 8 stellt einen fast brettartig zusammengedrückten Steinkern von 31 cm Lange in der natürlichen Grosse dar. Für die Bestimmung von Oben und ünten konnte nur Folgendes als Anhaltnbsp;dienen; Die kiirzeren Glieder müssten das untere Ende bilden, wenn sicher constatirt ware, dass ein Basal-stück vorliegt. Allerdings erscheint der Calamit an dem einen nnd zwar an dem kurzgliedrigen Ende ver-schmalert. Er ist hier nur 11,5 cm dick, wahrend das andere Ende 12,5 cm Dicke besitzt. Dieser Breiten-unterschied kann aber auch darin begriindet sein, dass der Calamit oben viel mehr flach gedrückt ist als unten,nbsp;ausserdem darin, dass der deutlich vorhandene Langsriss nach oben hin ziemlich weit klafft, wahrend er nachnbsp;nnten allmahlich verschwindet.

Die für die Abbildung gewahlte Stellung dürfte aber auch dann die angezeigteste sein, wenn das Exemplar kein Basalstiick ist, weil bei den meisten Calamiten, die eine Liingenzunahme der Glieder zeigen,nbsp;dieselbe von unten nach oben stattfindet und auch bei dem Taf. II [XXII], Fig. 3 dargestellten Exemplare,nbsp;welches Blattknötchen erkennen und infolgedessen die Stellung sicherer bewirken lasst, die unteren Glieder dienbsp;kürzeren sind.

Auf der linken Seite bemerkt man den Abdruck des eigentlichen Calamitenkörpers (Rindenabdruck), der nur unregelmiissige Streifen zeigt. Er ist bis zu 16 mm Breite erhalten, betragt also ^ der Breite desnbsp;Steinkerns.

An den Abgliedcrungen, die geradlinig verlaufen, ist der Calamit deutlich eingeschnürt. Die ca. 1,3 bis 1,8 mm (nur gegen den Rand hin infolge der Znsammendrückung 1 mm) breiten, ziemlich gewölbten bisnbsp;(hier und da) gekielten, durch schmale, miissig tiefe, ausgerundete Furchen getrennten Rippen alterniren annbsp;den Gliederungen zwar nicht allenthalben deutlich; indessen glaube ich, dass hier ein regelmassiges Alternirennbsp;in Wirklichkeit überall stattfindet und nur dadurch verdeckt wird, dass die Rippenenden in die Einschnürungennbsp;hinein verlaufen und sich dadurch stellenweise der genauen Beobachtung entziehen. — Hier und da ist aufnbsp;den Rippen eine Streifung angedeutet, und es tritt in den Furchen eine von zwei parallelen, vertieften Liniennbsp;begrenzte, schwache Langswulst auf, die aber vielleicht hier, wie bei anderen Calamiten, nur als eine unwesent-liche Druckerscheinung aufzufassen ist.

Die Lange der Glieder ist von unten nach oben folgende: 19, 19, 50, 65, 65, 80 mm. — Knötchen an den Rippenenden sind nicht, wenigstens nicht deutlich, verhanden. Es sind hier und da vielleicht nur zufiilligenbsp;Unebenheiten des Gesteins, die man als Blatt- resp. Wurzelknötchen deuten möchte.

In der Einschnürung der untersten Abgliederung, die leider nur auf die Liinge von 1 cm erhalten ist, scheint eine von zwei vertieften Linien begrenzte, 2—3 mm breite Wulst zu verlaufen, wie sie auch bei dem

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Taf. II [XXII), Fig. 1 abgebildeten Exemplare, und zwar noch deutlicher, auftritt. — Vielleicht bezeichnet diese Wulst ein Nodium, an 'welchena Aeste oder Seitenstamme sich ontwiekeiten'), zumal bei demnbsp;Taf. II [XXII], Fig. 1 abgebildeten Exemplare gerade auf dieser Knotenlinie eine grössere Narbe zu beobachtennbsp;ist, die als Ast- oder Seitenstamm-Narbe gedeutet werden kann.

Auf den Kippen bemerkt man hier und da recht deutlich eine zellige Structur. Die Zeilen haben ca. 0,6 mm Durchmesser und entsprechen dem Markparenchym des Calamiten ^).

Taf. II [XXII], Fig. 1 stellt ein Exemplar von gleichem Charakter dar. Die Breite betragt nur 7,9 m. In Bezug auf die Kippen, den seitlichen Rindenabdruck (18 mm = ^ des Steinkerns) und die Abgliederungennbsp;gilt das bei Taf. I [XXI], Fig. 8 Bemerkte. — Leider sind nur 2 Glieder (ca. 18 mm hoch) vollstandig und einesnbsp;unvollstandig (bis 15 mm) erhalten. Letzteres Glied ist wohl langer gewesen als die beiden anderen, da es,nbsp;falls die Abgliederung in der Niihe gelegen hiitte, wahrscheinlich (wie an dem andern Ende) an dieser durch-gebrochen ware.

Für die Stellung dieses Exemplars war die bereits bei Taf. I [XXI], Fig. 8 erwiihnte Querwulst maass-gebend, die wir nach Analogie letzterer Figur als unter den beiden kurzen Gliedern liegend annahmen. In der Mitte dieser Wulst befindet sich die oben erwahnte kreisrunde Narbe von 6 mm Durchmesser, die vielleichtnbsp;eine Ast- oder Seitenstamm-Narbe ist. Das Vorhandensein von nur einer grosseren Narbe auf dem Nodiumnbsp;ist auch bei Taf. Ill [XXIII], Fig. 1 zu beobachten.

Taf. II [XXII], Fig. 2 zeigt einen flach gedrückten Steinkern von ca. 39 mm Breite mit 12 mm breitem, im Allgemeinen glatten, hier und da unregelmassig gestreiften Abdruck der organischen Masse desnbsp;Calamitenkorpers auf der rechten Seite (11 mm breit, also i des Steinkerns). Abgliederung und Kippen (1,4nbsp;bis 1,6 mm breit) sind wie bei Taf. I [XXI], Fig. 8 beschaffen. Leider ist nur ein Glied vollstandig erhalten.nbsp;Die Lange desselben betragt 58 mm, übertrifft also die Breite.

Taf. II [XXII], Fig. 3. Dieses bis auf 31cm Lange (11 cm des obersten Stengelgliedes c sind in der Zeichnung weggelassen) erhaltene, gleichfalls langgliedrige Exemplar, von dem auch die Gegenplatte vorliegt, istnbsp;auf eine ganz diinne Schicht zusarnmengedriickt. Bei diesem Erhaltungszustande sind natiirlich die Einschnu-rungen an den Nodien nicht so tief. Die geradlinige Abgliederung, sowie die Beschaffenheit der Kippen (1,4nbsp;bis 1,7 mm) entsprechen den vorigen Exemplaren. Zugleich sind hier, wo die Rippenenden mehr in die Ebenenbsp;gedriickt sind, die Blattnarben (liinglichrund) stellenweise deutlich. Auch das Altcrniren der Kippen tritt annbsp;einigen Stellen deutlicner hervor. — Bei einer Breite von 54 mm betragt die Liinge der Glieder 95(a), 100(6)nbsp;und liber 115 mm (c). Auch bei diesem Exemplare beobachtet man seitliche Spuren des Rindenabdrucks.

Taf. Ill [XXIII], Fig. 1. Von diesem schmalen, langgliedrigen, gebogenen Exemplare liegt gleichfalls die Gegenplatte vor. Es ist, wie das Taf. II [XXII], Fig. 3 dargestellte Exemplar, ohne Ausfiillung (Steinkern)nbsp;erhalten und ganz flach gedriickt. Die gauze Lange betragt 110 mm, die Breite 10,5—11 mm. Nur dasnbsp;mittlere Glied ist vollstandig und zwar 52 mm lang. — Die ziemlich deutlich alternirenden Kippen sind sehrnbsp;fein langsgestreift und 1mm breit, flach gewolbt, hier und da gekielt und durch schmale, seichte Furchennbsp;begrenzt. Blattnarben sind nicht, wenigstens nicht deutlich, zu erkennen. Auf einer der Abgliederungen sitztnbsp;seitlich eine grosse Ast- oder Seitenstamm-Narbe. — Dieses Stuck schliesst sich beziiglich seines Habitusnbsp;zunachst an Taf. II [XXII], Fig. 3 an. Das Vorkommeu einer Astnarbe an dem vorhandenen Nodium hat esnbsp;mit Taf. II [XXII], Fig. 1 gemein.

Ausser den hier abgebildeten Calamitenformen sind auch Fragmente mit viel breiteren Kippen (bis 4mm) gesammelt worden; es liegt aber von ihnen kein vollstandiges Glied vor. Auch diese Stücke gehörennbsp;allem Anschein nach zu derselben Art wie die abgebildeten Exemplare.

9 Weiss, Steinkohlen-Calamarien mit besonderer Berücksichtigung ihrer Fructification. I. pag. 120.

9 Stur, Die Culmflora. pag. 201 (Die Culmflora der Ostrauer und Waldenburger Schichten, pag. 95).

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Fassen wir die charakteristischen Merkmale dieser Plagwitzer Calamitenreste zusammeu, so sind es foigende: Entrindete Steinkerne und oline Bilduug eines Steinkerns erhaltene Ab-drücke, meist mit seitlichem Abdruck der organischen Masse des Calamitenkörpers (4 — 1 desnbsp;Steinkerns breit), an den Nodien mehr (Steinkerne) oder weniger (Abdrücke) eingeschnürt.nbsp;Glieder an den dickeren Stammen mehr breit als lang, an den dünneren Stammen mehr langnbsp;als breit. Lange der Glieder z. Th. gleich, z. Th. allmahlich sich vergvössernd. Rippen meistnbsp;schmal (1—1,8 mm breit, selten bis 4mm), gewölbt bis gekielt, hier und da eine grobzelligenbsp;Structur zeigend, z. Th. sehr fein langsgestreift, durch massig tiefe, gerundete Furchen ge-trennt, in denen zuweilen eine erhabene Linie verlauft, an den Nodien mit stumpfen Enden un-deutlich (bei starkerer Einschnürung) oder deutlicher mit kurzen Spitzen alternirend. Blatt-knötchen meist undeutlich (langlichrund). Astentwickelung spiirlich (je 1 Astnarbe), nicht annbsp;allen Nodien stattfindend.

Die Bestimmung dieser Calamitenreste verursacht grosse Schwierigkeiten. Dieselben liegen zunachst begründet in dem unvollkommenen Erhaltungszustande unserer Exemplare, sodann aber auch darin, dass dienbsp;Systematik der provisorischen Gattung Calamites noch sehr im Argen liegt trotz des Fleisses, mit dem sichnbsp;unsere bewahrtesten Palaeontologen derselben angenommen haben. Auch die letzte, von Weiss vorgeschlagenenbsp;Gruppirung der Calamitenstamme hat, wie dieser Autor sêlbst sagt'), „nur den Werth der leichteren üeber-sicht nach gewissen interessanten Gesichtspunkten“.

Es fragt sich zuniichst, inwieweit die an den Plagwitzer Calamitenresten erhaltenen Details für die nahere Bestimmung verwerthbar sind.

In den Calamiten-Diagnosen finden wir mehr oder weniger Werth gelegt auf die Dicke der Rinde resp. der eigentlichen Stammmasse. Letztere kann bekanntlich in einem verschiedenen Erhaltungszustande vor-liegen. Bei den Plagwitzer Calamiten ist sie repriisentirt durch einen seitlichen Abdruck neben demnbsp;Steinkern resp. neben den Spuren der Centralhöhle. Bei den Calamiten anderer Fundpunkte ist die organischenbsp;Masse meist verkohlt; seltener liegt sie als echte Versteinerung z. B. als Verkieselung vor. Ausserdemnbsp;ist noch zu erwahnen, dass manche Calamiten an Stelle der Rinde einen dunnen Ueberzug von Eisenoxydnbsp;(Plagwitz) oder von einem pinitoidiihnlichen Mineral (Reinsdorf) zeigen.

Es fragt sich, ob der bei den Plagwitzer Calamiten vorliegende Erhaltungszustand, also der seitliche Rindenabdruck, ein sicheres Maass für die Rindendicke und ein gutes Merkmal für Artenbestimmungen ab-geben kann.

Die Dicke der Rinde betragt 4, 4 tiitd 4 '’on derjenigen des Steinkerns. Der Unterschied schwankt demnach in den extremsten Fallen um mehr als das Doppelte. (Die dicksteu Stamme zeigen die relativnbsp;dünnste Rinde). Diese Verhaltnisse scheinen anzudeuten, dass die so gewounenen Maasse der Rindendicke wenignbsp;constant sind.

Dasselbe Resultat ergeben auch andere Beobachtungen. Bei Calamites varians Weiss 1. c. t. 13, f. 2 betragt die Rindenbsp;nbsp;nbsp;nbsp;bei Calamites alternans Stur, Morphologie etc. t. 1, f. 2 (= Calamites varians

Gekmar) bei Bornia approximata Lesqueheüx, 1. c. t. 75, f. 16 (= Calamites varians) nbsp;nbsp;nbsp;des Stein

kerns. — Für seinen Calamites Schützei giebt Stur (Morphologie etc. pag. 8ff.) 4 S'!® constantes Verhaltniss der Rinde zur Centralhöhle an. Bei dem Exemplare von An zin, welches Stur 1. c. t. 1, f. 1 abbildet und beinbsp;welchem die Rinde als seitlicher Abdruck vorliegt, betragt diese 16 mm, die Centralhöhle 32 mm, was aller-dings das Verhaltniss ^: 1 ergiebt. Stur fand dasselbe wieder bei einem Calamiten derselben Art aus den

*) Weiss, Steinkohlen-Calamarien mit besonderer Berücksichtigung ihrer Fructification. 11. pag. 54.

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„Schatzlarer Scliichten“. Bei diesem lag aber die Rinde als 3 mm dicke Kohlenschiclit auf einem Steinkeme von 320 mm Dicke. TJm aus der Dicke der Kohlenrinde die ursprüngliche Starke der organischen Masse zunbsp;linden, multiplicirt Stür jene mit 26 oder 27 wegen stattgeliabter Schrumpfung beim Verkohlen. Sodannnbsp;verdoppelt er das Product wegen der grosseren Einschrumpfung der nicht holzigen, zelligen Stammmasse. Ernbsp;erhalt so für dieses Exemplar eine Rinde von 3x26x2 = 156 mm. Das Verhiiltniss der Rinde zur Central-höhle betragt also 156 : 320, d. i. wiederum ca. i: 1.

So stimmen aber solche Berechnungen nicht immer. Ich habe einen Calamiten aus dem Carbon von Zwickau zum Vergleich hier, der von dom Calamites Schützei Stuk (1. c. t. 1, f. 1) nicht zu trennen ist. Undnbsp;wenn sich ja subtile ünterschiede ergeben sollten (— die Srua’sche Diagnose von Calamites Schützei liegt nochnbsp;nicht vor —), so würde dadurch das folgende üntersuchungsresultat nicht geandert: Allerdings betragt auchnbsp;bei dem Zwickauer Exemplare der seitliche Rindenabdruck ^ der Centralhöhle; aber das Exemplar giebt zu-gleich Gelegenheit, die Dicke der Rinde im verkohlten Zustande zu vergleichen. Sie betragt 1 —1,25 mm.nbsp;Nach der SxuR’schen Methode, hieraus die einstige Starke der organischen Masse zu berechnen, würde diesenbsp;mindestens 1X26X2 = 52 mm dick gewesen sein. Diesen Querdurchmesser musste auch der seitliche Rindenabdruck zeigen, der aber, wie gesagt, nur 19nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;20 mm breit ist (Steinkern 40 mm).

Das Exemplar No. 4836 der Bergschule zu Waldenburg, welches mir Herr Bergrath Sohöxze freund-lichst lieh (Fundort: Fuchsgrube), und welches die Etiquette „Calamites Schützei Stur“ triigt, zeigt auf der. einen Seite einen dickrindigen Calamiten vom Typus Calamites varians mit einem Querdurchmesser vonnbsp;ca. 100 mm. Die Kohlenrinde ist 2—5 mm dick. Die ursprüngliche organische Masse würde also 104—260mmnbsp;stark gewesen sein. Das fragliche Verhaltniss ist also 1: 1 oder 2,6:1.

Bei der von Weiss, 1. c. II. t. 27, f. 2 abgebildeten Calamitina varians cf. Schützei Stür sp. ist die Kohlenrinde 1—2 mm, der Steinkern 70 mm dick. Das ergiebt das Verhaltniss : 1 oder 1,5 :1.

Die Calamitina varians cf. Schützei Stür sp., die Weiss, 1. c. t. 21, f. 5 abbildet, besitzt neben einem Steinkern von 22—30 mm Dicke einen seitlichen Rindenabdruck von 12—20 mm Dicke. Das Verhaltniss desnbsp;letzteren zu dem ersteren betragt also 1 :nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;oder 1 : 2^ oder 1 : 1^\^ oder 1; 1^, aber nicht 1 ; 2.

Ich berechnete bei verschiedenen Exemplaren von Calamites varians aus dem seitlichen Rindenabdrucke die Dicke der Kohlenrinde und erhielt beispielsweise 0,2 mm, 0,1 mm, 0,4 mm u. s. w., wahrend die directenbsp;Messung ca. 1 mm ergiebt.

Es dürfte sich aus Obigem ergeben: a) dass die seitlichen Rlndenabdrücke kein constantes Merkmal für die Abgrenzung von Arten bieten, b) dass die Srun’sche Methode, aus der Dicke der verkohlten Rindenbsp;diejenige der unverkohlten organischen Substanz zu berechnen, unrichtig ist.

Ausserdem ist zu bemerken, dass man selbst bei Angabe der relativen Dicke der Kohlenrinde eines Calamiten vorsichtig sein muss, da von letzterer zuweilen nur eine Schicht erhalten ist. Es liegt ein Calamitesnbsp;varians vor mir, welcher grossentheils mit einer Kohlenhaut von kaum mess barer Dicke bedeckt ist, wahrendnbsp;an einigen Stellen die Kohlenrinde bis 2,5 mm. dick ist.

Auch selbst dann, wenn der Calamitenkörper als echte Versteinerung vorliegt, schwankt bei einer und derselben Art sein Verhaltniss zur Centralhöhle ausserordentlich. Ich erinnere an Anthropitys histriatanbsp;CoxTA sp. (Calamites histriatus Stür), welche Form ich mit Stür (Morphologie etc. pag. 39 und 40) als verkieseltennbsp;Calamites infractus Gütbier ansehe. Bei dem Exemplare, welches Stur 1. c. f. 5 und 6 abbildet, betragt dienbsp;Dicke der verkieselten Stammmasse ca. f der Centralhöhle. Dem gegenüber stehen Exemplare derselben Art.nbsp;bei dem die erstere im Verhaltniss zur letzteren noch dicker ist, aber auch solche, bei denen die Rinde nurnbsp;i der Centralhöhle betragt (Exemplare der stadtischen Sammlung in Chemnitz. — Göppert’s t. 32, f. 7 dernbsp;fossilen Flora der permischen Formation). Die Annahme, dass in den letzteren Fallen die organische Massenbsp;nur theilweise erhalten vorliegt, würde willkührlich sein.

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Vergegeiiwartigt man sich iibrigens liierbei die Tliatsache, dass z. B. Archaeocalamites radiatus aus dem Culm von Chemnitz-Hainichen, den Geinitz in seiner Preisscbrift 1.1, f. 2 abbildet, eine über 2 mm dickenbsp;Kohlenrinde besitzt, die nach Stuk einer 84 mm dicken Stammmasse entsprechen und in diesem Falie ^ desnbsp;Durchmessers der Centralliölile (60 mm) betragen würde, dass dagegen aus viel jtingeren Schichten Calamitennbsp;vorliegen, die nach Stur als dünnrindig geiten müssen (z. B. die Calamiten aus dem Eothliegenden vonnbsp;Plagwitz, die zuletzt erwahnten Jd?^^7lrop^(ys-Exemplare aus dem erzgebirgischen Rothliegenden, Catamitesnbsp;leioderma Gutbier und andere), so wird ausserdem fraglich, ob es Tliatsache ist, dass die Calamiten „innbsp;Hinsicht auf Erzeugung eines machtigen Holzkörpers gerade an der Grenze der Carbonzeit, gegen die Ablage-rungszeit des Rothliegenden, eine Culmination erlebt haben“^ (Stüb, Morphologie etc. pag. 58).

Kehren wir nun zur Betrachtung unserer Plagwitzer Calamiten zurück, so sind wir nach Obigem nicht in der Lage, auf die seitlichen Rindenabdrvicke bestimmte Messungen zu gründen und darin einen sicherennbsp;Anhalt fiir die Bestimmung zu finden. — Es kann höchstens vermuthet werden, dass die Rinde diinn warnbsp;und dass sie iihnliche Dimensionen gehabt haben mag, wie z. B. Catamites Cisti Lesquereux, I. c. t. 1, f. 6nbsp;des Steinkerns), wobei noch zu bemerken ist, dass Catamites Cisti überhaupt als dünnrindig gilt.

Die schon erwahnte Wsiss’sche Gruppirung der Calamiten gründet sich auf die Verzweigung. Diese ist entweder eine periodische, eine continuirliche oder eine unregelmassige. Eine continuirliche, annbsp;jedem Nodium auftretende Astentwickelung, liegt bei unseren Calamiten keinesfalls vor. Damit ist eine Be-ziehung der letzteren auf die Gruppe Eucatamites Weiss ausgeschlossen.

Zu ihr gehort u. A. der im erzgebirgischen Rothliegenden so haufig vorkommende Catamites infractus Gotbier, an welche Art das Taf. I [XXI], Fig. 8 dargestellte Exemplar erinnert. -r- Die von mir untersuchtennbsp;Exemplare von Catamites infractus aus dem Porphyrtuff von Reinsdorf mit gut erhaltenen Abgliederungen zeigennbsp;aber sammtlich an allen Nodien Astnarben nach Art des Catamites cruciatus Sternberg und zwar manche Exemplare 4, andere 6 Astnarben im Quirl. Nicht nur an kurzgliedrigen, sondern auch an langgliedrigen Stückennbsp;wurde diese Astentwickelung beobachtet. Catamites infractus Gutbier dürfte also dem Eucatamites cruciatusnbsp;Sternberg sp. var. quaternarius et senarius Weiss') am niiclisten stellen. Mit diesen Calamiten des erzgebirgischen Rothliegenden sind hiernach die Plagwitzer Calamitenreste nicht zu identificiren, auch nicht ohnenbsp;Weiteres als verschiedene Theile derselben Pflanze in Verbindung zu bringen, obwohl, wie sich noch zeigennbsp;wird, die Möglichkeit der Zusammengehörigkeit nicht ausgeschlossen ist.

Ebensowenig ist der Taf. I [XXI], Fig. 8 abgebildete Calamit mit dem in mancher Beziehung ahnlichen Catamites approximatus Geinitz (Die Versteinerungen der Steinkohlenformation in Sachsen, t. 12, f. 1) zu identificiren, da auch dieser bezüglich seiner Astentwickelung zu den Eucalamiten gehort.

Es fragt sich nun, ob wir die Plagwitzer Calamiten, die zu Archaeocalamites keinesfalls zu rechnen sind, zu Calamitina oder zu Stylocalamites W^eiss zu stellen haben.

Bei Calamitina^) treten Astnarben oder Astspuren haufig auf und zwar in Abstanden einer gewissen Anzahl von Gliedern. In den meisten Fallen ist damit eine deutliche Grössen-Ab- und Zunahme dernbsp;Glieder einer Periode verbunden. Bei unseren Plagwitzer Exemplaren ist allerdings, so weit an ihuennbsp;mehrere Glieder erhalten sind, eine gewisse Regelmassigkeit in der Langenzunahme der Glieder angedeutet;nbsp;aber es liegt kein Exemplar mit vollstandiger Periode vor. Jene Regelmassigkeit lasst sich also nicht sichernbsp;nachweisen. Ausserdem tritt die Astentwickelung bei unserer Form viel spiirliclier auf, als bei Calamitina.

Bei Stylocalamites^) treten Astnarben oder Astspuren ohne bestimmte Regel und untergeordnet auf.

') Wëiss, Steinkohlea-Calamarieii mit besonderer Berücksichtigung ihrer Fructification. II. pag. 112—114.

Weiss, 1. c. pag. 59.

•‘) Weiss, 1. c. pag. 119.

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fehlen oft auf lange Strecken. Die Glieder sind demgemass gleicli oder regellos verscliieden. — Die Plag-witzer Calamiten reihen sich offenbar am besten in diese Gruppe ein.

Wir steilten sie früher und zwar in den oben erwahnten Publicationen zu Calamites varians Geemar und batten dabei den grossen Umfang dieser Species im Auge, wie ihn Weiss in seiner fossilen Flora desnbsp;Saar-Rhein-Gebietes (pag. 113 ff.) bezeicbnete. Weiss unterscbied damals zwei Reiben von Calamitesnbsp;varians, namlicb die Reibe des Calamites approadmatus und die Reibe des Calamites Cisti. Der letzterennbsp;glaubteu wir die Plagwitzer Calamiten zurecbnen zu können. Sie wird gebildet durch Calamites leiodermanbsp;(incl. Dürri) Gütbiek und Calamites Cisti Brongniart.

Ehe wir diese zum Vergleich heranzieben, will icb nur nocb erwabnen, dass sicb die Plagwitzer Calamiten durcbaus nicbt mit dem Calamites (Calamitina) varians des Wettiner Carbon decken. Diesenbsp;Ueberzeugung verdanke icb der TJntersucbung von Exemplaren jenes Horizontes, die mir Herr Prof. K. v. Fritsciinbsp;in Halle freundlicbst zur Verfügung steilte, sodann den eingebenden Darlegungen, welcbe Weiss in seinernbsp;neuesten Calamarien-Arbeit über die Wettiner Form {Calamitina varians insignis Weiss) giebt. Letztere batnbsp;verbaltnissmassig kiirzere Glieder, grössere Rippenbreite, zeigt das Alterniren der Rippen deutlicber; vor Allemnbsp;aber ist eine reicblicbere Astentwickelung verbanden, gekennzeicbnet durcb ziemlicb grosse, über der Nodial-linie stebende Astnarben und durcb Astspuren, die durch das Zusammenneigen einiger Rippen in einen Punktnbsp;markirt werden. Die Blattknötcben am Steinkern sind zwar scbwacb, aber deutlicb.

Es fragt sich nun, wie sich die Plagwitzer Calamiten zu Calamites leioderma Gutbier und zu Calamites Cisti Brongniart stellen.

Es unterliegt keinem Zweifel, dass das Originalexemplar von Calamites leioderma Gutbier’) aus dem Rothliegenden von Saalhausen bei Oschatz (wir wollen es als Exemplar a bezeicbnen) insbesondere mit demnbsp;Taf. II [XXII], Fig. 3 abgebildeten Exemplar die grösste Aehnlichkeit zeigt, soweit Vergleicbungspunkte vorliegen.

Leider ist von dem Saalhausen er Exemplar keines der Glieder vollstiindig erhalten; aber diese sind gestreckt, die Rippen 1 mm bis etwas darüber breit, fein gestreift und mit kurzen Spitzen alternirend. Blatt-knötchen zeichnet v. Gutbier nicht. Dieselben sind aber auch bei dem genannten Plagwitzer Exemplare theil-weise verwiscbt. Die Rinde von Calamites leioderma ist dünn. — Das Originalexemplar selbst war leider nichtnbsp;aufzufinden. Icb konnte daher nur die Abbildung und die GuTBiER’schen Angaben vergleichen. Aber es lagennbsp;mir mebrere andere Exemplare von Saalhausener Calamiten vor. Darunter ist eins (h, Sammlung der geo-logischen Landesuntersuchung) von 6 cm Lange bei 1,5 cm Breite mit 3 Abgliederungen. Das eine der voll-standigen Glieder ist 2,1 cm, das andere 1,8 cm lang. Die Rinde ist dünn, die Rippen sind nur 0,7 mm breit,nbsp;stellenweise gekielt, fein langsgestreift und alterniren an den Nodien nur hier und da deutlicb. — Diesesnbsp;Exemplar gehort obne Zweifel auch zu Calamites leioderma (var. Dürri) Gutbier.

Ein anderes Calamitenfragment, welches Herr Commissionsrath Klien im Rothliegenden von Klein-Ragwitz bei Oschatz fand (c, Sammlung der geologlschen Landesuntersuchung), zeigt keine Abgliederung, aber die Berippung unserer Plagwitzer Calamiten, und zwar sind die Rippen 1,6 mm breit und fein langsgestreift.

Hiernach erscheint die Beziehung der Plagwitzer Calamiten auf Calamites leioderma Gutbier ge-rechtfertigt.

Geinitz vereinigte mit der letzteren Art Calamites Dürri Gutbier und gewiss mit Recht. Aber der von ihm bewirkten Zusammenziehung dieser Arten mit Calamites infractus Gutbier^) können wir vorlaufignbsp;nicht beistimmen. Vor Allem liegen keine Exemplare vor, welche diese Formen an einander ansitzend zeigen.

') V. Gutbier, Die Versteinerungen des Rothliegenden in Sachsen, pag. 8, t. 1, f. 5. “) Geinitz, Die Leitpflanzen des Rothliegenden. pag. 8 und Dyas II. pag. 135.nbsp;Palaontolog. Abh. III. 4.

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Es sind ausserdem nicht nur die Gliedlüngen, vvelche einen ünterschied ergeben, sondern insbesoudere die Ast-entwickelung iind wolil auch die Rindendicke, bezüglich welcher oben das Nöthige bemerkt wurde. — Die weniger tiefe Einschnürung an den Nodien und das in Folge dessen deutlicher hervortretende Alteruiren dernbsp;Rippen bei Calamites leioderma gegenüber Calamites infracfus fallen weniger in’s Gewicht, da diese Unter-schiede recht wohl in dem verschiedenen Erhaltungszustande begründet sein könnten, ahnlich wie dies bei dennbsp;Taf. II [XXII], Fig. 3 und Taf. III [XXIII], Fig. 1 (Abdruck ohne Bildung eines Steinkerns) gegenüber dennbsp;Taf. I [XXI], Fig. 8 und Taf. II [XXII], Fig. 1 und 2 abgebildeten Exemplaren augenscheinlich der Fall ist.

Die Steinkerne, welche Geinitz in Dyas II. t. 25, f. 3 und 4 abbildet, zeigen die starkere Einschnürung ohne Astentwickelung. Sie schliessen sich mit ihrem ganzen Habitus, wenn auch in etwas kleineren Grössen-verhiiltnissen gut an unsere Exemplare an. Der f. 4 abgebildete Calamit entspricht ausserdem dem obennbsp;erwiihnten Exemplare b von Saalhausen. Geinitz bezeichnet daher (Tafelerklarung) mit Recht diese beidennbsp;Nauinburger Exemplare als var. leioderma.

Schon Göpperï ') halt die Vereinigung des Calamites leioderma mit Calamites infractus Gütbier für unthunlich. Das von ihm t. 3, f. 1 abgebildete und als Calamites leioderma Gutbier bezeichnete Exemplar,nbsp;das entweder aus dem Rothliegenden von Xieder-Rathen in Schlesien oder aus dem vom O el berg beinbsp;Braunau in Böhmen stammt, entspricht in Bezug auf Berippung und Beschaffenheit der Abgliederungen demnbsp;GüTBiER’schen Original. Die Glieder sind weniger gestreckt, aber immer noch langer als breit. Es ist demnbsp;oben erwahnten Saalhausener Exemplar b an die Seite zu stellen und zugleich dem zu Calamites leiodermanbsp;gehörigen Calamites Dürri.

Von spateren Autoren erwiihnen Calamites leioderma, soweit mir bekannt ist, nur Lesquereox und Weiss.

Lesquereux'”) stellt ihn zu Calamites approximatus Schlotheim. Der Typus, zu dem das von V. Schlotheim®) abgebildete Exemplar gehort, ist der, den Weiss®) neuerdings als echten Calamites approximatusnbsp;Brongniart strenger abgegrenzt hat. Abgesehen von anderen Merkmalen zeigt dieser Typus durchweg sehrnbsp;abgekiirzté Glieder, und schon deswegen können wir Calamites leioderma nicht dazu rechnen.

Weiss kommt zuletzt auf diese Species zu sprechen in seiner Flora des Rothliegenden von Wünschen-dorf®). Der betreffende Rest ist aber so mangelhaft, dass er keine sichere Bestimmung zuliisst.

In seiner fossilen Flora des Saar-Rhein-Gebietes (pag. 115) stimmte Weiss der Vereinigung von Calamites Dürri mit Calamites leioderma zu, ebenso der Anschauung, dass zu der letzteren Art auch dienbsp;von Geinitz, Dyas. II. t. 25, f. 3 und 4 abgebildeten Calamiten und das erwiihnte GöppER-r’sche Exemplarnbsp;gehören. — Wenn aber als Merkmale des Calamites leioderma beobachtet wurden: dunne Rinde, schmale, zu-weilen gekielte und fein gestreifte, mehr oder weniger deutlich alternirende Rippen, meist verlangerte, an dennbsp;Nodien theils mehr, theils weniger eingeschnürte Glieder und sparliche (resp. keine) Astentwickelung, so glaubennbsp;wir mit Recht auch die Plagwitzer Calamiten auf Calamites leioderma Gütbier beziehen zu können, wennnbsp;auch Formen dieser Art, die sich mit den Taf. I [XXI], Fig. 1, Taf. II [XXII], Fig. 1 und Taf. III [XXIII],nbsp;Fig. 1 abgebildeten Exemplaren vollstiindig decken, bisher nicht bekannt wurden.

Schon Weiss®) halt Calamites leioderma Gütbier für die Calamites Cisti Brongniart entsprechendste Form. Er wurde von der völligen Vereinigung dieser zwei Arten nur durch noch nicht ausreichendes Material

') Göppert, Die fossile Flora der permischen Formation, pag. 34 und 35.

Lesqdereüx, Description of the Goal Flora of the Carboniferous Formation in Pennsylvania and throughout the United States, pag. 26.

V. Schlotheim, Petrefactenkunde Deutschlands. t. 20, f. 2. h Weiss, Steinkohlen-Calamarien mit besonderer Beriicksichtigung ihrer Fructification. II. pag. 81.

Abhandlungen zur geologischen Specialkarte von Preussen und den thüringischen Staaten. Bd. 3. Heft. 1. pag. 7.

®) Weiss, Die fossile Flora der jüngsten Steinkohlenformation und des Rothliegenden im Saar-Rhein-Gebiet. pag. 115.

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abgehalten, obschon er aus dem untersten Rothliegenden („üntere Caseler Schichtenquot;) und zwar aus dem Kalke des Katzeniochs bei St. Wendel und von anderen Orten jene Vereinigung anzeigende Stiicke beobachtete.

— nbsp;nbsp;nbsp;Die in der Bergscliule zu Saarbrücken befmdlichen Exemplare konnten mir leider nicht zuganglich ge-

macht werden. Aber Weiss batte die Güte, mir 2 Exemplare vom Katzenloch bei St. Wendel zu senden die als „Calamites cf. Cisti (AsterophyUites?)“ bezeichnet sind.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;’

Das eine Exemplar zeigt ein vollstandiges Glied (die eine Abgliederung ist zwar etwas undeutlich kann aber als verhanden betrachte! werden) von 50 mm Lange bei 18 mm Breite. An den Nodien ist dernbsp;Stengel etwas verdickt. Die Rippen sind sehr schmal (7—8 auf 5 mm Breite), fein gestreift, hier und da kiel-artig erhaben. Auf der emeu Abgliederung bemerkt man eine grosse, konisch vertiefte, radial gestreifte Ast-narbe. Eine zweite ist durcli die Rippencoiivergenz angedeutet. Die andere Abgliederung zeigt Spuren vonnbsp;uur einer Astnarbe.

Das zweite Exemplar hat eine Abgliederung und ist an dioser einerseits eingesclinürt, andererseits etwa.s verdickt. Auf der Nodiallinie sind zwei Astnarbenspuren (Rippenconvergenzen) vorlianden. Das eine Glied istnbsp;bis zu 75 mm Lange erhalten bei 16 mm Breite. Von Blattknötchen ist bei keinem Exemplar etwas zu sehen.nbsp;Die vorhandene Kolilenrinde ist bei beiden Exemplaren dünn. Letztere, sowie die sclimalen, fein gestreiftennbsp;zuweilen gekielten Rippen und die gestreckten Glieder erinnern allerdings sowohl an Calamites leioderma wie'nbsp;an Calamites Cisti. Aber die Anschwellung der Aodialgegend, sowie der Umstand, dass jedes Nodium Astnarbe n zeigt, unterscheiden diese Exemplare von den bisher als Calamites leioderma bezeichneten Resten sowienbsp;von den Plagwitzer Calamiten und, wie wir noch sehen werden, auch von dem Calamites Cfsfe-Brongniart.

— nbsp;nbsp;nbsp;Wie Weiss schon auf der Etiquette andeutete, liegen vielleicht Asterophylliten-Stammclien vor.

Wir vergleichen nun weiter den Calamites Cisti Brongniart. Weiss betrachtete 1 c als typische Formen von Calamites Cisti diejenigeu, M'elche Brongniart (Histoire des végétaux fossiles. t. 20) von Wilkesnbsp;barre uiid die, welche Geinitz (Die Versteinerungen der Steinkohleiiformation in Sachsen, t. 12, f. 4 und t 13nbsp;f. 7) aus dem Plauen’schen Grunde abbildete.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;’

Nach Brongniart’s Beschreibung (1. c. pag. 129) ist bei Calamites Cisti die (oft fehlende) Rinde sehr dünn und kaum gestreift. Die Articulationen sind cntfernt; indessen kann, wie Brongniart’s f. 1 zeigt dienbsp;Breite der Glieder deren Lange überwiegen. — Die Rippen sind schmal, convex, stumpf gekielt („gewöhnlichnbsp;ein wenig“), die Furchen gerundet, Articulationen und Rippen sehr regelmassig, Blattknötchen wenig vorstehendnbsp;und langlich. — Ausserdem ist an den Abbildungeii zu erkennen, dass die Rippenenden fast gerundet erscheinennbsp;Oder nur kurz zugespitzt sind und in dem ersteren Falie das Alterniren undeutlich wird, dass ferner Rippen-convergenzen fehlen, die Astentwickelung also sparsam ist. Zwischön den Rippen zeigt f. 5 die erhabenenbsp;Linie. Fast scheint es auch, als lage auf der linken Seite der f. 1 bei Brongniart der Abdruck des eigentlichennbsp;Calamitenkörpers vor.

Das sind alles Merkmale, die mit denen der Calamitenform von Plagwitz und Saalhausen recht gut übereinstimmen.

lm Jahre 1877 veröffentlichten Heer, Stur und Grand’Eürv den Calamites Cisti betreffende Unter-suchungsresultate.

