Die
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ihrem jetzigen Standpunkte
seiner Sammlung versteinerter und fossiler Überreste des Thier-uud Pflanzenreichs dernbsp;Vorwelt erlautert
V o n
Herz. Sachs. GotJi. GeTi. Jl. u. Gammer - Pras. j der kon. Paier. ¦dcademie tl. fViss. zu 'München y der kon. Preufs. ^cad. nützl.nbsp;^Piss. zu Erfurt y d. Gesells. naturf. Freunde zu Berlin y d.nbsp;*^aturforsch. Gesellsch. zu lialle, d. mineral. Societ. zu Jena,nbsp;d. Wetterauischen Gesellsch. f. d. gesarnmte JJaturkunde, d.nbsp;G-esells. z. Bef order. d. gesammten Naturwiss. zu IS/Iarhurg,nbsp;d. IVerncrischen mineralog. Societ. zuJJresden, d. naturforsch,nbsp;Gesellsch. des Osterlandes, d. goolog. Soc. zu London, und d.nbsp;f^uturforseh. Gesellsch. d. Schweiz ivirhl., corres^. u. Bhrenmit-gliede.
Gaea, caloïe et lunaine gravida, omnia produxisse etiterum destiuxisse videtur, legibui irrevocabilibus.
Theophrast. Treinr, iVLanuscr»
ie 'wichtig die Versteinerungen für Geologie und Geognosie, und für die Naturge-s chichte im Allgemeinen sind, ist schon vielfaltig ausgesprochen und so allgemein anerkannt worden,nbsp;dafs es keiner umstiindlichern Auseinaudersetzung undnbsp;•Wiederliohlung bedarf. * ) Ohne dlese lehrreichennbsp;Überreste und so bewahrten Docuniente eirier höcbstnbsp;iherkwürdigen Urzeit, in welcbcr, unter den bef lighten Rampfen der Naturkrafte, die nacbfolgendennbsp;ruhigern Zèitepochen vorbereitet, und der gegenwar-Zustand der Erdoberflache ausgebildet wurde,nbsp;hiöchte es uns fast ganzlich an den nothwendigennbsp;Aufscblüssen fehlen, uur mehrcre der wichtigstennbsp;Naturerscheinungen befriedigeiid erklaren zu können.nbsp;Scbon langst sammeken die altérn hierher gehörigennbsp;Schriftsteller schatzbare Belege, welche aber erst innbsp;der neuern Zelt gehorig benutzt, von den vorzdgHch-sten Naturforschern aller Nationen einer nahem Prü-
Neuerlichnoch, besondei's in Cuviers Recherches etc. png. 33, in P ar ki n s on’s o rg an; r eni,, in dennbsp;®eyt ragen zur Naturgesch. der Vent. u, s. w
a
-ocr page 10-fung unterworfen, und durch tief eindi-ingende !^eob-achtungen vielfaltig bereichert -wurden. *)
Hauptsachlich sind uns durch die Nachforschun-gen von Blumenbach, Cuvier, Parkinson, Brocchi, Lamark u. s. \y. eineMenge Thatsachennbsp;bekannt geworden, welchc in Verbindung mit dennbsp;geognoslischen so gründlichen Beobachtungen vonnbsp;Werner, Humbold, Buch, Freiesleben,nbsp;Haufsniann, Voigt, Brongniart, Mitchillnbsp;n. s.w* zu der grofsen Hoft'nung berechtigen, dafs wir
Unter den altern Schriftstellern haben sicb hauptsachlich Luyd, Woodward, Mendes da Costa, in dennbsp;Philos.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;liloeluci Naturge-
schichte der Schweiz und seinen übrigen hierhergeho-rigen Schriften; Volkman u in Siles. subterr., My-lius in Memorab. Sax, subterr., Ritter opusc. J a c. a Me lie de Echin. Wagric., Breynius in opusc. u.nbsp;Comment, de Belemn,, Büttner in Coralliogr. sub-terr.; Stobaeus in opusc.; Hel wig in Lithogr. An-gerburg., Die Oryctogr, Nor., Das Mus. Tessi-nianum. Lister animal, angl., Brander foss. Canton, Torrubia Naturg. Span., Schulze in seinernbsp;Beschreib. der Krauterabdr., Brünnich bey der Be-achreib. d. norweg. Verstein., Bourguet Traité surnbsp;les Petrif', Walch in seiner Natiirgesch. d Verstein.nbsp;zur Erlauter. des Knorrischen Petrefactenwerks, uiidnbsp;Schril tor in seiner Einleit. zur Naturgeschichte detnbsp;Verstein. fast lediglich mit den hierher gehörigen Gegen-standen beschaftigt, und in den beyden letztern Werkennbsp;sind die altern litterarischen Nachrichten sehr vollstaii-dig zusammen getragen. Aufser Walch und SchrO-ter ist das System der Petrefactenkunde neuer-licit 'in der Fropaedeutik der Mineralogie vonnbsp;Leonhard, durch R app, hauptsachlich mit Ichrreiehennbsp;NachweisungeA boarbeitet worden.
-ocr page 11-Einieitung. nbsp;nbsp;nbsp;^
tcy fortgesetzten tmerTniideten Bestrebungcn éndUcli
Licht, und einige feste Standpunhte erhalten 'tverden, die zur EnthiillungderrathselhaftenEtschei-ntingeTi bey der Geschichte unserer Erdbildung so un-entbehrlich sind.
Eine gedrangte Znsammenstellung der bisher be-haniit gewordenen Tbatsachen und^er daraus gefol-gerten Ansichten möchte daher hier quot;wohl tim. so. mehr an ihrem Platze seyn, da das Ganze der nach-folgenden Arbeit doch eigentlich nvir dazu dienen
soli, dieerforderlichenliestatigungen zvi liefern, oder da wo es nbthig seyn sollte, zu Berichtigungen auf-zufordern.
Von den Versteinernngen belehrt sehen 'wir, dafs das Meer zu einer gewisscn Epoche der Vorwelt unsere höchsten Berggipfel viellelcht noch betrachtlichnbsp;überstieg, und linden daher in seinen Niederschlagennbsp;ituf den Gebirgsriiclten der Pyrenaen, der Schweiznbsp;tind der uhrigen Welttbeile die Überreste seiner Be-wohner, nebst den Urgeschbpfcn des nocbfrüher vor-handenen Thier- und Pflanzenreichs begraben.
Zuerst verratben die Gebirgslager dcr tlbergangs-formation das gewaltsame Eindringen der Mecre, nnd die Zerstorung der kristallinischen Grnndgebirgc. Ausnbsp;ibreu Trümmern bildeten sich j ling ere Ï house hief er, machtige Kal klager und Sand-schichten, alsGrauwacke und illterer Sand-stein (Todtliegendes), welche in ihreiiEingeweidennbsp;die beym ungestiiinen Eindringen des Oceans um-gestürzten Waklungen jener Urgebirge in weit ver-hreiteten Steinkohlenlagern, und die Überreste dernbsp;Land- und Seegeschbpfe der Urwelt beberbergen,nbsp;Ein ruhigerer Zustand mufste folglicb vovaus gehen,
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wo südliche Baumarten und Krauter gedei-hen, und die Flüsse des damaligen Festlandes Flufs-muscheln und Crocodillarten ernahren konn-ten; denn sie finden sicli in der G r a u w a c k e, ini iintergeordneten Kohlensandstein und S c h i e-ferthon des T o d tl i eg e n d e n , und in deni gleiclinbsp;darüber gelagerten K u p f e r s c h i e f e r. Wir haben,nbsp;nach der gegenwartigen Eeschaffenlieit naehrerer Erd-siriche zu urtlieilen, gegründete Ursache zu verniu-then, dafs wahrend dieser allgemeinen .Meeresbe-deckungen Vulkan e in ihrem Scliool'se, auf ihrernbsp;Grundfliiche wütheten, und vielleicht zum Theil einenbsp;der wirksamsten Ursachen zur Verminderung derWas-sermasse, zum allmahligen Zurückzieben derselbennbsp;und noch lange in rierFolge. in sehr verschiedenennbsp;Zeitepochen, durch wiederholte weit verbreitete Aus-briichc die Veranlassung zu dem schwankeiulen Zu-stande abgaben, den die damaligen Meere bey ihrennbsp;erneuerten vielfaltigen Bedeckungen zu erkennennbsp;geben. 1) Schon in den f’rühesten so stürmischennbsp;Zciten der Felsenzerstörung durch die einbrechenden
Dafs dieses die einzige Ursaclio jenes Zustandes gewe-sen sey, sollhierdurch nicht behanptet-werden, daliier-bey Einwirhungen anderer Weltkorper, dadurch vev-anlafste Unregelmafsigkeiten in den Beweguneen unseres Sonnensystems und-ein daher rührendes grofses Schwan-keii der Erdachse, so wie die Entwickelung des Streiisnbsp;der Natnrkrafte ira Innern des Erdballs allerdings innbsp;Tbatigkeit gewesen seyn können. Der Zweck der vor-siehenden Darlegung erforderte aber, sich bier blos aufnbsp;in die Augen fallendo Thatsacbttii , und keinesweges aufnbsp;Hypothesen zu beziehen. welche nicht unttiittelbar innbsp;den geognostiseben Erscheinuugen selbsc nacbgewieseiinbsp;v/erden konnten.
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Meereslluthen uncl durcTi die Wuth derVulliane, gingen eine Menge Geschöpfe, und selbst ein groCser Theil der schon zahlreicli vorhandenen Meerthierenbsp;und Fische zu Grunde, von welchen letztern wirnbsp;insbesondere ganze Schichten i'm Übergangs-rhonschieier des Pilatusbergs, im Kup i er-schiefer, und in den altern Kalksteingeblr-gen angefüllt finden. Bey den Übergangsgebirgennbsp;bemerken wir noch zum Theil eine weit innigerenbsp;kristallinische Verbindung, welche vielleicht bey demnbsp;hohen Stande des Meeres durch die auf mehrern Stri-chen in seinen Tiefcn statt lindende gröfsere Ruhenbsp;erklart werden könnle, ohne dadurch die Einwir-kung antlerer mitwirkender ürsachen und Naturkraftenbsp;ausschliefsen zu wollen.
Es ergibt sich aber auch zugleich, dafs selbst Avahrend der im Ganzen so schwankenden Epoche desnbsp;grofsen Kampfes der Mcere mit dera Festlande, doclf 'nbsp;lange Zeitraume eintraten, wo die Erdoberflache wieder mehr Ptuhe genofs und sich mit andern Pflanzennbsp;und Thierarten bevolkerte, deren Überreste wir ver-gcblich in den altern Gebirgslagern aufsuchen und dienbsp;blos bey erneuerten Weltstürmen ihre Grabstatte innbsp;den iüngern Schichten fanden, welche wieder durchnbsp;die Zerstorung jener altern Gebirgsmassen ihren Bil-diingsstoff erhieken.
Aus der im Allgemeinen völlig gleichförmigenLa-gerung der Gebirgsschichien aller Welttheile sehen wir, dafs durchgiingig die augegebenen UrsacUen un-ler ganz gleichen, oder sehr iihnlichen Verhültnissennbsp;einwirkten, und einz.elne, oft auf grofse Streckennbsp;s'usgedehnte Abweichungen scheinen lumptsachlichnbsp;dadurch ver’anlalst zu seyn, dafs walirend der einge-
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tretenen Wasserverminderung, wo sclion allenlhal-ben Gebirgsrücken aus den Fluthen, hervorragten, nach und nach wiederholte Durchbrüche der einge-schlossenen Meerengen nnd Binnenmeere erfolgten.nbsp;Sie rissen einen Theil der schon abgelagerten Schichten wieder hinweg, und ersetzten sie durchihreNie-derschlage, und wahrscheinlich führten sieauchzumnbsp;Theil die grofsen Elöcke und abgerissencn alternFels-«tücke und Geschiebe mit sich, welche uns jetzt innbsp;der Schweiz, und in mehrern Gebirgsgenden dadurchnbsp;in Erstauneii setzen , dafs sie auf den hohen Rückennbsp;und Kuppen ganz fremdartiger Gebirgsmassen ruhen.nbsp;13ie sehr befriedigende und gründlich entwickelte Er-hlarang dieeer so rathselhalten Fvez-tipinung habennbsp;wir hauptsachlich einem unserer vorzüglichsten Geog-nosten , dem H. v. E u c h zu verdanken.
Bey der ganzen Flützbildimg werden wir in den meisten Fallen eine Annaherung, einen Ubergangnbsp;einerFlötzschichte in die andere, und selbst zwischennbsp;dem sogenannten Ubergangsgebirge und den alternnbsp;Flötzschichten gleiche Annaherungen gewahr, undnbsp;wir bemerken zugleich, dafs die namliche Gebirgs-art, je inehr sie sich verbreitet, und von den Gebirgs-zügen, ihien uranfangiichen Geburtsstatten entfernt,nbsp;gewöhnlich eine etwas veranderte Gestalt, einen ab-weichenden Charakter annimmt. So finden wir z.B.nbsp;den altern Sandstein am Fufse der Grundgebirge ent-’ weder aus ganz groben eckigen Stücken bestellend,nbsp;Oder porphyrartig in sehr feste Massen verblinden,nbsp;und das namliche Flötz in gröfserer Entfernung sichnbsp;oft tauschend dem Ühergangsthonschiefer, dem fein-sten Sandstein , und sogar dem Sandschiefer ua-¦henid und dahin übergehend.
-ocr page 15-Gleiche Verlialtnisse treten bey der Grauwacke, Welche mit dem altern Sandstein überhaupt selir nahenbsp;^erwandt ist, und bey der Lagerung mehrerer Kalk-geblrge ein. Wir haben daher grofse Ursache zunbsp;vermuthen, dafs der Alpenkalkstein, Zechstein, Gry-phiten- und Hölilenkalksteln und wohl selbst dernbsp;Jurakalkstein, eigentlich nur Modiücaiionen cinernbsp;Hauptformation sind, die sich auf die angegebenenbsp;Weise bey ïihrer weitern Verbreitung veranderte.nbsp;Selbst der Muscheltlötzkalk, der sich in den Niederun-
genuuAan denMeeresküstenahmalüichinKreide vev-lauft, ist vielleicht der Niederschlag des narnliclien Meeres, das nach und nach immer abnehmend, bisnbsp;es sich 7Arletzt in seine gegemvavtigen Ufer zurück-zog, veranderte Schichten ahsetzen mufste, wcil dernbsp;Stoft' seiner ISiederschlage sclïon hey seiner frühernnbsp;Schlchtenhlldung verhraucht war, und sich die Be-schalïcnheit, dieBestandtheilederWassermasse selbst,nbsp;in langen unbestimmbaren Zeitraumen ganz verandertnbsp;batten. Die Ursachen, welche am Fiifse der Grnnd-gehirge, vermöge spezifischer Schwere, grobkörnigenbsp;Sandmassen anhauften, und beym höchsten Meeres-stande mehr kristallinische Bildungen, nach chemi-schen Gesetzen, hey Inniger Auflösung und cinwir-kenden Walilverwandschaften veranlafsten, warennbsp;nach und nach mit dem niedriofern Wasserstande undnbsp;der unruhigern Flulhströmung verschwunden , und dienbsp;Schichienbildung nalierte sich immer mehr dem l^er-fahren unserer gegenwartigen Mecre au den KüstcU’nbsp;gegenden. Durch die anfanglich so allgemein ver-breiteten stürmischen Epochen der Urzeit war einenbsp;Menge seiner nranfangiichen Bewolmer zu Grundenbsp;Stïichtet, und bey der nachfolgenden Veranderuiig
-ocr page 16-seiner Bestandtheile mufsten gleichfalls mehrere Thierarten untergehen, deren Überreste wir dahernbsp;in seinen frühern Niederschlagen ünden, oder wennnbsp;ihreOrganisation, in Verbindungmit andern günstigennbsp;Localumstanden, auf ihre Erhaltung einwirhte, sonbsp;mufsten auch die Überlebenden Veranderungen ihresnbsp;Wesens, ihrerFormen erleiden, die sie in den langennbsp;vielleicht tausendjahrigenZwischemüumen mehr odernbsp;Aveniger unkenntlich, in Verglcichung mit ihrennbsp;Stammvatern, machten. Nur aufserst wenige schei*nbsp;nen allen Zeitstürmen getrotzt zu haben, und nochnbsp;um'^erandert den gegenwartigen Ocean zu bewohnen.
In den Niederungen der altern ErdoberJflache Avechselte der schwankende Zustand der Meeresherr-schaft mit dcm allmahlich A*on seinem Oruckenbsp;befreyeten und sich ausbildenden Festlande am hau-figsten; daher Avir auch hier wiederholte Meeresbe-deckungen und abwechselnde Niederschlage ausnbsp;Flufsgebieten und Landseen, oft noch halb demnbsp;Meere, halb den Stromen und Landseen angehörig,nbsp;Avahrnehmen. Nur auf den niedrigsten Punctennbsp;Avurden mehrere gegenAvartig unbekannte Landthier-arten der VorAA'elt zusammengeschvvemmt, oder annbsp;Ort und Stelle durch die wiederholtenMeerbedeckun-gen Arerschüttet.
Solchen EinAvirkungen scheinen Aerschiedene Erdstriche, und hesonders auch die Gegend vonnbsp;Paris betrachtliche Zcitraume hindurch ausgesetztnbsp;geAvesen zu seyn, wo AAÜr in den dortigen nenern,nbsp;über der Kreide gelagerten Localbildungen sclwein-artige kleine Rhinozeros - und Tapirarten kennen Ier-nen, AA’elche vielleicht die Eewohner der damaligennbsp;Süinpfe waren.
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Webrere aucli im Geblete tier altern Flötzgebirgö ^cfindlichen untergeordneten Scbichteji, und beson-tlers die jüngern Sandilötee, scbeinen zum Theilnbsp;durch Meeresströmungen veranlafste Lobalbildungen,nbsp;tbeils aber auch durcb solcbe schon friiher eingetie-tene, und weit verbreitete schwanbende Zustönde,nbsp;tind dadurch verursachte grofse Naturereignisse ent-standen zu seyn. quot;Wir können dalier nlcbt wobl dernbsp;helming einlger Kosmologen beypflichten, die zucnbsp;Ilildung der t^erschiedeneu Gebirgslager immer allge-taeine grofse Erdrevolutlonen herbeyrufen, und stetsnbsp;Zu neuen Schöpfungen bey der Erklarung der so ver-anderten TUierwelt ihre Zuflucht nehnren.*} Dienbsp;Wirksamkeit, das Verbalten der ürmeere scbeint
*) Cuvier Biminczwar, Recherclies etc, Tom, !• pag. II. 24., als erwiesen an, dafa die groCsen Erdrevoludo-neii plotzlich. und nicht allniahUch statt gefuiiden haben;nbsp;er Slicht jedoch dia Anualime wiederholter neuer Schóp-langen gleichfalls zu veinieiden, und glaubt vielmelir,nbsp;dais 80 wie in raehrcrn Erdstrichen» und besondcrs iunbsp;Australien und Amerika gaiiz eigenlbiimliche Tliiersrtennbsp;vorhanden sind, auch ahjilicbe Verhaltnisse in der ür-rvelt eiutraten, daher gegenwartig völlig unbelianntanbsp;Formon der Tliierwelt ganzlicb unicrgegangen seyn kon-nen. Diese Ansicht lafst sicli mit der hier eutwicheliennbsp;DarstelUing seUr gut vereinigen, und in 50 fei'n nachnbsp;G u V i er s eigner Audeutuijg pag. 73, tiur zvrey grofsenbsp;^ïïa u p tr e V o 1 u t io u e n hemerkiich werdeu, welclienbsp;mciuer Meinung nae^i davauf zu beschrankeu seyn mochten, dsfs die er s tere jene allgeniein verbreiteto Zer-ttörung der Grundgebirge, und'die letztere eine Ver.nbsp;anderung des auf der ganzen Evdoberilache voihaudenennbsp;südlichen Climaa bewirkte, so mochte das plótzlichenbsp;Eintreten derselben allerdings einen hohen Grad vonnbsp;Vt alirscbeiiiliclikeit erlangen. Inden dazwischen liegen-
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vielmehv mit dem gegenwartigen ganz gleichförmig gewesen zu seyn, was sich auch schon daraus abneli-men lafst, dafs sich die ewigen nothwendigen Gese-tze des grofsen Naturhaushalts gleich bleiben mussen,nbsp;iind nicht so leicht wie unsere Systeme und Hypothesen wechseln können. Wenn wir mit unserii'nbsp;Beobachtungen nicht blos auf die Küsten einge-schriinkt waren, und die Tiefen des grofsen Oceans
den unbestiminbaren Zeitraumen scheint mir jedoch die Schichtenbildiitig tind Urniinderung der Erdoberflachenbsp;ledigUch auf die angegebene Weise und nut ganz allraali-lich, als Fortwirkung jener grofsen Ereignisse, -vtalirendnbsp;eines sehr schwanbenden Zustandes der abwecbselndeonbsp;Oberhorrschaft der Meere, der VulKane, und der Eand-gewasier, statt gefunden zu haben. In dieser Epochenbsp;können allerdings auch wiederholte, auf einzelne Lander-derttricbe besclirankte Umwalzungen eingetreten seyn,nbsp;wobey, in Übereinstimmung mit der obeu angefühitennbsp;Vermuthung von Cuvier, mehrereganz eigentUümlichenbsp;nunmehr völlig unbekannte Tliierarten zu Grunde gingen. Dafs die grofsen fossilen Landthiere.nach Cuviersnbsp;Aufserung, auch in einem nördlichen Clima unfsere Erd'nbsp;lialfte bewohnt haben könnten, möchte dagegen schwer-lich anziinehinen seyn , da eine durchgangig siidlichenbsp;Formenbildung derThier- und Pflanzenreste in den nördlichen Erdschichteu ofFenbai'aufeinallgemein verbreitetesnbsp;südliches Clima hindeutet. Eben so wenig möchte aJsnbsp;ausgemacbt angenommen werden können, dafs ein gvo-fser Theil der Thier- und Pflanzen - Arten nicht auchnbsp;Unianderungen und Modilioationen ihrerFormen erlitteonbsp;batten, da eine Menge Erfahrungen dieser von Cuvieïnbsp;P^S- 74- etc, aufgestellten Behauptting zu widerspreohei'nbsp;scheinen, wenn man auch zugeben müfste, dafs de*nbsp;Knochenbau der vierfüfsigen Thierarteu ein®nbsp;solche ümwandlung am wenigsten verstattet.
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crforschen konnten, so würdcn wir lioclist wahr-^cheinlicli eine grofse Üebereinstimmung seines Meergruiides mit der gegenwartigen. Erdoberflachenbsp;^abrnebmen, und mehrcre ratbselhafte Erscbelmin-gen seines vormaligeiiBodens, den wir jetzt betreten,nbsp;ATiirden uns niclit weiter befrernden, Diese Über-einstiinmung beftatigt sich bey hinreichender Auf-merksamkeit aber auch wirMich fast bey jedem iinse-rer Schritte, wo wir bald die Wirbungen eines stiir-miscben unrubigenMeeres, bald den rubigen Zustandnbsp;desselben, und das Verbaken an seinen liüstengegen-den der Vorwelc wabrnebmen, Gaiiz vorzüglicbnbsp;sprichc dieses letztere den allmahligen Zurücbzug,nbsp;die Vermlnderung der Wasserniasse aus, und es lassennbsp;sich sogar mk grofser Wahrsclieinlicbkek gewissenbsp;Hauptepocben seines Zuriicktretens, nebst den Gran*nbsp;zen und Klisten bezeicbnen, welche es zu splchennbsp;Zeitpuncten bespiiblte. Wir finden namlich zuerstnbsp;an deii Vorgeblrgen der Hauptgebirgsziige aller Welt-theile, an den Alpen , Pyrenaen, den Karpathen,nbsp;dem Kaukasus , dem Harz, der Eiftel u. s. w. imnbsp;Ubergangskalkstein mehr oder weniger ausgedebntenbsp;Korallenrlffe , und bier die scbbnsten Korallenv^er-Bteinerungen aller Arten in betrachtliclien Massen.nbsp;Madreporen, Milleporen, Spongien, sind auf dienbsp;mannigfaliigste Weise auf ahnliche Art mit einandernbsp;verwachsen und verflochten , wie bey den Korallen-riffen der gegenwartigen Küsten. Von ihnen werdennbsp;ahnliche Muscbel- oder Meenhierarten uberzogennbsp;und gleichsam umsponnen, und sie haben zugleichnbsp;den sicbern Wobnplatz fur eine zahlreiche Muschel-hrut^ebenso wiegegenwartig, abgegeben. Besondersnbsp;kaufig finden sich an einigen solcben Stellen iinzahgt;
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]ige kleine Terebrateln , uncl andere Seethierarten noch im jugendliclien Alter. Spater sehen tyir diesenbsp;Erscheinung hey einigen Gebirgsgegenden des Jura-iialksteins z. B. in der Schweiz , an den Karpathennbsp;in Italien und im Höhlenkalkstein bey Liebensteinnbsp;nnd Glücksbrunnen, anf der mittaglichen Seite desnbsp;thüringer Waklgebirgs, wiederholt. Es ist merkwür-dig, dafs hier andere, und besonders im Höhlenkalkstein nur höchst wenige Madreporen und Milleporen,nbsp;desto zahlreicher aber Eschariten und Keratophiten-ahnliche Korallenversteinerungen, in gleicher Gesell-schaft einer zahlreichen Muschelbrut zum Vorscheinnbsp;kommen. Jünger, bey noch niedrigermWasserstande,nbsp;scheinen die EncrinitonbanJtc nca MuschelflOcakalksnbsp;an den Vorgehirgen auf der nördlichen Seite des thü-xinger Vf aides zu seyn, sich noch kürzhch ganzenbsp;Familien vonEncriniten mit schön erhaltenen Blumennbsp;und Stielen, welche sich mit ihren Armen inmannig-faltigen Richtungen durchkreutzen, bey Waltershausennbsp;vorfanden, wie dies auch im Jahre 17Q2 am Heinbergnbsp;bey Gottingen der Fall war. Im ATuschelflötzkalknbsp;scheinen in dieser nóch jüngern Epoche solche Isis-arten des Linn. die übrigen Korallenarten verdriingt,nbsp;und eigenthümliche RiiFe gebildet zu haben , welchenbsp;der Zerstorung weit leichter ausgesetzt waren, undnbsp;überhaupt eine unruhigere Beschaffenheit des ATeeres 'nbsp;bey seinem niedrigern Wasserstande verrathen, dahernbsp;wir auch ganze Schichten des Muschelflötzkalks ausnbsp;zahllosen Encrinitengliedern und Trümmern vonnbsp;Trochiten zusammengesetzt linden.
Zuletzt zeigt sich noch eine iihnllche Erscheinung bey einigen zur Kreideformation gehörigen Gelnrgs-arten, wie 2. B. im Petersberge und an einigen Klisten-
XVI
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Kreide uncl der jiingsten Trapp- und Braunkolilen-formation , Avelche ihre Bildung den vormaligeii Meeresbedeckungcn verdanken, finden \vir die Bestenbsp;einer zerstörten südliclien Schöpfmig, undwir tredennbsp;diese lehrreichen Überreste nicht blos in den europai-schen Gegenden, soridern in allen Welttheilen, voinnbsp;Nordpol bis zum Südpol an, wo sich allenthalbennbsp;südliche Tliierarten und Pflanzen in den gronlandi-schen Steinkohlenschichten so gut, wie in den Neu-hollandischen Braunkohlen, finden.
Mit Erstaunen bemerken wds aberbey der Unter-suchung der aufgeschweramten Lagerungen auf ein-mal ganzentgegengesetzteVerhaltnisse; mannigfaltigc südliche Landthierarten der Vorwelt, riesenmafsigönbsp;Maminuth, Nashorn, Faulthierarten u. s. W. sindnbsp;jiebst Hirschen, Antelopen , Ochsen , Pferdearten.nbsp;Landschildkroten und kleinern Landgeschöpfen'iihnbsp;Ralktuff, in Lehm- Sand - und Gerölllagern begrabeo»nbsp;und blos von Flufsschnecken, nördlichen Baumartennbsp;und Sumpfgewachsen unigeben, das Meer hat kein®nbsp;weitern Spuren hinterlassen, und wir sehen augen'nbsp;scheinlich , dafs hier nur grofse weit verbreitei®nbsp;Landgewasser einwirkt^n, vvelche die Beste der süd'nbsp;lichen Schöpfung bedecken.*) Nur bekannte nod*
gegen-
‘^) Fos«ile grofse Landtliierüberreste kommen zwar allef' ding» auch mit Meerproducten und in neuern Sand- un^nbsp;Tlionschichten voi, ¦vvelche offenbar vom Meere abg^'nbsp;aetzt 'worden sind, aber stet» nur in den letzten auflieged'nbsp;den und aufgescliwemmtcn Ablageningen desselben,nbsp;auch alsdann gewohnlich an den üfern derFlüsse,nbsp;z. B. in Italien , wo sio sogar -von den Landgewassef'nbsp;selbst hingeführt aeyn künnen. Auf keine Weise gebi^'nbsp;*nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;jeH
-ocr page 23-gegenwartig vorhandene Formen nordlicher Baumar-ten und Flufsmuscheln belehren uns, dafs plbtzlich ein verandertes Klima eingetreten seyn mufste, welches die iibrdliche Scliöpfung ins Lehen rief, nnd dienbsp;südÜchéblosauf dieervtgegen gesetzten Himmelsstriclienbsp;heschranhte. Ganzc Thiergescblechter rrmfsien beynbsp;dieser ihnen so iiaclitbeiligen Umwalzung zu. Grundenbsp;gehen , und von der Erde verscbwinden, und wahv-scheinlich hat ein gleiches Scliichsal auch einen gro-fsen Tlieil des Pflanzenreichs betroii’en. Die Wirk-samkeit der Landgewasser auf die bereits vorhandenennbsp;Schichten, und ir;. Ansehung ihrer Ablagerungen,nbsp;scheinen übrigens in verjiingtem IVIaasstabe dem frü-liern Verfahren det Meere ziemlich ahnlich gewesennbsp;zu seyn; nur dafs sie mit ganz andern Stoffen ge-sdiwiingert, auch ganz andere Niederschlage zunbsp;Wege brachten. Siebegruben gleichfalls betrachtlichenbsp;Waldungen, die wir nunmehr als'biturninöse Holzla-ger in ihrem Schoofse finden , und bildeien beymnbsp;allmahligen Verlaufen lange Zeit welt verbreitetenbsp;Landseen , welche haupisachlich zur Bildung desnbsp;EalktulFs, undzur Ablagerung ihrer übrigen Schichtennbsp;beytrugen. Grofse Flugsandstrecken scheinen ihrenbsp;Entst.eliung mehr ihrem ersten ungestiimmen Eindringen verdanken zu mussen, und vielleicht slnd dienbsp;Geschiehe von schwedischen und andern nördlicheunbsp;Gebirgsarten, die wir von Mecklenburg uudPreufsennbsp;aus, durch das Brandenburgiscbe bis nach Poblen,nbsp;Schlesien u. s. w. antreft'en, mehr ihr Werk, als
ren sie aber elgentlich seinein Geblete und seinen frülient Und festen Geiteinsbildungen an, sondern kotnmcn nurnbsp;en seinen vormaligen Kusten, in der Epoche seines giina*nbsp;Bchen Zuriickziehens, yor.
Wirliimgeii der Meere. So riihrt aucli vielleicht ein Theil der NageJfluhe von ihren Zerstöriingen her,nbsp;Tind da nach den Cuvierschen so schatzbaren Unter-siiclinngen die Nagelfluhe, welche die berühnUenbsp;Knochenbreccie an den Kristen des Miltelmeers bildei,nbsp;effenbar Landgewassern ihren ürsprung Terdankr,nbsp;wie die darinn befiiidliche Landthierreste iind Flufs-musclieln hinreichend beweisen , so scheint selbstnbsp;nach Cuviers Aufserung der Abdufs derselben, beynbsp;ihrer Verminderung, vom Norden nach Süden zumnbsp;Mittelmeej statt gefunden und folglich gerade einenbsp;entgegeii gesetateRichtiing mit dem früliern Eindringen der Aleere gehabt z\i haben. Da sieb übrigensnbsp;nördliche Geschöpfe in den avrfgeschwemmten Ge-birgsschichten zugleich mit den untergegnngenen süd-lichen finden^ und aucli in jener ^nochenbreccie bisnbsp;auf den Lagomis alpinus, welcher jedoch nichtnbsp;eigentllchzuden südlichen Thierarten gehort ,1 indeninbsp;er das mittlere Asien bewobnt, blos nördliche Thierarten, die niitden gegenwaï'tigen fast ganz überein zunbsp;stimmen scheinen, aufgefunden haben : so mufste dienbsp;nördliche Formenbildung noch vor dem Eindringen dernbsp;Landgevvasser entstanden seyn. Es wird daher sehrnbsp;wahrscheinlich, dafsnach dem Zurüchzug der Aleere,nbsp;und wahrend oder kurz nach Ausbildung der jüng-sten Trappformation , und der mit ihr in genauernbsp;Verbindung stellenden Braunkohlenlagerung1) eine
lm Geblete dieser Trappformationen kommen haiifig auch aufgeschwemmte Lager vor , die Siclj tlieil» durchnbsp;Hire gauze BescliaiFenheit, tlieils durch eigenthümlicbenbsp;organische Überreste anszeichiien, welche den übrigennbsp;aufgescliweitiroten Gebirgen hemd sind. Sie verdienennbsp;daher in dieser Hinsicht noch eine fortgesetzte genaue
-ocr page 25-lange ruliigere Zwischenzeit bey veranclerteni Klima cintrat, wiihrend welcber die siidliche Schöpfungnbsp;erstarb , nnd die nördliche ilire Stelle einnahm. Viel'nbsp;leicht war dieses véranderte lilima gerade die vorbe*nbsp;feitende ürsache zur notliweiidigen Ergiefsung jenernbsp;Wassermassen, welche die Bildung der gegenwarti-gen Erdoberdache vollendete, und bey regelinafsignbsp;eingetretenen Jahreszeiten den forldauernden Zustandnbsp;ttnseres Planeten auf lange Zeitranme hindurch erhal-ten sollte. Ob der Mensch scbon in dieser Zwisclien-zeit hervorgetreten war, oder erst nach der Vollen-dung der so eben angegebenen grofsen Welteiiochenbsp;eeine Herr'schaft über die Erde zu begründen suchle,nbsp;wird sich erst in der Folge hinreicliend aufklarcn lassen.
Die weitern bisherigeii Erfabrungen haben es üb-tigens fast zur Gewifsheit erboben, dafs wir nur in den jüngsten Erdscbicbten noch Geschöpfe linden,
¦ Wdche mit den Originalen unserer gegenwartigeix Schöpfung übereinstimmen , und dafs die Formennbsp;durch alle lilassen des Thier- und selbst des Pflanzen-reicbs immer fremdartiger und unbebannter werden,nbsp;je böher das relative Alter der Gebirgï.formatlonennbsp;ansteigt. In den jüngern Ablageruiigen ficden sienbsp;sich stets mehr oder weniger verandert, und so'istnbsp;z. B. Chatnites striatus des Muscbelflötzkaibsnbsp;bey ciner flüchtigen Betracbtung oft mit dem beymnbsp;ersten Anblicb böchst almlicbeu Chamites jureir-sis des Jurabalbsteins vcrwechselt worden , der beynbsp;itabcrer Untersucbung olFenbar eine ganz andere Art
Untersucbung, Die vor kurzem angeküudigten Bey-, trage der Hrtt. Erom er ling und Langsdorf werden uns liöehst wahrscheinlicfa aus diesen Lagern einenbsp;blenge interessanter Gegenstande liefein.
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ansmacht^ Auf gleiche Weise treffen wir durchgan-gig immer nach Beschaffenheit des relativen Alters
Modificationen der früher vorhandenen Formen, Atanderungen und Spielarten an, die sich mehr odernbsp;weniger auszeichnen. Dieser Fall tritt besotiders beynbsp;der Familie der Anomien ein, welcbe sich so zahbnbsp;reich in allen altern Kalksteinarten, vom Übergangs-kalkstein an bis zur Kreide herab, finden. Gewissenbsp;Alten verschwinden nach und nach ganzlich, undnbsp;die übrigen sind unendlichen Abanderungen unter-worfen. Nur Terebratulites vulgaris odernbsp;c o m m u n i s B o s c. ist eins von den seltenen Ge-schöpfen, das sich durch alle Zeitstürme hindurcbnbsp;erhalten, und noch unverandert in den gegenwarti-gen Meeren verhanden zu seyn scheint. Aufser deiinbsp;grofsen vierfüfsigen Landthieren , und vielen kleine-'nbsp;ren Arten derselben, scheinen auch mehrerePflanzen-familien, besondersausdemGeschlechteder Palmen*nbsp;der baumförmigen Polypodien, der Rohr-a r t e n u. s. w. ganzlich ausgestorben zu seyn. Vonnbsp;den Corallenarten, welche im Ganzen die meistenbsp;Ahnlichkèit mit den noch vorhandenen Originaleiinbsp;beybehalten haben, vermissen wir jedoch gleichfallsnbsp;mehrere blos unter den Versteinerungen bekanntsnbsp;Gescblechter, und só haben sich z. B. die Originalsnbsp;der Madrepora turbinata Linn. und trochi-formis Pali, eben so wenig, wie die zahlreichennbsp;Encrinitenarten aufgefunden. Unter den M o 1'nbsp;lusciten oder Conehyliolïthen tritt dieser Fall nochnbsp;hauftger, nicht nur bey den Orthoceratiten*nbsp;Lithuiten, L e n t i cul i t en, Ammoniten undnbsp;Gryphiten, sondern auch bey eim r unzahligei»nbsp;Menge anderer Muschelarten ein, und seJbst bey dea
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MusclielfamiHen aus den verhaltnifsmaCsig selir nevien Formationen der Gegend von Paris hat Lamarknbsp;hinreichend nachgewiesen, dafs wir gegeriwa*'tiönbsp;vergeblich ihre Originale in unse'rn Meeren aufsu-chen. Durch die zum Theil so höchst ahnlichennbsp;Formen der letatern wit den nock vorhandenen Mnnbsp;schelarten bestatigt sicb iibrigens hinreicbend, dafsnbsp;sich im Abgenaeinen die Formen der Versteinerungennbsp;und fossilen Scbaalengeb'ause in den neuern Scbich-ten allmablich immer mehr den bekannten Originalennbsp;unserer gegenwartigen Thierwelt nahem.
Aus dem Geschlechte Cerithium Lam., M y lt;1 und Helix Linn. treffen wir durchg^ngig mehrere Artennbsp;sowohl in den altern als neuern Fomrationen an,nbsp;und da diese Familien, so wie ein Theil des Cerithium Lamark, blos die Flüsse undLandseent odernbsp;selbst den Erdboden in schattigen und feuchten Genbsp;genden bewohnen, so sehen wir offenbar dafs, auchnbsp;in den frühesten Epochen scbon festes Land vonnbsp;Flüssen durchschnitten, .verhanden war. Die Meinbsp;nung, dafs wir diese Thierarten blos an solchennbsp;Stellen in den Gebirgsschichten vorfanden, WO sienbsp;durch die Mündungen der vormaligen Flüsse msnbsp;Meer gefühxt worden waren, oder dafs sie in dernbsp;Vorwelt gan-a allein den Meeren angehört hStten,nbsp;möchte offenbar viel weniger Wahrscheinlichkeit,nbsp;als die sehr natürliche Behauptung für sich haben,nbsp;dafs sie bey den frühern grofsen Umwalzungeii zn-gleich mit den Meerthieren zu Grunde gingen, undnbsp;unnmehr gemeinschaftlich in den Ablagerungen desnbsp;quot;'^ormaligen Oceans angetroffen werden.
Durch den Anbau gewisser Rorallenarten an «'ebrern ïiüstengegenden der Urzeit in unserer nórd-
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Hellen Erdhalfte , ¦welche gegenwartig betanntlicli nur bis ziim oSsten Breifcengracl zu beyden Seitennbsp;des Aquators ihi'e zierlichen Wolinungen auffiihren,nbsp;bestStigt sich auch von dieser Seile die schon durclinbsp;so vielfaltige Belege dargetliane Allgemeinbeit desnbsp;(“iainaligen südliclicn Rlimas auf der ganzen Erdober-Jlache, wo der Elephant, das Mammutli und dieiibri-gen grofsen Thierarten, welche nebst dem gröfstennbsp;Theil der andern verscIhUteten Thier- und Pflanzen--reste auch offenbar eine siidliche Formenbilduhg ver-rathen, wirklich einheimisch in den nordlichennbsp;Erdstrichen, und nicht etwa bios dutch die Fluihennbsp;Jiergefuhrt waren. Wir könnten überhaupt, wennnbsp;wir dergleichen Qesichtspunkte, wie sie Cuvier bereitsnbsp;aufgefafst hat, im Auge behalten, vielleicht uner-wartet, durch die in den versChiedenen Gebirgsfor*nbsp;inationen begrabenen so sehr verschiedenen Thier-und Pflanzenarten , nacli Beschall'enheit des relativennbsp;Alters jencr Gebirgslager, hochst merkwiiwlige Bey-triige zur Schöpfungs-Geschichte derVorwelt, und.nbsp;vielleicht sehr zuvcrlassige Dokumente iiber das hö-Jiere oder geringere Alter der verschiedenen Thier-und Pflanzenfamilien, in Hinsicht der Zeitperiodennbsp;jhres ersten Entstehens und ihres Erscheinens aufnbsp;der Erdoberdache, erhalten. . So scheinen z. B. dienbsp;vlcrfüfsigcn llaubthiere und die Hausthierarten irtnbsp;spatern Epochen vorzukommen, und oIFenbar ist der
grofste Theil der Pflanzen eine jiingere Erscheinung.
Ihre gcgenwSrtige Mannigfaltigkeit mochte der frii-hern Erdc unbekannt gpblieben scyn. Wenn wir daber auch der Meinung, dais jede abweichendenbsp;Gebirgsschichte, nebst den darin befindlichen so verschiedenen Thier- und Pflanzeniiberresten, als Pro-
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ilticTite stets wieclerliolter allgemeiner Erdrevolutio-iien und neuerSchöpfiingen zu betracliten seyn sollen, auf lieiiie Weise beytreten k'ónneu, so nftöchte dochnbsp;*2ine solcbe Erscheinung bey den oben angegebeo.eiinbsp;Hav\ptepocben allerdings eingetreten' seyn. Wi*-'nbsp;ten aber wold überhaupt init der Schöpfung nicht dienbsp;Vorstellung verbinden, al§ Wenii sie gleichsam emnbsp;abgethanes Geschaft in einem kurzen bestimmténnbsp;Zeitraume sey, da sie im Gegentheil oiïenbar insnbsp;Unendliche fortwirkt, und alles Mögliche und Noth-Wendige nach unveranderlichen Gesetaen iu den gnn-stigsten Augenblicken hervovruft , verandert und.nbsp;timbildet. Man bat zyvar die Behauptung aufgestellt,nbsp;dafs auch die nördlichen Thierarten in den gemafsig-ten Piegionen auf den höchsten Gebirgsrücken, so gutnbsp;yyie alle übrigen Geschöpfe auf ihren angemessenen.nbsp;WolinpVatzen, gleich anianglich vorhanden gewesen
yyaren, und sich nur nach und nach hey dem ver'an-derten Kliina unscrer nördlichen Erdhalfte ve^breitct hiitten; schwertich möchte aber diese Hypothese einsnbsp;niihere Beleuchtung aushalten, und die Anb'angernbsp;eines solchen abgeschlosseuen Schöpfungsprocesscsnbsp;niüssen bey naherer Prüfung das Uhstatthafte ihrernbsp;Ansichten bald selbst gevvabr werden.
Bey einer aufinerksamen Pcobacbtung des Vor-konv.nens der Versteinerungen iu den verschiedeneu Gebirgsschichten darf hier nicht vergessen yverden,nbsp;die merkwürdige Erscheinung anzuführen , dals sichnbsp;in den K r e i d e 1 a g e r n haufig die Versteinerungennbsp;des 3 uraka 1 ks t eins aufzulimien scheiucn, weichenbsp;in höchst ahnlichen Gestalten, die vielleicht wirklichnbsp;die namllchen sind, allenthalben in hey den For ma-tionen wieder zum Vorscbcin koinnien. Yernibge
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der bekannten VeAaltnisse des relativen Akers mufste man erwarten, in der K-reide hauptsachlich die Ver-steinerungen des Muschelflötzkalks, oder wenig-stens sehr verwandte Abaiidermigen anzutrefl'en, danbsp;man zumal einen Übergang des Muschelfiötzkalks innbsp;die Kreidelager zu bemerken glaubt. Dieser Fallnbsp;scbeintaber nur bey cinigen wenigen Arten einzutre-tcn, und der grofste Tbeil der Versteinerungen, desnbsp;Muschelflötzkalks ist demletztern ganz eigenthümlich,nbsp;und weder im Jurakalkstein, noch in der Rreide, nochnbsp;in den übrigen Kalhsteinformadonen aufzufinden,nbsp;Ganz besonders zeichnet sich hierinn der thürin-gische Muschelflützkalk aus, der selbst in dernbsp;Beschaffenheit eines grofsen Theils seiner aufsernnbsp;Kennzeichen Abweichungen zeigt, welche ihn demnbsp;geiibten Geognosten sogleich kenntlich machen. Aufnbsp;der mittaglichen Seite des thüringer Waldes erhaltennbsp;dieEalkschichten schon fast durchgangig das Ansehennbsp;des Jurakalksteins, und in der Nahe desHarzes, kelbstnbsp;au einem Theile des Heinbergs bey Gottingen, imnbsp;Braunschweigischen und Hildesbeimischen allmahlichnbsp;eine etwas veranderte Gestalt, und es finden sichnbsp;zugleich mehrere Versteinerungen ein, welche demnbsp;ihüringischen Kalkstein tremd sind. Entweder müs-sen daher andere örtliche Umstande Veranlassung zunbsp;seinen Pligenthümlichkeiten auch in Hinsicht dernbsp;Versteinerungen gegeben haben , oder er ist selbstnbsp;nur eine Modification der Jurabildung, bey der nachnbsp;langen Zeitraumen eingetretenen gröfsern Wasser-verminderung, wie dies bereits schon früher um-atandlicber angeführt worden ist.*)
*') Dia weite Verb'eitung der Jurafortnstion in mehrern WchtUoilen, und iiue «ah» Yerbiiidung nait der Breide
-ocr page 31-Eine besondere Au^merksamkeit scbeinen mir übrigens noch einzelne Localbiidungen zu erfordern,nbsp;die -Weit jüngerer Entstehung seyn mochten, nndnbsp;¦Wahrscheinlich zu den Flötzbildiingen üher derl^rcide,nbsp;eben $o gut wie die Eariser Formationen, geh'óren.
Sie kommen, aufser den Rheingegenden, in eigenthüni-lichen Sand- nnd Ealksteinschichten an eimgen Punkten in Franken, im Flildesheiniischen, beynbsp;Szydlow und Korytnica in Pohlen, nnd wahrscheinlich anch in vielen andern Erdstrlchen vor, und mannbsp;hat sogar grofse Ursache zu vennuthen, dafs sicnbsp;überhaupt in mehrern Gegenden übersehen, odernbsp;Wenigstens mit andern altern Gebirgsarten verwech-selt worden sind. Ihre Versteincrungen zelgen durchnbsp;ihre grofse Übereinstimmung effenbar, dafs sie dennbsp;namlichen Formationen angehörcn, nnd es kommennbsp;sowohl in dem Sternberger, als in den Alzeyer nndnbsp;in einigen Hildesheimischen, den Pohlnischen undnbsp;Franklschen Sand - und Kalksteinarten, zuweilen die
namlichen Muschelarten vor, die sich fossil anch m
iet eine »chon ftühex beobacbtete Erscheinung, ^ Hier will ich r.uv au£ ihre ausgedehnie ErstvecRung, ia dernbsp;Schweiz, Deutschland, einem Tfieil von Fr a nknbsp;re ich und Italië n, fast an allen Eüsten des Mit-telmeers, ganz Syrien, Palastina, einengt; Theilnbsp;von Ar a bi en und A g y p t e n n. 8. w. aufmerksatn ina-eben, WO sie allenthalben an iliren Granzen, mit wenigennbsp;Ausnahmen, mit der Rreide inBernhrnng witt, oderwonbsp;^ tireide unmittelbar, wie besonders in Syrien. Palaltmanbsp;r^uvienund an der GratizeFranhreicbs . in derNahe desnbsp;Jurakalksteins darüber gelagert ist. Durch die Sendun-gen von Seetzen itt die angetülme Gleichförmigkeitnbsp;und Übereinstimmung der Versteinerungen aus der Jura-und Kreidefovmation hinreicheiid bestatigt worden.
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den Pariser Gegenden, und aufserdeni in Iteiner mir bcliannt gewordenen andern Flözschichte finden.nbsp;Die Gebirgsarten selbst kommen gleichfalls sehr mitnbsp;einander überein, wenn sie glcidi aus ganz verscliie-denen und weit entfernten Erdstrichen herrühren.
Eben so sehr verdienen einige Thoneisen - und Sandsteiulager, wélche man bisher gröfstentheils alsnbsp;uniergeordnete Schichten angesehen hat, eine nüherenbsp;ünlers'achung, weil sie zuweilen ganz eigenlhümli-che, von den Versteinerungen der Hauptgebirgsartnbsp;ganz verschiedene Alten enthalten, die zumTheilbe-rechtigen würden, sie gleichfalls für mehr oder we-niger beschranb.te Localbildungen zu halten, welchenbsp;keinesweges untergeordnet, sondern viel mehr aufge-lagert seyn mochten. Andere dagegen enthalten dienbsp;niimliclien Versteinerungen des Hauptgebirges, abernbsp;blos an den Griinzpunkten, ent^yeder nach der Sohlenbsp;oder dem Dache zu, und dennoch bleibt es bey meh-rern Thoneisensteinbilclungen insbesondere zweifel-haft, ob zumal solche, welche die namlichen Versteinerungen blos im Au:^iegenden an der Sohle enthalten , nicht gleichfalls aufgelagert sind. Selbst dernbsp;Sandstein bey St. Gallen zeicbnet sich durch eiiienbsp;Menge ganz eigenthiimlicher Versteinerungen aus,nbsp;Amd fast mochten die darüber vorhandenen Nachrich-ten von Eb el und andern Mineralogen noch nichtnbsp;ausreichend seyn, um sein geognostisches Verhakennbsp;als völlig entschieden ansehen zu konnen.
Auch scheint mir hier noch zuletzt eine Bemcr-kung an ihrer Stelle zu seyn, welche die Versteinerungen in den vulkanischen Gegenden, und in solchen Districten betrilft, quot;vro wir Ablagerungen ausnbsp;aufgeschwemmten vulkanischen Producten antreffen,
-ocr page 33-¦Was besonders in einigen Gegenden Italiens wie-cierhok 2um Vorscbein kömmt. Schon in den Bey-
tvagen zur N a t ur ge s chi cht e der
lie run gen ist dieses Vorkommen umstanc i clicr berührt worden, und icli muls überhaupt,nbsp;hier unnöthiaie Wiederholungeu zvi vermeiden, aunbsp;diesen im 7 te n J a h r g. d. Leonhard. 1 a s c h e u
buchs enthakenen Aufsatz verweiseu, worinn nieh-
rere Gegenstaude noc.h austuhrVlcher abgehandelt sind, Welche die geoguostischen Verhaknisse der \erstQinbsp;neningen betreft’en. In solchen vulkanischen Gegennbsp;den fnulen vvir hiiufig die Versteinerungen aus sehrnbsp;verschiedenen, Schichten und Zeitepochen der Erdbil-dung unter einander geworfen, aber auch theils wiih-lich verstcinerte, theils blos fossile und kalzinirte,nbsp;theils noch fast ganz unveranderte Muschelarten mitnbsp;erhakenera Glanz uniPl’arbenspiel der gegenwartigennbsp;Scböpfung; zum Beweis , dafs bald niehrere Exd-scliichten , altere und neuerc, bey den vulkanischennbsp;Ausbrüchen zerrissentind durchbrochen wurden, baldnbsp;wiederholte solche Aüsbruche zu sehr'verschipdenennbsp;Zeitepochen, und zwar grofsteuilieils noch iiuSchoo*nbsp;fse des Meeres erfolgten. Bey deni Zurückauge desnbsp;Oceans und den nachfolgendcn Landgewassern, hil-deien sich allmahlich die atïfgeschwemmteu vulkaui-schen Sand- Thon undTuiflager, welche so h'aufignbsp;die Lagerstatte der augefülirten Conchylien sind. Hier-bev' ilt es nun besonders nierkw'ürdig, dafs vvir so-¦wohl in Island, als in deuTufflagern der Gegendnbsp;von Rom, wirklich versteinerte und kalziuirte Muschelarten in ihren innern Höhlungen mit den schön-«ten Quarz - und Kalkspath-Drusen angefüilt fm-licn, welche zu den n'ainlichen Arten und zu den
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Einleitung.
noch vorhandenen Muschein der gegenwartigen Meere gehören, wie dies z. B. bey der V e n u snbsp;islandica Linn. ganz augenscheinlich der Fallnbsp;ist. Fast sollte man dadurcli zu der Vermuthungnbsp;geführt werden, dafs die Versteinerung unter gun*nbsp;stigen Umstanden durch vulkanische Einwirkun-gen beschleunigt, und die Drusenbildung im In-nern der Muschelhalften befördert worden ware.nbsp;Aufseidem verdient es aber auch defswegen nochvor-ziiglich unsere Aufmerksamkeit, dafs wir eine Mu-schelart, welche im islandischen Meere ziemlich zahl-veich zn Hause, in dem Mittelmeere aber, so vielichnbsp;weifs, noch nicht aufgefunden worden ist, an sonbsp;weit entfernten Punkten, unter ganz gleichen Urn-standen und in ahnlichen Schichten antreffen. Ohnenbsp;mich hierbey auf weitere Muthmafsungen einzulas-sen, dringt sichnurnoch derGedanke auf, dafs diesenbsp;Erscheinung vielleicht ebenfalls die gleichzeitigennbsp;und weit verbreiteten vulkanischen Ausbrüche besta-tigen könnte, welche noch in den spatern Epochennbsp;der Erdbildung statt fanden.
In dem angeführten Aufsatze, im VII, Jahrg. des mineral. Taschenbuchs, wurden bereits dienbsp;Gesichtspunkte angegeben, auf welche es hauptsach-Hch ankommen raöchte, wenn die Petrefaktenkundenbsp;der Geognosie wirklich wesentliche Dienste leisten,nbsp;und ihren Fortschritten beförderlich seyn soil. §snbsp;wurde gezeigt, dafs es sich zu diesem Behufe unulh-ganglich nöthig macht, die vorhandenen und bekann-ten versteinerten und fossilen Überreste der Vorweltnbsp;genauer als bisher zu untersuchen und zubestimmen,nbsp;WO niöglich ihre Lagerstatten mineralogisch und geo-graphisch richtig anzugeben, und durch eine ange-
-ocr page 35-messene Nomendatur zu bewirken, dafs man alle m den versdiiedenen Geblrgsartert aufgefnndenen Vernbsp;steinerungen sogleich auf eine allgcvnein veistan ic^nbsp;Weise bezeidmeu-, tmd den Geologen dadurdi mnbsp;Stand setzen könnte, zu entsdieiden, ob sidi in ennbsp;Versdiiedenen Formationen -vvirklidi eigentbiimlidienbsp;Versteinerungen auffinden. Zugleidi quot;wurden dienbsp;übvigen Rücksiditen» die bey ibreni Vorkommen aiinbsp;sidiern geologiscben und geognostisdien Resultatennbsp;tühren kunnen, nidit überseben, und vorlaufig dienbsp;Reihen der V ersteinerungeii den Gebirgsarien gt; nacUnbsp;Bescbad'enheit ihres relativen Alters , untergeotdnbsp;net. Natürlich konnte dieser Versudi uur höcbstnbsp;unvollkomtnen ausfallen gt; da vviv die verban-denen Versteinerungen noéh lange nicht ausrelchendnbsp;kennen, und zum Theil von der Besdiaffenheit undnbsp;den geognostiseben Verb'altnissen, unter welcben sienbsp;auf ihren Lagerstatteu vorkommen, uur höcbst uUnbsp;vollstandig unterrichtet sind. Er soHte auch nur
bauptsacblicbzu weiternUntersuchungen undBerieb
tigungen auffordern, da zumal der Verfasseï damals noch nicht die Aussicht batte, etwas Befriedigendenbsp;res über diesen Gegenstand liefern zu können, indemnbsp;er sieb in sebr vielen Fallen auf die unsiebern Anga-ben mehrerer Sammlungen und Schriftsteller veilas-sen, und sich auf eine Menge oft sebr fehlerhafternbsp;Abbildungen bezieben mufste, welche nur zu bauüg
Irre leiten. nbsp;nbsp;nbsp;, .
Inzwischen hat er dureb den Ankauf eimger be-mhmten Sammlungen, und durchdie Ubersendung der ausgezeiebnetsten Versteinerungen aus sebr vernbsp;sebiedenen Gegenden, wofür er hier öffentlich dennbsp;ï^eförderexn seines Unternehmens, dem Geli. Ober
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bergrath «• Bergliauptm. Grafen v. Beustj tleni Bischof Münter in Coppenhagen, dem Di'nbsp;reet. van M ar nm, dem Prof. B uk 1 an d zu 0)t'nbsp;ford, dem Geil. B. Leonhard, dem Bergrathnbsp;F r e i e s 1 e b e n , dem Herrn v. O li n h a u f s e n, deninbsp;G. A. Hath V. Hof, dem Hofrath Graf zuAm-berg, dem Kammerrath Braun, dem Berg-meister Köcher und mehrern seiner geschatzteiinbsp;Bekannten, den warmsten Dank abstattet, — Gele-genbeit eihalten, eine der vollstandigsten Sammhiii'nbsp;gen von Versteinerangen zusammen zu bringen, wel-che viclleicht gegenwartig vorhanden ist. Zugleichnbsp;•\vurde ihm, zur Vergleichung mit den Schaalthiereiinbsp;der Vorwelt, die Beuutzung der so reieben und vor-züglichen Conchylieii - Sammlung des Co mm, Batbnbsp;Schmidt, elnes unserer griindlichsten Conchy-liologen-, auf das freundschaftlichste verstattet, Und ,nbsp;da er sich aufserdem, neben dem Bergwesen, auchnbsp;den übrigen Zwelgen der Naturgeschichte vonJugendnbsp;auf mit Vorliebe widmete, so schien es ihm unter sonbsp;günstigen Urastanden Beruf zu seyn, seine Arbeitennbsp;im Fache der Petrefaktenkunde fortzusetzen, und dienbsp;Angaben in seinen friihern Beytragen, so viel alsnbsp;möglich, zu berichtigen. In der letztern Beziehungnbsp;möchte die nachfolgende Beschreibung seiner Samra*nbsp;lung vielleicht am nachsten zum Zwecke führen, undnbsp;da hierbey so viel als mijglich auf alles Bücksicht genommen worden ist, was zur vollstandigen Cber-sicht unseres gegenwartigen Standpunktes in diesenrnbsp;Gebieie der Wissenschaften gehort, so diirfte die vor-liegende Arbeit vielleicht selbft als ein Handbuch dernbsp;Petrefaktenkunde zu betrachten seyn.
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Wer die grofsen SchwierigV.eiten kennt, welclie mit der Bestimmuug der Versteiiievungea, und iiber-Baupt mit der Bearbelmng dieses Gegenstandes ver-bunden sind, der wird sich sicber geneigt fiibiCn,nbsp;aucli den gegenwartigen Versuch zur Erweiierunj,nbsp;unserer Kenntnisse in Ansehung der Versteinerungennbsp;mit der namlicben Scbonung nnd Nachsicbt aufzu-nebmen, welcbe die frübern Beytrage bereits erfab-ren baben.
Sj^stematische Anordnung.
Der Hanptgrund, ¦yvefslialb die Petrefactenbunde eln eigenes System erfordert, liegt hauptsücblich mnbsp;der mebr oder \Teniger abweicbenden Form der mei-sten Versteinerungen nnd fossilen Geschöpfe* durclinbsp;alle Classen des Thier- und Pflanzenreichs , vondennbsp;bekannien Originalen der gegenwamp;rtigen Schöpfung,nbsp;mul eben defswegen macht sicb, zu Verbütnngbaufi-ger Verwecbselungen, eine besondere Eintbeilung undnbsp;Nomenclatur noihwendig. Bey dieser Classificationnbsp;mufs natürlicb das durcbg'angig am metsten anerbann-te zoologische und botanische System im Allgemei-iien zur Grundlage dienen. Es lindet aber nur seinenbsp;Anwemlung, in so fern wirblichunter den Versteinerungen Gescböpfe aus den daviu enthaltenen versebie-denen Classen vorkommen. In Ansehung der hö-bern Tbierclassen bann man ihr vollbommeunbsp;getréu bleiben, so lange als nicht der zuletzt angege-bene Fall eintritt, und alsdenn wird man sebr woblnbsp;biun, wenn man nach ’ BI um e nb achs Anleitungnbsp;''^^rfabrt, und sie i) in solcbe abtbeilt, von denen
-ocr page 38-sick keine ahnllchen Originale 2) insolche, von wel' eken sick ahnlicke linden, und 3) in solck^, welcbenbsp;iiock gegenwartig vorkanden sind.
Bey der Classe der Würiner kann man nun zwalt; gleichfalls den vorhandenen Systemen folgen, undnbsp;diese, wenn sick zumal nack und nach immer meWnbsp;fossile Tkierarten aufknden sollten, welche in dienbsp;Abtheilungen jener Systeme passen, immer vollstaU'nbsp;diger in Anwendung kringen; vor der Hand abefnbsp;möchte sich doch noch ein eigenes System auch fütnbsp;diese Classe der Petrefacten , insbesondere bey dennbsp;Conchylien, aus den nachfolgenden Gründen nöthignbsp;machen.
Die neuern conchyliologischen Systeme, die ein® unzahliche Menge nach und nach bekannt geworde-ner Gattungen und Arten aufstellen, deren Kennzei'nbsp;eken hauptsachlick aus der Beschaffenkeit der Mund*nbsp;öft'nung bey den Sckneckenarten, und des Muschel'nbsp;schlosses, bey den zweyschaaligen Conchylien her'nbsp;gei-ommen sind, scheinen mir namlichbey der syste'nbsp;matischen A.iordnungder Versteinerungen nicht dureb'nbsp;gangig anwendbar zu seyn. Linnée kat zwar he1nbsp;der Eintheilung der Schnecken und Muscheln gleieb'nbsp;falls auf die BeschalTenheit des Schlosses und de(nbsp;Mundöffnung besondere Rücksicht genommen, abefnbsp;seine Geschlechter und Arten sind nicht so aufserof'nbsp;dentlich zaklreich, und die kleinen Abweichungebnbsp;und Verschiedenlieiten sind nicht so vorzüglich,nbsp;zum Beyspiel im System von Lamark, BosCinbsp;Montlort, Daudebard und Schumacher r'*nbsp;s. W. berücksichtigt, welche als conchyliologiscb^nbsp;Systeme übrigens grofse anerkannte Verdienste b**'nbsp;ben. Eben diese kleinen Untersdriede lassen
abelt;
-ocr page 39-aber bey den Versteinerungen haufig scWecKtetdlngs nicht auffinden, tind wir müssen daher bier weit mebtnbsp;auf den ganzen Habitus im Allgeiueinen seben* tinnbsp;sebt oft mebrere Gattungen und Arten des Lamath*nbsp;schenSystems in ein e zusammen stellen. Lamar knbsp;bat überdieCs , so viel mir bis jetzt bekatint 1st» dienbsp;einzelnen Arten und Abarten nur banptsacbUch beynbsp;den fossilen Mnscheln und Schnecken der Pariser Ge-gend in den Annalen und andern ZeltschriCten» abetnbsp;das Ganze des concbyliologiscbeti Systems nocblangenbsp;nicbt voilsiSndig bearbeitet» wenn gleicb semenbsp;Histoire naturelle des animaux sansnbsp;tèbres etc, bereits bis znm 5ten Bande vorgerücktnbsp;ist. Von Zelt zü Zeit ist sogar Vón ibm und seinennbsp;Nacbfolgern nocb aft dem Systembau. selbst abgean*nbsp;dert, und es slnd betelts bestlrnmte Arten gettennt,nbsp;oder ganz neue hlnzugefügt worden» wodurcb tia-türlich die Schwierigkeiten fut die Petrefaktenkun ftnbsp;in manchet Hlnsicbt vermebrt werden. Nut seltennbsp;ist die BeschaftWhelt des Muscbelschlosses und seinernbsp;Zahne bey den Versteinemngen vollkonimen erhalten»nbsp;oder ganz vom Gestein entblöCst» und baufig lassennbsp;sicb daher die Hauptmerkmale, welcbe Gattungennbsp;und Arten bestimmen» gar nicht auffmden. Getnbsp;grofste Theil der versLeinertert Thleracten zeigt übet»nbsp;haupt, wie schon erwahnt worden ist» mebroderwc'nbsp;niger Vèrscbiedenheiten von den Origiualen der ge-genwartigen Scbopfnng, und selbst die gegrabenen
Mnscheln ausden jüngstenFlötz- und aufgeschwemm-
ten Gebirgen stimnlen, wie sicb tSglich immer aus-teichender bestatigt, nur selten mit den noch lebem den ahnlichen Gescböplen iiberein. Mebrere verstelnbsp;^“tte Arten zeigen sicb sogar in ganz abweichenden
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unbekannten Formen, und sollen sie in die vOrhafl' denen Systeme aufgenommen werden, so ist mannbsp;Verlegenheit, welche schicFliche Stelle angewiesci' ,nbsp;•vverden kann, wenn man sie nicht gar £u gewaltsai*’nbsp;einschieben will. Sind die systematischen KennzeJ'nbsp;chen des conchyliologischen Systems insbesondet®nbsp;aber sogar von den Bewohnern dieser schonen G«'nbsp;haufse hergenommen, welches bey der Haupteinthe*'nbsp;lung stets eine sehr richtige Ansicht bleibt, so haufe”nbsp;sich die Schwierigkelten natürlich noch mehr, uO^nbsp;die Unvollkommenheilen, welche von dem Petv^nbsp;faktensystem, der Natur der Sache nach, vielleicb'nbsp;mit noch wenigerm Erfolg ^Is bey den übrigen Natut'nbsp;systemen zu entfernen seyn mochten, werden nod’nbsp;vermehrt. Es scheint daher am rathsamsten zu ble*'nbsp;ben, das Linn. System sowohl im Allgemeinen, aknbsp;besonders auch bey den Conchylien, vor der HaU^nbsp;bey der systematischen Anordnung der VersteineruU'nbsp;gen, so wie die einmal angenommenen Benennunge’’nbsp;mehrerer im Linn. System nicht begriffenen ArteU»nbsp;121 so fern sie nicht gar zu unbestimmt und fehlerba^*'nbsp;sind, beyzubehalten, und das bisherige Walchisck'nbsp;Schrötersche System, mit'einigen nothwendJ'nbsp;gen Abanderungen und brauchbaren Einschaltunge’'nbsp;aus den neuern Systemen, ferner anzuwenden.
Bey der Beschreibung und Bestimmung der vUf' versteinerten Muschelarten wird es übrigens imni^^nbsp;sehr zweckmafsig bleiben, wenn man die Ahnlicbke*'nbsp;ten mit noch vorhandenen Muschelarten, und wev^ê'nbsp;stens die Geschlechter anführt, zu welchen sie noC^nbsp;am ersten nach den neuern Systemen geboren möck'nbsp;ten. ZumBehuf der geognostischenUntersuchunge’’'nbsp;und der Bezeichnung eigenthümlicher Arten, so yyegt;^
diefs das Votkornmen der Verstelnérungen verstat-tct, wird diefs auch sicher ausreicbend seyn» Da ciii System überhaupt nur subjectiv, zur Erleichte-rung des Gedachtnisses uud des Überblicks erforder-lich, und eigentlich in der Natur selbst nur in sonbsp;fern begründet ist, als hier alles Nothwendige undnbsp;Mögiiche, nach ewig unveranderlichen Gesetzen dernbsp;in WechseUrirkuiig stehenden Rriifte, vom einfach-sten Atom und Keim an, bis zum vollendetsten Orga-nisraus entwickelt und gestaltet wird, ohne auf dienbsp;Ansicht des, Menschen bey seinen Classificationennbsp;Rücksicht zu nehraen: so möchte es bey den gco-gnostischen Uiitersuchungen endllch hauptsachliclinbsp;darauf ankommen, diese Forschungen so viel alsnbsp;mögllcb in allen Weltgegenden zu erleichlern und zunbsp;beschleunigen. Aus dieser Ursache dürfte daher dasnbsp;allgeuiein bekanntere einfacbere System, Amr dennbsp;neuern in zoologischer Hlnsichtzwar weit ricbtigern,nbsp;aher auch weit zusammengesetzteren Systemen, wel-che erst ein anhaltendes mühsames Studium erfodern,nbsp;effenbar den Vorzug verdienen.
Der Bergmann und Mineraloge hat selten Gele* genbeit, seine Zeit auf die zuletzt angeführten müh-samen Studiën der übrigen Zweige der Naturgescbich*nbsp;te zu verwenden, aber in Hinsicht der Versteinerun-*nbsp;gen kömmt ihm alles darauf an, die einzelnen Artennbsp;bestimmt, und ihre Lagerstatten gehorig angeführtnbsp;zu fmden; well er sich nur dadarch hinreichend über-zeugen kaïm, ob die Angaben, dafs ihre Arten gewis-®cn Formatioiien eigenihiimlich sind, wirklicli BestS»nbsp;‘igung ffnden. Sollte sich das letztere iufraer mehr
Fegtunden, so würden wir alsdeun über das relative
^iter und die mancherley Verhaltnisse mehierer FIÖM*
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schichten nicht langer in Zweifel hlelben, der Berg' mann brauchte nicht erst seine hostspieligen Untcr-suchungen anzustellen, um hierüber Gewifsheitnbsp;erlangen, weil er nunmehr nach der Beschaft'enhednbsp;der vorkommenden Versteinerungen sehr bald jedefnbsp;Schicht ihre richtige Stelle anweisen köimle.
Systematische
Erste Ahtheilung.
I. nbsp;nbsp;nbsp;Antropolithen.
II. nbsp;nbsp;nbsp;Mammaliolithen.
a) unbekannte.
h) den gegenwartigen ahnllchfe. c) noch vorhandene,
III. nbsp;nbsp;nbsp;Ornitholithen.
a, b. e. wie oben.
a. h. c. wie oheil.
a. b, c. wie oben.
Zu den ganzlich unbekannten Ai ten der Amphibiolith*'' geboren liauptsachlicb der Pterodactyl us Curie**
( Oinitliocephalus Sommering^ Durch die neuerlicb** von O ken bewirkte, ao gründliclio Untersuchung gt;**¦nbsp;nunmehr die Bebanptung Curiers, dafs es eine fli*'nbsp;gcnde Eydechse ist, ganz unwiderleglichdargetha**'
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Einleitung.
a, b. c. wie oben, (Unter den unbebannten slnd vor der Hand bi» zu weiterer Aufklanbsp;rung die Trilobiten (Rafermnscheln)nbsp;aufzuführen. Hierher geboren auch dienbsp;Gamarrbolithe n.)
VlI. Helmintholithen.
I. nbsp;nbsp;nbsp;Ver mi c uli tben.
II. nbsp;nbsp;nbsp;Mollusciten, (od, Concbyliolithen.)
M»ji hat bei'eits drey Arten diesej merkwurdige** Ge-«cblechts • Pterodactyl, longirostris, breviro-stril9 und giganteus in don Sohienbofey SchicFern «ufgefmidon. Der Ictilcie bebudet sicK inderSammlungnbsp;zu Karlsruhe, Isi» i8i?. H- Heft pag. 1787 Tab. 20.nbsp;Denkschriften d, Münchner Acad, pag. 89nbsp;Ton Sommering beschrieben. Wahrscheinlich gehortnbsp;auch hierher das vou S.p ix zum P ter opus Vanipyquot;nbsp;rus gerechnote Petrihcat.
Bey der systemattschen Anordnung dieser Classe der Thierarten unter den Versteinerungen ist die Linnéisohenbsp;Eintheilung in Vermes intestina, mollusca,nbsp;testa cea u. s, \v. nicht wolrl anwendbar, 'weil es noch.nbsp;aehr zweifelhaft bleibt, ob überhaupt Vermes intos-t i n a unter den Versteinerungen vorkommeu. da sichnbsp;hüchsteiis dem hierher gehörigen Geschlecht Lumb ri*nbsp;cus und Gordius ahnlicho Gestalten antreffennbsp;nbsp;nbsp;nbsp;*
welche hatilig blos sogenannte Naturspiele sind. Aufser-dem können auch die mollusca vou den testaceis, xiach deu neuern Unteriuchungen , nicht init P.echt ge-treunt werden, da ein grofser Theil der erstern im in-nern grofsere und kleinere v o II kont me ne Mu-acheln beherbergt, welche die feinsten Organe desnbsp;Thteri ttmschUefsen. Dagegen lassen sich die Crnsia-®ea Blumenb. nur gewaltsam, unter die Mollusca.
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Einleitung. |
A. Concamer aciten. a) Bclemniten.nbsp;h) Orthoceratiten,
c) Li tuiten.
A) Ammoniten. e) Nautilithen,nbsp;ƒ) Lenticulithen.
JU. Co ch lithen. a) Dentalithen.
Serpulithen.
c) nbsp;nbsp;nbsp;Heliciten,
Ï. Heliciform.
S. Pianorbifprni.
4. nbsp;nbsp;nbsp;Paludinaeform.
d) nbsp;nbsp;nbsp;Nerititen.
e) nbsp;nbsp;nbsp;Haliotiten. (Planiten).nbsp;ƒ) Patellithen.
g) Cypraeaciten,
A) Bullithen.
O Conilithen.1^yjj^^^-^g„^
k) nbsp;nbsp;nbsp;Volutiten. J
l) nbsp;nbsp;nbsp;Bucciniten.
?alilen, mid so stehen der Anwendung des Linn. Sysf' jvocU eitie Menge triftiger Grfinde entgegen. Eben s'*nbsp;¦wenig wiirde aber auch die Anwendung det neuern we**nbsp;vorzüglicbern Systeme von Lamai’li • Oken 11 5, jw. zn^nbsp;Zwecke führen, weil unter den Versteinerungen ein grfl'nbsp;fser TUeil der hier dassifichten Thiei-artenganzlich tehl*’nbsp;odei* die wosent^Uchen Kennaeieben bey der Versteinenbsp;rung nicht siclubar bleiben. IcU hquot;be dalier die hier be*nbsp;folgte Eintheilnng vorgezogon, wenn sie gleich noe^nbsp;grofse rWangel hat, welche aber au$ den augegebene**nbsp;Grftudcn achwerlich vom Pstreiactensystern ganz an ed'nbsp;fernen «eyu roöchteu,
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j;i) Strombiten, w) Muriclten.
1. nbsp;nbsp;nbsp;ramosi.
2. nbsp;nbsp;nbsp;fusiformes.'
5. Ceritliiiform»
o) nbsp;nbsp;nbsp;Trochillthen.
p) nbsp;nbsp;nbsp;Turbiniten»
Conchite 7u a) Pboladiten*nbsp;h) Myaciten,
c) nbsp;nbsp;nbsp;Soleniten.
d) nbsp;nbsp;nbsp;Telliniten.
c) Donaciten, (^Yohin auch die Trigonellen geboren.)nbsp;ƒ) Venulithen,nbsp;g) Cardiaciten.
1) nbsp;nbsp;nbsp;Bucardiiform. (Buccarditen.)
2) nbsp;nbsp;nbsp;Chamaeform, (Chamiten.)
K) Arcaciten.
1) nbsp;nbsp;nbsp;Pectunculati.
2) nbsp;nbsp;nbsp;Elongati.nbsp;ï) Ostraciten.
1. nbsp;nbsp;nbsp;Pleuronectiten, (glatte Mantel undnbsp;vorinal. Disciten.)
2. nbsp;nbsp;nbsp;Pectiniten, (gestreifte Mantel.)
3. nbsp;nbsp;nbsp;Cristaciten , ( Habnenkamme.)
4. nbsp;nbsp;nbsp;Ostrac. vuig., (gewöhnl. Austern.)nbsp;k) Anomiten.
1. nbsp;nbsp;nbsp;Craniolitben,(Todtenkopfsrauschdn.)
2. nbsp;nbsp;nbsp;Hysterolitben.
3) Terebratulitben.
«) clausi, (mlt gescblossenem,) p) perforati, (mit offenem Scbnabel.
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1) Gryphiten. rn) MytuHthen,nbsp;ri) Pinniten.
o) nbsp;nbsp;nbsp;Calceolithen, (Pantoffelmuscheln.)
p) nbsp;nbsp;nbsp;Lepatiten, (Balaniten.)nbsp;r) Chitoniten,
III. Crustaciten, Echini ten,
JB. Asteriaciten, C. Medus iten,
I a) Ophiiuiten,
b) nbsp;nbsp;nbsp;Pentacriniten.
c) nbsp;nbsp;nbsp;Encrijiiten,
IV. P0lypiten,
Zoophyt olithen, a) Isitolithen.nbsp;h) Keratopbyteri-
c) nbsp;nbsp;nbsp;Sertularlten,
d) nbsp;nbsp;nbsp;CoralHniten,
e) nbsp;nbsp;nbsp;Spongiten.nbsp;ƒ} Alcyoniten,
(t) Porpiten, è) Fungi ten,
e) nbsp;nbsp;nbsp;Tubipcriten.nbsp;ƒ) Mibeporiten,nbsp;g) Eschariten,
-ocr page 47-Zweyte AbtheiluBg.
Lithoxylithen.
H. Litl^antraciten,
C, Bibliülhbcn.
II. nbsp;nbsp;nbsp;Botanïlithen,
III. nbsp;nbsp;nbsp;Phythotypolithen.
a) Pa3maciten,
£) CasuariTiiteii.
c) nbsp;nbsp;nbsp;Calatniten.
e) nbsp;nbsp;nbsp;Lycopodiolithen.
ƒ) Poaciten.
IV. nbsp;nbsp;nbsp;Carpolithen,
V. nbsp;nbsp;nbsp;Anthotypolithen.
Natürlich kann sicb das Petrefacten - .System schwerlicli auch in der Folge zu einem vollstandiger»nbsp;Natursystem der Vorwelt erheben, wed uns slchetnbsp;eine Menge Gescböpfe derselben gar nicht, oder blosnbsp;Tinvollstandig bekannt werden dürften, A«s dicsernbsp;tand den schon früher angegebenen Ursachen, muCsnbsp;es sich lediglich auf die wirklich vorgefnndenen Ge-gemtande beschranken, und wird m der Folge, sonbsp;¦'vie unsere Sammlungen durch iieuere pntdeckun-‘ëen bereichen werden, nocb immer wieder Ab'ande-ïungen erleiden mussen, Am wenigsteu ist das bo-
-ocr page 48-tanische System anwend^ar, weil die Untersuchung' der Blüthen und mehrerer wesendichen Merkmalenbsp;ganz wegfallt, und gerade die Pflanzenüberreste dernbsp;Nachwelt gröfstentheils am unvollstandigsten über-liefert worden sind. Wir müssen hier hauptsüclilichnbsp;unsere Abtheilungen nach der Art ihres Vorkommensnbsp;einrichten, und daher wirklich versteinerte vbnnbsp;blofsen bituminösen und verkoblten tiberrestén undnbsp;von ihren Abdrücken unterscheiden |!*die gewöhnlichnbsp;auch in geognostischer Hinsicht unter ganz aiidernnbsp;Verhaltnissen erscheinen. Demohngeachlet ist es er-forderlich, die Arten, welche sicli durcb aufsereMerk^nbsp;maJe hinreichend auszcichnen, wenn wir gleich bau-lig, in Ermangelung aller zum wahren Habitus dernbsp;Pflanze gehörigeuThcile, nicht einmal das GescblecVitnbsp;mit Sicherheit angeben können, wohin sie eigentlichnbsp;geboren, angeniessenzubezeichnen und mitbestimm-ten Benennungen zu verseben, damit der Haupt-zweck in geognostischer Hinsicht erreicbt, und dienbsp;Schichten, in welchen sich gleiche Arten Enden, mitnbsp;Zuveriassigkeit angegeben werden können.
Dafs bey der nachfolgenden systematischen Be-schreibung meiner Sammlung nicht immer ganz streng nach der vorstehenden systematischen Eintheilungnbsp;verfahren worden ist, wirdman entschuldigen, wennnbsp;ich anführe, dafs sich ihre Anordnung zum Theilnbsp;nach dem vorhandenem Platz richten mufste, und dafsnbsp;es sehr leicht Vcrwechselungen und manches anderenbsp;Versehen veraiilafst haben würde, wenn ich diesernbsp;Anordnung hey der Beschreibung nicht batte folgen,nbsp;und mehrere Facher und einzelne Abtheilungen hattenbsp;überspringen wollen , urn jedes Exemplar an derrich-tigen Stelle des angegebeneu Systems einzuschalten.
-ocr page 49-Da ich voranssetzen kann , clafs die vevspïochene *iahere Beschreibuiig der Gegend von Kö-®trit2, in Beziehung auf die neuerlich daselbst /nbsp;aufgefundenen so merkwürdigcn Menschen- undnbsp;Th i erb n o cben, für den gröl'sten Tbeil derNatur-forscber nicht ohne Interesse seyn wird, so halte ichnbsp;es für das Zweckmafsigste , sie der Beschrcibnngnbsp;gt;Weiner Sainmlung noch voraus zu schicken, \veil sienbsp;*unial mehrere Berichtigungen der bey den Antro-Polithen pag. 2. angeführten Umstande enthalt.
Meine Berufsgeschafte verstatteten iriir dieUnter-suchung jener merkwiirdigen Gegend schon in die-sem Frühjahre, weit früher als ich es anfanglich erwarten konnte, in Gesellschaft des als bewahrtennbsp;Mineralogen rülimlichst bekannten Land - Cain-ïnerrath^ Braun vorzunehmen, und nicht leichtnbsp;baben wir eine Gegend angetroften , deren ganzenbsp;Deschaffenheit so vorziiglich dazu geeignet ist, umnbsp;dergleichen Untersuchungen zu befördern, und übernbsp;die Gebirgslagerung so vollstandige Aufschlüsse zunbsp;geben. Es bleiben nicht die mindesten Zweifel übernbsp;die Auflagerung und Schichtung der dortigen Flötz-gebirge übrig, und fast allenthalben liegen die wich-tigsten Punkte, welcbe hierüber Belehrung ertheilen,nbsp;dem Beobachter entweder ganz entblöfst an den Hö-henzügen und in den Steinbrücben an ihren Abhan*nbsp;gen vor Augen, oder der Wechsel und die ujimittel-bare Auflagerung der yerschiedenen Flötzgehirgsartennbsp;ist mit leichter Mühe uiiter einem unbedeutendemnbsp;Abraume aufzufinden,
Von Köstritz aus ziebt sich das Els ter tb al in einer Breite, welcbe im Durclischnitt ohngefahrnbsp;eine halbqStunde Wegs betragt, nördlich zwischen
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8chwach beholzten und mit fruchtbaren Feldern bedecHten Anhöhen hin, die sowohl auf der Ost- alsnbsp;Westseite der Elster, überPolitz undKaschwitznbsp;hin zusammenhangeude Höhenzüge bilden , von wel-chen der östlich gelegene bey Politz am höchsteiinbsp;ansteigt. Der Feldboden selbst ist völlig eben undnbsp;erquickt das Auge an den Ufern der Elster durch dienbsp;schönsten Wiesengründe, mit abwechselnden Baum-parthien und hervorblickenden Mühlen und Dorfern.nbsp;Auf den Anhöhen geniefst man eine ziemlich weitenbsp;und sehr ahwechselnde angenebme Aussicht, beson-ders nach G e r a bin, wü sich am südlichen Abhangenbsp;in mafsiger Entfernung der Osterstein, ein fürst-lich Reufsisches Lustscblofs, vorzüglicb mablerisclinbsp;ausnimmt.
Das Grundgebirge der Flötzlagerung macht ein röthlich grauer Übergangs-Thonschiefer aus,nbsp;derimEleonorenthal, ohnweit der Strafse nachnbsp;Kloster Lausnitz zu, Stundezwey streicht, undnbsp;unter einem Winkel von 70—75.° nach N. O. fallt.nbsp;Er bedeckt eine feste feinkörnige Grauwacke,nbsp;welche zuerst gleich hinter Röstritz im Bache sicht-bar wird, und sich 'vveiter südlich zu einem ziemlichnbsp;bedeutenden Felsen erhebt. Hier zeigen sich Spurennbsp;eines vormaligen Bergbaues, indem man in ein.er vor-liegenden alten Halde, alsGangart, spatbigenScbwer-spath mit angeflogenem und eingesprengteu Malachitnbsp;antrifft. Der Th on schiefer wird unmittelbarnbsp;vom altern Jtalkstein bedeckt, welcher ziemlichnbsp;söhlich aber ungleichförmigundübergreifend gelagertnbsp;ist. Die untersten Schichten sind s a n d i g und zu-weilen etwas bituminös. Beydes scheint einenbsp;Anlage zur Bildung des altern Sandsteins (des Todt-
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liegenden) und des bituminösen Mergelschiefs r 3 anzudeuten, diebey der überwiegenden Masse des Kalks nicht zuStande kommen konnten. An einigcnnbsp;Punkten kömmt aber auch ganz in der Nahe desnbsp;Thonschiefers ein rauchgrauer glimmerreicher Kalk-stein (zum sogenannten Zechstein gehorig) vor, dernbsp;von kleinen Gangen und Klüften durchsetzt wird,nbsp;'vvelche Bleyglanz enthalten, In den höhern Kalk-steinschichten , welche immer schwacher werden,nbsp;verliert sich dersandige, glimmerige und bituminösenbsp;Gehalt ganzlich , und statt dessen zeigen sich mitnbsp;unter Spuren von ockrigem G e 1 b e i s ens teinnbsp;(Eisenoxid - hydrat).
Alles dieses sind Erscheinungen, die man sehr h.ïufig beym altern Flötzkalk antrilFt. Auf keinemnbsp;der von uns betretenen Punkte ist es uns jedoch ge-glückt, den bituminösen Mergel - oder Kup-ferschiefer, welcher nach der gewöhnlichennbsp;Reihenfolge der altern Flötzschichten über dem T o d t-liegenden gelagcrt seyn mufste, aufzufinden.nbsp;Er scheint hier in der Nahe von Köstritz, so wie dasnbsp;Todtliegende selbst, ganzlich zu fehlen, und das letz-tere kömmt erst zwischen Gera und Pforteii mitnbsp;allen seinen Abanderungen zum Vorschein. Der ebennbsp;bcschriebene al tere Kalkstein zieht sich haupts'achlichnbsp;am linken Ufer der Elster nach Gera zu, bis in dienbsp;Nahe von Hartmannsdorf, und wieder östlich innbsp;die Gegend von P olitz hin, wo er, durch mehrerenbsp;Steinbrüche entblöfst, in ziemlich machtigen Felsen-Wanden zu Tage steht. Der eingelagerte, ihmunter-geordnete altere Gyps kömmt hingegen am Fufsenbsp;des gegenüber liegenden westlicben Höhenzugs, nachnbsp;Köstritz undKaschwitz zu, auf die namliche
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Weise, wiebeyTieschütz ohnweit Hartmanns-dorf, Vorschein, und auf dieser ganzen Strecke geben die darinn befindlichen Gypsbniche über seinenbsp;Beschaftenheit hinreiclienden Aufsclilufs. Mehrere innbsp;seiner Nahe befindlichen Einsenkungen undErdfallenbsp;aeigen schon auf demWege dahin, dafs man sich im Ge-biete des altern sogenannten Schloitengypses und desnbsp;altern Kalksteins befindet, welcher letzterer bey Hart-mannsdorf und auf dem Rücken des Politzernbsp;Höhenzugs wie gewöhnlich von aufgelagertem b u n -ten Sandstein bedeckt wird. Über die sammtli-chen Flötzschichten verbreitet sich nunmehr ein airf-geschwemmter, meilenweit ausgedehnter, zuweilennbsp;etwas sandiger Lehmboden, der dem dertigennbsp;Landmanne, bey gehörigerBearbeitung, einen reichli-cben Ertrag zu liefern scheint,
Nach dieser gedrangten Übersicht der Kostritzer Gegend im Allgemeinen und derReihefolge und Auf-lagerung der dertigen Flötzgebirge will ich michnbsp;nunmehr hauptsachlich auf die nahere Beschreibungnbsp;des hier befindlichen altern Kalksteins undnbsp;Gypses, und auf die Angaben der Verhaltnisse be-,nbsp;schranken, unter welchen sich in diesen heydennbsp;Flötzgebirgsarten die ziemlich haufig vorkemmendennbsp;Landthierknochen auffinden,
Die Abanderungen des altern Kalksteins haben bekannilich von den Bergleuten selir verschiedenenbsp;Benennungen erhalten, unter welchen hauptsachlichnbsp;der Name Zechstein auch von mehrern minerale*nbsp;gischen Schriftstellern beybehalten worden ist. Innbsp;der kostritzer Gegend nach Politz zu scheint sicbnbsp;besonders die Art des Zechsteins vorzufinden, welchönbsp;sich. in Höhlenkalkstein vevlauft, daher man auch in dert
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obern, zunachst unter clem bunten Sandsteine befindlichenSteinbrüclien sehrbetrachtliche, oh übernbsp;12 Fufs machtige Gangklüfte und Weiturigen antrift’t,nbsp;deren Seitenwande mit Kalksinter überzogen, undnbsp;von welchem die kleinern Klüfte oft ganz damit ange-füllt sind. Sein Stveichen findet Stunde 2 — 3., sonbsp;quot;wie sein Fallen nordöstlich statt. Er ist im Ganzennbsp;sehr vielfaltig zerklüftet, und seine Schichtung etwasnbsp;unregelmafsig, bald einige Fufs machtig, bald-weitnbsp;schmaler und mit schwachen, ziiweilen etwas sandi-gen Thonmergelschichten abwechselnd. Am Fufsenbsp;der Anhühen, wo sich dieser Kalkstein mehr demnbsp;Zechstein nahert, kommt in dem nachsten Steinbru-che bey Politz ziemlich in der Mitte desselben dernbsp;Schaumkalk nesterweise, wiebeyhubitz aufdernbsp;andern Seite der Elster nach Gera zu, jedoch nur innbsp;kleinen Parthieen, und nicht in so betrachtlichennbsp;Massen vor. In der Nahe von Gera erscheint ernbsp;schonganz als Gryphitenkalk und liefertbekannt-lich schone Exemplare des Gryphites aculeatusnbsp;und cymbium. Aufserdem finden sich noch uii'nbsp;deutliche Spuren von andern Versteinerungen, wel»nbsp;che zum Theil zum Mytulit. ceratophagu»nbsp;und Tere brat. zu geboren scheinen. In dem Po-litzer Kalkstein sind mir gar keine Muschelversteine-rungen zu Gesichte gekommen. Am letztern Orte istnbsp;hauptsachlich der .obere Steinbruch in der Mitte desnbsp;Abhangs dieser Anhöhen lehrreich. Hier sind m xh-lige Gangklüfte und Weitungen durchgangig mitnbsp;dem aufgeschwemmten Lehmboden angefüllt, der,nbsp;¦wie bereits angeführt worden ist, die ganze Gegendnbsp;in weiter Erstreckung bedeckt. Betrachtliche Kalk-eintermassen kommen an mehrem Punkten zum Vor-
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schein, und hier vorzüglich ,ohngefalir einige 20 Fufs tief, in derLehinausfüllung einer dergrofsten Weitun-gen, wnrden die grofsen Landthierknochennbsp;^yfgefunden, welche in der nachfolgenden Beschrei-bung tneiner Sammlung angeführt sind. Sie warennbsp;anfanglicli an das Gymnasium zu Gera überliefertnbsp;¦vvorden; durch die' freundschaftlichen Bemühungennbsp;des Hofrath Schottin, und die Verwendung desnbsp;so allgemeln verehrten Herrn Geh. Ra tbs vonnbsp;Eychelberg, und der übrigen so einsichtsvollertnbsp;Herren Curatoren dieser Anstalt, sind sie mir abernbsp;von Seiten des dortigen Gouvernements, welchesnbsp;alle wissenschaftlichenBestrebungen auf daskraftigstenbsp;unterstützt, überlassen worden. Sie besteken
1) nbsp;nbsp;nbsp;In den untern Fufs-und Rbhreaknochen, nebstnbsp;Rückenwirbeln und einzelnen Knochenfragmentennbsp;des Rhinoceros antirj^uitatis Blumenb.
2) nbsp;nbsp;nbsp;In Klnnbacken und einzelnen Zalmen einernbsp;Pferdeart der Vorwelt, die sich besonders durchnbsp;die ungewöhnliche Lange der Zaline auszeichnet.
3) nbsp;nbsp;nbsp;In Rückenwirbeln und Rohrenknochen vonnbsp;wiederkauenden Thieren, die zu ungevVÖhnlich gro-fsen Och sen und Hirsc harten der Urwelt gehortnbsp;haben. Von den letztern insbesondere linden sichnbsp;zugleich sehr grofse Stücke der GeM-'clhe, mit ansi-tzenden Kronen und sehr langen Augensprossen undnbsp;Enden, die viel Ahnlichkeit mit Cuviers Abbild.nbsp;Tom. IV. Tab. i» f. 3. zeigen, und bey welchen esnbsp;noch zweifelhalt bleibt, ob sie vom Cervus ela-phus primordialis, oder vonAlce gigantea,nbsp;dem Riesenelenn, herrühren, weil .der oberenbsp;schaufelförmlge Theil des Geweihes fehlt, der alleinnbsp;hierüber gehörigen Aufschlufs geben würde.
XLIX
4' In den untern Kinnbacken, nebst gröfsten-theils vollstandig erhaltenen Zahnen der gröfsern Hyanenart der Vorvvelt. Canis crocutaefor-ftiis major. Cuvier Tom. IV. i^ag sQ. fig. lo.nbsp;12. 14,
5* In Bruchstücben der obern und untern Kinn-laden und in einzehien Fangzahnen des Leo dilu-anus, der sicli am meisten dem Iaguar nabert, Cuvier Tom. IV, T. i. fig. 3. 7. Zu vergleichennbsp;I^Iein. sur les grands Chats T. 1. f. 3. 5- Beynbsp;dem einen dieser Kinnbackenfragmente bleibt esnbsp;jedoch etwas zweifelhaft, ob es nicht vielmehr einernbsp;Tigerart der Vorwelt angehört bat.
SSmmtliche Knochen sincl mehr oder weniger l^erandert, und vou Kalkmasse durchdrungen, undnbsp;besonders wird diese Umwaïidlung boy den Nashorn-^tnochen und den Enocben der wiederkauendennbsp;ïhierarten bemeryjcb. Der grofste Theil der llaub-^Wer- und der übrigen Kjiochenreste zeigt eine ziem-^icb gleicbe Beschaffenheit mit den Tbierknocben ausnbsp;der Gaylenreuther, Scharzfelder u. a. der-§leicben Höblen, und es wird daber ziemlich wahr-®cheinlich, dafs sie von gleichem Alter sind, undnbsp;bnter gleichen Umstanden aus der nSmHchen Epochenbsp;der Urwelt herrühren. Da sicb jedoch die fossilennbsp;^ashornknochen, nebst den Knochen der Ochsen- undnbsp;ïlirs char ten, hauptsachlich in denLehm-, lïalktuff-^ndandern aufgeschwemmten Schichten linden, undnbsp;die letztern besonders bisher nicht leiclit mit dennbsp;^'ïren-, Hyanen- und Löwenknochen u. s. W. in dennbsp;^eitungen des Höhlenkalksteins angetroflen wordennbsp;®ind; so könnte es allerdings möglich seyn, dafs wirnbsp;^ier, bey der angegebenen Ausfüllung der lilüfte und
d
-ocr page 56-Weitungcn dieses ilkern Kali:steins mit dem darüber gelagerten, aufgeschwemmten Leliniboden, wirk-
licli Laiidlliierüberreste aus verscbiedenen Zeil perioden der Urwelt untermengt antriifen. Auf derandern Seite aber baben sich z. B. in den Tnd:- nnd Lehm-lagernbey Kannstadt, bey Osterode, Tliiodenbsp;u. a. O. mehrere der oben angefülirten Thierartennbsp;gleichfalls gemeinscbaftlicli vorgefunden , nnd sienbsp;bonnen daher auch hier sammtlich eingeschwemnit,nbsp;nnd gleicbzeitigen Ursprungs seyn. Das letztere ge-winnt sogar auch noch dadurch einige Wahrschein-licbkeit, dafs man bis jetzt noch keine Baren,nbsp;nnd mehrere andere lïnochennberreste angetroflennbsp;hat, welche sich am gewöhnlichsten in den Wei-tungen des Höhlenkalksteins fmden, indem Hyanen-nnd Löwenknochen schon zu den seltnern darinnnbsp;befindlichen Thierüberresten gehören. Hierzn kömmtnbsp;noch die hinreichend bewahrte Erfahrune. dafs dienbsp;dortigenfossilen Thierlrnochen stets ammeisten verandert, nnd alsdenn mit den angeführten Nashorn-Och sen - nnd H ir s chkn o ch e n völlig von glei-cher BeschalFenheit vorkommen , 'xvenn sie gleicbnbsp;unter Tage am Ausgehenden der Klüfte nnd nnr \ve-nig Fufse unter der Dammerde aufgefunden worden.nbsp;Je tiefer man sie flndet, um so weniger haben sienbsp;Veranderungen erfahren, eine Erscheinung, welchenbsp;auch mit der fast ganz unveranderten BeschalFenheit decnbsp;74F. tiefin den Lehmausfüllnngen des alternKalkstein*nbsp;hey Or es ton an der Enghschen Iiüste entdecktennbsp;bJashornknochen völhg nberbereinstimmt. Aus die-ser ürsache w'ürde man daher, wenigstens bey dennbsp;Köstritzer Knochenüberresten, keineswegs aus defnbsp;verscbiedenen BeschalFenheit der mehr oder wenige*^
-ocr page 57-veranderten Knoclienmasse auf ein höheres odergerln-geres Aker der Itnochen, und auf früliere oder spa-tere Epochen des Untergangs der Thierarten schlie-fsen können, von welchen sie herrühren.*)
Wendeii wir uns nun auf die nordwestlicbe Seite der Elster nach den Höhen über Kasch-vvitz hin,nbsp;so treffen wir hier am Abhange derselben von Kost rit z aus, wie bereits erwahnt worden ist,nbsp;lediglich den eingelagerten altern Gyps an. Dernbsp;altere Kalkstein scheint hier ganz hinweggerissen,nbsp;und der Gyps dadurch entblöst worden zu seyn.nbsp;Erst auf den höhern Punkten und au den Abhangennbsp;dieser Anhöhen nach Rubitz und Gera zu, kömmtnbsp;derselbe als Zechstein und Gryphitenkalk wieder zumnbsp;Vorschein.
Das Ausgehende des Gypses hat hier anscheinlich noch seine ursprüngliche Form, alsgrofse, nierförmige,nbsp;stockwerksartige im Kalkstein eingelagerte Masse,nbsp;beybehalten, und so wie wir z. B- den Feuersteinnbsp;im Kleinen, in knolligen und nierfövmigeïi Stücken,nbsp;zuweilen ira Flötzmuschelkalktein und am gewöhn-
*) Nach der Ansicht itiehrerer Naturforscher rühren die Thierhuochen, welche sich inden Gaylenreuther, Lieben-steiner, ScharzfeJder und mehrern solchen Hohlen finden,nbsp;aus einer ganz andcrn Zeitperiode der ür-welt, als dia Kno-chenübarreste in den aufgeschwemmteu Gebirgen lier,nbsp;Diese Behauptung möchte jedoch um so niehr eine nochnbsp;Habere Prüfung erfordern , als man angeblich in einigennbsp;derselben auch E 1 ep hante nknp c h en, und besondersnbsp;einen grofsen Theil des Schadels dieses letztern, in einer dernbsp;amHarzbeflndlichenHöhlenaufgefunden hat, welcherin dernbsp;B lume,n b achschen Sammlung beiindUch ist.
liclisteii in ciei' Kriïitie antreft'en, so scheint hier dle-«er Gv'ps nbsp;nbsp;nbsp;sehr grofsen MassenveihiiUnissen
dem altern f lötzhallistein untergeordnet zu seyti; Er besteht fast durchgangig aus granlich weifseii, geitennbsp;ins gelbliche und fleisclirothe fallenden , dichten sehrnbsp;festen Gyps, der so fest ist, daCs er znm Thell durch.nbsp;Sprengarbeit gewonnen wird. Zuweilen erscheintnbsp;er anch wellenformig und bandförmig gestreift, undnbsp;wechselt mit schwachen Lettenschichten, in derennbsp;Kaheer in’s Bliittrige übergebt, und alsdenn nntunternbsp;eine graulich schwarze Farbe erbalt, die vielloichtnbsp;einen bituininosen Gebak verriith. Nesterweise innbsp;der Nahe der Klüfte, und zuweilen selbst in dennbsp;Ausfüllungea dcrselben, konimt in mebrern Brücbcnnbsp;natürliche Gypserde, sogenanntes Himmels-jnehl zum Vorscbein , das im Ganzen zu den sebe-'nbsp;nern Fossilien gehort. Da die Gypsbrüche gegen-wartig erst cineTiefe von böcbstens einigen 30 bis 40nbsp;Jufsen efreicbt baben , so werden wahrscbeinlicbnbsp;noch andere Abanderungen desselbbn, so wie betracht'nbsp;liche Fraueneismassen, anf gleiclic Weise wie imnbsp;Mansfeldiscben, erst in gröfsern Teufen angebrocbennbsp;werden. Bis jetzt könitnt das Fraueneis blos aufnbsp;don kleinen Klüfien und Ablüsungen dessclben in ein-zelnen recht schonen linsen- und siiulenformigennbsp;Kristallen, unter seinen gcwöhnlicben Krisiallisations-Abandernngen, vor. Der Lagerung und ganzen ]5e-schaiïenbeit dieses Gypses zu Folge solUe man in seiner FJahe Salzquellen vermutheri, von welchen sicbnbsp;doch bisber noch keine Spur gezeigt bat, und viel-leicbt würden sle erst in elner gar zu betracbtlicbonnbsp;Teufe weit unter der Solde der Elster ersunken wet'
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lt;len , uml ihre Gewinnung alsclenn mlt zii vielen Schwierigkeitt'n verbnnden seyn liönnen.
Dieganze Gjpsinasse ist allenthalben von Kluften und Hüblungen durchsetzt, welcbe sicb nach allennbsp;llichtungcn verbreitcn, und immer durch 'weiterenbsp;Oder engere Köhren in mannigfaltigen Windungennbsp;init einaiuler in Verbindimg stellen. Niemals errex-eben diese lilül’te aber eine aolclie Machtigkeit, wienbsp;die Weitungen des darüber liegenden jenseitigennbsp;Kallisteins bey Politz. Sie sind übrigens dnrebgangignbsp;ganz auf gleiche Weise mit dem namlichen anfge-sebwemmten Lehmbodeii bis zur grijfsleii Tiefe,nbsp;und axif kurzen Erstreekungen sogar fast in söhligernbsp;Richtung ausgefüHt*), und liefern unter völHg abnli-
*) Die grofse Ubereinstimtnung dieser Besckaffenlieit mit den Aiisfullungen dei' Gypslager bey Thi ede fBe-sclireibung der bey Thiede autgegrabenennbsp;Knock en, ingleiclien die Urwelt und dagnbsp;Arcliiv dei'selben vom Past, Ballenstedt)nbsp;fallt sog'leich in die Aiigen, und selbst bey Kannstadtnbsp;hnden sicli die Landthierüberreste in den dertigen Lelim?nbsp;iagern unter liöckst akiilicken Verhaltnissen. Bekannt-licb iiommen in den letztern zugleich Lftlb verkohit enbsp;Knochan iiab«t Holziiohien zura Vorscliein, iindnbsp;dies^ alierdings selir meikwilrdij^e nnd noch nichtnbsp;hinlringlicli gjepn'Uie Eracheiiuing hndet .lucli bey dennbsp;Kösti'itzei'Lehmlegern auf einzclueu Punkten» jodocli niirnbsp;in jeltcncn Fallen,nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Alle dieseUmstiindc zunamnien.
genommen beweisen IiiuliingHch, dafs sich die durcU Landgevvasser veranlafste Forination der aufge-ichwemniten Gebirge unter böciist iihniiclien Veigt;
Laltniisen ganz aligemeiii veibreitete, da sie zumal Töllig übcreiiutimmend auch in anderii WeUthoilen, und beson-dar* in America und Asien znm Vorscliein komint.
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chen Umstanclen und Verhaltnissen, gleichsaiu nester-Weise, eine Menge L an cl th i er k n o c he n , worun-ter sich auchganz augenscheinlich Mensehenknochen befinden.
Schon vom Anfange der Eröffnung clieser Brüche, über 50 Jahre her, haben sich Thier- unclMen-schenknochen immeruuter gleichenVerhaltnissennbsp;gefünden. Die letztern hommen , nacb der einstim-migen Auspge derArbeiter, gewolmlich erst in dernbsp;Tiefe von 8 bis 15 Ellen, und bis jetzt fast in allen,nbsp;auch den neueröffneten Gypsbrüchen, unier gleichennbsp;Umstanden zuni Vorschein. Nnr in seltenen Fallen haben sich einzelneMenschen- undThierhnocben mehrnbsp;in der Nahe der Dammerde gefünden, und alsdennnbsp;fast unmittelbar anf den obern Gypsbanchen gelegen.nbsp;Sie sind ebenfalls ungleich mehr verandert , weitnbsp;halhartiger und schwcrer, als die in der Tiefe aufgé-fundenen Knochen, und bestiitigen folglich diesenbsp;bereits angeführte Beobachtung auch hier bey dennbsp;Ausfüllungen des Gypses hinlanglich *) Dafs sichnbsp;nach der JBehauptung der Arbeiter immer mehrerenbsp;Knochen zusamnien , und wie gesagt gleichfallsnbsp;nesterweise in den Lchmausfüllungen finden, lehrte
*) Das in der nachfolgenden systematischen Beschreibung der Petrefacteniammlung pag. 2. enthaltene Anführen,nbsp;welches sich damals hauptsachlich au£ die schriftlichennbsp;Mittheilungen begründete ; dafs sammtliche Knochennbsp;jnehr odor weniger von der Gypsmasse durchdrungennbsp;Waren — beschrankt sich bey den bisher aufgefuiidenennbsp;Knochenüberresten blos anf die Knochen der No. 5. be-schriebenen M.ïuseart, und niurs daher hiernachbericb-tigt werden. Alle übrigen Knochen sind mehr oder weniger verkalkt, nnd dies findet.wie bereits crw.ïbnt ist, beson-dcrs bey den Nas hom- uud Hirschknochen itatt.
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Mns (Ier Angenschein bey der gliicklichen Auffmdung enier Menge kleiner, fest voni Lehm umschlossenennbsp;¦'^ierfüfsiger Thier- iriid Vögelknochen,nbsp;AVelche wir bey unserer Anwesenheit im Kornman-nischen Gyjisbruche, ia einer ziemlich senkreclit nie-dersetzenden Rluft, ohngefahr i6 bis i8 Fufs tief vomnbsp;Tagc niedcr, auffanden. Sie machten zwar keine zu-sanimenhangende Gerippe mehr aus, scheinen abernbsp;doch allerdings gröfstentheils zusammen zu gehören,nbsp;und mehr oder weniger rollstandige Gerippe gehildetnbsp;Zu haben. Man war anfiinglich durch dieses Zusam-menliegen auf die Verrauthung gerathen, dafs solehenbsp;kleinere Thierknoclien vielleicht vonEulen, Füchsennbsp;und andern Raubthieren hierlier zusammen getragennbsp;seyn könnten; da sie aber nicht in Höhlungen, son-dern fest im Lehm eingebacken, allenthalben, undnbsp;selbst in den neueroffneten Gypsbrüchen unter glei-clien Verhaltnissen vorkommen, so scheint sich diesenbsp;Vermuthung schon hierdurch von selbst zu widerle-gen. Die übrige Beschaffenheit der Knochen ver-scheucht aber ohnedcm jede Vermuthung dicser Art,nbsp;wie sich aus der nachfolgcndcn nühern Eeschreibungnbsp;derselben sehr bald ausreichend ergeben wird,
Auch die M e n s c h e n k n o c h e n scheinen effenbar weder hierher begraben , noch bey Schlachten der Vorzelt in die Klüfte des Gypses gerathen, odernbsp;auf einc andere zufalüge Weise in neuernZeiten hiernbsp;zu Grande gegangen und verschüttet zu seyn: weilnbsp;sie sich durcligangig mit den übrigen Thierkuochen,nbsp;unter gleichen Verhaltnissen, und immer auch nur innbsp;kleinen Knochenhaufen verschieclener Art, ohne zu-sammenhangende Gerippe auszumacben , in dennbsp;Lehmausfiillungen der Klüfte vind Höhlungen ffnden.
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Einleitung,
Sie scheinen daher wirklich fossil, und, nacli der sorgfa'tigen Erwagung aller bcobachteten undnbsp;angegebenen Umstande, gleichzeitig mit dennbsp;übrigen Thierknochen in der Epoche dernbsp;a u f g e s c h w e m m t e n S c h i c li t e n b i 1 d u n g v onnbsp;den blut hen hier her geführt zu seyn.
Wenn sich diese Erscheiiiung bey der weitern Untersuchung der Höstritzer Gegend durch die be-reits angeordneien Nachgrabungcn und die eingelehnbsp;tete Aufsicht über die Arbeiter in den Kalk - undnbsp;(jypsbrüchen, wie zu erwanen ist, irnmer mehr be-statigen sollte; so möchte es alsdenn keinem Zweifelnbsp;mehr imterworfen seyn, dafs auch die im Kalktuft'nbsp;aufgefundenen Menschenresie von dieser Zeitperiodenbsp;der ürwelt herrübren , und dafs folglich dernbsp;Mensch bey der Bildung der aufge-schwemm ten Geb irge, der jüngstengro-fsen Erdrevolution, bey welcher zugleichnbsp;ein vorher unbekanntes nördliches Cli-ma eingetreten war, schon verhandennbsp;seyn mufste. Dafs diese letzte Epoche der grofsennbsp;Dberschwemmung durch Landgewasser, wobey einenbsp;Menge Tliierarten zu Grunde giengen, welche blosnbsp;in dep aufgeschweminten Gebirgen und in keiner dernbsp;altern Gebirgsschichten anzutreffen sind, mit unserernbsp;Zeitrechmiug ziemlich übereinstimmen möchte, hatnbsp;arich schon Cuyier in seinen Recherches etc.nbsp;Tom. I, pag. 66. bemerkt. Die unter allen Vólkernnbsp;aufbewahrte Üherliefening einer solchen Über-SPhweinmung scheint daher durch die vorliegendennbsp;iehwichen Documente yon neueiu bestatigt zu wer*-Óen,
-ocr page 63-1) nbsp;nbsp;nbsp;Vom M e n s c h e n, Ein vollstandig erhaltenesnbsp;Stirnbein bis zur Halfte der Augenliöhlen. Die obernnbsp;Maxillen niit grofs ten theils erhaltenen Zaknen,nbsp;Die linke Seite eines inannlichen Beckenkno-chens, der linke Oberarmknochen, der linkenbsp;uud rechte Schenkelknochen. Am meistea istnbsp;dieser letztere verkalkt und verandert, daher auchnbsp;viel schwerer als die übrigen, weil er sich nach dernbsp;Angabe der Arbeiter im Ausgehenden einer Kluft ge^nbsp;funden bat. Aiifserdem befinden sich in einigennbsp;Geraischen Samniml ungen, und in derSamm^-lung der naturforschenden Gesellschaftnbsp;des Osterlandes zu Altenburg, noch einigenbsp;Fragmente von Menscbenknochen. Sammtliche Kno-chen sind zvvar verhaltnifsmafsig zienilicli grofs,nbsp;aber keinesvvegs von ungewohnlicher, oder gar vonnbsp;riesenmafsiger Gröfse, wie ein leeres Gerucht inUra^nbsp;lauf gebracht har,
2) nbsp;nbsp;nbsp;Knoclien von wiederkauenden Thie-ren, von abnlicher BescbalFenheit, wie die bey Po-litz aufgefundenen Knotben, worunter bes(jnders dienbsp;Hirscbgeweihe auch ganz auf gleiche Weise ver-:nbsp;kalkt sind.
3) nbsp;nbsp;nbsp;Knochen, Avelche von Thierarten herrühren,nbsp;die den Schaafen und Rehen selir ahnlich sind,nbsp;wenn sie gleich nicht durcligangig niit den Knochen
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ilieser gegenwartig noch vorliandenen Tliierarten
übereinzustimmen scheinen.
4) nbsp;nbsp;nbsp;Die untere rechte Kinnlacle eines dem Elch-horn, Sciurus vulgaris, selir nahe verwandtennbsp;Thiers, nebst mehrern hierher gehörigen Röhrenkno-chen und Rücltenwirbeln. Voin gewöhnlichen Eich-horn uaterscheidet sich die Kinnlade, nach genauernbsp;Vergleichung mit einem Skelette dieses Thiers, haupt-sachlich dnrch eine andere Richtung der Backenzah-ne, welche sich nach dem vordern Theil derselbennbsp;weit mehr erheben, und von welchen die vorderstennbsp;noch ungewöhnlich kleiner, überhaupt anders ge-formtund weit mehr auswarts gerichtet sind, so wienbsp;durch ungleich grölsere Nagezahne. DieRöhrenkno-chen zeigen ebenfalls, so wie die Rückenwirbel, grö-fsere Verhaltnisse, wodurch es höchst wahrscheinlichnbsp;wird, dafs wir hier eine abweichende Art der Ur.nbsp;welt vor uns haben.
5) nbsp;nbsp;nbsp;Der grofste Theil des Hirnschadels, nebstnbsp;Fragmenten der Schulterblatter und Halswirbel einernbsp;Mauseart, welche zu Mus terrestris zu geborennbsp;scheint. Diese Knochen stimmen mit Cuviersnbsp;Abbildungen Tom. IV. Bredres oss. T. 11. f. 7.nbsp;völlig überein, und finden sich in den Knochenbtec-cien der Corsicanischen Kusten ganz vorzüglich hau-hg. Der Schadel des vorliegenden Exemplars ist starknbsp;vom Gyps durchdrungen, und an einigen Stellen mitnbsp;kleinen Gyp«kristallen besetzt.
6) nbsp;nbsp;nbsp;Eine Menge Knochen kleiner vierfüfsigennbsp;Thierarten, worunter höchst merkwürdige Rinnla-
-ocr page 65-den untl Zahne befindlich sind, welche zwar zmn Tlieil Ahnlichkeit mit dem Geschleclit Sorex ves-pertilio und Talpa haben, aber dennocb gröfs-tentheils sehr Avesentlich verschieden sind. Einigenbsp;damn ter kommen völlig mit den Knochenarten übcr-ein, die in den Tuffsteinlagern bey Meifsennbsp;vorkommen, wo sicb auch, eben so wie hier, ein-zelne Knochen von sehr grofsen Froscharten vorfjn-den. Andere scheinen Ha sen - oder Ka n i n c h e n-ar ten anzugehören, und verdienen eine fortgesetztenbsp;genaue Prüfung und Vergleichung.
7) Vögelknochen von Hühnerarten, und wahrscheinlichauch von Sumpfvögeln. Siesindnbsp;allerdings eine ebenfalls sehr merkwürdige Erschei-«ung, weil man bis jetzt, so viel rair bekannt ist,nbsp;noch keine Vögelknochen von Hühnerarten aufgefun-den hat. Eine damn ter befindliche vollstandig erhal-tene untere Fufsröhrc, mit einem ansitzendem verhalt-nilsmafsig sehr langen Sporn, stimrat fast ganz mitnbsp;diesem Knochen des Haushahns, Gallus communis oder Galli nac eu s', übercin. Bekanntlichnbsp;zeichnet sich der Haushahn hauptsachlich durch ei-nen solchen Sporn aus, und schon der Pfau, dienbsp;llebhühnerarten, so wie Tetrao canadensis und FrancoHnus orientalis, haben gröfs-t^ntheils kürzere Sporen, und haufig nur stumpfe,nbsp;knotige Aus^vuchse an ihrer Stelle. Es bleibt dahernbsp;keinem Zweifel unterworfen, dafs dieser Knochennbsp;von einem dem Haushahne höchst ahnlichem Thierenbsp;herrührt. Die Lange und Beschaffenheit des Spornsnbsp;zeigt übrigens hinreichend, dafs er einem völlig aus-gewachsenen Hahn angehörte, und deniroch ist die
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Einleituno;.
Ilöhre fajt um den dritten Theil kleiner iind weit dunner , als beym gewöhnlichen Haushahn; auch zeigtnbsp;sich am Kopf und den hintern Fortsetzungen desnbsp;Kniegelenks, eine kleine Vcrscliiedenheit in der Form,nbsp;welches alles zusammen vermuthen lafst, dafs auchnbsp;{liese Hühnerart von der gegenwartigen etwas ver-schieden war. Die Vögelknochen sind übrigens fastnbsp;durchgiiiigig schon selir verahdert, und verrafhcnnbsp;ein hohes Alterthum, wenn sie gleich nicht so voll-standig verkalkt sind, wie die Nashornknochen undnbsp;Hirschgeweihe.
An einigen Stellen dep Felder um Köstritz scheinen dergleichen fossile Knochen zuweilen aus-geackert zu werden, weil sie höchst wahrscheinlichnbsp;allenthalben in dem aufgeschwemmten Lehmbodennbsp;verborgen liegen. Es ist jedoch hierbey grofse llehut-samkeil nöthig , um nicht ganz gewöhnliche,nbsp;mit der Düngung oder auf andere zufallige Weise aufnbsp;die Felder gekommene Knochen, mitwirklich ausge-ackerten fossil en Knochen zu verwcchseln.
Alle Verhaltnisse, unter welchen die merkwür-digen Knochenüberreste in der Gegend von Kösiriiz vorkommen, sind nunmehr in der vorlicgenden Be-schveibung so treu als möglich dargestellt worden,nbsp;und wenn ich gleich meine Meinnng bereits ausge-sprochen habe, und sie als gleichzeitig v/ahrend dernbsp;Bildungsperiode der aufgeschwemmten Gebirge hier-her geführt betrachte, so ist es vielleicht dennoch er-forderlich noch naher zu prüfen, oh diese Ansichtnbsp;am wahrscheinlichsten ist, odcr ob wir hier eine,nbsp;durch die Umstande veranlafste Vermengung derKno-
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chen aus verschiedeiien fieitepochen annelimen müs-4 sen.
Da der Druck des vorliegenden Werks schon sö Weit vorgerückt war, dafs sich die Angaben be_v dennbsp;Anihropolithen der Köstritzer Gegend pag. i.nbsp;nicJit niehr abandern Jiefsen, so mufs ich ersuchen,nbsp;einige liierbey angeführie Umstande, welche sich frü-ker lediglich auf schriftliche Mittheiinngen begründe-ten, nacli der hier gelieferten nahem Beschreibungnbsp;zu berichtigen.
Inzwischen habe ich auch aüs mehrern zur Formation der aufgeschwemmten Gebirge gehö-rigen bituininösen Erdlagern der Gegend von H a U e und M e r s e b u rg, durch die Güte des Herrnnbsp;Helldorf, und des Hetrn Doet. Winkler vonnbsp;W e i fs e n mühi en bey Altenburg, sehr interessante L and thierkno ch en erhalLcii , worunternbsp;nicht nur ein gröfstentheils sehr vollstandiger Backen-zahn des El ep lias jubatus, sondern auch einnbsp;ganz vorzüglich charakteristischer Zalm einer Pferde-art befindlich ist, der durch seine ungewühnlichenbsp;Lange, und andereEigentliümlichkeiten seinerForpi,nbsp;die Behauptung Cuviers wiederholt bestadgt, dafsnbsp;diese Pferdeart der Urwelt von der gegenwartigeunbsp;Wesentlicli versebieden war. Das Vorkonimen die/ernbsp;Tinochenübcrreste liefert zugleich einen bipreichen-‘lenBewcis, dafs durchgangigin den aufgeschwemni-ten Gebirgeii gröfstentheils die namlichen Landthier-
-ocr page 68-knochenzum Vorsclieinkom^ien, mul wenn esgleich schon langst bekannt war, clafs sich in den bitumi-nösen Holz - und Erdlagerii Landtbievlmochen vorfin-den, so wurde solches doch in Ansehung der Ele-phantenknochen noch von einigen bezweifelt, dahernbsp;ich nicht nnterlassen habe, die Aufündung derselben,nbsp;hier ausdrücklich anznführen.
-ocr page 69-Petrefacten - Sammlung. Erste Ab.tlieilung.
Das T h i e f r e i c li.
