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UTachsteJiende Abliandlung des beriilimtcn Verl’as-sers befindet sicb in dem elften Bande der Aimales des sciences naturelles, 3. Reibe, vom Jalire 1849.nbsp;Sie ist in vieler Hinsicbt so nen, nnd zugleicb sonbsp;compendiös, so klar, ein so abgerundeter Gnindrissnbsp;der vorweltlichen Floren, dass inir die Arbeit in je-der Bezielmng eine deutsclie Uebersetzung zn verdienen scliien, nm ilir, bei dem regen Interesse der ge-sammten naturwissenscliaftlichen Welt fiir den abge-handelten Gegenstand, eine grössere Verbreitiing zunbsp;sicbern. Dies war niir dadnrch iiiöglicb, dass dienbsp;Abhandluiig als selbststandige Scbrift dem deutscliennbsp;Publikiim übergeben wiirde und nicht wieder in einenbsp;andere Zeitschrift überging, die doch jedenfalls einenbsp;botanische oder cine geologische hatte sein mussen.
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Alsdann ware sie aber aucb immer nur eiuem TJieile der naturwissenscliaftlichen Welt ziigiinglicb gewe-sen, walirend ilir wissenschaftliclies Interesse speciellnbsp;doch sowohl eifl botanisches, wie ein geologischesnbsp;ist. Alls gleicliem Grande befand sich die Arbeit innbsp;der oben bezeiclmeteu Zeitschrift nur in cinseitigernbsp;Stelliing, da die Annales des sc. naturelles, wenig-stens diese Abtiieilung, niir der Botanik gewidmetnbsp;und iiberdies dem grosseren Pnblikuin in Deutschlandnbsp;nicht gleich zuganglich, zum Ankaufe aber sehr theuernbsp;sind. SoIIte icli bei diesen, fiir Heransgabe diesernbsp;Schrift üherwiegenden, Griinden aiicli noch manchem,nbsp;der französischen Sprache nicht Kundigen, mit diesernbsp;Uebersetzung nützen können, so ist das Ganze hin-reichend gerechtfertigt,
Halle, im April 1850.
-ocr page 7-Vergleiclit man — naclidem man die fossilen GewSchse von dem Gesiclitspunkte ihrer Organisation und ilires Ver-haltens zu der gegenwartigen Flor aus studirt hat, ohnenbsp;sich auf ihre geologischen Verhaltnisse weiter einzulassen —nbsp;vergleicht man diese verschiedenen Gestalten, welche dienbsp;Oberflache der Erde in ihren verschiedenen Bildungsperio-den bewohnten, so findet man grosse Unterschiede in dernbsp;Natur der Gewachse, wie sie sich allmahlig entwickeltennbsp;und mit der Umanderung der physischen Beschaffenheitnbsp;der Erde untergingen.
Diese Unterschiede sind nicht nur speciflsche, sind nicht nur leichte Modiflcationen derselhen Typen, sondernnbsp;dfters weit auseinander gehende, so dass neue Gattungennbsp;Oder neue Familien an die Stelle vollstandig verschiedenernbsp;untergcgangenor trcten, oder dass eine zahl - oder gestal-tenreiche Familie auf einige wenige Arten reducirt wird,nbsp;wahrend der urogekehrte Fall bei einer andern eintritt,nbsp;die fruher nur sparsam da war, und jetzt die vorherr-schende wird.
Dies bemerkt man am gewöhnlichsten, wenn man von einer geologischen Formation zur andern tlbergeht. Be-trachtet man aber diese Umbildungon in ihrer Gesammt-heit, so stellt sich hierbci ein viel wichtigeres Resultatnbsp;heraus. Das ist das Vorherrschen der acrogenischen Rryp-togamen (Farm und Lycopodiaceen) in den altesten Zeilen, spater der gymnospermischen Dicotylen (Cycadeennbsp;und Nadelholzer) ohne irgend eine Vermischung mit an-
1
-ocr page 8-giospermischen Dicolylen, endlich das Erscheinen und als-baldige Vorherrschen der Dicotylen und Monocotylen in der Kreideperiode. Diese bemerkenswerthen Unterschiedenbsp;in der Zusammensetzung der Vegetation der Erde, welchenbsp;ich schon vor langer Zeit auseinander setzte und welchenbsp;— wie mir scheint — alle neueren werthvollen Forschun-gen bestatigen, zeigen, dass man die lange Reihe dernbsp;Jahrhunderte, in denen die Formen des Pflanzenreichs all-malig verandert wurden, in drei lange Zeitraume einthei-len kann. Ich nenne sie: das Reich der Acrogenen,nbsp;das Reich der Gymnospennen und das Reich der An-giospermen.
Mit diesen Ausdrilcken soil aber keinesweges gesagt sein, dass nun in einer dieser drei grossen Abtheilungennbsp;des Pflanzenreichs je eine Klasse ausschliesslich, sondernnbsp;dass sie nur vorherrschend gewesen sei. So existiren innbsp;den zwei ersten die Acrogenen und Gymnospermennbsp;gleichzeitig; nur die ersten iiberwiegen gleich anfangs dienbsp;zweiten an Zahl und Grösse, wahrend spater der umge-kehrte Fall eintritt.
Wahrend der Periode dieser zwei Reiche scheinen mir indess die angiospermischen Gewachse ganz im Ge-gentheil entweder vollstandig zu fehien oder nur in selte-nen, zweifelbaften und von den gegenwartig lebenden völ-lig verschiedenen, Gestalten aufzutreten, in welchem Fallenbsp;sie vielleicht mehr die Gegenwart einiger Monocotylen alsnbsp;die der angiospermischen Dicotylen anzeigen.
Jedes dieser drei Reiche, das so durch das Vorherrschen einer der grossen Abtheilungen des Gewachsreiches characterisirt wird, theilt sich gewöhnlich wieder in mehrenbsp;Perioden, wahrend w'elchen sich sehr analoge, oft zu den-selben Familien, ja sogar denselben Gattungen gehorende,nbsp;Formen wiederholen. Diese Perioden selbst zerfallen dannnbsp;nochmals in mehre Epochen, in denen die Vegetation kei-
-ocr page 9-ner bemerkbaren Veranderung unterworfen gewesen zu sein scheint. Zur genauen Feststellung dieser letzten Abthei-lung fehlt freilich hiiufig noch das Material, weil enfwedernbsp;die geologisclie Formation der elnschliessenden Lagen nochnbsp;nicht genauer bestimrnt ist, oder weil man auf die Wie-derholung der Vegetabiliën in den verschiedenen Schichtennbsp;desselben Terrains noch nicht genauer Acht gab. Sonbsp;zweifle ich nicht, dass sich diese verschiedenen Epochen,nbsp;wabrend denen die Vegetation ihren jemaligen Characternbsp;nicht wechselte, noch weit bedeutender vermehren werden, als wir es auf dem gegenwarligen Standpunkte unsrernbsp;Kenntnisse vermögen, sobald nur der angehaufte Stoff mitnbsp;Sorgfalt geordnet und classificirt sein wird.
Für den Augenblick glaube ich folgende allgemeine Classification annehmen zu müssen:
I. nbsp;nbsp;nbsp;Sielnkolilenperiotle (Période carbonifère).
(Nach dem gegenwarligen Standpunkte unsrer Keontnissa nicht ia mehre Epochen theilbar.)
II. nbsp;nbsp;nbsp;PermiscUe Periode (Période permienne).
(Nur eine Epoche blldend.)
lil. Vosesen-Periode (Période vosgienue).
(Eine einzige Epoche bildend.)
IV. nbsp;nbsp;nbsp;Jura-Periode (Periode jurasique).
Keuper-Epoche.
Lias-Epoche.
Oolith-Epoche.
Wealden-Epoche.
V. nbsp;nbsp;nbsp;lArelde-Periode (Période cretacée).
Untere Rreide-Epoche.
1 *
-ocr page 10-Kreide-Epoche.
Tang-Epoche.
VI. Tertiare Periode (Période tertiaire).
Eocene Epoche.
Miocene Epoche.
Pliocene Epoche.
Iridein ich nun zu der Betrachtung dieser verschiede-neii Epochen Ubergehe, werde ich die einzelnen fossilen Pflanzen-Arten aufzahlen, wie sie in den, ihnen entspre-chenden, Erdschichten aufgefunden sind. In der Steinkoh-lenperiode werde ich nur die Gattungen und die annaherndenbsp;Zahl der, in jeder Gattung Yorkoinmenden, Arten angeben,nbsp;indent die Charactere der Vegetation dieser Periode selirnbsp;abweichen und wesentlich auf der Natur der Gattungennbsp;beruhen. Die Zahl der Arten kann, besonders in den ar-tenreichen Gattungen, keine unbestreitbare sein, indent oftnbsp;mehre von den Autoren beschriebene Arten, bereits mitnbsp;anderen identiscb, einer neuen Untersuchung bedilrfen undnbsp;weil noch andere Arten nur nach Namen, aber nicht nachnbsp;Diagnose und Bild, bekannt sind. In den iibrigen Perioden werde ich so viel als inöglich eine vollstandige Listenbsp;der, jeder Epoche eigenthümlichen, beschriebenen Artennbsp;geben, weil sich hier zu oft dieselben Gattungen wahrendnbsp;mehren auf einander folgenden Epochen wiederholen undnbsp;somit die Unterschiede zum grossen Theil nur auf speci-fischen (artliehen) Unterscheidungen beruhen.
-ocr page 11-Das grosse Vorherrschen der Acrogenen, insbesonderc der Farm und Lycopodiaceen, die bedeutende Zahl dcrnbsp;Arten der ersten Familie, die machtige Entwickelung dernbsp;Gewachse der zvveiten und die bauiiiartigen Gestalten dernbsp;Lepidodendra, bilden eineii der hervorragendsten Cbarac-tere dieser Epoche, obgleich man auch daneben die Ge-genwart der vollig anomalcn Gymnospermen, wie sie sichnbsp;in der Gegenvvart gar nicht mebr flnden, ziigeben muss.nbsp;Diese Familien gingen mit dem Reiche der Acrogenen un-ter, indem mit ihnen auch die anomalen Gymnospermen, Sigillarieen, Noeggerathieen und Asterophylliteen ver-schwanden.
Diese lange Periode beginnt mit dem Erscheinen der ersten Erdpflanzen, wie sic sich in einigen Schichten dernbsp;Uebergangsformationen flnden, und erstreckt sich bis zninnbsp;neurotben Sandsteine (Rothliegenden), welcher das Koh-lengebirge (formation hoiiillère) bedeckt. Es giebt in dernbsp;That vvahrend dieser ganzen Periode keinen wiebtigen Un-terschied zwischen den Pflanzengestalten; es sind dieselbennbsp;Familien, dieselben Gattungen und oft dieselben Arten.nbsp;Nach dem gegenwartigen Standpunkte unsrer Wissenschaftnbsp;untersebieden sich die Gewachse des Uebergangsgebirgesnbsp;nicht anders von der Flor des Kohlengebirges, als wienbsp;sich Floren versebiedener Schichten ein ui d desselbennbsp;Kohlenbeckens oder auch versebiedener benachbarter Becketinbsp;von einander unterscheiden.
-ocr page 12-Ich 'werde nun zeigen, dass die wirkliche Epoche mehrer, zur Uebergangsformaüon gebrachten, Erdschichten,nbsp;in denen sich Kohlenlager mit Pflanzenabdrücken finden,nbsp;oft schlecht bestiinmt ist und ein Gegenstand des Zweifelsnbsp;oder geologischer Erörterung bleibt; dass inehre anderenbsp;vielleicht weiter nichts, als wahre Kohlengebirge sind, dienbsp;nur von Gesteinen begleitet sein möcbten, welche durchnbsp;inetamorphische Erscheinungen verandert wurden; dass sonbsp;lange die specifische Vergleichiing ihrer fossilen Pflanzennbsp;mit denen der Kohlengebirge kein brauchbares Resultatnbsp;liefern werde, bis man diese Schichten mit Bestimmtheitnbsp;zu den devonischen, silurischen oder cambrischen Forma-tionen zurückgeführt haben wird.
Die einzigen, an fossilen Pflanzen reichen, Kohlengebirge, welche von mehren ausgezeichneten Geologen als zum altesten und gewöhnlichen Kohlengebirge gehorig be-trachtct wurden, sind die an den Ufern der unteren Loirenbsp;zwischen Angers und Nantes. Die in ihnen vorkommen-den Pflanzenabdrücke geboren allen Galtungen des gewöhnlichen Kohlengebirges ohne Ausnahme an und zeigen imnbsp;Ganzen keinen eigenen unterscheidenden Character.
Ich kann hinzusetzen, dass neuerdings gemachle Be-obachtungen, welche an einem sehr alten Kohlenlager an-gestellt wurden, in welchem sich fossile, für die siluri-sche Formation characteristische, Thiere eingeschlossen fanden, diese Meinung über die Ausdehnung der Vegetation des Kohlengebirges bis zum Ursprunge der üeber-gangsgebirge bestatigen. In der That linde ich auch innbsp;einer Abhandlung von Sharpe über die Geologie der Ura-gebungen von Oporto, dass dort machtige und zahlreicbenbsp;Kohlenlager auftreten, welche Schiefer (schistes) mit Tri-lobiten, Orthis, Orthoceratiten, Graptolithen u- a. bedecken,nbsp;daneben einige Pflanzenabdrücke von Farm enthalten, die,nbsp;obgleich sehr unvollstandig, nachBunbury doch identisch
-ocr page 13-Oder wenigstens ausserordentlich verwandt sind mit den aus dem gewöhnlichen Kohlengebirge so wohl bekanntennbsp;Arten. Es sind Pecopteris cyathea, muricata undnbsp;die Neuropteris tenuifolia.
Was ich iiber die Schichten sagte, welche alter als die Kohlenfonnation scheinen, gilt auch gleichmassig vonnbsp;dem darilber lagernden Rothliegenden. Die Fossilien, dienbsp;ich in dieser Formation gesehen babe, weichen in keinernbsp;Hinsicht von denen der oberen Schichten des sogenanntennbsp;Kohlengebirges ab.
1st aber die Vegetation unsrer Erde wShrend dieses ganzen Zeitraumes frei von grossen Veranderungen geblieben, so ist es doch nicht minder gewiss, dass die Arten wah-rend der Ablagernng dieser verschiedenen Schichten sehrnbsp;merklichen Abanderungen unterworfen waren. So schliesstnbsp;oft jedes Lager ein und desselben Kohlenbeckens einigenbsp;characteristische Arten ein, die sich in den alteren odernbsp;neueren Schichten nicht wieder linden und die vonnbsp;den Bergleuten als Charakteristika dieser Lagen anerkanntnbsp;wurden.
Herr Eraser zu Eschweiler hat diese Thatsache sehr wohl bemerkt und mir mitgetheilt, Dasselbe babe ichnbsp;auch fiir unsre abgebauten Schichten des Kohlenbeckens zunbsp;Saint-Élienne constatirt, wo ich, um ein Beispiel anzu-filhren, in denjenigen Lagen, welche die untersten diesesnbsp;Beckens schienen, die Odontopteris Brardii in sehrnbsp;langen Fiedern reichlich und ohne eine Spur anderer Odontopteris - Arten auffand, wahrend die oberen Schichten dernbsp;Steinbrüche von Treuil die Odontopteris minor haufignbsp;und unvermischt mit andem Arten zeigten. lm Allgemei-nen wird jedes Kohlenlager nur von üeberbleibseln einernbsp;genugsam begrenzten Vegetation begleitet. Mitunter istnbsp;diese Zahl, besonders in den kltesten Lagern, ausserordentlich beschrankt und scheint sich kaura bis auf 8 oder
-ocr page 14-10 Arten zu erheben. [ii andern Fallen, und dies ge-wöhnlicher in den mittlcrcn inid oberen Scbicbten, nimmt diese Zahl bedeutend zu; docb scbeint sie mir 30 — 40nbsp;Arien nicht zu überschreiten. Man siebt bieraus, dassnbsp;jede dieser kleinen teraporaren und lokalen Floren, ausnbsp;denen sich je eine Koblenscbicht bildete, ansserordentlichnbsp;beschrankt ist. Das ist olingefahr ganz so, wie wir esnbsp;noch bent zu ïage in linsern Wüldern, besonders dennbsp;Nadehvaldungen, seben, wo im Schatten von 1 — 2 Bauin-arten vielleicbt nur 4 odcr 5 verscbiedene Phanerogamennbsp;und einige Moose auftreten.
Urn nun aber zu wissen, ob diese kleinen, in Zeit und Umfang so bcschriinkten, Floren aueh specielle Epochen der Vegetation unsrer Erde bczeichnen, so muss mannbsp;ihfe Aufeinanderfolge in mehren der vorzüglichsten Koh-lenbecken von Europa bestimmen und zusehen, ob dienbsp;Natur der Vegetation dieser verschiedenen Becken auf glei-che AVeise modificirt ist; ob die Vegetation also mit cinemnbsp;Worte in den verschiedenen Gegcnden in derselben Epochenbsp;durchaus dieselbe, oder ob sie analogen localen Scliwan-kungen unterworfen war, wie sich noch gegenwartig dienbsp;Vegetation einesWaldes von Pinus sylvcstris in Deutschland, von Abies taxifolia in den Vogesen, von Piceanbsp;excelsa im Jura oder von Pinus Pinaster der Ilaidennbsp;unterscheidet.
Ich bin iibcrzeugt, dass dieses Studium, mit der ge-hörigen Genauigkeit betrieben, zeigen wiirde, dass es einige allgemeine, von der Aufeinanderfolge der Zeitritume abhan-gige, Veranderungen gebe, wie z. B. das Vorherrschen gewisser Gattungen oder gewisser Arten, mit andern ünter-schieden verbunden, die ihre Entstehung entweder rein lokalen oder geographischen Einflüssen verdanken.
So scbeint mir aus vielen lokalen Beobacbtungen ber-vorzugehen, dass die Lepidodendra in den iilteren Schich-
-ocr page 15-ten verbreiteter sind, als in den oberen der ineisten Koh-lenlager; dass die Sigillarien in den inittleren und oberen Schichten vorzuherrschen scheinen; dass es ebenso mitnbsp;den Coniferen ist, und dass man nur in den oberen Schichten von Saint-Étienne, Autun u. s. vv., wenigstens innbsp;Frankreich Aeste gefunden hat.
Diese Thatsacben indess, die ich nur mit Zurtlckhal-tung gebe, haben es nach den Beobacbtungen, welche ich in den verscbiedenen Koblenbecken von Frankreich ge-maclit babe, mn so nötbigcr, durcb neuere Forschungennbsp;allgemeiner bestatigt zu werden, als die Lage der Schichten haufig nur diinkel imd von den bedeulendsten Geologen versebieden angegeben ist.
Die nun folgende Aufzahlung der Gatlungen, verbunden mit der muthmasslichen Zabl der Arten, zeigt die Gesammt-heit jener Pflanzen, welche die Oberflache der Erdkugel,nbsp;wie sie die Geologen wahrend der langen Reihe der Jahr-hunderte nnter dein Namen der Steinkoblenperiode (périodenbsp;liouillière) kennen, bewohnten; sie zeigt aber nicht, welchenbsp;Gewiicbse zii gleicher Zeit und an gleicher Stelle wuchsen.
Man wird imter anderem daraus erschen, dass die Pllicht zu untersebeiden bauflg die verscbiedenen Organenbsp;cin und derselben Pflaiizc zu verscbiedenen Gattungen undnbsp;Arten macht und dadurch manchinal die Zahl der Artennbsp;einer Familie vermebrt. In diesem Falie muss man dienbsp;Zahl der Arten durch das Studium des haufigsten und dienbsp;klarsten, specifischen, Unterschiede dai’bietenden Organsnbsp;bestimmen.
A. MeereSVegetation (dem Uebeigangsgebirge eigen-thümlich).
Algen.
Chondrites
Amansites
-ocr page 16-Amphigeno Kryptogamen.
Hypoxyleen.
Pilz e.
Acrogene Kryptogamen.
F a r r n.
* Wedel.
Choiionopteris ....... nbsp;nbsp;nbsp;1
-ocr page 17-** Blatlstiele.
*** St'dmme.
Zippea......... . nbsp;nbsp;nbsp;1
Lycopodiaceae.
§. 1. Lepidodendreae.
§. 2. Psaroniae^
Equisetaceae.
Catamites.........iigt;
Dicotyleae gymnospermeae.
Asterophylliteae.
-ocr page 18-Phyllotheca.......
Annularia........
Sphenophyllum......
S i g i 11 a r i e a e.
Sigillaria.........
Stigmaria.........
Syringodendron......
Diploxylon........
? Ancistrophylluni.....
I Didymophyllum......
Nöggeratliieae.
Cycadeae.
C O n i f e r a e.
Walchia.........
Peuoe..........
Dadoxylon........
Palaeoxylon........
Pissadendron......