Von den Abbildungen Heer’s') entspricht f. 3 recht gut dem Originale v. Gotbier’s von Calamites leioderma, sodann unserem Exemplar Taf. 11 [XXII], Fig. 3. Der HEER’sche Calamit f. 2 (woh! kein Basalstück)nbsp;steht Taf. I [XXI], Fig. 8 und Brongniart’s f. 1 am nachsten, ist aber noch kurzgliederiger. Bruchstücke mitnbsp;so breiten Rippen, wie sie Heer’s f. 1 zeigt, kommen auch bei Plagwitz vor, aber ohne Abgliederungen.

Heer, Flora fossilis Helvetiae. pag. 47, t. 20, f. 1—4.

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Stur') schreibt, dass er an Exemplaren von Calamites Cisti eine Periodicitüt in der Astentwickelung und in der Wiederkehr ungleichlanger Internodien beobachtet habe. Es muss aber die weitere Begründungnbsp;hierfür resp. die genauere Beschreibung der betreffenden Exemplare abgewartet werden, da dieser Beobachtungnbsp;die Angaben aller anderen Autoren widersprechen.

Sehr instructiv sind die Darstellungen, welclie Grand’Eury^) von Calamites Cisti giebt. Denken wir uns seine f. 1 und 3 anf das natürliche Maass vergrössert, also um das 20fache, so zeigt uns f. 3 G ungeführnbsp;die Grössenverhaltnisse der Glieder unserer Taf. I [XXI], Fig. 8 und Brongniart’s f. 1, ferner die f. 3 L dienbsp;Grössenverhaltnisse von Fig. II [XXII], Fig. 3. Und so linden wir weiter für so ziemlich alle bereits erwahntennbsp;Formen von Calamites leioderma und Calamites Cisti entsprechende Partien. Es zeigt ferner f. 3 G, dass Glieder,nbsp;die breiter sind als lang, zwar vorwiegend an der Basis auftreten, dass sich solche aber auch an hölieren Stamm-tlieilen einstellen können. Wie aus dem f. 2 in natürlicher Grosse abgebildeten Exemplar hervorgeht, sindnbsp;die Eippen ca. 1,5 mm breit, fein gestreift, mehr oder weniger gekielt (pag. 19). Die liinglichen Blattknötchennbsp;sind hier ausnahmsweise recht deutlich. Gewöhnlich entspringt von einem Nodium nur ein Ast. Nur gegennbsp;die Stammspitze hin kommen nach Gra.nd’Eury’s Darstellung mehrere Aeste aus einem Nodium hervor. Zu-weilen findet die Astbildung an mehreren hinter einander folgenden Gliedern statt. Au den meisten Nodiennbsp;aber fehlen Astspuren. Die Astentwickelung ist also sparsam und unregelmassig.

Renault®) reproducirt ein Stiick der Abbildung f. 2 von Grand’Eury und schliesst sich den An-schauungen dieses Autors bezüglich Calamites Cisti auch im üebrigeu an. Als das charakteristischste Ver-hiiltniss der Lange zur Breite der Glieder bezeichnet er folgendes: Breite 8—10 cm. Lange 8—12 cm.

Mit diesen Beschreibungen des Calamites Cisti stimmt diejenige im Wesentlichen überein, welche Lesquereux*) giebt. Das ist deswegen von Wichtigkeit, weil die LESQUEREux’schen Darstellungen sich aufnbsp;Exemplare beziehen, die demselben Fundpunkte entstammen, von dem Brongniarï seine Originale erhielt,nbsp;namlich von W^ilkesbarre in Pennsylvanien. — Wenn Lesquereux sagt, dass die Articulationen iiberallnbsp;gleich entfernt sind, ausgenommen gegen die Basis hin, so sind kleinere Dilferenzen in den Gliedlangen, wienbsp;sie auch an Lesquereüx’s Figur wahrzunehmen sind, dabei olfenbar als unwesentlich betrachtet, und wenn ernbsp;weiter bemerkt, dass die Glieder am Stamme niemals so breit als lang sind, so ist mit dem „niemals“ wohlnbsp;zu viel behauptet; denn selbst an dem von Lesquereux abgebildeten Calamites Cisti sind die vollstiindigennbsp;Glieder ebenso breit, wie lang, das eine sogar eine Spur breiter. — Er beschreibt die Rippen als convex odernbsp;halbrund, nicht als gekielt. Letzteres ist auch bei den anderen als Calamites Cisti bestiminten Exemplarennbsp;nicht immer der Fall, auch bei den Plagwitzer Calamiten nicht überall. Blattknötchen fand Lesquereuxnbsp;theils gar nicht, theils klein und undeutlich, was gleichfalls mit unseren Beobachtungen übereinstimmt. Seinenbsp;Abbildung ist ein Seitenstück zu Taf. II [XXII], Fig. 2. Das LESQUEUEux’sche Exemplar zeigt aber zu beidennbsp;Seiten des Steinkerns Abdrücke des Calamitenkörpers als glatte Streifen.

Fassen wir die Merkmale des Calamites Cisti Brongniart, wie sie die Abbildungen und Beschreibungen von Brongniart, Heer, Grand’Eüry und Lesquereux ergeben, zusammen, so sind es folgende: Calamites Cistinbsp;Borngniart: Rinde diinn, zuweilen davon ein seitlicher Abdruck verhanden. Glieder meist langer als breit.nbsp;Verkürzte Glieder stets gegen die Basis hin vorhanden, aber auch zuweilen an höheren Stammtheilen auf-tretend. Nodien mehr oder weniger eingeschnürt. Rippen schmal (meist 1—1,5 mm, seiten unter 1 mm undnbsp;bis 2 mm breit), convex, zuweilen stumpf gekielt und fein langsgestreift. Rippeneuden kurz zugespitzt oder

‘) Stdr, Die Culmflora der Ostrauer und Waldenburger Schichten, pag. 60.

Grand ’Eeury, Mémoire sur Ia flore carbonifère du département de la Loire et du centre de la France, pag. 19, t. 2, f. 1—3. Renault, Cours de la botanique fossile. 11. pag. 162, t. 24, 1'. 7.

¦*) Lesquereux, Description ot' the Coal Flora of the Carboniferous Formation in Pennsylvania and troughout the United States, pag. 27, t. 1, f. 6.

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gerundet, an den Nodien mehr oder weniger deutlich alternirend. Furchen seicht, gerundet, haufig mit er-habener Langslinie. Blattknötchen nicht immer deutlich, klein, lauglichrund. Astbildung sparlich (je 1 Ast an einem Nodium, gegen die Spitze des Stammes hin mehrere) und unregelmiissig, nicht an allen Nodiennbsp;stattfindend.

Hiernach liegt allerdings kein Grund vor, Calamites leiodenna Gütbiek von Calmnites Cisti Brongniaet getrennt zu halten, wenn wir auch zugeben mussen, dass die uns zum Vergleich zugiinglichen Exemplarenbsp;und Abbildungen mancherlei Mangel besitzen.

Es erscheint hiernach weiter die Bestimmung der Plagwitzer Calamiten als Calamites Cisti Brongniart (inch leioderma Gütbier) vorliiufig als die angezeigteste.

Es erübrigt noch, einige nbsp;nbsp;nbsp;Bemerkungen hinzuzufügen über Calamites Cistinbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Geinitz ausnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;dem Plauen-

schen nbsp;nbsp;nbsp;Grunde. Herr Geheimrathnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Geinitznbsp;nbsp;nbsp;nbsp;hatte die grosse Freundlichkeit, mir dienbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Originale zunbsp;nbsp;nbsp;nbsp;1. c. t. 12, f. 4

und t. 13, f. 7, sowie zwei andere Exemplare derselben Formenreihe aus dem Plauen’schen Grunde zum Vergleich zu senden. Ausserdem lagen mir ca. 20 Exemplare von Calamites von demselben Fundpunkte vor, die theils im Museum der geologischen Landesuntersuchung in Leipzig, theils im stadtischen Museum in Chemnitznbsp;aufbewahrt werden. Diese Calamiten zerfallen in 2 Grappen.

Gruppe A. Hierzu gehören die Calamitenfragmente, die ich bereits 1881’) als Calamites leioderma bezeichnete. Das eine Exemplarnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;zeigt 2nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Abgliederungen. Das vollstandige Gliednbsp;nbsp;nbsp;nbsp;ist 4,3 cm lang und 2,5 cm

breit. nbsp;nbsp;nbsp;Ein anderes Stiick hat 3nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Nodiennbsp;nbsp;nbsp;nbsp;mit 2 vollstandigen Gliedern von je 3,2 cm Lange beinbsp;nbsp;nbsp;nbsp;2,2 cm Breite,

ein drittes ein vollstiindiges Glied von 6 cm Liinge bei 3,5 cm Breite. Die Rinde ist dünn. Astspuren sind nicht vorhanden. Die Kippen sind ca. 1 mm breit, deutlich gekielt bis abgerundet, an den Gliederungen mehrnbsp;Oder weniger deutlich alternirend. Blattknötchen sind nicht zu beobachten.

Diese Exemplare fallen nicht nur mit dem Calamites leioderma Gütbier zusammen; sie sind zugleich den von Brongniart (Histoire des végetaux fossiles. t. 20, f. 3 und 4) abgebildeten Fragmenten von Calamitesnbsp;Cisti tauschend ahnlich. — Brongniabt’s t. 20, f. 1 entspricht ein grösseres Exemplar von demselben Fundpunkte (Pottschappel, Mineralogisches Museum in Dresden, No. 9), welches auch von Geinitz als Ca-lamites Cisti bestimmt vvurde. Es enthiilt 2 Abgliederungen und ein vollstiindiges (jlied von 11 cm Langenbsp;bei über 12 cm Breite. Die Rinde ist sehr düim; die Kippen sind hier flach gedriickt (Abdruck ohne Steiu-kern), fein liingsgestreift. Das Alterniren derselben an den Gliederungen ist nur an einer Stelle deutlich, undnbsp;hier sind auch einige liinglich-rande Blattknötchen sichtbar. Astspuren fehlen. Es kommen 6—8 Rippen aufnbsp;10 mm Breite, bei der BRONONiART’schen higur 61 bis 7 mm. Das Exemplar ist ferner ganz entsprechendnbsp;Grand’Eüry’s t. 2, f. 2.

Hiernach erscheint es gerechtfertigt, diese Gruppe von Calamiten aus dein Plauen’schen Grande als Calamites Cisti (inch leioderma) zu bestimmen, und es würde diese Bestimmung auch ganz unbedenklich sein,nbsp;wenn nicht andere Exemplare vorlagen, die, wie es scheint, derselben Pfianze entstammen, aber • insbesonderenbsp;bezüglich der Astentwickelung nicht den Charakter besitzen, der von Grand’Eüry, Renault u. A. für Calamitesnbsp;Cisti geltend gemaoht wird. Diese Formen bilden die 2. Gruppe.

Gruppe B. Das Museum der Landesuntersuchung besitzt einen Calamiten-Abdruck (ohne Steinkern) vom Carola-Schachte im Plauen’schen Grunde, welches dem Dresdener Exemplar No. 9 an die Seite zunbsp;stellen ist, aber an einer Abgliederung drei deutliche Astnarben in je 2 cm Entfernung von einander zeigt.

gt;) T. Sterzei, üeber die Flora der untereren Schichten des Plauen’schen Grundes. Zeitschrift d. deutschen geol. Gesell-schaft. Bd. 33. 1881. pag. 341. -¦ Derselbe in Erlauterungen zu Section Stollberg-Lugau der geologischen Specialkarte von Sachsen, pag. 158.

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Das Original zu Geinitz 1. c. f. 4 besitzt auch die diinne Rinde uud die feiii liingsgestreiften Rippen. Letztere sind, wie an den Steinkernen liaufig, jedoch auch nicht überall gekielt. Das Stiick würde dem Catamites Cisti (inch leioderma) recht wohl entsprechen, wenn es nicht die aus der GEiNiTz’schen Abbildung er-sichtliche regelnaassige Astentwickelung deutlich besiisse. Die unvollstündig erhaltene Abgliederung zeigt eine,nbsp;das vollstandig erhaltene Nodium zwei Astnarben auf der blossgelegten Hiilfte. Dass iin Ganzen vier Ast-narben auf jedein Nodium verhanden sind, liisst sich schliessen und ist an entsprechenden Exemplaren directnbsp;zu beobachten. Die Astentwickelung fmdet also statt nach Art des Catamites cruciatus Sternberg.

Auf der Nodiallinie des Originals selbst ist ferner ein Merkmal angedeutet, welches auf einem ganz entsprechenden Stücke des Chemnitzer Museums von Gittersee deutlicher ausgepragt ist, namlich das Con-vergiren von ca. 3 Rippen in kleine Knötchen, die zwischen die Astnarben gestellt sind. Auf dem Chemnitzernbsp;Stiick sind solcher Convergenzen zehn zwischen zwei Astnarben verhanden. An dem Dresdener Exemplar sindnbsp;nur einige deutlich. Es liegt hier dieselbe Erscheinung vor, wie sie z. B. an dem Catamites muüiramis Weissnbsp;(Steinkohlen-Calamarien mit besonderer Berücksichtigung ihrer Fructification. II. t. 19, f. 2 und t. 12, f. 1 und 2)nbsp;und ahnlich an dem Catamites approadmatus Geinitz (1. c. t. 12, f. 2 u. s. w.) zu beobachten ist.

Das Original zu t. 13, f. 7 bei Geinitz (1. c.), ein vollstandig aus dem Umhüllungsgestein herausge-löstes Basalstiick, ist an den Nodien sehr verdrückt, liisst aber an einem derselben einen Quirl von vier Astnarben erkennen, an dem nachsten einzelne, mit dem vorigen alternirende Astnarben. Die kleineren Astspuren sind nicht zu erkennen.

Es liegt also bei dem Catamites Cisti Geinitz aus demiPlauen’schen Grunde eine sehr reichliche Astentwickelung vor, und diese wiederholt sich an allen Nodien und zwar so, dass die Astnarben alterniren.

Auch ein anderes Merkmal des Catamites muttiramis Weiss (1. c. t. 12, f. 1 und 2) zeigen verschiedene Exemplare aus dem Plauen’schen Grunde sehr deutlich, namlich die scharfere Auspragung der Rippen an dennbsp;Nodien und eine wulstförmige Verdiekung ober- und linterhalb der Nodiallinie. Dagegen scheint eine anderenbsp;Eigenschaft diese Calamiten des Plauen’schen Grundes von den Catamites muttiramis zu trennen, namlich dienbsp;gestreckten Glieder gegeniiber den durchweg sehr verkürzten Gliedern des Catamites muttiramis. Indessen istnbsp;dieser Unterschied wahrscheinlich nicht wesentlich; denn mir liegen mehrere schone kurzgliedrige Calamiten-fragmente aus dem Plauen’schen Grunde vor, welche ganz dieselbe Beschaffenheit der Rippen, ihre scharferenbsp;Auspragung an den Nodien, die wulstförmige Verdiekung an denselben, dieselbe Art der Astbildung u. s. w.nbsp;zeigen, wie jene langgliedrigen Exemplare.

Es liegt sehr nahe, zu vermuthen, dass jene lang- und kurzgliederigen Exemplare derselben Pflanze an-gehören. Sie mag ein ahnliches Aussehen gehabt haben, wie Catamites approadmatus Geinitz (1. c. t. 12, f. 1) von Manebach bei Ilmenau, bei welchem Exemplare nach 6 sehr verkürzten Gliedern plötzlich ein sehr ge-strecktes Glied auftritt.

Aehnlich auffiillig ist der Wechsel der Gliedliinge bei Catamites infractus Gdtbiek, ohne dass eine regelmassige Periodicitat nachweisbar ware^); auch kommen im erzgebirgischen Rothliegenden Exemplare diesernbsp;Art vor, die sich mit denen des Plauen’schen Grundes vollstandig decken. — Das Chemnitzer Museumnbsp;besitzt ein Exemplar aus dem Tuffe des Zeisigwaldes, welches 4 sehr verkürzte Glieder, scharfe Auspragung der Rippen nur an den Nodien und wulstförmige Verdiekungen ober- und unterhalb derselben, sowienbsp;gleiche Astentwickelung zeigt. Und wenn z. B. der Calamit bei Geinitz (1. c. t. 12, f. 4) im erzgebirgischennbsp;Rothliegenden vorgekommen ware (es sind von hier sehr entsprechende Stücke bekannt), so würde er gewissnbsp;als Catamites infractus Gutbier bestimmt worden sein.

h V. Gütbier, Die Versteinerungen des Rothliegenden in Sachsen, t. 1, f. 1.

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23 ~ nbsp;nbsp;nbsp;--

Die Gruppe B. der Calamiten des Plauen’sclien Grundes kami demnach, wenn wir an der Diagnose der französischen Palaeontologen festhalten, nicht zu Calamites Cisti, sondern muss vielmehr mit Catamites infractusnbsp;zu der Formenreihe des Calamites eruciatus gestellt werden.

Dieser Gruppe B. schliessen sich eventuell die oben beschriebenen Weiss’schen Exeinplare vom Katzenloch bei St. Wendel an, wenn sie nicht Asterophylliten-Stammchen sind.

Für die Calamiten der Gruppe A., die denselben Charakter der Berippung iind Berindung, aber an den erhaltenen Nodien keine oder sparliche Astentwickelung zeigen, muss die Bestimmung als Calamites Cistinbsp;(incl. leioderma) vorlaufig beibehalten werden, solange sie nicht im directen Zusammeuhange mit den Calamiten der Gruppe B. gefunden werden.

Ich vermuthe, dass zwischen den beiden Gruppen ein ahnliches Verhaltniss besteht, wie zwischen Calamites Suckowi und der Calamites Cisti ahnlichen Form, deren Verbindung Weiss (Steinkohlen-Calamariennbsp;mit besonderer Berücksichtigung ihrer Fructification II, t. 2, f. 1) darstellt. Das Calamites Cisti iihnliche Gebilde ist Ehizom, der daran sitzende Calamites Suckowi ein aus jenem hervorwachsender Seitenstamm. —nbsp;Vielleicht sind ebenso die unter Gruppe A. der Calamiten des Plauen’schen Grundes erwahnten Fragmentenbsp;die Rhizome der Gruppe B. Diese Rhizome können leicht auf grössere Strecken hin ohne Ast- resp. Stamm-narben sein, und letztere treten dann vereinzelt und unregelmassig auf.

Es ist nicht unmöglich, dass ein ahnliches Verhaltniss zwischen Calamites leioderma (Rhizom) und Calamites infractus (Seitenstamm) stattfindet. — Die Plagwitzer Calamiten ferner sind vielleicht sammtlich nur Rhizome, ebenso muthmaasslich viele der unter dem Namen Calamites Cisti abgebildeten Exemplare.

Es ist sehr bedauerlich, dass die Calamiten meist nur sehr fragmentarisch zu erlangen sind und speciell bei Plagwitz die Möglichkeit, weitere Funde zu machen, abgeschnitten ist. — Die Calamiten desnbsp;PIauen’sclien Grundes sollen bei anderer Gelegenheit eine eingehendere Behandlung erfahren.

Bezüglicli des Vorkommens von Calamites Cisti muss vorlaufig, so lange nicht ein Palaeontologe in die glückliche Lage kommt, die Art genauer abgrenzen zu können, noch angenommen werden, dass diese Formnbsp;keinen bestimmten Horizont bezeichnet, vielmehr durch das Carbon und das Rothliegende hindurchgeht. Wirnbsp;unterlassen es, sammtliche Fundpunkte anzuführen, erwahnen nur, dass Calamites Cisti nach Weiss (Die fossilenbsp;Flora der jüngsten Steinkohlenformation und des Rothliegenden im Saar-Rhein-Gebiet, p. 238) in den Saar-bruckener und als Calamites leioderma in den Cuseler und Lebacher Schichten auftritt, dass Calamites Cistinbsp;und leioderma nach O. Feistmantel im Pilsener Hangendzuge vorkommen, dass Calamites leioderma nachnbsp;Grand’Ecrv in den permischen Schichten von Bert in Frankreich gefunden wurde. Aus dem sachsischennbsp;Rothliegenden, sowie aus dem von Naumburg wurde Calamites leioderma bereits erwahnt, ebenso Calamitesnbsp;Cisti inch leioderma aus den unteren Schichten des Plauen’schen Grundes, die ich als Kohlen-Roth-liegendes ansehe.

3. Sphenophyllum emarginatum Brongniart.

Taf. Ill [XXIII], Fig. 2—5.

(Textfiguven 1—19 von anderen Fnndpnnkten znm Vergleich.)

Galium album Scheuchzer, Herbariura diluvianum. 1723. t. 4, f. 1.

Palmacües verticillatus Schlotheim, Pelrefactenkunde Deutschlands. 1820. t. 2, f. 24.

Rotuluria cunei/olia Sternberg, Versuch einer geognostisoh - botanisohen Dafstelluug der Flora der Vorwelt. I. 1820—1825. t. 26, f. 4.

Sphenophjllites emargiratus Brongniart, Sur la classification et la distribution des végétanx fossiles. 1822. t. 132, f. 8. Sphenophyllum erosum Lindley and HuiioN, The fossil Flora of Great Britain. I. 1831 —1833. t. 1.3.

Sphenophyllum Schlotheimi, ibidem, t. 27, f. 1, 2.

Sphenophyllum emarginatum Bronn, Lethaea geognostica. 1837. t. 8, f. 10.

Sphenopkyllites Schlotkeimi Germar, Die Versteinerungen des Steinkohlengebirges von Wettin und Löbejün. 1845. t. 6. Sphenophyltiles saxi/ragaefolius ibidem, t. 7, f. 1.

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24

Sphenophyllum Schlotheimi Ettinsshaüsem, Die Steinkohlenformation voa Radnitz. 1851. t. 11 (12?).

Sphenophyllum emarginatum Geikitz, Die Versteinemngen der Steinkohlenformation in Sachsen. 1855. t. 20, f. 1—7; t. 34, f. 4. Sphenophyllum Osnahurgense A. Roemer, Beitrage zur geologischen Kenntniss des nordwestlichen Harzgebirges (Palaeontographioa.nbsp;Bd. 9). 1860. t. 5, f. 2.

Sphenophyllum Sahlotheimi CoEMANS et KrcKX, Monographie des Sphenophylhtm d’Europe. 1864. t. 1, f. 1.

Sphenophyllum emarginaium. ibidem, t. 1, f. 2; t. 2. Brongniartianum. t. 1, f. 3.

Sphenophyllum erosum ibidem, t. 1, f. 5.

Sphenophyllum emarginatum RoEHL, Fossile Flora der Steinkohlenflora Westphalens einschliesslich Piesberg und Osnabriick (Palaeontographioa. Bd. 18). 1868 — 1869. t. 4, f. 12, 13. /? Brongniartianum. t. 26, f. 2; t. 32.

Sphenophyllum erosum ibidem, t. 4, f. 19.

Sphenophyllum emarginatum ScHiMPER, Traité de paleontologie végétale. I. 1869. t. 25, f. 18.

Sphenophyllum sp. F. Roemer, Geologie von Oberschlesien. 1870. t. 9, f. 4.

Sphenophyllum Schlotheimi 0. Feistmanïel, Die Versteinemngen der böhmischen Kohlengebirgs-Ablagerungen (Palaeontographica.

Bd. 23). 1875—1876. t. 18, 19, f. 2, 3.

Sphenophyllum emarginatum Heer, Flora fossilis Heh’etiae. 1877. t. 19, f. 15.

Sphenophyllum Schlotheimi ibidem, f. 16.

Sphenophyllum erosum ibidem, f. 11—14.

Sphenophyllum Schlotheimi Lesqcereux, Description of the Goal Flora of the Carboniferons Formation in Pennsylvania and troughout the United States. I. II. 1879—1884. t. 2, f. 6, 7.

Sphenophyllum saxifragaefolium ibidem III. t. 93, f. 9.

Sphenophyllum cuneifolium Zeilier, Végétaux fossiles du terrain houiller de la France (Explication de la carte géologique de la France,-Tome IV). 1880. t. 161, f. 1, 2.

Sphenophyllum emarginatum Schenk in v. Richthofen, China. Bd. 4. 1883. t. 43, f. 25, 26.

Sphenophyllum Schlotheimi Sterzel in Erlauterungen zu Section Markranstadt der geologischen Specialkarte von Sachsen. 1883. pag. 9. — Derselbe in Credneb, Der Boden der Stadt Leipzig, pag. 21.

Es liegen 6 Exemplare mit Sphenophylluvi-khii'ückm vor. Davon wurden die am besten erlialtenen Fragmente abgebildet. Taf. III [.XXIII], Fig. 2, 4 und 5 zeigen Stengelreste. Dieselben sind undeutlicli langs-gestreift, an den Gliederungsstellen etwas verdickt und hier mit den quirlstandigen Narben der Stengelblatternbsp;yersehen. Bei Taf. III [XXIII], F’ig. 2 sind wohl auch Astreste verhanden. Das Verhaltniss der Lange zurnbsp;Dicke der Stengelglieder schwankt. Letztere sind in Taf. III [XXIII]

Fig. 2 bei 4 mm Dicke 9, 10, 12 u. 14 mm lang.

Fig. 4 nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;4 mmnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;21 mmnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„

Fig. 5 nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;2 mmnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;4—6 mmnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;„

Alle Exemplare zeigen auch deutliche Blatter. Taf. III [XXIII], Fig. 2 enthalt einen vollstandigen Quirl von 9') keilförmigen, an der Spitze mehr oder weniger abgerundeten und fein gekerbten (wenn die Spitzenbsp;nicht verbrochen, verdeckt oder umgebogen ist) Blattchen, die 10—12 mm lang und im oberen Theile bis 6 mmnbsp;breit sind. Von einem ca. 10 mm höher stellenden Quirl sind die oberen Theile von ‘ó Blattchen erhalten.nbsp;Ausserdem sind einzelne Blattchen anderer Quirle sichtbar, Blattchen, die z. Th. viel breiter sind als diejenigennbsp;des vollstandigen Quirls. So zeigt das Blattchen d in Taf. III [XXIII], Fig. 2 7,5 mm Breite bei 10 mm Langenbsp;(die volle Breite ist auf dem Gegendruck zu beobachten). Auch das Blattchen a in Taf. III [XXIII], Fig. 4nbsp;ist vor der Spitze 7 mm breit bei 10 mm Lange.

Die Blattnerven sind nur in einzelnen Blattchen einigermaassen deutlich zu verfolgen. In den Blattchen Taf. III [XXIII], Fig. 3 b und c (c ist Gegendruck von dem Blattchen c in Fig. 2) entspringt an der Basis ein Hauptnerv, der sich dicht über derselben gabelt. Jeder der beiden Aeste zeigt eine dreimalige Gabelung, sonbsp;dass am Rande 14—15 Nervenenden liegen.

Bei anderen Blattchen (Fig. 3 a und d und Fig. 4a) scheinen an der Basis 2 oder gar 4 Nerven zu entspringen, was ganz gewiss nur darin seinen Grund hat, dass die Blattchen an der Basis oberhalb der In-

*) Neunblattrige Quirle kommen bei dieser Art weniger haufig vor! meist sind sie sechsblattrig. Geinitz beobachtete auch zwölfblattrige Quirle.

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sertionsstelle umgebogen siiid. (Fig. 3a ist die Yergrösserung vom Blattchen a, Fig. 3d die Vergrossevung votii Blattchen d in Fig. 2.)

Gehen wir nun an die Bestimmung dieses Sphenophyllum, so kommen mehrere Benennungen in Frage^ die nicht von allen Autoren in demselbeii Sinne angewendet werden, vor allein Sphenophyllum emargmatumnbsp;und Sphenophyllum Schlotheimi Bkongniart.

Auf Grund der Diagnosen von Coemans imd Kickx*), Weiss^), Schimpeu^), Heer^), Grand’Eüry ^), Lesquereüs®) Renai’ltO u-A., welche Sphenophyllum Schlotheimi als besondere Species von Sphenophyllumnbsp;emarginatum unterscheiden, inüsste die Plagwitzer Form als Sphenophyllum Schlotheimi Brongmart bezeiclinetnbsp;werden und zwar vor Allem wegen der Anzahl der Nervenaste, die nicht 8—12 (Sphenophyllum emarginatum) londern ca. 15 betragt. Der vordere Rand ist ausserdem abgerundet und fein gekerbt. Ein anderesnbsp;ünteiUheidungsmerkmal stimmt aber nicht durchweg. Bei Sphenophyllum Schlotheimi sollen die Nerven amnbsp;Grunde nichrin einen Nerven zusammenfliessen, was bei einigen der Plagwitzer Blattchen entschieden dernbsp;Fall ist, bei anderen (anscheinend) nicht.

Dieser ümstand war es zunachst, welcher midi veranlasste, die Frage nach der Selbststiindigkeit jener beiden Arten von Neuem zu eröitern.

Brongniarï **) steilte anfangs Palmacites verticillatus Schlotiieim (d. i. Sphenophyllum Schlotheimi) zu seinem Sphenophyllites emarginatm, aber allerdings mit einem „?“. Spater^ trennte er die Scin.oTHEiM’schenbsp;Form als Sp)henophyïlum Schlotheimi von seinem Sphenophyllum emarginatum und steilte ausserdem ein Sphenophyllum truncatum auf, ohne dasselbe jedoch naher zu charakterisiren. Jedenfalls meinte er damit die an dernbsp;Spitze abgestutzte, aber nicht ausgerandete Form. - Dieser Ansicht ist auch Sciiimper. Er reiht aber diese

Species nicht in sein System ein.

Weiss betrachtet Sphenophyllum truncatum Sciiimper {Sphenophyllum emarginatum Geinitz, Die Ver-steinerungen der Steinkohlenformation in Sachsen, t. 20, f. 1, 3 u. 4; Coemans et .KicKx, 1. c. t. 1, f. 2, t. 2. Sciiimper” 1 c t 25 f 18) und Sphenophyllum Brongniartianum Presl sp. (Spheno2)hylhim emarginatumnbsp;Brongniart 1. c. t. 13, f. 8; Sphenophyllum Brongniartianum Coemans et Kickx 1. c. t. 1, f. 3; Sphenophyllumnbsp;Oswahm^ewLA. Roemer, Palaeontographica. t. 5, f. 2) ais ünterarten von Sphenophyllum emarginatum (Qro^g-niart) Geinitz und untorscheidet ausserdem, wie schon erwahnt, Sphenophyllum Schlotheimi als besondere Art.

Geinitzvereinigte bereits vor dem Erscheinen der Monographie von Coemans und Kickx mit Sphenophyllum emarginatum Brongniart auch Sphenophyllum Schlotheimi Brongniart. - 0. Feistmantel *¦)nbsp;wahlte spater für beide den Namen Sphenophyllum Schlotheimi. - Ich selbst sah mich 1881‘O infolge meinernbsp;Beobachtungen im erzgebirgischen Becken veranlasst, Sphenophyllum Schlotheimi (und Sphenophyllum truncatum) nur als Varietat von Sphenophyllum emarginatum Brongniart aufzufasseu. Vor Allem .erschien es mir

O Coemans et Kickx, Monographie des Sphenophjllum. 1864. pag. 10.

2) Weiss, Die fossile Flora der jiingsten Steinkohlenformation und des Rothliegenden im Saar-Khein-Gebiet. 1869— 1872. pag. 133. — Derselbe, Aus der Flora der Steinkohlenformation. 1881. pag. 10 und II.

2) ScHiMPEB, Traité de paleontologie xégétale. I. 1869. pag. 340.

Heeb, Flora fossilis llelvetiae. 1877. pag. 52 und 53.

Grand’Eory, Mémoire sur Ia flore carbonitére du département de la Loire et du centre de la France. 1877. pag. 51. D Lbspuerhux, Description of the Goal Flora of the Carboniferous Formation in Pennsylvania and troughout the United

States. 1880. pag. 52.

U Renault, Cours de la botanique fossile. If. 1882. pag. 86.

*) Brongniart, Sur la classification cles végétaux fossiles. 1822. pag. 139, t. 13, f. 8.

Brongniart, Prodrome d’une histoire des végétaux fossiles. 1828. pag. 68.

H. B. Geinitz, Die Versteinerungen der Steinkohlenformation in Sachsen. 1855. pag. 12.

“) 0. Feistmantel, Die Versteinerungen der bohmischeu Kohlenablagerungen etc. 1875—76. Palaeontograpliica. Bd. 23.

pag. 133.

^2) T. Sterzel in ErJauteiungen zu Section Stollberg-Lugau der geologischen Specialkarte von Sachsen. 1881. pag. 108, 109. Palaontolog. Abb. III. 4.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;4

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nicht angezeigt, die von Geinitz ]. c. f. 2 u. 7 abgebiideten Sphenophiillum-YïiLgmQniamp; von den iibrigen Exemplaren seines SpJienophyllum emarginatum abzutrennen und sie mit Coemans und Kickx u. A. als Sphenophyllum Schlot-heimi als besondere Art aufzufassen. Heute betrachte ich jene Exemplare sogar nicht mehr als Varietat.

Fig. le




Fig. II







Fig, 6^



Fig. n


Fié. 5r








Fig. 9


Fig. la—c. vom Gottes-Segen-Schacht in Lugaii; b und o aus ein und demselben, a aus einem hoher stehenden Quirle. L. Fig. 2. vom Deutsohland-Schacht in Oelsnitz. L.

Fig. S. von Zwickau. Ch.

Fig. 4a und b. von Zwickau; b aus einem tiefer, c aus einem höber stehenden Quirl. Ch.

Fig. 5a und b. von Zwickau. Ch.

Fig. 6a und b. vom Merkur-Schacht bei Gersdorf. L.

Fig. 7a und b. vom Gottes-Segen-Schacht in Lugau; aus ein und demselben Quirl. L.

Fig. 8. von O berhohndorf; mit Ausrandung. D.

Fig. 9. vom Frisoh-Glück-Schacht in Oelsnitz. L.

Bemerkungen: L. = Museum der geologischen Landesuntersuchung in Leipzig; Ch. = Mineralogi.sches Museum der Stadt Chemnitz; D. = Königl. mineralogisches Museum in Dresden: H. = Mineralogisches Museum der üniversitat Halle;nbsp;B. = Botanisches Institut der Üniversitat Leipzig.

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Die von mir neuerdings angestellten Untersuchungen haben mich in der Ceberzeugung bestiirkt, dass Sphenophyllum Schlotheimi überhaupt nicht als selbststandige Art geiten kann, ebensowenig wie Sphenophyllumnbsp;truncatum^ Brongniartianum und cuneifolium.

Ersclnvert wurden die betreffenden Untersuchungen dadurch, dass nur selten beblatterte Sphenopliylluni-Stengel auf cine grossere Lange hin erhalten vorliegen. Indessen zeigen auch schon kleinere Zweigfragmente eine grosse Variabilitiit der Blatter und zwar dergestalt, dass die Unterschiede zwischen den genannten 4Artennbsp;sicli dadurch als unbestiindlg erweisen.

Ich habe dies durch eine Reilie von Zeichnungen zu veranschaulichen gesticht, für den vorliegenden

Flé. 10 f


Fié. 101














Fii. 18


Sphenophyllum emarginatum Brosgni.^rt.

Fig. 10a—c. von Wettin. H.

Fig. 11 — 16. vom Piesberg bei Osnabrück. Ch.

Fig. 17. von Gersweiler. B. (GoodenBEBG’sche Sammlung. No. 18)

Fig. 18. von Dudweiler. B. (GoLOENEERo’sche Sammlung. No. 6b).

Fig. 19, von Saarbrucken. B. (GoLDENBERG’sche Sammlung.)

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Zweck aber die Darstellung eines oder einiger Bliitter aus den betreffenden Quirlen für geniigend eraclitet. Die abgebildeten Bliittchen sind nicht isolirt gefunden worden, sondern deutlich ansitzend. Die Basis ist alsonbsp;nirgeuds verbrochen, in vielen Fallen nur umgebogen. — Die Zeichnungen wurden init dem Zeiclien-prisma ausgefiihrt und zwar, um den Vorgleich der Blattgrössen zu erleichtern, sammtlich in S^facher Ver-grösserung.

Ausser den hier gegebenen Abbildungen sind zu vergleichen:

Sphenophi/llites emarginatus Brongniaet, 1. c. (Vergrösserung 2:1).

Sphenophyllum emarginatum Geinitz, 1. c. t. 20, f. 2^—4 (Vergrösserung 3^: 1).

Sphenophyllum emarginatum Coemans et Kickx, 1. c. t. 2, f. 3 (Vergrösserung 4 : 1).

Sphenophyüum Brongniartianum Coemans et Kickx, 1. c. t. 1, f. 3 b (Vergrösserung 3: 1).

Sphenophyllum cuneifolium Zeiller, 1. c. f. 2 (Vergrösserung 3 ; 1).

Wir untersuchen zunachst die Bestandigkeit der für Sphenophyllum Schlotheimi und für Sphenophyllum truncatum (resp. Sphenophyllum emarginatum var. truncatum) angegebenenen Merkmale.

a) nbsp;nbsp;nbsp;Die Gestalt der Blatter:

Die Blatter von Sphenophyllum Schlotheimi sollen breit keilförmig, die von Sphenophyllum truncatum schmaler sein. Aus den gegebenen Abbildungen ist ersichtlich (und das lehrt auch ein Bliek auf die Schlot-iiEiM’schen, GERMAa’schen u. s. w. Figuren), dass dieser Ünterschied kein durchgreifender ist. — Schon Ger-mar') schreibt von dem Wettiner Sphenophyllum Schlotheimi, dass die Blattgestalten in einzelnen Fallennbsp;vielen Abweichungen unterworfen seien, welche durch verschiedeue Ursachen hervorgebracht werden. Die Lagenbsp;im Gestein, das Alter, die verschiedene Lage des Insertionspunktes am Stengel u. s. w. sind solche Ursachen. —nbsp;Vergl. die Gestalt der Blatter von Sphenophyllum Schlotheimi Taf. III [XXIIl], Fig. 3a—-d und Fig. 4,nbsp;Textfig. 10a—c, von Sphenophyllum emarginatum (truncatum) Textfig. 4a (tiefer stehendes) und 4b (höhernbsp;stehendes Blatt desselben Stengels), Textfig. 7a u. b (aus demselben Quirl), Textfig. 1 b u. c (aus demselbennbsp;Quirl) u. a. (höher stehendes Blatt).

b) nbsp;nbsp;nbsp;Die Blattspitze:

Sphenophyllum Schlotheimi soil eine sehr stumpf gerundete, leicht gekerbte, Sphenophyllum truncatum dagegen eine abgestutzte, stumpf gezahnte Blattspitze haben. Ich linde sie bei den Wettiner und sachsischennbsp;Formen zunachst übereinstimmend leicht gekerbt und theils mehr, theils weniger abgerundet.