-ocr page 70-nen werden. Auf gleiche Weise sindsie schon langst, und nach zuverlassigen Nachrichten wenigstens übernbsp;20 Jahre, gefunden, und theils in den Gypsmühlennbsp;niit verniahlen, theils mit dem Abraum wieden ver-schuttet worden. Auf der entgegengesetzten Seite,nbsp;Tiber der.Elster, haben sich gleiclifalls Knochen undnbsp;Zahne grofser Landthiere gefunden, welche schonnbsp;friiher nach Gera, in dortige Naturaliensammlungen,nbsp;abgeliefert worden sind. Erst ganz vor kurzem istnbsp;man zufallig auf die darunter befindlichen Menschen- ,nbsp;knochen aufmerksam geworden, und einstweilennbsp;theile ich hier diese merkwürdigen Nachrichten ganznbsp;so mit, wie ich sie durch die Giite des Hofr. Schot-tin erhalten habe. So bald ich diese, in geognosti-scher Hinsicht, so aufserst wichtige Erscheinung annbsp;Ort und Stelle gepriift, und ihre Lagerstatte nahernbsp;untersucht habe, werde ich nicht verfehlen, alles um-standlicher bekannt zu machen. Menschen- undnbsp;Thierknochen sind mehr oder weniger von dernbsp;Gypsmasse durchdrungen, und besonders findet seiches bey den Thierknochen zuweilen in liohem Gradenbsp;statt. Sie sind aber demohngeachtet weniger als dienbsp;im Kalktuff aufgefundenen Knocheniiberreste kalzi-nirt, und verandert. Weitmehr sind diezuletztange-fiihrten Knochen von der andern Seite der Elster vonnbsp;der Gesteinsmasse durchdrungen, und unter den mirnbsp;bereits iiberschickten Exemplaren sind hochst wahr-scheinlich Nashorn- Lö wen- und Hyanen-Kno-chen, nebst donKinnbacken und Zahnen der letzternnbsp;befindlich. Zugleich finden sich aber auch ebenfall*nbsp;sehr Starke IIirschg.eweihe, Pferdezahne,nbsp;und noch andere unbestimmbare Knochenfragmente,nbsp;ganz auf ahnjiche Weise, wie dies bey Kannstadt
-ocr page 71-der Fall war. Belianntlich land man aucli an dem letzlern Orte zugleich einzelne Mensrhenimochen,nbsp;die man nicht sondcrlich beachtete, vvei! raauglaubte,nbsp;dafs sie nur zufallig in diese Lagerstatten geiathennbsp;waren. Vielleicht verdienen sie aher dennoch einenbsp;gröfsere Aufmerhsamkeit. Aus dem bereiis angefiihrtennbsp;scheint jedoch schonso viel zu erbellen , dafs vvir biernbsp;wirklich fossile Menschenknochen vor unsnbsp;haben, und alle Uinstande lassen vermuihen, dafsnbsp;diese Entdeckung vielleicht noch wichtigerc iiesultate,nbsp;als die Auffindung der Menscbengerippe zn Guade-loup, und der Schadel in den KalklnliJagern zunbsp;B il S i n g s 1 e b e n und Aleifsen vcrspriclu. Allesnbsp;wird darauf arkomrnen, 'ob sich iljre Auffindung innbsp;der festen Gypsmasse selbst ausreicbend bestal.igt.
Die Beschreibung dcs K. alk s t ei n con g 1 ome-rats von sehr neuer Entstebung, worinn sich die Menscbengerippe an der Kiiste von Gnadeloup,nbsp;nebst flolzboblen, Streitaxten, und Gerathscbaften,nbsp;aus ba.saltartigeni Gestein verfenigt, so wie' ïnagmentenbsp;der ganz unveranderten millep. miniac. welcheinnbsp;den dortigenMeeren zuHause ist, anilanden, ist imnbsp;Journ. de P by s-Sept. 1814. pag. 196. aus den Phil.nbsp;Transact, entlehnt, umstandhcb enthalten. A nebnbsp;ist bier die Steinplatte, worauf das Skelett bebndlivhnbsp;ist, und welche von Alex. Cochrane nach England überbracht wurde, im Nachstich aus den Phil.nbsp;Transact, beygefiigt.
Ausziige hieraus befmden sich in mehrern Journalen, u. a. auch in den geogr. Ephemeriden 17. Jahrg. Jul. 1814 P- 33Ö.
Uber die Menschenscbadel in den EalktnlYlagern feblen uns noch immer ausführlichere Nacbricbten, und
A 3
-ocr page 72-sie sind blos gelegentlicli, so wie z. B. im Leonh, T as client) ucli in der Beschreibung des KallstulFsnbsp;beriihi't -vyorden. Neuern eingezogenen Erbundigun-gen zu Folge, haben sie sicli zwar allerdings in dennbsp;Kalktufllagern selbst, und zum Theil in ziemlichnbsp;betraclitlicher Tiefe aufgefunden, abèr doch nichtnbsp;unter solchen Umstanden, die einen .ganz entschiede-lien Beweis fiihren, dafs sie nicht auch zufallio; bin-ein gerathen seyn könnten, daher eine fortgesetztenbsp;genaue Untersuchung und Aufmerksamheit bey ahnli-chen Vorfiillen sehr zu wiinschen ist.
Alle altern Angaben iiber die Auffmdung fossiler Menscheniiberreste, von Scheuchzers homo diluvianusnbsp;an, haben sich bey den sorgfaltigsten Priifungennbsp;durchgangig als ganzlich ungegvilndet befunclen.
a. nbsp;nbsp;nbsp;!Ein gegen zwey Fufs langes Fragment eines Stofs-Kalins dea fossilon Elepliantan von Burgtonnanbsp;aus den dortigen Kalktufflagern, und zwar von den imge-Wöiinlich grorsen Tliiergerippcn und Stucien dieser Alt,nbsp;welche Anno ïó95* daselbst ausgegraben wurden.
UnistancUichere Nachricltten hieriiher sind zuerst von in einer aigenen Ahliandlung mid hey der von mirnbsp;hesorgten Aasgrahung Anno 1,799,¦nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;der monatlu
chen Correspond, des Urn. von Zach geliefert Worden.
b. nbsp;nbsp;nbsp;Ein fast ganz volfstandigcr sehr grofser Backenzahnnbsp;desselben, zur nehmlichen Zeit ausgegraben.
Entweder riiiirt dieser Zalin von einem sehr alten und grofseu Thiere, odcv von einer andern Art dessel-
-ocr page 73-ben her, da der naclifólgende vori Diisseldorf eine in inehrern Stüchen abweicliende Beschaffenheit zeigt.nbsp;Seine Lange betragt gegen 14 Zoll par. Maas und seinenbsp;Höbe Zoll. Die Babn des Zahns, 31 Zoll breit undnbsp;8 Zoll lang, ist iiach Art des asiatischen Elephantennbsp;gefurcht, aber der Zalm fallt gleicb hinter derselbennbsp;%veit schneller ab, und verlangert sich nicht so betracbt-lich. Die Zahnblatter sind dick, und die Zwischen-furchen nicht selir tief, und am untern Bande nachnbsp;der Balm zu, langst derselben, fast 3 Zoll hoch, mitnbsp;einer dreyfachen, wellenförmigen Furche gesaurat,nbsp;welcbe über alle Blatter an der inwendigen und aus-Wendigen Seite binlauft,nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;;
c, Eiii etwasbeschiidigter Backenzahn ohne Wiirzeln, an den Ufern des Rheins in der Gegend von Diisseldorf ausgegiaben.
Er scheint nebst dem fehlenden Thcile, der ohn-gefahr 2 Zoll betragen haben kann, kaum einen Fufs Lange erreicht zu haben, ist ohne Wurzeln 5J- Zollnbsp;boch, und seine Babn, wenig über Zoll breit. Dienbsp;Bahnfurchen sind gleiclifalls dem asiatischen Elephanten almlich , aber stehen weit enger zusammen , sindnbsp;«gt;n Sich schmaler, aber selir scharf hervortretend.nbsp;Audi auf der Seite des Zahns, stehen die wel-lenförmig gebogenen Blatter, mit tiefen Zwischen-furchen, sebr eng znsammen, und scharf hervor.nbsp;Der zur Seite der Balm hinlanfende dreyfachenbsp;Saum fehlt ilim ganzlich. Vielleiebt doch nur der
Zalm eines jnngern Thiers der nehmlicben Art
d. Fragmente von Stofs- uiid Backenzülinen , aus Sibo-rien, von Passaii, und aus der Gegend von Ba 11e n-stadt, worunter dor Backenzahn des sibevischen Marnmutlis die g.inze Liinge seiner Babn, und grofse
-ocr page 74-Uebei-8in8tiiiiHgt;»''g nait den Backenaahnen veil Bnrgtoim» aeigt, (5 Ex.)
e. nbsp;nbsp;nbsp;Eine über zwey Fufs lange und am obern Ende gegennbsp;8 Zoll dicka Fufsrohre niit einetn Tbeil der Apophysis,nbsp;von denen bey P a s s a u ausgegi abenen Gerippen.
Diese im ganzen schön erhaltene Fufsrohre verdient eine noch genauere Priifung, und zeigt eine merhwürdige Ahnlichkeit mit den Fufsrohren desnbsp;Maminuth ohioticum Blumenb, des Mastodon t e s Cuv.
f. nbsp;nbsp;nbsp;Eiiizelne Roliren, Rippen, Stiicken des Ilirn-B chad els, und Wi I'b e Iknoch en des fossilan Ehphan-tPuiu sehr ausgezeichiieten Stiicken von Burgt on na, dernbsp;Gegeod von Weimar, Passau, und Ballenstadt.nbsp;(2o ExempI)
Eekannllich haben sich nirn schon eine grofse Mer.ge, und bios in Deutschland über xoo fossile Ele-phaatengerippe in den jüngern Ablagerungeu gefun-den, welche gröfötehlbcils, wie der Tuffs tein,nbsp;und die Lehmlager, lediglich grofsen Landgewas-sdrn ihreEntstehung verdanken. Sie finden sich zu-gleich mit dem TJiinozeros der Vorwelt, und mitnbsp;andern Thierüberresieu, und ganz neuerlich sindnbsp;wieder bey Burgtonna, bey R a n n s t a d t im Würtem-bergiseben, und bey Thiede irn Braunschweigischen,nbsp;so wie bey Chester im Staate N e u y o rk , aufseror-dentlich schone Ziihne und Gerippe ausgegraben worden, die manchen iehrreichen Aufschlufs gewahren.nbsp;Uiiter der Rannstadter Rnochenüberresten fand C u-vi er, aufser den Elephanten- undRhinozeroskno^ben,nbsp;aiich Rnochen von Hyanen, Wolfen, Pferden, Hir-schen, Hasen, und andeni Nagiühiereri. Sammtlichenbsp;1 hierarien aber waren von anderer Art, als die ge-genvvartigen, und so v'erschieden, wie z. B. Pferd,
-ocr page 75-Esel und Zebra. Der dortige Elephant ist völlig über-einstimmend nut dem sibirischen und ameri-kanischen, und würde folglich zum E1 ephas ju-batuB oder primigenius der Vorwelt geboren, da Avir durch die glückliche Entdeckung eines solclien,nbsp;noch mit Haut und Haaren versehenen Thiers, in einemnbsp;Eisblocke an denKüsten des Eismeers, welches durchnbsp;den Hofr. A d a m s in das PetersburgerMuseum gebrachtnbsp;Wurde, erfahren haben, dafs das sibirische M a m m u t hnbsp;mit einer Mahne versehen war. Nach solchen gründli-chen Untersuchungen, wie wir sie von Cuvier ge-wohntsind, möchte daher fastkein Zweifel übrig blei-ben, dafs fast alle aufgefundenen Gerippe des fossilennbsp;Elephanten zu der nehmlichenArt gehören. Um so mehrnbsp;verdienen aber einzelne abweichende Erscheinungennbsp;die grofste Aufmerksamkeit, und aus dieser ürsachenbsp;habe ich auch nicht versaumt, bey den so eben beschrie-benen Backenzahnen alle wesentliclieUnterschiedean-zuführen. Durch die Bekanntmachung des Prof.nbsp;Daehne, dafsein TheilderbeyThiedeausgegrabenennbsp;Backenzahne mit dem african. Elephanten über-einstimmen, seheint es sogarschon ganz entschieden zunbsp;seyn, dafs wirklichzwey verschiedene Arten vorkom-tnen, denen man alsdann zum Unterschied die schonbe-kannten Benennungen als elephas primigen. u.nbsp;jubatus beylegen könnte. Die abgenutzten Zahnenbsp;einer Art des Mammuth ohiotic. erhalten zwar da-durcheinige Aehnlichkeit mit denZahnen des african.nbsp;Elephanten: vom Prof. Dahne ist es aber nicht zunbsp;verrauthen, dafs er hierbey eine Verwechslung began-gen haben sollte.
Umstündliche Vergleichungen der Elephanten- und muthsknochennehstihronAhhildun^ent sindzuerst in Cuviers
-ocr page 76-grofserm Pf/erke: Recherches sur les Ossements J^o s s il e s des Quadrujjedes ou Von retahlit les caracteres- denbsp;¦plusieurs eoc'peces ^animau‘xgt; que les Revolut, du Globe parais*nbsp;sent avoir detruites. Par, l8l2. 4*nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;in den Anna^
ten des IVlaseums^ und weitere Nachrichten nehst Ahbil-gt; dun gen der Zuhne in Blumenh, Ahhild, N, G. T. 79.nbsp;jm Es s a i de], G e olo g i e von Fa uj, de St, Fond ¦ Tom,nbsp;j, Tah, XIP, png, 273. in der B e s c hr 0 ih. und Ahhild»nbsp;der hey Thiede ausgegrahenen Thierknochen, und audi innbsp;dem lehrreichen fperha jVlitcliill Essay on the theorynbsp;of the earth. Neuyorjhi8i8,in P ar kins on s organic,nbsp;rem. of a former World, und aufserdem im ji. Stack,nbsp;der Gilhertschen A nnalen pag. 322 u.s. Wf m
finden.
2, Rhinoceros antiquitatis Blnmenb.
a. nbsp;nbsp;nbsp;Drey grostentheils vollstiindig crhaltone Baclien-zaline nebst einzelnen Knociicnfragraenten, aus den Lehta-lagern beyBallstadt im Gotliaischen, wo sicU ira Jahronbsp;1784- ein Rhinozerosgerippe fand, das leider von den Aibei-tern schon ganz zertrfimmert worden war, elie man von dernbsp;Auffindung benachrichtigt wurde. (6 Ex.}
b. nbsp;nbsp;nbsp;Mehrerc grofse Schenkel- und Rolirenknochen,nbsp;nebst einzelnen Wirbeln und Rippenstücken des fossilennbsp;Rh inozeros von Pö 1 itz, bey Köstritz. (3, Ex.)
Ein sehr schon erhaltener, nnr wenig veriinder-ter und fast ganz vollstandiger Eopf eines einhornigen Nashorns hat sich nebst den iibrigen Thierrestennbsp;gleichfalls bey Thiede aufgefunden, und nicht langenbsp;vorherfand man nach den Nachrichten von Everardnbsp;Home in den philos. Transact. i8i7gt; nur-wenignbsp;veriinderte und grofstentheils schon erhaltene Schadclnbsp;und Knochcn von drey Individuen, in den Kalkstein-hriichen von Ores ton ohnweit P1 y m o u t h. Sie fan-den sich dart auf eine sehr merhwürdige Wcise, an
-ocr page 77-der Kuste, in einer 4Furs über der FluthhBhe befind-liclien, ganz mit verhartetem Lehm ausgefüllteii, be-tracbtlichen Höhle, welche erst entdeckt wurde, uacbdem iboFufs lang von derKüste hineinund vomnbsp;ursjirünglichen Felsen lyeggebrochenivorden war, undnbsp;Welche noch 74 Fufs Höbe dieses festen Ealkfelsens übernbsp;sich batte. Anch bey Osterode am Harz wardennbsp;fcekanntlicli Rhinozerosknochen, so wie bey Piacenzanbsp;von Lasteric aufgefunden. Gilb.Ann. 456. pag, 425.
¦Am vollstandigsten sind die Nachrichten fiber das fossile Nashorn ran Cuvi er in seinen Re cherche s Tom II. sarnbsp;les ossements Foss, de Rhinoe. p, i. Tab. V. Fill. IX. X.nbsp;und von Fatij. d. St. Fond in seinem Essai geolog.nbsp;pag. 207. zusammengetragen, und die in den iiltern Samm-lungen vorhandenen Schiidel in den Abbildungen auf Tab.nbsp;XL geliefert worden.
Noch scheint es nicht ganz entschicden zu seyn, ob es vom Nashoni der gegenwartigen Schopfungnbsp;ganzlich abweicht, aber so viel ergjeht sich, dafs esnbsp;mit dem asiatischen Nashorn am meistennbsp;iibereinstimmt. Die sinnreiche Vermuthung, dafsnbsp;der Elephant, das Nashorn, undNilpferd,nbsp;nnter den Thierarten, so w'ie die A d a ns 0 n i a, undnbsp;niehrere P a 1 me n unserer gegenwartigen Schop-fang, unter den Baumarten, noch ererbte , nberliefertenbsp;Formen der Urwelt sind, die uns ein deutliches Bildnbsp;jener Riesenschopfung darstellen, wclche die nraltenbsp;Frdoberflache bevolkerte, wurde noch mehr Wahr-scheinlichkeit gewinnen, wenn sich z tyischen dennbsp;fossilen Uberresten und den noch vorhandenen Ori-ginalcn nicht stets, mehr oder weniger bedeutendenbsp;Abweichungen zeigten.
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F.in vollstandiges fiber 2 Fiifs lange», ntid die untere Halfto eine» noch dichern A u ero chsen h or n s , nebitnbsp;einem Theil des Scbadels, aus den Lehm - und Tnffsteinla-gern bey Döllstadt und Fahnern im GctLsischen,nbsp;(]3 Exempl.)
Stimmt mit der A'bhildung in dem Essai geologe v.
Fnuj. F XFll, No* 2. ganz üherein, die von einem Origi*
ginal im Pariser IVIaseum genommen ist.
Weit seltener sind die Überreste des Bos Ce saris, dm sich. gleichfalls in dem Pariser Museum be-findet, dnd sicb durcii eine besondere Erhöhung auf dem Scheitel des Schadels, zwischen den Hörnern,nbsp;dnrch eine breite Stirn, und durch langere ganz seit-ivarts aber gerade aus , und mehr aufwarts gerichtetenbsp;Hörner auszeichnet. T. XVII. No. 1.
Beyde Arten hommen im Ganzen seltener als die Elephanten und Mammuthsknochen, aber wie esnbsp;scheint, von gleicher Beschaftenheit, in Europa undnbsp;Amerika vor.
Ob die in S ib erien ausgegrabenen aufserordent-lich grofsen Hörner dieser Art dem Bos a r n i ange-hören, oder ebenfalls eine eigenthümliche Art der Vorwelt ausmaclien, wird sich hoffentlich in dernbsp;olge a.uiklaren.
Bruchstücke von betrachtlicher Gröfse, »ehr starker Hirschgoweibe, mit den Stirnhnochcn, der noch ansitz-cnden Krone, und einigen Sprossen, nebst einzelnennbsp;Sprossen, Kinnbacken-Stücken nebst Ziihnen, und Robreii-hnochen, aus den Kalhtutfbrüchen bey Grafentónna,nbsp;aus der Geg. von Weimar, F o li t z und von A ac h e n.nbsp;('8 Ex)
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rile dem Eclelhirsch sehr ühnliche Hirscliart der A orvrell zeicimet sich hauptsachlich durch die Stiirkenbsp;f er Geweihe uiid Lange der Sprossen aus, verdientnbsp;« er eine noch iiahere Prüfung, iim ihre Verschieden-1- du n vorn Edelhirscli hinreichend zu erweisen.
Höchst 'wahrsclieinlich geboren einige in der ammlung befindliche Knochen und Zahne Antilo-' e n a r t e n aii. Sie finden sich gleichfalls in dennbsp;'iiffsleinlagern zu Burg tónna, jedoch nur selirnbsp;¦nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;und erfordern noch nahere Vergleichungen, um
hio.: her niit Sicberheit entscheiden zu können.
5. Equus adamiticus.
Kinnb»clsen nebst melirern fossilen Ffer dtfzah n en ' ifriTuftsteinlogern bey Tónna und Tennttiidt undnbsp;or. Pölitz bcy Koatritz. (g Exempt.)
Sie sind den gewöhnlichen Pferdezahnen sehr ainilich, sclieinen abernach Cuviers Untersuchung,nbsp;deiinoch einer abweichenden Art der Vorwelt ange-hört zu haben, und mehrere darunter zeichnen sichnbsp;hesouders durch ihre ungewöhnliche Grofse aus.
Melirere fossile Waffenzaliue des wilden Schweint aus Lebmlagern bey Ballstadt im Gothaischen, wonbsp;sich aiich Elephanten - und Nashornsknochen fanden.nbsp;(9 Exenjpl)nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;/
Die Zahne, welche sich in mehrern Gegenden unter gleichen Umstanden finden, scheinen ganz be-sonders eine nahere Vergleichung zu erfordern, vveilnbsp;sie zum Theil mit den gegenwartigen Zahnen unse-rer Schweinarten völlig übereinstimmen mochten,nbsp;ziini Theil aber auch abweichende Exemplare aufge-funden werden, die entweder der Vorwelt, oder an-dern Welttheilen angehören.
-ocr page 80-Ein vorzüglich schon eilialtenes S c h K d e I s t fl ck mit voUslandigel' oberu Kinnlade und darimi befindlicliennbsp;Backen- inid tangzabnen auf beyden Seiteii, von gananbsp;ausgezeichneter Gröfse,
Anfserdem rnelirere aber sebi' instrucktive Knochenstücke diesel'Baienart, theils einzelne Kinnbacken, Stücken desnbsp;liückgrats. Flippen, Röliien, und Gelenkköpfe, nebsteinernbsp;Menge einzelner Zaline,i aiis den Höhlenzu Liebenstein,nbsp;Scbarzf eld uud Gailenreutli. (39 Eempl.)
Einsebr schoner ganz vollstandiger Schadel, dessen obere Kinnlade zwar die Backenzahne behalten, aber die Fangzühnenbsp;verlohren liat. (i Exempl.)
Er gehort ofl'enbar einer ganz aiidern Barenart mit einem weit pilatt gedrücktern Scliatlel, und einer weitnbsp;spiczgern Schnauze an, und zeichnet sich hierdurchnbsp;hinreichend von dem vorhergehenden aus. Aus dennbsp;Gailenreuther Höhlen.
9. Melirere grofse Stücke der Gebirgsart, von Gailen-reutli mie eingewachsenen B ii r e n- und andernRaub-tliiei'knochen undZiihnen. (38. E^empl.)
Aufserdem sind aber aucli noch eine Menge Kno-clien und Ziihne kleinerer, walirscheinlicli zum liatzen- Hunde- und Wolfsgescldechte gehörigennbsp;Iinocjien und Zliline yorlianden, welche saramtliclinbsp;erst nach einer sorgfaltigen Prüfung nalier bestimmtnbsp;werden können. Hierunter geboren die nachfolgenden :
a. Z'wey Kinnbackenfragmente mit erhalteneu Backenzahne 11, ¦wahrscheinlich zum Leo diluvia-nus , dor sicli dem F agnar zu n.iiiein scheint, Eben sonbsp;jnoeluen einige sebr sehön inid voüsnindig erhaltene Sc h enkel - und lï o h r e n k n o c h e n gleichfalls dieser Löwenartnbsp;angehuren.
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b. nbsp;nbsp;nbsp;Zwey Kinnbackenfxagraonte mit B acb er,- nndnbsp;«twas beschadigten Fangzalinen, welche vermuthlichnbsp;von eiiier Ti ger ar t herriihron, aus denlialkbriicheii vonnbsp;P Ö1 i t z ohnweit K o s t r i z,
c. nbsp;nbsp;nbsp;Der grofste Tbeil eines Kinnbacken mit erhaltenennbsp;Zahnen, welche die meiste Aehnlicbkeit mit derllyanonbsp;zeigen, vielleicht aber auch einer dem Canis crocutanbsp;Sknlichen Thierart angehören.
Jn O eke ns Z oologie, II, Ahtheilung pag. io22 — 1024 inirl Unterschiede dieser heyden Thierarten nahernbsp;angegehen,
10. Eine Menge kleiner, theils eingewachsenen, tlieils freyen, fast durchgangigsehr sclion erhaltener Rnoclien, nndnbsp;betraclitlichen Stiicke soldier iiodi zusammeiiliaiigender Gei'ip*nbsp;pe von kleinernThierarten, welche zum Geschlecht der Spitz-Manse und IVIaulwiirfo gehort zu haben scheinen,nbsp;nnd gleichfals eine sorgfaltige niihere Prufung erfordern , danbsp;sie einen sehr abweichenden Knochenban von den gegenwiu-tigen Arten zeigen. Aus dem in melirerer Hinsicht so merk-Wiirdigen Kalktufflager bey M e i f s en, (3Ö Exempl.)
Alle bislier angeführten Thierübeireste waren blos lialzinirt, nncl fandensicliaufLagerssatten, welcbenbsp;au den jüngsten Formationen, und gröstentheils znnbsp;den aufgescbwemmten Gebirgsarteu geboren. Dienbsp;nachfolgenden sind aber dem Mus'cheliiötzkall: irndnbsp;altern Kalksteinformationen angehörig, undnbsp;sammtlicb versteinert.
Da es vcillig unmöglich ist, die rlchtige Bestim* mung derselben , ohne Vergleichungmit deuSk.elettennbsp;der noch vorhandenen Thierarten, zu bewirken, uiulnbsp;offenbar uur solcbe giinstige Umstiinde hierzu beför-derlich seyn können wie sie z.B. Cuvier zu Gebotenbsp;stellen,*) so mufs ich mich daniit begnügen, sie hier
*) Nur aUdenn lafst sich so bestimrat behaupten wie C u-V i e 1' pag. 63 anfuhrt: „la moindre facette d’os, la
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nur der Zalil nach anzuführen und einigeVermiuIiun-genbeyzufügen. Selbst die in demgrofsen Cu vier-schen Werke, und in den Annalen des Museums, enthaltenen Abbildungen habenmir wenigstens nochnbsp;nicht ausreichend geschienen, um mich an ihre Be-stimmung zu wagen. Hierzu gehort oftenbar eine ,nbsp;ganz vertraute Bekanntschaft mit den vorhandenennbsp;Knochenformen, eine tiefe Keuntnifs und Übung innbsp;der comparativen Anatomie und zugleicb eine sonbsp;zahlreiche und vollstandige zoologische Sarnmlung,nbsp;dafs man in jedem Augenblicke die erforderlichennbsp;Vergleichungen wiederholen kann. In Ermangelungnbsp;solcher Hülfsmittel scheint es mir daher welt rathsa*nbsp;mer zuseyn, lieber gar nicht zu bestimmen, als durchnbsp;zu voreilige, unhaltbare Angaben zu Irrthömern zunbsp;verleiten, welche uns zu ganz falschen geologischennbsp;und geognostischen Resultaten führen können. Dienbsp;Erfahrung bat uns bereits gelehrt, wie leicht, selbstnbsp;die berühmtesten Anatomiker und Naturforscher, beynbsp;dieser Gelegenheit Irrthümern unterworfen seyn können, und um so mehr wird sicli eine selbst zu weitnbsp;getriebene Behutsamkeit bey dergleichen Bestim-mungen rechtfertigen lassen.
ir. Ein grosser über i Fufs langer ara obern Ende 4 Zoll breiter, unten schmller zulaufender scliöiierbaltener Knocheu
moindre apophyse a un. caractère determine, relatif a la class*, a l’ordre au genre, et a I’espfece auxquelsnbsp;elle appartient, au point, que toutes les fois que l’on anbsp;seulement uiie extreraité d’os bien conserved, on peut,nbsp;avec do I’application, et en s’aidant avec uii peu d’ad-dresse doraualogie et de la coraparaison effective, determiner toutes ces clioses aussi surement, que si Totlnbsp;possédoit I'animal eniier.
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¦'^on ciner etwas breitgedrückten Form, im Muscljelfloti-eingewachsen, r.ebst einr-eliien kleinern Fragmenten, tvekhe Kippen zu seyn sclieinen, von Ateiibach imnbsp;We ira arise hen. (3 Exeropl.)
11. Einige Kippen- und Br kenknochen von sehr ausgezeicliiieier Form, vom Heinborg bey Gottingennbsp;in Muscheiflützkalk CS Exempl,)
13. nbsp;nbsp;nbsp;Gröfsere und kleinere Fragmento von Kippen*nbsp;Ibohren- und Backenknochen, nehst Rückgrats-wirbelli, von Teutleben, Tónna und Sachsen-knrg, zuni Theil sehr vollstaiidig und gut erhalten, innbsp;Muachelilötzkalk eingewachsoti. fiöEx)
14. nbsp;nbsp;nbsp;Eine Menge giöfserer und kleinerer, sum Tbeil sehrnbsp;charakteristischer Knochenfragmente, woriinter einzelneB a-eken- imd Röhrenknoclien fast gansrollstandigerhalten sind, aus Muscheiflützkalk, und in demselben eingewach-sen, von Eckartsleben im Gothaischen. (a3 Exempl,)
15 Knochenfragmente, worunter einzeine charakteristi-fcha Gelen kküpfe und Rohrenknochen beiindlicli *ind, au8 der Gegend von Aachen. (10 Exempl.)
16, nbsp;nbsp;nbsp;Eine Platte mit zwey neben einander liegenden be-trachtliclien Rippenatücken, und vielen versteinerten,nbsp;zujTi Tlieil gut erlialtenen Muscheln, imaltetn Flötz-kalk vonAltdorf (i Ex.)
17. nbsp;nbsp;nbsp;Höchst -walirscheinlich die obere, grüfstentheils voll-ItSndig erhaltene Kiiinlade von Sommerings Ornitho-cephalus longirostris, ein auch seines F u u d or t e snbsp;tvegen, sehr merk'WÜrdiges Stuck, ini alter n Flötz-kalk von Altdorf. (3 Exempl.)
KalkschieFerplatte, in der Mündiner Sammlung* ist bekanntUch sclion langst von Cuvier als einenbsp;f 1 i e g c n d e E y d e c h s e bestimmt worden, welclienbsp;er gegenwartig Pterodactylus benemit. Sóm-111 e r i n g bat dagegen in den Schriften der M n n c h-ner Academie sehr bedeutende Zweifel erboben,nbsp;rind seiner so lehrreichen und gründliclien Abhand-lung vortreffiiclie Zeiclnlungen dieser merkwürdigennbsp;Versteinerung beygefügt. Er liat darinn aus sehr ein-leuchtenden Gründen gezeigt, dafs dieses Thier einernbsp;ganz besondern Art der Fledermiiuse der Vorweltnbsp;angeliört haben müsse; demohngeacbtet sind dieMei-nungen abernoch immer getlieilt, und allerdings ver-stattet die Bescliaffenheit der Zaline noch einigenbsp;erheblicbe Einwürfe. Sommering bat inzwiscbennbsp;iiocb einige bierber gcbbrige Arten O r n i tli o c e p h.nbsp;brevirostris und antiquus in den Verhandlnn-gen der Münclmer Academie bekaiint gemacht, wor-iiber der Auszug im Sch weiggerschen Journalnbsp;fürChem. u. Phys.ei.ll. i. St. p iio. nacbzulesen ist.
Unter den versteinerten Enoch en aus dem FlötzrauschelkalI'vStein scbeinen die Überrestenbsp;sehr verschiedener Thierarten vorzukommen, undnbsp;ich werde, wenn es die ümstande imr einiger Maas-sen verstatten , in derFolge alles anzuwenden suchen,nbsp;um hierüber nahere Aufklarungen zu verschaffen.nbsp;Mehrere Zeichnungen sind bereits früher schon aunbsp;Cuvier überschickt worden , aber nicht hinreichendnbsp;gewesen , um sichere Bestimmungen darauf gründennbsp;zu können. Wahrscheinlicb gehören einige derselbeiinbsp;S e e b u n d - und W allfi sch arten an, von welchennbsp;letztern sicb besonders aucli unter den bey A dien
aufgefundencn Enocbenfragmenten einzelneExemplare
fmden.
-ocr page 85-finden. Ob nacb einer sehr ungeprüften Verramlmng auch Nilpferdltnochen darunter zum Vorschein koni-kaan sich iiur in derFolge bey einer ausreichen-*^en Untersuchung ergeben. Die von Faujas in sei-nem Essai de .Geologie pag. 360 aufgestelltenbsp;I^ehauptung, dafssich selbst Dan benton bey seinernbsp;¦^iigabe von fosillen Knochen des Hippopota-getausclit babe, und dafs höchst wahrscheinlichnbsp;bisher noch gar keine dieser Art aufgefundeii wordennbsp;^Varen, ist in Cuviers Recherches etc. sur les Össe-^ens foss. d’hippopot. p. 1 T. II. vollstandig wider-^egt worden. Es finden sich zwey veiochiedene Artennbsp;des fossilen Nilpferds. Eine g r o fs e Art, wel-che fast ganz mit dem gegenwartigen übereinstimmt,nbsp;und eine kl ei ne r e ^ welche sich nur durch geringenbsp;Abweicliungen und viel kleinere Verhaltnisse aus-2'ejchnet. Die im PariserMuseura und in dernbsp;Sammlung von de Drée befindlichen Exemplare dernbsp;gvöfsern Art, sind T. I. II. F. 1. 2. und die der klei-nern T. I. F. 6. 7- T. II. F. 3. und T. III. F. 6. abge-^ildet, und pag. 15 beschrieben. Diese Knochen-dberreste finden sich vorzüglich bey Montpelliernbsp;^nd im Arnolhale. In Cuviers Nachtragennbsp;¦T. I. pag 5 ist das Weitere nachzulesen.
Die Wallfisch- und S eehund skno chen Uiöchtenzu den kleinern Arten des Geschlcchts Delphisnbsp;Und Trlchecus Manatus, den sogenannten Laman-tins, gehören, wenn sich anders wirklichThierresienbsp;dieses Geschlechts im Muschelflötzkalk finden, Vonnbsp;AÜcsen letztern 'kommen vorzüglich charakteristischenbsp;Knochenüberreste in F rankreich bey Angers, Done,nbsp;Cliavagne, Auvigni, Gonor u. s. w. jedochnbsp;gicichfalls blos im Gebiete iilterer Schichten aus Nie-
B
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II. Mammaliolilhenr
Jerschliigen des Meeres entstanclen, uncl nicht aus den Lagerstatten der grofsen Landthierhnochen im Gebletenbsp;der vou Landgewassern abgesetzten Schichten vor.nbsp;Irn Bullet, d. Sc. Sept. 1309. Nro. 24. pag. 395 unclnbsp;in den Cah. 8—12. 58—62. p. 75—483 8er Annal. desnbsp;Mus. sind mehrere hierher gehorige Nachrichten zunbsp;finden. Ein ganzes fossiles Wallfischshelettnbsp;entdecfeteC ortes i bey Pulgnasco in einer blauli-chen Thonscbicht, die zvvar vona Meere abgesetzt,nbsp;aber doch wahrscheinlich neuerer Entstehung war.nbsp;Die IReste eines dem Cachelot ahnlicheu Thiersnbsp;fanden sich bey der Ausgrabung eines Keilers in Parisnbsp;selbst. Essai de Géolog. p. 141. Ob einige der,nbsp;auf den hochsten Kalkalpen der Pyrenéen aufgefun-denen Knochen nach geaufserten Verniuihungen zunbsp;den Wallfisch- oder Seehundsarten gehören, hedarfnbsp;noch weiterer Bestatigung, da sieCuyier blos fürnbsp;unbehannteThierhnochen ansieht, ohne sie naher zunbsp;bestimmen. Auf gleiche Weise erfordern die imnbsp;Elsas ohnweit Strasburg irnd die bey La on,nbsp;Havre, u. s. w- ausgegrabenen Knochenfragmentenbsp;dieser Art noch weitere Untersuchung. Alehrere annbsp;den Meeresküsten in Thonschichten befindlichen See-hund- und Wallfischknochen scheinen übrigens nichtnbsp;eigentlich fossil, sondern nurUeberresle soldier nochnbsp;gegenwartigvorhandenen, und voin Meere ausgewor-fenen Thierartea zu seyn.
Die übrigen bisher bekannt gewordenen fossllen Thierreste will ich wenigstens noch anführen, wennnbsp;sie gleich meiner Sainnilung abgehen.
1. Das Manimuth ohioticum Blumen-bachs, der sogenannte üeischfressende Elephant, M a s t o d o n t e des C u v., der sich ihVirginien,
in der Nalie des Ohioj und spater aiich im siidl. America, so wie in der T a r t a r e y, und selbst innbsp;Frankreich und I tallen aufgefunden bat, Dienbsp;letztern scheinen hierlier geliorige elgenthiindiche Ar-ten dieses L'ngelieuers der Vorwclt zn seyn , Ayelchc dienbsp;Grofse d es Amerikan, nicht erreicht haben. In dennbsp;Annalen des Museums T. Vill. pag, 270 so wienbsp;in Cuviers Ilecherches etc. finden sich ausfiihr-licheNacbrichten undAbbild. des ganzen Thierskelettsnbsp;T. V'. und der Knorhen nnd Zahne, so wie in Blu-menb. n. Abbild. und im Essai geolog. v. Fauj.nbsp;T. 14. pag 273.
Eine sehr schlecbte Zeichnung eines ganzen Ske-Ictts das in Fli il a delphia aufgestelk seyn, und das nicht zum Eleph. jubatus sondern hierher geboren sol], kornmt aucb in Perrin du Lacs Reisenbsp;nacb Louisiana vor. Den ncuern Un tersuchungennbsp;zu Folge scheint das Marnmuth ohioticumnbsp;keinesweges zu den Ilciscbfressenden Thieren gehort,nbsp;sondern eben so wic der Elephant nur Pflanzennab-rung zu sich genommen zu haben. O eke ns Zoo-logie i. B pag. 792,
2) Das M egatherlum Cuviers, der M e g a-loiiyx Jefl'ersons, zu deni Gescblecht der Faul-tliiere gehorig, was sich zuerst am la Plata fand tmd im Madrider Cabinet, jedoch nicht ganz richtignbsp;zusammengesetzt und aufgestellt worden ist. Seinenbsp;Gestalt wurde zuerst durch einen‘spanis. Kupfersticlinbsp;bfkannler, welchen der Director Gimbernat mit¦nbsp;thcilte. Nachstiche finden sich unter andern auchnbsp;in Fauj. Essai Tab. i6. pag. ,327 und weitere Nach-lichten in Cuviers Recherches, den Annal en,nbsp;dem J ourn. d. Phys. u. s. w.
ao
3. nbsp;nbsp;nbsp;Der rieseinnafsige Tapir von der Gröfse desnbsp;Elephanteii, bey C o m i n g e und Vienne in D a ii-pïï i n é und aucli im n ö r d 1 i c h e n Amerika neuer-lich ausgegraben, der dem gegenwartigen sehr nahenbsp;kömmt, und eine kleinere Art aus Languedoc,nbsp;welche in der Form der Zaline Unterscliiede zeigt.nbsp;Cuviers Recher cbes T. I. bis VII.
4. nbsp;nbsp;nbsp;Alce giganteaBlumenbach, Das Piie-sen-Elenn, in Ireland, unler ahnliclien Verbaltnissennbsp;wie die^ammuthsbnochen in Deutschland aufgefun-den. Seine Geweibe sind 7 Fufs hocli und stehennbsp;am öbern Ende 14 Fufs von einander. Abbildungennbsp;befmdensichinden Annalen und nebstderBescbrei-bung in den bereits angeführten Werken, so wienbsp;im Journ. d. Phys T. 63. May iQiQ p. 553.
In Cuviers Recherches etc. lindet man übrigens alles vereinigt, was die fossilen Überrcste dernbsp;vierfüfsigen Thierarten betriflt, und hier auch dienbsp;Beschreibung der ganz unbekannten Arten, dienbsp;hauptsiichlicli in tien neuern Gypslagcrn bey Paris
vorkommen, als
1. nbsp;nbsp;nbsp;Paleotherium magnum
o-
4-
6-
9-
7-
2. nbsp;nbsp;nbsp;mediumnbsp;crassumnbsp;curiumnbsp;minus
Anoplotherium commune secundariumnbsp;. 8* medium
9. nbsp;nbsp;nbsp;minus
10. nbsp;nbsp;nbsp;minimum
11. nbsp;nbsp;nbsp;Eine zu den Pachydermen gehorigenbsp;Thierart, dem Schyveine nahe verwandt. Aufserdem
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vonbeltanntern Formen aber nicht mehr vorhandenen Arten
12. nbsp;nbsp;nbsp;C ani s parisiensis,
13. nbsp;nbsp;nbsp;D i d e 1 p h i s parisiens.
14. nbsp;nbsp;nbsp;ViVerra parisiens.
Das P al e o t lie r ium und An opl o tb er i um nahem sich entweder mehr dem Tapir, odernbsp;tlem Schweine und R h i n o z e r o s, und scheinennbsp;eine merkwürdige und zahlreiche Mittelart der Vor-¦\Velt ausgeniacht zu haben.
Aiifser der mnstündliclien Beselireihung in Cuviers
Recherches Tom, lil. etc* ist auch O ekens Zoologid
ll- .rihtheitung peg, 773 uijd 77^. naclizulesetz.
Die fossilen Ochsenarten , welche sich im Ganzen entweder sehr dem Auerochsen oder Büf 1 el nahem, sind zuweilen nur sehr wenig von den gegen-Wartigen verschieden. Es hommen jedoch aufser dennbsp;hereiis angeführten, beym Bos priscus, noch fos-sile Knochen vor, welche sich dom Bisani- undnbsp;Muscus - Och sen aufserordentlich nahem. Allenbsp;scheinen mit dem fossilen Manimuth, und seinennbsp;fossilen Begleitern, aus gleichzeitigen Revolulions-epochen herzurühren.
Auch bey den Hirscharten scheinen nebst dem R i e s e n e 1 e n n und dem Cervus primor dialis, noch eine oder zwey fossile A r t e n , vielleichtnbsp;zu denDamhirschen oder Antelopen gehorig, auf-gefnnden zu werden. Ein Thcil der aufserordentlichnbsp;starken Hirschgeweihe bey Aachen hat vielleichtnbsp;wirklich demRiesenelenn angehört, so wieliingegennbsp;inehrere H i r s c hkn o ch e n der K n o c h enb r e c ci enbsp;an den Kusten des Mittelmeers den Antelopen zu-kommen. Die sorgfiiltige Untersuchung dieser Kno-
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chenbrcccien von Cuvier vvelclie zuerst iii den A n n'a-len d. Mus. und im Auszug durch das Bullet, d, Sciences Sept. 1809 Nro. 2'4 p. 402 bekannt wurde,nbsp;enthalt tingeinein lelirreiche Naclirichten. In demnbsp;Juraltalkstein der Klisten des Mittelraeers sincl grofsenbsp;Spalten uiidKlüfte mit derselben ausgefüllt, und viel-leicht hat sie eine zieinlich gleichzeitige Entstehungnbsp;mit der jüngern Nagelfluhe. schcint abernocli jiingctnbsp;als, der Kalktuii', und ein Theil der aufgeschwenuulennbsp;Gebirge zii seyn. Der grofste Theil der Knochen be-steht aus bekannten, noch anOrt und Stelle lebendennbsp;Thieren, alsBferden, Eseln, Ochsen, Schaa^nbsp;fen, Kaninchen, Hasen, Meerschweinen,nbsp;F e 1 d m a u s e n ,*) aber aiich aus entfernter lebenden,nbsp;•wie Antelopön und dem Lagornys alpinus, desnbsp;mittlern Asiens , und einigen unbeltannten. Sic sindnbsp;zugleich so sOnderbar vertheilt, dafs an mehrern Punc-ten der luiste, immer verschiedene und zuweilennbsp;fast nurThiereeiiier Art, wiez. B. fast lanter Alause-arten an den corsicanischen Klisten, zum Vorscheinnbsp;kommen. Einzeln finden sich auch Vogel knochennbsp;Welche Baehstelzen, und Schlangen, Avelche
'f) DioAngabenron Kfirg in den Denkschriften der N atnrf orsch er Schwabens i. B. igoj. von dennbsp;Thierarten aus den On iijger Schiefern, woruntcr esnbsp;gatiz bestiromt' Vesperjiliomuïinns, Mustelanbsp;putatorius L. musporcellus, avellanariusnbsp;L. u. s. w. anführt, verdienen noch weitere Prufunij,nbsp;da mehrere derselben grofsen Zweifeln unterwovfennbsp;bleiben, und sicher sowohl unbekannte siidliche, alsnbsp;den Bekannten völlig ahnliche Thierarten vorkonunen,nbsp;nnd jene Schiefer hiichst wshracheinlich ebenfalls zurnbsp;Jura.Formation geboren. Im 11. Heft der I s i s p. l'gSnbsp;ist dies umstandlicher beriihrt,
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II. Mammaliolithen.
Co 1 uberna 11'iX geliört zuliaben sdieinën. An
den meisten Orten kommen zugleich in den Breccien I^ïufsconcbyl ien vor.
Von Nagethieren kommen aufser den hier sngeführten Mausearten, auch unter den merkwür-digenllnochem'ibcrrcsten bey Köstritz Schade! undnbsp;Knochen einer Mauseart vor, die Ahnlichkeit mitnbsp;^lus terrestris haben. Zu vergleichen Cuviernbsp;^ech. Tom. IV. Brech. oss. T. 11. Fig. 7. Ob dernbsp;'onFischer in den Abhandl. d. Acad. z. Moscaunbsp;hekannt geraaclite Castor trogontherinm, vounbsp;Welchem sich selir groCse Schade!, nebst Knochen,nbsp;in den Anschwemmungen, an den Kusten des A z o f-schen Meeres fiiiden, quot;vvirklich zu den fossilennbsp;Thierarten gehort, welche von den gegenwartigennbsp;Wesentlich verschieden sind, scheint nach Cuviersnbsp;Unteisucbnng noch zweifelhaft zu bleiben.
Die Pferdeknochen und Zaline, welche sich
Kannstadt, und in denKalktulF- und Lelmda-gern mehrerer Gegenden und sehr haufig am Canal del’Ourcy auffmden, haben zivar gleichfalls rnitnbsp;dem gegenwartigen Pferde grofse Ahnlichkeit, abernbsp;«ind den neuernUntersuchungen Cuviers zutolge,nbsp;doch von den letztern, und folglich auch von dennbsp;I’icrdeknochcn der Breccien verschieden. Die ersterenbsp;Pferdeart hat, seiner Meinung nach, gleichzeitig mitnbsp;dem fossilen Elephanten und Mammuth, die nördli-
^he, nnd vielleiclit fast die ganze Erdoberfliiclie, zu. twiner inklimatiscberllinsieht aufserst merkwürdigennbsp;Epoche unseres Planeten bewobnt.
Von Kaubthieren land Cuvier, aufser dem '^tsus spelaeus, und arctoideus unter dennbsp;fossilen Knochen der G a y 1 en r e uth er und der
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Tingarischen Höhlcn, verschiedene grofsere! undkleinere Hy an ena r t en , Tiger- itnd L ö wen-knoclien*aus ungarischen Höhlen, ingleichen ausnbsp;der Scharzfelder nnd A11 e n s't e i n e r Höhle, innbsp;welcherletzterer zugleich wieder ganz von der Hy a n enbsp;verschiedene, utul andere vorkommen, deren Zabnenbsp;mit dem Jaguar des sudliclien Amerika am meisiennbsp;iibereinstiminen. Einige Höhlen liefern fast lanternbsp;zu diesen gröfsern Katzenarteu gehorige Jinochen.nbsp;Diehey Osterode entdecluenKnochen scheinen znmnbsp;Theilnach Bltimenbach Lo wen, und Hyan en,nbsp;quot;vvelche dent cania crocuta am niichsten kommen,nbsp;anzugehören. Fernerinden Gay 1 enr euther Huh-'nbsp;len mehrere W olfsarten den gegenwartigenhöchstnbsp;ahnlich, jcdoch im Ganzen noch melir dem Hmide.nbsp;verwandt. Dergleichen Fragmente finden sich abernbsp;auch zugleich mit Mammuthsknochen von Jagernbsp;undFortis beschriehen, bey Kannstadt undnbsp;R omagn an o, daher ilire abweichende Bescbaffen-heit von den gegenwartigen Arten um so wahr-scheinlicher wird. Aufserdem kommen in dennbsp;Gaylenreutber Höhlen aber auch noch Knocben vonnbsp;Fiichsen die den Chakal gleichen, S chafe, ttndnbsp;Marderarten vor, welche dem europaischennbsp;sowobl, als dem caspschen Stink thiere ahnlichnbsp;sind. Die Meinung von RosenmiiHer, dafs dienbsp;letztern weit jiinger als die ubrigen waren, hat sichnbsp;nach Cuviers Ansicht, ehen so wenig, als das Vor-handenseyn von M enschenknoch en in dennbsp;dortigen Höhlen bestiitigt.
Nach seinen Untersuchungen pag. 66 haben sich his jetzt im Ganzen die fossilen Überreste von 78nbsp;yierfüfsigen Thierarten mit Einschlufs der
-ocr page 93-Amphibien aufgefunden, Hierunter sind 49 ganz Un-¦fcebannte befindlich; i6 bis i8 welche Ahiilichkeit nait den gegenwartigen zeigen, und ii bis 12 dienbsp;' völlig mit den letztern übereinzustimmen scheinen.nbsp;C)ilenbar sind die hierunter begriffenen 15 Artennbsp;gtofser vierfüfsiger und eyerlegenden Amphi-t i e n weit früher verhanden gewesen , als die leben^nbsp;gebahrendeii Mammaliën, daher sie auch innbsp;^eit altern Gebirgsschichten vorkommen. Lam anti ns und Seehunde finden sich erst im grobkörn.nbsp;neuern Musclielkalk , über derKreide, unddieLand-thiere kommen erst im Gebiet der Süfswasserfor-mationen, und der vom Meere anfgeschwemmtennbsp;jiingsten Anschwemmungen vor. Man bat folglichnbsp;alle Ursaclie zu vermuthen, dafs die angegebenen Land-gt;nbsp;thiere, vor dem letzten Rückzuge des Meeres, nochnbsp;nicht vorhanden waren , und dafs ihre Erscheinungnbsp;zuerst in der Epoche, zwischeii jenem Rückzuge, undnbsp;der letztern grofsen tlberschwemmung statt gefun-den hat, welche mit unserer Zeitrechnung von 5 —nbsp;öooojahren ziemlich übereinstimrnen möchte. Unternbsp;den Landthieren sind die altesten wieder das Pale o-!nbsp;theriumund Anoplotherium. Spiiter köramterstnbsp;Elephant, Rhinoceros, Mammuth, Hippopotamus u. s. w. vor. Alle Thierreste, welche sichnbsp;zugleich mit diesen letztern Arten finden, sind ent-quot;weder unbekannte oder wenigstens höchst zweifel-liafte. Diejenigen welche mit den gegenwartigennbsp;übereinzustimmen scheinen, finden sich nur in dennbsp;iüngsten Aitschwemmungen auf den Boden der Sümpfenbsp;Und vormaligen Landsebn, und an den Ufern dernbsp;. Flüsse, so wie zuweilen in den Spaken und Höhlennbsp;einiger Felsen, und in der Damnierde selbst,
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Wenii auch Cuvier bey dieser, so interessanten Darstellung vielleicht auf die Pariser Local for-inationen zuviel Riicksicht genomraen batte, undnbsp;•vyenn auch solclie tiefe Blicke in die Schöpfungsge-gchichte, nur eist alsdann hinreichende Bestatigungnbsp;erhalten können, yvenn wir die Knoclienre'ste in dennbsp;altern Gebirgsarten, im Alpen- Jura- und Mu-schelflötzkalkstein, erst ausreicliend geprüftnbsp;baben, so ist jedoch sclion hierdurcli der richtigenbsp;Wpg vorgezeiebnet, und die Bahn zu den lehrreich’nbsp;eten Aufschlüssen eröffnet,
1, nbsp;nbsp;nbsp;Ein im K alktuf von Me if sen eingewachsener,nbsp;Eelir gut exhaltener F lüg eIkno che ii, , «ebst einigennbsp;Fufsrohren (4 Ex.)
Der erstere, der an seinem obern dickern Ende des Gelenkkopfs einen halben Zoll stark ist, scheintnbsp;schon elnem ziemlich betracbtlichen Wasser - odernbsp;Sumpfvogel, angebört zu baben, die Fufsröhren abernbsp;mochten von kleinern Suinpfvögeln herrühren.
2. nbsp;nbsp;nbsp;Ein über 2 Zoll langer Fufstohrenknochen eines ziemlich hoclibeinigen Snropfvogels, der dem Gesclileclite Fu-lica anzugehöreu scheint, aus den Biaunkohlenla-gern in der Tanne, olinweit Kaltennordheim.nbsp;(lEx.)
Er ist gleicbfalls in einem festen Stuck Braun-kolile eingewachsen, claher nur der obere Theil in der angegebenen Lange sichtbar, und das Übrige innbsp;der Gebirgsart verborgen blelbt.
Die O rni tb o lit hen geboren bekanntlich zu den seltensten Versteinerungen, in den altern Gebirgs-
ft nbsp;nbsp;nbsp;D
3rten, nnd finden sich auch nur kalzinirt in den Jungern Formationen sehr sparsam.
Aufser einigen Vogeliiberresten und Abdriicben ^on Vogeln in den Sohlenhofer u.nd Pappen-heimer Kalbscbiefern, \Telche überhaupt noch einenbsp;nahcre Prüfung erfodern, den ganz entschiedenenVo-gelhnochen der Oninger Schiefer, uiul den zuerstnbsp;Blumen bach in der dritten Ausgabe seinesnbsp;I^andbuchs p. 663 beschriebenen Ornitholithennbsp;Vom Pie in berge bey Gottingen, sind mir ausnbsp;tlen altern Flotzgebirgsarten Iteine weitern Verstei-iierungen dieser Art bekannt geworden, welche mitnbsp;Zuverlassigkeit, als Überreste von Vögeln, angeschennbsp;Werden liönnten. Sie linden sich zuerst wieder innbsp;^en neuern Ablagerungen der Gegend von Paris,nbsp;'knd in den noch jüngern Gebirgsarten der aufge-schwemmten Gebirge.
Eine weitere Nachweisung der bekannt gewor-denen Ornitholithen ist im rten B. des Maga-zins fur die gesammte Mineralogie anzu-treffen, wo der G. A, R. v. Hof p. 233 in seiner so Interessanten Abhandlung, alles zusamnien gestelltnbsp;^at, was in dieser Eeziehung hehannt geworden ist,nbsp;Hauptsachlich waren in der A mm on sc hennbsp;Und A'lers burg sell en Sammlung schone Stückenbsp;,Von Vögelknochen anzutreffen, worunter Ra-2oumcwsky ini 3, Th. der Memoires d. Lausanne Scolopax Galinago Linn, 'als unbe-^^Weifelt anfuhrt, was vielleicht noch nahere Unter-¦®Ucliung erfodert.
-ocr page 96-23 nbsp;nbsp;nbsp;IV, Ichthyolitlien.
Welchen Scliwierigkeiten die richtige Bestim. paung derichthyolithen unterworfen ist, wird so all-gemein anerkannt, dafs es hier keine nahere Ausein-andersetzung erfodert. Lacepéde hat zwar gegennbsp;50 veiscliiedeiie theils See- théils Flufsfische, aus demnbsp;Monte Bolca, aus den Pappenheimer undnbsp;Ö n i n g e r Schiefern, und aus den K u p f e r s c h i e -fern, bestimmt, und gröfstentheils als noch vorhan-dene Artenbekanntgemacht, aber man hat auch nichtnbsp;unterlassen, gegen mehrere dieser Bestimmungen nochnbsp;sehr gegründete Zweifel zu erheben. Allerdings verslatten die aufserordenilich schön erhaltenen Exem-plare aus dem Alonte Bolca, und aus den Onin-ger Schiefern, am ersten eine genaue Bestimmung,nbsp;jedoch sind auch hier sehr haufig die Flossen , theilsnbsp;ganz, oder theilweise, mit dem Gestein verwach-.nbsp;sen, oder dieses trifft andere charakteristischeTheile,nbsp;daher Tauschungen nur zu leicht möglich werden.
Unter diesen Urnstanden liabe ich es daher nicht gewagt, mich auf eine nahere Bestimmung der innbsp;meiner Sammlung befindlichen versteinerten Fisch-arten einzulassen, und ich kann sie daher nur ihrernbsp;Zabl nach, und nach den verschiedenen Orten ihresnbsp;Vorkommens anfüliren, *
1. nbsp;nbsp;nbsp;Aus dem Monte Bolca im Veronesischen mebrerenbsp;zutn Theil gut erhaltene Exemplare. (ö Ex.)
2. nbsp;nbsp;nbsp;Aus den Solilenliofer, Pappenheimer, Eic list at ter und Ö uilig er Schiefern gleiclifalls sehr aus-gezeiclinete Exemplare, worunter ofienbar mehrere kleinerenbsp;r lufsfischarten, zum Geschleclit C y p r 1 n u s undCobitisnbsp;geliurig, befindlich sind. (29 Ex.)
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3. nbsp;nbsp;nbsp;Die bekannten Glarner Fiscliscliiefer, wonm-ter sich der sogenannte Hornlieclit befindet, der mitnbsp;Esox beloiie Linn, viel Uebereinstimrnung zeigt.nbsp;(3 Ex.)
4. nbsp;nbsp;nbsp;Aus Gronland selrr deutlichè und sclion eihaltenenbsp;Exemplare auf den behannten blaulich granen Thongallen.
’ (4 Ex.) Sie sind gewolinlicli nnter den gronliind Nab-men Angmarset bekannt , und von einigen zum Ge-sclileclit Clnpe» ( den Ilaringsarten ) gerechnet worden j *ie mocliten aber hochsc wahrscheinlicli zum Salmonbsp;arcticus geboren.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;'
3 Au8 den Riegelsdorfer* Mansfelder, lime.* n a u e a- und Schmerbaclier E-upferschiefern.
C 44 Ex. )
Hierunter zeichnet sich ein vorziiglich schones und grofses Exemplar aus, das von Schmerbacltnbsp;iin Gothaischen herriihrt. Der Fisch ist ganz.nbsp;VodsLandig, und vorziiglich schön erhalten * iibernbsp;z\Vey Fufs lang , und sechs Zoll breit, und scheintnbsp;entweder zum Gescldeclit Cyprinus und vielleicht,nbsp;Wirklich zum gewohnlichen Cyprinus carpio,nbsp;Oder zum Geschlecht Salmo zu gehören. Da die Flos-®en, und besonders die Ftiicbenflosse, nur zum Theilnbsp;Vom Gestein entblofst sind, so lafst sich hierübernbsp;nicht ausreichend entsclieiden. Wahrscheinlicli istnbsp;dieses das grofste hpbannte Exemplar aus dem biturai^nbsp;nösen Mergelschiefer.
Aufserdem sind mehrere schone Exemplare von Breitfisclien, welcheman gewbhnlich für Scholden halt, und auch kleine Fischarien deni Cypri-Ous a mar US ahnlich vorhanden, welche nur sehrnbsp;®elten im Kupferscliiefer vorkommen. Mehrere Fi-®che sind ganz mit Kupfer und Schwefelkies ange-Bogen.
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C, Von Lebach im S a a r br ö cki s c lien, aus Thoii* eisenstein, sehr schijn erhaltene Fischabdiiicke; welchonbsp;Seefischen anzugehoren scheinen, (2 Ex.}
7, Ein merkwiirdiges Geschopf, das sowohl in den S c hrn er b a c h er, als in den Riegelsdorfer undnbsp;Maiisfelder Schiefern vojkiittinjt, und entweder zu oilier gaiiz besondei 11 Art derSeefische, oder zu einem sclilan-genartigen Meerthiere gehiirt, verdient noch. besonders er-wahnt zu werden. (1 Ex.)
Bis jetzt sind mir immer mtr grofsere oder kleinere Fragmente desselben vorgekommen. Es scheint in der Mitte dicker, als am Kopf und Schwanzendenbsp;zu seyn, so dafs es hier fast 3 Zoll Durchmesser er-reicht, dagegen seine Starke in der Nahe des Kopfsnbsp;höchstens einen Zoll betragt, und am Schwanze lauftnbsp;es in die feinste Spitze aus. Der Kopf ist nicht ganznbsp;vollstandig und deutlich ansgedriickt, und nach Ver-hahuifs sehr klein , und ebenfalls sehr spitzig zulau-fend. An mehrern Stellen ist er rait den nehmlichennbsp;lanzenformigen, sclimalen, und am unternEnde starknbsp;zugespitzten Schuppen, wie der ganze übrige Korpernbsp;besetzt, nur sind seine Schuppen aufserst klein undnbsp;fein, und erschelnen oft blofs als Knötgen. Die iib-rigen Schuppen sind sehr stark in die Lange gerieft,nbsp;und auf der einen Seite des Thiers befinden sich un-gleich langere und spitzigere Schuppen dieser Art,nbsp;¦vvelche wohl sechs - bis zehnmal grofser als die libri-gen sind, ohne dafs man hey den vorliegenden, zurnnbsp;Theil liber 6 Zoll langen Fragmenten, mit Sicherheitnbsp;quot;vvahrnehmen kann, obdiese scharf auf einander schlie-fsenden, langen Schuppen dem Riicken, oder demnbsp;Bauche angehören. Eben so wenig lafst sich diefsnbsp;von den etwas breiten Flossen angeben, deren einigonbsp;kurz hinter einander zum Vorschein kommen, eins
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ziemlich viereckige Gestalt haben, und wieder mit ebenf'alls viereclag gestalteten kleinen dicken Scliup-pen besetzt sind, an welche sich ein Rand von spit-zigen Schappen , mit den übrigen Schuppen des Thiersnbsp;gleichfönnig, anschliefst. Der allmahlig aufserstnbsp;spitzig zulaufende Schwanz ist auf der einen Seite,nbsp;bis zur aul'sersten Spitze, mit einer an der unternnbsp;Schwanzseite hinlaufenden, sehr breiten nnd langennbsp;Flosse besetzt, welche ihm Aehnlichkcit mit demnbsp;Schwanze des Aals verschafft, aber sehr fein, feder-artig, gestreift ist. Wahrscheinlich mufs dieses Thiernbsp;eme bedeutendcLange erreiclit haben, und wird unsnbsp;vielleicbt noch lange ein Incognituui bleiben, wennnbsp;sich znmal gegenwartig keine iihnlichen Thierartennbsp;vorfinden sollten. Am meisten möchte es noch mitnbsp;El ennius Q na pp a übereinkommen, wenn nichtnbsp;der Kopf und dieBeschafl’enheit der Schuppen Abwei-ehungen zeigten.
8. Einzelne F i s clik no ch e n, Wirbel des Riïck-grats, Zahne, Schuppen yon sehr verschiedener Are und Grüfse, die zusammen einige 100 Stuck betra-gen, aber noch lange nicht hinreichend genug geprüft undnbsp;untersucht sind, um bestimmen zu können, zu welchennbsp;Thieraiten dieses Geschlechts sio eigentlich geboren, ausnbsp;der Schweiz, von Altdorf, dem altern Kalksteinnbsp;angehörig. aus dem Thür. Muschelflotzkalk, ausnbsp;d6m neu0Tn Kalk- und Saiidstein der JDiin. In-seln, der Gegend voii Afichen, und aus der Rraide undnbsp;dendazugehörigenGebirgsscliichten, vom Petersberge,nbsp;aus England u. s. w. (3®^ Exempl.)
Besonders zeichnen sich darunter, die grofsen, aufserordentlich schön und vollstancUg erhaltenen , sonbsp;^ehaiinten Ziihne aus, welche man gewÖhnlich fürnbsp;2ahne desSqualus maximus und Carcharias
-ocr page 100-halt, worunter einige die Lange von 4J Zoll errei-clien. Avifserdem kommen sie von allen, zum Theil höchst seltenen Formen, so wie 5Stück in sogenann-ten Tnrkis veranderte Zahne, aus Frankreich,nbsp;vind klein Asien, in der Sammlung vor. Aufnbsp;gleiche Weise verdienen auch einige selir grofse, übernbsp;3 Zoll im Durohmesser haltende, und besonders ge-staltete ilückenwirbel einige Aufraerksamkeit.
Die Fisdtiv-ersteinerungen finden sich in den angegebenen Gebirgsarten auf gleiche Weise innbsp;allen Welttheilen, hauplsachlich zaldreicli aber imnbsp;bitum, Mergelschiefer und im altern, zur J u-raformation gehörigem Kalkstein, wo siegewohn-lich sehr schön erhalten, und daher am ersten zu be-stimmen sind. In dem Monte Bolca und in dennbsp;Ö n i n g e r Schiefern haben sicli, wie bereits erwalmtnbsp;-vvorden ist, See- und Flufsfische, mit den Arten dernbsp;gegenwartigen Schöpfung sehr übereinstimmenu ge-funden, und Lacepéde soWohl als liarg, habennbsp;z. B. von bekannten Flufsfisch-Arten, Muraenanbsp;anguilla, Cottus Gobio, Perca fluviati-lis, Silurusglanis, SalmoFario, Esox Lucius, Cyprin. carpi o'. Tinea, Gobio, Ca-rassius, Cephalus, Brama, Rutilus, Nasus, Alburnus, Phoxinus, bipunctatusnbsp;und Grislagine, mit Sicherheit bestimmen zunbsp;können geglaubt. Sollten auch einige dieser Angabennbsp;noch eine nahere Prüfung erfodern, so ist doch sonbsp;viel entschieden, dafs mehrere darunter mit den angegebenen noch vorhandenen Arten die grofste Über-
einstimmung zeigen. Man dart sich auch am wenig-sten darüber wuildern, dafs gerade diese Thierarten bey den mancherley Kevolutionsepochen der Erdober-
fliiche,
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flaclie, erhalten worden sind, und ihr Geschlecht noch unverandert fortgepflanzt haben, weil siedurchnbsp;ibr Element geschützt, ani ersten jenen zerstöhren-den Umwalzungen entgehen konnten.
1. nbsp;nbsp;nbsp;Crocodilzahne aus dem Petersberge beynbsp;Mast licht, welche dem Geschlechte Monitor ange-*nbsp;horen. (3 Ex.)
2. nbsp;nbsp;nbsp;Dergleichen Zahne aus det Gegend von Aacheil,nbsp;die von einer weit gröfsern Art heizurühren scheinen, undnbsp;aicK duroh eiiie abwecUselnd, feinere, oder stürkere Ean-genstreifung , auszeichnen. (4 Ex.)
3. nbsp;nbsp;nbsp;Angeblich versteinerte Schlaiigen aus eineni sandi-gen Mergellager der Gegend von Orleans, in der Ge»nbsp;birgsart eingewachseiu ( 2 Ex.)
Diese letztern Stücke erfordevn noch nahere Un» tersuchung, sowohl in Hinsicht der Angabe des Ge*nbsp;burtsorts. als der vorgeblichen Versteinerung gelb.st,nbsp;Sie bat allerdings die Form einer Scblange, und annbsp;dem einen Stücke bat die aufsere Oberflache, nacbnbsp;dern lïopf zu, von welchem letztern selbst noch dernbsp;grölste Theil erhalten ist, das Ansehen eines etwasnbsp;zusammeii gesclirninpften Schlangenkopfs, und dernbsp;auf gleiche Weise bescbafïenen llückenhaut» demobn»nbsp;geachtet aber Itann das Ganze mehr ein sogenanntésnbsp;Lusus naturae seyn.
Unter deii Amphibieil kommen mebrereArten deS Gr o co dills, am haufigsten inden iikern Gcbirgs*nbsp;®cbichten, als Versteinerungen vor. Sie haben sichnbsp;besonders in den Kupferschiefern zu G1 ü c k s b r ü n n,
Hessischeri, zu Boll ini Württembergischert auch im Mansfeldischen, sö Avie ao. x79$
11
-ocr page 102-noch in den R o then burg er Werken gefunclen, und sind zuerst von S c h w e d e n b o r g P r i n c i p.nbsp;rerum natural, p. 1638.2 de cupro, von Spenefnbsp;in Mi SC. berol. j. 4. und in Act. er ud it. 1718nbsp;von Link beschrieben worden. Alle diese Stücke geboren nach Cuviers Untersuchungen zum Ge-schlecht des Alonitors. Auch das schone Exemplar aus derii Petersberge, welqhes Faujas in seinemnbsp;gröfsern Werke über die Versteiuerungcn des Pe-tersbergs und im Essai geol. p. 172 ï. 8 hatnbsp;abbilden lassen , gehort gleichfalls zu dieser Familie,nbsp;und macht nur, wie Cuvier zeigt, einc gröfserenbsp;und eigenthümliche Art aus. Zu einer ganz verschic-denen noch weit grüisern Art des eigentlichen Cro-co dills mussen dagegen die in Kieselmasse verstei-nerten Fragmente und Zahne gerechnet werden, wel-che sich bey Hou fleur gefunden haben. Die imnbsp;Jurakalkstein der Sohlenhofer, und der ahnlichennbsp;Ealkschiefer der dortigen Gegenden, so wie der neu-erlich bey Dclting ohnweit Mannheim aufgefundcnenbsp;C r o c o d i 1 u s p r i s c u s S ö ni m e r i n g s scheineunbsp;zum Theil ebc'nfalls vom Geschlecht des Monitors ab-zustammen. Aufserdem sind gleichfalls bey Havre,nbsp;Ballon ohnweit Mons, Bernay, Chaufour,nbsp;Alen c on, Whitby in Yorkshire, bey Rozzonbsp;an der Granze T y r o 1 s, im V i c e n t i n i s c h e n, innbsp;der Gegeild des Monte r o n c a , am Flügel Favorite, und bey üningeu und Alt dort im alternnbsp;Kalkstein, der wahrsehelnlich auch nach Iluni-b olds Vermuthung zur Jurafórmat. gehort, so wienbsp;aut dem Campo di gigante in A m erika, Croco-dille aufgefunden worden , die sich zum Theil demnbsp;eigentlichen Cvocodill nahem, zum Theil aber auch
-ocr page 103-dem Monitor angeliören. Die Ampliibienarten der O'linger und Aichstiidter Schiefer insbesondere*nbsp;sind von Cuvier in den Annalen und im Bullet. d. Sc. No. n4 Sept. igog p. 398 nüher unter-sucht, und die dort aufgefundene Eidechsenar-ten, zum Theil, als zum Salamander gehorignbsp;angegeben worden, zu welchem Geschlechte auchnbsp;die von K a r g angeführte L a c e r t a p a 1 u s t r i snbsp;und aquatica L. zu rechnen sind, wenn die letz-tern wirldicli den beyden Linneeisclien Arten ange-horen.
S C ii i 1 d k r ö t e n sind in der Gegcnd von Brussel, Burtin oryct. d. Brux. T. V. A. im Pe-tersberge, in den neuern Paris er Formationen, im Kalktuff zu Burgtonna, wovon das schönstenbsp;Exemplar in der B1 umenbachschen Sammlungnbsp;befindlich ist, und angeblicli auch in eiiiigen Italieiii-schen Gegenden aufgefunden worden. Sie scheinennbsp;uach Cuviers Vennuthung grofstentheils dem Ge-schlecht T r i O n y X und Ernydes anzUgehören , dasnbsp;gegenwartig in Indien und Aegypten zu Hause ist.nbsp;Aus den Ö n i n g e r Schiefern ist -T e s t u d o o rb !¦*nbsp;cularis Linn. von Karg angeführt worden, welches noch weitere Bestatigung erwartet.
Von Frosch- und Krötenartcn werden Buffo calamita, und E.ana temp or ar ia ausnbsp;den Öninger Schiefern angegeben.
Schlangen haben sich in der Grauwacke, Worüber eine nahere Beschreibung in Leonhardnbsp;mineral. Taschenbuch befindlich ist, deren Angabcnnbsp;jedoch gleichfalls noch eine nahere Prüfung erfoderunbsp;mochten, in den merkwürdigen Knochenbrec»nbsp;^len an den Klisten des Mittelmeers, wahrschein-
C a
-ocr page 104-lich zuColwber n a tri x gehorig, in den neuen PariserFortnationen, in der Gegendvon B r üs-sel. Burtin oryct. d. Brnx. p-79. No. 5, Tab.nbsp;II. f. i3- uiicl- in den Öninger Schiefern ge-funden. Karg halt die letztere für Coluber Be-rus und bat sie in den oben fange^ebenen Denkschriften T. II. F. 2. abbilden lassen.
1. Brachyurit. Maenadius.
Mit ganz gUttem, rundlichem, jedoch sclion melir vier-eckigem Thorax, oline Einkerbuiigen, aus jüngeni zum Theil selir festen Sandschicluen der Küste Tranque-bar (4EX.).
In der Form dem vorhergehenden iilinlich , aber niitdrey-facUen Eiuhei'bungen. Sehr scliön erlialten, aus dem jiiii. geril in Kreide übergehenden Kalkstein der dimisclien Iii-selii S e e 1 a 11 d und JM o e n. (5 Ex.)
Mit aufserordentlicli breitem, eckigem und staclilichem Thorax und kuizen, ziemlicli dicken Scheeren. Ein vor-zflglicb scliOnes, aber etwas au£ der Lagerstatte verdrück-tes Exemplar, angeblicli aus Bengalen, mit aiistebendernbsp;Gebirgsart, welclie zum Jura-Kalksteiii zugeliüren sclieint.nbsp;(1 Ex.)
Zeichnet sieb durcli die buokligeii Erhöhiingen des Thorax, uiid durcli ziemlicli grofse Sclieeren aus, welche
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gleiclifalls aiif der Seite mit dovnalinllclien Rnoten besetzt sind. Dem Cancer Pagnrus ahnlich. Eins der Exemplarenbsp;ist vorziiglich schön erlialten, von der Iiisel Sclieppeynbsp;in England, wo sis tlieils in nenernThonmergel , theilsnbsp;in einer Hornsteinmasse zum Vorschein kommen. (3 Ex.)
'
Ein selir grofses, über 5 Zoll langes Exempjar, dassekr viel Ahuliclikeit rait dem gemeinen Bachkrebs, Cancernbsp;Astacus Linn. bat, gleiclifalls von der InselSclieppey innbsp;einer neuern liornsteinartigen Gebirgsart. (l Ex.)
Einige Ahnlichkeit mit Cancer Arctus Linn., aus den S o hl e tl Ii o f e r und Pappenheimer ochiefern,nbsp;in zum Theil ganz vollstiindigen und aul'serordentlich schiinnbsp;erhaltenen Exemplaren, zur Juraformatiou gehorig. Esnbsp;1st diefs die gevvohnlichste Art der dortigen versteinertennbsp;Krebse. (7 Ex.)
Dem Bacbkrebs, und astaciformis sehr abnlich, aber in der Gestalt der Scheeren verschieden und. olingefahr ei-neirZoIl lang. Gleiclifalls aus den So hl en hof er Schie'nbsp;fern. (lEx.)
Der untere Leib fast dicker als der Thorax, der Schwanz von gleicher Breite und drcytheilig, ganz rund, die Scbee-ren verhaltnifsmiifsig dick. und sehr kutz. Solilenho-f e n. ( I Ex.)
Aufsertlem sInd noch Krebsscheeren aus dem Pe-tersberge und von G e b r d e n bey H a n n q y e r vorhanden , welche sich den Krebsscheeren des Caii-Gammarus nahem, und aus Schichten, her-¦ruhreu , die zur Kreidefonnation geboren.
)8
Dem Cancer longimanus und Mantis ahnllcli, gleiclifalls aus den Sohlenhofer Scbiefern, woher sienbsp;so bel’iannt sind, dals sie keine nahere Besclireibung ertorquot;nbsp;dein, weiin sie gleicli hur selten darinn vorkoinnien, Dieinbsp;Exensplare sind etwas beschadigt. (3 Ex.)
Ganz die Form einer grofsen Flufsgarnele. Das Exein. plar ist jedoch nicht deiitlich und vollstandig geinig erhalten,nbsp;nm seine Untcrschiede gehorig angeben zu koniien. (l Ex,)^
Die versleinerten Krebse geboren im Allgemeinen zu den schenen Versteinerungen. Siéfinden sich un-ter den altern Gebirgsarten liauptsachlich ira Jiira^nbsp;Kalkstein, und kommen in dazu gehörigen Stein-arten zuweilen sehr schön in I tali en, besondersnbsp;in der Gegend von Verona, untl nacb den Reise-bericbten auch in den Bausteinen der Pyramid ennbsp;in Agypten, und an den Küsten der sundaischennbsp;Insein, so wie der Insel Timor, von ausgezeicbne-ter Gröfse und Scbönbeit vor. In den neuern Scbicb-ten geboren sie vorzüglicb der Kreide, und denjüng-Sten Formationen an den Meereskiisten an.
Im Herbst, Catesby, Sulzer, Gesner, Rumpb und Rösel, kommen zwar mebrere Ab-bildungen vor, die Abnlicbkelt mit den versteinertennbsp;Brebsarten haben, bey miberer Verglelcbung ergehennbsp;sicb aber fast immer gröfsere und Ideincrc Verschietnbsp;denheiten.
B. 1'rilobi ten,
Aus ÜbergangskalKstein von Re val. Mchrere fastganz volisratidige Exeinplare, und einzelna Theilo delTelben,nbsp;smfserprdemlich schön erhalten. (^23 Ex.)
-ocr page 107-Linné begriff unter seinem E ii t o m o 1 i t u s paradoxus alle spliter nufgefundenen Arten, dalier sie nuuuiehr ihre eigene Benennung erfodcrn. Die vor-stehende Art ist von inir in Lconliard. Taschen-buch, 4ter Jalirg. 1810 pag. 1 T. I. f. 1. 2. 3. um-stiindlich beschrieben und abgcbiidct, daher hier einenbsp;ausführlichere Besclireibungüberflüssig wird, Höclistnbsp;¦vvahrscheinlicli geboren aucli dic Trilobiten hierher,nbsp;tlie sicliim Übergangskalkstein des Cal va rins B erge s bey Brag, aber wegen Festigkeit des Gesteins,nbsp;nur selten unbeschadigt finden. Hiervon sind gleich-falls mehreiG Exemplare einzelncr Schwaïizklappen-und Rückenstücke in der Sanimlung befindÜcli, wel-che zu dieser Vermuthung berechtigen. (5Ex.)
In kibergangstlionscliiefer von Commotliau in Bötimen. Sehr sclion erlialtene vollstündige Exemplare in der ' Gebirgsarc, mit zugleicli darin baSndiicIien einzelnenKopf-schildern und Sckwanzklappen. (2Ex.)
Er unterscheidet slcli nicht nur in seiner ganzen Form, sondern auch durch sein anders gestaltetesnbsp;Kopfschild, dessen Knoten oder Hörner viel wei-ter vomRandeentfernt, und viel runder gcformt sind.nbsp;W ahrscheinlich gehort auch der Trilobit vonD u d 1 e7^nbsp;der in B111 m e n b a c h s A b b r 1 d. Nat. G e g e n s t.nbsp;T. 50nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;sehr schön ahgebildet ist, so wie Par
kinson Org. rem. Vol. III. T. 17. ftg. n. 13. 14. gleichfalls hierher. Es verdient diefs jedoch noch eine nïihere Vergleichung zwischen solchen Exemplaren, welche noch ihre Oberschaale erhalten habeu,nbsp;die so hüchst selten unbeschadigt bleibt.
AusbitutniuösenMergel- oder liupfersciiiefer, von Ria-
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gelsdorf iro Hossigchen, und von SclimerbgcU im G o t h a i s c h e n, der Gebirgsart eingewachsen; daliernbsp;nicht ganz vollsta.idig sichtbar. (sEx,)
Er unterscheidet sich haupisachlich durch ganz anders gestaltete Rückenschilder, von welchen dienbsp;Mittelwölbuiig ungleich flacher, und das Ende der-selben zur Seite ecliig, mit kleinen Einkerbungen er-sclieint. Audi verrathen diq sichtbaren Theile desnbsp;Kopf- und Sdiwanzschildes vvesentlich versdiiedenenbsp;Formen. Eine ausreichende Beschreibung lafst sichnbsp;nur bey vollslandigen Exemplaren erwarten.
In sehrfestenKalkstein eingewachsen, von Oberwie.. derstadt. (i Ex.)
Die Lagerung dieses Kalksteins verdient eine ganz besondere Untersuchung, Gewöhnlich vv'ird er zumnbsp;Muschelflötzkalkstein gerechnet, seine übrigeBeschaEnbsp;fenheit lafst jedoch vermuthen, dafs er einer andernnbsp;Formation angehört,
Hauptsachlich ist das Kopfschild und der Anfang des Rückens siditbar, da das übrige eingewachsennbsp;und vom Gestein bedeckt ist. Ersteres ist aber sehrnbsp;deutlich erhaken und viel langlicher und spitziger her-vorragend, als bey den übrigen Trilobiten, die langli..nbsp;chen runden Knoten von Erbsengröfse stehen weitnbsp;mehr zur Seite, der vordereTheil desKopfs verengertnbsp;sich und steht weit heryor, und der Rücken, dernbsp;dux'ch einen sehr erholieten Saum vom Kopfschild ge-trennt wird, ist betrachllicli breiter als das letztere.nbsp;Es wird aber sehr wabrscheinlich , dafs die nebennbsp;demaelben in verschiedenen Richtungen liegenden,nbsp;nnd unten im Anliang bescbriebenen, sonderbar trep-jienformig gegliedenen, dentalienalmlicheii Versteine--
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rungen zu cliesen Trilobiten geboren, und vielieicbt wie Füblbörner auf den Seitenbuckeln befindlicb wa-.nbsp;ïen. Tab. XXIX fig. 9. a. c.
Aus Ho hlenkalk stein von Glücksbrunn, der Gebirgsarii aufliegend.
Hüchst wabrscheinlicli gehort dieses kleine son., derbare Geschöpf ebenfalls zu den Trilobiten. Leidernbsp;1st es etwas verdrückt, übrigens aber fast ganz voll-Standig erhallen. Es ist krunim zusanimengebogen,nbsp;aber die Schilder sammtlich sehr flach, blos dernbsp;Riicken wenig gewölbt. Dio Kopfbuckeln sind kleinnbsp;und stehen ziemlich eng, nach dem vordern R.ande desnbsp;Brustschildes zu, zusainmen, in der Mitte wiedernbsp;etwas vertieft, das Kopfscliild verbaltnifsmasig sebrnbsp;schmal, und die llnchenschilder am Seitenrandnbsp;mit kleinen Strichen gesaumt. Nur erst bey der Auf-findung recht vollstandig erhaltener Exemplare \rirdnbsp;sich ausweisen, ob er wirklich zu dieser Familie ge.,nbsp;rechnet werden mufs, womit er allerdings grofsenbsp;Ahnlichkeit zeigt,
PI
Einstweilen habe ich überhaupt den Trilobiten nur auf so lange ihre Stelle bey den Entomolitennbsp;angewiesen, bis uns vielieicbt in der Folge w'^eiterenbsp;Untersucliungen binreichend auiklaren und uns ver-anlassen, ihnen einen völHg angeinessenen Plaiz inrnbsp;System anzuweisen. Dafs es aufserordentbch grofsenbsp;Geschöpfe dieser Art in der Vorwelt gegeben haberinbsp;ihag, indem sich einzclne Sch vyanzklappen und Kopf-scbikler finden, welche gegen 6 Zoll grofs sind, undnbsp;dafs sich vielieicbt in dem N o r weg is chen undnbsp;Sch we disc hen Ueberg. lialkstein und Thoiu
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schiefer noch niehrere hierher gehorige Artcn antref-fen lassen, haben wir grofse Ursache zu vermuthen. In Ansehung clerweiteni hierher gehörigen Nachrich-ten verweise ich auf die im Leonhard, Taschenhuchnbsp;befindliche Abhandlung.
Die Eestimnning der ührigen noch vorhandenen Enlomoliten-Arten erfordert noch fortgeaetzte -viel-fiiltige Prüfungen, und besonders 'vcürde sich hierbeynbsp;die sorgfiiltige Untersuchung aller im Bernsteinnbsp;cingeschlossenen Insecten nöthig machen. Es warenbsp;sehr zu wünschen, dafs sich ein bewahrter Entomo-log derselben unterzöge, und zu diesem Behufe dienbsp;reichen Sammlungen dieser Art in Danzig u. s. w.nbsp;untcrsuchte. Einstweilen will ich daherblos die vor-züglichsten Stücke ineiner Sammlung angeben, ohnenbsp;hierbey eine nühere Bestimmung zu beabsichtigen.
1. nbsp;nbsp;nbsp;Der bereits aiis der Scluötersclien Saminlung bekannte
und SQ beiülmite Abdruch eiues Schmetterlings, der zum Geseb 1. Sphinx Linn, gehort Ton der Grofse desnbsp;Spil. Ligustri, auf einer Sohlenhotcr Kalkschiefer-platto sehr gut erhalten. Schrot. Litterat. ïom. i. T,nbsp;3. F, 16.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;(1 Exernpl.)
Man glaubte ihn früher für einen fl legenden Fisch halten zu mussen, 'bey einer genauern Prüfungnbsp;bleibt aber fast hein Zweifel übrlg dafs wir hiernbsp;wirkiieb den Abdruch eines Schmetter lings vomnbsp;Geschlcchte der sogenannten Ahendvögel, Sphinxnbsp;Linn., vor uns haben.
2. nbsp;nbsp;nbsp;Der Abdruch eines Kafers, welcher im Ganzen sehrnbsp;gut erhalten , aber doch nicht roit allen seinen har.rhteristi-sebeu Theileii so vollstiindig ausgedrucht ist, dafs mannbsp;eine ganz sichero Bestinamiing darauf gn'inden hönnie.nbsp;(i Exompi.)
-ocr page 111-Da die Fühlhörner eine betrachtliche Lange erroi-chen, so hat er vielleicht zum Geschlecht C e r a rn b y x Linn. gehort', viel wahrscheinlicber aber eiii ganz ei-genthüiulichcs Geschlecht der Vorwelt gebildet, in-dem sein übriger Habitus nicht mit deraCerambyxnbsp;übereinstimmt. Gleichfalls auf S o h 1 c nh o f e r Schiefer , und daher eine höchst seltene Erscheinung.
3. nbsp;nbsp;nbsp;Tlieils Abdruck, theüs wirkl. Versteinerung einesdemnbsp;Ichneumon L. iihnl. Geschöpfs , dessen Fhigel, Fiihlhör-ner, und Legestachel deutlich ausgedrückt-sind, Eben dahtr.nbsp;(l Ex. )
4. nbsp;nbsp;nbsp;Ein «ehr deutlicher und vollstiindiger Abdruck einernbsp;Fliegenart, welche zu Gen. Bomhilio Linn, gehort zunbsp;liaben scheint. Gleichfalls auf Öninger Schiefer. (1 Ex.)
5. nbsp;nbsp;nbsp;Ein ebenfalls sehr gut erhaltener Abdruck derLarycnbsp;eines Insects, das vielleicht zimi Geschlecht Phryga-nea, oderEp h em er a L. gehort hat, von Öningen,
Die vorstehenden Entomolithen gehoren sammtl. unter die sehr schenen Arten derselben, und aus deninbsp;Sohlenhofer Schiefer inshesoudere sindbisher, so vielnbsp;icli Weil's, noch kcine Inscctenversteinerungen be-hannt geworden.
6. nbsp;nbsp;nbsp;Grüfsere und kleinere, zum Theil sehr betrachtlichenbsp;Bernsteinstück emit sehr mannigfaltigen Insectenarten,nbsp;aus den Geschlechtern Cimex, Blatta, Tenth redo,nbsp;Cynips, Ichneumon, Formica, Ter mes, Tipu-la, Culex, Empis, Musea, Lepisma. Phalan-gium uiid Aranea. CSoExempI.)
Blunienbach hat schon in seinem lehrreichen Spec, archaeol. tellur, angeführt, dafs unterdie-seii Insecten mehrere freindartige befindlich sind , wel-che den tropischen Gegenden, oder frühern Arten dernbsp;Vorwelt angehörthaben, und dafs die in seinen bitum.nbsp;Holzlagern einzeln aufgefundenen deutliclien Holz- undnbsp;Vruchiübcrreste die meiste Ahnlichhelt raitdeniHolze
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und den Fruchten des Aloeliolzes, Alocxylon agalloclium zeigen, das zudenliöstlichstenRauch-werken gehort, und in C o chi n c Iri n a wachst.nbsp;In den oben angeführten Schwabischen Denkschriften 1, B. igo5. sind die aus den Onin-ger Scbiefern bckannt gewordenen Insectenarten,nbsp;welclie am scliönsten in der Lavaterischennbsp;S a ni m ] u n g zu Z ü r i c h vorkonimen, sebr umstand-lich angefübrt, vmd man ersiebt daraus, dafs sichnbsp;dort fast aus allen Gescblecbtern derselben, zuninbsp;Theil ganz vollstandig erhaltene Exemplare fmden.nbsp;Aufserdem bat uns auch Fan jas init F. n toni o lithe n, woruntcr sich ein ganz deutlich erhaltenernbsp;Hydrophylus Fabric, befand, aus den französi-scben Braunkohlenlagern bekannt geniacht. Aufgleicbenbsp;Weise kommen aucb inden Hessi scben Braun-kohlenwerken, und in einzelnen bituminösennbsp;Schichten bey Glücksbrunn, Überreste von Ka-fern, welche grofstentbeils zum Gescblecbt C a r a b u snbsp;Linn. geboren, zum Vorschein. Dafs sich aucb innbsp;den Flessischen Rupferscbiefern Insecten-versteinerungen finden sollen, wie von einigennbsp;behauptet wird, erfordert noch weitere Bestatigung.
Die Vermiculithen , welche dem System ge-
inafs, nunraehr naherbeschrieben werden müfsten, füh-
reichhiernurbeylaufigan, weil es noch immer zwei-felhaft bleibt, ob mebrere Versteinerungen, dieman untcr diesem Nahmen in den Sammlungen vorzeigt,nbsp;wirldicb bierher geboren, nnd ob wir überhaupt
-ocr page 113-VV'lrklich hierlier geboren , und ob 'wii' überbaupt Üb erreste von Würmern unter den Verslei-nerungen antreffen.
Audi in nieiner Sammlung sind 5 sebr gut erhal-tene Exemplare von sogenannten Lumbriciten aut den Sohlenbofer Scbiefern befindlicb, aber auf beinenbsp;^eise lafst sicb ausreidiend dartbun, dafs sie wlrk-bcli zum Wuringescblecbt geboren, und noch weni-ger lassen sicb die Arten dieser V e r m i c u 1 i t h e nnbsp;'ind Lumbriciten bestinimen.
. I. B e 1 e m n i t e n.
Von Bergen iniAnspachisclien und aus dem W ür t-tembergischen, eine zahlreiche Suite von tlieils ziera-lich vollstandigen, gegen zwey Fufs langen Exemplaren, tlieils grüfsern und kleinern Briichstücken, und mehrerunbsp;Alveolen. Scbeint der Jurafotmat. anzugelioreli, (20 Ex.)
Er gleidit in der Gestalt sebr» dem B e 1 e m n i t e s paxillos. nur liiuft er nadi Verbaltnifs etvvas spitzi-ger zu, ist in der Mitte ein wenig bauchigj undseiitnbsp;Durdimesser nitnmt nadi der Alveole zu, wieder
Die C o n c a m er a,c i t en mochten den neuern Unter* sucliungen zu Folge fast siimmtlich, mit Ausnalime desnbsp;gröfsten Tlieils der Na 11 ti 1 i t en, zu den innein Mu-scheln Sepien ühnUcher Mollusken geboren, und sindnbsp;daher auch zu vreileii mit dem Nahmen Sepialitennbsp;belegt worden, Durcli ikre iiinern Abtbeilutigen innbsp;zalilreiclie Coiicamerationen mit dnrchlaufender Nerven-rohre, untersclieiden sie sich von allen ührigen Cort-cbylieii.
-ocr page 114-VIII. Molliiscken.
etwas ab. Er scheint mit keiaerRinne an der Alveo* len-Öffnang aber mit Einkerbuagen an den Endspitzeanbsp;versehenzu seyn , and hatgewühnlicli eine sehrraubenbsp;auTsere Oberlliiche der Scliaale. Eine etwas breitnbsp;gedrückte, mehr langb’ch runde SpielarC, welchenbsp;nacb Verhaltnifs noch spitsiger zulanft, und fast dienbsp;nehmliche Gröfse erreiclit, besitzt die Sammlung ausnbsp;dem Otlingischen.
Die angegebenen Unterschiede mochten aherdings berechligen, ihn für eine eigne Art, und nicht, wienbsp;niehrere glauben, blos für ausgewacVisene Exemplaronbsp;des paxillosus ju halten, da man zumal diesenbsp;grofsen Exemplare nur in wenigen Gegenden, undnbsp;den paxillos. an vielen Orten in sO grolser Menge,nbsp;aber gerade da, wo er sehr haufig v'orkommt, nichtnbsp;in einer solchen Ricsengestalt antriift.
Aus der Gegend von Altdorf. Es bleibtizweifelhaFt, ob T der Jureformat. oder dem iiltern Kalhsteiii angeliort.nbsp;(2 Exeinpl.}
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i,
Ein sehr seltener Belemnit, der sich von allen übrigen Alten durch seine grofse Lange, im Ver-haltnifs seiner Dicke auszéichnet. Er kömmt nehm-lich nicht starlter als ein dicker Federkiel, und dabeynbsp;gegen einen Fufs lang, jedoch wie es scheint, nurnbsp;sehr selten zum Vorschein. Nach der Mundüffnungnbsp;der Alveolen zii erweitert er sich plützlich bis über Jnbsp;Zoll, nnd wahrscheinlich ist er noch sehr Wenignbsp;bekannt.
Aus selir verpcliiedenen Gegenden, iiisbesondere voiï* II e i nb e r g bey G ö 11 i n g e n, aus deni W ü r 11 e m b e r g i-
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8 dien, von Altdoi f, der Gegend von Arau in der Schweitz, von G under9 liof en, Aachen n. s. w. theilsnbsp;freye Ezeinplare, theils im Gestein und in angeschliffenennbsp;Platten. (40 Exempl.)
Er sclieiiit sowohl tier Alpenhalfestein-, als der Jura - der Muschelflotzkalk - der Kreide - und sugar der neuern Sandslein- Formatiun anzugeliören.
Belemnices j) axilla s. Lavu u. H'lon t for t. Die Zeiclm. von Montfort p.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;sclieint jedoch der Rinne za
Folge nicht wirkiich hieher zu gchoren. Conjerat, Breyn, Comment, de Bel emit. T. V. f. 8- 4- d'l^nori P. iUnbsp;r.I.f.3.4.
I'll
r
^';il
Da dleser Ilelemnit fast stets in festen Gestciu eingewachsen oder in Bruchstiicken und Gescliiebeunbsp;vorkummt, so hat er seine eigentliclic Schaale, wel-che in Ansehung der Ptinne und Endspitze alleinhiu-reichenden Aufsclilufs geben kann, griifstentheiJs vcr-loliren, und cs ist daher vor der Hand hocli schwetnbsp;2u entscheiden , ob er überhaupt mit dem folgendennbsp;violleicht nur eine Art ausmacht, odcr ob sie wirkiich verschiodene Arten bilden. Bey den vollstiindig-sten Stucken meiner Saminlung, in welchen noch dienbsp;Alveole heftndlich, und nur die Mundöffnung selbstnbsp;etwas beschiidigt ist,'' werden Iteine Piinnen benicrk-hch, und ich erwarte daher hieriiber noch weiterenbsp;Aufldarung.
Sehr vollstiindige Exeniplare arts dem Peter she rge, der Gegend von Aachen, dem O 1 d e n b ur g i s c h e n,nbsp;der Infel Itiigen, vom Halsberg an der Schwed.Kilste,nbsp;nnd in Kreide ans England. Scheint hauptsachlich dernbsp;K-i'eiden-Formation anziigehoren (36 Ex.)
Confer, Breyn. Tab. Beleinnit. f, 1. a. und f, 2, b.
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Unterscheiilct sich hauptsachlich durcli die d e u t-iiclie Rinne, welche bey jüngem Exemplaren oft von der Alveolen - Olïnung bis fast zur Halfte des Be-lemniten herunter lauft, und durch seine dolch-artige, plötzlich hervortretende Spitze. Mebrerénbsp;Spielarten nehmen im Durclimesser nach der Alv-eolenbsp;zu wieder ab, nnd naliein sich dem Bclemn. lance ol at us. Irn Petersberg und der Gegend von Aachen lïömmt er vorzüglich schön und vollstandtg er-halien vor.
Von Altdovf, aus dem Ö 11 i ngi s c li en und der öe-gend von KlosterBanz, in sehr ausgezeiclineten Exemplaren. Scheint der Juraformation anzugehören. (II Ex.)
Confer, die Ahhildang !m mineral, Tasctienhuch VOlt
Leonhard Jalirg. FÏI. T 3. ƒ. 2 o. h. c.
Uiiterscheidet sich durch seine platt gednichté langlich runde Gestalt und durch die nabelförmigenbsp;Vertiefung, niit einem erhöheten Punkt in der Mittenbsp;au der Endspitze, nebst der von hier aus ganz gegennbsp;die gewöhnliche Art nuslaufenden kurzen Püniie.nbsp;Kömmt nicht sehr haufig zum Vorschein.
Aus der Gegend von Altdorf und dem Ottingi-sohen, in grüfstentheils selir gut erhaltenen Exerapiaren, Juraformation (10 Ex.)
Lauft alhnahlig in eine lang gezogene pfriemen-formige Spitze aus, welche durch drey von der Spitze auslaufeiide Rinnen oderFurchen, in drey Abtheihin-gen getheilt wird. Da sich diese Aüszeichnung beynbsp;so vielen Exemplaren immer gleich bleibt, so führenbsp;ich ihn cinstAveilen als bcsondere Art auf, bis fort-
gesetztd
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gesetzte Beobachtungen eine weitere Belehrung verschaffen.
Aus dem Ottingischen uiid von Kloster Banz. (uEx.)
Scheintzu Py rgop olnn IVIosae des IVTontfort p 3g4
zu gckören. Confer, Schröters Einleit. IE', T. Ill, f. 12,
Er ist durch die verhaltnifsmafsig tiefeund Breite Binne unterschieden , welclie von der Alveole bis zurnbsp;Endspitze lauft. Da es aber möglicli ware, dafs diesenbsp;Einschnitie, sowohl bey der vorliergehenden als beynbsp;der gegenvvartigen Art, doch nur durch Verdriichun-geii , vvahrend der Versteinerung auf der LagerstiUtenbsp;entstanden waren, so halte ich es noch immer fürnbsp;zweifelhaft, ob diese Belemniten wirklich vxrschie-dene Arten ausmachen, iind ob sie nicht vielrrushrnbsp;Spielarten des Paxillosus sind.
Auf gleiche Weise ist eine E e 1 em ni t en a r t hiit völlig keilförmiger Endspitze, wovonnbsp;ebenfalls zwey Exemplare von Bergen ini Anspa-chischen in der Sammlung beffndlich sind, undnbsp;die man B e 1 e m n i t e s c 1 a v a t u s benannt hat, viel-leicht durch zufalligeUmstande entstanden, und verdient noch weitere Prüfung,
AuS Lot kringen und England, in naelirern ' ausge-zeichneten Exemplaren. (^19 Ex.)
Porodragus restitutus des Montfor i. p. gQQ,
Qotif. Breyn Taji, Belemn, VI, ftj, a, 8, h.io,
Unterscheidet sich durch seine lanzenförmige Ge-und die kleine Öft'nung der Alveole hinrei-
chend.
Hibolithus hastatus des Montfort p. 390 aus der Gegend von Gap, wovon sich 6 Exemplarenbsp;jedoch nicht mit vollig erhaltener Schaale in der Samm-lung befinden, istvielleiclit auch nnrSpielart desVor-hergehenden, woriiber man noch weitere Aufklarungnbsp;erwarten mufs. (6 Ex.)
Von Bergen im A n s p a c h i s c h e 11. Ci Ex.)
Scheint entweder zu 'JThalatnuS Jjolimitus oder
Amimontis elejphantinus des JVIontfort zu gehoret?,
¦pag. 322 und 326. Knorr P. II. II. T. 1* ƒ.7.
Ein sehr seltner Idauenförmig gebogener Belem-nit, der entschiedeneine eigne Art bildet, undhochst wahrscheinlich nur im altern Kalkstein angetrofl'ennbsp;wild,
10. nbsp;nbsp;nbsp;Belemnites penicillatus.
Aus der Gegend von Gundersliofen. (^i Ex.)
Us tods glaher des Montfort pag. ^’io. Knorr
p. II. II. T, I* f. 1.2.3.4.
Gleichfalls sehr selten, und durch die hervorra-gende fein geriefte Spitze ausgezeichnet. Demohn-geacbtet aber bleibt es mir noch zweifelhaft, ob dieses Hervortreten aus der Schaale und die Streifung der Spiize nicht durch zufallige Uinstande veranlafstnbsp;worden ist, woriiber bios recht vollstandige und hiiu-figcr aufgefundene Exemplare entscheiden können.
11. nbsp;nbsp;nbsp;Belemnites polyforatus.
Ebenfalis aus der Gegend von Gundersliofen. (iEx.)
Confer, Montfort. pag, 334.. Knorr P. II, II, T.I*
Fig. 6.
Unterscheidet sich durch die sternförmige, mit mehrern vertieften Punkten umgebene Öffnung an
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der Spitze, und gehort zu den selir seltenen Arten, ¦Welclie noch eine nahere Prüfung erfordern.
Aufserdeni ist noch eine zahlreiche Suite von M-Veolen aus den bereits angegebenen Gegenden, und auch in Horn- und Feuerstein aus der Gegend vonnbsp;Amberg, von Aachen undausdeni Meckleuburgischennbsp;vorhanden, welche -vvahrscheinlich verse hi edenen Belem nitenarlen angchören , und worun-ter sehr schon gehaltene und lehrreicheStückebefind-lich sind. (56 Ex.)
Montfort halt hehanntlich die Alveolen für eigenthürnliche voin Belemnit verschiedene, ihn blosnbsp;nach Art der Pholaden bewohnende Thierarten, undnbsp;führt daher einige Arten unter hesondern Nahmen,nbsp;als Achelois pyramidans p. 353 und Callir-hoe alveolata pag. 362 auf. Schwerlich m chtenbsp;jedoch diese Behauptung hey allen, welche Gelegen-heit haben, die Belemniten gehorig zu untersuchennbsp;und zu beobachten, grofsen Beyfall erlangen. Dienbsp;Alveolen verschiedener Belemnitenarten unterschei-den sich haufig durch die veranderte Richtung ihrernbsp;Nervenriilire, entweder mehr in der Mitte, oder zurnbsp;Seite der Schaale auf ahnliche Weise, wie bey dennbsp;Orthoceratiten.
Eine Belemnitenart die Montfort p. 378 ^u* führt, unddieauch im Knorr P. II. Sect. 11. p. 133nbsp;F. M. G. VII. f. 4 abgebildet und heschrieben ist, dernbsp;Chrysaor herein inus des Montfort, dernbsp;nicht nur bey Hüttenrode am Harz in Eisen-steinlagern, sondern auch bey St. Catharine innbsp;Freide vorkommen soil, ist mir noch nie zuGesichtanbsp;gekommen , und verdient noch weitere Prüfung.
D 2
-ocr page 120-52 nbsp;nbsp;nbsp;VUL Mollusciten.
Der nelimliche Fall tritt bey Belemnltes bifora-tus ein. Knorr P. II. II. T.I1 f, 7-
II. O r t h o c e r a t i t e n.
Ein grofses gegen g Zoll langes , und fast 4 Zoll im Durclimesser staikes Brnchstiick dieser sehr grofsen Oi tho-ceratitenart, mit zuin Theil ei halteiier Schaale, von G e -rolstein in der Eiffel, und kleinere nicht 80 gut er-haltene Exemplare, voiiÖland, imÜberg. Kalkst. (4EX.)
Das grofse Exemplar ist besonders auch defswe-gen merkwürdig, weil es krumm gebogen ist, und cine Verschiebung der Concanierationen nach diesernbsp;Riclitung zeigt, -vvelchekeinesweges gewaltsam durchnbsp;aufsere Umstiinde, sondern ganz im natürlichen Zu-stande erfolgt zu seyn scheint, woraus sich auf einenbsp;¦vvillkührliche Bewegung scbliefsen lassen würde, dienbsp;uns vermuthen liefs, dafs wir bey den Orthocera-titcn Tliiere der Vorvvelt von einer ganz eignenBe-scbail'enheit kennen lemen, die vielleicht gar nichtnbsp;in diese Thierclasse gehörten. Localumstiinde kün-
Die wesentliclien Remizeichen zurUntersclieidung der verschiedencn Orlhoceratiten - Arten besteken haupt-siichlicli in der Riclitung der NervenrOlire, ausnbsp;der Mitte, oder an den Seiten der Concanierationen,nbsp;aus der Bcschaffenheit derselben, ob sie nehmlicb glattnbsp;oder knotig ist, und aus der verscliiedenen Strcifungnbsp;und Bescliaffenheitder aüfsern Schaale, wobey man zu-gleicli darauf zu sehen hat, ob die Concamerationennbsp;weiter oder enger zusamnien steken. Sind diese Merk-male daker bey der Versteinerung nicht erkalten, sonbsp;lassen sie sich alsdenn auch natürlicli nicht gehöiignbsp;bestiinraen.
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JjHi
nen jedoch auch ein solches Wachsthuni, \vie die so liaufig abweichende Gestalt dcr Korallen, veraiilalst ha-ben, daher icli dieseBemorkiing bios anfiihre, uni fort-gesetzte Beobachtungen zu veranlassen. Die Haupt-kennzeichen diesef Orthoceratitenart sind; die ziern-lich eng znsammenstebeudcn Concamerationen, dienbsp;langs der Schaale herunter laufenden zarten Streifennbsp;und flache gleicli weit entfernte wellenfbrmige Er-hbbungen, welcbe die Lange berab laufende llinpcnnbsp;bilden würden, wenn sie starker hervortraten. Dienbsp;Concamerationen sind wie gewolinlich concav, undnbsp;hier nur nach der Seite der Nerv'enröhre, welcbenbsp;nahe an der Schaale herunter lauft und nicht knolignbsp;ZU seyn sclieint, etwas melir gebogen,
Au» der Gegend von Reval in Uberg. Kalkstein, sekr ausgezeichnete Exeraplare, tlieils grofsero, theils kleinerenbsp;Bruchstücke. (5 Ex.)
1st gleiclifalls nach Verbaltnifs ziemlich stark gebogen , und unterscheidet sich von dem vorhergehen-den hauptsachlicli durch die indie Queere, nach der Rlchtung der Concamerationen laufende feiiie Strei-fung der Schaale, und durch seine etwas inehr breit-gedrückte ovalere Gestalt. Die Form der Concamerationen stimmt ubrigcns, so wie die B.ichtung dcrnbsp;Nervenröhre, niit dem vorhergehenden überein. Dienbsp;Vorliegenden Bruchstiicke haben eine Liinge von dreynbsp;bis vier Zollen, tmd weuig iiber einen halbcnZoll imnbsp;Durchmesser, daherdieser Ortbocerat. schwcrlich dienbsp;Grbfse des Vorhergehenden erreicht.
Sehr schone und lehrrelclie Exemplare x^on Reval in Uberg, Kalkst, zum Tlieil noch im Gcstsin, zum Tlieil
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frey, und eiiiige gegen fOnf Zoll lang, bey einemDurch-messer vonfast i Zoll, nebst einzelnen freyen Stücken seiner inerkwüidigen knotigen Nervenröhre. 1,7 Ex.,/
Cotif. Knorr P. JH. Suppl, T. h. Breynii opus-cula T V. f, 2 h
¦VVO dieaer Ortlioceratit, nebst seiner zierlichen, et-was langlich - runden Nervenröhre, ziemlich richtig abgebildet ist. , Er scheint die Lange von einigennbsp;Fufsen zu erreichen, und auch eine sehr betracbtli-che Dicke zu erlangen, indem sich zu ihm gehorigenbsp;Nervenröhren von ansehnlicher Starke linden. Ihrnbsp;Verhaltnifs zum übrigen Orthoceratiten vvird als-denn so betrachtlich, dafs er fast nur als Scheideder-selben erscheint. Sie lauft übrigens hart andereinennbsp;Seite der Schaale hcrunter, vvas in den meisten seiner Abbildungen nicht gehorig angegeben ist, undnbsp;ihre Knoten haben ein etwas schraubenförmiges, sehrnbsp;zierliches, gleichsain gedrechseltes Ansehen. Dienbsp;Schaale selbst ist sehr deutlich in die Queere, mitschar-fen etw^as hervorspringenden Streifungslinien, nachnbsp;der Püchtung der Concamerationen gestreift, vve'chenbsp;letztere nach der Nervenröhre zu etwas starker ein'nbsp;gebogen sind.
Von -Keval nnd O land, in s bis 6 Zoll langen Exemplaren. (2 Ex.)
Orthocerat, recta Bosc. ConchyU Orthoce-ratit, O el an di CU s alior. confer. Knorr. P. 11. H. T.l* ƒ, 8. Suppl. T ir e f 1 — a “’“i T. K d. f,2. Breyn.nbsp;opusc, T. UI f I. 2. 5- d.
Unterscheidet sich hauptsachlich dadurch, dafs seme völlig runde nach Verhaltnifs sehr dunne Nervenröhre, fast ganz in der Mitte des Orthoceratiten
-ocr page 123-•lurch seine Concamerationenlauft, welche nichtselir gebogen, und auch nicht sehr nahe zusanirnen stellen. Er scheint gleichfalls eine betracliiliche Langenbsp;und Dicke zu erreichen.
In Überg. Kalkstein aus Schweden und von Wriet-zen an der Oder, wo er iich zuweilenaucli alsGescliie-be findet. (2 Ex.)
Conf. Schrot. Einleit, IV. 2/igt;.
Ein liber 6 Zoll langes Bruchstuck, woran gliick-licherweise die Scliaale zum Theil noch erhalten ist, zeigt eine sehr gebogene weUenFörnilge Strelfung,nbsp;nach der gleichförmlgen Richtung der Concameratio-nen. D,ie Nervenrohre liegt mehr nach der einenSei-te zu und ist rund und verhiiltnifsmafsig klein.
Ein grofses Stuck der merkwurdigen dioken, mit wulst-furmigeu Absiitzen versebenen Nerveurolire desselben, aus Schweden. ¦ (I Ex.)
Conf'. Breyn. opusc. jT. VI. f* i n und 2 h'.
Dieser Orthoceratit mit der unverhaltnifsm'dfsi-gen dicken wulstförmigen Nervenrohre, scheint bis-her nur selten, und iiberdiefs gröl'stentheils sehr un-votlstandig zum Vorschein gekommen zu seyn.
Es findet sich eine gleichfalls unförmlich dicke, wulstförmige, aber in schiefer Richtirng platt gedriick-te Abandèrung derselben, welche vielleicht nocli zunbsp;emer andern ganz eigontliiimlichen Ortiioceratiten^nbsp;Art gehort.
In Überg., Kalkstein von Gerolstein in der Eiffel, eingewaclisen, ein schönes und dcutliches Stiick, rjcbat ei-nem freyen Stiick der Nervenrohre. (2Ex.)
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pT^ahrscheinlich gehort die jéhbildung in P arki ns on
org, rem, nbsp;nbsp;nbsp;III. 'F ynbsp;nbsp;nbsp;nbsp;hierher ^ und vielleicht auch
Don Hiipsch Naturgesch. N ie der d e ut s chl, T.-X7/*
Zeigt eine mit breiten, abgerundeten Queerrip-pen, auf welchen sich fiache knoteiiförmige Erhö-hungen befinden, versehene Oberflache, deren Scbaale völiig glatt, oblie alle Streifung erscbeint. Die Ner-venröhre liegt ziemlich in der Mittè und bat einenbsp;scbraubenfönnige Gestalt, mit scharf hervorspringen-den Windungen. Dieletztere, welche angeblich zunbsp;ihm geboren soil, ist sehr dirk, und würde dabernbsp;verifitlien, dafs-dieser Orthoceratit eine sebrbetracht-liche Lange und Stlirke erreichen mufs. Sie verdientnbsp;noch nahere Priifung bey der Auffindung noch voll-standigerer Exemplare dieses Orthoceratiten, der überhaupt nur selten aufgefunden zu werden scheint.nbsp;Vielleicht würde mart aus der Sammlung des Elerrnnbsp;von Hüpsch, welche jetzt mit der Grofsherzogl.nbsp;Sammlung in Darmstadt vereinigt ist, hierübernbsp;vollstandigen Aufschlufs erlangen.
In eincr auf einev Seite angeschUffpnen grofsen Platte des Bayicutlier Mamiors. Der Orthoperat selbat ist über einennbsp;Fuffl lang. (i Ex.)
Er unterscheidet sich durch eine weit kegelför-mlgere Gestalt als bey den übrigen bekannten Orthoceratiten, und durch weit enger zusammen stehende Windungen , und scheint gleichfalls nur selten zumnbsp;Vorschein zu kommen.
Au5 der Gegeml von Aachen und aus detn Peters* beige von Masuichi, theiis noch im Gestcin eingewach*
-ocr page 125-•en, tlieils freye, mehrere Zoll lange Bruchstiicl^e und einzelne Glieder desselben von sehr verschiedener Gröfse.
(41 £x0
Orthoceratït, Baculitei v er t eh r alls Lamark and Montfort. conf. Bosc, conchyl. V -pag.i^o. Schrot,nbsp;Einleit. T. lil. F. 2 B. IV, F a uj. de S t. Fond Peter sh. T. 21 F. 2 V. Hapsch N. G. N. T VIII. F. 57nbsp;39- 40 F. IX. F, 41. 42, 43 dessen II o mal om al i t.nbsp;Dieses merkwürdige Geschöpf clerVorwelt, dessen Concamerationen und die aufsern Suturen dersel-ben fast ganz init den Suturen einiger Ammoniten-arten übereinstimmen, findet sich in einzelnennbsp;Gliedern ziemlich haufig bey Aachen, noch immernbsp;aber sehr selten in betrachtlichen noch aus zusammen-hangenden Gliedërn bestellenden Exemplaren, undnbsp;scheint im Petersberge noch seltner zum Vorscliein zunbsp;kommen. Er liat übrigens ganz die Gestalt des Otthoce-ratiten, und mufs, uach den Bruchstüchen zu urtheilen,nbsp;von aufserordenllicher Lange und Dicke vorgekommennbsp;seyn.
Hier möchte noch Turrilites turhinatus Lam. u. Montfort p. 119 aus Kreidelagernnbsp;anzuführen seyn, der ganz die Gestalt eines Turbini-niten mit ammonitenartigen Suturen, und einer durchnbsp;alle Concamerationen laufcnden Nervmnröhre zeigt,nbsp;und' eine Lange von i§ Fufs erreicht. Die Suturennbsp;sind dem O r th o c er. vertebral, sehrahnlich, seinenbsp;übrige turbinitenartige Gestalt ist jedoch so abwei-chend, dafs er ein ganz eigenthümliches Geschlechtnbsp;der C o n c a m e r a c i t e n ausmacht. Er gehort zu dennbsp;sehr seltenen Versteinerungen, und fehlt bis jetzt nochnbsp;tneiner Sammlung.
Aufserdemsind noch mehrere, theils freye theils im Gestein verwachsene und auf angeschliii'enen Platten
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befindlicbe Ortboceratiten verhanden, welclie mit iinter über i Fufs lang imd von sehr verschiedenernbsp;Grüfseaber nicht vollstandig genug erhalten sind, uninbsp;sie ausreichend bestiinmen zu kennen. (32 Exmpl.)
Ein grefser gegen 1 Fufs langer Ottliocerat. dar-unter, ven Flallein ini Salzthale, scheint zum vaginatus, andere grefse und dicke Bruchstückenbsp;zum regulari s und flexuosus zu gehören. Vor-züglich merkwürdig abér ist ein ganz in reine nnbsp;Quarz versteinertesBruchstück, das zum regular isnbsp;zu gehören scheint, und als Geschiebe am Bandenbsp;eines Gletschèrs in einem Thale auf der flachen Seitenbsp;am Fufse des Men tb lank gefunden werden ist.nbsp;Nicht weniger verdienen einige Ortheceratitennbsp;von Al t d o r f Aufrnerksamkeit. (32 Ex.)
Vent Orthoceratites gigas, Tiranites gigas Mentfert P. L p. 3/^6. Knerr Pars III.nbsp;suppl. T. XII. F. X — 5, dem Ortheceratites aris-terfiens. Knorr P. II. II. T. 1 *, der Telebaisnbsp;a n n u 1 a t a d e s M o n t f o r t p. 366, dem Orthocerat.nbsp;gracilis Blumenbach. Archeoleg. tellur, p.nbsp;21, T. 2 F. 6., Molessus Mentfert pag. 310 undnbsp;demOrtho cerati t. annulatus, der vielleicht dernbsp;Kreidefermat. angehört, dem Ha mit es des Parkinson. erg, rem. Vol. III. T. X. F. i 23 4, welchernbsp;als eigeneArt des Orthocerat. vertebrali s ange-sehen wird, so wie vom Orthocerat. R a p Ir a n o i-des Lam., Ilaphanister campanulatus desnbsp;Montfort pag. 535nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Eisensteingruben bey
Montbard in Bourgogne, habe ich zur Vervollstan-gung meiner Sammlung noch keine Exemplare auf-treiben künnen. Einige darunter scheinen noch eine
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nahere Prüfung zu erforclern, ob sie ’wirklich der Familie der Orthoceratiten angehören.
Von dieser sekeneii Versteinerung beamp;itzt die Samtnlung bis jetzt nür ein Bruclistück von Öland (l Ex.)
Confer, Br e y n i i ajy uscu l a T. JU F. ji, Knorr Suppl, T. IV. P. UI., Naturforscher I, T. I. F, i.nbsp;Ob Lithuites Lithuus des Montfort p.nbsp;287-. Knorr Suppl. T. IX. c. F. 7. und dessen Hor-tolus convolvans pag. 28a. K n o r r Suppl. T. IV.nbsp;a. wirWicb verschiedene Arten sind, verdient nochnbsp;nahere Prüfime:.
Eine selir zahlreiche Suite von selir verschiedener Grofse dieser Ammoniten , worunter mehrere gegen t Fufs, anderenbsp;«ber auch kaum i ZoUim Durchincsser haben. VonB e r g e nnbsp;im Anspacliischen, von Mu^gendorf, Bassoeil,nbsp;V. Streitberg ira Bayreutliischen, v. Turnau,nbsp;Arau in der Scliweitz, u. V. Am berg in der Pfalz,nbsp;(46 Exempl.)
ScheinC zum Planulites undulatus des BJ o n t-fort pag, 78 zum Poligyratus u. Poliplocus des Re ine ck ni ar, p r o to g nau t iU e l ar g on au t, T, V,nbsp;F. 45 und T, II.] F. J3 zu gehören,
Hauptsachlicli in der Juraformation anzutreffen, tvo er sich an mehrern Orten sehr zahlreich fnidet,nbsp;Und ist mir bis jetzt weder in dem 1 hüringiscben,nbsp;noch im niedersachsischen Muschelkalksteinformatio-nen zu Gesichte gekommen. Seine Spielarten sind
Go
ziemlicli mannigfalfig und rühren walirsciieinlich von Unterschieden des Alters her. Vier Abarten'darunternbsp;zeichiien sich besonders aus. '
a. Planulatus vulgaris, A mm. Polygy-ratusHeineckii, ist seine gewolmlichste Form ¦VVO regelmafsig erhabene Streifen, gegen den efwasnbsp;plaltgedrückten ganz abgerundeten ungetheilten Rü-chen gabelförmig getheilt weglaufen, und 4» tcynbsp;grofsen Exemplaren auch 5 Windungen , mehr odernbsp;weniger nach dem Mittelpunkt vertieft, zum Vor-schein kommen.
Z». Planulatus nodosus. Ammon, poly-plocus Reineckii. Seine erhabenen Streifen oder Rippen endigen sich nach dem Innern der Win-dungen zu, in mehr oder -weniger erhabene, jedochnbsp;immer nur flach ahgerundete Knoten. Er ist etwasnbsp;bauchiger, und die aufsere Windung rach Verhalt-nifs dicker. In abgehihrten grofsen Exemplaren istnbsp;er zivvveilen mit dem A'him on. Colubratus desnbsp;M o n t f o r t pag. 82 vervvechselt worden. ZuTveilennbsp;wird er auch als Amm. Trifurcatus aufgeführt.
c. Planulat. comprimatus. Eine sehr flache breitgedrückte Abanderung, mit einem weitnbsp;scharfern Rücken, welche jedoch gleichfalls blosnbsp;Spielart zu seyn schein t.
J. Planulatus anus, mitunregelmasigeretwas mehr runzelformiger Streiffung. Conf. Orictogr.nbsp;Norica T. II. F. iQyi. T. III. F. 2 ingl. Scheuch-z e r N. d. S. T. III, F. 37 scheinen sammtlich hierhernbsp;gehorige Abanderungen zu seyn.
Alle hier angefhlirien Spielarten scheinen voll-kommen gleiche bla 11 e rf ö r m ig e krause Suture n zu haben.
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Gleichfalls eine selir zahlreiclie Suite aus dem Bayreu-thischen, von ViHeconite iii Loth ringen, von Arau und von A 11 d o r f, von sehr verscliiedener Grüfsanbsp;der Ammoiiiten , und von mehrern Spielarten, (22 Ex.)
Ammonit, coluhrinus He ine ok mar, -prot. naut„ T. Xil F, 72. pf 'ahrscheinliuh gehort hierher auchnbsp;•Lis ter an lm, angl, F, 6 F. ^ a. h, und die schlecht ge^nbsp;s^eichneten Ahlnld. im Bo urg ue t. F, ^2 F, 2j6u, 'I. F,nbsp;—5j, auchkommen F 4^ ^gt;64 -Ahhild. vor, welche vielleichtnbsp;Sammtlich zu den Spielarten desselhen gehören.