Dicotyleae angiospermeaCi
Keine Art.
IWonacotyleae.
Sehr zweifelhaft und unvollstandig bckaiint.
Palmacites carbonigenus 1 nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;2
— leptoxylon f Myeloxylon (Medullosa elegans)nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;1
Trigonocarpum.......
Zahlt man nun diese Pflanzen zusammen, init mög-lichster Vermeidung der mehrfachen Namen, die iin Grunde
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Die erste Thatsache, welchc uns In clieser Tabolle auffüllt, ist die kleine Pflanzenzahl, welche diese Flor dernbsp;Vorvvelt bildete. Es ist zwar wahr, dass diese Aiifzablnngnbsp;der fossilen Gewiichse der Stcinkoblen-Periode fast nurnbsp;aus Arten der europaisclien Rolilenlager bestcht; jedochnbsp;haben hierbei die von Nordamcrika schon einen bedeuten-den Theil dazu geliefert nnd die bisher gemachtcn Bc-obachtungen reichen bin, nm die Thatsacbe festzustellen,nbsp;dass der grösste Tbeil der Arten mit denen von Europanbsp;identisch ist.
Wahrend somit diese Aufzablung nur 500 Arten ent-halt, besitzt die gegenwartige Flor von Europa, mehr als 6000 Pbanerogamen; die deutscbe Flor, oder besser dienbsp;von Mitteleuropa allein tiber 5000 und zablen wir dienbsp;Kryptoganicn dazu, so erbebt sicb diese Zab) auf wenig-
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9000 auf Mitteleuropa allein
stens 11,000, wovon allein kommen.
Die Steinkohlenflor besltzt demnach höchstens der Gevvachse, welclie gegenvviirtig auf europaischem Grundnbsp;und Boden wachsen und diese Artenzalil entspricht sogarnbsp;noch einer ganzen langen Periode, wahrend welcher nochnbsp;verschiedene Arten nach cinander anftraten, so dass mannbsp;mit vieler Wahrscheinlichkeit annehmen kann, dass nie-mals melir demi 100 Arten gleichzeilig existirten. Mannbsp;sieht hieraus die Armuth und besondcrs die Gleichformig-keit dieser Vegetation, vorzüglich hinsichtlich der Arten-zahl, verglichen mit dem Reichthume und der Abwechs-lung der Gestalten der Jetztwelt.
Die völlige Abvvesenheit der gewöhnlichen Dicotylen oder der Angiospermen, sowie auch der fast vollstandigenbsp;Mangel der Monocotylen erklaren itbrigens die Armuth dernbsp;alten Flor; denn gegenwartig bilden diese beiden Abthei-lungen des Gewadisreiches wenigstens *1^ der ganzen Slimme unsrer bekannten Arten. Dagegen besitzen die so we-nig zahlreichen Familien jener Epoche bei weitem mehrnbsp;Arten, als es gegenwartig in Europa der Fall ist. Sonbsp;kennt man aus dem Kohlengebirge Europa’s gegen 250nbsp;verschiedener Farm, wogegen das ganze Europa heut zunbsp;Tage kaum 50 aufzuweisen bat.
Selbst die Gymnospermen belaufen sich auf mehr denn 120 sehr verschiedener Formen, wahrend jetzt innbsp;Europa ohngefahr nur 21 Arten von Coniferen und Eptie-dreen auftreten.
Betrachtet man nun die ganze Steinkohlenperiode, so werden diese Familien, welche damals nur allein existirten und viel zahlrcicher anftraten als jetzt in denselbennbsp;Klimaten, so werden diese noch merkwUrdiger durch dienbsp;so verschiedenen Typen, unter denen sie erscheinen. Enter den Kryptogaraen finden wir z. B. F’arrngattungen, die
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gegenwartig vollstandig untergegangen sind, daneben mehre baumarüge Gestalten, fast eben solche baumartige Schach-telhalme oder verwandtc Gewachse, Lycopodiaceen, riesigenbsp;Baume bildend; alles Fomen, die in der Gegenwart ent-weder der ganzen Erde, oder wenigstens der gemSssigtennbsp;Zone abgehen.
Enter den Gewdchsen, die wir in die Abtheilung der gyninospermischen Dicotylen brachten, sind die Unterschiedenbsp;noch viel abweichender, denn von diesen treten in dernbsp;fi’aglichen Epoche vollstandig vernichtete Familien aul', wienbsp;Sigillarien, INöggerathieen und Asterophylliteen.
Die Charakteristik der Vegetation wtthrend der Slcin-kohlen-Periode kann man folgenderinassen zusainmen tassen :
1. nbsp;nbsp;nbsp;Vollstandige Abwesenheit der angiospermisclien Dicotylen.
2. nbsp;nbsp;nbsp;Vollstandige oder fast vollstandige Abwesenheit dernbsp;Monocotylen.
3. nbsp;nbsp;nbsp;Vorherrschen der acrogenischen Kryptogamen unternbsp;so ungewöhnlicben Typen, wie sie gegenwartig in den Fa-inilien der Farm, Barlappe und Schachtelhalme nicht inehr
gefunden werden.
4. Grosse Entwickelung der
gymnospermischen Dicotylen aus Familien, die sowohl in der Gegenwart, wie schon ara Ende der Steinkohlenperiode, nicht mehr auftreten.
Verdankt nun diese Vegetation, die wir als die ein-fachste und niedrigste betrachten, diese besondere Natur einer ersten Phase der Pflanzenentwickelung, welche ihrenbsp;Vollkommenbeit erst spater erreichte, oder muss sie aufnbsp;Rechnung der damals auf der Erde herrschenden physika-lischen Einflüsse geschrieben werden? Wir werden diesnbsp;nicht entscheiden können.
Ich crinnere hierbei nur an die, schon früher von mir ansgesprochene, Analogie in dem Vorherrschen der acro-
-ocr page 22-genen Kryptogamen zwischen der Vegetation dicser ersten Periode und jener der kleinen Insein in der aquatorialcnnbsp;und der südliclicn geinassigten Zone, wo das Meerklimanbsp;zn seiner höchsten Energie gekommen ist.
Doch ist dieses Vorherrschen nicht so gross, dass es nun auch, wie walirend der Steinkohlenperiode, den Aus-schhiss der Phancrogamen hedingte; darum scheint diesernbsp;vollstandige Mangel der letztern Pflanzenabtheilung in dernbsp;Steinkohlenperiode mehr für die Idee einer stnfenweisennbsp;Anshildung des Pllanzenreichs zu sprechen.
Endlich kennen wir noch lange nicht genug den Ein-lliiss der atmospharischeii Natur aiif das Pflanzenleben, nin zu wfissen, oh bemerkbare Unterschiede in der Zusaranien-setzung dieser Ahnosphare, besonders die sehr Avahrschein-liche Gegenwart einer grössern Menge \’on Kohlensanrenbsp;nicht die Existenz gewisser Pflanzenklassen von andernnbsp;Grnppcn begunstigt haben.
Indem ich soinit die üe])ersicbt der Vegetation der Steinkohlenperiode schlicsse, ])emerke ich, dass die Koh-lenformation, welche fast allein nnr Pflanzenüberreste ein-schliesst, ganz bestimint eine Bildung des sUssen Wassersnbsp;und des Festlandes ist; dass die von ihr eingeschlossenennbsp;Kohlenlager das Resultat einer Anhaufung von Pflanzen-resten sind, welche den Boden nach Art der Torflagernbsp;oder der Dammerde grosser Wakler hedeckten; dass esnbsp;nur bestinunto Ausnahmen sind, wenn diese Lager initnbsp;anderen ahwechseln, welche die Ueberreste von Meeres-thieren enthalten und dass man hierbei annehmen darf,nbsp;dass diese Lager nnr durch die Ueberfiihrung der Fest-landspflanzen in das Meer entstanden.
Mit der Steinkohlenperiode verschwindet diese Vegetation fast vollstandig. Die darauf folgende Pcrmische Periode zeigt hiervon eigentlich nur eine Art von Ueberbleib-sel, das aher bereits der Mehrzabl jener characteristischcn
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Gattungen heraiibt ist. Wahreiicl der Vogcseiiperiode oder der Periode des bunten Sandsteins findet sichVon jenernbsp;Vegetation keine Spur inehr.
leb kann indess diese Auseinandersetzung der Stein-koblenvegetation niebt sebliessen, ohne zugieich einige Worte über die unbegreifliche Ausnahme zu sagen, welchenbsp;zu dieser regelinassigen und gleicbförmigen V'ertheilungnbsp;der fbssilen Gewiicbse gebraebt werden wïirde, wenn dernbsp;Koblenkalk der Alpen (les terrains antbraxifères) wirklichnbsp;zur Lias-Epoche gehorte, wie es Élie de Beaumontnbsp;und inebre andere ausgezeiebnete Geologen niit ihm an-nehinen. leb kann hier nicht über die geologischen Motive streiten, welche de Beaumont zu diesem Schlussenbsp;geführt haben. Ich kenne das ganze Gewicht der Beobach-tungen meines gelehrten Freundes in der Wissenschaftnbsp;sehr wohl; wenn man aber sieht, dass die, von so vielnbsp;Gelehrten und Saniinlern gemachten, Uutersuebungen ge-zeigt haben, wie die in jenen Lagern enthaltenen Pflanzeiinbsp;ohne Ausnahme zur Steinkohlenepoche (époque houillère)nbsp;gehören, wie sie nicht einmal mit einem Fragmenje einesnbsp;fossilen Gewiichses aus dem Lias, dem Jura, dem Keupernbsp;oder dem bunten Sandsteine vermischt vorkommen, sonbsp;fragt man sich vergeblich, wie man diese einzige That-sache erklSren soil und ob die wenigen Muscbeln, nachnbsp;denen man vorzugsweise jene Schichten zur Juraformationnbsp;brachte, auch für diese geologische Stellung ausreichen.nbsp;1st es erlaubt, ihnen, bei ihrer geringen Zahl und ihrernbsp;unvollstandigen Erhaltung, die ibre Bestimmung entwedernbsp;unmüglich, oder sehr zweifelbaft macht, mehr VA^erth bei-zulegen, als der Gesammtheit zahlreicher Gewachse desnbsp;Kohlenkalks, von denen der grösste Theil specitisch woblnbsp;bestimmbar ist? lm Jahre 1828 gab ich eine Liste diesernbsp;Fossilien, welche 25 Arten enlhlelt, von denen 20 speci-fisch bestimmbar und durchaus identisch mit den Arten
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lies Kohlengebirges (terrain houillère) waren. Bunbury lieferte ehie ahnllcbe Arbeit über die Sammlungen des Tu-riner Museum’s und kara zu demselben Resultate. Icbnbsp;I'iige binzu, dass icb seit niebren Jabren von Herren Sci-pio Gras, Director der Gruben von Grenoble, Sammlungen von Fossilien der Gruben von Lamure und der Taren-taise erbielt, wfelcbe mebr denn 40 Arten entbalten, un-ter denen eine grosse Zabl zu den cbaracteristischestennbsp;des Kohlengebirges gehört. Es sind 8 — 9 Sigillarien, vonnbsp;denen 5 wobl bestimmbar waren, Stigmaria ficoides,nbsp;3 Lcpidodendra, 1 Lepidopbloyos, die A n n u 1 a -ria longifolia und brevifolia, mit einem Worte dienbsp;Gesammtbeit der Steinkoblenvegetation, wie sie sicb zunbsp;Saint-Étienne oder zu Alais zeigt.
Die Erklarung, welcbe sicb auf einen Transport aus entfernten Gegenden sttltzt, wo diese Vegetation sicb er-halten batte, wiril von Tag zu Tage unbaltbarer, je nacb-dem sicb die Zabl der Fossilien vermebrt und darunternbsp;kein einziges Gewacbs aus der Liaspcriode angetroffen wird.
Die Natur der Gewacbse, welcbe zu dieser Epocbc zu gebören scbeinen, ist nocb lange nicbt binreicbend er-grUndet, denn die wenigen Fundörter derselbcn geborennbsp;vielleicbt in Wirklicbkeit nicbt zu ein und derselben odernbsp;gleicbzeitigen Formation. Sind z. B. der biturainöse Ku-pferscbiefer von Mansfeld, den man gewObnlicb in die Zech-steinformation steilte, und der Russiscbe Sandstein, wel-cben Murchison und de Verneuil in ibr Permiscbesnbsp;System brachten, sind diese wirklicbe Zeitgenossen ? Sindnbsp;endlich die Scbiefer von Lodève, von Dufresnoy undnbsp;Élie de Beaumont als vom bunten Sandstein abbangignbsp;betracbtet, trotzdem sie durcb ibre Flor so verschieden
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von dem bunten Vogesen-Sandsteine dastehen, sind sie niit grosserem GlUcke zu dieser Periode gebracht, wennnbsp;dieselbe dann nur ein Uebergangsglied von der Kohlen-periode zu der Vogesenperiode oder der des, so weit ab-weichenden, bunten Sandsteins sein würde?
Diese Zweifel an der Identitat der Epoche und der Forinalion der 3 hauptsadilichsten Fundgruhen einer Flornbsp;dieser Periode, bestimmen mich, diese drei Localflorennbsp;abgesondert anzugeben.
Algen.
Caulerpides selaginoides Sternb.
— nbsp;nbsp;nbsp;pectinatus Sternb.
— nbsp;nbsp;nbsp;sphaericus Sternb.
Zonarites digitatus Sternb.
Chondrites virgatm Miinst.
Farr n.
T'aeniopteris Echardii Germ.
Sphenopteris dichoionia Alth.
— nbsp;nbsp;nbsp;Althausii Brong. {Caulerp. patens et dichotoma
Alth.).
— nbsp;nbsp;nbsp;Goepperti Geinitz.
— nbsp;nbsp;nbsp;bipinnata Geinitz {Caulerp. Miinst.).
Pecopteris crenulata Brong. {Caulerp. crenulatus Alth.).
— nbsp;nbsp;nbsp;Martinsii Brong. {Alethopt. Martinsii Germ.).
— nbsp;nbsp;nbsp;Schwedesiana Dunk. —- Frankenberg.
Coniferen.
Cryptomerites Ulmanni Brong. (Cupressus Chnanni Bronn.) — Frankenberg.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;^
Walchia (specifisch unbestimmbar).
-ocr page 26-Odontopteris permiemis Brong.
— Strogonovii Morris.
— Pischeri Brong.
Neuropteris salicifolia Fisch.
— nbsp;nbsp;nbsp;tenuifolia Brong.
— nbsp;nbsp;nbsp;fUxuoia Brong ?
— nbsp;nbsp;nbsp;macrophylla Brong. ?
Sphenopteris erosa Morris.
— nbsp;nbsp;nbsp;lobata Morris.
— nbsp;nbsp;nbsp;incerta Brong.
Alethopteris Grandini Brong.?
Callipteris Goepperti Brong.
— Wangenheimii Brong.
Calamites gigas Brong.
— Suckowii var. viajor Brong.
Lepidodendron elongatum Brong.
— nbsp;nbsp;nbsp;sp. duhia.
Nöggerathia cuneifolia Brong.
— nbsp;nbsp;nbsp;expansa Brong.
r
Neuropteris Dufresnoyi Brong.
Sphenopteris urtemisiaefolia Brong.
— nbsp;nbsp;nbsp;tridactylites Brong.
— nbsp;nbsp;nbsp;platyruchis Brong.
-ocr page 27-Alethopteris Christolii Brong’.
Callipteris heteromorpha Brong.
— Carionii Brong.
Pecopteris hemitelioides Brong.
— nbsp;nbsp;nbsp;oreopteridius Brong.
— nbsp;nbsp;nbsp;plumom Brong.
— nbsp;nbsp;nbsp;ahhreviuta Brong.
— nbsp;nbsp;nbsp;dentata Brong.
— Lodevensis Brong.
Asterophylliteen.
Annularia floribunda Sternb.
. nbsp;nbsp;nbsp;Coniferen.
Walchia Schlotheimii Brong.
— nbsp;nbsp;nbsp;piniformis Sternb.
— Sternbergii Brong.
— nbsp;nbsp;nbsp;eutassaeformis Brong.
— nbsp;nbsp;nbsp;hypnoides Brong.
Melir Material für die Schichten des Permischen Systems findet man in dein schon citirten Werke von Murchison, de Verneuil und Kayserling (t. II. p. 1.), üher die Geologie von Russland; für die Schieferformationnbsp;von Lodève in der „Description géologique de la France,nbsp;par Dufresnoy et Élie de Beaumont“ (t. II. p. 145.).
Man sieht daraus, was für grosse speciflsche Unter-schiede zwischen den Pflanzen dieser heiden Localitaten bestellen und wie man bis auf den heutigen Tag nochnbsp;keine gemeinsanie Art bei ihrien bat auffinden können.nbsp;Soil man nun diese Unterschiede dem Einflusse der grossennbsp;Verschiedenheit in der geographisclien Lage zuschreiben,nbsp;oder findet zwischen jenen Localitaten vielleicht gar einenbsp;Verschiedenheit ihrer Formations-Epoche Statt? Der ein-zige Character, nach dem man diese beiden Floren zu-
-ocr page 28-samnienhalten muss, ist das beiderseitige Verhaltniss zu dem Kohlengebirge, von welchem sie, vorzilglich die jilng-sten Lagen, nur eine Art von Auszug (extrait) zu seinnbsp;scheinen.
Die Pflanzen des bituminösen Kupferschiefers von Mansfeld sind so wenig zahlreich und scheinen unter sonbsp;verschiedenen Verhaltnissen abgelagert zu sein, dass mannbsp;sie mit jenen beiden Floren nur schvver vergleichen kann.nbsp;Doch ahneln sich die Sphenopteris-Arten aller dreinbsp;Formationen ausserordentlich und eine genaue Vergleichungnbsp;würde vielleicht die Identitat mehrer derselben feststellen.nbsp;So ist die Pecopteris crenulata von Ilmenau 1) vielleicht nur ein unvollkommener Zustand der Pecopterisnbsp;abbreviata von Lodève; so zeigen endlich die Callip-teris-Arten des Permiscben Sj'stems und von Lodève unter sich und den Arten des Kolilengebirges sehr bedeu-tende Verwandtschaften.
Hinsichtlich des bituminösen Kupferschiefers von Thil-ringen fügen wir hinzu, dass mehre seiner Fossilien Mee-respflanzen zu sein scheinen, deren Zahl jedenfalls bedeu-tender sein würde, wenn man nicht alle, als unvollstan-dig beschriebene und als Fragmente von Farm oder von verdorbenen Coniferen gedeutete, Abdrücke unterdrückte.
Freilich nicht im Mansfeldischen, sonderc auf dem Thüringer Walde an der Grafschaft Hennebcrg gelegen.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;D. Uebers.
-ocr page 29-Wahrend der vorhergehenden Periode und besonders wahrend der Steinkohlenperiode herrschten die acrogeni-sclien Kryptogamen vor und die gymnospermischen, weni-ger zahlreichen, Dicotylen traten besonders in ungewOhn-lichen und manclimal so anomalen Typen auf, dass mannbsp;unschlilssig ist, ob man sie in diese Abtheilung oder innbsp;die vorhergehende bringen soli, vvie es mil den Astero-phylliteen der Fall ist. Spater verschwinden hingegen diesenbsp;anomalen, zweifelhaften und schwer zu classificirendennbsp;Gestalten. Die acrogenisclien Kryptogamen und die gymnospermischen Dicotylen treten dafilr in klarer Weise in nochnbsp;existirenden Familien, nur generisch verschieden, ein. Dienbsp;Farm und Schachtelhalrae, vvelche die Acrogenen repra-sentircn, sind weniger zahlreich; die Coniferen und Cyca-deen kommen ihnen fast gleich an Zahl und ilbertreffennbsp;sie gewöhnlich an Haufigkeit, besonders in der zweitennbsp;Periode. Durch ilire Haufigkeit und ihre Grosse werdennbsp;sie zu cinem characteristischen Mcrkinale aller dieser For-mationen. Die angiosperinischen Dicotylen fehlen nochnbsp;vollstandig und die Monocotylen sind nur in kleiner Zahlnbsp;vorhanden.
Das Reich der gymnospermischen Dicotylen theilt sich in zwei Perioden. In der ersten herrschen die Coniferennbsp;vor und die Cycadeen erscheinen noch kaum. In dernbsp;zweiten Periode herrschen die letztern sowohl durch ihrenbsp;Artenzahl, wie ihre Haufigkeit und ihre generischen Gestalten vor. Diese Periode kann man wieder in mehrenbsp;Epochen mit eigenthilmlichen Characteren theilen.