Geemar beobachtete an den Wettiner Exemplaren, dass der Blattrand fast immer etwas umgebogen erscheine und dadurch seine eigentliche, natiirliche Begrenzung fast stets im Gestein verborgen bleibe. — Beinbsp;den sachsischen Exemplaren liegen die Blatter viel haufiger ganz flach gedrückt vor, sodass ihre natiirlichenbsp;Begrenzung viel deutlicher zu erkennen ist.

Der ümstand, dass die Wettiner Bliittchen von Sphenophyllum Schlotheimi hiiufig am Bande und an der Spitze umgebogen und weniger in eine Ebene gedrückt sind, kann aber rneiner Ansicht nach nicht alsnbsp;Speciesunterschied geiten; denn der Grund hiervon braucht nicht in einer besonderen Beschaffenheit dernbsp;lebenden Bliittchen zu liegen.

Gerundete Blattspitzen von Sphenophyllum truncatum zeigen Textf. Ib, 2, 5 a u. b, 6 u. s. \v., auch bei Geinitz 1. c. f. 2.

c) nbsp;nbsp;nbsp;Die Nervation:

aa.) Sphenophyllum emarginatum resp. truncatum soil von Sphenophyllum Schlotheimi dadurch verschie-den sein, dass bei ersterer Art die Nerven am Blattgrunde zu einem Nerven sich vereinigen, bei der letzteren Art nicht. Nach Germar treten hier sofort bis 4 Nerv’en auf.

*) Germar, Die Versteinerungen von Wettin und Löbejün. 1844—1853. pag. ISlf.

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Nach meinen Beobachtungen ist dieser vermeintüche Unterschied nar in dem Erhaltungszustande begründet. Aus meinen Abbildungen Taf. III |XXIII], Fig. 3a—d ist ersichtlich, class bei einer uiul derselbennbsp;Art beide Nervationsformen auftreten. — Die in den Textfiguren 1—9 abgebilcleten, zu einer und derselben Formnbsp;gehörendennbsp;nbsp;nbsp;nbsp;-Biiittchen aus dem erzgebirgischen Carbon zcigen je nachdem sie der Beob-

achtung bis zur Basis vorliegen oder mehr oder weniger hoch über der Basis umgebogen sind,, so class der unterste Theil 'verdeckt bleibt, einen oder mehrere Nerven in dem untersten zu beob-achtenden Theile des Blattes. — Die erstmalige Gabelung mag ausserclem zuweilen tiefer, zuweilen höher einge-treten sein. Auch an den Wettiner Bliittchen von Sphenophyllum Schlotheimi ist das Vorlïandensein von nnrnbsp;einem Nerven an der Basis bei entsprechender Erhaltung zu erkennen (vergl. Textfig. 10b u. o). Icli kann nurnbsp;wenig Belege dafür geben, weil mir überhaupt nur verhaltnissmassig wenige Exemplare von Wettin zur Ver-fügung standen. Vergl. ausserdem Textfig. 11—16 vom Pi esberge bei Osnabriick.

Liegt die Blattbasis ganz und llachgedrückt vor, so zeigt sie stets, class alle Nerven von einem Haupt-nerven ausgelien; ist dagegen das Blatt, wie es oft vorkommt, an der Basis riickwiirts umgebogen, so ist das letzte Ende desselben nicht zu beobachten und man sieht die durch Iheilung entstandenen Nervenaste einesnbsp;Blatttheiles mehr oder weniger hoch über der eigentlichen Basis.

Beziiglich der Nervation an der Basis scheint die Detailzeichnung von Sphenophyllum emarginatum bei CoEMANS et Kickx, 1. c. t. 2, f. 3 nicht correct zu sein. Es ist für dieses Bliittchen eine clreimalige Gabelungnbsp;anzunehmen, und davon lag die zweite wenigstens entschieden höher. (Vergl. die Exemplare aus dem Saar-Beckeu; Textfiguren 17—19.) Donselben Fohler zeigt meiner Anschauung nach die vorgrösserte Zeichnung vonnbsp;Sphenophyllum Brongnim'tianum Coemans et Kickx, 1. c. t. 1, f. 3b.

bb. Sphenophyllum Schlotheimi soil sehr zahlreiche (15—20, selten 25—30), Sphenophyllum emarginatum dagegen weniger (8—12) Nerveniiste besitzen. — Die in den rextfiguren 1—9 (inch Gei.nitz, 1. c. f. 2) abgebildeten Blattchen aus dem erzgebirgischen Carbon zeigen 6—19 Nerveniiste (Textfig. 4a, ein tiefernbsp;stehendes Blattchen, 7, Textfig, 7b, ein höher stehendes Blattchen, 14 Nerveniiste), ohne class man imnbsp;Uebrigen einen verschiedonen Speciescharakter herauszufinden vermochte. — Die mir zur TJntersuchung vor-liegenden Bliittchen von Wettin mit deutlicher Nervation ergaben 14—17 Nerveniiste. —

Auch das Verhaltniss der Nervenzahl zur Breite der Bliittchen ergiebt keiiien constanten ünterschied. Das schmale Bliittchen Textfig. 10c zeigt 17, das breitere Textfig. 10a nur 14 Nerveniiste u. s. w.

Ich sehe mich demnach genöthigt, Sphenophyllum Schlotheimi und Sphe7iophylluin truncatum (resp. Sphenophyllum emarginatum var. truncatum) als eine und dieselbe Art zu betrachten. Für dieselbe istnbsp;mit Rücksicht auf die Prioritiit der Name Sphenophyllum emarginatum beizubehalten.

Die Bezeichnung ^emarginatum^ beziclit sich allerdings auf die Ausrandung der Blattspitze, und wenn die Exemplare, welche dieses Merkmal besitzen, wirklich eine besondere Form Tepriisentirten, so würcle für dienbsp;nicht ausgerandete Art der NameSchlotheimi {Sphenophyllum truncatum einschliessend) anzu-wenden sein.

Jene Ausrandung ist aber ein unwesentliches Merkmal, welches sowohl bei den sonst als Spenophyllum truncatum, wie auch bei den als Sphenophyllum Schlotheimi bezeichneten Exemplaren vorkommt.

Das Auftreten der Ausrandung bei Sphenophyllum mmeaturn des erzgebirgischen Carbon zeigt Textfig. 8. Sie stellt ein Blattchen von einem Exemplare des Dresden er Museums {Sphenophyllum emarginatum Ylo.2 von Oberhohndorf) dar. Füuf Quirie dieses Sphenophyllum-Exemplamp;vs haben ausgerandete Blattchen; die anderen Quirie besitzen nicht ausgerandete Blattchen.

Von den Exemplaren aus dem Saar-Beckon zeigen die Textfiguren 18 und 19 die Ausrandung mehr oder weniger tief, die sonst ganz entsprechenden Blattchen von Textfig. 17 nicht. Brongniakt’s Detailzeichnung,

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(1. c. t. 13, f. 8b) ist insofern nicht ganz correct, als die Nerven nacli den Einschniiten verlaufend ge-zeichnet sind.

Germar beobachtete diese Ausranduug an seinem Sphenopliylluwi, Schlofheimi von Wettin (1. c. pag. 14). So sind aucli die Sphenophyllum-liVéttchen vom Pies berge, die man theils als Sphenophyllum Schlofheimi,nbsp;tlieils als Sphenophyllwn truncatum auffasseu inöclite, theils mit Ausrandung versehen, theils nicht, und zvvarnbsp;zeigt sich diese Variation zuweilen in ein und demselben Quirl (vergl. die Textfiguren 1 bis 6). Zuweilen istnbsp;auch die Ausrandung nur scheinbar, z. B. bei Piesberger Bliittchen, wenn der ïalküberzug gerade an dernbsp;betreffendeii Stelle abgesprungen ist (Textfig. 15).

Grosse und Gestalt der Blattchen des ausgerandeten Splienophyllum emarginatum Brongniart (Spheno-pltyllum Brongniartianum und Omabrugense) sind übrigens ebenso verschledcn, wie bei den als Spheno-phyllmn truncatum und Schlotheimi bezeichneten Exemplaren.

Als besondere Art ist also auch Splienophyllum Brongniartianum (et Osnabrugense') nicht aufzufassen, sogar kaum als Varietat. Indessen dürfte es doch von Interesse sein, vorkommenden Falies diese Abauderungnbsp;anzudeuten und zwar unter der Beziehung „var. Brongniartianum^.

Praktischer aber wiire es vielleicht, die strenge Rücksicht auf Prioritiit in diesem Falie bei Seite zu lassen und fiir die gewöhnlicheren, nicht ausgerandeten Exemplare den Namen Sphenophyllmn Schlotheiminbsp;Brongniart zu gebrauchen und die ausgerandete Abiinderung als var. emarginatum zu bezeichnen. Ich will esnbsp;aber hier bei dem Vorschlage bewenden lassen und fiir die normale Form den Namen Splienophyllum emarginatum Brongniart beibehalten.

Dass ich nach den obigen Erörterungen auch Splienophyllum cuneifolium Sternberg ') zu Splienophyllum emarginatum Brongniart ziehen muss, bedarf kelner weiteren Begriindung.

Dass Splienopliyllites saxifragaefoKus nbsp;nbsp;nbsp;zu dessen Splienophyllum Schlotheimi gehore, hat schou

Weiss ^) nachgewiesen ¦*). Mit der letzteren Art gehort jene gleichfalls zu Splienophyllum emarginatum Brongniart. — Eine ahnliche gezahnte Abiinderung zeigen Exemplare aus dem erzgebirgischen Carbon (vergl.nbsp;Textfig. 9 und Geinttz, Die Versteinerungen der Steinkohlenformation in Sachsen, t. 20, f. 6) und vom Pies-berge (Textfig. 16). Man wird sie als var. saxifragaefolium Germar, z. Th. als var. erosum Lindi.ey et Huttonnbsp;zu bezeichnen. haben'*).

Ueber das Vorkommen der Gattung Splienophyllum ist zu bemerken, dass sie vorwiegend im Carbon auf-tritt und früher als eine dem Rothliegenden fremde Form angesehen wurde. Indessen mehren sich die Funde von Exemplaren dieser Gattung in den Grenzschichten zwischen Carbon und Rothliegendem und im Rothliegenden selbst.

Ich erinnere an das Vorkommen von Splienophyllum im Kalke des Rothliegenden von Karniowice (Filipowice) bei Krakau*’). Die von Roemer abgebildeten Blattchen sind ca. 12 mm lang und gegen dienbsp;abgerundete Spitze hin 8 mm breit. Auf einem Exemplare, welches Weiss') mir zur Ansicht sendete, warnbsp;das deutlichste Blattchen gegen die Spitze hin 10 mm breit und bis auf 11 mm Liinge sichtbar. Die Breitenbsp;dieser Blattchen ist ziemlich bedeutend. Indessen kommt hierin das Taf. III [XXIII], Fig. 2 bei d und 3d dar-gestellte Blattchen von Plagwi’tz sehr nahe (7,5 mm : 10mm), und unter Wettiner Exemplaren sah ich ein

') Vergl. Zeiller’s Figur dieser Art in Végétaux fossiles du terrain houiller de la France (Explication de la carte géolo-gique de la France, t. 161, f. 2).

Germar, 1. c. t. 7, f. 1.

h Weiss, Die fossile Flora der jüngsten -Steinkohlenformation und des Rothliegenden im Saar-Rhein-Gebiet. pag. 133. h Vergl. hierzu Lesquereux, 1. c. t. 2, f. G.

CoEMANs et Kick.v, 1. c. t. 1, f. 5.

F. Roemer, Geologie von Oberschlesien. 1870. pag. 117, t. 9, f. 4.

0 Wmss, Die fossile Flora der jüngsten Steinkohlenformation und des Rothliegenden im Saar-Rhein-Gebiet. pag. 214.

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Bliittchen von 8 mm Breite bei 13 mm Liinge mit 16 Nervenenden, sowie ein anderes von 7 mm Breite bei 11mm Lange. — Die von uns Textfig. 6a und b abgebildeten Bliittchen sind 9 mm breit bei 11—12 mmnbsp;Liinge. — Weiss beobachtete am Aiissenrande der Bliittchen einen mittleren Einsclmitt. Ein solcher scheintnbsp;aber auch hier nicht bei allen Bliittchen vorhanden zu sein (über den Werth dieses Merkmals s. o.). Dienbsp;Nervation land Weiss weniger gedriingt als bei Sphenophyllum Schlotlieimi. Ich glaubte an dem von mirnbsp;untersuchten Bliittchen in der besser erhaltenen Blatthiilfte 8 Nervenenden zühlen zu können; das giibe im

Ganzen 16. _ Gestalt der Blüttchen und Nervenanzahl würden also fiir Sphenophyllum Schlotheimi im iilteren

Sinne, Ausrandung und Nervendichte fiir Sphenophyllum emarginatum im iilteren Sinne sprechen. Wir sehen auch hier wieder die ünterschiede beider verwischt.

An einer Stelle einer Blattspitze beobachtete Weiss Ziihnelung, wie bei Sphenophyllum erosmn, also eine Abiinderung, wie sie nach den oben gegebenen Mittheilungen sowohl bei Sphenophyllum emarginatumnbsp;wie bei Sphenophyllum Schlotheimi vorkommt.^

Wir können also das Sphenophyllum von Karniowice recht wohl als Spihenophyllum emarginatum Brongniart bezeichnen. Der auf den ersten Anblick etwas fremdartige Habitus des Sphenophyllum vonnbsp;Karniowice hat seinen Grund in der ungowöhnlichen Erhaltungsart (in Kalk).

Ueber die Art des Sphenophyllum im Hornstein des mittleren Rothliegenden von Altendorf bei Chemnitz kann auch heute noch nichts Definitives gesagt werden. Meine Funde haben sich nicht vermehrt,nbsp;und die Iilteren sind zu mangelhaft. Ich besitze 4 Exemplare mit Bliittern. Sie zeigen ein Verhaltniss vonnbsp;Liinge zu Breite, wie 9:6 und 7 : 5mm. Davon scheint ein Blattchen der ersteren Grosse vollstiindig zunbsp;sein. Gestalt, Grosse und Nervation würden dann die Bestimmung als Sphenophyllum emarginatum zulassen.nbsp;Indessen mussen weitere Funde abgewartet werden, um diese Bestimmung sicher zu stellen und ein ürtheilnbsp;darüber zu ermöglichen, wie sich diese meine iilteren Funde zu dem spiiter von Herrn Apotheker Leuckartnbsp;gesammelten nnd von Geinitz^) als Sphenophyllum cf. longifolium Gekmar bestiminten Keste, dessen Bliitternbsp;nach Geinitz ca. 16 mm lang sind, verhalten.

Auf das Vorkommen eines verhiilthültnissmiissig sohr lang- und schmalblüttrigen Sphenophyllum (Sphenophyllum cf. emarginatum) im Rothliegenden des Beharrlichkeitschachtes bei Grüna kann vorliiufig keinnbsp;grosses Gewicht gelegt werden^).

Von grossem Interesse ist aber das Vorkommen von „Sphenophyllum cf. emarginatum^ im Roth-liegendensandstein von Morzdorf bei Liihn in Schlesienquot;), von „Sphenophyllum sp.“ in Cuseler Schichten bei Blaubach bei Cusel (Exemplar von Gümbel)quot;), von „Sphenophyllum sp.“ bei Stepanitz unweitnbsp;Stark en bacil und im Hangendschiefer oberhalb der Schwarte bei Konnowa in Böhm en®), von „Sphenophyllum emarginatum und Schlotheimi^ in den Kounowaer Schichten'), von „Sphenophyllum oblongifolium,nbsp;angustifolium und Thonii^^ bei BertO in Frankreich, on „Sphenophyllum latifolium und cf. oblongifoUum“nbsp;in den bituminösen Schiefern bei Autun®), von „Sphenophyllum Thonii und Sphenophyllum sp.“ im Both-

') Geix’itz, Nachtrage zu Dyas I. pag. 11,

T. Stebzei, Palaeontologischer Gharakter der oberen Steinkohlenformation und des Eothliegenden im erzgebirgischen Beckea. Vil. Bericht der naturwisscbaftlichen Gesellscbaft zu Chemnitz, pag. 250 (98).

Weiss, Zeitschrift d. deutschen geol. Gesellscbaft. Bd. 34. 1882. pag. 650.

Zeitschrift d. deutschen geol. Gesellscbaft. Bd. 33, 1881. pag. 505.

®) O. Feistman'iel, Die Versteinerungen der böhmischen Sfeinkohlenablagerungen etc. Palaeontographica. Bd 23 1875— 1876. pag. 132 und 133.

®) Küsta, Ueber die fossile Flora des Rakonitzer Steinkohlenlagers. Sitzungsbericht der k. böhmischen Gesellscbaft der Wissenschaften. 1883. pag. 17. — Cari Feistjiantei., Die mitteJböbmiscben Steinkoblenablageriingen. Prag. 1883. pao- 63

') Gmasd’Eufy, Jlémoire sur la flore carbonifère du département de la Loire et du centre de Ia France 187?'° oo.'r,io Grasd’Burt, I. c. pag. 513ff.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;' °

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liegenden von Corrèze bei Drive'), \on „Sphenophyllum oblongifolium‘'‘ in den unteren Schichten des PIauen-schen Grundes''), von „Sphenophyllum erosum und saxifragaefolium“ im RothJiegenden von Crock bei Eis-feldquot;). Beyschlag'') ist der Ansicht, dass die Sphenophyllen von Crock keiner der bisher bekannten Species unterzuorduen seien, giebt aber zu, dass sie unter den bekannten Arten den von Weiss als identisch erkanntennbsp;am nachsten stehen. Die beiden Arten stehen aber in inniger Beziehung zu Sphenophyllum emarginatum (s. o.).nbsp;Von grossem Interesse ist es, dass nach Beyschlag bei Crock ein gross- und rundbliittriges Sphenophyllumnbsp;vorkommt, ahnlich dem von Karniowice. Beysciilag halt dafür, dass die betreffenden Blattchen oberennbsp;Zweigen derselben Pflanze geboren, welche unten das Sphenophyllum saxifragaefolium und erosum Weiss tragt,nbsp;dass also zwischen diesen Formen ein ahnliches Verhiiltniss stattfindet, wie zwischen Sphenophyllum emarginatum (Schlotheimi) und saxifragaefolium bei Wettin.

Aus Alledem geht aber hervor, dass der ïypus Sphenophyllum emarginatum Bkongniart dem Roth-liegenden nicht fremd ist.

4. Cordaites principalis Germar sjd.

Taf. III [XXIII], Fig. 6 (Fig. 7—9 von anderen Fundpunkten zum Vergleich.); Taf. IV [XXIV], Fig. 1 — 5.

Flahellaria principalis Germar, Die Versteinungen von Wettin und Löbejün. 1844—1853. t. 23.

Cordaites principalis Geinitz, Die Versteinerungen der Steinkohlenformation in Sachsen. 1855. t. 21, f. 1 und 2.

Noeggerathia Beinertiana ibidem, f. 17, 18.

Cordaites Otlonis Geinitz, Dyas II. 1861—62. t. 35, f. 1—2.

Cordaites Roesslerianus ibidem, f. 5.

Cordaites principalis Göppert, Die fossile Flora der permischen Formation. 1864—65. t. 22, f. 6—9.

Cordaites principalis IIeeb, Flora fossilis Ilelvetiae. 1877. t. 1, f. 12—16.

Cordaites principalis Renault, Cours de Ia botanique fossile. I. 1881. t. 12, f. 6.

A. Blattreste:

Cordaitenbliitter sind in der kleinen Flora von Plagwitz sehr haufig. Eines der Exemplare, Taf. IV [XXIV], Fig. 1, zeigt einen Schopf von ca. 8 Bliittern. Von diesen ist der untere, nahe der Basis liegendenbsp;Theil erhalten und die spiralige Stellung der Blatter zu erkennen. Taf. IV [XXIV], Fig. 3 stellt die Basis einesnbsp;Blattes dar. Die anderen Exemplare gehören verschiedenen Theilen der Blatter an. Blattspitzen fehlen, sonbsp;dass die volle Blattgestalt nicht ersichtlich ist. Wir werden daher bei der Bestimmimg vorwiegend die Be-schaffenheit der Nerven in’s Auge fassen mussen, und auf diese ist man ja auch in den meisten Fiillen beinbsp;Bestimmung von Cordaitenblattern angewiesen, da selten ganze Blatter vorliegen.

Die grösste beobachtete Blattbreite betragt 33 mm, vielleicht sogar 50 mm, wenn in dem letzteren Falie ein Langsriss vorliegt und nicht 2 dicht an einander gerückte Blatter. Andere Reste von nur 10—27 mmnbsp;Breite sind wohi jüngere Blatter oder durch Langsrisse abgetrennte Blattstreifen.

Siimmtliche Bliitter sind von feinen, parallelen Langs,streifen durchzogen, von denen 8—13 auf 5 mm Breite gehen. Die einzelnen Streifen sind also 0,6—0,4 mm breit. Die nahere Beschaffenheit der Streifennbsp;ist folgende:

a) nbsp;nbsp;nbsp;sie sind flach gerundet bis „flach dachförmig“, durch mehr oder weniger schmale, vertiefte Liniennbsp;getrennt und von 3—4 dunneren Langsstreifen durchzogen (Taf. III [XXIII], Fig. 6 b, c, e).

b) nbsp;nbsp;nbsp;sie sind flach und durch schmale erhabene Liingslinien getrennt. Die feinere Streifung ist ver-wischt und nur an wenigen Punkten angedeutet (Taf. III [XXIII], Fig. 6a).

b Zeiller, Note sur quelques plantes fossiles du terrain permien de la Corrèze. Buil. de la Société géologique de France. 1879. 3. Serie. T. 8. pag. 146, t. 8.

O H. B. Geinitz, Die Versteinerungen der Steinkohlenformation in Sachsen, pag. 12, t. 20, f. 11—14.

O A. Weiss, Zeitschrift d. deutschen geol. Gesellschaft. Bd. 33. 1881. pag. 179.

O Beyschlag, Ueber Sphenophyllum in dem Rothliegenden. Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften. 1881. pag. 187. — Derselbe, Geognostische Skizze der ümgegend von Crock; ebendaselbst 1882. pag. 68ff.

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c) nbsp;nbsp;nbsp;Die Vertiefungen siiid coucav, und die erhabenen Streifen sind dann dicker und erscheinen kielartig.nbsp;Von feineren Streifen tritt einer, haufig dem Kiele nahe gerückt, hervor (Taf. III [XXIII], Fig. 6a am Rande,nbsp;andei'warts auclr in den mittleren Theilen).

d) nbsp;nbsp;nbsp;Die schwaclieren Streifen treten stellenweise so stark hervor, dass die Abgrenzung der Haiiptstreifennbsp;dadurch undeutlich wird und das Blatt ein ahnliches Aussehen bekommt, wie etwa Cordaites palmaeformis

(Taf. III [XXIII], Fig. 6d). nbsp;nbsp;nbsp;^ j p 1nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;, N ,

Die sub b) und c) beschriebenen Erhaltungszustande entsprechen offenbar dem Gegendrucke von a) und zwar b) den Exemplaren von a) mit schmalen Furchen, c) den Exemplaren von a) mit breiten, concaven Furchen.

Die wesentlichen Merkmale der Streifung sind offenbar demnach: die Streifen sind gleicli und parallel, die Hauptstreifen 0,4-0,6 mm breit (8-13 auf 5 mm) und von ca. 4 feineren Linien durchzogen. Diese letzterennbsp;sind thdlvveise verwischt. Zuweilen tritt auch uur ein Zwischenstreifen deutlicher hervor.

Renault') hat nun durch seine mikroskopischen üntersuchungen an verkieselten Exemplaren gefunden, dass die Xerven-Fibrovasalstrange, welche das Blatt von Cordaites principalis durchziehen, au der Oberseitenbsp;von 3-4 schwacheren, an der Unterseite von einem starkeren Streifen hypodermischen Gewebes begleitet werden.nbsp;Die linien (mogen sie im Abdruck erhaben oder vertieft vorliegen), welche die Hauptstreifen bei unserennbsp;Exemplaren abgrenzen, entsprechen den Xerven-Fibrovasalstriingen, die feineren Linien den Hypoderm-Streifen.

— Die Breite der Streifen betragt nach Renault 0,45 mm.

So lassen sich unsere Cordaiten von Plagwitz recht gut auf Cordaites principalis Renault beziehen. Dasselbe Resultat ergiebt ein Vergleich mit dem GEEMAu’schen Originale von Wettiu^) (Flahellarianbsp;principalis) Die Breite der Blatter desaelben betragt nach der von Germar in natürlicher Grosse beigefiigtennbsp;lichnun- durchschnittlich 34 mm. Meine eigenen Messungen an ihm ergaben bis 35 mm mittlerer Breite.nbsp;Reste von 13 und 28 mm sind vielleicht nur durch Langsrisse abgetrennte Blatttheile. Nach Weiss kommennbsp;auch Blatter bis zu 60 mm Breite vor. Ich zahlte auf den Blattern des Originals 9-11 Nerven auf 5 mmnbsp;Breite (Breite der Streifen also 0,55-0,45 mm). Die z. Th. wenig erhabenen, flachrunden Streifen sindnbsp;schlecht erhalten und von den Hypoderm-Linien ist wenig oder gar nichts zu sehen.

Herr Prof v Fritsch hatte die Giite, mir ein Exemplar von Cordaites principalis (Veltheim’scIio Sammlung) aus der unteren Zone des unteren Rothliegenden des Thierberges bei Wettin (Quarzsandstein) zurnbsp;genaueren Ansicht zu senden, also ein Exemplar aus demselben Niveau, aus dem auch „ohne Zweifel“ dasnbsp;LnMAK’sche Original stamintO- Die darauf beflndlichen Blattreste sind 27-40 mm breit, auch vielfach dernbsp;Lilnge nach zerrissen und gewölbt. (Entsprechende Blatter aus dem Rothliegenden von Lugau-Oelsnitz sindnbsp;geradezu an den Randern umgerollt.) Von den Langsstreifen gehen meist 10, zuweilen bis 12 auf 5 mm Breite.nbsp;Hier und da ist die Abgrenzung der Hauptstreifen undeutlich und es treten die Hypodermstreifen hervor, wasnbsp;zu Tiluschungen bezüglich der Nervation der Blatter Veranlassung geben kann. Taf. III [XXIII], Fig.7a-cnbsp;stellt einzelne der deutlichen Partieen der Blatter des Thierberges dar. Wir sehen auch hier 3-4 Hypoderm-Streifen zwischen die Nerven eingeschaltet und dieselben Erhaltungszustande wiederkehren, wie sie oben

von den Plagwitz er Exemplaren beschrieben wurden.

Geinitz bildet in „Die Versteinerungen der Steinkohlenformation in Sachsen, t. 21, f. 1 und 2“ Bliitter dieser Art aus dem Windbergschachte von Burgk im Plauen’schen Grunde ab. Er beschreibt (1. c.nbsp;pag 41) die Streifen auf ihrer Oberflache als durchschnittlich -|mm (0,66 mm, also 7i Hauptstreifen auf 5 mm)

B. Renault, Cours de botanique fossile. pag. 92, t 12, f. 6.

Germar, Die Versteinerungen von Wettin und Löbejün. pag. 56. t. 23.

'*) H. Laspeyres, Geognostische Darstellung des Steinkohlengebirges und Rothliegenden in der 6elt;rend nördlich von

Halle. Abhandlimgen zur geologischen Specialkarte von Preussen etc. Bd. 1. Heft. 3. pag. 433, 435, 3G6.

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Palaontolog. Abh. III. 4-

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von einander entfernt liegend und als niedrig und dachförinig. Nach f. 2A treten zwischen den Hauptnerven 3—5 feinere Streifen auf.

In „Die Leitpflanzen des Rothliegenden pag. 21“ wird die Bezeichnung Coixlaites principalis auch fur die Cordaitenblatter ans dem Rothliegenden von Naumburg in der Wetterau beibehalten, aber in „Dyas II.nbsp;pag. 148 und 149“ fiir diese Form die Species Cordaites Ottonis Geinitz begriindet (1. c. t. 35, f. 1, 2).

Geinitz sagt von diesen Cordaitenblattern (pag. 149): „Sie besitzen eine feine, im Allgemeinen sehr gleichförmige Streifung, und man findet in der Regel 10 Streifen auf 5 mm Breite vor. Diese sind etwasnbsp;dachförmig und in sehr feine Linien zerspalten. Die Blatter dieser Art unterscheiden sich von Cordaitesnbsp;principalis Gekmar sp., mit 8—9 Streifen auf 5 mm Breite, welcher Art sie am iihnlichsten sind, durch einenbsp;etwas grössere Anzahl und Feinheit der Nerven.“

Es entspricht aber nicht nur die Breite der abgebildeten Blatter (35 mm) der an dem GERiiAR’schen Originate und an den Plagwitzer Exemplaren beobachteten, auch die Breite und sonstige Beschaffenheit dernbsp;Streifen ist nicht wesentlich verschieden, wie sich aus den oben mitgetheilten Erörterungen ergiebt. Ich fiigenbsp;ihnen noch folgende hinzu:

Ein Exemplar von Cordaites Ottonis aus dem Rothliegenden von Possendorf (Dresdener Museum) zeigt in dem einen Abdruck 7—8 Streifen, in einem anderen bis 11 Streifen auf 5 mm Breite und die Streifungnbsp;triigt im Uebrigen den von Cordaites principalis beschriebenen Charakter. — Die Cordaiten aus dem unterennbsp;Tuff des mittleren Rothliegenden von Markersdorf bei Chemnitz besitzen 9—13 Streifen auf 5 mm Breitenbsp;und im Uebrigen die Merkmale von Cordaites principalis. An Cordaites Ottonis von Saalhausen beobachtetenbsp;ich 7—10, an Cordaiten aus dem Rothliegenden des Gottes-Segen-Schachtes bei Zwickau 8—9 Streifennbsp;auf 5mm Breite. — Cordaites aus dem Oppelschachte im Plauen’schen Grunde (Chemnitzer Museum),nbsp;also aus demselben Niveau, dem die GEiNiTz’schen Originate zu Cordaites principalis entstammen, zeigt 9 Streifennbsp;auf 5 mm (Taf. Ill [XXIII], Fig. 8), gleich daneben Blatter mit 8 und mit 11 Streifen auf 5 mm und dabeinbsp;stellenweise den als Cordaites Ottonis bestimmten Erhaltungszustand. — Bei einem Exemplare von Gitterseenbsp;(Chemnitzer Museum) beobachtete ich 10—12 Streifen auf 5 mm Breite bei iibrigens gleicher Beschaffenheitnbsp;mit den vorigen.

Ich vermag also Cordaites Ottonis nicht von Cordaites principalis zu trennen und habe dementsprecheud bereits in friiheren Publicationen beide als identisch genommen.

Noeggerathia Beinertiana Geinitz (Die Versteinerungen der Steinkohlenformation in Sachsen, t. 21, f. 17 und 18) aus dem Plauen’schen Grunde gehort auch zu Cordaites principalis und entspricht dem sonstnbsp;als Cordaites Ottonis bezeichneten Erhaltungszustande').

Die Vermuthung, dass Cordaites Ottonis nur ein Erhaltungszustand oder eine Varietat von Cordaites principalis sei, sprach Weiss bereits in seiner fossilen Flora des Saar-Rhein-Gebietes aus, und er wurdenbsp;durch seine spateren Untersuchungen in der Annahme bestarkt, ganz besonders durch die Cordaiten im Rothliegenden von Wünschendorf^). Weiss beobachtete an Exemplaren dieses F'’undpunktes ca. 'l\ Streifen aufnbsp;5 mm Breite bei einer Beschaffenheit derselben, wie sie für Cordaites Ottonis angegeben wurde, bei anderennbsp;8, 10 und 11 Streifen auf 5 mm Breite und meint, dass man diese Formen als Abanderungen von Cordaitesnbsp;principalis betrachten könne.

Bei den Cordaiten des Rothliegenden von Crock bei Eisfeld kommen nach Beysciilag^) auf 5 mm

9 T. Sterzel, Deber die Flora der unteren Schichten des Plauenschen Grundes. Zeitschrift d. deutschen geol. Gesell-schaft. Bd. 33. 1881. pag. 342.

9 Weiss, Die Flora des Rothliegenden von Wünschendorf. Abhandlungen zur geologischen Specialkarte von Preussen etc. Bd. 3. Heft 1. pag. 30.

9 F. Betschlag, Geognostische Skizze der ümgegend von Crock. Zeitschrift für Naturwissenschaften. Bd. 55. 1882. pag. 71.

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Breite 8—9, an anderen Stiicken 9—10 feine Nerven. Zwisclien den Nerven orscheint die Blattflache bis-weilen sebr schwacli dachförmig. Richter’) bezeichnete diese Art als Cordaites Ottonis, Beyschlag als

Cordaites principalis.

Beziiglich der Blattbreite der letzteren Art sei noclnnals liervorgeboben, dass dieselbe selir variabel ist. Folgende Zahlen mogen dies nocli weiter erbiirten:

Original in Halle .....

Exemplar von T hier berg . nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.

Von Weiss beobachtetes Exemplar Exemplare von Naumburg .nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.

„ nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Markersdorf

„ nbsp;nbsp;nbsp;„nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Plagwitz .nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.

„ Wünscbendorf .

„ nbsp;nbsp;nbsp;aus dem Plauen’schen Grimde

.. nbsp;nbsp;nbsp;von Oelsnitz......

34—35—40 mm (13 und 28 mm)

27—40 mm 60 mmnbsp;35 mmnbsp;20—45 mmnbsp;27-33 (10—50?) mmnbsp;11—18—27—75 mmnbsp;25—70 mmnbsp;35 mm.

Cordaites Roessleriamis Geisïtz dürfte aucb nicbts anderes sein, als ein Erhaltuugszustand von Cordaites rinci)alis Er soil 5—6 dicke. etwas unregclmassige, in feine Linie zerspaltene Streifen auf 5 mm Breitenbsp;Tesitzen Es mirde also im Wesentlicben nur der grössere Abstand der Streifen cbarakteristisch sein. Dennbsp;zeio-en aber z B Cordaiten von Weissig, die im üebrigen ganz dem Cordaites principalis entsprecben, aucbnbsp;'‘(clZales pHndpalis nacb E. Geimtz im Museum der geologiscben Landesuntersucbung: 5-7 Streifen aufnbsp;5 mm). — Ein als Cordaites principalis zu bestimmendes Exemplar aus der Grube Alexandrowsk in Bus.s-land (Perm), dessen Einsicbt icb der Güte des Herrn Prof. Trautschold in Moskau verdanke, zeigt an dernbsp;Basis 6—7 weiter oben 7—9, am Rande bis 10 etwas dacbförmige, in feine Linien gespaltene Streifen. Einnbsp;demselben Niveau entstammendes Exemplar (Grube llginsk) besitzt 10-13 Streifen auf 5 mm. Die Streifennbsp;sind flach und durch'dünne erhabene Linien abgegrenzt, wie Taf. Ill [XXIIl], Eig. 6a von Plagwitz. - Icbnbsp;erinnere weiter an oben erwahnte Exemplare von Saalhausen und Possendorf, welche gleichfalls fiir dienbsp;Vereiuigunir von Cordaites Roesslerianus mit Cordaites principalis sprechen. - Ein von Geinitz als Cordaitesnbsp;Roesslerianus bestimmtes Exemplar von Berschweiler (Dresdener Museum) zeigt 7 Streifen auf 5 mm, alsonbsp;scbon einen mehr als 6. An demselben Fundpunkte kommen aber aucb Cordaiten mit 10 Streifen auf 5 mmnbsp;vor die also als Cordaites Ottonis bestimmt werden miissten. Beide vereinigen sich gut mit Cordaitesnbsp;principalis - 7 Streifen auf 5 mm baben aucb als Cordaites Roesslerianus bestimmte Exemplare von St. Wend elnbsp;im Museum der Bergakademie in Berlin. - An diese scbliessen sicb die mit 7^ (Wünscbendorf) 8, 9 u. s. w.nbsp;Streifen auf 5 mm verschenen Exemplare als verschiedene Blatttbeile resp. Erhaltungszustande an. Fine Grenzenbsp;zwischen Cordaites principalis, Ottonis und Roesslerianus zu ziehen ist auf Grund des bis jetzt vorliegenden

Materiales unmöglich.

Nur andeuteu will icb, dass aucb die Grenze zwischen Cordaites principalis Gf.rmar sp. und Cordaites horassifolius Sternberg noch nicht sicher gezogen ist und allem Anschein nach bier und da zwei ver-scbiedene Namen fiir ein und dieselbe Pflanze gebraucht worden sind. - Dass die Form der Blatter von Cordaites borassifolim wenigstens zuweilen derjenigen von Cordaites principalis abnlich ist, erwahnt Weiss innbsp;seiner fossilen Flora des Saar-Rhein-Gebietes (pag. 201). Aucb die Grosse der Blatter ist nach v. Sternberg, V. CoTTA und Heek diejenige von CordaÜes principalis- denn nach v. Sternberg’s Zeichnung betriigt die

’) Zeitschrift d. deutschea geol. Gesellschaft. Bd. 21. 1869. pag. 416.

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Breite der Blatter 32 mm. Corda beobaclitete Blatter von 75 mm, Heer solche von 20—45 mm Breite. — Die Streifung der Blatter wird verschieden angegeben. Nach Weiss (1. c.) stehen zwischen 2 starkeren nur 1,nbsp;selten 2, nach Heer’) auch 3 dunnere Nerven. Ich verdanke der Freundlichkeit des Herrn Prof. Kusta innbsp;Rakonitz ein als Cordaites borasamp;ifolius bestimmtes Exemplar von Mor bei Rakonitz (üntere Radnitzernbsp;Schichten), welches 4—5 feine Linien zwischen den Hauptnerven zeigt (Taf. IH [XXIH], Fig. 9). Dabei gehennbsp;9 Hauptstreifen auf 5 mm Breite. Diese sind meist llach, hier und da etwas erhaben und leicht gekielt undnbsp;besitzen zellige Structur, alles Merkmale, die wir bei Cordaites principalis antreffen. — Auffallig ist bei jenemnbsp;Rakonitzer Exemplar die bedeutende Grosse. Das Blatt ist 130 mm breit und bis auf 155 mm Langenbsp;erhalten.

Aber Kusta^) fand auch in den Schleifsteinschiefern der Moravia bis 140mm breite Blatter von Cordaites borassifolius (mit Artisia transversa). Will man diese Grosse als wesentlich betrachten, so trenntnbsp;sie diese Exemplare ebenso gut von Cordaites borassifolius wie von Cordaites principcdis, wenn nicht, kannnbsp;das erstere Exemplar recht wohl als Cordaites principalis bezeichnet werden.