Er unterscheidet sich vou dein Vorliergehenden diirch viel regelmafsigere , sich im Verhaltnifs ihrerDi-ckeweit mehr gleichbleibepdeWindungen, und dnrchnbsp;eine engere, regelmasigere, ringelfönnige Streifung,nbsp;Welche über den abgeruncleten, ungetheiken Rücken,nbsp;2War ebenfalls gabelförmig, aber gebogener , undnbsp;2ugleich kürzer und enger zusainmengeschlossennbsp;hinlauft. Seine Windungen sind zaldreiclier, undnbsp;gewöhnlich sechsfach, und ihre Suturen kommennbsp;2\var nur höchst selten zum Vorschein, sind abernbsp;noch spitzwinklicher, aber nicht ganz so krausblatt-als die vorliergehenden. Auch dieser Ainmonitnbsp;scheint hauptsachlich in drey Spielarten vorzukom-inen
a. nbsp;nbsp;nbsp;colubrinus vulgaris, der sich besondersnbsp;im jüngern Übergangskalkstein , und sehr haufig imnbsp;B a y r e u t h e r AI u s c h e 1 m a r m o r fmdet.
b. nbsp;nbsp;nbsp;ainmonit. anguinus Ileineckii naut.nbsp;Argonaut. T. XII. F. 73 mit noch feiner undnbsp;enger geringelten innern Windungen, daher Rcinecknbsp;Föchst wahrscheinlich blos ein Exemplai' dieser Artnbsp;Bir eine eigne.Art gehalten, und abgebildethat, deranbsp;•Be aufsern Windungen fehlten. Bey gut erhaltenen
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Exemplami, aus der Gegend von Altdorf, wo er haiipt sachlich im dortigen altern KalTistein vorkömmt,nbsp;kaïm man sicli hinreichend hiervon überzengeii, uiid
c. A mm. col u br i nu s m a j or, der schon von ansehnlicher Gröfse bis zu einem Durcbmesser von 8nbsp;Zoden, und vielleicht noch betrachtliclier vorkömmt,nbsp;und weiter aus cinander stehende Ringe hat. Ernbsp;kömmt vorzüglich von A ran und benaclibartennbsp;Schweitzergegenden, und möcbte der Juraformaiionnbsp;angehören. Ob sehr ahnliche Abanderungen vonnbsp;Villecomte, die schon etwas üach gedrücktenbsp;Windungen zeigen , liierher oder nicht vielmehr ziminbsp;planulatus gehöien , werden fortgesetzte Beobach-tungen erst entscheiden könneri,
3- Ammonites natrix.
Wahrscbeinlicli aus Juïa - Kalkstein der Gegend von Ar a u und B a f e 1. Ex.)
Unterscheidet sich durch ganz rund gewölbte, nach Verhaltnifs diinne nur sehr allmahlich abneh-mende, zahlreiche, gewöbnlich sechsfache Windungen. Seine weit abstehenden, gegen den gewölbtennbsp;Rücken und die Rückenlinie zu, etwas breitern,nbsp;und mehr erhabenen Ringe laufen in gerader Rich-tung über die Schaale. Die Rückenlinie ist saumför-mig, wenig erhaben, und ganz glatt ohne Knoten.nbsp;Er gehort zu den seltenen Ammoniten. Vielleicht istnbsp;er unter den Abbildungen im Bourguet mit begrif-fen. Seine Zeichnungen aber sind zu schlecht, um sienbsp;mit Sicherheit anführen zu künnen.
In grotsern und kleiuain Exenipkneu und Fragmenten» WOraus »ich ergiebt. dafs er -wenigstcns einen fufslangert
-ocr page 131-i^urclimefiser erreiclit, aus der Gegend von Ar au, vom Lochenberg im Cant. Bern, u von M a u e r rw ü n -®ter. Scheint zum ültern KalKsteiii zu geboren, (6 Ex.3nbsp;wird von einigen zum Ammonites radiatus desnbsp;IBtosc, -p, gerech.net y wozu aher die angefiihrte Zeichnungnbsp;desBourg, T F^lSo gcirnicht pafst, M'eit eher kömintnbsp;er mit dem Fig, 48 itt Sc Ji eu c hz. Natg. d. S, ahgehilde^nbsp;tem Fragment üherein, ivelches aher gleichfalls nicht ganznbsp;Tichtig gezeichnet zu seyn scheint» und wird daher Z’On eini*nbsp;gen Ammon. Scheuchzer i benannt.
Er ist etwas flacher als der vorliergehendegewölbt, rnit einem etwas breiten ruickea verselien, au£nbsp;welcliem eine glatte Rückenlinie hinlauft, welche zunbsp;beyden Seiten tief gefurcht ist, so dafs dadurch förm-liche Hohlkehlcn entstehen. Seine Ringe sind betriicbt-Hch bcrvorspringend, stelten bey grofseii Exemplarennbsp;ziemlich weit von einander, und laufen in etwasnbsp;scliief gebogener Riclitung nach der llückenlinie zu.nbsp;Seine Windungen sind so zahlreiclr wie bey dem vor-hergehenden , und gleichfalls na'ch Verhaltnifs dünn,nbsp;nnd nur allmablich abnebmend. Seine Spielartennbsp;unterscheiden sich durch mehr oder w’eniger weitnbsp;von einander stellende Ringe.
Von selir verschiedener Grofse aus der Gegend von Alt* do 1 f, von G un d e r s li o f e n und der S cIi w e i ta inmek-rern Spielarten , welche zum Theil dem Jura- zum Theitnbsp;dem altern Kalkstein anzugehören schciuen. Ein Exemplarnbsp;darunter zeigt noch einen grofsen Theil seiner natürlichennbsp;ScUaale. (la Ex.)
Mehrere nahe verwandte, und durch die man-•tigfaltigsten Spielarten und Übergange verbundene Arten, wozu auch der vorliegende gehort, könutenbsp;^an unter dein F a m i 1 i e n n a m e n A mal the us
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begreifen , der bereits einigen deraelben von B o s c und M o n tf o rt beygelegt worden ist, und siein sol-clie mit glatter und knotiger Rückenlinie abtbeilen.
Beym Amrnonius der gleichfalls etwas breit gedrückte, schwach wellenförmig geriefte Windun-gen undnureine in den innernWindungen raehr her-verspringende Streifung zeigt, ist zwar die aufserenbsp;Wiiulung ebenfalls gröfser als die nachlolgenden , sienbsp;nebmen aber sannntlich weit allmahliger, als bey dennbsp;nachfolgenden Al ten ab , daher auch mehrere siclitbarnbsp;bleiben. Von der nachfolgenden Art unterscheidetnbsp;er sicli noch besonders dadurch , dafs die erste aufserenbsp;Windung nicht gegen die innërn so plötzlich mitnbsp;einem scharfen Rande absetzt. Die jüngern Exem-plare zeigen eine starkere Sreifung. Der Rückensaujnnbsp;ist glatt.
Ein grofser gegen p Zoll itn Durchmesser hakender, und mehrere jüngernExemplare von Altdorf und Gunders-liofen. Das grofse Exemplar zeigt noch einen grofseiinbsp;Theil seiner versteinerten Muschelschaale. (lo Ex.)
Ammonites S er-p ent i nu s He ineckii “T. F. J'T^ahrscheinlich gehort auch hierher P l anulit e S s ulc a t u snbsp;Ho SC. T, V. pag.irjg und vielleicht auch dessen Ammon,nbsp;hifrons T. V, pag i’]6. List, anim. angliae T. 6nbsp;F. 2 Bourg, T, 4^ F. 2^0 Scheuchz, N, d,S. T. III.nbsp;F, 47.
Die aufsere Windung ist verhaltnifsmasig noch mehr übergreifend und dicker als bey den vorigen.nbsp;Die Streifung ist noch wellenföriniger und die Streif-fungslinien viel deutlicher und tiefer eingeschnitten.nbsp;Selir charakteristisch istderscharf abschneidendeRandnbsp;der aufsern nach den innern tiefer liegenden Windun-gen zu. Die aufsern Windungen sind langst der
Alitte
-ocr page 133-Mitteflach, rinnenarti’g, eingedrückt. Der Rncken-•iaum glatt, und der ganze Ammonit viel melir breit gedrückt als der vorhergeliendci
Gleickfalls von Alt tl 01'f. Ein grofser 6 Zoll im Dnrch-ines^er hi^ltender, untï mehreré jüngeie Exemplare aus
altei in Kallistein. (20Ex.)
Amvionites Caecilia lieineclin T, F 75.
Mit dem vorigeii im ganzen sehr übereiiisimménd* ünd vielleicht wirklich nurSpielart desselben j jedócllnbsp;durch die lingleich grijfsere aufsere Windung ündnbsp;durch das plötzliche Abnelimen der innerii Wiildun-gen, Avelclie zum Theil von der aufsern übergreifend.nbsp;bedeckt werden, so wié durch seine noch fiaCherénbsp;und breitgedrücktere Gestalt wesenilich verschiédensnbsp;Mit glattem Rückensaunli
Aus detn Übergangskalkstein des Winterberges béy Grund am Harz, in eiiiigen kleinern Exemplaren ündnbsp;Bruchstiicken. Kömmt nur sehr selten, und fast nie initnbsp;Èrhaltener Oberscbaale, Wie dies glücklicher Weise beynbsp;tem vorliegenden grofsten Exemplaren auf éinigen Stelleiinbsp;der Fait ist, zum Vorscbein. (5 Ex.)
Konimt in der Gestalt aiii melsteri rnit deiii Ainmonius überein , und üntèrscheidet sicli voünbsp;allen inir bekannten Ammonitenarten durch eindnbsp;böchst feine regelniasig geköriité öder eingd-kerb te Sireifung. Diese böchst feinen, oft nnrnbsp;dem Vergrölserungs - Glas hinreicbend bemerkli-cbenStreifungslinien, w'elche eine schwache wellen*nbsp;fürniige Biegung machen, die sicli gabelfönnig zünbsp;theilen scheint, sind nehmlich sehr zierlieh Wild
Ë
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regelmüslg gekürnt oder eingekerbt. Der Ru-ckensaum ist sehr fein und scharf, aber glatt. Seine Concamerationen sind wellenförmig gebogen.
Eine zalilreiche Suite grofserer und fiteinerer Exeinplara aus dem C o bur g is c ke n, dem II i 1 d es lie i m i s ch en ,nbsp;vom Heiiiberg bey Gottingen, aus der Gegend vonnbsp;Aiau, Neufchatel u. s. w. in mehrern Spielarten,nbsp;zum Tbeil nocli mit dem PerJemiuterglanz der natürlickennbsp;Schaale, vieie darunter aucli verkiest. (25 Ex.)
Ammonites Rot al a Reineckii mar,-prot, nant,
etc. T. I F, g, Knorr P 11, I T. A 11. F. 3. FValir-
scheinlich gehort auch hier her Ammon it, mar g ar it at.
des WI ontfo r t p, go.
Unterscbeidet sich hauptsacblicli durcb seine knotige Rückenlinie, -vvelclie bey den zahlreicbennbsp;Abaiiderungen theils starker, tbeils weniger hervor-springcnd erscheint, und so ist seine erhabene wellen*nbsp;förmige, nacli der Piückenlinie inehr gebogene Strei-fung auch bald enger bald weitlauftiger, bald flaclier,nbsp;bald mehr rippenartig, wodurch haufig blos Unter-schiede des Alters hezeiclinet werden.
Aus dem lli 1 d e slie i na is ch en, verkiest. (2 Ex.)
' Vi ellei ebt blos Spielart des vorhergehenden, jedocli zeiclinef er sich sogleich durch grofse domen- odernbsp;buckelahnliche einzelne regelmafsige Erhbhungen,nbsp;welche mUien auf den Windungen in gleich weitennbsp;Entfernungen stehen, liinreichend aus, und kömmtnbsp;übrigens in der Gestalt und in der EeschalFenheit der.nbsp;Iniotigen Rückeiilinie ganz mit dem vorhergehendennbsp;überein.
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Eine zalilj eiche Suite von selir verscliicdeiiei' Grofse nnd allen bekannten Abanderungeii aus dem Mustlielflüukalk-stein verschiedener Gegenden in Thüringen, und vomnbsp;Heinberg bey Göttingen. Ein grofses d.trunter befind*nbsp;lichet Exemplar verdient besonders deswogsn Aufmerk»nbsp;samkeit, rveil seine nautilitenirtige MundöfFnung nochnbsp;gvöfstentheils erbalten zn seyn scheint. (46 Ex.)
Ammonites no do s u s Bosc. Conchyl, p. j’jg. ¦Ammo ni t e s un d a t us Re in eek m ar. prot naut,nbsp;etc. R. VIII. F. c~j. Wlus. Tessin. Linn. T. 4 Fig-136. K n o r r T. I a. F. 4 tt. 5. Bourg, T. 59 F,
262 sehr schlecht gezeichnet. Scheuchzer Nat. G. tl. S. T. III. F, 2q sagt ausdriicklich. dafs dieser ^mmon, sichnbsp;nicht in der Schweitz Jindet und aus Thüringen kommt,
Ein sehr bekannter Ammonit der aber blos im Museum Tessinian. und im Knorr und Rei-neck ertraglich, noch immer aber nicht ganz rich-tig abgebildet worden ist. Er untersebeidet sich vonnbsp;dem nachfolgenden hauptsachlich diirch seinen flachnbsp;gewölbten Rocken, ohne allen Saum, und durchnbsp;die schlangenförmig oder wellenförmig gewundenennbsp;regelmafsigen Suturen, welche ganz schwach gezah-nelt sind, da hingegen der folgende krause blatter-förmige Suturen zeigt. In vollstandigen Exemplaren,nbsp;welche sich jedoch sehr selten finden, ist jede Win-dung mit einer doppelten Reihe sehr stark hervortre-tenden dornenförraigen Knóten besetzt, wovón nurnbsp;die innersten Windungen befreyt bleiben. AlleAban-derungen mit nur einer Reihe oder mit gar keinennbsp;Knoten sind nur entweder unv.ollstandige ahgeführtenbsp;Exemplare, oder blos innere Windungen sehr grofsernbsp;Ammoniten dieser Art. Bey genauer Betrachtungnbsp;quot;Wird sogleich die völlige Übereinstimmung der fast
¦ E a
-ocr page 136-immer siclitbaren Suturen von der Richtigbeit dieser Behauptuiig überführen.
Ein§ gleichfalls selir zalilreiclie Suite gröfserer und klei-nerer Exemplare nnd Abiinderungen, woiunrer mehrere mit erhalteiier Schaale, tlieils noch im Gestein, theils innbsp;freyen Exemplaren von F e cli h ei in. Grofs Garnstadt,nbsp;B a n z und T li u r n a ii, ira C o b u r g i s cli e n und B a m-b e 3; g i s c 1i e u. (42 Ex.;)
uimmonite s Costatus Reineckii 7, JX, F. Ammon. Franconicus alior, Bourg, T. 42 f. 2j4.nbsp;Scheuchzer JV. d, S. 'F. 4~nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;^74 Oryct, nor. T. g
F, 4, Aufser den i^on R e ine ck und Knorr gelieferten ZeicJinunsen durchgihtglg unrichtig ahgehildet.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Nacli
Scheuchzer köinmt er ehenfalls nicht in der Schweitz vor.
Er isthauptsaclilich in dem franbischen Muscliel-kalkstein, dergröfsentheils znm Jurabalbstein geboren möcbte, zuHause. Findet sich sehr zahlreich jedochnbsp;nur selten mit vollsandig erhaltener Scbaale, undnbsp;besonders werden die nabe zusammenstehenden dop-pelten, ziemlicli spitzigen Knoten , der sebr erhabe-nen Kippen, nacb der Kiicbenseite zu, und die kno-tigeRückenlinie selbst, baufig bescbiidigt. Rey einernbsp;geriauen Vergieicbung zahlreicber Suiten kaïm mannbsp;die Vermuibung nicht unterdrücken, daTs einige Ab-andcrungen des Amaltlieus blos jüngere hierbernbsp;gehorige Exemplare sind.
Ein vorzüglicll Bcliünes und grofses Exemplar angeblicb aus C li a in p .T p n e » vóti Bassoeuil in Lot kringennbsp;und aus dev Schweitz. (10 Ex.)
Schrot, Hinl ü it, jOotn. I Vi lah. E, j, Knorr P. II. I. T. A. V. F. u
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Unterscheidet sich durch seinen aufserordent-Hch bréiten Rücken init erliabenen starken Flippen und Zwischenfuichen, und mit hervorragenden spit-zigen Domen zu beyden Seiten der sehr zusammenge-drückten Windungen kronenfürmig besetzt, vonnbsp;allen übrigen Annnoniten. Seine Spielarten scheinennbsp;blos Verscliiedenheiten des Alters zu seyn. Hierliernbsp;gehort
a. nbsp;nbsp;nbsp;Ammonit. anceps Fieineck T. VII. F, 6l (2 Ex.)
b. nbsp;nbsp;nbsp;Ammonit erena tus Reineck, T. VI. Fig. 58nbsp;(3' Ex.) und wahrsclieinlicli aucli
von welclien Spielarten -gleiclifalls einige Abandeaungeu verhanden sind. (2 Ex )
Ammonites striatus R e i n e ck. T. VIII. F. 63.
Von Altdorf, und aus dem Ö 11 i ng is c he n, zum Theil sehr schön und vollstandig erhaken und verkiest.nbsp;(6 Exmpl )nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;,
Confer, Bourguet, T, 43 nbsp;nbsp;nbsp;*77' O ry c t o gr. Nor,
T. II, 2F. j5 2J,
Dem vorigen sehr ahnlich, auf gleiche Weise gerippt, und gleichs.nn knaulförmig zusammenge-wickelt, aber ohne alle Domen.
15. Ammonites Dubius.
Von Bassoeuil in Rotliringen und aus der Schweitz, in giofsern und kleinern Exemplaren,nbsp;(13 Exmpl.)
VVürde lediglich als Spielart der vorhergehenden Ab'anderungen des Coronatus, und in den ]iingt;rnnbsp;Exemplaren, welclien die Domen fehlen, womit dienbsp;altern ganz auf die Weise des Coronatus, nurnbsp;nicht so spitzig und hervorspringend besetzt sind, zu
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betrachten seyn, wenn er sich nicht durcheine etvras V e r t i e f t e R ü c h e n ] i n i e auszeichnete, welche bisnbsp;zu weiierer Aufkhirnng berechtigt, ihn für einenbsp;eigeathümliche Art zu halten.
Au5 der Gegend von Ar au und dem Ö 11 i ii g i t cb e n in gröfsern unC kleine™ Exemplaren. ( 2 Ex.)
Ammonites I'ii mid u s lieinechii T, K F, 47-conf. Orycto^r. Norica Suppl. T. Xll. F, S, Bout g. T. 45 F. 286 variet.
1st dadnrch gleich sehrhpnntlich , dafs dieaufsere Windung nautilitenartig , weit hervorspringend undnbsp;nhgleich dicker als die übrigen ist, welche sie nabel-förmig einschliest. Seine Spielartcn umgeben dienbsp;innern Windungen, theils etwas inchr theils weni-ger nabelförmig, und sind theils etwas starker , theilsnbsp;schwacher gabelförmig gerieft, oder gerippt. Dicsenbsp;Streifung lauft gleichforniig über den ganz rundennbsp;diclten ungelheilten Rücken weg. Besonders zeich-net sich eine Spielart unter dern Namen A.mmonit.nbsp;paradoxus aus, wo die aufsere diche Windungnbsp;nach derMundöffnung zu diinner zu werden scheint.nbsp;Er soil in der Gegend von Arau und den benachbar-ten Stricken der Juraformation nicht selten vorkoni-men.
Aus dor Gegeild von Coburg, vom Heinberg und aus dem B a ro b o rgi sc b en, grüfsere und kleinere Exem-plare rum Tlieil in der Gebirgsart, zum Theil frey undnbsp;verkiest. (15 Ex.)
Ammonites Spinntus Fosc. p. ry^T,, O Ou rg. T. 4t F. 2J2 mul ^77, in^ieichcn 2', 42 F, 275, Scheuch-ïflr N. G. d.~S. F. 50.
-ocr page 139-Untersclieidet sicli von den übilgen Ammoniten *ogleich durch seine stark erliabenen, auf seinennbsp;scbarfcn Riicken in einem spitzigen Winkel zusam-iaufenden Hippen obneRückenlinic, Er ist in seinennbsp;Spielarten melir oder -vveniger fiacli oder breit ge-
drückt.
Von selir verschiedener Gröfse von ifj bis zu 5 Zoll Durchmesser. Aus dem Dachgestein des körnigen Thon-eisenstcïn-Lager bey Kahlefeld ohnweit G i t tel d e innbsp;der Nahe des Har zes. Aus alterm Flötzkalk mit Gryplii-teti der Gegend von Am berg, von Altdorf, vomnbsp;Heinbcrg, uiid aus England mit nocb vieter natur-lich etwas calcinirter Schaale. (9 Es.)nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;'
Ammonites Bisulcat, Bosc. p. i'/6, Ammon it. Sp a to SU s alior, Knorr F, II, 1. l'. Q. List, animal, ongl,nbsp;T. 6T.3, Mylii me m. Sax. suh tirr. p. 53, Bourg.nbsp;T. /fi F 271, und Oryct, noric. Suppl, T. XIII. F. i 2nbsp;Scheinen sammtlich hierher zu gehören, aher höclist walir-Scheinli. h projstentheih nuht ganz richtig gezeicJinet.
Seine 5 bis 6 Wiudungcn nehmen nur allmahliGh ab, und sind von gleicliförmiger runder Wölbting,nbsp;mit breiten ziemlitli weit von einaiider stellendennbsp;erhabenen Hippen, welche auf deni Rücken breitnbsp;gedriiekter crscheinen, und beym Ziisamraenlaufennbsp;einen ahnlichen jedoch nicht so spitzigen Winkel,nbsp;Mae die Hippen des A mm. angulatus bilden.nbsp;Aufser dieserhier beschriebenenForm, welche beson-' ders bey diesen Ammoniten aus dem Musclielilötzkalknbsp;des Heinbergs statt findet, kciramt er noch vonnbsp;^Wey Spielarten vor.
a. In einer brcitgedrücktern Gestalt sich tnehr dem angulatus n'ahernd, von Kahlefclll imnbsp;Thoneisenstein.
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h. mit einer ganz schwachen, Rückenliiile aus dem cïlieni Kalkstein von Amberg und Altdorf.
SamiiJtliche Spielarten kommen nicht sehr haufig
YOfr
Vori Aschack bey Amberg. Zum Theil verkiest au? ^Iterrn Kalkstein. (jBx.)
ylminonit es collinarius cdior, Knori P* Ilf l. A ƒ 12,
Mir verhahnifemafstg weit dickern imd übergcei-fenden Witid'rngen , als beym vorhergehendon. Seine flacb vvidstförmig breiten Erhöhungen, werden vonnbsp;ziemlich tiefen Furchen unterbrochen, welcbe siclinbsp;in krammer Riegung auf dem Rücken vei binden nndnbsp;hervorspririgende Absatze bilden. Er ist im Ganzennbsp;etw-as breit gedrückt, und gehort zu den seltenennbsp;Arnmoni tenar ten,
lm Muschelflötzkalk vom ileinberg bef Gottingen. ( \ £x, )
üntersoheidet sich hauptsachlich diirch seinen sebr breiten Rricken, bey einer 5 bis Cfaclien regel-mafsigeu nnd ziemlich gleichformig runden gewblb-ten VVindung. Seine Puppen erscheinen inehr als-ziemlich erhabene Wulste, mit einem flacb ablaufen-den knodgen Ende nach der RtickenseitederWinduti-gen, und steheu ziemlich weit auseinander. Aufnbsp;denr breiten Rncken laufen die ebenfalls ziemlich breiten coiicayen Zwiscbenfurchen der Rippen bogen-förmig- zusammen. Er gehort zti den sehr seltenennbsp;Ammqniten, und acheint noch nicht abgebildet znnbsp;geyn.
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Aus körnigen ïhoneisenstein-Lagern im BayreuthiT ? ellen, welclie dem iiltein Kalkstein untergeoidnet zunbsp;seyn scheinen, (2Ex.)
Vielleicht geV.ört Knorr P, II, I. T. i f. 6 nshst meh^ Tern ahgelnldeten Spielarten, Bourg. ÜT. 4-7 J 3^^ gleich-*nbsp;falls hierher, Am meisten Aehnliclikf^it hat er mic der Ah-^ddungvonGuettard Vlineralogis du Dauphinénbsp;22ur scheint 'hier keine vertiefte liiickenlinie statt zu jinden.
Es finclet hauptsaclilicli wegen der fast durch-gangig unrichiigen Abbildung in Anseliung dieser Aniiiioniten , eine grofse Verwirrung bey denSchrift-stellern statt, undliaufig werden Spielarten des Pla-II u 1 a t u s und a n n ii 1 a t u s dafür ausgegeben.nbsp;Hauptsachlich unterscheidet er sich durcli die weitnbsp;auseinander stebenden, sehr erbabenen, mit einemnbsp;sebarfen Rande versebenen Rippen, welcbe einfachnbsp;bis am Rand der innern Seite der Wölbung bervor-laufen, bier einen Ideiiien fiachen Knoten bilden, und,nbsp;sogleieb weiter gabelfürmig, bis zur etwas venieftennbsp;Rückenlinie fortlaufen, wo sie sieb in einen kleinennbsp;Winkel oder Bogen vereinigen. Eey grofsen Exemplaren sebeint die Rückenlinie ganz zu verwacbsen,nbsp;daher aucli wobl haufig dureb die Verschiedenheitennbsp;des Akers Ver\vecbseliingen veranlafst worden sind.nbsp;Er gebört zu den seltenen Amnioniten, die nur innbsp;Wenig Gegenden vorlmmmen. Seine Sutiiren besteken in sebr viel zackigen , in der Mitte der Windun-gen besonders weit bervor greifenden, blatterförmi-gen Zeiebnungen.
Von den Spielarten, welcbe man bishef, aufser solcben die zum Planulatus und annulatus geboren,nbsp;zuilim gerechnet bat, sindtbeils aus der Scbweiz,
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theils aiis Loth ringen nncl S chwab en, melircre initunler verhieste Abanderungen verhanden , -welchenbsp;letztere sich besonders durch einen erhöheten glattennbsp;Ilüchensaum auszeichnen. Einige darunter sind höchstnbsp;¦vvahrschcinllch eigenthümliche Arten, welche nochnbsp;nahere Prüfung erfordern. (g Ex.)
Von E as 8 o eu il in L o t hri ngeu, aus kciniigen Thon-eisenst.ein - Lagern, Und verkiest aus der Schweiz, zum Tlieil grofsc Exerapl.ara von 5 Zoil Diirchinesser. (6 Ex.)
Ffulirscheinlkh zum Amman, gr anulatus einiger
Fetrefactologen und vielleicht zum A mm. Hecticus des
Reinech gehorig. T. IV, j. jy, conf. lïo ur g. T. jjp. _/. 2^4quot;
Oryct, Nor. T.ll.f.I., Scheuchzer N. d.S. 2'. lil. J, 20.
Scheint gröfstentheils sehr schlecht, und nur in jungen Exemplaren oder Spielarten abgebildet zuseyn.nbsp;Bey jüngern Exemplaren zeigen sich allerdings nurnbsp;langs den Windungen zw^ey Reiben erhöheterPiincte.nbsp;die aber bey den grofsen und ausgewachsenen Ammo-*nbsp;niten, als mehr oder weniger spitzige Knoten undnbsp;Domen, aus den Hippen hervortreten , welche ziem-lich weit von einander in gerader Richtung, einfachnbsp;inid nur selten als Ausnahine, gabelforraig über dienbsp;Schaale laufen. Der Ptücken ist ziemlich breit undnbsp;W'enig abgerundet ohne Rückensaum. Die Suturennbsp;sind sehr hraus und blütterfönnig.
Aus der Schweiz, eisenschüssig und verkiest, aber sehr deutliche Exemplare, (3 Ex.)
Unterscheidet sich vom bifurcatus, mit w^el-chem er beym ersten Anblich vermöge der gabelför-mtgen Streifung grofse Ahnlichlieit zeigt, durch weit gewölbtere Windnngen, und durch die in gerader
-ocr page 143-Riclitung über den selir runden gewölbten Riicben, ohne vertiefteRückenlinie, .hinlaufenden scharfen rin-gelartlgen Hippen.
Von Altdorf, ausdem altern Kalkstein, zum Theil mit noch erhaltener versreiaeiter Scliaale und zwey kleine ver-Iiieste Exemplare. (3 Ex.)
Scheint zuweilen unter dem Namen Amfiion, a e neus hezeiclinet und Bourg, T» 4-7 (•^93*nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;-4® ƒ• nehst
'Scheuchzer N. d, S, f. 5^ angefiihrt zu werden.
Die angefübrten Zeichnungen stimmen jedocli nicht vollstdnclig überein. Er unterscheidet sich so-gleicli durch seine aufserst feine zusamnienhangendenbsp;haarförmige Streifung, welche gerade und ringelför-mig über die selir runden gewölbten ganz glattcnnbsp;Windungen hinlauft; zeigt krause, blatterförmlgenbsp;Suturen, und gehort unter die aufserordentlich selte-nen Ammoniten. Vielleichtist der Amni o ni t. 1 a e-vigatua Bosc blos sein Steinkern.
Verkiest aus d. Bayreuthischen und der S cli w e iz. (2 Ex.). Es scheint mehrere Spielarten zu geben, dahernbsp;vielleicht
Amm, Striatus, Castor und Pollux Reineckii und T, III. J iQ und 2i, so wie liourg,nbsp;T. 30 f. 260. T.4j f.237.. Sc)ieuch!C. f. 45 , Knorrnbsp;P. 11. I. F A.f . 6
sammtlich zu ihm geboren. Die zierliclien Reihen erhabener Knötgen, mit einerzarten Streifung inVer-hiiidung, zeichnen ihn hinreichend aus. Er verdientnbsp;jedoch noch nahere Prüfung , uni ganz aufser Zweifel zu seyn, dafs die angegebenen Spielarten wirklichnbsp;2u ihm geboren. Nicht sehr hiiufig.
-ocr page 144-Aus dein Jura-Geblete iii der Schweiz. (^jEx.
Seine abwechselnd einfaclie, und dazwischen liegende gabelförmige Streifung, mit ziemlich erha-benen Rippen , und sein brciter Rücken init erhabe-ner , gekörnterRückenlinie, zeichncnihn hinreichendnbsp;aus. Er ist selten, und es ist nur noch zu untersu-clien, ob er nicht blos die innern Windungen einesnbsp;grofsern Ammoniten ausmacht, dessen Hauptgestaltnbsp;alsdann yielleicht Verschiedenheiten zeigte.
Aus dem Canton BaseR Jurahalkstéin. (2 Ex.)
Hat eine etwas nautilitenartige, zusammenge-drückte elliptische Form, und eine hervorspringende aul’sei'e Windung. Auf den Seiten einfacli, über dennbsp;rund gewölbten Rücken hiii aber gabelfönnig ge-sireift,nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;4
£)ie innern Windungen desselben aus der Schweiz.
Cl Ex.)
A nun O n» Simplesa des coluhratus IVI o ii t Fo r t,
fol. 8^.
Dieser Amraonitkömmtbis zu vierFuTs imDurch-messcr vor, und wird zuwellen noch mit derPerlen-mutterschaale gcfunden. Seine Suturen sind blatter-fiirmig, jedoch nicht sehr lirause und zackig, die innern Concamerationen sind nautilitenartig concav, ohne weitere Biegtingen,
29. Ammonites strialus.
Verkiest von Altdorf, ziemlich grofse Exemplare.
(4 Ex.)
Nautilitenartig, mit stark übergreifender aufse-rcr Windung, und etwas wellenförmigen , gabelarti-
-ocr page 145-gen Streifiingslinien, welche nach clem Innern der Vi indung zu etwas erliabene Rnoten, oder nur mehrnbsp;erhöhete Rippen bilden. Ziemlich llach und breit ge-üriiekt, miteiner sebarfen Rückenkante, welche wienbsp;gezahnelt ersebeint.
Alls der Gsgend voti Nü i nberg und von EllLcIii sorbring im Braunscliweigiscben, wo er imnbsp;Dach eines Thoneisenstein-L.igers veikümnit. (7Ex.)
Bourg. T. ^6 f 2gi, Oryetogr. norica T. UI.
J. 6,,Knorr P. IJ, I, ji, f. to. tl, und T. A, II. j.2 ,
Scheuchz. f. 57.
Hat ganz die Gestalt des vorhergehenden, uiitet-sebeidet sich aber wesentlich durch den plotzlicb gaii2 gerade abfaHendeii, gleichsam abgeliobelten Rückcinnbsp;auf welchen die Streifiingslinien ziim Theil untetnbsp;sebr spitzigen Winkelil ziisamrnen laufen ^ tbeils abernbsp;aucb am Rande desselben mit etwas erbüheten Rnöt-gen endigen. Diese beyden Abandernngen 1, wov onnbsp;sich die letztere aucli durch èine viel engere gabel-fbrmige Streifiing auszeichnet, sebeinen Spielarteiinbsp;desselben auszumachen*
Verkieste grüfsoro und kleinere Exe.-npUre, aus deitt Bambergischeil. (6 Ex.)
Unterscheidet sich durch die weit bervorspriu-gende kahnförmige Mundöffnung der aufsern Win-dung, und einen zuweilen gezahnelten Rücken mit ein-*elnen hervortretendenKnoten , ahnlich der Abbildung 'on Bourg. T. 47 f. 297 und Scheuchz er T. lil.nbsp;f. 44.
Ha das gezahnelte des Rückens nur bey einzel-
) übrigens ganz gleichformigen Exemplaren vor-
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koramt-, so müfsten diese entweder 'VvirkHcli eine eigne Art ausmachen, oder es ist dies vielmehr, wasnbsp;mir sehr walirscheinlich wlrd, blos Wirkung dernbsp;Vervvitteruiig.
Von Thurnau im Bayreiitliischen, sammtlicli verkiest. Giöfseie und kleinere Exemplare. (13 Ex.)
WmmoTt. annularis Reineckii mar. protog, naut. et argon, etc T VI. f. 56.
Da die Abbildtnig sebr riclitig ist, so wlrd es nberflüssig, weitcr etwas hinzuzuiiigen, als dafs innbsp;Ansehnng der weiterii und engern gabelförmigenStrei-fung gleichfalls Spielarten vorkommen.
33. Ammonites costulatus.
Gvürsteniheils verkiest, von Thurnau und Aschacli. (6 Ex )
Jmmon. coslula Reineckü T Hl f ga,, walirscheinlich gehort hierher Bourg, T. 46 f. 289 und T-47 f 398-gt;nbsp;Scheuchz. N d. S /. 49-
Durch die weit abstehenden, mehr odejr ¦yveniger krumm gebogenen Hippen und seine breit gedrücktenbsp;Gestalt, niit sclinrfen glatteiï Rückensaum, sehrnbsp;kenntlich.
Von Altdorf und ans dem Bambergischen, verkiest. (y Ex.)
.Ammonites radians Pceineckii T. IV. f g^,
Vielleicht doch nur Spielart des vorhergelienden, oder blos innere Windungen von gröfsern, zur Familie des Ama’theus gehörigen Spielarten, dalier ernbsp;noch weitere Prüfung erfordert.
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Von Tliurnau und a'js der Schweiz, grofstentlieil» ¦v^erkiest. (^jEx.) Am meisten Ahnlichkeit iiiit der Abbil-dung von Guettard Min. d. Gauph. T. 10 lig. 3 c.
Untersclieiclet sich durch die tiefen Ein.schnitte, V'Omit theils in regelmiifsigen, tlieils in unregelmafsi-geii Abstanden die Windungen unterbrochen werden,nbsp;hinreichend. Spiclarten desselben zeigen kleine kno«nbsp;tige Erhölinngen an den innern Windungen.
Ein huchst raerkwürdiger Ammonit, vom Hein berg bey Güttingen. ( I Ex )
Dieser sehr seltene Ammonit bat ganz breit gc-drückte Windungen, welche so aufserst fiach zusam-menscbliefsen, dafs sie wenig starker als der Rücben eines zusamniengelegten Panierbogens sind. Dasvor-HegendeExemplar, Welches vielleicht das Einzigevor-bandene ist, bat iJ Zoli im Durchmesser, und walir-scheinlich fehlt etwa ein Theil der aufsern Windung.nbsp;Es ist übrigens mit der Schaale versteinert, und dienbsp;inemlicli weit auseinander stehenden erhabenen-Rip-pen laufen stralilenförmig aus dem gemelnschaftlichennbsp;Mittelpunct über alle' Windungen , weil diese nur innbsp;einer Flaclie liegen. Vielleicht werden nochxollstiin-digere Exernplare aufgefunden, welche uns allein hin-reichendeii Aufschlufs über diesen rathselliaften Am-nioniten verschaften können.
le n.
Von Bergen im Anspachis chen, und aus dem Ottingisclic
Coirf. Boiirrf. T. 48 f- 3^0, tt,i Ileineckii Ammortm
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VIII. Mollusckcn.
Diesen Ammoiiiten, der mir noch überdiefs blos Steinkern vüii verschiedenen Ammonitenarten zuseynnbsp;seheint, \TÜrde ich gar nicht unter einem besondeninbsp;Namen als eigne Art aufgeführt haben, wenn er nichtnbsp;bereits von Bosc, Beineck, Walch, Schrö-ter und andernNaturforschernj als solcherangei’ührt:nbsp;worden ware.
gg. Ammonites depressus.,
Vorn Lochenberg ira Canton Bern. (2Ex.)
Er verbindet dié ilmmoniten, wozu er ver-möge des Rückensatimes gehort, wenn gleich die aufsere Windiingdie innere fast ganz bedecht, mitdeiinbsp;Nautillten. Besonders macht er den Ubergangnbsp;dtirch die Familie des Amalrireus und des Capelli-nus, mit welchetn letztern er aücli höchst ahnlichenbsp;.Suturen zeigt. Er ist
Jmmon. depressa Bosc. Pars P'. pag Ij4't Bourg.
T.48 f.312., Oryet. nor, T, 11. f. 4., Sclieuchz.
N. d. S. T. lll.f nbsp;nbsp;nbsp;Knorr P.JI. 1' A. f j8 ilt;) 20.
Von einigen und selbst vonSchröter, ist er zu den Nautili ten unter dem Namen N au til.nbsp;undulatus gerechnet worden.
Aulserdem sind noch eine Alenge verkiester Amtiiöniten, Welche aber blos innere Windtingeanbsp;anderer Arten oder unbedeatende Spielarten auszn-inachen scheineii, zUgleich aber auch mehrere grofsenbsp;und kleine Bruchstüche, theils mit der na.tiirli-c h e n B e r 1 e n m u 11 e r - S c h a a 1 e j theils von oilVn-bar eigenthümlichen Arten der Ammoniten vorhan-den, die sich aus Alangel an Vollstandigkeit, nichtnbsp;hinreichend bcstimmen lassen.
Die Abbilduiigen der Arnmoniten sind gröfsten-thells zu Wenig treu und nchtig gezeichnet, als dafs
maii
-ocr page 149-Jiian im Stande ware, immer ganz sicliere Citate an-zuführen, daher ich auch unterlassen muCs, liier der voltstandigen Ubersicht wegen, noch alle die bekann-ten Arten anzuführen , welche meiner’Sammlungriel-leicht noch fehlen können. Überhanpt hat die Be-8tnnniung derAmmoniten besonders dels wegen grofsenbsp;Schwierigkeiten, weil wir am gewöhnlichsten blosnbsp;Steinkerne oder innere Windungen vor uns haben,nbsp;die zuweilen bey vollstandigen Exemplaren mit erhal-tener Schaale eine ganz andere Gestalt des Animoni-ten zeigen und zu ganz andern Arten geboren. Eini-ge Familien derselben sind auch durch unzahlige Spiel-arlen so nahe verwandt, dafs sicli baum ihie GrSnz-Jinie unterscheiden lafst, w’ie man das bey zahlrei-chen Suiten derselben nur zu deutlich wahrnimmt.nbsp;Aus dieser Ursache ist sehr viel Behutsamlieit bey dernbsp;Festsetzung ihrer Arten anzurathen, welche sich sehrnbsp;leicht unendlich vervielfiiltigen lassen vviirden, wennnbsp;haan auf jede kleine Abandernng der Spielarten llück-sicht nehmen wollte.
Als eine merkwürdige A m m o n i t e n - Art, welche mir noch nicht zu Gesichie gekoimnen ist, Avill ich nur noch den völlig elliptisch gerundcten Ammo-niten, den Ellipsolites funatus tlesMontfortnbsp;I. pag. 37 anfühi-en, der vielleicht der Kreidc-Formation , inshesondere angehort. Es verdient jedochnbsp;iiocb immer eine nahere Prüfung, oh seine Gestaltnbsp;nicht durch Verdrückung auf der Lagerstatte verun-lafst worden ist, da iihnliche, durch eine solchenbsp;Verdrückung veranlalsté Forrnen, auch bey andernnbsp;Ammoniten-Arten vorkommen.
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t
Meliisie selir grofse» über I Fufs im Durchmesser liaL-teiide, grijfsteiitheils Tollstiindige Èxemplaie, nebst grö-fseni iind kleineni Fragmenten aua dem MuschelflötzkalK der Gegend von Weimar und vom Heinberg beynbsp;Gottingen. (13 Ex.)
Nautilites arietis Reineck, mar. protog.naut. etc.
T.X.f.70. nbsp;nbsp;nbsp;'
Hier isi: er am richtigsten abgebildet, rind sein cbarabteristischesEennzeichen, der getheilte doii-pelte iUicken, fallt sogieicli in die Augen. Seinenbsp;knotige Nervenrëhre liegt ziemlich in der Mitte dernbsp;Concamerationen, wortibev mehrere Bruchstücke die-sex Sammlung die erforderliche Auskunft geben. Ernbsp;liömmt im Ganzen, und besonders in gut erhakenennbsp;Exemplaren nur selir selten ziim Vorschein, erreichtnbsp;liöchst wahrscheinlich eine. selir betriiclitliclie Gröfse,nbsp;und möclUe dem Muschclüötzkalk ausschliefslicli an-geliëren.
Ein grofses Bruckatück dieses aurserordentlioli grofseii Nautiliten , mit einor Ouarzdrüse, aus Alpenkalksteinnbsp;der Tyroler Kalfealpen. Qi Ex.)
Untersclieidet sicli durcli die langs der Scliaale den Concamerationen entgegen laiifende Streifung der-selben, da diese letztern gewöhnlich nacli der Bich-tung der Concamerationen gestveift sind, von allennbsp;bisber. bekannten Nautilitenarten. Er kötómt höchstnbsp;selten vollstiindig, und noch mit seiner Schaale ver-selien, znm Vorschein, und seine Nervenrührq liegtnbsp;gleicld’alls in tier Mille der Concameratioiien.'
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5. Naudlites a2;aiiiticus.
Von Villecomte in Lothringen, aua kövnigten. TIioneisenstein-Lagern. (2 Ex.)
Confer. Mont fort, Agan. capucinus P,I, Jol. Jo, womit
er die meiste Aehnlichkeit zeigt, ingl. Sonnini 2' IV,
Er unterscheidet sicli wesentlicli von clem nach-folgenclen, mit welchcmer beym ersten Anblick ganz überein zu stimmen scheint, durcli die unglcicli slar-Iter gebogenen Eiuschnitte der Concamerationen anfnbsp;tlem ziemlich breiten flacb abgerandctenpLÜcbcn Dienbsp;Nervenrühre liegt mehr nacb den innera Windangfcnnbsp;zu, auf diéser Seile der Concamerationen.
4. Nautilites Daniens.
Von Faxöe und melirern danisclien Insein, in jüngern Ralkstein, der in Kreide übergelit, tlieils voll-standigere Exemplarelt; theils Brucbstücke ( 5 Ex.)
Unterscheidet sich von dem vorhergehenden, wie bereits angefübrt worden ist, durch den etwas ge-wölhten Rücken, worüber die Einscbniite der Concamerationen gerade, oder nur sehr wenig eingebo-gen, hinlauten. Seine Nervenrölire liegt zienilidl.nbsp;in der Mitte. Er scheint in den dortigen Gegendeunbsp;ziemlich haufig vorzukomnien.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;'
5. Nautilites aperturalus.
Von Bergen im Anspachischen, ei.scnseliüssig, dsn lintei geordneten Eagern des iiltern Kaiksteiiis aiigeliü-rig. (2Ex. )
Dem Nautilus depressus Base. Eourg. T 38 f'S-
2(^1 und 2^8 ahnlich. 'Knórr P. II, I. T. A, V. j. y,
Oryetogr Nor. T*. £1. f, I.
Durch seine, im Verhaltnifs der innern Windun-gen sehr breit hervortretende aufsere Windung und Mundüffnung sehr kenntlich.
84
Von Cornelmünster in Überg, Kalksteiii, und von Bergen im A ns p a c li i s c li e n, in kleinen niclit so deut-‘ lichen Exemplaren aus altern Kalkstein, (3 Ex.)
Sonnini Vol. IV. T. 46 f. 2 p.2o8- Bisiphites
reti culatus des Montfort I. pag. 55,
Eine sehr zusammengedrückte Nautülten - Art, tlie sicli durcli ihre aufserordentlich feine Queerstrei-fung der Schaale, und die deuüich flaclï erhabenenbsp;liücbenliine, sogleich anszeicbnet. Bemerkenswerthnbsp;ist aufserdem die buckelförmige Gestalt des obernnbsp;Theils der innern Windung.
Vielleicht maeben die angeführten Nautiliten von Bergen, und die g e g i 11 e r t e A b a n d e r u n ^ desnbsp;Alontfort besondere Spiel- oder gar eigne Artennbsp;aus. Er kömmt immer nur in kleinen Exemplarennbsp;zum Vorsebein.
In Alpenkalksteiu aus einem Gescliiebe der Nagel-fliihe des Kigi. Min. Taschenb. VII. Jahrg. T. 3. f.i. (lEx.)
Hat in der Form viel Abnlicbkeit mit dem Argo-nau'en und dem sogenannten P apiernautil u s. Die Scbaale aber ist sebr fein in die Queere gestreift,nbsp;mul dazwiseben beiinden sich wieder flacb erböbetcnbsp;Hippen, welcbe nacb dem flacb gewölbten llückennbsp;zu immer stiirker werden und weiter aus einander,nbsp;aber in gerader Riebtung über denselben binlaufen.nbsp;Er kömmt sehr selten, • besonders in vollstaiidigennbsp;Exemplaren, zum Vorsebein.
Ans Thoneisenstein-Lagern, Welche dem altern Kalk* stein oder der Juraforniation untergeordnet lu seyn schei-
-ocr page 153-\ nen, von Bergen im Anspacliisclien und aus der Gegend von A ar au in der Schweiz, gröfsere und kleinere Exemplare, (5 Ex.)
Angulites des Montfort P.I. fol. 6.
Unterscheidet sicli diirch seine sehr flacbe breit-gedriickte Gestalt mit sehr scharfen llücken, und sehr feiii wellenförmig gestreifteSchaale / vón den, nieistennbsp;übrigen Nautilitenarten. Seine iiitfsere Windung bedecht die innern bey vollstandig erhaltenen Exemplaren ganzlich, und die Mundölfnung Springt in einemnbsp;Scharfen Winkel weit liervor.
9. Nautilites pictus.
Aus dem Ottingischen,
wahrscheinlich ziir Juvafor-
mation gehorig. (2 Ex.)
Hat iu der Form die grofste AhpHchkeit mit dem vorhergehenden, und ist vielleicht wirklich nurSpiel-art desselben. Die aufserordentlich schone und zier-hcheZeichnung seiner blatterförmigenSuturen scheintnbsp;jedoch abzuweichen, und alsdenn würde er mit Si-cherheit als eigenthümliche Art betrachtet werden
Im altern Kalhatein von Altdorf. (2 Ex.)
Vón Schrot er. Cat, II. II. l. o, 268 ’tut Unreclit za den Ammoniten gerecJuietda seine innern Vt^indungen giinzlichnbsp;von der iiujsern iihers-pringenden hedeckt werden, IV^alir-scheinlich gehörthierherB OU r g. T.40. fig. sój und O ryct.
Nor. Supjil. T. X. Jig. I — 5quot;
1st viel weniger breit gedruckt als die vorberge-benden bejden Arten,. und zeigt eine giatte, autserst fein gestreifte Schaale. Soil zuweilen von sehr be-trachtlicher Gröfse vorkommen, gehort aber stets zunbsp;den seltenen Arten.
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Diesc Farailie liömnu überhaupt: quot;weit seltner als die AmmoHiien, zugleich aber auch eben so weiiignbsp;haiifig mit crhaltcner Schaale vor, dalier die Bestim-riQung der Arten gleichfalls vielen Schwierigkeiten un-t.erwori'en ist.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;i
Aus diescr Ufsache lassen sich noch einige Exem-: plare meiner Sannnhmg, wornnter anch ein grofsernbsp;Namp;ijtilit anf eincr angeschliüenen Platte des B a y ^nbsp;reuther Muscheltnarinors bcfnidlich ist, nicht nii-hev bestimincn. Eben so rvenig lafst sich diefs beynbsp;einigen Arten bevt irlten, wdche meiner Samndnngnbsp;noch zu fchlen scheinen, und von welchen die Abrnbsp;bildungen, welche Bourguet, Scheuchzer undnbsp;ainlere Schriftsteller ''gcliefert haben, nicht richtignbsp;genug gezeichnet sind, um zuverlafsige Bestimmun-gen darauf gründen zit hönnen.
Da C3 jedoch einen Ilauptzrveck der gegentvarli-gen. Schrift ausmacht, eine niöglichst vollstandigo Ubersicht der behdnnten Versteinerungen zu verschaf-,nbsp;feu V £0 will ich hier, w^enigstens noch einige der be-rcils bestiiuiuten Arten nachfolgen lassen, wie sienbsp;von M O n t f or t, Soldani, Sonnini, Fichtelnbsp;und Moll angegebeh worden sind. Ein grofsernbsp;Tlieil derselben besteht zwar lediglich in so Ideinennbsp;iniltroscopiscbcn Versteinerungen fossiler Musclielairnbsp;ten, dafs sie haufig dein nnbcwaffncten Auge fastnbsp;ganz entgehen und blos als Sandkiimer crscheinen,nbsp;Sie zeigen aber nnter der Vergröfserung fast durchgan-gig hoclist inerkwürdige und zierliche Gestalten, dienbsp;eine nahere üntersuchung mit Recht verdient haben,nbsp;nnd kommen, bcsoiiders m enngen lïüstengegendennbsp;und Lauderstriclien, wie z. 13. an niehrern Ortennbsp;Frankreichs , in Toscana, Piemout, und
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Siebenburgen so zablreich und in SO mannig-ialugeri Formen vor, dafs wir bejfortgesetzten Nach-forschungen sicher wieder eine Menge neuer Arten Suffinden werden. Eine groise Beliutsanikeit istübn-gens bey der Bestimmung derselbcn gar selir anzura-tlieri, weil wir hier höchst walirscheinlich selir oitnbsp;M n s c h e 1 b r u t auffinden, wclclie im ausgew'achse-neii Zustand vielleiclit ganz andere Geatalten zcigennbsp;Würde, und well wir auch noch aufserdem hierbeynbsp;so manclien Tauschungen untervcorfen seyn können,nbsp;wie uns die Erfalirung bereits bey den Gyrogoni-t en und einem Theil der Oveoliten und Milioli-ten Lamark s gezeigt liat. Bekanntlich hielt mannbsp;die letztern ebenfalls für Schaaldiiere, bis sicli ergab,nbsp;dafs mebrere daruntcr nilt grorser Walirscueinlickeitnbsp;Saamcnhülsen, und die Gyrogoniten insbe-•iondere die Saamenkörncr der Cbara vulgaris, und anderer Sumpf - und Wasserpflanzennbsp;sind. Ein grotser Theil dieser fossilen mikroscoid-schen Gescböpfe, gehort wohl ollenbar zu den inner n Mu sch e in , kleiner zum ThciMeuchtendernbsp;Meertliiere.
Die hier naclifolgenden Scbaalthiere niiliern sich theils dem Geschlecht Nautilus, tlieils den Len-ticuliteh, und kommen in der Gegend der Ei 1-fel, Namur und in Sieh en burgen im Uber-gangskalkstein, in derErcidenformationdes Péters-bergs und ciniger andern Gegenden, und indennbsp;iieucrn über der Kreidc gelagertcn Schichten, beson-
ders aber in denMuschelsand-Sclnchtender I ar is er Gegenden, bey Coroncina ohnv.eit Siena mnbsp;ï-alien, nntl in den Sandstrcchen Siebcnbür-g e n s vor.
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1) nbsp;nbsp;nbsp;Belerophon Vasulites Montfort I.nbsp;pag. 51. Sonnini Vol. 4. p. 298- T. 50. f. 2.nbsp;3. Hüpsch Naturgeseh. N. D. T. 3. f. 20. 21.
2) nbsp;nbsp;nbsp;Canthropes galeatus. Montf. pag.74.
3) nbsp;nbsp;nbsp;Oceanus flammeus.. Montf. p. 59-
' nbsp;nbsp;nbsp;4) Pelagus lobiserratus. Montf. p. 63.
5) nbsp;nbsp;nbsp;P o 1 y X e n e s cr i b r a t u s. Montf. p. 139.nbsp;Nautilus farctus. Fichtel und Moll,nbsp;Testaceol. microscop. p 64. T, 9. fig. g.
h. i.
6) nbsp;nbsp;nbsp;Lintburis ca s si cl at. Montf. p. 255.nbsp;Nautil. cassis, Fichtel etc. p. 97. T. 17.
f. e. g.
7) nbsp;nbsp;nbsp;Lampas tri tb emus. Montf. p. 87*
8) nbsp;nbsp;nbsp;Borelis melonoides. Montf. p. 171.
9) nbsp;nbsp;nbsp;Miliolites sabulosus. Montf. p. 175,nbsp;Vielleicbt gleichfalls eine Saanienbülse.
10) nbsp;nbsp;nbsp;Clausulus indicator. Montf. p. 179.
11) nbsp;nbsp;nbsp;Discolites concentricUs. Montf.nbsp;pag. 187-
12) nbsp;nbsp;nbsp;Gibicites refubgens. Montf. p. 123.
Dieser letztere gehort vorzüglich zu den ganz
aufserordentlicb kleinen m i li rosco pisc hen Ar-ten, welcbe noch weitere Prüfung erfordern. Meh-rere derselben, würde es überüüssig seyn, hier an-zuführen. In der Testaceolog. microscopica von Fichtel und Moll findet man, so wie zumnbsp;Theil im Sonnini und Soldani, ihre Abbildun-gen und die weitern erforderlichen Aufkliirungen.
Einige dieser Schaalthiere geboren als Versteine-rungen, wie bereits angeführt worden ist, wohl sicher zu den nachfolgeoden Len ticuli ten arte u.
-ocr page 157-VI. Lenticiiliten.
GanzeFantilien dieses Lenticiilit. in Alpentalkstein vom ¦Albis bey Zilricli, und einzelne freye gröfseie undnbsp;ileinere Exemplare, dergleiclien in Gescliieben vom Fufsenbsp;der Pyrenéen, aus Catalonien in Spanien, undnbsp;¦vrahrscheinlich gehort hierher auch ein Gebiigsstüch vollernbsp;Lenticuliten von Wiirriloos in England, (s Gebirgs-»i't-Stücke, ziim Theil angescliliffen und 15 freye Ex.)
«Za Nummulites laevigatus Lamarks gehorig, Encyclop, No, 4, gt; Earner in a Nummular ia, jinn, d,nbsp;IVlus,nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;-p, 24r,'y Guettard lielic. mem, E, 3 p,
432 E 13 F. 2i„ Knorr P, II, I. T, A, VII.. Boarg. T, 50 F, 32, JVTontfort p. i34‘
Er kömmt bekanntlich von der Gröfse eines Convent Thalers bis zur Linsengrijfse, in ganzen fast lediglich daraus bestehenden Gebirgsschichten 'desnbsp;Alpenkalksteins vor, und gehort nebst den übrigennbsp;semes Geschlechts zu den innern Muscheln Sepiennbsp;ahnlicher Thiere.
Aus verschiedenen Schweizergegenden in grofsern und kleinern Exemplaren. (8 Ex.)
Knorr P, LI, I. F, jJ 16,, F.arkins, org, rem, FoU ni. T, X, F. I3—5r.
Unterscheidet sich durch die erhöhete buckelför-mige Wölbung in der Mitte der Schaale, die sich durch alle Stufen des Akers und der Gröfse verhalt-nifsmasig gleich bleibt, und scheint eine eigene Artnbsp;auszumachen, was jedoch noch weitere Untersu-chung erfordert.
In altern Sandstein von Liptsch inUngarn. (gEx.)
Seine aufseroïdentliclie Dünne, quot;wie Papier, tind die sattelformige Bicgung unterscheidet ihn hinlang-licli, erfordert jedoch gleichfalls noch weitere Prüfung.
Sehr schone grofse und hleiiiere Gebirgs-Stücke, welcho ziir Jnraformatioii zu gehöien scheinen, aiis den Baiistei-nen der groiscn Pyramide von Gisch (nach Seetzensnbsp;Scbreibart) mie freyen Exemplaren von Linsengrofse bisnbsp;^ zur Grofse eines Zweygroschenstüchs. {^4 Gebirgsstü-cke und gegen 30 frejre Exemplare.)
Blumenback Ahbildang, naturliist. Gegen-
S tan da. 4° F. 2.
Scheint sich durch seinen etwas mehr honischen Ban, und durcli gröfseve Regelmafsigkeit der Conca-merationen zu unterscheiden, und -vvahrscheinliclinbsp;eine cigne Art zu bilden.
5. nbsp;nbsp;nbsp;Lenliciilites globulatus.
Drey Stücko des Kalksteins aus den Kalkbrüchen bey Kabira in Agypten, wo er in ganzen Massen vor»nbsp;kömmt, nebst vielen freyen Exemplaren. (3 Ex.)
Er ist weit mehr kugelförmig gewölbt und höch-stens vonLinsengröfse, zuweilen viel Ideiner. Weim seine kugeliche Form und glatte Oberflache nicht vblosnbsp;ein Unterschied des,Alters ist, so macht er höchstnbsp;•vvahrscheinlich eine elgne x\rt aus.
In inebrern sehr deutlicben dem Gestcin aufliegenden Exemplaren, gleichfalls aus denKalkbriicken bey Rahira.nbsp;(l Exmpl.)
Sehr viel Aehnlichkeitfnit Gen, Discorhii Lamar k f.
Er macht eine ganz eigne Art der Lcnticuliten aus, die weit seltner als die übrigen Arten vorzukoin-
-ocr page 159-Wen scbeint. Discorbis Vesicular is Lanark s, Ann. d. Mus. XXVII. pag. igi , den ich selbst unter der Suite der Pariser fossilen Musclielnnbsp;in meiner Samnilung besitze, miterscbeidet sich blosnbsp;durch die langere liervorstebende aul'sere VVindung,nbsp;und stimmt aufscrdem fast ganz daniit übcrein,nbsp;Seine Concainerationen scheinen sich den Nautilitcn-arteu zu nahem.
In zusammengebaciienen Massen von betrachtliclieT Gro^ fse der Lenticiiliten , und in einzelnen freyen Exoiiiplarertnbsp;^ngeblichvon Cpurtagnon. (9 Ex.)
Confer, Bur tin Oryct, d, Bruxelles T^XXIL
ƒ B. o, b.
Er würde der aufsern Form nach mit dem Mam-milaris übereinstiminen, wenn er sich nicht durch dje Grüfse der Concamerationen auszeichnete, undnbsp;daber -wahrscheinlich eine eigne Art* ausmachte,nbsp;Vielleicht gehort er aber dennoch zum Laevigatusnbsp;Lamarks.
In freyen grofsern und kleinern Exemplaren, welche •jedoch die Liusengrofse nicht üheisohreiten, aber sehr'voU-stiüidig erhalien sind , .aus der iieueren Pariser Forniationjnbsp;angeblich von C o u r t a g n o n. (ó Ex.)
Lenticulites planulatus Lamark., Ann. d.
Mus. xxrii. f. 187-
Schelnt nicht sehr liaufig vorzukommen.
In einero betrach'tlichcii Stück Gebirgsart des altern Sand, steines vonl.iptsch inUngarn nnd cine Menge freyerExera-plare von der Grüfse eiiies Groschens bis zur Linsengrüfse
-ocr page 160-Lerunter. grofses Stuck Gebirgsart und ein Kastgen mit freyen Exemplaren.)
Jiodalites racliatus IMontfort ff, 162,9 Scheint mit Lenticulites ro tul at a Lamarks ühereinzustim-men, Ann, d, IVIus, XXVil pag. 187, Vielleicht gehort^nbsp;auch Merker Camer in a s tr ia t a Bosc, p, 285,9 Bourg,nbsp;T. 50. F. 322 u. 323.
Zeichnet sich durch die vom Mittelpuiikt arislau-. feride sternförmige Zeicliniing, in schwac^n, erlia-benen, krumlinigen Streifen , aus.
In dem nehmlichen Sandstein von Liptsch, nebst ein-zelnen freyen Exemplaren, (Ein Kastgen mit freyen Exemplaren,)
Venticul, v ar iolar ia JLam ar ks am angegehenen Orte.
Scheint gleicbfalls mit dieser von Lamark bestim-ten Art übereinzukoramen, und zeichnet sicli durch einzelne erhöhete vyarzenförmige Punkte aus.
Drey Stuck Gebirgsart vora Petersberge bey Mas-triclit mit grofsern und Meinern Exemplaren, nebst ein-zelnen freyen Lenticuliten. (3 Exmpl.)
' nbsp;nbsp;nbsp;FT'ahrscheinlich zu Nummulites scab ra Lam, und
Lycophris lenticularis IVlontfortp. gehorig, Ann, d, Iklus.XKVlll pag, 241,
Die ganze Schaale ist mit sein? kleinen runden Warzgen besetzt.
Ganz zusammengebackene Massen von gröfsern und klei-nern Eenticuliten aus dem Petersberge. (2 Exmpl.)
B l urne nb a ch s Abb ild, nat, Gegenst, 40 V r.
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'i'
An melirern dieser Lenticuliten sind die feinen Concamerationen nebst ihren ammonitenartigen Win-dungen sehr deutlich zu selien. Es bleibt übrigensnbsp;noch zvveifelhaft, ob sie wirklicli eine eigne Art aus-machen, und nicht vielleicht zu Lenticulitesnbsp;rotulata Lam. gehören.
Zur Familie der Lenticuliten sind aufserdem auch noch ohne Zweifel zu rechnen der seltene Canthro-p e s g a 1 e a t u 5 des Montf. I. pag. 47; fcrner
«) Lenticulit. ornatus. Guettard T. 4-F- I—5. wahrscheinlich zum Frotalit. Lamarhs, so wieGuett. Mem. Vol. III. T. 13. n — 23 Rota lit.nbsp;tuberculos. Lam. gehorig.
b) nbsp;nbsp;nbsp;Egeon perforatus des Montfort p. 166.
i:
d) Orbulites nautilinus, camerinusnbsp;nnd c o n g 1 o mer a t us Rose. Vi T. 43 Fig. 4 5 ^nbsp;und
e) nbsp;nbsp;nbsp;Lenticulites stellaris Fichtel ¦ Naturg.
Siebenbürg. T. IV. Fig. A. B. C.,
¦vvelche meiner Sammlung noch fehlen, und welche ich hier zur Vervollstiindigung der Übersicht allernbsp;behannten Versteinerungen anführe. Die letzternnbsp;scheinen siSmmtlicli in den altern Kalhsteinformatio-nen befindiich zu seyn.
1. Dentalites laevls.
Stucke FlützinusclieJkalItstein uiit ai\iliegenden gt; zalilrei-cken Dentaliteu von Thangelstamp;dt und Holzendorf Weimar, und au3 deu Kalksteinsgescliieben der
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Saiiigrube bey Koppenhagen, -woriii zngleicli die Ci a* nioliten vorkommen, zum Tbeil auch in den StückePnbsp;des Muschelflötzkalks von TliangeUtadt mit erUakeneïnbsp;jiufsBgt;-er Schaale, welches nur sehr selten statt fiiidet.nbsp;(6 Stuck.)
Unterscheidet sich tlurcli seine wenige Biegung mul hauptsachlicli diircli seine ganz glatte glanzendenbsp;Schaale ohne alle Screifung, und hat ain meistennbsp;Ahnlichkeit mit Den tali um Entalis Linn.
Sehr zahlreich in der Gebirgsart des Petersbergs eiii-gewaclisen und aufliegend, zum Theil noch mit erlialtenel Schaale, gvöfstentheils aber Abdrilcke. 4 Exmpl. nebst i5nbsp;St. freyeii Steinkeruen. )
Die sehr enge und feine ringelförmige Querstreif-
fnng zcichnet ihn hinreichend ans, und lafst ihn
nicht ruit Dental, annulatum der Pariser fossilenCon-
chylien verwechseln. Er ist nur wenig gebogen,
erreicht aber die Lange einiger Zolle bey der Dicke
eines J Zolls. Würde dem Dentalium poli-
tiiin oder eburtxeuin Linn, am nachsten kommen,
•wenn er nicht, wie es scheint, eine weit betracbtU*
chere Gröfse erreiebte,
\
In IVTuschellIotziraikstein audiegend, und eingewachseit, jnit sehr sebon erlialtener und versteinerter Schaale, -yonnbsp;Farrenstadt bey Q uerf u r t h. (3 Ex.)
Unterscheidet sich durch schwache wulsiför' mige Erböhungen , und eine scbraubenförmiggewun-dene feine Streifung der Schaale.
Auf cinem Stuck feiner Rreide aufliegend, von d®* Insel Mocn. ft Ex..)
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Eine nach der ?gt;'Inndöf]:nung ku flacli Imotenför-«aige Gestalt der Schaale, in rnelirern regelmasigen Absatzen, nebst einer selir deutlichen Latigenstreif*nbsp;fung untersclieiden diesen kaum ^ Zoll langen undnbsp;seltenen Dentaliten, von allen übrigen.
In zalilreiclien aufliegenden, eingewachsenen und freyen Exemplaren in den merkwürdigen neiiern Sandsteiiige-schieben der Gegeild von Sternberg nnd Ludwigs-lust im Mecblenburgiscben, welcbe stets voller Muschel-versteinoruiigen der seltensten Arten mit grüfstentheils er*nbsp;haltener Schaale vorkommen. (^4! Ex.)
Er hat ganz die Gestalt eines Slofszahns des Ele-¦phanten, und ist sehr deulliclr der langst mit erlia* benen abwechseind starliern und feinern Streifen be-zeichnet, daher auch die meiste Ahnlicl'ilieit mitnbsp;Dentalium Elephantinum Linn. statt lindet.
Freye Steinkertia grofstentheils mit noch aufiiegflndei Schaale aus PieinoJit. (5 Ex.)
Zeigt grofse Ahnlichkeit'mit Dentalium ra* du la L. und ist schwach gitterförmlg gestreift.
Aufserdem sind nocli mehrere Dentaliten, shells in Gebirgsstücken, unterandern vom Deisternbsp;bey Hannover, welcbe lediglicb in ganzen Mas-sen aus zusaminengehaui'ten Dentaliten als Überrestenbsp;vormaliger Muscbelbanke besteben, theils in freyennbsp;Exemplaren vorhanden, die entw'^eder nicht deutliclrnbsp;genug erhalten sind, um sie gehorig bestimmen zunbsp;konnen, oder die zu den Suiten der Par is er undnbsp;italic nischen fossilen Mu schel arten gehö-len, welcbe noch besonders angeführt werden sollen.
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Aiif Kalksteinstücken, welche zur Jaraformation zu gehö-len scheinen , von E r ra r e u t li bey Erlangen, Arau nnJ andern Scliweizergegenden und auf lioTnsteinarti^eiinbsp;reuerstein von Heydenheim und Am berg. (12 Ex.)nbsp;Schröl. E in Ie it, IV p. 264 EJo, 4-
Untersclieidet sich durcli seine dicken nicht selir verschlungenen nnd haufig fast gerade auslaufendennbsp;unregdmasig in die ^uere gestreiften RÖliren , vvel-che auf der einen Seite an Dicke zunehmen. Er fin-det sich besondcrs auf grofse Belemniten, Oslracitennbsp;und auf Korallenarten aufgewachsen.
Auf Alpen- und Jurakalkstein, ingleichen auf Hornitein unddarinn befindliclienBelemniten, Korallen und Musctiel-artenaufgewachsen , aus der S cliweiz und E rmr e u th,nbsp;und von Heydenheim. (7 Ex.)
Lauft in mannigfaltigen theils durch einander geflochtenen, theils schlangenartigenWindungen aus,nbsp;¦welche fast durchgangig von gleicher Dicke blei ben,
und,selten die Dicke cines Strohhalmens überschreiten,
Von Aachen und in Kreide aus England. (lo Ex.^
Knaulförmig in mehrern Schichten niannigfaldg durch einander geflochten.
Eine sehr seltene Art der Serpuliten in Übergangskalk-stein, nebst vielen Korallenfragmenceu aus Gothland in Schweden. Ex.)
Win-
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Windet sJcli ziemlich regelmiifsig und nabelförmig ganz geschlossen in die Höhe, so dafs cine gewmi-dene ziemlich weite Nabelöffnung entsteht, dahernbsp;ïnan ihn bcy flüchtiger Betrachtung leicht für einen.nbsp;genabelten Trochus halten könnte.
5. Serpulites nummularius.
Ein pleichfalls sehr seltner Serpuiil mit vomefFlicb er-taltener und versteinerter Scliaale, aus alcern Kaikstein der Gegend von Ver o na in Italian. (7 Ex.)
Conf. Parkins, org, rem. Vol. llf, T. VIT. F. 7. vielleicht gehort auch Fig. g hie^her, so mie Bourguetnbsp;ïl 50 E .Jrp und g2o, wo nur ein Stuck der etwas lijngernbsp;hervorragenden f^'urmröhre gefelilt zu hahen Sckeint, undnbsp;das runztiche und unvoUkommen slrah/^ge in der Zeichnungnbsp;nicht gehorig angegeben ist, Einige sdehnlichkeit zeigt auchnbsp;J es ie es v e r mie ut ar i s. UloniJ. 1. pag- roj , Sot-dani Tab. 30. Vielleicht Brut dieser VërmicuUtrnnrt
Dieser seltene Serpulit, ist nach Art eines Planorbis gewundeii, niit scharfen Rnckenrand,nbsp;und zuweilen sogar mit einem nnvollkommenen Saum.nbsp;DieSchaaleistübrigenshöckrich , uiigleich und vviilst-förmig, mit Anlage zu einer slernfoniiigen Streifuiignbsp;bey einzelnen Exemplaren. Die letzte aufsere Win-dung verengt sich zuweilen, und verliingert sich zu-gleich in eine kurze Wurmröhre. Er eneicht dienbsp;Gröfse eines Zweygroschenstücks, und zeigt gewöhn-Iich3bis4Windungen. Dieses merkwürdige Geschöpfnbsp;der Vorwelt scheint ein Verbindungsglied zwi.schennbsp;den Lenticuliten, Vermiculiten und Heli-ei ten auszumachen. Er wird von einigen zu dennbsp;Lenticuliten, von andern zu den Helicitennbsp;gerechnet.
93
Auf Musclielflötzlialk der Gegend von Thange 1 s tïid t. (I Exempl.)
Dieser gleichfalls sehr merkwürdige Serpulit, wurcle von Schröter irriger Weise für eine eignenbsp;Art der Lithuiten gehalten. Allerdings erfordertnbsp;er noch bey mehrern und recht vollstandigen Exemplaren eine fortgesetzte Prüfung, er scheint mix abcrnbsp;keine Concamerationen zu haben, und unbezvveifeltnbsp;zu den Serpuliten zii gehören, oder ein ganz eigen-thümiiches Geschlecht der Vorwelt ausgemacht zunbsp;haben.
Er i^t auf der einen Seite' fast wie Helix Vortex, auch in dieser Gröfse, jedoch nicht ganznbsp;regelmafsig zusammen gewunden, und die aufserenbsp;Windung verlangert sich alsdenn ganz nach Art dernbsp;Lithuiten in völlig gerader Richtung über einennbsp;Zoll lang. Gehort bis jetzt noch zu den grofsen Sel-tenheiten unter den Versteinerungen.
In GebirgBstücken des neuern Sandsteihs von Alzey in der Pfalz eihgewaclisen. (g Ex.)
1st eben so wie der vorhergehende' eine seltene Erscheinamp;ng. Die vielfach durch einander gewunde-ne Wurmröhre endigt sich am untern Ende in einenbsp;schneckenartige Spitze, welche Ahnlichkeit mit eini-gen Muriciten zeigt, und v'erlangert sich am andernnbsp;Ende spindelförmig in eine lange ziiw-eilen etwasnbsp;gebogene Wurmröhre, welche ringelförmig gestreift,nbsp;imd zugleich der Lange nach mit schwach erhabenen,nbsp;ziemlich weit auseinandcr stellenden, imdeutlichnbsp;gekörnten Streifen oder Rippcn versehen ist. Vom
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gleichfalls selir seltenen Murex serpulinns der gegenwartigen Schöpfung , ist sie \resentlicli ver-schieden, untl zeigt nur entfernte Ahiilichkeit.
Ein höclist merkwürdiges Gëschöpf der Vorwelt besiizt diese Satnniluiig noch aus dem Petersberge,nbsp;das als Bruchstück nicht ansreichend bestirnnat werden kann, und am obern Ende entfernte Ahnlichkeitnbsp;nnt S er pul a Penis zeigt, daher es einstweilennbsp;hier angeführt werden soil, bis sich nahere Bestim-rnungen angeben lassen. Vielleicht gehort auch dienbsp;sonderbare Versteinerung voiiAniboina, welchenbsp;Montfort pag. 274 unter dera Namen Nogropsnbsp;beschrieben und abgebildet hat, gleichfalls noch zunbsp;den Serpuliten.
Auch würde man wohl seinen M a g i 1 u s a n t i-quus. Montfort II. p. 43 und Artolon dactylus p. 19 hierher rechnen müssen.
Ganz zuverlafsige systematische Bestimmungen der Serpuliten lassen sich bey den Versteinerun-gen um so weniger erwarten, da sie selbsi dem con-chyliologischem System noch fehlen, wo noch immernbsp;eine Menge schwanhehder Bestimmungen statt linden,nbsp;welche sich auch vielleicht haum vermeiden lassen,nbsp;da bey der Bildung und Beschalienheit dieser Conchy-llenart nicht immer regelmalsige bestimmte Formennbsp;zu verlangen sind.
o) Schneckenförmige.
Tlieils in der Gebirgsart eiiigewachsen, theils frey in ^ groCsen Exemplaren, mit gröCsentbeils vOllig erbaUtfnernbsp;Sohaale, vo» B u s c h-vY eilcr, Errareutli im Bay re u-
lOO
VIII. Mollusciten.
t h i s chen untl aus dera Cant, Basel. Gröfsttntheils au» den neuern Formationen, welclie über der Rreide gelagertnbsp;zu seyn sclieinfn, die letztcrn aus Jurakalkstehi. (i6Ex.)
Die grofste Ahnlichlieit mit der gewchiilicheu kleinen Wakl - und Gartenschnecke , und danaLürlichnbsp;in der Versteinerung nicht mehr der farbige innerenbsp;Saum der Mundöffnung zu bemerken seyn kann , sonbsp;lafst slch auch nicht entscheiden , obsie wirblich niitnbsp;Helix syl vestris oder nem oralis übereinstim-inen, ocler einc abweiebende Schneckenart der Vor-vvelt sind.
In der Gebirgsart eiiigevrachsen von Busch weiler (i Ex.)
Unterscheidet sieb durch einen ettvas andern Bau, dünnere Windungen , und geringere Gröfse,nbsp;und bat die meiste Ahnlicbkeit mit Helix Crice-t o r u m Alten., der sogen. Mauhvurfsschnecke. Scheiutnbsp;weit seltner als' die vorhergehende vorzukommen,nbsp;und verdient noch weitere Vergleichung bey zahlrci-ebern Exemplaren.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;,
Theils einee-wachsen in der Gebirgsart, theils in freyen Exemplaren, eben dalier, und in dichten neuern Kalksteinnbsp;aus der Gegend von Orleans. (6 Ex.)
Am meisten ahnlicb mit Helix rodundata und cell aria. In dem Exemplar aus der Gegend vonnbsp;Orleans kommen zugleieb mchrere Helicitenartennbsp;vor,
In Muschelflützkalk von Thangelstadt. (5 Ex.)
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Zeigt viel Ahnlichkeit mit Helix Vortex oder Amrnonius und liömmt liöchstens vom Durch-nresser i Zolles vor. Er g-eliört zu den seltenen Versler-
nerungen.
In sehr schónen theils eingewacliaene», theil» frej’en grüfsern und kleinern Exemplaren votn Bastberge beynbsp;Buschweiler, zum Theil mit erhaltener und versteinei-ter Schaalö,
Helix cornea hat die meiste Ahnlichkeit mit der voiiiegenden Versteinerung; nur stehtdie Abnahmenbsp;der Windimgen in einem andern Verhaltnifs, und sienbsp;ist überhanpt mebr vollkommen zirkelrand gebaut.nbsp;Erreiclit einen Durchmesser von Zoll und kömmtnbsp;besonders am angegebenen Orte ziemlich haufig vor.
In altern Kalhstein aus der Schweiz. (2 Ex )
Mit elner ant' der einen Seite sehr erhabenen hervortretenden aufsern Windang.' SammtHche Win-(lungen mit ziemlich weitlauftigen erhabenen Streilennbsp;Oder PJppen der Langst gestreift. Scheint scho.n zunbsp;Gen. Delphi nul a Lam arks zu geliören.
Aus der Gegend von Aachen in etwas abgeführten Exemplaren, (3 Ex.)
Die aufsere Vv indung ist auf der einen Scite noch mclir als beym vorbergehenden erhaben , mit scharfern
tinterm Kande, und auf der einen Seite mebr abge-plattel. Die Exenrplare sind jedoch nicht gut genug erhalten.um sienaher zubestimmen. Cieiiort ebeniallsnbsp;Gen. D e ] p b i n u 1 a Lam.
-ocr page 170-WaliTScheinlich aus Jurakalkstein der Gegend von A a r a u in der Schweiz mit Schaale. (3 Ex.)
Ganz die Gestalt der Delphinula, mit hervor-springenden Siiamen zn beyden Seiten der Windun-gen, und etwas kegelförmigerra Bau der bey diesem Geschlecht so gewöhnlichen flachen unterr Seite.
9. nbsp;nbsp;nbsp;Helicites delphimiloides.
Grofse sehr schön gehaltene Exemplare mit unbeschadig. ter Schaale, aus den Steinbrüchen bey G1 a db a ch an dernbsp;Haid im B e rgi SC h e n. Ubergangskalkstoin (2 Ex.)
- ¦ 't-
Dieser Helicit unterscheidet sich vom vorherge-Henden dnrch einen doppelten Saiim der aufsern Win-dung und durch viel inehr kegelförmig erhabene Windungen, vvelche wellenförmig in die Queere gc-streiftsind,. und der Sclinecke Alinlichkcit miteinigennbsp;Arten des T rochus verschaffen. Sie erreiclit einennbsp;D’irclimesser von 3 Zo!]. Wegen der sehr hervortrc-tenden Windungen bleibt es zweifelliaft, ob er zuranbsp;Geschlecht Delphinula gehort.
Ans AlpenkalKstein der Gegend von Zurich mie vcrsteinerterSchaale. (2 Ex.)
Parkinson org. rsm. Vol III. T. Vl. F. i, g.
Die aufsere Windung nach Art der Delphinula hervortretend, aber auf beyden Seiten aufdieWeisenbsp;des Ammoniten mit verlieften innern Windungen,nbsp;vvelche mit einem scharf hervorspringenden Saumnbsp;versehen sind. Die Schaale istschwach in die Queerenbsp;gestreilt, und hat eine etwas elliptische Form.nbsp;Kömmt nur sehr seiten zum Vorschein, uud möchtenbsp;haum noch zur Delphinula geboren.
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Aus Übergangskallsstein der Gegend v. E.eval iu sehr schónen grofsen und kleinern Exemplaren init zum Theilnbsp;erhaltener Schaale. (9 Ex.)
Ahiiliclikeit Init Helix qualteriana und walirscheinlicli dem Geschleclit Delphinula angehörig.nbsp;Die untere Seite flach erbaben mitsebrscbarfemRaiulnbsp;der aufsern Lervorspringenden Wiiidung, welcbe wienbsp;No. 3 und g cinen ziemlich tiefen Nabel bildet, obnenbsp;allen Saum, niit glatter nur unmcrklicb in dicQueerenbsp;gestreifier Scliaale. Eömmt nur bey Reval haufigernbsp;und im Ganzen selten zum Vorscbcin.
l
In sehr vollst.rndigen schónen Exemplaren imÜbergangs-kalhstein von Corneli Munster ira Bcrgischen mie erhaltener Schaale. (3 Ex.)
Stra-parolus Dionysii Montfort, pag. ijo’
Der elliptiscbe Bau und der ziemlich welte und tlefc Nabel maeben diesen Heliclten sebr lienntlich.nbsp;Erreicbt zuweilen fast 3 Zoll Diwcbmesser, undnbsp;bömrat lm Ganzen nur selten zum Vorschein.
Gleichfalis sehr schóne und grofse Exemplare init erhaltener Schaale in Übergangshalkstein von Corn, Munster. (2 Ex.)
jielinlicliheit mit Helix Alg ira T.lnn. riur weit höher
geicunden,
Mit fünd’acher regelmafsiger Windung, kegelför.. mig gebaut, und schwacber Queerstreifung. Gehortnbsp;zu den seltenen Versteinerungen.
Gleichfalis von Corn. Munster in 'sehr schón gehabenen Exemplaren aus Üebergangskalkstein. (3'Ex.)
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Eegelförmig noch höher als' ilie vorhergehenden, aber schief nach einer Seite in die Höhe gewunden,nbsp;als wenn er blos auf der einen Seite zusammengedrücktnbsp;-worden ware, woduich er sicli sogleich kenndiebnbsp;macht, liömmtebenfalls nicht hanfig zum Vorschein.
In seliT gut erhaltenen und gröfstentlieils mït vollstandi-gej gt;'chaale versehenen, theils in der Gebirgsart eingewach* sem n , fheila freyeu Exemplaren, in ÜbergangsKalkstein vonnbsp;Giadbach an der Hard irn Belgischen. (23 Ex.)
Zu Gen. H e 1 i c i n a Lam. gehorig, wie der dicke Wulst znr tieite der Mnndöffnung in der Nabelstellenbsp;ohne Nabel avrsreichend zn erkennen giebt. Diesernbsp;Wnlst macht ihn so kenntlich dafs er keiner weiternnbsp;Eeschreibung bedarf. Erreicht i J Zoll im Durch-messer, und scheint ain augegebenen. Orte ziemlichnbsp;haufig vorzukommen.
Eine Menge gröfserer und kleinerer Exeinplare voix Stei nbteTg in quot;yiecktenburgischen, und Zabersche innbsp;Scblesien, so wie Ton W einheim bey Alzey, in neuernnbsp;sonenannteu Muscbelsandstein, gröfstentlieils niit erhaltenernbsp;Schaale, welcher an den beyden erstern Orten als Geschie-be vorkörnrnt (2y Ex.)
Genört ZU Gen. natica. Lam. und scheint mit n a t i c a a p i g 1 o 11 i n a L a m. der Pariser fossilen Mu-scheln last ganz ühereinzustimmen. Sie bat schon mehrnbsp;einen nerllenartigen Eau , der sicli auf der andern Seitenbsp;auch einigen Arren desBuccinnius nahert, undniöchtenbsp;diese Ahtheilung gleichsam mit der folgenden t'erbin-den. Eey Eronau in der Wetter au findet siebnbsp;eine foasile blos kalzinirte Schnecke dieser Art, welclienbsp;ebeufalls zu N at. apiglottina gebijren rnöcbtc.
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h') Hochgewundene.
' nbsp;nbsp;nbsp;17. Helicites depeiditus.
Aus der sogenïiniiten grauen Muschelbanl^ im Cobiirgi-sclieti , vie’ïleitKt zu den neuetn Formatioiien gehorig, tnit Völlig erhalfener, aher tnehr calcinirter Schaale. (lEx.)
üs ist in geognostischer Hinsicht wichtig, genauer zu iintersuchen, unter welchen VerhaJtnissen jenenbsp;Muschelbank vorhömmt, die eine Menge seltenernbsp;Versteinerungen enihalt.
Viel AhnUcbkeit mit Helix t r a n qu eb ar i c a.
Er kömmt nur selir selten zum Vorschein und zeigt eine dentliche schwache Queerstreifung, mitnbsp;unregelmafsig abwechselnden, etwas mehr hervor-tretenden Streifungslinien.
Gröfsere und kleinere Exemplare mit zum Tbeil crhal-tener und versteinener Schaale, aus Sandstein Ton S t. Gallen, aus dem Canton Basel und TOn Gundors-hoten. (4Ex )
1st vielfaltig, aber blos in Steinkernenabgebildet, wie unter aiidem in Walchs Steinreich T. IX.nbsp;f. 2, und mehrmals im Rnorr u. s. W., daher dienbsp;Abbildungen niemals richtige Darstellu'ngen liefern.
Seiiie elliptische, etwas zusammengedrückte Gestalt und die verlangerte, weit lierrortretcnde auTsere Windung und Mundöffnung, mit der nabelförmigennbsp;Veniefung und der zur Seite derselben befmdlichennbsp;schwachen Rinne, liaben einige Ahnlichkeit initnbsp;Crassatella depressa, und in Abanderungen imtnbsp;Crassatella canaliculata Lamarks, ohnenbsp;vbllig damit übereinzuslimnien. Die zur Verglei-chung geeigneten Exemplare meiner Saminlung mit
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i;i-:
erhaltener Schaalc sind von Gundersliofen. Es scbeint mehrere Abanderungen dieses als Globositnbsp;bekannten Heliciten zu geben, die zum Theil abernbsp;auch blos durch Verdrücltungen auf der Lagerstatte -selbst entstandcn seyii mochten.
Mit versteinerter, gutcrliakensr Schaale, aus dem Valle di Ronca im V er o nes is ch eigt;. (lEx.)
Sckeint Nerita heli cina des. B ro c chi Concli, Jvss*
Siihappen, T.I,f,io. %u seyn. Schrot. Journ. 77, p. £45.
jluch von Ilacqae t und F o rtis heschriehen,
loC
lï'i ;
Zu Gen. Ampullaria od. Crassatella La-marks gehorig. Er köinmt in dem Gebiete der ita-lienischen Basalte, und in Schichten von aufge-schwemmten vulkanischen Producten vor, und scheint, nach der versteinerten Schaale zu urtlieüen,nbsp;aus den altern Kalkstein - Gebirgen herzurühren.
Aufserordeiitlich grofse, zum Theil vollstSiidig erhaltene Exemplaro aus dem neuern Muschelsandstein von Wein-heiin bey Alzey. und aus dem Petersberge. Einnbsp;ganz voUstiindiges Exemplar darunter hat gegen 4 Zoll imnbsp;Durchraesser, nebst mehrern jüngern. (loEx.)
Gehort gleichfalls zu Gen. Ampullaria Lam. und zeichnet sich durch eine ziemlich tiefe Furche,nbsp;oder durch einen Canal aus, der die Windungen annbsp;ihrer Grundfliiche umgiebt. In vollstiindigen Exemplaren ist er nur Sehr selten zu erhalten.
In der Gebirgsart eingewacbseiie und freye , sehr grofse und schöneExetnplare , zum Theil mit Schaale vora Bast-berg bey Buschweiler in der neuern Halkformation,nbsp;und mit gleichfalls erhaltener Schaale aus den merhw'ür-
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diceii Flöfzen in der T a n n e , welche zu der aufgescliwemni-ten Gebij ^'storniation gehoren, (ïoEx.)
Hat einige Ahnlichl^eit mit Helix vi vip ara Liiui., tlas Verlialinifs der Windungen stimnit je-doch, so wie die Mundoliuung, nicht gauz damitnbsp;übereiii, und zei^t mehr Ahnlichkeit mit einigennbsp;neuetiich bekannt gewordenen grofsen siidlichcnnbsp;1 1 u Cs s c h n e c k en, welche noch nicht gehorig he-stinimi sind. Die Steinkcrne vom Bastberge schei-nen zwar versphieden, aber die Stücke mit erhaltenernbsp;Schaale siiinmen ganz mit denen aus der Tan nonbsp;überein.
Melirere sehr gut gehaltene und roit Schaale versteincrte Exemplare ein- und anfgewachsen , in einer Gebirgsart, dienbsp;zum alcern Kalkstein gehoren darfte, von Bott in Oxfordshire in Engl (2 Ëx._)
Mit'der vorigen im Bau ganz übcreinstimmend, nur ist die MundolFnung mehr gewölbt, tind scheinCnbsp;mit einem schwachen zurückgesclilagenenSaumc ver-6ehen zu seyn. Erreicht auch wahrscheinlich nichtnbsp;die Grüfse der vorhergehenden.
Angeblich in Sandstein von der Kuste T r a n q u e b a r, (lEx.)
Zeigt ziemlich viel Ahnlichkeit mit Helix perversa Linn. Wenn dieser lïelicit gleich im Ganzen gut gehalten , und auch noch mit Schaale verse-hen ist, so ist doch die MundolFnung nicht-ganz voll-standig, und er liifst sich dahcr nicht ausreichend be-stiixunen. nbsp;nbsp;nbsp;,
AuE Muschelflütz - Ralkstein vom H ein berg bey Gottingen aufgewachsen, (i Ex.)
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Elne kleine, selir gut erhaltene, und mit der Scli.iale versteinerte Schnecke, von efwas zusammeri'nbsp;gedriicktera Bau, jedoch sehrgewolbten Windungen,nbsp;wodurch sie das Ansehen eines kleinen T iirb o odernbsp;Trochus erhalt. Vorziiglich charakteristisch istnbsp;bey ihr die nach Verhaltnifs ziemlieli grofse Mund-ölmung, mit einem saumartigen zurückgebogenennbsp;E.ande. Kümmt sehr selten zum Vorscbein.
Mehrere Gebirpssf. ckc, welche zum Theillediglicli *u8 uiizaliligen zusainmciigebackenen Scfanecken dieser Art be-siebcii, aus der Gegend von Mainz, dem Mühlbergenbsp;bey Frankfurt, von Oberlesel im Bergischen, und ausnbsp;der Gegend von W e i n h e im und B u s c h we i 1 er, nebstnbsp;einzelnen freyen Exemplaren, welche sehr schon erlialtennbsp;sind. Zur neuern Formation fiber der Kreids gehorig.nbsp;(^6 Gebirgs - Stflcke.)
Arif Helix Pentaculata Linn, Paludina Lentac^ Lamarks
die meiste AeKnlichkeit.
So ahnlich als sie diesen angegebenen Schnecken-arten aucb sind, so scheinen sie doch etwas von den gegenvvari 'gen abzuvveiclien und schon durch dienbsp;sich stets so gleicli blcibende geringere Grölse, einennbsp;Unterscbied zu verratben. Oft konsmen sie in einemnbsp;Stiicke vermisclit mit der folgendcn Art vor.
Gleichfalls in einigen Gebiigsstüóken .auf die nelimliche Weise zusamtnengebacken, und in freyen Exemplaren,nbsp;(4 Ex.)
ScheinC zu Paludina cnemlescens Lamarks zu gehören,
Anna!, d Mut T 111. ƒ 8-
O ntersclu.'idet sicli dadurch, daCs sie langer ge-sti'ycki, und in der obern Hiundwindung nicht so
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bauchig ist, uud kömmt, wie beieits gesagt, mit der vorigen fast inimer unterniengt vor.
Mekrere gTöfsere uud kleinere Stücke ein- und aufgequot; wachsen, in dem neuern Kalkstein am Bastbeiga vonnbsp;Buschweiler (3 Ex.)
¦Zetgr mit Helix buccinata Altenii selir viel Ueher~ einstimmung.
Er kömmt schon in der Lange von f Zoll zura Vorschein, und macht gleichsam eine Mittelart zwi-schen den beyden vorhergehenden atfs.
23. Helicites cylindricus.
Gleichfalls voni Bastberge bey Buschweiler, wo er je-doch uur sehr seltcn zum Vorschein kömmt. (lEx.)
Hat ein Voluten ahnliches Ansehen, und wild voneinigenmit Helix carinula Linn. verglichen,nbsp;Avas noch niihere Prüfung erfordert. Sciieint zu Gen.nbsp;Lymnëa Lamarks zu geboren.
In einer weifsen horiisteinartigen neuern Ge-birgsmasse, welche bey Epernon fiber den Sand gelagen ist, und iu dichten neuern Kalkstein der Gegeild von Orleans theils ein- theils aufgewachsen, von verschiedener Gröfse. (4 Ex.)
TUft Helix putris, und in den gröfsern Exemplaren mit Helix Eitnosa Einn, Cren, Eynin, Earn, sehr vielnbsp;Aehnliclikeit,
Scheint nicht sehr hii'ufig vorzukommen.
In neuern verharteten Mergel aus der Gegend des Hospitals S t. Louis ohnweit Paris, ein- und aiifgevraoli-ten Ein sehr schönes Stuck , nebst melirern darinnbefiud-iichen Heücitenarten. Cl B*-}
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vin* Mollusciten.
- Ly mn a e a ¦palusttis Lamarlis unterscïieidet sich volt Helix stag na lis Linn , mit inelcliem er heyin ersten/n-blick viel ^ehilichkeit Jiat, durch eiii andres Herhaltnifsnbsp;der Windungen gegen einandcr.
In diesem Stüd;e sind zugleic'h, aufser andern Helixarten, melirere ExemplSre der Pla.norbis alba oblie Saum eingewachsen, welclie zu den selt-nern Arteii gehort.
Aufserdem sind noch melirere Heliciten , theils in Gebirgsarten eingewachsen, theils in freyen Exemplaren vorhanden, welche jedoch nicht deutlich odernbsp;vollstiindig geinig sind, iim sie mit Sicherheitbestim-men zu können. Hauptsachlich verdienen darunternbsp;einige Ammoniten und Nerititen ahnlichenbsp;Fragmente von Gladbach Aufmcrksamkeit, welclienbsp;cigcnthümlichen und seltenen Arten der Heliciten an-gehören mochten, die sich aber erst in vollstandigeriinbsp;Exemplaren bestimmen lassen.
IV. N erititen.
1. Neridtes cochleatiis.
lm neuern Kalksteiii von L a u b e n li e i in , wo er selu' zalilveich ein - und aufgewachsen vorkömtm. (2 Ex.)
Von N e ri t a f 1 u v i a t i 1 i s verschieden und mehr zusammen gedrückt, mit noch hervorsprmgen-derer Windung,
2. Neridtes spiratus.
Aus Muschelflötzkalk in der Gegend der Arensbuïg an der Haynlaite. (lEx.)
Viel Ahnlichkeit niit der vorhergehenden, nur viel grijfser, und die Spirawird mehr vonder aufseriinbsp;Mundwindung bedecht. Sehr seltcn. Er kömmt mil-
Ill
der von E n o r r P. II. I. T. B. VI. b. f, 24 gelieferten Abbildung ziernlich an Gröfse und Form überein,nbsp;nur ist keine Streilung bemerklich.
Aua Sandstein vonSt. Gallen, Schweiz, (i Ex.)
1st der langs nach der Richtung der Windungen stark gestreift, mit ziernlich liervortretender Spira,nbsp;und verdient auch weitere Prüfung.
Ebenfalla in Saiidstein von St. Gallen, zum Theil verkiest. Cl Ex.)
Von selir runden Bau, mit flachen nach Verhalt-nifs abergrofsen Windungen, wovonnur die innerste mit einem Enöpfgen hervortritt. Ahnlichkeit mitnbsp;Delphinula und erfordert noch weitere Prüfung.
5. Neritites paganus.
DerSteinkern einer Neiite von beynahe iJZ, Bange, mic Überresten der Schaale aus Muschelllötzkalk bey Than-gelstadt, (lEx,)
Gehort offenbar zu dieser Schneckenfamilie, und macht eine eigenthümliche Art aus , welche sich je-doch erst bey recht vollstandigen Exemplaren hinrei-cbend bestiramen liifst. Die Schaale zeigt eine deut-liclie Grundstreifung.
Aus den Braunkoldeulagern, in der Tanne, olinweit Kal tenn ordheim. (3Ex.)
Nerita fluvintilis Lhni,
Die Schaale hat zum Theil noch die natiirliche ^eichnung mul Farbe behalten, und gehort unbe-
^-Weifelt zu der angegebenen Art des Linné.
11!
Die Nerititen sind itn Allgemeinen sehr seltene E rscheinungen unter den Versteinernngen, uiid sindnbsp;bis jeizt, wenigstens in den eiiropaischen Gegenden,nbsp;nur sehr einzeln aufgef'!inde2i worden. *) Von gatennbsp;Abbildungen derselben sind mir aufser iem nurnbsp;nocli Fauj. Petersb. T. 20. f. 3. Neritites ru-gosus und Burtin Oryet. d. Bruxelles T. i7nbsp;f. 2. Neritites granulatus be''annt geworden,nbsp;•Welche meiner Samnilung noch feblen. Die Abbil-diing in Schröters Einleit. T. 9 fig 12, welchenbsp;zuweilen angefülirt wird, gehort gar nicht hierher,nbsp;und wahrscheinlich zu den Nautiliten,^ und insbe-sondere zu den Argonauten.
*) Die Halioliten oder Planiten einiger Petre* factologen v/Orden uunmehr zvvischen den Neriti-teu und Patelliten tolgen. Sie iehlen aber meinetnbsp;Sammlung ganzlich, und da mir auch in andern Samm-lungen eben 80 'wenig, als unter den mir bekannten Abbildungen Versteinerungen 'vorgehommen sind, welchenbsp;wirklich zu den M e er o li r e n, dem Geschlecht H a 1 i O'nbsp;tis Dinn. gehort batten, so bleibt es mir noch zweifel*nbsp;haft, ob dergleichen volbanden sind.
Alles was ioh bis jetzt von dseser Art als angebliche Halioliten geselien habe, gehöite entweder zu de»nbsp;Ostraciten, oder naherte sich dein Helix halio*nbsp;toid. Linn. und liegt in meiner Sammlung bey de»nbsp;Ostraciten.
Am nachsten kommen dem Geschlecht Haliotis noch die angeblichen Secohren von Barr in Lothringen niidnbsp;von Saleve bey Genf. Conf. von Hupse h T. IV. t. jdnbsp;n. 27. Schrot Einl. 4 T.IH. f. 9 Feiner wirdnbsp;dafiir ausgegeben; Rnorr F. II I T. D VI. 17 f. 3. 4.nbsp;P. II. I. T, D. lir. f. 3-4nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;F®»! Peterb Tag fj
und 5. Tab-, 22. I 2. Sammtlich gehören sie aber entwedet den Ostraciiou oder andern Mnschelarten an.
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V. P |
ateten. |
Aus den Kalksteinbiüclien im Übergangskalkjtein bey Gladbacli im Bergisclien. (3 Ex.)
Conf, Parkinson org, rem. Vol. III, T. V. Fig, 10,
der sie mit Calypcra Sin ens. Lam, vergleicht.
Ein sehr seltener Patellit, aufserordentlich flach gewolbt, ganz zirkelrund, mitin derMitte derSchaalenbsp;befindlicliem Wirbel. Die innere Seite regelmafsignbsp;concentrisch geringelt, aufserlich zeigen sich Spuren •nbsp;von einer gewundenen Streifung in schieferRichtungnbsp;voin Wirbel aus. Scheint eine ganz eigenihümliclienbsp;Art zu seyn, welche nur aufserst selten zuni Vor-schein kömmt. Sie fmdet sich von verschiedenernbsp;Gröfse bis zu einem Durchmesser von fast i§ Zoll.
Ein merkwürdiger, nicht ganz volhtandig erhaltener Patellit, aus altern Kalkstein von Histerich. (i Ex.)
Zeichnet sich durch seine vom Wirbel aus, der In einem erhabenen Knopf besteht, stralilenförmignbsp;auslaufenden, ziemlich dicken und weit von einan-der stekenden Kippen aus. Da er nicht vollstandignbsp;genug erhalten ist, so erfordert er noch weitere Prü-fung.
Aus Übergangskalkstein von Schweden, wo er zu-Weilen familienweife vorkommen soil. (lEx.)
Ein nicht recht gut gehaltenes Exemplar, wovon sich aber vorzüglich in den nordisehen Sammlungennbsp;*ehr deutliche Exemplare befinden, die ihn als eignenbsp;Art bezeichnen.
-ocr page 182-Ein sehr scliönes un'd vollstandiges Exemplar, 'auf Mu-) bey Weimar, aufliegend. (lEx.)
Aehnlichke it mit Patella dilat at a Lam. Ann.
des Mus, Lolt I. Jtag, 311. No, 4 nbsp;nbsp;nbsp;NXXllI.
T.43f.s.
Fast zirkelrund, mit schwaclier concentrischer Streifung und dünner Scliaale. Der Wirbel endigtnbsp;sich in ein kleines Spitzgen, und stekt weiter nachnbsp;der einenSeite zu, als bey Patella dilatata, da-her sie nair eher zu Gen. Ancylus Lam. zu geboren scheint. 1st nach Verhaltnifs nur schtvach undnbsp;schief nach dem Wirbel zu gewölbt, und erreicht imnbsp;Durchmesser nicht ganz -J Zoll.
5. nbsp;nbsp;nbsp;Patellites mitratus.
Ein gloichtalls schön gehaltenes Exemplar auf Muschel* llötzkalk, der Gegend um Wei mal-, aufliegend. (lEx.)
ConJ. Naturforscher VIII, St. pag. 216.
In der Form einige Ahnlichkeit mit Patella cornucopiae Lam. Ann. des Mus. IV. p. 308,nbsp;aber aufserdem -vvesentlicli verschieden, und durcbnbsp;die sehr runzliche Queerstreifung ausgezeichnet.
Auf einer Platte der sogenannten grauen Muschel* bank im Coburgischen mit Telleniten und Sole n i t e n aufliegend, und ganz vorzüglich schön mit dernbsp;Schaale erhalten. (i Ex.)
Langlich und mit ungezahneltem glatten Rand» der Wirbel der etwas flach gewolbten Schaale ziem'nbsp;lich in der Mitte, und die ietztere mit strahlenförmignbsp;voni'Wirbel auslaufenden, abwechselnd starkern un^nbsp;scluvacbern feinen Pappen versehen. Sehr selten.
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Ausgezeicbneto, grofstentheils mit Scliaale verseliene, gröfsere und Meinere Exeniplare auf neuerm Musclielsaiid-stein der Gegond von Alzey. (4Ex.)
Schiltlförmig langlich rund, ziemlicli starlt gewolkt, der Wirbel mehr auf die eine Seite geneigt, mit ziemlich weit aus einander steheiulcu flachennbsp;Hippen, strahlenförmig auslaufend.
Findet sich in der dortigen Gegend nicht sehr haufig, aber sehr selten mit vollstandig erballenernbsp;Schaale, wie eins der vorliegenden Exeinplare.
8. Patellites calyptraeformis.
Ebenfalls auf neuermSandstein der Gegend von Alzey, nebst einera kleinen Patelliten der vorigen Art aufliegend,nbsp;ein sehr schönes Exemplar mit giofstentheiis erlialteuernbsp;Schaale, deren Durchraesser liber einen Zoll betriigt.
Grof sa Aelmlichkeit mit Calyptra crepidu laris
Lam. Anti. d. Mus. p. ^84 nbsp;nbsp;nbsp;1V.
Kömmt in der dortigen Gegend weit seltner, als die vorhergehende, zum Vorschein.
Auf einem KalKsteingeschiebe luit Cranioliten, aus det Sandsteiugrobe bey Coppenhagen, anfliegend, i Ex.)
Eine kleine ziemlich flach gewölbte, ganz runde Patelle, deren ziemlich spitziger Wirbel aul der einennbsp;Seite der Schaale steht, welche deuilich concentrischnbsp;geringelt ist, und vielleicht auch zu Gen. Ancylusnbsp;Lam. gehort.
Zwey Exemplars auf Hornstein aufliegend, sehr gut er-hahen, mit versteinerter Schaale, aus der Gegend von Aachen. (2 Ex.)
116
VIII. Mollusciten.
Viel Aehr.lichkeit mit Patella Hun g ar i ca Linn.t Patella cornu cop. Lam. Eritfernte Aehnlichkeit hatnbsp;dam:t Knorr P. II. II^ y. H. f.
Untersebeidet sich von Patella cornucop. durclx starkere Einbiegung des Schnabels, durch das Bauchi-ge auf der einen Seite, imd durch aufserordentlichnbsp;feine Langenslriche, welche zuweilen erst durch dasnbsp;Vergröfserungsglas sichtbar -vverden.
Ein sehr sclion gehaltener, noch mit dem gröfsten Theil der fein und zierlich gestreiften Schaale und mit seiner*nbsp;Piinne versehener Patellit, auf dem neuern, sehr festenMu-scheUandsteiu aufliegend, von Weinheim. (lEx.)
Seine Streifung besteht aus abwechselnd feinern und starkern erbabenen Liingenrippen, und einernbsp;höcbst feinen Queerstreifung, wodurch die Oberflii-che der Schaale gitterformig erscheint. Er hat Ahii-lichkeit mit Patella fissura Linn., Gen. Emar-ginula Lamarks; unterscheidet sich jedoch durchnbsp;einc etwas abweichende Ilichtung des Wirbels undnbsp;ctwas vCrscbiedene Streifung. Rommt nur selten innbsp;der dortigend Gegend zum Vorschein.
Ein sehr deutliches Exemplar, welches . jedoch mehr Steiiilsern ist, auf der Gebirgsart des Petersbergs aufliegetid.
(lEx.)
Untevscheiclet sich von der vcrhcrgehenden durch einen mehr gebogenen Wirbel, und durch einennbsp;ecbwachen gebörnten Saum der Scbaale. Scheintnbsp;gleichfalls zu Gen. Emarginrda Lamarks zu geboren»nbsp;und nur selten im Petersberg vorzukommen.
Aufserdem sind noch mehrere Patebiten in Kalk' steiii» und besonders in Feuerstein vorbanden, 'vvel'
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die nicht hlnreichend mit Schaale versehen sincl, um sie gehorig bestimmen zu können. (5Ex.)
Audi befindet sich iii dieser Sammlung das von Schrötern in seinem Journal P. IY. p. 283nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;^
E gt;2 beschriebeneundabgebildetesonderbareGeschöpl;
der Vorwelt, aus deni 11 o n c a T li a 1 e, welches die italianisclien Naturforscher zu den Patellen rechten , das S c h r ö t e r aber bestimmt für eine N e r i t enbsp;ausgiebt. Vielleicht ist eskeins von beyden, undeinnbsp;blolser sonderbar gcformter Schneckendeckel,nbsp;Worüber nur günstige Umstande entscheiden können.nbsp;Die Versteinerung istübrigens schr gutcrhalten, undnbsp;sehr selten, wiedenn die Versteinerungen dieser Familie Überhaupt slets zu den Seltenlieiten gehören.
Mehrere vorhandeiie Abhildungen von Patelliten, ah z. B. Naturforscher V. St, T. Ill, f. i. 3. 3, 4- 6, 7.. VII. St,nbsp;T. IV, f, 1,2., Knorr P, II, n. T, N, f, i.g. 4 UndP a r-h in son Vol. III. T, V. f. 2i, Cuettard Min, d. Dauph,nbsp;V, y f,^ gehören zum Theil zu diesem Ceschlechte, sind je^nbsp;doch lüiufig nicht volhtaniig und gut genug gezeichnet, umnbsp;•sie ausreichend bestimmen zu können.
VI.
y p r a e c 1 t e n.
1.
(Jrófsere und kleinere Exemplare von Faxoë und den Dan. Insein, aus jüngerm FlOtzkalkstein, der in dienbsp;Kreide übergeht. (loEx.)
Durch iliren sehr gewölbten Eau und dicke ge-zahnelte Lippe, so wie durch die, von dieser über-greifenden Lippe halb uinschlosscne Spira , welclie ^uweilen nabelförmig erscheint, sehr kenutlich, Sienbsp;«rveiclien die Grofse von last 2 Zoll Durchmesser.
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Aus Aem nclimlichen Gestein eben daher. (3 Ex.)
Nicht so sehr gewölbt, mit dünnerer, schwacher gezabiiflter Lippe, aber mit sehr hervortretendei Spi'nbsp;ra, wodurch sie sich sogleich von der vorigen unter-scheidet. Da sich in der Form selbst ein TJnterschiednbsp;ergiebt, so macht.sie höchst-vyahrscheinlich eine eigne Art aus, und ist nicht blos durch das Alter ver-schieden, wie diefs bey den Cypraeen insbesonderOnbsp;so hauBg der Fall ist. Ihi' Durchmesser betragt kei-nen halben Zoll,
Anf dem neuern Musclielsandstein von Weinbeim, iw lelir sclidnen iind deiulichen Exemplaren, mit völlig et'nbsp;lïaltener Schaale, auniegend, (^Ek.)
Schcint völligmit nbsp;nbsp;nbsp;raea inflata JLam, Hhereinzusfimquot;^
men. Ann Mus. XXXUL T, 44 f, x und FoL I. pag*
389 Xo. 2.
Tbin sehr deutlicher Steinkern aus dern Sandstein d6^ Sell al ke am liarz, der Gebirgsai't, welche wahrschein'*nbsp;lich der Grauwack© uniergeordnet ist, aiifliegend, (i Ex.?
Fine seliene Versteinerang, welche ich auchblo* als Sieinkeru hier anführe und bestimme, weil ibï^nbsp;Form sehr deutlich erhalten ist, und diefs vielleich*'nbsp;Veranlussung zur sorgfaltigen Aufsuchung mehrereïnbsp;Ealt; mplare gibt. Sie bat einen schmalen Bau, mdnbsp;vorwarts sehr gewölbtem Rücken, der sich nach hib'nbsp;ten mi , wo er etvvas schief abfallt, in eine abgeruh'nbsp;dele licrvortretende Scharfe endigt. Die ziemlich dl'nbsp;eken Lippen sind sehr stark gefurcht oder gez^^^quot;nbsp;nelt.
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Man findet die Cypraeaciten nur sebr selten ver-®teinert, dalier sie hochst wahrscheinlich keine zahl-ï'eiche Familie der Vorwelt ausgemacht haben, und ittimer zu den vorziiglichen Seltenheiten einer Ver-®teinerungs - Samnilung geboren. Sie quot;werden ans dieter Ursache auc’n nur selten angefiihrt und abgebil-und ihre Abbildungen wie z. B. Knorr P. I.nbsp;T. C. III. f. 4. 5. 6., Biirtin T.XVII. fig. T. bezie-hen sich grofstentheils nur auf fast unveranderte, \ve-nig calcinirte Exemplare der Pariser und Piemontesernbsp;fossilen Muscheln, welche noch besonders beriibrtnbsp;werden sollen.
c 1 t e n.
Ein freyer Steinkern mit nocli einigen Üeberreften der Sckaale aus dem Ilalberstadtischen, wo er in ciner demnbsp;Quader-Sandstein untergeordneten mergelartigen Schichtnbsp;¦'quot;Orkomraen soli, in der sich mehrero seltone Verstei-nerungen linden, und die daher zu einer geaauen Unter-suchung auch-in geognostisclierHiiisichtaiiffoidert. (lEx.)
VonderGrofseeinesTaubeneyes, sehrbaucbig, mit welt abstehender und zicmlich vorspringender Lippc.nbsp;Einige Aehnlichkeit mit Bulla ovum Linn. Na-bere Bestimmungen lassen sich jedoch bey ermangebi-der Scbaale nicht angeben, und es ware sogar mog-Hch , dafsdieser Steinkern, ohngeachtetseiner Bullaci-tenabnlicbenForm, dennocb einer Cypraea angehorte.
Zwey sehr schone versteincrte Exemplare sus dem Sand-stein von St, Gallen, woven das grolsere die Liingevon' drey Zollen eneicht, (2 Ex.)
120
Einlge Aehnlichkcit mit Bul la ficus Liiin. Fyrula Lam. gehorig.
Die gitterförmigeStreifung-mit ungleich starkern Queerrippen ist sehr tleullich bemcrklich, und wennnbsp;gleicli uiitcr den Pariser fossilen Conchylien ahidichenbsp;Artcn vorkommen, so finden sich doch bey naherernbsp;Vergleichung sehr wesentHche Abweichungen. Ge'nbsp;hort zu den sehr seltenen Versteinerungen.
Aufserordentlich schone Exemplare, mit zum Theil gana vollstandig orlialtener Schaal^ aus dem neuern muschelrei-chen sehr festen Sandstein, der sich besonders als Geschiebenbsp;bey Sternberg im Mecklenburgischen findet. Cs Ex.)
Scheint mit Vyrula elegans Lam, ganz übereinzu' stimmen, oder eine unhedeutende T^ariet, zu seyn, Ann. d.nbsp;Mus XXXIII. T. 46 f. jp.. Vol. IJ. p. 3pz No. 4.nbsp;Kömmt nur selten, zumal in eo vollstandigennbsp;Exemplaifen, zum Vorschein.
Mehrere freye-Exemplave dieses Mcinen Bullaciten , .ïtii* grofseiitheiU erhaiteiicr sohr fein geriefter Scliaalci aus deiilnbsp;ïiehmliclien Sandstein von Sternberg, (ö Ex.)
Scheint 7nit Dulla ovulata L,am, vÖllig ühereinzu* stimmen, nur ist sw noch etwas feiner gerieft und daher tneUnbsp;leicht Spielart^
Sie kömmt h.ïufiger als die vorgehende, doch nicht sehr zahlreich vor.
Aus detn ncbtnlichen, und dem sehr festen Jandstein VO*’ VVeinheini. (5 Ex.)
ScJieint ehenfalls mit Bull a c y lindric a Lam. ganz übereinzustimmen.
Es kommen jedoch auch noch einige Spielarten vor, welche vielleicht nicht blos Abarten sind, undnbsp;Welche noch weitere Prüfung erfordern.
Ebenfalls von Sternberg, njit grofsentbeil» erhaltener Schaale. (4 Ex.}
Da die untere Spitzo nebst dem Saum der aufsern ^indung nicht ganz vollstandig sichtbar und erhalten
so bleibt es zweifelhaft, ob diese Versteinerung 2*1 den Bullaciten, und zum Geschlecht Bulla undnbsp;Eyrula La ra a rits, oder vielleicht zum Gen.nbsp;Cassis Lam. gehort, da sie zumal mit Cassis tri-carinata Lam. einige Übereinstimmung zeigt.
In der Gestalt und 'Streifung zeigt sie übrigens Viel Ahnlichkeit mit Pyrula elegans, nur sindnbsp;die Queerstreifen abwechselnd starker und rippenar-
, und an der Basis der obern Windungen mit Itleinen Knötgen besetzt.
Nur bey der Auffmdung ganz vollstandigerExem-plare wird sich 'entscheiden lassen, ob sie hier ihré richtige Stelle gefunden hat.
In iieuerm Kalbsteiu aus den' Antillen, ein* und aufge* wachsen , in sehr gut erhaltenen Exemplaren. (2 Ex.)
* In der Gestalt und der Bcschaft’enheit der einge-drückten nabelförmigen Spira der Buil a ovulata I^amarks sehr ahnlich, nur ist sie weit gröfser undnbsp;^auchiger, und schemt einen Umschlag an der Spin-*^el zu zeigen, der sie den Voluten annahert. Sehrnbsp;®elten.
Blos unter den fossilen Conchilien kommen noch ®iuige hierher gehorige Arten vor, worüber das
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Nöthige in der Folge beygebracht werden wird» daher sich. aucli die vorliandenen Abbildungen, wienbsp;bey der vorhergehenden Familie, fast lediglich aufnbsp;eolcbe Exemplare bezieben, z. B. Bourg. T. 37-246.247.250., Montfort p. 374.410., Brandernbsp;foss. kantoniensT. if. 29. Bnrtin oryctogr.nbsp;d. Bruxelles T. XVII. f. 5. 10. f. E., Schrot ernbsp;Einleit. T. VII. f. 3. 5. Einige wenige, darunternbsp;Scheuchzer f. 62 u. 63., sclieinen wirHiche Ver-steinerungeu aus alteni Formationen zu seyn, welchenbsp;ini Ganzeneben soselten alsbey den Cyp r aeacitennbsp;vorkonimen.
Von derHölie des Wei-fsen steins bey Cassol theils wirklich versteinert, theils kalzinirt. (7Ex.)nbsp;conf. Schrot. Einleit. IV, T. 10 f. 4.
Ein böchst sonderbares Geschöpf der Vorwelt mit zuckerhutförmiger ganz verwaclisener glatter Win-dung, einen kleinen Flügel an der aufsern Lippe undnbsp;die Spindel starker und schwacher unregelmiisig ge-rippt oder gerunzelt. Scheini am schicklichsten unternbsp;den Volutiten seine Stelle zu ünden, und zeigt ent-fernte Ahnlicbkeit mit Ancilla buccinata La-marks, nur unterscheidet sie sich gleich durcli dicnbsp;gedrücktere niedrigere Spira und die mehr bauchig®nbsp;Gestalt. Die hier vorliegenden Exemplare sind di®nbsp;nehmiichen, welche Schröter beschrieben und abge'nbsp;bildet hat. Da am, angegebenen Fundort dieses Volti'nbsp;titen zugleich noch mehrere fossile Conchylien voï'nbsp;kommen, welche zum Theil mit den Pariser gegt^'nbsp;benen Muscheln und Schneckenarten übereinstint'
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®ien, zum Theil aber auch abgerissene Cckige Stücke von Übergaiigskalkstein mit Versteinerungen,nbsp;so vcvditut tliese höchst nierkwürdige Erscheinungnbsp;diegi-diste Aufmerksamkeit, und fortgesetzteUntersu-chungen an Ort und Stelle,
Vom Bastberge bey Buachweiler in neuermKalk» «tein, (i Ex.)
In der Form einige Ahnlicbkeit mjt Oliva mitreola Lam. aber die Lippe der aufsern Schaalenbsp;viel höher nach der niedrigern Spira zu angewachsen,nbsp;und auf der entgegen stekenden bauchigern Seite dernbsp;Spindel und nach der Ilinne zu, mehr ntir gesaumtnbsp;als gefurcht. Das Exemplar ist nicht ganz vollstandignbsp;erhalten, daherkeine ganz ausreichendeBeschreibungnbsp;naöglich wird.
Aus Thon- und Sandschichten der jüngern Meeresbede-«kungcn in S i eb en bü r g e n; (2 Ex.)
Stimmt mit Ancill a huccinoides Lamarks ganz
ah er e i n.
Über das merkwürdige Vorkommen dieser kalzi-mrten und oft noch tvenig veranderten Muschelarten in Siebenbürgen, ist das Weitere in Fichtelsnbsp;Mineral-Geschichte von Siebenbürgennbsp;nachzulesen.
Aus der dein Quadersandstein untergeordneten ThonscLiche
itn Ha Ib e r s tii dt i s chen, (4Ex.)
Entfernte Ahnlicbkeit mit Mitra labratula Da die Schaale an bey den Exemplaren nichtnbsp;ganz vollstandig erhalten ist, so lalst es sicii nicht
124
ausreichend bestimmen, und nur iiocb bemerben» dafs er viel langer gebaut, und an der innern Seitenbsp;noch starker gerippt oJer gezahnelt ist.
Au8 dem neuern Sandstein von Weinheim bey A1 zey.
Cl Ex.)
In der Form und Grölse einige Ahnlichkeit mit Voluta spinosa. Lamarks, aber statt der Dorneninbsp;bios mit Knoten an der Basis derSpira, und die letz-tere selbst gesaumt und schief in die Queere gestreift.nbsp;Die Schaale ist etwas beschadigt, daher sich ihrenbsp;Merkmale nicht vollstündig angeben lassen.
Auf etnem Kleinen Stück der Gebirgsart von Wein-lieixn aulliegend und sehr schün erhalten, aber kaum Zoll lang. Cl Ex.)
Hat Ahnlichkeit mit Marginella eburnea Lamarks; nur ist die Spira nach Verhaltnifs vielnbsp;langer, und es -ware daher möglich, dafs sie schonnbsp;zumGeschlecht Buccinum des Lamark geh'irte.
Aue dem neuern Sandstein von Sternberg. C^ Ex.)
Ein aufserst diinner und langgezogener Volutih der hey einer Lange von |- Zoll, kaum die Dicke vounbsp;2 Linien übersteigt, und zum Geschlecht Ancill**nbsp;Lam. zu gehören scheint.
Audi bey dleser Familie, welche ebenfallsals Vef' steinerung nur selten zumVorschein kömmt, sind di®nbsp;vorliaudenen Ahbildungen gröstentheils nach sogt^'nbsp;nannten gegrabenen Muscheln der Pariser und Itali®'nbsp;nischer Gegenden gefertigt, welche noch besondef*
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^ngeführt werden. Die bekannten darunter sind; ï^urtin Oryct. d. Brux T. XV. f. F. C. D* T.
f. E., S c h r ö t. E i n 1. T. g. f’. g., K n o r r P. H. I-. T. C. I. f. 7, Montfort P. 11. p. 582. Dennbsp;ï^rocchi, und die Annalen des Mus. führe ichnbsp;^urchgiingig nicht an, weil sie im Allgemeinen beynbsp;‘^en Suilen der fossilen Muscheln dieser Sammlung innbsp;der Folge erwahnt werden.
1. Conilites ventricosus
Ein vergteincrter fafst ganz vollsiandig orlialtener Conilit* aus der Gegend von Basel, Wahrscheinlich dem Jura-kalkstein angehörig. (i Ex.)
Seine etwas bauchige aber regelmafsig kegelför-inige Gestalt, und die tiefen Kinnen, welche die Wicht sehr hohe Spira umgeben, unterscheiden ïlinnbsp;Finreichend.
Aus der Gegend von Neufchatel, gleiclifalls aus Jurakallistein. (i Ex.)
Dem vorigen sehr ahnlich, nur ist die Spira höheï Und sein Bau etwas mehr in die Lange gezogen.
3. Conilites cingiilatus.
Ein aufserordentlich schönesTollstandig erhaltenes Exemplar, das aus Sltei m Ralkstein he.'zurülireu sclieint. und vollig mit der Schaale versteinert ist, yon Eergonza im Vicentinischen, aus vulcanischen Tufilagern in auf-*nbsp;gescliwemmten Schichten, (l Ex.)
Sehr ahnlich dem Conus virginalis des Brocchi.