-ocr page 30-24
Diese Periode, welche keine lange Dauer gehabt zu haben scheint und welche nur den sogenannten buntennbsp;Sandstein in sich begreift, besilzt folgende Merkmale:
1. nbsp;nbsp;nbsp;Zahlreiche Farm, mit oft sehr abweichenden Typen,nbsp;die sich weder in der Gegenwart, noch in den jüngstennbsp;Erdschichten wieder finden, wie die Arten von Anomop-teris und Crematopteris; Stilmine von bauinartigennbsp;Farm, welche hier hauflger, als in der Juraformation auf-treten; selten mit Schachtelhahnen versehen; dagegen reich-liche Calamiten oder vielleicht hesser Calamodendra.
2. nbsp;nbsp;nbsp;Die Gymnosperinen sind durch zwei Coniferen-Gat-tungen, Voltzia und Haidingera, mit zahlreichen Arnbsp;ten und Individuen vertreten. Die Cycadeen sind dagegennbsp;sehr selten. W. P. Schimper citirt davon nur zwei Arten, welche auf zwei, sehr unvollstandige und vielleichtnbsp;zweifelhaftc Stiicke gegriindet sind.
Diese Betrachtung schcint nur vom botanischen Stand-punkte aus die Periode des bunten Sandsteins vollstiindig von der Epoche des Keupers zu trennen, obgleich allenbsp;beide von den Geologen in die Triasformation eingereihtnbsp;sind; denn im Keuper kommen die Cycadeen sehr zahl-reich, vollstandig characterisirt und oft denen der Jura-periode analog vor, wahrend hingegen die Coniferen desnbsp;bunten Sandsteins in dieser Formation fehlcn.
i^lor bmttfn 0anti|ïcms ï»cr Öogffcit.
Acrogcnisclic Kryptogaineii.
Farm.
Neuropteris grandifolia Schimp.
— nbsp;nbsp;nbsp;hnbricala Schimp.
— Voltzii Bronar.
— nbsp;nbsp;nbsp;intermedia Schimp.
-ocr page 31-Neuropteris elegans Brong. Trichomanites myriophyllum Brong.nbsp;Pecopteris Sultxiana Brong.nbsp;Anomopferis Mougentii Brong.nbsp;Crematopteris typica Schimp.nbsp;Protopteris Mougeotii Brong.
— nbsp;nbsp;nbsp;Lesangeana Schimp.
— nbsp;nbsp;nbsp;micropeltis Schimp.
— nbsp;nbsp;nbsp;Voltzii Schimp.
Cmilopterisi tessellata Schimp.
Equisetaceen. Eguisetites Brongniartii Schimp.nbsp;Calamites? arenaceus Jaeg.
— nbsp;nbsp;nbsp;Mougeotii Brong.
Crymnospermiscbe DIcotylen,
Asterophylliteen? Schizoneura paradoxa Schimp,nbsp;Aethophyllum speciosum Schimp.
— nbsp;nbsp;nbsp;ttipulare Brong.
Voltzia heterophylla Schimp.
— nbsp;nbsp;nbsp;acutifolia Brong.
Haidingera lati/olia Endl.
— nbsp;nbsp;nbsp;elliptica Endl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Braunii Endl.
— nbsp;nbsp;nbsp;speciom Endl.
Cycadecn.
Zamites Vogesiacus Schimp.
Ctenis Hogardi Brong. {Nilaonia Hogardi Schimp.).
Zweifclhafte Monocotylen# Yuccites Vogeaiacm Schimp.
-ocr page 32-Palaeoxyris reguïaris Brong.
Eohinostachijs oblonga Brong.
— cylindrica. Schimp.
Ich habe für diese PBanzen des bnnlen Sandsteius keine Fundörter erwahnt, weil sie samintlich in den Stein-brücben vorkommen, welche an beiden Abbangen der Vo-gescn liegen, \vo sie besonders in dem Steinbrucbe vonnbsp;Sultz-les-Bains bei Strassbiirg angetroffen werden. Dienbsp;Anomopteris Mougeotii bat man jedocb aucb annbsp;einigen Stellen von Baden wieder gefunden. Merkwürdignbsp;ist bierbei, dass diese Pflanzenlager in dieser Region sonbsp;besebrankt sind. Vergleicbt man aber diese Flor mit jener des Sebiefers von Lodève, den man zu derselben Epoche gehorig angeseben bat, so findet man, dass beide Fleren niebts mit einander gemein haben, dass also diesenbsp;Formationen wabrscheinlich kaum gleichzeitige sind.
Diese Periode ist cine der umfangreiebsten, sowobl durch die Folge ibrer Formationen, wie aucb durch dienbsp;Mannichfaltigkeit ibrer verschiedenen Vegetationsepoeben,nbsp;die man gezwungen ist, unter gemeinschaftlichem Namennbsp;zusammen zu fassen, da wahrend dieser Epochen oft sehrnbsp;analoge Formen nach einander auftreten. Sie begreift also die Formationen vom Keuper bis zum Wealdengebirgc.nbsp;In der That kehren aucb die Pteropbyllum-Arten desnbsp;Keupers mit leicblcn Abanderungen aufs Neue im Wealdengebirgc wieder; die Ecpiisetiten des Keupers deliucnnbsp;sich bis zur mittleren Oolithforination aus; die Arten vonnbsp;Baiera aus dem Lias kommen ebenso aucb in der Weal-denformation von Norddeutscliland vor; die Sagenopteritennbsp;und die Camptopleriten fmden sicli im Keuper, Lias undnbsp;dem Ooiitb gleicbniiissig.
-ocr page 33-Doch verhindern these gemeinschaftlichen Kennzeichen nicht, dass jede dieser verschiedenen Formationsepochennbsp;wieder ihre Eigenthümlichkeiten in der Zusammensetzungnbsp;ihrer Flor besitze, obgleich zwischen den Plören aller dieser f’ormationen eine grosse Analogie nicht zu verkennennbsp;ist, Darum müssen wir hier auch diese verschiedenennbsp;Unterabtheilungen streng aus einander halten; Vielleichtnbsp;vermehrt sich sogar in der Folge ihre Zahl, wenn mannbsp;die Pflanzen der verschiedenen Schichten des Jura erstnbsp;besser erkannt haben wird.
JkinpliigeHische' Kigt;;ptogiu]ié]ii
Algen.
Confervites arenaceus Jaeg. — Stuttgart. Delesserites crispatus Drong,
Aorogenische Kryptogamen.
Farm.
Odontopteris Cycadea Berg. — Coburg. Neuropteris f distans Stcrnb. —- Gotha.nbsp;Sp/ienopleris Roessertiana Sternb, — Bamberg.
— nbsp;nbsp;nbsp;pectinata Sternb. — Bamberg.
— nbsp;nbsp;nbsp;clavata Sternb. — Bamberg.
— nbsp;nbsp;nbsp;oppositifolior Sternb. — Bamberg.
Coniopteris Sehoenleiniana Br. — Würtemberg.
— nbsp;nbsp;nbsp;Kirchneri Brong. — Bamberg.
— nbsp;nbsp;nbsp;tricarpa Brong. — Bamberg.
Hymenophyllites mdcrophyllus Br. — Bamb. Taeniopteris marantacea Sternb. — Würtenib.
— nbsp;nbsp;nbsp;Brong. — Saint-Leger-sur-d’Heunes.nbsp;Pecopteris Stuttgartiensis Brong. — Stuttg.
— nbsp;nbsp;nbsp;Meriani' Brong. — Büle.
9 *
-ocr page 34-Pecopteris taxiformis Sternb. — Bamb.
— nbsp;nbsp;nbsp;microphylla Sternb. — Bamb.
Cladophlehis flexuosa Göpp. — Bamb.
—¦ Roesserti Sternb. — Bamb.
— nbsp;nbsp;nbsp;imlricata Sternb. — Bamb.
— nbsp;nbsp;nbsp;concinna Sternb. — Bamb.
— nbsp;nbsp;nbsp;obtusa Sternb. — Bamb.
Bamb.
- Saint-Léger-sur
Guttbiera angusti/olia Presl. ¦
Phlebopteris Landriotii Breng.
d’Heunes.
Camptopteris Münsteriana Sternb.
Thaumatopteris ? quercifolia Breng. — Stuttg. {Pecopteris quercifolia Sternb.).
Sagenopteris rhoifolia Sternb. — Bamb.
— nbsp;nbsp;nbsp;acuminata Sternb. — Bamb.
— nbsp;nbsp;nbsp;semicordata Sternb. — Baden.
Cottaea danaeoides Göpp. — Stuttg.
Equlsetaceen.
Catamites arenaceus Breng. .— Stuttg.
— nbsp;nbsp;nbsp;Jaegeri Breng. — Stuttg.
Equisetites columnaris Breng. — Stuttg. Coburg.
— nbsp;nbsp;nbsp;cuspidatus Sternb. — Stuttg. Baden.
— nbsp;nbsp;nbsp;elongatus Sternb. — Stuttg.
— nbsp;nbsp;nbsp;Schoenleinii Sternb. — Würzburg.
— nbsp;nbsp;nbsp;cunicus Sternb. - Abschwind.
—- Sinsheimicus Sternb. — Baden.
Equisetum Meriani Breng. — Büle.
— nbsp;nbsp;nbsp;Münsteri Sternb. — Bamb.
— nbsp;nbsp;nbsp;Hoeflianus Sternb. —• Waishef.
— nbsp;nbsp;nbsp;mondiformis Sternb. — Bamberg.
etymnospermische Dicotylen.
Cycadeen.
Pterophyllum Jaegeri Breng. — Stuttg. Heilbronn
-ocr page 35-B4Ie. .Autr.
Pterophyllum longifolium Brong. —
— nbsp;nbsp;nbsp;Meriani Brong. — Bale. Stuttg.nbsp;Zamitesi Münsteri Sternb. — Bamb.
— nbsp;nbsp;nbsp;acuminatus Sternb. — Bamb.
— nbsp;nbsp;nbsp;heterophyllus Sternb. — Bamb.
Coniferen.
Bamb.
Bamb.
- Bamb.
Taxodites Münsterianus Sternb. -
— nbsp;nbsp;nbsp;tenuifulius Sternb. — Bamb.nbsp;Cunninghamiies ? duhius Sternb. -Peuce Keuperiana Ung. {Pinites').
Zveifelhafte Monocotylen.
Palaeoxyris Münsteri Sternb. — Bamb.
Preisleria antiqua Sternb. — Bamb.
Vergleicht man diese Flor mit jener des bunten Vo-gesensandsteins und des Lias, so bat sie nur die, der andern des bunten Sandsteins aiisserordentlich verwandte,nbsp;Palaeoxyris mit diesen beiden gemeinschaftlich. Da-hingegen bat sie viel mehr Verwandtschaft zu der Flor desnbsp;Lias oder des Ooliths dureh die Farm, von denen mehrenbsp;specifisch identisch oder docb iinsscrst verwandt sind,nbsp;durch die Nil son ia und die P t e r op hy 1 lu ni - .Arten,nbsp;wclclic ebcnfalls mit denen des Lias identisch oder speci-lisch verwandt gefunden werden.
Ampliigenisclie Kryptogamen,
Algen.
Caulerpites? Nilsonianus Sternb. — Hoeg.
Sargassites septentrionalis Sternb. — Hoeg.
Phymatoderma granulatum Brong. — Boll.
— Leymerianum Brong. — Aube.
— crelaceum Sternb, (Chondrites). — Boll.
-ocr page 36-Boll.
Chondrites genuinus Sternb. — Bollensis Kiirr. — Boll.
Pilz e.
Xylomites zamitae Goeppi — Banib.
Uromycetites? concentricus F. Br. — Bayr.
Flechten.
Ramallinites lacerus Münst, — Bayreuth.
Acrogenische Kryptogainen.
Farm.
Cyclopteria Brauniana Goepp. — Bayreuth. Odontopteris ? cycadea Berg. — Metz.nbsp;Xeuropteris? trapeziphylla Fr. Br. — Bayr.
— nbsp;nbsp;nbsp;? alternans Fr. Br. •— Bayreuth.
— nbsp;nbsp;nbsp;pachyrachis Brong. — Bamb. (Cyclopt. pachy-
rachis Goepp.).
Coniopteris Braunii Goepp. — Bayr.
— nbsp;nbsp;nbsp;princeps Sternli. — Bayr.
— nbsp;nbsp;nbsp;patentissima Goepp. — Bayr.
Pecopteris Braunii Miinst. — Bayr.
.—• Whitbiensis Brong. — Bayr.
Cladophlehis Roesserti Brong. — Bayr. Taeniopteris MUnsteri Goepp. .— Bayr.
— nbsp;nbsp;nbsp;vittata Brong. —¦ Hoer. Bayr.
— nbsp;nbsp;nbsp;major L. et Hutt. — Bayr.
— nbsp;nbsp;nbsp;scitaminea Presl. — Bayr.
— nbsp;nbsp;nbsp;obovata Fr. Br. — Bayr.
Phyllopteris Nilsoniana Brong. •—- Hoer. Sagenopteris elongata Miinst. .— Bayr.
Andriana Baruthiana Fr. Br. — Bayr.
Laccopteris Braunii Goepp. — Bayr,
— nbsp;nbsp;nbsp;germinans Goepp. — Bayr.
Thaumatopteris MUnsteri Goepp. — Bayr.
-ocr page 37-Catnptopteris crenata Presl. — Bayr. Cob.
— nbsp;nbsp;nbsp;Bergeri Pre«l. — Coburg. Bayr.
— nbsp;nbsp;nbsp;Münsteri Presl. — Baiub. Bayr.
— nbsp;nbsp;nbsp;Nilsoni Presl. — Hoer. Coburg.
Phlebopteris polypodioides Br. — Heilbr. Metz. Clatkropteris meniscioides Brong. — Hoer., Metz,
La Marcbe (Hte-Marue), Pouilly, Auxois.
— nbsp;nbsp;nbsp;platypliylla Brong. — Halberstadt.
Diplodyctium ohtusïlohum Fr. Br. — Bayr.
Marsileaceen.
Pilularites Braunii Goepp. — Bayr.
Baiera dichotoma Fr. Br. ¦— Bayr.
Lycopocliaceen.
Psilotites ? roamp;ustus Fr. Br. — Bayr.
E q u i s e t a c e e n.
Equisetum Münsteri Sternb. — Bayr. Ctymiiosperinischc Dicotylen.
Cycadeen.
Cycadites pectinatus Berg. — Cobürg. Metz. Otozamites Bechii Brong. — Angl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Bucklandii Brong. — Angl., Metz.
— nbsp;nbsp;nbsp;obtusus Brong. (L. et H.). — Angl.
— nbsp;nbsp;nbsp;oblongifolius Kurr. — Würteinberg.
— nbsp;nbsp;nbsp;Mandelslohi Kurr. — Würtemb.
•— acuniinatus Fr. Br. — Bayr.
—• brevifolius Fr. Br. ¦—¦ Bayr.
— nbsp;nbsp;nbsp;Schmiedelii Fr. Br. — Bayr.
Zaniites distans Sternb. — Bamb.
.— lanceolaius L. et Hutt. — Bayr.
— nbsp;nbsp;nbsp;Harligianus Gerni. •—. Halberstadt.
— nbsp;nbsp;nbsp;heterophyllus Presl. — Bayr.
— nbsp;nbsp;nbsp;crassinervis Germ. — Halberst.
-ocr page 38-Zamtfeg gracilis Kurr. -— Würteml).
— nbsp;nbsp;nbsp;sp. nov. plures secundum Fr. Braun.
Ctenis angusta Fr. Br. — Bayr.
— nbsp;nbsp;nbsp;abbreviata Fr. Br. ¦— Bayr.
— nbsp;nbsp;nbsp;marginata Fr. Br. — Bayr.
— nbsp;nbsp;nbsp;? inconstans Fr. Br. ¦— Bayr.
Pterophyllum majus Brong. — Hoer.
— nbsp;nbsp;nbsp;minus Brong. — Hoer.
— nbsp;nbsp;nbsp;lunularifolium Goepp. — Bayr.
— nbsp;nbsp;nbsp;dubium Brong. — Hoer.
— nbsp;nbsp;nbsp;Zinckenianum Germ. — Halberst.
Nilsonia contigua Fr. Br. — Bayr.
— nbsp;nbsp;nbsp;elegantissima Fr. Br. — Bayr.
— nbsp;nbsp;nbsp;intermedia Fr. Br. — Bayr.
— nbsp;nbsp;nbsp;speciosa Fr. Br. — Bayr.
— nbsp;nbsp;nbsp;brevis Brong. — Hoer.
— nbsp;nbsp;nbsp;Sternbergii Goepp. — Hoer.
— nbsp;nbsp;nbsp;elongata Brong. — Hoer.
— nbsp;nbsp;nbsp;Bergeri Goepp. — Coburg. Quedlinburg.nbsp;Cycadoidia pygmaea L. et Hutt. — Lyme-Regis.
— nbsp;nbsp;nbsp;cylindrica Ung. — Lune'ville.
Coniferen.
Brachyphyllum peregrinum Br. — Angl. Wiirtemb. {^Arauc. peregrina L. et Hutt.).
— nbsp;nbsp;nbsp;mammillare? Brong. — Bayr.
— nbsp;nbsp;nbsp;liasinum Br. (Kurr.). — Wiirtemb.
Taxodites flabellatus Goepp. ?
Palissya Braunii Endl. — Bayr.
Pinites 1 elongatus Endl. — Angl.
Peuce Brauneana Ung. .—¦ Bayr. '
— nbsp;nbsp;nbsp;Würtembergica Ung. — Wiirtemb.
— nbsp;nbsp;nbsp;Lindleyana With. — Whitby.
— nbsp;nbsp;nbsp;Huttonii With. — Whitby.
-ocr page 39-Zweifclhaftc jHonocotylcn.
Poaciles Arundo Fr. Br. — Bayr.
— Paspalum Fr. Br. Bayr.
¦—¦ Nardus Fr. Br. — Bayr.
Cyperites scirpoides Fr. Br. — Bayr.
— nbsp;nbsp;nbsp;caricinus Fr. Br. ¦— Bayr.
— nbsp;nbsp;nbsp;typhoides Fr. Br. — Bayr.
Diese Liste ist auf dicjenige gcgriindet, welche Fr. Braun über die fossilen Pflanzcn des Lias von Bayi’euthnbsp;(Minister, Beitr. zur Betref., Fase. VI. p. 11.) gab. Sicnbsp;enthalt nur sclion benanntc, beschriebene imd abgcbildetcnbsp;-Artcn mit Ilinzufügung der folgenden: 1. derer des Liasnbsp;von Halberstadt iind Quedlinburg, von Professor Germarnbsp;beschrieben, sowie derer des Lias, von Professor Kurrnbsp;veröITentlicht; 2. derer des Liassandstcins von Ilocr in Sca-nien; 3. derer von einigen Punbten Frankreichs, wie vonnbsp;Ilettange bei Metz, La Marcbe (Ilaute-Marne), Pouillynbsp;(Dép. de rVonne) nnd 4. einiger Arteii des Lias von Lyme -Begis nnd von Wliitby in England.
Icli babe aber die Arten der Oolithformation von Scarborough und Wbitliy ausgesclilossen, obgleicli sic Unger oft in dieser Formation uiitergebracbt bat. Fügt man zunbsp;diesel’ Aufzablung noch die netten, von Fr. Braun nurnbsp;generisch bestimmten, sonst specifisch unbenannten, Arten,nbsp;so wiirde sieb die Liste um 25 vcrmclircn. Sie würde also auf inehr als 100 Arten anwacbsen, worunter 47 Farmnbsp;und andere acrogeiiisclie Kryptogainen, nebst 50 gyinno-spermischen Dicotylen, von denen 39 zu den Cycadcennbsp;und 11 zu den Coniferen geboren.
Die wesenllicbsten Merkniale dieser Epoche sind fol-gende: 1. das grosse Vorherrsclien der Cycadeen mit zahl-reichen Gattungen, hesonders mit Zamiten und Nilsonien 2. Yiele Farrngattiingen mit netzförmigen INcrven, wie sie
-ocr page 40-sich kaum, und nur in wenig verscliiedenen Formen, in den altesten Formationen fanden, von denen aber dochnbsp;schon einige im Reuper auftraten. Dergleichen sind dienbsp;Arten von Camptopteris und Thaumatopteris.
Amphigenisclie Kryptogamen.
Algen.
Codites difformis Brong. — Solenhofen. (Coditea serpentinus et crassipes Sternb.).
— nbsp;nbsp;nbsp;? tortuosus Brong. — Solenhofen. (Caulerpites
tortuosus Sternb.).
CoralHnites arhuscula üng. •— Autriche.
— nbsp;nbsp;nbsp;halimeda üng. — Autriche.
Chondrites laxus Sternb. — Solenh.
— nbsp;nbsp;nbsp;lumbricarius Sternb. — Solenh.
Sphaerococcites cacliformis Sternb. — Solenh.
— nbsp;nbsp;nbsp;varius Sternb. — Solenh.
— nbsp;nbsp;nbsp;subarticulatus Sternb. — Solenh.
— nbsp;nbsp;nbsp;secundus^ Sternb. — Solenh.