Nach Heer kommen bei Cordaites borassifolius auch Blatter vor, bei denen die Streifen 1 mm von einander stehen. Diese Exemplare erinnern doch sehr an den Cordaites Roesslerianus Geinitz, den wir alsnbsp;Erhaltungszustand von Cordaites principalis auffassen.

Bezüglich des Vorkommens gilt von Cordaites borassifolius dasselbe, was von Cordaites principalis bekannt ist. Beide werden sowohl aus dem Carbon, wie aus dem Rothliegenden angeführt. Dabei ist es auf-fiillig, dass Cordaites borassifolius mehr aus den böhmischen, Cordaites principalis mehr aus den Ablagerungennbsp;Sachsens, Preussens etc. erwahnt wird, so dass es fast den Anschein gewinnt, als ob man sich dort mehrnbsp;der SxERNBERG’schen, hier mehr der GEUMAii’schen Benennung bedient hiitte. — Ich möchte hiermit nur weiterenbsp;Untersuchungen nach dieser Richtung hin angeregt haben. Zur endgiltigen Entscheidung der Frage gehort einnbsp;grösseres Material, namentlich von Cordaites borassifolius, als es mir zu Gebote steht.

Cordaites principalis tritt im Carbon des erzgebirgischen Beckens nur selten auf, und Cordaiten überhaupt werden erst hiiufiger an der oberen Grenze. Dagegen ist Cordaites principalis sehr hauiig in den Roth-liegenden-Schichten. Zu letzteren rechne ich auch die Steinkohlenablagerungen im Plauen’schen Grunde mit zahlreichen Cordaites principalis. — Bei Wettin kommt diese Pllanze überhaupt erst im Rothliegenden vor.nbsp;Zeiller führt dieselbe (1. c.) aus dem Rothliegenden von Corrèze an. Bureau”) aus dem unteren Perm dernbsp;Bretagne (TeilIé), wo sie mit Artisia gefunden w'urde. — Die Haufigkeit von Cordaites principalis beinbsp;Plagw'itz lasst daher die Aulfassung dieser Ablagerung als Rothliegendes angezeigt erscheinen.

B. Stammreste:

Die Stammreste, deren Markcylinder unter dem Namen Artisia Sternberg {Sternbergia Artis) bekannt sind, kamen haufig vor. Wir geben nur die Abbildungen von zwei der gesammelten Exemplare. Davon zeigtnbsp;Taf. IV [XXIV], Fig. 5 nur den gefiicherten Markcylinder, Taf. IV [XXIV], Fig. 4 zugleich auch den seitlichennbsp;Abdruck der Stammmasse.

Dass diese Gebilde zu Cordaites (Cordaioxylon) geboren, unterliegt keinem Zweifel mehr'*), und dass

’) Heer, Flora fossilis Helvetiae. pag. 55.

Kusta, Die fossile Flora des Rakonitzer Steinkohlenbeckens. Sitzungsbericht der königl. böbmisclien Gesellschaft der 'Wissenschaften. 1883. pag. 32.

Comptes rendus. 1885. II. Sem. No. 1. pag. 176ff. — Bureau bestimmte die betreffenden Blattreste als Cordaites Otlonis und betrachte! sie nebst Schizopleris Gümheli als bezeichnend für Rothliegendes.

’) Schenk in Zittel, Handbuch der Paleontologie. Bd. 2. pag. 242.

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sie hier speciell vorwiegend Stammchen von Cordaites principalis sind (von Cordaites n. sp. ist nur ein kleines

Blattchen gefunden worden), darf ohne Weiteres angenommen werden.

Ganz entsprechende Artisien kommen z. B. bei Naumburg') mit Cordaites principalis (Ottonis et Roesslerianus), im Blauen’sclien Grnnd u. s. w. vor. Ein Taf. IV [XAIV], Fig. 5 gleicliendes Stück .sah ichnbsp;diirch gütige Vermittelimg des Herrn Prof. Trautschold von Bachmut in Russland (quot;Sammlung dernbsp;PETKOwsKi’schen Akademie bei Moskau).

5. Cordaites Plagnntzensis n. sp.

Taf. IV [XXIV], Fig. 0.

Hiervon liegt nur ein isolirte.s Blattchen vor. Dasselbe ist 25 mm lang uncl gegen die Basis hinPmm breit, hinglich-eirnnd, sich von der Basis nach der abgernndeten Spitze hin allmahlich veischmalernd. I)asnbsp;Blattchen erscheint über dem Fuss, mit dem es an der Spindel sass, etwas eingeschniirt und gedreht. Esnbsp;zeigt einige schwache Bangsfalten und eine zarte Nervation. Die feinen Neiven veilaufen parallel. An der

Basis kommen gegen 15, an der Spitze gegen 17 auf 5 mm Breite.

Bei einem Vergleich der bisher bekannten Carbon- und Rothliegenden-Cordaiten erscheint am ahnlichsten der vorlliulig nur beschriebene, aber noch nicht abgebildete Cojclaites Lichcanus Sterzel aus dem Putï desnbsp;mittleren Rothliegenden im Helene-Schacht bei Hohndorfquot;); insbesondere ein 24 mm, mit Fuss 28 mmnbsp;langes, anscheinend vollstiindiges Blattchen dieser Art kommt der Plagwitzer Form sehr nahe. Aber beinbsp;diesen Blattchen von Cordaites Liebeanus liegt die grösste Breite in der Mitte, und die Spitze ist wenigernbsp;stumpf. Audi i.st die Streifung weniger fein (10—12 Nerven auf 5 mm). Die anderen Matter dieser Art sindnbsp;bei ca. 12 mm Breite bis auf 52 mm Lange erhalten, die Spitze verbrochen. — Die Plagwitzer Form mussnbsp;also als neue Art betrachtet werden.

Die kleine Flora von Plagwitz setzt .sich zusammen aus folgenden Arten:

1. nbsp;nbsp;nbsp;Pecopteris Miltoni Aims sp.

2. nbsp;nbsp;nbsp;Catamites Cisti Brongniart

o. Spjhenophyllnm emarginatum Brongsiart

4. nbsp;nbsp;nbsp;Cordaites principalis Germak sp.

5. nbsp;nbsp;nbsp;Cordaites Plagwitzensis Sterzel.

Hiervon ist Cordaites Plagwitzensis Sterzel eine der Plagwitzer Ablagerung eigenthümliche Form, die dem Cordaites Liebeanus Sterzel aus dem erzgebirgischen Rothliegenden am nachsten steht.

Die übrigen Arten sind solche, die im Carbon sowohl, wie im Rothliegenden beobachtet wurden. Es ist darunter keine ausschliesslich carbonische oder permische Form, welche den directeu Ausschlag gebennbsp;könnte ob die Plagwitzer Schichten zum Carbon oder zum Rothliegenden zu rechnen seien. Aber durch dasnbsp;gauzliche Fehlen von Sigillaria, Lepidodendron und Stigmaria, andererseits durch die Haufigkeit von Cordaitesnbsp;und Artma, insbesondere von Cordaües principalis, sowie von Pecopteris neigt die kleine Flora (insbesonderenbsp;nach unseren im erzgebirgischen Becken gewonnenen Erfahrungen) mehr zum Perm als zum Carbon hin.

0 Geinitz, Dyas II. t. 34, f. 5.

2) T. Sterzel, Palaeontologischer Charakter der oberen Steinkohlenformation und des Rothliegenden im erzgebirgischen Becken. VIL Bericht der naturwissenschaftlichen Geselischalt zu Chemnitz. 1881. pag. 266.

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Da nun ausserdem die Lagerungsverhaltnisse fiir Rotliliegendes sprechen, so erscheint es angezeigt, die Plagwitzer Ablagerung als unteres Rotliliegendes zu bezeiclinen.

Es ist nicht zu verkennen, dass die Plagwitzer Flora an die benachbarte Wettiner Carbonllora erinnert und zwar insbesondere durcli Pecopteris Miltoiii und durch das Sphenophyllmn. Aber icli fand unternbsp;den Wettiner Pflanzenresten keinen Calamiten, der sich mit der Plagwitzer Form deckt. Ausserdem tretennbsp;dort Cordaiten erst im Rotliliegenden auf.

Das Rothliegende von Halle bekomint aucli erst dann palaeontologiscli einen entschiedenenRothliegenden-Charakter, wenn man sicher annimmt, dass einige altere Funde bestimmt aus diesen Schichten stammen, namlich Callipteris sinuata Brongniart sp., WalcMa piniformis und filiciformis Schloïueim sp.').

'Sicher aus dem Rotliliegenden von Halle stammen nacli Laspeyres; a) aus dem untereti Rotliliegenden:

1. nbsp;nbsp;nbsp;Calmnites sp. indef. in grossen, nicht seltenen Bruchstückeu. Ob diese unseron Plagwitzer Calamiten ahnlich sind, kann ich nicht angeben.

2. nbsp;nbsp;nbsp;Ein unbestimmbarer Farn in mehreren Stücken. Derselbe erinnert nach Laspeyre (1. c.) an Astevo-carpus pinnatifidus Gutbier sp. (1. c. t. 5, f. 1) und an Pecopteris Planitzensis Gutbier (1. c. t. 9, f. 10). Es trittnbsp;also auch in diesem Rothliegenden von Farneii nur die Gattung Pecopteris auf. Eiii Vergleich der betreffendennbsp;GüïBiER’schen und unserer Farn-Abbildungen liisst es gar nicht ausgeschlossen erscheinen, dass jeno in grobeninbsp;Sandstein schlecht erhaltenen Farnreste denon von Plagwitz entsprechen. Ueberhaupt zeigen Asterocarpusnbsp;pinnatifdus und Pecopteris Miltoni manches Verwandte.

3. nbsp;nbsp;nbsp;(hrdaites principalis Germar sp.'1).

4. nbsp;nbsp;nbsp;Grosse zerdrückte Bruchstiicke und Stanime, die mit Cordaites principalis in denselben Schichtennbsp;liegen. Das sind wahrscheinlich Cordaitenstamnie.

5. nbsp;nbsp;nbsp;Araucarioxylon Brandlingi Witiiam sp. ^). Das ist Cordaioxylon.

6. nbsp;nbsp;nbsp;Aphlebia irregularis Germar'1). Ein ganz zweifelhafter Pllanzenrest.nbsp;b) aus dem mittleren Rothliegenden:

7. nbsp;nbsp;nbsp;Kieselhülzer; wahrscheinlich gleichfalls Cordaioxylon.

8. nbsp;nbsp;nbsp;Lepidodendron imhricatum Sternberg.

Kurz zusammengefasst fiihrt a,lso das untero Rothliegende von Halle:

1. nbsp;nbsp;nbsp;Calamites sp.

2. nbsp;nbsp;nbsp;Pecopteris sp.

3. nbsp;nbsp;nbsp;Cordaites principalis und Cordaioxylon (Artisia).

Es sind also hier dieselbeu Gattungeii vertreten, wie bei Plagwitz, von Cordaites sicher auch dieselbe Species. Ob die Calamiten und Fame gleichfalls der Art'nach übereinstimmen, war nicht erweislich.

Im erzgebirgischen Becken giebt es unter den Rothliegenden-Schichten keine, welche beziiglicli der Flora der Plagwitzer Ablagerung entspricht. Dort felilt das untero Rothliegende (Cuseler Schichten)1'). Auchnbsp;die anderen Rotliliegenden-Ablagerungen Sachsens, die wir 1. c. als gleichalterig mit jeiien bezeiclineten, be-sitzen keine analoge PHanzenführung. Nur der Reichthum an Cordaites principalis und das Vorkomnien vonnbsp;Calamites Cisti (inch leioderma) bilden übereinstimmende Momente.

(270)

1

Laspeyrks, 1. c. pag. 433 (173), 451 (191), 360 (100) und 435 (175). — Weiss, Zeitsohrift d deutschen geol. Gesell-schaft. Bd. 26. 1874. pag. 374.

^) Gekmar, 1. c. t. 23.

0 Germar, I. c. t. 21 und 22. nbsp;nbsp;nbsp;•

¦1) Germar, 1. c. t. 24.

^) T. Sterzel, Palaeontologisoher Cliarakter der oberen Steiiikohlenformation und des Rothliegenden im erzgebirgischen Becken. Vil. Bericht der naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz, pag. 218 (66)ff.

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Mehr Vervvandtes bieten die unteren Schichten des Plauen’schen Grundes, vvelche ich als unterstes Rothliegencles betrachte—Die Flora dieser Schichten ist allerdings eine viel relchere, als die von Plagwitz;nbsp;aber wir finden in ihr viel Cordaites principcdis, viel Artisia, den Typus Pecopteris Miltoni, sowie Ccdamitesnbsp;Cisti (inch leiodermd). An Stelle des Sphenopkyllum emarginatum (inch ScMotAeimz) tritt dort Sphenophyllumnbsp;oblongifolium auf, also gleichfalls eine Form, die noch das Carbon von Halle zeigt. Es haben eben die Ab-lagerung von Plagvvitz sowie die unteren Schichten des Plauen’schen Grundes manches Analoge mit demnbsp;Carbon von Halle, ohne class sie damit identisch sind. Beziiglich der unteren Schichten des Plauen’schennbsp;Grundes habe ich das friiher (1. c.) erortert, beziiglich des Plagwitzer Rothliegenden in der vorliegenden Arbeit.

Die Rothliegenden-Ablagerung von Plagwitz-Leipzig gehort den uritersten Schichten des Rothliegenden an und ist eiu Aequivalent des unteren Rothliegenden von Halle und dernbsp;unteren Schichten des Plauen’schen Grundes.

II. Die Flora des mittleren Kothliegenden im nordwestlichen

Sachsen.

Die Flora des unteren Rothliegenden im nordwestlichen Sachsen ist im ersten Theile dieser Abhand-lung behandelt worden. Die betreffenden Pflanzenreste entstammen sammtlich der Gegend von Plagwitz-Leipzig. Da sich nun weiter im oberen sachsischen Rothliegenden des genannten Gebietes (Sandsteine, Schiefer-letten und Conglomerate bei Geithain) keine Pflanzenreste erhalten vorfinden, so eriibrigt nur noch eine Dar-stellung der Flora des mittleren Rothliegenden^).

Das Gebiet dieses Rothliegenden ist schon vielfach Gegenstand geognostischer und palaeontologischer Er-orterungen gewesen. Als die wichtigsten Publicationen iiber dasselbe diirften folgende Arbeiten zu bezeichnen sein: 1791. Liebenroth in Preiesleben, Magazin fiir Oryktographie. Heft 11. pag. 134.

1836. C. P. nbsp;nbsp;nbsp;Erliiuterungen zu Section XIV. der geognostischen Karte des Ivonigreichs Sachsen, pag. 97—160.

1848. nbsp;nbsp;nbsp;C. P. Naumann, Auffindung von Brandschiefer mit zahheichen Thier- und Pflanzenresten bei Oschatz. Neues Jahrbuch fiirnbsp;Mineralogie etc. pag. 296.

1849. nbsp;nbsp;nbsp;A. v. Gutbier, Die Versteinerungen des Rothliegenden in Sachsen.

') T. Sterzei, Palaeontologischer Charakter der oberen Steinkohlenformation und des Rothliegenden im erzgebirgischen Becken. VII. Bericht der naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz, pag. 173 (21). — Derselbe in Erliiuterungen zu Sectionnbsp;Stollberg-Lugau der geologischen Specialkarte von Sachsen, pag. 157 ff. — Derselbe in Zeitschrift d. deutschen geol. Gesellschaft.nbsp;Bd. 33. 1881. pag. 339—347.

-) Die von der geologischen Landesuntersuchung von Sachsen bewirkte Gliederung des sachsischen Rothliegenden in „unteres, mittleres und oberes Rothliegendes “ bezieht sich auf die petrographische Verschiedenheit dieser drei Stufen und bezwecktenbsp;die Durchführbarkeit einer kartographischen Darstellung des so ausserordentlich mannigfaltig zusammengesetzten erzgebirgischennbsp;Rothliegenden. Die spater auf Grand dieser Aufnahmen bewirkte palaeontologische üntersuchung des wesentlich bei jener Speoial-kartirung gesammelten oder erganzten Materials ergab, dass die drei als unteres, mittleres und oberes erzgebirgisches Rothliegendesnbsp;bezeichneten Stufen das mittlere Rothliegende (also Aequivalente der Lebaoher Schichten) i-eprasentiren. Gleiches gilt von dennbsp;verschiedenen Rothliegend-Stufen des nordwestlichen Sachsen. Nur das Rothliegende von Plagwitz-Leipzig ist ein Aequivalent der Cuseler Schichten, gehort also dein unteren Rothliegenden an und ist auch in den Publicationen der geologischennbsp;Landesuntersuchung von Sachsen auf Grund meiner palaeontologischen Bestimmungen stets als solches bezeichnet und von dennbsp;übrigen, das mittlere Rothliegende reprasentirenden Gebilden getrennt gehalten worden (vergl. auch die Schlussbemerkungen zunbsp;dieser Abhandliing und Sterzel, Erlauterungen zu Section Stollberg-Lugau. pag. 160. — Derselbe, Palaeontologischer Charakternbsp;der oberen Steinkohlenformation und des Rothliegenden im erzgebirgischen Becken. VIL Bericht der naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz, pag. 222 (70)).

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1852.

1856.

1856.

1858.

1858-

1861-

1871.

1877


1879.

1880. 1881.nbsp;1881.


1884.


1885.


C. F. Naumakn, Lehi'buch der Geologie, pag. 701.

¥. CoTTA, Brandsehiefer im unteren Eothliegenden von Rochlitz, Saalhausen uiid Weissig. pag. 542-544.

H. B. Geiisitz, Geognostische Darstellung der Steinkohlenformatioii in Sachsen mit besonderer Berücksichtigung des Roth-liegenden. pag. 4 und 5, 33 und 34.

H. B. Geimitz, Die Leitpflanzen des Rothliegenden.

1872. C. F. Naumann, Lehrbuch der Geologie. 2. Aufl. Bd. 2. pag. 602.

1862. H. B. Geinitz, Die Dyas.

H. B. Geinitz imd Kliek, üeber dyasische Brandsehiefer und Schieferthone der Gegend von Osehatz. Bericht der natnr-wissenschaftliohen Gesellschaft Isis in Dresden, pag. 188 und 189.

1885. Erlauterungen zur geologischen Specialkarte des Königreichs Sachsen, bearbeitet imter der Leitung von H. Credker, und zwar:

1877. nbsp;nbsp;nbsp;Section Rochlitz von A. Rothpletz und E. Dathe.

1878. nbsp;nbsp;nbsp;Section Frohburg von A. Rothpletz.

1879. nbsp;nbsp;nbsp;Section Colditz v. A. Penck.

1879. nbsp;nbsp;nbsp;Section Leisnig von R. Credker und E. Dahte.

1880. nbsp;nbsp;nbsp;Section Grimma von A. Pekck.

1881. nbsp;nbsp;nbsp;Section Lausigk von J. Hazard.

1881. nbsp;nbsp;nbsp;Section Naunhof von A. Sauer.

1882. nbsp;nbsp;nbsp;Section Brandis von F. Schalch.

1883. nbsp;nbsp;nbsp;Section Thaliwitz von K. Dalmer.

1884. nbsp;nbsp;nbsp;Section Mutzschen von Th. Siegert.

1885. nbsp;nbsp;nbsp;Section Osehatz von Th. Siegert.

1885. Section Wurzen von F. Schalch.

J. T. Sterzel in Erlauterungen zu Section Colditz. pag. 22 und 23.

H. Credker, Geologischer Fiihrer durch das sachsische Granulitgebirge. pag. 2, 7, 11 und 75.

J. T. Sterzel in Erlauterungen zu Section Stollberg-Lugau. pag. 156, 15T, 160, 162ff.

J. T. Sterzel, Palaeontologischer Charakter der oberen Steinkohlenformation und des Rothliegenden im erzgebirgischen Becken. VII. Bericht der naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz, pag. 54 (206), 70 (222), 103 — 106 (255 — 258),nbsp;115 (267).

H. Credker, Das sachsische Granulitgebirge und seine Umgebung. Erlauterungen zu der üebersichtskarte des sachsischen Granulitgebirges. pag. 121—127.

H. Credker, Die geologische Landesuntersuchung des Königreichs Sachsen, pag. 13, 38—40.


Neues Jalirbuch für Mineralogie etc.


Wührencl das Rothliegende des erzgebirgischen Beckens bei Weitem vorwiegend aus Conglomeraten, Sandsteinen und Schieferletten besteht und Eruptivgesteine und Tufte nur eine sehr untergeordnete Rollenbsp;spielen, herrscht in den gleichalterigen Gebilden, welche sich der K^T.- und N.-Flanke des mittelgebirgischennbsp;Gewölbos auflagern, gerade das umgekehrte Verhaltniss. Deckenförmige Ergüsse von Quarzporph5Ten undnbsp;Porphyriten erlangen eine so allgemeino oberllachliclie Verbreitung, dass die ihre ünterlage bildenden Sedi-mentgesteine fast überall von ihnen verborgen werden und nur lokal an ihren aussersten Randern durchnbsp;Erosion der Beobachtung zuganglich geworden sind. — Sammtliche Porphyrdecken und die sie trenneudennbsp;Tuffablagerungen sind vielorts, namentlich in der Gegend siidlich von Leisnig, von Porphyr- und Pechstein-gangen durchsetzt. •— Die untersten Rothliegend-Schichten lagern mit ftach vom Mittelgebiige abfallendernbsp;Neigung discordant auf dem steil aufgerichteten archaeischen und altpalaeozoischen Nordwest- und Nordflügelnbsp;des letzteren auf.

Das mittlere Rothliegende im nordwestlichen Sachsen gliedert sich nach den Erörteruugen der geologischen Landesuntersuchung') in folgender Weise:

1. nbsp;nbsp;nbsp;Unteres Tuffrothliegendes (Tu). Rücligsdorf (Section Frohburg), Conuewitz und Klein-ragwitz (Section Osehatz).

2. nbsp;nbsp;nbsp;Conglomerate und Sandsteine des unteren Tuft'rothliegenden (rm), z. Th. mit No. 1 wechsellagernd.

*) H. Credker, Die geologische Landesuntersuchung des Königreichs Sachsen, pag. 39.

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3. nbsp;nbsp;nbsp;Melaphyi’ von Oscliatz-Mutzsclien (M).

4. nbsp;nbsp;nbsp;Porpliyrittuffe (Tp). lm Nachtgrunde bei IVendishain mit bis iiber kopfgrossen Bombennbsp;von Porphyrit.

5. nbsp;nbsp;nbsp;Lager von Porphyrit südlich von Leisnig, Lausigk, Kohren und Grandstein (Pt).

6. nbsp;nbsp;nbsp;Lager von Leisniger Quarzporphyr (P^.)

7. nbsp;nbsp;nbsp;Diesen Porphyren zwischengelagerte Prophyrtuffe (Tm).

8. nbsp;nbsp;nbsp;Lager von Frohburger Quarzporphyr (P^).

9. nbsp;nbsp;nbsp;Rochlitzer Porphyrtuff (T^), zu unterst silicificirter Porphyrtuft' des Wilden Bruches, sovvienbsp;der silicificirte Thonstein (sogeu. Bandjaspis) von Gnandsteiu und Wolftitz.

10. nbsp;nbsp;nbsp;Localer Erguss von Frohburger Quarzporphyr (P^).

11. nbsp;nbsp;nbsp;Localer Ergus.s von Buchheiner Quarzporphyr (P/?).

12. nbsp;nbsp;nbsp;Lager von Grimmaer Quarzporphyr (Py).

13. nbsp;nbsp;nbsp;Lager von Pyroxen-Quarzporphyr (Pp) auf den Sectionen Naunhof, Grimma, Brandis undnbsp;Wurzen, nebst dessen pyroxenarmen Modificationen (Ph), durchsetzt von machtigen Zügen von Pyroxen-Granit-porphyr.

14. nbsp;nbsp;nbsp;Obigen Porphyrergüsseu auf- und zwischengelagerte Tuffe (To), Conglomerate und Letten.nbsp;Bei Buchheim (Section Colditz) etc. Sandsteine, Letten und Schieferthone nebst Flötzen von Brandschiefernbsp;bei Saalhausen (Section Oschatz).

Organische Reste sind im mittleren nordsiichsischen Rothliegenden nicht hiiuflg. Die grösste Ausbeuto ergaben die Brandschiefer und Letten der Gegend von Oschatz, namentlich das in dieser Beziehung alt-beriihmte Saalhausen. Hier fanden sich auch, und zwar zumal in den leicht zerblatternden, dünnschichtigennbsp;Varietiiten des Brandschiefers, zahllose Abdröcke von it’st/im'a-Schalen, ferner einzelne Flossenstacheln, Knochen,nbsp;Koprolithen und Fragmente der beschuppten Haut von FTschen. Genauer bestimmbar waren hiervon: 'Kena-cantlms Decheni Goldfüss sp., Acantliodes graxiilis Beyrich sp., Estlieria tenella Jordan sp., ünio au Anodonta ').

Pflanzenreste kommen im Brandschiefer sparlicher vor, haufiger, wenn auch gewöhnlich in sehr zer-stückeltem Zustande, in den Schieferthonen und thonigen Sandsteinen.

Ueber das ganze Gebiet des nordsachsischen Rothliegenden zerstreut finden sich verkieselte Reste von Cordaioxylon vel Dadoxylon („Araucarioxylo'nA). Im üebrigen ist das Vorkommen von pHanzlichen Restennbsp;auf einige Fundstellen innerhalb der Tuffe beschraiikt. Als solche sind zu nennen: Rüdigsdorf und Wolftitznbsp;auf Section Frohburg, Rochlitz, Buchheim und Lastau auf Section Colditz, Wendishain, Naunhofnbsp;und Tautendorf auf Section Leisnig, Kleinragewitz und Lonnewitz auf Section Oschatz.

Das im mittleren Rothliegenden des nordwestlichen Sachsen gesammelte Pflanzenmateria) beliudet sich, soweit es mir zu Gesichte kam, im Museum der geologischen Landesuntersuchung in Leipzig, im minera-logischen Museum der üniversitat Leipzig, im königl. mineralogischen Museum in Dresden und im minera-logischen Museum der Stadt Chemnitz.

Wenn ich nun daran gehe, die fossile Flora des fraglichen Gebietes zu beschreiben, so muss ich zuerst auf einiges unsichere resp. unbestimmbare Material hiuweisen, welches unten bel Zusammenstellung der Floranbsp;unseres Gebietes nicht berficksichtigt werden kann.

1. Neuropteris Loshi Brongniart wird von Roïhpletz'Q als im unteren Tuffe des mittleren Roth-

') SiEGERT in Eliauterungen zu Section Oschatz. pag. 13. Rothpletz in Eliauterungen zu Section Frohburg. pag. 21.

Palaontolog. Abh. III. 4.

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liegenden von Riidigsdorf vorkoniniend angefiihrt. Da in der Sammlung der geologisclien Landesuntersucliung kein Belegstiick hierfiir vorhanclen ist, so griindet sich jene Notiz wahrsclieinlicli uur auf eine Randbemer-kung V. Gutbier’s*) zu Neuropferis Loshi, in welcher er sagt: „Vor 24 Jahren sail ich bei Herrn Pastor Durrnbsp;den in Hornstein von Riidigsdorf abgedriickten Wedel eines Farn, welchen genannter Herr damals mit dennbsp;Blattern der Heidelbeere (Vaccinimn Myrtillus L.) verglich', und welcher hierher gehoren mag.“ v. Gutbiernbsp;selbst bezeichnet also seine Bestiminung als nicht sicher. Durch das eine Bliittchen, weeklies v. Gutbier 1. c.nbsp;t. 9, f. 5 als Neuropteris /gt;os/w'abbildet, ward das Vorkommen dieser Art bei Riidigsdorf ebensowenig sichernbsp;gestellt; denn dieses Bliittchen lasst eine verschiedene Deutung zu. — Der Fundort Riidigsdorf bei Neuropteris Loshi resp. Odontopteris gleiclienioides Stub sp. muss demnach auch aus der Tabelle der Pflanzen desnbsp;sachsischen Rothliegenden, die ich in den Erliiuterungen zu Section Stollberg-Lugau gegeben habe, ge-strichen werden.

2. nbsp;nbsp;nbsp;Tubicaulis dubius Cotta (?) (f Selenochlaena microrhiza Corda). Auch diese FArm wird von Roth-PI.ETZ (1. c.) als bei Riidigsdorf vorkommend aufgeführt. Das Belegstück beland sich iiach einer briellichennbsp;Mittheilung jenes Autors in der Sammlung des Herrn Dr. Crusius auf Riidigsdorf-Sahlis.

Dieses Vorkommen ist in mehrfacher Beziehung fraglich. Zunachst stellt Rothpletz das betreffende Exemplar selbst mit „?“ zu der genannten CoTTA’schen Art, und letzterer lasst es unentschieden, ob die Artnbsp;zu Tubicaulis gehort und woher sein Original stammt. Ferner schreibt Rothpi.etz in der briellichen Mit-fheilung, dass das betreffende Exemplar nur „Wurzelwerk“ zeige. Wie die Wurzein von Tubicaulis dubiusnbsp;beschaffen waren, wissen wir noch nicht. Was Cotta beschreibt, sind Blattstiele mit C-formigem, gegen dienbsp;Peripherie geolfneten Gefassbiindeln. — Bei Durchsicht der erwahnten Sammlung, die mir Herr Dr. Crusiusnbsp;jun. freundlichst gestattete, habe ich kein Exemplar gefunden, welches auf Tubicaulis bezogen werden könnte.nbsp;Vielleicht hat Rothpletz, der die pflanzlicheri Reste jener Sammlung „a vista“ bestimmte, ohne genauerenbsp;Untersuchungen damit vorzuhehmen, den unter No. 14 b beschriebenen Fsaronius auf Grund semes eigenthiim-lichen Erhaltungszustandes (s. u.) fiir Tubicaulis gehalten.

3. nbsp;nbsp;nbsp;Sphenopteris erosa Gutbier (1. c. pag. 11 und 12, t. 8, f. 8) aus dem Schieferthon von Saalhausennbsp;bei Oschatz ist nach einer von mir neuerdings vorgenommeiien Untersuchung des Originals und nach einemnbsp;Vergleich mit Exemplaren aus dem Perm Russlands, deren Einsicht ich den Herren Lahusen in Petersburg,nbsp;Trautschold in Moskau und v. Zittel in München verdanke, nicht Sphenopteris erosa Morris. Diesenbsp;Thatsache kann als gesichert betrachtet werden, wenn auch das Saalhausener Exemplar sehr schlecht er-halten ist. Insbesondere die Bliittchen sind so inacerirt, so zerrissen und fragmentarisch erhalten, dass einenbsp;bessere Zeichnung, als die von v. Gutbier gegebene, nicht herstellbar ist.

Wahrscheinlich liegt eine gewisse Entwickelungsstufe von der, bei Saalhausen zugleich mit auf-tretenden Callipteris Naumanni vor, wie sie an Exemplaren aus dem Teutonia-Schachte bei Gersdorf im erzgebirgischen Becken zu beobachten ist, eine Form, die an Sphenopteris erosa Morris erinnert und demniichstnbsp;zur Darstellung gelangen soil (ahnlich v. Gutbier, 1. c. t. 8, f. 2). Auf Callipteris Naumanni deuten auch dernbsp;verhiiltnissmassig sehr dicke, gestreifte Stengel und die an demselben herablaufenden Fiederchen hin.

4. nbsp;nbsp;nbsp;„Fruchtzapfen“ aus dem Porphyrtuffe von Lastau (Penck, Erlauterungen zu Section Colditz. pag. 9).nbsp;Keine Belegstiicke vorhanden.

5. nbsp;nbsp;nbsp;„Undeutliche, z. Th. in eine kohlige Substanz verw'andelte Pflanzenresto“, unter denen solche vonnbsp;Stammen vorwiegen. Fundort wie No. 4. Nicht niiher bestimmbar.

6. nbsp;nbsp;nbsp;„Undeutliche Pflanzenabdriicke“ auf Section Leisnig (R. Credner und Dathe, Erlauterungen hierzunbsp;pag. 31 und 45). Nicht naher bestimmbar.

') V. (tutbier. Die Versteinerungen des Rothliegenden in Sachsen, pag. 13.

Cotta. Die Dendrolithen in Beziehung auf ihren Bau. 1832. pag. 25, t. 1, f. 3 und 4.

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7. nbsp;nbsp;nbsp;„Verkohlte Pfanzeufragmentequot; in den Arkoseu, Conglomeraten und Tuffen von Section Eochlitznbsp;(Kothpletz und Dathe, Erlauterungen bierzu pag. 37). Nicht naffer bestimmbar.

8. nbsp;nbsp;nbsp;„Dünne Kohlenlager und Reste von Pflanzen“ von Kleinragewitz (Siegert, Erlauterungen zunbsp;Section Oscffatz, pag. 5). Nicht naffer bestimmbar.

9. nbsp;nbsp;nbsp;Guilielmiteamp; Permianus Geinitz aus dem Brandscffiefer von Saalliausen‘) ist ein ebenso zweifel-haftes und wahrscheiulicff unorganisches Gebilde wie die iibrigen Gmfe^mYes-Exemplare. Ich bitte zu ver-gleicffen, wa.s icff friiffer^) darnber mitgetheilt habe. (Vergl. anch Weiss, Rothliegende.s von Wiinscffendorf. pag. 38.)

1. Sphenopteris germanica Weiss.

Taf. V [XXVJ, Fig. 1.

Sjihenojjteris dichotoma v. Gutbiek (non Althaus), Die Versteinerungen des Rothliegenden in Sachsen. 1849. pag. 11, 1.8, f. 7 (Original von Saalhausen).

HymenophylUtes semialatiis Geinitz, Die Leitpflanzen des Rothliegenden. 1858. pag. 10 excl. Figur (Saal hausen).

Odontopteris obtusilola Göppebt ex parte, Die fossile Flora der permischen Formation. 1864—1865. t. 14, f. 7 (Rothliegendes in Schlesien).

Sphenopteris germanica Wfitss, Die fossile Flora des Rothliegenden von Wiinschendorf. Ahhandlnngen zur geologischen Specialkaite von Preussen etc. 1879. Bd. 3. Heft 1. pag. 9ff., t. 1 (Wiinschendorf).

SphenojHeris germanica Wetss, Die Steinkohlen-führenden Schichten bei Ballenstedt. Jahrbuch der königl. preussischen geologischen Landesanstalt fiir 1881. 1882. pag. 599, 601 (Meisdorf und Opperode).

Das vorliegende Exemplar wurde von v. Gutbier 1. c. unter dem Namen Sphenopteris dichotoma Ai.thaus abgebildet und beschrieben. H. B. Geinitz erkannte die Verschiedenheit der GoTuiEiPscffeu und ALTiiAus’scffennbsp;Plianze und nannte erstere 1. c. Hymenophyllites semialatus, bezog aber diesen Namen zugleich auf Exemplarenbsp;von Callipteris conferta Sternberg sp. (1. c. t. 1, f. 4). Weiss machte daher in seiner fossilen Flora des Saar-Rffein-Gebietes (pag. 55) den Torschlag, die Bezeichnung „semialata“ nur auf die GuTBiER’sche Art anzu-wenden und sie Sphenopteris semialata Geinitz zu nennen, dagegen Formen, wie das bei Geinitz 1. c. t. 1,nbsp;f. 4 abgebildete Fragment zu Callipteris conferta zu stellen. Da aber spiiter in der Litteratur doch wiedernbsp;Verwechselungen auftauchten, hielt es Weiss bei Beschreibung von Farnresten aus dem Rothliegenden vonnbsp;Wiinschendorf, die mit der GuTBiER’schen Art von Saalhausen identisch sind, fiir angezeigt, fiir diese dennbsp;Namen Sphenopteris germanica einzufiihren.

Durch freuudliche Vermittelung des Herru Oberbergrath Credner wurde mir die Untersuchung des GuTBiER’schen Originals möglich. Ich gebe eine neue Abbildung des Saalhausener Wedels und zwar des-wegen, well das betreffende Exemplar deutlicher ist, als es nach der GoTBiER’schen Figur scheinen konnte, undnbsp;weil es den Exemplaren von Wiinschendorf gegenüber einige Abanderungen zeigt, resp. gewisse Details nochnbsp;entschiedener hervortreten lasst.

Die Spindel ist bei unseren Exemplaren gleichfalls fein gestreift, aber viel deutlicher und dichter, aks es bei den WEiss’schen Exemplaren der Fall zu sein scheint, mit kleinen, vertieften, langlichen, querstehendennbsp;Niirbchen (von Spreuliaaren herriihrend ?) versehen und zwar sowohl an den berindeten, wie an den nicht be-rindeten Stellen. — Ferner sind die Fiedern zweiter Ordnung viel entschiedener wechselstaiidig als bei dennbsp;Exemplaren von Wiinschendorf. Bei den letzteren sind sie „fast gegenstandigquot; (Weiss, 1. c. pag. 13 undnbsp;Figur), aber doch immer noch als wechselstandig zu bezeichnen. Es wird also in Weiss’s Diagnose (1. c. pag. 9)nbsp;das „gegenstandig“ durch „wechselstandig bis fast gegenstandigquot; zu ersetzen sein. — lm üebrigen ware höchstens

') H. B. Geinitz, Die Leitpflanzeii des Rothliegenden. pag. 18, t. 2, f. 9. — ?v. Gutbier, Die Versteinerungen des Rothliegenden iri Sachsen, t. 2, f. 14.

2) Sterzel, Palaeontologischer Gharakter der oberen Steinkohlenformation und des Rothliegenden im erzgebirgischen Becken. VII. Bericht der naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz, pag. 242 (Sep. pag. 90).

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noch zu ei'wiihnen, dass die Fiederchen des Saalhausener Exemplars im Allgemeinen tiefer gelappt sind, als die der Wiinschendorfer Fragmente.

Die Diagnose wiirde mit Eiufiigung dieser wenigen Abanderungen lauten:

Wedel dreifach gefiedert; Fiedern erster Ordnung im Umriss lünglich-oval, mit kraftiger und etwas steiler, gerader, sehr fein langsgestreifter und mit kleinen langlichen, querstehenden Narbchen bedechter Spindel;nbsp;Fiedern zweiter Ordnung ovaFlanzettlich im Umriss, schief abstehend, wechselstandig bis fast gegenstandig.nbsp;Fiederchen wechselstandig, oval, stumpf, die kleineren auch fast elliptisch bis verkehrt-eiförmig, die grosserennbsp;mehr oder weniger tief gelappt, Lappen kurz und stumpf oder langlich-verkehrt-eirund bis keilförmig. End-liederchen und Endlappen stumpf, schwach buchtig, gekerbt oder stumpfeckig. Fiederchen etwas herablaufendnbsp;und meist mit den nachst tieferen noch durch etwas Blattmasse verbunden, besonders die kleineren. Nervennbsp;ziemlich gleich, 3 Hauptzweige tief am Grimde sich abzweigend, dreimal gabelig, der schwache Mittelnerv mitnbsp;ein- bis zweifach gabeligen, schiefen Seitennerven, deren mehrere in jeden Lappen verlaufen. Das unterstenbsp;ii-ussere Fiederchen, von den andern mehr abgesondert, dreilappig, erhiilt seine Nerven direct aus der Spindel dernbsp;Fiedern erster Ordnung.