Conc/i. foss. subapp. T. 2 ƒ. 10., Schrot, Jour71, PZ 279 T. II. f. 17., Hacquet Nachricht von Ver-
^ ^ ^ i ne run g e n in ausgehrannten Vulkanen, Ao. 4-^»
'I
'I
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Das vorliegende Exemplar ist dasnehmliclie, \va» im Schröterschen Journal beschrieben und abgebildetnbsp;ist, dalier es Eeiner weitern Beschieihnng bedarf*nbsp;Dieser Conilit gehürt uuter die sclir selieneu Verstel'nbsp;nerungen.
Aus der mehrmals erwiiiinten Thonschichte des Quatet' sandsteines im Ha 1 b e r 8 tad t i 8 c h c 11. (i Ex.)
Seine schmale sehr lang gezogene Gestalt, nebst der weit hervortretenden Spira mit tiefen Einscbnit-ten, unterscheidet ihn hinreichend. Er ist jedocbnbsp;mehr Steinkern und nur wenig mit Schaale verselieU)nbsp;daher sich iiber die Beschali'enheit der letztern nicht®nbsp;naheres sagen lafst.
InderGebirgsart desneuern Maschelsandsteins Ton Wein-lieim aufliegend, mit sehrschon und vollsiandig Schaale, nebst mebrern freyen Exemplaren, fp Ex.)
Scheint zum Contis stromh aide s JLumatks lu
horen. Confer, Tirocchi Conus striatulus. Conch*
foss, suha-pp. T. HI, f,
Es sind mehrere theils grofsere tlieils kleiner^ Exeraplare vorhanden, von der Lange eines Zollstnbsp;bis zurGrofse eines Hirsenkorns, und bey den j üngerttnbsp;Exemplaren ist es bemerkenswerth, dafsdie Spira nacknbsp;Verhaltnifs ungleich langer hervortritt.
6. Conilites subsimilis.
Ill der nebmiichen Gebirgsart, eben daber. (% Ex.)
1st schmaler und langer als der v'orbergehende g®' baut, mit noch spitziger zulaufender Spira,nbsp;acheint eine eigne Art auszumachen. ' Er hat iibrigeii*
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in der Form Alinlichheit mit dem Conus antediluvian us La marks, nur keine gekrönte Spira.
Auch diese Familie köramt unter den Versteme-ïungen sehr wenig zahlreich vor, und gehort in vor-2üglichen Exemplaren zu den Zierden ciner Sammlung. Die mir bekannt gewordenen vorzüglichsten Abbil-dungen, aufser dem Brocchi, und den Annalennbsp;sind; Torrubia Na tg. von Span. T. X. f. 3,nbsp;Dourg. T. 34 f. 229, Schrot. Einl. T. VII, f. 6.nbsp;Knorr T. CII. f. 4. 6. P. II. I. T. CIII. f. 3 C. I.nbsp;f. 3., Burtin Or yc to gr., de Brux. T. XVII. f.nbsp;B. Ii. S. 'welche aus den bere,ts angegebenen Ursachennbsp;nicht weiter bestimmt -werden konnen.
X. B u c c i n i t e n.
Aus Flötzmuschelkalkstein der Gegend von Arnstadt, In mehrern Exemplaren. (4 Exropl.)
Ein deutliches Exemplar darunter, wienurhöchst selten im Muschclflötzkalk vorkömmt, liber zwey Zollnbsp;l^ng, hat Ahnlichkeit mit Knorr P. II. I. T. CPnbsp;f-1. 2. und scheintnur ein weit jüngeres Exemplar zunbsp;seyn. Die Schaale ist aber nicht vollstandig genugnbsp;erhalten, um ihn ausreichend bestimmen zu können.
2. nbsp;nbsp;nbsp;Buccinites gregarius.
In Flötzmuschelkalkstein vom Hein bey Gottingen, und der ' Gegend von Schepfenthal. ( 2 Gebirgsstücket mienbsp;auf- und einliegeiiden Bucc.)
Kömmt stets in ganzen Familien im Flötzmuschel-balkstein vor. Ist von verhaltnifsmafsig sehr bauchi-gedrücktér Gestalt, und die MundölFnung zeigt eine sehr kurze Rinne zur Seite der Spindel. Danbsp;gleichfalls fast stets ohne Schaale vorhöramt, so
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verdient es noch weitere Prüfung, um sicli zu über* zeugen, dafs er wirklich zu den Bucciniten undnbsp;nicht etwa zu den Heliciten gehort, Erreicht kei*nbsp;nen § Zoll.
Aus Jurakalkstein der Gegend von A a r a u in freyen Exem* plaren. (2 Ex.)
1st lang gestreckt mit einer verhaltnifsmafsig kleinen Mundöffnung. DieSchaale breit, nach derRich-tung der Windungen mit dazwischen befindlichen flachen Rinnen regelraafsig gestreift, wodurch er sichnbsp;hinreichend imterscheidet, und gleichsam ein gedrech-seltes Ansehen erhalt. Scheint nicht haufig vorzu-kommen.
4. Buccinites perdicarius.
Ein grofser, über 4 Zoll langer, sehr baucliiger, gut er* haltener Steinkern, tnit Übcrresten der versteinerten Schaale. aus der Gegend von Ne ufchatel, wahrscheinlicbnbsp;aus Jurakalkstein. (1 Ex.}
Hat einige Ahnliclikeit mit Buccin. PerdiJt Linn., wird sich aber ausreichend erst in Exemplarennbsp;mit vollstiindig erhaltener Schaale bestimmen lassen.
Tn sehr schön und yollstandig, mit der Schaale verstei-nerten, gröfsern und kleinern Exemplaren aus ÜbergangS' kalkstein von Gladbaeh an der Hard und vóra Bens-berge. (6Ex.)
Gegen 31^ Zoll lang, und seheint von mehreriJ Spielarten vorzukommen. Aehniich dem Buccin*nbsp;arcularia, Linn. Gen. Nassa Lam. Durch di^nbsp;hervorspringenden scbarf absetzenden Windung®quot;^nbsp;sehr kenntlich. Undentlich gittrig gestreift, die La»'nbsp;genstreilen jedoch am deutlichsten. Seine Spielarten
unter-
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ünterscheiden slch zum Tlieil durch etwas bauchigere Windungen, wobeydie aufserste Windung derMiind-bftuung verhaltnifsmafsig grörser und langer gegennbsp;die übrigen erscheint; theils durch nochscbarfevab-setzendc und hervortretende Windungen, welclic zu-gleich an diesen Absatzen, mit einem noch mehrher-''^oriretenden schwachen Saum versehen sind. Dasnbsp;letztere fmdet vorzüglich bcy den Exemplaren vomnbsp;Eensberge statt, und es erfordert bey zahlreicbennbsp;Exemplaren noch einige Prüfung, ob die letzternnbsp;vielleicht wirklich eiue verscliiedene Art ausmachen-
_ nbsp;nbsp;nbsp;6. Buccinites labyrinthicus.
Gleichfalls selir scbön erbaltene Ex^roplare mit verstei-nerter Schaale, aus dem S al zk ainm er gut e im Öster-ïeiclii s clien , zum altcni Kalkstein, uud vielieicht gleichfalls Übergangskalkstein gehorig. (3 Ex.)
Qrojse j^ehnlickkcit mit deni seltencn Bnccirt. Lahy~ finthicum, der labyrinth, Scldauchschnecke aus der Nord-see, Chemnitz III. ƒ. zro^. Regenfufs II, T. 2nbsp;.ƒ. s4‘ -Die Persteinerung hat nur etwas höhere PT'Sndungènnbsp;ttnd eine Schwiete an der Spindel, Schrot, hielt sie fiir Buc-cin, sp ir atum Linn. Cat. II. II. c. T,
Beytn ersten Anblich zeigt sie eine grofse Ahn-lichheit mit der eben heschriebenen Abanderung des arculatus aus dem Eensberge, aber bey naherernbsp;Eetrachtung ergiebt sieb ein ganz nnderes Verlialtnifsnbsp;der Windungen, und hauptsacblich unterscheidet sienbsp;®ich durch die, um die sammtlicbeu Windungen spiral-förmigherumlaufende ziemlichtiefe und breiteRinne.
Das eine Exemplar ist ein blofser Steinbern, der deswegen interessant quot;wird, weil sich daraus so augen-®cheinlicb ergiebt, welcbe bedeutende Unterschiedenbsp;^Wischen den Steinbernen und ihren v'ollstandig niit
130
Schaale erhaltenen Originalen statt findeii. Sowolil diese als die vorgehende Sclinecbe gehörcn in so vor-züglichen Exemplaren zu den Seltenheiten unter dennbsp;Versteinerungen.
In Übergangslialkstein von G1 a d b.a c h, gleichfalls schóne gröfstentheils mit Schaale versehena Exenrplare. Komintnbsp;uur selten zum Vorschein. (3 Ex.)
Unterscheidet sich hinreichend diircli seine -vvel* lenförmige Langenstreifung der Schaale, und findetnbsp;sich von 2 Zoll bis zur Lange von 2 Zoll.
Ein vollstandiger Steinhern mit Üeberresten der Schaale iron Winzenburg im Hi 1 desheimis ch en , iiebstnbsp;einem hleinernExemplare, wovon die Knoten mehrrippen-artig erscheinen, und welches entwsder blos Verschieden-Iieit des Akers, oder wirklicli eine besondere Art bezeich-net. (2 Ex.)
Zeigt so wie der vorgehende in der Form einige Ahnlichheit mit Buccinum nitidulurn Linn.nbsp;und die Uberreste der Schaale lassen eine feine Langenstreifung gewahr werden, zu gleicbèr Zeit sindnbsp;aber auch auf der aufsern Windung, an der Basis deïnbsp;Sitira, kleine knotenartige Erböbungen benierklicb.
Die Stemkerne bestellen aus einer dunkelbraU* nen zuweilen sebr dunkelbraunlich schwarzen , gbin-zenden , auf dem -Bruch körnigen Kalkrnasse, und di^nbsp;Uberreste der Schneckenscbaale sind gewöbnlicb blo*nbsp;kalzinirt ^ ganz weifs , unlt;l olt fast Itreideartig. Dab®^nbsp;dieLagersfatte desselben, in gcognost, Hiasiebt, eigt;*^nbsp;nahere üntersuclmng erfordert.
-ocr page 199-Vom Rothenberge bey Düsseldorf, auf Tbrnei-®eustein aufgewachsen und selxr yollstandig erhalten, und Voix Winzcnburg im Hildesbeiraischeii. (3 Exmpl.)
Conf. Schrot. Einl. T.X.J.ö., Guettard Min. d, Dauph, T, S f, 22 u. 24:
Auf der ganzen Oberfliiche der Schaale regelma-nach der Richtuiig derWindungen geringelt, und diese ringelförmige Streifung eng zusammenstehend.nbsp;Bie obere Wiiidung bauchig, und sich in eine ziem-lich lange gebogene Spitze und Rinne endigend.nbsp;Zeigt viel Abnlichlieit mit einem noch unbestimmten
Buccinum aus demSüdmeere,
Ein sebr vollstandiges mit der Schaale versteinertes Exemplar aus dem quot;Vicentinischen, anscheinlich in.nbsp;alterm Kalhstein. (l Ex.)
Bucc/nam orbiculatum Broedt. Conchyl, fair. suhapp, T. XV. f. 22. a, l).
Stimmt fast ganz mit dieser Abblldung überein, hnd bedarf dalier keiner -vveitern Beschreibung.
Aus dem grauen Sandstein von St. Gallen, etwas ver-dïückt, aber gröfstentheils vollst.'indig erh.-.lten. (i Ex.) VongestrecktemBau, der Lange nacli regelmafsignbsp;^ein gestrekt, mit dazwischen liegenden liefern Fur-'^ben, welche sich beym Anfangder Windung mitcinernbsp;’^oppeUen Reihe knotiger Erhöhungen ehdigen. Dienbsp;^ï'iudöffnungendigtsichin eine ziemlich lange Spitzenbsp;R.inne, welche auf der Oberseite der Schaalenbsp;quot;'Veitlauftjg in die Queere gestreift ist. Abnlichkeitnbsp;den sogenannteii Fischreufsen.
1,^2
JVlart. J. Ji6$ und ii66 und in der Form mit i^neum IVlarc. io7 IV. f. 12x7. Aufserdem einige Aeh'*'nbsp;lichkeit viit der schlechten Abhild. in ScJieuchz^ JV. dm S, f, 7^-und Bourgm T 34 ĥnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;^^5*
Eben daher, in der Jiehnilichen Steinart und gleichfa^^* ziemlich vollstandig erhalten. (l Ex )
Ein scliön erhaltener Buccinit mit vcrsteinerter Sclias'^’ auf einem Stuck vorzüglicli dichter und fester Gebirgs»'^*nbsp;der heuern Elützforination, aus der Gegend von M a y n ^ ’nbsp;aufliegend. (i Ex.)
lus Linn., mitsehrhervorspringeiidenwendeltreppö” penartig gewundenen, wulstförmigen Queer-Rippe”'nbsp;•vvdche mit einer über die ganze Schaale iaufencR’’nbsp;feinen Langenstreifung versehen sind. liömmt d'’’’nbsp;sehr selten zum Vorscliein.
Ein ganz vortrefFlich mit volbtandiger Schaaïe erhalt*'’* Tersteinertcs Exemplar aiif sehr festeni neuern Muschelsa’’^nbsp;steil! dor Gegeild von WeinheimbeyAlzey aufliege'*'^'nbsp;Sehr selten. (i Ex.)nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;^nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;^
Ecy der etsten Ansiclit A-linliclilvCit nut II decussate, beynbsp;nbsp;nbsp;nbsp;aber sebi* ^
èchieden, und mit keinem gegenwartig vorhanded^^^ Original übereinstimmend. Durcligiingig durcbi'^’*'
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Langen - und Queerstreifung gegittert, und auf den ï’uncten, wo sie sicli durchschneiden, mit Hemennbsp;Knü tgen versehen.
In ganz vorzüglicli Tollstandigen und niit der Scliaale '®'erselienen Exemplaren, welche sehr scliön erhaiten sind,nbsp;und tKeils der Gebirgsart, (die mebrerwalinte graue Mu-«Chelbank aus dam C o b ur g i s c U en) aufliegen, theilsnbsp;in freyen Exemplaren. (l3 Ex.) Ein Exemplar daninter,nbsp;Welches ganz vorzüglich schön erhaiten ist, liegt auf detnnbsp;neuern Sandstein von Sternberg, mit Muriciten, bey diesetnbsp;Eamilic.
Grofse AeJinlicJikeit mit jungen Exemjjïaren des Buc cin» vulgat. Linn,, IVIaTt, IV. f. Ji62. und hesonders mitnbsp;IVIur. Vulpeculus des Brocchi Couch, foss, subap,nbsp;T. Hll.f. 10.
Sclieint in der angegebenen Gebirgsart ziemlich banfig vorzukommen, bey genauer Betrachtung er-giebtsich, dafs dieSchaale, anfser den Liingenrippen,nbsp;nocli mit ganz feinen Queerstricben verseben ist. Amnbsp;untern etwas scharfen Bande der Windungen kömmtnbsp;ein sehr schwacher Saum mit kleinen erhöhetenKnöt-gen znm Vorsc'nein , der sich blos bey dcmExemplarenbsp;von Sternberg hinreichend erlialteri, bey denen vonnbsp;Coburg aber etyvas vcrrieben hat. Beyde sind naclinbsp;genauer Prüfung völlig übereinstimmend, wasbeson-ders aus dér Ursache Aufmerksamkeit verdient, weilnbsp;sicb vielleicbt bey einer sorgfaltigen geognostischennbsp;Lntersuchung ausweisen könnte, dafs die sogcnannte.nbsp;ggt;^aue Muschclbank zu den neuern Formationen gehort.
A a c li e u
Dem neuern Sandstein aus der Gegend yon ‘quot;liegend, Ex.)
134
Da die Mundöftiiïing nebst ihrer Endspltze ii^i Gestein verborgen liegt, und nur ein Tlieil derselbefl»nbsp;nebst den übrigen Windungen sehr deullich erhalteitnbsp;znni Vorschein komrnen , so bleibt es zweifelhaft, obnbsp;d'iese Schneckenart wirklich zu den Bucciniten gehörCfnbsp;und sie könnte zu Gen. ter eb ra Mi tra oder Sc 3'nbsp;laria Lamarks gereclmet werden niüssen, un(inbsp;würde alsdenn entweder unter den Volutiten odeifnbsp;Mnriciten ilire Stelle finden.
Viel Ashnlichkeit zeigt er mit Volula magoriiV‘
Brocchi Conch, foss.'suhapt T. IV, f. z.
Er scheint nicht haufig zum Vorschein zu kom' men, und wird durcli seine lange spindelförmig*^nbsp;Gestalt und die sehr erhabenen scharfen Liingenrippertfnbsp;welche ziemlich weillauftig, - aber sehr regelmafsJ»nbsp;über alle Windungen liinweglaufen, sehr kenntlich,
Aiif neuerm Sandstein der Gegend von Aachen aub liegend, mit zum Theil verborgener Mundöffnung und End'nbsp;spitze, daher es noch zweifelhaft bleibt, ob er wirkliebnbsp;hierh er gehort. Qi Ex.)
Nahert sieb in der Gestalt der Pyrula Lamarks» indem die Windung der Mundöft'nung ungleich bah'nbsp;chiger v’vird, und sich in enie lange schwanzalinlicb^nbsp;Spitze z.11 endigen scheint. Die übrigen Windungc’’nbsp;sind jedoch zu hoch gewülbt, und die Spira im gah'nbsp;zen zu lang, so dafs die Schnecke von der andeïhnbsp;Seite wieder inehr die Gestalt des Fusus Lamark^nbsp;bekömmt, Demohngeachtet verrath sie im allgemfi*'nbsp;roeinen mehr den habitus des B u c c i n u m s, diib®’^nbsp;sie einstweilen hier ihre Stelle erhalt.
Die' obere bauchige und birnförmig n ach Spitze zu abfallende Windung der Mundöftnung
ïegelmafsig in die Queere gestreift, und diese Strei-fung wird verbal tnifsmafsig von ziemllch breiten ^ve^tlaufug auseinander stehenden abgerunde-ten L^n-genrippen durchschnit#en. Sie kömmt nur selteiinbsp;2utn Vorschein.
Theils auf- und eingevvacbsen iquot; Musclielsandstein von Sternberg ini Mechlenbiirgisclien, theils iu freyen Exemplaren, grofstentlieils vollstiindig undmit erhaltener Scbaale.nbsp;(15 Ex.)
In der Farm Ahnlicbkelt mit Eu cc in. vulgat, nur ist die obere VN/^indung der Mundöffnung etwasnbsp;bauchiger, und endigt sicliin eine ziemlicli lange Spitzenbsp;mit eincr weiten Rinne, welclie zurSeite der Spindelnbsp;schwach gesaumt ist, und die letztcre ist, selbsl nochnbsp;nacli uufsen zu, mit einem zweytcn Saum versehen,nbsp;Bey ausgewachsenen Exemplaren ist diese obere Win-dung glatt, und blos die untern Windungen sind mitnbsp;schwacben ziemlieb weklauftig kebenden Langen-Tappen verseben. Sie sind zugleieb an ihrer Basisnbsp;scbvvacb gesaumt, und sebr fein und etwas uiideut-heb in die (Jueere gestreift. Bey jungen Exemplarennbsp;aber werden die scbwacben Langeiirippen aucbnbsp;wenigstens bis zur Halfte der obern Windung siebt-bar. ^ Er scheint ziemlieb bauftg in diesem neuentnbsp;Musclielsandstein vorzuhommen.
Aus iieuerm Musclielsandstein von Sternberg und ^abersche. (3 Ex.)
Scheint^iit Terehra -plicata Lam. Ann. d, Mu^,
XXXIU. T, 44 ƒ• ^3 «• b. vöUig iibsreinmst'immen,
Kommt nur sebr seken vor, und gehort Uiacb Linn, zum Gen. Buccin.
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Eben daher , und aiif der eiiien Seite fafst ganz vollstan* dig erbslten. (i Ex.)
Sehr grofscAehnlichkeit Buccinum dimidiatum Linn , Gen, Terehra Lam,
Körrmit vo'ilkommen übereinstimmend auchunter den füsjileii Mnscheln aus Pieniont vor, und soilnbsp;gleiclifalls bey Paris gefunden werden.
Anfserdem sind noch zahlreiche, zum Theil voU' standig erhaltene Steinkcrne von Bucciniten vorhan-den, welclie sich jedoch bey ermangelnder Schaale,nbsp;oder wegen andern errnangelndcn charackteristiscbennbsp;Kennzeiclien nicht ausreichend besitmmen lassen.nbsp;(32 Exinpl.)
Am merkwürdigsten darnnter sind betrachtlichö Stücke einer L eb er ki es m a s s e aits dera hessischen
Am te Homberg, voller eingewachsener imd auflie-gender Bucciniten, zum Theil mit ziemlich voll-süindiger kalzinirter Schaale, welche aberdem-ohngeachtet zur Bestimmung nicht deutlich genug erhaken sind. Die übriget, rühren aus Mu schel'nbsp;flö tzkalkstein, aus Sandstein Von S t. Gal'nbsp;len. Sternberg, aus der Gegend vonAacheUnbsp;und Brussel her, und vielleicht befinden sich auchnbsp;Steinkerne von Muriciciten darunter.
In Ansehung der noch anfserdem vorhandenert und bekannten Arten und Abbildungen 1'mdet dasnbsp;Nahmliche statt, was bey einigen der vorhergeheU'nbsp;den Faihilien angeführt worden ist, ^aher es keinefnbsp;Mi’iederholung bedarf.
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VIII. Mollusciten.
1) Minicites trapcziiformis.
Aus dem VaUe diPionc», sehr scliünversteinert, iind bis auf die eiwss bescliadigte Spitze, mit vollstandig eihal-tener Scliaale. Üie Vevsteinerungsmasso scheintzum alternnbsp;Kalkstein zii gelioien. ( l Ex. )
In Schrot Journ. Ut (liefs nahmliche Exemplar B. VL pag, 26') T. T. Jig, beschrieben und abgebildet; ingleichertnbsp;trom Ahbé Fort is della Falie vulcanico di Roncanbsp;und von Ilacquet in Seiner Bt schreibung der Ferstein» iitnbsp;ausgebrannten Fulhanen.
Eiiie weitere Bescbreibung macht sich daher über-flüssig , und es ist nur noch zu bemerken, dafs dieser Muricit zu den sehr geitenen Versteinerungen gehort.
2. Muricites striatuliformis.
Aus dem neuern Muschelsandsteinvon Weinheim bey Alzey, mit grófsremheils sehr schön erhaltener Scliaale,nbsp;aber an demuntern Theil der Windungen und an derSpitzenbsp;beschadigt, (x Ex.)
Hat in Form und Streifung einige Ahnlichkeit niitMurcx striatus Lamarks, nur ist er un-gleicb gröfser , indem er vollstandig über 2 Zoll, undnbsp;ini Queerdurchmesser der obeni Windung über 1 Zollnbsp;betragt. Audi sind die Wulsie noch weniger erha-ben, und die aufsere Lippe der Mundöffnung wenignbsp;eingebogen. Die Streifung wechselt sehr regelmafsignbsp;niit erhabenern und starkern, und dazwischen liegemnbsp;den feinern Streifungslinien ab.
5. Muricites noachicus.
Angeblick von der B e r g s t r a C s e in der Gegend von Laubenheim, mit einem ansitzendcn sehr festen Stücknbsp;der Gebi rgsart des neuern Kalksteins. Eiu sehr vollstandig
-ocr page 206-erhaltencs Exemplar, \yas blos einen tleinen Theil seiner
Spitze verloliien hat. (lEx.)
Walirscheinlich eine blofse Abanderung von F u -sus N o a e Lam.
^nn. das Mus. xxxm. T. 46 ƒ. 2. Cah. X. p. 3a5-Schrot. Einl. IV. T,8 J 'Jo Chemnitz XI. f. 20^6.) jirgenville T. 29, ƒ. 6. c.
Er rinterscheidet sieb hauptsachlicli dadurch, dafs er etwas weniger bauchig, ohne alle Streifung dernbsp;obern Windungen, und fast um die Halfte kleinernbsp;ist. Sein ganzer habitus ist übrigens so vollkommennbsp;übereinstimmend, dafs ich ihn blos für eine SpielarCnbsp;und für ein jüngeres Exemplar halten kann, wovonnbsp;ich mich bey der Vergleichung mit den ExemplarePnbsp;ineiner Pariser Suite der dortigen fossilen ConcbylieUnbsp;hinreichend iiberzeugt habe. Überdiefs bezweille ichnbsp;jioch, dafs die A^igabe seines Geburtsorts ganzgegrüii'nbsp;dét ist, und vielleicht stammt er gleiohfalls vodnbsp;Courtagnon oder Gaignon her.
Theils in der Gebirgsart ein- und aufgewachsen, theil* in sebr schonen freyen Exemplaren mit vollstaudig erhabnbsp;tener Schaale und Endspitze, aus dem neuern Muschel'nbsp;sandstein'von Weinheim. (i2 Ex.)
Zu Gen. Fusus Lamarks' gehorig. In AnsS' hung des Banes und der Streifung, welche höchst enénbsp;und fein queer über die Windungen lauft, -Abnlich'nbsp;keit mit Turritella multisulcata, welchejetrAnbsp;zum Gerithium gerechnet vvird. Ann. d. MuS-XXI. pag. 215, und auch vongleicher Gröfse, aber i'*nbsp;den übrigen Kennzeichen sehr abweichend. F*®nbsp;obern Windungen von der Mundoifnung an, zeige’’nbsp;uiiregelmiifsige , flache, buckelförmige Erhöhungent
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quot;vvelrhe bey clen untern Windnngen in regelmafsige Kuötgen übergehen, womit die Wendungen in gleichennbsp;Entfernungenbesetzt sind. DieSpitze undRinne nichtnbsp;sehr lang. Rey recht gut erliakenen Exemplaren wirdnbsp;^ucli eine undeutlicbe Langenstreifung bemerklich.nbsp;Er scbeiiit in der dortigen Formation ziemlich liiiufig
vorzultommen.
Ebenfalls im rienrrn Muschelsandatein von Weinfieini ein - nn«i aufgewachsen, nait sehi’ scbö.u erlialtenei’ Scbftalo*nbsp;(10 Ex.)
In der Gröfse und Gestalt einige Ahnlichkeit mit dem vorhergehenden, und rnic Murex hispidat.nbsp;Br. SeinBanaber ist im Ganzen zusammen gedrang-ter, die Windungen im Einzelnen bauchiger, an dernbsp;Basis schwach gesaumt, mit sehr feinen Queerstrei-fen, worunter einzelne zu den Seiten der kleinennbsp;Knoten - oder Dornenreihe, welche jede Windungnbsp;umgibt, etwas breiter und deutlicher hervortreten.nbsp;Da seine Mundolïming nebst der Endspitze in dennbsp;vorliegenden Exemplaren mebr oder weniger mit dernbsp;Gebirgsart verwachsen sind, so lafst sich nicht ent-scheiden, ob er zu Gen. Fusus, Pyrami della,nbsp;oder Cerithium Lamarks gehort. Er scheintnbsp;Slicht so haufig als der vorhergehende vorzukommen.
6. Muricites listulatiis.
Eingewscbsen in dem neuern Mnsclielsand von Sternberg im Mechlenburgisoheji, und zum Thoil ziemlich gut erhal-ten. (3 Ex.)
Crofse MJtnUchkeit in der Farm und Beschajfenheit der ^ch«ale f 7iiit JPZurex tuhijer Fam ark* j Brandernbsp;Mur. pungens T. 3. f 8^- 82., Brugg. Journ. dhist.nbsp;nat. No.i. pag.28. T.2, f.^-4‘7 I^urexnbsp;Br»c chi. T. ru.f.ii und r?.
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Seine Winclungen sind sammtlich. nebst der Mundwindung, nur viel hervorspringender undregel-mafsiger der Lange nacli gerippt, und jede Rippe en-digt sicli in einen ansclicinlich \veit bürzern röhrför-migen Dorn. Er scheint noch mehr mit den Aban-derungen des Brocchi, als mit den Exemplarennbsp;meiner Sammlung aus der Pariser Suite iibereinzu-zustimmen, und ist nur eine seltene Erscheinungnbsp;und Abanderung.
Theils im Muschelsandstein von Sternberg eingewach-sen, theils in freyen Exemplaren, mit schön erhaltenet Tcrsteinerter Schaale. (2 Ex.)
Grofse AeJinUcIikeit mit Fusus funiculatus Lamp Ann. d. Mus. XI. p. 385 und XXXIII T.46 fó- «• ?'•nbsp;Besonders fin^det diese Ahnlichkeil bey den jün-gern Exemplaren statt. Kömmt selten vor.
Eben daher in freyen Exemplaren mit grofstentheil» erlialtener versteinerter Schaale. (3 Ex.)
Viel Achnlichkeit mit Fusus uniplicatus Lam. Imsonders in jiin^ern Fx^mplarcn. Ann. d. JVlus. Xï.
Bey den beyden letztern Arten Enden immer klei' n,e Verschiedenbeiten statt, 'welche vielleiclit blofsenbsp;Spielarten bezeichnen.
Muricites subgranuiatus.
Ein freyes Exemplar aus dem Sternberger Sandstein, an den untern Windungen etwas beschadigt, mit übrigenSnbsp;schön erlialtener versteinerter Schaale. Ex.)
Von ziemlich lang gestrecktem Bau, mit regeb roafsig abwecliselilder, sehr feiner und starkerctnbsp;Queerstreifung, welche von flachen, wellenförnUo
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gebogenen, und schief über die Windungen aufen-den gekornten Queerrippen durclisclinitten wird. Eiii seltener und sehr zierlicher Muricit.
Der Gebirgsart von Sternberg und VVeinheim auf-kegend, ein jnifserordentlich scbönes Exemplar, mit voll-standieer versteinerter Schaale, nebst einer Menge anderer seltner Muschelarten und Fragtnente, -welche gleichfallsnbsp;auf- und eingewachsen sind, und mehrei’n einzelnenExemplaren von sehr verscliiedener Grofse. (9 Ex.}
Enijernte -4ehnlichkeu ' init ur e X h ahy l O n. und he-sonders mit deni sogenannten hl ein en h ahy Ion» 1'hurm No. 52 des Mart. IV. ƒ. 1334. Gehort z« Gen. Pleur o ~nbsp;torna Lam, und ndhert sich vorzilglich dem JIJ ur ex nio-nile des Brocchi Conchyl.fossil, suhappenn, T. Vlll.f, ig.
Demohngeacbtet weiclit er imEinzelnen vonden angeführten Sclineckenarten melir oder weniger ab,nbsp;und es scheinen mehrere Spielarten vorzukommen,nbsp;Welche blos Unterschiede des Alters sind. So voll-standlge Exemplare, wie das grofste darunter beünd-liche Exemplar, sind sehr selten.
Gleichfalls von Sternberg und Zabersclie in Sohlesien, in eingewachsenen und freyen Exemplaren, mitnbsp;^ zum Theil völlig erhaltener Scliaale. (8 Ex.)
Scheint ebenfalls zu Gen, Pleurotoma Lam. zu geliö-Ten , und hat Aehnlichheit niit Wl ar e x mitr a efo r m i'S des Brocchi, T. VIII f. 20.
1st dem vorliergehenden sehr nahe verwandt’, Und scheint gleichfalls naehrern Spielarten unterwor-fen zu seyn. Hauptsachlich unterscheidet er sich da-durch, dafs seine Windungen nicht so bauchig, undnbsp;nicht so wie bey dem vorliergehenden, mit treppen-förmigen Absatzen erscheinen, welche immer in der
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Mitté der Wiiit^ungen hervortreten, und regelmafsig mit Ideinen Itriotigen Erhöhungen gezicrt sind. Ei-nige Abanderungen (desselben zeigen sogar nur etwasnbsp;hervorspringende Saume olme Knötchen , und diesenbsp;machen vielleicht wirklich eine eigne Art aus. Seinenbsp;feine Queerstreifung, welchc durcli sclsief lanfendenbsp;Langenstriche unterbrochen wird, und dadurch eiunbsp;tindeutlich gitterförmiges Ansehen erhalt, stimmtnbsp;mit der vorhergebenden Art fast ganz überein.
Aus dem Sternberger Sandstein, mit bescliadigter Scbaale. (i Ex.)
Conf. Brocchi Conchyl. foss. fl^urex ohlongus T.
Vlll- fS und Mur ex g r a c il i s T, IX.f.JÖ a,b, Eben-falls Gen, PI euro torna L.am,
Von beyden Abanderungen, mit denen er fast ganzübereinstimmt, sind Exemplare verhanden, wel-che vermuthenlassen, dafs sie nur durch das verschie-dene Alter veranlafste Varietaten sind, veas sich innbsp;derFolge nur erst bey recht vollstandigen Exemplarennbsp;entscheiden lassen wird.
Von Sternberg, Weinheim und Zabersche*) in neuermMuscheisaudsteiu. (sEx.)
quot;•) Die königl. preufsisclie Oberbergbebörde in Schlesien Iiat, auf einediefsfallsige Anfrage , in jeiier Gegeud ünter-suchungon aiistellen lassen und dw grofse Gelalligl-.eitnbsp;gehabt, rnich zii benachi iebtigen , dafs dergleirlien Ver-steineiungen in der angegebeiien Gebirgsart doit nichtnbsp;anfzufinden gewesen -waren. Da ich jene Sliiohe vonnbsp;einera sehr znverlassigen niid angeseheneii Bergbeamteii,nbsp;mit der bestimmten Angabe erbalten habe, dafs sie bef
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In der Form und Streifung Ahnlichkeit mit Mu-rex pyraster Lainarks, nur sind die Wulste anders gestellt. Da die Exemplare sanimtlich nicht ganz vollstandig sind, so lafst sicli eine naheve Bescbrei-bung undBestimmung erst bey ganz crhaltenen Exemplaren er\Tarten.
In neuerm Sandstein von Weinlieim eingewachsen. { 4 Ex.)
Aehnlichkeit inic Fasusaciculatus Lamark. Ann. d. Mus. X. p.sismdXXXUI. Tah.4C.f. 6., Brandernbsp;T. IJ. ƒ. 3e.
Es ist sehr wabrscheinlich', dafs dieser Murex völligmit Fusiis aciculatus übereiiistimmt: weilnbsp;indessen die Exemplare zuniTheil eingewachsen sind,nbsp;nnd dies besonders bey der Mundw'indung und ihrernbsp;Rinne und Endspitze statt findet, fo lafst sich diefsnbsp;iiicht gehorig entscheiden.
Eine Menge tlieils eingewachsener, theils freyer Excm-plare von Sternberg und Zabersche in Sclilesien, zum Theil sehr schön erhalten. Selten tiber ein Viertel Zollnbsp;lang. Mehrere Spielarten. (36 Ex.)
stimmen.
Sckeint zum Tlteil niit B uc c in. corrugatum, Tur-hinellus, angulatum, u. se mico s tac urn des Broc-chi Cmch. foss. T.XKf. 17. xö. rp Völlig ühereinzu-
Er bat gewöhnlich die Gestalt und MundolFnung eines Buccinums, zuweilen aber ist dieMundöffnung
Zabersclie aufgeftinden worden waren, so mufs liierbey entweder eine Verwechselung statt geiunden baben , odernbsp;sie mussen don nur zufallig in einzelnen Geschieben vor-S*kommen seyn.
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in einc lïurze Enclspltze, nach Art des Miirex verlan-gert, ohne dafssich immindesten die übrige Form und seine regelmafsige feine Queerstreifung mil den sebrnbsp;deutlichen L.ïngenrippen veranderte. Znweilen istnbsp;die aufsere Lippe der MundöfFnung wulstförmig mii-gesclilagen und inwendig gezahnelt, znweilen istnbsp;dies aber auch nicht bemerklich. Mehrere darunternbsp;sind aber auch miteinzelnen hervortretenden Wulstennbsp;auf der Schaale, gnnz nach der Art des Murex verse-hen, daher ich ihn auch unter den Muriciten seinenbsp;Stelle anweise. Vielleicht sind es noch ganz junge
Auf gleiche Weise finden sich in dem merhwür-digen neuern Aluschelsandstein von Sternberg, von Zabersche und von Weinheim, welchefnbsp;an allen drey Orten grofstentheils die nelmiHchcn Mu-scheln und Schneclten von den mannigfultigsten Aften enthalt, noch aufserordentlich kleine fast mikro-scopische Muriciten, die zu Gen. Fusus undnbsp;P 1 euro t om a Lam. geboren. Sie zeigen, durch dasnbsp;Vergröfserüngsglas betrachtet, die zierlichsten For*nbsp;xnen , und macheii zum Theil ganz eigne Arten aus,nbsp;welche vielleicht in der Folge niiher bestimmt w^t'nbsp;den sollen.
Von Neustadt am Rübenbetge zum Vorbat*’ und wahrscheinlich zu den ültern Formationen pebOrig'nbsp;Ganz vorzügliclx schone, zum Theil noch rolt derGebiig^'nbsp;art in betrachtlichen Stücken verwachsene, zumnbsp;freye, ansclieinlich vollstiindig erlialtene, uiid mitnbsp;Mundöffnung versehene Exemplare. (loTix.')
Gehort wahrscheinlich zu Gen. Cerithif*^ La marks, und ist bisher stets als Strombit an^
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geführt und als solcher so bekannt geworden, dafs er Reiner nahem Beschreibung bedarf. Er Iiömmt amnbsp;Rübenberge, in ganzen versteinerten Musclielbankennbsp;vor, welclie fast ledigHch aus dieser Schneckenart bestellen und' scbeint einigen Abanderungen nnterwor-fen zu seyn, wozu noch eine Abanderung von Alt-dorf aus akenn Kalkstein, und eine sebr ahnllclie Va-ïietat aus Muschelflötzkalkbey Jena geboren möclite,nbsp;Welche jedoch beyde noch eine nahere Prüfung erfor-dern. Vielleicht mufs sogar noch die folgende Art,nbsp;quot;Welche zuweilen mit ilim vermengt am Kiibenbergenbsp;vorkömmt, als Spielart betrachtet werden.
Aus Übergangskalkstein der Hard bey (jladbach im Eergigchen, und in einer sebr illinliclien Abanderung vomnbsp;Rübenberge. (loEx.)
In Ansehung der Form der Windungen und der Strelfung Ahnlichkeit mit Turritella imbrica-taria Lamarks, nur scheint die AlundöJJhungnbsp;mehr dem Geschlecht Cerithium anzugehüren.nbsp;Es ist jedoch möglich, dafs der vorliegende, zumnbsp;Geschlecht Turritella Lam. gehort, und dafs wirnbsp;Immer noch, ohngeachtet ihres Anscheins von Voll-standigkeit, noch Bruchstücke der untern Windungen voï uns haben, was sicb erst in der Folge voll-standig aufklaren lassen wird. Da sich in demÜber- .nbsp;gangskalkstein bey Gladbach wirklich eine höchstnbsp;^hnliche, langer gebaute Turritella ündet, wel-che ganz oftenbar zu diesem Geschlechte Lamarks gehort, so erhalt jene Vermuthung dadurch einen hö-hern Grad von Wahrscheinlichkeit, und alsdann müfs-te er nicht bey den Muriciten, soildern bey dennbsp;quot;Eurbiniten aufgefüjirt werden.
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Aus iletti Ilonca-Thale urid au3 der iialiern Utogs-bung von Verona; init veisteineiter Scliaale, und fast ganz vollstaiidig erha'ten (2 Ex.)
Viel jifhnlichkeit mit Turho torrulosus Brocch*
Scheint aber -wohl entschieden zu Gen. Ceri' thJum Lam. zu geboren. Unterscheidet sioh voUnbsp;dcrn nachfolgenden durch enger stehende RippeiJnbsp;und dureh einen deutlichern Saum an der Basis dernbsp;obern Windimgen, an 'welchcn die absetzenden Bip'nbsp;pen wie kleine flache Knöpfchcn herv'ortreten. Di®nbsp;Queerstreihing ist fast unmerklicli.
Vorm Bastberge zn Buschweiler, zu den neuern T'orm-'.tionen gehorig, aber beschadigt, SlEx,}
Mit weiter auseinandcr stellenden Kippen und einer viel deutlichern Quecrstreifung, übrigens denrnbsp;vorliergehenden ganz aul'serordentlich ahnlich.
In akerm Kalhsteii; eingewachsen, aus dem BayreUquot; til is CU en. (.' Ex.)
Mit noch enger zusammenstehenden feinernKip' pen, und die Wiudungen schiirfer absetzend, und et'nbsp;Avas über einander hervorstebend. Erfordert nochnbsp;ntihere Prüfung in ganz vollstiindigen und freyebnbsp;Exemplaren, und köiinte vielleiclit zu den Turbi'nbsp;Tl i t e n geboren.
Bisber ist ein Murieit, der sich in einem abn-lichen Kalkstein bey Esclienau, ohnweit NürU' berg fmdet, mit zu dieser Art gerechnet worden.nbsp;Dieser letziere aber gehort entschieden zu den M n'
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riciten, uncl zeigt bey genauerer üntersucliungeine ganz andere BeschalFenheit. Noch kann ich ihn nichtnbsp;besonders auftühren, -vyeil er bey dem Exeinplare, \rasnbsp;ich yon daher besitzc, zu sehr verwachsen ist, nndnbsp;nicht deutlich genug zum Vorschein hömmt. (lEx.)
Am dem Valle ciinella (und angebb'c-h ron Aziii d a z aus den A*pen} zalilreich in einer Gebirgsart eing^wacli-sen, die zum Alpenkalbstein zu geboren scheint , nnd in.nbsp;einem freyeu «ebr scbiin gehaltenen Exemplar au» demnbsp;Valle cunella. (^2 Ex.)
Hatentfernte AehnlichkeU mit Stromh. acaleat. Linn, Chemn, ¦ IX. ƒ. rüSy., Schrot. Jour. VI. V 2. f. Q,
Einsehr seltenerMuriclt, der huchstwahrschein-lich zu Gen. Cerithium Lam. gehort. Seine mit zierlichen Domen hesetzte zlemlich enge Queerstrei-fung, -welche stets mit elncr ïVeihe erhahener Knot-chen abwechselt, nnd um sammlliche ganz hegelfor-förmig gebauete, und ganz zusammenschlicfsendenbsp;Windungen herumlanft, giel^t ilim ein *elir gefalligesnbsp;zierliches Ansehen,
Aus der Gegend des Lago Vioentino, Ital., zum Theil sehr vollstandig, mit versteinerter Scbaale. (sEx.)
Scheint eine Mittelart der Vorwelt zwischen Murex rotula und granulosa Linn, auszuma-chen und
mit Murex turhinata Brocchi sehr iibereinzukom-men. T.X. f.i. conf. Schrot. Einleit. T. 3' S und dessen Journ. VI, T. 3, f.6.
Gehort zu Gen. Cerithium Lamark*.
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Aus dem Valle cunella im Röna. Gebiet, Gen, C eri• t hi urn. Lani. (i Ex.)
Seine Queerstreifung besteht aus erhabenen Li-nien mit flachen Kiiötchen besetzt, welcbe von zieiU' licb starben wulstartigen Liingenrippen durcbscbnit-teii werden, woriiber aber die eben erwabnte Queer-streifung hinweglaufc. Jene Langenrippen laufennbsp;iibrigens nicht zusammenhangend über die sammtli-chen Windungen sondern abwechselnd die Rippennbsp;der untern Windungen, immer zwischen den obern,nbsp;und stehen nacb Verhaltnifs so weit auseinander, dafsnbsp;nur 6 bis höchstens 8 Rippen auf einer Windungnbsp;belindlicli sind.
Gleichfalls aus dem Vallo cuiiella. giöfstentheils sehr gut erhalten, und nur an der Spitze etwas beschadigt, mitnbsp;Teisteinener Schaale. (l Ex.)
fon For t is luerst aufgefunden und Buccin, P ent a-gonum hanannt. Schrot, Journ. Tom, Fl, Ti.f S- V^S' 2^2, Sehr ühnlich dem Murex hexagonatus Gme-lins aus der Siidsee, Chemn, X. f. I554, hlie SOgenanntenbsp;sechseckige Pyramide,
Ein sehr schön erhaltenes Exemplar mit versteinerter Schaale, das aus iilterin Kalksteinherzurühren scheint, ausnbsp;der Gegend von.Verona. (^i Ex.)
Einige jielinlichkeit mit St romh us aur it us Lintt, Chemn, IX. f, 1265,
Zu Gen. Cerithium Lam. gehorig. Unter-scheidet sich hauptsachlich durch die zwey Reihen
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dornenahnlicher Knoten auf den beyden gröfsten Win-dungen , so, dafs auf jedcr derselfaen eiiie solche,bao-tige Keihe und dazwischen ein wellenformiger schma-ler Saum befindlich ist. Die unterii Windvangen sind glatt, oline Dorrien und nur schwach gesaumt. Dienbsp;Mundöffnung ist ahnlich dom Muv. Aluco Linn.,nbsp;Und auf' der aufsern Seite mit erliabenen. schrnalennbsp;Queerrippen versehen.
Aus dem Valle di Ron ca, auf einer sandigen, an-scheinbar durch vulAan. Einwirhung reranderten Oebirgs-art, mit Muricites radnlaeformis und andein Mu-schelfraginenten aufliegend. Die Schaale versteinert, und bh auf die beschadigte MundülFnung gut erhalten. (i Ex.)'
Einige Aehnlichkeit niit Murex molluoeanus. Chamn.
Die Windungen glatt und nur gauz schwach schief wellenförmig gerieft, mit wenig hervorsprin-genden Saumen an den Grundflachen der Windungen.nbsp;Die Windung der Mundöil'nung aufserlich in dienbsp;Queere gestreift.
Gleiclifalls aus dem Valle di Ron ca, mit 'vollstaiidig erhaltener Schaale. (i Ex.)
Schaint mit IVlelaTiia lactea Lamarks vollig iihat-'
einzustimmen. Das nehmlickt Exemplar ist in Schröters
Journ. Vl. T. 2. f. 10 ahgabildet. Conf. Ann. d. Mus,
XXIV, pag. 43lt;’‘
Der Unterschied besteht höchstens darin, dafs die obern Verbindungen ètwas bauchiger sind, und ihrenbsp;Queerstreifung etwas deutlicher erscheint, was le-diglich Unterschied des Alters seyn Kann, da das vor-
-ocr page 218-liegende ein ganz ausgewachsenes Exemplar seyn möchte.
Aus der Gegend von Ver on a, mit gröfstentheils erhal-tener und nar an de^ Mundöflnung beschadigter Schaale, (2 Exmpl.)
Schrot. Journ, VI. T.2, f.y das nehmlkhe Exemplar ahgebildet.
Daher die weitere Bescureibung iiberfliissig. Zu Gen. Cerithium geliörig, \ind zcigt beym etsten Anblick viel Ahnlichkeit mit M u r c i t, stro m-biformis, ist jecloch auf eine andere Weise ge-saumt und mit Knötclien besetzt, 'vvelcbe ebenfallsnbsp;auf eine abweichende Art mit der Streifung und dennbsp;Saumen abwechseln.
«29. Muricites aluciformis.
In Kalcedon versteinert, Ton Saarburg in Lothrin-gen, mit unzahligen Mnscbel- und Schnechcnarten, -wel-ehe sainmtlich in der Kalcedonmasse 'wie eingewichelt liegen, und zum Tlieil vollstandig erhalten sind, Vonnbsp;den angegebenen Muricitcn liegen zwey ganz vorzfigliclinbsp;schön erlialtene grofse Exetnplare frey aufgewachsen, aufnbsp;der betraclitlichen Platte. (i Ex'.)
Sehr grofse Aehnliclikeit mit Murex 'Aluco Linn, und mit einigen Ahiinder. diessr Art unter den fossilen Parisernbsp;Schneckenarten fast ganz ühereinstimniend.
Es scheint, als wenn dort eine ganze ATuschel-bank, von Kieselniasse durchdrungen, in. Kalcedori versteinert worden ware.
Aus dem Dachgestein der Braunkolilenlager in iet Tanne ohnweit Raltennordlieim, mit calciuirte»'nbsp;Schaale. (4 Ex.)
Zu Gen. Ceri tlii um Lani., nnd zu den so-
genannten Sumpfnadeln gebc
Grofse Ahnlicli-
Leit mit eiiier durcb die Laudins.che Entde-ckungsreise bekanntgewordenen aber noch nicht bestiininten Art, undseinemganzen Habitus zuFolge,nbsp;2ur Familie des Aluco Linn. gehorig.
Aus detn neuern Kaïidstein von W e i n li e i m und L a u-benhoim in eingewachseneu und freyen Exempl ren, Welche zumTheil von voizüglicherGrofse, uud ganzvoil-stiindig erlialteu sitid. (17 Ex.)
IVlureoo rnarg^aritacaus des TiroccKi^ wit zvelchem er i^öllig üherevistimuit. Co rich. foss. stihapp.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;^ 4-“
Gleichfalls zu Gen. Cerithinm Lamarks ge-liöiig, und sebr vielAhnlichkeit im Bau mit Stromb. pal listris Linn. Dal’s Linné diesen letztern, ausnbsp;nicht hinreichend bekannlen Gninden , von den übri-gens so vervvandten Arfen der Sumpfnadeln , welchenbsp;er unter den Muriciten aulfiihrt, trennte, ist dienbsp;Ursache, dafs die altern Petrefactologen alle in dernbsp;Form nur einigermafsen uhnliche Schneckenarten zunbsp;den Strombiten zi|hlten. Er liömmt seliv hiiufig innbsp;ganzen Musclielbankcn an den angegebenen Orten,nbsp;aber nar aufserst seltcn vollstandig, und, mit erhalte-ner Mundöll'nung vor , und lindet sich sowohl unternbsp;tien franzüsischen als italianischen gegra,-benen Schnecken- und Aluschelarten.
Von der nahmlichen Geburtstiitte wie der vorliergehende, in eingewachsenen und freyen isseinplaren, mit giüfsten-theils völlig erbaltoner Schaale. (ioEx.)
Scheint fast ganz mit IVlur. tricinctus des Broc-chi nhereinzustimmen, oder uur cine Spietart dessethen zu seyn. Con ch. foss, T. IX, /. 2J-,
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VIIL Mollusciten.
Findet sichgleichfalls sehrhaufig, aber noch selt-ner mit erhaltener MnndölFnung, und gehort gleich-falls zu Gen. Cerithium Lam. Man fmdet ihn auch zu Fav onnes im Canton Basel in sehrgrofsennbsp;Exemplaren, und auch bey Kreutznach, wo ernbsp;¦vveit kleiner, und wie es scheint an, beyden Ortennbsp;als unbedeutende Spielart vorkömmt.
33, Muricites costellatus.
In der Gebirgsarc Ton Laubenheim nnd Wein-heim, und in freyen Exemplaren, zum Theil mit ganz Tollstandiger Schaale. (g Ex.)
Er hat einige Ahnlichkeit mit Melania cos-tellata Lam., und kömmt beym ersten Anblick fast ganz mit einem Cerithium überein, das sichnbsp;in den Thonlagern des Braunkohlenwerks bey K r o n-a u in der niedern Wetterau findet. Bey naherer Prü-fung zcigt er aber von beyden sehr wesentliche Ver-schiedenheiteii, und gehort ohne allen Zweifel zunbsp;Gen. C er i t hium Lam.
34. nbsp;nbsp;nbsp;IN^Iuricites Melanoides.
In derscLonoben angeführten Halcedonmasse Ton Saar* burg in Lothringen, (lEx.)
Zeigt sehr viel Uebereinstimmuiig 7nlt IVl el an ia co s-
tellata Lam. Ann. des Mus. XXI f.p. 4jo.
Und ist wahrscheinlich nur eine Spielart derselben, mit etwas naher zusammenstehenden Hippen.
35. nbsp;nbsp;nbsp;Muricites mammillatus.
In neuerm Kalkstein aus der Gegend von Maynz, mit voll-Standig erhaltener Schaale. (4 Ex.)
Hat viel Ahnlichkeit mit einer, so viel ichweifs» noch nicht bestimmten Art des PJeurotoma Lam-aus der Gegend von Courtagnon, und unterschei-
IT)
tiet sich nur hauptsachlich dadurcli, dafs die kleii^n Knoptchen auf den Windungenmehrnach deiiGrund-fia'chen derselben und etwas “vreiter von einander stellen, da sie hingegen beyjenem Pleurotoma mehrnbsp;in der Mute der Windungen befindlich sind. .
In Ansehung der vorhandenen Abbildutigen und aufserdera noch bekannt gewordenen Ar ten von Mu-rici’ten überhaupt findet das nahmliche statt, was be-reits zum Beschlufs des Geschlechts Buccinuranbsp;angeführt worden ish
o m b i t e n..*)
XII. S t
1. Strombites denticulatiis.
Grofse gegen 3 Zoll lange und kleinere Exemplare au». Musclie'Qötzkalh der Gegend von Fr a nk e nh a u se n,nbsp;Sie sind ziemlich rollstaiidig erhalten, jedocli blofse Siein-,nbsp;kerne. I's Ex.)
Einige Ahnlichkeit mitStromb. Canarium Linn. Die geflügelte Mundöffnung, rnit dreynbsp;hervorstehenden Zalmen als Fortsetzung breiter, übernbsp;die aufsere Seite der Mundwindung hinlaufendennbsp;Hippen, ist sebr deutlich bemerblicb. Eine naherenbsp;Bestimmung lafst sich jedoch bey ermangelnder Schaale,nbsp;¦nicht hinzufügen.
*'1 Der grofste Theil der Strombiten , welclie von den Petrefactologen aufgeführt wurden, gehorte zum Ge-scblecbt Ceritbiu m Lamarlss, und zu iVÏ ti r e x Linii.,nbsp;daher icb sie aucli bey den letztem angeführt, nndnbsp;blos solche als S tr o m bit e n aiifgenommen habe, wel-clie unbezweifelt nach dem Linn. System zd dieser Familie gehören. Freylicb ist ihre Zahl dadurch sehrnbsp;verringert, und fase lediglich auf die sogenanntonbsp;Alatiten des Walchsclien Versteineru ngs-gt;nbsp;systems beschrankt vroiden.
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Aus neuerm SanJstein der Gegend Ton Aachen, Mic verateinertex; Schaaleurid bis aut den Flügel sehr gut erhsl-ten, (1 Ex.)
In der Form und in Anseliimg der Langenrippen selir viel AhnlichJieit initilostellaria fifsurellanbsp;Larnarks, fast alle Exemplare dieser Artkomnien, jedoclinbsp;miteinemganz aonderbar und sehr zierliclx gestakeiemnbsp;Flügel zum Vorschein, der s!ets beschadigt, und dessen Verbindung mil der Mundöft’iiung unterbrochennbsp;jst, daher sich bis jetzt noch nicht entscheiilen lafst,nbsp;ob erwirklich zu diesenStromhiten gehort, oder vonnbsp;einer andern Muschelart herrührt. Da er jedoch sonbsp;h'aufig init dieser Schneckenart, und immer zur Seitenbsp;der MundöIFnung angctroft'en wird, so gewinnt jenenbsp;Vermuthung einige Wahrscheinlichkeit, Dieser F'hi-gel ahnelt der Gestalt eines Schnietterlingfhieels, imdnbsp;ist sehr regelmasig mit euras krummlaufencien sehrnbsp;feinen, schwach erhabenen Kippen besetzt, zwischennbsp;vvelchen der Lange nach, in gleicher Emfernung,nbsp;kleine vertiefte Puncte hinlaufen, vvelche dem Ganzen einsehr zierliches Ansehen verschaffen. Nur sehrnbsp;voltstandig aufgefundene Exeniplare können tibcr dienbsp;vvahre und so rathselhafte Gestalt dieses Strombitennbsp;entscheiden.
Ein sehr schönes grofses iiber 3 ZoU langes Exemplar mit vüliig versteiiierter Schaale aus ÜbergaiigsfcalltsCein dernbsp;Alpen aus Wallis. Sehr selten. Cr Ex.)
Er bat in der Form einige Ahnlicbkeit mit den sogenannten Fechtern, Stromb. pugil. u. Gallnsnbsp;Linn. Der sehr hervorspringende breite Rand dernbsp;Gnindflache der Mundwindung, und die am Rande
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aller Wimlungen T3eündlicl)eu dornenartigen Knoten, nebst der sehr spiizigen und hocb gewnndenen Spiva,nbsp;5iach Art des Lucifers, untersclieiden ihn jedoclinbsp;lilnreicbend von alleu bebannten Arten. Es isl. sehrnbsp;schade, dals die Mundöltnung beschadigt ist, weilnbsp;aufserdem diese Versteinerung gana vollstandig erhal-ten ieyn -wurde.
In dem neiiern Sandstein von Sternberg und Zaber-sclie rreb ere, jedocU nicht ganz vollslandig eihalteno Exemplare, worunter daseine, woran der Fliigcd am aciiöu»nbsp;aten ei iialten ist, bey den lleliciten , wegen anderer zngïeichnbsp;in dem Stüche befmdlichen Schnéchenarren liegt. (7Ex)nbsp;Eine der zierlicbsten und scbönsten Schnerben-arten unier den Versteinerungen. In der Form einigenbsp;Abnlicbbeit init Stronib. pes pelecani Linn.nbsp;aber iibrigens sehr verscbieden. Gewöbnlich aus 8nbsp;Windangen bestehend, wovon die obpre Mundtvin-tlung mit einem langen irnd breiten Fliigel versebennbsp;ist, der sebv zierlicli nnd fein in die Queere gestreift,nbsp;und mitdrey etwas erhöheten rippenartigen, niitWei-nen Knötcben besetzten Streifen erscbeint, quot;welcbe sichnbsp;in hervorsteliende Zalme endigen, wodurcli der Flügelnbsp;ein ansgezachtes Anseben erhalt. Der selrr runde léu-gelförmige Riicheii dieser Mundwindung ist in dernbsp;llichtung der fortlaufenden erhöheten dreyfacheunbsp;Streifung, mit noch erhabnern Meinern Knoten be-setzt, und sie selbst endigt sich in eine nicht sehrnbsp;lange Spitze und Rinne. Die untern Windnngcn sindnbsp;sammtlich, schiefund brummlaufend, der Lange naclinbsp;gestreift, und durchfcine Queerstrichegegittert.nbsp;korhmtnur selten , undfafst nieraablsganz vollslandignbsp;zum Vorschein.
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Aufserdem sind nodi mehrere grofse und kleinere, zum Theil sehr gut erhaltene Steinkerne von Strom-biten verbanden, welche jedoch ohne Schaale nichtnbsp;ausreichend bestimmt werden können. Die vorhan-denen Abbildungen anderer Arten lassen eben so w'e-nig wie bey den vorhergehenden Familien, aus dennbsp;angegebenen Ursachen, eine gehorige Bestimmung zu.nbsp;(ra Stück.)
XIII,^ Trochiliten.
In freyen Exemplaren aus Jurakalkstein der Gegetid. von Aarau in der Schweiz, mit Schaale versteinert. (4 Ex.)
Die letztere ist ganz glatt, und die Wmdungen schliefsen schart’ zusammen, ahnlich dem T r o c h u snbsp;niloticus,, nur ist erhöherund noch kegelförmigernbsp;gebaut. Auch scheint er etwas genabelt zu seyn.nbsp;Ohngeachtet er offenbar mit Schaale versteinert, undnbsp;vollstandigerhalten ist, so hater doch viel lei cht seinenbsp;feinere Oberschaale verloren, daher sich weiter keinenbsp;besondern Rennzeichen anführen lassen-
2. Trochilites niloticiformis.
Aus dem jüngern Flötzmuschelkalhatein, der sich in Kreide verlauft, von S e e 1 an d, Danem ar k. Ein ungewöhn-lich grofser über 4. Zoll hoher und breiter Steinkern an detnbsp;Spitze beschadigt, (i Ex.)
Alit dem vorhergehenden in der Gestalt vollkom-men gleich. Dieser riesenmafsige Trochilit kömmt, so viel mir bekannt geworden ist, lediglich im Kalksteinnbsp;der Insel Seeland voi, und scheint rnir, ohngeachtetnbsp;seiner grofsen Übereinstimmung mit dem Vorhergehenden, eben aus dieser Ursache, und wegen seinernbsp;so ausgezeichneten Gröfse eine besondern Art auszu-
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ïiiaclien, daher ich ihn auch hier besonclers anführe, ^Venn es gleich nur ein Steinkern ohne alle Schaaleist.
In freyen Exemplaren von Amberg und von Aaran. Wahrscheinlicb aus Jurahalkstein, rolt versteinerter unclnbsp;gröfstentheils erhaltener Schaale. (5 Ex.)
Von regelmafsig kegelförmig hohemund spitzigen Eau, die Windnngen durchgangig fein geringelt, annbsp;den Grundflachen etwas in die Lange gefnrcht undnbsp;init Knötchen besetzt, und über jeder Knotenreihe truien aus der übrigen riiigelförmigen Streifung erhabenenbsp;Ringebervor, welche auch etwas breiter, undzuwei-len gleichfalls stiirker oder scliyvacher gekörnt sind.nbsp;Die Grundfliiche des ganzen Kegels ist llach, atndnbsp;etwas weitlauftig concentrisch geringelt. Es scheintnbsp;in Ansehung der melir oder weniger gekörnten Streifung einige unbedeutende Spielarten zu geben.
Freye Excmplare mit sehr schün erlialtener tind verstei-nerter Schaale, von der Gröfse eines halben-Zolls bis zu 11/2 Zoll. Aus der Gegend von Neufchatcl und ausnbsp;MuschelflötzkalhvomHeinber g bey Göttingen. (4.EX.)
Er scheint eine Mittelart der Vorwelt zwischen Conus maculatus und verucosus Linn. aus-zumachen, und von elnigen Spielarten vorzukommen.
a) Mit weit auseinander stehenden Zahnen des Randes seiner Basis und mit erhöheten Rippen, welche von diesen Zahnen aus über die Grundflache lau-fen. Von Neufchatel und wahrscheinlich ausnbsp;Jurakalkstein.
i) Mit weit nalier zusammen stellenden Zahnen oder Rnoten jenes Randes und mit weit schwachern
-ocr page 226-oft beynalie unmerklichen fortlaufenden Rippen übei die geringelte Grundüacbe , vom II e i n b e r g.
c) Mit ebenfalls eng zusarnmen stellenden Knoten, aber alle Windnngen deutlicli geringelt, bis zuCnbsp;Gröfse von ii^Zoll, am Heinberg vorkoinmend.
Er köramt im Ganzen niir selten zum Vorscliein, und gehort unter die ausgezeichneten Troehiliten-arten.
Gleichfalls aus Muschelflötzkalkstein vom Heinberg bey G ö 11 i ng e n , miterhaltener und versteinerter Schaale.nbsp;Erreicht noch keinen halben Zoll, ( lEx.)
Entfernte Abnlichkeit mit Troclius verucos. Einn. und mit keinem gegenvvartigen Original, \vionbsp;die meislen Vcrsteiiierungen, ganz übereiiistimmend.nbsp;Die Windungen sammtlich ringelfürmig mil Knötcliennbsp;besetzt. Die Gnmdflache viel flaclier als bey deranbsp;vorhergehenden, und weitlauftig geringelt.
In al term Kalkstein von Bergen im Anspaclitschenj im Oberamte Stauf. Ein aufserordentlich tchüner TrO-chilit mit vertleinerter Schaale, (^t Ex.)
Zeigt mit keinem Original der gegen-wartigen Schöpfung Ahnlichkeit.
Schrot, Einle it. T. IV. pag. 506’.
Der regelmafsig konische Eau, der jedocli im Verbaknifs des Durchmessers , welcber zuweilen übeïnbsp;2 Zoll erreicht, nicht sehr hoch gethiirmt ist, diönbsp;jElaclien weithervorspringenden, ein wenig ausgekelil'nbsp;ten Windungen, mit ziex'lichen vierfachen kleinennbsp;Knotenreihen am liervorsprlngenden und scharf abgc'
setzten Rande jedcr Windiing, uebst der regelmafsigen
ringelformigen Queerstreiiuug, vyelche bey den untcrn
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Weinera Windungen gegittert erscheint, geben ihr ein aufserordenllich gefaDiges Ansehen. Die Mund-öfFnung ist nebst der iJasis etwas gewölbter, und dienbsp;letztere genabelt, und concentrisch geringclt. Dienbsp;^veitcre Beschreibung ist in Schrot. Einleit. nachzu-lesen.
Aus Miisclielflorzkalksteiii vom Heinbergbey Göttin-gen, irey tuit versteinerter Schaale ganz vollstandig. (lEx,)
AhnHclabeit mit Trocbiis C on u 1 u s Linn. Vort sebr kegeliörrnigem spitzigen Bau, mit ganz glatiennbsp;Windungen, welche am oberii ilande gana schwachnbsp;gcsaumt sind. Selten.
Eben dalier, jedocb an derSpitze beschadigt, undinMu-schelflützkalkstein eingewachsen, (i Ex.)
lm Bau deni voriiergelienden alinlich, mit sebr fein geringelter Scbaale, alle Windungen aber sebrnbsp;deutlich mit einem hervorspringenden kleinen Saumnbsp;Vers eb en.
Eben daher, und gleiclifalls dingewachaen. (2 Ex.)
Von noch spitzigerm kegelförmigen Bau als die vorbergehemlen. Sammtlicbe Windungen sebr deutlich geringelt, die Basis schwacli gesaumt.
In neuermSandstein von Weiuheim mit vielen andern Schnecken - und Muschelarten eingewachsen. Mit erhalte-
ner, aber au der Spitze etwas bescliüdigter Scbaale. (aEX.)
Sebr viel Ahnlichkeit mit jungeu Exemplarc.n des Con. niloticus, und die Windungen schief laufendnbsp;nnregelmafsig gestreift.
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Gleichfalls TOn Weinneim, und in der Gehirgsart» iiebst vielen Schnecken- und Muschelarten eingewachsen»nbsp;vvorunter besonders ein ungewöhnlich grofses Exeniplafnbsp;des Patellitea peltatus Aufmerksamkeit verdient,nbsp;(i Ex.)
Einige Ahnliclrkeit mit Trochus aegyptius Linn. Die fünf- und sechsecTiige Gestalt seiner Win-dungen zeiclinet ihn so hinreichend aus, dafs er kelner weitern Beschreibung bedaif.
Gleicbfalls in der Gebirgsart eingewachsen, in mehrern dergleichenj und auch in freyen Exemplaren von W ei n-heini, Mit noch ganz vollstandig erhaltener Scliaale.nbsp;welche sogar ihren Perloniutterglanz noch beybehalten hat.nbsp;(lo Ex.}
Die grofste Ahnliclikeit mit Trochus zizy-phinus Linn. nur isterhöher gebaut, unddaher in dieser Hinsiclit dem Tr o chus c o n ulu s ahnlich.nbsp;Aufserdem ist er auch noch feiner als Trochus zizy-phinus gerieft, und daher entschieden eine eigenthüm-liche Art der Vor'welt.
Wahrscheinlich in Übergangskalkstein, mit erhajteneï Schaale, versteinert, jedocb an der Spitze beschadiet, vonnbsp;K T e m s m ü n s ter ira O s terr ei chis ch en, über 2 Zollnbsp;lange Exemplare. (2 Ex.)
In der Form viel Abnlichkeit mit Trochu* Telescop. Linn., aherdieStreifungderSchaale undnbsp;das Verhaltnifs der Windungen zu einander verschie-den. Sehr selten.
i4. Tro-
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tnÜbergsngskalksteinvon Gei olatein in der Eiffel, hiit 'versteinerter Êcliaale, zam Theil vollutiindig erhaicen.nbsp;Clo Ex.)
Nahert sicliinseinemBanschonden Heliciten; seine breit gednickten eckigen Windungen mit schar-feni Hand., und die eckigeMundöffnung zeigen jedochnbsp;h-inlangUch, dafs er zu dieser Familie gehort. Dienbsp;Windungen sind sammtlich schief, und-vvellènförmignbsp;ges treilt.
15. Trochilites helicimis.
In Ilöhlenkalkstein von G 1 ii c k s b l u n n o n eingewach-ten und mit vei steinerter Scliaale vollstandig et halten gt; nebst melirern jedoch beschadigten freyen Exemplaren. ('12 Ex.)
Ein kleiner sehr zierlicher Trochilit, der sicli im Bau einigen Arten des Geschlechts Turbo und Helixnbsp;nahert. Die Mundwindung ungleich gröfser als dienbsp;nachfolgenden, ‘vvelche sich jedoch in einem holtennbsp;sehr spitzigen Kegel endigen. Uni sainmtliche Windungen laiifen einzelne weit von einander stellendenbsp;erhabene feine Queerringe.
Eiu sehr schönes und vollstandig erhaltenes Exemplar aus Übergangskalkstein der Gegeild von Reval in Esth-land, mit versteinerter Schaale. (1 Ex.)
Eine Mittelart der Vorwelt zwischen Helix qualteriana und delphinula Lam., welche mit,nbsp;keinem bekannten Original Ahnlichkeit zeigt.
Die Windungen ersclieinen beym ersten Anhlick glatt, sind aber sammtlich bey naherer Betrachtnngnbsp;aufserst fein geringelt, und die letzten kleinen Windungen treken über die aufsernbreiten, auf der einennbsp;Seite der Spira sehr flachen Windungen, spitzig und
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ïinopfartig licrvor. Auf der andern Seite ist die JMundwindung schr gewölbt, imd iicbcii der Mund-öffnung, WO sicii stalt des Nabels nur einc flachenbsp;Vertiefung zeigt, init eiaeni hleinen Walst verschen.nbsp;Die Windungen sind übrigens sammtlicli sclrvyacbnbsp;liervors tellend gesaumt.
InÜbergangskallssteiiivon Gothland, zum Theilin det Gebii gsart irerwachsen, und an der Spitze etwas verdritchr,nbsp;init versteineiter Scliaale. (1 Ex.)
Die selir merliwürdige llachkugelförmige Gestalt dieses Tr o chili ten unterscheidet ilin von allen üb-rigen bekannten Arten. Sainmtliclie Windungen sindnbsp;weitlauftig niit ziemlicli breiten liervorspringendennbsp;Queerringen verseheii, zwiseben 'vvelchen feine Lan-genstriche siebtbar werden, die ihn gitterförmig ver-zieren. Die letzten Windungen erlieben sicli, wi®nbsp;bey dem vorliergehendcn, etwas knopfförmig. Ernbsp;scheint etwas genabclt zu seyn, was'sich nicht hin-reichend entsebciden lafst, well er in dieser Gcgendnbsp;grofstcntheils eingewaclisen ist.
Ein freyes Exemplar aus dem B ayr euthis ch en, an-scheinlich aus iiltermKalkstein, mit giofstentheils erhalte-lier Schaale. (2 Ex.)
Sehr viel AeknUclikeit mit cinigen Ahanderungeit deS Solarium c an al i cul a t um Lam» Ann, d, IlTus,
Jtag. QI., Brander peg. lo. Zl L Jlg. 7. 8-biur sind die Windungen sammtlich ungleich fei-ner geringelt, und anf derflacligewölbten Seitenieb^^ am Hande orehiniit.
-ocr page 231-Au8 dem Sandstein TOn S t, G a 11 e n. (1 Ex.)
Zeiciinei sich tlurcli selnem elliptischen Bau , uncl tlurcli den breitenberv^orspringendenSaum derauisernnbsp;^Vindungen, von allen bebaiinten Arten aus, undnbsp;¦yviid cladurcli liinreichend kenntlich.
Aufserdem sind noch zalilreiche Steinkerne, zum Theil sehr gut ei-haken , aber ohne Schaale, znr Be-stimmung nicht binlanglich charakterisirt, in dernbsp;Sammluiig vorhanden, u. a. in Thoneisenstein vomnbsp;Rothenberge bey Düsseldorf, grofse Exem-plare in Übergangskalkstein von Gothland, 1\ e v al,nbsp;ans der Eiffel, und indemSand.stein von S t. Gallen, von Aachen, in jüngerm Kalkslein von See*-land in Danemark u, s. w. (27 Ex.)
1. Turblnites trochiformis. Aurserordentlick scköne Excmplai'C «sit völlig erkalteneïnbsp;und versteiiierter Scliaale, angeblichausdemWürttem-b e i-'g i s c h e n und wakrsclieinlich aus Jurakalkstein. (aEx.)
Eins li'iiltelgattung der Vorwelt, zwischetl Turbo granulatus und einem Turh O axis der Sildsee, dernbsp;neuerlicli hebaunt geworden ist,
Dieser letztere wird falachlich zu Turbo pica Linn. gereclinet, wohin er nicht geboren kann, danbsp;er kein Nabelloch bat. Der vorliegende Tiirbinitnbsp;zeigt diemeiste Abnlicbkelt inlt Turb o granulat.nbsp;uur sind die abwechse.lnden Reiben gröfserer tindnbsp;bleinerer Knoten auf den Windungen etvi^as andersnbsp;gestellt, undso zeigen auch dieHohlkeblen zwischennbsp;den Windungen einige Verscbiedenheit. In so schei*
L a
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iien Exemplaïen Eomnit er uur sehr selten zum Voï' schein.
jinmerk. Liegt in der Samnduttg gegenivartig nock
nach dein iiltern System hey den Trochiliten.
Freye Exemplare, gi ofstentbeils ziemliclx vollstiindig mi£ ihrer versieinerten. Schaale erhalteu, vom Bensberge,nbsp;(8 Ex.)
Dis meiste Aehnliclikeit tnit Turbo aciitanguluS
Linn.
Deiuolingeachtet aber in Hinsicht des VerhSlt-nisses der Windungen gegen einander verschieden. XJnterscheidct sich durch seine scharfwinklichten,nbsp;treppenförmig hervorspringenden Windungen vonnbsp;allen übrigen und gehort zix Gen. Turritella Lam.
Freye Exemplare mit erhalteiier und versteinerter Schaale und ilire Steinkerne von B e r g o n z a im Vicentinisclien,nbsp;(3 Ex.)
Einige Ahnlichkcit mit Turbo ungulatus Linn.., Gen. Turr itella Lam. Unterscheidet ^chnbsp;vom nachfolgenden durch enger zusammenstehendenbsp;erhabene Ringe um sammtlicbe Windungen, undnbsp;dadurch, dafs die letztern nicht ganz so scharf absetzen.
In Kalzedon tnit crhaltener Schaale rersteinert, von Ssarburg in L o thr i n gen, theils in der Gebirgsart,nbsp;theila freye Exemplare, unter welchen letztern auch einigenbsp;ini neuern Sandscein Von Weinheim befindliclr sind,nbsp;welolie aber nur aus Bruclistücken bestellen, (10 Ex.)
Dem 'Turho exoletuf Linn, sehr ahnlicli. Wlart, ^o. Sot IP'^f.1425 , Gen, Turrit ella Tam,
Es scheinen emi2:e x\b'aiidcmnffen vorzuliOTnincn,
o nbsp;nbsp;nbsp;o
\velche hauptsaclilich Unterschiede des Alters anzei-gen mochten.
Gleichfalls in Kalzedon mie erlialtener Schaale veistei-nert, von S a ar b ur g. (i Ex.)
Zeichiiet sich durcli eiiien weit ItegelFormigein Bau, und durcli viel weiter au.s einander stellendenbsp;melir ab gerunde te Ringe, so wie durcli seine avschlie-fsenden, genau auf einander passenden Windungennbsp;aus.
Verschiedene Vai'ietaten, tlieiln eingewachsen in Sand-stein von St. Gallen, tlieils frey von Gerol stein in der Eiffel, vom Bensbeige, und aus dem Coburgi-s c h e n. Qg Ex.}
, ^ehnlicli dem Turbo driplicatus Lbin,
Die in der Saniihlung befmdliclien Abanderun-gen sind
a) aufser den, auf der Mitte der hervorspringen-den, etwas echigeii Windungen befindlichen zwey erhabneni Ringen, noch iiiit Nebenringen verselien,nbsp;Und sich mehr dem exoletus' nahernd, von St,nbsp;Gallen.
h) mit noch echigern Windungen, und blos mit doppelter Streifung, aus dem Coburgischen,nbsp;Gie doppelten Ringe ziemlich weit v'ou einander stellend.
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c) mit ebenfalls scharf winldichten hervGrspniiquot; genclen Winclungen, und enger zusammeiistehendennbsp;doppelten Hingen, zu deren Seiten sich noch ver-tiefie undeniJiche Nebenstreifen bcfinden.
d) niit etwas inehr bauchigen Windungen, und doppelten zieralich breiten Piingen, nebst undeutli-chen Nebenstreifen von Gerolstein iu der Eiffel.
nahere Prüfung
Sie verdienen siimmtlich noch bey recht vollstandigen Exemplaren.
Aus Sandstein im Ilaiberstadtischen und oiit Über« resten der Schaale. (^9 Ex.)
Aus diesen Üeberresten ergiebt sich, dafs dieser Turbinit gleichsani mit zusammengedrehten breitennbsp;Schnüren umw-undeii, und zwischen denselben mitnbsp;flachen Hohlkehlen versehen ist, und wirblich zuiunbsp;Geschlecht Turbo Linn, gehort, daher ich ihnnbsp;hier, wie ich'glaube mit Recht, als eigne Art aufführe,nbsp;wetm er gleich gewöhnlich nur als unbestimmbarernbsp;Steinitern vorkömmt.
Er schcint, vcrmöge seines ganzen Baues, wesentHch vom Turbinit des 11 ege n s t ei n s , der behanntlichnbsp;zuweilen in Kalzedon versteinert, aber schwerlichnbsp;noch mit Überresten der Schaale versehen, vorgC'nbsp;hommen ist, verschieden zu seyn.;
In neuerm Sandstein von Aachen eingewachsen, und die Schaale in Kalkspath yersteinort, nebst einzelnen freyei*nbsp;Exemplaren, quot;welche aber siimmtlicli unvollstandig sind.nbsp;C6Ex.)
Er kommt von sebr betrachtlicher Lange nnd picke vor, welche zuweilen über 6 Zoll Lange, uf'ï
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ï Zoll im Durchmesser erreicljt, tmcl geliört zvi Gen. Turritella Lam. Höclist selten winl er vollstan-tlig aus dem Muttergcstein erlangt, und Itömmt fastnbsp;immer nur in Bnichstücken zum Vorschein. Hatimnbsp;Ganzen einige Ahnlichlmit mit Turbo exolotusnbsp;Lini)., aber seine scliarf hervorspringenden Queer-linge stehen noch weiter auseinander, und zeigennbsp;nur in derMitte, zwischenden beyden letzten Hingennbsp;jeder Windung, noch cinen feinern Queerring.
Eine A b a n d e r u n g, 'wclche sogar hüchst walir-scheinlich eine eigne Art ausmacht, was sich erst bey recht vollstiindigen Exemplaren liinvcichcnd beur-theilen lassen wird , zeigteine abweichende Streifung,nbsp;und die Hinge sind abwéchselnd mit gröfsern undnbsp;lileinern Knoten besetzt.
In Flötzinusclielkalhstaiu vom lleinbcrg bny Gottingen, rvo er zuweilen aiif Ilalfcstcinplatten in grofsor Menge vorküninit. (Eine Kallistoinphitte mit uiizahligeunbsp;Exmpl.)
Seine obern Windungen sind bauchig, endigen sich aber immer mehr ab]iehmend in aufserst feinenbsp;Windungen, -\velche fast eine nadelfcirmige Spitzenbsp;bilden. Die obern Windungen scheinen mit schwa-cheii Langenrippen versehen zu seyn, welche vonnbsp;einer feiiien, zuwcilenmithloinen Enötchen basetztennbsp;Queerstreifung unterbrochen wird. Die MundölF-'nbsp;nung, welche in einzelneu Fallen, jedoch immernbsp;noch nicht deutlich genug zum Vorschein hömmt,nbsp;lafst beynahe vermuthen, dafs er eigentlich nichtnbsp;hierher, sonderu zum GeschlecUt Cerithiumnbsp;Lam. gehort.
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VIII- Mollusciten.
10. Turbinires laevissimus.
Aus dein neuern Saiidstefn von Weinhoim, Ein «ehr schöii erhaltenes vollstandiges Exemplar mit versteinerternbsp;Schaale. (i Ex.)
Scheinc nut IVIe lania nitida ham., Ann, def JVlus. XXIV, pag. vöHig nhereinzuftimmen,nbsp;und kömmt nur höchst seltenzum Vorschein,
Aufsenlem sind noch eine Menge theils einge-wachsener, theils freyer sogenannter Turbi uiten in Muschelflötzkalk aus den thüfingischen Ge^nbsp;genden, in Sandsiein von S t. Gallen, Aachen,nbsp;aus dem Nassauischen, vom Regen stein,nbsp;von Weinheim nnd Laubenheim u. s. w. vor^nbsp;handen, welche als Steinherne keine weitere Bestim*nbsp;niung zulassen. Der grofste Theil darunter gehortnbsp;aber nur, nach der altern JBestimniung, zu den Tur-biniten, und zeigt effenbar, dafs diefs Steinkernenbsp;von ganz andern Schneckenarten sind, hauptsachlichnbsp;zu MureX und Strombus Linn. gehorig. (36Ex.)
t e n.
one
I. Chitoniten oder Oscabrioniteii.
Fehlen nieiner Samrnlung als .Versteinerungen ganzlich, da die Trilobiten, von welchen sichnbsp;eine ganz vorzügliche Suite in der Samrnlung befin-det, welche bereits in der ersten Abtheilung nahernbsp;heschrieben worden ist, höchst wahrscheinlich nichtnbsp;hierher gehören , wenn sie gleich von mehrern hier-zu gerechnet worden sind.
DaseinzigeGeschöpf dieser Art, Encyclop. pr. Lam. u. Brug. T. 161. f. 3, was mir als Versteine-rung bekannt geworden ist, soil mit jenerAbbildung
1G9
vollstandig übereinstimmen. Es ist, mir jedocli blos durch Bescbreibung und nicht durch eigne Ansichtnbsp;behannt getvorden , und folglich könnte es noch iui-ttier zweifelhait bleiben, ob wirklich verstei-iierte Chitoniten vorhandcn sind ? Aufserdemnbsp;bómmen blos einzelne Schilder unter den gegrabenennbsp;Aluschelarten in den neuesten Formationen vor. Dasnbsp;in der Guetta rdschen Sarnnilung befindlichnbsp;gevvesene problematische Geschöpf, woraiinbsp;man sogar Fiifse hat bemerken wollen, und welchesnbsp;irrigerweise von Einigen zum Chiton gerechnctnbsp;worden ist, verdient ohnedem noch weitere Prü-fung, ob dessen Existeoz in jener Samralung ganz;nbsp;crwiesen ist,
1.
In alterm Kalksteini von Altdorf ein- und aufgewach-Sen, mit völlig erhaltener und versteinerterSchaale. Sehr selten. (lEx.)
Stimmt mit den gröfsern Schaalen der Lep as anatifera Linn. so vollstandig überein, dafs mannbsp;diese Versteinerung nicht andeis als zu ihr gehorignbsp;betrachten kann. InBlumenbachs Abbildungnbsp;naturhist. Gegenst. T. I. f. 2.'a.b. sind kleinerenbsp;Seitenschaalen, höchst wahrscheinlich, jedoch vonnbsp;einer abweichendeii Art abgebihlet, welche in dernbsp;K reide bey Gehrden, ohnweit Hannover,nbsp;¦Vorkommen,
Mit sehr schün eihaliener imd verstoinerter Schaale au£ Muschelflötzkalkstein, derGegendvon Je na, aufgewach-
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sen. Aufserst selten in solchen YOizüglichen Exemplaren, dalior Tab. XXIX. fig. lo ab^ebiidet. (4 Ex.)
Knorr P II. T. II. I. a. f. 9. 10., Gmelin N. G. JVIinerahyst. Tom. III. T. 6. f.jg. 80., Sch r öt. LytJio-gra-ph. Lexic, Tom, VIII, p.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Einige Aiihnlichkeit
liat azicli dis Ahhild. im Sp e c, ar ch, t ell ur. T. II. f, ^.a. welche Blume nh ach für ein rostrum s epiae halt,nbsp;Ohiic nahers Vergleichung lafst sich jadoch hierüher iilchtsnbsp;Naheres hestinimen.
Dieses so aufserst seltene und merkwürdige Ge-8chbpf der Vorwelt führe ich hier unter den Lepa-diten auf, weil es inir noch am ersten hierher zvi passen scheint. Da ATÏr jedoch anscheinlich auch bey den besten Exemplaren immer nur noch cinen Theilnbsp;dieser Muschelart, und vrenn es wirklich zu den I.e-paditen gehort, nur einige blalterartige Schilder desnbsp;Ganzen vor uns haben: so kann auch nur in der Fol-ge erst über seine richbige Stelle im System eiitschie-den werden. Bisher ist es ba!d für einen Fisch-zalm, bald für einen Vogèlsch nabel, unter wel-chér Benennung es am meislen bekannt ist, bald fürnbsp;cinen Lepaditen, für einen sogenannten Sepien-schnahel, oder für ein Fragment einer gapz unbe-.lianuteu Muschelart gehalten werden.
In Sandstein ans dem Hild e s h eiraiscl) en, undvon Pietra im P i e ra o n t e s is che n , ein- und aufgewach-sen, in sehr schonen gröfstentheils Tollsulndigen Exemplaren, mit zum Theil ganz versteinener Sci'.aale, worun-ter sicli auch einige freye Exeniplare befinden. (6 Ex.)
Hat die meiste Ahnlichkeit mit Lep as pala-noides Linn. und zwar mit Variet. plicata. F.inigc Exemplare gegen Zoll Holte, nnd 1 ZoU
-ocr page 239-im Durchmessci’, andere betragen viel weniger mi I^iircliniesser, sind aber anfserordendicli vollstandignbsp;erlialten und versteinert. Ihr Muttergestein \vird farnbsp;Qnadersandslein ausgegeben , er scheint mir abcr zunbsp;den neuern Sandstcinformationen zu geboren. Dienbsp;Lepaditen lioinmen selir sparsam zum Vorschein, undnbsp;geboren zu den vorzüglichsten Seltenheiten einer V’er-sieinerungssammlung.
Aus einer sandigen Mergelschioht, worinn grófsere und t.leinere Schalenhalften , theils versteinert, tlieils blos cal-ciiiirt vorkotuinen sollen, von Uddcwalla in Scltwe-deii. (3 Ex.)
Haben die meiste Ahnlichkieit mk Lep as tir, tinabulum Linn. , Demolmgeacbtct aber zeigeunbsp;sie, theils in der Strcifung, theils in der Form dernbsp;Blatter, nicht unbedeutende Abweicbungcn, nnd niö’nbsp;gen wohl einer eigenthümliclien Art der Vorwelt an-gehört haben.
Eben daber, und in dem nelimlicben Lager, iinter glei' chen VerJiiütnissen vorkonimend. (^Ex.)
Stimmt niit kelner bekannten Art überein, und iinterscheidet slcli durcb seine runzllche , jcdochnbsp;regeluiafsige Queerstreifung mit erhabenen Rippen,nbsp;tvelche tiefe Zwiscbenfurchen bilden , die fein , dernbsp;Lange nacli gestrcift sind, von allen übrigcn bekami’nbsp;ten Arten.
In Hornstein versteinert, welcker wahrsckeinlicb aiis Jurakalkstein herrulirt, von Am berg in der Pfalz.nbsp;( J Ex.)
xjz
Ein sebr merbwürdiges Geschöpf, das zur Familie der L e p a d i t e n , und insbesondere des B a -lanus zu geboren scbeint, aber nocb nabere Prü-f'ung bey recbt vollstandigen Exemplaren erfordert. Es bestebt ausmebrern einzelnen, fast scbilfabnliebennbsp;Blattern, die sicb pyramidenförraig scbliefsen und innbsp;der Liinge mit feinen etwas erbabenen Streifen regel-mafsig verziert sind, und scbeint in der dortigen Gegeild uur selten zum Vorschein zu bommen.
Eben dalier, auf gleiclie Weise verste'iiert, (lEx.)
Streifung, einige Abnlicbkeit mit Lep a dit. sul-
Seine Blatter scbliefsen sicb gleicbfalls pyramiden-förmig, Jedes derselbcn wird in der Mitte von einein Langenstricbgetbeilt, von welchem zu beyden Seitennbsp;in schiefer llichtung sebr enge und feine Queerrip-pen strablenförmig und regelmafsig auslaufen, derennbsp;Zwiscbenraume wieder mit feinen Langenstrichennbsp;durchzogen sind, welcbe dem Ganzen ein sebr zartesnbsp;gitterförmiges Anseben geben, und dem unbewaffne-tcm Ange gewöbnlicb blos als kleine vertiefte Pnnctenbsp;zwischen den Qneerrippen erscbeinen. Er bat iibri-geiis in der Form der Blatter, und selbst in dieser
catus. Sebr selten.
Unter den nocb aufserdem bekannten, und in Abbildungen vorbandenen L e p a d i t e n , sind mehrerenbsp;wabrscbeinlicb zu ganz andern Muscbelarten gehorig, und blos die schone Abbildung von BI urn en-bacil seines Balanites poros us im Spec, ar-chaeol, tellur. T. 1. f. 3 »nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;nicht verges-
seii werden. Dafs die Abbildung von Knorr P. II-I. T. B. V. f. 1. 2 zu ibm geboren sollte, wie man
-ocr page 241-‘V'ermuthet hat, bezweifle ich, abersehï viel Alinlicli-hat hingegen Fichtels Balanites pyrami-•ïans T.IV. fig. 6. 7. g. doch scheint er, wenn er 'Wirlilich hierher gehort, eine sehr bedeutende Aban-lt;ïerung, wo nicht eine eigne Art auszumachen. Aufnbsp;gleiche Weise hndet niit der Balanitina patel-laeformis, unter den fossilen Paris er Conquot;-chy lien, woraus man unter den vmrstehenden Nah-itten ein neues Geschlecht gemacht habensoll, vielnbsp;IJbereinstimmung statt. Die lelztere gehöri ii dennbsp;vorziiglichsten Seltenheiten der dortigen ganz neuer-lich aufgefundenen Muschehu ten, und ist mir erstnbsp;ganz vor liurzern überschikt worden. Sie kömmtnbsp;z war in der Form sehr mit dem Bal an. por o susnbsp;überein, unterscheidet sich aber durch sehr deutlichnbsp;bervorspringende Langenrippen.
III.
1 1 t e tl.
Aus Übergangskalkstein der Eiffel, in einer sehr zahl-reichen Suite. (27EX, )
SandaVinlites Schrot, Ahhnndl, Pars II, !F. IL/• t.» Knorr Suppl, P, IX» d, f, 6* 9 v, Hüpsch Natur~nbsp;gesch, V, Nisdert, u, dessen Ahhandlung üher diónbsp;SandalioUten vid, Pitelkupjer^ ingl, dessen neuere Ent~nbsp;decku7igennbsp;nbsp;nbsp;nbsp;'P* I*» Gen. Calceola Larnarhy Cal^
ceolct S and Ciliu U Parkinson erg, rem. Vel, III»
Noch immer ein sehr ralbselhaftes Geschöpf der Vorwelt, das zu den zweyschaligen Conchylien ganznbsp;®'gner Art gehort, von welchen sich in der genwar-i'gen Schöpfung noch gar nichls Ahnliches aufgefun-
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den hat. Man hat zwar mit dem Conchidium biloculare Linn. Mus, Tessinian. T. 5, f. g.nbsp;a. u. b. Ahnlichheit finden wollen, aber bey niibe-rer Vergleichung rnbchte diese ganzlich wegt'allen.nbsp;So wie ich anch bezweifle, dafs sich dieses C o n c hi-dinni angeblich bey Gourtagnon finden soil, danbsp;die französischen Naturforsclier, so viel inir behanntnbsp;ist, gar nichts hiervon erwahnen. Die Suite diesernbsp;Sammlung ist in Ansehung des ganzen Habitus diesernbsp;riithselhaften Muschelart vorziiglich lehrreich , w'cilnbsp;sie von alien Gröfsen , ganz vollstiindig, mitundohnenbsp;Declteln, und auch einzclne freye Deckel darun-ter befindlich. Bis jetztiiat man den Calceolit, sonbsp;viel mir bekannt ist, bios im Übergangskalkstcin dernbsp;Eili’el, wo er ziemlich hiiufig vorkommt, und noclinbsp;an keinein andern Orte aufgefundcn , daher dieses Ge-schlecht auch ntttnoch aus dieser einzigen Art besteht.nbsp;Fine Abanderung, welche weit schraiiler and spitzi-ger gebaut ist, kann vielleicht durcli Verdriickungnbsp;auf der Lagerstatte selbst veranlafst worden seyn , undnbsp;möchte nicht verdienen, als eigne Art aufgeführt zunbsp;werden.
Einstweilen habe ich die Calceoliten hier in der Reihe folgen lassen, ohngeachtet diese Stelle nochnbsp;nicht die schicklichste zu seyn scheint, bis sichihnennbsp;in der Folgevielleicht einangemcssenererPlatz zuthei-len lafst.
Zu gleichcr Zeit will ich hier, zur vollstandi-gern Ubersicht aller bekannten Versteinerungen, deit Radiolith dcs L a in a r k s anführen, wenn er gleichnbsp;nieinef Sammlung noch fehlt. Sehr treue Abbildun*nbsp;gen davon finden sich im Picot de Lapeyrous®
-ocr page 243-Tab. 12. Encyclop. T. 172 f, 16, Parb.in-son org. rem. Vol. III. T. 16 f. i.
Illeses gleiclifalis sehr rathselhafte Geschöpf scheint fastein Mittelding zwischcn den zweyschaaligen Con-cbylien uiid deu Corallen auszumachen, und gehortnbsp;tien akern Halbsteinforaiationeu an.
1. Pholadites candatiis.
Sclieint in alterm Kalfcstein der Gegeild von Nam Ut Vorziibommen , ^vovon sich ein Stiick Gebirgsart mit.zahl-reichen eiii und aufliegeudea Exemplaren in der Samm-lung bcfiiidet, (i Stück Gebirgsart mit zahlreichen Exemplaren )
Sehr alinlich der Pholas pus ill a Llim. Gen, P/io-
las JLctm,
Wird durch den sehr hanchlgen ohern Tlieil der Ijeyderselcigen Haiften, und durch den sehr eingeho-genen Rüchenschnabel, nach der Seite des Muschel-scldosscs, so wie durch die weit schmalere schwanz-ahnliche Fortsetzuiig der Schaalen, sehr kenntlich.nbsp;Kömrat nicht liaufig 2um Vorschein.
2. nbsp;nbsp;nbsp;Pholadites musculoides,
Aus Sandstein der Gegeild von Pirna, (aEx.^
Einige Aehnlichkeit in der Form mU area rostral a JLinn., Gen. Nucula Lam.
Da uur wenig Preste der Schrale vothanden sind, so lafst sich keine nahere Beschreibung geben.
Fast lediglicli Stoinkern von Bruck an der Leitha ini Österreicliisclien, walirscheinlicli aus alterm Kalkstein.nbsp;C i Ex.)
ijG
VIII- Molluscltcn.
Die geschlossenen Muschelhalften, bis auf eine fingelförmige Öffnung zuf Seite der Schlofsgegend,nbsp;haben eine mandelfönnige Gestalt, und sind vorzüg-licli durch die einförmige ÖH'nung sehr kenntlich.
deren Originale
Die Pholaditen kommen im Ganzen nur sparsam unter den Versteinerungen vor, und sind aucli ge-Wülmlich blos Steinkernè, daher ihre Bestimmungnbsp;grofsen Schwierigkeiten unterworfen ist, die sichnbsp;nur durch die Auffindung vollstiindiger, mit Schaalenbsp;verseliener Exemplare lieben lassen. Vielleicht werden mehrere ihrer Steinkerne für Myaciten odernbsp;sogenannte M u s e u 1 i t e n gehalten,nbsp;zu den P h o 1 a d e n gehorten.
te n.
V. M y a
Aus Jurakalkstein der Gegend von A ar au, in freyen Exemplaren. (3Ex.)
Die Oberschaale init ziemlich stark gebogenem ündübergreifendem Schnabel, beyde Halften übrigensnbsp;nicht sehr gewolkt und eher etwas breit gedrückt,nbsp;sehr deutlich nach der Form und Richtung der Schaale in die Queere gestreift. Niiliert sich in der Formnbsp;schon sehr dem Geschlecht Venus Linn, und La-marks.
Aus Flötzmuschelkalk in der Gegend von Weimar und Arnstadt, von verschiedener Gröfse, zum Theil über 3nbsp;Zoll Durclimesser.
Viel gewölbter als der vorhergehende, und mit sehr hreiter Schaale auf der rechten Seite des Schlos-ses. Übrigens auf gleiche Weise übergreifend und
ift.
gestrei
-ocr page 245-VIII. Mollusciten. nbsp;nbsp;nbsp;17;
gestreift. Die Streifiing ist jedoch weniger regel-inafsig,
Aus Muschelflötzkalk der thüringisclieii Gegen-len von Weitnar, Arlistadt, Tónna, von sehr vers'chiedenernbsp;Gröfse und vorzöglich gut erhaltene Exemplare, woriinternbsp;einige mit vollstiindiger Scliaale von Tliangelstadt.nbsp;Ch Ex.)
Viel schmaler uiid liinger gestreckt als die vorher-gehenden. Es ist diels die gewöhnlicliste Art der Myaciten, unter der altern Benennung Musculitennbsp;aiii bekaiinLesten. Hire Hiilften sind ganz- gleicii ge-Wölbt, und die Oberschaale greift nicht mit dem \nbsp;Schnabel über, wenn sie nicht ziifallig verdrücktnbsp;sind.
Wahrscheinlich gehort der im Qnadersandstein, 2u\veilen in ganzen Familien vorkoramende rundenbsp;kleine Myacit, der nur etwas weniger bauchig er-®cheint, übrigens aber völlig mit musculo id esnbsp;^bereinstimmt, gleichfalls hierher, und ist nur durchnbsp;V^eit jüpgeres Alter verschieden. Im Qnadersandsteinnbsp;des Seebergs bey Gotha kömmt er im Ganzennbsp;2'\var selten, aber mit unter sehr gut erhalten zumnbsp;Vorschein. (4 Ex.)
Inneuerm VluschelsandsteinvonWeinheim eingeWacli-8on, nut seiir schOn und vollatandig erhaltener Schaale.
(t Ex.)
Hat sehr grofseAlinlichkeit mit Mya pictorum ^inn., und scheint nur etwas mehr gewölbt zu seyn.
soil in der dertigen Gegend nur sehr sparsam aat- ^ Sefmiiien werden.
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Aus dein Coburgischen, von AaTaiiiind Amberg. Walirscheinlicb der Juraformaüon angehorig. (4 Ex.)
Mit übergreifendem Schnabel, weitlauftiger als die vorhergehenden iil die Queere gestreift, und dienbsp;beyden Halften auf der einen Seite der Lange efwasnbsp;eingedrücTït, wodurch eine flache ziemlich breitenbsp;Ilohlkehle entsteht , die ihn hinreichend auszeichnet.
Aus Muschelllötzkalk der Gegend Ton Weimar. (2 Ex.)
Mit übergreifendem, und von beyden Muschel-h'alftcn sehr cingebogenen Schnabel, und besonders in der Gegend des Schnabels runzelförmig in dienbsp;Queere gestreift. Ahnlichkeit mit M ac t r a plica-taria Linn. und La marks. Kümmt nur sehr s ellen zum Vorschein.
Von Liebegg ini Canton Aaigau. Schweiz. (lEx.)
Von einer ziemlich eyförmigen Gestalt, und be-Bonders dutch die rachtung des Schnabels ausgezeich-net, welcber gleichfürmig von beyden Musclielhalf-ten fast ganz auf der schmalen Seité der Muschel be-findlich ist.
Vom rothen - und Grafenbcrga bey Düsseldorf aus ThoneisensteinlageTii. Melireio Exemplars von ver-schiedenor Gi öfse. (3 Ex.)
Zeigt einige Ahnliclikeit mit Mya margari-tifeüa Linn. Sie kümmt von beynahc 5 Zoll Lange vor, und liat einen sehr gestreckten liau, welcher,
Aus Jurakalkstein der Gegend von Aar au, in der Ge-birgsan eingewachsen und sehr gut erhalien; ingleicben in Thoneisensteinlagern von Panky an der-Schlesisch.nbsp;Polnischen Griinze. (2 Ex.)
u^ehnlichkeit mit Mya corrugata Linn. Conf Knort p. m Suppi. TV.c f. s.
Gehort zu den seltenen Versteinerungen, und ^eichnet sich sogleich durch die anf der klitte dernbsp;Schaalenhalften in einein spitzigen Winkel zusanimen-®tofsenden erhabenen Rippen aus. Bisher istsie, sonbsp;'quot;iel mil- bekannt ist, blos im Jurakalkstein derSchvveizjnbsp;Walirscheinlich untergeordneten Thoneisensteinla-^crn, mul angeblich auch in niergelartigen Rreideil»nbsp;^^gern im Mecklenburgischen aufgefuuden worden.
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In der Gebirgsart der neiiern Flotze von WeinheiH* nnd L a ub e n hei m , ein- und nufgewachsen, mit gröfs-tentheila erhaltener Schaalo. (2 Ex.)
Seine sehr sclimale, langgezogene Gestalt ver-scliaflt ihm Ahnlichheit niit dem Geschlecht Solen Linn. Die Schnabel stehen ganz nach der einenSeitenbsp;au, WO die Schaale zugleich et was breiter'und gc-wölbter erscheint.
Noch sind mebrere gut erhaltene Steinberne vor-handen, W'elche vielleicht eigenthümlichen Arten an-geboren können, aber demohngeachtet nicht ausge-zeichnet genug sind, um eine nahere Bestimmung zu gestalten, (toEx,)
In der Gebirgsart der sogenannten granen Muschel-b ank iin Coburgiscben, nebst Venuliten, Tellini* t*n nnd andern Muschel- uiid SchnechenaTten, auf- undnbsp;eingewacbsen , mit völHg erhaltener Schaaie und vorzflg'nbsp;licb schone Exemplaro. (2 Ex.)
Entfernte Ahnlichkeit mit Solen radiat. und strigilat. Linn. Das grofste Exemplar, welchesnbsp;auf der einen Seite etwas durch das Gestein verdecktnbsp;wird, ist über gi Zoll lang, und durcbgiingig ohn-gefahr i Zoll breit, und zeichnet sich besonders da*nbsp;durch aus, dafs die Schaale auf der schmalen Seitenbsp;rund, nach Art der Tellinen, und nicht plötzlichnbsp;Und fast gerade abgeschnilten, wie bey einigèn andern Solenitenarten abfallt.
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r'Ie Gebirgsart scheint ein verharteter sandiger Mergel zn seyn', und gehort entweder als unterge-orclnetes Glied zu der Q u a d e r s a n d s t e i n - odernbsp;*¦11 der neuern Muschelsandsteinformation.
Aus Thoneisensteiiilagern bey Panky an derSchlesiscIi-Polnischen Granze, fast ganz vollstandig ei'halteii , mit überresten der Scliaale. (i Ex.)
Dém vorhergehenden ahnlich, aber auf der einen schmaler zulaufend, mit etwas krumm geborenen Schaalenhülften. Beydc Muschelhalften gleich-förmig flach gewölbt, und verhaltnifsmafsig schmal.nbsp;Die Schnabel fast in der Mitte der Schaale, und we-nig übergebogen. Zlentllch regelmafsig in die Queerenbsp;gestreift, und nicht haufig vorliommend. Er nahertnbsp;8ich in der Form den T ellinen, und besonders dernbsp;'I’ellina virgata. Noch mehr aber deni Solennbsp;'^espertinus Linn. und gehort v/ahrscheinlich zunbsp;Gen. Sanguinolaria Lam.
Eben daher, und auf gleiclie Weise in öet Gebirgsart befindlich, (2 Ex.)
Mehr Ahnlichheit mit Solen vagina oder ^iliqua Lin., scheint jcdoch eine ganz eigene,nbsp;i'och schmalere, undzugleich auf der Seite dcsSchlos-
noch mehr gewölbte Art zu seyn.
4. Solenites mytiloides.
lm Muschelflotzkalkstein ' der Gegend von Tl^angel-*tadt, ein- undaufgewaclisen. flEx.)
1st nicht vollstandig genug erhalten, um mitvol-^gcr Sicherheit entscheiden zu können , ob dieseVer-®teinerung gt;yirklicb zu den S 01 e n i t e n, womit sie
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am me^s^en übereinstimmt, oder zu den Mytnl^ oder P h o 1 a d e n gehort.
Von sehr schmalen, langgezogenem Bau, sehr flach gewölbt, und auf der einen Seite viel schmalernbsp;und spitziger zulai^fend.
Ahs dem iieuern Sandstein der Gegend von Aachen» in der Gebirgsart roit vielen Muschelfragmenten. (i Ex.}
Hat viel Ahnlichkeit mit Solen vagina Linn» and macht vielleicht blos eine Spielart desselben ans.
Die Soleniten sindunter den V^ersteinerungen gleichfalls seltene Erscheinungen. Nur in wenig Fallen erlangt man mit Schaale versehene Excmplare,.nbsp;¦vveil diese bekannlHch auch bey unsern gegenwarti-gen Originalen so leicbt zerbrechlich ist, dafs mannbsp;in den siürrnischen Bildungsperioden der Gebirgsfor-mationen um so weniger auf ihre Erhaltung rech-nen kann.
Eine zahlreiche Suite ganz vortrefflich erhaltener Exeni» plare, mit yollstandig versteinerter Schaale, in den So falen hof er Kalhsteiuschiefern und in Hornsteinnbsp;von A mb erg, zur Juraformation gehorig (aoEx.)
Dieses merkwürdige Geschöpf der Vorwelt, da* aicb im Ganzen nur selten findet, scheint ein gan2nbsp;eigenthündiches Gescblecht ausgerhacht zu baben,nbsp;das bey den Versteinerungen der Form nach unternbsp;den Telliniten seine Stelle findet, aber höchstnbsp;¦Wahrscheinlich, vermöge der Beschaffenheit seine*nbsp;Mufchdschlosses, welches einige Exemplate meiner
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isanamlving sehr deatlich zeigen, den Soleniten nahe Vervvandt ist, und zu Gen. sanguiuolaria La-?i3arks geliören mochten, JBald h.at er den Nahmennbsp;'^ellinites noricus, punctatus, Trigonel-iatus u. s. w. bekommen. Seine Abbildun-êön linden sich iin
Knorr P, IlI.Supvl. T. K nbsp;nbsp;nbsp;Ory c t o gr. noric a
Suppl, T XI r, f,3.a , P arkinson org. rem. Trigone ll lat a Fill,
Er kommt von sehr verschiedener Gröfse bis zum üurchmesser von 5 Zollen zum Vorschein. Seinenbsp;Schaale ist verhaltnifsmafsig sehrdick, mit lanter sehrnbsp;kleinen vertieften Puncten beselzt, welche sich beynbsp;einigen Abanderungen in eine regelmafsige punctirtcnbsp;Queerstreifung ordnen. Hebt sieh die Oberschaalenbsp;ab, so zeigt der Steinkern eine regelmafsige, ziem-lich tief eingeschnittene Queerstreifung, \'vclche oftnbsp;mit der Schaale selbst verwechselt worden ist. Ei-nige Abanderungen zeigen sogar als Steinkerne auchnbsp;eine strahlenförmige Langeristreifung, nach Art dernbsp;Tellina virgata, welcher die Steinkerne auch innbsp;der Form ;4uweilen ahnlich werden. Es kommen vcr-schiedene so ausgezeichnetc Abanderungen vor, dafsnbsp;man sie als eigne Arten betrachten mufs, und aufnbsp;diese Weise scheint er eine ganfe besondere Familienbsp;Von Muschelarten in der Vorwelt ausgemacht zu ha-ben. Hierzu geboren
In der Gebirgsart von S olil enli o f e n , mit sehr schün erhaltener und versteinerter Schaale, C4EX.)
Conf. Baier TVlonum, petrif- nbsp;nbsp;nbsp;f,Q,, Oryct.
nor. S.. ppl, T, XI F. f, 6.7.
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Viel schmaler iind langer gebaut, als der vorber-geliende. Die Schaalen auf der einen Seite mehrein-gebogen, iind die Streifung der innern Muschelseite feiner und regelmafsiger. Übrigens von ganz glei*nbsp;cher BcschalFenheit des Muschelschlosses. Ferner
Eben daher, mit völlig erhaltenei: und versteinertet Sr.Laaie. Ex.)
In der Form dem vorigen sehr ahnlich, aber die Oberschaale selbst in die Queere gestreift, und mitnbsp;einer weniger regelmafsigen, mehr runzelförmigennbsp;Streifung. Ferner
A118 dem altein Kaltstein, dem sogenannten Gryphiten-Kalk der Gegend von Am berg, Sehr schön, mit veïstei-neiter Schaalc erhalten, (lEx.}
Ungleich schmaler als die vornergehenden Arten. Die Srhaale weit mehr ausgebogen, und auf der Ilü-cbenseite des Scblosses mit einer, über die ganzenbsp;Lange der Muschel hinlaufenden Rinne vcrsehen.
Bey dieser merkwürdigen Maschelfamilie , bndet zugleich die sonderbare Erscheiiiun^ statt, dafs sichnbsp;fast durcbgangig beyde Muschelhiilften immer aufge-scblagen neben einander fmden, daher man zuwei-len , wiediefs bey mehrern Exemplaren meinerSamm-lung der Fall ist, über die Bescbaifenheit desMuschel-scblpsses vollsti'ndige Auskunft erhalt. Selten kommen auch aus der Gegend von A mb erg in Horn-stein befindlicbe und zugleich verkieste Exemplarenbsp;zum V’orschein , wovon die Sammlung gleichfalls einnbsp;ausgezeiciinet schönes Exemplar aufzuweisen hat.
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Von Liebe^giin Canton Aargaii, anscheinlich aus uiiteigeordneten zur Jtiraformation gehörigen Sandscllicii-ten. (I Ex.)
In der Form AhnHchkeit mit T el 1 i n a albitla und ^’fgaia, und anch voti dieser Gröfse. Durch einenbsp;^fgelniarsige, sehrdeiiiliche Qiieerstreifungausgezeich-Fs könnte jedoch seyii, dafs er, ohngeachtetnbsp;®eiiies tellinitartigen Ansehens aucli znm Geschlechtnbsp;^enus Linn. und Lam. gehorte, da er sich auchnbsp;In ()er Gestalt sehr der Venus glabrata nahert,nbsp;Und anch nach der aufsern Beschattenheit in der Ge-gend des Scblosses eine solche Verrnuthung zu recht-fertigen scheiat.
Melirere beysatnmen liegende Exeroplare in derGebirgs-«rt mit vielen Muscbelfragmenten. Vollstandijf mit ver-Steinei'ter Schaale erhalten. (1 Ex.)
In der Form AhnHchkeit mit Venus gallina und exo leta Linn., Gen. Pap hi a Lam. Dóch istnbsp;sie auf der Seite des anus weniger eingebogen, undnbsp;hat im Ganzen mehr das Ansehen einer Telline.
Aus dem Coburgschen, in der nebmlicben Kalkstein-schicht, worinn, die dortigen Ammoniten vorkominen, zum Theil vollstiindig erhalten, mit versteinerter Schaale.
In der Form schr viel AhnHchkeit mit Area ’Mostrata. Da in dem neuern Sandstein von Stern-^®rg dlese area rostrata ganz unbezweifelt vor*nbsp;kömmt, wie sich aus solchen Exemplaren ergieht,nbsp;tieren innere Seiie nehst dem Schlosse sichtbar wird.
18Ö
80 gehort sie , bey der grolsen Ühereinstlmmung'j •yvelche in der Form statt findet, vielleicht wirlilichnbsp;zu jeneu Arcacitcn.
l
In der Gebirgsart der sogenannten grauen Muscbelbank aiifliegend, nebst vielen andern Muschelarten und Fragmenten au9 dem Coburgischen. Ganz vorzüglich schonenbsp;Exemplare mit voUstandig eidialtener Schaale. (4 Ex,)
Sie kömmt so sehr mit TeHinalactea Linn. überein , dafs sie höchst wahrscheinlich wirklicbnbsp;hierzu gehort, und findet sich in der angegebenennbsp;Muscbelbank ganz besonders zahlreich.
Eben daher, theils in der Gobirgsart, theils in freyen Exemplaren. (3 Ex )
Gleichfalls aufserordentlich schön erhalten, mit vollstandiger Schaale. Sie jst viel schmaler und langer gebaut, als dievorhergehende, und hat viel Ahn-lichkeit mit jüngern Exemplaren von mehrern nocbnbsp;gegenwartig vorhaiidenen Tellinenarten, als z. B. dernbsp;laevigata etc.
In neuerm Sandsteiri von Aachen, voUstandig erhalten. (2 Ex.)
In der Form gleichfalls Ahnlichkeit mit Teil. Ia c tea, nur steht der Schnabel mehr nach einernbsp;Seite, und hierdurch sowohl, als dmch die feinenbsp;ringelfönnige Streifung, nahert sie sich dem Ge*nbsp;scblecht Lucina Lamarks.
i
Tn döT Gebirgsart von G u n d e r 5 h o f e n, mit selir €xhaitener und verstciiierter Schaale, Ex.)
187
tn der Form schon mebr der Venus und dem Gesrhlecht P a p h i a L a ni. ahnlich , von sehr gleich-forniigem rnnden Ban , die Schnabel ziemlich in der
^’Ue d(!r Mnschelhalften, und etwas unregelmafbig in
die Queere gestreift.,
MelirpTe Eveinplave znm Theil noch aut der Gebirgeart, g-ti7. Vollstandig mit versteiuerter Schaale erbalten, Yon
Gun lerslittJen, Es.)
Mit ganz glatter scbwach in die Queere gesreif-lerScbaale, iniBauAhnlicbkeitmitTellin. cornea.
Mehrere Exemplare aus dem neuern Muschelsand VOn Sternberg, gaiiz vollstandig und mit versteinerter Schaalenbsp;«•halten. Ex.)
In der Form grofseAbnlichkeit mit Venus gla-. brata Lam. und fafst ganz mit Tellina glaber^nbsp;riina, einer kleinen ziemlicb haufiig bey Gri gnonnbsp;vorkomnienden Tellinenart, übereinstimmend.
^ Abanderungen darunter, welche noch eine nahere ï’rtifung erfordern, zeigen eine sehr feine Queer»nbsp;streifung. Dieser Tellinit ist nicht mit Arcacitesnbsp;^' 0 stratus zu verwechseln , der gleichfalls ziemlichnbsp;baufig in den Sternberger Sandsteinen vorkömmt,nbsp;^nd mit welchera er in Bruchstücken, wenn dienbsp;®chmale Muschelseite beschadigt ist, grofse Ahnlich-beit crhalt.
Ganz frey auf der Gebirgsart aufliegend. welche zum fein-körnigen Thoneinenstein und als untergeordnetes Lager zu altern Kalksteinformationen zu gehören scheint. Mit
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*eh]' scliön und vollstandig erhaltener verateinerter Schaalt» von Bergen im Anapachischen. (i Ex.)
Mit gleichfalls ganz glatter glanzencler Schaale, aber weit gröfser als der vorhergehende. Der Schnabel steht mehr nach der einen weit bréitern Muschel-seite zii. Auf der entgegengesetzten Seite lauft dienbsp;ziemlich platt gedrückte Schaale weit schmaler zu.
15. Tellinites lucinius..
Aus dem Bayreuthischen , und von Gundershofen, zum Theil mit völlig erhaltener Schaale. (3 Ex.)
In der Form viel Ahnlichkeit mit dem Geschlecht Lu cl na Laraarks. Die Muschelhalften ziemlichnbsp;flach gewölbt, und mit ganz feinen regelmafsigennbsp;Queerstrichen versehen.
Aus Musehelflützkalkstein vom Lohberg bey Tónna, freye Exemplare ganz voJlstündig erhalten. (3 Ex.)
Ahnlichkeit mit Tellinit. elongatus; nur kleiner und etwas mehr und gleichförmiger gewölbt.nbsp;Hömmt nur selten im Muschelflötzkalkstein vor.
Ein Freyes sehr scliön mit vollstandiger Schaale erhalte-nes und versteinertes Exemplar aus feinkörnigem Tlionei-eenstein, von Bergen im Anspachischen, nebst einigeii Meinern. (3 Ex )
Zu Gen. Corbula Lam. gehorig. Der Schnabel sehr übergebogen und miteinem ziemlich scharf absetz-endem Rand auf der einen mehr abgestumpften Seitenbsp;der Muschelschaale, welche mit einzelnen stark her-vortretenden Runzeln in die Queere gefurcht ist.
.i
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Aus Mnsche'flötzkalIiBtein itiehrerer tbfirtngiscfien Ge-genden, besonders von Weimar und Arnstadt, niit Uber-ïesten der Scbaale. f3 Ex.)
Nahert sich in der Form dem Teil in. minu-l'is, nur ist er weit gröfser und melir gewölbt, ®tich riclitet sich der Schnabel iriehr nach der einennbsp;Seite der Muschelhalfte.
Aus verhrliteten Thonschicbten von Kronau in der Wetterau. Blos Kvlzinirt, (6 Ex.)
Viel Ahnlichkeit mit Tellina cornea Linn. Die bey einigen Exemplaren so hervorstehende regel-mafsige Queerstreifung scheint jedoch einen Unter-schied zu verrathen, und macht es zweifelhaft, ob ernbsp;wirklich zur namlichen Art gehort.
Aus dem Dacbgestein des Kohlenlagers zu Haring in Tyrol, wahrscbeinlicli zur Jurafornriation gehorig, theilsnbsp;eingewaclisen, tbeils in freyen Exemplaren. (^6 Ex.)
Hat gleichfals einige Ahnlichkeit mit Tellina Cornea, nur ist er viel weniger gewölht, und weitnbsp;ttiehr an der untern dem Schlofs gegen iiher stellenden Muschelseite abgerundet.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;»
Eine sehr ahnlicheTelHne findet sich auch in den Beuern Flötzen bey La ubenheim, nur ist sie mirnbsp;bisher nocli immer in blofsen Steinkernen zur Handnbsp;gekommen, dahe.r sich nicht hinreichcnd unter.suchennbsp;^slst, ob sie wirklich zu der namlichen Art gehort.
Aus Hoblenkalkstein der Gegend von Glflctsbrun-Ben und Liebenstein, mit grofstentheils erhaltener und versteinerter Schaale. (4 Ex.)
Zeigt ebenfalls Ahnlichkeit init TelHna cor* nea, aber der Schnabel richtet sich ganz auf die eiiienbsp;Seite der Muschelhaltte, und sie ist im Ganzen nicbrnbsp;langlich rund, daherhöchst wahrscheinlich eineganznbsp;eigenthümliche Art.
Aus den Sandsteinlagerti bry St. Gallen, ein etwas Ver-drücktes Exemplar, (i Ex.)
Er scbeint der Form nacb fast eine Mittelart zwischen Tellina lingua Felis und scobinatanbsp;Linil. auszumachen, und kommt von ziendich be-trachtlicher Gröfse vor. Die Oberflache der Schaalenbsp;isl auf ahnlicheArt, wie die oben genannten Telinen-arten, mit scliarfen kleinen Zahnen, welche die Kan*nbsp;der vertiefter Puncte ausmachen , besetzt.
Aufserdem sind noch gegen 50 Stuck gröfsere und kleinereSteinkerne vonTelliniten, aus dem thürin-gischen Musch elsand stein, aus der Gegendnbsp;von Aachen, dem Nassauischen. u. s. vv.nbsp;nebst aufserst kleinen, auch mit Schaale verschenennbsp;Exemplaren aus dem Sternberger Sandsteinnbsp;vorhanden, welche keine nahere Bestimmung zolassen. Nur will ich nicht vergessen, noch ein, seine*nbsp;Vorkommens und Geburtsorts wegen seltenes, vonnbsp;dem bekannten Reisenden Assessor Seetzeiinbsp;überschicktes Stiick Ralkstein, mit mehreren einge-wachsenen Telliniten vom Ölberg bey Jerusalem zu erwahnen, welche zum Theil sehr deutlichnbsp;und gut erhalten sind, und viel Ahnlichkeit mitnbsp;Tellina cornea zeigen.
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VIII. Dönacitetii 1. Donacitcs trigonéllus.
Sammtlich «us Miischelilötzkalk mehrerer thüringisehen Gegendeh ron Weimar, Tónna, Arnstadt, den»nbsp;Seeberg bey Got ha, Tliangelstadt, Sachsen»nbsp;u. s. w. gröfstentheils sehr vollstiindige, und ein*nbsp;2elne mir, Scliaale erhaltene Exemplare.
Da die irieistenTrigonelliten blos Steinkerne sind, Welche Donaciten und Venusarten, und unternbsp;den letztern vielleicht der Venus flexuosa, ündnbsp;Sfjuahiosa Linn. sehr ahnlichen Muscheln det Vor-Wek angehort haben, so führe ich sie hier sammtlichnbsp;als Dortaciten auf, da zumal ihr ganzer Habitusnbsp;die meiste Alinlichkeit mit dieser Familie unter dennbsp;Versteinerungen zeigt, welche ebenfalls theils deiunbsp;Geschlecht Donax, theils Venus Linn, angehören.nbsp;Die mir hekünnt getvordenen und in derSammlungnbsp;befindlichen Arten lasse ich daher einstweilen hierrnbsp;Igt;los als Abanderungen folgen, indem das Geschlechtnbsp;Vrigonia Lamarksnochbesondereund abweichendenbsp;^iuschelarten bezeichnet, welche zum Theil unternbsp;den Versteinerungen auch als besondere Arten dernbsp;^Onaciten nachfolgen werden.
«) Trigonellltes pes anseris.
Sehr grofse imd deutliche Exemplare, von welchen das eine über 3 Zoll im Durphriiesser enthiilt, aua Muschel-flützkalk dar Gegend von Weimar. (2 Ex.)
Die sogenannte Gansepfote Knorr P. II, ƒ,
T. B. 11 b.** f. 8-
Sie ist zu bekannt, als dafs sie eine weitere ^eschreibung erforderte, wenn sie gleich im Ganzen.
sehr selten, zumal in so grofsen und ausgezeich-
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neten Exemplaren, als die vorliegenden sind, zumVor-schein kömmt. Hanptsachlich unterscheidet sie suli von den nachfolgenden Arien , auTser ihrer Grofse,nbsp;durch drey sehr hervorstehende Langenrippen.