— Schnitzleinii Sternb. — Solenh.
— nbsp;nbsp;nbsp;cernuus Sternb. — Solenh.
— Stochii Brong. — Solenh.
— nbsp;nbsp;nbsp;concatenatus Sternb. — Solenh.
— nbsp;nbsp;nbsp;ratnulosus Sternb. — Solenh.
— nbsp;nbsp;nbsp;ciliatus Sternb. — Solenh.
Münsteria clavata Sternb. — Solenh.
— nbsp;nbsp;nbsp;vermicularis Sternb. —¦ Solenh.
— nbsp;nbsp;nbsp;? lacunosa Sternb. — Solenh.
Acrogenisclic Kryptogamen.
Farm.
Cyclopteris digitata Brong. — Scarbor. Sphenopteris cyateoides L. et H. — Stonesf.
-ocr page 41-Sphenopteris arguta L. et H. —¦ ScarLor.
— nbsp;nbsp;nbsp;crenulata Brong. — Whitby.
— nbsp;nbsp;nbsp;denticulata Brong. — Scarhor.
— nbsp;nbsp;nbsp;hymenopliylloides Brong. — Whitby.
— nbsp;nbsp;nbsp;Williamsonis Brong. — Scarhor.nbsp;Hymenophyllites macrophyllus Goepp. — Stones-
field, Morestel.
Pachypteris ovata Brong. — Whitby.
— nbsp;nbsp;nbsp;lanceolata Brong. ¦— Whitby.
— nbsp;nbsp;nbsp;microphylla Brong. — Verdun.
Coniopteris ulhyrioides Brong. — Whitby.
— nbsp;nbsp;nbsp;Murrayana Brong. — Scarhor.
Pecopteris Moretiana Brong. — Chsltillon - sur -Seine.
— nbsp;nbsp;nbsp;Phillipsii Brong. — Scarhor.
—- denticulata Brong. — Scarhor.
— nbsp;nbsp;nbsp;arguta Brong. — Scarhor.
— nbsp;nbsp;nbsp;serrata L. et H. — Scarbor.
— nbsp;nbsp;nbsp;Desnnyersii Brong. — Mamers.
— nbsp;nbsp;nbsp;Reglei Brong. —• Mamers.
Cladophlebis tenuis Brong. — Whitby.
— nbsp;nbsp;nbsp;Whitlyensis Brong. — Whitby.
— nbsp;nbsp;nbsp;denluta Brong. - Scarbor.
— nbsp;nbsp;nbsp;ligata Brong. — Scarbor.
— nbsp;nbsp;nbsp;Williamsonis Brong. — Scarbor.
— nbsp;nbsp;nbsp;recentior Brong. — Scarbor.
— nbsp;nbsp;nbsp;Haihurnensis Brong. — Scarbor. ^
— nbsp;nbsp;nbsp;lohifolia Brong. — Scarbor.
.— undulata Brong. — Scarbor.
Taeniopteris vittata Brong. — Scarb., Hoer., Stonesf.
— nbsp;nbsp;nbsp;latifolia Brong. ¦— Stonesf., Scarb.
Phyllopteris Phillipsii Brong. — Scarb. Sagenopteris Huttoni Brong. -— Scarb.
Polypodites Lindleyi Goepp. — Scarb.
-ocr page 42-Polypodites crénifolia Goepp. —
— nbsp;nbsp;nbsp;undans Goepp. — Scarb.
Phlebopteris pohjpodioides Brong. — Scarb.
— nbsp;nbsp;nbsp;contigua L. et Hutt. -—¦ Scarb.
Camplopteris Phillipsii Brong. — Scarb. Tympanophora simplex L. et H. — Scarb.
— nbsp;nbsp;nbsp;racemosa G. et H. — Scarb.
Marsileaceen.
Baiera Huftoni Fr. Braun. — Scarb.
— nbsp;nbsp;nbsp;? furcata Fr. Br. — Scarb.
Sphaereda paradoxa L. et H. — Scarb.
L y c o p o (] i a c e e n.
Lycopodites falcatus L. et H. .— Scarb.
— nbsp;nbsp;nbsp;? Meyeranus Goepp. — Schlesien.
Psilotites? filifortnis .Münst. — Monhaini.
Isoeiites crociformis Münst. — Monhaini.
— nbsp;nbsp;nbsp;Murrfiyana L. et H. ~ Scarb.
Eqnisetaceen.
Equiseiites lateralis L. et H. — Scarb.
Calamifes? Lehmannianus Goepp. — Schlesien.
—^ Hoerensis Hising. — Hoer.
Cy ca de en.
Otozamites Bucklandii Fr. Br. .— Mamers, Valogne.
— nbsp;nbsp;nbsp;Bechii Fr. Br. — Mamers.
— nbsp;nbsp;nbsp;lagotis Brong. —¦ Mamers.
— nbsp;nbsp;nbsp;hastatus Brong. — Mamers.
— nbsp;nbsp;nbsp;Beanii L. et H. — Scarbor.
.— latifolius Fr. Br. — Orbagnoux (Ain).
— nbsp;nbsp;nbsp;microphyllus Fr. Br. — Alen^on.
— nbsp;nbsp;nbsp;acuminatus L. et H. — Scarbor.
— nbsp;nbsp;nbsp;laevis Brong. — Scarbor.
-ocr page 43-Otosamites Youngü Brong. — Whitby.
— nbsp;nbsp;nbsp;acutus Brong. — Whitby.
— nbsp;nbsp;nbsp;elegans Brong. — Whitby.
Zamites pectinatm Brong. — Scarbor.
— nbsp;nbsp;nbsp;distans Sternb. — Stonesf.
— nbsp;nbsp;nbsp;lanceolatus L. et H. — Scarb.
— nbsp;nbsp;nbsp;gigas L. et H. — Scarb. {MantelU Br., fal-
catus Sternb., Whilbyensis Sternb.).
— nbsp;nbsp;nbsp;undulatus Sternb. — Scarb.
— nbsp;nbsp;nbsp;longifolius Brong. — Scarb.
¦—• Moreaui Brong. — Verdun.
— nbsp;nbsp;nbsp;Feneonis. — Seissel, Morestel, Chilteauroux.
— nbsp;nbsp;nbsp;patens Brong. — Stonesf.
— nbsp;nbsp;nbsp;taxinus L. et H. — Stonesf. [an pectinatm
Brong. ?).
— nbsp;nbsp;nbsp;Pecten L. et H. — Scarb.
Pterophyllum Oeynhausianum Goepp. — Sehlesien.
— nbsp;nbsp;nbsp;Carnallianum Goepp. — Sehlesien.
— nbsp;nbsp;nbsp;propinquum Goepp. — Sehlesien.
— nbsp;nbsp;nbsp;? tenuicaule Morris. — Scarb.
— nbsp;nbsp;nbsp;minus Brong. — Scarb.
— nbsp;nbsp;nbsp;NiUoni L. et H. — Scarb.
Nilsonia compta Goepp. — Scarb. (Pterophyllum Williamsonis Br. Prodr.).
Ctenis falcata L. et H. — Scarb.
Cycadoidea squamosa Brong. —- Stonesf. (Buck-landia squamosa Brong. Prodr.).
Coniferen.
Thuites divaricatus Sternb. — Stonesf., Solenh.
— nbsp;nbsp;nbsp;? expnnsus Sternb. — Stonesf.
Brachyphijllum mammillare Brong. — Scarb.
— nbsp;nbsp;nbsp;aculifolium Brong. — Stonesf.
— nbsp;nbsp;nbsp;gracile Brong. — Jura, bei Nantua.
—¦ Moreauanum Brong. — Verdun.
-ocr page 44-Brachypliyllum majus Brong. — Verdun, Whitby. Palissya? Williamsonis Brong. — Scarb. (Lyco-podilea Williamsonis Brong.).
— nbsp;nbsp;nbsp;? patens Brong. — Hoer. (Jjycopodites palens
Br. Prodr.).
Taxites podocarpoides Brong. — Stonesf,
Pence Lindleyana With. — Whitby.
— nbsp;nbsp;nbsp;eggensis With. — Hebriden.
— nbsp;nbsp;nbsp;Jurassica £ndl. — Polen.
Zweifelliafte Moiiocotylen.
Podocarya — Buckl. — Charmouth, Dorset. Carpolitlies conica L. et H. •— Malton.
Malton.
•— Buckïandii L. et H.
Diese Liste ist vornehmlich auf die so verscliiedenen Fossilien gegründet, welche an der Kilste von Yorkshirenbsp;bei Whitby und Scarborough in Schichten gesammelt wur-den, welche mit verschiedenen Theilen des unteren Oolithsnbsp;(besonders des grande oolilbe) übereinkommen. Sie ent-hcïlt ebenso eine kleine Zabl von Arten, welche in dem,nbsp;zu denselben Schichten gehürigen, Schieferkalke von Stones-(ield bei Oxford gefunden sind.
In Frankrcich bat der Dr. Lortet die Fossilien die-ser Formation besonders in den Gegenden von Morestel bei Lyon gesammelt. Zu Orbagnoux und Abergemens beinbsp;Nantua (Dép. de l’Ain) sammelte sie Herr Itier. Ausser-dem fand man sie noch in den Umgehungen von Cbateau-roux; bei Chdtillon-sur-Seine sammelte sie der Obristnbsp;Mor et, zu Mamers im Dep. de la Sarthe Herr Des-noyers, in grosser Anzahl endlich Hr. Moreau in dennbsp;Schichten des weissen, sehr reinen Ooiithkalkes bei Verdun und Vaucouleurs. Einige Arten sind auch an andernnbsp;Punkten des Jura gefunden, z. B. in der Normandie, beinbsp;Valogne, in den Eingebungen von Alencon, jedoch in all’
-ocr page 45-dieseii Localitaten nur in selir kleiner Zahl. Die meisten dieser Arten, die im Allgemeinen von denen Englands ab-weichen, sind noch nicht beschrieben und abgebildet. Dienbsp;Farm finden sich daselbst gewöhnlich weniger zahlreichnbsp;und weniger gut erhalten; doch macht hiervon der Ily-menophyllites macrophyllus eine Ausnahme, danbsp;man ihn in vollkommenem Zustande zu Morestel, wie beinbsp;Stonesfield und in Deutschland fand. Die Cycadeen, deren Arten wenig abweichen, gehoren zu den Gattungennbsp;Otozamites und Zaïnites; Arten von Ctenis, Pte-rophyllum und Nilsonia hat man noch nicht daselbst angetroffen; reichlicher abcr als au andern Ortennbsp;finden sich dort die Coniferen aus der Gattung Brachy-phy Hum.
In Deutschland hat man diese Fossilien besonders in dem Schieferkalke von Solenhofen und bei Eichstadt be-obachtet, namentlich Algen. Göppert giebt auch mehrenbsp;Cycadeen im Jura von Ludwigsdorf, bei Kreuzburg innbsp;Schlesien, an.
Diese Localitaten gehOren aber zu sehr verschiedenen Schichten der OoHth-Reihe und bilden vielleicht bessernbsp;bestimmte Epochen, sobald man sic erst besser erkanntnbsp;und vollstandiger ausgebeutet tiaben wird.
Die Unterscheidungsmerkmale dieser Epoche, wie wir sie in ihrer ganzen Ausdehnung vom Lias bis zur Weal-denformation (exclusive) bezeichnet haben, sind: Seltenheitnbsp;der Farm mit netzförmigen Nerven, wie sie der Lias sonbsp;zahlreich besitzt; Haufigkeit der Otozamiten und der so-genannten Zamiten, also der, den gegenwartigen Cycadeennbsp;analogsten, Cycadeen; Verminderung der Arten von Ctenis, Pterophyllum und Nilsonia, also von Cycadeen-Gattungen, die von den jetztweltlichen weit entfernt sind;nbsp;endlich die grosse Haufigkeit von Coniferen (Brachy-
-ocr page 46-Acrogenisclie Kryptogamcn.
Algen.
Confei'vites fissus Dunk. — Deutschl. Ainpliig'cnisclie Kryptogamen.
Pachypteris gracilis Brong. ¦— Engl,, Beauvais.
{Sphenopteris gracilis Fitt.).
Sphenopteris'l Mantelli Brong. — Engl., Deutschl. —nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Sillimaninbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Mant.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;—nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;England.
— nbsp;nbsp;nbsp;Roemerinbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Dunk.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;—nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Deutschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;tenera Dunk. — Deutschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Phillipsiinbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Mant.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;—nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Engl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Göppertinbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Dunk.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.—nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Deutschl.
— Hartlebe7ii Dunk. — Deutschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;longifolia Dunk. — Deutschl.
Jdiantites Mantelli Brong. ¦— Deutschl. (Cyclopte-ris Mantelli Dunk.).
— nbsp;nbsp;nbsp;? Klipsteinii Brong. — Deutschl. {Cyclopt. Klip-
steinii Dunk.).
Cladophlehis Alhertsii Brong. — Deutschl. {Neu-ropteris Alhertsii Dunk.).
Pecopteris Huttoni Brong. — Deutschl. (Neurople-ris Huttoni Dunk.).
— Geinitzii Dunk. — Deutschl.
— Murchisoni Dunk. — Deutschl.
—- Conybeari Dunk. — Deutschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;elegans Brong. — Deutschl. {Alethnpleris ele-
gans Dunk.).
— nbsp;nbsp;nbsp;polydactyla Dunk. — Deutschl.
-ocr page 47-Pecopteris Ungeri Dunk. — Deutsclil.
— nbsp;nbsp;nbsp;gracilis Dunk. — Dentschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Cordai Dunk. — Deutschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Althausii Dunk. — Deutschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Browniana Donk. — Deutsclil.
— nbsp;nbsp;nbsp;? linearis Sternb. — Deutschl. (non P. Rei-
chiana Brong.).
Lonchopteris Mantelli Brong. — Engl., Beauvais.
— nbsp;nbsp;nbsp;? Huttoni Presl. — Deutschl.
Hausmannia dichotoma Dunk. — Deutschl. Protopteris? erosa Ung. — Engl. {Endogenites
erosa Mant.).
Marsileaceen.
Baiera Huttoni Brong. — Deutschl. (Cyclopt. di-gitata L. et H. non Brong.).
— nbsp;nbsp;nbsp;Brauniana Dunk. — Deutschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;nervosa Dunk. — Deutschl.
Equiselaceen.
Equisetum Lyellii Mant. -— Engl.
— nbsp;nbsp;nbsp;P/iillipsii Dunk. — Deutschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Burchardi Dunk. — Deutschl.
dymnospermisclie Dicotylcn.
Cy ca cl een.
Cycadites Brongniartii Roem. .—¦ Deutschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Morrisianus Dunk. — Deutschl.
Zamites aequalis Goepp. — Deutschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;ahietinus {Pteroph., Dunk.). — Deutschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Dunkerianus (Pteroph., Dunk.). — Deutschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Lyellianus (Pteroph., Dunk.). — Deutschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Göppertianus (Pteroph., Dunk.). — Deutschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Humboldtianus (Pteroph., Dunk.). — Deutschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Fittonianus (Pteroph., Dunk.). — Deutschl.
-ocr page 48-Zamites Brongniai-ti (Cyoad., Mant,). — BeauvaiSk
Pterophyllum Schaumburgeme Dunk. — J3eutschl. Zaminstrobus? crassus Goepp. — Eiigl., Wight.nbsp;Cycadoidea megalophylla Cuckl. —Portland.
— microphylla Buckl. — Porti.
Clathraria Lyellii Mant. — Sussex.
Coniferen.
Brachyphyllum Germari Brong. — Deutschl. (Thui-tes Germari Dunk.).
— nbsp;nbsp;nbsp;? Kurrianum Brong. — Deutschl. (Thuites Kur-
rianus).
— nbsp;nbsp;nbsp;imbricatum Brong. — Deutschl. {Thuites im-
bricatus Reeui.).
— nbsp;nbsp;nbsp;Gravesii Brong. — Beauvais. {Moreausia Gra-
vesii Pomel.).
Juniperites Sternbergianus Brong. — Deutschl.
(^Muscites Sternb. Dunk.).
Abietites Linkii Dunk.
Pflanzen aus zweifelhaften Klassen.
Ëngl., Deutschl.,
Carpolithes Mantelli Stokes. Beauvais.
— nbsp;nbsp;nbsp;Lindleyanus Dunk. — Deutschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;cordatus Dunk. — Deutschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Brongniarti Dunk. — Deutschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Sertuni Dunk. — Deutschl.
Diese .4ufzahlung ergiebt sich vorzugsweise aus den Entdeckungen der letzten Jabre, wie man sie in der Weal-denformation von Norddeutschiand, zu Osterwald, Schaumburg , Bückeburg, Obemkirchen u. s. w. geinacht bat.nbsp;Die fossilen Pflanzen sind von Roemer, dann in einer
-ocr page 49-43
vollstandigeren Weise von Dunker in seiner Monographie dieser Formationen, beschrieben worden. Zu diesen Artennbsp;kommen dann noch die viel weniger zahlreichen und we-niger verschiedenen Pflanzen, welche man früber im Weal-den von England bei dem Walde von Tilgate und Hastingsnbsp;im Sussex durch Man teil batte kennen lemen.
Dieselbe Formation ist in Frankrcich bei Beauvais wieder gefunden worden, w'oselbst Ilerr Graves die Londiepte ris Mantelli und andere Pflanzen auffand, vonnbsp;denen ich noch keine Exemplare gesehen und die ichnbsp;nach seinem Werke iiber die Geologie des Dép. de l’Oisenbsp;eitirt babe.
Die oben aufgezahlten 61 Arten scbeinen alle dieser Formation eigenthiimlich zu sein, mit Ausnalime vielleichtnbsp;der Baiera Huttoni, w’elche mit jener Art des Liasnbsp;von Bayreuth und des Ooliths von Scarborough identischnbsp;sein möchte. Die generischen Gestalten sind indess fastnbsp;alle dieselben, wie die des Lias und der Oolithformation.nbsp;]\ur die Cycadeen schienen im Verhiiltniss zu den Farmnbsp;weniger zahlreich.
Man bemerkt noch, dass diese Süssvvasserformation, welche nach meinem Dafilrhalten das Reich der Gymno-spermen beschliesst, durcli die Gesainmtlieit ilirer Merk-male mit andern Vegetationsepochen der .luraperiode ver-einigt wird und dass sie sich von der daraiif folgendennbsp;Kreideepocbe durch die vollstandige Abwesenheit all undnbsp;jeder angiospermischen Dicotyle sowohl in Frankreich undnbsp;England, wie auch in den reichen Pttanzenlagern vonnbsp;Norddeutschland, unterscheidet. Dahingegen findet mannbsp;unmittelbar in der unteren Kreide (craie inferieure), demnbsp;Grünsande (glauconie crétacée), Quadersandsteine odernbsp;Planerkalke von Deutschland mehre Blattarten, welche ganz
-ocr page 50-bestimmt zu der grossen Abtheilung der angiospertnischen Dicotylen gehören und daneben auch einige Palmenreste,nbsp;von denen man im Wealden keine Spur fmdet.
Die Stitinme des Waldes von Tilgate, vorher mit deni Namen der Clatbraria Lyellii l)ezeichnet, babe ichnbsp;zu den Cycadeen gebracht und sehe sie als Verwandte dernbsp;Dracaena-Stitmme an. Die Gesammtheit ihrer Merkmalenbsp;macht diese Verwandtscliaft wahrscbeinlicher, obgleich dernbsp;fast vollstandige Mangel eines erhaltenen Zellgewebes keinenbsp;anatomische Untersuchung zuliisst; auch finden sich innbsp;jenen Blerkmalen Beziehungen zwischen den fraglichennbsp;Stammen und denen von Zamites gigas von Scarborough.
Die Ilauflgkeit der Lonchopteris Mantelli ist einer der Merkmale der Wealdenformation von Südenglandnbsp;und dem Dép. de l’Oise, \vo sich dieses Fossil, wenig-stens in Bruchstücken, in dem grössten Theile der Loca-litaten zu zeigeii scheiut, wosclbst diese Lager durch dienbsp;.Ausbeutung des Töpfertbones in dieser Formation bei Sa-viguies blosgelegt sind. In Deutschland hingegen febltnbsp;diese Art und Abietites Linkii wird die vorherrschendenbsp;Pllanze. Brachyphyll um babe ich seinein Wesen nacbnbsp;noch nicht untersuchen können; indess lassen die vonnbsp;ihm gegebenen Abbildiingen keinen Zweifel über die .\na-logie mit den Pflanzen der Oolithepoche iibrig.
Die Ilauflgkeit der Cycadeen giebt gleichfalls ein Un-tcrscheidungsmerkinal ftir die Wealdenformation in Deutschland ab. Doch giebt es, wie man sieht, für diese beiden Becken mehre gemeinschaftliche Arten und ich füge hinzii, dass die Sphenopteris Göpperti Dunk. wahr-sclieinlich nicht von Sphenopteris Phillipsii Mant.nbsp;abweicht.