Vorkommen: Schieferthon (14)') bei Saalhausen. Original im mineralogischen Museum der Universitat zu Leipzig.

2. Sphenopteris hymenophylloides Weiss.

Taf. V [XXV], Fig. 2.

Hymenophyllites fascicutatus Geisitz, Die Leitpflanzen des Rothliegenden. 1858. pag. 10. ex p. (Saalhausen).

Sphenopteris hymenophylloides Weiss, Die Flora des Rothliegenden von Wünschendorf. 1879. pag. 22—25, t. 2, f. 2 und 3.

Das im königl. mineralogischen Museum zu Dresden belindliche und mir von Herrn Geheimrath Geinitz freundlichst zugesandte Exemplar wurde 1852 bei Saalhausen gefunden und zuerst 1. c. als Hymeno-phylUtes fasciculatus aufgeführt. Geinitz ist nach einer brieflichen Mittheilung der Ansicht, dass das betreffende Exemplar am meisten dieser GuTBiEn’schen Art (Die Versteinerungen des Rothliegenden in Sachsen,nbsp;t. 6, f. 8 und 9) entspricht, obschon nach ihm Sphenopteris Zwickaviensis Gütbier dieselbe Art ist undnbsp;dementsprechend die Etiquette folgende Bezeichnung enthalt: ^HymenophylUtes (Schizopteris) fascieulata etnbsp;Zwickaviensis “.

Das Exemplar ist wenig gut erhalten. Ich habe aber versucht, eine möglichst getreue Abbildung davon zu geben, da es sich um eine in dem betrelfenden Gebiete sonst nicht beobachtete, interessante Formnbsp;handelt.

Mit Sphenopteris fascicidata Gdtbier vermag ich den vorliegenden pllanzlichen Rest nicht zu vereinigen, denn abgesehen davon, dass derselbe viel kraftiger gebaut ist, als jene GuTBiER’sche Art, sind seine Fieder-lappen, soweit sie in guter Erhaltung vorliegen, nicht keilförmig, sondern lineal.

Aehnlicher ist Sphenopteris Zwickaviensis Gütbier, 1. c. t. 3, f. 2, aber nicht f. 1. — Letzteres Exemplar zeigt die schlanken, dünnen Zweige und die keil- resp. keulenförmigen Enden (Hymenophyllum-Fmcti-fication?) der Fiederlappen von Sphenopteris fascieulata, nur in etwas grösserem Maassstabe, und es ist viel berechtigter anzunehmen, dass jenes Exemplar zu der letzteren Art gehort, als dass es die fructificirendennbsp;Wedeltheile von v. Gutbiers’s f. 2 darstellt. Die letztere Annahme ist rein willkürlich. Vergl. iiber diesennbsp;Gegenstand meine Mittheilungen in „Palaeontologischer Character der oberen Steinkohlenformation und desnbsp;Rothliegenden im erzgebirgischen Becken'L pag. 258 und 259 (Sep. pag. 106 und 107).

') Die belge.setzten Zahlen bezlehen sich auf die pag. 41 [273] gegebene geognostlsche Tabelle.

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Aber auch aiif v. Gutbier’s f. 2 zeigt nur das Wedelstück oberhalb w einige Aehnliclikeit mit utiserein Exemplare, wahrend der Wedel x—y mit seiner mehrfachen Stengeldichotomie und seinen langdinealen, diclio-tomen Zipfeln vollstandig verschieden von dem Saalhausener Wedelfragment ist; und selbst der Wedel-theil oberhalb vv lasst auffallige ünterschiede beobachten; die Seitenüederchen sind mehr hin- und hergebogen.nbsp;die Zipfel der Fiederchen schmaler und langer, auch tlefer gespalten als bei unserem Exemplare. Wir vermogen daher auch das letztere nicht mit Sicherheit auf Sphenopteris Zwickmiensis zu beziehen.

Angezeigter erscheint eine Vereinigung mit Sphenopteris hyme7iopJiylloides Weiss. Die steife Spindel ist ziemlich kraftig langsgestreift. An ihr laufen Fiederchen herab, die in ihrer Theilung denen der Fiedernnbsp;ahnlich werden (e). Die Fiedern sind spitz abgehend oder steil abgebogen, dicht mit Fiederchen besetzt,nbsp;letztere tief eingeschnitten, meist in 3—4 (c und d) schmal-lineale, an der Spitze stumpfe oder abgestutztenbsp;Zipfel getheilt. Diese divergiren unter spitzen Winkeln, weshalb die Fiederchen keilförmig bis handförmig imnbsp;Umriss sind. Die Theilung ist nicht so regelmiissig und nicht so weitgehend als bei Sphenopteris fiabellifh'anbsp;Weiss. Die Fiederlappen sind fein parallel gestreift; ausserdem verlaufen deutlich hervortretende Linien nachnbsp;den Einschnitten der Fiederchen (c und e). Endlich ist es nicht ausgeschlossen, dass a und b gleichwerthigenbsp;Zweige einer Dichotomie sind.

Wir bezeichnen daher das Saalhausener Wedelfragment als Sphenopteris hymenophylloMes Weiss. Ob spatere Untersuchungen eine Vereinigung dieser Art mit Sphenopteris Zwickaviensis Gutbier notjiwendignbsp;machen werden, ist abzuwarten.

Vorkommeu: Brandschiefer (14) von Saalhausen. Original im königl. mineralogischen Museum zu D resden (No. 5).

3. Odontopteris obtusa Brongniart. ïaf. V [XXV], Fig. 3.

Odontopteris obtusiloba (Nabmann) v. Gutbiek, Die Versteineriingen des Rothliegenden in Sachsen. 1849. pag. 14. t. 8, f. 9—11 (Saalhausen).

Neuropteris? (Odontopteris obhisilobat) v. Gutbier ibidem, pag. 14, t. 8, f. 13 (Saalhausen).

Neuropteris? v. Gütbier ibidem, pag. 14, t. 11, f. 7 (Rüdigsdorf).

Bezüglich der anderweitigen Litteratur vergl. Oh. E. Weiss, Die fossile Flora der Steinkohlent'ormation und des Rothliegenden im Saar-Rhein-Gebiete. 1869—1872. pag. 36—43. — Derselbe, Studiën über Odontopteriden. Zeitschrift d. deutsclien geol. Gesell-

schaft. Bd. 22. 1870. pag. 853ff.

Dass die von v. Gütbier, 1. c. t. 8, f. 9—11 abgebildeten Fragmente von Saalhausen zu Odontopteris obtusa gehören, unterliegt keinem Zweifel. Auch das t. 8, f. 12 dargestellte Fiederchen von demselben Fund-punkte, von Naümann als New'opteris bezeichnet, gehort hierher, was schon v. Gütbier vermuthete. Es istnbsp;ein iVcM'/'oyjferfs-artiges Endfiederchen von Odontopteris obtusa.

Das grosse Fiederchen von Rüdigsdorf (v. Gütbier, 1. c. t. 11, f. 7), welches v. Gütbier als NeuropterisQ) bezeichnet, kann gleichfalls recht wohl zu Odontopteris obtusa gestellt werden. Es entspricht dem Endfiederchennbsp;der zu Odontopteris obtusa gehörigen Neuropteris subci'enulata Gekmar (Die Versteinerungen von Wettin undnbsp;Löbejün, t. 5, f. 1).

Bei einer Excursion, welche ich 1884 unter Führung des Herrn Prof. Siegert in die Oschatzer Gegeild unternahm, fanden wir im Schieferthon von Kreischa bei Oschatz das Taf. V [XXV], F'ig. 3 abge-bildete Endfiederchen, welches ganz denen entspricht, welche Weiss (1. c. t. 3, f. 1), Steininger (Geognostischenbsp;Beschreibung des Landes zwischen der unteren Saar und dem Rheine f. 3 als Odontopteris Sternbergi) undnbsp;Göppert (Die Gattungen der fossilen Pflanzen etc. t. 8 und 9, f. 12 und 13 als Newopteris lingulata) darstellen.

Vorkommen; Schieferthon (14) von Saalhausen und Kreischa (Section Oschatz). Original im mineralogischen Museum der üniversitiit Leipzig und in der Sammlung der geologischen Landesuntersuchungnbsp;in Leipzig. Unterer Porphyrtuff (1) von Rüdigsdorf (Section Frohburg).

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4. Cyclopteris sp.

, Taf. Vf [XXVI], Fig. 1.

Cyclopteris Germari v. Gutbikk, Abdrücke und Versteinemngen des Zwickauer Schwarzkohlen-Gebirges uiid seiner ümgebungen. 1835. pag. 48 (Rüdigsdorf).

Cyclopteris Germari Rothpletz iu Erlauterungen zu Section Frohburg. 1878. pag. 21 (Rüdigsdorf).

Dass die vorliegenden CyclojMeris-Reste nur als Spindelfiederchen einer Farnspecies anzusehou sind, darf ohuo Weitores angenommen werden. Aller Wahrsclieiiiliclikeit nacli geboren sie mit dein oben erwabnten,nbsp;von V. Gütbier (Die Versteineruugen des Rdthliegenden in Sachsen. 1.11, f. 7) abgebildeten „A^«r?'opfms“-Fiedercl]ennbsp;zu Odontopteris obtusa Brongniart. Kommen doch auch anderwarts mit dieser Art iihnliche Cyclopteris-Y\'dgt;g-mente vor. Vergl. H. B. Gf.initz, Dyas II. t. 28, f. 3 und 4; t. 29, f. 1 und 2 und besonders f. 10 aus demnbsp;Rothliegenden von Kaumburg, ferner Gumbel, Beitrag zur Flora der Vorzeit. t. 8, f. 4 uud 5 von Erbendorf. —nbsp;Da diese Zusammengehörigkeit aber nicht sicher erweislich ist, bezeichnen wii diese Farnreste als Cyclopteris sp.

Diese nur fetzenweise erhaltenen Giyc/opims-Fiederchen mit Bestimmtheit gerade auf die Form Cyclopteris Germari Sternberg zu beziehen, ist unthunlich, wenn sie auch dem Füicites conchaceus aus dem Carbon von Wettin (Germar et Kaulfuss, Einige merkwürdige Pflanzen-Abdrücke aus der Steinkohlenformation innbsp;Acta Acad. G. Leop. Car. Vol. 15. pars 2. pag. 11 [227], t. 65, f. 5), w'elcher der Art zu Grunde liegt, und dernbsp;Cyclopteris Germari Gdtbier, 1. .c. t. 6, f. 5—7 aus dem Carbon von Zwickau iihnlich sind. — Cyclopteris-Fiederchen können einander recht ahnlich sein, ohne dass sie derselben PHanze angehören. Es ist schon sehrnbsp;fraglich, ob die GERMAR’sche und GuTBiER’sche Form von Zwickau vereinigt werden dürfen. Die letzterenbsp;gehort zu v. Gutbier’s Neuropteris flexuosa, die erstere zu Neuropteris auriculata Germar oder zu Odontopterisnbsp;obtusa (^Neuropteris subcrenulata Germar). Ob die beiden Neuropteris-kïi^n identisch sind, ist fraglich. Odontopteris obtusa ist sicher eine andere Pllanze.

Vorkommen: ünterer Porphyrtuff (1) von Rüdigsdorf (Section Frohburg). Original in der Samm-lung der geologischcn Landesuntersuchung.

5. CalUpteris conferla Sternberg sp. var. polymorpha Sterzel.

Taf. V [XXV], Fig. 4; Taf. VI [XXVI], Fjg! 2 u. 3; Taf. VII [XXVII], Fig. 1 u. 2..

1 Adiantites (Netiropteris) Strogonowii (Fischer sp.) Kutorga, II. Beitrag zur Palaeontologie Russlands. Verhandlung der kaiserl.

russischen mineralogischen Gesellschaft zu Petersburg. 1844. pag. 80, t. 8 (Bjelebei). t Neuropteris (CalUpteris) tenui/olia Brongni.4rt in Murchison, Geology of Russia. Vol. 11. 1845. pag. 6, t. B, f. 3 (Bjelebei).nbsp;Odontopteris cristata V. Gutbier, Die Versteinemngen des Rothliegenden in Sachsen. 1849. pag. 14, t. 5, f. 10 (Reinsdorf).

? Odontopteris strictinervia Gorrert, Die fossile Flora der permischen Formation. 1864—1865. pag. 114, t. 15, f. 2 und 3 (Braunau). CalUpteris conferta Sternberg sp. var. polymorjjha Sïerzei, in Erlauterungen zu Section Colditz der geologischen Specialkarte vonnbsp;Sachsen. 1879. pag. 22 (Buchheim).

CalUpteris conferta Sternberg sp. var. polymorpha. Sterzel in Erlauterungen zu Section Stollberg-Lugau. 1881. pag. 156.

Bezüglich der Litteratur zu CalUpteris conferta überhaupt vergl. Weiss, Die fo.ssile Flora im Saar-Rhein-Gebiete. 1869—1872. pag. 73ff. — Derselbe, Studiën über Odontopteriden. Zeitschrift d. deutschen geol. Gesellschaft. Bd. 22. 1870. pag. 853ff.

AVcdel doppelt bis einfach gefiedert. — Stengel bis 8 mm (20 mm?)'dick, mit feinen Langsstreifen und mit entfernter stehendeu Quer.streifeii versehen. — Fiedern lineal, nach Basis und Spitze hiu etwas ver-schmalert, alternirend (hier und da fast gegenstiindig), ziemlich steil aufgerichtot, theils gefiedert, theils (gegennbsp;die Spitze hin) einfach und fiederspaltig oder mehr oder weniger tief gekerbt, zuweilen dichotom. Zw'ischennbsp;den Fiedern hier und da am Stengel herablaufende Fiederchen oder Lappen. Fiederchen mit der ganzennbsp;Basis angewachsen, herablaufend, die Rhachis spitzwinkelig verlassend, dann nach aussen biegend und sich dernbsp;senkrechten Stellung niihernd, alternirend, sich beriihrend, bis zur Basis getreimt oder mehr oder weniger ver-wachsen, breit-lineal, verkehrt eirund, liinglich-verkehrt-eirund bis zungenförmig (Neuropteris-axii^, am kata-dromen Rande hier und da mit Einkerbungen, durch welche ein schmaler Lappen mehr oder weniger deutlich

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abgegrenzt wird. — Mittelnerv spitzwinkelig eiitspringend, danii sich naeh auswiirts krümrneiid, schwach, voider Spitze verschwindend, nur in den A^’m-ropfem-artigen Fiederclien kriiftig. Die Lappen der fiederspaltigen Fiedern oline hervortretenden Mittelnerven (Aewopfem-artig). In der katadromen Blatthalfte mehrere gleich-werthige Nerven direct aus der Rhachis entspringend, Seitennerven einfach oder einmal gegabelt (in dennbsp;grössten Fiederchen, z. B. in Taf. VII [XXVII], Fig. 1), spitzwinkelig entspringend, dann bogig-facherförmig nachnbsp;dem Bande verlaiifend.

Diese prachtigen Farnwedel land Dr. A. Penck bei Gelegenheit der geologisclien Aufnahine von Section Colditz. Sie treten znsammen mit Cordaites principalis Germar sp. und verscliiedenen unbestimmbarennbsp;Pllanzenresten nur an einer Stelle des oberen Tuffrothliegenden jener Section auf und zwar in dem als „Glas-stein“ bezeiclineteu Tufte der Buchheimer Steinbriiche.

Die organische Substanz ist durch dieselbe griinliche, pinitoidartige Masse ersetzt, welche auch den Pflanzenabdrückon der Porphyrtuffe von Zwickau (Reinsdorf), Chemnitz u. s. w. anhaftet.

Dass die in Taf. V [XXV], Fig. 4, Taf. VI [XXVI], Fig. 2 und 3, sowie Taf. VII [XXVII], Fig. 1 abge-bildeten Wedelfragmente einer und derselben Art angehören, unterliegt wohl keinem Zweifel. Taf. VII [XXVII], Fig. 1 scheint Fiedern von unteren, Taf. V [XXV], Fig. 4 von inittleren Theilen des betroft'enden Farn darzu-stellen. An letztere Fdgur dürfte sich weiter aufwiirts Taf. VI [XXVI], Fig. 2 und endlich, gegen die Spitzenbsp;der Pllanze hin, Taf. \T [XXVI], Fig. 3 anschliessen.

Die Dicke des Stengels ist nur in Taf. V [XXV], Fig. 4, Taf. VI [XXVI], Fig. 2 und Taf. VII [XXVTI], Fig. 1 (oben) zu erkennen, wahrend dieser in Taf. VI [XXVI], Fig. 3 und im unteren Theile von Taf. VIInbsp;[XXVII], Fig. 1 nur streifenweise erhalten vorliegt. Vielleicht gehören mitvorkommeude, uubeliederte Stengel-reste von 20 mm Durchmesscr zu dieser Pflanze. — Bei d in Taf. VI [XXVI|, Fig. 3 ist eine iihnliche Dichotomie zu beobachten wie bei Mixoneura obtusa Brongniart sp. bei Weiss (Die fossile Flora der jüngstennbsp;Steinkohlenformation und des Rothliegenden im Saar-Rhoin-Gebiet. t. 3, f. 1). — Zwischeu den Fiedern amnbsp;Stengel herablaufende Lappen sind nur in Taf. VI [XXVI], Fig. 2 und Taf. VII [XXVII], Fig. 1 deutlich vor-handeu. — Die vorwiegend am katadromen, jedoch auch am anderen Rande der Fiederchen auftretenden Ein-kerbungen bat un.sere Form mit Callipteris sinuata Brongniart sp., (Histoire des végétaux fossiles 1. Paris.nbsp;1828. t. 93, f. 3 und Weiss, 1. c. t. 6, f. 3) gemein.

Der in Taf. V [XXVj, Fig. 4 abgebildete Wedel schliesst sich recht gut an diejenigen (Jallipteris-Exemplare an, welche Weiss, 1. c. pag. 79 als Alethopteris conferta Sternherg sp. subsp. obliqua Göppert sp. var. obovatu bezeichnet, d. i. an Neuropteris obliqua Göppert (Die Gattungen der fossilen Pflanzen etc. t. 11)nbsp;und Alethopteris conferta Sternberg sp. bei Weiss, 1. c. t. 6, f. 5. Der Auniiherung an Callipteris sinuatanbsp;Brongniart sp. wurde schon gedacht.

Taf. VI [XXVI], Fig. 2 ist zfi vergleichen mit Callipteris conferta subsp. confuens Weiss, 1. c. t. 6, f. 1, sowie Odontopteris Strogonowii Morris (vergl. Brongniart in Murchison, Geology of Russia. Vol. 11.nbsp;pi. C. f. la. —

Die Beschaft'enheit des Wedels Taf. VI [XXVI], Fig. 2, namentlich der Fieder a, berechtigt zu der An-nahme, dass das Fragment, welches v. Gutbier (Die Vensteinerungen des Rothliegenden in Sachsen, t 5, f. 10) aus dem oberen Tuff von Reinsdorf als Odontopteris cristata abbildet, zu unserer Art gehort. Herr Geheim-rath Geinitz hatte die Giite, mir das GuTBiER’sche Original zu senden. Die in Taf. VII [XXVII], Fig. 2 gegebenenbsp;neiie Abbildung mag die soeben behauptete Uebereinstimmung noch weiter bestiitigen.

Wahrscheinlich identisch mit der Buchheimer Form und zwar mit dem Taf. VII [XXVII], Fig. 1 abgebildeten Wedeltheile, ist Adiantites Strogonowii Fischer sp. aus dem permischen Kupfersandstein vonnbsp;Bjelebei im Gouvernement Orenburg. Grosse, Form, Stellung und Nervation der Fiederchen des Wedels,

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welchen Kutorga, 1. e. t. 8 abbilclet, stimmen iibereiii. Bei Adiantites Strogonowii driingeii sich nacli Kutorga die Seitennerven zu mehreren dicken Bündein zusammen, „wodurch auf jeder Seite des Blattes 8—10 ei’habeiienbsp;Streifen, wie Andeutungen der Lappchen, entstelien.“ Diese Spuren beginnender Fiedertheiluug sind auch beinbsp;unserem Exemplare an einigen Stellen (a und b) zu beobachten.

Dass auch Adiantites Strogonowii zu Callipteris zu ziehen ist, unterliegt keiiiem Zweifel. Schimpek steilte die Art zu CalUpteris Permiensis Brongniart sp. und vereinigt damit Odontopteris Permiensis Bkon-üMARï (in Murchison, 1. c. t. A, f. 1), Pecopteris G-öpperti Brongniart (1. c. f. 2 und t. F, f. Ib und d).nbsp;1’ecopteris Wangenheimi Brongniart (1. c. t. B, f. ld und t. F. f. 2), Pecopteris regalis Kutorga (1. c. 1844.nbsp;t. 3), Pecopteris principalis Kutorga (1. c. t. 5, f. 1, 2).

Ob Pecopteris Wangenheimi Brongniart in diese Formenreihe aufgenoinmen werden kann, ist fraglich. Weiss hat bereits in seinen Studiën übor Odontopteriden (Zeitschrift d. deutschen geel. Gesellschaft. Bd. 22.nbsp;1870. pag. 872, t. 21a, f. 2 und 3) darauf hingowiesen, dass mit diesem Namen zwei verschiedene Formennbsp;bezeichnet wurden. Davon ist die eitie (1. c. t. B, f. ld) vielleicht eine Neuropteris, fiir welche Weiss dennbsp;Namen Neuropteris Qualeni xorschliigt. Es ist indessen die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass das Exemplar grosse Neuropteris-uïtige Fdederchen einer CalUpteris darstellt, iihnlich wie Adiantites Strogonowii und wienbsp;Taf. VII [XXVII], Fig. 1. — Die andere Form von Pecopteris Wangenheimi (1. c. t. F, i'. 2) ist zwar entschiedennbsp;eiiie CalUpteris, aber mit zwei- bis dreifach gabeligen Nerven, wahrend Pecopteris Göpperti nur einfache bisnbsp;eiumal gabelige Seitennerven hat. Die anderen Formen, welche Schimper zu CalUpteris Permiensis zieht,nbsp;lassen k'eine Nervation erkennen. -— Neuropteris Göpperti kann mit CalUpteris conferta vereinigt werden. Obnbsp;dahin auch Odontopteris Permiensis, Pecopteris regalis und principalis gehören, lasst sich wegen des Mangelsnbsp;an deutlicher Nervation nicht entscheiden, ist aber wahrscheinlich.

Adiantites Strogonowii scheint die unteren Partieen einer grossen permischen Form von CalUpteris conferta zu reprasentiren, wahrend die zuletzt genannten 3 Arten deren höhere Theile bildeten, ahulich wienbsp;auch die vielgestaltigen Buchheimor Fragmeute augeiischeinlich zu einer und derselben Art gehören. Dasnbsp;von Kutorga (t. 8) mit abgebildete kleine Wedelfragment gehort wahrscheinlich zu derselben Pflanze (vergl,nbsp;Taf. VII [XXVII], Fig. 1 bei c und Taf. VI [XXVI], Fig. 4). — Analoge Formen wie Taf. V [XXV], Fig. 3nbsp;bieten noch Neuropteris (CalUpteris) tenuifolia Brongniart (in Murchison, 1. c. t. B, f. 3) von Bjelebei,nbsp;sowie Odontopteris strictinerma Göppert (Die fossile Flora der permischen Formation, pag. 114, t. 14, f. 2nbsp;und 3) von Braunau.

Vorkommen: Oberer Porphyrtuft' (14) von Buchheim (Section Golditz). Original in der Samm-lung der geologischen Landesuntersuchung.

6. CalUpteris Naumanni Gutbiek sp.

?ïaf. VII [XXVIl], Fig. 3. nbsp;nbsp;nbsp;^

Sphenopteris Naumanni V. Gutbiek, Die Versteinemngen des Rothliegenden in Sachsen. 1849. pag. 11, t. 8, f. 4—6 (Saalhausen); t. 8, f. 1—3 (Ileinsdorf).

1 Sphenopteris erosa v. Gutbieb, ebenda. pag. 11, t. 8, f. 8 (Saalhausen).

Sphenopteris Naumanni H. B. Geinitz, Dyas II. 1861 —1862. pag. 136 (Erbendorf).

Sphenopteris Naumanni Güm’ekt, Die fossile Flora der permischen Formation. 1864—1865. pag. 89 (L i ssi tz uiid Nie der-Rath en) t Odontopteris cristata Geinitz et Kliek, Sitzungsbericht der Gesellschaft Isis. 1871. pag. 188 und 189 (Kleinragewitz).nbsp;Sphenopteris Naumanni E. Geinitz, Neues Jahrbuoh 1'ür Mineralogie etc. 1873. pag. 696, t. 3, f. 4 (Weissig).

Sphenopteris Naumanni Ch. E. Weiss, Die Flora des Rothliegenden von Wünschendorf. 1879. pag. 18 und 19, t. 3, f. 8.

CalUpteris Naumanni Sterzel, Palaeontologischer Character der oberen Steinkohlenformation und des Rothliegenden im erzgebir-gisehen Becken. VII. Bericht der naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz. 1881. pag. 255—258 (Sep. 103—106). — Erlauterungen zu Section Stollberg-Lugau. pag. 144, 150 und 162 (Teutonia-Schacht bei Gersdorf).

Die Griinde, weshalb ich Sphenopteris Naumanni zu CalUpteris stelle, habe ich 1. c. dargelegt. Eine eingehendere Darstellung der Formen von CalUpteris Naumanni und deren Verwandten soil erst in der spiiter

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zu veröffentlichenden Abhandlung über die Flora des Rothliegeiiden im erzgebirgischen Becken gegeben werden, weil hierfür die Abbildung der Belegstücke aus dem Teutonia-Schachte bei Gersdorf im Lugau-Oels-nitzer Becken nöthig ist. Einstweilen sei auf die GuTBiEB’schen Abbildungen verwiesen.

Zu Callipteris Naumanni mag das von Klien gefundene und hier abgebildete Exemplar aus dem PorphjTtuff von Kleinragewitz bei Oschatz gehören. Das Original befindet sich im Dresdener Museum.nbsp;Es wurde von Geinitz 1. c. als Odontopteris cnstata aufgeführt. Nach einer üntersuchung, die mir Herr Ge-heimrath Geinitz freundlichst gestattete, muss ich bemerken, dass das Fragment leider so schlecht erhalten ist,nbsp;dass es eine sichere Bestimmung nicht zulasst. Die facherförmige Beschalfenheit der Spitze unterscheidet esnbsp;aber von Odontopteris cristata Gutbier, bei welcher Art sich die Fiederspitze allmahlich verschmalert. — Aehn-liche facherförmige Fiederenden kommen bei Callipteris Naumanni (Teutonia-Schacht) vor, welche Art janbsp;auch bei Oschatz hiiufig gefunden wurde. Die Umgrenzung der Lappen der Seitenfiederchen ist leider sonbsp;unbestimmt, dass sie eine verschiedene Auffassung zulasst. — Auch bei Weissig kam ein Exemplar vor,nbsp;welches E. Geinitz zwar als Odontopteris cristata Gutbier bestimmt, von dem er aber sagt, dass es vielleichtnbsp;auf eine verkümmerte Form von SpJienopteris Naumanni zurückzuführen sei (1. c. 1873. pag. 697).

üeber die eventuelle Hierhergehörigkeit von Sphenopteris erosa Gutbier vergl. oben pag. 42 [276].

Vorkommen: Schieferthon und Brandschiefer von Saalhausen und Kreischa (14), sowie (?)Por-phyrtuff von Kleinragewitz (1) auf Section Oschatz. Originale im mineralogischen Museum der Universitat und der geologischen Landesuntersuchung in Leipzig und im königl. Museum in Dresden.

7. Callipteridium gigas Gutbier sp.

Taf. VII [XXVIl], Fig. 4.

Pecopteris gigas v. Gutbier, Die Versteinerungen des RotUiegenden in Sachsen. 1849. pag. 14 und 15, t. 6, f. 1—3 (Liohtentanne). Alethopteris gigas Geinitz, Die Leitpflanzen des RotUiegenden. 1858. pag. 12, t. 1, f. 2—3 (Weissig).

Callipteridium gigas Weiss, Studiën über Odontopteriden. Zeitschrift d. deutschen geol. Gesellschaft. Bd. 22. 1870. pag. 878 und 879.

Alethopteris conferta Rothpletz, Erlauterungen zu Section Frohburg der geologischen Speoialkarte von Sachsen. 1878. pag. 21. (Rüdigsdorf).

Callipteridium gigas Sterzei, Erlauterungen zu Section Stollberg-Lugau. 1881. pag. 164 (Rüdigsdorf).

Im Tuff-Rothliegenden des nordwestlichen Sachsen wurde von dieser Species nur das hier abgebildete kleine Fragment gefunden, und zwar 1876 im unteren Porphyrtuff von Rüdigsdorf durch A. Rothpletz, dernbsp;das Exemplar als Alethopteris conferta bestimmte. Trotz des mangelhaften Erhaltungszustandes dieses Farn-restes unterliegt es keinem Zweifel, dass derselbe nicht zu Alethopteris conferta gehort.

Das Fragment hat 6 Fiederchen an der theilweise erhaltenen, 1,5 mm breiten Spindel. Letztere zeigt Spuren einer feinen Streifung. Die Fhederchen sind bis 20 mm lang, 5 mm breit, lineal-lanzettlich, in einenbsp;etwas nach oben gekrümmte Spitze auslaufend, dicht gedrangt, mit der ganzen Basis ansitzend. Nur dernbsp;Mittelnerv ist erhalten. Derselbe ist kraftig, verschwindet aber vor der Spitze.

Bezüglich der Grösse der Fiederchen kommt unserem Exemplar nur v. Gutbier’s f. 1 (1. c.) gleich. Die von Geinitz 1. c. abgebildeten Fragmente von Weissig zeigen bei annahernd gleicher Liinge grössere Breite.nbsp;Andererseits sind aber die letzteren Exemplare dem unseren durch die spitzlichen Fiederenden iihnlicher.nbsp;Spater werde ich Fiedern derselben Art von Lugau-Oelsnitz zur Abbildung bringen, die zusammen mit dennbsp;bisher bekannt gewordenen Fragmenten der vorliegen Art zeigen, dass eine Trennung in eine stumpf- und einenbsp;spitzfiederige Art nicht durchführbar ist, vielmehr beide als Abanderungen derselben Art zu betrachten sind,nbsp;welcher Auffassung bereits Geinitz Rechnung trug.

Palaontolog. A bh. III. 4. nbsp;nbsp;nbsp;7

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Vorkommen: ünterer Porphyrtuff (1) von Eüdigsdorf (Section Frohburg). Original im Museum der geologischen Landesuntersucliung in Leipzig.

8. Scolecopteris (Asterotheca) arborescens Schlotheim sp.

Cyatheites arborescens Geinitz et Kliek, Bericht der naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis in Dresden. 1871. pag. 188 und 189 (Kleinragewitz).

(Anderweitige Litteratur vergl. in Weiss, Die fossile Flora der jüngsten Steinkohlenformation und des Rothliegenden im Saar-Pihein-Gebiete. pag. 84 und in Stuk, Zur Morphologie und Systematik der Culm- und Carbon-Farne. pag. 122.)

Das von Klien im Schieferthone von Kleinragewitz gefundene Exemplar wurde mir von Herrn Geheimrath Geinitz gütigst zugesandt. Es ist nur ein Fragment von 1 cm Lange mit 8 linealen Fiedercliennbsp;von 5 mm Lange und 2 mm Breite an einer ziemlich starken (1,5 mm) Rhachis. Die Fiederchen sind fructi-ficirend (Scolecopteris f). — Trotz der fragmentarisclien Erhaltung des Exemplars ersclieint obige Bestimmungnbsp;zulassig.

Vorkommen: Schieferthon (1 und 2) von Kleinragewitz (Section Oschatz). Original im königl. mineralogischen Museum in Dresden (No. 14).

9. Scolecopteris mertemioides Gutbier sp.

Asterocarpus mertensioides V. Gotbieb, Giia von Sachsen. 1843. pag. 84 (Carbon von Zwickau).

Pecopteris mertensioides v. Gutbier, Die Versteinerungen des Rothliegenden in Sachsen. 1849. pag. 15, t. 5, f. 6 (Saalhausen), f. 7 (Carbon von Zwickau), f. 5 (nach Geinitz Pecopteris Candolliana, Rothliegendes von ReinsdorQ.

Alethopteris mertensioides Geinitz, Die Versteinerungen der Steinkohlenformation in Sachsen. 1855. pag. 29, t. 33, f. 1 (Carbon von Ober-Hohndorf).

Asterotheca mertensioides Sterzel, Erlauterungen zu Section Stollborg-Lugau. 1881. pag. 164 (Rothliegendes des Dufour-Schachtes). Scolecopteris mertensioides Stde, Zur Morphologie und Systematik der Culm- und Carbon-Farne. 1883. pag. 97 und 124.

Das von v. Gutbier 1. c. abgebildete Exemplar von Saalhausen stand mir nicht zu Gebote. Aus der Abbildung geht hervor, dass nur die Form der Fiederchen und der Mittelnerv, nicht aber Seitennerven undnbsp;Fructification daran erkennbar waren. Wenn wir trotz dieser Mangel, ebenso wie Geinitz und Stur, dasnbsp;GuTBiEE’sche Fragment bei der genannten Art belassen, so geschieht es, weil beziiglich des Habitus das vonnbsp;V. Gutbier mit abgebildete Exemplar aus dem Carbon von Zwickau t. 15, f. 7 am entsprechendsteu ist, ahn-licher als die verwandte Pecopteris Candolliana Brongniart.

Zu der letzteren Art zieht Geinitz v. Gutbier’s f. 5 (von Reinsdorf) und zwar der tief gegabelten Seitennerven wegen. Nach Geinitz besitzt die echte y,Alethopteris mertensioides^ nur einfache Nerven, wahrendnbsp;V. Gutbier in seiner Diagnose von gegabelten Nerven spricht.

Die aus dem Rothliegenden des Dufour-Schachtes stammenden und von mir 1. c. als Asterotheca mertensioides bestimmten Farnreste stimmen im Habitus mit dem Saalhausener Exemplare iiberein. Die imnbsp;sachsischen Rothliegenden haufig die organische Masse der Pflanzenreste ersetzende pinitoidartige Substanznbsp;überzielit diese Abdrücke und lasst nur hier und da Asterotheca- resp. Scolecopteris-Fractiücation erkennen.nbsp;Augenscheinlich waren alle Wedelfragmente fertil, und infolgedessen ist die Nervation so verdoekt, dass nichtnbsp;sicher zu entscheiden ist, ob einfache oder gegabelte Nerven vorliegen. Es hat hier und da den Anschein,nbsp;als ob die Seitennerven einfach waren.

Ich hatte 1. c. die vorliegende Art zu Asterotheca gestellt; Stur zieht sie zu Scolecopteris. Zwischen diesen beiden Gattungen zu unterscheiden, wird meist recht schwer, wenn nicht unmöglich sein. Ich wage esnbsp;bezüglich der Pecopteris mertensioides nicht, und wenn ich jetzt die in Rede stehende Form zu Scolecopterisnbsp;stelle, so folge ich damit dem Vorgange Stur’s.

Vorkommen: Brandschiefer (14) von Saalhausen (Section Oschatz).

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10. Asterotheca (Scolecopteris?) pinnaUfida Guïbier sp.

Taf. VII [XXVIT], Fig. 5 und 6.

Neuropteris pinnatijida v. Gutbier, Zwickauer Schwarzkohlen-Gebirge. 1835. pag. 61, t. 8, f. 1—3 (Reinsdorf).

Neuropteris pinnatijida v. Gütbier, Die Versteinerungen des Rothliegenden in Sachsen. 1849. pag. 13, t. 5, f. 1—4 (Reinsdorf). Pecopteris Geinitzi v. Gütbier, ebenda. pag. 16. t. 2, f. 10 (Reinsdorf), t. 9, f. 1 und 2 (Possendorf), f. 3 (Tafelerklarung f. 8.

— Burgstadtel), t. 11, f. 5 (Rüdigsdorf), f. 6 (Chemnitz).

Pecopteris fruticosa Y. Gütbier, ebenda. pag. 16, t. 5, f. 8 und 9 (Reinsdorf).

? Pecopteris gigasfy. Gütbier ex p., ebenda. pag. 14, t. 9, f. 8 (Tafelerklarung f. 7. Burgstadtel).

Alethopteris pinnatijida Geinitz, Die Leitpflanzen des Rothliegenden. 1858. pag. 13.

Alethopteris pinnatiUda Geinitz, Dyas II. 1861—1862. pag. 142 (Brbendorf, Klein-Sohmalkalden).

Asterocarpus Geinitzi Göppert, Die fossileFlora der permischenFormation. 1864—1865. pag. 128, t. 8, f. 8 (Oelberg bei Braunau). Alethopteris pinnatijida Rothpltez, Erlauterungen zu Section Frohburg. 1878. pag. 21 (Rüdigsdorf).

Asterocarpus pinnatijidus Sterzbl, Erlauterungen zu Section Burkhardtsdorf. 1879. pag. 39 und 40 (Markersdo rf).

Asterocarpus pinnatijidus Sterzei, Erlauterungen zu Section Stollberg-Lugau. 1881. pag. 144 und 164 (Rothliegendes im Teutonia-Schachte. — Rothliegendes von Hilbersdorf etc.).

V. Gütbier bildet diese Art von Rüdigsdorf ab. Taf. VII [XXVII], Fig. 5 ist ein von demselben Fund-punkte stammendes Exemplar (gefunden von Rothpletz). Es entspricht am meisten der Neuropteris pinnatijida Gütbier (Zwickauer SchwarzkoHengebirge. t. 8, f. 1, unterstes Fiederchen rechts); jedoch ist keines-wegs ausgeschlossen, dass ein Fiederfragment von Pecopteris Miltoni vorliegt. Ein Bliek auf die oben von Plagwitz abgebildeten Fame wird diese Vermuthung gerechtfertigt erscheinen lassen, und der Erlialtungs-zustand des RoTHPLETz’schen Exemplars ist nicht gut genug, als dass dieser Zweifel gelost werden könnte.

Taf. VII [XXVII], Fig. 6 wurden kleine Blattchen dargestellt, wie sie im silicificirten Rochlitzer Tuffe des „Wilden Bruelies“ vorkommen (Chemnitzer Museum). Nur die Umrisse sind erhalten, und diesenbsp;entsprechen denen der Blattchen von Neuropteris pinnatijida Gütbier (Versteinerungen des Rothliegenden innbsp;Sachsen, t, 5, f. la, b), Pecopteris jruticosa Gütbier (ibidem t. 5, f. 9), Pecopteris Geinitzi Gütbier (ibidemnbsp;t. 2, f. 10). Trotzdem bleibt natürlich die Zugehörigkeit zu der in Rede stehenden Art fraglich.