Eïne zshlreiche Suite aiis den oben angegebenen thiirin* gischen Gegenden. (24 Ex.)
Mil ganz hervorstelienden Langenrippen auf bey-den MuschelliaUïen. Solche Exemplare, welchenotb mit versteinerter Schaale versehen sird, und welchenbsp;nur selten aufgefunden werden, zeigen eine sehrnbsp;regelmafsige feine Queerstreifung.
Aus der Gegend von Sachsenburg in der Nahe der dortigen alten Ruinen {^I Ex.)
Gleiclifalls aus der Gegend von S a c h s e n b ur g, (3 Ex.)
Mit sehr gewölbter Schaale, und sehr krunim gebogenem Schnabel, und gewöhnlich mit drey, zu-weilen sogar mit vier Langenrippen der Oberschaale,nbsp;welche gleiclifalls sehr fein in die Queere gestreiftnbsp;sind.
Ganz vorzüglich schone Exemplare mit vollstandig er* lialtener nnd versteinerter Schaale, von S( hr verschi.'denernbsp;Grofse, bis zu einem Durchroesser von 3 if2 iioll, aus dernbsp;Gegend von Gundei shoien. wahrscheinlich zur Juralor*nbsp;mation gehorig. (9 Ex.)
Tri*
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Trigonia noiliilosa lamark. Pi o s c hifi. vat. d. Coe,. Tom. HL T 54. ƒ. 4, En cyclop. T. 237 ƒ• 3inbsp;Naturf oricher XK T. 4/i 5 7. a. h, Knorr P. il.nbsp;I- T. n l. a. ƒ 8. p IIE Suppl. T. V. a.f. 5, Par-n s. orv. rem, m. ni T. 12 f 3.
Diese Müschelart ist mit so scbön erbaltener versteinerter Schaale, ganz vorziiglicb bey Gnnders-bofeh vorgekommen, vvo sie sich gegcnwartig ïiicbt mebr fiiiden soil. Sie kommt in einigen Spielenen zum Vorschein, die sich banplsachlich durclinbsp;geringe Abweicbungen in der Stelbing ihrer Rippennbsp;bnd Knoten auszeichnen, und findet sich auch idnbsp;I*ohlen, in der Nachbarschaft der Karpathen; Gé-bort ZU den seltnern Versteinerungen.
Gleicbfalls sebr schone Exemplare von Gundershoferi, init völlig erbaltener und versteinerter Schaalei (2 Ex.)
Trigonia co stat a Lam. und Parkins org. rent. Tol. III. T. 12 f. 4 ¦gt; Knorr Pars III. Sappl T. V. c.nbsp;f. 3. a, T. V. e. f. 4. T F. c. f. 4. 5.1 von Hüpschnbsp;N. N. D. Vol. I. T n. f. II 12.
Kömmt gleicbfalls von einigen unbedeutendeil Abandernngen und uur selten znm Vorschein;
4- Donacites subtrigonius.
in sehr schün erlialtenen iind auf der Gebirggart hebit vielen Muschelfragntiènten aiifliegeiiden Exemplaren; mitnbsp;Versteinerter Schaale, von Bèrgen int Ahspachischeiinbsp;•us dem altern Kalkstein untergeordneten Eigenstéihlagein;nbsp;(2 Ex.)nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;_nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;,
Der vorliergelienden sebr ahnUcli. xinr slnd dié Queerrippen viel mebr gebogen j und mit gröfseriinbsp;^nd kleinern Knoten besetzt. Gleicbfalls ZU den Sebnbsp;tenen Versteinerungen gebörig.
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VIII- Mollusciten.
5. nbsp;nbsp;nbsp;Donacites aratus.
Au£ Flötzkalkstein mit Pentacriniten und Trochilitén* gliedern aufliegend, aus dem C ob u r g i s cli e n. Ei»nbsp;vollstiindiges jnit Schaale verseheues Exemplar, (i Ex.)
Von gleicher Gestalt mit dera vorhergehenclen, imr eind seine Queerrijtpen viel enger zusammen stellend, iind er ist viel weniger gewölbf. Es bleibtnbsp;zweifelliaft ob sein Muttergestein znm Flötzmuschel-kalkstein oder zur Juraformation gehort.
6. nbsp;nbsp;nbsp;Donacites alatus.
Aus der Gegend von Neufchatel und aus dem Co* burgis dien. Wahrsclieinlich, zur Juraformation gehorig (2 Ex.)
Tr igOnia aliformis, Parkins Tol. IIL T*
ĥ 9-
Hat mit Donacites Trigonius Ahnlich-Iceit, nur ist die Schaale an der abgestnmpften Seite viel bauchiger, nnd verlapigert sich auf der entgegen-gesetzten schwanzahnlich.
7-
Donacites hemicardius.
Aus Jurakalkstain von Bassoouil in Lothringenii von Aarau und Wildegg, zum Tlieil vollstandig erhal*nbsp;tene Exemplare, mit Überresten der Schaale. (6 Ex.)
Ahnlichheit mit Gard. lie mi card. Linn, in Ansehung der Streifung, und selbst in Ansehung desnbsp;Baues, jedoch was den letztern betrift’t, fast nochnbsp;mehr mit Donac. Trigon. Die Langenrippen laufeiinbsp;ganz gerade aus, und sind mit kleinen Knötchen be-setzt, sie werden von einer regelmafsigen Queerstrei*nbsp;fung durchschnitten. Die Muschelhalften sind seh*^nbsp;stark gewölbt.
-ocr page 263-Eïn vorziiglicli schöiies Exemplar mie vollstandlg erlial. tevier versteinerier Schaalo von G n n d e r s h o t e n uiidnbsp;’'rahrscheinlicli aus Jurakalkstein. (i Ex.)
Hat viel Aehrdichkeit mit Venus -pectinata, Varie-infiata JLinn,
Zelchiiet sieb dureb die geliörnten zlerlichen Ll'-n-^cnrippen hinreichend aus, und gehort zu den sehr beltenen Vers:einerungen. Es bleibt librigens nochnbsp;Ctwas zWeifelhaft, ob sie wirklich surn GeschlechCnbsp;Venus Linn, und nicht vielieicht zu Cardiumnbsp;Linn. gehort,
In grofsern und kleinern zum Theil mit vefsteinerter Schaale ganz vollstaiidig erhaltenen Exemplaren, aus dernbsp;Gegeild von G u n d e r s li o f e n, und von A a r a u, aus Jura-lialksteiu und untergeordnete-J Eisensteinlagern. (3 Ex.)
In der Form, und vermöge der lileinen Zahne am ^^nde der Muscliel, sehr viel Almlichkeit mit dem Ge-®chlecht Area Linn., aber anus und Vulva, dasnbsp;^harakterische Kennzeichen der Venusarten , ganz behouders tief eingeschnltten und ausgezeichnet, undnbsp;ich Zufallig auch eine offene Halfte besitze, ausnbsp;sich die Eescbad'enheit des Schlosses ergiebt, sonbsp;^'elbt gar kein Zweifel übrig, dafs diese von dennbsp;ëegenwartigen Venusarten so sehr abweiebende Mu-hclielart wirklich hierber gehort. Die Oberflachenbsp;Schaale ist mit regelmafsigen Queerrippeir run-^ollürmig verseben, und sehr platt gedrückt. Si®nbsp;‘'Oinnit nur sehr sparsam zum Vorschein.
N fl
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Tlieils in der Gebij'^sart, tiieils in freyen sehr scbtin er-Ijaltenen Exemplaren, init vollstiindigversteinerter Schaale. aus den sandigen Mergellagern zwischen dem Qua'nbsp;der saud stein uiid MuscUelflötzkalliStein beynbsp;Gotlia. Bey derGrabung eines Bruunens 70 Fuf» tief auf-gefunden. (12 Ex.)
Von einer Scite AhnHclilieitmit Venus mer et r i X unclTulipa» von tier andern mit einem neuerlichnbsp;beliannt gcwordenem D o n ax, der noch nicht gehorig besliinmt ist.
Cmif. Chemnitz. No. 18. VI. f. nbsp;nbsp;nbsp;Encyclop. T.
261. f. 10.; Gen, Mer e trix Lam.
Ein freyes gröfses und sehr schün erlialtenes Exemplar mit versteinerter Schaale von Gundersliofen und Wahr-sclieiulicli aus Jurabalkstein. (l Ex.)
Einige Ahnlichkeit im Ban mit Venul. arca-rius,. aher ungleich'grofser, auchnicht auf der einen ' Seite so lang gestreckt und zuglcich so breit. Dienbsp;Streifung viel unregelmafsiger ohne Kippen. Ubri-gens gleichfalls ziemlich ilach, und Anus und Vulvanbsp;sehr eingeschnitten und ausgczeichnet.
Von Gerolstein ir. der Eiffel aus ÜbergangsTsalksteiit. Vollstiindige Exemplare, aber iiur mit Überresten dernbsp;Schaale. Bey dem einen Exemplare scUeint siclr jedochnbsp;durch die Beschaffenlieit des Schnabels, und des etwasnbsp;sichtbaren Musclielschlosses zu ergeben. dafs er vyirhlicbnbsp;zu den Venulitcn gehort. (2 Ex.)
Seine fast zitkelruncle Form unterscheidet ihn ron allen übrigcn seines Geschlechts. Die überflachcnbsp;der Schaale scheint cine undeutliche gitterförmigc
-ocr page 265-Streifung zu vcrrathen. Beyde Halften sind gleicli ^egelmaCsig, jedoch nichnbsp;iinnit selten zum Vorschein.
Ein grofses, noch niit dem gröDteu Theil seiner halzi-Schaale veisehenes Exemplar von deni IlücV.cu der Wi 1 lie lm s hö h a bey Cassel, in Mergel- und Sand-schicliten, welche die BraunJsohlenlager der doitigen Ge-gend begleiten. (i Ex.;
Voii sehr gcwölbtem regel ma fsi geil xind runden Bau. üntersebeidet sich dui cli einen regelmafsig punh-tirten, und schwach gekerbten Saum, inderNahedesnbsp;Muschelrandes beyder Halfien, von allen bekanntennbsp;Venusarten, und zciclinct sich dadiirch so hinrei-chend aus, dafs er keiuc weitereBeschreibung bedarf.
In seiner llegleitung kornnien' znweilcn einigc der namliclien Muschelartcn zurn Vorscliein , wienbsp;®'e sich bey Conrtagnon und C li a u m o n t linden,nbsp;daher dieser Biinbt in geognoslisclier Hinsicht beson-ders-wichtig ist, nnd fortgesetzte Uutersuebung au
Und Stelle erfordert.
7. Venulites approximatiis.
Ein schones vollstandigcs Exemplar mit vollig erhalta-ï)er and verstoinerter, nur etwas verdrackten Scliaale, aus dem C ob 11 r g i 9 c h e n. Scheintin einer iihnUchen GebirgS'nbsp;ficuichte wie die sogeiiannte gratie Muscbelbank vorzukom-(2 Ex.)
In der Form sehr viel Ahnlichheit mit dein vor-hergehenden, nur fchlt die deutliche Bimic arn Anus, iind der Saum am Fraude. Ii.ömmt gleichfalls nichtnbsp;biinfig zum Vorschein.
-ocr page 266-Auf lt;3er Gebirgsajt niit erlialtener iind vorsteinertet Sciiaale von Sternberg, nebst eiucni hierher gehörigeHnbsp;Steinkern atis dem H a Ib e r s t S d t i s c h e n. (2 Ex.)
Ahnlichkeit mit Venus sinuata, Gen. Pa-pbi a Lam. Sehr fein in die Queeie gestreift, und auf der andernSeile des Anus sogar mit feinen gilter-förmigen iitveifen versehen.
Ein freyes ganz vollstandig mit versteinerter Schaale er» haltenes Exemplar voa G u nd er s hp t e n. (i Ex.)
Fast ganz die Gestalt der Trigonella vulga» ris und Ahnlichkeit mit Venus contenta undnbsp;striata Linn. Nahert sichauch in der Form gananbsp;jungen Exemplaren von Ma c tra lactea und Stul»
tor. Linn. mitetwashervorspringendermAnus, nach Art der Trigonelleii,
Aijs Sandsteinschicliten vom P u o h b e r g e in Ni e d e r» èsterreicli, gröfstentheils vollstandig eilialten. Di®nbsp;sehr dicKe Schaale ist allerdings versteinert, weil si®nbsp;durchaus in eine verhartete kreideartige Ealkniasse ver»nbsp;wandelt, nnd nicht blos oberfliichlich k.alzinin ist. (2 Ex.)
Viel Ahnlichkeit mit Venus rug os a, und puerpera Linn. Die aufsere etwas abgerieben®nbsp;Oberilache der Schaale zeigt beym ersten Anblid»nbsp;5swar nur eine etwas unregclmafsige Queerstreifung»nbsp;bey naherer Betrachtung aher , verrathen einzeln®nbsp;Stellen eine gitterfömiige Streifüng, und alsdeiihnbsp;möchte sie mit der zuerst augeführten Art des LinP'nbsp;sehr viel tjbereinstiinmung geliabt haben.
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Selir scliöne zum Tlieil vollstandig erhalcenc Exsnrplare^ *Bit vejsteinei ter und kalziiiirter Scliaale, aiis Island. (.8 Ex.)nbsp;Einige grofse Exemplare darunter sind in detnnbsp;Innern nut den schönsten Dniscn von rhomboidalennbsp;Kalkspatlikristallen, welche wieder auf Quarzdrusennbsp;aufgewaclisen, und mit unter init Melilzeolitli aus-gefn]]tnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;überzogen. Mcrkwürdig ist es, dafs
sich der namliche Venulit mit sehr sclrön erhaltener Schaale in der sogenannten grauen Muschelbank iznnbsp;(ioburgischen zu finden scheint, wovon der Suite einnbsp;Exemplar zur niihern Vergleiebung beygelegt ist.
Siimmt mit l^e nus islandica Linn., die sich tdglich noch an den Kiisten' von Island iin naliirlichen Zustandenbsp;Jindet,vöUigiiherein, Conf. Chemnitz C, T. 1'^ pag, 343‘nbsp;Die namliche Muschelart findet sich auch innbsp;den aufgeschwemmten vulbanischen Schichten, innbsp;der, Gegend von Hom, auf gleiche Weise mit schö-l'en Kalhspathdrusen im Innern verziert. Es scheintnbsp;dies ganz besondere Aufmerksamkeit zu verdie-^^en, und überhaupt ist es merhwürdig, dafs es dasnbsp;Anschen gewinnt , als wenn die Versteinerung innbsp;^inigen vmlkanischen Gesenden durch v^ulhanischenbsp;Euiwirhungen ganz besonders begunstigt würde.
12. Venulites borealiformis.
Ans der grauen Muschelbank im Cob urg is clien, mit gröfstentbeils erhaltener Schaale, der Gebirgsart aufliegond.nbsp;(3 Ex.)
Grofse Jshnlichkeit mit Genas borealis Linn.
¦ Da sie sehr flach gewölbt ist, so witd sie haulig Tellinites .lacteus aus der namllchen Mu-®thelbank verwecliselt. Sie scheint übvigens gleich,.nbsp;fslls ziemlich haufig vorznkommen.
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Ein sehr schones Exemplar mit voUstandig eihaltener Scliaale , der Oebirgsart von Lauberiheim, init vielennbsp;andein Scliiieckeii» uiid Musclie arten uiid Fragmenten auf'nbsp;liegend. (i Ex.)
Hat sehr grofse Ahnlichkeit mit VenuHtea ap p r o X i ma t u s. Bcy nahcrer Vergleichung jedoclinbsp;etwas in der Form, besonders in der Gegeild dernbsp;Schnabel verschieden, wo siinillimus in der Run-dung der Schaale viel schneller abrallt, und eher etwas,nbsp;^ingedrückt erscheint.
Gleiclifalls selir schöii erhalten, iind eben daher, dor Gebirgsart aufliegend. (^4 Ex. Eiu grofses unter den Auf-«austückcn. }
Zeigt eine sehr starlie fast runzelförmigc Queer-streifung, und nahert sich der Form nach mehr dem Geschlecht Mactra Linn.
Beyde Arten kommen zwiw ^emlich haufig in Fragmenten, aber aufserst selten in so schön erhalte-nen Exemplaren, in der dortigen Gegend vor. Innbsp;der Gebirgsart dieses Suicks kommen zugleich nieli-rere gut erhaltene Schnecken- und Muschelarten dernbsp;neuern Formation vor.
Von der Diinischen Insel Seoland im dortigen jüngerrt Muschelflötzkalkstein, gröfstentheils vollstandig erhaheo»nbsp;jedocli mir mit Überresten der Schaale. C' E-x.)
Scheint mit Ve n us flexu os q Linn. ganz über-pinzustimmen , daher sie auch keiner weiterii Be-schreibung bodarf. Mit voUstandig erhaltener Schaale, Welche allein noch weitere Merkmale angeben könnte,nbsp;soil sie bis jetzt noch nicht vorgekommen seyn.
-ocr page 269-Noch mehrere vorhandene Steinkerne von Venn-liten aus dem Pirnaer Sand stein, aus den Nassauischen Eisenstel n lager n, aus demnbsp;Thü rin gi schen Flö t z - Mn s ch el ka Iks t e i nnbsp;VI- s. verslatten keine nahere JBestimjnung. (12 Ex.)
Theils eingewachseue , tkeiU fi eye Exemplare in neuerra Sandstein aus der Gegend von Aachen, mit zuid Theilnbsp;vollstandig erbaltcner und versteinerter Sohaale. ISeson-ders ist ein Stuck dariinter höclist merhwürdig. Die schönnbsp;erbalteiie Sckaale ist durcligiingig in Feuerstein versteiiiert,nbsp;und dieinnere Musclielseiteniitandern Muschel- undScluie-, ckenfragmenten belegt, worunter eiiiige in Quarz verstei-nert und mit Quarzdrusen in iliren HOklungenbesetzt sind,nbsp;(6 Ex.)
Hinige ^ehnlichkeit tnit Area senilis und rhoni'-
ho idea Linn, Gen. Area, Lam,
Durch die rhomboidale Form, und die breiten der Lange nacb gerieften Zabne des Schlosses, \vel-cbe bey giinstiger Lage 'der Muschel sehr deudichnbsp;Zum Vorschein kommen, so \vle durch die mitLiniennbsp;flurchzogene Platte ties Schlosses unler dem Schnabel,nbsp;xcichnet sich tlieser grolse nndin vollstfindigen Exem-1'laren, wie die vovliegenden, seltene A r c a c i t, sonbsp;hinreichend aus , dafs erlielne ausführlichcre Beschrei-bung erfordert.
Aus altertt) Ralkstein von Uttenreuth imBayreu-tkisclien, mit versteinerter, aber etwas besebauigtet Schaale. (2 Ex.)
-ocr page 270-Eine merkwürdige Muschelart der Vorwelt, tieren ganz ausgezeichnetes Miischelschlofs in der Mitte init einem unverhallnifsmafsig grofscn-, hervorsprin-genden, wieder flachausgckehlteniZalm versehen ist,nbsp;zu dessen beyden Seiten lange und tiefe Kinnen lau-len, welche wieder zii beyden Seiten mit senlireclitnbsp;stehendcti Zalmen, nach Art der Area Noae, nurnbsp;weit gröfser, tind w'eiter auseinander stehend, be-waffnet siiid. Die Kinnen laul'en zu den Seiten desnbsp;grofsen Zahns in der Mitte des Schlosses in einemnbsp;spitzigen Winkel zusammen. Die obere Seite dernbsp;Muschelscliaalen ist concentrisch gefurclit, mit da-zwisciien beiindlichen zicmlich breiten erhabeiiennbsp;Hippen, und fast zirlielrund, ohne selir gewölbt zu seyn.
Aus Sandstein der Gegend von St. Gallen, (g Ex.)
Mit erliabenen, ziemlicli weitliiuftig stellenden Liingemippen. Keyde Halften sind etwas schief ge-gen einander gericliiet, schliefsen jedocli in einemnbsp;ziemlicli breiten, gevadlinigenSchlosse. Gewöhnlicbnbsp;ist diese Muschel sehr vcrdrückt, und nur mit Uber-lesten von Schaale versehen, daher sich keine ausrei-cliende Beschreibung gebsn lafst, und sie überdiefsnbsp;noch eine naliere Priifung erfordert.
Dem neuern Sandstein von Weinlieira aufgewachsen , in aehr schün eilialtenen Exemplaren, mie zum Theil veiquot;nbsp;steinerter und ganz vollstandiger Scliaale. (g Ex.)
Zu Gen. Pectunculus Lam. gehorig, und im Bau Ahnlichkeit mit Pectunculus p u 1 v i n a t u *nbsp;r.araarks, aber nach der Seite des Muschelschlosses
-ocr page 271-ctwa» schmaler, iind durch die erhabenen Lan-genrippen hinreicliend unterscliieden,
Grofse Stiicbe in der Gebirgjaxt von Aachen, undfreye Exemplare aua der Insel Seeland in den obersten Schich-.nbsp;t®n der dortigen mergelartigen Kreidenlager, aus dem P e«nbsp;iersberge boy Maetricht, von Weinbeini bey Alzeynbsp;igt;nd aus dem Hildesheimischen in neuerin Sandstein,nbsp;Sehr vollstandige und gut gehaltene Exeraplaro, von ver-*chiedenen Abiinderungeii. (13 Ex.])
Scheinen hlos T^arietaten von P e c tunculus quot;pulvi^ natus, und terehratularis Lamarks zu seyn* Ann^ ‘nbsp;d, JMus. XJCJCIII. jx. 2x6.
Die Abanderung aus Seeland unterscheidet sich durch die breitere zahlrcichcr gestreifte Platte zwi-«chen dem Muschelschlofs und Sclinabel, übrigens abernbsp;bommen sie von den angegebeneiiLagei'stattensammtnbsp;lich so sehr mit einander und mit den Pariser Arteunbsp;nberein, dafs sie höchst wahrscheinlich blofse Sjiiel-arteu sind. Die Pariser haben jedoch durchgangignbsp;eine etwas dünnere Schaale, undbeine so breite Plattenbsp;tiber dem Aluschelschlofs. In Weinheim kommen dienbsp;dem pulvinatus und terebratularis so ahn-llchen Abanderungen beyde, und ziemlich haufig vor,nbsp;Sie zeichnen sich sammtlich durch die feinen, etwasnbsp;undeutlichen Langenstriche aus , wdche durch schwa^nbsp;che Queerstrelfeii unterbrocheu, iiber die ganzeSchaa-le hinlaufen. Unter den noch gegenwartig vorhan-denen Musclielarten kommen sie am meisten mit ei-'nbsp;idgen Varietatcu der Area pilosa Linn. überein.
Aus dem iieuern Sandstein von W e i n h e i m und Sternberg, theils in der Gebirgsart, tlieils in freyen Exem-
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plaren, init zum TLeil vollstandig eilialteiier Schaale. (8 Ex.)
Möclite vielleiclit zu Gen. Ve n eri ca r d i um Lam. geboren. Etwas mehr gevvölbt, als der vor-liergebende, und sebr feiii der Lange nach gestreift.nbsp;Erreicht kanm die Halftc der Gröfse dessdben, undnbsp;liomrnt seltriüf, aber .wie es scbeint, fast von allennbsp;Scufen des Alters zunTVoracbein. Nnr wenn. uns zuquot;nbsp;fallig ein Exemplar in die Hiinde fallt, dus seine in-nere Seite zeigt, und über die Bescliailenhcit desnbsp;Schlosses Auskunft .giebt, wird sich entsclieiden las-len, ob er wirUich zu den A rcaciten gehort, wo-hin er jedocb der Form iiacb im Petrefacten-Systemnbsp;gcrechnet werclen mufs.
7. Arcacites oblongus,
Vou der Tnsel See land und aiis dern Ilalberatadt-ischen, jedocb blos rnitÜberresten der Schaala. Scbeint den neuern Flötzbiidungen anzugehoren. '^6 Ex.)
Nahert sich in der Form schon der langgezoge-nen Gestalt der Area No a e. Auch ist die abnliche Eeschafïenheit der Zabne bey einigen Exemplaren sehrnbsp;deutlich bemerldich. In Ermangelung der Schaalenbsp;lafst sich jedocb Jteine ausführlicherc Beschreibungnbsp;liefeni.
Im neuern Stndstein von W einbeim, mie vollstandig erbaltener Schaale. (7 Ex.)
Von fast kreisformigem Bau, mit concentrischen erhabenen Ringen, durebgangig ara Muschelrandenbsp;gezabnelt, und nach der Beschakenheit des Mnschel-schlosses, welches bey einigen Exemplaren von dernbsp;imu 11 Muschelscite hinreichend deutlich zum Vof
-ocr page 273-scheiii kümmt, ganz tinbezweifeU zii den Arcaci-und insbesondere zviGen. Pectnnculus Lam. geliörig. Erreichf, hüclistens den Durchmesser eiuesnbsp;lialbeii Zolis , und k'ómmt ge-'A'öhidich noch viel kleiner und nicht selir haufig zura Vorschein.
, ïn neuerm Saiidstein vonWeinlieim und Zaber-sche in Schlesien, mit vollstiindig evhalteiier Schaale. (1 Ex.)
Von glcichfahs rundlichem, jedoch verhallnirs-niafsig mehr iji die Breite aiisgedehnten Bau, inic einer viel freyern conccntrischen Streifonnbsp;reicht nicht völlig die Grüfse der vorhergeheiiden.
Der Gebirgsart von U11enreiith im Bayreutbischenj Welche zum alten Kallistein zu geboren sclieint, anflie-gend , und atis dem Wli r 11e ni b e rgi s ch e ii, ans eineinnbsp;Körïiigen Tlioneiseitsteinlagerj mis gj'ofstenthcils vüllig èr-baltener Scliaale. (lEx.)'
In der Form sehr viel Ahnlichkeit von dem Ge-schlecht Corb ula Lam., wozu diese Muschelarl; quot;'^ielleicht vvirlilich gehören kann, wenn gleich beynbsp;einigen Exemplaren ein gezahnelter Rand der Mu-schelhalften zum Vorschein liömmt, der herechtigt,nbsp;sie bey den Verstelnernngen 7,u den Arcaciten zu zah-len. Durch eine runzlichte Qneerstreifung, undnbsp;durch den sehr eingebogenen Schnabel hinreichendnbsp;kenntlich. Einige Exemplare nahem sich ihrer Gestalt nach mehr dem Geschleclit Venus Linn, undnbsp;dieser Arcacit ei'fordert daher eine fortgesetzte nahe-te Prüfung.
Mehrere noch vorhandene Steinkerne verstatteii ^teine nahere Bestimmung.
-ocr page 274-Aus Eisensteinlagern im Naasauischen, mit Über* ïesten der Scbaale, (5 Ex.)
Mit sehr hervorstehenden und übevgebogenen Schnabeln , und mit einer rauhen, feilenartigen Ober-flache, abnlicli der Schaale von Tellina linguanbsp;felis, welche sich nur selten erhalt und gewöhn-lich abgerieben ist.
AuS der Gegend Ton Neufchatel, wabrscheinlicli ziir Jiuaformatiou geliörig, mit Überresten der Schaale.nbsp;(, 1 Ex.)
Beyde Halften sind sehr regelmafsig und gleich-formig gewölbt, die Schnabel springen nicht sender* licit hervor, und die Schaale ist glatt, mit sehr \ve*nbsp;nigen feinen Queerriefen.
Aus Juraikalhstein der Gegend von Aarau, mit ver* Bteinerter und gröfstentheils gut erhaltener Schaale, Vonnbsp;ziemlich betiiichtlicher Gröfse, gegen 3 Zoll Ciirchmes*nbsp;ser. (1 Ex.)
Unterscheidetsichhauptsachlich durch dieschiefe Richtung, in welclier seineMaschelhalften gegenein*nbsp;ander stehen. Es kann diefs nicht wohl durch \^er-drückung auf der Lagerstatte veranlafst worden seyn ,nbsp;da er sich immer auf gleiche Weise findet. DieSchnii*nbsp;bel treten ziemlieh flacli hervor, tind die Schaale istnbsp;meht Oder weniger runzelförmig iu die Queerc ge»nbsp;Btreift.
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Aüs Übeigaiigskalbstein 'v’on Gladbacli in' Bergü sclien. Schone und vollstandig, mit der rersteineitertnbsp;Schaale eihaltene Exemplare. (fiEx.)
Sehr schmal gebaut, und am Müschelrande der Bntern Seite gleichsam abgeslumpft. Die Schnabelnbsp;«ach einer Seite gerichtet und einwarts sehr umgebo-gcn, mit glattcr Avenig indie QueeregestreifterSchaa*
Kömmt nicht haufig zum Vorschein.
5. Bucarclites hystericus.
Aus Übergangshalhstein vom Winterherge bey (jruiid aiti Harz Aurserordentlioh schone, mit veistei-nerter Schaale crlialtene Exemplare. (2 Ex.)
Diese höchst seltene Muschelart der VörAvelt Aveicht A'on allen behannten Muschelart en ganzlich ab,nbsp;Und findet noch unter dcn Bucarditen am schich-Hchsten ihre Stelle. Sie ist regelmiifaig, gleichförmignbsp;'ind sehr stark gewölbt, nnd hat von der einen Seitenbsp;das Ansehen eines Cardiums, avo aber am Ende desnbsp;^uschelschlosses in einer herzförmigen flachen,nbsp;doch verlialtnifsmafsig breiten Vertiefnng, AA^elchonbsp;^Avischen beyden Mnschelhalften, AAue die V u 1 anbsp;der Venusarten gehildet Avird, zu beyden Seitennbsp;®tn Paar kleine Zahne oder Knötchcn hcrvortreten.nbsp;Ilie entgegengesetzte Seite des Schlosses A'crlangerEnbsp;dch in gerader Linie fast zum dritteu Theil über dennbsp;^urcbmesser der eigentlicben Muschelbalften binaus,nbsp;'lud die Scbaalenbalften , AA'elche diese Verlangerungnbsp;d’igelarlig umscliliefsen, bilden auf der obern Seitenbsp;des Schlosses eine lange kleine Rinne^ bis znm Endenbsp;dieser sonderbaren Fortsetzung, ato sie rnnd um
einem kleinen, mit vCrtieften Puncten A-erzierten umgeben ist, und eine vüllig zirkelförmige
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Öft'nung selieii lafst. Beyde Muschelhalften sincl seliï zierlich lind regelmafsig der Liinge nach gestreift*nbsp;Di eser Bncardit gehort zu den allcrseltenstertnbsp;Versteinerungen , erreicht aber nicht ganz die Gröls®nbsp;eines halben Zolls;
Au9 Alpen - und walirscheinlicli Übcrgsngskallistein de^ llerzogth. K. r a i n im Östen eicliischen. Ein giofses übeï
3 ZoU ira Durchtnesser haltendes, ganz vollstandiges, mh versteinerter Schaale versehenes Exemplar, (i Ex.)
Von Ilac q ue t Oryctgr, CarnioUca heschrieben uni auf ctetn Ticelhupfer ahgchildet.
Eine weitere Beschreibung dieser gleichfall* höchst sonderbar gestalteten Muschelart der Vorwelhnbsp;zu welcher sicli gegen\Yartig gar keine ahnliche Ori'nbsp;ginale autfmden lassen , macht sich daher übertlüfsig’nbsp;Ein so schönes Exemplar wié das vorliegende, gehortnbsp;’ebenfalls zu den vorzüglichsten Seltenheiten einernbsp;Vers teinerungssammlung.
Aus einer sandigen Mergelschichté, in der Nahe de» H e in b e r gs bey G o t ti n g en, welche wahrscheinlichnbsp;zn den Zwischenflötzen gehort, welche gewöhnlicb untetnbsp;dem Quadersaiidstein liegen. Aut der einen Seite einge-wachsen, und dalier nicht gaiiz vollstandig. (2 Ex,)
Gen. Bucardiuin Lam. Einige Ahnlichkeit in der Form mit C a r d i u tn h e m i ca r d i u m L i n n. fnbsp;nur ist die Streifung schiefer gerichtet, und wellen-formiger. Fast scheint er in der Vorwelt einenbsp;telart zwischen C a r d i u ni c a r di s s a und he m i c a r-dium ausgemacht zu haben.
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Sclieint aus jüngerii Kalksteinflötzen herzurühren, quot;^royon in Loth ringen. Erfoideit in Ansehung desnbsp;¦liters der Gebzrgsart noch weitere Piüfung. Eiii séhrachöiinbsp;^’lialtenes, nur wenig beschadigtee Exemplar. (lEx.)
^inise Aelinlickkeit mit Bartin T. XVlIl f. G. alter l-nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;i. :
^'2of.i3 • Scheuchz. N.d.Se f.82untl Knorr P, 11,
B- I. a. ƒ, j. 2, 3» 4* ï SuppL T*. Fl d, ƒ, j. Aueh dlese Ahhildungen sindvoti der uorJiergehenden und folgendennbsp;•Art selir abmeicliend ^ xcas zum Pheil vielleicht in der unrich~nbsp;tigen Darsteliung seinen Grand hat,
Selir viel Anliclikeit mit Cardium hemicardiunx Linn., und vielleiclit blos Spielart (lesselben. Gehürtnbsp;Unter die seltnern VersteineiLingen.
Aus der Gegend von Aarau, und wahrscheinlich zu» Juraformation gehorig, Nur wenig beschadigt. (lEx.)
Dem Gard ium liemicardium ^leichfalls ahnlich, aber breiter gebaut, mit weit dickern.nbsp;d^hnabeln, und einer weitlaoftigern, regelmai’sigemnbsp;V heerstreilung.
Von Bergen im Anspachrschen, und wahrscheinlich idterm Kalkstein der Gebirgsart aufliegend, lafst sichnbsp;abheben, und zeigt den deutlichen vollstandigen Ab-auf dem Muttergeateiu. (2 Ex.)
Am nieisten Ahnlichkeit mit Cardium car-Linn., demohngeaclilet aber in der Form der ^^bel und in der Art derStreifung et^as verscbie-
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den. Gehort so wie die vorhergelienden, zu Gen-Bucard. Lam., undzuden seltnernVersieinerunge»-
Aus neuerni Kalkstein in der Champagne, ein vollstaU' diges Exemplar. (2 Ex.)
In der ganzen Form und Stellung der Schniibel sehr vielAhnlichkeitmit Chama Cor. .Lin. Zieni'nbsp;lich regelmafsig in die Queere gestreift.
Aus dor Gegend von Montpellier, und wahrsclieiO' Jich aus der nelimlichen .Kalksteinart, (i Ex.)
Zeichnet sich durch seine sehr hervorstehendei* gebogenen Schnabel und dadurcli aus, dafs er auf detnbsp;einen Seite mehr platt gedrückt ist.
13. nbsp;nbsp;nbsp;Bucardites pectinatus.
Gleiclifalls von Montpellier, volistandig erhaltC*** jedoch mit 'wenig Überresten der Scfaaale. (lEx.)
Flat einige Ahnlichkeit mit Card, ringen* Linn., und zeichnet sich durch seine hervmrsteheU'nbsp;den Langenrippen mitbreiten Zwischenfurchen, nachnbsp;Art einiger Pectiniten, hinreicliend aus.
Mchrere noch vorhandene Steinkerne, welcb® hierher geboren, von besondern Formen, sindsich*^*^nbsp;auch die Ausfüllungen der innern Muschelhöhlung*'’’'
• eigenthümlicher Arten, aber ihre Merkmale sind dein' ohngeachtet zur gehörigen Bestimmung nicht hn*nbsp;reichend. (13 Ex.)
In garz vorzüglich schonen und vollstandigen Ex®ngt;P ^ ren sehr verschiedener Grijfse, mie vóllig erhaltener
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?ersleinerter Schaale, theils derGebirgsart aufliegend, tlieilg in freyen Ëxieuiplaren» luit den beyden MuscnelhaUten. ausnbsp;Musclielflötzkalkstein vom Seebergbey Gotlia, vomnbsp;Lolibergbey Tónna, und aus der Gegend von Sack-» en burg und melirern andern tliüringischeii Gegenden.nbsp;(32ExO
Cotif. Lis ter anim. angl. T. f. 54., Knorr P, II. I. T. B. I. f. S 4- ö I *f. 1.2 3 and B II f.3., Bartin Oryct. d. Br. T. I2. Keine einzige dieser Zcichnungennbsp;ist ganz richtig.
Diese so bekannte Versteinerung ist ganz beson-ders ini Musclielflötzkalk zu Haiise, \vo sie in eini-gen Schichten zuweilen sehr hiinfig, und in ganzen Muschelbanken vorhömmt. Vollstandig erhaltenenbsp;Exemplare, wie mehrere der voiiiegenden, findennbsp;sich aber nur aufserst selten. Sie zeigen eine ent-fernte Ahnlichkeit mit Cardiura obliquumnbsp;Spengleri, G. Bucard. Lam., kommen aber mitnbsp;kelner bekannten Muschelart der gegenvvartigen Schö-piung überein.
Aus tlionigen, der Juraforraation untergeordneten Kalk-Wergelschichten der Gegend von A a r a u, zuin Thcil mit vollstiindig erhaltener verst(!inerter Schaale. 1^3 Ex.) ,
Ohngeachtet seiner grofsen Ahnlichkeit mit dem vorhergehenden , doch -vveseniHch von demselben ver-schieden. Er ist viel feiner gesireift, die Zmschen-furchen lange nicht so tief eingeschnitten, seine l'onnnbsp;«ach dem Muschelrande zu breiter, mul die SchloCs-kppe springt auf der abgestumpfien und veniel'tennbsp;Seilre des Chamiten waiter hei vor. So vollstandignbsp;‘^‘haltene Exemplare geboren, wie bey dem vorste-keiiden, zu den seltenen Ersclieinungen. Überhauptnbsp;'¦gt;ber sclieint er nicht sehr haufig vorzukommen.
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lm Juraltalkstein der Gegend von Aarau und A mb erg findet sich aufserdem noch eine eigen thüm-liche Art der C h a m i t e n, welcher -man den Nalimennbsp;Chani. pectiniformis beylegen hönnte. Sie un-terscheidet sich sehr wesentlich durch abwechselndnbsp;viel starkere und mehr erhahene Strahlen, zwischennbsp;welchen immer wieder ungleich feinere sichthar werden. Nach dem Muschelrande zu erscheinen dienbsp;Hauptstrahlen schuppig. Da dieheydenin derSamm-lung befindlichen Exemplare nicht ganz vollstandignbsp;sind, sofand ich nochAnstand, sie ganz bestimmt alsnbsp;eigne Art aufzutühren.
Audi bey T arnowitz kömmt eine ganz kleine Chamitenart vor, deren Strahlen eine gekcirntenbsp;Oberflache zeigen, und welche vielleicht Chami-tes grauulatus zu benennen seyn mochte.
Aus der sohon oft erwiihnten grauen Musclielbank im C o-burgischen. Znm Theil vollstandige Exemplare mit erlialtener Scliaale. (6 Ex.)
Der Eau im Allgemeinen dem vorhergehenden ' sehr ahnlich, aber die Schaale noch feiner gestreift,nbsp;und die abgestumpl'ie Seite nicht wie bey den vorhergehenden Arten eingebogen, sondern in schiefernbsp;Fdchtung abiallend und etwas hervorspringcnd.nbsp;liömmt nicht sehr haufig zum Vorschein.
4. Chamites punctatus.
Aus dem Dache des Thoneisensteinlagers zu Ellrich-serbring im BraunscLwoigischen, 'Welches aiigeblirb dem dertigen Quadersandsteinuntergeordnet seyn soil, undnbsp;aus den Sandsteingrubanbey Ortenbur g. Gröfstentheihnbsp;vollstandige, mit vevsteinerter Schaale versehene ExeiO'nbsp;plare. ( 2 Ex.)
Bey flüchtiger Betrachtung, und in Bruchstüclxen, icicht mit Chain, s tri at. zu verwechseln. Er istnbsp;aber völlig von ilnn verschieden, von weit schm'alerm,nbsp;ianger gezogenem Bau, sehr flach gewölbt, fast breitnbsp;gedrückt, wenig eingebogen an der abgestumpftennbsp;^duschelseite, und mit einer feinern, etwas wellen-fbrmigen Langenstreifung verselien, -w'elcbe in ihrennbsp;Zwischenfurchen lanter sehr kleine vertiefte Punctenbsp;Neigen. Gehort zu den seltenen Versteinerungen;’
5. Chamites lineatus.
Aut RXuschelflötzikalkder Gegend ron Weimar unJ von Stadtilni, in sehr grorsen, mit vielen Überresten dernbsp;versteinerten Scfaaale versebenen Exe;;jplsi'en. Beynahenbsp;5 Zoil i:n Durcliinesser. (7 Ex,)
In der Form sehr viel Ahnlichkeit mit Chamites striatus, nur nach deur Muschelschlosse and den Schnabeln zu etwas schmaler, und blos mitnbsp;schwach vertieften Langenstrichen , ohne erhöhetenbsp;Hippen und dazwischen liegende Fürchen. Ilümmtnbsp;glcichfalls nur selten zum Vorschein.
In Feuerstein aus dera Mechienburgisclien, *ait erhalte-ner und versteinei ter Sclntale, ein vorzügiicli schüiies Exquot; euiplar. (2 Es.)
Beym efsten Anblick leicht mit einer Telline zu Verwechseln, aber 'bey naherer Prüfung offenbar zunbsp;dieser Familie der Cbamiten gebörig. Nahert sich innbsp;Her FoAn mehr clera naebfolgeyden Cham. laevis,nbsp;^ïnd ist sehr fein in die Liinge gestreift. Sein Ab-‘iiuck auf der auderii Halfte des Feuersteinstücks, istnbsp;Sleichfalls sehr vollstandig erlialten, und befördertnbsp;^^’igleich die Übcrsicht seiner vorzügliclisten Merk-*iiale. Nicht viel über einen halben Zoll grofs.
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Ziim Tlieil der Gebirgsart aufliegend, zurn Tlieil in frejen roit veisteinerter Schaale seliv vollstaiidig erhalte-neii Exemplaren, Ton Gundershofen und Walden,nbsp;burg. Scheint dein altern Kalkstein anzugehoren. (óEx.)
Es siad mir noch keine ganz richtigen Abbildun-gen hekannt geworden, indem selbst die im Knorr z. B. P, II. I. , T. B. I. e. f. 1. 2, so wie die übrigennbsp;niehr oder weniger verzeicbnet sind, oder gar anderenbsp;Muschelarten darstellen.
Seine mehr dreyeckigeGestalt und glanzendeglat-te Schaale, die jedoch bey gut eibaltenenExemplaren durchgaagig mit aafserst feinen Langenstrichen verse-hen ist, welche oft beym oberflachlicben Anblick ver-schwinden, so wie sejne wenig gewölbte, breit ge-drückte Form, niacben ihn sehr kenntlich. Die Lan*nbsp;genstricbe werden auf der hintern abgestumpften Sei-te weit sichtbarer, und auf gleiche Weise an dervor-dern Einbiegung der Schaalen, nacb dem Muschel-schlosse und den Scbnabeln zu, auf der Kante diesernbsp;Einbiegung. Er ist baufig mit ganz andern Muschel'nbsp;arten verwecliselt worden, und kömmt in einigennbsp;Spielarten vor, w^elche sicb vielleicbt bey fortgesetz-ten Untersuchungen sogar als eigenthümlicbe Ai 'snnbsp;erw'eisen können. Die mir bekannt gewordenen Ab-anderungcn sind hauptsachlich
a) Chamites laeTÏs gigantetis,TonGunder8' holen, bey welchem die so eben angegebenon Kennzeicheflnbsp;Samtlich statt finden.
Zeigt eine entfernte Jehnlichksit mit Venus Japoni' e tl Linn, und L,au\ und tst zuweilen Donacites cl (tequot;nbsp;sus henannt worden^
Er errcdcbt die ungewöbnliche Gröfse von 6 Zoll Duïchniessev und darüber, wild abcr nur aufserst
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®®1(:en ganz vollstandig aufgefunden, daher atich das übrigens sehr schone^ vorliegende Vxeuiplar am Mu-®chelrande beschadigt ist.
J) Chamites lae^ris donacinus, von Walden-burg. Zeigt eine weit rundere Form, und wenigerdeut-i liclie Langenstriche, gehort aber oiFenbar gleichfalls hier-her.
Npch andere Spielarten sind zu unbedeutend, als ¦ dafs sie eine besondere Erwahnung verdienten.
Auf Musclielflützhalh der Gegend von Weimar auf-liegend , ein vollstandig erlialtenes Exemplar mit verstei-nerter Schaale. (i Ex.)
Der Gestalt nach dem Cham. laevis gigan-teus völlig gleich, nur weit kleiner, und ohngpfahr 1 Zoll lang. Seine Muschelhalften sind aber ia dienbsp;9ueeregestreift, etwasmehrgewölbt, und der Schnabel wendet sich etwas mehr auf die eine Seite. VGel-leicht noch seltner als der glatte Chamit.
Aus Muschelflötzlialkstein der Gegend von T ha n geisla dt, mit versteiijerter Schaale, aber etwas beschadigt. ( I Ex.)
In derForm wieder viel Ahnlichkeit mit Cham. laev. gigant., aber mit ganz glatter Schaale, undnbsp;statt der Einbiegung der vordern Seite nur schief ab-fallendund etwas bervorspringend. Verdient in rechtnbsp;vollstandigen Exemplaren noch weitere Prüfung.^nbsp;Selten.
Aus dem Coburgischen auf der Gebirgsart auflie-gend, mit (Pentacriuitengliedern), sogenannten Steinstei-nen und Tioehiten. Ob diese Gebirgsart zum Muschclflotz-
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talk odei' Jurakalkstein gehöit, bleibt zweifelliaft. aufliegeiide Exemplar ist vollstiindig eihalten und mil veï*nbsp;steiiierter Schaale verseben. (2 Ex.)
^Die Gestak ist z\var im Allgemeinen dem vorher* gehenden ahnlich, aber zngleich melir tellinenai tig»nbsp;abgerundeteï, jedoch auf der abgcstampften Seitdnbsp;gaiiz nach Art der Chamiten mit eingAogenen Schaa-3en, nach dem Musclielscblosse und den Schnabelflnbsp;zu, und der Hand dieser Einbicguiig geradlinig, undnbsp;etwas, jedócb kauni beinefklich, hervorstehend. Di®nbsp;Schaale ist übrigens glatt und unregelm'afsig scliwacbnbsp;in die Queere gestreift, durch die sogenannten Jahiquot;nbsp;linge 5 \Yelclie das Wacbsllium der Muschel bezeicb'nbsp;nen.'
iuf Musclielflötzlialksteiii voii Thangelstadt aufïie-geid, tnit voUsiandig erhalteiier versteinerter Schaalt*
ClEx.)
Mit ungleich bauchigern und gewölbtcrn Mushel-liaiften, welchc ganz glatt und blos mit einer sebf «chwachen (.Queevstreifung evschclnen. Nahcrt sicbnbsp;ander Form schon den Bucarditen und erfordertnbsp;noch weitere Prüfung bey ganz freyen Exemplaren»nbsp;da die untere Halfte und die Sclmabelscitc etwas in^'nbsp;Gestein verwachsen ist. Von Scbrötern zu deunbsp;Chamiten gerecbnet.
Unter mehrern noch vorhandenen unbcstimmba' ren Steinkernen, mufs ich wenigstens den sogenanU'nbsp;tenverkehrt gestreiften Chamiten Wa 1 cb*nbsp;anführen, wovon sich aus dem Pirn a er Sandsteiitnbsp;einige ziemlich grofse Exemplare in der SammluUgnbsp;befinden. Dies sind aber Stcinkerne von ganz ancien^nbsp;Muschelarten j die auf keine Weise lilerher geboren»
die erst mit Schaale unci vollstandiger aufgefun-^en 'w^erden müssen, urn. sie gehorig bestinimen zn ^‘Onnen.
In aufgewachsenen und freyen Exemplaren selirverscMa-flener Grofse. Eine zalilreicUe Suite ganz vorzflglich «choicer und vollstandiger Stücke. mit vollig erhaltener ver-steinerter Schaale, den unbeschadigten Muschelohren, nnd zum Theil mit beyden Halfeen, aus Musclielflotzkalk-stein vom S eeberg bey Gotha, vom Lohberg beynbsp;Tonna, von Sachsenburg, der Gegcrid vonW®i-Mar und Arnstadt, (24.Ex.)
Diese im JMuschelfiötzItalkstein sehr haufig auf ganzen Muschelbanken vorkommende, und unter demnbsp;^ahmeii Ostracites laevis, und Chamitesnbsp;^^evis, sehr bekannte Versteinerung ist ebenfalls faamp;tnbsp;•^'archgangig umrollstiindig, oder sehr schlecht abge-tildet, und daher hauüe verwechselt worden, wienbsp;z. E.
von Boiirg, T. ^T. f. 120,, S ohe !i chzer N,d, S.Jig, ~Ain hesten nocli t^on Xjist ^ f» wenn hier nichenbsp;h'.os der Stclnkern eines Pectiniten ahgehildet ist.
Allerdings fmdet sie sich auch nur sehr selten in ganz volistiindigen Exemplaren mit ihren Ohren, undnbsp;Zeigt alsdann einige Ahnlichkeit mit Ostrea pleu-’^onectes Linn., vonder sie aber deraohngeachtet,nbsp;''ermüge verschiedener kleinen Abweichungèn in An-*e]iung der Form, der. Gestalt cter Ohren und dernbsp;®C‘nvachen Qncerstreifung, durcb die Kinge des
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Wachsthums veranlafst, noch wesentlich vcrschiedcn ist. Sie erreicht zuweilen einen Durcliinesser vonnbsp;beynahe 5 Zollen, und höchst selten kommen Aban-deriingcn zum Vorschcin, welche mit weidauftignbsp;stehehden, etwas breitèrn, und sehr flach erhabeneUnbsp;Langenrippen oder Strcifen versehen sind, -welchenbsp;vermöge ihres ganzen übrigen Habitus lediglich Spieknbsp;arten und keine eigenthümliche Art ausmachen kön-nen. Zuweilen sind im Aluschelflötzkalkstein ganz®nbsp;Schir.hten mit ihren Fragmenten angefüllt , in deunbsp;Trochitenschicliten dcsselben fmdet sie sich jedochnbsp;fast niemals.
Gleichfalls eine zalihciche Suite, theils der Gebirgsaï* aufliegeiid , theils freye Exemplare verschiedener Grofs®»nbsp;mit vollstandig erhaltener und versteinerter Schaale, auSnbsp;Mnsehelflötzkalfe mehrerer thüringischen Gegenden, b®'nbsp;Bonders von We i m ar, Rudolstadt, dem See berg»nbsp;Loiiberg, Sachsenburg u. s. vf, (ao Ex.)
Er ist aus Walchs Steinreich Tab. XIII.Fig-2. hinreichend unter dem Namen Discit bekannf» aber hier sowolil als in den meisten übrigen Abbü'nbsp;dongen unrichtig dargestellt, erfordert jedoch al»nbsp;eine sehr gewöhnliche allgemcin bekannte Versteknbsp;nerung keine nahere Beschreibung. Es wird sicknbsp;nurnöthig machen, einige merkwürdige AbanderuH'nbsp;gen desselben anzufiihren.
a) Mit kleinen vertieften Puncten auf der ganzc*’ Oberflacbe der Schaale, wodurch sie ein sehr zierh'nbsp;cbes Ansehen erhalt. Diese Abanderung kömmt vof'nbsp;züglich bey R u d o 1 s t a d t vor , und hiervonnbsp;sich sehr schone und vollstandige Exemplare in de*^nbsp;Sammlung.
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Mit feinen Langenstrichen, quot;welclie sicli voiu '^schelschlofs aus strahlenförmig über lt;5ie ganzenbsp;^'-haale verbreiten , aus der Gegend von Weimar.
Diese letztere Abiinderung scheint noch seltner die vorbergeliende vorzukommen, und da dernbsp;gewöbnlicb, in schön erhaltenenExemplaren,nbsp;einer aufserordenllich glatten und glanzendennbsp;^derflache der Schaaïe erscheint, so könnte diesenbsp;^oderung vielleicht wirldich eigenthiimliche Artennbsp;^’ismachen, wenn sich gleich in ihrer übrigen Formnbsp;kein Unterschied zeigt.
3. Pleuronectites discus.
Ein freyes Ezeinplar aus Flötzmuscheljkalk des Loli* bergs bey Tónna. (i Ex.)
Unterscheidet sicli durch seine fast zirkelrunde ^estalt, und durch einen saumartigen dicken Mu-^chelrand, der quot;wieder von einer feinen , etwas erhabe-zirkelförmigen Linie begranzt wird, und zeigtnbsp;der Obcrschaale etwas undeutliclie Langenstriche.nbsp;^^bört zu den seltenen Versteinerungen.
Ein der Gebirgsart aufliegendes, auf einer Seite etwas beschadigtes Exemplar aus Musclielflötzkalk der Gegendnbsp;Von Weimar, (i Ex.)
Erreicbt einen Durchmesser von beynabe 4 Zol-^®n. Sehr flacb gewölbt, und beym ersten Anblick ^^it glatter Oberllache, bcy naherer Eetrachtung abernbsp;er eine sehr feine und rcgelmafsige gitterför-Streifung. Sehr selten.
Ganz voDstandig ei'lialtene Exemplaie mit versteinerter Scliaale, theils der Gebirgsart auflicgend, theils frey von
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*ehr verscliiedener Grofse, aus Holilenkalkstein derGeg®® Ton Glücksbriïnnen und Liebenatein, (23 Ex.^
In der Form ziemlich mit pleuronect. laevi' gat. übereinstimmend, nixr ist er nach der Seite dfi’-Sdhnabel und Ohren zvi etwas scbmaler, und erreic^^^nbsp;höchsCens die Gröfsc eines halben Zolls. Die Schaad®nbsp;ist durch die Ilinge des Wachsthums unregelmafs’»nbsp;in die Queere gestreift, seine kleinen Ohren sind g®'nbsp;•wöhnlich vorn etwas übergebogen. Er findet sic^*nbsp;sehr zahlreich in der angegebenen Gebirgsart.
Die Disciten aus dem Jurakalkstein der Gegefl*^ von A a r a u üud von G u n d e r s li o f e n , so wienbsp;der Kreide, und im Hornstein von Aachen, vo''nbsp;welchen sicli mehrere Exemplare in der SanlmluP^nbsp;Isefinden, scheinen zwar, nach Verhaltnifs ihrd'nbsp;llreitc, etwas langlicher gebaut zu seyn , aber hoch'nbsp;stens blos Varietüten voni Pleuronectit. Discis
auszuinachen, und keine eigne Art zu begriinden,
1. Pectiiiites Jacobaeus.
In freyen Exemplaren, vollstandig crhalten, theils mi* beyden Halften und versteinerter Schaale, theils auf der ei««''nbsp;Seite mit neuerm lïalkstein voller Corallen- und Muscbd'nbsp;ïiagmeute ausgefüllt, und die Schaale ansclieinlicU roei'’'nbsp;kalzinirt als versteinei t, aus Lotbringen und CharopagJ*®'nbsp;Das grofste und schöiiste Exemplar hat über 4 Zoll i”'nbsp;Durchmesser, und gehort, da es vollstündig erhaltennbsp;itiit beyden Halften versehen ist. zu den seltenen Verstquot;’*nbsp;rungen, (i Ex.)
Sehr viel Uehereinstimmung mit Ostrea Jacoha^^
Linn. Conf. Knorr P, II. I. f. j, 2, g. T. B I. c. P.
II. T. K. II. f. I. 2., Oryce. Nor.Suppl, T. Xli^. f-9-
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In allen diesen Zeichnungen, welclie '\vahrschein-diesen Pectiniten vorstellen sollen, ist gerade das ^i'^ckteristische seiner Form verfehlt, dafs er in dienbsp;^Ueere etwas breiter als in der Lange ist, und dafsnbsp;Muschelrand hier zu Ende des Queerdurchmes-etvras eckiger, nicht so ahgerundet, als bey dennbsp;'ibrigen Pectinitenarten, erscheint.
Gerade hierdurch unterscheidet er sich haupt-^chlieh vom Pectinites gigas Knorr P. II. I. * B. f. 1. c., der meiner Sammlung noch fehlt, undnbsp;ich hier sogleich anführe, weil er sicher einenbsp;^^genthümliche Art ausmacht , wovon hesondersnbsp;^chbne Exemplare im Acad. Museum zu Jen anbsp;^'Orhanden sind. Er fmdet sich ¦ hauptsachlich anfnbsp;^1 alt ha und in der Gegend von Or ten burg,nbsp;Ifidoch nur selten, zumal in vollstandigen Exempla-“^en.
Gröfstenthoils untere Hiilfteu nuf der Gebirgaart des Fe* tersbergea aulliegend, und ashr voilstandig exhalten, mienbsp;^®rsteineiter Schaale, und auf iieuem Sandstein mie gleicb-Glls sehr gut erhaltener versteinerter Schaale von Aachen,nbsp;C4 Ex.)
Die untern Halften hahen viel u^ehnlichkeit iwn jungeit JExemplaren der Ostrea maxima und sulcata Linn»nbsp;Conf, Fauj, St, Fond, Petersherg. 7, 25, f, 2,
An beyden Orten kommen sie ziemlich haufig aber sonderbar ist es, dafs man fast immer nurnbsp;'^'^unteren und höchst selten auch die oberen Halften
Hem Muschelflötzkalkstei.n axis der Gegend von Wei-**^*r und aus den Chauaeeesteinbrüchen bey Teutleben
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im Gotliaischen auflicgend, in vorzüglieh schön erhaltene** Exemplaren mit versteinerter Schaale. (2 Ex.)
Von rundlichem ziemlich gevvölbten Bau, mit verhaltnifsmafsig sehr grofsen Ohren. Die Schaï'nbsp;len durchgangig, vermöge hervorspringendernbsp;Langenrippen , und feinerer Queerrippen , weid'®nbsp;bey ihrer Durclikreutzung scharfe liervorspringend^*nbsp;ziegelförmige Schuppen bilden, gegittert. DieHaupl-'nbsp;langenrippen wechseln mit feinern, dazwischen 1'®'nbsp;genden ab, und die Queerrippen treten am Band®nbsp;der Schaale weit enger zusammen. Er bat mit kein®lt;nbsp;bekannten Art der gegenwartigen Schöpfung Ahnlicb'nbsp;heit, erreicht zuweilen beynabe 3 Zoll Durchmessebnbsp;und gehort zu den sehr seltenen Versteinerungen.
Aus Sandstein der Gegcnd von Or tenburg, mit selquot;-gut ejlialtener versteinerter Schaale, aber auf der einO* Seite etwas beschadigt, (i Ex.)
Zeigt mit kelner bekannten Art hinreicheiid® Ahnlichkelt, und eben so wenig sind die vorhand®'nbsp;nen Abbildungen bey naherer Vergleichung anweiK^'nbsp;bar. Ammeistenzeigter noch einige Ahnlichkelt nii^nbsp;Fauj. St. FondPetersb. T. 03. f. r., nur stehen dieseb'^nbsp;flach gewölbten breiten Langenrippen etwas weit®'^nbsp;auseinander. Er hat verhaltnifsmafsig ziemlich gr®'nbsp;fse Ohren, und die ganze Schaale ist mit sehr fein®’*nbsp;linienartigen, wellenförmigen, sehr enge zusamrnenst®'nbsp;henden Queerstrichen versehen.
Dem altern Flötzkalk der wahrscheinlich zum sosrens®''* ten Gryphitenkftlk gehort, aufliegend, init versteincrte^nbsp;Schaale, jedochj am Muschelrande beschadigt, ,011 A®*'nbsp;berg. (i Ex,)
-ocr page 291-In der Form Ahnlichkeit niit Pectinit. Jaco-^ 3 e u s, nur ist er viel flacher gewölbt, und die Oh-*¦611 ungleich, nnd auf der rechten Seite durch eine Einbiegung von der Schaale abstehend, und flügelar-
verlangert.
¦Alterm Kalkstein aufliegend, vollstiindig mie Übeireaten der Schaale, aus England, (i Ex.}
Schmaler gebaut als der vorhergeliende, mit viel leinern eng zusammenstehenden spitzwinklich zulaü-lenden Rippeii, zwischen vvelchen abwechselnd wieder ganz feiiie, nicht so hervorspringende Langen-rippenbefindlich sind. Die Oliren dein vorhergelien-den sehr ahnlich. Scheint selten zum Vorschein zunbsp;kommen.
In Hoinstein, wahrscheiniich aus Jurakalkstein herrüli-rend, von Amberg, mit giofstentheilserhaltener und ver. steinerter Schaale, worunter ein vorzügliohes Exemplarnbsp;mil beyden Halften befindlicli ist, (4 Ex.)
Von langlich rundem Ban, mit verhaltnifsmafsig ziemlich breiten Ohren, welche sich am obern Bandenbsp;etwas wulstförmig erheben. Die beyden Halftennbsp;gleich gewölbt, mit etwas breiten stark hervorsprin-gendenLangem-ippen, und ziemlich tieten Zwisclien-furchen, welche die Schaale schuppen- oder dach-ziegelartig bilden. Einzelne dieser *Schuppennbsp;ertieben sich dornenarlig. Gehötj: zu den seltnernnbsp;Eectiniten,
Mehrere Exemplare in Ilornstein, gleichfalls von A Hike rg, (|2 Ex.)
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In der Form dem vorhergehenden zlemlich ahn* lich, nur viel kleiner, und höchstens nur einen ZoUnbsp;im Durchmesser erreichend, mit verbaltnifsmafsignbsp;ziemlich breiten , mit gekörnten Queerstrichen verse-lienen Ohren. Von flacherer Wölbung als der vorher-gehende. Beyde Halftcn gleichförmig gewölbt, dienbsp;Hippen stark hervorspringend, spitzwinklicli zulau-fend, und mit kleinen Domen besetzt. Die sebrnbsp;feinen eng zusammen stekenden erhabenen Queerrip-pen sind nur in den Zwischenfutchen sichtbar, undnbsp;veranlassen, dafs man Einkerbungen oder vertieftenbsp;ï*unckte in den Zwiscbenfurchen wahrzunèlirnennbsp;glaubt. Ein darunter belindliches zumTheil verkies-tes Exemplar ist unter den Hornsteinversteinerungennbsp;merkwürdig. Er scheint in der dortigen Gegendnbsp;ziemlicli baubg zum Vorscliein zu kommen.
Aus dem neuern Sandstein der Gegend* voii Aachen, vollstandig mit grofstentheils erhaltener und yersceinerternbsp;Schaale, und den Muschelobren. (3 Ex.)
Dieser merkwürdige Pectinit, der von denbekann-ten Originalen der gegenwartigen Schöpfung ganzlicb abtveicht, ist bisher fast durchg'angig zu den Clia-miten gerechnetwoeden, weil manihn wahrscliein-lich nur sebr selten mit erbaltener Scbaale, und mitnbsp;seinen Obren auffindet. Er ist aufserordentlicb bochnbsp;gewölbt, und mit einem nach Art der Gryphitennbsp;sebr stark umgebo^enem Schnabel versebeil, der sebrnbsp;spitzig zulauft. Die Ohren sind nicht sebr grofs,nbsp;und gleichförmig zu beydcn Seiten , der vordere Handnbsp;unterwarts gebogen. Die Langcmippen ziemlichnbsp;schraal, abgerundetund so geordnet, dufs immer dreynbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;etwas
-ocr page 293-ciwas sclimalere, zwischen einer breitern Rippe be-fi'icllicb sind. Aufserdem ist die Schaale mit aufser-'^ï'clentlicli feinen, kauin bemerlibaren Queerstreifeii
'evseben.
In Sandstein aus dem Ilildesheitnischen, theils ein-Wnd aufgewachsen, theils in freyen Exemplaren. Ziim The'il aufserordentlich scliön und vollstïndig erlialten , mienbsp;’^ersteinerter, und theilweiso halziniiter Schaale. Es istnbsp;bezweifein dafs dieser Sandstein, wie behauptet wird,nbsp;*ur Qnadersandsteinformation gehort, und es wird viel-meiir walirscheinlich, dafs er zu den neuern Saiidsteinartennbsp;gerechnet werden mufs. (s Ex.)
Gleicht ebenfalls keinem bekannten Originale. Hat eine sëhr dünne leiclit zerbrechliche Schaale,nbsp;Welche sich in der Form den Disciten nahert. Dienbsp;'^bere Hiilfte gewölbter als die untere, mit kleinennbsp;^Uvas sebief anstehenden Ohren. Der Lange nach sehrnbsp;und regelmafsig gestreift, von einzelnen Ringennbsp;des Wachsthums durclischnitten.
In Sandstein eingewacbsen und anfliegend. Grofstentlfeils vollstandige Exemplare mit versteinerter, zum Theil an-scbeinlicb aber aucli blos halzinirter Schaale , aus demnbsp;Piemontesischen. (i Ex.)
Einige Ahnlicbkeit mit Ostrea opercular is Linn. nur sind die Langenstrahlen erhabener, undnbsp;einzelnen feinen mit kleinen schuppigen Zalmennbsp;^^setzten Langenstriebe, welche sowohl in denZwi-®cbenfurchen, als über die Hauptstrahlen oder Rip-pen regelmafsig und eng zusammenstehend weglaufen,nbsp;^Hvas anders geordnet. Die untere Halfte flacber ge-
P
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Wülbt, xincl die Ohren auf der einen Selte ausgebo-gen und gefliigelt.
In freyen Exemplaren aus dem Petersberge bey M»' »tri ebt, vollstiindig erhalten. (2 ExJ
Dem vorhergehenden ahnlich , und gleichsarn elne Mittelart zwischen Ostrea islandica undnbsp;opercularis Linn. Am meisten kömmtsie jedocbnbsp;mit einer neuen noch nicht beslimmten Art aus dennbsp;Neuholland. Meeren überein. BeymPectin. operculatu»nbsp;sind die Hauptstrahlen viel flacher und die Zwischen-striche abwechselnd starker und feiner, sie steheiinbsp;weitlauftig auseinander , sind übrigens gleichfail*nbsp;durchgangig mit feinen schuppenartigen Zahnen be-setzt, wodiirch diese sowohl, als die vorhergehendenbsp;Art, eine rauhe Oberllache, und gleichsam ein feilen-
artiges Anseiien erhalt. Die Ohren sind gleichförmig ohne Ausbiegung.
Einem sandigen Kalkstein aulliegend, und grofstentheil* vollstiindig erhalten, mit versteinerter Schaale, von Gar*nbsp;zing ton aus Oxfordshire. (2 Ex.)
Von ziemlich schmalem und langgezogenen Ban» einigeAhnlichkeitmit Ostrea pallium Linn., dJ®nbsp;Slrahlen oder Aippen abgerundet, mit verhaltnifsniü'nbsp;fsig ziemlich hreiten Zwischenfurchen, ohne Neben-strahlen. In die Queere sehr fein und eng jnitnbsp;erhabenen 'scharfen Linien gestreift, welche zu-yV®*'nbsp;leri etwas sclmppenartig werden. Die Ohren sch®*'nbsp;nen auf einer Seite eingebogen und gefliigelt zu seyn.nbsp;Eine Abanderung vielleicht von iüngerm Alter,nbsp;eine noch feinere Queerstreifung.
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14, Pectinites chamiticiis.
Beytle Halften auf Kieide aufliegend au» England, Dia obere Halfte hebt sich ab, mit völlig erhaltener vüï-steinerter Schaale. (i Ex.)
Sie hat einige Ahnlichkeit mit pectin, gry-p.haeatus, doch ist sie nicht ganz so hoch gewölbt, tind der Schnabel ühergehogen, auch sind die erhöhe-oben abgeplatteten engen Strahlen regehnafsignbsp;gleichförmig, mit ziemllch tiefen Zwischenfurchen.
untere Halfte ist ungleich weniger gewölbt. Die Ohren scheinen gleichförmig. Er ist ebenfalls innbsp;tlnvollstandigen Exemplaren für einen Chamiten gehalten worden.
Der Kreide aufliegend, mit fast ganz vollstandiger ver* steinerter Schaale, aus England, fi Ex.)
Dieser merkwürdigePectinit ist von denM^nteln der gegenwartigen Schöpfung wieder ganz abwei-^hend. SeincharakteristischesKennzeichen ist hanpt-sSchlich ein wnlstförmiger, rundlicher stark hervor-®pringender Saum des Muschelrandes, der zugleichnbsp;*^®gelmafsig eingekerbt ist, Dünne wenig erhabenenbsp;ï’Undliche Hauptstrahlen stehen weit auseinander,nbsp;und zwischen diesen laufen ungleich feinere dichtnbsp;nehen einander. Die Ohren sind klein nnd einwartsnbsp;gebogen. Die Schaalen fiach, und die obere Schaalenbsp;luehr als die untere gewölbt. Scheint sehr seltennbsp;'^orzukommen, und würde eine ganz eigne Abthei-^*^ng dieses Geschleclits unter den Muschelarten bihnbsp;den. Er verdient eine besondere Aufmerksamkeit.
16. nbsp;nbsp;nbsp;Pectinites ardculatus.
Aua Jurakalkatein der Gegend von Aar au mit rersteiner-
*®r, jedocb nicht ganz volEt^dig erhaltener Schaale. f2 Ex»^
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Eine gleichfalls von den gegenwartigenMuschel-arteti dieses Geschlechts sehr abweichende Pectiniten-art. Seine Hauptstrahlen steken weitlaiiftig auseinan-der und zwar so, dafs die mittelste Rippe ungleicli dicker als die übrigen ist. Sie sind sanimllich abge-rundet, und niit einzelnen, weit, aber regelinafsignbsp;von einander entfernten, hervorspringenden, ring-förmigen Erbühungen oder Schuppen besetzt, wel-che den Strahlen gleicbsam ein gegliedcrtes Ansehennbsp;verschaffen. Seine Obrcn sind ziemlich grofs undnbsp;mit ahnlichen feinen Rippen versehen. Die Zwi-schcnfurchen sind zwar an sich glatt, aber die Fort-setzung der ringförmlgen Erhöhungen, auf dennbsp;Hauptstrahlen, wird durch feineerhabene Queerliniennbsp;bemerklich. Er scheint nur selten zum Vorschein zunbsp;kommen, und verdient noch naliere Untersuchungnbsp;bey recht vollstandigen Exemplaren. Bey einigennbsp;Abanderungen scheinen die Zwischenfurchen auchnbsp;mit feinen Liingenstrichen versehen zu seyn.
In Sandstein von Aachen eingewachsen, undaufliegend, jnit zum Theil erhaltener und versteinerter Schaale. (6 Ex.)
Unterscheidet sich durch seine, von der Mitte
¦r
zu beyden Seiten auslaufenden, krumm gebogenen, zahlreichen linienförmigen Strahlen von den übrigennbsp;Pectiniten-Arten. Er hat einen mehrliinglich rundennbsp;Bau, und seine Ohren erscheinen auf der einen Seitenbsp;ausgebogen. Er übersteigt schwerlich die Gröfse einesnbsp;Znlls im Durchmesser, und findet sich ziemlich baufig*
Aus Flötzkalkstein (sogenannten Planerkalk nach W e r n e rj, welcher über den Quadersandstein gelagertseynnbsp;soil, aus der Gegend nach Firn a zu, votu öStUchenEu^®
-ocr page 297-VUL Molluscitcn. nbsp;nbsp;nbsp;229
Sachsisclien Erzgebirgs, Fastganz vollstan^^ig mit ver-steinertei'Schaale, uur au dem Scbiiabel undOhr®n beschadigt. (, Ex.)
Eln melir langlich runder, ziemlich flachgewölb-i-er Pectimt, der in Ansehung der Langenstreifung grofse Ahnlichkeit mit Chamites striatus zeigt,
^iid daker von mehrern selrr irrig mit dem letztern verwechsek -vyorden ist. Bey genauerer Betrachtungnbsp;^eigt sich jedoch bald, ‘dafs er ganz rerschieden ist,nbsp;tind zu. den Pectiniten gehort. Ieder Strahl ist wie-
*^er durch eine schwach vertiefteLiingenfarche gleich-
®arti getheilt, und die Hauptfurchen zwischen den B-ippen oder Strahlen sind zwar gleichfalls flach, abernbsp;doch \Teit tiefer eingeschnitten. Aufser den Ringennbsp;des Wachsthums, ist die ganzeSchaale noch sehr fein,nbsp;oft kaum hemerklich, in die Queere gcstrcift, undnbsp;jede Rippe, wodurch er sich von allen Pectinitennbsp;iiuszeichnet, ist besonders auf der unlern Halfte nachnbsp;dem Muschelrande zu, mit langen etwas krummge-^Qgenen ziemlich dicken Stacheln besetzt, welchenbsp;fast die Lange eines Zolls erreichen, wenn sie unbe-schadigt geblieben sind. Römmt nur sehr selten zuni
Vorschein.
ig. Pectinites textorius.'
Aus alterai Flötzkslh (sogenannteu GryphitenliRlk) von Ambevg, theils derGebirgsart aufiiegend, theiU in freyeunbsp;Exemplaren, mit vcrsieinertev Scbaale, jedoch eiwa» beschadigt, und einige mit beyden Halften. (4 Ex.)
In der Form und Queerstreifung dem Pectin, a sper ahnlich, aber dieBeschaffenhelt undRichtungnbsp;‘fcr Strahlen sehr verschieden. Sie sind ungleichnbsp;dünner, liegen viel enger zusammen, und zwischennbsp;iedem etwas siarkern und hervorspringendeu wird
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abwechselnd ein etwas tiefer liegender, feinerer sicht-bar. Aufserst feine scharfhervortretende Queerstreifen, ¦welche eng zusammen laufen, und auf jedem Langen-strahl kleine bervorstehende Schappen bilden, gebertnbsp;dem Ganzen ein gestrickfes oder gewebtes Ansehen.nbsp;Beyde Halfien sind flach und gleichförmig gewölbt.nbsp;Scheint nicht sehr haufig vorzukommen , und ist innbsp;schön erhaltenen und vollstandigen Exemplaren sehrnbsp;»elt«ï,
In alterm walirscheinlich Übergangskalkstein, von Itchel in Ostrnich, mit versteinener Schaale, woefnbsp;in der Nahe der Steinsalzlager auf machtigen, ganz nnfnbsp;einander ferwachsenen iVTuschelbanken vorkömmt, welcbenbsp;fast lediglich aus den Schaalen dieses Peotiniten besteken»nbsp;daher er auch gewóhnUch sehr verdriickt , und selten gutnbsp;«halten, und noch mit seinen Ohreu versehen zum Vor*nbsp;schein kömmt. (6 St. in ganzen Gebirgsstücken.)
Dieses Vorkommen, und die Seltenheit vollstan-diger Exemplare ist Ursache dafs man ihn theils mit Anomiten, theils mit Chami ten verwechselt hat.nbsp;Er ist verhaltnifsmafsig breiter als lang, mit feineonbsp;regelmafsigen Strahlen, welche wieder mit einzelnennbsp;noch feinern Zwischenstrahlen abwechseln, und b^'nbsp;senders an den Seiten und nach dem Muschelrandcnbsp;zu mit flachen wellenförmigen, in die Queere laufeUquot;nbsp;den breiten wulstartigenErhöhungen, und einersebrnbsp;feinen regelmafsigen Queerstreifung versehen. Seid®nbsp;Obren sind verhaltnifsmafsig klein, und etwas auf'nbsp;quot;Warts gebogen. Vollstandige Exemplare geborennbsp;den vorzüglichen Seltenheiten unter den Verstein®'nbsp;rangen.
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Vni. Mollusciten.
Eine sehr ahnliche Abanderiing , Welche nur noch ungleich feiner gestreift ist, und nicht dienbsp;Giöfse der vorstehenden zu erreichen scheint» dahernbsp;leicht auch eine eigenthümliche Art ausmachennbsp;l^ünnte, hömmt in ganz ahnlichen Muschelbanken imnbsp;altern Kalhstein der Gegend von A11 d o r f vor. Danbsp;sich sehr selten Exemplare finden, wclcbe noch mitnbsp;ihren an sich sehr kurzen, flach anliegenden Ohreiinbsp;¦versehen sind, so haben auch hier mehrere Verwech-selungen statt gefunden, tind er ist bald zu dennbsp;Chamiten, bald zu den. A n’b mi ten, und sogarnbsp;den Gryphiten gerechnet 'worden. Es ist übrigensnbsp;allerdings sehr möglich, dafs, wenn wir das Originalnbsp;der Vor-welt vor uns batten , wir vielleicht auch diesenbsp;Muschelart zu einerbesondern Abtheilungder Ostra-citen rechnen würden. (lo Ex. in der Gebirgsart.)
Aufserdem sind, wie bey den übrigen Familien, noch mehrere ausgezeichnete Steinkerne, und selbstnbsp;^^it Schaale versehene Pectiniten vorhanden, welchenbsp;iedoch entweder nicht vollstandig genug, oder mitnbsp;dein Gestein zu sehr verwachsen sind, um sie nahernbsp;^estimmen zu können. (30 Ex.)
C. Ostraciten.
T. Ostracites pectiniformis.
Freye Exemplare aus feinkörnigon Thoneisensteinlsgern im Bayreuthiichen. Grofse Exemplare bis 6 Zoll imnbsp;Durchraesaer, zum Theil vollstandig erliahen, mie verstei-nerter Schaale, zum altern Kalkstein gehorig. (2 Ex.)
Conf. Knorr P, 11. T- D. XI. f. x. Die Zoichniing
in der Oryetogr. Nor. T, V, ƒ• X. ingl, T, XV, f. 3'. ^nd Knorr P. II T. II K. II kat zwar gleichfalls einlgtnbsp;¦4ehidichkeit, machte ober doch ivohl einer andern Art ang»tnbsp;horen.
-ocr page 300-Seine Form ist im Ganzen pectinitenartig, und beyde Halften sind zwar gleichformig , aber unregel-mafsig gewolbt, bald anf einer Seiie mehr erhabeii *nbsp;bald anf der andern mehr eingedriickt. Seine sehrnbsp;hervorspringenden Langenrippen laufen ziemlich re-gelmafsig und eiwas weitlauftig neben einander, sienbsp;biegen sich aber nach verschiedenen llicbtungen, undnbsp;die ganze Schaale ist etwas unfcinnlich, wellen- undnbsp;schuppenförmig in die Queere gestreift, und die-Schuppen erheben sich auf den Langenrippen zu-weileji knoten- und dornenartig. Er zeigt zu bey*nbsp;den Seiten der Schnabel eine ohrenahnliche Fort-setzung, welche aber ebenfalls unregelmafsig, mehrnbsp;oderweniger, und oft auf einer Seite gar nicht er-scheint, und soil zuweilen beynahe einen fufslan-gen Durchmesser erreichen, findet sich aber hochstnbsp;selteii unbeschadigt.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;'
Ein vollstandiges, freyes, ziemlich grofses Exemplar'» nebst der imtern Hiilfte, init vcillig erhaltener versteineiternbsp;Schaale, aus einer giaueu Thonschichte, welche dem Jura-kaikstein iintergeordnet seyn soil, aus der Gegend voUnbsp;Neufchatel. (2Ex.)
Von etwas langlich runder, sich schon dem Ge-schlecht Chama Linn, nahernden Form. Die obere Halfte stark, aber ungleichformig gewolbt, mit eJ'nbsp;nein schief laufendem, besanders erhöheteu Riickeu-Der Schnabel ziemlich spitzig zulaufend, und auinbsp;die eine Seite gebogen. Durchgangig wellenfornii»nbsp;und blattrig unregelmafsig in die Queere gestreift»nbsp;mit einzeinen hervorstehenden wenigen Buckeln uu‘fnbsp;Knoten. Die untere Halfte concav, mit einem atif
-ocr page 301-Schnabelseite gebogenen Wirbel, ebenfalls unre-gelmafsig blattrig concentriscli gestreift.
In freyen, vorznglicli schön eilialtenen Exemplaren, tnit 'ï'ersteinerter Scliaale, wahrscheinlich aus Alpenkalkstein,nbsp;¦^on HeutUngen im C a n t. B e i; n . wo eine ganzonbsp;Muschelbauk dieser Ostraciten in den Gebirgsschiclitennbsp;¦'quot;orkötnmt. (2 Ex.)
^ch röter halt ihn fiir den sogenttnnten Ne gfftkahn^ Chernn. T*. f. 6y3, t^on welchem er demohngeachtet u^e~nbsp;sentliche Ahweichungen zelgt. Confer. JCnorr P.JI, *1. N.nbsp;N, f 1.^2, Fichtels Heschr, v. Siehenhürgen Z*. H-ƒ• 9- “¦ ,
Die letztern Zelchnungen sind richtig, daher es beiner weitern Beschreibung bedarf. Die vorliegen-den Exempiare erreichen die-Gröfse von 7 Zollen, andnbsp;sollen bich dergleicheu in Siebenbürgen von bey-^£ibe Fufs Lange finden,
Ein freyes Exemplar, vollstiindig erlialten , über 4 Zoll im Durcbmesser, mit ziim Tbeil vei’steinerter Scliaale, ausnbsp;einer eisenbaltigen ockerigen Sandsteinschicbte ina Veio-nesischen. (lEx.)
Ziemlich betracbllicb und gleichförmig gewölbt, mit tief ausgehöhUer Grube des Scblosses, und niitnbsp;flacb-runzlicher, unregelmafsiger, bliittriger Qneev-®treifung. Die Form langlich rund , auf der einennbsp;^quot;ite aber eckig hervortretend. Stimmt mit keinernbsp;^okannten Austerart überein.
Von Stefft inEianken, von A mb erg und Muggen-
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dorf, au» alterm Flötziialk. Iii gröfstentheils vollstandig erhaltenen Exemplaren mit versteinerter Schaale. (7 Ex )nbsp;Confer. Bur tin Oryct, d. Brux. T. ii.
Er hat mit dieser Abbildung viel Ahnlichkeit» docli wechselt er so sehr in der Form, welche sicbnbsp;bebanntlich bey dieser Art der Ostrea ganzlich nacbnbsp;der örilichen BescbafFenheit ihrer Muschelbank rich'nbsp;tet, weil sie immer familienweise lebt, dafs mannbsp;hauptsachlich blos durch die Beschaflfenheit des MO'nbsp;schelschlosses z.ur Beslimmung verscliiedner Artei»nbsp;gelangen kann. Da nun diefs letztere bey den Verstel'nbsp;nerungen so hauflg verwachsen ist, so ist es seb^nbsp;leieht möglicli, melirere Arten mit einander zu ver*nbsp;wechseln. — Die vorliegende Art ist auch unter deinnbsp;Namen Ostracites ponderosus bekannt, wcilnbsp;aufserordentlich dickschaalige Exemplare zuni Vot'nbsp;schein kommen, -vvelche zuweilen beynahe dieGröfsenbsp;und Dicke eines Menscbenkopfs erreichen, yvovonnbsp;in der Sammlung ebenfalls Beyspiele vorkommeii*nbsp;Einige darunter, welche übrigens sehr gleichforniiglnbsp;in dem neuen Muschelsandstein bey WeinheiH^nbsp;aufgefunden werden, zeichnen sich jedoch durch di®nbsp;Beschaftenheit des Schlosses so wesentlich aus, dal*nbsp;ich sie unter der nachfolgenden Benennung als eigeH'nbsp;thümliche Art aulFühren zu müssen geglaubt habe.
Au» neuerm Sandstein bey Weinheim, in freyenvoh ïtandigen Exemplaren. (4EX. )
In der wechselndcn Gestalt ganz dem vorherg® benden, so wie in der Dicke der Schaale ahnlii*^*nbsp;Das Schlofs liegt aber in gleicher Ebene mit der innbsp;nern Muschelhalfte, und ist am obern Ende mit et
nem erhöheten Rand umgeben, statt dafs die Sc 1 ïlnne bey der vorigen Art, auf der anfsern -nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;^
FVache des abfallenden Muscbelrandes beamp;ndlic is . Die Rinne selbst istlang, ziemlich flacb, un minbsp;ringförmigen Streifen versehen, welche aunbsp;ziemlich breken Abplattung, zu ihren beyden eiten,nbsp;bis zu dem erhöheten Rande fortlaufen.
Aus einer gi'auen Thonschichte, quot;welche detn alternKalk-Stein untergeordnet zu seyn scheint, angeblich aus Oxfordshire in England, mit gröfstentheils'vollstandi-gcr, in Halkspatli versteinerter und etwas rerkieater Schaa-le; grofse über 4 Zoll lange und breite Exemplare. (2 Ex.)
Zeigt grofse Ahnlichkeit mit den bekannten Ostraciten, welche slch im Stadtgraben bey Hildes-beim finden, und in der Gestalt des Scblosses mit dernbsp;'’orhergehenden Art. Die Schaalen sind sehr dünnenbsp;tmd plattenförmig, eben, mit verhaltnifsmafsig we-^igen Ungleichheiten und Vertiefungen. Auf dernbsp;obern Muschelseite liegt ein schön exhaltener grofsernbsp;Setpulit.
Aus Jurakalkstein der Gegend zon Aarau. Eingrofses, §®8en 4 Zolllanges, und fast eben so breites, gröfsten-theils vollstandig erhahenes Exemplar, mit dicker verstei-Uerter Schaale und beyden Hiilften. (i Ex.}
In der Form Ahnlichkeit mit dem Gescldecht ^’^yphaea Lam. der Gryphiten, aber nur flacb ge-^völbt, sehr breit und der Schnabel wie abgestumpft,nbsp;dafs er am Muschelscldofs nur einen zientHch brei-ten geradlinigen überspringenden Rand bildet. Dienbsp;nntere Halfte concav eingebogen, und die ganze
-ocr page 304-aufsere Oberflaclie beyder Halften mit unregelmSfsi'^ geil, blattrigen, concentrischen Streifen.
In Hornstein von Amberg, w^lirscheinlicb zur Jm'*' formation gehorig, vollstandig erhalten, und zura Theilnbsp;verkiest. (2 Ex.)
Vonschmalemsehr langlichen Bau, ziemlich liocb» aber ungleichförmig gewölbt, den etwas hervorste-benden ziemlich spitzigen Schnabel mehr auf die ein®nbsp;Seite gerichtet. In die Q ueere unregelmafsig, runzel'nbsp;förmig und concentrisch gestreift,
Aus einer sandmergelartigen, wahrscheinlicli zur Krei' denformation gehörigen Schiclite, mit eilialtener und ver'nbsp;steinerter Scliaale , aus England. (2Ex.)
Confer, Knorr. P, II, I, T. D. Ip^,fj,2,, hauptfach'
lich aber Torruhia Nat. Span, T X, f, ii. a. h, uni
Fauj. d. St. Fond Petersb, T, 2^. f. S-
Von langlich runder Form, jedoch nur auf der einen Seite regelmafsig fortlaufend, auf der entgegeii'nbsp;stellenden eingedrückt, mit runzlicher Queerstrennbsp;fung, und der Schnabel etwas abgestumpft.
Aus festen Sandscliichten an der Nordseite des Sees El' körrée, Prov. El F e j um in .A r abien, dutch Seetze 1'nbsp;erhalten. Mehr kalcinirt als versteinert. (4. Ex.)
Ahnlichkeit mit Osirea orbicularis Linn-gt; und sich auf der andern Seite den Spielarten voanbsp;Chama gryphoides nahernd. Siescheinengleicb'nbsp;falls in ilirer Form sehr zu wechseln. Einige Über-einstimmung mit derAbbildung von Knorr P. II. I*nbsp;T. D. VI. f. 3.
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Voji Stefft in Franlsen, mit völlig erhaltener Schaalo and beyden IlaUten. (l Ex.)
Einige Aehnlichkeit mit der Ahhildung V on Hüptch, d^atg_ ^ j). Vol.l. T.IL ƒ.9. 10 , Oryct. nor. T,8.nbsp;-f- S- a.h,, Knorr P. II. I. T.D. VII. Jig.8.
f.
LangUch rund, sehr flacli geyvölbt, den Schnabel eine Seite gerichtet, mit undeutlichen, unregel-•^aieigen Langenstrahlen , und einer conzentrischen,nbsp;‘^Ui'ch die Wachsthumsringe veranlafsten Queerstrei-iing, zwischen welchen aber eine feine, regelmarsi-gere Queerstreifung sichtbarwird. Die Schaalen sindnbsp;auf der einen Seite nicht völlig langlich rund, son-dern vom Schnabel an etwas eingebogen. Die un-tere Ilalfte flach concav. , Kaum 1 Zoli lang.
Kleine freye Exemplaro vom Galberg im Hildes-heimischen, auf Hornstein vou A m b e r g, und aus IWuschelflötzkalk bey Weimar, mit völlig erhaitener undnbsp;¦Tersteinener Scliaale. (5 Ex.)
Eine kleine Auster von unbestimmbarer Form, ^’'^tlche zu den sogenannten KI eb au stern gehort,nbsp;haufig auch auf andern Muscheln und Versteine-aufsitzend angetroft'en werden.
Aus festen Sandsteinscliifhten im Piemontesischen, ^‘'it dicker versteinerter Scbaale, grüfstemheils ganz voll-®tandig crbalten. (lEx.)
Sekr viel JMuhkeit mit Chamagry ph o ides Linn. conf. Knorr P. II. I. T. D. III. f. 3. 4 jedoch nicht gant
Jichtig gezeichnet.
Es kommen zuweilen verschiedene Varietiiten die mit einigen Abanderungen der Chamanbsp;13 h o i d. sehr viel Übereinstimmung zeigen.
-ocr page 306-Von Tykarp bey Enagberg im Gebiet von Going* in Schweden, aus einer sandigen, hreideartigen Schicht*»nbsp;welche wahrscheinlich zurKreideformation gehort, (3 E*-,^nbsp;Conferat, F auj. d, St, Fond P e ter sh e t g F. 28 f'3'
u, T, 22, f. 2, Die erstere Abbüdung scheint unvollstandgt;S
zu seyn,
Sie kommen ganz auf gleiche Weise im Petersbef? vor, und geboren ohngeachtet ihrer, den SeeohreHnbsp;ahnlichen Form, wohlnoch am erstenzu den O s t rnbsp;c i t e n.
Aus Jurakalkstein der Gegend von A a r a u, volIstaB' dig mit versteinerter Schaale erhalten. (l Ex. ^
DIeser Ostracit nahert sich den Seeohren noch mebr. Er ist schmal und langlich - rund , ohngefaWnbsp;1 Zoll lang, mit einem sehr hervorspringenden schar'nbsp;fen, auf dem Riicken breilen Rand, und der Wirbelnbsp;ist völHg nach Art der Seeohren gewunden, und sO'nbsp;gar mit kleinen hervortretenden Knöpfchen besetz^'nbsp;Die Schaale ist, mit Ausnahme des breit und schartnbsp;hervorstehenden Randes, platt, aberganz geschlosseo»nbsp;und zeigt auf der Rückseite eine spitzig zulaufend®nbsp;austerartige d^ortsetzung, welches hinreichend ver'nbsp;rath, dafs er nicht zu den eigentlichen Seeohren g®'nbsp;hort.
Sowohl diese als die vorhergehende Art sind bi*' her von den meisten Petrefactensammlern alsnbsp;liotiten oder sogenannte Planiten angesebet*nbsp;worden, wie bereits oben berührt worden ist.nbsp;berechtigen übrigens allerdings, sie als eine ga***^nbsp;eigne Art der Ostraciten zu betrachten, welche, werquot;*nbsp;sich ahnliche Originale auffinden sollten, wohl al^
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ejgnes Geschlecht aufgeführt werden müfsten, Nur würde noch naher zu untersuchen seyn, oh sienbsp;, wenigstens zum Theil, vielleicht blos die nn-tern Halften von Muschelarten sind, welche zumnbsp;Geschlecht Chama Linn. , und insbesondere ziiAb-anderungcndes Chama g'ryphoides der Vorwelcnbsp;gehort haben.
Aus Musclieülotzlialkstein der Gegsnd vou Dorwburg Je n a , und vom L o h b e rg bey Tónna, mit verstel*nbsp;^CTteT Schaale, von sehr verschiedener Orofse. (4Ex.)
Nahert sicli in der Form, und in Ansehung sei-ïier Streifung, Welche aus mehr oder weniger regel-mafsigen dunnen Langenrippen bestelit, die schup-penardg und mit Itleinen Knoten und Domen besctzt ^ïscheinen, dem Geschlecht Spondylus Linn, Ernbsp;^^igleine ungleiche Wölbung, wechselt in der Form,nbsp;'^^^d kömrat bald schmaler , bald breiter, bald mehrnbsp;Oder weniger gewölbt, und von sehr verschie-dener Gröfse, von einen halben Zoll bis zu füni;nbsp;^oll Durchmesser vor, und zuweilen ist die Schaalenbsp;^Wischen den Flauptrippen noch mit feinern Langen*nbsp;dippen und Strichen versehen. Kömmt nur seltennbsp;2um Vorschein.
ïn Muschelflotzbalksteiu vom Lohberg bey Tonn», ’^'it erhaltener und versteinei'ter Schaale. (lEx.y
Einige Ahnlichkeit mit dem vorhergehenden, sei* oe Form ist aber noch unbesiimmler, und gleicht dernbsp;¦^noinia electrica Linn. Die einzelnen schwa-chen Rippej^nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;der übrigen Schaale gleichsam
^nsammeugeflossen, unbestiinmt, setzen hauhg nicht
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fort, iind zeigen, wie gesagt, eine grofse Alinlichlieit mit einigen Abanderungen der Anomia electi'i'nbsp;Ci}. Kömmt gleichfalls uur selten zum Vorschein.
Die noch vorliandenen übrigen Ostraciten , woï' unter unter andern mehrcre ziernlich grofse Exerti'nbsp;plare in Feuerstein versteinert, aus der Gegend voiJnbsp;Aachen behndlich sind, die zu G r y p h o i d e s ziinbsp;gehören scheinen, lassen sich aus den bereits niebr'nbsp;mals angegebenen Ursachen nicht naher bestimmei)'nbsp;und eben so wenig sind die bekannten Abbildungeflnbsp;einiger Arten, welche meiner Sammlung zu fehlei'nbsp;scheinen ausreichend, um eine sichere Bestimmun»nbsp;darauf gründen zu können. ( 13 Ex.)
Eine zahlreiche Suite von selir verschiedenen Aba”' deruiigen, grorstentheils aufseroideiulich schone und voU'nbsp;standige Exenipiara, worunter melirere mit ihren vollstrin-'nbsp;digen beyden Halfteh befindlich sind, welche wohl G**'nbsp;sammtUch aus Jurakalhstein herrühren mochten, aus ve)'nbsp;schiedenen Gegenden der Schweiz bey Aarau, Neuf'nbsp;chatel, Basel, dem KitzingerThale, und »ek'nbsp;rern scliwabischen Gegenden. Qn Ex.)
Conf. S cheuchz. N. d. S. III. f. f2i u. 22.t Bourggt; Traité d. Petrif. T.i6.f g4-’ I^Pus. Tessin. p.iP''nbsp;T. 6, J.4t orr P. II. I, D, I* f. i. 5. u. T. D I, f.nbsp;2.J., Fauj. St. Fond Petersh. T. s-]. f.^j. T.24\f'*'nbsp;2. Ency dop. T.j82. ƒ.7 a. T. j85-f-C.j, S. Pnbsp;kins on organ, re m, os t re a diluviana Fol.
TXV.f.j.
Er zeigt mit Ostrea crista galli Linn. grofse Ahnlichkeit, wenn sich gleich eine völUg®
Übeï'
241
icht nachweisen lafst, auch sind
Übereinstimmnrj^ ________
Seine Abandervmgcii eben so zaldreieh.
™en dieletztern in verschledenen Gebirgsformationen '’or, und aus dieser Ursaché lafst siclt nicht bestim-öb sie blos Abandcrangen der in den akernnbsp;Gebirgsarten vbrbandenen , oder wivblich eigenthüni-liche Arten sind. In England scheint er in derRreidenbsp;^ben so wie in\ Petersberge 1 aber anch m 'akern Ralk'nbsp;kleinen vorzubommen j und so tindet sich aucii imnbsp;Quadersandsiein des Regensbergs eins zwaï' ab-quot;VVeicliende, aber ini Ganzen doch sehr almliche Spiel-2rt, die gleichfalls in der Sainmlung befiridüch ist.nbsp;Ini tliüringischen Muschelfiöiz'kallc bat er, so vielnbsp;mir bekannt ist, noch niemals aiifgefunden werdennbsp;bonnen j und die darinn Torliommende hierber gehü*nbsp;rige Muschelart macht offenhar eine eigenihüinliche
* nbsp;nbsp;nbsp;¦nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;¦nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;—nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;' -I---¦«TTröv'rl ftTl
Oiïenbar liora-
Art
80II
aus, welche gleicli nüher beschrieben werden
freyen Exemplareti vou Vady ei Meliaha, aus Sandsckichten weatwarts vou deu Pytaiuideu zu Sacaia,nbsp;durch Seetzen überschickt, sehr vollstandig erhalieu.nbsp;(5 Kx.) ¦
Scheint zwar Spielart voh Ostrea crista gah li B. Gmel. der flachen Abanderong zu seyn; abernbsp;sick alle Exemplare in der Fomi fast dnrehgangig
ëkich bleiben, sie auch verhaltnirsmafsig viel weiier
^üseiuauder stekende Ziihne hat, und nie die Grüfse ''On höcbstens zwey Zoll Durekmesser iihersteigt, sönbsp;^elieint (hese verstelnerte Aibanderung sich wohl mitnbsp;^echt zur eignen Art zu erheben.
9
-ocr page 310-lus clner sandigen Thonschiolite ira Hi 1 d e s h e ini i' schen, welclie unter'iilinlichen Verhalrnissen, wienbsp;E Hï’i cli s e i’br i n g im Braiijischweigischeij voihomroe*'nbsp;soil, und Abiinderungen aus der Sell wei z «nd aiis den*nbsp;Wüi-tt e m ber g i s c li e n. Dieletztere walirscheiiilich sn*nbsp;Jurabalhstein Sehr scliono uud vollstandige Exemplar®,nbsp;niit vüllig erlialteiier versteinerter Scliaale. (5 Ex.)
Covf. Fauj. Peterh. T.24. f.i., T.28.f.j., Ene}'-dop, T, i85-f-J’ 9-1 Parkins, org, rem. T, Xk‘
.f- nbsp;nbsp;nbsp;4lt;nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;¦nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;,
Einc Mittelart zwisclien Ostrea crista galli tnul O s t r. frons Linn. Das Exemplar aus cleninbsp;Ilildeslieimischen bestcht aus lauter über cinander gé-tr achsenen, zum Theil mit bejden Hiilftcn versehe-nen Muscbeln dieser Art, und ist vorziiglicli schö»nbsp;erlialteii. Er liönimt weit seltner, als der vorhergG'nbsp;liénde, zum Vorschein.
Alls dein I* e t er s ber g e, tlieils der Gebirgsart aufl'®* gSnd, theils in freyen Exemplaren, und auf F euerste*’*nbsp;Ton der Insel Fiiigen, mit vollstandig erhaltener Schaal®'nbsp;(4Ex.)_nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;_
T'p'alirsclielnl, gehutt liierher K.norr P, II, I, T, f.5., Encycl op. T. rSö. ƒ, a.*4.5 6^., Fauj. Peterh'
Irüixunt in r'ollsiiindigen Exemplaren fast inim^'^ balbmondförmig gebogen vor, und bleibt siclinbsp;Ganzen in seinem Habitus so ahnlich, dafs er hocb*'quot;nbsp;Ayabrscbeinlich eine eigene Art bestimmt, da ernbsp;mal aucli slets nur tmn geringer Gröfse erschelnt.
Aus dem Petersherge bey Mastriclit, in Exemplaren uud auf der Gebirgsart, (3 Ex.^
-ocr page 311-vin. Möllusciten. nbsp;nbsp;nbsp;245
Knnrr F. 11. l T. D. Vil f. 3. u. 6. t Encydop. ^t'8, ƒ. 4. 5 u,ui T. iSR. ƒ. 4. 5-
Die gauze Gestalt dieser Art, so wie die stets oLgeruiuleten, ruit wellenförniiger Streifiing versehe-iieii Zaliiie, zeichnen ihji binreichend aus. Beyeinefnbsp;Ab.huieruug dcsselbeir aus dem Petersberge ste-heii die Zalmfurcheu viel enger zusammen, und dienbsp;-'aunranduiigen selbst ersclieiucn wie abgeschlili'ennbsp;geradcr Linie.
G. Ostracites crlst. vaginatus.
Gleicbfr.Us aus ciern P eteïsberge, in freyen Éxcilipia-ren, (3 Ex.) nbsp;nbsp;nbsp;'
Einige Ahnllcbiieit mit Knorr 1\ IL 1. T. I); Vn. Lnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;aber sichcr gehort dieseAbbildung nicht
hievher, da aufserdem auch solche Abiinderungen ab-gehildet wordeii waren, welche mit hleinen unregel-Wiafsigen Zahnen versehen siiid, wcnn sie gleich ei-*^'gen Abiinderungen giinzlich felilen. Er wechselt ‘^'igemein in seiner Gestalt, und.kümnit bald breiternbsp;hald scheidenförniiger zum Vorscliein.
Ostracites crist. laastellatus.
Eine Suite selir schön erhalteiier und seltner Excmplavé Voii Bassoeuil in Lot kring on, ons dem Peteis-berge, der Gogend voii Aarau und von Amber g, iiinbsp;tnehrernVarietatcu, mit groCstentlieils gut crlialtener ver-stoiiiertei' Scliaale. (igEx.)
Natarforsch. g,St. T-4 ĥ S. a. h. i Encyclop. I.
^87 f.3.4. 5., Bourg. T,I'J.f-98’ Knorr P. //./ƒ. 5 b..
P orkin s. O r ff. rem, Os cr. h’Ohs vel ƒ tj lium Vol. Til.
Di^ vielfaltigen Abiinderungen dieser Art habcn samtlich tnehr oder weuiger Ahnlichkeitmit Ostréanbsp;frons Linn,, Ostr. hastellnm Listerj deri
24‘h/
sogenannten Harken der Conchjliologen, ziiwei' len aiicb Lorbcerblatt benannt , uud kommennbsp;im Ganzen nur selten zum Vorsebein. Die aus deïnbsp;Gegend von Schaflocli bey Amberg, sind sanit-lich in Hornstein versicinert, und diese Art gehort»nbsp;so wie mehrere Versteinerungen der Jnrafornra-tion, thells der letztern, tbeils der Rrei de an»nbsp;was allerdings eine merkwürdige Ersebeinung ist, unilnbsp;in der Folge noch weiter bcrührt werden \vird. Si®nbsp;gehörten in frühern Zeilen zu den ganz.vorzüglicbennbsp;Seltenlieiten einer Versteinerungs-Sammlung, babennbsp;sieb aber neuerlich haufiger, wenn gleieb noch ini'nbsp;nier sparsam aufgefunden.
Theils dem neuern Sandstein von Aaclien autiiegenJ' tlieili in freyen Exemplaren rait versteinerter Schaale, ua'inbsp;grofstentkeils ganz vollstandig erkalteii, 6 Ex.
Sie scheinen eine Mittelart der Vorwelt zwiseben Ostr. cornucop. und p ar as i ti c a Linn. anS'nbsp;gemaebt zu baben , und nahem sich in einigennbsp;iinderungen dem Chama gryphoides. Hire, be^nbsp;einigen Spielarten hervorstebenden Zabne ainnbsp;schelrande, und einzelne dornenartige Knotennbsp;Oberscbaale, weisen ibnen ibre Stelle bey den Grist*’nbsp;citen an. Sie sind maneberley kleinen Abanderurig®'*nbsp;in der Form unterworfen, und kommen nicht selbnbsp;haufig vor.
Aus den Sandsckicliten, welche bereits oben ang^b’ib worden sind , von V ady-el-Mellaiia westv^J'ts d ’'nbsp;Pjramideuvon S.icara, dui'cb Seelzen überschickt,nbsp;zum Tlieil wirklich versteineiten Scliaalen. (lEx.}
-ocr page 313-VIII. Mollusciten.
^clieinenmit Osirea cornu cop iae Lin ngt; 'völlig üher-^inzustinimen, Conf Knorr P, ïl. I, T, D, 4-f'
I^ei' zuletzt angcfülirten Abbilclungen fehlen jedocb ^ic zahnförmigen Ausbiegungen des Muschclratides, .nbsp;'velche durcli die Fortsctzung dér wvdstPörniigeunbsp;Langenstreifung der Oberschaale entstehen, dalier sienbsp;'^ielleiclit elne eigne Art ausmacht. Melirere Exem-piare sind gewöbidich voii verscbledenen Gröfsennbsp;einander verwaclisen , zuni Beweis dafs sie ge-^^'leinscbafdich auf einer Muscbelbank lebten.
10. Ostrac. crlsl'. difformis.
Aus Mescbelttützkalk, der Gebirgsart aufliegend, nndzum Tneil luit gyt erbaltener vcrsteinener Sciiaale, au» dernbsp;Gegend voii Weim a r. (i Ex.}
Er scheint von unbestirambarenFormen, welcbe tald mehr dem Ostr. crista galli, bald Ostrac.nbsp;bastellatiis, bald sogar der Ostr. spondyloi-*^^5 ahnlich seben, und bommt bald ziemlicb hocbnbsp;ê'^’vvölbt, bald sehr flach und breit gedrückt vor.nbsp;Erreicht übrigens höchstcns die GroTse von anderthalbnbsp;^'Oll Durcbmesser, und seine über die ganze Oberfla-che der Schaale forllaufenden Hippen der Zahne desnbsp;Muscbelrandes sind haufig mit schuppenartigen Kno-ten besetzt.
Zur Familie der Gristaciten möcbte aucb noch Ostr a cites sulcatus BI umcnbachs gehören, dernbsp;iu seinem so schatzbaren Specimen archaeol,nbsp;^eiUivis T. 1. %. 5. sebr scliön abgebildet ist,nbsp;itieiner Samnilung aber felilt. Er liommt bey G eb r -den ohntveit Hannover vor, und ist duber ein Ange-boriger der Breideformation-
-ocr page 314-246
1).
Eine gai'iz vorzügiich schöne Suite dieser seltnen Ver-. ?teiiierung, in zahlreiüien Exeinptaren, Svelcbe tbeils giQ.;nbsp;'fsenStih ben ilnr.G-eS'.ij gssit anfiicg'tii, uud daroit verwachsennbsp;sind, tl:eiis ficy niit vollstandig eilialtener inid versteiner-ter Schaale , siis Kjibsteingescliieben der grnfsen Sandgrnb®nbsp;• bey Ko'ppeiiliagen, wo sie sich nul' eine kurze Zeitlanfinbsp;in to soUünen Esemplaveii gciunden liaben sollen. T.
xxyill. f, 5- a. b. Ui Ex.)
Auoniia craniolnfis Linn», Crania pers Or ndta Lam., Schrot. Li'tterac, tl. hiat, Gesch T. litnbsp;p, 281- — 291., tlessen Einleit. zur Ncturg. d Verst, fnbsp;11., Opuscula Stohaei 'F. Lfmi —4-• Chemnitz
Conch. C. 'F. ~C. j'. 681—~8.gt; Cosc. A novi. cran ^ Or Itir. Parkins Vol. lil. F. IKVl. f. 5.. Fo d t e n ko pj S ^nbsp;'m u s c h e l ll r a 11 e nh ur 2 i s che P t e n n i s e.
ö ““ö'-
eine weitere Beschreibnng hberfiüsüig wird, nndno'-' noch anznfhhren seyn inöchie,'dafs in den Koppen'nbsp;hagener Geschieben lediglich diese'Art zuin 'VorscheiOnbsp;Kömmt. Sie sind ganz damit angefülh. und habednbsp;pine Muschelbank ausgeinacht, welche zngleich Fisch'nbsp;Itnochen undZahne, eine Menge Dentalien, dieZ'Onbsp;Ppntglit. la e At is geboren, und aufser einig®*'nbsp;rathselhaften Überresten der “Vorwelt, Ayclche nochnbsp;in der Folge. .beschrieben werden sollen, fast g^*-'nbsp;|tciue apdre Muschelfragmente eiithiilten bat.
Bey genaner Vergleichung der bekarnten Cranio-liten ergiebtsicli offenbar, dafs esmehrcre Arten dcrsel* ben unter den Versteinerungen giebt, welche biebernbsp;noch nicht gehorig unierschieden undbestinnnt -va-oV-den sind. Der vorliegendc ist auf Tab. I. fig. 5. a. b.nbsp;sehr genau und richtig abgebildet yvorden, dabei'
-ocr page 315-Kalkstein ist verscliieden vbn dem in Danemark gewöhniicli vorkoinmenden, iind scheint einer alteranbsp;Formation anzugehören, was sich jcdoch gcgenwar-noch nicht entschciden lafst.
Eine ganz abweichende Art macht Craniol. craniolai-is aus, T. XXVIII. %• 7- was sogleiclinbsp;Fey der Verglcichung mit der Bcschreibung von Eoscnbsp;rind uach Parkins Vol. III. T. XVI. f. 3. bemcrklichnbsp;Auf glcichc Weise scheint gaiiz davon ver-®chieden za seyn
Craniolites Scliröteri, dessen CataJ. II. II. F. u. 10., aus Flötzkalltsieiu von Thangelstadt,nbsp;Vto sie nur aufserst scltcn gefunden worden ist., undnbsp;V'ovon sich das Tab- XXVIII. fig. 6, abgebildete Exemplar iir der Sammlung befindet.
Sollte die Abbildung in der Oryet. Nor. T. 7. F 38' viclleicht zu den Cranioliten gehören, so wiirdenbsp;^rich diesc wahrschcinlich wieder eine eigne Art aus-*iiachen.
Theilsiiidev Gebirgsart, zur Grauwackenformation gehö-tiieils aus nutergeordneten Eisensteiidagem, aus der *^®geHd voii Cobleiiz, von Ober la hu stein in deïnbsp;Eegeud von Mayuz, uud von. 13 utzbach bey Giefsen,nbsp;In freyeu Exemplaren, welcheabersSnitUchblos Steinkerue,nbsp;jedoch selir voUstiindig erhalten sind. (27 Ex.)
Pis jetzt kennt man die Maschelschaale dieses i'«gt;-hsell)aften Gescböpfs noch nicht, And es lindennbsp;deshalh hlos Vennuthungen statt. Da die letzterunbsp;noch nicht in hinreichend guien Abhiklungen vor-banden siad, so schien mir cs nödiig, wenigstens
die aneeldidien Scliaalengehause zu zeicbnen , mid auC T. XXIX. f. 2. 3, stecheii zii lassen, Eine au.sführli'nbsp;che Be.schreibnng macht sicli daber iibertlüfsig, Amnbsp;-vvahrscheinlichsten möchte die Tab. XXIX. f. 3. 3^nbsp;abgebildete Muschelart, welchc aber ihre eigentlicb^nbsp;Oberscliaale dennoch nicht erbalten, und wahrendnbsp;der Versteinernng verloren, nnd nur eine unterenbsp;Schichte jencr Obeischaale zurückgeiassen zu habeiinbsp;sclieint, die iiufsere Hülle des Hysteroliten geweseiinbsp;seyn. Der leiztere würde alsdann blos die Ausfiillungnbsp;und der Abdruck ilirer innern sonderbar gestaltetei»nbsp;Höhltmg ausmachen. Diese Vcrmuthung wird Iiaupt-?nbsp;süc'hlich dadurch begründet , dafs jene Musckelartnbsp;stets in der Begleitung des Hysteroliten, nichtnbsp;nur auf den bereits oben angegebenen Lager.stattcnnbsp;desselben., sondern aucli an den übrigen Geburisortennbsp;bey K a y s e r s t e i n el, bcy Sonibernou und inlnbsp;B,ammelsberge am Harz vorkömmt. Bey ge-nauerer Vergleichung scheint auclidie Form desselbennbsp;einer solchen Beliauptung iiicht geradezu yviderspre-chen. Man hat die Oberschaale zum Geschlechtnbsp;Placuna Lamarks zahlen wollen , undbêsonders dienbsp;fig. 3' abgebildete obere und untere Halfte, welchenbsp;gleichfalls stets in ihrer Gescliscbaft erscbeint, dafürnbsp;ausgegeben. Mir scheint dies jedoch noch sehr zwei'nbsp;felhaft zu bleiben , und liöchstens möchte die leizterenbsp;eine obere oder untere Halfte des Anoni. sarei nU'nbsp;lalus, Hlipsch Nat. Ges. N, D, T. 1. f. 5-gt; seyn-Bi^jetzt getraue'ich mir licine Entscheidung hierübernbsp;?;u fallen, und bezweifle aucli noch, dafs fig.nbsp;a. quot;yvirklich als Muschclgehause 'zum Stcinkern de*nbsp;Hysterol. vulvarius gehort hat, weil sich seintnbsp;Ihnliche, Arten mit völlig erhaltener Schaale linden»
-ocr page 317-549
¦Welche ganz anders gestaltet sind, und welche daher vermuthen lassen, daCs die Hiille des Vulv'arius ilmennbsp;gleichfalls ahnlicli gesehen hat. Demohngeachtetnbsp;^leibt jene Beliauptung nicht gana verwerflich, undnbsp;¦''¦ielleicht verschafft uns bald ein glücklicher Zutall,
Auflindung eines mit Schaale verschenen Exem-pjars, die gewünschte Auflüarung.
2. Hysterolkes paradoxus.
In einem saiidigen Tlion- odet erdigen Brauneisenstein^ lager, das demübergangsthonschiofer des Rainmelbergsnbsp;untergeordnet ist. Dieses Dager ïst als elne Muschelbanknbsp;dieses Hysteroliten zu betrachten, und die vorliegeiidennbsp;Stiiche siiid nach. allen Richtiingen daniit angefüllt. (6 Ex.)
sogenannten Schraubem
Aulser tliesen befinden sJch aber aucb von Ober-lahnstein bey M aynz und von derScbalheam Harz einige hierber gebörige Exemplare in dernbsp;^arnmlung. Die so eben ervvabnten Muschelartennbsp;tVelche nian für die Schaalenbalften der Hysierolitennbsp;gehalten hat, kommen gleichfalls in mehrern Exem-plarfn darinn vor. Da eine Abbildung dieser Stein-berne T. n, fig 6. ira 7ten Jahrg. des Leonh. Tascbenb.nbsp;geliefert worden ist , so bedarf er keiner weiternnbsp;Beschreibung. Aufser detn Jlaiumelsberg kömmt ernbsp;auf den übrigen Lagerstatten des PJysteroliten nur sel-tcn zum VorscKein, fmdct sicb aber zuweilen, sonbsp;wie der vorhergehende, mit den Gliedern des Encrinbsp;uit. epithonius, dennbsp;sleinen.
3. H^^sterolites hystericus.
¦Alls Graiiwacke voii Kayser Steinel im Sayn» ¦^^teiikircliischen, theils in derGebirgsart, theils innbsp;heyeii^ gtöfstcntlieils vollstnndigen Exemplaren, 'welche
-ocr page 318-jedoch, eben so wie bey denrorhergehenden Arten, in blo-fsen Steinkernen bestellen, (I3 Ex.)
Seine Abbilcluiig Tab. XXIX. fig. i. erspart einC weitere Beerhreibung, uiul wird znglcich die Über-zeugnng verschaflen , dafs er wirklich ei'ne eigen'nbsp;tbuinliche Art ausmaclit. Audi er bömmt auf seinernbsp;Lagerstiitte in einer voniiaiigcn Miisdidbank vor,nbsp;Vvde die BesdiaiTenheit der vorliegenden Slüdie bin*nbsp;reichend darthut.
a) mit gesdilofscnem Sdinabel.
lm Gryphitenkülk von Sckmerbacb im Gotliai' ïchen, der Gebirgsart aufliegond, iiiid vou K ü ii i t z bcynbsp;Saalfold, mit verateiiieiter umi gryrsteutlieils erhaltenernbsp;Scbaale. (4 £x.)
ylufser der Ahhildung iit Leonhard, miner. Ta'chenh Jahrg, Vil. !Z’. 2. /. r hal blos nodi Knorr 1’, l[, I. T.nbsp;B. HL a. f. I, cinige Achnlichkeit. Der Beschreihung tunbsp;Folge möchte die letztere aber melir zu An om, p ar a d oX-gelwren.
Dil die Abbildiing im Leonh. Tasdienbudi ridi' tig, wean glcidi von einem mit dem Gestein vcV'nbsp;¦vvadiseiiem Exemplar genommen ist, so niadit sicbnbsp;einc auslührliche Besdireibung überflüfsig, und cSnbsp;ist nur nodi zu bemerken, dafs er zur Familie desnbsp;Speciosus zu geboren sdieint, dafs seine Ober-sdiaale sebr eng und fein in die Queere gesireift isbnbsp;und dafs er von einigen Abünderungen vorköminknbsp;¦\ydcbc sich theüs durdi eine evhabene Linie iri dernbsp;Alitte seiner weiten Hohlkehle, Min. Taschenb. T-f. 5., tlieils durcb vdel weitlauftigcr auseinander stc-bende Liingenrippen auszeidinen. Auf der andern
-ocr page 319-Seite iiaheït er sichaber aiicli dem Hysterol. para-^o.xi’.s, unn macht gleichsam ein Verbindungsglied ^¦uischen den.Hy s t e r o lit en und Terebratuli-
ten aus. £1: hütmnt nur schr selten vor.
derun
Hey der unendlichen Mannigfaltigltelt der Aban-!
ebratuliten statt
gen, welche bey'den Ter
fmdet, und welche auch beyxn Geschleclit A n o m i a der gegenwartigen Scbopfung auf gleiche Weise eife-
hat dieBestinmiung der Arten oft gvofse Sdiwie-
^’igheiten, \ind am scliicldichslen lassen sie sich daher cia;cuvlicli in Familienhanfen eintheilen, deren,nbsp;gemeinsdiafllicher Habitus alsdenn die cbarachteri-stischen Kennzeichen jeder Art am deutliclisten aus-driidtt. Aus dieser Ursache werde ich aucli bey dernbsp;Auffiihrung der nachstehenden Arten immer, berühren,nbsp;-vvekhcm Familienkreise sie eigenüich geborennbsp;Tiöchten.
2. Terebratulites fragilis.
Aus Muschelftü.tzkalkstein, amrufse der thiiriuger Wald-gebirge in der Gegend von Her d a int (j o tliaische n, der Gebirgsart aufliegend. (2 Ex.)
lm Leonh. Taschenb. VIL T. n. f. 5‘ zwar nur ein niit dem Gestefn sehr verwachsenes Exemplar ^nbsp;iedoch sowolil die obcrc als untere Musdidbalite rich-tïg abgebildct, dah.er sicli gleiclifalls keme ausführ-bche Beschreibung nöthig macht. Er gehort zurnbsp;ïquot;amilie des Speciosus, hat eiue schr zerbrechlichenbsp;Schaale, daher es aufserst sdrwer halt, vollstandigenbsp;bxeiuplare aus dem Gestein zu erhalten, nnd kommtnbsp;ganzen Muschelbiinken in unzaldigcn mit einan-dcr vervradisenen Individuen vor, fimlet sich abernbsp;Ganzen nur sclicn.
-ocr page 320-Terebrat. parasiticus, Min. Taschb, T. o, f. 4., sclieint nach nalierer Prüfung nur eine Spielartnbsp;des fragilis zu seyn, deren Rippen ei\va.s weitlauf-tiger aus eiiiander stelien. Sie könnnt im Muscbel-flö tzbalk des Lob bergs bey Tónna vor, wird dortnbsp;aber hoclist selten , 'und nur sehr einzeln angetrolfen.nbsp;In der Saminliing befniden sich 2 Exernplare.
3. Terebratulltes striatissinnis.
Aus alteim Kalkstein , der 'waLischeinlich zitni Über-gangskalkstein geliört, aus der Gepend der P a nc r a t iu s Kapelle boy Prag, in der Gebirgsart eingewachseii.nbsp;(2 Ex.)
Gehort zur Familie des A p c r t u r a t u s, und ist nur weit enger gestreiit, macht aber demohngcacbtetnbsp;vielleicht nur eine Spielart desselbcn aus. Ein anvoB-stiindiges Exemplar ist iin Leonh. Taschenbuchnbsp;T. 2. f. 7. abgebilder. Iu seiner Gebirgsart hommennbsp;aulserdera O r t h o c e r a t i l e n, T r i 1 o b i t e n, undnbsp;?mdere sehr seltene Versteinerungen vor.
Aus Übergangskalhstein der Eiffel, in nbsp;nbsp;nbsp;Exem
plaren. Fg Ex.)
fllin. 'Tasclienh. VIL T, ?. f. p. LValincheinlich gehörC
amp;uch das sehr grofse ExearpUr in Parkins org. rem» Vol. IU. T. XVI f. II hierher. Knorrs Ahbildung P. 11.nbsp;ï. T. B, IV. f. 7, 8, desgl. T. B. UI. a f. i. , A nom,nbsp;artifex henannt, scheint niAir ein junges Exemplar voitnbsp;An om, comprimatus za seyn. Eintge Aehnlichkeitnbsp;zeigt auch die Ahhildung in dsr En cy c l op. 7. 244 fig- 4'nbsp;Vollstandige Exernplare, vvelche freylich nur au-fserst selten aufgelunden werden, erhalten diirch dienbsp;sonderbare, sehrbreite, aber verhalinirsmafsig aufserst
schmale Gestalt und hobe Wülbung mit stark gebo-
i
-ocr page 321-genem libergreifendeii Sclinabel, durcli Ibïe tegelraa-fsig Wellenfönnige feine Qneorstreiiuiig, und clurch die breite senkrccht gestreifte Fiaclie, zwiscben dennbsp;Leyden Halften, unter ihren Scbnabeln, ein selirnbsp;üiigewöbnlicbes, lind zugleicb zierlicbes Anseheinnbsp;tiefb und breite Rüciienfurcbe ist nicht geslreift,nbsp;*^nd blos in die Queere gerieft* Er kömmt nicht bau-^*g zum Vorsebein*
Tei'ebratulites intermedins.
GTeicUfalls in Übergangslialkstein aus der Eiffel,
( lo Ex.)