-ocr page 51-Einige Meerespflanzen, welche in den Lageni dieser Epoche angegehen werden, habe ich in obiger Liste nichtnbsp;niit aufgeführt: 1. vveil es niir zw'eifelliaft schien, ob sienbsp;wirklich zu der Wealdenforniation oder zum Grünsandenbsp;(glauconnienne) gehörten; 2. weil es noch ungewiss zunbsp;sein schcint, ob die angegebenen Pflanzen, wie Chondrites aeqiialis und intricatus, mit den Arten glei-cben Nlt;iniens aus dein oberen Fucoideen-Sandsteine dernbsp;Rreide identiscb seien.
-ocr page 52-Der hei-vortrelende Character dieser letzten Uingestal-tung des Gevvachsreiches auf der Erdoberflache ist das Auftreten der angiospermischen Dicotylen, also derjenigennbsp;Gewachse, welche in der Jetztwelt mehr als des Pflan-zenreichs ausmachen und welche diese Herrschaft seit demnbsp;Ursprunge der tertiaren Formationen erlangt zu habennbsp;scheinen. Lange Zeit habe ich sogar geglaubt, dass diesenbsp;Gewachse sich erst nach der Kreide mit den ersten Schichten der tertiaren Formationen zu zeigen anfingen; neuerenbsp;Untersuchungen haben mich indess iiberzeugt, dass einigenbsp;bestiminte Anzeigen davon schon in Schichten vorkommen,nbsp;welche noch zur Kreide gehüren.
Diese Gewachse gingen selbst bis auf den Anfang der Kreideepoche zuriick; denn es ist sicher, dass von ihnennbsp;einige gut bestiminte Arten im Quadersandsteine und Plii-nerkalke von Deutschland existiren, welche dem grès vertnbsp;der Franzosen oder dem greensand der englischen Geologen entsprechen, obgleich diese Formation in Frankreichnbsp;und England jene Arten nocb niemals, sondern nur einigenbsp;Cycadeeii, Coniferen und Meerespllanzen aufwies. Dahin-gegen finden sich in Sudscbwedcn, zu Küping in Scanien,nbsp;einige Arten von Dicotylen - Blattern, mit einer Cycadeenbsp;vermischt, in Schichten, die man zum Griinsande (glau-conie crayeuse oder greensand) gebracht hat. Dennochnbsp;schien es, dass die ganze Kreideformation die erste Periode in diesem Reiche der Angiospermen bildet, welchenbsp;gleichsam den Uebergang von der Vegetation der secundii-ren Formation zu jener der tertiaren vermittelte, welche
-ocr page 53-47
als die erste Periode noch einige Cycadeen, als folgendc abel' schon einige angiosperinlsclie Dicotylen hesass iindnbsp;somit das Vorspiel zu der bcdeiitenden Eutwickelung dernbsp;Dicotylen in der folgenden Periode ward. Diese Periodenbsp;ist unter anderm durch mehre, ihr eigenthiiniliche, Coniferen characterisirt, deren Typns ron dem der Coniferen dernbsp;Wealdenformation und der eocenen Epoche des tertiarennbsp;Gebirges wolil unterschieden scheint, wie es besonders innbsp;Gunninghamites der Fall ist.
Wir können deinnach in dein Reiche der Angiosper-inen zwei grosse Perioden unterscheiden:
1. nbsp;nbsp;nbsp;die Kreide-Periode, eine Art von Uebergangsperiode;
2. nbsp;nbsp;nbsp;die tertiare Periode. Diese bietet alle Charactere dar,nbsp;die aus dem Vorherrschen der dicotylischen und monoco-tylischen Angiospermen folgen und ist in mehre Epochennbsp;zu theilen, deren Merkmale uur erst sicher begründet sind,nbsp;sobald man alle Zweifel über die üebereinstimmiing dernbsp;verschiedenen localen Schichten des tertiaren Gebirges he-seitigt haben wird.
Die eigentliche Kreideperiode begreift vielleicht mehre verschiedene Epochen in sich, indess ist es zur Zeit nochnbsp;unmoglich, ihre Aufeinanderfolge mit Getvissheit anzuge-ben, indem man die Pflanzenlager nicht immer mit gehö-riger Genauigkeit in den verschiedenen Unterabtheilungennbsp;diescr Formation angegeben bat. Doch muss man einenbsp;Epoche unterscheiden, welche dieser Formation unmittel-l)ar vorher ging und eine andere, die nach ihr kam undnbsp;trotzdem von der eocenen Epoche unterschieden ist.
Wir kennen fossile Gewiichse der Kreideperiode:
1. in den Meeresligniten der untern Kreide von der in-sel Aix bei La Rochelle und von Pialpinson iin Dép. de
-ocr page 54-la Dordogne. Dies werden die altesten Schichten der Krei-deformation oder die letzten der Juraperiode sein. Man hat in ihnen nur Meeresptlanzen, Hölzer und Coniferen-Aeste gefunden;
2. nbsp;nbsp;nbsp;im Griinsande (craie chloritée oder greensand) vonnbsp;Südengland, in den Umgchungen von Beauvais und Mans.nbsp;Diese Localitaten zeigen nur Cycadeen, Coniferen odernbsp;Meerespflanzen;
3. nbsp;nbsp;nbsp;in derselhen Formation von Scanien, wo Herr Nil-80n Dicotylen-Blatter, mit Cycaditen-Blattern vermischt,nbsp;heohachtete;
4. nbsp;nbsp;nbsp;zu INiederschoena hei Freiberg in Sachsen, in Schichten , welche dem Griinsande oder dera Quadersandsteinenbsp;analog sind und genugsam verschiedene Pflanzen, wie Cycadeen , Coniferen und Dicotylen, vorztiglich Crednerien,nbsp;enthalten;
5. nbsp;nbsp;nbsp;im Quadersandsteine von Bilhmen, Schlesien, zunbsp;Blankenburg am Harze, zu Tiefenfurth, zu Teschen u. s. w.,nbsp;wo dieser Sandstein durch die Gegenwart von dicotylischen,nbsp;ZU Credneria geh oren den, Bliittern und besonders durchnbsp;mannichfaltige Coniferen, wie sie von Corda in demnbsp;Werke von Reuss ilber die Rreide von Böhmen beschrie-ben sind , characterisirt M'ird;
6. nbsp;nbsp;nbsp;in Frankreich, in den eisenschilssigen Sandsteinennbsp;des Grilnsandes hei Gran pré (Dép. des Ardennes), wonbsp;Herr Buvignier zwei sehr merkwurdige fossile Gewüchse,nbsp;einen haumartigen Farrnstamm und einen, schon in England in derselhen Formation beohachteten, Zapfen fand.
Diese Periode hat aber an andern Orten und in Schichten sicher verschiedener Epochen nur Meerpflanzen gezeigt. Hierher gehoren vorzugsweise die Fucoideen-Sandsteinenbsp;(grès, oder macigno k fucoïdes, oder flysch), characterisirtnbsp;durch Chondrites Targionii, aequalis, intrica-tus u. a. Die geologksche Epoche dieser Fucoideen-Sand-
-ocr page 55-steine war lange Zeit sehr problematisch; jetzt scheint man sie aber doch allgemeiiier als eine verschiedene, oberenbsp;Formation der Kreide und als eine imtere der altesten ter-tiaren Schichten anzusehen.
Diese Fucoideensandsteine bilden eine gut unterschie-dene Epoche, die nach unsrer gegenwartigen Kenntniss nur dnrch Meerpflanzen characterisirt zu sein scheint und wel-che, wenigstens vom botanischen Gesichtspunkte aus, dienbsp;Deraarcationslinie zwisclien den Kreideschichten und dennbsp;tertiaren Schichten bilden würde; denn es ist bemerkens-werth, dass die zahlreichen Tange dieser Epoche wenignbsp;Beziehungcn zu denen der cigentlichen Kreide und garnbsp;keine zu denen der altesten tertiaren Schichten, wie sienbsp;sich z. 13. am Monte-Bolca finden, zeigen.
Nach dem Studium und der Vergleichung dieser Fos-silien ron so verschiodenen Quellen kann man die Kreide-periode in drei Epochen theilen, wovon die mittlere die wirkliche Kreideepoche ist. Die übrigen, fast glcichmassignbsp;durcli Meerpflanzen characterisirt, sind ihrer wirklichennbsp;geologischen Stellung nach sehr zwcifelhaft. Die eine, alter als die Kreide, umfasst nur die Ligniten der untereunbsp;Kreide von La Roclietle uiul des Dép. de )a Dordogne; dienbsp;andere, über der Kreide, entspricht dem Fucoidecn-Sand-stcine.
Algen.
Cysioseirites Partacliii Sternb. — Siebenbürgen. — filiformis Sternb. — Ibidem.
LmninariteHl tuberculatus Sternb. — Ile d’Aix. Rhodomeliles striclus Sternb. — Ibidem.
Najaden.
lie d’Aix.
3
Zosleriies Orbisnianus Biona
-ocr page 56-Zosterites Bellovisianus Brong. — He d'Aix.
— nbsp;nbsp;nbsp;elongatus Brong. — Ibidem.
— nbsp;nbsp;nbsp;lineatus Brong. — Ibidem.
Coniferen.
Brachyphyllum Orhignianum Brong. — Ile d'Aix.
— Brardianum Brong. — Pialpinson.
Diese kleine Flor ist fast gleiclimassig auf die Meer-ligniten der Insel Aix bei La Rochelle gegründet, die schon lange von Fleurian de Bellevue besclirieben sind.
Der Unterschied dieser Gewachse sclieint eine Wieder-vcreinigung dieser Flor mit jener der unteren Kreide oder des Grünsandes nicht zu gestalten; sie bat es indess nochnbsp;sehr nötliig, unter dem doppelten Gesichtspunkte ihrer ge-nauen geologischen Epoche und der Gesammtheit ihrernbsp;Gewachse vollstandiger studirt zu werden. Die haufigstenbsp;und characteristischeste dieser Arten ist der Rhodome-lites strictus, dessen Aestc sich mit Zostcriten kreu-zen und vermischen und so die Masse jener Ligniten, innbsp;Verbindung mit noch unerforschten Coniferen - Hiilzern undnbsp;den sehr seltenen, kleinen Aesten von Brachyphyllumnbsp;Orhignianum, bilden.
Ich babe zu dieser Epoche die beiden Cystoseiriten zurilckgebracht, welche voni Grafen Sternberg beschrie-ben und in den Schichten der Juraschiefer wie der Kreidenbsp;von Siebenbiirgen angegeben wurden.
Entsprach nun diese fossile Flor einer fast vollstan-digen Meeresformation, die aber gleichzeitig mit der Weal-denepoche existirte? Dieses müssen neue Untersuchungen allein feststellen, wodurch man aber die Analogie dernbsp;Brachyphylla in beiden Epochen würde annehntennbsp;konnen.
-ocr page 57-2. IS«tïif^€p0d)t.
Ampliigenische KryptogAmen.
Confervites faBciculutm Br. — Bornh. Angl.
— nbsp;nbsp;nbsp;aegragropiloides Br. — Bornh.
— nbsp;nbsp;nbsp;Woodicardii Mant — Angl. Norfolk.nbsp;Sargassites Lynghianus Br. — Bornh.
Halyserites Reichii Sternh. — N. Schoena. Chondrites furcellatus Roem. — Sachsen, Beauv.
— nbsp;nbsp;nbsp;3Iantelli Roem. — Sachsen,
— nbsp;nbsp;nbsp;Targionii Brong. — Beauvais.
— nbsp;nbsp;nbsp;cylindricus Sternh. — Teschen. Böhmen.
Zweifelhafte Algen.
Fucoides Brongniartii Mant. — Sussex. Cylindrites von Göppert, 3 Arten.
Acrogenisolie Kryptogamen.
Protopteris Singeri Presl. — Schles.
— nbsp;nbsp;nbsp;Buvignieri Br. — Granpre.
Pecopteris Reichiana Br. — N. Schoena.
— nbsp;nbsp;nbsp;striata Sternh. — Sahla.
— nbsp;nbsp;nbsp;Bohemica Corda. — Böhmen.
— nbsp;nbsp;nbsp;lohifolia Corda. — Ibid.
Zwei neue Arten von Nieder-Schöna.
Monocotylen.
Flabellaria chamaeropifoUa Goepp. — Schlesien. Palmacites varians Corda. — Böhmen.nbsp;Oyninosperinisclie Dicotylcn.
Cycadites Nihonianus Br. — Scanien.
Zamitea cretaceus Br. — N. Schoena. (Pteroph, cretaceum Rossm.).
Microzamia gihba Cörda. — BSlimen.
Zamiostrobus ovatus Goepp — Engl.
— nbsp;nbsp;nbsp;familiaris {Amentum maac.'). — Böhm. {Zami-
tes familiaris Corda.).
—- Guerangeri {Am. masci), — Le Mans.
* Cupressineen.
Widdringtonites fastigiatus Endl. — Böhm. Cryptomeria primaeva Corda. — Böhm.
** Ahictineen.
Abietites Benstedi Goepp.
— nbsp;nbsp;nbsp;oblongus Lind. — Lyme-Regis. Granpré.
— nbsp;nbsp;nbsp;exogyrus Corda. — Böhm.
Pinites Reussii Corda, — Böhm.
— nbsp;nbsp;nbsp;macrocephalus Brong. 1) •— Engl. (Zamia ma-
crocephala L. et H.).
— nbsp;nbsp;nbsp;Sussexiensis Brong. — Engl. {Zamia Sussexien-
sis Mant.).
Cunninghamites oxycedrus Sternh. — N. Schoena.
— nbsp;nbsp;nbsp;elegans Corda. — Böhm.
— nbsp;nbsp;nbsp;planifolius Corda. — Böhm.
Dammarites albens Goepp — Böhm.
— nbsp;nbsp;nbsp;crassipes Goepp. — Schles.
Araucarites aoutifolius Corda. — Böhm.
— nbsp;nbsp;nbsp;crassifolius Corda. — Böhm.
Ein Exemplar dieser Prucht, welche mir lïerr Wheiherell mittheilte, zeigt ganz bestimmt, dass dieselbe nicht zu Zamia gehort, ¦wohl ober cinnbsp;Tannenzapfen mit allen Merkmalen dieser Gatlung ist, sowohi im Betrachtnbsp;seiner Form, der Richtung seiner Schuppen und der Stcllung der gepaartennbsp;Seamen an ihrer Basis, Die Analogie der Zamia Sussexiensis zu dernbsp;yorhergehenden Art scheint mir vollstandig erwiesen.
-ocr page 59-Böhm, (Pinus cre~
Eleoxylon cretaceum Brong. tacea Corda.).
Angioapermisclic Dicotylen.
Comptonites? antiquus Nils. — Scan.
Alnites ? Friesii Nils. — Scan.
Carpinites arenaceus Goepp. —'Schles. Salicineen.
Salicites ? TValilbergii Nils. — Scan.
— nbsp;nbsp;nbsp;Petzoldianus Goepp. •— Schles.
— nbsp;nbsp;nbsp;fragiliformis Zenk. — Blankenb.
Acerites? cretaceus Nils. — Scanien.
Juglandites elegans Goepp. — Schles. Dicotyleao duLiae affinitatls.
Credneria integerrima Zenk.
denticulata Zenk. -—. Blankenb. hüoba Zenk. — Blankenb.nbsp;mltriloha Zenk. — Blankenb.nbsp;Sternbergii Brong. — Teschen. Böhm.nbsp;cunei/olia Brong. — Nieder-Schoeua.nbsp;expansa Brong. — N. Sch.
tremulaefolia Brong. ¦— N. Sch.
54
abgcbildet sind, oder in den Sammlungen vorkonimen, nennen.
Diese Flor, welche jctzt olingcfahr GO — 70 bekanute Arten begreifl, ist, wie man sieht, dadurch merkwiirdig,nbsp;dass die gymnospermiscben Dicotylen beinabe den angio-spermischen gieich kommen und dass noch viele cbaracte-risLische Cycadeen-Arten in ihr aiiftreten, welche in dernbsp;eocenen Epoche des tertiaren Gebirges ganz aufhören.
Die Gattung Credneria mit dicotylischen Blattern und sehr eigenthUmlicher Neiwenbildnng, aber von zwei-felhafter Verwandtschaft 1), ist auch eine der characteristi-schen Formen dieser Epoche und findet sich aii ziemlichnbsp;¦vielen Orten. Was die Arten mit dicotylischen Blatternnbsp;anlangt, welche zu beslimmten Familien gebracht sind,nbsp;so muss ich hierzu bemerken, dass diese Zusammenstel-lungen, da sie auf selir unvollstandige und wenig zahl-reiche Exemplare gegrtindet wurden, noch sehr ungewissnbsp;sind und keine Basis zu einer Vergleichung mit andernnbsp;Floren, noch einen siclieren Schluss abgeben künnen.
Diese Epoche, welclie mir die natürlichste Grenze zwischen der Kreide und der tertiaren Periode zu bilden
Nach brieflichen und gedruckicn Miitheilungen (S. bot. Zeit. 1850. p. 160.) meines Freundes Hampe zu Dlankenburg am Ilarze gelang es dem-sclben, aüs den Steinbrüchen dos Quadcrsandsteins von Blankenburg eineiinbsp;Stengel der Crcdnerien zu erhalten, wie er bereits im Jahre 1849 der Ver-sammlung der Naturforscher des Ilarzes eine Frucht von langlich-rundernbsp;Form und mit 3 Streifen an jeuer Seite als mulhmasslich zu den Credneriennbsp;gehorig vorgelegt halte. Der Stengel kommt nach dem Beobachler genau mitnbsp;dem von Coccoloba und Rheum üborcin, woraus derselbe den Schlussnbsp;zicht, dass diese merkwürdige Pfianzengattung mit grossier Wahrscheinlichkeitnbsp;zu den Polygoneen gehore, dass sie Coccoloba am nachsten stehe undnbsp;eine Llttoralpflanze gewesen sei, Uebrigens hat mein aufinerksamcr Freundnbsp;bei Blankenburg nur 3 Arten, C. integerrinia, denticulata und siib-triloba untcrscheiden können.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;D. Uebers.
-ocr page 61-scheint, ist in der That so characteristisch durch ihren Reichthum an Algen, dass man diese Formation den Fu-coideen-Sandstein (les grès, macignos a lucoïdes, le flyschnbsp;de la Suisse) genannt hat. Die Formation ist, hesondersnbsp;in Mitteleuropa, von den Pyrenaen his zu den Umgebun-gen von Vienne und selhst bis zur Krim, sehr verbreitet.
Bishcr hat man noch niemals Erdpflanzcn mit Meer* pflanzen gemischt in ihr angetroffen. Ich glaubc auchnbsp;nicht, dass man in ihr schon fossile Ilcilzer gefunden habe.
Fast alle diese Algen scheinen zu ein und derselben Griippp zu gehoren, zu der Gattung Chondrites und,nbsp;ohgleich die Arten zahlreich genug sind, scheinen dochnbsp;die einen zu den andern durch fast unmerkliche Schatti-rungen iiberzugehen. Die Algen von Vienne aus der Gattung Milnsteria sind sehr sclilecht characterisirt undnbsp;sind vielleicht gar keine Gattungsgenossen von jenen Artennbsp;des Jurakalks von Solenhofeu. Sie scheinen mir indess innbsp;derselben Formation, dem sogenannten grauen Kalkschiefernbsp;(schiste calcaire grès) des Sandsteins von Vienne gefundennbsp;zu sein, wie die Chondriten derselben Gegeild.
Algen.
Chondrites intricatus Brong.
— nbsp;nbsp;nbsp;aequalis Brong.
— nbsp;nbsp;nbsp;difformis Brong.
— nbsp;nbsp;nbsp;2'argionii Brong.
— nbsp;nbsp;nbsp;furcatus Brong.
— nbsp;nbsp;nbsp;recurvus Brong.
— Huotii Brong.
— nbsp;nbsp;nbsp;affmis Sternb. (Sphaerococcites).
— nbsp;nbsp;nbsp;inclinaties Sternb. {^Sphaerococcites^.
Münsteria Hoesii Sternb.
-ocr page 62-Münsteria flagellaris Sternb.
— geniculata Sternb.
Das Merkwürdigste dieser Artenreihe ist, dass sie keme Gemeinschaft hat mit den Algen der unteren Kreideepoche,nbsp;wie mit deiien der eocenen Epoche, besonders des Monte-Bolca, mit dessen Flor sie nacli vielen Geologen fast gleich-zeitig sein würde. Eben so merkwürdig ist die Identitatnbsp;dieser Algcnarten in so vielen und so weit ans einandernbsp;gelegenen Localitaten, deren Zalil für die meisten Artennbsp;so gross ist, dass ich sie nicht babe citiren können.