Vorkommen: ünterer Tuff (1) von Rüdigsdorf (Section Frohburg). — (POriginal im Museum der geologischen Landesuntersuchung; Psilicificirter Tuff von Rochlitz (9). — Original im Museum der Stadtnbsp;Chemnitz.

11. Schizopteris trichomanoides Göppert.

Taf. VII [XXVII], Fig. 7a-c.

Chondrites trichomanoides (Tafelerklarung: Trichomanites fucoides) Göppert, Systema Filicum fossilium. 1836. pag. 268, t. 30, f. 26. Schizopteris trichomanoides Göppert, Die fossile Flora der permischen Formation. 1864—1865. pag. 94 und 95, t. 8, f. 7; t. 9, f. 5nbsp;(Braunau in Böhmen und Neurode in Schlesien).

Schizopteris trichomanoides Weiss; Die fossile Flora der jüngsten Steinkohlenformation und des Rothliegenden im Saar-Rhein-Ge-biete. 1869—1872. pag. 60, t. 12, f. 7 (Mittel-Lebacher Schichten von Schwarzenbach ).

Schizopteris trichomanoides Weiss, Die Flora des Rothliegenden von Wünschendorf. 1879. pag. 25, t. 3, f. 1 (Wünschendorf). Schizopteris trichomanoides Zeiller, Note sur quelques plantes fossiles du terrain permien de la Corrèze. Buil. de la Société géo-logique de France, 1880. 3. série. pag. 196, t. 4, f. 1 und 2 (Gres du Go urd-du-Di ab Ie).

Die hier abgebildeten ein- bis zweimal gegabelten Blattfragmente mit linealen, mehr oder weniger gespreizten, an den Enden rundlich abgestutzten Lappen dürften am besten auf obige Species zu beziehen sein.nbsp;Einen Mittelnerven vermag ich nicht zu entdecken, nur bei Fig. 7b und c feine Langsstreifen gegen den Rand hin.

Aehnlich ist Schizopteris Gümbeli Geinitz sp. Letztere Species hat aber langere lineale, steif aufrechte Zipfel, die unter spitzeren Winkeln abgehen, als dies insbesondere bei unseren Exemplaren Fig. 7a und c der Fall ist.

Vorkommen: Schieferthon (14) von Saalhausen. Originale im Museum der geologischen Landesuntersuchung (Fig. 7b und c) und im^ mineralogischen Museum der TJniversitat Leipzig (Fig. 7a mit Sphenopteris germanica).

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12. Psaronius infarctus Unger.

Psaromus helminthoUthus Gotta ex parte, Die Dendrolithen in Beziehung auf ihren inneren Bau. 1832. pag. 31, t. 6, f. 3; t. A, f. 2. Psaronius infarctus UiSGER in Ekdlicher, Genera plantarnm. Mantissa II. 1843. pag. 4.

Psaronius infarctus CoRDA, Beitrage zur Flora der Vorwelt. 1845. pag. 99, t. 34.

Psaronius infarctus Stenzkl, Ueber die Siaarsteine. 1854. pag. 831, t. 38, f. 6.

Psaronius infarctus Stenzei in Göppert, Die fossile Flora der permischen Formation. 1864—1865. pag.57ff., t. 5, f. 1,2. Psaronius helminthoUthus Rothpletz, Erlauterungen zu Section Frohburg. 1878. pag. 20 (Rüdigsdorf).

Psaronius infarctus Renaolt, Cours de la botanique fossile. III. 1883. pag. 143 und 150, t. 25, f. 1, 2 und 4.

Das Belegstück für diese Art befindet sich in der Sammlung des Herrn Dr. Crusius auf Rüdigsdorf-Sahlis und wurde inir von Herrn Dr. Crusius jun. freundlichst zur Untersuchung überlassen. Roïhpletz bestimmte es als Psaronius helminthoUthus Cotta, und es gehort allerdings in die Reihe der Psaronien, welchenbsp;Stenzel, dem wir die eingehendsten üntersuchungen über Psaronien verdanken, als „Sectio helmintholithiquot; be-zeichnet, aber nicht zu der Art, die jetzt nach dem Vorgange Unger’s als Psaronius helminthoUthus Cottanbsp;im engeren Sinne aufgefasst wird.

Es tragt das betreffende Exemplar vielmehr sehr deutlich den Character des Psaronius infarctus ünger. Erhalten ist ein Theil der Stammaxe mit zahlreichen, gedrangten, bescheideten Gefassbandern, sowienbsp;ein Theil der schmalen Rinde mit dickbescheideten Wurzelanfangen, in denen die Gefassbündel nicht erhalten sind.

Vorkommen: Porphyrtuff (1) von Rüdigsdorf (Section Frohburg).

13. Psaronius Haidingeri Stenzel.

„Sternsteinquot; Schdize, Dresdener Magazin. Bd. 2. 1765. pag. 261 nnd 274, f. 4.

Psaronius asterolithus Cotta ex parte, Die Dendrolitben in Beziebung auf ibren inneren Bau. 1832. pag. 29, t. A, f. 1; t. 4, f. 3 u. 4. Psaronius Haidingeri Stenzel, Ueber die Staarsteine. 1854. pag. 878, t. 39.

Psaronius Haidingeri Stenzel in Göppert, Die fossile Flora der perraisoben Formation. 1864—1865. pag. 74. t. 5, f. 8.

Psaronius asterolithus Rothpletz, Erlauterungen zu Section Frobburg. 1878. pag. 20 (Rüdigsdorf).

Auch von dieser Art wurde im mittleren Rothliegenden des nordwestlichen Sachsen, und zwar bei Rüdigsdorf, nur ein Exemplar gefunden, welches sich gleichfalls in der Sammlung des Herrn Dr. Crusiusnbsp;befindet. Derselbe gestattete in freundlichster Weise die Herstellung von Dünnschliffen, deren Untersuchung die vöüige Uebereinstimmung mit dem von Stenzel (1. c. 1854. t. 39) abgebildeten Psaronius Haidingeri ergab.

Die Stammaxe ist nicht verhanden. Die Wurzeln sind dick (bis 12 mm Durchmesser), kreisrund oder wenigstens rundlich, mit dünnen Aesten. Das umfangreiche Innenparenchym der Wurzeln hat grössere undnbsp;kleinere Lücken. Die Wurzel-Holzbündel sind 6—8 eckig. Die Scheide derselben ist nicht erhalten. Die Ge-fasssterne besitzen 6—8 Strahlen. Gegen das Ende der Strahlen legen sich an diese zahlreiche kleine Gefasse an.nbsp;Das an die Strahlen grenzende Zellgewebe ist zerstört. — Jede Wurzel ist umgeben von einer aus ca. 5 Reihennbsp;dickwandiger Zeilen bestehenden Prosenchymscheide, welche nach aussen rasch in eine dickere Schicht dünn-wandiger Parenchymzellen übergeht, die an der Peripherie mehr oder weniger scharf abgegrenzt ist.nbsp;Vorkommen: Porphyrtuff (1) von Rüdigsdorf (Section Frohburg).

14. Psaronius sp.

Die Sammlung des Herrn Dr. Crusius enthalt noch zwei Exemplare von Psaronius, deren niihere Bestimmung unmöglich ist. Das eine Exemplar (a) ist ein Rindenstück mit schlecht erhaltenen Wurzelanfangen.

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Der andere Rest (b) gehort vielleicht zu Psaronius Cottai Corda. Die Stammaxe ist nicht erhalten. Die Wurzelanfange und Wurzeln sind von einer dicken Prosenchymscheide umschlossen. Das Innenparenchym istnbsp;nur theilweise erhalten und dann zart und dicht. In demselben liegt ein 6—7 eckiges Holzbündel mit dunnernbsp;Scheide und einem 6—7 strahligen Gefassstern. „Röhrenzellenquot; sind aber nicht vorhanden.

Das Versteinerungsmaterial ist grossentheils fast schwarz; nur an den Stellen, wo das Innenparenchym der Wurzeln zerstört ist, bemerkt man weissen Quarz, welcher, wie man das sonst bei den sogenannten Festungs-achaten beobachtet, concentrische Schichten bildet und sich im Centrum krystallinisch ausgeschieden hat. Dienbsp;weissen Quarzpartieen sind zuweilen halbmond- resp. C-förmig. Es erinnert daher das Stuck bei oberflach-licher Betrachtung an Tubicaulis, auf welche Gattung es aber keinesfalls bezogen werden darf.

Vorkommen: Porphyrtuff (1) von Rüdigsdorf (Section Frohburg).

15. Porosus (Psaronius?) communis Cotta.

Porosus communis Cotta, Die Dendrolithen in Beziehung auf ihren inneren Bau. 1832 und 1850. pag. 39, t. 8, f. 1—3 (Rüdigsdorf und Windberg bei Dresden).

Tempskya macrocaula Göppert, Die fossile Flora der permischen Formation. 1864—1865. pag. 44.

Unter dem Namen Porosus communis beschrieb Cotta 1. c. verkieselte Stengelreste. Er sagt von ihnen: „Runde, elliptische oder breit gedrückte, röhrenartige Gefassbündel stehen parallel, entfernt und gleichmiissignbsp;vertheilt, aber ohne Ordnung. Ihr Inneres zeigt im Durchschnitt mehrere deutliche Poren.“

Göppert und nach ihm Schimper stellen Porosus communis zu Tempskya macrocaula Corda. Zu der Gattung Tempskya gehören nach Corda ‘) die peripherischen Theile von Farnstiimmen, deren mit Wurzeln um-hüllte Blattstiele allein erhalten sind. Die mit einem centralen Fibrovasalbündel versehenen Wurzeln sindnbsp;klein und kreisrund, die Blattstiele im Querschnitt grosser, gerundet, gefaltet oder geflügelt, mit einer dick-lichen Rinde und gedreiten Fibrovasalbündeln versehen, einem grosseren geschlossenen oder mondförmigen, obennbsp;einwarts gebogenen und gegenstandigen kleineren mondförmigen Fibrovasalbündeln. — Nach Schenk^) sind abernbsp;die Exemplare von Tempskya als ganze Stamme von Farnen in sehr verschiedenem Grade der Vollstandigkeitnbsp;erhalten zu betrachten, bei denen die in Grosse und Form unter sich verschiedenen Fibrovasalbündel imnbsp;Parenchym vertheilt liegen.

Porosus communis kann nicht zu Tempskya gehören, denn das von Cotta 1. c. t. 8, f. 1 abgebildete Exemplar zeigt nur kleine rundliche, „röhrenartigequot; und t. 8, f. 2 (vergr. f. 3) nur langelliptische, gebogenenbsp;bis geschlangelte, berindete Gebilde, die bei beiden Exemplaren sicher Wurzeln sind, nur mit dem ünter-schiede, dass bei t. 8, f. 1 ein guter Querschnitt, bei t. 8, f. 2 und 3 ein Mittelding zwischen Quer- undnbsp;Langsschnitt vorliegt.

Gegen die Yereinigung des Porosus communis mit Tempskya spricht aber auch der ümstand, dass sammtliche Originate dieser Gattung, deren Fundpunkte sicher bekannt sind, dem Wealden^) und Senon‘')nbsp;angehören.

Vielleicht gehören die Rüdigsdorfer Exemplare von Porosus communis zu den daselbst beobachteten Psaronien.

Vorkommen: ünterer Porphyrtuff (1) von Rüdigsdorf.

D Corda, Beitrage zur Flora der Vorwelt. pag. 81.

Schenk, Die Flora der Wealdenformatiou. Palaeontographica. Bd. 19. 1871. pag. 259ff.

Schenk, 1. c. (Tempskya SchimperiJ. Strockmann, Die Wealdenbildungen der Umgegend-von Hamiover. 1880. (Tempskya

Schimperi.)

‘‘) Hosiüs und V. n. Mark, Die Flora der westphalischen Kreideformation. Palaeontographica. Bd. 26. 1880. pag. 125—236 (Tempskya cretacea).

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54 16. Calamites cf. gigas Brongniaet,

Calamites gigas'? v. Gdtbier, Die Versteinerungen des Rothliegenden in Sachsen. 1849. pag. 7, t. 9, f. 5 (auf der Tafel f. 6) (Saal-h ausen).

(Bezüglich der anderweitigen Litteratur vergl. Weiss, Die fossile Flora der jüngsten Steinkohlenformation und des Rothliegenden

im Saar-Rhein-Gebiete. pag. 118.)

Dieses Fragment von Saalhausen betrachteten bereits Naumann und v. Gutbier (1. c.) als junges Exemplar von Calamites gigas Brongniart.

Bei einer Breite von 27 mm ist das eine Stengelglied bis zu 75 mm, das andere bis zu 20 mm Lange erhalten. Die bis 4 mm breiten Kippen sind flach gewölbt und alterniren mit spitzen Enden. Von Knötchennbsp;ist keine Spur vorhanden.

Die Beschaffenheit der Nodien und zwar, insbesondere die spitzen Rippenenden entsprechen, wenn wir die Calamiten des Rothliegenden vergleichen, am meisten dem Calamites gigas. Allerdings sind bei dennbsp;typischen Stücken dieser Art die Glieder viel kürzer als ihr Durchmesser und die Rippen sind breiter. Abernbsp;es hat bereits Weiss') darauf hingewiesen, dass bei Calamites gigas die Lange der Internodien nach obennbsp;zuzunehmen scheint. Beispiele hierfür sind bei Weiss (1. c. t. 14, f. 2) und bei Göppert (Die fossile Floranbsp;der permischen Formation, t. 2, f. 2) dargestellt. Bei dem letzteren Exemplar überschreitet bereits die Langenbsp;der Stengelglieder deren Breite. Ausserdem sind die Rippen theilweise nicht breiter, als bei unserem Fragment von Saalhausen.

Unter den Calamiten, die man als jugendliche Exemplare resp. als Aeste von Calamites gigas aulfassen kann, würde dann zunMist Göppert’s t. 2, f. 1 kommen. Wenn man sich die betreffende Abbildung in natür-licher Grosse dargestellt denkt (der Calamit ist nur in halber Grosse gezeichnet), so schwindet manches Bedenken, welches man gegenüber der GöpPERr’schen Bestimmung auf den ersten Anblick hin haben könnte.

Auch t. 13, f. 3 und 4 bei Weiss (1. c. „Calamites vom Typus des cannaeformis“, pag. 244) sind vielleicht jüngere Zweige von Calamites gigas, welcher Anschauung auch Weiss in einer Bemerkung Aus-druck giebt.

Da aber das bis jetzt vorliegende Material auch heute noch nicht hinreicht, um Reste wie die ge-nannten mit voller Sicherheit als höhere Stengeltheile oder als Aeste von Calamites gigas zu bestimmen, so bezeichnen wir unseren Calamiten als Calamites cf. gigas Brongniart.

Vorkommen: Brandschiefer (18) von Saalhausen (Original im mineralogischen Museum der üni-versitat Leipzig).

17. Calamites major (Brongniart) Weiss.

Taf. VII [XXVII], Fig. 8.

Weiss, Die fossile Flora der jüngsten Steinkohlenfoi’mation und^des Rothliegenden im Saar-Rhein-Gebiete. pag. 119 ff.

Der vorliegende Calamitenrestfwurde von R. Beck 1880 im Porphyrtuff von Wolftitz bei Frohburg gefunden. Es ist ein Abdruck von 14 cm Lange und 2,5 cm Breite. Von den beiden vollstandig erhaltenennbsp;Stengelgliedern ist das untere 50 mm, das obere 53 mm lang. Wenn auch die seitliche Begrenzung des Calamiten nicht scharf ist, so darf doch angenommen werden, dass die Lange der Stengelglieder grosser ist alsnbsp;ihre Breite.

Die Rinde fehlt. Die Rippen sind sehr fein parallel langsgestreift, 2,5—3 mm breit, durch seichte, schmale Furchen getrennt, in welchen je ein sehr schmaler, erhabener Kiel verlauft. Die beiden parallelen.

') Weiss, Die fossile Flora der jüngsten Steinkohlenformation nnd des Rothliegenden im Saar-Rhein-Gebiete. pag. 118 u. 119.

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vertieften Linien, welche diesen Kiel einschliessen, gehen an den Nodien aus einander, umgrenzen die wie aufgesetzt erscheinende Spitze des gegenüberliegenden Rippenendes und sodann die Rippe selbst. Das Alter-niren der Rippen findet meist deutlich statt, doch nicht überall. An einer Stelle (bei A) stossen die Rippennbsp;an den Nodien mit stumpfen Enden auf einander, was indessen wahrscheinlich nur Folge einer Verdrückungnbsp;ist. Die Spitzen der Rippenenden sind massig lang.

An den oberen Rippenenden sind verhaltnissmiissig grosse (2:1,5 mm), langlichrunde bis fast kreis-förmig erhabene, an der Oberflache rauhe Hoeker zu beobachten („Infranodialkanale“, „Lenticularorgane“ Williamson). Kleinere Narbchen sind hier und da in den unteren Enden der Rippen sichtbar (Wurzelknöt-chen? — vergl. Taf. VII [XXVII], Fig. 8A); sie treten aber bei derselben Beleuchtung nicht alle gleich gut hervor.

Der vorliegende Calamit besitzt grosse Aehnlichkeit mit dem Calamites ostraviensis Stuk (Die Culm-flora der Ostrauer und Waldenburger Schichten, pag. 101. t. 6, f. 1), Der ünterschied besteht zunachst darin, dass bei Calamites ostraviensis jedes dritte Nodium Astnarben zeigt, was bei unserem Calamiten nicht dernbsp;Fall ist. Fin weiterer ünterschied ist der, dass bei Calamites ostraviensis die Breite der Internodien grossernbsp;ist als die Liinge. Die letztere ist dieselbe, wie bei unserem Calamiten. Die Rippenbreite stimmt stellen-weise vollstandig überein, durchschnittlich ist sie bei Calamites ostraviensis etwas grosser. — Bei beiden alter-niren die Rippen an den Nodien meist mit spitzen Enden, hier und da stossen sie mit stumpfen Enden aufnbsp;einander. Beide zeigen in den oberen Enden der Rippen (Stur’s Figur steht umgekehrt) grosse, langlichrundenbsp;(Blatt-?) Narben und in den unteren Enden kleinere (Wurzel-?) Narben.

Stuk beobachtete (vergl. 1. c. pag. 103) bei Calamites ostraviensis auf allen Nodiallinien und zwar auf jeder an der betreffenden Stelle wohlerhaltenen Rille kleine, „einer Nadelspitze gleichgrosse Höckerchen odernbsp;Risse, die genau auf der Kreuzungsstelle der Rille mit der Internodiallinie postirt sind'C Er betrachtet diesenbsp;kleinen, mit blossem Auge kaum wahrnehmbaren Höckerchen als „Astknötchenquot; und schliesst daraus, dassnbsp;jede Nodiallinie die Anlage zu einem Astquirl besitze, dass aber, „je nach dem momentanen Bedürfniss odernbsp;Triebe des Individuums die periodische Entwickelung der Aeste bald haufiger, bald seltener eintrete“, auchnbsp;auf derselben Nodiallinie bald mehr, bald weniger Astknospen zur Entwickelung gelangen. — Auch an unseremnbsp;Exemplar sind an jenen Kreuzungsstellen hier und da winzige Knötchen zu beobachten (vgl. Taf. VII [XXVH],nbsp;Fig. 8A), aber leider auch eben solche Unebenheiten an anderen Stellen der Nodiallinie, so dass ich nicht zu ent-scheiden wage, ob die Höckerchen an den erwahnten Kreuzungsstellen zufallig oder wesentlich sind, und für dienbsp;SïUR’sche Astknospentheorie hier keinen sicheren Beweis erblicke. Wenn übrigens diese richtig ist, so sindnbsp;die Periodicitiit der Astentwickelung, sowie die Zahl der Aeste, welche einen Quirl bilden, keine Merkmale, aufnbsp;welche man eine Eintheilung der Calamiten gründen kann. Es ist aber die Thatsache nicht wegzuleugnen, dassnbsp;in diesen beiden Momenten doch eine gewisse Constanz bei einer und derselben Art zu bestehen scheint undnbsp;zwar so ausgesprochen, dass Weiss allerdings eine Gruppirung der Calamiten darauf zu gründen vermochte ‘).

Bei unserem Calamitenreste sowie bei Calamites ostraviensis werden die Rillen durch zwei Linien begrenzt, die sich an den Nodien trennen und zwei Commissuren bilden, die nach den beiden Seiten der dar-über liegenden Rippen verlaufen, nur mit dem ünterschiede, dass diese beiden Linien bei Calamites ostraviensisnbsp;erhöht („zwei erhabene Kiele“), bei dem Wolftitzer Calamiten vertieft sind. Der Gegendruck des letzterennbsp;würde die vollstandige üebereinstimmung zeigen.

Demnach sind es nur die Breite der Glieder und die Astbilung, welche eine Vereinigung unseres Calamiten mit Calamites ostraviensis unthunlich erscheinen lassen. — Nach der SruR’sehen Astentwickelungs-theorie würde der letztere ünterschied nicht wesentlich sein, und vollstandig ausgeschlossen ist es nicht, dassnbsp;auch bei unserem Calamiten die Breite der Glieder grösser war. Ausserdem könnte hierin eine blosse Alters-

') Weiss, Steinkohlen-Calamarien mit besonderer Berücksichtigung ihrer Fructification II.

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verschiedenheit vorliegen. — Trotzdem glauben wir sicherer zu gehen, wenn wir jene ünterscliiede als tliat-sachlich vorhandene Trennungsmerkmale auifassen.

Weiss rechnet Calamites ostraviensis zu seinem Calaviites acuticostatus^). Ich möchte aber diese Ver-einigung nicht so unbedingt geiten lassen; denn Calamites acuticostatus zeigt nur „punktförmige“ Knötchen, nur 6, nicht 12 Astspuren im Quirl, nicht eine dreigliedrige Periode der Astnarben (unter dem asttragendennbsp;sind 6 Nodien ohne Astspuren) und eine viel grössere Verkürzung des asttragenden Gliedes als Calamitesnbsp;ostraviensis.

Audi unser Wolftitzer Exemplar vermag ich nicht mit Calamites acuticostatus zu vereinigen und zwar insbesondere wegen der gestreckten Glieder und der grossen Blattnarben des ersteren.

Dasselbe erinnert weiter an Calamites Suckowi Brongniakt. Die flachen, mit feinen parallelen Streifen verschenen Rippen, die grossen Blattnarben, die Doppellinie der Furchen, das zuweilen stattfindende Aufein-anderstossen der Rippen mit abgerundeten Ecken an den Nodien neben anderwarts deutlich stattfindendemnbsp;Alterniren der Rippen mit zuweilen spitzlichen Enden, das sind Merkmale, die Calamites Suckowi mit unseremnbsp;Exemplar gemein hat“). — Nur die gestreckten Glieder und die bei deutlichem Alterniren spitz ausgezogenennbsp;Rippenenden sind unterscheidende Merkmale. Dass auch bei Calamites Suckowi die Rippenenden zuweilennbsp;ziemlich spitz werden und wie „aufgesetzte Spitzen1 2 erscheinen könnén, ist schon aus Brongniart’s Histoirenbsp;des végétaux fossiles t. 16, f. 3 zu sehen. Indessen ist mir unter den vielen Exemplaren von Calamites Suckowinbsp;aus dem Carbon keins vorgekommen, welches in dieser Beziehung unserem Wolftitzer Exemplare an dienbsp;Seite zu stellen ware.

Die spitzen Rippenenden hat unser Calamit mit Calamites p'^^as Brongniakt gemein, der aber sehr verkürzte Stengelglieder, stark convexe Rippen und nicht die grossen „Blattnarben2 hat.

Calamiten, welche einen Habitus zwischen Calamites Suckowi und Calamites gigas besitzen, wurden von Brongniakt als Calamites Suckowi var. major bezeichnet ^). Weiss scheidet diese und ahnliche Formen vonnbsp;Calamites Suckowi als besondere Art ab, die er Calamites major nennt. Aber die WEiss’sche Diagnose fordertnbsp;von den hierher zu rechnenden Calamiten, dass bei ihnen die Glieder viel kürzer sind, als ihr Durchmesser,nbsp;dass die Rippen etwa 6 mm breit und ziemlich stark convex, höchstens durch Druck abgestumpft undnbsp;flach sind.

Hiernach könnte unser Calamit nicht als Calamites major bestimmt werden, weil die Glieder gestreckt und die Rippen nur bis 3 mm breit sind. Ob die Rippen durch Druck abgeflacht wurden, ist nicht erweislich;nbsp;doch scheint es nicht so, da ahnliche Calamitenreste aus dem Rothliegenden von verschiedenen Fundpunktennbsp;gleich flache Rippen haben. — üebrigens hat doch auch der von Brongniakt 1. c. abgebildete Calamitesnbsp;Suckowi var. major flache Rippen. Ausserdem zeigt die BnoNGNiART’sche Abbildung nur in der Rippenbreitenbsp;und in den Gliedlangen Unterschiede von unserer Form, und es ist sehr wohl möglich, dass diese nur in demnbsp;verschiedenen Alter begründet sind, dass namlich unser Exemplar ein oberer Stengeltheil resp. ein Ast ist.nbsp;Beweisen liisst sich das freilich nicht.

Die bisher bekannten, unserem Calamiten ahnlichsten Reste aus dem Rothliegenden sind Calamites Suckowi Göppert (Die fossile Flora der permischen Formation, t. 1, f. 3) von Braunau oder Neurode undnbsp;Calamites gigas Geinitz (Dyas II. t. 25, f. 1).

— (290)

1

') Wbiss, Steinkohlen-Calamarien mit besonderer Berücksichtigung ihrer Fructification 11.

Bei einem Calamites Suckowi aus dem Carbon von Lugau-Oelsnitz sind kleine Narbcben, welche den „Astknospen^ •Stub’s (s. o.) entsprechen, deutlicher zu sehen als bei dem Wolftitzer Calamiten.

Bbonamp;niart in Murchison, Geology of Russia, pag. 11, t. D, f. 1 (umgekehrt gestellt).

2

Weiss, Die fossile Flora der jüngsten Steinkohlenformation und des Rothliegenden im Saar-Rhein-Gebiete. pag. 119.

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Das GöppEKx’sclie Exemplar hat mit unserem Fragmente gemein die gestreckten Glieder, die flachen, meist mit spitzen Enden alternirenden, zuweilen mit stumpfen Enden auf einander stossenden Rippen, dienbsp;Doppellinie in den Furchen und das Vorhandensein von Blatt- und Wurzelknötchen. Dass die ersteren kleinernbsp;sind als bei unserem Exemplar kann darin begründet sein, dass der GöpPERr’sclie Calamit überhaupt kleinernbsp;ist. — Wir glauben hiernach annehmen zu dürfen, dass der Wolftitzer und der GöppERï’sche Calamit zunbsp;derselben Art gehören.

Der GEiNiTz’sche Calamites gigas hat dieselben flachen, mit feinen parallelen Langsstreifen versehenen, mit spitzen Enden alternirenden oder mit stumpfen Enden auf einander stossenden Rippen; aber die Knötchennbsp;fehlen und die Glieder sind kürzer als breit. Der letztere Umstand ist insofern nicht so schwerwiegend, alsnbsp;das Exemplar zu den Basalstücken gehort, an welchen die Glieder auch bei den Arten verkürzt zu sein pflegen,nbsp;die im üebrigen gestreckte Glieder haben. Die Narben können verwischt sein, zumal an der Nodiallinie selbstnbsp;die Grenzen der Rippen überhaupt verwischt erscheinen. — Es ist also wenigstens zu vermuthen, dass auchnbsp;diesel’ Calamit derselben Art angehört, wie die Wolft'itzer und die GöppERr’sche Form.

Weiss halt es aber für sehr wahrscheinlich, dass der GöppERi’sche und der GEiNirz’sche Calamit zu Calamites major gehören. Mit demselben Rechte können wir auch die Wolftitzer Form auf Calamites majornbsp;beziehen. Und wir halten es vorlaufig in der That am angezeigtesten, unsern Calamiten als Calamites majornbsp;(Brongniart) Weiss zu bestimmen.

Vorkommen: Silicificirter Porphyrtuff (9) von Wolftitz bei Frohburg. Original im Museum der geologischen Landesuntersuchung in Leipzig.

18. Calamites infractus Gtütbiee.

Taf. VIII [XXVHI], Fig. 1.

Calaniiles infractus v. Gutbieb, Abdrücke und Versteinerungen des Zwickauer Sohwarzkohien-Gebirges. 1835. pag. 25, t. 3, f. 1—6 (Rothiiegendes von Reinsdorf).

Calamites infractus v. Gdtbier, Die Versteinerungen des Rothliegenden in Sachsen. 1849. pag. 8, t. 1, f. 1—4 (Reinsdorf). Calamites infractus H. B. Geikitz, Dyas II. 1861 —1862. pag. 134 und 135 ex parte, t. 25, f. 2 (Na'umburg).

Calamodendron infractum GÖPPERT, Die fossile Flora der permischen Formation. 1864—1865. pag. 183 (Ottendorf und Braunau). Calamites infractus Rothpletz, Erlauterungen zu Section Frohburg. 1878. pag. 21 (Rüdigsdorf).

Calamites infractus (Guteier) Sterzel, diese Abhandlung. pag. 17 [251]) (Plagwitz-Leipzig).

Exemplare des eigentlichen Calamites infractus Gutbier waren aus dem Rothliegenden im nordwest-lichen Sachsen noch nicht bekannt. R. Rothpletz fand das hier abgebildete Stück 1878 im unteren Tuff-Rothliegenden von Leukersberg bei Rüdigsdorf auf Section Frohburg.

Der vorliegende Calamit ist ein flachgedrückter, aus dem Tuft' heraus gelöster Steinkern, der hier und da mit jenem Pinitoid-artigen üeberzuge versehen ist, wie er die Reinsdorfer Pflanzenreste bedeckt.

Das Exemplar zeigt sechs Glieder, deren Langen bei ca. 45 mm Breite folgende sind; 45, 23, 20, 20 22, 20 mm. Die Nodien sind ziemlich tief eingeschnürt, die Rippen ca. 1 mm breit, meist rund und durchnbsp;schmale Furchen getrennt.

Hier und da sind Astspuren durch Rippen-Convergenzen angedeutet (A, A, A); doch ist der Erhaltungs-zustand nicht derart, dass sich die Zahl der einen Quirl bildenden Aeste sicher bestimmen liesse. Da an auf einander folgenden Abgliederungen solche Astspuren wahrnehmbar sind, so darf angenommen werden, dass annbsp;allen Nodien Astentwickelung stattfand.

Die schmalen Rippen, die bedeutende Einschnürung derselben an den Nodien, das Vorherrschen der ver-kürzten Stengelgliêder, zwischen welche sich hier und da langere Internodien einschieben, sodann die Art der Astentwickelung sprechen dafür, dass unser Calamit zu Calamites infractus Gutbier (excl. Calamites leiodermanbsp;Palaontolog. Abh. III. 4.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;8

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et Dürri Gutbier) gehort. Wir bemerken hierbei nochmals, class bei den wohlerhaltenen, tj'piscben Exemplaren des Calamites infractus zu beobachten ist, dass die Astentwickelung nacb Art des Calamites cruciatus stattfand.

Dass der gleichfalls bei Eüdigsdorf gefundene Calamites Dürri Gutbier zu dieser Art gehort, wie einige Palaeontolgen annehmen, ist vorlaufig nicht mit Sicherheit zu sagen. Die Nodien sind bei ihm wenigernbsp;eingeschnürt, die Glieder gestreckter, die Kippen schmaler (9 auf 5 mm), Astspuren nicht verhanden. Ich habenbsp;es für angezeigter gehalten, Calamites Dürri und Calamites leioderma zu Calamites Cisti zu ziehen'), dabeinbsp;aber angedeutet, dass Calamites Dürri und Calamites leioderma möglicherweise die Ehizome von Calamitesnbsp;infractus sind.

Vorkommen; ünterer Porphyrtuff (1) von Leukersberg bei Eüdigsdorf (Section Frohburg). Original im Museum der geologischen Landesuntersuchung in Leipzig.

19. Calamites Cisti Brongniart (mit Calamites leioderma et Dürri Gutbier).

Taf. VIII [XXVIII], Fig. 2.

Calamites leioderma v. Gutbier, Die Versteinerungen des Rothliegenden in Sachsen. 1849. pag. 8, t. 1, f. 5 (Saalhausen). Calamites Dürri V. Gutbier, ibidem, pag. 8, t. 1, f. 6 (Rüdigsdorf).

Calamites infractus var. leioderma Geinitz, Dyas II. 1861—1862. t. 25, f. 3 und 4 (Naumburg).

Calamites leioderma Göppert, Die fossile Flora der permischen Formation. 1864—1865. pag. 34, t. 3, f. 1 (Nieder-Rathen).

? Calamites infractus Geinitz et Keien, Bericht der naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis in Dresden. 1871. pag. 188 und 198. (Lonnewitz, Kleinragewitz, Limbach).

Calamites Cisti Sterzel, diese Abhandlung. pag. 12 [246] Taf. I—III [XXI—XXIII] (Plagwitz).

Wir geben hier die Abbildung des bereits pag. 12 [246] beschriebenen Calamiten und verweisen be-züglich unserer Beurtheilung der oben citirten Ponnen auf das 1. c. Gesagte, wiederholen hier nur, dass es uns unmöglich erscheint, Calamites leioderma und Calamites Dürri Gutbier von Calamites Cisti Brongniartnbsp;getrennt zu halten, dass aber auch möglicherweise alle diese Formen nur Ehizome sind (vergl. No. 15).

Vorkommen; Schieferthon (14) von Saalhausen und Limbach (?) (Section Oschatz). Unteres Tuff-Eothliegendes (1 und 2) von Kleinragewitz (?) und Lonnewitz (?) auf Section Oschatz. Originalnbsp;unserer Figur im Museum der geologischen Landesuntersuchung in Leipzig. — Original des Calamites leioderma Gutbier im mineralogischen Museum der üniversitiit zu Leipzig(?). ünterer Tuff (1) von Eüdigsdorf.nbsp;(Original von Calamites Dürri Gutbier im königl. mineralogischen Museum zu Dresden.)

20. Annularia longifolia Brongniart var. stellata Schlotheim sp.

Taf. VIII [XXVIII], Fig. 3.

Annularia carinata Rothpretz und Dathe in Eriautenmgen zu Section Rochlitz. 1877. pag. 37 (Dölitz’scher Grund bei Weohselburg).

Bezüglich der anderweitigen Litteratur vergl. Ch. E. Weiss, Die fossile Flora der jüngsten Steinkohlenformation und des Rothliegenden im Saar-Rhein-Gebiete. pag. 130—131. — Sterzel, Palaeontologischer Charakter der oberen Steinkohlenformation und des Rothliegenden im erzgebirgischen Becken. VIL Bericht der naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz, pag. 231—237 (Sep. pag. 79—85).

Im Sommer 1875 fand Eothpletz im feinerdigen, dichten Porphyrtuff des unteren Tuff-Eothliegenden bei Wechselburg einen Abdruck mit Gegenplatte yon Annularia. Er bestimmte das Exemplar dis Annularianbsp;carinata Gutbier. — Dasselbe zeigt 5 Quirle in Abstanden von 23 mm. Die Bliitter sind bis 28 mm langnbsp;und 2mm breit. In dem einen Halbquirl zahle ich ca. 12 Bliitter; es mogen also bis 24 Bliitter einen Quirlnbsp;gebildet haben. Der Mittelnerv ist nur hier und da deutlich.

Diese Abhandlung. pag. 17 [251].

(292)

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Es liegt durchaus kein Gruiid vor, dieses Exemplar von Annularia longifolia Brongniart zu treunen. Ein Vergleich der obigen Angaben mit der Tabelle, M^elche icli 1. c. pag. 232 (80) und 233 (81) von den Annu-ZaWa-Formen gegeben babe, wird leicbt ergeben, dass selbst dann, -viQïm.mKVL Annularia carinata Gütbier alsnbsp;Varietiit abscheiden wollte, die Wecliselburger Form nicht dazu, sondern vielmehr zu der typischen Annularianbsp;longifolia resp. zu der var. steïlata Schlotheim zu stellen ist.

Vorkommen: ünterer Porphyrtuff (1) am rechten Gehange des Dölitz’schen Grundes bei Wechsel-burg (SWS. der Knotenschieferklippe). Section Rochlitz. Original in der Sammlung der geologischen Landesuntersuchung in Leipzig.

21. Walchia piniformis Schlotheim sp.

Taf. VIII [XXYIII], Fig. 4.

Walchia piniformis v. Gütbier, Die Versteinerungen des Rothliegenden in Sachsen. 1849. pag. 23, t. 10, f. 6, 7, 7a (Saalhausen.) Walchia pinnata v. Gütbier, ibidem, t. 10, f. 8, 10a—c, 6a (Saalhausen).

Walchia piniformis Geinitz et Klies, Bericht der naturwissenschaftliohen Gesellschaft Isis in Dresden. 1871. pag. 188 und 189 (Limbach).

Walchia piniformis Sieamp;ert in Erlauterungen zu Section Oschatz. 1885. pag. 13 (Kreischa).

Bezüglich der anderweitigen Litteratur vergl. die Uebersicht in Weiss, Die fossile Flora der jüngsten Steinkohlenformation und des Rothliegenden im Saar-Rhein-Gebiete. pag. 17911. — Schimper, Traité de paleontologie végétale II. pag. 23611. — Ausserdem;nbsp;Bergeron, Note sur les strobiles du Walchia piniformis. Buil. de la Société géologique de France. 1884. 3. Serie.

T. 12. pag. 53311., t. 27 und 28.

Zweige von Walchia piniformis sind bereits zur Genüge aus unserem Gebiete abgebildet worden. Wir geben nur die Abbildung eines von Dathe gesammelten Fruchtzapfens, der zu dieser Species geboren mag.nbsp;Er entspricht den Zapten von Walchia piniformis Göppert (Die fossile Flora der permischen Formation, t. 49,nbsp;f. 6 und 7).

Vielleicht geboren hierher als Zapfenscbuppen resp. Samen einige der unter cf. Cardiocarpus orbicularis Ettingshausen (s. u.) abgebildeten fossilen Reste.

Vorkommen: Brandschiefer und Schieferthon (14) von Saalhausen, Naundorf, Limbach und Kreischa (Section Oschatz). Original in der Sammlung der geologischen Landesuntersuchung in Leipzig.

22. Walchia filiciformis Schlotheim sp. incl. var. hremfolia Weiss.

Walchia Jiliciformis v. Gütbier, Die Versteinerungen des Rothliegenden in Sachsen. 1849. pag. 23 (Saalhausen).