UnterscbeidcL sich von dein vorbergelienderij dein er übrigens in der Forin ganz gleieb boinmtjnbsp;dureb -vveitcr aus einander stellende flacbere, niebrnbsp;abgerundete Langenrippen, und üachere Wölbnng.nbsp;Audi ist die Ebene zwisclien den Scbnabeln nicht sonbsp;treit. Die Rdebenfurebe ist gleicbfalls nur queerge-streift und nicht gerieft. 'Von beyden Artcn giebt «.’stnbsp;jedocb so viel Spielarten, dafs vielleicht aucb dér vor-,nbsp;liegende nur eine Spielart desselben ausniacht. Eeydcnbsp;nahem sieb auf eiiier Seite dem co inprima tu s undnbsp;«1 p c r t ur a tu s , und auf der andern dein alatus.nbsp;Die gegenwartige bömnit etwas baufiger als die vor-herhergebende im Übergangsbalkslein der Eiffel vor.
C. Terebr.itulites vestitus.
Tn freyeii, selir schön evbaltenen Exemplaren, mit ver-steinertev fScliaale.j aus Übergangskalkstein der Eiffel, und von V i s e 11 im L i m b u r g i s c h e n . von selir ver-acliiedener Gi'üfse (? Ex.)
Die uiuere Ilalfte sebr gcwulbt bauebig, niit Ineiteni Rücken, zu beyden Sciten abfallend, undnbsp;®Rb flach ci'weiternd, daher viel breitér als lang, rnit
254
etwas eingebogenem Müsclielrande in der Mitte der Halften. üie obere Hiilfte in der Mitle, und beson-ders nach deni Müsclielrande zuj flacli concav einge-bogen. Die ganze Schaale selir fein und regelraalsignbsp;strahlenfurmig der Lange nadi gesLreift', und niitnbsp;absetzenden, erhöaetcn, langÜcbén Strichen in dernbsp;Richtung der Strablen besetzt, wodurch die Ober-flache eineni mit Flernielinschwanzclien besetzleninbsp;Mantel ahnlicli wird, und ein ungeniein iierlichesnbsp;Ansehen erhalt. Diese Zeichnung findet nut hey aus-gewachsenen EJcemplaren, welclie in der Breite dienbsp;Gröfse von ej Zoll erreichen, statt, jüngere sind ge-¦VTÖlinlich nur gleicuförmig fein gestreift. Er fmdetnbsp;sich nur selir selten, körrimt von niehrern Spielarteiinbsp;vor, und scheint mit zur Familie des Tereb ratu-lit. Pee ten zu geboren, den wir übrigens blos ausnbsp;sehr unvollstandigen Zeichnungen bennen, daher ernbsp;noch weitere Prüfung erforderti
tn Übevgaiigskalkstein von Visell und Corn eb Munster, zam Tbeil mie zieralicb vollstanilig verstei'nbsp;nerter Schaale. (4 Ex.)
tn der Gestalt undStreifuiig dem vorliergehendcn sehr ahnlich , nur fehlt Üie liermelinartlge Zeichnungjnbsp;und er ist liaufig etwas nnglcicb gewölbt, wo dernbsp;Schnabel alsdenn iiiehr auf einer Seite steht.
Aehnlichkelt mit An o mia trnneata Linn. Confi Min. Tascheiih. Vfl. quot;!'• r. ƒ 6, ivo eine seiner re^d-mafsigsten Formen ah gebilde t ist. Ency tlo-p. T. 2,46 /•nbsp;6. a. h. Die hier bemerkte Oeffnung des. Schnabels ist bs.ynbsp;den versteinerten Exemplaren nicht ivahrzunehmen-.
Er kümmt vdu inclirern. bedcutendcn Abanderun-gen vor, von welcliea einc der vorzügliclisEen Anom.
benünnl; worden ist, durch sehr deutlicbe
Qoeerstreifuug , die jedoculediglich durch die Wacbs-*^bnmsrii)ge rc anlafstzu seyn sclieint, ausgezeiqlinet, '^ind eine andere gleichfails sebr abweicheude istnbsp;^n.Ora. e'xcisus benannt worden, weil sich dienbsp;oberc'Halfle, durcli einen tiéfen rinnenartigea Ein-^chnitt untersclieidet, der auch in die untere Ilalftcnbsp;Übevgveift nnd die Schaalcn herzförraigbildet. I^aTsnbsp;ohngeachtet ihrer so abweiclicnden Formen nichtnbsp;^virl;licll verschiodene Arlcn ausmachen , crgiebcnbsp;sich aus zahireichen Suitcn. wo der Übergang ei-iier SpielarC in die andere durch haufig fast unmerk-liche Annaherungen und Abstufungca augeiischein-iieh wird.
Gebirgsstücken des Übergangskalksteins aiisSchw'e-! den, und Gescliieben dieses lialksteins, von VVritzciinbsp;an der Oder, autliegend und eingewaclisen, init zuin ïlieilnbsp;selir scbön evbaltenei' Schaale. (pEx.)
Con/i Bosö. T. 11 p. 227., ListeramiTnang!. nbsp;nbsp;nbsp;f4y
und lE.ncycloplt;, 'T- s44 ƒ 8.
Alle diese Zeichnungen sind jedoch sehr unvolh sfandig, und es bleibt daher zweifelhafü, oh die vor-Uegende Art wirklich dadurch bezeichnet wird. Ernbsp;^dinimtin Ansehung derfeinen strahlenförmigen Sti'ci-‘nbsp;ïiing den b.eyden vorhergelienden Arteu und selbst ei*nbsp;^’gen Abanderungen in der Form sehr naho, rur istnbsp;letztere langer gestrcckt, nicht so in' dieEreitcnbsp;ausgeclehnt, untl beyde Ilalftcn sind unglcich weni-§6r gewölbt, zuweilen ganz flach, nait einer sehrnbsp;concaven Einbiegung der obern Schaale.
-ocr page 324-Vril. Mollusciten.
Wahrscheinlich gehort aucli hierher eine Abdii-deriing aus alterm Kalkstein von Giebicheusteiii bey Halle, welche dort in einer vormalJgen Pvlu-schelbankj zahlreich mit einander verwachsen , voi'nbsp;gekommen ist, welche aber verhaltnifsmafsig vielnbsp;breiter erscheint , übrigens-aber völlig darnit überein-stinimt. In vollstandigen Exemplaren kömmt einbsp;aufserst sclten Zum Vorschein,
9. Terebralulites nmbracuiuin.
Aus Übergangskalkstein von Gerolstein in der Eiffel, Der Gebirgsart in einem vorzüglicli sclionen, mit verstel*nbsp;iierter Schaale erbaltenem Exemplare, aulliegend. Ex.)
Htipsch. Nat. Gesch, N D, VohI. T.l.f. I. 2. ; vol’’ melirern an om. pee ten benannt.
In der Form viel Ahnlichkeit mit dem letztern, seine Wolbungist jedoch etwas bauchiger, znmal innbsp;der'Mitte der Schaale und fallt nach dem Schnabel zunbsp;ab, statt sich zu erheben. Seine Streifung bestehtnbsp;auch aus viel liiebr erhabnern strahlenförmig auslau*nbsp;fenden Hippen, nnd diese sind so vertheilt, dafs immer abwechselnd feinere Strahlen zwischen dennbsp;starkern liegen. Aufserdem zeichnet er sich aucUnbsp;durch seine Grüfse aus, welche vonr anoni. pee tennbsp;schwerlich erreicht werden wird. Gehort in voll*nbsp;standigen Exemplaren zu den schenen Versteinerun*nbsp;gen, welche sich bis jetzt nur in der EilFel gefundcnnbsp;zu haben scheinen.
9. i- Terebrotulites sarcinulatus.
In erdigem Brauneisenstein, ans dem Lager im Piatti' melsberg bey Gofalar und aus der Gegend von Cob*nbsp;lenz. (3 Ex.)
Ilüpsch N. g. N.D, T l.f.fj. undT,n,f.^ der hief heygefügteii Kupjer.
Scheint
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Sdieint eine Spiclart des von Hüpsdi bdïannrge-^aditen Terebratuliten zu seyn, fig. 3. a. zeigt die djere Muschelhalfte, und b die iniiere Seiie dersel-Er verdient eine noch niihere Prüfung in freyennbsp;êanz Voilstandigen Exemplaren.
Aus Übergangêkalkstein voil Visell und von Corbel. Munster, luelircre freye Exemplare , iqit gröfsten. t-heds vollstandig versteinerter Scliasle. (4 Ex.)
In der Gestak.dem Terebr. operturatus am ^bnlichsten , nur fehlen ihm die hervorspringendertnbsp;ïicken zur Seite der Schnabel ani Schlnsse derMuschel-balften. Er ist ganz glatt, ohne alle Lkngenstrei*nbsp;fung, nnd zeigt nur eine fast unmerbdiche Queer-streifang. Der Rücken der Oberschaalc ist, stalt dernbsp;ï^nrehe, nur mit einer oft kaum merhlichen, aufserstnbsp;lachen Einbiegung versdien , welche am llande dernbsp;^luschelhaUteu eine kleine Ausbiegnng zu Wegenbsp;^•¦ingt. Seine Spielarten unterscheiden sich hanpt-®3chlich durch melirere, oder geringere Wölbung
Schaalenhalften, nnd znweilen durch eine etwas ®diiefe Richtung, wobey die Muschel in der Ilreitenbsp;^nnimmt, und der Schnabel sich mehr iiach der einennbsp;^eite richtet.
Oft
tüs
Eine Abanderitng, welche im altern Flötzkalk ^er Gegend von'A mb erg vorkömmt, nahert sichnbsp;'beier Form noch rnehrjungen Exemplaren des A per'nbsp;'¦bratlis. Dieser Terebratulit macht glcichsam einnbsp;^erbindungsglied zwischen Striatus und Aper-'^bratus aus, und scheint nicht so zahlreich, alsnbsp;letztere vorzukommert. Seine Steinkerne sind,
ïiiit den letztern, nnd mit T er eb ra t, roetra* vervvechselt worden. (gEx.)
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Au8 IJbeTgaiigskalkstein von Berendoif iii der Eif'
fel. uii'l 'TOm Bens berge, in freyeii aulserordentlicb
schon.niit vollstiindiger Schaale erhalteucn Exemplarein
Terehrat. p atinatus Iliipsch Nat. Gescht N, D, Vol.!, T,I,f,g.4- o.h., Ency dop. T. 244‘
6, a.h., Knorr P, II. I. T.D.II'f. p. tind Parkins, o r g. rem. Vol. III. T, NVI. f. i6 IJ. welches letztere Vd-rietüteii dasselhen zu seyn sheinen.
Dicser Terebratulit erreicht zuweilen fast clrey Zoll im Durclmiesser, und ist übrigens zu bekannt *nbsp;als dafs er eine naheve Eesclireibung erforderte. Seiult;Jnbsp;Abbildungen sind jedocli durcbgangig nocb nicht gan^nbsp;richtig, liefern aber doch von seinem Habitus eii'nbsp;hinreichendcs Bild. Sebr merkvvürdig ist unter dennbsp;Exemplaren dieser Sammliing ein sebr vollstandigefnbsp;liierher gehöriger Terebratulit in Hornstein vcTnbsp;steinert vom Bensberge, der gegen das Licht ge*nbsp;Jjaltcn, fast diirchsichtig erscheint. Er ist hauptsach'nbsp;lich in der Gegeild der Eiffel zu Hause. lm Übeï'
gan
gskalktitcin des Winterbergs bey Gr und ad*
liarz, finden sich z\yar gleichfalls ganz kleine Tere' bratuliten , 'w elclie nocb sebr junge hierher gehorig'^nbsp;Exemplarc zu seyn scheinen, und von der nanib'nbsp;dien Art zuweilen aucli in Gothland. Sie vet'nbsp;dienen jedocli noch eine nahere Prüfung, ob siewirk'nbsp;lich zu ihnen geboren.
Gleichfalls von den Lagerst.ltten des vorhergehende*'* in nicht minder schonen Exemplaren, itiit völlig erhah®'nbsp;ner Schaale. fli Ex.)
In der Form niit dem vorhergehenden fast gagt;’* uberelnstimrnend, so, dafs er stets mit ihm verw^tb'
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eelt, Oder höchstens als eine iinhedeutende Spielart OHgesehen worden ist. Da sich aber seine Meïbtnalenbsp;in so vielen Exemplaren stets gleich bleiben,, so scheintnbsp;cr mir alle Anspniche auf eine eigne Art zn habeil.nbsp;Die Unterschiede bestellen in einem mehr übergebo^nbsp;genem Schnabel und einer schrnalern nicht so brei-ten dreyeckigen Flache, zwischen den beyden'Half-ten unter den Schniibeln, und in einer flachern ganznbsp;glatten Éückenfurche ohne alle Langenrippen, wel-che blos fein in die Queere gestreift ist. Wenn dienbsp;Abhildung in der En cyclop. T. 244. f. 6. a. h. mitnbsp;einer glatten llückenfurche dargestellt ware, so wür-de sie nbrigens seine Gestalt vcllkommen ausdrücken»nbsp;Er kömmt von selir verschiedener GroTse vor, undnbsp;seine ganz jungen Exemplare eind früher unter demnbsp;Nahmen T erebra t, c omprimatus inLeonh. Ta-schenb. VII. T. 2. f. 3. besonders anfgeführt worden.nbsp;Sie sind ungleich weniger gewölbt, fast platt ge-drückt, und ibre Langenrippen babcn zuweüen daSnbsp;Anseben, als wenn sie mit etwas undeuüicben klei-tien Knötcben besetzt waren, was lediglich durchnbsp;die Absatze der Wacbstbumsringe, welche die Queer-streifung bewirken, veranlafst wird. Bey zahlrei-cben Suiten von allen Gröfsen, lassen die mannigfal-tigen Annaherungeu und Übergange fast keinen Zweifel übi'ig, dafs die obige Behauptung gegründet ist.
13. Terebratulites gryphus.
Aus dcm Überganpskalkstein desSteinbruchs atn Klout* «tein bey Gladbacb in der Gegend der EifFel im Beï*nbsp;gischen. VoHstandig erhaltene Exemplare von sebr ver-schiedener Gi'ötse. (6 Ex.)
Dieser. seltene Terebratulit scheint fast ledig-am angegebenen Orte vorzukoramen, w» il 3
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VIII. Mollusciten.
sich zuweilen von allen Stufen seines Alters, von der Gröfse eines halben Zolls, bis zu drey Zoll ini Lan-gendurchmesser findet.
Einige Jehnlichkeit hat damit die Ahhildavg der Ency~ dop. T, 244lt;f-3-i und mie denjüngern Exemplaren T.243nbsp;ƒ. I, a. b, c.
Höchst -wahrscheinlicli geboren diese Darstellun-gen aber demolingeachtet zu andern Arten, wenn sie nicht sehr verzeiclinet sind, daber icb die weiterenbsp;Beschreibung noch béyfüge. Die Schaalen sind sehrnbsp;schmal und in die Lange gezogen , die untere Halftenbsp;langlich rund und bauebig, am Muschelrande nichtnbsp;fortlaufend gleichmafsig gerundet, sondern etwas ah-gestumpft, und bey einigen Abanderungen inebr innbsp;die Brei te gezogen. Die Oberschaale ist mit einemnbsp;sanz offenen, hohlen und sclimalen Schnabel verse-hen, der bey ausgewachsenen Exemplaren oft, bey-nahe einen Zoll lioch, über die untere Halfte hervor.-ragt, und sich sehr weit überbiegt. Beyde Halftennbsp;sind gleichmafsig ziemlich schmal der Lange nachnbsp;gestreift oder gefurcht, der Rücken der Oberschaalenbsp;sehrgewölbt und gleichförmiggerrndet, und zugleichnbsp;wird eine weitlanftige Queerstreifung durch VVachs-thumsringe veranlafst, bemerklich. Dieser merkwüt-dige Terebratulit ist erst neuerlich bekannter geworden , daher uns auch Irühere Abbildungen giinzlichnbsp;zu fehlen scheinem
14. Terebratulites rostratus.
Von Biirendorf in der Eiffel, aus tibergangskalh-«teiii, sehr vollstiindig erhaltene iind nut Schaale rerstei* iierte Exemplare, Von verscliiedenet Grijfse. (9 Ex.)
r orr uh ia hi s t or. nat. lii sp an. T. I'll, f, C. a. h.t Knorr P. U.I. T.B.IV.f.3.
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Seine hochgewölbte oberellalfte, mit starltüber-Igt;ogeiiem Schnabel, bey ausgewaclisenen Exemplaren, die Weit weniger gewölbie, oit fast platte unterenbsp;Halfte, die etwas scliiefe Richtung, und die glattenbsp;Scbaale, unterscheiden ihn hinreicliend. Die Rücben-furche ist gewölinlich sehr flach, bey einigen Abiiu-derungen jcdoch tiefer eingebogen. Bey ausgewach-senen Exemplaren ist die Scbaale am Muschelrande,nbsp;'md nochmals gegen dicMitte zu, gleichsam mitBiin-dern durchzogen, welclie von den Wachsthurasrin-gen verursacbt werden. Zwischen denselben is siemitnbsp;höclist feinen vertieften Pnnkten besetzt. Ganzjungenbsp;Exemplare des apcrturatus werden haufig mit ih-nen verwechselt. Er findet sicli nicht sehr haufig,nbsp;und scheint noch zur Familie des apcrturatus zunbsp;gehören. Seine Abanderungenbestehen gröfstentheilsnbsp;Uur in Verschiedenheiten des Alters. Die einzige Ab-dnderung, welcbe betrachtlichere Verschiedenheitennbsp;^eigt, die in eincm breitern Bau und in einem weniger hoch gewölbten Rücken und Schnabel bestellen,nbsp;hönimt in einem körnigen Thoneisensteinlager zunbsp;Win ershaus en am westlichen Rande des Harzesnbsp;vor, und verdient noch niiherePrüfung, oh siewirk-lich hierher gehort.
Die bisherigen Terebratnliten sind fast ohne Aus-uahme der Übergangslorniaiion angehörig , und unterscheiden sich wesentlich durch ihren g e s c h 1 o s s c n en Schnab el und diebreiteFlache zwischen den Schna-I'eln beyder Halften , auf welcher sich stets eine ziem-lich grofse dreyeeltige Öffnupg hefindet, derennbsp;Spitze bis an den Schnabel der obern Flalfte reicht.nbsp;Sie zerfallen hauptsachlich in die Familie des Spe-^^osus, w'ohin aul’serdem intermedius, stria-
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tissimus, alatus, fragilis uiul parasïticua' gehören. ïii fÜG Familie des Ter eb rat, p e c t eii,nbsp;¦\vozu vestitus, striatulus, similis, exci-siis uiid umbra c ul lira zu rechnen sind , und innbsp;dieFarnilicdes Aperturatus wobin ostiolatus,nbsp;laevigatus und rostratns gehören, welche sichnbsp;unter einander durch nnzahlicbe Varietaten nahem.nbsp;Eis jctzt scheint Terebralul. gryphus noch alleinnbsp;zn stehen. Er zeichnel. sich durch seine Form zunbsp;sehraiis, um rait dem rostraUis und aperturatus zunbsp;der luimlicheh Familie zu gehören. Vielleichi findennbsp;sich aher unerwarlet mehrereSpielarten, die ilineben»nbsp;falls anreihen.
lgt;) Mit offenem Schnabel und gestreif» terSchaale.
Eine zahlreiche Suite freyer und eingewachsener Exem» plare aus Übergangslialhstein der Eiffel, in vortieffliquot;nbsp;cheu, mit versteinerter Schaale vüllstandig erlialtenei»nbsp;Exemplaren yon sehr verschiodener Giöfse. (39 Ex.)
Die einzige mir bekannt geivordene ziemlich richtige Ah' Lildung dieses Terehratuliteu ist in der Ency dop. T, 24^nbsp;J. 4' o. h c. bejindlich.
Es hedarf daher heiner ausführlichen Beschrei-. hung, da er sich zumal sehr zahlreich in der Eilielnbsp;findet, und folglich bekannt genug ist- Seine Varicquot;nbsp;taten rühren lediglicli 1011 Unterschieden des Altersnbsp;her, Er findet sich auch ini Übergangskalkstein desnbsp;Win te rh ergs bey Grund am Ilarz, und soil auchnbsp;in den schwedischen tibergangskalksteinen vorkofiS'nbsp;jpen, Pie etyyas feinere Streifung der Exempkue
s.G%
Vom Harz, zeigt \vohl nur an, dafs es jiingere Exein-plaie sind gt; wie auch ihre Gröfse venalli.
Gleichfalls in der nehnnlichen Gebirgsart und iii freyen Exemplaren aus der Eiffel. (rsEx.)
JVlin, Taschenh, Jahrg. Vil, T. I, f, 7. a, h. c.
Könimt von niehrern Spielarten als der vorlier-gehende vor, die sich (iem letztern zvweilen aufser-ordentlich anniihern , nnd es dalier nocli zweifelliaft iassen, ob sie nicht gleichfalls nur Spielarten dessel-ben sind.
In freyen Exemplaren, eben dalier, (13Ex.)
Er unterscheidet sich durch seine aufserordenllich flaclie und breit gedrüchte Form, 'vvelche ihn in cin-^eliien Exemplaren so sehr von den beyden vorherge-benden Arten auszeichnet, dafs er hier einstweilerr
eigne Art aufgefnhrt worden ist. Seine Spielarten ïtahern sich aber wieder durch mannigfaltige Abande-tringen dem prise us und asper so augenschein-Hch, dafs er doch nur ehen so gut wie der vorher-gchende, zumpriscus geboren kann , mit welcheninbsp;er offenbar cine Familie ausmacht.
Alle drey Arten sind haufig mit den Korallenarten der EilFel in ganzen Massen fest verwachsen, und dieses Vorliommen lalst verrauthen , dafs diesc Stelle }C-«er Gegeild, so wie mehrere Vorgehirge der Gehirgs-^üge, ein, Korallenriff der Vor welt ausgemacht hat.
13. Terebratulites dissbuilis.
Mehrere freye Exetnplare, zura Tlieil sel;r vollstiindig, mit versteinerter Schaal© erbalten, aus selir verscbiedeiien
VIII^ Molluaciten.
Gegenden, von Ringers heide ira Belgischen, von Mönchsrath ojinvveit Bol In, von Eli rich set,nbsp;bring im B T a n n s c h w e i g i s c h e n aus dem Dachenbsp;des dortigen Thoneisensteinlagers, von Engelberg innbsp;dar S c h we i z, uud aus dem s u d 1 i c h e n E r a n k i e i c h,nbsp;( 25 Bx.)
Dis einzlge richtige Darsteüung findet iich in der Ency-kloj), T. 243 ƒ. 5, C, a. h., auch Terebr, itiae qualigt; henannt,
Seine ganz iingleichen Halften , woV^on clie eino {lufwnrts uncl die andere untervvarts gebogen ist, da-lier auf dem llücken der Schaalenlialftea blos ein Ab-satz und heine riiiclienfurclie entsteht, nebst seinernbsp;gleichfürmigen Langcnstreifnng, unterscheiden ilionbsp;Jiinreichend. Seine Spielarten sind mehr oder -vveni-ger eingebogen und nahem sich zuweilen schon deninbsp;lacunosus. Olingeachtet er sich an so vielen Or-ten findet, so gehort er doch nicht zu den gewölin-Hchen Terebratuliten - Arten, und scheint die altersnbsp;iïallisteinformation zur Lagerstatte zu haben.
In freyen in Ilornsteiu versteinerten Exemplaren mit erlialtener Schaale, wahrscheinlich zur Juralormation gehorig, von A rob erg, (^2 Ex.)
1st viel schmalcr und langer gebaut als der vor-bergehende, und seine Halften sind vjel \veniger ungleich gebogen, auch ist der Schnabel hoher ge-\^Ölbt, und etwas vcrschieJeu übergebogen,
In' freyen ziim Theil sehr vollstandig ei haltenen Exenn plaren aus Ghanipagne, Scheint in derKreideforroatioanbsp;Yoizukommen. f5 Ex.)
S,ehr richtig ahgehildet in der £ n cy cl 'D 24'i»
265
Seine auCserordentlich gewölbten vind lavvmmge-bogen, zackig in einander greifcnden Halften, zeich-nen ihn von den übrigen Terebrat. liinreichend ans. Eï konimt bis zurGrufse von 2 Zoll Durchmesser vor,nbsp;'lud gehort zu den seltenen Arten,
Tlieils im Ilöhlenkalkstein von G1 fi c ksb r u nn en , ein - iind aufgewachsen, tlieils in freyen Exemplaren initnbsp;giöfstentheils erhaltener Scliaale. (12 Ex.)
Beym ersten Anblick Ahnlichkeit mit dem vor-bergehenden, aber bey naherer Betrachtnng giinzlich verschieden. Die obeie Hidftc sehr stark mit über-greifendem Schnabel gewblbt, die untere dagegennbsp;Vingleich flacher. Anfserdem zeiclinet ilin eine breitenbsp;tindtiefellückenfurche undselir bervorstebendenLan.nbsp;genrippen mit scharfem Rande aus. Er kömnrt uurnbsp;®ehr selten zum Vorschein.
Ein freyes gaiiz rollstaiidig, mit versteinerter Schaale eilialtenes Exemplar, aus dem südlichen Frankreich.nbsp;Vielleicht gleiohfalls aus Kreidelagerii der C h a ui p agn e,nbsp;(l Ex.)
Aiit ganz gleichen , breiten , ];inglichrunden Half-ten, deren Schnabel gleichfünnig gevvölbt und anf Iteyden S ei ten durchbobrt sind. Die Obev-®cliaale miteiner breiten concaven Rückenfurche, dienbsp;ttiuere Ilalfte mit convex ;hervorstehendem Rücken,nbsp;beyde Halften gleicliförmig der Lange nach gestreift,nbsp;1'tit zicmlich tiefen Zwischciifurclien. Aul’serordent-beh selten.
-ocr page 334-Aus Aera Bergischen und wahrsclieinlich dem alter» Kalkstein aiigehörig. Ein sehr schiin erltalteiies Exemplarnbsp;jnit vollstiiiidig versteinener Scliaale. (2 Ex.)
Ory ct. nor. 21 7. j'. gij,
Ganz gleichförmig jiiclit selir hoch gewölbt, etwas janglich rund in der Breite , niit feincm über-gebogenen Scbnabel, der etwas vcrwachsen ist, abernbsp;eine dreyecbige. Flüche zwischen bej’den Halftctinbsp;gewahr werden lafst, wclche vermuthen lafst, daftnbsp;dieserTerebrat. eigentlicli zur eisten Ablheilung ohnenbsp;Scbnabel - Öffnung gehort. Der Muscbelrand mitnbsp;einem brelten wulstförmigen Saum umgeben, dernbsp;schiclitweise aus mebrern übereinander liegendennbsp;Blattern zu bescehen sebeint. Aufserdcra beydenbsp;Ilalften aufserordentlich fein der Lange nach gestreift.nbsp;Gleiclifalls ungcmcin seltcn,
Vom Bensberge, von Ellrichserbing, in freye^ Exemplaren , und in einem selir festen Sandsteinnbsp;Echinitenstacheln, und andern Musebelfragmenten einge-Wachsen, aus dem H i 1 d e s b e i m i 3 c L e n, (6 Ex.)
'IVlin. Tascheithuch 21 J. ƒ i. a, h, c.
Da die Abbildung sehr riebtig ist, so macht sieb die weitere Bcschre.ibung übcrrlüfsig, nnd es 1st nurnbsp;noch zu bemerken, dafs das im Sandstein einge\rach'nbsp;6cne Exemplar viellelcht einer andern Art angehörertnbsp;kann, 'weil es nicl^t vollstandig sichtbar, aber übiinbsp;gens so wie die andern Exemplare sehr schön J®**quot;nbsp;yersteinerter Schaale erhalten ist. Nicht sehr hanho'
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Aus der Schweiz, aus dera B erg i s c h en, und von Ellrich Serb ring, zum Theil mit vollstandig erlialte-Her Schaale. (^12 Ex.)
Wlin, Taschenh, T, I. f. g, a, h. c., En cyclop, T, 246. f 2. gehort vielleirht auch hierher.
Er scheint tlem altern Kalkstein anzugeliören, gleichfalls nicht sehr haufig zum Vorscheiji zunbsp;^quot;¦oninien.
Aus Loihringen, vom Bensberge, von Ellrich»-cr bring und aus England , In frej'en Exemplaren,
M.in. Taschenh. T. 1. f. 4. a h, c.
Sehr veranderlich in seiner Form , und daher iioch weitererPrüfung unterworfen, worüber in dernbsp;^'olge noch weitere Bemerkungen beygefügt werdennbsp;«oliën.
Von dieserrj und den nachfolgenden Arten, sind ëïnze Kastchen voll Abanderungen vorhanden*
In freyen Exemplajen aus dera Thoneisensteinlager zu Ellrich serbring und von Arnb erg,
•^ehnJichkeit mit der Ahhildung in der Encyclop» D ƒ 5. n. b.
Unterscheidet sich durch seine aufserordentlich ^'efe, breite und langgezogeneE-ückenfurche, und dienbsp;beyden Seiten aufwarts gebogenen Halften, undnbsp;gleichfalls vielen Spielarten unterworfen.
Aus England, dem Belgischen, der Schweiz, aua hitiim. Mergelschieler und Giyphitenkalk von Schraer-l^achim Gothaischen, sogar aus dera Übergangskalk'
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stein von Gothland und dem Harz, von Ellrich.’ serbring. Willersli a u s e 11« A m b e r g n, s, w.
Bose, Tom. II, -pag, 21.8.9 Conf. List, anirn, ang^' 7; 9* ƒ¦ 57-. icahrscheinlich aueh Enclyclop, T, 242* ƒ'nbsp;, Min, Taschenh. T, i, f, 2.) IVIils, Tessin, ï*nbsp;T, f, a h, sehr sclilecht gezeicJinet, PP'ahrscheinlich gehoJ'^nbsp;auch hierhsr Ter eh rat. reticularis^ Bose, ToJ^^‘nbsp;Ih p. 227., Mas, Tessin, 2\ 5-/• 5*. sclilecht gczeich*nbsp;71 Vt^
Kömrrtt in tinziililigen Spielarten vor, undweitef nnten \vird nocli ansfïihrlicher dber die Abanderufl-
gea dieser Terebratnliten - Arten gesprochen -werden'
;
Aus tier Gegeud von B i r a und aus dev Schweiz, sehr vollstandigen Exemplaren, mit sehr schou erhalteneïnbsp;Schaale.
JVIin, Taschenh. T, nbsp;nbsp;nbsp;5- h. c,
Unterscheidet sich hauptsachlich durch seine mebr breit gedriickte Gestalt, und flache Wölbung»nbsp;Itömmt aber ebenfalls von sehr versciiiedenen Spielaf'nbsp;tea vor,
Zum Theil in sehr vollstandigen Exemplaren, mit veil' lig erhaltenes: Schaale, vonGrumbach beyAmbergiquot;nbsp;der Pfalz, in Hornstein versteinert, und wahrscheinlich zut
Juiaformation gehorig. (6 Ex.)
Dieser sehr seltene und merkwiirdign» erstneuet' lichbekannt gewordene Terehratulit, hat eine ziennnbsp;lich schmale langlich runde, fast biraformige Gestahnbsp;ist nicht sonderlich hoch, und gleichforniig gewöll^hnbsp;mit einei- feiii gestreiften gleichsam chagrinartig^'*nbsp;Oberfliiche, und beyde Hiilftea sind auf den ctW^*
-ocr page 337-^rhöheten Streifungslinien mit zalilreichen kleinert spitzigen Dornen besetzt, -vvodiirch ersicli, nebst demnbsp;® P1 n 0 s u s, von alien iibrigen bekannteri Arten aus-^'Cicbnet. Er liömmt nur sehr selten zum Vorscheiinnbsp;Terebratul. spinosus, der im Knorr Pinbsp;I- T. B. ly. f. 4. j abgebildet uiid gleiclilalls mitnbsp;^Urzen Stacheln versehen ist, macht eine eigenegt;nbsp;^'^einer Sammlung noch fehlende Art aus.
In freyenExemplaren von Castleton in Derbyshire ilnd von Grumbach bey Amberg, in Horn stein ver-steinert. Zum Theil sehr schon erhalten, mit vollstandi-ger versteinerter Schaale. (13 Ex.)
Ter eh r at. co arc tula Parkins org, rent, Vol. Ill, ¦1. Xyi. f, Q., Encycloj). T. 145, f. 4-h. c., Oryct.nbsp;nor. T. 8.f. 12.
Seine sehr zierliche gitterförmige Streifung, und ®^lgt;male Gestalt, mit abgestumpfter etwas concaveitnbsp;^Itichenllache, macht ihn bald hinreichend henntlichinbsp;^^bbrt zu den selienen Terebratulitenarten.
Aus dem Petersberge bey Mastrioht, mit nocll ansitzender Gebirgsart, Qi Ex.)
Con/, Oryct ïslor. T. 8'if 13, vormals Terehrat, loricatus henannt, scheint hierher zu gcliören.
- «v-» Wit
Vorschein
In der Gestalt dem vorhergehenden ahnlich, nut ^I'^terscheidet er sich durch viel brei tere und tieferenbsp;^tichenturchen, welchavonder Queerstreifung, durchnbsp;Wachsthumsringe veranlafst, durchschnitten wer-Und alsdenn dachziegelformige Schuppen bildeiiinbsp;so wie die vorhergehenden nur sehr selten
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Fieye, ziitn TIteil sehr voilstandig eriialtena ExempI»!'® luit vejsteinei'tei'Schaale in Hornstain rersteinert, von AtO'nbsp;berg. (38 Ex.)
I''ieUeicht gehort hierlier die Ahhlldung in der Oryct’
nor, Tf 8. f. 10., und 2’. 2rj.ï. f. rj-, a, h, der Encyclof
Beycle Zeichnungen sind jedoch nicht genau uii‘^ darsteliencl genug, wenn sie wirldich diese Art bC'nbsp;zeichnen sollen. Er unterscheidet sicli von dem voï'nbsp;hergehenden durch seine weit breitere Gestalt, durcbnbsp;feinere anders geordnete Langen - und Queerstreifung»nbsp;Wotlnrch die Oberflache wirklich gitterförmig, dabeVnbsp;aber immer noch etwas schuppig erscheint. Di^nbsp;breite Rückenfurche der Oberschaale ist ziemlich tietnbsp;eingebogen, auf der untern Hiilfte dagegen eine sebtnbsp;hervorspringende Ruckenweilbung bemerklich. Haivnbsp;fig bildet die Queerstreifnng kleine knotenformig®nbsp;Schuppen. Er kömmt ziemlich haiiflg in der dorti*nbsp;gen Gegend vor.
In Eeuerstein eingewachsen, mit versteinerter und gvob' tentheils erhaltener Schaale, aus dem Mecklenburg»'nbsp;s c h e n. (2 Ex.5
In der. Form viel Ahniichkelt mit Terebra^' reticulatus, jedoch nicht so ausgezeichnet netz'nbsp;förmlg gestreift, mit concaver Unterschaale, uo‘^nbsp;mitsehr deutlich eingekerbtem Musehelrande.
Mit selir schön erhaltener und vollstandig versteii'®’ Schaale, der Rreide aufliegend, aus England, (lEx.)
JVlin, Taschenh, 2’. 3' f- 3'
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Èin selir zierlichcr Tercbratulit, dessen strahlen-fürmige gegitterte Streifnng der unterii concaveii H'dfte ihin ein sclir gefalliges Ansehen giebt. Sehrnbsp;«elten,
fc
llonistein versteinert von, Anib erg, in vollstiindigert versteirener Scliaale verseheiien Exemplaren. (4 Ex,)nbsp;Von ziendich breit gedrückter Gestalt nnd gleicli^nbsp;órmiger Wölbnng beyder Halften, mit sehr hervor*nbsp;®pi'ingendeii scharfen Langenrippen, welche tiefenbsp;^wischenfureben bilden. Zngleieh stark in dienbsp;Queere gestreift , wodurcli auf den Langenrippennbsp;sebuppénartige Erhohungen cntstelien. Sehr klein,nbsp;Zoll lang, und nicht haufig voikommend.
I*gt; grüfseni imd kleinern, tlieila eingewaclisenen, tlieils b'Pyen Exemplaren, mit grüfstentheils vollstiiiidig eshalte-*gt;er versteinerter Schaale von Stubeiidorf, Taraoitanbsp;’'**d aiis der Eriedriclisgrube bey Tarnowitz , an der schle-
pohlnischcm Grïnze der Gegend von Tarnowitz.
Am meisten Aehnlichkeit mit Encydop. T, 246.
5' n. h. c,
Beym ersteil Anblick dem Terebraf. pectun-lis ahnlich, aber bey naherer Vergleichung *ehr verschieden. Vcillig ansgewaclisene Exemplarenbsp;^‘¦reichen einen Zoll im Durclimesser, und die schma'nbsp;, Sehr scliarf bervorstehenden , weit von einandernbsp;teiindlichen Langenrippen, bilden am MuschelrandGnbsp;bervorstehende Zahne , und zuweilen erbeben siclinbsp;^inzelne dornenahnliche Knoten , auf den Rippeunbsp;selbst. jTj.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Ju der dortigen Gegend nicht sehr
®Êhen zum Vorschein zu kommen, und sich in Kalk-
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lagern zu fmdeii, welche tlieils dem Jurakalk-steiii, theils jiingern Schichten angehören, in welche der erslere gleichsam überzugehen scheint.
Aus der Gegend von Basel und von A tub erg, zuï juraformation gehorig, in freyen schön erhaltenen Exem'nbsp;plaren. (13 Ex.)
Scheuchz. N. lt;1. S, f joy,, Bourg, T. Sg, f.
iy6.
Von Scheuchzer sehr richtig ahgebildet, daher es keiner weltern Beschreibung bedarf. In einigcnnbsp;Spielarten nahert er sich zwar dem vorhergehenden,nbsp;jedoch ohne überzugehen» und behauptet daher mitnbsp;Recht seine Stelle als eigne Art. Recht vollstandignbsp;evhaltene Exemplare zeigen auf ihren schmalen sehrnbsp;erhöheten Langenrippen kleine Knöpfchen, und sindnbsp;in den Zwischenfurchen stark und sehr regelmafsignbsp;in die Queere gestreift. Er kümmt iiur sparsam zuinnbsp;Vorschein.
Aus dem F e t ersb er g e bey Mastricht, in freyen Exemplaren verschiedener Grofse , sehr gut erhalten.nbsp;(8 Ex.)
Eau/. St. pond Petersh. T. 26. f, 7. 9.
Da die Zeichnung sehr richtig ist, so macht sich die weitere Beschreibung überflülsig. In schonennbsp;Exemplarèn nur sclten anzutreffen.
Gleichfalls aus dem Petersberge, in freyen vollsti'*'' . dig erhaltenen Exemplaren. (9 Ex.)
Fauj, Pecersh. T, 20. f, 12, a, b.
Alcli*
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Mehrere Exemplarebaben nocb ibrevollstandigen Scbnabel und mitern Ilalften, welcbe selten ernakennbsp;bleiben, und den Exemplaren, welcbe Favrjas abbil-^en liefs, zum Tlieil gefehlt zu habcn scheinen.
Aus tleï Gegend von Basel iu freyeii Exemplaren,
(2 Ex.)
beyde Halften aufscrordentHcb platt gcdrücbt, biit wenig übergebogeneni Schnabel, von der Gröfsenbsp;des Peotiinculus, und sehr fein strablenförmignbsp;gestreift, Selten.
Aus Sandstein ini Hild es heimis ch e n. (i Ex,)
Einige Abnlicbbéit mit Oryet. nor. T. IV. f. 24. aber viel kleiner. Von fast dreyeckiger Gestalt, flacb,nbsp;^it sehr hervorspringendem gerade ausstehemlennbsp;®pitzigen Schnabel. Beyde Hilll ien der Lange nachnbsp;gestreift mit ziemlich tieten Zwischenfurchen, und vonnbsp;^ttvas schuppigem Anseben. Da bey der Abbildungnbsp;derOryet. nor. die Langenstreifung gar nicht aus-gedrüebt ist, so wird sie wabrscheinlicb eine anderenbsp;Art bezeichnen.
Theils in dei Gebivgsart aufliegend, und eingewachsetl, dieils in freyen Exemplaren aus Hohlenkalkstein vortnbsp;Glücik sbrullH en, jedocll gröfscentheils etwas beschadigt. (loEx.)
Der Form nacb dena vorhergelienden sehr ahnlich, *^it eoeufalls gerade hervorstcbeiidem spitzigen Scbiia-bel. Die untere Halfte aber etwas mehr gewölbt, iilnbsp;der Mltie durch eine flacbe llinne getbeilt, am Mu-
274-
schelrande etwas ausgebogen und herzfümiig. Beyde Halften sehj fein der Lange nach gestreift. Kaum inbsp;Zoll grofs. Vlelleiclit zur ersten Abiheilung dei'nbsp;Terebratuliten mit geschlossenem Schnabel gehorig.
Auch lindetsich noch eine weitgröfsere Abande-rung, welche scbon die Gröfse eines Zolls erreicht. Gewöhnlich kommen nur die untern Mnschèlbalfteunbsp;vor, welche auf gleiche Weise bcscbafl’eu, und ebennbsp;so gesta-eift sind, die oberc Halfte wird fast nie niifnbsp;völlig erbaltenem Schnabel aufgefunden, und sclieiidnbsp;diesen mebr niederwarts zu richten. Beyde verdienen in recht vollstandigen Exemplaren noch nahcrenbsp;Prufung. Er kommt nur selir selten zum Vorschcin-
Auch unter dieser Abtheilung der Terebratuliten giebt es wieder einige solcher Familicnhaufen, \vcl'nbsp;che sich einanuer durch die mannigfaltigsten Abande-rungen und Ubergiinge so sehr nahem, dafs es oftnbsp;unmöglicli v/ird zu bestimmen, zu welcher Art odegt;-'nbsp;Abanderung sic eigentlich geboren. Hauptsüchlici^nbsp;tritt dieser Fall bey der Familie des A. « cm 7z o j J eu’»nbsp;der auf die mannigfaltigste Weise mit va r i ab ili* ’nbsp;varians, Helveticus und p e c t u n c u 1 a t n *nbsp;verschwistert ist, und sogar in den obliquuS»nbsp;di s s imi 1 i s und subsimilis übergeht, daher ichnbsp;diese Arten sammtHch, als zu seiner Familie gehoDcnbsp;betrachte. Zur Familie des Priscus gehort olFenba^nbsp;as per und explanatus, und so mochten nochnbsp;loricatus, tegulatus, reticulatus, p®‘'nbsp;tnncu 1 us und peetunculoides wieder eine''nbsp;Familienhaufeii bilden. Gie letztern Arten voquot;'nbsp;loricatus an, zeigen jedoch nur Ahnlichkeh'^quot;'
-ocr page 343-olinc wirklich in einander überzngehen, ttnd sind ¦vveit selbststandiger. Der Avigenschein lebrtübrigensnbsp;dafs in verschiedenen Gebirgsarten und Fonnationen,nbsp;selbst beym Lacunosus immer auch mehr odernbsp;Weniger abweichende Abiinderiingen vorkommen,nbsp;rind Avenn inan z. B. ein Exemplar des Lacunosusnbsp;aus dem Ü b e r g a ii g s li a 1 k s t e i n v o n Gothland,nbsp;tmd aus dem Jurakalkstein mit einander ver-gleicbt, so werden ihre A b w e i c h u n g e n um sonbsp;atilFallender, wenn man sie gleicb, mit Berücksichli-gung der grofsen Mannigfaltigkeit seiner Formen,nbsp;Uur für Spielartcn ansehen, und nicht als eigenthüm-llclie Art betrachten kann.
Schaale.
Eins sehr zihlreiclie Suite jnit den mannigfaltigstett Abiindeiuugen au» dem t hüii n gi » c hen Ftötzkalk-stein, aus dem altern Flötzkalk im Belgischen, vonnbsp;Steinau bey Hanau, aus der Gegend von Aarau,nbsp;Von Bergen int Anspachiscben, aus dem Hildeshei-mischen. In Kreide und jüngern Kalhstein aus England, D a n etn ar k und der Gegend von A a ch on, der-gleiciien von letzterm Orte und aus dem M e c kl e nbur*nbsp;giselieu in Hom- und Fenerstein. ,Zuin Theil aufser-oidentlich schone Exemplare mitnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;erhaltener uud
Versteinerter Schaale, Die Zahl der Exemplare wird bier nicht augegeben, weil in verschiedenen Hastchen raehieianbsp;loo verhanden sind.
Terehrat. communis B o s c, Boiirg, T 50. ./* » Scheuchz. ii4 gt; Knorr P, Ih l, F. B. l ƒ,nbsp;2., Oryet. Nor. T. F. f. 27 u. 25., Encyclofi Ttnbsp;•®d9. ƒ, 1. a. h, T. 240. ƒ. X. «?
S 3
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Dieser so allgemein bekanrite und so vielfaltig abgebildeie Terebratulit erfordert keine weitere 13e-schreibung, aber eine nkliere Bezeichnung seinernbsp;Spielarten.
«3 communis, mit vollstandiger Schaale rersekene Exemplare, sind in der Mitte des untern Muschelrandesnbsp;beyder Ilalften mit einer hervorstehenden Ausbiegung»nbsp;und mit eiticr flachen Rinne oder Hohlkelile langst detnbsp;Mitte der untern Halfte verselien. Der Musclielrand istnbsp;durcli eine , sich nacii der Form desselben richtendennbsp;Queerstreifung gleichsam bandstreifig gesaumt. Dienbsp;Schnabelüffnung zeigt unten zwey kleinere etwas liervor-stebende Leizen. Diese Kcnnzeichen fallen bey den blo*nbsp;fsen Steinkernen fast samtiicli weg. Tab. 239. f. 4. detnbsp;En cyclop, würde eine ziemlich jichtige Darstellungnbsp;liefeinj wenn die Rinne nicht so sehr aiisgczeichnet undnbsp;eng dargestellt ware, daher diese Abbildung wahrschein-lich zu einer der folgenden Art gehort.nbsp;h) latus. Eine viel breitere Form , die Ausbiegung de»nbsp;Musclielrand es verüert sich fast giinzlich, nnd von detnbsp;flaphen Hohlkelile der untern Halfte wird nichts mehfnbsp;bemerklich. Ganz junge Exemplare dieser Art scheinennbsp;gleichfalls in tjbergangs - und Höhlenkalkstein vorzukom'nbsp;men, wenn sie nicht selbst durcIi ihre Gi'öfse, in so fernnbsp;sich diese immer gleich bleiben sollte, eine eigne Art bilden.nbsp;Aufserdem kommen sie im Muschelflötzkalk, und aucb i**nbsp;der lireide von gewülinlicher Gröfse zum Vorscliein.nbsp;cj orbiculatus. Fast kreisformig ohne alle Ausbiegun-gen und Erhóliungen oder Vertiefungen der Schaale, aU»nbsp;Kreide von England, Mit selir kleiner Öffnung de»nbsp;Schnabels. Wenn die Abbildung der En cyclop. T. 24°'nbsp;f. I. a. b. nicht mit einer Anskehlung verselien ware,nbsp;Würde sie seine Gestalt ziemlich richtig darstellen.
dj annulatus. In der Form dera c o m m u n i s sehr ahn
lioh, nur regelm.ïfsig in die Qneere gestreift, Kommt besö**' ders im II i J d e s h e i m i s c h e n vor.
-ocr page 345- -ocr page 346-Kommt
crhöhete Queerstreifungen fast wulstarlig. nicht haufig zum Vorschein,
Aus Kreide von England, in freyen zum Theil voll-stiindigen Exemplaren. Die Scliaale in Kalkspath rerstei-nert. ( 3 Ex.)
Sein sehr gcwölbter fasthalbrundförmigerRiicken, nnd sehr übergebogener Scluiabcl, und die verhalt-nifsinafsig kleine, und platte untere Halfte machennbsp;ihn hiiireichendhciintlich. BeydeHalften sind durchnbsp;die Wachsthumsringe in die Queere gestreift. Selten.
Aus sandigen Mergelsckichten im Osnabrückisclien und Aïecklenburgischen, welclio fast vcrrautlren lassen, daCs ernbsp;der Kreidefoiiïiation angehürt, ein beaobadigtes ExempKai’.
ConJ Blamenhach Terebrat. gr and is Ahbild,
Nat. kist. Gegenst, T. i. ƒ• 4*» Knorr P. II. I. T. Bquot;
IV. f. I., Encydop. T. ajp ƒ. 2,
Bedarf lieiner Beschreibung, da die Abbildungen ungeinein richtig dargestelltsind. Er ist sehr selten.
In freyen aufaerordentlich grofsen, sehr schön erhaltene» Exemplaren, mlt vollstiindiger versteinerter Schaale aus de*^nbsp;Gegend von Aarau, und der Grafschaft Ileydenheiio.nbsp;Wahrscheinlich znr Juraformation gehorig. (16 Ex.)
Oryetogr^ nor. V. f. 2p. und Encyclop. Tlt;
239- -f- 4‘ a-V
Eeyde Abbildungen sind nicht ganz richtig* VoHstandige und ausgewachsene Exemplare sindyvei*'nbsp;liinger gebaut, und die \¥gt;rtieften Kanale zu beydeUnbsp;feiten des erhöheten Riickenwulst sind rveit meh^nbsp;in die Augen fallcnd, Der Band der Schaalen
-ocr page 347-tlurcli eine vielfache Queerstreifung aiisgezeiclanet. Kom'mt in melirern Spielarten vor, 'welche sich dernbsp;lolgenclen Art nahem, und fmdet sich in einer nochnbsp;®chmalern, ungleich hleinern Abandernng auch imnbsp;ThüringerFlötzkalkstein am Lohberg bey Tónna.
In freyen zum Tlieil sehr groTsen und mie voUstilndiger ‘'^'ersteinerter Sclxaalo verschenen Esempiaren » melixerenbsp;'Abanderungen aus dem Ö11 i n gi s clie 11 und von A inbergnbsp;in H o r n s t e i n.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;(^40 Ex.)
JCnorr T. JI, T. B. IV^ f. '2. y Kncyclo-p. 7^ ^30’ f. ffy h. y To r rtih i a hl s t. n a t, h isp, T. p. Jlg* 6. 7»»nbsp;Scheucli‘^. N. d. 3, f,
Die beyden erliabenen Wulste der untern Halfte, obne Hohlheblen auf der Oberschaale, unterscheidennbsp;^hii hmreichend von dem vorhergelienden. Ernbsp;bömmt in melirern Spielarten vor, welche sich zumnbsp;riieil sehr dem Terobrat. vulgaris nahem.nbsp;Scheint dem akern Kalhstein anzngehören.
Eine seiner vorziiglichsten Spielarten kömmt, in Hornstein versteinert tmd mit der Schaale vollstandignbsp;^ïhaken, bey |Scba£loch obnweit Amberg vor.nbsp;Sie ist gewöhnlich viel breiter , und sebeint stetsnbsp;viel kleiner zubleiben. Vielleicht zeigt sie aber dochnbsp;blos einenUnterschied des Akers an. Es sindhiervonnbsp;=4 Exemplare in der Sammlung befindlich, welchenbsp;wieder verschiedene Varietaten ausmachen,
51. Terebratulit. laxus.
In freyen zum Theil sehr grofsen vollstandig mit ver-steinerter Schaale eiiiahenen Exemplaren, von Vis el 1 im Eimbui-gischen. (3 Ex.)
Diese Abbildung ist so richtig, dafs sie alle weitere Beschreibiing überilüssig macht. Römmt nuï selteiiAmr.
In freyen Exemplaren, vollkommen erlialten, aus Übeï’ gangskalkstein der Eiffel. (^2 Ex.)
Brciter als lang, mit sebr aiisgebogenem Mu-schelraiule in der Mitte bcyder Halften, undmit gan2S glatter Schaale. Selten,
Ein selir sclion erhaltenes freyes Exemplar, mit volb stiindiger versteiiierter Schaale,. aus Jurakalkstein der Ge-gend voii Aar au. (lEx,)
Zeiclinet sich ncbst dem naebfolgenden durch sei-ïicn ganz schiefen Bau, so dafs der Schnabel ganz auf einer Seite steht, welcher nicht etwa zufallig durchnbsp;Verdrückung veranlafst worden ist, von allen libi'i'nbsp;gen Terebratiditen aus, 1st stark in die Queere durchnbsp;Wachsthumsringe gestreift. Sehr selten.'
Aus Übergangskalkstein der Eiffcl, ein freyes, klein®* vollstandiges Exemplar, mit vüllig erhaltener Schaal?'nbsp;(lEx.)
Gleichfalls ganz schief gebaiit, aher in einer gaii^ andern Richtung als der vorhergehcnde, und dadurchnbsp;erhalt er das Ansehen von einer im Langendurchinc^'nbsp;ser getheilten Terebratel. Seine vollstandige, gao®nbsp;irnverdrückte Gestalt zeigt übrigens, dafs ihm dic*^nbsp;Form eigenthiimlich ist, und dafs er eine eigne .Arbnbsp;init ganz glatter ungesueiftet Schaale ausmacht, dereh
-ocr page 349-obere Halftedurch eine kleine. Mittelrinne ausgezeich-«et ist, Selten.
In der Form Ahidiclikeit mit' V a r i e t. 1 a t a des a ri s, aber mit einer schmalen Mittelviune dernbsp;I^berschaale, und mir einer et was auf dieSeitegeboge-nen, spitzigen , einfachen, bergahnliclien Erhöhungnbsp;der untern Halfte, in der Mitie des Musclielrandes,nbsp;\velclie über denselben hervortritt. Eeyde Halftennbsp;glatt. Selten.
Junge Exeraplare haben fast die Gestalt des Eerns ®iner Haselnufs, Bey ausgewacbsenen Exemplaren,nbsp;ivelche hüchstens die Gröfse einer solchen Nuïs eirei-chen, greift die uniere Schaale in der Mitte Aveit innbsp;die obere hervor, und bringt dadurcli einén Aveit,nbsp;aber flach eingebogenen l\.and hervor. Die unterenbsp;Schaale ist der Lange nach ausgedehnt. Die Ober'^nbsp;schaale sehr gewölbt.
57. Terebratulites vicinalis.
Von Mugg end or £, Aarau, undaus dem alternFlotx* kalk bey Amber g. ziim Theil mit voUstiindig erhahenernbsp;Schaale. (nEx.)
Terebratulites triquetr a Lam.i Pctfkins, org.
282
Bedarf bey der vorliandenen richtigcn Abbildung keiner Beschreibung. Er ist haufig irrigerweise mitnbsp;derfolgenden Art verwechselt worden. Nicht haufig.
Aus der Gegend von Mnggendorf, in freyen, zuin Theil sehr echiin erhaltenen und vollstaiidigen Exernpla-reii. (2 Ex.)
Natu r fo r sch er z, St. T, III, f. 6,, En cy cl op. T.
' 240. ĥ 3 r.nd 5, a. h.
Seine richtige Darste]lung überhebt mich einer weitern Beschreibung. Seine Abiinderungen sindent-weder etwas schraaler, oder breiter, wie sich aucbnbsp;aus den Abbildungen der Encyclopadie ergiebt. Br istnbsp;sehr selten.
59. Terebratulites aeq^uirostris.
Ein vortrefflich orhaltenes, ziemlich giofses Exemplan angeblich aus dem südliclien Frankreich, Scheintdemnbsp;altern .Kalkstein aiiziigehöi en. (i Ex,^
Zeichnet sich haujitsachlich dadurch von allen übrigen seines (ieschlechts aus, dafs beyde Halftennbsp;fast ganz gleich hoch gewölbt, und die Schnabel wi®nbsp;beym b i f o r a tus beyderseits durchbohft und oftennbsp;sind. Etie Oberschaale bat in der Mitte eine scbrnbsp;flache und so breite Einbiegung, dafs sie fast dennbsp;Seitenrand err.eicht. DerMuschelrand ist in der Rich-tung dieser Einbiegung stark ausgebogen. DieSchaa'nbsp;len sind aufserst fein der Lange nach gestreift, lun^nbsp;diese Streifung wird von Queerstrichen, welch®nbsp;durch Wachsthumsringe entstehen, unterbrochen*nbsp;Am Muschelrand stehen die Streifungslinien weit
ver zusammen.
O
1st sehr selten.
283
VIII. Mollusciten.
6o, Terebrarulites acnminatus,
Aus Sandstein der Gegend von Aachen, mit beschadigd Schaale. (lEx.)
^ Hat in der Form Ahnlichkeit mit Terebrat. Pe-^TTgonatiis, aber ungleich gröfser, und der Mu-schelrand viel mehr gerundet. Die Oberschaale lauft ohne sehr merldiche Wölbung schief, und fastnbsp;Pyramidenförmig nach dem Schnabel zu , der in ge-l'^der Richtung zieiuHch weit Tiber die untere Halftenbsp;^'f^orstebt. Unregelmafsig in die Oueere gestreift.nbsp;Selten.
6i. Terebratulites substriattis.nbsp;zahlreichen freyen Exemplaren in Hornstein verstei*nbsp;Von Schaflocb hey Amberg, und. in Kalksteinnbsp;¦T^on M u g g e n d o r f, Gröfstcntheils volhtandige Exem-plare nut versteinerter Schaale. Wahrscheinlich ziir Jura-for/nation gehorig. (40Ex.)
Seine Form nahert sicli bald mehr dem elon-bald mehr dem latus. Wenig gewölbt, ^ehr flach und beyde Halften sehr fein, der Langenbsp;’lach strahleuförmig gestreift. Eine bey den glattennbsp;erebratuliten, wohin er vermöge seines ganzen Habitus olienfaar geliört, sehr seltene Ersclieinmig. Zu-\TeTlen wechseln erhabenere mit feinen dazwiscbennbsp;legenden Strichen ab. Bey Amberg scheint er ziem-ich liaufig '^i^rzukommen,
62. Terebratulites radiatus.
Freye Exemplare, aus derGegeud von Muggen dorf, Von Sehr Verschiedener Grofse, gleichfalls der Jimiforma-ïiou angehöiig, jedoch grofstentheils beschadigt. (5Ex.)
In der Form dem vorhergelienden sehr ahniich, er unglei£,|^ gröfser. Die darunter befindlicben
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noch mlt Schaale verschenen Exemplare, zeigen ein6 sehr ausgezeichnete weit starkere Langenstreifung-Sowohl cliese, als die voriiergehende Art, geboren in*nbsp;Ganzen zu den seltnern Terebratulitenarten, went'nbsp;sich gleich der erstere ziemlich haufjg bey Ambergnbsp;findet.
In freyen Exemplaren ans Feuerstein - Geschieben io* MecJslenburgischen. (3 Ex )
O ry ct o gr. Nor. T. V. f.23,
Wo ihre Gestalt sehr richtig angegeben ist, daheï sie heiner weitern Beschreibung bedarf. Man findetnbsp;ihn fust stets nur niit Überresten der Schaale, daheïnbsp;er bey recht vollstandigen Exemplaren noch eine niiherenbsp;Prüfung erfordert,
Aus Jurakalkstein der Gegend von A ar aii, und ausllüï**' stein der Gegend von Schaflooh bey Amberg.
O ry c t o g r. nor, T. J. 24$ eiber schlecht gezeichnel^, Einige Ahnlichkeit der form mit dem vorherg®'nbsp;handen, aber noch schmaler und langer gestreckbnbsp;fast cylinderförmig langlich rund. Beyde Halften atdnbsp;ihrer höchsten Wölbung zuweilen wieder etwas abge'nbsp;plattet, unregelmafsig in die Queere gestreift. Naher*-sich inAbanderungen dem bisuffarcinatus,nbsp;ist vielleichtdoch nur Spielart desselben. Der Scbit^nbsp;bal biegt sich plöt/dich und ziemlich stark über,nbsp;Bonders bey den Exemplaren von A ar au, wo er an'quot;^nbsp;verhaltnifsmafsig nur eine sehr kleine Schnabell^^^nbsp;nung zeigt.
285
Theils eifigewachsen , theiU in freyen EriCtnplaTen mit ' ¦'^ollsiandig: ei haltener versteinerter Schaale, Aus tiem SoUl-gestein der F l i e d r i c hs g r ub e bey Tarnowitz in Sclile-3n der polnischen Granze,
Zeichnet sicli clurch seinen sehr gewölbten, au£ beyden Seiten pjötzlich abfallenden llücben der Ober-®chaale , sehr übergebogenen Schnabel, und die ganznbsp;platte untere Halfte aus, welche in der Mitte éinenbsp;®chinale Langeiifurche hat. Er ist übrlgens von schnia-langlich runder Form, und erreicht kaum einennbsp;balben Zoll GrÖfsc. Scheint ebenfalls in der doriigeunbsp;legend ziemlicli haufig, uud in einem dem Jurakalk-stein nahe verwandten, jedoch vlelleicht in Muscbel-ftötzkalk übergelienden jüngeni Kalkstein vorzu-bümmen.
Die glattcn Terebratuliten sclieinen hauptsach-¦licb. ïiur in zwey grofse und zaldreicbe Famiiien, ^’id z\yar in die Familie der J^ulgaris und Hica^nbsp;^liculatus zu zerfallen, und den lateralis,nbsp;^cijuirostris, substriatus, radiatus, obli'nbsp;*luus, und kaum noch den marsupialis, wel-clier echon Annaherung zum bicaliculatus zeigt, undnbsp;den acuminatus ausgenommen, welcher letzterenbsp;®icl\ wieder dem vulgaris nahert, mochten dienbsp;®amtlichen Arten entweder der einen oder der andernnbsp;^auptfamilie angehören, da sich unter den zahllosennbsp;Spielarten immer wieder wechselseitig verschwister-i-e Abarten finden,
Aufserdem mochten meiner Sammlung von den bis jeizt bekannten Arten der Terebratuliten über*
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hauptnoclifolgendefehlen: i) Terebratnl. sqna» migerus Oryct. nor. T.V. f. 19. QO. 22.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;2) Te-
rebratulit. Scapliula Fauj. St. Fond Petersb. T. c6-£g. 3) Variatus T. 26. f. 1. g. 4)MicroscO' p i c u s T. 26. f. 2.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;5 ) L i m b a t u s T. 26. f. 4-
6) Ch i t o n i for mi s T. 26. f. 6. nbsp;nbsp;nbsp;7) Peltatu*
T. 26. f. n. g) Plicatéllus T. 26. £10. 9)Pectj' niformis T. 27. £5.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;10) Concavus T. 27. £ 6.
11) Papillatus T. 27. £ g. Sicher siml aber niclV uur, unter den oft fast mibroscopisclien Arten desnbsp;Petersbergs, sontlern auch noch aus andern GebirgS'nbsp;formationen , mehrere eigenthümlicbe Arten vorhaO'nbsp;den, welche uns erst in der Folge noch zur naherrtnbsp;Untersuchung vorbehalten bleiben.
In der Vorwelt haben gerade diese Arten deï An om ia cine der zablreichsten Muschelfamilieiinbsp;ausgeraacht, und gegenwartig geboren sie zu deHnbsp;Seltenheiten der Muschelsammlungen, und wir sH'nbsp;chen unter ihnen, mit Ausnalime der Vitrea, di®nbsp;Originale ihrer Urvater noch immer vergeblich.
Ëine sehr «cltone Suite aus alterm Flötzkalkstein fzui** sogenannten Giyphitenkalk, oder Zcchstein gehorig) yo’'nbsp;Paulersdorf, in der Gegend von Aro b er g und Si®'nbsp;benbürgen, in aum^Theil sehr vollstandig ethalten®*'nbsp;lind mit ihren Deckeln verschenen Exemplaren, von all®'*nbsp;Giöfsen und Stufen ihres Alters , bis zum Laiigenduf^^^nbsp;ïWesser vou beynahe 3 Zollen. (20 Ex.)
Fichtels Beytr» s. IVLin, Gesch, Siehenhii-^o^ T.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Knorr. P,II, /, T,D^f,1,2. Z^^^****
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Scheinl, zu La marks Cryphea arcuata gehorig. En-' s^yclo-n. T, 189 f- i' 2.. dessen Citat des Knorr scheint un-richtig zu sey'n. In der Encyclo p. siitd hlos jiingere Exeni-plare ahgehildet,
Untersclieidet sich hauptsaclilich cladurch, dafs an den Seiten Ixeinen hervorstelienden Wjilst zeigt,nbsp;iind durch seine so vorzügliclie Gröfse. Die ange-führten Abbildnngen geben z\var von seiner Formnbsp;®in hini’eichendes Bild, sind aber dennoch nicht ganznbsp;*^ichtig gezeiclinet. Da sich die jüngevn F.xemplare,nbsp;Welche bis zur Gröfse eines Zolls heriinter vorhom-lïien, zuwciien nrehr oder weniger andern Gryphi-tenarten niihern, so haben schon mehrere Verwechs-
lungen statt gefunden.
Au9 den ïLreidelagern der Gegend von Aachen, nvic ¦^ollstiiudiger vullig erlialtener Schaale in Feuerstsin vei’“nbsp;steinert, eiii Kxenaplar noch mit Pireide überzogen, undnbsp;init dem Dechel, aber etwas beschadigt. (2 Ex.)
ELdhrscheinlich zu Cryphea suhorhiculata i.am.
gehorig. En cyc l op. T. 189'f- 3' 4'
Die Form ist im Ganzen übereinstimmend, aber die Richtung des Schnabels in der Abbildung dernbsp;Encyclop. entweder etwas verzeichnet, oder Avirk-lich eine andre Art abgebildet. Der vorliegende istnbsp;'quot;On der namlichen Gröfse, und der Schnabel gleich-Glls auf die eine Seite gewendet, aber auf dennbsp;b-ücken gelegt Avird er nie aufserlicli sichtbar, Avieiunbsp;*^er angegebenen Abbildung, und Avendet sichgeradenbsp;die entgegengesetzte Seite. Der Deckel ist auclinbsp;beinesAvegs so platt und gerade, sondern concav ein-gebogen, und liegt Aveit tiefer in der Oberschaale.
-ocr page 356-233 nbsp;nbsp;nbsp;VIII- Molliisciten.
3. nbsp;nbsp;nbsp;Gryphites dilatatiis.
Wahrscheinlich aus Jurakalkstein der Gegend vott Neufcliatel, Ein grofses und vollstandiffes Exempla*nbsp;jitit aufliegenilem, aber mit überresten der Gebirgsart ver-¦wachsenen Deckel, (i Ex.)
Dem vorhergehentleii in der Form selir ahnlich» aber der Schnabel gerade nach der Mitte zu überge*nbsp;bogen. Vielleicht nur Spielart desselben.
Au» der Gegend von Amberg, wo er bey Scbwan-dovf, Frolinberg und Bodenwehr in einer trippel' artigen , dein bunteu Sandstein untergeordneten Schichtenbsp;vorkömnit, und aus Sandstein von St. Gallen. Ein dar-unter befindliches 4 Zeil grofses Exemplar ist ganz voU'nbsp;standig erlialten nait aufliegendem Deckel. (4 Ex.)
jiuch r a tish on e n s i s henannt, und von Knorr Ft
12. I. £gt;. lil, c» f. Jé 2» 5. am richtigstcn ahgehildet.
Die Abbildiing der Encyclop. T. 139. f. 3.. 4. -vyird von melirern als hierher gehorig angesehen. Er u»'nbsp;terscheidet sich aber -vvesentlich durch einen weitnbsp;schmalern'sehr gewölbten llücken , und durch di®nbsp;weite bauchige und glcichförmige Ausdehnung defnbsp;Oberschaale zu beydcri Seiten desselben. Auch istnbsp;die Schnabelspitze viel dünner und spiralförmig gan^inbsp;guf die eine Seite gebogen, und der Deckel ist etvva^nbsp;convex gewblbt, mit einer ungewöhnlichen sehr ey*nbsp;förmigen Queerstreifung, So vollstandig als das vof'nbsp;liegende Exemplar , wird er nur aufserst seiten auFnbsp;gefunden. Junge Exemplare sind viel weniger in di^nbsp;Brei te ausgedehnt, und haben einige Ahnlichkeit mi*'nbsp;Gryphaea africana Lam., Ene y cl op. T. gt;89nbsp;f. 5- 6., und es wiire möglich, dafs man die letztei’*nbsp;für eine eigne .\rt gehalten hatte.
¦Aus Kreidelagei n der Gegend Ton A a c h e 11 imd von Stevensklint, zumTheil inFeuerstein vevsteinert, undnbsp;dem Deckel versehen (4 Ex)
Hat das Anselien , als wenn man eineni Gryphiten ^ie obere Halfee des Schnabels geramp;de durchgeschnit-hatte. Vollstandige Exémplare init erhakenemnbsp;leblosse zeigen aber hinreichend, dals diese Form ei-S^Tithümllcli, und nicht etwa zufallig ist. Wenn ernbsp;’hcht durchaus den Habitus eines Gryphiten zeigte,nbsp;'Viirde man ihn zu den Ostraciten rechnen müs-®Cn. Der Deckel ist etwas cpncav, und so wie dienbsp;hbrige Muschelschaale sehr dick,
Eine sehr zablveiche Suite, aiis Gryphitenkalk Ton K ö-*'itz ira Saalfeldischen, vom Hoinberge bey Götiin-Sfin, von Aarau, der Gegend von Tubingen, in ei-*'®r vvahrscheinlich untergeordneten Sandscbichte, die von ®inigen zum Quadersandstein gerecimet wird, von T u k e ynbsp;Gloucestershire nnd von Kahlefeld ohnweitnbsp;kittelde am westliclieu Harz, aus Tlioneisenstein-Lagern.nbsp;®®hr scliön erhakene Exetnplare zum Theil mit auflicgeu-lt;len Deckeln. (40 Ex.)
fVahrschcinlich G ryphae a Cy mbula Lam. , Knorr U, I. T. 60. f I., Mus, Tessin. T.Q.f.g, a.b., 1’ar-kinson Vol. III. T.XV.f,^.
1st so allgeraein bekannt und auch so richtig dar-^®®kllt, dafs er keiue ausführlichere Beschreibung ^^fordert. Er kömmt hauptsachÜch in zwey Spiel-vor. Die gewöhnliche mit der wulstfor-^§en Erweiterung der Schaale auf einer Seite, nndnbsp;ganz regelmafsig gewolkte, ohne Wulst nnd mitnbsp;'^Veniger runzlichen Schaale, früher als G r y p h i t e s
ago
laevis besonders aufgefiihrt. Er findct sich in clc^ letztern Abiinderung vorzuglich im Sand stein b^’/nbsp;Tubingen, im T it on é i s e n s t e i n beynbsp;feld und im iVIuschelllötzkalli des Hein bergs bt'/nbsp;Gottingen, weit seltencr bey Konitz, jedoch erfot'nbsp;dert der letztere noch einige Prüfung , ob er nicb*'nbsp;vielleicht bloCs eine durch jungeres Alter veranlah*^®nbsp;Abiinderung ist. Da Grypbites laevis haup*^'nbsp;sacblich in andern Gebirgsarten za Hause' zu sef'^nbsp;scheint, so würdeman ilin mit vielem Rechte als eig’’^nbsp;Art anzusehen haben, wenn sich nicht wirlslichnia'’nbsp;cherley Spielartcn fiinden, welche einen Ubergagt;'fgt;nbsp;aus einer Art in die andere begrunden, und dab*^^nbsp;seine Ansprüche auf eine eigne Art zweifelhaftnbsp;chen.
7. Gryphites, carinatns.
Eiu freyes ExempUv, am Miisclielrande etwas besd''*quot; digt, wahrscheinlich aus aUerm Kalkstein der Schvv®‘*’
Grypliaea carinata Lamarks Bonrguet T. 15,f po , aher nicht ganz richtig gezeicknet.
Seine weite nnd offene Oberschaale, und der
auf eine Seite gebogene Schnabel, der sich zuweb*^^ an seiner Spilze fast hnopffornag endigt, unterscb^Jnbsp;den ihnhinreichend. Er hömmt fast niemals'niitnbsp;Item Deckel zumVörschein, und findet sichuberli3'*fnbsp;nut seht selten.
mil- eher aus Franhreich [leizuuihien sche
Angeblich ans der Schweiz, was jedoch noch liaft bleibt, weil die Gebirgsart, dev er mit der unteriu® ^nbsp;aullicgt, zu den hreidigen Halksteinaiten zu geliorec.
Er et»
jiur wenig Übeneste se ner in Kalktpath veiaujertm S'quot;
le, aber sein Steir.kern ist volistinaig erhalten. nbsp;nbsp;nbsp;'
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Ëlmge Acimlichkeit mit der AUildung von Guettard ^lineral. d. Dauph. T.^, f,3‘
Seine aufserordentlicli runzliclie, oft fast trep-tenformig absetzemie Oberflache, zeicbnet ihn be-sonders aus. Verdient aber in vollstaudigeii Exeni-piaren noch weitere Prüfung.
^ömmt mit Belemniten in der schwürzliclien stinlt-steinanigen Scliiclite des ileihbergs bey Gottingen Vor, welche zuweiien ein Zwiachdnlager ubor dem Mu-Schelflütikeili, iind umer dem Quadersandstcin ausmachr.nbsp;Mit gut eihaltetier, ziemlicli dicker versteinerter Scbaale,nbsp;¦welche mir wenig ara Muschelrando beschadigt ist, dernbsp;Gebirgsart aufliegeiid. (i Ex.}
Minfiral. Taschenh. V'IL T. 4' fiS- 4'
Isf richtig dargestellt, und bedarf daber Iteiner quot;'''quot;eitern Beschreibung , aber allerdings eiiie uoch na-Jiere Pi-tifttng bey zahlreicben Exemplaren , um seinennbsp;habitus hinreichend bcurtheilen zu bonnen.
10. Gryphites chamaeformis.
Ans der sogennnnten grünen Sandscliicht ill Wiltshire. Ein voUstiindiges iiad schOii gehalteties grOfaeres. Und ein kleines Exemplar , mit unbeachadigter versteinerter Scliaalo. Nacli Parkinson, ein© untergcoxdnetanbsp;hellichte von No 6 in der P,.eiheder engiischen Forinatio-Vielleicllt doek zur K-reideloxmation gckörig.
Schrot. Litter Tom. 11 p.49. No 3., Knorr. P.
W. I. T. D. 11. f.4., Encyclop T, 197. f 3 Einige Ahnlichkeit mit Abanderungen des Cha-gTyphoides, aber offenbar nnter den Verslei-^erungen zu den Gryphiten gehorig, wo er demnbsp;®Piratus am nacbsten kömmt. Sein hoher, fastnbsp;tharfer Rücken, hat aber eine sehr gebogene, fast
halbmondförmige Richtung, fallt auf der einen Scde plötzlich ab, und verdacht sicli anch auf der auderquot;nbsp;Séite, zwar allmahliger, abermit heiner AusdehnuUsnbsp;in die Breite. Römnit in schonen Exemplaren nu^'nbsp;selten zum Vorschein.
Aut einer veiliiirteten, thonigen Kalkmergelschichte Dorscorshire, ein vollstandjges Exemplar mit verste*'nbsp;nerter Schaale. (i Ex.)
Ganz die Gestalt eines grofsen Nagels einer Raob' fhierldaue, mit sehr hocligewölbtemRücken undlai*onbsp;liervorstehendem, nur etwas übergebogenen, ung^'nbsp;mein spitzigen Schnabel. Eine der seltensten Grypb*nbsp;tenarten.
12. Gryphites speluncariiis.
Theils der Gebirgsart aulliegend, tbeüs in freyen, grof*' teiulieils selir gut erlialtenen Exemplaren, mit vollstandigdnbsp;versteinerter Schaale, aus Holilenkalkstein von Glück*nbsp;brunnen. (32EX.)
fast
ei'
Eine bisher sehr seltene, und fast ganz unb^' kannte Gryphitenart, die jedoch neuerlich in dernbsp;gend von Glücksbrunnen ziemlicli haufig und vo’’nbsp;allen Gröfsen und Stufen des Alters aufgefundennbsp;den ist. Höchstens erreicht sie einen Durchmess^^nbsp;von anderthalb Zoll. Die Gberschaale ist bauchbnbsp;und hoch gewölbt, mit sehr eingebogenem Schnab^nbsp;und einer betrachtlichen und bauchigen Ervveiteri**’*’nbsp;derselben auf einer Seite. Die Grundflache aberd^**'
ohngeachtet, bey ausgewachsenen Exemplaren zirkelförmig. Seine untere Halfte oder Deckel lt;
ganz eben und flach, mit concentrischer Queers!*' fung. Die Gberschaale dagegen sehr regelmafs^»’
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k,
Art (Ier Pectiniten, der Lange nach mit erhölie-zarten Rippen gestreift, wovon innner eine star-*^*¦6 und melir erhöhcte mit ciner feinern abwech-Die erhöheten Rippen siiid besonders mit klei-** Rnötche'n besetzt, welche bey einigen Exempla-kaum dem unbewaffneten A»oge sichtbar sind. Zwischenfurehen sind mit kleinen krumm gebo-ë®nen Queerstrichen versehen. Er ist bis jetat nurnbsp;tlern angegebenen Fundorte vorgekommen. Einenbsp;^P/elart, welche nicht so stark gewölbt und nochnbsp;®gt;rier gestreift ist, kommt in derii altern Kalksteinnbsp;'^tiAltdorf vor, und nahert sicli aufserordentlichnbsp;Pectinites salinarius. Sie verdient nochnbsp;^Shere Prüfung.
^ Theils bituminosem Mergelschiefer, theils Grypliiteu-'‘ik aufliegenei imd einge-vyaclisen, uiid auTserdem in zalil-^hben freyen Exemplaren, vortrefFlich erhaltcn, niit voll-versteinerter Scliaale , ntéhrern noch ansitzendon Sta-und noch mie ihren Deckeln versehen, von allen ’^nfsen und Altern, aus der Gegend von Schmerbaclinbsp;*3ra{enhain im G o th a i s c h en, vonKünitznbsp;j’ hndolstadtischen und aus dem Geraischen.
Sleifihen aus dem llöhlenkalkstein von Glücksbrun-‘'=gt;1. CsgEx.)
TIL ineralogisches T a s ch e nh u ch ï^ll. Jahrgang fig, I. 2. 3., NaCurforsch. XIV. St. pag. 27nbsp;’^’'‘^hïndlich von FFakh beschriehen.-
siogt;
c
^'^acht, sowillicli nur noch bemerken, dafsWalch
sich eine ausfüluliche Beschreibung überflüs-
^^fdhrte, dieser Gryphit sey mit Stacheln ver-'velche man früher, als nicht zu ihm gehorig, •211 tali ten angesehen batte. Die jüngern
-ocr page 362-Exemplare sincl am zalilreichsten mal eUvas larumtH-gebogeneaa Stacheln versehen, welcbe oft aaoch be' tiaclitlich langer, als die Muscliel selbst sind. Re)'nbsp;ganz aiasgewachsenen Exemplaren von fast dreynbsp;Durclimesser, erreiclien sie zuweilen die Dicke eiiie'-liabenfeder.
Noch einige Gryphitenarten derSammlung, -aW' ehe zum Tlieil mit Hecht eigeiithiimliche Arten bd'nbsp;den würden, sind entweder iiiclu Yollstandig genuSnbsp;erhalten, oder erfordern noch weitere Prüfung,nbsp;sie als besondere Arten auliühren zu können.
ten.
XV, M y t u 1
Aus Flotziaaiischelkalkstein jneliTerer tliüringisclaon genden» besonders vom Sec berg bey Gothai von X önbsp;na, und Saclisenbui'g tbeils in der Gebirgsart, tbad*nbsp;in frejen Exemplaren. Sehr schon erhalten. (12 Ex.)
Gehort in Ansehung der Oherschaale zu nus Modi o la Lam., und wurde früher wirbb^nbsp;für den versteinerten Mytilus modi o 1. Linn.nbsp;halten. Er würde eine Mittelgattung zwiscb^'^nbsp;Modiolns und cygneus Linn, ausmacheii)nbsp;aan meisten mit Mytilus plicatus Linn.nbsp;emit ommen, wenn der leiztere nicht stets nut ®nbsp;unbetrachtliclie Gröfse erreichte, und \yennnbsp;sich nicht überhaupt dadurch von allen bebad^,^nbsp;ten Arten' seines Geschlechts auszeichnete, dafsnbsp;ne vintere Hiilfte nltht vbn gleicher Gestalt naitnbsp;Oberschaale, sondern ganz flach aufliegend, 'tvi®nbsp;Dechel eines Grypbiten erscheint. Aus diesetnbsp;che müfste er in unserm conchyliologischejinbsp;gt;Tenn seine Originalc noch gegenwartig voi'bad
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Varen, ein ganz eigenes Geschlecht bilden. Diese Uitere Lalfte bat Itings ihrer Mitte nur einen wenignbsp;erböheten Rii ken, j.ar keinen Schnabel, uncl ist sehr
‘Siigücli rubd und concentrisch in die Quecregestreift. Ilbrigens ist er zu allgemein bekannt, als dafs er einenbsp;iiabere Beschreibung erforderte, nnd walirscheinliclinbsp;bat man sich daher der Miihe nberhoben , eine wirk-llch richtige Zeiclmung von ihin zii lieforn, die mirnbsp;¦vveiiigstens nicht zu Gesiclite gekommen ist. ' Sehrnbsp;bü'ahg kömmt er im Flötzrnuschelkalkstein faniilien-quot;VVeise in ganzen Musclielbanken vor, -wird aber nurnbsp;Sehr selten vollstiindig, zumal init der uutern Halftenbsp;aufgctunden.
Der Getirgsait in einein selir gut erhalteiienExemplare sniliegeiid, aus dem Musclielflotzkalkstein key Weimar,nbsp;(2 Ex.)
Zeigt grofse Ahnlichkeit mit Mytilus sma-^ngdinus Linn., uur ist die Frage, oh er nicht ®ine blofse Spielart des Mytulites pernatus aus-®acht.dein er sich aufserordentlich nahert. Eönimtnbsp;^itir höcbst selten vor.
g. Mytulites pernatus.
In Gebirgsstfleken der ncuern Ralksteinformaticn bey Daubenheim und aus der Gegeild von Maynz, tlieilsnbsp;aufliegend, tbciis iu fieyeii Exemplaren, mit vollslaiidignbsp;erliakener Schaale. (igEx.)
Sclieint inehr Ahnlichkeit mit My t i 1 u s e d u 1 i s als mit S m a E a g d i u u s Linn. zu haben, und kömmtnbsp;in zahlreiclier Menge nnd in ganzen Muschelbankennbsp;in der dortigen Gegend vor. In jüngern Exemplarennbsp;quot;VVurde er frdlier für eilie eigne Art, untei dem Nah-inen Mytulites acuminatus angeseheiii, aber
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bey naherer VergleJcliung in zahlreicheu Suiteii ei-weist sich, dafs nur Unterschied des Alters hierzu Veranlassung gegeben hat.
Aus der Gegend von Maynz im iieuen Kalkstein eing®quot; wachsen uud aiifliegend. ( j Ex. )
Unterspheidet sich durch seinen sehr gewblbten, fast in der Mitte der Schaale liegenden liücken, undnbsp;den stark, aber in der namlichen geraden Richtnngnbsp;umgebogencn Schnabel, und hommt ungleich selt-ner und nur einzeln, nicht familienweise, zum Vor-schein.
Neuerm Sandstein aus der Gegend voii Aachen aufliegeml» ein sehr gut erhahenes und vollstandiges Exemplar.nbsp;. (I Ex.)
Grafse Ahnlichheit mit Mytulites hilocula* ris und exustus Linn. Zeichnet sich besondersnbsp;durch seine feine und regelmafsige Langenstreifungnbsp;aus, und kummt nur sehr selten zum Vorschein.
Mit beyden noch auf einander liegenden, vollstandig erhaltenen , und gieichfurtnig gestalteten Halften, mit Über-resten der Schaale, aus demll alberstadtischen, Ci Ex.)
Zeichnet sich durch seine aufserordentlicli schmale Gestalt, und den schwach, aber sehr deut-lich und regelmafsig gezahnelten Muschelrand auSjnbsp;und ist gleichfalls sehr selten.
Aus dem namlichen Kalksteinlager, worinn die ixitQix aua dem C ob u-ïgisCh e n vovhomincn , in seh*^
’ ¥111. Mollusciten. nbsp;nbsp;nbsp;lt;297
*ch6n erhaltenen Exemplaren , zum Tbeil mie beyden gleicbförmigeii Hiilfteii. (4 Ex.)nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;^
Hat in der Gestalt selir viel Ahnllclres von einem, Hryphiten. Langlicli rund , auf einer Seite dienbsp;Schaak flach erweitert, mit sehr gewölhtem Rücken,nbsp;tesouders nacli dem ziemlich str.rk übergebogenennbsp;Schnabel zu , und ist regelmafsig und £ein in dienbsp;Qneere gestreift. Erreicht höchstens die Gröfse vonnbsp;anderthalb Zolkn. Junge Exemplare sind sclnnalernbsp;gebaut, und auf der einen Seite nicht so erweitert.nbsp;Kümrnt auch nur sparsam zum Vorschein.
Eine Abanclerung dieses MytuHten, welche viel quot;weniger gewölbt ist , wenn dies nicht durcli dennbsp;Druck auf der Lagerstatte veranlafst seyn sollte, fin-tlet sicli bey N e u s i c h t in der Gegend von A m b e r gnbsp;ini iUtern Flötzkalk, zum Theil verkiest, und ziemlichnbsp;baufig. Da-mir noch keine Exemplare mit ganz un-beschiidigter Schaak und mit ihren beyden Halftennbsp;^hr Hand gekommen sind, so wird sich in der Folgenbsp;'delleicht niiher ergeben, ob sie blos Spielarten sind,nbsp;•^der eine eigne Art ausmachen.
8. Mytulites ceratophagus.
Theils fier Gabirgsart aufliegcncl, theils in fre3'en Exemplaren, und mehrere Exemplare vollstandig eriialten, aus Hülilenkalhstein von G1 ü c k s b r un n e 11.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;(12 Ex.)
Ahnlichkeit mit jungen Exemplaren von Myta-ivis hi rund O Linn. , Gen. avicula Lam., jedoclx ^dcht ganz so breit. Durch seine weit auslaufenden,nbsp;obern Ende sehr spitzigen , nnd stark ausgeboge-tten Fliigel, nnterscheidet er sich hinreichend. Seinenbsp;Schaalenhalften sind übrigens glatt, und blos mitnbsp;durch Wachsthumsringe veranlalsten unregel-
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mafsigen Streifung verselien. Er findet slch ziemlich liiiufig, und stels in Beglcitung der dortigen so rath-selhaften Keratopliyten.
Gleichfallsaiis der nelimlichen Gebirgsart von Glücks-b ril linen, nbsp;nbsp;nbsp;Ex.)
Einige Ahnlichkeit mit Myacites radiatus, und sich zugleicli in der Form den Pholaden nahernd.nbsp;Auf der andern Seite aber aucli grofse Annriherungnbsp;zum Mytilus bidens, bi loc ii laris und e x u -s t u s Linn., und 'vvohl unbezweifelt zu den IVIyiuli-ten gehorig. Beyd,e lialften sind gleicbförmig, undnbsp;von den Schnabeln aus gtrahlenfürmig der Lange naclinbsp;gestreift. Unterscheidet sich hauptsachlich durebnbsp;einen ziemlich breiten , etwas hervorstehenden Sanmnbsp;am Mnschelrunde, der aus inehrfachen etwas gehorn-ten Queerstreifen bestcht. Kömmt uur seken zumnbsp;Vorschein, und verdient bey recht vollstandJgennbsp;Exemplaren noch nahere Prüfung, da die Oberschaalenbsp;fast immer etwas beschadigt ist.
Dem Muschclkalk des Loli bergs bey Tónna und aU® der Gegeild von Weimar, in sebr rollstiindigen und gatnbsp;erlialtenen Exemplaren aufliegend. f5 Ex.)
Flat mit keinem Originale der gegenwartigeii Schöpfung einige Ahnlichkeit, und gehort zu dek*nbsp;Gen, Avicula Lam. Vo.n der Gestalt des Myti'nbsp;lus hirundo Linn. Ziemlich breit in ausgewat^^^'nbsp;senen Exemplaren. Eeyde Halften glcichförraig tiii‘^nbsp;mit enge stellenden erhabenen scharfrandigen Que^^'nbsp;rippen versehen , welche eben so über die
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Weglaufen , welche letztere sich iii cine scliarfe Spitze am obern Rancle eiuligen. Kömmt nur spar-sam zum Vorschein.
n. Mytiilites eduliformis.
Aus IMnschelflötzlialk dei’ Gegeild voii Weiinaï» zutn Theil iu voüstandigcn gut gehalteneii Exemplaren.
Hat die ganze Gestalt des Mytilus edulis Linn. und scheiiit nur dadurcli verschieden zu seyn,nbsp;dafs der Muschelrand einen kleinen Umsclilag odernbsp;Sanm zeigt, der nur bey recht vollstandigen Exemplaren erhallen ist. Wurde von den altern Petrefac-tologen und von Schrötern zu den Pinniten ge-reclinet, wenn cr gleich seine grofse Ahnlichlteit niitnbsp;edulis zugestand.
Aus aherm Flötzkalk der Gegond von Altdorf. (loEx.)
Alinlichkeit niit Mytilus elongatus Chem-iii tz. Unterscheidet sich von dem vorhergehenden, dem er übrigens sehr nahe liömmt, hauptsachlichnbsp;dadurch, dafs sein Schnabel mehr in der Mitte dernbsp;Schaale steht, ' und geradeaus liiuft, dafs er überhaupt nach dem Schnabel zu breiter als der vorherge-liende ist. Ein darunter befmdliches Gebirgsslück niitnbsp;aufliegendemMytul. von ziemlich hetrachtlicher Grö-Ise, ist wegen des darin b^findlichen verstelnertennbsp;Holzes nierkwürdig, das nicht leicht im altern Flötz-Kalk zum Vorschein kömmt.
Anscheinlich in neuermFlötzkalk von Weifsenburg
nn Nordgaii, mit völüg erhaltener Schaale, (lEx.)
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Den vorliergehenden beyden Arten in der Form ahnlich , aber mit siark ribcrgebogenem Sdinabel,nbsp;wodarch er fast das Ansehen eines Terebratel erliiilt.nbsp;Exeinplare mit beyden Halflcn zeigen jedoch, dafs ernbsp;dieser Familie angehört. Eömmt nur selten zumnbsp;Vorschcin.
Aus aUerm Dötzhalk ron Altdorf. Ein schon erhalte-nes Exemplar mit fast ganz vollstandiger Sc’iaale. Ex.)
Sehr viel iilinlichkeit mit Mytilus nngnla-tus Linn., und durcb seinen langen, auf eineSeite gericliteten Iirtinnnen Schnabel sehr kennllich. Dienbsp;Oberschaale durcb sehr hevvorspringende Wachs-tliunisringe in dié Queere gestreift.
In freyen Exemplaren aus Jnrakalk*tein der Gegend von Aar au, zum Tlieii sehr gnt erhalten. (6 Bx.)
Am racisten iihniichkeit mit AIy t i 1. m od i o 1 a Linn. Der llüclien nur etwas scharfer znlaufend.nbsp;Beyde Flalften ^deichförmig gewölbt, mul zieniHchnbsp;fein nnd rcgelmafsig in die Queere gestreift.' Scheintnbsp;in der dortigen Gegend ziemlich liaufig voTzukom-men.
Aus dem Jurakalhstein untergeordneten Thoneisensteinla-gerii der Gegend von Aarsu, in freyeü »clir schon erhalte-nen Exemplaren mit vcrsteiiiei ter ScJiaale, lunJ zum Tlieil mit beyden Halfteii. (7 Ex.)
Beyrn ersten Anblick bat dieser Mytulit eine fremdartige Gestalt, nnd leiclit könnte man ilin fücnbsp;eine zum Gesclilecbt Cardia cites gehorige Ver-steinerung halten. Bey naherer Prüfung aber ergibt
-ocr page 369-sich, clafs cr zu tlieser Familie gehort, und eiaige Almlichheit mit Mytil. discors Linn. zeigt. Dienbsp;beydcn schmalen hinglich runden gleichförmig ge-Wülbten Hiilften sind stark in die Liinge gestreift,nbsp;mit erhabenen scharfliantigen Streifen, und ziemlichnbsp;tiefen etwas schief gerichteten Zwischenfurchen.nbsp;Er ist nicht sehr haufig.
Mehrere noch vorhandene Steinkerne erlauben Jieine nahcre Bestinimung. Einige darunter führenbsp;ich aber hier noch besonders auf, weil sie eine ganznbsp;eigenthümliche Familie der Vorwelt ausgemacht zunbsp;haben scheinen, die von den til tern' Systematikern,nbsp;und selbst von Walch nnd Schrotcr bald zu dennbsp;Chain it en, wohin ehedein alles verwiesen wurde,nbsp;was man nicht gleich besser unterzubringen wufste,nbsp;bald zu den Ostraéiten, Venuliten und Pin-niten gereclmet worden sind, und besonders weitere Nachforschungen erfordern. Sie mogen einst-Weilen hier ihre Stelle finden, bis man sie mit voll-standigen Muschelschaalen aufgefunden bat, undnbsp;ihnenihr schicklicher Platz mitSicherheitangewicsennbsp;Werden kann.
Hauptsachlich sind sie deswegen einstweilen hier angeführt worden, weil hey einem Exemplare eianbsp;Theil des Muschelschlosses sichtbar wird, das deninbsp;Scblosse^des Mytilus anatinus Linn. gleich zunbsp;bommen scheint. Conf. Schumacher T. i. f. 5. a. b.
c) Mytulites rugosus von Bergen im AnspacUisolien.
Ht
Kömmt in ganzen Familien auf Muschelbanken im dortigen altern Kalkstein vor. In der Gestalt Ahn-lichkeit mit den Pi nn it en, aber auf der andernnbsp;Seite auch wieder grofse Annaherung zu den M y t u -Die Oberschaale ist nach dem spltzigen
.102
Sclinabel zu mehr gewölbt, iibrigens aber ziemlich flach und concentrisch in die (Jueere gerrrnzdt.nbsp;Beyde Halft'en scheinen gleichfürniig zu seyn.
6) Mytulites ostracinus, injüngcrna Kalkstein, dei in Kleide übergeht, von IVIaltha.
Der Porhergeher^de soivohl als der p'orliegende sind mil dar Ahhilduns von Knorr zu vergteichen, womit sis Aehnlichkeit
S chröt er verglicli ihn mit Venus cassina Linn., rechnete ihn aber zu den Ostraciten,nbsp;und Walch war zweifelhaft, ob er zu den Cha-m i t e n oder P i n n i t e n gerechnet werden sollte.nbsp;Dem vorigen sehr ahnlich, die Runzeln aber viel un-regelmafsiger'von einander stehend.
c) Mytulites problemadcus, aus Kreide und Sandstein von A. a c h e n.
Gleichfalls zu dieser rathselhaften Familie gehorig, aber viel breiter und grofser als die vorherge-henden, zum Theil auch viel gewölbter, und au£ der obern langen Seite, voraSchnabel an, scheint dienbsp;Muschel sich in gerader Linie flügelartig, fast wienbsp;Mytilus hirundo, oder auch wie einige Ar ten dernbsp;Area mit langem geraden Muschelschlofs auszudeh-nen. Sie ist ebenfalhs stark aber regelmafsig in dienbsp;Queere gerunzelt, und der Schnabel steht ganz annbsp;der vordern ahgerundeten Seite. Einige entierntenbsp;Ahnlichkeit mit Venusarten, welche zum Geschlechtnbsp;Paphia Lamark s gehören , besonders die iinnbsp;Sandstein beftndliche Abanderung , die mit einernbsp;weit kürzern flugelartigen Fortsetzung versehen zunbsp;seyn scheint,
Conf. Knorr P. 11. I. T. B. IT. h.** f. 2 Die Jh-
hildung ist den Eocbmptaren in der Kreide sehr ahnlich; nitr scheint heym knorrïschen Exemplar eiit Stiiek des Flügels aaf
der linken Schnahelseite gefehh zu haben und bsy dem Tdleini-gen fehU dagegett der umgeschlagene Sauin des unlern IVlu-^ ¦SchelrancteS,
d) Mytulites antiquus, aus den aufgeschwemmten lïiigeln von vulkanischen Producten im Vicentini-s c h e n und V c r o n e s i s c li e n, jDie Masse scJieint AJpen*nbsp;Italïisteiu zn seyn.
Gleichfalls zu dieser Familie gehorig, die Run-zeln sincl aber vom Schnabel aus viel regelmafsiger concentrisch geordnet , sind aucli eigentlicli keinenbsp;Runzeln mehr, sondern ziemlich feine Rippen, dienbsp;in gleichen Abstanden rinjförmig über den Rückennbsp;der Schaale laufen. Gleichfalls niehr dem Geschlcchtnbsp;P a p h i a ahnlich.
Nur vollstandigaufgefunde Exemplare, mitvöllig erhaltener Schaale, können uns die gewünschtenbsp;Aufldarung verschallen.
XVI.
1 n n 1 t e n.
1. Pinnites diluvianus.
Ein Exemplar ndt beydeir über einander liegenden, nur etwas verscbobeneu rialften, gröfstentlieils vollstandig, ausnbsp;Quadersandatein von Pirna Gegen 5 Zoll lang. (l Ex.)
Knorr P II. I. T. D. X flg. I. 2.
Diese Verst'einerung köinmt zwar ziemlich hau-fig in dem angegebenen Sandstein vor, aber höchst selten vollstandig, ünd fast nie mit Überresten dernbsp;Schaale. Die angeführte Abbildung ist übrigens sonbsp;wichtig, dafs keine ausführlichere Beschrcibung er-lorderlich yvird.
Einem Feucrstein aus mergelicben Rreidelagern im Mecklenburgiscben aufliegend. (l Ex.)
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Ganz die Gestalt einer Pinna init selir spitzigem Schnabel, flacli gewölht, und mit selir feinen Lan-genstrichen, welche von einer weitlauftigen Queer-,nbsp;streifung, durch Wachstliumsringe veranlafst, durch-schnitten werden.
In freyen Exemplaren von Seelandin Daneraarl;,
Sehr schmal, stark-gewölbt und mit sehr spitzigem etwas Itrummgebogenen Schnabel. In die Queere durch Wachstliumsringe weitlauftig gestreift.
In den meisten Sammlungen liegen unter den Pinniten blos einige seltnere Mytulitenarten,nbsp;und auch hier ist es noch bey No. 1. und 3. dienbsp;Frage, oh sie nicht eigentlich ehenhdls zu den Mytu-liten gehören. Klos hey No. 2. scheint es unbe-zweifelt zu seyn, dal's wir hier einen kleinen Pinniten der Vorwelt vor uns haben , der bis jetzcnbsp;noch kein alinliches Original aufzuweisen hat.
Sie gehören überhaupt zu den sehr seltenen Ver-steinerungen, und da fast ledigWch Steinkerne vor-kommen, welches wahrscheinlich von der bekannten so grofsen Zerbrechlichkeit dieser Muschelschaalennbsp;herrührt, so wird bey ihrer Bestimmung, so langenbsp;his sich vollstandige mit Schaale versehene Exemplarenbsp;auffinden, immer noch Unsicherheit statt finden.
Dieser letzterc Fall ist glücklicher Weise bey denen von F a u j a s abgebildeten Exemplaren aus deinnbsp;Petersberge eingetreteri, der uns Tab. 22. fig. 1.nbsp;sehr richtige Zeichnungen vom Pinnites resti*nbsp;tutus, von einigen cretaceus bcnannt, und Tab.nbsp;24.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;3- vom Pinnites digitalis liefert, welche
ganz entschieden zu dieser Familie gehören.
Aufser-
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Aufserdem sincl mir weder in den Sammlimgen nochdurcli Abbiklnngen Versteinerungen beltanntnbsp;geworden, welclie mit Zuverlassigkeit hierher zunbsp;rechiien waren.
Eine ausführliche Beschreibung und Anführung der, in meiner Sammlung befindlichen fossilennbsp;Conchylien, aus den Gegenden von Paris undnbsp;^inigen Strichen Italiens, scheint inir die ohne-dem schon so betraclitlich angewachsene Bogenzahlnbsp;•iieses Werks nur unnöthigerweise zu vermehren.nbsp;Sie sind gvöfstentheils Ton Lamark selbst und sei-«en Nachfolgern, bereits in den Annalen undmeh-’^ern Zeitschriften abgebildet und beschrieben, undnbsp;Broccbi Conchyolog. fossile subappen-in a gleichfalls umstandlich angegcben, und inganznbsp;'^ortrefflichen Zeichnimgen und Kupfersticben gelie-fert worden. Man kann daher stets in diesen Schriften die erforderliche Auskunft finden, und sie bedür-fen hier urn so weniger einer besondern Auffübrung,nbsp;in der Sammlung jedes Kastchen mit der Benennbsp;nung nach dem Lamarkschen System bezeichnet ist.nbsp;^ey der Bestimmung einiger darunterbeamp;ndlicben Ar-^en, welche noch nicht henannt zu seyn scheinen,nbsp;habe icb nicht vorgreifen wollen, da die französi-scben Concbyliologen noch fortdauernd mit ihrerUn-tersuchung und Bestimmung beschaftigt, und auch
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bey der Verglelcliung zahlreicher Exemplare und Ab-iindernngen fast allein im Stande sind, die gehorigeii Untersuchungcn nnd Bestimmunger. zu Hefern.
In der Sammlung sind im Ganzen 236 hierher gehorige S c li n e c It e n a r t e n und 8 6 M u s c li e 1'nbsp;art en, und darunter melirere der seltnern, als z. B-llostellaria macroptera,. Scalaria crisp agt;nbsp;Pyriila clathrata, Fusus subulatuff, spe-ciosus, Fasciolaria decorata, Balanitinanbsp;patellaria, eine sehr seltene ganz neue entdecktenbsp;Muschelart, welche in Paris gegenwartig diesen Nah'nbsp;men erhalten baben soil, und eine Mittelart zwiscbennbsp;den Patellen und dein Lep. Balanus Linn. aus-zuniacheh scheint, und unter den M u s c h e 1 a r t e nnbsp;besonders einige seltene zu Ostrea, Venericar-dium, Perna unddemVenusgesclilecbte, Paphianbsp;und Lucina, gehorig, \Yelche aucli ihre naherenbsp;Bestimmung erwarben. Unter der italienischen Suitenbsp;gegrabener Muscheln verdienen hauptsachlicbnbsp;eine seltne Abiinderung des Alurex cataplirac-tus undcóntiguus des B r o ccli i, conf. C o n d b-foss. subapp. T. VIII. f. iGundT. IX. f.i4zuGen-Pleurotoma Lam. gehorig; desgleichen schod®nbsp;Exemplare seiner Voluta hirta Tab. IV. f. 1. a. b.»nbsp;des Buccin. s erratum T. V. f. 4 und des selte'nbsp;nen Buccin. obliq. T.IV. f. 16 zu Gen. Cassisnbsp;Lainarks gehorig, angeführt.zu werden.
Von allen bisher bekanntgewordenen, imlialk' tuff und den aiifgeschwemmten Gebirgednbsp;überhaupt belindlichen fossilen Muschelarten , möcb'nbsp;te die Suite meiner Sammlung bis jetzt wohl di^nbsp;vollstïmdigste seyn. Sie sind fast sammtlich i^inbsp;zwölftcn jahrgang des Lconhardt’schen
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VIII. Mollusciten.
schenbuchs pag. 515 ausfühvlicli angegebcn wor-ïitn, cialier eine Wiederliolilung hier gleichlalls ent-telirlicli wird. Eiiiige inzwischen aufgefundcne «cue Arten, verdienen noch eine nahere Prüfiing,nbsp;und ich vverde nicht verfehlen , sie in der Folge nochnbsp;naber bekannt zu maclien, da ich bey der fast tiigli-chen Vermehrving ineiner Samminng olinedeni vonnbsp;Zcit zu Zcit einige Nachtrage zur vorllegenden Be-schreibung liefern worde. Gegenwartig will ich nurnbsp;^bch die Bemerkung beyfügen , dafs es allerdings einenbsp;sehr merkwnrdige Erscheinung ist, dafs wir atichnbsp;beym Kalktuff, so gut wie bey den übrigen Ge-Iiirgsschichten, immer wieder die namlichen Muschel-arten anireffen, wenn sie auch in sehr weit von ein-ander entfernten Erdstrichen volkommen. Hier undnbsp;kommen zvvar einige neue Arten , oder schon be-^annte in gröfserer Menge vor , .aber die meisten Ar-tcn sind durchgangig sowohl in B n r g t o n n a, beynbsp;Hbttingen, bey Meifsen, Gannstadt, innbsp;Schlesi e n u. s. w. volbanden.
Bekanntllch kommen im Bayreutbischen dnd A ns p achi s ch en, besonders in der Gegendnbsp;Von Bergen an den Vorgebirgen der dertigen Über-gangs - und aliern Kalksteinforrnationen, so wie innbsp;^en dortigen körnigen. Thoneisensteinlagern einenbsp;^lenge seltener Versteinerungen fast von allen Ge-®cblechtern der Conchylien und C or all en vor,nbsp;^Aorunte-i sich offenbar noch ganz eigeiithümlichenbsp;¦^*¦1611 befinden. Leider kommen aber die erstern, beynbsp;'^er grofsen Gesteinsfestigkeit, fast gar nicht mitvoll-standig erhaltenen Gehaufsen, und gewöhnlich nurnbsp;3ls Steiiikerne zum Vorsebein, daher sich auch nurnbsp;quot;Wenige mit Sicherheit naber bestimmen lassen. Da
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ich aus diesen Gegenden bereïts schone Suiten erhal-ten, und noch zu erwarten habe, so hoft’e ich in der Folge noch die Bestimmung mehrerer seltenennbsp;Arten heybringen zu hönnen. Einstweilen will, ichnbsp;hiernur-auf einige der vorzüglichsten darunter auf-inerhsam machten.
Es finden sich ungewöhnlich grobse Nautili-ten und Lenticuliten, welche letztere theils zum Lenticulites denarius, theils zu einèrnbsp;eigenen Art derselben, mit einem auf beyden Seitennbsp;vertieften Mittelpuncte, zu geboren scheinen.
Sehr ungewöhnliche Arten von Serpuliten» worunter sich eine Art mit sehr dicken queergestreif-ten Iiöhren, und eine andere schraubenförmige niitnbsp;erhabenen Langenstrichen auszeichnet.
Fast riesenmafsige Heliciten, Bucciniten, Turbiniten und Tr ochilite n, welche zuwei'nbsp;len über 6 Zoll hoch und breit sind.
Seltene Arten von Nerititen, und ebenfalh riesenmafsige Volutiten und Coniliten, nebstnbsp;Muriciten und Strombiten. Und von zwej'nbsp;schaligen Muscheln:
Myaciten, Venuliten, Arcaciten, PeC' tiniteu und Ostraciten, so wie eine Meng®nbsp;anderer Conchiten, welche fast alle von ungc'nbsp;wöhnlicher Grofse und zuweilen von so abweiched'nbsp;den Formen aufgefunden werden, dafs wir sicbC^nbsp;hier eine betrachtliche Anzahl neuer Arten erwartegt;*nbsp;hönnen.
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IX. Crustaciteii.
Crustacea Blumenb. Hadiaria Lamark.
SelirgrofseExeniplare, rnit vollstandig erhalteiierSchaa» Ie, aus den Sandscliicliten des Petersberges beyMast-richt, welche höclist wahrscbeinlich zur Rieidefoima-tion geboren. ( 4 Ex.)
Echinus c an al i c u l at, alior., Spatangus stria-to radiatus Leske T, nbsp;nbsp;nbsp;Confer, Fauj, St. Fond,
hist, nat, de la Mont, St. Fierre etc. Tab, ap. f, i, 2,, Knorr P, II, I, T, E. IV, f, 1,2., Schrot. Einleit,
T. z, f.i,, Parkinson organ, rem. of a former world Vol, III. T. 3. fig. 4. S’ Ency clop. pr. Breug,nbsp;T,is6 Jig g, ist hier jedoch nicht ganz richtig gezeichnet,nbsp;Gen. S patang, Lam,
Scheint nachBeschaffenheit des Alters in derForm ^tWas zu ¦vvechseln, und ist jünger mehr abgerundet,nbsp;^Gsto langlicher und eyförraiger aber ira ausgewach-®®tien Zustand. Er ist ganz v^orziiglich im Peters-zu Hause, findet sicli jedoch einzeln auch innbsp;^ndern zur Ereideformation gehörigen Gebirgsarten.nbsp;^eine Steinkerne in Feuerstein sind mir noch nichtnbsp;ganz entschieden zu ihm gehorig vorgekommen.
Gröfsere und kleinere Exemplare rnit grorsteotbeils vollstandig erhaltener Ralkspath-Schaale, woven das eine «ocli innerlicli den Feiiersteinkern enthalt, von Salt-holm und aus England in Kreidelagern. Zweynbsp;h'Xemplare darunter von Salt holm, sind noch mit dernbsp;Ealkspathsebaale versehen, und in Feuerstein festverwach-(6 Ex.)
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Aiif Saltholm scheint er zicmlich haufig vorzu-kommeii.
Echinites ur sinus alior. Echinocory s s cut a-tus Leske T, 15, a. b, pag, 22 und s'75-1 Knorr T. ƒ/, 1. E, I a, i Parkins Vol, IIL T, 11. jig. 4. gt; Ency-elop. 1\ 154'fis' ^3'• -dnanchites ovatus Earn arknbsp;scheint jedocli, der Ahhildang zu Folge, ehen so ude KI e innbsp;Lesk. Ausg. T. 42- Jig- 45- der Steinkern in Feuerstein,nbsp;mehr zur fiolgenden Art zu gehören.
Voii Cosfeld bey Aachen in sandigen Kreidelagei'ii.
Viel mehr platt gedrückt als der vorhergehende, und doch zugleich von regelmai'sigerni conischen Bau,nbsp;mit völHg erhahener KaU^spathschaale.
E chin o c o r y t es ovatus Leske Tab. 4^- fig- 45' jrag, i']8* n'ohin er viir weit eher als zum Conulus atho^nbsp;galerus Lesk wie Parkins glauht, zu gehören scheint,^
Parkinson Pol. III. T 11 fig. 10 ji. , Encyclop. T. 1^4 Jtg» tj-i Gen Ananc hit e s Lam,nbsp;Kömmlweit sekener, als der vorhergehende, mitnbsp;erhaltener Kalhspathsehaale , haufiger aber als Feuer-steinhern vor.
Von der Insel Maltha, in veïhiiïteten halhsteinnitigen Kreidelagcm, ein sehr grofses mit vollstandig erhaheiietnbsp;Kalkspadischaalo verselieues Exemplar, (quot;i Ex.)
Echinit, mei i t e n s is alior. Cl y p e us s in ua tuS Leske T 12. Jig- a h. pag. 18 und 157.. P ar kins o’*nbsp;erg rem, of' a Jormer world Vol. UI. T. 2. Jig. !¦gt;nbsp;Encyclop. T. 142. Jig- 7. 8. und T. i43-fi'g- s, 2’nbsp;PT'hhrscheinlich zu Gen. Cly peas ter Lam. gehorig.nbsp;Geliört zu den seknern Echinitenarten ,nbsp;liönimt in mehrern Gegenden der ISreideformatioihnbsp;besonders in Oxfordshire uhd Maltha vor.
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¦^us ILagern von hbinigen Thoneisenjtein tier Gegend Ton Bergen im Bayerischen welclie wahrscheinliclinbsp;altern Kalkateinformatioii untergeordnet sind , mitnbsp;¦(ollstandig erhaltener Schaale, (^2 Ex.}
E ch in an tk u s, vel E clii nan thi t e s liamilis Lcske lah. ly.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;ingl. Tah^ 4° und 4^- J‘S' -•gt; Forklns,
rem. Pol. UI. T. 2 fig. 2. der Urn zwn Echinanthi-tes orhlcul. JLeske zdhït. E n cy cl op. 21 344- fis* 7-“nd T. j45 fig. 1—6., Gen. C.lypeaster rosacens Lam,
Kömmt blos in einigen wenigen Gegenden b'aufi-ger, und aufserdena ziemlicli s'eken , wie es scheint, abervon niancherley Spielarten vor, welche vielleicbtnbsp;gleichfalls blos Verschicdenheiten des Alters andeuten.
Von Histeiich und Bergen im altern sehr festen Kalkstein, mit zum Theil noch vollig erhaltener Scliaale.nbsp;ï'ast kopfgrofse Exemplare, nebst mahrern von vertchie-dener Gitifse, (8 Ex.)
Gehort zu den' seltnern Echiniten , und fmdet sich aufser den bereits angegebencn Orten, auch innbsp;den altern Kalksteingebirgen , welche sich an der Kixstcnbsp;von Is tri en hinziehen, undzurJuraformationzu geboren scheinen. Im atisgewaclisenen Alter, erhebt ersichnbsp;immerkegelförmiger, daber jüngereExemplare, weitnbsp;niedriger und platt getlrviditer erscbeinen , und falscb-ücb £ür eigenthümlicbe Arten gehalten w'orden sind.
Theils mit selir sclion erhaltener voUstnndiger Schaale^ theüs Steinhern in Feuerstein, aus England, S a 1 th o 1 ninbsp;nnd von Cosfcld bey Aachen inKreidelagern. (13Ex.)
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Sp a tan gui c or anguinum an g lie, Leske peg, 221. Tab. 23* fig. C. and pag. 233. Tab. 43. fig 3. 1 ,nbsp;Shröt, Einleit. Tom. IV, jmg. 'j4-, List, animcl.nbsp;angl. 'T.'J. fig, 28 , Ereynii opusc, T 5. fig. 5.nbsp;JCnorr T. E, III fg. i, und haaptsüchlich P, II. i. j5nbsp;fiS' 5- (gt;• O' amp;¦» Parki-ns. org. rem. Vol. III. T.nbsp;3- fig II, 12. Einige citiren aucli T 23. von Leske,nbsp;welche ober nicht hierher gehort, Ency dop. T. 155.
4' 5quot; 5. und T. 136. fiig, l. 2. 4- 5-Dieser Echinit kömmt in den Ereidelagern zieni-]ich haufig vor, und ist daher auch schon langst von vielen Scliriftstellern abgebililet nnd besclirieben worden. Es scheinen liaufige Spielarten vorzukommen,nbsp;daher Leskes Spatangus lacunosus, cor ma-rinum, Spatang, purpur. etc. samtlich hierhernbsp;gehören mochten.
Au» der Gegend Ton Aachen aus Krcidelagern, mitvoll-standig eriialtener Scliaale, Unterscheidet sich dnrch viel schwacher eingedrückte Stïahlen und tiefere Rinne vonnbsp;dem vorhergehenden , und möchte keine blofse Spielartnbsp;seyn. (5 Ex.)
Spatangus Sub g lob os us Leske pag. 240. T. 54- fig- 2. 3.
Lnorr 1\ II, I. T. E. PV.Jig, 3, und vïelleicht auch Sourg. T. sufg 33^.
Er scheint seltener als dor vorhergehende zuni Vorschein zu kommen, und sich besonders in deunbsp;Krcidelagern von A a dien und in der Nahe vo»nbsp;Brüssel und im Petersberge zu linden.
Mit gröfstemlieils eriialtener Schaale, aus der Gegend voi* Neulchatel au» Jurakalkstein. (3 Ex.^
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Dem v'oïigen sehr ahnlicli, doch in der Richtung und Beschaffenheit der Strahlen verschieden, undnbsp;scheint daher eigne Art zu seyn.
10, nbsp;nbsp;nbsp;Rchinites depressus,
Aus alrerm Kalistein der Gr. Essex in Englandj Hilt vollstandig erlialtener Sclia.ilc, Ex.)
3p atan^us depressus Leskep, 238. T. 51. fig’ 1-2. TJZahrscheinlich gehort auch hierher B o ur gu e t T. ^l. fig,nbsp;330., und Eniydop, T. 157. fig- 5- d'
Dem vorigen sehr ahnlich, jedoch eine weitvier-ecl'dgtere Gestalt und die Mundöllnung in der Mitte der untern Seite, wodurch er sich sehr wesentlich vonnbsp;den vorhergehenden Arten unterscheidet. Er kömmtnbsp;Uür sehr selten zum Vorschein. ,
Aus dem Bayreutliischen , dem Cant. Basel, und ans der Gegeild von Am berg, in Ralk- und Horn-stein ztir Jurak.'ilkstcinformation geliöTÏg. Znra Tlieil mïtnbsp;vollstiindig erkaltener Schaalo , und in Exemplaren Tonnbsp;ungewOlmUcliev GruCse, zum Theil in Fragmenten, wor-aus sichergiebt, dafs der Echiu. dem sie angeliörten , gegennbsp;8 Zoll iro Durchmesser gehabt haben mufs. f24 Ex,}
Cidaris major Leske pag. 126. T. 7. ƒ. a., Bourguet T. 53. ƒ 3'5o—54’gt; Breyn. opusc. T. j.nbsp;f. T. 2., Knorr P. IJ. l T. E. f. 2 — 5’. Parkinsonnbsp;org. rem. Pol. UI. T. I. f. 9.; Gen. Echin. Lam.
B'ie Varietaten der sogenannten Türkeubunde sind im Klein. Le sk. Ausg. T. i —11. ingl. T.
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¦ 27. f, 1. T. l\0. f. 7- T. 44* fquot; 2 und 4. T. 46 und 49-f. 2, ?,u vergleichen, und scheirien zum Theil uur Verscliiedenliciten des Alters, zum Theil aber auchnbsp;eigne Arten zu seyn , was noch nahere Prüfung,nbsp;besonders in Hinsicht der Abanderungen erfordert,nbsp;•welche zuwei'en in den Kreidelagern, noch niit an-sitzenden Stacheln, zum Vorschein kommen. Conf.nbsp;L e s k e T. 46. f. 2. 3. 4. und N a t u r f o r s c h e r St.nbsp;VIII. pag. 236. T. 7. Aus der Beschalfenheit undnbsp;Verschiedenheic der Stacheln , wenn man mehrerenbsp;Abanderungen , welche noch damit versehen sind,nbsp;unter den Versteinerungen aufiinden sollle, wirdnbsp;sich hieriibcr auch allein mit Sicherheit entscheidennbsp;lassen. Die Suite des Echin. coronal, diesernbsp;Samralung ist deswegen hauptsachlich interessant,nbsp;well sie von allen Altern und Gröfsen, von derGreifsenbsp;einer Erbse an, bis zum Durchme.sser von 3 bis 4nbsp;Zollen, und sogar in den auiserordentlichen grofsennbsp;und oben angegebenen Fragmentèn vorkommen.nbsp;Diese Echinitenart ist hauptsachlich im Jurakalksteinnbsp;und der lireideformation zu Hause.
Aus demWürttembergischen nudvon Bassoueil in L o t li r i ng e n , mit grülstentlieils ganz vollstandig er-lialtener Schaale , und einem dariuiter befiudllclien Exem-plaie , mit aufliegenden Stacbehi der untern Seite. Ernbsp;sobeinc liauptsSchlicli der Jurakalksteinformation anzuge-hören, (9 Ex.)
C id ar is minor. jLoske. Cidaris rnainm illa t a Klein. Lesk, Ausg. jtag. z2j. T. 7. ƒ. B , der kleinenbsp;TVa rzenhund, B our gue t T. 52. f. 344' T, 55. ƒ.
'350 und 554'r Knorr P. II. I- T. E. II. J\ ^ Par-kins org. rem. Vol. III. f. 5., manimill a t e d echinites En cyclop. T. 136./. 6. 7. 8-, Gen. Echin. Lam.
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Er ist nn Ganzen sêltner, als der vorliergehende Ecliinit, sclieint weniger Spielarten nnterworfen zunbsp;®®yn, und findet sicli hiiufiger mit vollstiindig erhal-l^ener Schaale. Durcli seine weit kugelförmigercnbsp;Gestalt, und die gröfsern Knöple der Schilder unter-^clieidet er sich sogleicli von dem vorhergehenden,nbsp;rind seine Stacheln sind zwa'r eben so gekörnt, wie dienbsp;Stacheln des Coronatus, aber viel schmaler undnbsp;langerdagegen jene oft sehr bauchig und fast citro-rienformig erscheinen.
13. Echinites miliaris. nbsp;nbsp;nbsp;'
Aus JurakalKstein der Gegetid von Basel mit fast ganz Vollstaiidig ei'hakener Schaale. (1 Ex.)
C id ar is miliaris s ax a t il is Leske p, §2. T. 2, fig, c, d, der sogenannten Steinigel, Knorr P. 11. I, T. E.
2. y Parkins org* rem, Vol. UI. T. I. fig. 2,. Encyclop. T. 172 und 33., Gen. Echinus Lamark,nbsp;Gehort als Versteinerung zu den seltenen Echini-ten , und scheint ohngeachtet seiner Ahnlichlteit mitnbsp;dem Echin. miliaris saxatilis dem Echin,nbsp;csculentus Li n n. und L ama rit s, der gegenwar-tig h'aufig an den Meeresküsten aufgefischt wird undnbsp;uiehrere Spielarten aufzuweisen hat, doch eine eignenbsp;Art der Vorwelt auszumachen , indeni er nie völlignbsp;mit dem Original der gegenwartigen Schupfung über-einstimint.
- nbsp;nbsp;nbsp;14. Echinites variolatus.
Aui der Gegend von Aachen, zum Theil in Hornstein Klit völlig erhalteiier ïLalhspathschaale. (2 Ex.)
Cidaris variolata elliptica fenestrata, der Blatter^ hund Leske T. 3. 4 fig. A. B. E. F. pag. lOJ., Knorrnbsp;E. ll.fig. g., Bourg, TC^i.fiS' 437 —39-• Srey tl.
ïiC
IX. Crustaciten.
ojJUSCt T, I-fig‘ 6. 7., Parkins T’bl, III, T, I, fig. lO.t Encyclop, T. Jj4. Jrg. 3. 4* • Gen, Echin, Lam,nbsp;Sclieint liauptsachlich in der Ereideformationnbsp;vorzukommen, doch scheinen sich auch Spielartennbsp;desselben im Jurakaljistein zu finden. Eömmtnbsp;ebenfalls nur selten als Versteinerung zum Vorschein.