Der Chondrites ïargionii, oder vielleicht eine besondere aber verwandte Art, zeigt sicli allein in einernbsp;andern Formation, in dem Grilnsancl und dem Gault dernbsp;englischen Insel Wight nach Fitton, und in derselbennbsp;Formation auch in dem Dép. de l’Oise nach Graves.
Audi Herr Kurr hat iinter dem Namen Chondrites Bollensis einen Fucus aus dein Lias beschrieben und abgebildet, dessen sehr vcrschiedene Formen fastnbsp;identisch sind mit Chondrites Targionii, aequalisnbsp;und differ mis.
Die Gesammtheit der Gewachse dieser, mit allen ter-tiaren Ablagerungen gleichzeitigen Periode, die sich sogar noch bis zur Vegetation der Gegenwavt hereinzieht, istnbsp;eine der characteristischesten. Der Reichthum der angio-spermischen Dicotylen, sowie der Monocotylen aus verschie-denen Familien, besonders der Palmen, wahrend wenig-stens einer Abtheilung dieser Periode, untcrscheidet sienbsp;unmittelbar von den altesten Perioden. Doch haben die,nbsp;tiber die Kreideepoche gemachten Beobachtungen eine Artnbsp;von Uebergang zwi?chen den Typen der secundaren undnbsp;tcrtiareii Epoche nachgewiesen, dass man kaum einen Zwi-
-ocr page 63-sclienrauin von einigen Jahren zwischen ihnen vermuthete. Wahrencl jedoch in dieser Epoche die Angiospermen dennbsp;Gyinnospermen beinahe gleichzukommen schienen, so über-treffen sie dicselben in der tertiaren Periode bei weilemnbsp;und gab es in der Kreideepoche noch Cycadeen und Coniferen aus Galtungen, welclie ihre Analoga in der Gegen-wart nur noch in den Tropen haben, so scheinen die Cycadeen in der tertiaren Periode in Europa völlig zu feh-len, wahrend dagegen Coniferen - Gattungen der gemassig-ten Zone auftrcten.
rigkeiten.
nen.
Trotz dieser Gemeinschaftlicbkeit der Charactere wab-rend der ganzen tertiaren Periode giebt es doch bemerkbare Unterscbiede in den generischen und specifischen For-men, so wie in dein Vorherrschen gewisser Familien für verschiedene Epochen dieser langen Periode. Wir stossennbsp;hier1 aber oft bei der Feststellung der Gleichzeitigkeit dernbsp;zahlreichen localen Forinationcn, aus denen die verschie-denen tertiaren Fonnationen bestellen, auf grosse Schwie-Icli habe bei dieser Reduction der verschiede-mit fossilcn Pllanzen verschenen, Localitaten auf die
Hauplabtheilungen der tertiaren Reihe nicht genau die Prin-cipien der Uiigerschen Synopsis befolgt. Icli liabe niich weit mehr an die Eintheilung von Raulin angeschlossen,nbsp;wie sie derselbe in seiner Abbandlung1) „über die Um-bildungen der Flor von Mitteleuropa wabrend der tertiarennbsp;Periodequot; niedorlegte und woriii derselbe inehrc, von Unger in der niitüern oder niiocenen Abtheilung unterge-bracbtc, Fonnationen zur pliocenen oder der neiicstennbsp;Epoche stellt. Doch habe icb, nach den Rathschlagennbsp;von Élic de Beaumont, die sammtlichen Ligniten vonnbsp;Deutschland nicht, wie Raulin, in der pliocenen, nochnbsp;in der miocenen Abtheilung, wie Unger, vertheilt, son-
Annul, d. sc. nat. t. X. p. 193. Oct, 1848.
-ocr page 64-(lern ich habe, Ubereiiistiramend mit der altcrn Meinung meines Vaters, die bernsteinhaltigen Ligniten der Baltiscbennbsp;Kitste in der untern Abtheilung der ehenialigen Becken vonnbsp;Paris, London und Brüssel gclassen, indem icb sie alsnbsp;Zeitgenossen der Ligniten von Soisson betrachte. Die Ligniten der Bheingegenden, der Wetterau und Westphalensnbsp;habe ich zur mitllern oder miocenen Abtheilung, dahin-gegen die von Steiermark und theilweise auch die vonnbsp;Böhmen zur neuesten oder pliocenen Formation gestellt.
Diese Vertheilung stimmt auch allgemein genug mit der Natur der darin befindliclien GewSchse überein. Nurnbsp;ein einziger wichtiger Punkt lasst midi hier im Zweifel:nbsp;das sind die Ligniten aus der Gegend von Frankfurt odernbsp;der Wetterau, deren Pflanzen im Allgemeinen denen vonnbsp;Oeningen und Partschlug in Steiermark analog genug sind,nbsp;obgleich man sie ihrer geologischen Lage nach zu einernbsp;alteren Formation bringen miisste.
Wahrscheinlich wiirde eine genaucre Kenntniss diese verschiedenen AbJagerungen in zalilreichere verschiedenenbsp;Epochen theilen. Ich glaube indess, dass filr den Augen-blick die Trennung in drei Hauptepochen zur Vergleichungnbsp;der alhnahligen Veranderungen des Gewachsreiches aus-reicht. Ich neune sie mit der Majoritat der Geologen dienbsp;eocene, die miocene und pliocene Abtheilung undnbsp;werde für jede von ihnen Localitiiten angeben, wie ichnbsp;diese glaubte unterbringen zu mussen.
Was nun die Ilauptmerkmale anlangt, welche aus der Vergleichung dieser Floren hervorgeheu, so findet mannbsp;zuerst die Zahlen der Arten folgendermassen vertheilt:
-ocr page 65-
Eocene |
Miocene |
Pliocene | ||||
Epoche. |
Epoche. |
Epoche. | ||||
Kryptogamen..... |
33 |
-- |
10 |
— |
13 |
— |
amphigenische .... |
— |
16 |
— |
6 |
6 | |
acrogenische * • • . • |
_ |
17 |
-- |
4 |
_ |
7 |
Phanerogamen..... |
— |
— |
— |
— |
— | |
Monocotylen..... |
33 |
33 |
26 |
26 |
4 |
4 |
Dicotylen ...... |
143 |
— |
97 |
— |
195 |
-- |
gymnospermische . . |
— |
40 |
— |
19 |
— |
31 |
angiospermische . . . |
— |
103 |
— |
78 |
— |
164 |
Summa .... |
209 |
— |
133 |
~ |
212 |
— |
Es muss hierzu bemerkt werden, dass in der ersten Columne oder der eocenen Epoche die fossilen Früchtenbsp;der Insel Slieppey, welche theihveise erst von Bower-bank beschrieben sind, einen grossen Einfluss auf dienbsp;Zahlen der verschiedenen Abtheilungen der Phanerogamennbsp;haben, dass jedoch diese Localitat eine völlige Ausnahmenbsp;zu bilden scbeiut und uns vieileiclit ein Beispiel von jenernbsp;Florenvermischung zeigt, welche durch exotische, mit Mee-resstromungen aus entfernten Landern an die Küsten vonnbsp;Europa gebrachte, Früchte herbeigeführt wurde.
Von diesem Gesichtspunkte aus ist die Aufzahlung der Pllanzen dieser ersten Epoche nicht mit jener der andernnbsp;Epochen vergleichhar. Icli habc hier selbst vermieden, dienbsp;kleine Zahl bekannter fossiler Pllanzen der tertiaren For-mationen aus den ïropenlündern mit aufzuführen und babenbsp;mich nur auf die Vergleichung der tertiaren Floren vonnbsp;Europa beschrünkt.
Die merkwürdigsten Kennzeicben der Pflanzentypen dieser drei Epochen scheinen mir folgende zu sein:
1. Für die eocene Epoche die, obwohl seltene, Gegcn-wart einer kleinen Anzahl von Palmen.
Das Vorherrschen der Algen und der Meer-Monocotylen, die man zu der grossen Ausdehnung der Meeresformatio-nen dieser Epoche briugen muss.
-ocr page 66-Das Dascin einer grossen Zalit von aussereuropaischeu Typen, wie dies namentlicli aiis dem Vorkommen der fos-silen Frilchtc von Sheppey erliellt.
2. nbsp;nbsp;nbsp;Fiir die miocene Epoclie dcr Reichthum an Palmennbsp;in den ineisten, ohne Widerrede zu dieser Epoclie gehii-renden, Localitaten; das Dasein einer grossen Zalil nichtnbsp;europaischer PHanzentypen, welche besonders zur Gattungnbsp;Steinhaucra gehOren, die inir eirie Rubiacee und Vei-wandte der, an rnebren Orten dieser Fonnationen gefun-denen, Gattung Morinda scheint.
3. nbsp;nbsp;nbsp;Fiir die pliocene Epoche das grosse Vorherrschennbsp;und die Maimichfaltigkeit der Dicotylen, die Seltenheit dernbsp;Monocotylen und vorziiglich die Abwesenheit der Palmen;nbsp;endlich die allgemeine Analogie dieser PHanzentypen mitnbsp;denen der gemassigten Zone von Europa, Nordanierika undnbsp;Japan.
Ein merkwiirdiger Character der Floren dieser drei Epochen, der aber noch frappanter wird fiir die letztere,nbsp;da in dieser die Dicotylen zahlreicher werden, ist die Abwesenheit der zahlreichsten und characterisfischesten Fa-milien ans der Ahtheilung der Gamopetalen. So findennbsp;sich in Mitten der zahlreichen Pflanzenlager von Partschlug,nbsp;Oeningen, Iloering, von Radoboj ii. s. w. keine Composi-ten, Campanulaceen, Personaten, Labiaten, Solaneen, Ror-ragineen u. s. w.
Die eihzigen, in grosser Zahl angegebenen, Monope-talen sind Ericaceeu, llicineen; einige Sapotaceen und Styraceen, also Familien, welche fast ehensoviele Dialype-talen als Gamopetalen enthalten.
Nur in der miocenen Flor giebt man mehre Apocy-neen und die ob^ citirte Rubiaceeu-Gattung an.
-ocr page 67-In ilirei’ genauesten Begrenzung umfasst diese Epoche den plastischen Tlion mit seinen Ligniten, den Parisernbsp;Grobkalk lind den Gyps, welcher auf diesem in denisel-ben Becken lagert. Einige Formationen babe ich für dennbsp;Augcnblick nicht trennen zu diirfen geglaubt; das sindnbsp;diejenigcn, welche nach den Arbciten der neuesten Geologen, zwischen die Kreidefonnation und die unterstennbsp;Schichten der angegebeneii Formationen gestcllt sind.nbsp;Hierher gehören die Nuinmuliten-Formationen des Vicentin,nbsp;welche das beriihmte Lager voin Monte - Bolca umfasst,nbsp;und wahrscheinlich einige benachbarte Localitaten, wienbsp;Salcedo im Vicentinischen. Mit der eocenen Flor habcnbsp;ich auch eine sebr merkwürdige Localitat des Parisernbsp;Beckens, deren Bezieliungen zu den tertiaren Schichtennbsp;noch nicht vollkommen bestimmt sind, verbunden. Dasnbsp;sind die Lagen des alten Travertin’s, welche bei Sézannenbsp;zahlreiche, noch nicht beschriebene, fossile GewSchse ein-schliessen. Diese Pflanzen, von denen ich hier die merk-würdigstcn angeben werde, sind ausserdem sebr eigenthilm-lich und gehüren wahrscheinlicher Weise zu einer Special-flor, wofern diese Unterscliiede nicht von einer Verschie-denheit des Standortes herrührcn.
Enter den verschiedenen Gliedern der eigentlichen eocenen Formation des Pariser Beckens verstehe ich innbsp;dieser Flor die Fossilien ein und derselben Formation innbsp;England, der Insel Wight und der Insel Sheppey im Londoner Becken. Diese letztern Fossilien, welche fast durch-gangig aus Friichten bestellen, die in Feuerstein uinge-wandelt sind, bilden eine Gesammtlieit, wie sie sich annbsp;keinem andera Piinkte der tertiaren Becken Europas wieder flndet. Dies kommt nicht nur von der Zahl nnd der
Verschietlenheit clieser Früchte, sontlern auch von ihren speciellen Merkmalen, durch welclie sie sich vieler Pflan-zen eiitschlagen, von denen man in andern Schichten der-selben geologischen Epoche Blatter gefunden hat. Allesnbsp;vvürde somit darauf hindeuten, dass diese Früchte, ob-schon sie zu gleichzeitigen Pflanzen der eocenen Schichten Europas gehören, ans entfernten Gegenden durch Mee-resströmungen dahin geführt wnrden, wie noch gegenwar-tig frische ans dem Iropischen Amerika an die Ritsten vonnbsp;Irland oder Norwegen durch den grossen Golfstrom desnbsp;Atlantischen Oceans geführt werden 1). Das Lager vonnbsp;Sheppcy scheint also eine Ausnahme in der eocenen Formation und das Pariser Becken zeigt keine dieser Fos-silien.
Das tertiiire Becken von Bclgien, welches auf das Londoner Becken folgt, zeigt bei Brussel einige wenigenbsp;fossile Früchte, die jedoch mit einer der verbreitetstennbsp;Gattungen von Sheppey identisch scheinen. Das sind dienbsp;Nipaditen, die man als eine Cocos-Art unter dem Namennbsp;von Cocos Burtini angesehen hat.
Endlich habe ich, nach dem Gutachten meines ge-lehrten Collegen Élie de Beaumont, zu dieser Flor die GewSchse der reichen und bernsteinhaltigen Lignitcnnbsp;von Pommern und der Ostsecküste gebracht. Ilerr GOppert hat diese Gewachse, die oft nur in sehr kleinennbsp;Fragmenten vorlagen, aufgedeckt, und ihre Verhiiltnissenbsp;mit Scharfsinn und Genauigkeit bestimmt.
Vgl. hierübcr die schone Abhandlung von Martins über die Vegetation der Faróer-Insein, vergliclien mit jener der Shetlands-Insein iind SüdisJandsnbsp;in Ann. d, sc. nat. T. XI. p. 21. 1849., wosrjlbst erzahlt wird, wie Saamennbsp;der Mimosa scanden s aus dem Mexicanischen Meerbusen bis an dienbsp;Küsten von SchotUand, des Nordkaps und sogar des weissen Meeres geführtnbsp;worden.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;üebers.
-ocr page 69-G3
Mit den, in diesen verschiedenen Localitaten gesam-meltcn, Materiallen, die freilicli noch zuni grossen Theile nicht veroftentlicht sind, wird man nun die Flor der eoce-nen Epoche aufstellen können. Die folgende Liste, wel-che nur die beschriebenen oder wenigstens bestimmtcn Ar-ten cnthalt, ist nichts als ein Entwurf.
Aniphig^enisclte Kryptog^amcu*
Confervites thoreaeformis Brong. — Bolca. Caulerpites Agardhianus Brong, — Bolca.
— nbsp;nbsp;nbsp;pinnatifidus Brong. — Bolca.
Zonarites flabellaris Sternb. — Bolca.
— nbsp;nbsp;nbsp;multifidus Sternb. — Salcedo, Vicenza.nbsp;Gigartinites obtusus Brong. — Bolca.nbsp;Sphaerococcites Beaumontianus Br. — Paris, (fla-
coides Beaumontianus Poiuel.).
Chondrites Dufresnoyi Pomei. — Paris. Delesserites Lumourouxii St. — Bolca.
— nbsp;nbsp;nbsp;spathulatus Sternb. — Bolca.
— nbsp;nbsp;nbsp;Bertrandi Sternb. — Bolca.
— nbsp;nbsp;nbsp;Gazolanus Sternb. — Bolca.
Corallinites Pomelii Brong. •— Paris.
Pilz e.
Sporotrichites heterospermus Goepp. — Bernstein. Pezizites Candidas Goepp. — Bernst.
Hysterites opegraphoides Goepp. — Bernst.
Aorogenische Kryptogamen.
Marcliantites Sezannensis Br. — Se’zanne. Jungermannites Neesianus Goepp. — Bernst.
-ocr page 70-Jungermannites transversus Goepp. — Bernst.
— nbsp;nbsp;nbsp;contortus Goepp. — Bernst.
L a u b in o o s e.
Musoites serratus Goepp. — Bernst.
— nbsp;nbsp;nbsp;apiculaius Goepp. — Bernst,
— nbsp;nbsp;nbsp;confertus Goepp. — Bernst.
— nbsp;nbsp;nbsp;dulius Goepp. .— Bernst.
— nbsp;nbsp;nbsp;hirsutissimus Goepp. ¦— Bernst.
P a rr n.
Pecopteris Humholdtiana Goepp. — Bernst.
— nbsp;nbsp;nbsp;Pomelii Brong. — Sézanne.
Taeniopteris Bertrandi Brong. — Vicenza. Asplenium Wegmanni Brong. — Sézanne.nbsp;Polypudiles thelypt er aides Brong. — Sézanne.
Eguisetum stellare Pomel. — Oise. Characeen.
Chara helicteres Brong. — Paris.
— nbsp;nbsp;nbsp;tuberculosa Lyell.quot; ¦—¦ Wight.
— nbsp;nbsp;nbsp;Lemani Brong. — Paris.
mtonocotylcn.
Najaden.
Caulinites Parisiensis Brong. — Paris.
— nbsp;nbsp;nbsp;grandis Pomel. — Paris.
— nbsp;nbsp;nbsp;Brongniartü Pomel. — Paris.
— nbsp;nbsp;nbsp;nodosus Ung. — Paris.
— nbsp;nbsp;nbsp;ambiguus Ung. — Paris.
— nbsp;nbsp;nbsp;cymadocaeoides Pomel. — Paris.
— nbsp;nbsp;nbsp;herbaceus Pomel. — Paris.
— nbsp;nbsp;nbsp;zosteroides Pomel. — Paris.
Zosterites teniaeformis Brong. — Vicenza.
-ocr page 71-Zosterites enervis Brong. — Paris.
Ilalochloris cymadocaeoides Ung. —• Bolca. Potamogeton trilonis Ung. — Bolca.
— nbsp;nbsp;nbsp;najudum Ung. — Bolca.
— nbsp;nbsp;nbsp;multinervis Brong. — Paris.
Carpolithes Websteri Brong. ¦—¦ Wight. {Carp, thalictroides var. «. Brong.).
Nipaccen.
Nipadiies Boieerb., 13 Artcn von Sheppey, von ilenen sich auch 2 in dem tertiiiren Beckennbsp;von Brussel finden.
Palme n.
Flubelluriu Parisiensis Brong. — Paris.
— nbsp;nbsp;nbsp;rhapifolia Sternb. — Vinacourt, Som.
—¦ maxima Ung. — Oise, Grisolle.
Palmucites echinatus Brong. — Soissons.
— nbsp;nbsp;nbsp;annulatus Brong. — Paris.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;••
CJ^ymnosperinische Sicotylen.
Coniferen.
* Ciipressincen.
Juniperites Plartmannianus Goepp.
Thuytes KUnsmannianus Goepp. —
— nbsp;nbsp;nbsp;Mengeanus Goepp. — Bernst.
— nbsp;nbsp;nbsp;Breynianus Goepp. — Bernst.
— nbsp;nbsp;nbsp;Kleinianus Goepp. .— Bernst.
— nbsp;nbsp;nbsp;Ungerianus Goepp. — Bernst.
Cupressites Brongniarlii Goepp. —
— nbsp;nbsp;nbsp;Linkianus Goepp. — Bernst.
— nbsp;nbsp;nbsp;Bockianus Goepp. — Bernst.
Callitrites Brongniartii Endl.
— nbsp;nbsp;nbsp;curtus Endl. — Sheppey.
— nbsp;nbsp;nbsp;Comptoni Endl. — Sheppey.
-ocr page 72-Callitrites thuyoides Endl. — Sheppey.
— nbsp;nbsp;nbsp;crassus Brong. — Sheppey.
Frenelites recurvatus Eudl. — Sheppey.
— nbsp;nbsp;nbsp;subfusiformis Endl. — Sheppey.
— nbsp;nbsp;nbsp;globosus Brong. — Sheppey.
— nbsp;nbsp;nbsp;elongatm Brong. — Sheppey.nbsp;Solenostrobus subangulatus Endl. — Sheppey.
— nbsp;nbsp;nbsp;corrugatus Endl. — Sheppey.
— nbsp;nbsp;nbsp;sulcatus Endl. — Sheppey.
— nbsp;nbsp;nbsp;semiplotus Endl. — Sheppey.
— nbsp;nbsp;nbsp;tessellatus Brong. — Sheppey.
** Abielineen,
— nbsp;nbsp;nbsp;geanthracis Goepp. — Schles. Ligniten.
— nbsp;nbsp;nbsp;WredanuB Goepp. •—• Bernst.
— nbsp;nbsp;nbsp;Reichianm Goepp. — Bernst.
Pinites Defrancü Brong. — Paris.