Walchia jiliciformis Geinitz et Klien, Bericht der naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis in Dresden. 1871. pag. 188 und 189 (Limbach).

Walchia Jiliciformis Siegert, Erlauterungen zu Section Oschatz. 1885. pag. 13 (Kreischa).

Bezüglich der anderweitigen Litteratur vergl. Weiss, Die fossile Flora der jüngsten Steinkohlenformation und des Rothliegenden im Saar-Rhein-Gebiete. pag. 181 und 182. — Schimper, Traité de paleontologie végétale II. pag. 328.

Vorkommen: Brandschiefer und Schieferthon (14) von Saalhausen, Limbach und Kreischa

(Section Oschatz).

23. Dicalamophyllum [Pinites) Naumanni Gütbier sp.

Taf. vni [XXVIII], Fig. 5 a—d.

Pinites Naumanni v. Gütbier, Die Versteinerungen des Rothliegenden in Sachsen. 1849. pag. 25, t. 11, f. 8 (Saalhausen).

? Vohzia Lieheana Schenk in v. Zittel, Handbuch der Palaeontologie. 1884. pag. 290 und 291.

Dasselbe Exemplar der geologischen Landesuntersuchung, auf welches sich Schenk 1. c. bezieht, lag auch mir zur üntersuchung vor. Es stammt, wie das GoTBiER’sche Original, aus dem Brandschiefer desnbsp;Rothliegenden von Saalhausen.

— (293) - nbsp;nbsp;nbsp;8*

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Der allgemeine Habitus ist genügend in der GuTBiER’schen Figur zur Darstellung gebracht. Wir geben daher nur die Zeichnung einiger Blattpartieen in vergrössertem Maassstabe.

Das ims vorliegende Exemplar lasst folgende Merkmale erkennen: die lang-linealen Blatter sitzen einzeln und zwar spiralig an einer ca. 8 mm dicken Axe. Sie verlassen die letztere unter einem sehr spitzen Winkel,nbsp;biegen aber dann bogenförmig ab und bilden mit dem Aste Winkel von 50—60“. Sie sind im unteren Tlieilenbsp;des Exemplars erhalten bis zu einer Lange von 5 cm, im oberen Theile bis zu einer Lange von 4 cm. Vonnbsp;den Spitzen sind nur einige nicht verbrochen, und diese sind stumpf (T,af. VIII [XXVIII], Fig. 5a). Die Breitenbsp;der Blattchen betragt 2,5—3 mm. Die Oberflache der Blattchen liegt in zweifach verschiedener Beschaffen-heit vor:

a) nbsp;nbsp;nbsp;Sie zeigt zwischen zwei schmalen Furchen einen erhabenen, gerundeten Mittelstreifen und ausser-halb der Furchen die miissig convexen Blattrander. Mittelstreifen und Blattriinder sind fein parallel langs-gestreift (Taf. VIII [XXVIII], Fig. 5 b).

b) nbsp;nbsp;nbsp;Sie zeigt zwischen zwei scharfen Langskielen eine ausgerundete Furche, zu beiden Seiten der Kielenbsp;die flacheu bis massig coucaven Blattrander. Die Kiele theilen das Blatt in drei fast gleiche Streifen (Taf. VIIInbsp;[XXVIII], Fig. 5 c).

Von Spaltöffnungen, die nach v. Gotbier „in Reihen geordnet, der Mittelrippe parallel sind*, vermag ich nichts zu seh.en.

Es dürfte nun die Annahme gerechtfertigt sein, dass in der einen der sub a) und b) beschriebenen Er-haltungsformen die Oberseite, in der anderen die Unterseite der Blattchen vorliegt. Es fragt sich aber, welches die Oberseite und welches die Unterseite ist.

Wir glauben annnehmen zu mussen, dass diejenige Blattllache die Oberseite ist, bei welcher die seit-lichen Rander rückwarts umgebogen, also convex sind. Darnach würde der Erhaltungszustand a) die Oberseite, b) die Unterseite darstellen. Wir batten also ein Blatt vor uns, welches oben zwei Furchen zwischen dreinbsp;convexen Streifen, unten dagegen zwei Kiele zwischen drei concaven Streifen besitzt. (Idealer Querschnittnbsp;Taf. VIII [XXVIII], Fig. 5d.) Die Unterseite würde also ahnlich beschaffen sein, wie bei dem recenten Sciadopitysnbsp;verticillata ZuccarinU) (Taf. VIII [XXVIII], Fig. 5f) und bei Dicalamophyllum Altendorfenamp;e Sterzel'*) aus demnbsp;Rothliegenden von Altendorf bei Chemnitz (Taf. VIII [XXVIII], Fig. 5e). Erstere Art hat aber nur einenbsp;Mittelfurche auf der Oberseite, letztere Art ist auf der Oberseite ohne Furche, Ausserdem sind die von mirnbsp;als Dicalamophyllum Altendorfense bezeichneten Blattchen nur 1 mm breit und bis zu 11 mm Lange erhalten,nbsp;auch ist die Spitze derselben langer ausgezogen und die mittlere Furche der Unterseite schmaler. Pinitesnbsp;Naumanni ist also nicht identisch mit der Art von Altendorf. Eine andere Frage aber ist die, ob die Gdtbier-,sche Form nicht zu derselben Gattung gehort.

V. Gutbier stellt sie zu Pinites Witham. Diese Gattung gründete Witkam ausschliesslich auf die innere Structur fossiler Hölzer^). In ihr kann also der Saalhausener Rest nicht untergebracht werden. •—nbsp;Göppertquot;') erweiterte die Gattung Pinites und nahm in dieselbe gewisse Blatt-, Blüthen- und Zapfenreste auf.nbsp;Die Pmffes-Bliitter werden so characterisirt: „Folia acicularia, 2—3—5 fasciculata et basi vagiuulataquot;. Auchnbsp;diese Diagnose schliesst unseren fossilen Rest aus. Auch Göppert constatirt dies pag. 243 der „fossilen Floranbsp;der permischen Formation*.

0 Vergl. die Copie eines Querschnittes von Sciadopitys verticillata Zccc. in Sterzël, Ueber Scolecopteris elegans. Zeit-sohrift d. deutschen geol. Gesellschaft. Bd. 32. 1880. t. 2, f. 22.

0 Sterzel, ebenda. pag. 13—15, t. 2, f. 17—21.

Witkam, The internal structure of fossile vegetables. 1830. pag. 70. — Göppert, Monographie der fossilen Coniferen. 1850. pag. 129.

'*) Göppert, 1. c. pag. 211.

— (294) —

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Schenk (1. c.) vermutliet, dass Pinites Naumanni Gutbier mit Walchia longifolia Göpperï zu Voltzia Liebeana Geinitz und zwar zu der Form mit langereii Blattern gehore. Die grosse Aehnlichkeit zwischennbsp;Pinites Naumanni und Walchia longifolia erkannte bereits Göppert'); er vermisst aber bei der letzteren Artnbsp;die „so deutlich ausgesprochene Carina“. Dass die GöppERï’scbe Form mit ibren flachen, nur fein langsge-streiften Blattern identisch sei mit Pinites Naumanni kann auch nach unseren Beobachtungen nicht ange-nommen werden. — Zu Walchia dürften beide Arten nicht gehören.

Walchia hat lineale, meist sichelförmig gebogene, dreikantige, gekielte Bliitter. Das stimmt weder mit der oben beschriebenen Form der Bliitter von Pinites Naumanni, noch mit der von Walchia longifolia.

Die Bliitter von Voltzia sind nach Schenk^) an den oberen Theilen der Aeste langer, linear, tlacli, an den unteren Theilen kurz, vierkantig, leicht nach einwarts gekrümmt u. s. w. Darnach könnte Walchia longifolia allerdings den oberen Blattern eines Astes entsprechen, nicht aber Pinites Naumanni.

In den Diagnosen von' Voltzia, auch in denen von Brongniaeï ^), Göppert ^), Schimper etc. ist von einer irgendwie characteristischen Nervation resp. von nervenühnlichen Streifen nichts erwiihnt. — Auch in dennbsp;Beschreibungen der Arten ist meist davon nicht die Rede. Ich fand darüber folgende Angaben:

Göppert, Monographie der fossilen Coniferen. 1850. pag. 194: Voltzia acutifolia Brongntart: „Foliis enerviis, obsolete striatulis“.

Göppert, Die fossile Flora der permischen Formation, pag. 233: Voltzia hexagona Bischoff-Geinitz „Foliis multinerviis, nervis parallelis aequalibus, nervo medio destitutis“.

Geinitz, Dyas II. pag. 156: Voltzia hexagona Bischoff sp.: „Sie werden von parallelen Nerven durch-zogen, und von einer Mittelrippe ist nichts zu endecken“.

Geinitz, Nachtrage zu Dyas I. pag. 27: Voltzia nbsp;nbsp;nbsp;Geinitz: „Sie sind parallel gestreift und ein

eigentlicher Mittelnerv fehlt ihnen“.

Heer, Pflanzen von Fünfkirchen. pag. 12: Voltzia Imngarica Heer: „Nervis longitudinalibus nonnullis subtilissimis; nervo medio plerumque fortiore“.— Voltzia BöckhianaW.%^. pag. 15: nervis subtilissimis, nervonbsp;medio fortiore“.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;'

Hiernach i.st hiiufiger nur eine parallele Streifung der Bliitter und nur an den Exemplaren von Fünfkirchen durch Heer ein „Mittelnerv“ beobachtet worden. Nach den Zeichnungen Heer’s ist zwar bei diesen Resten jener „Mittelnervquot; deutlich hervortretend, aber schwach.

Die Blatter unseres Saalhausener Exemplars tragen also in dieser Beziehung nicht den Character von Voltzia. Selbst wenn man bei der oben sub a) beschriebenen Beschaffenheit einen „Mittelnervenquot; an-nehinen wollte, so würde dieser so aussergewöhnlich dick sein, dass er bei Voltzia keine Analogie findet.nbsp;Ausserdem ist die mittlere innere Wulst ganz in derselben Weise fein parallel langsgestreift, dass man sienbsp;überhaupt nicht als Mittelnerven auffassen kann. Und wenn ich nun weiter annehmen muss, dass die Rück-seite der Saalhausener Bliitter zwei Kiele besass, so ist diese Beschaffenheit erst recht bei keiner Voltzianbsp;beobachtet worden.

W ir müssen um so mehr Nachdruck auf diese Verschiedenheit legen, als bis jetzt keine Voltzia in den unteren permischen Schichten beobachtet wurde. Das friihere Auftreten dieser Gattung kann nur durchnbsp;ganz unzweifelhafte Formen constatirt werden. — Ausserdem fehlen in den betreffenden Schichten, auch imnbsp;Rothliegenden des nordwestlichen Sachsen, Früchte, die denen der Voltzia an die Seite gestellt werden könnten.

9 GörpERT, Die fossile Flora der permischen Formation, pag. 243, t. 53, f. 1.

'9 Schenk in v. Zitter, Handbuch der Palaeontologie. 11. Abth. pag. 287ff.

Brongniart, Prodrome d’une histoire des végétaux fossiles. 1828. pag. 108.

‘‘) Göppert, Monographie der fossilen Coniferen. 1850. pag. 193. — Die fossile Flora der permischen Formation, pag. 232. 9 Schimper, Traité de paleontologie végétale. II. pag. 240.

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Wir müssen den Saalhausener Rest einer provisorischen, nur auf die Beblatterung begründeten Gattung zuweisen. Die entsprechendste Gattung ist aber mit Rücksicht auf die zwei Kiele an der Rückseitenbsp;der Blatter unser Dicalamo'plbyllum. Wir bezeichnen daher das fragliche Exemplar als Dicalamophylluv%nbsp;Naumanni Gotbier sp.

Wir sind uns dabei wohl bewusst, dass bei Coniferenblattern das Vorhandensein von Kielen und Furchen mit dem Erhaltungszustande zusammenhangt und daher eine Untérscheidung von Arten nach solchennbsp;Merkmalen eine missliche Sache ist. Da aber nicht abgeleugnet werden kann, dass jene iiusserlichen Merkmalenbsp;mit den inneren Structurverhiiltnissen zusammenhangen, und da es sich hier nicht um einige wenige Blatt-fragmente handelt, vielmehr von Saalhausen (wie auch von Altendorf) viele Blatter vorliegen, die constantnbsp;dieselbe Oberflachenbeschaffenheit zeigen, so glauben wir doch in Ermangelung anderer auf die genanntennbsp;Merkmale einiges Gewicht legen zu können.

„Pinites Naumanni“ kommt nach E. Geinitz auch im Brandschiefer des Rothliegendeu von Weissig (bei Schönfeld, an der Strasse von Dresden nach Bautzen) und nach v. Gdmbel im Rothliegenden vonnbsp;Erbendorf vor. — Von dem Weissiger Exemplar schreibt E. Geinitz: „Die gegen 3 cm langen Nadeinnbsp;stehen paarig zusammen an einem mit quincunxialen Narben bedeckten Stengel. Allerdings nicht sehr deut-lich. 1 Exemplar. Hierzu gehort wahrscheiniich ein Körper, der als Samen der Art betrachtet werden kann.“nbsp;Coniferenzweige mit paarigen Blattern könnten zur Gattung Pinites Göppert gestellt werden. Da dieses Merkmal jedocli „nicht deutlich“ zu beobachten ist, das Saalhausener Exemplar aber einzeln stehende Blatternbsp;besitzt, müssen wir es bei unserer Bestimmung belassen.

Vorkommen: Brandschiefer (14) von Saalhausen (Section Oschatz). Original in der Sammlung der geologischen Landesuntersuchung in Leipzig.

24. Dicramphyllum bifidum E. Geinitz sp.

Taf. VIII [XXYIII], Fig. 6 a—e.

ünter dem Namen Sigillariostrohus hifidus beschrieb E. Geinitz') aus dem Brandschiefer des Rothliegenden von Weissig lanzettförmige Blattchen, die aii ihrer Basis eine ovale oder rhombische Kapsel oder Basalschuppe einschliessen, mit zwei Langsstreifen resp. Nerven versehen sind und an ihrem oberen schmalennbsp;Ende in zwei divergirende spitze Zipfel auslaufen. Er betrachtet sie als Fruchtblatter (oder Lepidophyllen)nbsp;und meint, dass man sie wohl auf das Fruchtblatt einer Sigillaria zurückfiihren müsse. Die Langsstreifennbsp;sind nicht immer deutlich, die Blattchen selbst breiter oder schmaler, langer oder kürzer.

Mit diesen Formen glauben wir die von Dathe gesammelten Blattreste von Saalhausen vereinigen zu können, welche Taf. VIII [XXVIII], Fig. 6a—e abgebildet sind. Leider ist nur an den Blattchen b und c dienbsp;Spitze so erhalten, dass die Gabelung beobachtet werden kann. An zwei Exemplare (anbsp;nbsp;nbsp;nbsp;undnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;d) sitzen annbsp;nbsp;nbsp;nbsp;der

Basis jene nbsp;nbsp;nbsp;Gebilde, die Geinitz als Kapseln oder Basalschuppen deutete. Der Basaltheilnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;istnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;hier wie beinbsp;nbsp;nbsp;nbsp;den

GEiNiTz’schen Stücken ziemlich variabel. Einige (2—3) Langsstreifen (Nerven?) sind auch bei unseren Exemplaren wahrzunehmen. Das Blattchen b steekt mit der rechten Seite im Gestein. ünsere Blattchen sind im Allgemeinen etwas kleiner als die von Weissig.

Sporangialblatter einer Sigillaria vermogen wir in diesen fossilen Resten nicht zu erblicken. Ganz abgesehen davon, dass im Rothliegenden von Saalhausen nicht eine Spur von Sigillaria vorkam undnbsp;auch vonnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Weissig kein sicheres Exemplar dieser Gattung vorliegt (der zweifelhafte Rest,nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;den Geinitznbsp;nbsp;nbsp;nbsp;1. c.

1875. t. 1, nbsp;nbsp;nbsp;f. 12 abbildet, vermag das Vorkommen von Sigillaria bei Weissig nicht zunbsp;nbsp;nbsp;nbsp;beweisen), alsonbsp;nbsp;nbsp;nbsp;das

') E. Geinitz, Neues Jahrbuch für Mineralogie etc. 1873. pag. 700, t. 5, f. 5, 6 und 7; ibidem. 1875. pag. 11, t. 1, f. 8.

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Auftreten von Sigilla-nostrobus an diesen Fundpunkten sehr unwalirscheinlich ist, zeigen die fraglichen Blatt-reste bei einer gewissen Aehniichkeit in der Gestalt wesentliche Versclnedenlieiten gegenüber den Sporangial-blattern von Sigillaria. Letztere sind nie gegabelt; sie besitzen einen deutlichen Mittelnerven und an der dreiseitig verbreiterten Basis nicht ein grösseres Fruchtgebilde, sondern eine verschiedene Zahl von kleinerennbsp;Sporen ').

Die Gabelung der Blattchen an der Spitze und das Vorhandensein von mehreren Nerven lassen es angezeigt erscheinen, die vorliegenden Blattchen auf Dic^'anophyllum Grand’Eury^) zu beziehen. „In dennbsp;Achseln der Blatter sind von Grand’Eüry Knospen oder Samen beobachtet®)“, worin eine weitere Aehniichkeitnbsp;ausgesprochen liegt.

Wir hatten es also mit einer Conifere aus der Gruppe der Taxaceen zu thun. Coniferen sind ja auch durch andere Arten in unserem Rothliegenden reichlich vertreten, und speciell von den Taxaceen sind Gingho-phyllum, Baiera, Gingko und Trichopitys anderwarts in permischen Schichten gefimden worden. Dicrano-phyllum war bisher aus dem Obercarbon bekannt. Die Exernplare von Weissig und von Saalhausen be-weisen, dass jene Gattung auch in’s Rothliegende übergeht.

Schenk vereinigt ,:!. c. Sigillariostrobus hifidus E. Geinitz mit Dicranophyllum gallicum Grand’Eury; indessen dürften die doppelte Gabelung und die lang-lineale Form der Bliitter der letzteren Art dieser Ver-einigung entgegenstehen. Auch unter den übrigen bisher bekannten Dicranophyïlum-KYiQïi ist keine, mit dernbsp;sich unsere Form identificiren liesse. Wir betrachten sie daher als besondere Art und bezeichnen sie Dicranophyllum bifidum E. Geinitz sp.

Vorkommen: Schieferthon (14) von Saalhausen. Original in der Sammlung der geologischen Landesuntersuchung in Leipzig.

25. Cordaites principalis Germ ar sp.

Taf. vm [XXVni], Flg. 7; Taf. IX [XXIX], Fig. 1.

Cordaites Ottonis Geinitz et Keien, Bericht der naturwissenschaftlichen Gesellsohaft Isis in Dresden. 1871. pag. 188 und 18amp; (Limbach und Lonnewitz).

Cordaites Ottonis Rothpletz, Erlauterungen zu Section Frohburg. 1878. pag. 21 und 30 (Rüdigsdorf und Wolftitz).

Cordaites palmaeformis Rothpletz, ebenda.

Cordaites principalis^ Penck, Erlauterungen zu Section Colditz. 1879. pag. 9.

Cordaites principalis SiEGEET, Erlauterungen zu Section Oschatz. 1885. pag. 13 (Kreiscba).

Beziiglich der anderweitigen Litteratur vergl. pag. 32 [266].

Die im mittleren Rothliegenden des nordwestlichen Sachsen vorkommenden Cordaitenblatter sind von derselben Beschaffenlieit, wie die 1. c. aus dem unteren Rothliegenden von Plagwitz-Leipzig beschriebenennbsp;Exernplare. Wir verweisen daher auf das dort Gesagte und geben hier nur noch die Abbildung eines vonnbsp;Herrn Commissionsrath Klien gesammelten und der Sammlung der geologischen Landesuntersuchung über-gebenen Exemplars mit einigen zusammengehörenden Blattfragmenten von Kleinragewitz (13 Streifen aufnbsp;5mm Breite Taf. VIII [XXVIII], Fig. 7) und eines gerollten Blattes aus dem Lastauer Thale (Taf. IXnbsp;[XXIX], Fig. 1).

*) Vergl. z. B. Goldenberg, Flora saraepontana fossilis t. B, f. 21—24. — Zeilleb, Annales des sciences naturelles Serie 6. Botanique. T. 19. t. 9 und 12.

2) Grand’Bury, Mémoire sur la flore carbonifère du département de la Loire et du centre de la Prance, pag. 272—274, t. 14, f. 8—10; t. 30, f. 1, 2. — Zeiller, Végétaux fossiles du terrain bouiller de la France, pag. 158, t. 176, f. 1, 2. — Buil. denbsp;la Société géologique de France. 3. Serie. T. 6. pag. 611, 1.10. — Lesocereüx, Description of the Goal Flora of the Carboniferousnbsp;Formation in Pennsylvania and troughout the United States, pag. 553, t. 87, f. 9; t. 83, f. 1, 2. — Schenk in v. Zittel, Handbuchnbsp;der Palaeontologie. pag. 266.

Schenk, 1. c. und Grand’Edrt, 1. c. pag. 275, t. 30, f. 2.

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Vorkommen: Brandscliiefer (14) von Limbacli und Kreischa und Schieferthoii des unteren Tuff-Rothliegenden (1 und 2) von Lonnewitz (Section Oschatz). Unterer Tuff (1) von Rüdigsdoif und silicifl-cirter Tuff (9) aus dem Thalchen zwischen Wolftitz und dem Stöchigt. (Section Frohburg.) — Silicifi-cirter Tuff' (9) des Wilden-Bruches (Section Rochlitz). ¦— Porpliyrtuff (7) im Brunnen der Restauration in Lastau und linkes Thalgehiinge des Auerbaches (Section Colditz). Originale und Belegstücke in der Samm-lung der geologischen Landesuntersuchung in Leipzig.

26. Cordaioxylon Schenkü Moegenroth (cf. Cordaioxylon Brandlingi Felix).

Taf. IX [XXIX], Fig. 2 und 3.

Cordaioxylon Brandlingi Felix, Ueber die versteinerten Hölzer von Frankenberg in Sachsen. Bericht der naturfoisclienden Gesell-schaft in Leipzig (9. Mai) 1882.

Cordaites Schenkü M0B6ENROTH, Die fossilen Pflanzenreste von Kamenz in Sachsen. 1883. pag. 40 und 41, f. 15—17.

? Cordaites Brandlinigi Morgen both, ebenda pag. 39 und 40, f. 9—11.

Cordaioxylon Brandlingi Schenk in v. Zittel, Handbuch der Palaeontologie. 1884. pag. 243, f. 173 (Original von Frankenberg).

Für eine sichere Abgrenzung und vollstandige Synonymie obiger Arten sind noch weitere Unter-suchungen nöthig.

Bekanntlicli wurde die üebereinstimmung der als Dadoxylon Endlicher {Pinites Witham, z. B. Pinites Brandlingi, Aravxarites Göppert, Araucarioxylon Kraus) beschriebenen Holzreste mit dem Holze der Cor-daiten zuerst von Grand’Eüry') erkannt und von ihm für jene Holzreste der Name Cordaixylon vorgesclilagen.nbsp;— Dass Artisia als Markcylinder bei Cordaitenhölzern vorkommt, hatte schon früher Geinitz boobachtet'^).nbsp;Spater gab Renault^) eine genaue Darstellung der mikroskopischen Structur des Cordaitenholzes und bestatigtenbsp;die Identitat desselben mit Pinites Brandlingi Witham (^Araucarites Br'andlingi Göppert).

Icli fand 1881 in einem Stiimmchen aus dem Rothliegenden von Chemnitz-Hillersdorf (0. Weber-sche Sammlung), dessen Habitus und (soviel an Schliffen davon zu sehen ist) mikroskopische Structur mit Araucarites medullosus Göppert iibereinstimmt, Artisia als Markcylinder und schloss daraus, dass aucli diesesnbsp;Holz zu Cordaites geboren moge. Es bestarkte mich weiter das haufige Vorkommen von Cordaiten-Bliittern etc.nbsp;mit Araucarioxylon im sachsischen Rothliegenden in der Vermuthung, dass auch andere hier vorkommendenbsp;Arten dieser Gattung Cordaitenhölzer sein mochten. — Artisia habe ich spater wiederholt in y, Araucarioxylon'^-Stiimmchen des Rothliegenden von Chemnitz-Hillersdorf gesehen, ohne aber Zeit gefunden zu haben, dienbsp;Structur der betr. Exemplare genauer mikroskopisch zu untersuchen.

Untersuchungen nach der letzteren Richtung hin verdanken wir Felix, Morgenkotii und Schenk.

Felix fand an verkieselten Hölzern des Rothliegenden von Gersdorf bei Frankenberg die Structur des Cordaitenholzes wieder, führte für solche Hölzer den Namen Cordaioxylon (anstatt Cordaixylon') ei'n undnbsp;bezeichnet die betr. Hölzer von Frankenberg aXs. Cordaioxylon Brandlingi, zu welcher Art nach ihm auchnbsp;Exemplare von Altendorf bei Chemnitz und von Rotsberg bei Wolfstein in der Pfalz (von Kraus alsnbsp;Araucarioxylon Schrollianum beschrieben), sowie verschiedene andere als Araucarites Saxonicus, Schrollianusnbsp;medullosus bezeichnete Hölzer gehören. — Für iihnliche Hölzer von Frankenberg behalt er den Namennbsp;Araucarioxylon Saxonicum (hierzu Araucarioxylon Schrollianum ex parte) bei.

Schenk giebt 1. c. eirie eingehende Beschreibung des Cordaitenholzes und bildet den Radialliingsschnitt des Cordaioxylon Brandlingi von Frankenberg ab. Die Bezeichnung Araucarioxylon braucht dieser Autor

9 Grand’Eury, Mémoire sur la flore carbonifère du département de la Loire et du centre de la France. 1877. pag. 257ff. 9 H. B. Geinitz, Die Versteinerimgen der Steinkohlenformation in Sachsen. 1855. pag. 41.

9 Renault, Structure comparée de quelques tiges etc. 1879. pag. 287ff., t. 15. Cours de la botanique fossile I. 1881. pag. 83ff., t. 12 und 13.

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nur noch fiir Eeste wirklicher Araucarien, wie sie in jüngeren Fonnationen auftreten, also nur in clem Sinne, dass die Araucarien-iihnliclien Coniferenliölzer der alteren Fonnationen ausgeschlossen sind').

In gleichem Sinne fasst Morgenroth (1. c. pag. 30ff.) die Gattung Araucarioxylon auf. Für die nicht zu Cordaioxylon geliörigon palaozoischen Hölzer mit Araucarienstructur einpfiehlt er den friiher von Endlichernbsp;vorgeschlagencn Namen Dadoxylon.

Von den iin mittlereu Rothliegenden des nordwestüchen Sachsen aufgefundeuen sehr zahlreichen ver-kieselten Couiferenhölzern habe ich vorlaufig nur eins so wohlerhalten gefunden, dass es eine genauere mikro-skopische Üntersuchung zuliess. Es ist das grosse Stainmfragment, welches von Siegert^) in eineni Steiubruche am östlichen Ende von Lonnewitz entdeckt und spiiter auch vom Verfasser recognoscirt wurde. Der ver-kieselte Cordaitenstainm liegt in einer Scholle von kohligem Schieferthon, welche selbst wieder in Rochlitzernbsp;Quarzporphyr eingeschlossen ist.

Die mikroskopische Structur dieses Cordaioxylon (vergl. Taf. IX [XXIX], Fig. 2—3) stimmt ziemlich gut mit der Beschreibung überein, welche Fei.ix 1. c. von dem Frankenberger Cordaioxylon Brandlingi giebt.nbsp;Die Tracheïden zeigen eine sehr verschiedene Weite, und deshalb schwaukt auch die Zahl der Tüpfelreihennbsp;auf den Radialwandungen ersterer zwischeu 2 und 5. Am haufigsten sind 3—4 Tüpfelreihen. Die Tüpfelnbsp;stellen so dicht nebeneinander, dass ihr ausserer Hof infolge der gegenseitigen Berührung resp. des darnit ver-bundenen Druckes einen hexagonalen Umriss angenommen hat. Sie bedecken fast die ganze Flache der Radialwandungen der Tracheïden. Die innereu Pori zweier correspondirender Tüpfel stellen zwei schmale Ellipsennbsp;dar, w'elche sich kreuzen. Der Winkel, unter welchem dies geschieht, ist schwankend und betriigt iiach meinennbsp;Messungen, soweit solche überhaupt mit einiger Sicherheit ausgeführt werden konuten, 75—85“ (Feux: „ca. 75quot;“,nbsp;Morgenroth: „85quot;“). In Bezug auf die Zeichnung sei erwahnt, dass die Kreuzung der inneren- Boren nichtnbsp;clurchgangig so deutüch ist, wie sie dargestellt wurde. — Taf. IX [XXIX], Fig. 2A soil nur eiuen Yergleichnbsp;dor Grosse der Tüpfel mit der bei anderen Exemplaren ermöglichen. — Die Tüpfel dor Markstrahlenzellennbsp;habe ich nicht sicher beobachton können. — lm Tangentialschliff zeigen sich die Tracheïden vollstiindig freinbsp;von Tüpfeln. — Die Markstrahlen w'erden aus 1—32 (Felix: 1—26) übereinander stehenden Zellenreihen gp-bildet. Meist sind sie niedrig, 1 — 6 Zeilen hoch, vereinzelt kommen solche von 7—13 Zeilen vor, und nurnbsp;1 Markstrahl ist 32 Zeilen hoch. Meist sind die Markstrahlen einfach; doch liegen stellenweise aucli 2 Zellenreihen neben eiuander. Hiernach wiire eine Bestimmung unseres Holzes als Cordaioxylon Brandlingi Felixnbsp;berechtigt.

Morgenroth unterscheidet 1. c. mehrere Arten von Cordaioxylon (Cordaioxylon Credneri, compactum, Brandlingi und Sclienkii), und os sind die Grosse dor Tüpfel, das Vorwalten einer bestimmten Anzahl vonnbsp;Tüpfelreihen und die Breite der Markstrahlen, denen dieser Autor behufs Trennung innerhalb der Gattungnbsp;Cordaioxylon diagnostischen Werth beliegt. Es muss nun noch weiter goprüft werden, inwieweit diese Merk-male constant sind. Dabei fallt mir auf, dass die Beschreibung, welche Morgenroth von Cordaioxylon Brandlingi Felix giebt, in einigen jener Merkmale nicht mit der von Felix gegebenen Charakteristik übereinstimmt.nbsp;Felix schreibt: „Die Zahl der Tüpfelreihen schwankt zwischen 2 und 5“. Morgenroth: „Die Tüpfel stehennbsp;in der Regel in drei, seltener in zwei oder vier alternirendeu Reihen“. F'elix: „Die Markstrahlen werden ausnbsp;1—26 übereinandersteheiiden Zellenreihen gebildet“. Morgenroth: „Ihre Höhe betriigt 4—40 Stockwerke“.nbsp;Felix: „Sie sind meist einfach; doch liegen streckenwoise auch zwei Zellenreihen nebeneinander“. Morgenroth:nbsp;„Die Markstrahlen sind viel hiiufiger zusammengesetzt als bei Cordaioxylon Credneri. Oft erstreckt sich dienbsp;Zweireihigkeit mit Ausnahme der Enden auf den ganzen Markstrahl“.

O Schenk, Palaeontographica. Bd. 30. 1883. Sep pag. 4.

0 SfEGERT, Erlauterungen zu Section Oscliatz-Mügeln. 1885. pag. 10 und 11. Palaontolog. Abh. III. 4.

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Fiinfreihige Tiipfel ervvalint Morge.'ckoth nur bei seinem Cordaioxylon Schenkii', auch kommen bei dieser Art „fast stets einfache Markstrablen“ vor. Ausserdem entspricht die SciiENK’sche Zeichnung desnbsp;Cordaioxylon Brandlingi, soweit eiii Vergleich möglich ist (es ist kein Maassstab angegeben) mehr dem Cordaioxylon Schenkii, als dem Cordaioxylon Brandlingi Morgenroth.

Hieraus ergiebt sich, dass entweder die oben angegebeneii diagnostisclieii Merkmale doch nicht so constant sind, als nöthig ware, um zwei Arten sicher zu unterscheiden, oder Cordaioxylon Brandlingi Morgen-KOTH ist nicht das Cordaioxylon Brandlingi Felix.

F’ür die letztere Annahme scheint auch unser Lonnewitzer Holz zu sprechen; denn dasselbe lasst sich, wie oben gezeigt vvurde, recht wohl mit Cordaioxylon Brandlingi F’elix, aber kaïim mit Cordaioxylonnbsp;Brandlingi Morgenroth vereinigen. Unter den Arten des letzteren Autors ist Cordaioxylon Schenkii am ent-sprechendsten; denn wir habennbei unsereni Cordaiten „Tracheïden von w’echselnder Grosse.“ „Die Tiipfelnbsp;stellen in 3, 4 und 5 Reihen.“ „Die Markstrahlen sind fast stets einfach“. „Gewöhnlich sind sie niedrig.quot;nbsp;„Markstrahlen von mittlerer Flöhe kommen nur sparlich vor“', wohl aber vereinzeit (nach Morgenroth nichtnbsp;selten) solche „von bedeutender Höhe“ (bis 40, bei unserem Exemplar bis 32 Stockwerk). — Auch die Breitenbsp;der Tracheïden im Tangentialschliff (vergl. Morgenroth 1. c. f. 16 und unsere Fig. 3) unseres Holzes ist amnbsp;entsprechendsten derjenigen des Cordaioxylon Schenkii Morgenroth. — Ferner stimmt die Grosse der Tracheïden-tüpfol auf dem Radialschlifï am besten mit derjenigen der Tüpfel von Cordaioxylon Schenkii. Sie zeigen einenbsp;radiale Ausdehnung von 0,0125 — 0,014 mm (Morgenroth: 0,012 mm), w’ahrend diese nach Morgenroth beinbsp;Cordaioxylon Brandlingi 0,0172 mm und bei Cordaioxylon Credneri 0,0185 mm betriigt.

Bezüglich dieser Messungen habe ich die Beobachtung gemacht, dass die Grosse der Tiipfel bei einem und demselbon Priiparate durchaus nicht so constant ist, dass sie sich durch eine Zahl (Morgenroth)nbsp;ausdrücken liesse. Ausser dem oben gegebenen will ich vorlaufig nur noch zwei Beispiele dafiir anführen;nbsp;Eiii Holz von Altendorf bei Chemnitz, w'elches sehr gut erhalten ist und sehr gute Schliffe ergab, zeigtnbsp;jeue Tüpfel von 0,016 — 0,021 mm Grosse, ausserdem hiiufig zusammengesetzte Markstrahlen, ahnlich demnbsp;Cordaioxylon Brandlingi Morgenroth. — Ein Holz aus dem Rothliegenden des Concordia-Schachtes beinbsp;Oelsnitz zeigt querelliptische Tüpfel, deren Breite in radialer Richtuug 0,014—0,016 mm, in vertikalernbsp;Richtung 0,012 — 0,014 mm betriigt. — Gerade an diesem Holze sind auch die gekreuzten inneren Tüpfelhöfenbsp;sehr gut zu beobachten. Der Versuch, den Kreuzungswinkel zu bestimmen (die Messungen wmrden mit demnbsp;ZEis’schen Goniometer vorgenommen), ergab, dass auch bei diesem Holze dieser Winkel nicht constant ist,nbsp;vielmehr innerhalb ziemlich weiter Grenzen schwankt.

Das Lonnewitzer Cordaioxylon kann vorlaufig nur als Cordaioxylon Schenki Morgenroth bestimmt werden. Das Verhiiltniss dieser Art zu Cordaioxylon Brandlingi Felix ist noch weiter zu untersuchen.

Vorkommen: Verkieselt im Schieferthon des unteren Tuff-Rothliegenden (1 und 2) von Lonnewitz (Section Oschatz). Original in der Sammlung der geologischen Landesuntersuchung in Leipzig.

27. Cordaioxylon vel Dadoxylon sp.

Im Rothliegenden des nordwestlichen Sachsen sind verkleselto Hölzer ziemlich hanfig; meist ist aber die innere Structur nicht so gut erhalten, dass eine genauere mikroskopische üntersuchung möglich w'iire. Diesnbsp;gilt von den Hölzern der unten angeführten Fundpunkte. Sollten weitere Versuche, brauchbare Schliffe herzu-stellen, von Erfolg sein, so werde ich spater darüber berichten. Vorlaufig bezeichne ich die betrelïendennbsp;Hölzer als Cordaioxylon vel Dadoxylon, letztere Gattung in dem Sinne nehmend wie Morgenroth (1. c. pag. 41nbsp;— vergl. oben bei Cordaioxylon Schenki).

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Vork om men: Uiiterer Porpliyrtuff (1) von Rii digsdorf: y,Araucarites Presl. Araucarioxylon^KWBquot;-(Rothpletz, Erlauterungen zu Section Frohburg. pag. 21).

Uuterer Porpliyrtuff (7) des Naelitgrundes bei Wendishain: Verkieselte Stammstücke von carites in bedeutender Anzahl mul von bis Metergrösse“ (R. Ckedner und Dathe, Erlauterungen zu Sectionnbsp;Leisnig. pag. 31).

Porpliyrtuff (7) au den Teicheii siidlicli von Naunhof und bei der Scliaferei Tautendorf östlich von Altenhof: „Bruchstiicke von verkieselten Araucariten bis zu einer Grosse von 0,8 m“ (R. Ckedner und Dathe,nbsp;Erlauterungen zu Section Leisnig. pag. 61).

Uuterer Tuft' (9) von Rochlitz: „Verkieselte Bruchstiicke von Araucaxioxylo'nA (Rothpletz und Dathe, Erlauterungen zu Section Leisnig. pag. 37).

Blöcke von silicificirtem Rochlitzer Tuft'(9) des „IVilden Bruches“ unterhalb des Mühlstein-bruches auf Schneusse 9: „Verkieselte Araucariten mit wohlerhaltener Zellenstructur“ (Rothpletz und Dathe, Erlauterungen zu Section Rochlitz. pag. 48).

Ein verkieseltes Stammfragment von Mutzscherode bei Wechselburg (im mineralogischon Museum der Stadt Chemnitz (9)).

„Cordaioxylon-Yïs.gmQYiia'^ im Brandschiefer (14) von Kreischa (Siegert, Erlauterungen zu Section Oschatz. pag. 13).

28. Stemelia elegans Cotïa sp.

Meduüosa elegans Cotta, Jlie Dendrolithen in Beziehung aiif ihrcn iniiereu Ban. 1832 und 1850 (Kohren etc.), t. 12, f. 1—5. Myeloxylon Bbongniart, Tableau des genres de végétaux fossiles. 1849. pag. 59.