15. Echinites varians.
Aus der Gegend von Basel und aus dem Bayreuthi-schen, höchst walirscheinlich aus Jurahalkstein, mit zum Tlieil erhaltener Schaale. (4 Ex.)
Conf. Schrot, Einleit, P, IV. T, i. f. 4., Knorr P, II, I, T. E. fig. 6. 7. , Ency dop, T. 142,nbsp;fig. j. 2. 4. 5.
Es verdient noch niihere Priifung , oh dieser Echinit eine eigenthümliche Art ausmacht, und nichtnbsp;hlos durch das Alter vom Echin. miliaris ver-
schieden ist.
In Horiistein aus der Grafschaft Heydenheim im Württembergischenl, und wahrscheinlich aus dernbsp;Jurahalksteinforination. (j Ex.)
PVird von eiwgen für den Echinus lucunter Linn, gehalten. Conf. Leskel. 3. 4. fig. c. d. pag. 10^.,nbsp;Naturforscher XVlII, St. pag. 146., Echin. Lam.nbsp;Unterscheidet sich vora Echinit. variolatusnbsp;hauptsachlich dadurch, dafs er viel niehr gewölbt ist,nbsp;und in der Stellung seiner Warzen viel mehr Ahn-lichkeit mit dem Echin. coronatus hat. Ernbsp;Eömmt nur selten unter den Yersteinerungen vor.
In riornstein aus der Gegend von Am berg, und wahrscheinlich zur Jurakalhsteinformation gehorig. Von
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Giöfse einer Erbse bis zu 11/2 Zoll im Durclimesser, wnd zum Theil mit erhaltener Schaale. (lo Ex.)
Cidaris tesselata Leske pag. J53' 7quot;. II, fig, 9* gehort wahrscheinlich hierher.
Er kommt in mehrern Spielarten vor , und es Verdient noch naliere Prüfang, ob er wirklich einenbsp;verschiedene Art ausmacht, oder ob seine Verschie-denheiten blos durch das Alter veranlafst worden,nbsp;¦Und ervielleicht blos eine Spielart des Echin, mili-^ris ausmacht.
18- Echinites corollatus.
In Hornstein und Eeuerstein aus Kreidelagern der Gegend von Aachen. (6 Ex.)
Cidarit es cir cinnatus Leske Der Zirkeligel, das Krant gen Klein. Lesk. Ausg, pdsg, ilg und 20,nbsp;E 45-fis¦ 10. II., List, animal, angliae T. 7. fig.nbsp;19., Oryct,nor. Vol, III, T. ,1. fig. quot;l., Cidaris co-¦ rollaris desselben.
1st hauptsachlich in den Kreidegebirgen, und be-sonders in den darinn behndlichen Hom - und Feuer-steinnieren zuHause, ohnejedoch sohaufig wieeinige andere Echin. Arten darin vorzukommen.
Aus der Gegend von Aarau und von A mb erg in der Pfalz, dem Juiakallistein angehörig, mie zum Theil voll-ïtandig erhaltener Schaale, von sehr verschiedener Gröfse.nbsp;(30 Ex.)
Echinites depr es sus Leskii, Klein Lesk. Ausg, vog. 164. T 40. fig, 5. (J., Encyclop. T, 1^2. fig. 7, Q,nbsp;E 53' yi'D* I* 2 , Gen, Echinoneus Lam,
Enterscheidet sich durch die so nahe zusamihen-siehende After- und Mundöfl’iuing auf der untern Seite, vou den meisten andern Echinitenarten, und
-ocr page 386-310 nbsp;nbsp;nbsp;IX. CrustaciLen;
ist übrigens in der Form den sogenannten Türken-bunden und bcsonders dem Echin. mi Har is ahn-lich, f'ir welclien er auch frülier von Mehrern gelial-ten wurde. Die Stellung seiner Offnungen lafst aber gar keinem Zweifel übrig, dafs er wirklich einenbsp;eigne Art ausraacht. Die ganzeSchaale istmit kleinennbsp;Warzchcn, alinlich dem Echin. miliaris, besetzt.nbsp;Er scheint vorzüglich in der Gegead von Am bergnbsp;haufig vorzukommen.
Von Villecomte imBurgundischen, von A a r a ii in derSchweitz, von Muggendorf und von Amberg.nbsp;und scheint sicJi besonders iu der Jurakalksteinformationnbsp;zu linden. Mehrere Spielarten von verschiedener Grofse.nbsp;und zum Theil mit zieiulich vollstiiudig exhaltener Schaale.nbsp;(29 E.%)
S-patangites c ar in atus pag. 24^ T, 51, fig. S-patang. ovalis p. 253. T 4u fig. 3, und Spatang.nbsp;hicordatus Leske p. 244‘nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;47*nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;schsinen
s’émmtlich Spielarten desseïben zu seyn» Confcrat. JCnorr P, II. I, T, E, III, f 6. , Oryct. nor, T III. Jig. 43’gt;nbsp;Parkins. Vol.UI, T. 3./. 3., Encyelop. T. Qs-fig. 13.
ï4- 15.
Dieser Echinit unterscheidet sich hanjrtsacblich durch die getlicilten Strahlen, wovon 3 hinten an dernbsp;Afterrinne, tind die 2 andern, ganz davon getrenntnbsp;tuid nur durch einen erhöheten Rand verbunden,nbsp;vorne nach der Mundoft'nung zu auslaufen, Seinenbsp;Spielarten sind bald mehr zugerun'det, bald mehrnbsp;ejförmig. Er ist mit vielen Warzchen nach Art desnbsp;m i 1 i a ri s besetzt, und scheint in einigen Gegenden,nbsp;besonders aber in der Gegend von Amberg sebrnbsp;haufig vorzukoinmen. Früher gehorte er noch ziinbsp;den seltenen Arten.
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21. Ecliinites amygdalaefcrmis.
InlJoni- uiid Feiierstein, rait gröfstemlieils erhaltener Schaale , aus den lïreidelageiti bey A ach en. (30 Ex.)
Echiiiites -pyriformis Leske p, 2S5- 5IvAo* 5'gt; wird sehr luiafig mit Spatangites amygdalanbsp;Kleinii Lesk,, jiusg. T, 24-fig- g-\h, i, p. 2gJ. verwechselt,nbsp;dessen JVtundöJfr.ung eine gans: andere Gestalt und Stellungnbsp;hat, Conf, Oryct, Nor, 2'. Ill, Jig. gg.. En cyclop,nbsp;T. 59. yïg, n. ^2,, wahrscheinlich za Nucl e olitus Lam,nbsp;gehorig,
In der Gegend von Aachen lïömmt er haupt-s'achlich hiiufig, auiserdem aber nur selten zum Vor-schein.
Kreidelagern in England, bey A ach on, und aus dejn Pet er sberge mit gröfstentheils vollstandigernbsp;Schaale. (^5 Ex.)
Echynocium nucleus^ cerasi.JLeske p, 2IJ, T, 43-nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;2, a, h, c, kömmt ihm am mïchsteni nur scheint dio
Stellung (Ier Oejfnung verzeichnet zu seyn. Es fmdet m ^inslcht seiner eine grofse kerwirrung und Venvechselung
den Scliriftstellern statt. Bald wird er unter dem Nameiz Echin^ cordatiis, haid Gor anguinum Lesk- T,nbsp;a. h. pag, 2,S 221, und2jj.i haldBrifsusnndBrifsoi-~nbsp;des Eeske E» 2l^, fig g. lui. pag, 25J, gt; hald E ch i n o
cyamus Lathyrus Kleinii LesL pagé 215, 2’ 43- Jig». I. «. h c. henannt. Confer. Encyc lop, T, J^3- fig» 3*nbsp;4, 5. 6. Nucleolitus Lam,
^ Allerdings komuien mehrere Spielarten vor, die ausgevvachserién Zustande Ahnlichkeit mit cocnbsp;^’^guinum haben, und es ware allerdings möglich,nbsp;dafs die letztern selbst wirklich jungeExernplare jenesnbsp;Echiniten waren; doch ist sein Habitus im Ganzen,nbsp;^nd selbst sein Vorliommen auf der La'^erstatte zunbsp;'verschleden, als dafs diefs hinreiehende Wahrschein-
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lichkeit erhalt, Bey Aachen komnit er hauptsach-lich haufig, und von Erbsengröfse, bis zum Durch-messer von i Zoll vor, und nahert sich bey dieser Gröfse stets in der Form dem Echin. cor angui-num.
Aus dem Petersberge bey Mastricht, mit vollstan-dig erbaltener Scliaale. (i Ex.)
Lapis cancri Leske p,2S6 T, f.10,11, Bourg.
T.5lf-33~-
Gehort zu den sehr seltenen Echiniten und soU aufser dem Petersberge auch zuweilen in dennbsp;cnglischen Kreidelagern vorkommen.
In den neuern Sandschichten über deiKreide beyGlig' non» olinweit Paris. (11 Ex.)
Echinus nummularis Lamark,
Gröfstentheils vollstandig erhaltene Exemplare, von verschiedener Grofse, welche jedoch nie ^ Zollnbsp;übersteigt. Findet sich nicht sehr haufig. Es istnbsp;hierbey noch die Frage, ob dieser Echinit nicht einnbsp;ganz junges Exemplar einer andern Echinitenart ist,nbsp;was sich nur zufallig bey der Auffindung recht beleh'nbsp;render Stücke entscheiden lafst.
Steinlserne in Feuerstein, aus dein Mecklenburgi' schen und der Gegend von Eckardtsberga, grüfs'nbsp;tentheils sehr gut eilialten, und verscbiedene Spielarteii'nbsp;(18 Ex.)
Echinites vulgaris Leske jr. 162 seq, 7) jJ ƒ. c — uud T. 14 Jig. a — k. Gen. Galeritus Lam, Ene) 'nbsp;dop. T. 155/ 6,7.
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In Ansehung dieses Echiniten herrscht bey dén Schriftstellern vielfaltige Verwechselung, und er wirdnbsp;unter sehr verschiedenenNahmen , bald als Echyno-coryt. ovatus, galea^wagrica, vulgaris,nbsp;^onul. albogalerus Klelnii, bald mit noch an-^ern Eenennungen aufgeführr. Seine Spielarten, wel-che hauptsachlich von dreyerley Arten vorkommen,nbsp;eine gr ö fs er e, eine plait gedrück tere, und einenbsp;*^ehr kegelformigere, liaben wahrscheinlichnbsp;iiierzu Veranjassung gegeben, wozu noch kömmt,nbsp;•iafs beyeinigenExemplaren, vqrzüglich der gröfsernnbsp;Steinkerne, die Mund- oder Afteröffnang niehr odernbsp;quot;Weniger verwachsen ist, und rnan sie alsdennfür andere Arten, ohne hinreichende Prüfung, gehalten hat.nbsp;Es wird sehr wahrscheinlich, dafs er eigentlich dernbsp;Steinkern des Conul. a 1 b o ga 1 er u s Leske T. 13.nbsp;f. a. b. pag. 162 und folglich gar keine eigenthümli-che Art ist.
Aus den Kreidelagern der Danischen Insein und aus dem Mecklenburgischen, vorzüglich grofse undnbsp;schone Exeniplare in Feuerstein, (5 Ex.)
Echynocoryt es pustulosus Lesk. pac', igo T. 16. f.a, h., Lis t. anitn. angl, T. 7, ƒ. 18. , Jac. a Mei Ienbsp;f. 6-, Echinit. rus ticus alior.
Es bleibt zweifelhaft, oh dieser Echinit eine eigne Art ausmacht, und ob er nicht vielmehr der Stein-^ern des Échinites scutatus ist.
Eine dabey hefindliche Spielart fand sich im *ïgt;ckschiefrigen Mergelkalkstein, zur Thürin-Sischen Muschelflötzkalkstein - Formation gehorig, beynbsp;Eckartsleben und Illeben im Gothaischcn, undnbsp;1st defsWegen merkwürdig, weil die Echiniten im
X
-ocr page 390-Thüringischen Flötzkaik zu den grofs ten Seltcnheiteii geboren.
Aus der Gegend von Arnstadt, Bib ra und aus dem Me c kl en b ur gi » c h e n in Feuerstein , zum Theil seliinbsp;grofse und gut erhaltene Exemplare. (loEx,)
Echin o cory t es minor, papill osus, and and o-
sus Lesk. pug. l84‘ F. 17. ƒ. n, h, scJieinen sciiwiulich Itt'
ftillige Spielarten desselhen zu seyn, nbsp;nbsp;nbsp;o
Es verdient nochnaherePrüfung, ob dieser Echi-nit nicht ebenfalls Steinkern einer Art, und vielleiclit des Echinus scutatus minor, Echinus ova-tus Leske ist. Exeniplare -vyie sie unter dieser Suitevorkommen, vonbeynahe 4Zol]en imDurch-messer, sind nur höchst selten aufzufmden.
Aufser diesen hier angegebenen Stücken befinden sich aucli in der Sammlung noch gröfsere Platten mitnbsp;eingevyachsenen Echiniten, und einzelne unbedeu-tendere Exempiare von allen Arten. (46 Ex.)
Von den verschiedenen Arten der E chi ni t e n s t a-cheln, in besondcreKastchengeordnet, sind so wie von den innerii Theilen und den Schildern derselben,nbsp;über loo St. vorhanden. (100 Ex.)
Aus der zaldreichenFamilie der Echiniten, fehlen noch einige Arten und Abanderungen in dér Samm-lung, und hierunter vorzüglich:
f'quot;-
a') Echinites Echin ometrites. Conulus albogalerusLesk. pag. 162 T.30- A. B. BourgueCnbsp;T. 53- f. 561. Wahrscheinlich gehort hierher airch
-ocr page 391-IX. Crustaciton.
lac.' a Mel Ie %. ö. Scheint der Ereideformation anzugehören, und mir selten ziun Vorschein zu
Echinites rosaceus. Echinodiscus ro-®aceus Lesk. pag. 2og. Tab. 40 f«4f aus Jurakalk* stein und Kreide.
®) Echinites digitatus. Echinodiscus octies decies digitatus Lesk. pag. 209—212. Gehortnbsp;^tirsteinert zu den gröfsten Seltenheiten, wahrschein-aus Jnrakalkstein.
d) E c h i n i t e s V e r o n e n s i s. K n o r r P. II.
• III. f. 2. Jnrakalkstein. Selten. Zeichnet sich ten einen lang gestreckten, etwas cylinderförnii-Bau aus, und erreicht eine Lange von 3 bis 4
^oll.
Echinites orhiculatus. Spatangoides Echinanihites orhiculatus Leske 195. T«b. 41nbsp;‘ '. 3. rechnet auch hierher seinen Clypeus labiatus,nbsp;'¦ïiorr P. II. I. T. E. III. f. 3. 4. Jnrakalkstein.
.j, ƒ) Echinites cruciatus. Knorr Suppl.
4. nbsp;nbsp;nbsp;Jnrakalkstein und Ereide.
j (Eiese befinden sich gegenwartig in einer Samm^^ S gt; die ich in Eurzem erkauft haben gt;verde.,)
^^j^^E'Chiuites campanulatus. Wovonein seht Ones Exemplar im Jenaischen Museumnbsp;^^^todlich ist. Knorr Suppl. T. IX. d. f. i., undnbsp;*^oyclop. T. 146. fig, 1., LeskeT. 53. hg. 4'
ly ^^^^inites Breynianus. Breyn. opusC. T» 'S* t'2. a. h., Encyclop. T. i44' %• i* 2.
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Aufserclem aber scheinen auch noch folgendigt; theib eigne Arten, theils Abanderungen zu seyn.
Burtin o riet. d. Brux. T. 6. fig. o. T* Echin. pomarius des Milius. Nuni. Sax. Sub'nbsp;terr. pag. 47. hg. 4. j uiid
Ferner mehrere Abbildungen von Bourgiic'^ T. 5i- hg. 328. 29. 30., En cyclop. Tab. 143. fig-11. 12. T. 146. fig. 3, T. 147. fig. 1.2. 3., Schröl-Einleit. T. 1. fig. 3. 5.
Die letztern erfordern jedocii eine noch genauer® Prüfnng, bevor sie sich gehorig bestimmen lassen.
II.
Cite
Aus Quadersandstein von Watzendorf bey Cobuto' Die vorliegenden Exeniplare eind vorzüglich deutfi'-^”nbsp;und nur höchst selten kommen sie dort von dieser Bescb®^nbsp;fenlieit vor. (2 Ex.)
Zu vergleicheii ist Stella lumbricalis Linke p. Tab. 22. JVo. 33. und S tella pen t a g on a s colop^''nbsp;droid es pag, 5r. Tab. 27. No. 4^,t Conf. Knor’’
11. II. T. 50. f. I. 2. 3.
Die Seesterne geboren überhaupt zu den sefi*^^ sten Versteinerungen und da sie nur in -w-enig^^nbsp;Fallen so vollstiindig erhalten sind, dafs sichnbsp;gehörigen Vergleichunge'n anstelien lassen , so 1^*^nbsp;sich auch hier keine nahere Bestimmung beyfüg«^'
-ocr page 393-•Aus Muschelllützkalk bey Teutleben. (l Ex.)
Sehr selten, und vielleiclit das einzige Exemplai', ''Vas aus dem Muschelflötzlialk behannt geworden ist.nbsp;A.US dieser Ursache Avird seine Abbildung Tab. XXIX.nbsp;ng. o. gelietert, und csmaclit sich daher seine weiterenbsp;^eschreibung überflüfsig. Er gehort sebon zu dennbsp;^Pbiuren La marks und erhielt vormals dennbsp;kanten Aster -E rem it a. Da keine Saugfaden vonnbsp;®'^inen Armen auslaulen, und blos Saugwarzen be-*^ierklich sind, so bat er einstweilen seine Stelle beynbsp;Asteriaciten bebalten. Einige Ahnlichkeit mitnbsp;^ink T. 22. No. 55. und T. 27. No. 4Ö;
^on P a p p e n h e i m iu den bekannteu dortigen zur Jurafoimation gehörigen Schiefern, Mehr Abdruck alsnbsp;^irkliche Vevsteinerung. 1st übrigens seiir deutlich undnbsp;Swt erhalten. (j Ex.)
Zu vergleichen ist Stella coriacea Link p. gz, T. 7*nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;g, und Stella coriac, oh tusangula unihili - .
cata -pag. gi. T. 34. No, 57,
Unter den Versteinerungen gehort dieser Seestern den seltnern Ar ten.
Die übrigen noch vorhandenen Abbildungen vou ''^ïsteinerten Seestern en sind gröfstentheils vonnbsp;tinvollstandigen Exemplaren hergenommen, nmnbsp;nahere Bestimmung zu rmrstatten.
Einige darunter haben Ahnlichkeit mit Pentago-^^ster regularis Link T. 13., E n c y c 1 o p. T. 96. hg.
* 2., tngl, ujii; Pentaceros planus Link T. 12., ^ncyclop. T. £g_ und T. 105. hg. 1. 2.,nbsp;«ntaceros turritus Link T. II.
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n.
Platten von Solilenliof en, aus den dortigen zur Jur*-forniation geliöiigen Bificlten , mit vielen aulliegendeiii ganz voizöglicli schün und deiulich erhaltenen OphiU'nbsp;riten, an doren Armen sich auch die kleinsten Seitenfadegt;*nbsp;ausgedrückt und erhalten haben. (2 Ex.)
Eben daher in dem namlichen Kalhstein auf Platten voquot; verscbiedener Gröfse, zum Theil sehr gut erhalten. (6 Ex-)
Eben daber. Melirere ganz aufserordeirtlich schön orhal' tene, und sehr seltene Exemplare, worunter sich ein -gan*nbsp;vollstiindiges belindet, uud einige die I.,iinge von
erreichen T. XXVIII. f. I. 2., Vergrofserung der Haupt' «nd Seitenarme fig. 3, 4. a. b. (5 Ex.}
Z« vergleichen Knorr P. II. II. T. 51. wo ein Vümlichen Art gehöriges Exemplar ahgehildet ist, Entfern^^nbsp;Aehnilchkeit zeigt Stella harb a t a seu fimhriat‘‘nbsp;Sar el 1, Link stellar, marinar. Tah, l. S7' PIo.
V^S- 55- itigl. Caput medusae cinereum T, 21.
33’ P°S 57- Cap. med. hrunn, T. 22, Na. s4- V^S ^ ' seq. Conf, Ensyclop, pr. Brug. hist, nat. Vers, echii‘^nbsp;dermes T. 124. Jig. 6. und T 125. fig, 1. 2. 3, Blos Nat''’'nbsp;stiche aus Links Lih, singul, de Steil, marin,
Dieser Ojrliiurit zeigt ein Gescliöpf der Vogt;'' welt, das ein Mittelding zwischen den Seestern®’*nbsp;Asterias Lam. und den Me dus en auszurnach^i'’nbsp;und mir am schickliclisten unter den Opliiuril®*'nbsp;seine Stelle zu erhalten scheint. Die vielen lang®!*'nbsp;von den Hauptarmen auslaufendeii Fühl- und Sad»^nbsp;faden bilden förrnliche Federbüsche, und die scol®'nbsp;penderartigenSchilder, welche vorzüglich den untei'’
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rheil dei'Hauptarme beclecken, sindbey elnemExem-plare dieser Sammlung ganz besondeis deutlicli aus-gedrückt und erhalten. Dergleichen Exemplare kom-iiien nur sehr selten zum Vorscbein, und geboren zu den gröfsten Seltenlieiten unter den Versteinerungen.
Bine iilier 8 Zeil lange und S Zoll breite Platte von tliii-ringer Musohelflötzkalhsteinaiis der Gegend von Walters-Iiamen, inder Niihe des Sc hlof sb er gs, mit niehrern Hauptarmen und Seitenüsten, welcke über die ganze Plattenbsp;Ixinlaufen. Ein vorzüglich schöiies und seltenes Stuck,nbsp;Cl Ex.)
Irl s as ter ia Linn, Encrinas caput me dus a e Lamarks. p^or tic ella pentagon a Ellis und Espernbsp;Vort, T, III. fis, I , Guettard Num. Vol, III, Palmanbsp;animal, Acta Paris 176I, T. 8. p* 39^-gt; Parra hist,nbsp;nat. Ilavannae p. 151. T, 70., Ockens Zoologienbsp;P. Ie8., Parkins org, rent. Vol, II. T, ïg. fig. I. 2.
Lamark bat die Encrinitenfainilie zu den Z 00-pliiten gerechnet. Da die Enci'initen aber sammtlioli mit einer diirch alle Zweige laufendeu Nervenrolirenbsp;versehen sind, und das Thier, wenn es gleich mit dernbsp;Wurzel angewachsen zu sejn scheint, doch mit allennbsp;seinen festen Theilen beweglich blèibt, so gehort ernbsp;offenbar nicht zu den Cor a 11 enar ten , ünd machtnbsp;nnr ein raerkwürdiges Verbindnngsglied zwischen dernbsp;Classe der Crustac. und der Zoophyt. aus. Hierzunbsp;kömmt, dafs die Masse selbst in der Versteinerungnbsp;keiueswegs mit den Corallen, sondern weit elier mitnbsp;den Crustac. übereinstimmt, dalicr ich lüerbey anchnbsp;blos der Eiritheilung B lumenbaclis gefolgt bin,
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Dicse seUeiie Versteinerung hat init Encrin. ca put. medusae, welchev sich in dem Mexican.nbsp;Meere fand , und zuerst von Parra und G u e 11 a r dnbsp;besclirieben und abgebildet Tvorden ist, die grofstenbsp;Ahnlichkeit, so dafs sich besonders bey der Verglei-chung der vorliegenden yersteinerten Exeniplare, annbsp;der völlig(jn Uebereinstimmung fast nicht zweifelnnbsp;lafst. (10 Stüch gröfsere und kleinere Platten.)
Einzelne hierher gehörigen Glieder, und Stern-steinsaulen, theils auf Ealksteinplatten, theils ganz frcy über 200 Exemplare. Dergleichen Abdrücke innbsp;Feuerstein von verschiedencn Arten und Theilen desnbsp;Pentacriniten. (Q Ex.)
lt;2. Pentacrinitcs Britannicus.
Aus alterni Kalkstein von Dorsetshire in Ensrland. Ein selir schön gehaltenes Stuck, mit melirern Haiipt- und.nbsp;Nebeniisten , welche auf einer Seite die ganze gegen 5nbsp;Zoll breite Platte nacli allen Richtungcn bedoeken, undnbsp;zum Theil verkiest sind. (i Ex.)
Eb rticella pentagona D av il ae Esp, Petri[• T. VI. A, Sehr schön nnd richtig gezeichnet findet sichnbsp;diese Pentacrin. Art in Plumenh achs A bh i ld. na tur-hist. G e genst. jo. i, a, u, h. Parkinson org, rem-Vol. n. T. 18. fig. t. 2. 3.
Unterscheidet sich sehr 'Wesentlich von dem vor-hergehenden, durch die unaahligen Fühl- und Saug-faden , welche besonders nach den Büschelenden der Flaaptarme zn, wie dies Ley dern vorliegenden Stückenbsp;der Fall ist, zum Vorscheiri kommen, und durchnbsp;ganz anders gestaltete und gezeichnete Pentacrinite't-Glieder.
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ïïine iiiigesclilifFeiie Platte mit mehrern einzeincn Siiulen Hnd Gliedern, welche zu dieser Pentacriniien-Ai't gehürei7,nbsp;80 wie aucli meiirere lose Sternstcin-Saulen uiid Gliedernbsp;desselben. Ex.)
In Übergangsbalkstein aus der Gegend von Prag. Das untereEnde niclirever Ilauptamie, vrekdie aus einer gemein-schaftliclien Wurzel puslaufen. (2 Ex.)
Schrot. Einleit. T. lil, p. 336. T. 4-fiS‘ Müncllichcn Nachricliten zu Folge sollen dienbsp;scliüsselföriiiigen Glieder der untern Theile seinernbsp;Hauptarme, nach oben zu, mit Pentacriniten ahnli-chen, sternfönnig gczeichnetcn Gliedern wecliseln,nbsp;aufserdem \yare es möglicli, clafs er eher zur nachfol-genden Familie der eigentlichen Encriniten gehorte.nbsp;Hurchseineschüsselförinigcn, concaven, undmiteineranbsp;feinen hervorspringenden Fiand verschenen Glieder,nbsp;zeichnet er sich von allen andern Encrinitenarten aus.
Aufserdem sind noch einzelne Pentacrini-tsn-Glieder in verschiedenenKastchen vorbanden, welche eigenthümlichen Arten anzugehören scheinen,nbsp;und es liifst sich vernmthen, dafs, wenn zpmal dernbsp;Pentacrinit aus dem bitum. Mergelschiefer vonnbsp;Boll im W ürtenbergischen, Knorr P. I. T. XI.nbsp;c., gieichfalls eine eigne Art ausmachen sollte, wersig-stens noch 3 verschiedene Arten der Vorwelt unternbsp;den Versteinerungen vorhommen. Nur bey aufge-fundenen vollstandigen Exemplaren lalst sich liier-über entscheiden, indem eine solche üntersuchungnbsp;noch überdies dadurch erschwert wird, dafs h'atifignbsp;die Form der Glieder, besonders gegen die Büscbel-‘Uone zn^ einer und dei'selben Pentacriniten-Artnbsp;Wechselt.
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Einzelne Arme und Glieder in gröfsern uiid kleinevn Stiïclieii aus dem Hölilenkalkstein der Gegendvon Glücks-b)iinnen und Liebe 11 stein itn Meiiiiiigischen.nbsp;(10 gröfsere nebst 26 Stück kleinern Exein-p 1 a 1 e 11.)
Dieser merkwürdige En erin it, unterscheidet sich vomEucrinit. liliiforniis Lam. hauptsach-lich dadurch, dafs von seinen Hanpt- und Nebenar-men stets starkere und dunnere Nebenzweige, undnbsp;von den letztern die feinsten fadenahnliclien Fühl-und Saugfaden anslaufen, vvelclie saninitlicli geglie-dert, und wie es scheint nacli Art der Gorgoniennbsp;mit einer Korallenkiuste überzogen sind. Alitnbsp;der nehmlichen Eruste überzogen kommen gröfserenbsp;und kleinere quastenahnliche, aus einem gemein-schaftlicben Alittelpunkt auslaufende Büscliel vor,nbsp;wovon sich 3 Stück in der Sammlung befmden,nbsp;welche vielleiclit zu ihm geboren, und die Endbü-schel seiner Arme bilden. Sie haben übrigens innbsp;Anselmng ihrer Ramification Ahnlichkeit mit einigennbsp;K e r a t o p h y t en - und E s c h a r i t e n - Arten, undnbsp;Ihre Eorailenkrnste zeigt viel Übereinstimmungnbsp;mit AI i 11 e p o r a Lichenoides. Ob dies wirklichnbsp;die Endbüscliel dieses Encriniten sind , wird sichnbsp;nicht eher entscheiden lansen, bis man sie ansitzend,nbsp;in vollstandigen Exemplaren aufgefanden hat, was inirnbsp;ohngeachtet der sorgfaltigsten Bemühungen , wegennbsp;der grofsèn Sprödigkeit und Zerbreclilichkeit des Ge-steins, bis jetzt noch nicht geglückt ist. Sein®nbsp;Hauptarme errelchen übrigens nie die Starke dernbsp;Arme des Encrin. liliiforniis, ihre einzelnennbsp;Trocliiten stimmen aber fast ganz mit ihnen überein.
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undnurandenEndspitzentind Seitenzweigen sind sie verschieden.
;
Aus der Gegend von Muggendorf und aus dem Can-ton Basel. Mehrere Entrochiten und Trocliiten dessel-ben zum Theil nebst den [Überresten der ansitzendeu Sei-tenai me. (24 Ex.)
Unterscheidet sicli durcli quot;Welt starkere Haupt-agt;me tind elne feinere Streifung der Trochiten, da-her er höcbst \vahrsclieinlich eine eigne Art nndniclit blos eine Spielart ausmacht.
Viele ganz ausgezeiclinete Wurzelstücke und Entroclii-ten von Haupt - und Seirenarmen, nebst einzelnen Glie-dern, in der Nahe der Bnsclielkione, aus dem Canton B a-»el in Kalhstein, von Berrach in Burgund in eisen-schüssigerKieselmasse, und von Am b er g in der Pfalz , iu Hornstein. Samtiich zur Juraformation gehorig. Es istnbsp;diefs eine vorzüglich schone und lehrreiche Suite. (63 Ex )
Confer. Knorr P. L^T.26 f.8 und Sourg T. 53. f,
413 und 417.
Die den Echinitenstacheln ahnliche Bcsetznng seiner Trochiten, welches die Überregte derauslau-fenden Seitenarme und Fühlfaden sind, nebst dennbsp;pentacrinitenartigen Gliedèrn aus der Nalie der Bü-sclielkrone, unterscheiden diesen Encriniten von allen iibrigen. Höchst walirscheinlich macht der ausnbsp;der Gegend von Amberg in der Pfalz eine beson-dere Spielart aus, und verdient daher bey noch voll-standigen aufgefundenen Exemplaren eine fortgesetztenbsp;I’rüfung. Auch hiervon sind sehr ausgezeiclinetenbsp;Exemplare vorhanden.
-ocr page 400-Eijie gleichfalls «ehr ausgezeichnete Suite rnehrerer gro-fsen Entrocliiten, theils voii den Wurzelglicdern, theils von den Seitenaimen und aus der Nahe der Krone, nebstnbsp;dem merkwürdigen mispelformigen sogenannten Lilien-steiii, dem untern Hauptstück der Krone und einigen nochnbsp;ansitzenden Tlieilen der Kronenzweige. Aus Gingennbsp;und Heydenhcim in Schwaben, wahrscheinlich zurnbsp;Jnraforroatioji gehorig. (^48 Ex.)
Die einzelnen Entrochiten zeigen gröfstentbeils viel Ahn-lichheit mie
Farkimons Encrinite of Bradford organ, remains
of a former World. Eol. II. T. XP7. f I — 8.
Nur unterscheidet sicli der Kronenkoj)f zu sehr, als dat's dieser seltne Encrinit nicht eine eigne Art aus-niachen solke, wie sich hey der Vergleichung mitnbsp;Tah. XXIX fig. 5 der angefiigten Kupfer hinreichendnbsp;ergibt. Die sammtliclien Theile sind bis auf einigenbsp;wenige in Honistein versteinert. Vielleicht gehortnbsp;er noch, jedoch als eigne Art, zur Familie 'des Ëchina-tus, -vvomit einzelne Glieder gleichfalls Ahnlichkeitnbsp;zeigen.
Der Scldnfsstein des Kroneifhnopfs, nebst einzclnen Trochiten desselben, in alterni Kalkstein. (4 Ex.)
EncriniCe of Bradford Parkins, organ, rem. Eol, II,
T.16 f.4-
Dieser Encrinit gehort tin ter die scltensien seiner Art, rrnd hat sich bis ietzt, aufser England, nochnbsp;nicht aufgefunden.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;'
Glieder aus verschiedenen H,aupt- und Seitenzvveigen, uiid von der Nahe'der B ü sc h el krone, aus der Schweiz,nbsp;in akerm Kalkstein. (54Ex.)
-ocr page 401-333
Confer. Knorr P.I. 2\ 26 f. 20, wajiricheinliai gehort O'Dellnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;l4, 15, IÖ, 18,21 gleichjalls hierher.
Noch hat sich, so viel mirbekanntgeworden ist, itein nur einigermafsen vollstóndiges Exemplar dieses merhwürdigen Encriniten aufgefunden, der nachnbsp;der Oestalt seiner einzelnen, oft sehr abweichendennbsp;Glieder zu uitheilen, zu den sonderbarsten seinesnbsp;Geschlechts gehoren mufs.
«}Variet. major, aus Gothland. Vorziiglich schone Kxemplare, tlieils grofse Stammstücke au£ einer Plattenbsp;des Übergangskalhtteins mit Korallen, Lesondors deutli.nbsp;chen Zweigen des Mi 110 por it. cervicornis, mitnbsp;Bsc barite 11 und kleinen Anomiten, und mehrere ein-zelne En 110 chiten und Trochiten desselben. (12nbsp;Exempl.)
Echidnis diluviana des Montfort v 354-gt;
Jer. Parkinson org, rem» Vol.II. Tis.f.l.
1') Variet. minor, aus der Eiffel. Zum Theil Eii-trochiteu mit kleinen Seitenarmen, ira Übergangshalhstein Terwachsen, zum Theil einzelne Entrochiten und Trochiten. (24 Ex.)
Auch von dieser seltnen Encrinitenart haben sich noch nicht hinreichend vollslandige EJtemplare aut-gefunden, um gehorig von ihreni ganzen Habitusnbsp;unterrichtet zu seyn,
11. nbsp;nbsp;nbsp;Encrinites verucosus.
n) V a r i e t. verucosa aus Gothland. Einzelne digt; eke und grofse Entrochiten, nebst dem Kronenkopf, innbsp;einem ausgczeichneten Exemplar mid einzelne Trochiten.nbsp;C9 Ex.)
Er unterscheidet sich durch die warzenförmigen Erhöhungen, welche gleichialls bios Uberreste der
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auslaufenden Fühlfaden seyn mogen, von allen übri-gen Encrinitenarten, und gehort nebst
hy Variet, punctata zu den seltensten Encriniton* arten, welche dem Ubergangshalkstein ganz besondeis an-*nbsp;geliorenundvielleiclitFamiliongliederdes Ecliidnoidesnbsp;auszumaclien soheinen.
Confer, Var iet. punct. Schrot. Einleit, T.III. f. 6. Knorr. P. IJ. H, T. G. V. und T. G. fV. f. j-5 inghnbsp;P arkins o n org. rem, Vol. II. :r. XV. f/iunds.
Parkinson sclielnt gleichfalls beyde alsSpiel-arten einer Encriiiitenart, seines Turban. Eiicri-nit. von Shropshire zu betrachten. Var iet. punctata kömirit in aufserordeutlichdickenStamm-stricken vor, welche sich durch die Hcihe doppelternbsp;Punctc an den Nathen der Trochiten sogleich aus-zeichnen.
Eine sekne Suite von aufseroi'dentlich grofsen und schonen Wurzelstücken, nebst mehrern Entrochiteii, in Über-gangskalkstein aus Gothland und vom N a u a 1 p in der Schweiz. (^12 Ex.)
Conf. Hof el. T. J. f S, 4.'- Merkwürdigkeiten der Landschaft Basel r.2o ƒ.33,, 2’. 21. ƒ. H, Knorr T, II, T,G. IVf.i.Z. Schrot. Cat. II. FII. B.20., Picot de La-pey rouse Orthoc, T.4.f^'t der zuweilen angefahrtnbsp;wird, gehort schwerlich hierher.
Er ist haufig mit den Orthoceratiten ver-•vvechselt worden, womit seine Hauptaste zuweilen grofse Ahnlichkeithaben. Beynaherer Untersuchungnbsp;lafst er sich aber sogleich dadurch unterscheiden, dafsnbsp;seine Glieder in geraden Flachen auf einander passen,nbsp;und dafs ihre Grimdflache böchst fein sternförmig ge-streiftist, was uiemals bey den Orthoceratiten statt-
-ocr page 403-findet. Ein grofses Wurzelstück clieser Suite ist -vye-gen seines regelmafsig konisclien Baues, gana vor-züglich merkwürdig.
a) Er. crinites Byppuroides, in gleichfalls gro* fsen uiid sonderbar zelligen mit Korallen überzogenen Wur-zelstücken, von Bisance in Bourgogne. (3 Ex.)
Gehort höchst waliischeinlich ebenfalls zu dieser Encrinitenart, verdient jedoch eine nahere Prüfung,nbsp;sobald sich noch vollstandigere Exemplave auffinden,
Eine ausgewabite Suite der ausgezeiclinetsten Stücke, •vrelcUe über deu ganzen Habitus des Thiers die voBstaii-digsten Aufsclïlüsse geben, aus MuschelfiötzkalJs-stein vom Heinberg bey Gottingen, aus dem Braun-schweigischen, vom Lohberg bey Tónna und vomnbsp;Kranberg bey Gotha.
Hierunter sind aileiii 4 in den Kalksteinplatcen liegende, fast ganz vollstSridige Encrinitenkronen oder Blumen, zumnbsp;Theil mit ansitzenden Stielen, 14 Stuck mehr oder weni-ger vollstandige einzelue, vom Gestein befreyete Kronen,nbsp;3 vorziiglich schone Wurzelstücke, wie sie sich schwor-hcli in einer andern Sammlung finden, ein Stiick woraufnbsp;die Arme der Krone ausgebreitet, und bis in die feinstennbsp;Spitzen vortrefilich erhaiten sind, und mehrere einzeluenbsp;Theile der Krone, nebst einer Menge Trgt;ochiteii undnbsp;Entrochiten belindlich. (25 Stiick gröfsere Platten,nbsp;hebst 3 Küsteii Hiit Entrochiten und Trochiten.)
Encrinites liliiformis Lamark, trochitife-rus alior. Is is Encrinus Linn, E'orticella r o talaris Esper Pftanz-I'hier. Petrif. T.']. f.i.2., Ulu-nienhach Ahbitd. naturhist. Gegenstiinde lt;20, a.b , Knort lE T. II. p.ioo., Parkinson, organ.nbsp;'¦em. Vol. II. T.XIV. j' I. seq, T.XllI. sind die verschie..
denen .Arten der Ener initengiie der ahgehildet. fLei-^era literarische Nachrichten finden sich haupCsachlich in
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ScIltöters Einloit, zur Kenntn, d, Persteiner, P. IlL p- 255-ƒ«'/•
1,: ¦
Dleser E n c r i n i t ist der bekannteste von allen, wenn er sicb gleich in vollstandigen Kronen nochnbsp;immer nur aufserst selten findet. Seine Trochitennbsp;füllen oft ganze Strecken des Muschelflötzkalksteinsnbsp;aus, dem er ganz besonders anzugehören sclieint.nbsp;Am Sclilofsberg zu Walters hausen, am Fulsenbsp;der Thüringer Waldgebirge, kam er in ganzen Fanii-lien vor, und schien hier an einer Küstengegend dernbsp;Vorwelt, an Ort und Stelle geblieben und versteinertnbsp;zu seyn, welches bereits in den Schriften der na'nbsp;turforsch enden Gesellschaft zu Berlinnbsp;und im mineral. Taachenb. von Leonhardnbsp;angeführt worden ist. Hier war sehr deutlich zu bemerken, dafs aus aus seinen Wurzelstücken immernbsp;vielfaltige starkere und schwachere Arme, aber olinenbsp;Seitenaste ausgingen, dafs jedoch fadenahnliche ge-
zahnelte sehr schwache Fühlfaden, ahnlich denFübl-
*«•
faden des Encrinites ramosus, aus einer den H a u p t-Stamm umgebelïden Kruste auszulaufenschic' nen. Ein sehr deuiliches Stück mit der umgebendennbsp;Kruste besitzt diese Sammlung vom Heinberg be/nbsp;Gottingen, auf einer Seite angeschliffen, und einnbsp;gleichfalls sehr lehrreiches Stück mit den auslaufen-den Fühlfaden aus den Kalkbrüchen von Thangel'nbsp;s t a d t im Weimarischen.
03/
tind njehrern einzelnen Trocliiteii und Eiitroctiten der Hauptai me. (40 Ex.)
Diese Encrinitenart ist, wie ich glaube, noch gar nicht bekannt, iincl verdient daher alle Aufmerk-samkeit, ura wo moglich noch vollstandigere Exem-lgt;lare aufzufinden. Die Trochiten der Hauptarmenbsp;atimiïien ganz mit den Trochiten des Liliifor-^ï'is überein, die Glieder aus der Nahe der Kronenbsp;aigt;er, sind b i r n £ ö r m i g, und. der fünfeckige Li-Henstein gleicht einer eben aufgehenden Blumenknos-pe, und ist von den übrigen mix bekannt geworde-nen Encriniten ganz verschieden. Seine Abbildungnbsp;Tab, XXTX fig. 4* überhebt jmich einer weitern Be-schreibung.
Eine sehr zahlreiche uiid lehrreiche Snite der sogenann-ten Schraubensteine von Rübeland und von dev Schal-ke am llarz, von Eindlar im Bergisehen, und «us dero S o 1 ui s i s c b o n , in Grauwacke aliijlichem Gestein,nbsp;Ubergangskalkstein, Übergangs-Tbonschiefer, und den un-torgeordneten Sand- und Eissnsteinlagein. (4$ Ex.)
Mo de er in den'A bh an dl. der Schwed. Acad. hielt sie für Überreste eines eigenthümlichennbsp;Korallengeschlechts, Ukdin Schrot. Einleit, zurnbsp;Keniitn. der Verstein. sind die litterarlschennbsp;Xachrichten unistandlich zu finden, Gegenwartignbsp;8cheint es keinem vveitern Zweifel unterworfen, dafsnbsp;zur Familie der Enc’riniten geboren, und esnbsp;allènlings wahrscheinlich, dafs sie eine, wo nichtnbsp;em Paar wirklich verschiedene Arten bilden. So lange aber, als sich nicht noch vollstandigere Exemplare,nbsp;^^nd zurnal keine Stücke mit den Kronenbüscheln auf»nbsp;gefunden haben, lafst sich keine ausreichende Ent-
Y
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scheidung bierüber fallen. Es wird diefs auch um so schwieriger, weil gt;vir eigentlich blos Abdrücke vonnbsp;Entrochiten vor nns haben, au Tvelchen die Zwischen-riiume ihrer Trochiten nnd die Nerv^enröhre blos niitnbsp;Steininasse ansgefüllt und erlialten, die Trochiten
selbst aber aufgeiöst und verschwunden sind. den zahlreiclien Stücken der Sammlung
Unter ist ein fast
lediglich in quarzlgen Hornstein veriindertes Stück, woran die sogeiiaunten Schrauben und die Aufsen-seite der Entrochiten ganz vorzüglich schön erhaltennbsp;sind. Nach der Bescbaftenheit der letztern , 'würdenbsp;man einigen Grund haben zu vermuthen, dafs sienbsp;zum Encrin. orthoceratoides gehort batten-Mehrere Stücke zeigen ubrigens ganz deiulich, dafsnbsp;aus den Hauptarmen dieses^Encriniien efaenfalls nieh-rere Seitenarme auslauFen, -welclie sich wieder innbsp;noch feinere Astc theilen. Einzeine, vom Gesteirtnbsp;befreyte, gegen 4 Zoll lange Schrauben, zeigen einenbsp;Verschiedenheit, und vielleicht haben sie einer aii'nbsp;dern Spielart angehört. Besondérs aber ist diefs vonnbsp;solcben Stücken zu erwarten, welche eine ganz breitnbsp;gedrückte eyiörmige Gestalthaben, und in deraüfsernnbsp;Beschaffenheit der Entrocbiten und Trochiten Ahn-licbkcit nut Encrinites echidnoides zeigen.
Aufser den hier beschriebenen Encrinitenarten sind bis jetzt noch verschiedene, zu dieser Fumili®nbsp;der Vor welt gehorige Geschöpfe bekannt geworden»nbsp;welche meiner Sammlung noch fehlen, und welcb®nbsp;ich der Vollstandigkeit wegen, wenigstens hier nochnbsp;anführen will.
1) Encrinites loricatus, in dem brittiscb®'* Museum befindlich. Der Nave Encrin. des F ut'
.3-4-
kins. Vol. II. u. 111. T. XVn. f.
-ocr page 407-5o9
s) Encrinites te s t u clin ar i us, tortoise
Encrinite Parkins. T. XIII. f. c4-
3) nbsp;nbsp;nbsp;Encrinites fl ore al is, aus dem nördlicliennbsp;Amerika, Parkins. T. XIII. f. 36. 37.
4) nbsp;nbsp;nbsp;Encrinites tesseratus, aus der Eiffel,nbsp;Hüpsch, T. IV. f. 28 und 29.
5) nbsp;nbsp;nbsp;Encrinites Phytolites, ausdeniLothrln-gischen, v. H ü p s c li, T. IV. fig. 30 und
6) nbsp;nbsp;nbsp;Encrinites p i c t u s, B o u r g. T. 58quot;
307, 208, 2og.
Sie verdienen noch nahère Priifung, ob sie wirk-Hch sammtlich dleser Familie, ocler vielleiclit anderu tekannten Arten angehören, so wie man a. B. vonnbsp;^eni letztern vernmthet, dafs er zum Cariophyl-^ites gehort.
Höchst wahrscheinlich mufs aucli noch hierher gerechnet werden : Amphitoites Parisiensis,nbsp;Essai sirr la Géogr. min. d. Par. T. II. f. 10,nbsp;wie fig. 6. Bullet, dea sciences P. II. T. 2.nbsp;Efr. 44.
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X. Polypiten.
I. Isitoliten.
Stammstücke und einige gegUoderte Aete, welche viel- * leiclit dev Isia liyppuris Linn, angehört haben konu'nbsp;ten, welche aber nicht vollstandig genug erhalten und
?
II. Coralliniten.
7 Stiick, theila Kalksteingascliiebe von ,N o r d or f iit’ H o 1 s t ein i 8 c h e u, theils Feuersteingeschieba mit eii»'nbsp;zelnen Asten von Coralliniten und Sertulariten»nbsp;•welche gleichfalls nicht 'rollstandig genug erhalten sindjnbsp;um sie gehorig beatiturnen zu hoiuien. Nur deutlich tricb'nbsp;teriüTinig gegliederte Exemplare verstatten , dergleiche»nbsp;Coialleiifragmeiite zu den Coralliniten zu ziihien.
3. Keratophytes diibius,
Mehrere ausgezeiclinet schone Exemplare , wovon nige über 6 Zoll ini Durchmesser betragen, au* Höhle'''nbsp;kalkstein in der Niihe voa Glücksbrunn und Li®'nbsp;benstein. (gEx.)
jiennliclikeit mit G or g onia tuh e r culat a Esper
Th. T. 3J mit Anthipates ligula,tti T. und
thipat. paniculata 1. J2.
liaben, ocler tliese Verzweigungen: mit ciner Koral-lenkriiste ausgefüllt , welclie niit M'illepora t-ichenoides Linn. Pali. sp. 4'• Espe.r Tab. III.nbsp;selir viel Übereinstimmung zeigt. I:i den Iialkfelsennbsp;Verbreiten sie sich an einigen Stólen nach allen Rich-tungen, und laufen zuletzt in die feineten , fast haar-fürmigen Verastelungen, jedocli stets von cinem gc-itielnschafllichen Mittelpnnct und Starnin, li’aulig bü-schelförmig aus. Es ist diefs ein selir rathselhaftesnbsp;Geschopf derVonVelt, das maninVerlegenheitgerath,nbsp;unter den Versteinerungen bald als Eeratophyt,nbsp;als Milleporit und Escharit, tind sogai’ alsnbsp;Biischel des Encrinites ramosus zu betrachten,nbsp;quot;Vvie bereits oben angeführt worden ist. Wenii mannbsp;tinter der Eorall enk ruste noch deutlicli den hornarti-gen Stamm der Gorgonieh bemerkte, so wurde in Be-tracbtung ihres ganzen Habitus kein Zweifel übrignbsp;bleiben, dafs diese Versteinerung den letztern ange-hörte, daher ich sie elnstweilen bis zu weiterer Auf-klarung, auch unter denKeratox^hyten aulïühre. ’ Vonnbsp;einem solchen Stamm, unter der Korallenkruste, istnbsp;mir jedoch keine Spur vorgekommen , desto auftahnbsp;lender aber ist es, dafs diese namliche Rruste zuwei-len die feinern Aste des E ncrini te s r a mo s. über*nbsp;^ieht, der stets in ihrer Nabe vorkömmt, und dalsnbsp;du'e Aste so haufig hüschelförmig auslaufen,nbsp;tVas bey den Gorgonien, die sicli gewöbnlichnbsp;bacherartig ^verbreiten, nicht der Fall ist, rrndnbsp;bey den E n cr i nite n und M edu s eu ar t ennbsp;statt findet.
Melirere sehr gewsldte StücRe, mit eiiigewadisenen En-trochiten, vom Enciin. ramos, und GrypJrit.
-ocr page 410-• peluncaïi US, ansH o hl enk alk st ei n von Glücks-b r u n n und Liebenstein, (5 Ex. )
Zcigt einige Aehnlichkeit mit Gorgon, furfuracei
Esp. PJl. Th. T.41.
Ohngeachtct diesér Keratophyt mit einer fast ganz abnlicheii ïtoialleiikniste, wie der vorhergehen-de überzogen und überhaript nabc verwandt ist, sonbsp;scheint er doch in der Art und Bcscbaffenbeit seinernbsp;Verzweigung abzuweichen, und eine eigenthümlichenbsp;Art zu bilden. Zitweilen bat er in einzelnen Fragmenten das Anseben einer Sertularia, wozu ernbsp;jedoch schwerlich geboren möcbte.
IV. Eschariten.
(Gen. Escliara Pali, Flustra Linn. und Lamark.)
Eine Suite von ganz vorzüglich scliünen Exemplaren» wie sie sich nur selten in dem Höhlenkalkstein zu G1 ü c k s'nbsp;brunn und Liebenstein linden. (7Ex.)
Er scheint eine Mittelart der Vbricelt, zwischen Tschara, den Jein gegitterten Spon gi en und dernbsp;lep or a ccllulosa Linn., millep, retepora
Neueiiich sind die Nahmen Eschara und Flusti1' verschiedenen Gesohlechtern beygelegt, und überhaufnbsp;mehrere Corallenfamilien aus gnten Gründeu von L1nbsp;mark und O eken getrennt worden. In des letzt^^nbsp;so vorzOglichom Lehrbuche derZoologieist1^nbsp;Anseliung der Flustra pag.83 P.I. naohzulesen, ““nbsp;T. II. u. iri. zu vergleiclieiï, Bey dem Pelrefaet®^nbsp;System lafst sich, aua den bereits angeführten Grünlt;l®j^^
auf diese neueiu Eintlieihuigen nicht durchgangigE'^^ sicht nehmen.
-ocr page 411-auszuniaclien. Esper Pf, Th. T,I. millep, und zeigt
Absicht seines übeigen Baues die rneiste Aehitlichkeit mit
Fluslr a fo liacea Pali. E sp er flus t r, T.I,
Aus einem gemeinschaftlicliem Stamm laufen lïrautblattrigeVerzweigungentrichterförmig aus, wel-clie von einem fein durchlöcherten Netz wie über-strickt erscheinen, und der Versteinerung ein sehrnbsp;zierliches Anselien geben. Bey drcy Stricken der Suite , hat sich dieses feine Netz noch gröfstentheils er-halten, bey den übrigen nur einzeln, und hier sindnbsp;Uur netzförmige Eindrücke auf der Oberflache sicht-bar. Einige Stücke sind übef 6 Zoll im Durch-messer.
Zwey Exemplare, woriinter das oine vorzüglich sckön erhalten ist, aus Übcrgaiigskalkstein der Gogend von Re-Val in E s 11 a n d. (2 Ex.)
Scheint mit Eschar a forniculosa Fall, No. I2 die
rneiste Aehnlichkeit zu hahett.
Die Ilichtung der ftletartigen Streifung derOber-dache in der Rundung, aus einem gemeinschaftli-chen Mittelpunct, zeichnet diesen Eschariten vor al-^en übrigen aus.
Eben daber. Er ist hoclisc wahrscheinlicb eine blofse ^arietat von Escliarites spongites, der durchgangignbsp;i® Übergangskalksteïn zum Vorscbein kömmt. ( i Ex. )
Ein sehr deutliches, scliön gelialtenes Stuck aus Üeber-S^ngskalkstein der Gegeild von Go t h eub urg. (i Ex.)
2eigt Aehnlichkeit mit Madrep. punctata Esp,.
Es bleibt noch zweifelhaft, ob dieser Eschari: hierher und nicht vielleicht zu den Madreporennbsp;gehort. Sollte er wirldich zu den Eschariten gehö-ren, 'wohin ihn sein ganzer Habitus, als rinden-artiger Überzug verweist, so könnlen’ die feinennbsp;haarfönnigen, sternahnlichen Eindriicke, zur Seitenbsp;der Foren, wirklich von der ba't'iahnlichen Beset-zung herrühten, welche bey einigen, wie bey dernbsp;Eschara pilosa stalt flndet.
Zwey vorzüglich gut erhaltene Exemplare, vom Pe-tersberge bey Mastricht , zur Kreidelormation gehorig. C2 Ex.)
yielleicht gehort Flus tra m emhr anac e a Linn.
Esp, T. V. hierher, oiingeachtet sie gewöhnlich die fleste
wanderer Zoophyten nur in kleinen Porthien üherzient^
Dieser Escharlt erscheint stets hautartig, mit mikroscopiscjien Puncten bestreut, und kömmtnbsp;zieinlich haufig bey den Korallenversteinerungeiinbsp;des Petersbergs vor, die er oft ganz bedecktnbsp;und überzogen hat.
Gleichfalls aus dem Petersbèrg in einem sehr deutli-eben Exemplare. die Poren mit kleinen Ringeln umgeben. Cl Ex.)
.dehnliclikeit mit Flustra coriacea Esp. 'F. VII. P.
Hl., ingl. C e II ep o r a l ante ll os a, die Es c h ar a f as •
c ia lis Pali., JU illep. fascial is Linn,, Esp. Ce liep»
V. I. T. FI.
Ein sehr schon erlialtenes Exemplar in Kreide ai’* England. (1 Ex.)
345
Zeigt in Ansehung der Stellung derPuncte haupt-sachlich Ahnlichkeit mit
Ce ll ep o r a nohilis Esp, P, I, T, VU. ƒ• 5' ’ gletchen mit Ce liep. lig ul at a Esp, P, l, F. VIII. tindnbsp;Eschara papyracea Pali. sp. IQ., Flustra papy'i',nbsp;Finn, und Esp. P. UI. T. II.
Dieser Escharit erscheint hier auf dem Ereide-stück in einer astigen Verb rei tung , in schwachen übereinander liegenden Schichten.
In kleijjen gefalteten , vom Gestein befreyeten Stücken, aus dem Petersberge, welche sicli durch einen kleineunbsp;¦vvulatförmigen Rand auszeichnen.
Der Flustra coriacea Esp. 1’, III. T. VII. am metsten ‘ihnlich.
In mebrern sehi' ausgezeichneten ExemplarÈn von der Eiffel, in Übergangskalkstein, theils als Fungiten alin-licher Übevzug, theils iistig in Gestalt einernbsp;Millepora. (12 Ex.)
Scheint mit Eschara Spongi tes Pali,, Ce liep o-ra Spongit. Linn. Lamark und Esper p. 242—SST. -duch yoi, P. X, x. III. fast gan% ühereinzuslimmen.
Min
Pallas hezeichnet diesen Eschariten pag. 47. seines Elench. Zoophyt. auch als Versteinerungnbsp;sehr ausreichend. Sie konimt unter den Versteine-ïungen in der Übergang^formation, theils als Über-^ug, theils in der Gestalt der Fungi ten, theilsnbsp;astigen milleporenartigen Stücken vor,nbsp;und ist aus dieser Ursache bisher im Petrefacten-System bald zu den Fungiten, bald zu den
d ren gerechnet tvorden.
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Da sie auch ^yiecler bey den Fungiten, au* andern Grunden, vorboramen wird, so behake ichnbsp;niir vor, alles iibrigc, -was nock hierauf Bezug hat,nbsp;dort noch anzuführen.
Aufserdem sind noch mehrere Eschariten auf Feuerstein aus den Ereidelagern vorhanden, welchenbsp;theils mit Eschara foliacea, thcils mit papy-racea Ahnlichbeit haben, aber nicht vollstandignbsp;genug erhalten sind, um sie gehorig bestimmennbsp;zu liönnen. (6 Ex.)
Aus JurahaljksteinmeliJ ererSchwoizer-Gegendeii. (rs Ex.)
Zuni Theil Zehnliclikeit mit JVIadre-p, Tr n c h ifo r -771 i s Pall, mit S pong ia i nf u ndihul ifo rmis Es p, 71 57. und mit der Variet. von Spongia agaricin. Espernbsp;Tjlanz. Thier, T. Sg., Confer. Parkinson org. rem, Vol.
II. T. nn..f. 3.
Komnit ziemlich haufig, besonders in der altern Kalhsteinformation, vielleicht kaum in der Über-gangsformation vor, nnd scheint hauptsaclilich dennbsp;Spongien, und einige wenige vielleicht den Al-cy o n i e n anzugchoren, unterscheidet sichbesonders
*) Bekaiintlicli sind die Fungiten eine Familie, die nur in dieser Ausdelinung im Petrefactensystemnbsp;aufgenommen worden ist, well man bey den Verstei-nerungen natiiiiich nicht auf die Stoffe der Korallen-arten, ob diese nehinlicb steinartig, horn- oder schwamm-artig u, s. w. waren, Riicksicht nebraen, und bios aufnbsp;die aufsero Foi m sehen konnte. Da nun noch aufserdem, bey der Versteinerung mehrere charachteristischenbsp;Kennzeichen der Zoophytenarten Verloren gehen, eo
-ocr page 415-(lurcli seine oben sehr weite und flache trichterför-Gesialt, von den naclifolgenden Art:en, und keine oder niir sehr schwache linlenfönnige,nbsp;2u\Teilen punctirte Strahlen in dér Öfrnung.
2. nbsp;nbsp;nbsp;Fungites rugosus.
Alls der Schweiz und aiis der Gegend von Am berg in der Pfalz zur Juiaformation gehorig. (öEx.)
Conf. Parkins org. rem^ Vol. 11. T. XI. f. I.
Scheint zü den Alcyonien zu geboren, unter-scheidet sich durch eine sehr liörnige rauhe vielfaltig ¦unregclmafsig gefurchte Oberflache , und hat einnbsp;hirnförmigeres Ansehen, ruit niehr geschlossenernbsp;rundlicher Trichteröffnung,
Ein sehr gut eihaltenes Exemplar aus Gothland in Übergangshalhstein und angeschliffene Platten aus; Über-gangshalkstein von Blanckenburg mit p’ungiten,nbsp;Welche wahrscheinlich zn dieser Art gehören. (6 Ex.)
Fungites -patellaris Lamark, Aehnlichheit wit
iviadrej), -patella Esper Ff. Th. Madr, T. 62.
Dieser Fungit. kömmt weit scltner als der vor-hergehende vor, und scheint dein Übergangskallistem insbesondere anzugehören,
mufs die Form stets liauptsScliIich entscheiden, wenn man bey der Classification derselben die unüberwind-lichen Schwierigkeiten nar eiuigermafsen besiegennbsp;will. Unter den Fuiigiten z. B. kommen daher sichernbsp;Madrepoien, Celleporen, Spongien und Alcyonien vor, und sie gehören stets hieiher, wennnbsp;sie ihre tibrigen aufsern Kennzeichen verloren , und nurnbsp;ihreschwammalinliche, trichter- hut- oder schlSssel-fürmige Gestalt behalten haben, — Es verstekt sich,nbsp;dal's man auferdem auf entscheidende Kennzeichennbsp;gehorig P,ücksicht nehmen mufs.
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Eine Varietat, -vvelche wahrscheinlich gleicli-Falls hierlier gehort, ist in Hornstein versteinert aus der Gegcncl von Amberg, und gehort zur Jurafor-mation., (i Ex.)
Von der Eiffel und aus Gothland in Übergangs-halkstein. (6 Ex.)
Madrep, turbinata Lbin., Madrep. trochi-
for mis Pali,, Esp. Pf, Th. III. Petrificata T, II.
Es sind dies zum Theil sehr gut gehaltene und vollstandige Exemplare, tvelche sich sogleich durc)inbsp;ihre niedrige kegelförinige Gestalt, und die weitenbsp;hutförmige und strahlenförmig gekerbte OJFnung,nbsp;von den vorhergehcnden Arten unterscheiden.
Eine Varietat zeiclinet sich durcli langere Stiele, eine mehr birnförmigc Gestalt, und breit gedrüchtenbsp;Öffnung aus. (4 Ex.)
Aus Übergangshalkstein von Gothland und der Eiffel in sehr grofsen und ausgezeichneten Exemplaren. Cs Ex.)
Erscheint immer iii sehr flachen, rundlichen, concentrisch wellenförmig gefurchten und gestreif-ten Stiichen , -vrelche zuweilen in aufserordentlichnbsp;grofsen Aïasren vorlionimen, und ist gewöhnlichnbsp;mit andcrn Korallenarten Madrep. Mil lep. undnbsp;Eschariten hesetzt. Haufig erscheint er blos alsnbsp;die untere aufgewachsene Seite des Esc ha rit.nbsp;«pongites, oft sind es aber auch die Wurzelstüclienbsp;anderer Korallenarten, und aus dieser Ursache ist ernbsp;hier noch besonclers aufgefülirt worden, da er zumalnbsp;bislier in der Petrefactenkunde noch immer als cignenbsp;Art betrachtet worden ist.
-ocr page 417-O
Ein ganz vorzüglich grofses und vollstandig erhaltenes , nebst mehrern jüngern Exemplaren, aus domnbsp;Salz-Cammergute im Östreichiachen.aus Gothland und der Eiffel in Übergangskaikstein, (5 Ex.)
Zeigt grof Se Aehnlichkeit mit M adrepora Fungi tet Linn, dem sogenannten S e ep i Iz. Fung. a g aricijormi snbsp;Lam., Conf, Pali, p. 281. l^ro. 165. a. Knorrnbsp;Suppl. T. VI. f. 1. a. b., [Born Ind. foss. 'p, II. T. 2.nbsp;f 5., Esper Ff, Th, i, JMadr. T. i. f. I. 2., Parkins,nbsp;org. rem. Vol. II. T, X. f. 1. f, weicht aher demohngeach-tet von den Originalen der gegenwartigen Schöpfung, wie dienbsp;meisten Versteinerungen, mehr oder weniger ah.
Das groise vollstandig erhaltene Stück von fast 6 Zoll Durchmesser, gehort zu den vorzüglichsten Sel-tenheiten unter den Versteinerungen ,• und selbst kleinere und jüngere Exemplaren wovon sich 4 Stück innbsp;der Sammlung befinden , kommen nur selten vor.nbsp;Er ist mit den Porpiten sehr nahe verwandt, undnbsp;Wiirde vielleicht noch schicklicher jenen beyzuordnennbsp;seyn.
Sehr deutliche Abdrücke, nebst einem vollstan-digern Exemplare aus dem Petersberge bcy Mastricht verdienen noch nahere Prüfung, ob sienbsp;ganz mit dem obigen übereinstimmen, oder einenbsp;Spielart ausmachen. (5 Ex.)
(Gen. Cyclolit. Lam.)
Aus Gothland und aus der Eiffel, in Übergangskaikstein. (10 Ex.)
350
Cyclolites haemis-pheric^ nbsp;nbsp;nbsp;% T/Iadre-p*^
¦p orjyita Linn* 5 Conf» Linn, amoen, acacl. /, -p, gi» T. 4 f’nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;^^^^p'Uchzer lierh, diluv, T, jj. f, i. ,
Qnett, Vol, p, ^52. r, 2i^ f» » P arkin Vol. IL
Bisher sincl die Porpiteii zum Theil zu den Ma-d r e p o r e n, zum Theil zu den Alcyonien gerech-netquot;worden, bis Lamai fe unter dem Nahmen Cyclol. ein eignes Geschlecht bildete. Porpit. stellatusnbsp;und striatus scheinen blos Spielarten zu seyii,nbsp;Tvelche quot;walirscheiiilich nur durcli Verschiedenheitdes'nbsp;Alters veranlafst quot;worden. Sehr liaufig sind sie mienbsp;Eschariten überwachsen.
Aus Gothland, iu Ubergangshalhsteiii, (2 Ex.}
(J\yclolit nummis mal, Lam^ JLinnehat aher die ein* zelnon Aften nicht unterschieden 3 und alle unter JVladrep^nbsp;p or pit a he^rijjen. Esp, PJianz, Ui. Petref, V,
Seine plattgedrückte , oben mit concentrischen Ringeln, und unten sternfürmig strahlige, knopf-artige Gestalt macht diesen Porpiten , quot;wovon sich.nbsp;ein sehr schön erhaltenes Exemplar in der Sammlungnbsp;befindet, sogleich kemitlich.
Aus dem Petersberge bey Mastricht, Auf der einen Seite mit lauter sternförmigeu hervorstehenden Zalmennbsp;versehen , und höchstens von der Grofse einer Linse.nbsp;Verdient noch nahere Prüfung. (3^ Ex.)
Fast ganz kugelförmig, und nur auf der untern Seite quot;vvenig geringelt, von der Gröfse einer kleinennbsp;Erbse aus den Kreidelagern bey Achen. Vielleiebtnbsp;schon zu den Ovuliten Lam. gehorig.
-ocr page 419-Der Fungit von Meudoii, Essai sur la
G éogr. miner. d. Par. T. II. f. 5-Duhullt. La marks T. II. f. 9. mochten bey den Versteinerungciï ihre schicklichste Stelle unter dennbsp;Porpiten erhalten. Da der erstere jedoch schonnbsp;trichteriijnnig gebautist, so kannihm auch sein Plat25nbsp;mit Recht unter den Fungi ten angewiesen werden.
VIL
n.
H y, p p u r 1 t e (Gen. Turbinolit. Lam.)
Sekr zalilreiche Suite von allen Grofsen tind darunter aufserordemlich grofse und schijn gelialtene Stücke , vonnbsp;Gothenburg und der Eiffel, in Übergaiigskalkstein.nbsp;(30 Ex.)
adrep, turhinata Linn, ^ Gen, 'Turbinolit, Lamark. , Conf. Esper PJl. Th. Petrijlc. T, 11., Par-bins o jz org. rem, Tol. U. T. K f. 5.
Sie kommen in vielen Gegenden der Übergangs-formation, und besonders haufig bey Dollendorf
-ocr page 420-X. Polypiten.
30
in der Eiffel vor. Vieileicht maclien dieExemplare mie einer ausgezeichnet gegitterten Oberfla-che eine besoridere Art aus.
a) Hyppnrites radiatus, in hornsteinarti-gem, Feuerstein von Heydenheim im Württember-gischen, von Bassoeuil in Lothringen und aus Siberien, wovon sich 7 Exemplare in dernbsp;Sammlung befinden , zeichnet sich durch eine weitnbsp;bauchigere und birnförmigere Gestalt, und durcli dienbsp;tiefen Streifen und breitblattrigen strahligen Öfl'nun-gen aus, und wenn das letztere nicht durch Verwit- ,nbsp;terung insbesondere veranlafst ist, so möchte er einenbsp;eigne Art oder Abart ausmachen. • Er zeigt Ahnlich-Eeit mit M ad rep. angulosa Esp er Pflanz.nbsp;ThiereT, VIL (7 Ex.)
Ein grofser Tlieil der hierher gehörigen Hyppu-riten, in einzelnen Exemplaren, bestehet blos in ab-gelüsten Stücken grofser Massen der M a drep or a turbinata und trochiforniis, wie sich z. B.nbsp;iinter den Aufsatzstücken dieser Sammlung ein sehrnbsp;grofses schön gehaltenes und vollstiindiges Stück dieser Art von Dollcndorf in der Eiifel befindet.
Eine sehr zahlreiche Suite von zun* Theil sekr grofsen Exemplaren aus Gothland, der Eiffel, von Ischelnbsp;in Osterreich und aus den Uebergangshalksteinlageinnbsp;ira Uebergangsthonschiefer des E. ain m el b ergs am Harz.nbsp;C40 Ex.)
Zu IVIadre-p, trochiformis Pali, gehorig, wovon sis jedoch eine eigne Ahart auszumachen scheint. Esp, PJl,nbsp;Petrific. T. II, , Parkinson org, rem. Vol. II, T, Ik'-ƒ. 7~Ji,
Sie kömmt sehr haufig in den Übergangsgebirgen vor, und unterscheidet sieh durch den schnabel- odernbsp;tniitzenformiggebogenen Stiel. Merkwürdig ist nochnbsp;unter der Suite ein Exemplar in quarzigemKalzedon,nbsp;das aus Siberien herrühren soil. So grofse Stückcnbsp;als das von Ischel in Österreicli, und vonnbsp;Gothland, kommen nur aufserst selten vor, undnbsp;machen vielleicht sogar eine eigne Art aus.
Ein fast nur calcinirtes Exemplar , aus Sandschickten ohnweit der Ufer der Lena, in Siberien, Hat mitnbsp;Madrep, areola Esp. T. V. die grofste Ahnlichkeit,nbsp;nnd verdient blos wegen der Art seines Forkominens Auf*nbsp;meiksamkeit. (i Ex.)
Aus den neuern Schichten über der Kreide von Chau-*n o n t, sehr gut erhalton, i Ex.
C o n f. Es sai' sur la Ce o gr. minerale g. des
environs de Paris T. IJ. fig. 2. 3 4. a) Aus neuerm Sandstein der Gegend von Sternbergnbsp;im Mecklenburgischen, wo er sich als Geschiebenbsp;findet. Sebeiat blos eine noch feiner gestreifte Varietiit desnbsp;turbin olatus lu seyn. (i Ex.)
Aus Gothland. Eine durch ihre sehr breit gedrückte Gestalt, und durch die Art der etwas wellenförmigen Strei-fung, welche besonders im öurchschnitt der sternformigennbsp;obern Öffnung bemerklich wird, und durch seine breirge-^rückte Gestalt sich auszeichnende Art, Vielleicht mehrnbsp;Spongien angefforig, (^1 Ex.)
In kalzedonartigem Feuerstein. Vollkommen das Anselien •iner Paté 11e von sehr legelmaCsig jedoch ewas plnttge-
drücliten IsegelfGrniigen Bau, und einerganz abweicliende** breitstreifigen aufsern Zeichnung. (2 Ex.) Vid Patellen-d) Vielielcht Variet. derselben, vollkoramen gu*-erhalten, und niit einer astigen gabelförmigen Strei'nbsp;fung, nur viel Idelner und niedriger, aus tieueriinbsp;Sandsteingeschieben derGegendvon Lud wigslu**^’nbsp;Vid. DeiUalien.
Ein seiir gut gehaltenes Exemplar aüs iüngerm breid*' artigen Kalhatein der Danischen Insel Seeland*nbsp;Conf, P arkins. org, rem, Vol,\ll, T, rj. f. g. slpnbsp;Unterscbeidet sich durch seine sehr lang gezogen®nbsp;und völlig rjinde Gestalt von den übrigen, und i**quot;nbsp;sehr regelmafsig gestreift.
. nbsp;nbsp;nbsp;g. Hyppurites rotula.
Aus dem Petersberge, ,Ein sehr gut gelialtenes deutlich** Exemplar. (i Ex.)
Hat Aehnlichkeit mit einzeïnen Ziveigen der Wladr^quot; por a Anthophyll a ï.sper, PJi, Th* T* 24^
Gehort -wegen seines zierlichen Baues, und ra'i' ahnlicher sternförmigen Öffnung zii den Ausgezeici^'nbsp;«etsten dieser Familie.
Aus ncuerm, wahrscheinlich über der Kreide gelagei't*’’ Sandstein der Gegend von Alz ey in der Pfalz. (5 Ex.)
Er kümmt nur selten zum Vorschein, und b®*' eine aufserordentlich feine, fast microscopische Str®*nbsp;fung, welche vorzüglich im Durchschnitt sichtb**'-wlrd , und ist von einer keulenförmigen Gestab*nbsp;Viellcicht gehort er im natürlichen Zustand zunbsp;Alcyonien oder Spongien.
Ganze Massen und eiiie Menge einzelner Rohren odar Glieder derselben, voii G o tli 1 and und aiis der Eiffel,nbsp;«nd aus Übei'gahgskalkstein bey Prag. (35 Ex,)
1st gleichj'alls miC untur Linn. Madreyt. tarhinata hcgriffen, und zeigt zum Theil Aehnlkhheit mit Madrfp,nbsp;fastigiata Esp, T, 8lt; zuni Theit mit iMadrep, capi~nbsp;tata Esp. T, Ss.
Gehort siclier einer oder melirern elgentliünili-chen Alten der Vorwelt au, indem besonders untei* den einzelnen Gliedern melirere wesentliche Abünde-i-ungen vorkoinmeii, -vvelche zu dieser Vermuthungnbsp;berechtigen. lm einzelnen unterscbeiden sich dienbsp;langen und diinnen rolirförihigen der Lange nach ge*nbsp;streiften Stücke hinreichend von den übrigen Hyppu*nbsp;riten.
Ein sein- scllün gehaltones geg«ii 6 Zoll im DiiTchmeaaeï grofses Exemplar ira TJebergangskalksteia der Eiffel,nbsp;ïiebst einzelnen Gliedern derselben. (3 Ex.)
Madr epor. iruncata Linn,, Esper PJlanz, Thiere Petrefacta Vol. UI. Tab. IV f.i 2. , zeigt zugleich /iehii-lichkeit mit Madr ep. c aly cnlaris Es p T Xp'1,
Gleiclifalls ein Geschöpf der Vorwelt, womit sich bis jetzt noch kein ganz übereinstimmendesnbsp;Original aufgeftinden hat, welches aber schon Linn,nbsp;als Versteinerung mit in sein System aufnahm.
Zwey Exennplare aus dor Eiffel, woven da* pine noch “ehx acliön erlialten, das andere aber ntekr verwittert ist,nbsp;Aaknlichkeit mit Ma drep Or a fap OS a Esp. Pfl-Thsnbsp;44. und 4,5.
Z Ü
-ocr page 424-1st von jiieïiiern bisher theils zu Mailrep. tur-binat. theils zii truncat. gerechnet worden; u n-terscheidet sicli aber wesentlich durch die weit von einander stebenden , tief eingeberbten Sterne,nbsp;und ihre durch iortlaufende Strahlen in Verbindungnbsp;stehende Obeiflache. Die Seitenflachen der verwacb-senen llöhren baben eine gleichsam gestrickte Ober-flache, und einzelne Glieder derselben werden oftnbsp;mit Madrep. trochiform. Pali, verwechselt.
In neuern Muschelsandschichten über der Kreido t'on Courtagiion. (5 Ex.)
Aehnlkhkeitmit einzelnen Zwelgen der IVladrej), fasti-giata-prolifera Esper, 'J\ nbsp;nbsp;nbsp;A, und IT. JCI,
Unterscheidet sich vorzüglich durch die feinen Punckte, welche aufserlich die Seitenflachen dernbsp;Strahlen bezeichnen.
Ein sehr grofses über 6 Zoll im Durchmesser haltendes sehr dentliches Exemplar, nebst einem kleinen in quarzi-gevo Hornstein, von Hoydenheim im Württember-gischen, und soil in der dortigen Gegend ziemlich hau-fig vorgehommen seyn. ^2 Ex.)
Zeigt die grofste Uebereinstimmung mit WI adr epor a IVl ae andrites Pali,, Madr. labyrinthiformis Linn.,nbsp;Esp er PJl, Th. T, IV., Gen. IVtae andri na pectinatanbsp;Lamark. Pallas No. Jji behauptet, dafssiehüufigerverstei-
nert, als im natürlichen Zustand vorkomme, Zuvergleichen ist feriier Ellis pag. l6r. T.^S.f- r. . J^^srkwürdigkei tennbsp;der Landsch p.ft Basel T. 22. f.b.b, T. 2g, f,k. , Knorrnbsp;Suppl. T. F. 3. a.Jig. 3., Naturforscher XVIII. p,nbsp;f36,, Seb, Thes.TH. T. 3. fig, 7, ö- and T. it2.
i
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Ein Stfick von gleiclier Gröfse und BcschafTenheit mit detn vorhergehenden, eben daher (lEx)
Unterscheidet sich durch viel kleinere, nicht so in einander geflossene Sterne, von der vorliergehen-den.
a) Madreporites crispus, aus demP eter s-berge bey Mastricht, der sich durch sehr zierlich eingeschnittene , . viel kleinere, kraus durcheinandernbsp;laufende Sterne auszeichnet, ist vielleicht doch nurnbsp;Spielart des Exesus. (4Exemplare, wovon das deut-lichste bey den Alcyonien, wegen der aufliegendennbsp;Arten derselben beamp;ndlich ist.)
Ein Stuck von gleiclier Gröfse mit der vorhergehenden, nebst mehrern kleinern Exemplaren. gleichfalls xin Hprn-stein, mit Serpuliten überzogen, von Bassoauil in.nbsp;E o t h r i n g e n. (5 Ex.)
Aelinlichkeitmit Madrepora Crater Esper T. 86,
Vielleicht doch nur Spielart von Madrep. mu-r 1 c a t a oder P o r i t e s, was sich schwer hlnreichend bestimmen lafst, weil fast bey allen mir zu Gesichtenbsp;gekommenen Exemplareiiquot; die Sterne mehr oder weni-ger ausgewittert waren. Sie sind von einem erhöhe-ten Rand umgeben, stehen jedoch nicht so nahe wienbsp;bey Madrep. ni u r i c a t. zusammen, und die Sternenbsp;bleiben durch fortlaufende feine Strahlen in Verbin-dung, welche lelztern jedoch zurn Theil durch dienbsp;Verwitterung unsichtbar geworden sind. Es scheint
-ocr page 426-einige Splelai ten dieses Madreporiten zu geben, wor-über sicli iiur bey recht vollstandig erhakeneii Exemplaren gehorig entscheiden lassen wird,
Ein gTofses über 6 Zoll im Durchmesser haltendes asti-ges selir schönes Stuck, nebst einigen kleinern in quarzigoti Hornstrin und Kalzedoii versteinort, aus L o thr ing en.nbsp;(3 Ex.)
Grofse Aehnlichkeit mit Madre-p. muricat a Linn,^ JVladre-p^ rfiuricata Lamar k. Esper Tal). 54. A.'nbsp;von Schröter zu Madrep, parites Pali. No. 192. undnbsp;JU a drep. punctata E.inn, Pali, p.324'gt; Ellis T. 74.nbsp;f, t. aherwiemirscheint mit Uitrecht, gezahlt.
Nur seltcn kommen so schön erhaltene und voll-, standige Exemplare unter den Versteinerungen vor.
9. nbsp;nbsp;nbsp;Madreporites punctatus.
Von gleicber BeschatFeiiheit, eben dahor, oin einzelnes ziemlich betrachtliches astiges Stuck. (1 Ex.)
Aehnlichkeit mit Madrep. punctata Esper T. Jo., und TU adrep pis lillata T. 60.
Scheint nur einzeln und weit seltner als der vor-hergehende vorzukommen. Vielleicht ist es jedoch auch eine Spielart der Madrep. porites, worübcrnbsp;nur völlig erhaltene Exemplare entscheiden konnen,
Sehr ausgszeichnete gi'ofse und deutliche Stüoke in quair zigem llornsrein von Heydetiheim im Württember-gischen. (4 Ex.)
Scheint mit Madrep, cavernosa Linn., Madre-pór a as tr oi te s Pd 11. No. 25., Madrep. cavernosa Esp ar T, 37. dem sogenannten Ho hls tern, fast ganznbsp;ühereiniustimmen, Seh, Th es, T. 111. T, ti2. f, 15. 19.nbsp;22., Knorr T. II, T. F V. f. 2. T, VI. f 3., Suppl.nbsp;T. VI.9.f. 2.
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X. Polypilen.
In der Gcgend von H e y d e n h e i m, welche so Vorzüglich ïeich ajv scliönen Roralleii ist, soil er vor-^üglich l^auiig Kum Vorschein lioniincii.
* nbsp;nbsp;nbsp;11. Madreporites filatus.
InUebergangslsalkstein aua Finnland, undvom Winterberg e bey Grund ara Ilarz, selir ausgezeicliiiete deuüiclie Exemplaxe. (6 Ex.)
Aehnliclikeit mit 3^adrepova Pilöus Esp. PJl, Ehm T. Vl.Jig. I. 3. Ingleichenmit Madrep. ar aohnoida snbsp;Linn. Confer, P ar kins, org, rem. J-^ol. T, VII, fig, IJ,nbsp;Kümmt in den Ubergangsgebirgen zuweilen iiinbsp;ganz grofsen Massen vor, imd scheint mehrern Spiel-arten unterworfen zu seyn.
a) Mitselir krammgebogenen scVdangenalinliclien. Strahlen, wodtircli die ziemlich weit von einandernbsp;entfernten Sterne in Verbindung stehen , und wozunbsp;Igt;esonders die Exemplare vom Winterberg amnbsp;Harz geboren, und
I’) aus der neaem Formation bey Heydenheim lm Württembergiscben, in Hornstein und Kalzedonnbsp;¦'^ersteinert, niit aufserordentlich feinen fast micro-scop. solchen Veibindungsstrahlen. (i Ex.)
s troides undulatiirS M-'^alchs. Conf, Natur-e r V, 'p. das sogenannte wilde JVLeett .Boörg-. Traité des Petref. T. 3.f. 23.
Hierbey-vYip ich nicht verfeblen, darauf aufmerk-*^111 zn machen, dafs man bey sorgfiiltiger Eetracb-tung durchgangig bedeutende Abanderungen und ^lodificationen der Formen bey übrigens sicher zunbsp;einer Art gehörigen Gescböpfen der Vorwelt waiir-nehtnen-^vird ^ sobald sie in verschiedenen Gebirgs-
tniationen vorkommen.
-ocr page 428-Sehr grofse über lo Zoll im Durchtnetser betTugenJe. und kleinere ganz voizflglich vollstandige urtd scliön ge-haltene Exemplare aus üebergangskalkstein der Eiffel,nbsp;rora Bensberge im Bergischen, voni Winterborgenbsp;bey Grund, und aus Finnland. (6 Ex.)
IVI a dr e-p or a pentagon a Esp, T, 39.. und acro‘ pora T, , Parkins, organ, rem, Vol, II. T, V. fig, r.nbsp;3 . Gen, Astrea Lainarh,
Dieser Madreporit wird von Helwing, Par-Kins. Fought, Volkmann, bald mit Madrep. stellaris, bald mit Madrep. organon undnbsp;A n a n a s verglichen, daher ra.ehrere Verwechseliin-gen entstanden , und wahrscheinlich durch seinenbsp;Spielarten veranlafst worden sind. Er komint baldnbsp;init gröfsern weit von einander stehenden, bald mitnbsp;enger zusamméngerückten und erhabenen Sternen,nbsp;und von noch andern kleinern Abanderungen v'or,nbsp;unterscheidet sich aber von alien tibrlgen versteincr-ten Corallen durch die niehr 6 als geckige festungsar-tige Einfassung seiner StraWert, wclche aus einemnbsp;vertieflen Mittelpunckt auslaufen, Die Exemplarenbsp;mit erhöhetera Stern sind bios durch Verwitterungnbsp;entstandene Abanderungen. Besonders sclion und innbsp;grofsen Massen findet er sich arn Bensberge iznnbsp;Bergischen,
In Ubergangskalkstein aus den [Vorgebirgen des K*u-k a s u 3 (dii) ch Hni. von Struve erlialten) Sehr tchon erhal-lene, auf der einen Seite angeschlifFene Exemplare.
Madrep astroites Esper Pfl, Th. T, ^5, Madre-
par. ((Stro it. Linn, JMadrep, radians Pall, No. VJ,
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X. Polypiten.
Er scheint mit den Originalcn der gegenwartigen Scliöpfung völlig übereinzukommen. Eins der dar-unter beiindlichen Exemplare scheint einc Spielartnbsp;mit gröfsern Sternen zu seyn, und ist fiir Madre-pora canal yculata gehalten worden.
Ein Exemplar der Sammlung, was sehr schön gehalten, aber fast noch völlig im natürlichen Zu-stande ist, tind angeblich von C o ii r t agn on , ausnbsp;den dortigen Muschelsandschichten herrühret, besta-tigt die Vermuthung hinreichend, dafs sich, als Aus-nahme von den gewöhnlichen Erscheinungen bey die-ser Korallenart, unter den Exemplaren der Vorwelt,nbsp;aus altern und jüngern Formatioiien und den Origi*nbsp;nalen der gegenwartigen Schöpfung gar kein Unter-schied hnden lafst.
Aufserdem sind aus dem Peters berge noch mehrere, zum Theil schön gehaltene Exemplare vor- ,nbsp;handen, welche theils Spielarten des Madrepor.nbsp;astroites ausmachen, theils zu Madrep. fila-tus, und exesus zu geboren scheincn, und mitnbsp;einander verwachsen sind. Die letztern sind bereitsnbsp;oben besonders angeführt worden. Da die Mastrichter Corallenversteinerungen aus demPetersberge gröfs-tentheils mehr Abdrücke derselben als wirkliche Ver-steinerungen sind, so lassen sie sich auch nicht immer ausreichend bestimmen. Besondere Aufmerksam-keit hierunter verdient jedoch eine wirkliche Verstei-nerung, welche gleichfalls grofse Ahnlichkeit mitnbsp;Madrepor. astroites zeigt, aber viel weiternbsp;auseinandér gerückte Sterne hat, und fiir M a d r e -pora porcata gehalten wird. Confer. Espernbsp;T. 7r. (12Ex.)
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In körnigem Kalkstein, angeblich aus Fin nl and. Be-trachtliche, aber diuch Vei'witterung beschiidigto Stücke. (ï Ex.)
Hat Aéhnliclikeit vtit TVladrep. Fav o s a, loelche he-kanntilch von sehr verschiedenen Abiinderungen vorkömmt, Conf, Esper Pf. Th, T, 44.
Das eine Stück ist angeschliflen, und zeigt grofse auseinander laufende Sterne.
Ein selir ausgezeichnetes, knollig und keulenförmig ge-stahetes Exemplar aus Gothland, das vorzuglich schon gehalten ist, in Ubergangikalkstein. C2 Ex.)
Einige Aehniichheit init IVl adrap, parites Linn. Esp, PJl, Jhiere T. 21.
Kömmt selten mit noch so deutlich und fcin ge-zahneltem Saum der Poren vor.
In Übergangskalkstein aus Gothland und von Ge-roldstein aus der Eiffel. Das letztere Exemplar, in Gestalt eiiies kegelforroigen, ziemlich grofsen Fungiten,nbsp;ist wegen seiner VoUstandigkeit sehr sehön und selten.nbsp;(3 Ex.)
Zeigt die meiste Aehnlichkeit mit 1P[adrep, int e 7-stincta und besonders mit JlFadrep. cinerascens Esp, Pfl. Th, T, ^4 tind T, 5S. Fon ei/iigeit ist diesernbsp;lUadrep. far Madrep. stellaris Pali. No. 191 gehalten worden.
Er kömmt theils in ziemlich dicken rindenarti-gen Stücken, theils in der oben angegebenen fungi-tenartigen Gestalt vor, und unterscheidet sich durch seine kleinen, sehr zierlichen, runden, in gleichen
-ocr page 431-Zwisclicnvaumen a\i$einander stellenden Sterne, und tlurch das sehr fein Punctirte ihrer Zwlschenranmenbsp;Parkinson org. rem. Vol. II. T. V. fig-7*nbsp;«cheint ihn für den Aracbneolit des Bmclt-n n s zu halten.
1 t e n.
Aus dera Petei'sberge bey Mastricht, in sehr deutU-
clien Exemplaren. (4 Ex.}
Milie-pora cellulosa JLinn. Millej?. reteporc^ Fall. Elench, Zaophyt, G. 10 sp, 2. Retepora cellulosa Lamark, manchette de Neptune. Esp. Pf, Th. T.z,
Scheint niit den Originalen der gegenwartigen
^chbpfung völlig übereinzustimmen, und ist haupt-®Sch]jch iin Petersberge zu finden, \Y0 erjedoch hur selten vorkömmt.
Erscbeint in kleinen, fast ganz runden, keulen-förmigen, sel» fein schuppenartig punctirten astigen Stücken, undnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;zuwcilen auch Milleporites
Pusillus henannt. Es ist noch nicht entschieden, er nicht vielleicht eher zu einer astigen Art dernbsp;Üscharlten aus der Vorwelt gehort.
g. Milleporites cornigerus.
Aus Alpenhalkstein der Schweiz, von Gothland und der Eiffel, in mehrern tlieils sehr grofsen, funter
-ocr page 432-den Aufsatzitüclten} tliejls kleinern, astigcn Exeropl'»'®’’' C 15 Ex.)
/lehnlichkeit niit JVTudrep. damicornis Linrt' Pixllasnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Esp. PJl, Th. T. 46 • 48 V'^S-38
J. II. auch Madrep. c ow gl ome r ata zeigt Aehtilic^'' Esp, T! 59 L, Ji, pag, yi,
1st sehr leiclit mit den astigen Stücken des E* cliarit. spongites zu verwechscln, undviellfid'''nbsp;liaben Abanderungen desselben, die man in Hinsit'E’'nbsp;der Ahnliclikeit der poren und des Habitus, zu ibii'nbsp;zu recbnen genöthigt ist, in den Oriniginalen dei'nbsp;'Vorweli eigentlich zu denSpongien gehürt.
Schon Linné war zweifelhait, ober Madrep' damicornis nicht.lieber zu den Millepore’*nbsp;rechnen wollte.
a) Millepor. cribrosus, welche in der ForH* am meisten init der Abanderung von Madrep'nbsp;conglomerata Esp. T. 59. Pars I. II. pag. 7gt;‘nbsp;Ahnlichkeit hat, ist entweder eine bloPse Spie^'nbsp;art des cornigerus, oder gehort eigentlich’nbsp;ebenfalls zu den S p o n g i e n.
5. Milleporites polymorphus.
In kleinen, sonderbar gestalteten , astigen und gezaln'^h ten Stücken, aus dem Petera berge. (14 Ex.)
Nullipara nodulosa Lamark. Aufserdem lichkeit mit IPI il lep, polyviorpha Esp, T,j6 undnbsp;lep Islandic a T. Sti. auch mit M.illep. Tendia, T.
-ocr page 433-X. Polypiten. nbsp;nbsp;nbsp;3^5
Kömmt lm Petersberge, und wie es scheint ®*ichimMuschelsand bey Courtagnon und Grig-
no
Sehr ausgezeichnete, mit frey stellenden Asten in Übeï-gangskalksteiri etngewacbsene Exeniplare, aus G O tb and Und Filmland.' (4EX. )
Einige AehnUcJikeit mit Millfp ora compress a Linn. Millep, rompr es s a Lamark. E/sper JVlilleporanbsp;rompr, T.X.
Unterscbeldet sicH von Milleporites cor-”'geruB durch feinere und anders gestellte Poren.
Von der Eiffel, in eingewaclisenen astigen Exemplaren in doTtigem Uebergangskalkstoin, welche gröfstentheilsnbsp;*«br gut erhalten, mit Es charit es spongites umge-l’en, und j.um Tlieil anch mit Tubipora serpensnbsp;Linn. Millep, liliacea Pali, überwachaensind. (quot;3Ex.)nbsp;Einige Ahnlicbkeit mit M a d r e p. p o r i t es nndnbsp;Madrep. damicor n i s. Vielleicht eine zwischennbsp;Millep. coi-nigerus und celleporatus innenbsp;‘tehende Spielart.
3. Milleporites celleporatus.
Sehr grofse und ausgezeichnete Exemplars romWin-* terberge und Hübigenstein bey Grund, in Ueber-gangskalkstein. Wegen der röhrförmig herrorstehendonnbsp;Poren besonders interessante Stücke. (3 Ex.)
Zu verghichen ist: Millepor. tuhulifer. Poll. ¦Nb. i6o. Marsil. hist. mar. T. 31 f. 174 tmd 148- ^achnbsp;den Zeichnungen jedoch weniger, als nach der Beschrei-hung passend.
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Indessen bleibt es noch immer zweifelhaftj nicht dieser Milleporit bios dutch Verwitterungnbsp;stelhnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;tmd dennoch zu Milleporites polyfor'^1^^1
gehort. Vielleicht gehorte er aber auch unter eii’® eigenthiimliche Art der Cellepora der Vorwelt.
, Anfserdem sind noch mehrere gröfstentheils ¦ beStimmbare Aste und Fragmente von Milleporitennbsp;Feuerstein-Geschieben , aus der Kreide und Muscb®^ •nbsp;halkstein-Formation vorhanden, -vyelche sich nid’^nbsp;hinreichend bestimmen lassen.
X. T u b
1.
Eine ausgezeichnete Suite von selir schonen und dequot;1'” lichen Exemplaren aus Uebergangskalkstein von Goth'nbsp;land und der Eiffel. (pBx.)
Tuhip ora c atenular ia Linn, die sogenannte tenlioralle. Tuhip, catenulata Esper PJl,nbsp;Pecrif, T. F.f. 1.2. Pars III, Knorr T.II. T, FJ^‘
Bekanntlich hat Pallas aufser der Tubipora sica Linn, alio übrigen von ersterm aufgestolltennbsp;ten aus guten Griinden verworfen, daher unter deo h®nbsp;kannteii Versteinerungen gegenwartig höchst wahrsch®^nbsp;lich eigentlich gar keine Tub ip oren befindb''nbsp;seyn wurden, Es kommen jedoch einige zweifelb^hnbsp;Geschopfo der Vorwelt zum Vorschein, welche viellcb ’nbsp;unter dieser Benennung ilire scliicklichste Stellenbsp;nbsp;nbsp;nbsp;’
und aus dieser Ursache habe ich auch die von schon ala Tubipora bestimmteu Arten, hiet ositnbsp;genommen.
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ƒ. 1. 2,3. und T. V. IX* ƒ. '4. Suppl. T. 6. «.ƒ. I- Fo»g t-de c or all. halth. f,20. Schrot, Einleit, T. lU. T. 7. f.3.8. T.g.f.6. Ano en, acad.J. p. 103. T.4‘f^o.nbsp;Brommel Lithogr, Sp.2. X* 23—quot;27* L.ith. Helvet,nbsp;'¦T-S. f I. 6. n. T.o.f.l. Battn. Coralliogr. T. I.nbsp;f. 2. P'olkmann Si les. subterr, T.QStfl efl. 20. f.3-B.arkiiis. org. rem, Vol, Hl. HUI. f,4-' 5*
Diese schon Jiingst geP.annte, und so haufig be-schriebene tinei abgebildete Koralle, gehort unter die zierlichsten ihres Geschlechts , uncl noch immer uniernbsp;die seltnern Veisteinerungen. Es scheinen liauptsach-lich drey Spielarten vorztikommen. Aiifser der ge-WÖhnlichen eine mit -vyeit grofsern und brcite rn Rettenringen, -welche sich besonders innbsp;Gothland findet, und eine mit aufserst fein ennbsp;und zarten Kettengliedern aus der Eiffel,nbsp;’welclie letztere auch den Beynahmen labyrinthi-ca bekommen hat.
Sehx scbön gebaltene, und ausgezeichnete Exemplare, aiis üebergaiigskalkstein der Eiffel (sEx,)
Die Krie chr öhre. Tuhipora serpens IJttn. JVltllepora liliacca Pali. A7gt;. l$3. Fought de cor, hallh,nbsp;.f. 26. Knorr Supplem. T, VI* f.l. Schrot. Ein -Ie it. 7, III, X. 8. f8, IViarsil, hist, mar, p. 133, T, 34nbsp;f.i68. No.4. 6. F.llisp,y4, No.6, T.27. e. E. Plane,nbsp;conch. ed.U. app. p. na. cap. 23, T. 18. fn. N. schlecht.nbsp;Amoen. acad, 1, p. 105. T,4. /. 26, JVlus, Tessin. T. 3.
f 3'
Sclieint mit dieser Tubipora völlig überein zu stiinmen, und bömiHt ziemlicb haufig in der Eiffel vor.
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In feinkörriigem weifseu Uebergangskalkstain *us S c b w e-d e n. C * nbsp;nbsp;nbsp;)
Aus dünnen und langen, mit einander verwach-senen, znni Theil aber auch freystehenden , der Lange nach selir fein gitterförmig gestreiften Röhren be-stehend, welche rundliche Öffnungen, von der Starke eines dicken Strohhalmes bilden, und daher der Tubipora musica ahnlich sehen. Die Röhrennbsp;sind jedocli aucli innerlich sehr fein der Lange nachnbsp;gestreift, und zeigen keine, durch das Ganze dernbsp;Masse setzenden feinen Queerschichten, welche sonbsp;charakleristisch für die Tubipora musica sind.nbsp;Bey recht vollstiindigen Exemplaren und im natiirli-lichen Zustand würde sich daher vielleicht ergeben,nbsp;dafs diese Köralle dennoch zu den Madreporennbsp;gehort,
Ein sehr grofses und schöiies Exemplar in quarzigem Kalzedoii, angeblicih aus Champagne, (iEx.^
C o nfe r. Parkins, org. r,em. Vol'. II, T. I. f. X., ingl,
T, VI. f, 8, welche er mit Hl adrep. flexuos a vergleicht,
JVIadrep. flexuosa Linn. und Pali, No, Ji84. Esp.
Pfl. Th, Petrificata,
1st von mehrern für Tropf-Kalzednn angesehen worden, gehort aber entscliieden zu den Korallen,nbsp;und ist zuweilen mit Serpuüten, Escharitennbsp;und andern Korallenarten bedeckt. Sie zeigt bey ge-nauer Beobacbtung innerlich eine höcbst feine stern-förmige Streifung der Röhren, und gehort Avahr-scheinlich eigentlich zu den Madreporen. Von dernbsp;Madrep. flexuosa, welchegleichfalls blos als Ver-
steine-
5C9
X. Polypiten.
steinerung bekannt ist, unterscheidet sich dieses Exem plar, (lurch noch feinere mehr büschdförroig zusam-inengewachsene, haiiflg aberauchfrey stchende, nicht so gebogene llöhren, 'vvelche aufserlich schwach ge-streift, und zugleicb nndeutlich tvellenförmig gerin-gelt, aher nicht wie'die flexuösa punluirt sinch
Tiibiporites tubiilariaeformis.
Aus iieuerii Saudscliicliteii der Gegend von Aachen.
C 5 Ex.)
Zlemlich freystehende, zuni Theil astig durch-Cinander gewachsene Röhren, welclie vielleicht gar feu deii Tubularien der Vorwelt gehort haben.
In Gescliieben von Übergangskalksteiii aus iet Nahe der Pyrenaen an der S panisch en Gr an ze,nbsp;(aEx,)
Die strohhalmdichen , ziemlich frcystehenden und ntit dem Gestein verwachsenen zahlreichenllöhrcben,,nbsp;2^eigen Meine Knötchen, vmd vielleicht gehort diesenbsp;ïioralle gleichfalls zu den Tabularien der Vorvyelt.nbsp;Auf der einen Seite werden sehr deullich Spuien vonnbsp;^ïadreporen sich tb ar.
XI. S p o 11 g i t e n.
Suite von sehr ausgezsLchneten Exeniplateti, zum Then v-oa sehr betrichtlicher Grbfse (untev den Aufsatz-stiicken j einem darunter befindiichen ganz v o 11 -
A a
-ocr page 438-370
¦ standigen Spongiten dieser Art, der ïii den se]ten.i sten Vereteineiungen geluirt, aus den Tyroler Alpen,nbsp;jiu» der Eiffel, Tom Ilübigenatein bey Grund*nbsp;tind von Gotbland (igEx.)
Zeigt Aehnlichkeit mit Spongia cellulosa Esp. Tp
Th. T. 60, J, 1.2, Pars /. p. 207., Parkinson org.rem.
Honeycomb. Pol. 11.
Den neuern Untersiichungen zu Folge, gehort diese Versteinerung nnbezweifelt zu den Spongi'nbsp;ten. Sie hönnnt in der Ubergangskaikstein-Fonna'nbsp;tion zuweiien in selir grpfaen Massen vor, und ihronbsp;den Bienenzellen ahnliche Poren, haben scbo’rnbsp;in den altesten Zeilen die Aufuierlisainkeit der Natnr''-forscher bescbaftigt. Er wurde vernaöge jener Ahii'nbsp;lichkeit seiner Zeilen, theils wirklich fur eine ver-steiiierte Honigsclieibe gehalten, theils z»nbsp;den Millepo r it e n und Tubi p or it e n der Vor-welt gerechnet, bis sich mehrere so deutliche Exeoi'nbsp;plare aulfanden, -vvelche selbst über seine inner®nbsp;Structur hinreichendes Licht verbreiteten, und au®^nbsp;in dieser Hinsiclit seine Alinlichkeit init der Spofnbsp;gia cellul osa bestaligten. Dernohngeachtet scheid*'nbsp;er aber niit den Ictztern nicht völlig überein zu stnd'nbsp;men, und eine eigenthümliche Art der Vorwelt g®'nbsp;W'csen zu seyn.
Eine Varietat mit kleinena Poren, welche unt®' dem Namen Spongites crib rum aufgefnld’'nbsp;W'orden ist, möchte ebeufalls hierher gehiiren.nbsp;lep or. crib ros US und cornigerusnbsp;zum Tlieil vielleicht gleichfalls mit diesen Spodg*nbsp;ten verwechselt.
-ocr page 439-Ein seTir seltnes Exemplar in Hornstein, au» der Ge-gend von Arob ar g m der Pfalx. (i Ex.)
Zeis;t die grofste Aehniiclikeit mit Spon gia pGrtusa^ wclche selhst eine sehr seltene Art der SpongiGn ist,nbsp;•E^per PJl^ Pars II, 2.46» Tab. 9,6-fig. !• 5.
Das vorHegeiule Exemplar ist mit seinen langlich runden grofsen Foren, und den scliwammartigennbsp;Zwischenraumen niit unzahligen kleinen ganz feinennbsp;Röhren, noch so deudich erhalten, dals man an dernbsp;völligen Übereinstimmung mit Spongia pertusanbsp;nicht wolil zweifeln kann.
5. Spongltes alcyonatiis.
Ein sehr schone» gxofses fast 9 ZoU -hu Durchraesser haltendes, grufstentheils voUstiüidiges Exemplar in kalze-donartigem Hornstein, vi,ii Schafloch beyAmberg innbsp;detPlalz, Cl Ex.)
grofse Aahjiliclikeit mit Spongia offieinaliamp; Linn. Esper Pfl. Th, Spong. 2ah. iC,
Gehort zu den sehr seltenen Verstcinerungen.
XII. A 1
c y o n 1 t e n.
Tn Hornstein mit einém aufgewachsenen Goralliniteu, aus der Gegend von Hejdenlieim ira Württeinberginbsp;schen. (l Ex.1
Aehnlichkeit mit Alcy on. manus diahols und tuhulosum E-sper Alcyon 'T. 22. und zi.
Scheint entweder ATirldich zn Alcyon. man. diab. gehort, oder blos eine Spielart desseiljen irtnbsp;der Vorwek ausgcmacht zu haben.
Ein grofses im Gestein eingew’achsene» Examplar aus ' Jurakalkstein der Gegend von A rob erg . (i Ex.)
Jiehnlichkeit rnit Alcyonium arboreum, tuhulo^ sum und ash e s t inum, Espur T, i, 2i 5. 'F, 11, undnbsp;'J\ 5.) Parkins, org, rem. k'ol. II. F, FlI. jig. I.
Eiiï selir deutliches und schönes Exemplar, au -welcliem auf der einen Seite auch die innere Struck-tur bemerklich wird.
Aufserdcm sindnoch mekrere kleinere Exemplare, zum Theil Avieder mit andern Alcyonien - Arten über-wachsen, welche gleicbfalls hierher geboren mochten. (8 Ex.)nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;^
In Hornstein voh Amberg, (i Ex.)
Conf. Parkinson, org. rem kol. II. T. IX. Jïg, 2. Seine undeutlich sternforniigen kleinen Foren
wiirden ihn als Madrepore anküiidigen, wenn die innere Strucktur der Versteinerung, welche sich beynbsp;den Madreporen fast stets hinreichend verratli, nichtnbsp;entgegen stiindc. Vielleicht konnte aber das Originalnbsp;weit eher zu den iistigen Spongien gehort haben.
In Horintein von Amber^. Untersclieidet sich durch seine selir runzliclie ringelförmige Oberflache. (y Ex.)
Aus dem Petersherge bey Mastricht, (i Ex,.)
Piel Aehnliehkeit mit Alcy'on. digitatum Linn, AUyon, lob a turn Pali, , Parkinson, org, rem. Vol,nbsp;tl, T. IA’. A-, 5. und F X. fig. 6,nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;'
-ocr page 441-X. Polypitcn. nbsp;nbsp;nbsp;373
Die iiufserat feinen fast microscopischen Punkte fier Oberflacbe , nnd der höclist zatte strahlige Baunbsp;der Koralle int Durclischnitt zeiclinen sie lilnrei-cliend aus.
In Übergaiigskalkstein aus Schweden, (i Ex.)
Conf Parkins^ org. rem. Vol. II. T. X. fig. 12.
und Tl X. Jlg 6.
Unterscheidet sich durch seine pyraniidaleGestalt Und die theils gekornte tlieils gleiclisam gestricktcnbsp;Oberflache von allen tibrigeri, es bleibt jedocb zwei-felhaft ob er' nicht zu den S p on gi en gehort.
lm Übergangskalkstein der Eiffel. (4 Ex.)
Ein'rïithselhaftes Geschöpf der Vorwelt, das von elnigen wohl mit ünrecht zu den Echinltenstachelnnbsp;gerechnet worden ist, weil selbst die vollstandigstennbsp;Exeniplare nicht die mlndesle Spur eines Stiels zei-gen. Eben so wenig möchte er zu A1 c y o n. ficusnbsp;geboren, wohin er ebenfalls gerechnet worden ist.nbsp;Er kömmt theils breit gedrückt, theils liinglich rund,nbsp;in Form der Echin. - Stacheln, theils ganz apfdrundnbsp;vor, und iststets regehnafsig der Lange nachgestreift.nbsp;Die Streifung kauft zu beyden Seiten in einen ge-lueinschaftlichen Alittelpunkt zusammen. Einst-AVeilen mag dieser Bürger der Vorwelt, der so vielnbsp;ich weifs, bis jetzt weder besebrieben noch abgebil-det ist, hier seine Stelle angewiesen erhalten.
Exemplare von selir verschiedener Gi ofse aus J u r a k a 1 k-® te ill des Cant. Basel und von A mb erg. (4 Ex.)
574
X. Polypiten.
Cdnf. Alcyon aurantium Pali, No. 2^0., Parkins. Vol.
II. P. IN. Jlg 3* 4- toomit er einige Aekrlichkrit zeigt
Ein faustgrofaes Exemplar darunter ist besonders deutlicli.
Vom Planden, und der Gegend von Basel. Clü Ex.)
Cprif. Alcyon FicufS EU. I ij. ^ 13'» Pallas No, 20^.9 Parkins. Vol II. E EN fig. II,
Gehort vielleicht als Varietat zu Alzyon. Ficus, und unterscheidet sicli durcli unregelniafsig grofse,nbsp;einzelne, sternförmig vertiefte Zeichnungcn, nachnbsp;Art der Madrep. von den nieisten andern Aicyonien,nbsp;gehort aber cntschieden zu diesem Geschlechte.
10. Alcyonites madreporatus.
Inalterm Kalkstein von der Eiffel, aus der Schweiz und von Am berg. (6 Ex.)
Conf. Parkinso n org. rem. Vol. IL T. XI. Jig, 7—g, Von einer birnförmigen dem Fungiten sich na-liernden Gestalt, niit unregelmafsiger Streifung dei;nbsp;ganzen Oberflache,
In Bwey verschiedenen Varictatenaus dero Petersberge und vom Randen in der Schweiz. (^8 Ex.)
_ Confer Alcyon tuberos. Esp. Pfl. Th. T. J3.fg, X. 2. 3,, Alcyo^n. Ficus T.20., iind Alcy on, Buersanbsp;T, 25. worriit er einige Aehnlichkeit hat.
Die Varietat
n) aus deinI’etersberge zurKreideformation gehöïig, nahert sich zuweilen in der Form der andern,nbsp;ist abcï weit 'keulenfürinigeft-und stets haum Zollnbsp;hbeh;
-ocr page 443-hat eine melir den Pilzen ahnliche Gestalt, nnd ist an dem sehr concaven Ixopfende zur Seite dernbsp;Oftnung durcliglingig punctirt; aus Jurahalkstein.
Hier folgen nuntnehr noch einige seltene Verstei-nernngen, welche in der gegenwürtigen Scböpfung gar heine nur elniger Mafsen alinlichen Bildungennbsp;aufzuweisen ïiaben, tis ihnen in der Folge vielleichtnbsp;eine schicklichere Stelle im System angewiesen wer-kann.
I. B i t 11 b it 1 i t e s.
(Blumenbach.)
jEin grofses und ein Meiiieres Stiiek vom Heinberg bey Gottingen, in stinlssteinartigem Muschelllotzkalk,nbsp;zum Theil verkiest, (2 Ex.)
Bituhul. problem at, Blumenbachs Ahbildung na-turh. Gegenst. T. H.fig, p.
Eine auCserst seltene Verstelnerung, quot;wovon nur Blumenbach, so viel mir bekannt ist, ein so voll-standiges Exemplar aufzuiveiscn hat, lyie solches dienbsp;«^ngeführte Abbildung darstellt. Das grofse vorlic'nbsp;gende Exemplar meiner Sammlung zeigt alle Öffnun-gen deutlich, und gehort daher schon zii den sehrnbsp;seltnen Stücken.
-ocr page 444-Aus dem Muschelflotzkalk der Gegend voii VVeimar,
Eiuzelne cjUnderfömiige Slücke, von der Dicke eines mafsigen Fingers, mit gi olstenlheils concavennbsp;Durehscliiiiitsflachen^ auf vvelchcn sich gewöhidiclinbsp;ins Dreyeck gestellte kleine ÖUnungen zeigen, welchenbsp;nut durchgehenden Nervenröliren in Verkindung zunbsp;steken scheinen. Aufserlich ist die Oberflache feliinbsp;puncktirt,nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;^
Da sichmehrere übereinstimmende Stückefinden, go lafst sick nicht erwarten, dafs \yir ein blofses Na-turspiel vor uns hiitten. Zuweilen sind auch vier,nbsp;abcralsdenn noch unregelmafsiger gestekte OfFnungen,nbsp;vorhanden. Bis jetzt habcn sich, meines Wissens, nochnbsp;keine ganz vollstiindigeii uiid recht gut erhaltenepnbsp;Exeraplare aufgefunden,
yielleiclit könnte man hierher auch
c) den Patolites dos Montfort P. L pag, 334 als drittes Glied dieser Familie zahiei).
Zu ttergleichen ist Picot da LapeyrOusa T, II. Jlg,
T. III. fig. 1. und 2'. XI wohin höchst wahrscheinlich auch
Ilippurites hioculata Lam. undPie.'do Lapeyr» 21 J.
fig, 2. T. 6. fig, 4. und T. 'J.fig. l~4. gehort.
Diese merkw'ürdigen V'ersteinerungen verdienen Sammtlich einc fortgesetzle Prüfung und Untersu^nbsp;eUnng,
Eine eben go sonderbare Familie 1st die nunmchr folgende, vvelcher einstweilen der Name Tentacu-Ut§S baygeicgt tiYorden Nt,
ïn einer Kalksteinart von Oberwieilerstadt, di# z'im altern Kalkstein , und nicht ztim Muschelflötzhalk zunbsp;gehörcn sclieint. (i Ex.)
Hier liegen 5 sehr deutlich erhaltene, treppenför-gegliederte , kegelförmig in eine feine Spitze dolchahnlich anslaufende, sehr schön erhaltene Exem-plare auf der Oberflache des Gesteins , mit Überrestennbsp;Voii Trilobiten und Anomien. Sie haben fastnbsp;das Ansehen, als wenn ein zum Einschieben einge-richtetes Fernglas herausgezogen worden ware.
lm Naturforscherslndsie ini Vil. St, T. lV.fig.2,
lereits ahgebildet, undauchin Schrot. Einleit. angeführt.
Zu vergleichen ist die hier beygejilgte Ktipfertafel XXIX,
f^g- 9- 5.
Von S chrö tern wur den siefür gegliederte Den» taliën gehalten, wohinsic aufkeineWeise geboren,nbsp;von andernaber wii'd vermuthet, dafs sie abgerissenenbsp;Hlieder des Trilobiten sind, Avelcbe auf dennbsp;bekannten Knöpfen der Kopfsebilder aufgesessennbsp;baben, und gleiebsam seine Füblfaden bilden. Viel-leicht verschafft uns die Folgezeit bald weitere Auf-.nbsp;klarung.
Einige sehr schone und deutliche Exernplare in Über-gangskalhstein von Gothland. Ex.) T. XXIX. fig. 8. a, b.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;'
Einige Abnlichkeit bat damit die Abbildung in ^‘^beuchzer Naturg. des Schweizerlandesnbsp;^b- 169. Dieses incognitum ist jedoeb viel dicker,nbsp;*' E,inge steben viel weiter auseinander, und es ist
-ocr page 446-der Lange nach gestreift , was beym Tentaculiten nicht statt findet, dalier es schwerlicli hierher gehort.
Ebenfalls selir spitzig, hegelförmig und dolch-Shnlich zulaufende, gegen einen Zoll lange gegliederte Körper, deren Absatze mit feinen hervorsprin-g e n d e n Ringen versehen sind, nebst einer A b a n-derung derselben, mit viel enger zusammenstebenden Ringen, von der Schalke am Harz. Amnbsp;¦vvabrscheinlichsten wird es mir, dafs dies vielleichtnbsp;Theile der Krone des En erin. epithonius sind,nbsp;¦vvorüber uns auch blos vollstandig aufgefundenenbsp;Exemplare belehren können.
Tab. XXIX. fig. 7. In ÜbergangsKalkstein aus Goth-land. Eine an»cheinUch hohie Roliro , mit eiiiern feleiiien
¦w’uUtförmigen Rande der nach Verhaltnifs ziendich weiten Mundöffnung , und mit eng zusammejiateheiiden, hervor-springenden, gleich weit von einander stehenden Ringennbsp;langst der R.öhie, und reit einer höclist feinen Endspitzonbsp;versehen', aber in Gestalt eines Fühlhorns gebogen.
Vielleicht gehort dieses Geschöpf wirhlich zu einer eigenthürnlichen Art der Serpula der Vorwelt.nbsp;Er erreicht ohngefahr die Lange eines halben Zolls.
^ieses ganz ansgezeichnet schone Stuck befand sich* lïiehrern clev nachfolgenden versteinerten Höl-Zquot;* ’ gt;u der Samnilung des berühmten Dichters j desnbsp;Kaths V. Thümviel, der den ganzen sehr grofsennbsp;ƒ diclten Baumstaram bey seiner Auffindungnbsp;^ ehdorf an sich brachte, und den gröfsten Theilnbsp;^®®selben zu Dosen und anderri Eunstsachen verar-liefs. Das sogenannte s c h\y a rz e und grü-^ Coburger Holz rührt sammtlich Von diesemnbsp;tk'vyiirdjgejj Eaumstamm her, der theils in dennbsp;^j^^^Uerischen Holzstein, theils in Holz o pal,nbsp;snbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Q u a r z und Horn s t^' i n von sehr ver-
ledenen Farben verandert war, und haufigschone '^^ïzdrusen eathielt.
'• 'Hieilj Behr grofse, noch iinaiigescliliffene, theils cn-
Stücke des sogensnnten scliwanen Co-
“^Rer Holzcs, von dem bereitsangegebenenF'undorte. \8Ex, j
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3 Aufseiordentlich schone Stiicke des sogenannten gr ^ ^ nen Coburger Holzes, zum Theil noch mitnbsp;versehen, zum Theil augesehliffen, vou alien seinen F®*nbsp;benabanderungen. ( 2$ Ex.)
/J, Grofsere, sehr charakteristische Stücke versleinet*®* Holz, an welchen die Holzstructur vorzüglich dentlichnbsp;itierklich , noch Rihde verhanden ist, und zum Theilnbsp;Wurmroliren sehr deutlich wahrzunehmen sind.nbsp;durchgangig auf den DuTchschnittsfliiclien, eben sonbsp;mehiere kleinere Stücke augesehliffen und polirt,nbsp;Chemnitz bey Freyberg, (laEx.])
3, Ein sehr grofses StammstSck des berfllnnten veJ's*^®* nerten Baums, der vormals in einem Mühlsteinbiuchnbsp;Kiffhauser Berges, von der Sohle bis fast zumnbsp;reichte und in schieferRichtung lag, nebst mehreru k'*nbsp;iieru Stiicken, welcha zum Theil Schwerspathdf'*
sen entlialten, cine Erscheinung, die nur hochst sek®’' beym versteinerten Holz voikömmt. (6 Ex,)
n nbsp;nbsp;nbsp;'j|
6. Ein grofses Stammstiick versteinertes Holz, aus
Todtliegenden (dem alternSand3tein_) vom Nesgt;
berg des Tambacher Forsts auf dem Thuringer^'* ^ nebst mehrern daber rülirendeu Geschieben der Geé®'nbsp;von Tonna. (6Ex.)
*7 Ein merkwiirdiges Stamm - oder Aststiick , das
lit**
der ausgczeichneten Stellung seiner kleinern Astknot*-oder Augeti dei Rinde, besondere Aufmerksamkeit verdi®’^ Sie stellen durchgiingig in geschobeuen Vierecken j-jnbsp;einander über, und geben hinxeicheiid zu erhenneUi
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Wir auch bey 3en versteinerten Holzern, fast diuchgangig fretnde, wahrscheinlicli sildliche Holzarten Tor utis ha-Im liurchschnitt aiigeschliffen und polirt. Soil au»nbsp;l^öhmen, ohiie niihere Angabe des Fundorts, henühren,nbsp;(lEx.)
8 Das sogenanntograue Atlas holz ausBohmen, ein *®hr ausgezeiclmetes grofses Stiick. (l Ex.)
P- In Holzopal versteinerte, srorzüglieh schone Holzstficlie, aus der Gegend yon Eperies in Ü ngarn, Ein langes,nbsp;noch isnangeschliffenes Stiick, worsn deiitlich Wurmfrafsnbsp;und die Holzatructur del Schwarzliolzes bemerklich ist,nbsp;zeiclmet sich besonders aus. Auch die ubrigen angeschlif-fenen Stiicke siiid ausgezeichnet schOn. (6 Ex.)
10. nbsp;nbsp;nbsp;Holzstiicke, zum Theil aiigeschliffen, und zuniTheilnbsp;ebenfalls in Holzopal verandert, au» der Gegend vonnbsp;Passendorf tind N aundorf bey Dresden. (4EX,)
11. nbsp;nbsp;nbsp;Ein inerkwürdiges, gegen 6 Zoll langes und 3 Zollnbsp;starkes , lichtgraulich weifses Stiick vorsteinertes Holz, ausnbsp;den .rgyptisclien Sandwiisten, wo sich bekanntlichnbsp;ganze Holzstamme finden, aus der Schrateracheanbsp;Sammlung. Schriiter hatte es yen Niebuhr erhalteii.nbsp;(I Ex.)
Die sehr deutliche Holzstructur liat grofse Ahnlt; lichkeit mil Schwarzhola, iind zeigt zugleich clmchnbsp;' ‘lie Faehtung der Jalires - oder Wachsthumslinien,nbsp;dafs es eiuem sehr dicken Stainm angehort habennbsp;nrufs.
12. nbsp;nbsp;nbsp;Ein Stiick von dem berühnitcn scheitahnlichen, undnbsp;ensclieinlich niit der Axt gespaltaneu versteinerten Holz, daanbsp;®ich SoLachtern tief itn Kuust schacht bey Ober-Wieder stadt fand. (i Ex.)
lis verrath gleichfalls atigenscheinlich die Holz--striictur des yveichen oder Schwarzliolzes.
384
13 Grofsere und kleinere Stücke de» sogensnnten S ü n d-fluthholzes, aus den Bergwerken zu Joachiins-tlial in Bolimen, wo sich bekanntlicli in betrachtlicber Teufe ein ganzer llolzstarom befand, (4EX.3
Ein sehr characteristisches Stiick des Holzjtammes i der sich ioi a Item Halkstein iin Engethal beynbsp;Altdorf fand Bine der seltensten Xjagerstatten des ver*nbsp;steinerten Holzes (lEx)
15. Grofse, zum Theil angeschliffene Stücke des sogenann-ten Staarenholzes, aus der Gegend von Cliemnitz nnd aus B o h rn e n, (3EX.)
Dieses merkwiirdige Holz soli nach einiger Ver-muthung von Palmenarten heriiihren, und ist gegen-wartig sehr seken.