— nbsp;nbsp;nbsp;macrolepis Brong. — Paris.
— nbsp;nbsp;nbsp;rigidus Goepp. — Bernst.
— nbsp;nbsp;nbsp;Ugnitum Goepp. — Siichs. Eign.
— nbsp;nbsp;nbsp;ovoideus Goepp. — Schles.
— nbsp;nbsp;nbsp;Thomasianus Goepp. — Ligniten.
— nbsp;nbsp;nbsp;brachylepist Goepp. — Ligniten.
Pence succinifera Endl. •— Bernst.
Taxineen.
Taxites acicularis Brong. — Cassel. Lign. —^ Langsdorfii Brong. •— Wetter. Lign.
— nbsp;nbsp;nbsp;diversifolius Brong. — Cassel. Lign.
— nbsp;nbsp;nbsp;affinis Goepp. — Lign.
Taxoxylon Ayckei üng. — Schles. Lign.
Bernst.
**** Gnelaceen. Ephedrites Jonianus Goepp.
-ocr page 73-Angiosperinische Dicotyleii.
B e t u 1 a c e e 11.
Alnus succineus Goepp. — Bernst.
BetuUnium Parisiense Ung. — Paris.
Gupuliferen.
Quercus Meyerianus Goepp. — Bernst.
Carpinites dubius Goepp. — Lign.
J u g 1 a n (1 e e n.
Juglans ventricosa Brong. — Pommer. Lign.
— nbsp;nbsp;nbsp;Schtceiggeri Goepp. — Preuss. Lign.
— nbsp;nbsp;nbsp;Hageniana Goepp, ¦— Ibid.
UI m a c e e n.
Ulmus Brongniartii Pomel. — Paris. Proteaceen.
Petrophylloides Bowerb., 7 Arten von Sheppey.
L e g u m i 11 o s e e n.
Leguminosites . . . 18 i nbsp;nbsp;nbsp;Fruchtarten
Xylinoprionites nbsp;nbsp;nbsp;. .nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;2 \nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;von
Faboidea.....25 ) der Insel Sheppey.
Oenotheren.
Trapa Aretliusae Üng. — Bolca.
Cucurbit ace en.
Cucumites variabilis Bow. — Sheppey. Sapindaceen.
Cupanioides Bowerb. — 8 Arten von Sheppey. Malvaceen.
Hightea Bowerb. — 10 Arten von Sheppey, Ericaceen.
Dermatophyllitea Goepp. — 9 Arten aus dein Bernstein.
-ocr page 74-Zweifclhafte F a mi lien.
PhylUtes......10 nbsp;nbsp;nbsp;Arten.
AnthoUthes nbsp;nbsp;nbsp;.....4 nbsp;nbsp;nbsp;—
Carpolithes nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;...nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;8nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;—
Die merliwiirtligsten Kennzeiclien dieser Flora sind:
1. nbsp;nbsp;nbsp;Die grosse Mengenbsp;nbsp;nbsp;nbsp;vonnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Algennbsp;nbsp;nbsp;nbsp;lindnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;iVIeernajaden, die
demnach im Verlialtnisse steht rail der Aiisdehnung und Machtigkeit der Meeresformationen dieser Epoche.
2. nbsp;nbsp;nbsp;Die grosse Zahl der Coniferen, von denen die mei-sten zu noch lehendcn Gattungen gehoren, unter denennbsp;aber die Cnpressineen vorzuherrschen scheinen, hesonders,nbsp;wenn man die verschiedenen F’rilchte der Iiisel Sheppeynbsp;als zu dieser Familie bcstimint gehorig mit in Betrachtnbsp;zieht. Wenn diese Frilchte, welche Bowerhank unternbsp;dem Namen von Cupressiniten beschrieb und Endlichernbsp;als neue Gattungen Callitrites, Frenelites und Solen ostr obus ansab, wenn diese Frilchte wirklich zurnbsp;europaischen Vegetation gchoren sollten, so wtirden sienbsp;sehr eigenthiimliche generische Typen anzeigen, die wabr-scheinlich ganzlich untergegangen sind.
3. Das Dasein mehrer grosser Palmen-Arten, sowohlnbsp;durch die Gegenwart ihrer Blatter, wie auch ihrer Stammenbsp;bewiesen.
2, ilXiocmc lt;Êpoxl)e.
Diese mittlere Epoche der tertiaren Schichten scheint mir unter denjenigen Localitiiten, welche bisher Beitriigenbsp;lür das Studium der Vegetation der tertiaren Periode lie-ferten, nachstehende Localitaten zu umfassen:
1. nbsp;nbsp;nbsp;In der Gegeild von Paris den obern Sandstcin odernbsp;den Sandstein von Fontainebleau und die Mühlstcinbrüchenbsp;(meulières), welche iinsre Iliigel bedecken.
2. nbsp;nbsp;nbsp;Den Sandstein mit .AbdrUcken aus der Umgegend von
-ocr page 75-69
Mans iind Angers, walirschcinlich aucli von Bergerac iin Dép. de la Dordogne.
3. nbsp;nbsp;nbsp;Einen Theil der tertiiiren Forinationen der Auvergne,nbsp;besonders derjenigen Schichten des Gehirges von Gergovia,nbsp;vvelche durch ihre Pflanzenahdrilcke alter als die von Me-nat zu sein scheinen, vielleicht aher allc zu verschiedenennbsp;Schichten der pliocenen Periode gehören.
4. nbsp;nbsp;nbsp;Die Susswasserforinationen von Armissan bei Nar-bonne, der Gyps von Aix in der Provence, die Lignitennbsp;der Provence, deren fossile Gewiichse kauin bekannt sind,nbsp;endlich die Snmpfforniationen bei Apt und Castellane innbsp;der Haute Provence, woselhst sich Palnienholzer und hii-schelformige Monocotylenstamme reichlich finden.
5. nbsp;nbsp;nbsp;Ein Theil der tertiaren Schichten von Italien, besonders diejenigen von Superja bei Turin.
6. nbsp;nbsp;nbsp;Die Molassc der Schweiz niit ihren Ligniten zu Lausanne, Koefuach und Horgen init Palmenresten.
7. nbsp;nbsp;nbsp;Die Ligniten der Bheinufer bei Koln und Bonn, zunbsp;Friesdorf, Lichlar u. s. w., mit eiuigen Palraenholzernnbsp;und diejenigen der Wettcrau zu Nidda Ijei Frankfurt undnbsp;andern Orten; ehenso die vom Meissner bei Kassel, wel-che aus derselhen Epoche herzustamnien scheinen, oh-gleich sich die der Wetterau durch deu Reichthuui gewisser Dicotylen-Gattiuigen, z. B. Juglans und Acer, undnbsp;selhst in mehren Fallen durch ihre specifische identitatnbsp;mehr zur pliocenen Flor hiiizuneigen scheinen.
8. nbsp;nbsp;nbsp;Ein Theil der Ligniten von Bohmen, vorztiglich dienbsp;von Altsattel, deren Fossilien, von Sternberg und Ross-mass ter besclirieben, gemeiniglich mit jenen schon citir-ten Localitaten llbereinstimmcn. Enter den iibrigen Ligniten von Bdhinen geboren die von Bilin, insbesondercnbsp;die von Komothau, vollstandig zur pliocenen Flor.
9. nbsp;nbsp;nbsp;Hoering in Tyrol und Radoboj in Kroatien, wohernbsp;Unger zahlreiche Pflanzenabdriicke in seiner Chloris
-ocr page 76-protogaea veröffentlichte und welclic fast der Typus der plioceiien Flor geworden sind.
Mit Ausnahme der Lignitenformationen von Kassel und Frankfurt, deren Arten oft zahlreiche Ankntipfungspunktenbsp;zu denen von Oeningcn und Partschlug zeigen und welclienbsp;vielleicht besser zur pliocenen Flor gestellt werden, liabeiinbsp;die verschiedenen angegebenen Localitaten hinsichtlich Hirer fossilen Gewiichse zablreicbe Beziehungen zu einander.nbsp;So findct sich die Nymphaea Aretliusae in den Miihl-steinen von Paris und in deni Mergel von Arniissan. Dienbsp;Flabellaria rbapifolia und maxima ersclieinen zunbsp;Hoering in Tyrol, zu Radoboj in Kroatien und in demnbsp;oberen Sande der Umgegend von Angers und Périgueux.nbsp;Den Callitrites Brongniartii Endl. flndet man gleich-massig in den Formationen von Arniissan, von Aix in dernbsp;Provence, von Hoeriiig und Radoboj. Die Steinliaueranbsp;globosa aus den Ligniten von Altsattel in Böhmen er-scheint aiich in dem Sandsteine der Umgegend von Mansnbsp;und der Platanus hercules von Radoboj ist mir auchnbsp;von Armissan bei Narbonne von Herren Tournal gesen-det worden.
Diese Tbatsaclien weerden sich wahrscbeinlich durch ein aufmerksamercs Studium dieser verschiedenen Localitaten noch vermehren; sie lassen indess scbon jetzt wenignbsp;Zweifel an der Gleichzeitigkeit der meisten dieser localen
Formationen melir tlbrig.
Ainjihigenische Kryptogamen.
Algen.
Cysloseirites communis Ung. — Radoboj.
— gracilis Ung. — Radoboj.
Helii Ung. ^ Radoboj.
Sphfierococcites cartilagineus Ung. — Radob.
II
I
Pilze.
Hysterites lalyrinthifortnis Ung. — Radob. 'Kylomites umhilicatm Ung. — Rad.
Acrogeitische Hryptogamen.
Laubmoose.
Muscites Tournalii Brong, — Armissan. Farm.
Filicitea polyiotrya Brong. — Armissan. Cliaraceen.
Chara medicaginula Brong. — Paris. Mühlst.
— nbsp;nbsp;nbsp;prisca Ung. — Radob.
Monocotylen.
Na j ad en.
Zosterites marinus Ung. — Radob.
Caulinites Radolojensis Ung. — Radob.
— nbsp;nbsp;nbsp;nodosus Ung. — Radob.
Paris. Mühlst.
j
Ruppia Pannonica Ung. — Radob. Carpolithes thalictroides Brong.
Graser.
Culmites anomalus Brong. — Paris. Mühlst.
— nbsp;nbsp;nbsp;Göpperti Münst. — Böhmen.
Rambmium sepultum Ung. — Radob.
Liliaceen.
Smilacites hastatus Brong. — Armissan.
— nbsp;nbsp;nbsp;grandifolius Ung. — Radob.
Palmen.
Flahellaria lataria Rossm. — Böhmen,
— nbsp;nbsp;nbsp;rhapifolia Sternb. — Hoering, Schweiz.
— nbsp;nbsp;nbsp;oxyracliis Ung. — Hoering.
— nbsp;nbsp;nbsp;verrucosa Ung. — Hoering.
-ocr page 78-Flnbellaria crassipes Ung. — Hoering,
— nbsp;nbsp;nbsp;Martii Ung. — Hoering.
— nbsp;nbsp;nbsp;major Ung. — Hoering.
— nbsp;nbsp;nbsp;Hoeringiana Ung. •— Hoering.
— nbsp;nbsp;nbsp;maxima Ung. — Radoboj.
— nbsp;nbsp;nbsp;Lamanonis Brong. — Aix.
Phoenicites pumilus^ Brong. — Le Puy.
— nbsp;nbsp;nbsp;spectalilis Ung. — Radob.
— nbsp;nbsp;nbsp;salicifolius Ung. — Böhmen.
— nbsp;nbsp;nbsp;angustifolius Ung. — Böhmen.
Endogenites didymosolen Spreng. — Paris.
— nbsp;nbsp;nbsp;perfossus Ung, •— Böhmen.
d^yinnospermisclie Dicotylcn.
Coniferen.
Callitrites salicornioides Brong. — Radob. (Thui-tes salicorn. Ung.).
— nbsp;nbsp;nbsp;Brongniartii Endl. — Aix, Armissan, Hoering,
Radoboj.
Sequoites taxiformis Brong. — Arm., Hoer. {Cu-pressites taxiformis Ung. tab. 9.).
— nbsp;nbsp;nbsp;Parisiensis Brong. — Paris. Mühlst. {Muscites
squamatus Brong. Prodr.).
Rad.
Abietites lanceolatus Ung. {Elate).
— nbsp;nbsp;nbsp;Ungeri Endl. {Pinites).--Radob. (Palaeoce-
drus extinctus Ung.).
— nbsp;nbsp;nbsp;hordeaceus Goepp. {Pinites). — Böhmen.
— nbsp;nbsp;nbsp;Austriacus Ung. {Elate). — Ibidem.
Pinites pseudostrobus Brong- — Armissan.
— nbsp;nbsp;nbsp;Saturni Ung. — Radob.
— nbsp;nbsp;nbsp;oviformis Endl. — Böhmen.
—• ovatus Presl. — Ibid.
Araucarites? Göpperti Presl. — Hoering. Eleoxylon acerosum Brong. — Böhmen.
-ocr page 79-Eleoxylon Hoedlianum Brong. — Böhmen. Taxites TournalH Brong. — Arniissan.
— nbsp;nbsp;nbsp;Langsdorfii Brong. — Wetten Ligniten.nbsp;Podocarpus macrophylla Lindl. — Aix.
Angiospermische Dicotylen.
Myriceen.
Comptonia grandifoKa Ung. — Radoboj.
— nbsp;nbsp;nbsp;hreviloba Brong. — Hoering.
— nbsp;nbsp;nbsp;? dryandraefolia Brong. — Arniissan.nbsp;Myrica quercina Ung. — Radoboj.
— nbsp;nbsp;nbsp;inundata Ung. — Radoboj.
— nbsp;nbsp;nbsp;hanksiaefoUa Ung. — Hoering.
— nbsp;nbsp;nbsp;Hoeringiana Ung. — Hoering.
— nbsp;nbsp;nbsp;acuminata Ung. — Hoering.
— nbsp;nbsp;nbsp;? longifoUa Ung. — Kiimthen.
Betulineen.
Betula Salzhausenensis Goepp. — Wett. Lign. Betulinium tenerum Ung. — Autricbe.
Alnus KeferBteinii Goepp. — AVett. Lign.
Quercus palaeococcus Ung. — Radoboj.
— nbsp;nbsp;nbsp;furcinervis Ung. — Böhmen.
— nbsp;nbsp;nbsp;cuspidata Ung. — Böhmen.
Fagus Atlantica Ung. — Radob.
Carpi/ius niacroptera Brong. — Arm. Rad.
— nbsp;nbsp;nbsp;grandis Ung. — Radob.
— nbsp;nbsp;nbsp;hetuloides Ung. — Gergovia.
U1 m a c e e n.
Ulmus hicornis Ung. — Radob.
— nbsp;nbsp;nbsp;prisca Ung. — Radob.
— nbsp;nbsp;nbsp;Lamothii Pomel. — Gergovia,
-ocr page 80-Moreen.
Ficua hfperhorea Ung. — Rabob.
Plataneen.
Platanus? grandifolia Ung. — Radob.
— nbsp;nbsp;nbsp;digitata Ung. — Radob.
— nbsp;nbsp;nbsp;jatrophaefolia Ung. — Radob.
— nbsp;nbsp;nbsp;Hercules Ung. — Radob., Armissan.
Salicineen.
Populus erenata Ung. — Radob.
— nbsp;nbsp;nbsp;Leuce Ung. — Bohmen.
Laurineen.
Daphnogene cxnnamomeifolia Ung. — Radoboj., Bohmen.
— nbsp;nbsp;nbsp;paradisiaca Ung. — Radob.
— nbsp;nbsp;nbsp;relicta Ung. — Radob.
Lauras Camphora? Crois. — Gergovia.
— nbsp;nbsp;nbsp;dulcis ? Lindl — Aix.
Umbellifcren.
Pimpinellites zizioides Ung. — Radob. Ilalorageen.
Myriophyllites capillifolius Ung. — Radob. Combretaceen.
Getonia petreaeformis Ung. — Radob.
Terminalia Radobojensis Ung. — Radob.
— miocenica Ung. — Radob.
Galycantheen.
Calycanthus Braunii Brong. — Wett. Lign. Leguminosen.
Phaseolites cassiaefolius Ung. — Radob. Deamodophyllum adoptieum Ung. — Radob.
-ocr page 81-Desmodophyllum viticinoidea üng. — Radob. Dolichites Europaeus Ung. — Radob.
— nbsp;nbsp;nbsp;maximus Ung. — Radob.
Erythrina sepulta üng. — Radob. Adelocercis Radobojana Ung. — Radob.nbsp;Bauhinia destructa Ung. — Radob.nbsp;Mimosiles borealis Ung. — Hoering.
Acacia disperma Ung. — Radob.
Anacardieen.
Rhua stygia Ung. —, Radob.
— nbsp;nbsp;nbsp;Pyrrhae Ung. — Radob.
— nbsp;nbsp;nbsp;Rhadamanti Ung. — Radob.
Radob.
Zanthoxylon Europaeum Ung.
Juglans nux - Taurinensis Brong. — Turin.
— nbsp;nbsp;nbsp;ventricosa Brong. — Wetter. Lign.
— nbsp;nbsp;nbsp;acuminata A. Braun. — Ibid.
— nbsp;nbsp;nbsp;laevigata Brong. — Ibid.
— nbsp;nbsp;nbsp;costata Sternb. — Bohmen.
Rhamnus deperdita Ung. — Radob. Ceanothus polymorphus Ung. — Radob.
Acerineen.
Acer campylopterix Ung. — Radob. eupterygium Ung. — Radob.
— nbsp;nbsp;nbsp;pegasinum Ung. — Radob.
— nbsp;nbsp;nbsp;megalopterix Ung. — Radob.
— nbsp;nbsp;nbsp;tricuspidatum A. Braun. — Wett. Lign.
4*
Nymphaeaceen.
Arm., Paris.
Nymphaea Arethusae Brong. Miihlst.
Apocyneen.
Echitonium superstes Ung. — Radob.
— nbsp;nbsp;nbsp;microspermum Ung. — Radob.
Neritinium longifolium Ung. — Radob.
— nbsp;nbsp;nbsp;dubium Ung. — Radob.
Plumeria flos - Saturni — Ung. — Radob.
Apocinophyllum sessile Ung. — Radob.
— nbsp;nbsp;nbsp;lanceolatum Ung. — Radob.
Rubiaceen.
Steinhauera subglobosa Sternb. — Bobnien, Sand-stein von -Mans.
— nbsp;nbsp;nbsp;oblonga Sternb. ^— Bohmen.
Die auffallendsten Merkmaie dieser Epoche hestehen in der Mischung exotischer Typen, wie sie gcgenwartignbsp;nur warmern Regionen als den europaischen eigentlKinilichnbsp;sind, mit Gewachsen, die gemeiniglich in gemSssigten Ge-genden wachsen, z. B, Palmen, eine Bainbns-Art, Lauri-iieen, Combretaceen, Leguminosen der warmem Lander,nbsp;Apocyneen, nach Unger den tropischen Gattungen analog,nbsp;eine durch und durch tropische Rubiacee, vereinigt mitnbsp;Ahornen, Nussbaumen, Birken, Ulmen, Eichcn, Hagebu-chen u. a., also mit Gattungen, welche der gemassigtennbsp;oder der kalten Zone angehören. Die Gegenwart tropi-scher Typen, besonders der Palmen, scheint mir diesenbsp;Epoche wesentlich von der folgenden zn unterscbeiden.nbsp;Zuletzt wird man auch die sehr kleine Zahl von Gewachsen mit monopetaler Corolle bemerken, welche von Ungernbsp;zur Familie der Apocyneen gestellt sind. Auch die Gattungnbsp;Steinhauera gehort hierher. Sie ist auf eine Frucht
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gegründet, welche viele Beziehungen zu jener der Mo-riuda unter den Rubiaceen zeigt.
Diese Epoche, welche alle oberen tertiüren Schichten im Miischelinergel (fallun) der ïourainc unifasst, enthallnbsp;zahlreicbe Localitateu, welche rcich an fossilen Pflanzeunbsp;und deren Stellung in dieser Formation ebenso durch dienbsp;Gesammtheit ilirer Pllanzeneinschlüsse, als durch ihre an-derweitigeii gcologischen Merkmale bestimmt ist. Die ter-liaren Becken, welche meiner Meinung nach als Grundlagenbsp;dieser Flor, sowohl ihrer Identitat wie auch ihrer wohlbe-kannten PllanzeneinschUisse nach, dienen mussen, sindnbsp;folgende:
1. nbsp;nbsp;nbsp;Das Becken von Oeningen bei Schaffhausen. Dienbsp;Pflanzenarten dieser Localitat sind schon seit langer Zeitnbsp;von Alexander Braun studirt und bestimmt, dessen Arbeit, obgleich noch nicht vcröffentlicht, mehren Gelehrten,nbsp;besonders ünger, mitgetheilt wurde.