Stenzelia elegans Göi’pert, Die fossile Flora der permischen Formation. 1864—1865. pag. 218, t. 38 und 39.

Myelopteris Renali.t, Blude du genre ifyelopteris. Memoirs des savants étrangers a 1’Aoadémie etc. 1875. t. 22.

Myelopteris Williamson, On tbe Organization of the fossil plaats of the Coalmeasures. Part. VU. Philosophical Transactions. 1876. Vol. 166. Part. I.

Stenzelia elegans Rotiipleiz, Erlauterungen zu Section Frohburg. 1878. pag. 21 (Rüdigsdorf bei Kohren).

Stenzelia elegans OüPPERT et Stenzel, Die Medulloseae. Palaeontographica. Bd. 28. 1881. pag. 10.

Stenzelia elegans Schenk, Ueber MeduUosa elegans. Botanisches Jahrbuch 1882. Bd. 3. Heft 2. pag. 156 ff. nbsp;nbsp;nbsp;'

Myelopteris elegans Renault, Cours de la botanique fossile. III. 1883. pag. 162ff.

Ueber die Natur dieser verkieselten Reste sind noch immer die Ansichten verschieden. Brongniart erblickte darin einen Typus, welcher mehr den Monocotyledonen (Dracaenen) als den Gymnospermeu angehöre.nbsp;— Göppert erkliirt die Stenzelien als Prototypen, welche die Charactere der Fame, Monocotyledonen undnbsp;Gymnospermen vereinigen. — Grand’Eurv, Renault, Binney und Williamson iinden sie den Blattstielen dernbsp;Marattiaceeu nahe .stehend, Schenk den Blattstielen der Cycadeen. Die Untersuchungeu O. Weber’s übernbsp;dieseu Gegcnstand sind noch nicht abgesclilossen, stellen aber, so viel ich weiss, dasselbe Resultat in Aussicht,nbsp;zu welchem Schenk gekommen ist.

Diese im Rothli^genden von Chomnitz-Hilbersdorf ziemlich haufige Art fand Cotta auch bei Kohren (Rüdigsdorf). Ich selbst habe unter dem von Rothpletz spater bei Rüdigsdorf gesammeltennbsp;Material kein Exemplar gefunden, welches sicher zu Stenzelia elegans gehort. Wahrscheinlich bezieht sichnbsp;die betr. RoTiiPLETz’sche Notiz auf die Coi'TA’sche Angabe. — Penck') erwtihnt „Stamm.stiicke, die sich an dienbsp;Gattung MeduUosa anschliessen“ aus dem Porpliyrlulf von Imstau. Es ist aber nicht erweislich, ob Stenzelianbsp;elegans oder MeduUosa stellata gemeint ist.

Vorkommen: Uuterer Tulf (1) von Rüdigsdorf bei Kohren (Section Frohburg). ? Porpliyrtuff (7) des Restaurationsbrnnnens in Lastau und am linken Thalgehiinge des Auerbachs (Section Colditz)nbsp;nach Penck.

') Penck. Erlauterungen zu Section Colditz. pag. 9

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29. nbsp;nbsp;nbsp;Medullosa stellafa Cotta.

Medullosa siellata CoTTA, Die Dencirolithen in Beziehung auf ihren iimereii Bau. 1832 und 1850. pag. 65, t. 13, f. 1—6 (Kohren etc.). Medullosa stellata Moügeot, Essai d’une flore du nouveau gres rouge des Vosges. 1852. pag. 36, t. 3, f. 8, 9, 10.

Medullosa stellata GöppERT, Die fossile Flora der permischen Formation. 1864—1865. pag. 209, t. 40, f. 2—5; t. 41, f. 1—8; t. 42, 43, f. 1 und 2; t. 63, f. 1.

Medullosa stellata RoTHPiETZ, Erlauterungen zu Section Frohburg. 1878. pag. 21 (Rüdigsdorf bei Kohren).

Medullosa stellata Göppert et Stenzel, Die Medulloseae. Palaeontographica. Bd. 28. 1881.

Diese fossile Cycadeen-Art ist auf das Zeugniss von Cotta hin hier mit aufgenommen worden. Ich selbst habe nur ein schlecht erhaltenes verkieseltes Stiimmchen von Riidigsdorf (Sammlung der geologiscliennbsp;Landesuntersuchung, gesammelt von Rotupi.etz) gesehen, welohes vielleicht zu Medullosa stellata gehort. —nbsp;Bezüglich des Fundpunktes Lastau vergl. No. 28.

Vorkommen: Unterer Tulf (1) von Rüdigsdorf bei Kohren (Section Frohburg). — FPorphyrtuff (7) des Restaurationsbrunnens in Lastau und am linken Thalgehiinge des Auerbachs (Section Colditz) nach Penck. .

30. nbsp;nbsp;nbsp;Medullosa porosa Cotta.

Medullosa porosa CoTTA, Die Dendrolithen in Beziehung auf ibren inneren Ban. 1832 und 1850. pag. 63, t. 12, f 6 u. 7 (Kohren etc.). Medullosa porosa Rothpleïz, Erlauterungen zu Section Frohburg. 1878. pag. 21.

Von dieser Art, die übrigeus wahrschoinlich zu Medullosa stellata gehort, ist mir kein Exemplar aus dem Rothliegenden des nordwestlichen Sachsen zu Gesicht gekommen.

Vorkommen: Nach Cotta im unteren Tuff (1) von Rüdigsdorf bei Kohren (Section Frohburg).

31. Cyclocarpus Cordai Geinitz.

Taf. IX [XXIX], Fig. 4.

Cardiocarpon Ottonis v. Gütbier, Die Versteinerimgen des Rothliegenden in Sachsen. 1849. pag. 27, t. 9, f. 7 (Tafelerkliirung f. 6) (P o s sendorf).

Carpolithes Cordai Geinitz, Die Versteinerimgen der Steinkohlenformation. 1855. pag. 41, t. 21, f. 7—16 (Carbon von Zwickau und untere Schichten des Plauen’schen Grundes).

Cardiocarpon Ottonis Geinitz, Die Leitpflanzen des Rothliegenden. 1858. pag. 18, t. 2. f. 17 und 18 (Possendorf).

Cyclocarpon Ottonis Geinitz, Dyas II. 1861 —1862. pag. 150, t. 34, f. 6 und 7 (Naumburg).

Cyclocarpus Cordai Weiss, Die fossile Flora der jüngsten Steinkohlenformation und des Rothliegenden im Saar-Rhein-Gebiet. 1869 —1872. pag. 207 und 239 (Saarbrücken — Lebacher Schichten).

Cyclocarpus Cordai Rothpletz, Erlauterungen. zu Section Frohburg. 1878. pag. 21 (Rüdigsdorf) und pag. 30 (Stöokigt-’Wolftitz).

Die Abbildung stellt die einc Hiilfte der vou Rothpletz bei Wolftitz aufgefundenen Frucht dar. Auch die Gegenplatte mit dem Abdruck der anderen Seite der Frucht ist verhanden. Die Frucht selbstnbsp;ist nicht erhalten, hat vielmehr nur einen 2 mm dicken Hohlraum hinterlassen. Leider ist die Basis ver-brochen.

Der Abdruck entspricht recht gut dem oberen Theile von Cardiocarpon Ottonis Geinitz (Die Leitpflanzen des Rothliegenden. t. 2, f. 17 und 18). — Die Frucht ist glatt, eiförmig, und ihr oberes Ende ver-liiiift in eine stumpfe Ecke. Liings des Randes hin zieht sich eine miissig erhabene Wulst, welche den Raum für das Samenkorn abgrenzt, iihnlich wie in „Die Leitpllanzen des Rothliegenden“. t. 2, f. 17; Dyas 11. t. 34,nbsp;f. 6 und 7.

Characteristisch soil für diese Art eine liings der Mitte verlaufende feine Linie sein. Diese ist bei unserer Frucht nicht verhanden. Nur vom unteren Rande her ist eine solche auf eine kurze Strecke hin zunbsp;beobachten. Auch die Naumburger Exemplare (1. c.) zeigen keine vollstandig durchlaufende Linie. Sie istnbsp;also wohl unwesentlich.

- (302) -

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69

Rothpletz hat die Frucht als Cyclocarpus Cordai bestimmt. Ich schliesse mich dieser Bestimmung an weil ich Cyclocarpus Ottoyiis ebensowenig von Cyclocarpus Cordai zu trennen vermag, wie Cordaites Ottonisnbsp;von Cordaites principalis. Die ersteren beiden mogen Friiclite derselben Pllanze sein. — Ich habe auch schonnbsp;in friiheren Publicationen dieser Anschanung Rechnung getragen, und noch früher hat Weiss (1. c.) die Ver-mnthung geiiussert, dass man wohl bei Unterschoidung der beiden Friichtformen „nur erhaltene Details dernbsp;Organisation zu Artunterschieden gemacht hat“.

Ein Vergleich der Diagnosen und Abbilduugen ergiebt als trennende Merkmale nur: die Langslinie bei Cyclocarpus Ottonis, die von der Basis aus divergirende Streifung und den Kiel am Rande von Cyclocarpusnbsp;Cordai. Die ersteren Merkmale sind offenbar leicht verwischbar, und das letztere ist nur bei bestimmter Lagenbsp;der Frucht und bei miissig zusammengedrücktcr Erhaltung des Randes zu beobachten.

Von Stockigt-Wolftitz liegt noch ein zweites E.vemplar vor. Von Riidigsdorf (Rothpletz) liabe ich keins gesehen.

In dem Verzeichniss der von Klien im Rothliegenden bei Oschatz gesammelten Pflanzenreste (Bericht der naturforschenden Gesellschaft Isis in Dresden 1871) erwiihnt Geinitz Cyclocarpus Ottonis „in kleinen Fruchtformen“ von Limbach, Bonnewitz und Kleinragewitz. Damit sind die Friichtchen gemeint, die wirnbsp;Taf. IX [XXIX], Fig. 7 c und d abbildeten. Es ist aber kaum zu behaupten, dass sie zu der genannten Art geboren. Neuerdings bestimmte Geinitz das Taf. IX [XXIX], Fig. 7c abgebildete Exemplar als Cyclocarpus sp.,nbsp;Taf. IX [XXIX], Fig. 7d als Cyclocarpus sp. cf. marginatus Artis. Wir haben die kleinen Friichtchen beinbsp;Rliubdocarpus ovoideus untergebracht.

Vorkommen: Porphyrtuff (9) im Stockigt bei IVolftitz (Section Frohburg). Original in der Sammlung der geologischen Landesuntersuchung. — Unterer Tuff (1) von Riidigsdorf (Section Frohburg)nbsp;nach Rotiiplerz.

32. nbsp;nbsp;nbsp;Cardtocarpus reniformis Geinitz.

Cardincarpon reniforme Geinitz, Die Leitpflanzen des Rothliegenden. 1858. pag. 18, t. 2, f. 15 und 16 (Saalhausen). nbsp;nbsp;nbsp;^

Vorkommen: Brandschiefer (14) von Saalhausen. Original im königl. mineralogischen Museum in Dresden.

33. nbsp;nbsp;nbsp;Cardiocarpm gibberosus Geinitz.

Cardiocarpon gibberosiim Geimtz, Die Leitpflanzen des Rothliegenden. 1858. pag, 18, t. 2, f. 14 (Saalhausen).

Vorkommen: Brandschiefer (14) von Saalhausen. Original im königl. mineralogischen Museum in Dresden.

34. cf. Cardtocarpus orbicidaris Etttngshausen.

Taf. IX [XXIX], Fig. 5a-e.

CardiocarpontCarpolitlies v. Gutbier, Die Versteinerimgen des Rothliegenden in Sachsen. 1849. pag. 27, t. 10, f. 14 und 15 und auf f. 10; t. 8, f. 13(?) (Saalhausen).

Cardiocarpon orbiculare v. Ettingshausen, Die Steinkohlenflora von Stradonitz. 1852. pag. 16, f. 4.

Cardiocarpus orbicularis Goppert, Die fossile Flora der perrnischen Formation. 1864—1865. pag. 174 und 175, t. 26, f. 7—18, 21 — 23.

cf. Cardiocarpus orbicularis Weiss, Die Flora des Rothliegenden von Wiinschendorf. 1879. pag. 33. — Walchien-Same Oder Frucht-schuppe, ibidem, t. 3, f. 11.

Zu Cardiocarpus orbicularis Ettingshausen steilte bereits Goppert die von v. Gutbier 1. c. abgebildeten Samen resp. samenahnlichen Körper, und ein Vergleich derselben mit den zahlreichen von ihm gegebenennbsp;Abbildungen liisst diese Bestimmung als berechtigt erscheinen. •— Auch die von uns abgebildeten, neuerdings

— (30.3) —

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gefundenen Reste glauben wir zu derselben Art stellen zu könoen. Es ist jedocli nicht ausgeschlossen, dass einige davon als Fruchtscliuppen zu Walchia gehören.

Vorkommen: Fig. 5a—d Schieferthon (14) von Saai hausen. Originale in der Sammlung der geolo-gischen Laudesuntersuchung, gesamnaelt von Dathe. Fig. 5e Schieferthon von Litnbach (14). Original iin königl. mineralogischeu Museum in Dresden.

35. Rhabdocarpns dyadiciis Gteinitz.

Taf. IX [XXIX], Fig. 6.

Rkahdocarpus dyadicus Geinitz, Dyas II. 1861 —1862. pag. 153, t. 34, f. 13—16 (Naumburg).

Hierzu rechnen wir die Taf. IX [XXIX], Fig. 6 abgebildete Frucht von Kreischa. Der von Resten einer Fruchthiille umgebene elliptische, glatte, an einem Ende gerundete, am anderen stumpf zugcspitzte Samenbsp;entspricht der GniNiTz’schen Form recht gut. Der Langskiel der Naumburger Exemplare ist mehr odernbsp;w'eniger deutlich (bei Geinitz’s f. 13 nur angedeutet), und dass er bei unserem Samen ganz fehlt, kaun rechtnbsp;wohl in der Lage der Frucht und speciell des Samens bedingt sein.

Vorkommen; Schieferthon (14) von Kreischa. Original in der Sammlung der geologischen Landes-untersuchung in Leipzig.

36. cf. Rhabdocarptis, ovoideus (Göppert et Berger) Weiss.

ïaf. JX [XXIX], Fig. 7a—g.

ühabdocarpus ovoideus Göppert et Berger, De fnictibus et semiiiibiis ex fomatione lithanthracum. 1848. pag. 22, t. 1, f. 17. Carpolithes membranaceus, ibidem, pag. 25, t. 2, f. 19 und 20.

Rhabdocarpus ovoideus Göppert, Die fossile Flora der peimisclieii Formation. 1864—1865. pag. 173, t. 27, f. 9 und 10 (Schlesisches Carbon und Rothliegendes von Braunau).

Carpolithes tnembranaceus, ibidem, pag. 178, t. 29, t'. 19—21 (Schlesisches Carbon und Rothliegendes von Neurode und Braunau). Rhabdocarpus Germarianus, ibidem, pag. 270, t. 64, f. 14 (Wettin).

Rhabdocarpus (1) ovoideus Weiss, Die fossile Flora der jüngsten Steinkohienformation und des Rothliegenden lm Saar-Rheiii-Gebiet.

1869—1872. pag. 206, t. 17, f. 4; t. 28, f. 10—14, 18—21 (Ottweiler Schichten).

Cyclocarpon Ottonis in kleinen Fruchtformen Geimtz et Kliek, BerichtJ der naturforsohenden Gesellschaft Isis in Dresden. 1871. pag. 188 und 189 (Limbach, Lonnewitz, Kleinragewitz).

Rhabdocarpus ovoideus lioTHPLE-rz, Eilauteiungen zu Section Frohburg. 1878. pag. 21 (Ril digsdorf); pag. 30 (Stöokigt-W olftitz).

Zu dieser Art mogen die hier abgebildeten kleinen, eiförmigen oder elliptischen, beiderseits zugerundeten oder in eine stumpfe Spitze verschmiilerten, öfters gerandorten, zuweilen mit Furchen, auch wolil mit Grübchennbsp;versehenen Früchte gehören.

Vorkommen: ünterer Tuil' (1) von Rüdigsdorf. Tulf (9) im Tlialchen zwischen dem Stöckigt und M olftitz auf Section Frohburg (Fig. 7e — g, Originale in der Sammlung der geologischen Landesunter-suchung). Brandschiefer und Schieferthon (14) von Saalhausen (Fig. 7a mit Splienopteris germanica, Fig. 7bnbsp;mit „Splienopteris erosa“ im mineralogischeu Museum der üniversitat Leipzig) und Limbach (Fig. 7c imnbsp;königl. mineralogischen Museum in Dresden). — ünteres Tuff'rothliegendes (1 und 2) von Kleinragewitznbsp;(Fig. 7d ebenda) und Lonnewitz auf Section Oschatz.

Sclilussbemerkungen.

AVir stellen nun die aus dem mittleren Rothliegenden des nordwestlichen Sachsen beschriebenen Pflanzen in einer Tabelle übersichtlich zusammeu und vergleichen ihr Vorkommeu mit dem iii einigen anderennbsp;Gebieten. Hierbei soil nicht eine vollstandige Angabe der anderweitigen Fundpimkte erzielt, sondern nur aufnbsp;einige Geblete Rücksicht genommen werden, mit denen uns ein Vergleich in erster Linie wichtig erscheint.

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71

Tabellarische Uebersicht

der im mittleven Rothliegenden des nordwestlichen Sachsen bis jetzt aufgefundenen Pflanzen und Vergleichung ihres

Vorkommens mit dem in einigen anderen Gebieten.

(Die Numinern der am haufigsten vorkommenden Arten sind mit * versehen.)

Vorkommen in anderen Gebieten.

Rothiiegendes.

Sachsen.

Andere Liinder.

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Sphenopteris germanica Weiss.........

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Odontopteris obtusa Brongniart........

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Scolecopteris arborescens Schlotiikim sp.....

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Scolecopteris mertensioides Gutbier sp......

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Asterotheca pinnatifida Gütbier sp.......

11

Scinzopteris trichomanoides Göppert......

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Psarouius infarctus UnGtER nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.......

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13

Psaronius Haidingeri Stenzel.........

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Psaronius sp.................

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15

Porosiis communis Cotta...........

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16

Catamites cf. gigas Brongniart........

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17

Calamites major (Brongni.irt) Wetss . . . . .

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18

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Calamites Cisti Brongniart........ƒ

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mit Calamites leioderma et Dürri Gutbier . \

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20

Annularia longifolia Brongni.art.......

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Walchia piniformis Schi,otheim sp.......

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Walchia filiciformis Schlotheim sp.......

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23

Dicahnnophijllum Naumanni Gutbier......

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24

Dicranophytlum hifidum E. Geinitz......

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25*

Cordaites principalis Germar sp........

4~

26

Cordaioxylon Schenki üorgeïJRotii ......

(cf. Cordaioxylon Brandlingi Felix).

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Cordaioxylon vel Dadoxylon sp.........

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28

Stenzelia elegans Cotta sp...........

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30

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31

Cyclocarpus Cordai Geinitz..........

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32

Cardiocarpus reniformis Geinitz.......

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33

Cardiocarpus gihberosus Geinitz........

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34*

cf. Cardiocarpus orbicularis Ettingshausen . .

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35

Rhabdocarpus dyadicus Geinitz........

36*

c,i.Rhahdocarpus ovoideus (Göppert et Berger) Weiss

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72

Aus clieser Tabelle ergiebt sich Folgendes:

1. nbsp;nbsp;nbsp;Die Hauptcliaractere der Flora des mittleren Rothliegenden im nordvvestlicheu Sachsen sind:

a) nbsp;nbsp;nbsp;Armuth au pflanzlichen Resten gegenüber dein Carbon.

b) nbsp;nbsp;nbsp;Felilen der Lycopodiaceen.

c) nbsp;nbsp;nbsp;Reichthum an Coniferen inch Cordaiteen (Walchia, Dicalamophyllmn, DicranopJiyllum.Cov-daites, Cordaioscylon et Dadoxylon).

d) nbsp;nbsp;nbsp;Auftreten von echten Cycadeen (Mcdullosa).

e) nbsp;nbsp;nbsp;Relativ grosse Fliiufigkeit von Farneu, darunter 15aumfarne (Psaronius).

f) nbsp;nbsp;nbsp;Vorherrschen der Pecopterideen (Scolecopteris, Asterotheca, Callijderis, Callipteridium) unter dennbsp;Farnen überhaupt und das der Gattung Odontopteris unter den Neuropteriden.

g) nbsp;nbsp;nbsp;Das Auftreten von Sphenopgt;teris germanica, Callipteris conferta var. polymorpha, Callipterisnbsp;Naumanni, Calliptei'idium gigas, Asterotheca pimiatifida, Schizopteris trichomanoides, Qzlamites major, Calamifesnbsp;cf. gigas, Calamites infractus, Walchia piniformis, Walchia filiciformis, Dicalamophylluvi Naumanni, Dicrano-phyllum bifidum, Cordaioxylon SchenM, Mcdullosa stellata und Stenzelia elegans.

2. nbsp;nbsp;nbsp;Die Flora des mittleren Rothliegenden im nordwestlichen Sachsen ist eine echte Rothliegend-Floranbsp;mit verhaltnissmiissig wenigen carbonischen Formeu.

3. nbsp;nbsp;nbsp;Sie ist aquivalent der Flora dos erzgebirgischen Rothliegenden (25—30 gemeinschaftliche Artennbsp;von 36 Arten überhaupt) d. i. der eiuheitlichen Flora des dort, wie überhaupt in Sachsen, aus geognostischennbsp;Gründen unterschiedenen unteren, mittleren und oberen Rothliegenden.

4. nbsp;nbsp;nbsp;Sie ist ausserdem innerhalb Sachsen aquivalent dem Rothliegenden von Weissig bei Dresdennbsp;(Brandschiefer) und den oberen Rothliegendcn-Schichten im Plauen’schen Grunde („uuteres und oberes Roth-liegendes“ nach Gkiniïz).

5. nbsp;nbsp;nbsp;Dem eigeutlichen unteren Rothliegenden in Sachsen (Plagwitz-Leipzig und untere Schichtennbsp;des Plauen’schen Grundes) felilen folgende characteristische Arten des mittleren Rothliegenden; Sphenopterisnbsp;germanica, Sphenopteris hymennphylloides, Callipteris Naumanni, Callipteridium gigas, Asterotheca pinnatifida,nbsp;Calamites cf. gigas, Walchia filiciformis, Dicalamophyllum Naumanni, Dicranophyllum bifidum, Stenzelianbsp;elegans, Mcdullosa stellata, Cardiocarpus gibberosus. Audi zeigt die Form des Calamites major im unterennbsp;Rothliegenden dieselben Unterschiede gegenüber dein Calamites m.ajor im mittleren Rothliegenden, wie imnbsp;Saar-Rliein-Gebiete das Exemplar von Otzenhausen gegenüber den Exemplaren aus den Lebacher Schichtennbsp;(vergl. Stekzel, Palaeontologischer Character der oberen Steinkohlenformation und des Rothliegenden im erzgebirgischen Peekeu, pag. 65ff.).

6. nbsp;nbsp;nbsp;Von ausser-sachsischen Rothliegend-Floren sind allem Anschein nach unserem mittleren Rothliegendennbsp;aquivalent die von quot;Whiischendorf, Klein-Neundorf, Nieder-Rathen und Neurode in Schlesien, vonnbsp;Braunau und Ottendorf in Böhmen, von Rossitz und Lissitz in Mahren, von Naumburg in dernbsp;Wetterau, von Erbendorf in Bayern, von Crock in Heiningen, von Corrèze (Brive), Bert undnbsp;Lodève in FAankreich (vergl. Sterzei., Palaeontologischer Character der oberen Steinkohlenformation undnbsp;des Rothliegenden im erzgebirgischen Becken. pag. 70 (222) und Erlauterungen zu Section Stollberg-Lugau.nbsp;pag. 160).

7. nbsp;nbsp;nbsp;Mit dem Rothliegenden im Saar-Rhein-Gebiete zeigt das mittlere Rothliegende im nordwestlichennbsp;Sachsen bezüglich der einzelnen Arten nur geringe Verwandtschaft. Die üebereinstimmung findet fast nurnbsp;in solcheu Formen (14—17) statt, die sowohl in den Cuseler, als auch in den Lebacher Schichten auftreten,nbsp;und darunter sind 6—7 Arten, die auch im Carbon vorkommen.

Es würden nur Asterotheca pinnatifida für Cuseler, dagegen Schizopteris trichomanoides, unsere Form des Calamites major (s. o. unter 5) und vielleicht Cardiocarpus gibberosus für Lebacher Schichten sprechen.

(306)

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73

Melir noch als diese, wenn auch geringe Zalil von Arten beweisen aber die Verwandtscliaft unserer Flora mit der der Lebacher Schichten folgende Meikmale;

a) nbsp;nbsp;nbsp;Der Contrast zwischen den Floren des mittleren Eothliegenden im nordwestlichen Sachsen undnbsp;der des Carbon ist viel grosser als der zwischen der Mischflora der Cuseler Schichten und dem Carbon.

b) nbsp;nbsp;nbsp;Eine ahnliche Fauna, wie die des Eothliegenden im nordwestlichen Sachsen (Saalhausen,nbsp;s. o. pag. 41 [275]), vergesellschaftet mit einer permischen Flora, tritt innerhalb des Eothliegenden im Saar-Ehein-Gebiete nur in den Lebacher Schichten auf.

Wir lassen daher das mittlere Eothliegende im nordwestlichen Sachsen, entsprechend unserer früheren Darstellung, als ein abweichend geartetes Aequivalent der Lebacher Schichtennbsp;im Saar-Ehein-Gebiete, also auch palaeontologisch als mittleres Eothliegendes auf.

Palaontolog. Abh. Hl. 4.

(307)

10

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Inhaltsverzeichniss.

Seite

Yorwort.................................................. 3

I. Die Flora des onteren Dothliegenden von Plagwitz-Leipzlg .......... 4

II. Die Flora des mlttleren Rothliegenden im nordwestlichen Sachsen .... 39 Sclilussbemerkimgen...................................‘......70

— (308)

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Erklamng der Tafel I [XXI].

10*

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Fig. 2—7 nach Photographieen (pag. 6 [240]).

= Rinde; w = asttragende (?) Wulst zwischen zwei Nodien

Fig. 1—7. Pecopteris Miltoni Artis sp.; Fig. 1 Vergrösserung 4,5: 1; Fig. 8. Calamites Cisti Brongniart; der natnrlichen Grosse. R:nbsp;(vergl. Taf. II [XXIIJ, Fig. 1 bei w). pag 12 [246]).

Sammtliche Originale stammen ans dem iinteren Rothliegenden von Plagwitz-Leipzig und geboren der königl. sachsischen

geologischen Landesnntersuchung.

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Erklarung der Tafel II [XXII].

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Fig. 1—3. Calamites Cisti BbonGNiART, nach Photographieen; Fig. 1 R=,Rincle, w = asttragende Wulst, N = Astnarbe; Fig. 2 •nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;R = Rinde; Fig. 3 R = Riiide, a—d = Nodien. Das Nodiura d ist auf dem Originale 11,5 cm lang (pag. 12 [246]).

Sammtliche Originale stammen aus dem unteren Rothliegenden von Plagwitz-Leipzig und geboren der königl. sachsischen

geologischen Landesnntersuchnng.

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Erklamng der Tafel III [XXIII].

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Fig. 1. Catamites Cisti Brongniart, nach einer Photographie; N = Astn'arbe (pag. 12 [246]). nbsp;nbsp;nbsp;,

Fig. 2—5. Sphenophyllum emarginatam Brongniart; Fig. 2 nach einer Photographie; Fig. 3a—d Vergrösserung 3,5 : 1 (pag. 23 [257]). Fig. 6—9. Cordaites principalis Germar sp., Vergrösserung 4,5 : 1 (pag. 32 [266]).

Die Originale zu den Figuren 1—6 stammen aus dem unteren Rothliegenden von Plagwitz-Leipzig und gehören der königl. sachsischen geologischen Landesuntersuohung. Die zum Vergleich abgebildeten Originale zu Fig. 7—9 sind anderen Fundpunktennbsp;entnommen und zwar Fig. 7 dem unteren Rothliegenden des Thierberges bei Wettin (Sammlung der Universitat zu Halle),nbsp;Fig. 8 dem unteren Rothliegenden des Oppel-Schachtes im Plauen’schen Grunde (Mineralogisches Museum der Stadt Chemnitz,nbsp;k = Kohlenrinde), Fig. 9 (cf. Cordaites burassi/olius Unger) dem Carbon von Rakonitz in Bohmen (Mineralogisches

Museum der Stadt Chemnitz).

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Erklarung der Tafel lY [XXIY].

Palaontolog. Abh. III. 4. II

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Fig. 1—3.. Cordaites principalis Germar sp.; Fig. 1 ein Schopf von Blattern. Das Blattstück * befindet sich auf der Gegenplatte.

Fig. 2 nach einer Photographie; Fig. 3 Basis eines Blattes (pag. 32 {266]).

Fig. 4 und 5. Markcylinder von Cordaites principalis Germar sp. (Artisia)', Fig. 4 zeigt zugleich den Holzkörper (pag. 32 [266]). Fig. 6. Cordaites Plagwitzensis n. sp. (pag. 37 [269]).

Sammtliche Originals stammen aus dem unteren Rothliegenden von Plagwitz-Leipzig und geboren der königl. sachsischen

geologisohen Landesuntersuchung.

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Erklamng der Tafel Y [XXY].

11’'

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Pig. 1. Sphenopteris germanica Biss, Schieferthon des mittleren Rothliegenden von Saalhausen. Original in der mineralogischen Sammlung der Universitat zu Leipzig (vergl. die altere Abbildung in v. Gijtbieh, Die Versteinerungen des Rothliegenden in Sachsen. 1849. t. 8, f. 7, Sphenopteris dichotoma Ai.thaus) (pag. 43 [277]).

Fig. 2. Sphenopteris hymenophylloides Weiss, Brandschiefer des mittleren Rothliegenden von Saalhausen. Original im königl. mineralogischen Museum zu Dresden {„Hymenophyltites fasciculatus et Zwickaviensis‘‘, Nr. 5). (pag. 44 [278]).

Fig. 3. Odontopteris ohtusa Bronuhiart, Schieferthon des mittleren Rothliegenden vonKreischa bei Oschatz. Oirginal in der Sammlung der königl. sachsischen geologischen Landesuntersuchung (pag. 45 [279]).

Fig. 4. Callipteris conf'erta Sternberg sp. var. polymorpha Sterzel, oberer Porphyrtuff des mittleren Rothliegenden von Buch-heim (Section Colditz). Original in der Sammlung der königl. sachsischen geologischen Landesuntersuchung (pag. 46 [280]).

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Erklarimg der Tafel YI [XXYI].

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Fig. 1. Cyclopteris sp., unterer Porphyrtuif des mittleren Rothliegendea von Riidigsdorf bei Kohren (pag. 46 [280]).

Fig. 2 und 3. Callipteris conferta Sternberamp; sp. var. polymorplia Sterzel, oberer Porphyrtuif des mittleren Rothliegenden von Buchheim (Section Colditz) (pag. 46 [280]).

Die Originals befinden sich in der Samtnlung der königl. saohsischen geologischen Landesuntersuchung.

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Erklamng der Tafel VII [XXVII],

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Fig. 1. Callipteris conferta Sterkbero sp. var. polymorpha Stebzel, oberer Porphyrtuff des mittleren Rothliegenden von Buch-heim (Section Colditz). Original in der Sammlung der königl. sachsischen geologischen Landesuntersuchung.

Fur den Vergleich mit anderen Formen sei noch besonders darauf hingewiesen, dass diese Figur das Original nur in f der natürlichen Grosse wiedergiebt (pag. 46 [280]).

Fig. 2. Callipteris conferta Sternberg sp. var. polymorpha Sterzel, neue Abbildung von Odontopteris cristata v. Gutbieb, Die Versteinerungen des Rothliegenden in Sachsen, t. 5, f. 10, in der natürlichen Grosse. Porphyrtuif des mittlerennbsp;Rothliegenden von Reinsdorf bei Zwickau. Original im königl. mineralogischen Museum zu Dresden (pag. 46 [280]).

Fig. 3. cf. Callipteris Naumanni Gütbier sp.,' Porphyrtuff des mittleren Rothliegenden von Kleinragewitz bei Oschatz. Original im königl. mineralogischen Museum in Dresden {Odontopteris cristata Geinitz) (pag. 48 [282]).

Fig. 4. Callipteridium gigas Gütbier sp., unterer Porphyrtuff des mittleren Rothliegenden von Rüdigsdorf bei Kohren. Original in der Sammlung der königl. sachsischen geologischen Landesuntersuchung (pag. 49 [283]).

Fig. 5. Asterotheca pinnatifida Gütbier sp., ebendaher. Original ebendaselbst (pag. 51 [285]).

Fig. 6. Asterotheca pinnatifida Gütbier sp., Porphyrtuff des „Wilden Bruches“ am Rochlitzer Berge. Original im mineralogischen Museum der Stadt Chemnitz (pag. 51 [285]).

Fig. 7a—c. Schizopteris trichomanoides Goppert, Schieferthon des mittleren Rothliegenden von Saalhausen. Original zu Fig. a (mit Sphenopteris germanica) im mineralogischen Museum der Universitat zu Leipzig, zu Fig. b und c in der Sammlungnbsp;der königl. sachsischen geologischen Landesuntersuchung (pag. 51 [285]).

Fig. 8 und 8A. Catamites major (Brongniart) Weiss, oberer Porphyrtuff des mittleren Rothliegenden von Wölftitz bei Froh-burg. Original in der Sammlung der königl. sachsischen geologischen Landesuntersuchung; Fig. 8 A Vergrösserung 3:1 der Partie A in Fig. 8 (pag. 54 [288]). _

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Erklarimg der Tafel YIII [XXVIII].

Palaontoloa'. Abh. III. 4. 12

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Fig. 1. Calamites infractus Gutbier, nach einer Photographie. Bei A, A, A Astspuren. Unterer Porphyrtuff des mittleren Rotfa-liegenden von Leukersberg bei Rüdigsdorf (pag. 57 [291]).

Fig. 2. Calamites Cisti Brongniart {Calamites leioderma Gutbier), Schieferthon des mittleren Rothliegenden von Saalhausen (pag. 58 [292]).

Fig. 3. Annuhria longifolia Brongniart var. stellata Schiotheim sp., unterer Porphyrtuff des mittleren Rothliegenden von Wechselburg bei Rochlitz (pag. 58 [292]).

Fig. 4. Fruchtzapfen von Walchia piniformis Schlotheim sp., Schieferthon des mittleren Rothliegenden von Saalhausen (pag. 59 [293]).

Fig. 5a—d. Dicalamophyllum (Pinites) Naumanni Gutbier sp., Brandschiefer des mittleren Rothliegenden von Saalhausen;

a. Blattpilze (Oberseite); b. Blattoberseite; c, Blattunterseite; d idealer Querschnitt. Vergrosserung 4:1 (pag. 59 [293]).

Fig. 5e. Dicalamophyllum Altendorfense Sterzel, Copie aus Zeitsohrift d. deutschen geol. Gesellschaft. Bd. 33. 1880. t. 2, f. 20 a—c,-(Vergrosserung 4:1). Hornstein des mittleren Rothliegenden von Altendorf bei Chemnitz (pag. 60 [294]).

Fig. 5f. Sciadopitys verticillata SiEBOLD et ZuccARiNi, Copie (pag. 60 [294]).

Fig. 6a—e. Dicranophyllum bijidum E. Geinitz sp., Schieferthon des mittleren Rothliegenden von Saalhausen (pag. 62 [296]).

Fig. 7. Cordaites principalis Germar sp., Schieferthon des mittleren Rothliegenden von K1 e i nragewitz bei Oschatz (pag. 63 [297]).

Sammtliche Originale beflnden sich in der Sammlung der königl. sachsischen geologisohen LandesuRtersuchung.

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Erklaruiig- der Tafel IX [XXIX].

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Pig. 1. Cordaites principalis Germar sp., gerolltes Blatt. Unterer Porphyrtuff des mittleren Rothliegenden von Lastau (Section Colditz). Original in der Sammlung der königl. sachsischen geologischen Landesuntersuchung (pag. 63 [297]).

Fig. 2 und 3. Cordaioxylon Schenhii Morgenroth (cf. Cordaioxylon Brandlingi Felix), verkieselt im Schieferthon des mittleren Rothliegenden von Lonnewitz bei Oschatz. Original in der Sammlung der königl. sachsischen geologischen Landes-untersuchung; Fig. 2 Radialschliff. Vergrosserung 1:180; F-ig. 2A und 2B desgl. Vergrösserung 1:300 (nur zumnbsp;Vergleich der Grosse der ïüpfel); Fig. 3 Tangentialschliff. Vergrösserung 1 : 90 (pag. 64 [298]).

Fig. 4. Cyclocarpus Cordai Geinitz, oberer Porphyrtuff des mittleren Rothliegenden vom Stöckigt beiWolftitz (Section Froh-burg). Original in der Sammlung der königl. sachsischeii geologischen Landesuntersuchung (pag. 68 [302]).

Fig. .5a—e. cf. Cardiocarpus orbicularis EttinGSHAiiSEN (vielleicht z. Th. Zapfenschuppen von Walchia). Originate zu Fig. a —d aus dem Schieferthon des mittleren Rothliegenden von Saalhausen in der Sammlung der königl. sachsischen geologischen Landesuntersuchung; Original zu Fig. e aus dem Schieferthon des mittleren Rothliegenden von Kreischanbsp;bei Oschatz im königl. mineralogischen Museum in Dresden (pag. 69 [303]).

Fig. 6. Rhahdocarpus dyadicus Geinitz, Schieferthon des mittleren Rothliegenden von Kreischa bei Oschatz. Original in der Sammlung der königl. sachsischen geologischen Landesuntersuchung (pag. 70 [304]).

Fig. 7a—g. cf. Rhahdocarpus ovoideus (Göpi'ert et Berger) Weiss. Sammtliche Exemplare aus dem mittleren Rothliegenden und zwar Fig. a (mit Sphenopteris germanica) und Fig. b (mit Sphenopteris erosa Gutbier) im Schieferthon vonnbsp;Saalhausen (Originals im mineralogischen Museum der Universitat zu Leipzig); Fig. c im'Schieferthon von Lim-baoh bei Oschatz (Original im königl. mineralogischen Museum in Dresden); Fig. d im Schieferthon von Klein-ragewitz bei Oschatz (Original im königl. mineralogischen Museum in Dresden): Fig. e—g aus dem oberen Porphyrtuff vom Stöckigt bei Wolftitz (Original in der Sammlung der königl. sachsischen geologischen Landesunter-suohnng) (pag. 70 [304]).

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