2. nbsp;nbsp;nbsp;Das Becken von Parseblug in Stciermark. Die zahl-reichen Pllanzenabdrücke dieses Lagers sind von Ungernbsp;aufgedeckt, studirt, hestiimnt und theilweise in seinernbsp;Chloris protogaea veröffentlicht. In ihrer Gesammtheit hat sie derselbe iieucrdings in einer „Flor von Par-schlug“ specifisch aufgezahlt. In dieser Localitat alleinnbsp;hat Uuger 110 verschiedene Artcn hestimmt und classi-ficirt, so dass sie die reichhaltigste bekannte Flor dar-stellt, die auch mit jener von Oeningen zum grossennbsp;Theile ühereinsLimmt. Einige andere Punkte von Steier-mark scheinen auch zu dieser Epoche zu gehüren, wie esnbsp;daneben noch mit mehren, an versteinten Ilolzern reichen,nbsp;Localitaten von Ungarn der Fall ist. In Bohmen gehörennbsp;ohne Zweifel auch die Polirschiefer von Bilin und Komo-thau ihren, von Sternberg beschriebenen Pflanzenab-
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drücken nach, zu dieser Epoche; endlich auch die tertia-ren, sogenannten Subappenninenhügel des Piacentins, der Toskana und eines Theils des Piemont, gleichwie die annbsp;Blattabdrücken so reiche Gypsformation der Stradella beinbsp;Pavia. Jedoch besitzen diese Formationen, mit Ausschlussnbsp;der letztern, iin Ganzen wenig Pflanzen.
In Frankreich umfasst die pliocene Epoche wahrschein-lich einen Theil der Süsswasserbildungen der Auvergne und von Ardeche. Ebenso scbeinen mir die Schiefer vonnbsp;Menat und Rochesauve eine Flor zu besitzen, wclche dernbsp;von Oeningen und Parschlug sehr analog ist. Die Mergelnbsp;von Gergovia und Merdogne bei Clermont babe ich bessernbsp;in der miocenen Epocbe unterzubringen geglaubt. Diesenbsp;Frage wird indess nur durch ein genaueres Studium ihrernbsp;Pflanzeneinschliisse gelöst werden können.
Die nun folgende Flor, welche alles zusammenstellt, was aus diesen Formationen benannt oder beschriebennbsp;wurde, ist w'esentlich auf die zwei Becken von Parschlugnbsp;und Oeningen basirt, wie man bei einer Uebersicht dernbsp;angegebenen Localitaten leicht ersehen wird.
Amphigenische Kryptogamen.
.41gen.
Confervites Bilinicus Ung. — Bilin.
Sphaerococcites ? striolatus Sternb. — Italien.
P i 1 z e.
Xylomitet maculatus Ung. — Parschlug.
~ tuberculatus Ung. — Ibid.
Sphaerites punctiformis Ung. — Ibid.
— düciformi» Ung. — Ibid.
-ocr page 85-AcrogenUche KryptogameBlt;
Laubmoose.
Musettes Schimperi Ung. — Parschlug.
Farm.
Adiantum renatum Ung. —7 Parschlug.
Pteris Parschlugiuna Ung. — Ibid.
Goniopterites Styriacus Brong. — Arnfels. Taeniopteris dentata Goepp. — Toeppl., Bohmen.
Isoëtites Braunü Ung. — Oeaingen, Parschlug.
Equisetum Braunü Ung. — Oen., ParschL
i^onocotylcn.
Potamogeton genieulafa A. Braun. —- Oen.
G r a s e r.
Culmites arundthaceus Ung. —~ ParschL C y p e r a c e e n.
Cyperites tertiarius Ung. — ParschL
Smilacites sagiltatus Ung. ~ Parschl.
CHj-mnospcrmisclie Uicotylen.
Ctipressineen.
Callitrites Brongniartii Endl. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;gracilis Brong. — Komothau.
Widdringtonites Ungeri Endl. — Parschl. Taxodiles Europaeus Brong. — Griechenl., Bilin.
— nbsp;nbsp;nbsp;Oeningemis Ung. — Oen., Parschl.
-ocr page 86-Taxodites dubius Presl. — Bilin.
Thujoxylon juniperinum Ung. — Steierm., Autriche.
— nbsp;nbsp;nbsp;ambiguum Ung. — Steiermark.
— nbsp;nbsp;nbsp;peucinum Ung. — Lesbus.
** Abietineen.
Abietites Oceanines Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;halsamodes Ung. — Parscbl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Leicce Ung. — ParscliJ.
Pintles Gothianus Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;furcatus Ungi — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;hepios Ung. •— Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;centrotus Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;aequimontanus Goepp. — Steierm.
— nbsp;nbsp;nbsp;Haidingeri Ung. — Ibid.
— nbsp;nbsp;nbsp;Hampeanus Ung. — Ibid.
— nbsp;nbsp;nbsp;Cortesii Brong. — Piacent.
— nbsp;nbsp;nbsp;Canariensis Lindl. — Spanten.
Pence Lesbia Ung. — Insel Lesbos.
Eleoxylon acerosum Brong. - Steierm.
— nbsp;nbsp;nbsp;Pannonicum Brong. — Ungarn.
— nbsp;nbsp;nbsp;Hoedlianum Brong. — Steierm.
— nbsp;nbsp;nbsp;regulare Brong. — Ungarn.
*?* Taxineen.
Taxites tenuifolius Brong. — Komothau.
— nbsp;nbsp;nbsp;carbonarius Münst. — Baier. Lignit.
— nbsp;nbsp;nbsp;Rhosthornii Ung. — Kiirnth. Lignit.
Taxoxylum Güpperti Ung. — Ungarn.
— nbsp;nbsp;nbsp;priscum Ung. — Steierm., Ungarn.
Salisburia adiantoides Ung. — Italien.
Anglospcrinisclie Oicotylen.
Myr i ce en.
Comptonia acutiloba Brong. — Bilin.
,—• Oeningensis A. Braun. — Oen., Parschl.
-ocr page 87-Comptonia ulmifoïia Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;laciniata IJng. — Parschl.
Myrica deperdita üng. — Parschl.
Be tul ace en.
Betula Dryaduni Brong. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;macroptera Ung. — Bilin.
Almcs Kefersteinii Goepp. — Bilin.
— nbsp;nbsp;nbsp;gracilis Ung. — Bilin.
— nbsp;nbsp;nbsp;suaveulens Viv. — Stradella.
— nbsp;nbsp;nbsp;nostratum Ung. — Steierm.
Cupuliferen.
Quercus Bilinica Ung. — Bilin.
— nbsp;nbsp;nbsp;serra Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;lignitum Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;uspera Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Hamadryadum Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;chlorophylla Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Daphnes Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;elaena Ung. — Parschl.
—• Drymeja Ung. — Parschl., Stradella.
— nbsp;nbsp;nbsp;mediterranea Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Zoroastri Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;cyclophylla Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;myrtilloides Ung. — Parschl.
Quercinium sabulosum Ung. — Autriche, Ungarn, Schles., Frankr., Moulins.
— nbsp;nbsp;nbsp;Austriacum Ung. — Autr.
— nbsp;nbsp;nbsp;Transylvunicum Ung. — Siebenbürgen.
Fagus castaneaefolia Ung. — Steierm.
— nbsp;nbsp;nbsp;Feroniae Ung. — Bilin.
— nbsp;nbsp;nbsp;Deucalionis Ung. — Böhmen.
Fegonium vasculosum Ung. — Autr., Steierm.
-ocr page 88-Carpinu» macroptera Brong. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;oblonga Ung. — Parschl.
Ulmus quercifolia Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;plurinervia Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;zetkovaefolia Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;parvifolia A. Braun. — Oen., Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Bronnii Ung. — Parschl., Bilin, Koinoth.
— nbsp;nbsp;nbsp;praelonga Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;longifoUa Ung. — Bilin.
XJlminium diluviale Ung. —- Böhmen.
Celti» Japeti Ung. — Parschl.
Liquidambar Europaeum A. Braun. — Oen., Parschl,
— nbsp;nbsp;nbsp;acerifolium Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;protensum Ung. — Parschl.
Populus gigas Üng. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Aeoli Ung. — Oen., Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;latior A. Braun. — Oen., Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;ovalifolia A. Braun. — Oen., Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Phaetonis Viv. — Stradella.
Salix angustissima A, Braun. — Oen., Parschl., Bilin.
— nbsp;nbsp;nbsp;neriifolia A. Braun. -— Oeningen.
— nbsp;nbsp;nbsp;tenera A. Br. — Oen.
— nbsp;nbsp;nbsp;lancifolia A. Br. — Oen.
— nbsp;nbsp;nbsp;capreaefolia A. Br. — Oen. ^
Daphnogene cinnamomeifolia üng. — Parschl.
Hauera Styriaca üng. — Steierm.
-ocr page 89-Santalaceen.
Nygsa Europaea Ung. — Steierm. Corn een.
Cornus ferox Ung. •— Parsch!.
Myrtaceen.
Myrttis miocenica Ung. — Parschl. Calycantheen.
Calycanthus Braunü Brong. — Oen. Pomaceen.
Pyrus Theolroma Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Euphemes Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;minor Ung. — Parschl.
Parschl.
Crataegus Oreonis Ung. — Parschl. Cotoneaster Andromedae Ung.
Rosaceen.
Rosa Penelopes Ung. — Parschl. Spiraea Zephyri Ung. — Parschl.
Ainygdaleen.
Prunus paradisiaca Ung. .— Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Euri Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;theodisca Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Atlantica Ung. — Parschl.nbsp;Amygdalus quercula Ung. — Parschl.
Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;pereger Ung.
Leguminosen.
Robinia Hesperidum Ung. — Parschl. Cytisus ? Oeningensis A. Braun. — Oen.nbsp;— Dionysii Ung. — Parschl.
Atnorpha Styriaca Ung. — Parschl. Glycirrhiza Blandusiae Ung, — Parschl.
-ocr page 90-Phaseolithes orbicularis Ung. — Parschl
— nbsp;nbsp;nbsp;serratus Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;physolobium Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;securidacus Ung. •—¦ Parschl.nbsp;Gleditschia podocarpu Al. Br. —nbsp;Bauhinia Parschlugiana Ung. —
Cassia ambigua Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;hyperborea Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;petiolata Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Memnonis Ung. — Parschl.
Oen., Parschl. Parschl.
Acacia Parschlugiana Ung. — Parschl.
Mimosites palaeogaea Ung. — Parschl.
Rhus punctatum Al. Br. — Oen.
— nbsp;nbsp;nbsp;cuneolatum Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;nitidum Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;triphyllum Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;elaeodendroides Ung. — Parschl.
zanthoxyloides Un
amp;•
ParschL
Parschl. i^apaearum Ung. — Parschl.
Herthae Ung
Juglans acuminata A. Braun.
— nbsp;nbsp;nbsp;falcifolia A. Br. — Oen., Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;melaena Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;quercina Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;elaenoides Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;hydrophila Ung. -— Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;cinerea fossilis Brong. — Toscana.
Rhamneen.
Oen., Parschl.
Karwinskia multinervis A. Br. — Oen., Steierm. Rhamnus terminalis A. Br. — Oen.
Rhamnus aixoon Ung. —- Parsch .
— nbsp;nbsp;nbsp;aizoides Vng. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;degener Ung. — ParscVil.
— nbsp;nbsp;nbsp;Pygmaea Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Bilinica Ung. — Bilin.
Ziziphus tremula Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;protolotus Ung. — Parschl.
Paliurus Favonii Ung. — Parschl.
Ceanothus suhrotundus A. Br. — Oen., Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Europaeus Ung. •—¦ Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;tiliaefoUus Ung. .— Bilin, Oen.
— nbsp;nbsp;nbsp;Bilinicus Ung. — Bilin.
— nbsp;nbsp;nbsp;polymorphus Ung. — Oen.
Celastrineen.
Celasirus Europaeus Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;cassinefolius Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;cuneifolius Ung. ¦— Parschl.
Evonymus Latoniae Ung. — Parschl.
S a p i n cl a c e e n.
Sapindus Pythii Ung. — Parschl.
Acerineen.
Acer lignitum Ung. — Bilin.
— nbsp;nbsp;nbsp;pseudo-monspessulanum Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;obtusilobum Ung. — Steierm.
— nbsp;nbsp;nbsp;pseudo - campestre Ung. — Oen., Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;trilobatum A. Br. — Oen., Parschl., Bilin.
— nbsp;nbsp;nbsp;productum A. Br. — Oen., Parschl., Bilin.
— nbsp;nbsp;nbsp;tricuspidatum A. Br. — Oen.
— nbsp;nbsp;nbsp;trifoliatum A. Br. — Oen., Bilin.
— nbsp;nbsp;nbsp;radiatum A. Br. — Oen.
— nbsp;nbsp;nbsp;vitifolium A. Br. — Oen.
— nbsp;nbsp;nbsp;Parschlugianum Ung. — Parschl.
-ocr page 92-Acer ficifolium Viv. — Steierm., Stradella. elongatum V^iv. — Steierm., Stradella.
— nbsp;nbsp;nbsp;integerrimum Viv. — Steierm., Stradella.nbsp;Acerinium Danuöiale Ung. — Autriche sup.
Tiliaceen.
Tilia prtsca A. Br. — Oen.
Magnoliaceen.
Liriodendron Procaccinii Ung. — Sinigallia. Capparideen.
Capparig oxygia Ung. — Parschl.
Sapoteen.
Sideroxylon hepios Ung. — Parschl.
Achras Lycobroma Ung. — Parschl. Styracecn.
Symplocos dubius Ung. — Parschl.
Styrax borealis Ung. — Parschl.
0 leaceen.
Fraxtnus primigenia Ung. — Parschl. Ebenaceen.
Dtospyrog bracliysepala A. Br. — Oen. Ilicineen.
Ilex sphenophylla Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;slenophylla Ung- — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;Pargchlugiana Ung. — Parschl.
avibigua Ung. — Parschl.
cyclopliylla Ung. — Parschl.
Prinos Europaeus Ung. — Parschl. Nemopanfhes angusti/olius Ung. — Parschl.
Rhododendron fios^ Saturni Ung. —- Parschl.
-ocr page 93-87
Azalea hyperborea Ung. — Parschl.
Andromeda glauca Ung. — Parschl.
Vaccinium vitis Japeti Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;icmadnphilum Ung. — Parschl.
— nbsp;nbsp;nbsp;myrsinites Ung. — Parschl.
Ledum limnophilum Ung. — Parschl.
Die pliocene Epoche Europas, von welcher ich mit .4bsicht einige Fossilien derselben Formation der Antillennbsp;ausgeschlossen babe, besitzt als eigentbümliches Kennzei-chen die ausserordentliche Analogie ilirer Flor mit der ge-genwartigen, Avie sich diese in den gemiissigten Löndernnbsp;der nördlichen Halbkugel zeigt. Ich sage der nördlichennbsp;Halbkugel und nicht Europa’s, denn diese pliocene Flornbsp;enthalt mehre Gattungcn, welche dem gegemvartigen Europanbsp;fremd, der Vegetation des gemassigten Amerika oder Asiennbsp;aber eigentbümlich sind. Die Genauigkeit der generischen,nbsp;von den Botanikern gelieferten, Bestimmungen zugegeben,nbsp;sind dies folgende Gattungen: Taxodium, Salisburyanbsp;Comptonia, Liquidambar, Nyssa, Robinia, Gle-ditschia, Bauhinia, Cassia, Acacia, Rhus, Jug-lans, Ceanothns, Gelast rus, Sapindus,Lirio-dendron, Capparis, Sideroxylon, Achras undnbsp;Symplocos, alles Gattungen, welche dein gemassigtennbsp;Europa, wo sic gegenwartig fossil gefunden werden, fremdnbsp;sind, dagegcn an andern Punkten der gemassigten Zonenbsp;der Erde noch gegenwartig vorkommen.
Aus andern, noch jetzt in Europa existirenden, an Arten aber sebr reducirten, Gattungen flndet man dagegennbsp;viel mehr Arten im fossilen Zustande. Hierher gehörennbsp;die Ahorn-Arten, von denen in obiger Aufzahlung dernbsp;pliocenen Flor 14 Arten vorkommen und die Eichen, welche sich auf 13 Arten belaufcn. Man muss hierzu bemerken, dass diese Arten an 2 oder 3 sebr beschrankten
-ocr page 94-Localiiaien vorkommeii, woselbst lieut zu ïage in einem L’mkreisc von einigen Meilen wahrscheinlich nur noch 3nbsp;bis 4 Arten dieser Gatlungcn aiiftreten.
Ein zweiter, schon obcn bezeichneter, Character, vvel-cher die pliocene Flor von der gegenwartigen unterschei-det, ist die Abvvesenheit oder wenigstens die kleine Zahl und der Typus der Pllanzen niit gamopetalcr Corolle.
So giebt es in dieser Plor nur 20, zu der letztbe-nannten Pllauzcnabtheilung gehorenden, Arten und alle ge-hOren zu derjenigen bypogynen gamopetalen Cruppe, vvel-che ich mit dem Namen der isogynen bezeichuet habe und die nach der allgeraeinen Organisation ihrer BlUthen mitnbsp;den dialypetalen Pllanzen ubercinstimmen.
1st non dieser Mangel der anisogynen gamopetalen Pllanzen, oder derer mit unregclmassigen Fruchtknoten,nbsp;ist er das Resultat des Zufalls oder hangt er von jenernbsp;Ursache ab, unter derem Einflusse auch viele dieser Pflan-zen, besonders die Arten der geniassigten Zone, krautartig,nbsp;also Gevvilchse sind, die iin Allgemeinen ihrer krautartigennbsp;Natur wegen sich nicht gut fiir den fossilen Zustand eig-nen? Oder existirten diese, von den Botanikern zu dennbsp;entwickeltsten Pllanzen gestelltc, Arten damals noch nicht?nbsp;Nach dem gegenwartigen Zustande unsrer Wissenschaftnbsp;kann man diese Fragen mit Bestimintheit noch nicht be-antworten.
Man muss jedoch hierzu bemerken, dass diese Pflan-zen in der miocenen Epoche noch weniger zahlreich auf-traten, dass sie auch zu andern Familien gehorten und dass auch in der eocenen Epoche, ohne Jedoch hier vor-greifen zu wollen, keiue Pllanze von den Beobachtern an-gegeben wird, welche die fossile Flor mit der lebendennbsp;verbunden hStte.
Eine andere Thatsache, die aber vielleicht auch von der krautartigen Natur dieser Gewachse und der Hinfallig-
-ocr page 95-keit ihi'£r Blatter abhangt, ist die fast yollstandige Abwe-senheit der Monocotylen, der Farm und der Moose, eine Thatsache, welche, in Bezug auf diese Familien, einennbsp;sehr grossen Unterschied zwischen der Flor der pliocenennbsp;Epoche und der Flor des gegenwartigen Europa begrUndet.
Ein nicht weniger wichtiger Unterschied zwischen dei Flor der pliocenen Epoche und jener der altesten Epochen ist die Abwesenheit der Palmenfamilie in allen diesennbsp;Forniationen, wührend doch gcrade durch die Palmen dienbsp;iniocene Epoche so characteristisch wurde. Man kenntnbsp;hiervon gegenwartig auch nicht die Spur in den aufgezahl-ten pliocenen Schichten Europas, wahrend die Hölzer dernbsp;Palmen in den Formationen der Antillen so haufig erschei-nen, so dass man dieselben wenigstens für neuer als dienbsp;pliocene Epoche halt. Dieses scheint darauf hinzudeuten,nbsp;dass in dieser Epoche die Vegetationszonen ganz so wienbsp;in der Gegenwart vertheilt waren.,
In der That findet man in den neueren Formationen der Antillen linter den fossilen Hölzern, die man bishernbsp;nur als Fragraente sammelte, Exemplare, welche nicht nurnbsp;das Dasein zahlreicher und yerschiedener Palmen, sondernnbsp;auch mehrer anderer tropischer Familien anzeigen, z. B.nbsp;Lianen, den Bauhinien und Menispermeen vcrwandt, Pi-sonien u. s. w. Die Vegetation der Antillen besass alsonbsp;in dieser Epoche ganz den Character der Tropenzone,nbsp;wie sie in Europa den Character einer gemSssigten Zonenbsp;an sich trug,
Zum Schlusse dieser Beobachtungen ilber die Flor der lelzten geologischen, der gegenwartigen -vorhergehen-den. Epoche noch die Bemerkung, dass, ungeachtet dernbsp;allgemeinen Analogieën, welche zwischen den Gewachsennbsp;dieser Formation und denen der gemSssigten Gegenden
Art mit 4**
den noch
der Gegenwart existiren, dass keine
-ocr page 96-jetzt lebenden Arten, vvenigsten den europiiischen, iden-tisch ist. Scheint es in einigen seltenen Fallen wirkliche Identitat zu geben, so ist dies nur zwischen diesen fossi-len und den araerikanischen Gewachsen der Pali. Selbstnbsp;in der neuesten geologischen Epoche war die Flor vonnbsp;der europSischen der Jetztwclt weit verschieden.
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