16 Sehr cliarakteristische Stücke versteinertes Holz, theils , ditnne und lange Aststücke, welche dem Birkenholzenbsp;aebr iihnlich sehen , tlieils von Wiirmern durchfressenenbsp;Stiicke, welclie ganz das Ansehen von verfaiilten nnd ver-inoderten Holzehaben, theils grofse, gelblich weifseHolz-stiicke, tnit. sehr deutlicher Holzstructur, aus der Gegendnbsp;von Aachen.
Sehr ausgezeichnete Wur z e 1 s t tick e aus der Gegend von Bonn und von Frankfurt a. M., welche zum Theil angeschliffen sind, und ebenfalls deutlich verrathen,nbsp;dafs lie bey der Versteinerung sehon in Fiiulnifs überge-gangen waren, ( 4 Ex. )nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;v
13 Grofsere und kleinere versteinerte Holzstücke, aus der Gegend von Schmalkalden, (3Ex,)
Die hauptsachlichste Lagerstiitte des versteinerten Holzes sind die akeru und neuern Sandsteinforma-tionen, und wahrscheinlich rührt der grofste Theilnbsp;seiner in sehr verschiedenen Gegenden vorkominen-den Geschiebe aus den zerstorien Flötzen dieser Art
, her.
385
her. In den iibrigen Gebirgsarten findet es si'ch nur elnzeln, und gleiclisam als Ausnahme Selbst in dennbsp;Steinkohlenflotzen der iiltern Sandsteinformationnbsp;höinmt es, so wie in den jiingern Steinkohlenfonna-tionen, im Allgeineinen nnr als Seltenheit vor. Hiernbsp;fnidcn sich zuweilenaufserst interessante Stücke, dienbsp;balb versteinert, halb verkoblt, und znit untersogarnbsp;noch mit Uberresten des fast ganz unverander-ten Holzes in ein und dem nanilichen Stücke zumnbsp;Vorschein kommen. Von dieser merkwiirdigen Be-schallenheit wird es besonders auf einigen Hessischennbsp;Braunkoldenwerken angetroffen. Eine nahere Bestini-mung der Holzarlen, zu welchen es vor der Verstei-nerung gehort hat, ist nicht möglich , weil \yir immer nur einzelne Bruchstücke vor uns hahen, ohnenbsp;the Beschalfenheit und den übrigen Habitus der Biiu-me beurtheilen zu können, von welchen siedieUber-ïÊste sind. Mehrere Stiicke haben grofse Ahnlichkeitnbsp;mit Ahorn, Buchen, Nufsbaum, Eichen, Birken,nbsp;Weiden, und auch niit Schwarzholzarten ; bey einernbsp;nahern Vergleichung, und vorziigiich bey solchennbsp;Stucken, welche noch mit Rinde versehen sind, er-geberi sich aber sehr bald wesentliche Verschiedenhei-ten, und es wird hochst wahrscheinlich, dafs dernbsp;grofste Theil des versteinerten Holzes ebenfalls vonnbsp;Bauniarten der Vorvvelt henuhrt, die sich durch dienbsp;^lerkmale einer südlichen V'^egetation auszeichneten. Esnbsp;'crdient jedoch noch eine besondere Aufmerksamkeit,nbsp;*^2fs allerdings viel Holzstöcke darunter vorJtommen,nbsp;¦vvelche oll'enbar grofse Ahnlichkeit mit solchen Bauin-^rten haben, diezurnGeschlecht PinusLinn., unsernnbsp;bekannten Nadelholzarten gehö en , welche haupt-sachlich in [jgn nordlichen Erdstrichen einheimisch
B b
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sincl. Eingrofser Theil tics versteincvten Holzes triigt alle Merlmiale ciner voihcrgehenden Faiilnifs an sicli.
JB. Litliantracicen.
1. Melirere selir sclion erlialtene Witrzel - ii. Asistiicke, aiis deu Braunkohlenweikcn zu K a 11 e n n o r d Ii e i ni. (4 Ex.)
3. Desgleiclien aus deu bituminOseii Hoiziagern zu Ar-tern. (5 Ex.)
3. Desgleiclien aus dem Sc hwalbent haler Stollennbsp;ana M e i f s 11 e r im H e s s i s c h é n , ziira Theil in Braun-kolile ver.andert, zum Theil v er s t e i n e r t, und theilsnbsp;in Sohwefelkies verwandelt, (^5 Ex )
4. Ein Aststiick, ganz in K e tin e 1 k o h 1 e verwandelt*nbsp;aus England. ( i Ex. )
5. nbsp;nbsp;nbsp;Ast'tiicke von Osberg bey Erpel im pre’rfs.Rliein-departemeiit, wo siemit vielen Bliitterabdriicken vorkom-men. (3 Ex.)
6, nbsp;nbsp;nbsp;Ein sclir schOnes Stüclï Stangelkolile, auf Pechkohle anf-liegend, aus dem Seifnacher Kolilenflötze bey Zurich. (i Ex.)
Es ist nocli nnentschieden , ob die nebeneinan-der liegenden, zuweilen kruniin gebogenen, durcli einander laufenden feinen Sliingel, die Überreste defnbsp;innern Holzstructur einer Eaumart, wie einigeglau-ben, Oder einer Wasserpflanze sind, Auf jeden Fallnbsp;sind sie aber, wenigstens bey dem vorliegenden Exem-plare, niclitblos stiinglich abgesondertc Stricke dernbsp;Steinkohlenmasse , wie man gleichfalls behanptet hat,nbsp;sondern offenbar die Überreste irgend einer Holz-oder andeni Pflanzenart.
Zu den Litliantraciten geboren alle Stein-kohlenarten, insofern .sie nocli eine deutliclie Holzstructur, oder selbst die Form von Baum und Ast-stiicken heybehalten haben. Die Vermulliuhg, dafs ein Theil der Stein- und Braunkohlenlager dem Treib-
liolze seinen Urspvung zu verdanken Iiabe, ist noch groTsen Zvveifcln nniervvorfen, und liönntc höchstensnbsp;bey einzelnen Localbildungen und den jlingsten Floi-zen dieser Art statt linden, well sie schon dadarchnbsp;hinlanglich widerlcgt wild, daCs sich bey alien iilternnbsp;Steinkohlenformationen zugleich Blatter und Krau-terabdriicke sehr verscliiedener Art und gewöhnlichnbsp;in soldier Menge fmden, wodurch eine Unistiirzungnbsp;und VerschiUtung der Waldungeii, und der in ihrernbsp;NahebelindliclienPflanzenfamilieii, diegrölste Walir^nbsp;scheiiilichlieit erhalt.
I. Selir grofse Blatter, mit starken und tief eingedriick' ten Blattrippen, wclclie ïwar Ahnliehkeit mit der Aderniignbsp;der Lindenblatter liaben, abet schon wegen der ganz un-gewohnlichen Grofse liochst wahrscheiniicli siidliclien,nbsp;gegenwartig unbekannten Baumarten angehort liaben, vomnbsp;Heidelberg bey Blankenburg, in Qitadersand-stein. (2Ex. )
Von diesen Bibllolillien trlfft inan zuweilen Ex-emplare an, die fiber i Fnfs Liinge erreidien, liml doch noch nicht vollstandig erhalten sind, daher sichnbsp;ihre fremdartige Abstammung -vyohl liinreichend be-statigt,
Ji, Mehrere iiber elnander liegende, auf- und einge-Wachsene Blatter in Sandstein der Gegei d von Wolfe»-bilttel im Braunscliweigiscben, der walirscbeinlich ^unt Quadersaiidstein gehórt. (lEx.)
Sie sind theils diinnhlattrig sehr fein gerippt, find sehr kleinzelHg netzl'önnig geadert, theils vonnbsp;ganz anderer Art, dickbliittrig, von ciner deii Man-del- Oder Weidenblattern ahnlichcn Form, und fnit
B 1) 2
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einer Mittelrippe versehen, von der zu beyden Seiten die Nebeni'ippen im spitzigen Winkel, aber geradenbsp;nach dein Blattrandc und der Spitze zu, auslaufen.nbsp;Wahrscheinlich gleichfalls zu unbekannten Baumar-ten gehorig.
3 nbsp;nbsp;nbsp;Melirere eingewachsene und aufliegende Blatter, wel-che nur seiten recht deutlich und vollstandig erhaltert sind,nbsp;aus dem Quadersandstein bey Lauchstadt. (^5 Ex.)
Zuweilen haben sie die Gestalt yon Weiden - oder Mandelbliittern, sliid alsdenn aber in vollslandigennbsp;Exemplaren viel langer, mit alternirenden, vondernbsp;Mittelrippe ziemlicli gerade auslaufenden Seitenrip-pen. Zuweilen nahem sie sich aber auch in dernbsp;Form und Ordnung mehr den Blattern der Buchen,nbsp;und wahrscheinlich geboren sie, wie die vorherge-'henden , unbekannten Baumarten an. Es kommennbsp;in dem dortigen (Juadersandsteinbruch gauze Schichten vor, welche mit diescn versteinerten Blatternnbsp;und mit Ast- und Holzstücken angefüllt sind. Hau-fig laufen in der Form und Richtung der Aste abernbsp;auch nur holilc Röhren mit einzelnen Überresten vonnbsp;Holzstücken durch das Gestein, die in ihrer ganzennbsp;Structur und selbst in der Farbe, die grofste Ahnlich-heit mit faulem Weidenholze haben. Vorzüglich warnbsp;diefs im Jahr 1736 der Fall, wo bey meiner Anwesen-lieit eine solche Schicbte ausgebrochen wurde.
4 nbsp;nbsp;nbsp;Blatterabdi'ücke in rotliem s t a n g 1 i c h e n t h o n a r t i-gen Eisen stein aus B o hm en, welche nicht voH-stiindig genug sind, um sie naher bestimmen zu koniien,nbsp;aber effenbar Baumarten angehört haben. Eine sohr seltnenbsp;Ei'scheinung iu dieser Gebirgsart. i Ex.)
5. Mchrere Blatterabdi'ücke aus den Braunkohlenlagern zu Kaltcnnordlieira, welche Ahorn- und Weiden-
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OLgt;y
DendroliAen.
arten, zum Tlieil aberauch unbebanntcn freitidartigenBiiu.-tten aiigebön zii haben sclieinen. (gEx.)
6. Defsgleichcn aus den Braunbohlenlagern des IIa-bichtsw*aides ini Hessischen, woi'iinter inebrere Blatter befindlioh sind, welche mit Bnclieii- und Birken*nbsp;blattern, einze’ne Zweige aber anch init Nadelboliarten
Ahnlichkeit haben. fsBx,)
Die letztern verdienen jedocli'noch nahere Pru-fung, indem sie anch von andein Pfianzenarten her-ïübren können. Auf keine Weise geboren sie aber zum Equisetum, wozu sie von mehrern gerecb-net worden sind. Viel eher zu baumformigen Lyco-podienarten. Aufscrdem kommen aberauch sehrlange und ziemlicb breite Blatter darinn vor, welchenbsp;sich durch drey starke, vom Blattstiel auslaufendenbsp;Hauptrippen auszeichnen, von welclien alternirendenbsp;feine Zwischenrippen ausla'ufen, ohne dafs sich einenbsp;Habere Eestimmung hinzufugen lafst.
7. Abdrücke von Bauinblattevn, welche mit Ahorn- und Weidenarten die meiste Ahnlichkeit haben. Zugleich kora-men aber anch noch eitiige fremdartige Blatterabdrückonbsp;dariuiter vor, welche nnbekatvnten Baumarten «ngehóiennbsp;mochten, und noch eine naherePrilfungerlordern. (laEx.)
Im Allgemeinen zeigen diese Abdrücke bey mehrern Alten viel Übereinstimmnng mit den Elatter-abdrücken von K a 11 e n n o r dh e i m. Sie finden sich Sehr zahlreicli in den Braunkohlenlagern zu Osbergnbsp;Ohnweit Erpel, und das Weitere ist in der interessanten Abhandlung von Noeggerath im ^tenBandenbsp;'Ier neuen Jabrbücher von Moll nachzulesen.
8 Sehr schiin und dentbch erhaltene Eichenblatter, Quercus robur gehorig, aus Halktufflageinnbsp;(jEx,)
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9, Ein gleichfalls sehr voilstiindige» Lindenblatt von TiHa europaea, aus Kalktufllagevn im Hanauiscben*nbsp;(i£x.)
10 Mehreie sehr deutliclie Blatter von Betula Alnua, aus den Kalktnfflagern bey Burgtonna, untl von Lcit-b erg in B a y er n. Ex.)
11. nbsp;nbsp;nbsp;Eine KalktufFplatte niit vielen aufliegenden Blattern,nbsp;welche zit Betula fruticosa zu geboren scheinen, ausnbsp;N o r w e g e 11, (i Ex.)
12. nbsp;nbsp;nbsp;Dergleichen itiit Blattern, welche zu We i d en a r t e 11nbsp;zu geboren scheinen. Von Btirgtouna. (i Ex.)
13. nbsp;nbsp;nbsp;Sell!' ausgezeichnete schon erhaUene Stucke KalktnfF,nbsp;init Bliitteni von Salix caprea, y^on W o 1 i t z bey Jena.nbsp;CS Ex.)
14,. Grofse Kalktuffstücke jnit sehr schon crhaltenen Weiden- undErlenblattern, vonFi.rnstadt. (2 Ex.)
15, Eili Blatt aus HalkYufF von Burgtonna, das zn Acer pseudoplatan us zu geliüren scheint. (i Ex.)
JÖ. Sehr dichter lialktnlf votn Fufse des Ileinbergs bey Gottingen, rail Blattern die wahrscheinlich vonnbsp;B ir k en herrtihrcu. (1 Ex,)
17. Ganze Zweige von Erlen, in einer betrachtlichen Jialktnffplatte von Burgtonna. Die Holzaste eelbstnbsp;liaben hohle Röhren hinteiiassen, welche naeli alien Rich-tungen laufen. (i Ex.)
18 Sehr schone nnd vollstandige Blatter von Populus It i g r a, .iiif Kalkschieferplatten von Ö n i n g e n. O2 Ex.)
19. nbsp;nbsp;nbsp;Ein Blatt von Acercampestre, au£ dein iiainlBnbsp;chen Balkstein von Öni jige 11. Cl Ex.)
20. nbsp;nbsp;nbsp;Ein Wei de n b la 11, das zu Salix vitellina zonbsp;geboren scheint, gloichf.alls von Oningen. Ci Ex.)
-ai Ein zu Ilhamnus fr.angula gehOrigcs Blatt, ebeit dalicr, (i Ex.)
S91
22. nbsp;nbsp;nbsp;Eii) selir schoD erhaltenes aufsordentlich langes iiiidnbsp;schmales Blatt. iihiilich Hip p o p li a e I Iia m n o i d e s, dasnbsp;zwar eiiier Baumart angehort zu Iiabeii sclieint, abernbsp;schwerlicli von einer unserer nordlichen Baunaaiton lier-rühren mijchte, eben daher. (l Ex.)
23. nbsp;nbsp;nbsp;Ein gleichfalls sclimales Bauaiblatt, welchesnbsp;cinige Alinlichheit niit Salix myrsinites zeigt, in
Bernstein. (i Ex.)
Dergleidien Biblioliihen in Bernstein sincl selir selten. Ob diese Blatter viellexclit eine vollige Über-einstimmung mit den Alqexylon agallochumnbsp;aeigen, verdient eine noch nahere Untersnchung.nbsp;Eehanntlich hat man die Vcrmnthung geaufsert, dafsnbsp;tier Bernstein aus clem Harze^dieses Baums entstandennbsp;sey.
Hierher geboren die übrigen Pflanzenarlen, \yel-che \'veder zur Familie der B a um e und S t r a u ch e, noch zu deu Pflanzenarten der Steinkohlenfoxmatio-nen gerechnet -werden bonnen.
1. nbsp;nbsp;nbsp;Selir scbone und deutliche Exemplare der Char anbsp;V u 1 g a r i s, in KalluulF von B u r g t o n n a. (2 Ex.)
2. nbsp;nbsp;nbsp;Eben so ausgezeiclmete Exemplare der C li ara hispid a , ebrn dabei'.
Die Gyrogoniten Lam. kommen zuweilen
betrachtlicher Menge im Tuffstein yor, uiuT'die sie Saamen der Char a siijd, bestii-
-1« nbsp;nbsp;nbsp;^ O ’
* ^gt sich dadurch hinreichend.
3. nbsp;nbsp;nbsp;Melirere Schilfarten.
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4 Co lifer ven in langen schweifiihnliclien Stiicken KalktufF, welche sehr fcin durcheinaiider geflochten sind.
Um die gehorige Uhereinstimmimg bey der syste-matischen Anordnung der vorliegenden Beschreibung bung zu bewirken, wvirde es freylich erforderlich ge-Avescn seyn, auch die L i t h o xy 1 i t h en , Lirhan-traciten, Bibliolithen und Botanilithennbsp;naber zu bestimmen, und durch eine angeniessenenbsp;Benejinung, auf gleiche Weise wie die übrigen Ver-steinerungen zu bezeichnen. Bey der bekanntennbsp;Beschadenheit eines grolsen Theils derselben wurdennbsp;wir aber nur hochst unsicbere und schwankendenbsp;Bestimmungen erhalten, und man müfste sich beynbsp;ihrer Nomenclamr, bios dem System zu Gefallen, aufnbsp;eine Spielerey einlassen, die bier nicht an ihrem Platzenbsp;seyn wiirde. Da \vir unter den I'llanzenversteinerun-gen mid Abdrücken, vvie bereits angefiibrt wordennbsp;ist, immer nur Theile der Pflanzen in einzelnennbsp;Bruchstiicken vor unsbaben, welcbe uns fast niemalsnbsp;cin ganz deutliches Bild der vollsLandigen Pflanzenbsp;liefern, und uns daber der grofste Theil der zur rich-tigen botanischen Bestimmung erforderlicben Merk-male fehlt, so wird das Petrefactcn system innbsp;Ansehung der Phytbolithen insbesondere stetsnbsp;btichsc unvollkommen bleiben miissen, und am we-nigsten lafst sich bey den versteinerten Holzarten dienbsp;erforderliche Bestimmung erwarten.
Zu den Bibliolithen sind alle Blatter verstel-nerungen und Abdriicke gerechnet worden, welche Baum arte n anzugehören scheinen. Es sind jedocbnbsp;5olcbe, welche niit den übrigen Pflanzenabdrückennbsp;in den eigentlichen Steinkohlenformationen vorkom-men , biervon ausgeschlossen worden, well sie olme
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weika bey Haling in Tyrol, zur Juraforniation gehör rig. (2 Ex.)
Auf dem einen dieser Stiicke, das die Lange von C Fufs erreicht, ist fast der ganze Facher mit demnbsp;gemeinschaftlichen Stiel sehr schöii erlialten, nurnbsp;febicii die Endspitzen der Bliitter.
Ein liber zwey Fufs langes, bis zur Spitze rollstandig crhaltenes ziemlich dickei, jcdoch wenig fiber 2 Zoll breiles, an den Kanten etwas abgerundetes Palmenblatt, nebstnbsp;den Endspitzen kleinerer Bliitter dieser Art, in Kohlen-saridstein aus den Steinkohlenwerhen bey VVettin, dotnbsp;HUern Steinkoblenfornjation. (2 Ex.)
Stammstiiohe-von Palmenrinden, welciie sich duveh lau-¦ ter regelmiifsige an einander goreilieta kleine Seclisecke, mit zwey breitern iind vier schmalern gegen einander fiber-stohenden Seitenfliichen, mit erhabonem Rand und einernbsp;Reihe kleiner erbabener Punkte in der Mitte auszeiclmen,nbsp;aus den Kohlenwerkenzn EseUweiler, zur altern Stein-kohlentormation gehorig, Vid. T. XV. fig. i. C* Ex.)
Aus den Kohleuwerken zu Lacii ira Wieler-Thal. T. xvn. f. I. Cl Ex.)
Den erhaltenen Nachrichten zu Folge, gehören diese Steinkolden zur Formation, welclie deni alternnbsp;Kalkstein untergeordnet ist.
Stamntstücke aus den Kohleuwerken Ton Wettin, zur altern Formation gehiirig, mit flacben rundlichen warzeii»nbsp;fiirmigen Erlioliungen, welclie in der Mitte mit vertiefte»nbsp;Pancten versehen sind, T, XV. f, 4.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;^6 Ex.)
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Stamnistücke aus dera Saarbrückisolien und von E s ch\y eiler, in Kolilensandstein der altern Steinkoh-Unforrnation. T. XV. f. 5. (3 Ex.)
Aus der altern Steiiikolilenformation von O pp er o d a im
Anhaltischen , und von ManebacE ina Gothaiquot; schen, T. XVJIX. f, r. (4 E^t.)
T. XIX. f. t. niit kleinern und enger zusammenstelienden Khomben. Vielleicht zur niimlicheii Art gehorig, und nurnbsp;durch das Alter des Stantntes verschieden.
Ans den Steinkolilenwerken zu Essen in Wes tpha 1 en und von Wettin. Niihert sicii dem Palmacites veru-U0 8US, durch mehrere Abihiderungen, sogar in derStellungnbsp;der Augeii, und konnte vielleicht nur eine jfingere PflaiizBnbsp;der nnmlichen Art seyn. T. XV. f- 3- a. b. (; Ex.)
Stanrmstücke aus den Eohlenwerken von»E s c h w e i 1 e r
und von Wallenburg in Schlesien. Zeichnef sich durch langgezogene krummlinige Schilder mit erhabeneranbsp;Eaude und dem Knotcn in der Mitte aus. T. XV. f. 2.nbsp;(6 Ex.)
Es kommen melircrc Abiinderungen, theils mit brei-tcrn, tlieils mit sclimiilern nnd liingcrn Scliildern vor,
In Schiefetthon von Wettin und Eschweiler.
T. Xy. f. 6. zeichnet sich bauptsacblich durch seine tief eingeschnitteneKhomben aus, welche nachnbsp;Eeschaffeniieif der Diche, odcr des Alters dcs Stam-bald schmaler imd enger zusammengeriicht, baldnbsp;brcuer erscheinen.
-ocr page 464-Aus denKolilenwerken von Es chweiler, Essjn nnd Waldenburg, in grOfsern und kleinern Exemplaren.nbsp;T. XVt. f. I. (la Ex.)
Ebenfalls in Abanderüngen durcli waiter oder enger zusammensteliende Furchen verschieden.
Aus Quadersandstein des rot hen Steinbruchs bey Gotha, mit selir tief eingeschnittenen FurcheHfnbsp;welche ziemlioh eng zusatnnien steben. (2 Ex,)
Sehr ahnliclie Stiicke finden sich in derGrau-W a c k e am II a r z. Sic sclieinen jedocli waiter aus-einander stehende llinnen, und eine andere Stellung der Knoten zu haben, welche aber nur selten nochnbsp;erhaltcn, und gewohnlich mit der schwachen Kob-lenrinde abgefallen sintl. T. XVI. f. 2.
ig. Palmacites obsoletus.
Ebenfalls aus dem Quadersandstein des rothen Steinbruchs, T. XVI. f. 3,
Melirera Abdrücka einzelner Zweige und Blatter, auf Schieferthon der Steinkohlenlager in der aixernen Cam'nbsp;mer, im Gothaisclien und von W e 11 i n, (5 Ex.)
Conf, T, IL fig, 24, der Flora der l^oriBelt fag' 57, wo diese Abdriicke aurfilhrlicher beschrlehen und, undnbsp;die Fermuthung geiiufsert ivird, dafs sie zu den Palmenarteflnbsp;gelwren moehten.
Aus dem Lager von gelblich weifsetn Trippel im buntcJ* Sandstein von S e n k h o f bey A m b e r g. T. XVI. f. g.nbsp;Zeichnet sich dutch die in geschobenen Viereckei*nbsp;stellenden, erhabeneii, trichterformigen Ringe defnbsp;llinde von alien iihrigen hinreichend aus.
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C a s u a r i n i t e n.
2. Casuarlnites equisetiformis.
Eine zahlreiche Suite tlieser mcrkwiirdigen Abdrüclie, Aeils in Rolilensandstein , tlieils auf Schiefeithon delnbsp;Steinkohleuwp) ke zu Wet tin und Manebach. (20EX.)
Daruntor siud melirereStiickebefindlicli, quot;welclie •Jeutlich zeigen , dafs die eiiizeltien Zweige , welchenbsp;^an früher fiir eine Art des Equiseturns hielt,nbsp;aus eineni gemeinschaftlichen Hauptast auslaufen,nbsp;quot;VVelcher einer Baumart angehort.
Selbst in der Flora der Vorwelt T. I. und II. f. !• 2.3. wurdeu sic noch als ein Equisetum betrachtet,nbsp;Weil damals noch nicht solche lehrreiche Stücke auf-gefunden waren, welcheunwiderleglich zeigen, dafsnbsp;sie sudlichen Baumarten angehören. Ob sie wirk-lich zu deni Geschlecht der Casuarina zu rechnennbsp;sind, hleibt noch sehr zweifelbaft; einstweilen hatnbsp;iiiau sie nur init die.sen Namen bezeichnet, da sichnbsp;Wenigstens eine entfernteAhnlichkeit bemerken lafst.
2.
Cnsuarinites stellatuS.
Von Wcttin, Giebichenstein bey Halle, W'’al-de 11 burg in Sc bles ion und den C a m in e r b er g e r Werken im Wei m a r i s c'h e n, auf Kohleasandsieiiinbsp;Und Schieferthon, (gEx.)
Unterscheidet sich durch zahlreichere und langere flatter und die viel weiter auseinander sCehendennbsp;^uoten, aus welchen die Blatter sternfiirmig auslati-Zuweilen erreichen die Blatter eine Liinge vonnbsp;3 Zolien. Flora der Vorw. T. !• B 4* Bs schoi-^ ^ z\vey Spielarten vovzukommeu, die sogar eignenbsp;“^sniachen können, die eine mit feinen und
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schmalen, die andere mit ungleich Lreitern Blatlcril. Von der letztern kommen vorzüglich scliöne Exem-plare bey Waldenburg vor.
Von Welles weiler im S a ar b r ü c k i s c ha n. Uii* terscheidet sicli (lurch weit kürzere etwas abgerundetenbsp;Bliittei , welche ebeiifalls sehr zierliche Sterne bilden, uiidnbsp;BUS zieinlich eiig zusammenstehendeu Knoten auslaufen.nbsp;(2 Ex.)nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;¦nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;-
Atis dem Saarbi ückischen auf Schieferthon. Onterschei-det sich hauptsachlich dadurch , dafs Von zwanzig auslaii-fenden Bliittern, welche den Knoten des Zweigs s'ernfür* mig nmgebcn, immer zwey und zwey zusamraen stehen,nbsp;und an der Blattspitze abgestumpft erscheinon. ( 3Ex.)
Hieriinter ist ebenfalls ein Exemplar beiindlicb,
\TO mehrere Seitenzweige arts einem geineinschafili-dien Hauptast auslaufen.
Aus Thoneisensteinlagern im Kohlensandstein bey W e E les wei Ier im Sa ar b rn c h i s ph e n. Mitiiifserst feinen»nbsp;fast liaarförroigen Bliittern, welche wie die vorhergehen-den, jedoch aus ebenfalls sehr feinenZweigen, storiiförmilinbsp;auslaufen. .(lEx.)
1.
Stammstücho voir sehr verschiedener Gröfse. Einigadal''* 'inter érreichen fast sFufs Liinge, und einen Durchraessei-'nbsp;von 14 Zollen. Aus Kohlensandstein und Schieferthon delnbsp;alternSteinkohle-nfonnation, TonI\Ianebach, den Mord'
o99
im G o t h a is cli e II, und Ton Wet tin. Tab.
fleck
f. I. (6 Ex. )
Unterscheidet sich hauptsachlich diirch eine et-Was brei tore Llingenstreifun*, und durch nicht sehr Weit von cinander stellende Absötze, deren Entfer-¦nung bey den untersten sehr groCsen Staminstiichen,nbsp;olingefubr 4 Zoll, gewiihnlich aber bey schwachernnbsp;Exeniidaren knuni 2 bis 3 Zoll belragt. Der unteronbsp;flieil grofser nnd dicker Slanimstiicke, hat oft nochnbsp;sbine runde Form beybehalten, die obern schvvachei'nnbsp;Stiicke sind aber am h'aufigsten breit gedriickt, Utldnbsp;hekomxnen dadurch ein schilfariiges Ansehen.
Aus der altcrn SteinkohlenfoTitiation von Essen, deirt Sarbinolvisciien, und vonWettin, in selir langennbsp;und scliönen Exemplaren, (6Ex.)
Dcm vorhergehenden sehr ahnlich, anch in Be-ttaclit der Entfernung der Absatze, aber mit viel en-gern Langcnstrichen versehen, und da sich diesc Be-schaffenheit stets an aller Orten wo er vorkömmc, gleicli bleibl, so scheint er eine eigne Art auszu-'^'dchen.
Von Atanebacli, ans dem Saarbiiickischen mid Von Wet tin. Mebrere Excniplare sind gegen 2^ Fnfsnbsp;hug. (sEx.)
Diese Oalamitcnart koniint stets in einersebrbreit gedriickten schilfartigen Gestalt vor, bey welcher esnbsp;jcdoch noch.zweifelhaft bleibt, ob dies seine urspining-hcheForin ist. fir untcrscheidet sich von den iibri-gen Arten hauptsachlich dadurch, dafs seine Absatze
-ocr page 468-anfserordentlich weit, und zuweilen über einen Fufs von einander abstehen. Oft ist er auch fast einennbsp;Fufs breit, nnd nur in der Mitte der flaclien Wolbungnbsp;einen Zoll dick. In der Langenstreifung ist er dennbsp;vorhergehenden Arten sehr ahnlich, doch scheint ernbsp;im Ganzen etwas breitstreifiger, als a pp r oxima tusnbsp;za seyn,
Aus den Steinkohlenwerken zu Manebach. Ein über einen Fufs langes und gegen 5 Zoll breites Stammstiick#nbsp;Tab. XX f.2. C^Ex.)
Zeichnet sich von alien übrigen durch sehr nahe zusammen stehende Absiitze aus, deren Entfernungnbsp;oft kaum einen halben Zoll betragt. Er kommt weitnbsp;seltner als die übrigen zum Vorschein, und ist nachnbsp;einer nicht unwahrscheinlichen Vermuthung, viel-leicht der breitgedriickte Stamm einer zu den Casua-r ini ten gehorigen Baumait.
T. I. f.2, der Flora der Vorwelt, ist hochst wahrscheinlich die Endspitze der hierlier gehorigennbsp;Bauniart. Ein junger Jabrestrieb , ahnlich den Wip-feltrieben der Fichtenarten.
Staramstiicke von Manebach und vonW’alden-burg ill Schlesieu, aus der alten? Steinkoblenformaliou. (3 Ex.)
Die Langenstreifung ist viel nndeutlicher, als bey den vorhergehenden Arten, und verliert sicli zuweilen fast giinzlich. Ilauptsachlich unterscheidet ernbsp;sich aber durch hervorstehende, unregehnafsigbuckcl-oder wulstfonnige Ahsalze. Zu\’t cilen kommen beVnbsp;dieser Art Exemplarc vor, wo voni Ilauptstamin
StiilCill''
-ocr page 469-III. Pliytoiypoliilien. nbsp;nbsp;nbsp;/jOi
Seitenaste aitsKugelien sclieinèn, tinil bcy wclchen.zu-gleich das Innere des Siammesein conceiitrisclischaa-ligss Anselien erhiilt. Eine Ersclieiniing, welche mir noch bey keiner andern Art vorgekommeii ist.
6. nbsp;nbsp;nbsp;Calamites noJosus.
Von Manebacli und Wettin, iii Scliiefenlion und
Die Stammslücke sincl Weit schmaler, als bey dcit Vorhergelieiiden, und treten bey den Absatzen, weknbsp;cbe ziemlich weit von einander entfernt sindj innbsp;rundlichen Knoten hervor. T. XX. f. 3. KöiUnit gleicli-falls nicht sehr hSufig zum Vorscbein , und die Starkenbsp;der Stamme erreicht höchstens andertbalb Zoll. Ernbsp;ist mit feinern und enger zusammensiehenden Streknbsp;fen versehen, und scheint zuweilen ebenfalls mitaus-iaufenden Asten vorzukommen.
7. nbsp;nbsp;nbsp;Calamites decor.atus.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;»
Ein tast anderthalb Fufs langes Stammstiick von Maneb ach, dessert Absatze ohngefahr 2 Zoll von einaiuier - entfernt sind, und ziemlich eng dar Lange nach gestreiftnbsp;erscheinen. Jeder Absatz an seinem Rande ist mit eineinbsp;Reihe von vertieften runden Puncten regeltniifsig timgeben,nbsp;¦WoduTch er ein zierlicheies Anseheti erhalt und sich veilnbsp;allen übrigen unterscheidet. (lEx.)
8. Calamites inermis.
Von We 11 e s w e i 1 er im S aarbr üc k i s c h en , ans Thoneisensteiiilagern des dortigen Kohlensandsteins, wor-inn überhaupt die dasigen Pllaiizenabdrücke hauptsachlichnbsp;quot;'^orkoramen, ( i Ex.)
Zeichnet sich dadarcli aus, dafs seine Stangel ganz ohne Absatze, und nur fein in die Lange gestreiftnbsp;erscheinen. Er kömmt gewohnlich in langlich runden
C c
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Stammstiicken vor, welclie inir seken die Dicke von 2 Zolleii erreicben, uiul ist liaufig vvirklicb verstei-nert. Alsclcnn zcigt er inwendig eine kleine holilenbsp;Piöhre, und hat liochst ¦vvahtscheinlicli einerFiliciten-art a'os dcm Gesclilechte Osmunda angehort, vonnbsp;•welcher sicli zuweilen ahnliclie Stiele vorfinden. Ziznbsp;den Fiobrarten möclite er ebcn \’\ egen tier fehlendennbsp;AbsÊitze nicht zu rechnen seyn.
Von Manebach, aid Scbiefeitlion.
Hat viel Ahnliclikeitmitden gewöIinlicbenScliilf-arten. Bruclistückc davon sind in der Flora der Vo r wel t T.IX. f. 15 abgebildet.
Aus dem Dacligestein dei' Steinkoblenlagej- bey Zflricb, ¦welche der iiltern Kalksteinformation untergeordnet sind*nbsp;(a Ex.)
T. XX. f. 4- liefcrt eine richtige Darstellung des-selben. Die kleinen langllchen Vertiefungen oder Griibchen, wodurch hanptsaclilicli die Absatze be-zeiclinet werden , untcrsclieidcn ihn von alien andernnbsp;Calamiten, nnd sind znweilen ctwas gröfser undnbsp;starker, zuweilen aber ungleich defer und enger zu-sammenstehend. So wahrscheinlich als es auch 1st,nbsp;dafs dieser Calamit zu den eigentlicben Rohrar-ten gehort hat, so kann man diefs doch eben so we-nig, wie bey mehreren andern, mit völliger Gewil's-heit behaupten.
Überhaupt mufs hier noch die Eemerkung hin-zugefügt werden , dafs sich sowohl unter den Palin a ci ten als Calamiten Stanunstücke linden.
III. Pliytotypolithen. nbsp;nbsp;nbsp;403
Welclie Tïeinesweges ausscliliefsliclii deii Palme nar*
, odei’ Rolirarten angebüren. Es wird bey ei-Jiigen sogar sehr wahrsclieinlicli, dafs sie zu b aum-^bnlichen Farrenkrautern, Casiiarinen-a r t e n vmd L y c o p o d i e n geboren, -w elche letztere In der Urwelt gleicbfails baumahnliche Gestalten er-leicht zu baben scbeineu. Man bat dieseEintheilungnbsp;Und Bencnuung nur vorlaufig wahlen mussen, runnbsp;die Ahnlichkeit mit Palmenarten bey solcben,nbsp;¦VVelche eine regelmafsig verzierte, gleicbsam muster-tlrtige Rinde, und mit Rohrarten, bey denen, wcl-cbe rohrariige Absatze und Langenstreifung baben,nbsp;zu bezeiebnen, damit eine allgeinein versiiindlichenbsp;Besiimmung der vorhandenen Arten erleichtert werden konwte. Gegenwartig sind die Palmenarten undnbsp;bauTOabnlichen Farrenkrauter nocli lange niebt gehii-^'ig unteisucbt, und selbst unsern vorzuglicbsten Bo-tanikerri nocb lange nicht binlanglich bekannt, dabernbsp;es auch unmoglich wird, naher anzugeben , zu wel-cben Arten die fossilen Stammstiicke' geboren. Ohne-dem wüïde man immer nur Vermuthungen iiufsernnbsp;konnen, weil der grofste Theil derselben gleicbfailsnbsp;ausgestorbeneu Pflanzenfamilien der Vorwelt angc-hort baben moebte.
e n.
In feinkornigem Kolilensandsteia der Ad a ii ob a c Ji e r Ar lesberger RoUlenwerke. Flora d. V. T. A'll.nbsp;tl. (4 Ex.)
Gehort ohnfeblbar zu den siidlicben bniimartigen Ïaweultrautern und zu dem Geschlechic Cyatheanbsp;Willden. Zuweilen werden an dicken Zweigen uinl
C c 3
-ocr page 472-StammstncTïen stacbelalinliclie luiötchen sichlbar. 1st nicht haufig ansuireffen.
2. Filicites arborescens.
Aus den Kolilenweihen von M a n e b a c li, W e 11 i n und Oppe rode, in zahlreirlien Exemplaren. Flora d. V*nbsp;T. Vllh f. 13 • wo die ausftlluiicliero Beschreibung zu fin-den ist. (i6Ex.)
3. Filicites alFinis.
Ans den niiinlichen Steinkolilenlagern wie der vorlierge-liende, mit welchen er fast imrrier in Gcroeinsclialt vor-kotnnit, nnd so wie jene, zu den gewohiiliclisteii Kiauter-abdrticken gehort, Unteischeidet sich kauptsaciilich diircli sclunalere nnd langere Blatter, und scheint nicht tnit sonbsp;dicken Asten wie Filicites arborescens vorzuhom-men. Flora der Vorw. T.VIII. f.14. (i2Ex._)
4. Filicites giganteus.
Aus Thoneisensteinlagern , welclie der illtern Steinkohlen-formalion in der Rohr iintergeordnet siiiJ. (6 Ex.)
Flat beym eisten Anblick Ahnlichkeit mit Filicites cyatheus, nnterscheidet sich aber bey na-herer Untersuchung sehr wesentlich durch etwas breitere mehr abgcrundete Blatter, und hauptsachlichnbsp;aucli dadurch, dais die unteni Blatter der Zweigenbsp;mit dem Aste und Stamme fliigelartig verwachsen sind.nbsp;Er nahert sich der Form der P ter is, ohne angebennbsp;zukiinnen, oh er denGeschlechtern Vittaria, T'a-nitis u. s. w. von Wilhlenovv angeiiört. Seinesehrnbsp;dicken Stlingel lassen vermuthen , dafs er gleichlallsnbsp;zu den baumförmigen Farrenkrautern der V'orweltnbsp;gehort hat.
5. Filicites lanceolatus.
Aus der .ïltern Steinkohlenformation von E s C h w e i 1 e r. (6 Ex,)
-ocr page 473-Untersclieiilet sich durcli ziemlicli sclireiale und spitzig zulaiifende Blatter, welche alierniren, undnbsp;ctwas weitlauftig von einander stehen, aber gleicli-falls durch schmale fortlaufende Zwischenhiiute mitnbsp;dem Stangel v'erwachsen sind. Die Endspitzen dernbsp;Zweige und des Hauptstamms zeigen sehr schmalcnbsp;und spitzige Blatter, und lassen keinen Zweilei td)-fig gt; dafs er wie der vorliergehendc zuin Geschleclitnbsp;P t e r i s gehort. Die Blatter der untern Staminzweigenbsp;siiul mehr abgerundet undbreiter, daher man leicbtnbsp;glauben kann , in einzebien Fragmenten eine ganznbsp;Ijesondere Art vor .sich zu habcn. Der gleicbe Fallnbsp;tritt bey andern Abiinderungen ein, welche ebenfallsnbsp;bey Es ch we ile r vorkommen. Sie haben viel stiir-bere und grölsere, aber tibrigens ganz gleichforraigenbsp;Platter, und wahr.scheinlich rtihrt diese Verscbieden-ïieit nur von einem weit üppigern Wuchse her.
¦Ans den Stcinkohleiiwerken zu Manebacli und Wetten- (6 Ex )
Die weitere Beschreihiing ist in der Flora der For» welt pag. 34. und Hire Abbildiing T. IV. und V.fig, 7. 8.nbsp;nachzuiehen,
Allerdings zeigt dieser Abdruck grofse Abnlich-keit mit der Pteris aquilina, nur lafst die Dicke der Stangel vermmiieu, tlafs wir bier eine abwei-chende, und wabrscheinlich siidliche Art der Vor-Welt vor uns haben.
Aus der iiltern Steinkohlenformation ira Saarbrücki-®'=ken, uud von Belleuberg ohnweit Duiéburg, t3 Ex.)
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Die Abbilclung T. XXII. fig. i. zeigt binVanglicIi den Habitus derPterisarten, und zugleich dasAbwei-chende in der rundhcliern, unten etwas bauchigennbsp;Form der Blatter von den vorhergehenden. Dernbsp;Ahdruck derselben schcint zugleich zu verrathen,nbsp;dafs die Blatter von sehr dünncr und weicherBeschaf-fenheit waren,
8. Filicites pteridius.
Aus cleii alten SteinkohlenwerKen der a e li e r n e ii Ca m-jn e r des Ruhlaer Foists itn Gotliaischen, zur alterii Steinliolileuforiuation gehorig. (lo Ex.J
I)ip weitere BfischrQihun g findet sieh in der Fl or a der
Vorwelt pag. 69. T. XI V. fig, 2‘l,
Wenn mir glcicli diese Art blsher blos, aus den angegebenen Kohlenwerken bebannt geworden ist,nbsp;so mufs ich doch bemerken, dafs sich cinzelne Frag-mentc von lanceolatus, und tenuifolius,nbsp;derselben bisweilcn sehr niihern , ohngcachtet ihrnbsp;Habitus im Ganzen sehr verschieden z.u seyn scheint.nbsp;Dergleichen Annaherungen in der Form einzelnernbsp;Blatter und Zweige kommen überhaupt bcy den Far-renkrautern mehrmals zum Vorschein, und findeiinbsp;besonders bey den Endspitzen der Seitenzweige dernbsp;rintern Aste, in Vcrgleichung mit den ob'ern, undnbsp;bey der Endspitze oder dein Gipfcl des Hauptstanimsnbsp;Stall,
In Kohlonsandstein von Escliweiler. (quot;3 Ex.)
Seine kleinen etwas spitzig zulaufendcn, ziemlich eng zusammen stehenden und nicht immer regelmatnbsp;fsig altornirenden Blatter , welche am untern pindenbsp;ïiach den Hauptasten zu, zuweilen etwas gezahnelt
-ocr page 475- -ocr page 476-tier Bliitter einige Vcrschieclenheit, rind wie gesagt noch niehr Ahnlichkeit mit dom angegebenen Farreii*nbsp;kraute, scheint aber keine wirklich verschiedene Artnbsp;auszuniaclien.
In Schiefertlion der altern Steirikob'snformation aus den alten Kalden der Steinkoklenwerke zu BreitenbacUnbsp;olinweit S c U1 e u fs i n g e 11.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;(4 Ex.)
Flora der l'orwelt pag, 47- ï. fiS' 7^7'
Eine Verwechselang hat veranlafst, dafs dort Frankreich als sein Vatcrland angeführt wifd , jenenbsp;Angabe kann gegenwartig aber mit Sicherheit berich-tigt werden. Allerdings bat dieser fig. i7. abgebikletenbsp;einzelne Zwelg Ahnlichkeit mit dem Polypod.nbsp;fragile I.iiiii. , nielirere iiizwisclien erhaltene Exem-plare machen es jedoch höchst wahrschcinlich, dafsnbsp;er zu der Abbildung T. XXL f. i. und zu den baum-förmigen Farrenkrauteni gehort, und dafs jener ein-zelne Zweig blos die Endspitze eines Seitenzweigsnbsp;oder eines Hauptstanimes ist. Die Knötchen dernbsp;Stamnirinde lassen keinen Zweifel übrig, dafs es mit,nbsp;haufigenStacheln besetzt war, welches den baumför-migen südlichen Farrenkrautern ganz besondersnbsp;eigenthümlich ist.
Einen sehr ahnlichen Abdruck, der höchst wahrgt; scheinlich gleichfalls hierher gehort , besitzt dienbsp;Sammliing von Waldenburgin Schlesi en.y
Gleichfalls von Rreitenbach olinweit Schleufsin-gen, uiid von W aldeiiburg in Schlesi en. (ö Ex) Flora der For welt pag. //p, T, X, ftg, j8gt;
-ocr page 477-III. Phylotypolltlien. nbsp;nbsp;nbsp;409
Kömmt mit gröfsern unci kleinern tlieils breitern
langern , tlieils mit sehr feinen und schmalen Idattern zum Vorschein, nachclem die Zweige ent-tveder vom untern oder oberii Ende des Stammesnbsp;herrühren. Bey einigen Exemplaren sind die Haupt-aste schon von betrachtlicher Starke und mit Stachcl-ahnlichen Enötchen besetzt. Es ist daher zu vermu-dien, dafs dieses Farrenkraut zu einein baumahnli-chen Adiantum der Vorwelt gehorte.
i4- Filieites bermudenslformis.
Eben daber, itnd haufig zugleich mit dem vorhergeben* den, auf den niihmliclien Rrauterschiefern, (^2 ExO
Dieses letztere hndet daher auch bey den Abbil-dungen in der Flora der Vorwelt T. X. fig. i8* Und T. XXI. fig. 2. des vorliegenden Werks statt.nbsp;Seine feinen zierlichen Blatter, und die dünnen weitnbsp;auseinander stellenden Seitenzweige, zeichnen ihnnbsp;binreichend aus,
15. Filieites muricatus.
Auf Scïiiefenbón der .ïltern Steinkohlenformation von Wald e iib ur g in Schles i en, Wettin, und aus demnbsp;Saarbriickischen. (6 Ex.)
Flora der F'or w el t 1] XII, Jig. ÏI. und 2g. 'pag.
54. und 55.
Mehrere inzwischen erlialtene Exemplare setzen es anfser Zweifel, dafs heyde Abhildungen zu einernbsp;•^rt gehören. Er kömmt zuweilen mit schmalernnbsp;^ud langern, zuweilen mit breitern Blattern zumnbsp;Vorschein , und seine Hauptstamme scheinen einenbsp;=*ieinlich beirachtliche Dicke, und vielleicht gleich-falls eine haumahnliche Gestalt erreicht zu haben.
-ocr page 478-Aus der altern Steinkohlenformation von Opper ode aiïi H a 3' z » uiid aus dem S a a r b r ü c k i s c h e n, Q Ex.)
Flora der Vorwelt T. XL fig. 20, pag, 5J,
Da sein Habitus auf dieser Abbildung pehr ricbtig ausgedrückt ist, so bedarf er keiner tyeitcrn Beschrei-bupg. Er gehort zu den selir schenen Kriiuterabdrü-ckcii, was zum Theil von seinen anscbeinlich sehrnbsp;dunnen nnd zarten Blattern berrühren kann, welchenbsp;natürlich sehr leicht zerstörbar seyn mufsten.
Aus den Kohlenwerken vou Eschweiler. (2 Ex.)
Er hat cinige Ahnlichkeit nritFilic. b er mud. nur sind die Blatter viel gröfser und brei ter, mul nahem sich an den untern Asten schon sehr dem F i 1 i c.nbsp;fragilis , nur gleichfalls in einer weit langern undnbsp;breitern Gestalt. Wahrscheinlich zum Geschlechtnbsp;Asplenium gehorig. Ob er zu einer der neuernnbsp;Unterabtheilungen Willdenows, zuDarea, Scologt;nbsp;pendrium, Diplazium, Danaea, Ceterach,nbsp;Gram mi pis u. s. w. gehort, lai'st sich in Erman-gelimg hinreichender Kennzeichen nicht bestimmen.
Aus dem Saarbrückisclieii und von We11in. (3 Ex.)
Flora der Forwelt T, X, Jig. T9.» 'fo pag. 52. die
titihere Beschreibung umstandlicher zu Jinden ist.
Er gehort allerdings zu den hrauterabdrücken, welche nur einzeln und höchst sehen in vollstandi-gern Exemplaren vorkommen, dahex vielleicht noch
-ocr page 479-III. pliytotypolii-lien.
einc nahere Bestiramung erforderlich wird, Trenn letztere hicrzu Veranlassvmg geben solhen.
19. FDicltes lonchiticus.
Aus den KohlenweiKen vou Duttweiler ini Saai-b r ü 0 k i s c li e n. (a Ex.)
Flora der Vorwelt pag. 55gt; F, XL Jig. 22. ist er Wistiindlich heschriehen worden.
Seine schmalen und spitzigen, eng zusammcnge-1‘oilten Blatter, welche gleichsam gereift erscheinen, inters diet den ihn himeichend. Gehort gleichfailsnbsp;ku den eehenen Kiamerabdrüclten.
Aus England, dem S a a r b r ü c k i s c h e n, von E s c ll-¦Weiler, Wettin und K1 ei n 9 eh trial k a Id on, aus der ,[Item Steiukohlcnforniatioii, (8 Ex.)
In der Flora der Vorwelt sind Tab. II. fig. ^5-ï^ur cinzelne seiner zungcnfonnigen, anscheinlich etwas steifen und dicken Blatter abgebildet, undnbsp;57. beschrieben, well damals noch keine vollstan-digern Exemplare vorbandeu waren. Gegenwartignbsp;b**! die Sammlung niehreve vorzuglioh schone Krau-ierschiefer dieser Art aufzuwcisen, woraus sick er-giebt, dal’s die alternirenden Blatter an verlialtnirs*nbsp;inafsig sehr diinnen Zweigen sitzen , und an dennbsp;intern Stamnijiaten viel langer, brei ter und faltiggebo-^ §en sind, in der Aderung bleiben sicli die Blatternbsp;¦fibrigens durekgiingig gleich , und wabrscheinliclinbsp;fiat diese Ptlanze zur Familie der Osmunda Linn.nbsp;gehöïj;^ ob sie aber haupts'aclilich zuciner der neueiiinbsp;Abtheilungen Willdenows, zu C otry chium,nbsp;Struthiopteria, Blechnum, Wood\yardia,
-ocr page 480-ï o d e a u. s. \v. gehort, lafst sidi gegenwartig nicht hinreichend bestiminen.
21. Filicites osniunclaeformls.
Aus deii Steinkohlenwerken zix Manebach, Wettint und Kleinschnialkalden. (gEx.)
Es hleibt zweifelhaft, ob sie zu clem Geschlecht Adiantum oder Osmunda gehort. Nach dennbsp;inzwischen erhaltenen Exemplaren zu urtheileinnbsp;scheint sie j edoch inchr der letztern Familie verwandtnbsp;zu seyn. Die Blatter der untern Aste erhalten oftnbsp;ein ganz anderes Ansehen, und erlangen eine Gröfscnbsp;von mehrern Zollen im Durchmesser. Oft sind meh-rere einzelne Blatter mit einander so verwachscn,nbsp;dafs die dazwischea liegenden Zweige ganz ver-schwinden , und dagegen kommen auch tviedernbsp;Exemplare zum Vorschein, wo* die Blatter zieralicbnbsp;•weitlauftig aus einander stehen. Demohngeachtetnbsp;bleibt es noch immer zweifelhaft, ob dieser Filicifquot;nbsp;nicht zwey verscbiedenen Arten angehört. Bis jetztnbsp;geben die schönsten in der Sammlung befindlichennbsp;Exemplare hierüber noch keiue hinreichende AuS-kunft,
Aus dem Jroldensandstein der aken Steinkohlenwerl*® bejr Rleinschtnalkaiden. f3 Ex.)
Gewöhnlich n.ur in einzelnen Blattern vorkom* mend. Selten noch am Zweig befindlich, wie sienbsp;T. XVE fig. 4. abgebildet sind. Sie scheinen ebenfad*nbsp;alternirend an sehr dünnen Zweigen zu sitzen , es sin^lnbsp;aber noch keine hinlanglich vollstandigen Exemplt**®
-ocr page 481-III. Phytotypolilhen. nbsp;nbsp;nbsp;413
vorhanden , um uber ilen wahren Habitus dieser anze gehorig unheilen zu köntien.
den iVJordflecker Kolilenvverken des Arlesberger
Forstes.
Flora der Vorwelt T. Xm.fig.2C.
Hier ist er so richtig abgebildet, dal's eine nahfi,re
Eeschreibuiigganz überflüfsig wird. ISlacli demeineii ''^'•^'^’vischen noch hinzu gekomnienen Exemplarenbsp;sich jedoch vermuthen, dafs die blasen- odernbsp;^Gereuabidiche Gestalt der ISlatter durch 'l^erdruckungnbsp;Und Verschiebung entstanden ist, und alsdennkönntenbsp;vielleicht eine ganz eigene, zur Familie der Os-*^‘unda der Vorwelt gehorige Art ausgemacht haben.
F.. Lycopodiolithen.
1. Hycopodiolithes arboreus.
Ein ganz vorzfiglicli schoner Krauterschiefet aus dec akern , Steinliohlenformation von Walden burg innbsp;Schlesien, mit dem Abdruche des Hauptstanamei, undnbsp;einer Menge Seiteniiste, (i Ex.)
T.XXIL f 2. aeigt die Abbildung eines Exemplars dieser Art, das in der königlichen Naturalien-Samm-lung zu Berlin befindlich ist, und das mir vom ver-*torbenen Ob. B. 11. Karsten zu diesemBehufe mitge-’^heilt wurde. Inzwiscben ist nun meine Sammlungnbsp;®^it den vorliegeiulen ungleicb grofsern und schonernnbsp;Fxernplaren bereicbert worden, und wenn sicb auchnbsp;in der Form der Blatter an den Seitenzweigen einigenbsp;Versckieiienheit bemerken lafst, weil sie viel langernbsp;‘ iind schmaler sind, so möclite dies doch nur daher
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nihren, dafs sie von einem weit starkern Haupt-stanim, und von dessen untern Asten auslaiifen.
Die schuppenartigen Blatter des Hauptstamms stimmen vollstandig mit der oben angegebenen Abbil-dung iiberein, und höchst wahrscheinlich geborennbsp;beyde daher zu ein und der namlichen Art.
Vom Streitgern bey K1 e i n s chm a IK a Id e n und von W e 11 i n, auf Schiefertliou der altern Steinkohlenfor-ination. (g Ex.)
T, XXIV. llefirt eine selir richtige barstellang vert dem Hahitus dieser morkrmirdigen PJlam.enart der Urwelt.
Man glaubt beyin ersten Anblick ein sudliches Farrenkraut vor sicli zu baben, bey naberer Verglei-ebung melirerer Exeiuplare zeigen sicli aber niebt nurnbsp;am ETauptstamm befindliclie, zum Theil schuppenar-tig aufliegende Blatter, sondern aucb aufser denen zunbsp;Leyden Seiten des Hauptstamms vorbandenen Zweigen,nbsp;nocb andere, welcbe neben den letztern nacb ver*nbsp;sebiedenen Riebtungen auszulaufen sebeinen, und esnbsp;wird daber sebr wabrscbeinlicb, dafs dieser Abdrucknbsp;gleichfalls einem baumartigen Lycopodium angebort.nbsp;Ob sich unter den südlicben Himmelsstricben nochnbsp;abnlicbe Pflanzenarten finden, oder ob wir bier nurnbsp;mit den Uberresten einer ausgestorbenen Pflanzenfa-milie bekannt werden, lafst sieb erst durch fortge-setzte Nacbforscbungeu entsebeiden. Bey solcbennbsp;riUbselbaften Fragmenten von Oeschopfen, die uiisnbsp;gegenwartig fremd sind, kunnen überhaupt nur garnbsp;leicht Tausebungen statt finden , und wir diirfen uiisnbsp;daber nicht wundern, wenn sich in der Folge naclinbsp;weitern ISlachforschungcn vielleicht ergeben eollte.
-ocr page 483-enart gehalten haben.
•iafs v/ix z, B. die Uberreste einer gegenwartig ganz unbekanriten Baumart fiir ein Lycopodium, oder dennbsp;Sunim eines baiimformigen Farrenkrauts für cinenbsp;Palm
Auf bituminiisem Mergel - oder Ktipferschicfer, aus dem
M
ansfeldisclien, von Ilmenau, Glücksbriin-*'en iind von S c h m erb a c li. (l- Ex.)
Kommt in sehr langen, fast immer gleich dicken ^tnckalmlicben Zweigen zum Vorscbein , welche vonnbsp;^ieinlich schmalen und spilzigen schuppenartig iiber-^‘nander liegenden Blattern nmgeben sind. Aus deninbsp;I^aiiptzweige verbreiten sich unregelraafsig einzelnenbsp;®ft Weit von einander stehende Seitenzweige , dienbsp;®ich zu-vyeilen an ibren Endspitzen biischelformig innbsp;^ehrere J;leinere Zweige theilen.
Auf Scliiefenlion vom Streitgern bey Klein* s cli m al k a 1 cl eii , und aus alterm hochst feiiikürnigennbsp;Sckiefrigen Sandstein von Tabarz , welcher noch zuninbsp;Toddiegenden , und nicht zura Kohlensandstein gehcirc.nbsp;(lo Ex.)
amen erlialten Fig. a. scheint ein Hani^ast oder
c. nbsp;nbsp;nbsp;pnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;•phoiclit die Endspttze eines
htamm , und fig. b. vielleiclit nbsp;nbsp;nbsp;^
«och selir junven Exemplars zu seyn. Ob . 1 e anf
T. XXHL üg. 1. 0. und T. XXV. f- 2. abgebikkten
Da die Ahbildung T. XXIII. fig. i. a. b. eine treue ^arstellung dieses L y c o p o dio 1 i then liefert, sonbsp;sich eine ausfnlirlicbe Beschreibung liberflufsig.nbsp;Pt zeigt ^uweilen cine entfenite Ahiilichkeit mit jun-gen Triebeii voii Schwarzliolz, und hat daher seinennbsp;Ni
-ocr page 484-Zweige und Seitenaste zu dieser Art, oder zuni Theil zu Lycopod. filiciform. geboren, und nurnbsp;Fragraente von untern oder obern Theilen des Haupt-stamms sind, wodurch alsdenn abweichendc Formen»nbsp;seibst bey den auslaufenden Seitenzweigen veranlafstnbsp;¦werden, lafst sicb gegenwartlg noch nicht entschei-den.
Am dem'Dachgestein der Steinbohlenlager zu Haring in T y r o 1, höchstwalirscheinlicli zur Juiakalksteinforrna-tion gehorig (6 Ex.)
Hat zwar mit dem vorhergchenden einige Ahn-lichkeit, und inAnselnrng seiner llamificaiion haupt-saclilich mit hg. b. Seine Blatter sind aber viel langer , und an den Spitzen abgerundet, wodurch er sicb binreichend als eigene Art auszeicbnct. Gut er-haltene und vollsiiindig ausgedrückte Excmplare zei-gen dieseBeschaffenheit der Blatter ganz augenschein-lich. Hauhg liegen sie aber in solchen verandertennbsp;llicbtungen im Gestein, dafs sie alsdenn fast haarfür-mig erscheinen, und man eine ganz andere Art voi'nbsp;sicb zu haben glaubt. Bey niiherer Prüfung schwin-det jedoch diese Tauschung. Die Hauptstaramonbsp;erreichen, nach den bis jetzt beliannt gewordeneiinbsp;Exemplaren , keine betrachtlicbe Dicke, und bleibeiinbsp;sich fast durchgiingig gleich.
n.
Auf Schieferthon von Manebacli nnd Wettif-
Niir
-ocr page 485-Nur selten finden sich Exemplare, wo die Blatter an den Stangcln sitzen. Alsdenn zeigen sienbsp;aber vie] Alinlichlieit mit Zea mays, und vielieichtnbsp;baben wir wirklich die Überreste einer liierliqr geho-*'igen Pflanzenait vor uns. T. XXVL fig. 1. 2. liefert.nbsp;eine treiie Darstellung einiger in der Sammlaiig be-findliclien Exempl are.
1st der Rispe eines Grasfialms, zum Geschlecbt b/Iilium gehorig, sehr ahtilich. Abdtücke diesernbsp;kommen aufserst selten zum Vorschein.
Eine Mengo einzeluer Blatter «net Haliiiej auf Schiefer* thon von Es c hw ei ler , Opperoda iinil Wettin.nbsp;Welche effenbar Grasarten anzugelioi-en scheinon. uod meh*nbsp;fern nnserer gewolinlichiien Grasarten sehr afanlich sehen,nbsp;Cö Ex.)nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;'
Au» den Erziagern bey Frankenberg im ttessi* »chen , wo aie gleiohfalls unter dent Namen dex Kotn*nbsp;^hren bekannt sind. (^5 Ex.)
Man hat Ahnlichkeit mit einigen Arten der P h a* ^aris finden wollen. Sie erfordern aher noch einenbsp;*^ahere Priifung in recht vollstandigen Exemplaren,nbsp;sich mit einiger Sicherheit eine haljere Bestim*nbsp;gehen lafst.
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IV. Carpolithen.
1. Carpolithes piniarius.
Ein Stücli ockeriget Brauneisenstein, aus den Eisensteiii-gïingen des Ib er g s bey Gr und am Harz, mit melirern anfliegendeii versteinerten Tannenzapfen , Ilolzstück-chen und übereinander liegenden Nadein, welche sahr vielnbsp;Alinlichkeit mit der gemeinen Fichte Pinuspicea Linn.nbsp;Laben. (i Ex.)
Da sich ein ahnlidies Lager mit gleiclien Ver-steineningen auf der Kuppe des Rammelbergs bey Goslar fand, so ist diese Erscheinung in dernbsp;Gangmasse des Ibergs , aus den obern Teufen nurnbsp;Wenig Lachte unter Tage, um so merkwürdiger.
2. Carpolithes hemlocinus.
Au» denErzlagern von Frankenberg im Hessischen.
Eine seltene Abanderung der dortigen sogenann-ten K o rn ii h r en. Sie haben in der Form Ahnlich* heit mit den Saamenzapfen von Pinus ameri*nbsp;cana, Willd. der sogenannten Hemlockstanne,nbsp;und zeichnen sich durch ihre rautenformig gestalte-ten, über einander liegenden Schuppen aus, welchenbsp;in der Mitte wieder vertieft sind, und zuweilen voonbsp;einzelnen hervorstehenden kleinen spitzigen Blatternnbsp;unterbrochen werden.
Carpolithes abietiiius.
Aus der Gegend von Aachen, wo er in ThoneiseMteif* lagern vorzuhommen scheint, C3 Ex.)
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IV. Carpolithen.
Er wircl von einigén für eine Koïallenart angese-Ecn. Seine grofse Ahnlichkeit in der Form mit dem ' °rhergehenden, und der Umstarjd, dafs man beynbsp;ïGcht vollstandigeu Exemplaren noch die ansitzendennbsp;Stiele hndet, und die Abdrücke kleiner spitzigernbsp;Blatter ‘Walirniirmit , setzen es jedoch wolil aufsernbsp;Zweifel, dafs er zu den Pflanzenüberresten gehort.nbsp;Die einzelnen Schuppen sind hier secbseckig, stehennbsp;¦VVeuer als bey dem vorhergehenden auseinander, undnbsp;liaben übrigens ebenfalls eine Vertiefung in ihrernbsp;Mitte. Wahrscheinlich. sind es Saamenzapfen einernbsp;südlichen Schwarzholzart.
4. nbsp;nbsp;nbsp;Carpolithes orobiformis.
Au# den sogenannten Schwülen derKupferschiefer bey ^Iffleuau. (3 Ex.) •
Fast sollte man glauben, dafs diese scliotenartige Versteinerung die Überreste der Fruchtkapseln einesnbsp;bautnartigen Gewachses der Vorwelt überlieferte.nbsp;In der Stellung'zeigen sie Ahnlicblteit mit den Saa-menkapseln des Or obus und der Galega, nurnbsp;sind sie nicht gegliedert. Sie gehören unter die sehrnbsp;seltenen Versteinerungen, und sind in neuern Zeitennbsp;auf den dortigen Werken gar nicht mehr vorgekom-Bien.
5. nbsp;nbsp;nbsp;Carpolithes frumentarius.
Eben daher, und dem Vorhergehenden nur entfernt iihii. , xind sicher eine ganz Tetschiedeiie Art. (4 Ex.)
Er hat das Ansehen einer gekrümmten Waitzen-^Ere, nbsp;nbsp;nbsp;gleichfalls schotenahniichen liorner
D d a
-ocr page 488-stellen viel enger nnd .zahlreiclier zusammen , und sind auch in Anschung ihrer Stellung ganz abwei-cliend, daher die-Meinung Schröters , dafs er mitnbsp;dem vorhergehenden zur namlichen Art gehore, alsnbsp;völlig ungegründet erscheint. T. XXVII. f. i.
Überhaupt iverdenünter densogenannten Korn-a h r en der Franltenberger Erzlager, und der 11 ni e -nauer Schvvülen, ganz verschiedenariige Ge-Avachse begriffen, welche gröfstentheils von Baum-arten herrühren, und vielleicht uur in wenigen Fallen Grasarten angehören mochten.
Aus den Braunliolilenlagern boy Kol In. ([i Ex.)
Sie zeigen die grofste Ahnlichheit mit den Nüssen der Areca Palme, und sind von Faujas in seiner Beschreihung der Gegend von Liblarnbsp;bey Kölln umstandlich angeführt.
Aus den SteintoUlenlagern bey Haufsdorf in Sclile-*ien, eine selirscliön erbaltene vollstandige Versteinorung. Cl Ex.)
Hat in der Form Ahnlichkeit mit den kleinern Feigenarten. Der Lange nach mit'erhabenen Streifennbsp;versehen, welche am Stiel und an der Spitze zusam-menlaufen, vind ist höchst wahrscheinlich gleichfallsnbsp;der Kern einer Palmenfrucht.
In octrigem Eisenstein aus der Gegend von Aachen. (3 Ex.)
-ocr page 489-Mit einer clicTïeu Schaale, deren Kern rnit knoti-stachelahniichen' Erböhungen versehen , und quot;VvahrscheinHcIi ebenfalla die Frucht ciner Palnienart ist.
Au8 der Gegend von Aachen in vorzüglicli schónen und deutlichen Exemplaren. fl2 Ex.)
In der Gestalt kleinen •vvidscheii Nüssen ahnlich. Scheint in der Form der Nüsse fast einé Mittelartnbsp;zwischen der walschen- und Haselnufs ausgemachtnbsp;2u haben. Mehrere Exemplare sind in der Mitte auf-geschlagen, und der Kern ist vollkonimen-erhalten,nbsp;und zeigt gleichfalls einc solclie Mittelgestalt.
t
Aus den Brannkohienwerhen zii Kaltenordheim nnd rn der Taiine, aiif Braunkohlenstückeii aufliegend. (3 Ex.)
Aufserordentlicli schön erbaltene und deutliciic Exemplare von Pistaziensaamen, der völlig mitnbsp;einer Pistazienart übereinstimmt, welche S e e t z e nnbsp;In Klein a si en einsammelte.
Theils freye, theils auf Braiinhohle aufliegende Exem-plsre von Osberg bey Erpcl. C15 Ex.)
Hat vollkommen die Gestalt kleiirer Mandeln. Bnd walirsclieinlich haben die weidenahnlichen Rliit*nbsp;ter, -vvelche sich zugleich in den dortigen bituminö-sen Schichten finden, einer Mandelart angehört.
Alls den iiümUchen Lsigein von Osberg. (ig Ex.)
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Lin sen 0(3er wlckenartige Saamenkör-n e r, welche entweder von einer zu diesem Ge-schlechte gehorigeii Pflanzenart , oder von einer Baumart herrühren, die vielleiclit dena Gesclilechtenbsp;Gy t i s u s angehorte.
Aus der sogenannten weifsen Schichte, einer Trippelart ^ von Senkhof bey Amberg, wo siein laLachterTeufe,nbsp;im biinten Saiidstein vorkumint, der auf clem dortigcnnbsp;Sltein llalkstein rukt. In Gcbirgsstiicken und eiiizelnennbsp;Exemplaren. (g Ex.)
Diese Saamenkorner sind ganz vortrefflich erhal-ten, in Kiesclmasse versteinert, und den Saamen der Malven und La va ter en am ahnlichsten. Dein-ohngeachtet blelbt es unentscbieden, ob sie nicbtnbsp;einer Baumart cler .Vorwelt angcliort haben koiincn.nbsp;Sie kommen dort mit der ohen bereits beschriebenennbsp;Palmacitenart und mit andern holzartigen und gras-ahnlichen Pflanzenstangeln vor, welche keine naherenbsp;Eestimmung zulassen, Eine nahere Untersuchungnbsp;ihrer in jeder Hinsicht so merkwiirdigen Lagerstattenbsp;ware sehr zu wiinschen, auf welcher sich aufserdemnbsp;vielleiclit noch andere lehrreiche Pflanzenuberrestenbsp;vorfinden könnten , welche erst vollstandige Auf-schlüsse über jene Saamenkorner verschaffen warden.
Aus der namlichan Schichte von Senkhof bey Amberg.
Zeigt die gröfste Ahnlicbkelt in der aufsern Fornr jmt Roggen- oder Rockenkornern, und mannbsp;wiirde keinen Anst.ind nehnien, sie fiir den Saaniennbsp;einer Grasart zu halten, wenn sich nicht bey ihrer
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Spaltungergabe, clafs sieinnwencligbohl siiiA, undaus einer verlialtnirsmafsig ziemlich dickschaaligen Hulscnbsp;testelien. Es bleibt tlaber gkiclifails zweifelhaft, obnbsp;sie nicht von einer antlern Pflanzen - oder Baumartnbsp;lierrühren.
Au9 den Lettenhohlenscliicluen bey S on neb or n n»
G o t li a i s o h e 11.
Ein etwas langHch rmicler geflügelter Baumsaa-nren , der einer lebendigen Holzart angehört zu haben scheint, ohne ihn niiher bestimrnen zu köniien.
Aus den Erziagcrn bey Frankenberg itn II e s s is c he n. Scbeint allerdings eine Blütbe oder Blume zunbsp;» die Abnlicbkcit init Ranunkelarten bat.nbsp;Es ist noch ein Überrest des Stiels nebst einigen Blat-tern sicbtbar, welche aber ganzlich von den Blatternnbsp;dieses Gescblechts abweicben. Sie sind langlichnbsp;rund, oben etwas zugespitzt, und in die Lange feinnbsp;gestreift, und scheinen nebst der Blütbe einer gai}znbsp;unbekannten Pflanzenart angehört zu haben,
Aufserdem sind uur noch Blumenüberreste aus den Öninger Scbiefern bekannt geworden, welchenbsp;Ranunculus aquaticus, oder zu Trol-iiusartcn zu geboren' scheinen. In B lumen-^^^chs Spec. arch. Tellur, undin Kargs Ab-^^ndlung über die Öninger Schieferbrüche findetnbsp;bieruber nmstandlichere Nachrichten.
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n, die Fortsetzung der Flora der Vorwelt durch die iiizwisclien eingetretenen stiirmischen Zeit-ereignisse, und die dadurch yeranlafste ungünstigenbsp;Fage des Bnchhaudels gaiizlich unterbrochen wordennbsp;ist, so hoft'e ich die ünvollstandigheit jenes Werbsnbsp;dnrch die vorliegende Beschreibung aller in meinernbsp;Samnilung befindlichen Pflanzenversteinerungen undnbsp;Abdrücke, so viel als inöglich erganzt zu haben. Znnbsp;diesem Behufe sind auch die zu jeiieni Werke bereitsnbsp;gestQchenen Kupfer der gegenwartigeu Beschreibungnbsp;einverleibt worden, urn mit Eeyhülfe derselben nochnbsp;eine zicmlicli vollstiindige Ubersicht der bis jetzt be-haiint gewordenen Pflanzenüberreste der Urvvek lie-fern zu können,
Je mehr man sich mit ihrcr Vergleichung besch'af-tigt, je einleucbtender wird es, dafs eine v^öllig be-friedigende Vergleichung mit den noch gegenwarlig TOrhandeqen Originaleu nur unter vorziiglicli gdnsii-gen Unistandeu müglich wird, w'elche nor böchstnbsp;sekeu einzelnen glücklichen Beobachtern zu Gebotenbsp;stehen. Wit haben,hier augensclieinlich fast lanternbsp;sudliche Pflanzen vor uns , die man unter der iippBnbsp;gen Flora innerhalb der Wendekreise autsuchen undnbsp;deren ganzen Habitus man an Ort und Stelle beob-^chten rmifs, um aich von ilirea oft s^hr feinen U);’nbsp;Versyhicden rmd ïdcnjizeichen eia ri(;htiges Bild ent-
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werfen zu können. Aweh die vollstandigste Eücher-samuilm^g^ und selbst die Beniitzung der reichstcn, Uerbarien ist nicht hinreichend, und iiann uns obn-^ogllch das ersetzen, was wir durch den Mangel jc-^er, für den Nauirforscher so wesentllch erforderii-chen Anschauung verlieten, da zumal bey den Pflan^nbsp;zenversteinerungen und Abdrücben noch überdiefsnbsp;Menge kleiner Merknialc verloren gehen, dienbsp;gerado die allerwichtigsien sind. Alles dicfs zu-sarnmengenonnnen, wird es lioffentlich rechtfertigen,nbsp;^Venn ich.mich gegenwartig auf keineniihere Verglei-chung eingelassen, und mich blos mit ihrer Beschrei-bung beschaftigt habe. *) Vielleicht begünstigen in
arbe
*3 Die Sellwieiigkeiten, welche bey der Vergle'chuag der Krauterabdrücke stattfinden, bat der Graf Sternberg,nbsp;bey Gelegenlieit der Aiizeige der Flora der Vorwelt,nbsp;rn den Annalen de» Mas. untcr der Überschrifc N o-trees sur les analogues des plantes fossi-3e8 pag. 26^ sehr riciitig erkannt, daber er unter anderunbsp;sagt — „Dailleurs, les feuilles, étant employees en Bo-•jtanique uniqiiement a établir les distinctions des espè-i.ces, leur étude a été plus négligée, que celle des paiTnbsp;J.ties, qui servent a distinguer les genres. Leur» for-„mes v.uiées a l’injini sont sujettes k des transitionsnbsp;„dans les mêmes espèces, et leurs nervures, qui sont lanbsp;„partie essemielle, pour étudier les plantes fossiles, n’ontnbsp;pas obtenu jusqubci une attention particuliere etc.” —nbsp;niid leider verstattet die Besclialienheit der Abdnicke nurnbsp;tellen eine riebtige Darstelliing und Be6chreibnng dersel-ben. Hierzu kiimnat nocli, dafs die zahlreichen Familieunbsp;rler Palmen und Farrenkrauter, mit yrelchen wir es beynbsp;fossilen Pflanzenhauptsachlicli zu thun habou, selbstnbsp;''quot;''n unsein berühnitesten Botanikern noch nicht hinrei-tbend gekannt, und mit völlig giücklichera Erfolg be-
Uet worden sinu.
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(Ier Folge zvisanimentreffende gliicWiclie Umstandc irgend einen Botaniker, die noch vorhandencn Origi-nale zu jenen Abdriicken quot;wiiklich aiifzufinden, odernbsp;wenigstens den grofsten Theil derselbcn als die Über-reste untergegangener Arten einerfrühern Urweltanzu-crkennen, uiid vielleicht verschaftt uns einsobewahr-ter Eotaniker und Naturforscher, wie der Grafnbsp;Sternberg, der sich, den erhaltenen Nachriehteunbsp;zu Folge, gegenwartig niit dieser Untersuchung be-schaftigen soil , hierüber zuerst die gcwünschtennbsp;Aufklarungen.
Dem Geognosten wird es in Anseltung der Stein-kohlenformation bey dieser Untersuchung immer hauptsachlich darauf ankommen:
1) nbsp;nbsp;nbsp;Ob sich e i g e n t h ü ni 1 i c h e und für die ver-verschiedenen Steinkohlenformationen charakte-ristische Pflanzenabdrücke darinn finden.
Wenn wir aber auch nur vor der Hand die Be-statigung aus mehrern entfernten Gegenden erhalten, dafs sich die bisher bestimmten , und in Abbildungennbsp;gelieferten Pflanzenabdrücke darinn finden, und zu-gleich erfahren , ob noch andere unbekannte Artennbsp;daselbst vorkonimen, so werden wir sclion hierdurchnbsp;manchen lehrreichen Aufschlufs erhalten.'
2) nbsp;nbsp;nbsp;Ob sich bey Steinkohlenwerken, welcbe ausnbsp;mehrern übereinander liegenden Flötzen bestehen,nbsp;durchgangig die namlichen, oder in den obern odernbsp;untern Flötzen eigenthümliche und versclnedene Ah-drücke vorfmden.
Hierbey verdienen die grofsen Baum- und Rohr-stamme, welche zuweilen aufrecht stehend, von betrachtlicher Liinge angetrolFen werden, eine beson-dere Aufmerksamlieit, um zu erfahren, ob sie wirl'*
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lich dnrcli inehrere übereinancler liegende Steinboh' lenflötze hindurch ragen, tind ob sie an Ort nndnbsp;Stelle vonden darüber befindlichenSchichten bedeel;tnbsp;^'°rden sind. Eine sehr lebrreiche Untersuchungnbsp;dieser Art bat ganz neuerlich der als Mineralog undnbsp;Eergmann so geschatzte Oberberganits - Assessor undnbsp;Itof. Nöggerath zü Bonn., in seiner Schriftnbsp;dber aufrecht im G e b i r g sges t ei n einge-®chlossene fossile Baumstiimme etc., gelie-fert.
Die rathselhaftc Erscheinung, welche so haubg ^cy solchen Rohr - und Eaumstammen vorliömmt,nbsp;dufs wir in ihrem Innern wieder andere Kriiuterab-di'ücke finden, wirddarinn zugleich sehr befriedigend
crblart
5U Folge ergiebt sicli
^i't. Allen Beobachtungen nainlich, dafs jene Stamrae, so wie der grofste Theilnbsp;übrigen Pilanzen , höchst wahrscheinlich fastnbsp;S'htzlich in Fauln^^s übergingen , ehe ihre Bindennbsp;^tud ein Theil des Stammes, in Steinkohle umgean-dert wurden. Viele bildeten auf diese Weise gleich-®ürn hohle Ptöhren in den sie umgebenden Gebirgs-®claichten, nnd wurden durcli den Driiclt derselbennbsp;theils breit gedriicht, theils mit der Gebirgsmassenbsp;sclbst und andern bereits darinn behndllchen Pflan-¦^¦cnübcrresten, wahrend ihres weichen und oft brey-^'tigen Zustandes wieder auégefüllt. Dafs auch beynbsp;den versteinerten Holzern haufig und vi'elleicht sogarnbsp;dnrehgangig ein gewisse»; Grad der Faulnifs vorhernbsp;, ist bereits schon früher mehrmals von mirnbsp;®’^o^führt worden, nnd scheint mir die Vermuthungnbsp;d^es Prof. Nöggerath um so mehr zu hestiitigen,nbsp;durcir Astc und Baumstiimme verursacliten hoh-
Tl ' 1 nbsp;nbsp;nbsp;••nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;•
‘'“ren mit Überresten verstemerter, anschcinlicli
-ocr page 496-faiilen Holzstücke in Quadersandstein, im Ealktuff und in einigen andern Gebirggarten, %quot;erschafft jenernbsp;Behauptung noch mehr Gewicht, und so möchtenbsp;aiich die Anmerkung vou Bory de St. Vicentnbsp;hierbey nicht ganz zu übersehen seyn, dafs sich aufnbsp;Isle de France und Bourbon eine Menge durchnbsp;die Laven hey vulkanischen Ausbrüchen ganz ver-kohlte Palmenstamme linden, welche gegenwartignbsp;hohle llöhren bilden und rings uni ini Innern dernbsp;Höhlung den Abdruck ihrer Hinden zeigen. In einigen Gegenden, und bey gewissen Steinkohlenforma-tionen, können vielleicht ahnliche vulkanische Ein-wirkungen statt gefuuden haben,
3. Ob sich bey niehrern Steinkohlenformationen aufser den Krautevabdrücken noch andere Versteine-rungen vorfinden, und ob diese entweder blos imnbsp;Dachgestein, oder zugleich im Kohlenüütze selbstnbsp;vorkommen. Es ist natürlich sehr wichtig hierbey,nbsp;zu erfahren, zu welchen Arten vou Versteinerungennbsp;diese gehören, urn zugleich beurtheilen zu können»nbsp;ob Meere oder Landgevvasser bey ihrer Bildung innbsp;Thiitigkeit waren.
Nach den bisherigen Erfahrungen kommen zwar in den Steinkohlenformationen selbst hauptsachlicbnbsp;Myaciten zum Vorschein, welche bekanntlich zUnbsp;den Flufsmuscheln gehören. Neuerlich habe icbnbsp;jedoch auch andere Muschelarten darinn aufgefunden»nbsp;die zu den Pholaditen, Soleniten, und V e n H'nbsp;lit en zu rechnen sind, und folglich mochten auchnbsp;bey ihrer Bildung die untcr einander geworfenennbsp;Fiufs- Land- und Seegeschöpfe auf gleiche Weisc,nbsp;wie bey den meisten übrigen Gebirgsarten , auf sebi'nbsp;stürmische Bildungsperioden hindeuten.
-ocr page 497-Ansehüng aller übrigén Pflanzenversteinerun-gen bonamt es, wie im Allgemeinen bey den Verstei-nerungen, nur daraufan, die Gebirgsscblcbten nnd. die Verlialtnissc, untcr welchen sie vorkoramen, geo-gnostisch richtig zu bestimmen, um hierdurch zunbsp;sicheren Resultaten geleitet zu werden. Sle slndnbsp;aufser den Steinkoblengebirgen eigenüicli nur seltenenbsp;Erscheinungen in den andern Gebirgsformationengt;nbsp;die versteinerten Hölaer aus dem altern - nndnbsp;Q^ader-Sandstein abgerechnet, finden sie sich nurnbsp;im Kupferschiefer, in den jüngern Ablagerun-des J u r ak alks t ei ns, wozu auch die Önin-Ser Schiefer gebdren, in Thoneisensteinla-gern höchst selten, ina Porze Man Jaspis undnbsp;E1 i n g 81 e i n baufiger, in einigen neuern übcr dernbsp;I'^reide gelagerten Flützen itnd imKalktuff. Dienbsp;^^geblich in hen A c h a t e n hefmdiichen Pfianzen-^^erreste tmd Früchte verdiénen noch eine nüherenbsp;fntnngj um vor Tauschungen hinxeichend gesichertnbsp;seyn. Es scheint jedoch, als wenn wirklich ein-Exemplare mit eingeschlossenen Moosarten nndnbsp;Saamcnhülsen und Eeeren verhanden waren^nbsp;die nicht blofse Naturspiele sind. Zu den seltenennbsp;fossil en Pflanzenüberresten geboren aufserdein nochnbsp;Elatter und Früchte in Bernstein, wie dies bereiunbsp;•^ben bey den Bibliolithen bemerkt worden ist.nbsp;Man könnte nunmehr beym Schlufs dieses Werkanbsp;E-echt erwarten , dafs demselben eine ahnlichenbsp;_f*ersicht der, in den versebiedenen Gebirgsforma*nbsp;^^ouen anfgefundenen Versteinerungen beygcfügtnbsp;solche vorlaufig in den Beytrageunbsp;gennbsp;nbsp;nbsp;nbsp;der Versteinerun-
geliefert worden ist. Noch immer sind mir
-ocr page 498-430
auer bey mehrern Attea die geognoslisclien Vcihiilt* nisse, unter welchen sie vorkommen, nicht hinlang*nbsp;licli bekannt geworden , und es scheint niir dahetnbsp;nothwendig, vorher noch die erforderlichen Nach-forschungen und Aufklarungen abzuwarten , umnbsp;nicht in Gefahr zu gerathen, doch nur eine mangel-hafte und unsichere Reiliefolge anzugeben , die sehrnbsp;bald wieder mancherley Berichtigungen ausgesetztnbsp;seyn würde. Durch die mogiichst genauen Angabeiinbsp;der Lagerstiitten bey den verschiedeneQ versteinertennbsp;Arten in vorsteheader Beschreibung wird die Berich-tigung der fruhern Ubersichten ohnedem erleichtert,nbsp;und sollte ich in der Folge in den Stand gesetzt werden, die Preihe der Versteinerungen in den verschie-denen Gebirgsformationen rnit hinreichender Zuvev-lassigkeit angeben zu konnen , so werde ich nichtnbsp;verfehlen, solche mitzutheilen, wenn ich zumal dennbsp;Vorsatz ausiühren kann, das Vorkommen der Versteinerungen in einigen Gebirgsgegenden an Ort undnbsp;Stelle zu untersuchen. Einstweilen wird man hof-fentlich das Bestreben wenigstens anerkennen, die
geognostischer Thatsachcn
Autfindung zuverlassiger
nach Möglicbkeit zu befordern , und daher mehrere der gelieferten Beytrage vielleicht nicht ganz uneï'nbsp;hebiich finden.
-ocr page 499-4oi
So eben erljalte ich erst die Denkschriften der Academie zu Münclien für igtG — i8i7lt;nbsp;Worinn auch ineine Beytrage zur Naturgeschichtenbsp;^®r Verstelnerungen nebst dazu gehörigen Kupfernnbsp;^efindlich sind. Da sich unter diesen Abbihlungennbsp;cinige Artenbefinden , -vrelche nochgar nlchtbekannt,nbsp;^tid in der vorstehenden Beschreibung meiner Samm-Iring zuerst von mir angeführt sind, so macht sichnbsp;^ier noch die Nachweisung ibrer Abbihlungen noth-'tvendig.
'^^rehratulites cristatus nbsp;nbsp;nbsp;pag. 23. T. I.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;f- 3- a.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;b.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;c.
elongatus nbsp;nbsp;nbsp;— — T. VII.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;f. 7* a.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;b.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;c.
^^t'ebratulit. complanatus — —- T. VIT. nbsp;nbsp;nbsp;f. i3-
^^^'ohratulit. svjflatus nbsp;nbsp;nbsp;— — T. VII.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;f. lO.
f. 2, a. b. c. f. 3. a. b. c.nbsp;f. 4. a. b. c.
’^^’’ehratulit, pelargonatus — —• T. VIII. f. 21—25. ^^yphites’ speluneariusnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;p^g. 30' T. V.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;f. a. b.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;c.
^ytulites ceratophagus nbsp;nbsp;nbsp;— — T. V.
Mytulites striatus nbsp;nbsp;nbsp;pag.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;31. T. VI.
t’leuronectites pusillus nbsp;nbsp;nbsp;— — T. IV.,
^Vocjiilitcs Jtclicijziis odcT (tTitviïtzis
pag. 32. T. VII. f. 6. a. b. c.
Zugleich mufs ich bemerken, dafs ich in dieser Abhandlung die pag. 17. beschriebene, and Tab. I.nbsp;^^ebildete Korallenart als Ceratopbytes reti-angeführt, und aus mehrern Gründen zunbsp;^*'vveisen gesucht habe, dafs sie wirkiich zu den Ke-ïatophytgjj gehore. Inzwischen habe ich aber Gele-
-ocr page 500-genlieit erlialten , nocb. weit mehr Exemplare zH untersuchen , vind wegen ilirer sich immer gleichnbsp;ibleibenden blatterförmigen Gestalt» welche groise Ahn-licnkeit niit Escha ra foliacea zeigt, vorgezogen»nbsp;fiie in der Beschreibung meiner Sammlung unter derinbsp;Escbariten aufzuführen. Diese Korallenart bleibtnbsp;tibrigens immer ein abweichendes Geschöpf der Vor-welt, das eine Mittelart zwisclien den Escbaritennbsp;vind Keratophyten ausgemacht zu haben scheint»nbsp;Wenn bey den Versteinerungen nicht stets, wienbsp;schon mehrmals berührt worden ist, die Korallen-masse selbst ganz verandert worden ware, so könntenbsp;man natürlich ihre verscbiedenen Gescblechter undnbsp;Arten weit sicberer bestimmen.
Auf den nacbfolgenden Tafeln der Denkschriften No. II. III. IV. sind die übrigen im Höhlenkalksteinnbsp;zu Glücksbrunnen aufgefundenen Korallenarten, nebstnbsp;dem Encrinites xamosus abgebildet.
-ocr page 501-455
pri |
|
¦Alatiten .
gigantea , Alcyoniten •nbsp;AtnphibioUthen .nbsp;¦Anoniiten ,nbsp;¦Aiioplotlierium .nbsp;Anthotypolithennbsp;¦Anthropoliihen .nbsp;¦Arcacitennbsp;•Astei'iaciten .nbsp;^alaniten .nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;•
®arenknoclien Beleruniten ,nbsp;Sibliolithennbsp;^itubuUtliennbsp;®0s urus priscus
®racliiuriten , Bucai-ditennbsp;Buccinitennbsp;Calamitennbsp;Calceolithennbsp;Cardiacitennbsp;Carpolithen ,nbsp;Casuariniten ,nbsp;Ceivuselaphus, s,nbsp;wiord. ,nbsp;Ckatniten .
oiicameraciten
^«“¦nuliten •
-ocr page 502-434
Kafer . nbsp;nbsp;nbsp;. |
• nbsp;nbsp;nbsp;42 |
Pholaditen , |
173. 176 |
Keratopliyten nbsp;nbsp;nbsp;. |
340-342 |
Phytolithen . nbsp;nbsp;nbsp;. |
379-423 |
Kroten nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;. |
• nbsp;nbsp;nbsp;34 |
PhytotypoUthen |
393-4*7 |
Krokodile nbsp;nbsp;nbsp;,nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;, |
34 |
Pinniten , |
303-305 |
Lenticulithen |
89- 93 |
Planiten |
. 112 |
X-epaditen , nbsp;nbsp;nbsp;» |
169-173 |
Pleuronectiten . |
217-420 |
Litiiantraciten |
386.387 |
Poaciten |
416-417 |
Lithoxyliihen . nbsp;nbsp;nbsp;. |
381-385 |
Polypiten , |
340-375 |
Lithuiien . nbsp;nbsp;nbsp;. |
59 |
Porpiten |
349-351 |
Löwenknocheii . nbsp;nbsp;nbsp;, |
12. nbsp;nbsp;nbsp;24 |
Fdiinozerosknochen |
8 |
Lycopodiolithen |
413-416 |
Scliildkröten . |
. nbsp;nbsp;nbsp;. 35 |
Macrouiiten nbsp;nbsp;nbsp;. |
37- 38 |
Schlangen . nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;, |
. . 35 |
Madreporiten |
355-362 |
Schraetterlingo . |
. . 42 |
Mammaliolitheii . |
4-26 |
Seehundsknochen |
. nbsp;nbsp;nbsp;. i7 |
Matnmuth ohioticum . ig |
Serpuliten. |
96 - 99 | |
Megatherium |
. nbsp;nbsp;nbsp;19 |
Soleniten nbsp;nbsp;nbsp;. |
180-182 |
Menschenkiiochen |
. nbsp;nbsp;nbsp;4 |
Spongiten , |
369-371 |
Millepor-ten nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;. |
363-366 |
SiiTombiten |
253-156 |
MoUiisciten . |
4? - 305 |
Sus proavitus . nbsp;nbsp;nbsp;. |
. nbsp;nbsp;nbsp;. ii |
Muiiciten , nbsp;nbsp;nbsp;. |
137-153 |
Tapir nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;. Telliniten |
. 20 |
Myaciten |
176-180 |
182-19° | |
Mytuliten . nbsp;nbsp;nbsp;. |
294-203 |
Tentaculithen |
377. 378 |
Nagetliierknoclien |
23 |
Terebratulithen . |
250-286 |
Nautiliten- |
82- 88 |
Todtenkopfsmuscheln , nbsp;nbsp;nbsp;24® | |
Nerititen nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;. |
no~ 112 |
Trigonellithen . |
I91. 19* |
Ochsenknochen . nbsp;nbsp;nbsp;, |
lO. 21 |
Trilobtten . |
38- 42 |
Ophiuriten . |
• nbsp;nbsp;nbsp;326 |
Trocliiliten nbsp;nbsp;nbsp;. |
156-i6j |
Ornithocephalus , |
15 |
Tubiporiten . nbsp;nbsp;nbsp;. |
366-369 |
Ornitholithen |
26. 27 |
Turbiniten . nbsp;nbsp;nbsp;. |
163 - 168 |
Orthoceratiten . |
52 - 59 |
Ursus arctoideus , |
l2 • • * |
Ostraciten . nbsp;nbsp;nbsp;217, |
231-245 |
— spelaeu» • nbsp;nbsp;nbsp;. |
. I* |
Paleotherium . |
. nbsp;nbsp;nbsp;20 |
VermicuUthen |
44. 45 |
Falmacitcn . |
393-396 |
Venulithen nbsp;nbsp;nbsp;. |
195-2°° |
PantofFelm uscheln |
173-173 |
Vogelknncben |
26. 27 |
Fatelliten |
I13-I17 |
Volutiten , nbsp;nbsp;nbsp;,nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;, |
122- 125 |
Pectiniten . nbsp;nbsp;nbsp;. Pentacriniteo |
220-231 . 327 |
Waüfischknochen |
. 17 |
OJ
43
Abbildungen der zii diesem Werke gehö-rigen Kiipfertafeln No. XV — XXIX.
(No. I — XIV befinden sich^bey der Flora der Vorwelt.)
XV. 1. Palmacites hexagonalvis. 2. Palmac. curvatus, 3. a. b. Palm. variolatus. 4* P-verucosus. 5- P- squarnobus. 6. P. iiici-sus.
XVI, 1. Palmacites sulcatus; 2. canaliculatus;
3. obsoletus. 4. Ficites acuminatus. 5. Palmacites annulatus.
¦quot;* XVII. 1, Palmacites ocnlatus.
¦— XVIIl. 1. Palmacites qnadrangulatus.
' XIX. Palmacites affinis. nbsp;nbsp;nbsp;•
XX. nbsp;nbsp;nbsp;1. Calamltes cannaeformis 0. Calamites
interruptus. 3. Calam. nodosus. 4-lam, scrobiculatus.
XXI. nbsp;nbsp;nbsp;1. Filicites fragilis. 2. Filic. bermuden-
siformis
quot; XXII. z. Filicites tenuiformis, 2, Lycopodio-lithes arborescens.
NXlii. 1. a. b, Lycopodiolithes piniformis. c. Lycopod, arboreus.
-ocr page 504-No. XXIV. Lycoppiilolithes fiHciformis.
— nbsp;nbsp;nbsp;XXV. 1. 2. Lycopodiolitbes piniformis.
— nbsp;nbsp;nbsp;XXVI. 1. 2. Poacites zeaeformis.
_ XXVII. 1. Carpolithes frumentarius. 2. Carpol*
orobii'ormis.
— nbsp;nbsp;nbsp;XXVIII. 1. 2. Ophiurites pennatus. 3. Hauptarin
vergröfsert. 4* Seitenarm vergröfsert-
5. nbsp;nbsp;nbsp;Craniolithea Brattenburgicus. 6. Cr»'nbsp;niolitbes Scbröteri. 7. Cran. craniolaris-
— nbsp;nbsp;nbsp;XXIX. 1. Hysteriolithes hystericus. 2. 3. Hysie-
riolithes vulvarius. Encrinites cal/' cularis. 5» Encrinites mespiliformi*'
6. nbsp;nbsp;nbsp;Asteriacites ophiurus. 7. Cornulite»nbsp;serpularius. 8- 3. b. Tentaculites annU'nbsp;latus. 9. a. e. Trilobites tentaculatuSquot;nbsp;b. Tentaculites scalaris. 10. Lepadite*nbsp;avirostris. 11. Serpulitbes lithuus.
-ocr page 505-437
In der Einleitung:
Seite IV Zeile 7. von unten ï?opp stalt Rapp.
¦ XLVII Z. 24 ist nacli Teiebratulites 'lacunosus ehizuschalten.
In der Petrefacten-Sammlung:
Seite I Zeile 2 einzusclialten Ober armknochen.
—¦ nbsp;nbsp;nbsp;9nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;— 9L a ster ie, statt Casterie.
— nbsp;nbsp;nbsp;12nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;— 4 von unten: Jaguar, st, Faguar.
— nbsp;nbsp;nbsp;15nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;— 7gt; II u. 16 Beckenknochen, st. Ba-
ckenknoclien,
— nbsp;nbsp;nbsp;4S bis S. 508, lt;lie Seiten-Übersclirift II. Mollus-
c it en, st. VlII.
—122 Zeile 6 ban to tr i ens, at. kantoniens.
~ 192 nbsp;nbsp;nbsp;—nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;8 zwey st. gaiiz.
— nbsp;nbsp;nbsp;2os — 12 feinern, st. freyern.
— nbsp;nbsp;nbsp;309 bis S.33P, die Überscbr, III. Crustaciten,
st. IX.
340 — S., die Überscbr. IV. F o 1 y p i t en, st. X. 355 Zeile 5 V. unien: texturatus, st. teiituratus.nbsp;--429nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;13 1st die Interpunction so zu bericbtigen r
in Tboneisensteinlagern, büclist seiten iiti Forzellanjaspis und Klingsteiii, baufi-ger in einigen neuern fiber der Kreide ge-lagertcn Flötzen, und im Kalktuff.
-ocr page 506- -ocr page 507-vo n
Herz, Saclis. Gotli. Geil. Rath uiid Cammer-Prasident etc.
der Becker’schen Buchhandlung.
Bey dem so allgemein verttreiteten rühmliclien Streden, Tinsere Kenntnisse in dem welten, so anzlehen-den Felde der Naturgesclilchte zu vermehren, -werden wir fast taglich durch die Bekanntmachung *^ener Beobacbtungen tind Erscheinungen erfreut, dienbsp;dns theils eine immer vollstandigere Uebersicht unse-so zahlreicben Naturproducte, theils aber a-nchnbsp;^'^tV'iinschte Aufschlüsse -über ihre Einrichtung undnbsp;^ebensweise, oder über die rathselhafte Bildungnbsp;'^’^d Schichtung unseres Planeten verschalFen. ledernbsp;Zwelg der Naturgeschichte sucht sich solche Fort-®cbi-ltte zn erringen, und nicht blofs bey einem trok-^^nen systematischen Namensverzeichnisse stehen zunbsp;^lelben, dafs den höhern Zwecken nur auf eine selirnbsp;tintergeordnete Weise beförderlich seyn kann. Wirnbsp;¦'^ersttehen es kühn, die Gesetze des grofsen Haus-
-ocr page 510-halts der Natur eelbst autzufindeh, und die unendli-che Kette der Körpermassen und Wesen, in alien ihren Gliedern und Verzweigungen, so quot;wie die ge-heinanifsvollen Kiafte zu erforschen, welclie zwatnbsp;unsiclitbar, aber machtig und unaufhaltsam -vrirkend,nbsp;die Formen des Ganzen bilden, erhalten, belebennbsp;und verandern. Entfernen wir hierbey grundlosenbsp;Traume, und stiitzen wir uns bescheiden bey sol-chen Untersuchungen nur auf bewabrte Thatsachen,nbsp;so werden wir uns sicber, ohngeachtet unseres be-schrankten menscblichen Standpunctes, zuletzt Lichtnbsp;iind Befriedigung verschaffen. Unter solchen Ver-haltnissen des gegenwartigen naturwissenschaftlichennbsp;Strebens, bey einem rastlosen Fortschreiten, daSnbsp;schwerlich jemals seine Granzen erreichen möchte,nbsp;ist es sehr natiirlich, dafs wir stets unsere Systemsnbsp;und Ansichten erweitern und berichtigen, und immer nachtragen und einschalten mussen, wo un*nbsp;neuere Entdeckungen hierzu Veranlassung geben.
Die Petre fa cten kunde wird sich daher eben-falls einer solchen Beschaftigung noch lange unter-ziehen miissen, da sie zumal gegenwartig nur noch sehr beschrankte Erdstriche gehorig erforscht bahnbsp;und ihr der grofste Theil der Erdoberflache noch sOnbsp;gut als vollig unbekannt ist. Sie mufs, als Hhlf^'nbsp;wissenschaft der Geognosie, nur mit dieser gleicheu
V
Schritt zïi halten snchen, uncl inclem sie die Beschaf-fenheit der grofseii Erdumwalzungen und die Ge-schichte ihrer Bildungsperioden bestatigt und nacli-^Veist, mufs sie sich zugleicli bemülien, die urwelt-licben Geschöpfe so vollstandig als möglicli bekannt zu machen. Diese reilien sicli an die so mannich-faltige Rette der gegenwardgen Schöpfung als erwel-ternde lehrreiche Glieder an, die uns grofse Auf-®chlüsse über die Scböpfungsgescliicbte im Allgemei-und über ibren notliwendigen Zusammenhangnbsp;sehr verschiedenen Zeitraumen, in besonderer Be-ziehung auf Clima, örtliche Umstande und auf dienbsp;Eigentliümlichkeiten des Naturhaushalts überhaupt,
Aus diesen Gründen scbien es mir keineswegs ^^erflüssig, auch nach meinen Rraften, durch dienbsp;¦¦'quot;orliegenden, und bereits schon angekündigten Nach-^«¦age zur Petrefactenkunde, die Fortschritte dersel-ben zu befördern, und hierzu die günstigen Umstande zu benutzen, -vvelche sicb dargeboten haben.nbsp;^on allen Selten bin ich namlich inzwischen durchnbsp;Mittheilung interessanter Versteinerungen undnbsp;Beobachtungen erfreut worden, und meineSammlungnbsp;sich zugleich, durch den Ankauf ganzerSamm^nbsp;lungen und einzelner vorzüglichen Stücke, wieder sonbsp;®ehr vermehrt, dafs sich nunmehr allerdings nian-cherley Nachtrage zur Vervollstandigung der von mir
-ocr page 512-herauagegebenen Petrefactenkunde erforderlich nia-chen, die ich von Zeit zu Zeit, so wie es meine iibrigen Berufsgeschafte verslatten, förtsetzen vverde.
Keineswegs habe ich aber hierbey die Absichr, jenes Werk dadurcli nach und nach zum HandbucHnbsp;für Anfanger umzuschaft'en, oder die Diagnosen dernbsp;einzelnen Gattungen und Arten durchgangig nach-zutragen, wie man von einigen Seiten, den geschoquot;nbsp;henen Aeufserungen zu Folge, zu erwartcn scheint.nbsp;Anfanger werden in Walch’s Steinreich, ianbsp;Schröter’s Einl eitung und in der Propae*nbsp;deutik von Leonhard undKopp, hinreichendenbsp;Anleitungfmden, urn, bey gehörigen Vorkenntnissen,nbsp;auch die neuern Fortschritte und Erweiterungen dernbsp;Petrefactenkunde verstehen und würdigen zu lemen»nbsp;und jeder sachkundige Naturforscher weifs zu gut»nbsp;dafa der grofste Theil der Versteinerungen nochnbsp;nicht unter solchen günstigen Umstanden, und sOnbsp;vollstóndig aufgefunden worden ist, um sichere undnbsp;richtige Diagnosen liefern zu können. Ein ganz aa-deres Verhaltnifs tritt bey den Pariser gegrabeneanbsp;Muscheln ein, die so vollstandig zum Vorscheianbsp;kommen, dafs sie Lamark seinem conchyliologt'nbsp;schen Systeme sogleich einverleiben konnte; ahefnbsp;fast kein einziges Geschlecht der wirklich versteiner'nbsp;ten Schaalthierarten gibt uns über die Beschaffenheit
-ocr page 513-‘les Muschelsclilosses und üher mehrere seiner wesent-1‘chen Kennzeichen hinreich'ende Auskunft. Wirmüs-®en. Uns begnügen, -wenn ¦wirnurdie aufsern Formen ^óglichst vollstandig erlangen, und erst nait dernbsp;Zeit von den weitern Entdeckungen erwarten, obnbsp;nach und nach. die verlangten Diagnosen undnbsp;ein quot;wirHich wissenschaftliches Handbuch liefernnbsp;bonnen, dafs gerechten Anforderungen entspricht. Je-^er, der mit der Beschaffenheit und dem Vorkom-der Versteinerungen hinreichend bekannt ist,nbsp;''’'quot;‘‘¦d es dagegen gewifs billigen, -wenn man sichnbsp;sticht voreilig auf systematische Bestimmungen ein-^dfst, die auf kelne Weise hinlanglich begründetnbsp;®ind, und nur Verwirrung statt Aufklarung herbey-^dhren können. Die Petrefactenkunde ist daher,nbsp;^l^en so wie diese Nachtrage, blofs für solche Natur-i^orscher bestimmt, die sich nicht mebr mit den Au-^^*^gsgründen der Wissenschaft zubeschaftigen brau-unddenennur eine^Uebersicht des Vorhandenennbsp;dem gegenwariigen Standpuncte derselben willammen seyn wird, weil ein Werk dieser Art bishevnbsp;diesem Gesicbtspuncte wünscht sie dernbsp;^mfasser betrachtet zu sehen, und defswegen hat ernbsp;^tich die Beschreibung eines grofsen Theils der so-ë‘=nannten gegrabenen Conchylien weggelassen, undnbsp;s angegeben, in welchen Scbriften sie zu fuideanbsp;» 'Veil es höchst überüüssig gewesen seyn wür-
-ocr page 514-de, die Besclireibungen von Lamark, Brocchi u.
W. nochmals abzusclireiben, welcbe allen Gelehrten dieses Faches ohnedem hinreichend bekannt sind.
f
Mit vollem Rechte hat man aber eine andere Anforderung zur Sprache gebracht, die darin besteht,nbsp;dafs sorgfaltige Abbildungen von allen in der Petre-factenkunde beschriebenen Arten der Versteinerun-gen dem Werke beygefügt werden mochten, wednbsp;dadurch allein die Hauptzwecke desselben befördert,nbsp;eine allgemein gültige Nomenclatur zu Wege gebracht, und die damit in Vesbindung stehenden geo-gnostischen Untersuchungen erleichtert, und zU-gleich sehr viel an Zuverlassigkeit gewinnen würden.nbsp;Leider erlaubt aber der gegenwartige Zustand unse-res Buchhandels kein so kostspicliges und weit aus-sehendes Unternehnlen, daher auch nur zum Thednbsp;aüf solche billige Wünsche Rücksicht genommeunbsp;werden kann. Man wird namlich versuchen, de»nbsp;gröfstén Theil der Versteinerungen, und besonder*nbsp;soldier, welche entweder noch gar nicht, oder ni»‘nbsp;sehr unvollkomrnen dargestellt worden sind, in xnög'nbsp;lichst treuenUmrissenzu liefern, und hat bereitsbie*’'nbsp;mit bey den vorliegenden Nachtragen den Anfa'^ênbsp;gemacht.
Bey der nachfolgenden nahem Bestimmung versteinerten und fossilen Krebsarlèn habe icb
gewagt, die Diagnosen mehrerer derselben zu ent-¦vverfen, weil sie sich. glücWiclier Weise so gut er-^slten in meiner Sananalung finden, dafs sich ein sol* cher Versuch entschuldigen lafst. Unmöglicli konntenbsp;aher bey den Tangarten , eben so wenig -wie bey demnbsp;grofsten Theil der übrigen Versteinerungen, hierzunbsp;geschritten werden, und wenn sich auch einzelnenbsp;¦Atten der letztérn dazu eignen solllen, so wird esnbsp;‘loch fast unmöglich, mehrere Gattungen gehorig zunbsp;^^'aracterisiren, und die richtigen sj'stenaatischen Be*nbsp;«timmungen beyzubringen. Am ersten wird sichnbsp;iioffentlich in der Folge bey den Schaakhierartennbsp;hierzu schreiten lassen, wenn sich noch mekrerenbsp;^echt vollstandige Exemplare auffinden sollten, wel-Gie die erforderlichen Aufschlüsse geben. Weitnbsp;schwieriger wird es bey den Pflanzengeschlechtern,nbsp;^tnd so glücklich sich auch der Graf Sternberg solchennbsp;Eestimmungen bey den fossilen Baumarten der Stein-hohlenformationen unterzogen hat, so lassen sichnbsp;dennoch bis jetzt nur sehr unvollstand^jge Diagnosennbsp;^tWarten, weil wir hauhg blofs die Binden, undnbsp;¦'Veder Blatter undBlüthen, noch den übrigen wah-Habitus dieser Gewachse hennen
^ lïaufjg hominen sogar nur Ahdrücls© der innern Bin* denseite vor, -wozu die melsten Steinholdenhrusteanbsp;S«hören, -svelclio die aufsere Form der eigentlichen
-ocr page 516-X
Die Abbildungen der «o zaMreichen Schaalthierö werden freylich noch geraumeZeit erfordern, um sienbsp;nur einigermafsen vollstandig zu liefern; da sie je-doch am haufigsten vorkommen, und uns bey vxi-sern geognostischen Untersuchungen so manche he-lehrende Winke geben können, so schieji es mir aiJinbsp;zweckmafsigsten, die Versteinerungen der verschik'nbsp;denen Hauptgebirgsformationen familienweisenbsp;ordnen, iind mit den Schnecken- nnd Mu'nbsp;schelarten der Uebergangsformation deHnbsp;Anfang zu ma'chen. Inzwischen wird sich holfent'nbsp;lich auch Gelegenheit finden, die Geburtsorte meh'nbsp;rerer Arten noch zuverlassiger auszumitteln, un(inbsp;ihre Lagerstatten in geognostischer Hinsicht gehorignbsp;zu bestimmen. In den fernern Nachtragen wird als'nbsp;dann die Darstellung dieser Reihen, so wie die R®'nbsp;schreibung der einzelnen Arten, in so fern diefs eï'nbsp;forderlicli seyn sollte, fortgesetzt werden.
Vor alien Dingen schicke ich aber den übrig^’^ Aufsatzen eine nahere Angabe der bey Köstritz am'
Rinde keineswegs darstellen. Die grofse Versck^® denlieit dieser abweichenden Rindenseiten innbsp;Abdrücken lafst sick bey sekr vielen Exempl-überzeugend nachweisen, daker auck dernbsp;Rkode in Breslau mit Reckt in seinemnbsp;besonders kierauf aufinerksam gemackt kat.
-ocr page 517- -ocr page 518-I. Nachtrage zur Besclireibung der fossilen Kno-chen und ihrer Lagerstatce in der Gegend von Küstritz. ..... Seite 1’
n. Beytrage zur nahem Bestimmung der verstei-
nerten und fossilen Krehsarten. . nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;- If'
III. nbsp;nbsp;nbsp;Besclireibung einiger veisteinerten Tangartennbsp;und einiger andern rathselhaften Versteinerun-gen, welche entweder gleichfalls zu den Pflan-
zen, oder zu den Corallen geboren. . -SS'
IV. nbsp;nbsp;nbsp;Muschel- und Schnechen - Versteinerungen
der Uebergangsformation und des dazu ge-hörigen Kalhsteins. , nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;•nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.52quot;
V. nbsp;nbsp;nbsp;Nachtrage zur Naturgeschichte und richtigernnbsp;Bestimmung der Encriniten und Pentacriniten. •
Erhliirung der Kupfertafeln. . nbsp;nbsp;nbsp;«nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;,nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;,nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;9i'
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t^as hochst merltwürdige Vorltommen tier fossilen Knochen von so sehr vetschietlenen Thierarten m derGegend von Köstritz erforderteum so mehrnbsp;eiiie recht sorgfaliige Priifung, well sich, ganz regellos unter einander geworfen, urweltliche, nebstnbsp;Menschen- und neuern, der gegenwartigennbsp;Schopfung angehörigen Thi er h noch en, in dennbsp;^ortigen Lelimausfiillungen des altern Gypses vor-landen. Das A,nerbieten des Gelieimeralhs Rudol-Phi
in Berlin, bey der Durchsicht meiner Samm-liing diese Knochen naher zu vergleichen und zu. besiimmen, war mir daher aufserst erwünscht, undnbsp;^ch fuhle mich diesera so bewahrten und geschatz-ten Naturforscher fiir die Mittheilung seiner sonbsp;grundlichen Untersuchungen auf das lebhafteste ver*nbsp;V. Schlotlj, Haclitr, z.Petref. K. A
-ocr page 520-pflichtet *). Mehrere dev vorrathigen Kiiochcn waren so diaralitevistisch, dafs sie sicli sogleicli bestina-men liefsen, und keine nahere Verglelchung erfórdev-ten; bey den nieisten aber machte sich die Absendung iiach Berlin nothwendig. Nur wenige dariinter sindnbsp;zweifelhaft geblieben, und der grofste Theil ist aufnbsp;das genaueste bestimmt worden. Freylich habe icbnbsp;inzwischen wieder einige Sendungen von Köstritznbsp;'Crhalten, worunter einzelne Exemplare gleichfalli’nbsp;eine sorgfaltige Vergleichung verdienen mochten;nbsp;ich vverde aber nicht versaumen, hieriiber in dernbsp;Folge noch nahere Auskunft zugeben.
Vom Menschen sind bis jetzt die nachfolgen-den Knochenfragmente ausgegraben worden: i) Das Stirnbein bis zu den Augenhöhlen.nbsp;fl) Die oberen Maxillen in zwey zusammennbsp;passenden Halften, worin, mit Ausnahme dernbsp;Schneidezahne, alle übrigen noch vollstandignbsp;erhalten sind, und keine IJnterschiede von dennbsp;gegenwartigen zeigen 1).
Der Hofr. Oken hatte die Giite, itiir gleiclifalls roeh' rere Bemerkuiigen in Anselmng jeiier Knoclien mitzu-'nbsp;tlieilen, welclie zum Theil (lurch die Vergleichun*nbsp;gen von Piudolphi bestatigt worden sind. Ob iibri*nbsp;gens seine Vermuthnng, dafs die Kostritzer MeO'nbsp;schenhnoclien Ueberreste von alten Wenden ware*’'nbsp;gegründet ist, kann sich blofs durch die Auffindungnbsp;mehrerer vollstiindigen Exemplare, bey fortgesetzteïnbsp;Untersuchung, bestiitigen.
3 Dafs die bey Pabstdorf anfgefundenen Menscliensch^' del gar keine Schneide- und Spitzziib1®'nbsp;sondern durchgiingig blofs Zahne von der 1‘orm dernbsp;Backenzahne haben sollen, wirdwohlvorerstnocnbsp;«ine weitere Untersuchung und Bestatigungarforder1'
-ocr page 521-5) Bruchstiick der untern Kinnladc nebat dennbsp;Backenaabnen.
4) nbsp;nbsp;nbsp;Der linke Oberarm knock en.
5) nbsp;nbsp;nbsp;Der rechte Schenkelknochen.
6) nbsp;nbsp;nbsp;Die obere Halfte des linken Schenkel-kn o ch en s.
7) nbsp;nbsp;nbsp;Die linke Seite des mannlichen Bcckenkno-ch-ens.
8) nbsp;nbsp;nbsp;Bruchstiick ei/ier Mittelrip p e.
9) nbsp;nbsp;nbsp;Einzelne Bruchstiicke von Schenkel- und Arm-knochen.
Diese angegebenen Stiicke beiinden sich sammt-Ucb in meiner Sammlung und verrathen ein hohes Alterthum, sind aber nicht durchgangig auf gleichcnbsp;^eise verandert. Einige darunter sind eben so, wienbsp;grofser Theil der übrigen Thierknochen, ver-^alkt, und SQgar von Gyps durchdrungen, anderenbsp;dagegen nur wenig calcinirt und verwittert. Dafsnbsp;diese merkwiirdige Erscheinung durchgangig bey dennbsp;fossilcn Köstritzer Knochen Statt findet, vvo z. B.nbsp;einzelne Knochen des Rhino zeros und der klei-*^ern Thierarten vollig calcinirt, andere der namli-*^ben Thierarten hingegen nur noch wenig verandertnbsp;®ind, babe ich bereits in der Petrefactenkunde S, L,nbsp;der Einleitung angefiihrt. Weiter unten werde ichnbsp;^ich über diese Verhiiltnisse umstandlicher ver-^reiten.
Von den Thierarten, welche allgemein aner-zu den Bewohnern der Urwelt geboren, dnden sich dort die Ueberreste des Nashorns amnbsp;^¦ahlreichsten, wenn sie gleich im Ganzen immernbsp;*^ur sehr aelten zum Vorschein kommen. Vom Ele-Pbas prijnig^j dem Mammuth Ohiotic. und
A a
den übrïgen riesenmafsi^en Landthierarten hat sich aber bis jetzt noch gar nrchts vorgefundi'ii.
Die N a 8 h o r nkn o c h e n nieiner Sammlung aus den Köslritzer Kalk- und Gypsgruben besiehen in
fülgendeii: nbsp;nbsp;nbsp;^
1) nbsp;nbsp;nbsp;Der zvvey^e oder dritfe Backenzabn aus dernbsp;rechten Seite des Oberkiefers ganz vollsiandignbsp;erhalien, aber uur noch sehr wenig verandert.
2) nbsp;nbsp;nbsp;Ein völlig calcinirter beschadigier Backenzabnnbsp;eines wahrscheinllch noch jungen Nashorns.
3) nbsp;nbsp;nbsp;Einige noch wenig veranderte Halswirbel des-selben , fast ganz vollstiindig.
4) nbsp;nbsp;nbsp;Ein grofser, aber beschiidigter Rückenwirbel»nbsp;sehr verkalkt.
5) nbsp;nbsp;nbsp;Zwey Bruchstlicke vom Schulterblatt des Khi-nozeros , gleichfalls sehr verkalkt.
6) nbsp;nbsp;nbsp;Ein grofses, ziemlich vollstiindiges Fragmentnbsp;des rechten Hinterschenkelknochens desselben,nbsp;völlig calcinirt und ganz neuerllch ini neu er-öffneten Friederaannschen Gypsbruch bey Kostnbsp;ritz den ic. Dec. igao ausgegraben. Es fandennbsp;sich zugleich Bruchstücke von MenschenknO-chen.
7) nbsp;nbsp;nbsp;Das untere Ende des linken HinterschenkelknO-chens, von gleicher Beschaffenheit, und zu giet'nbsp;cher Zeit ausgegraben.
8) nbsp;nbsp;nbsp;Zwey vollsiandig ethaltene Fufsknochen (Pba'nbsp;lanx) des Nashorns, auf gleiche Weise calcinithnbsp;au,s dem Winterschen Gypsbruche q Ellen tiefnbsp;ausgegraben.
Diese letztern Stiicke sind defswegen vorzüg' lich merkwürdig, weil sich die unter 9) angeführtcn
-ocr page 523-^®nschcnknochen unter ihrer LagerstUtte noch Ellen defer im Winterschen Bniche fanden.nbsp;ö) Einzelne Bruchstücke von Schenkel- und Röh-renknoclien desselben ans dem Friedemannschennbsp;Und Winterschen Gypsbruche.nbsp;lo) Sehr grofse Bruchstücke mit völlig erhaltenernbsp;Apophyse der Tibia vom Nashorn, vollstandignbsp;calcinirt aus dem Kalkbruche beyPolitz ohnweitnbsp;Köstritz.
H) Ein Bruchstück, das 'wahrscheinlich zur Fibula des Nashorns gehort.
Hüchst merkwürdig bleibt die angegebene Ver-®chiedenheit dieser Knochen in Ansehung des so ab-R^eichendenquot; Grades ihrer Verkalkung , und beson-^ers zeichnet sich darunter der Zahn Nr. i. aus, der ^Um Theil noch seinen vollkommenen Schmelz bey-^ehalten hat. Er verdient um so mehr eine vorzüg-^iche AuGnerksamkeit, weil er sehr abgekaut, undnbsp;daher offenbar der Zahn eines alten Thieres diesernbsp;ist. Wahrscheinlich rührt es eben daher, dal'snbsp;sich in seiner ganzen Form mehr dem Nashornnbsp;der gegenwartigen Schöpfung nahert. Die übrigennbsp;^Uochen stimimn vollkomrnen mit den Cuvierscheunbsp;¦^i'bildungen des fossilen Nashoins überein.
Die Knochen der fossilen Hir schar ten aus Köstritzer Brüchen sind sammtlich auf gleichenbsp;sehr stark \'erkalkt, aber noch lafst sich nichtnbsp;’^Urchgangig entscheiden, ob sie zum Theil unsernnbsp;êcgen-vyartigen oderurweltlichen Hirsch-angehört haben.
Meine Sammlung enthalt: i) Ein grofses Bruchstück des linken Schulter-^lattsvom Elenn, das offenbar ungleichgröfser,
ai8 das Schulterbl^tt des gegenwartigen Elenns ist, und dahér vielleicbt w^rblich dem Riesen-clenn angehört. Aus dem Winterschen Bruche.
st) Vier grofse Fragmente der untern Helften au-fserordentlich starker Hirschgeweihe, zum Theil mit den ansitzenden Kronen, und mehrernnbsp;sehr langen Enden. Sie sind nicht vollstandignbsp;genug, um mie Sicherheit' bestimmen zu kön-nen, ob sie zum Elenn oder zu andern Hirsch-arten geboren.
3) Kleinere solche Brucbstücke, welche gegen-quot;Wartigen Hirscharten angehört haben können.
4.) Brucbstücke von Röhrenknochen, welcbe zum Hirschgeschlecht zu geboren scheinen.
5) Ein rechtes, vollstandigerbaltenes Mi ttel f ufs-bein (os metatarsi) von einem zum Hirschgeschlecht gehörigen Thiere, das dem Reh am ahnlicbsten zu seyn scheint. Es %ann je-doch auch einer Antilopenart angehört haben,nbsp;wenn diefs letztere gleich blofs Vermuthungnbsp;bleibt. Aus dem Kornmannschen Bruche,nbsp;Sammtliche Hirschknochen sind theils in den Köst-ritzer Gypsbrüchen, theils aber auch in den bcnach-barten Kalkbrüchen bey Politz vorgefunden worden.
Vom Pferde sind mebrere betrachtliche Kno-chenstücke vorhanden', welche mit unsern gegen-wartigen Pferden völlig übereinstimmen, und selbst das Fragment einer Kinnlade mit noch seebs darmnbsp;hefindlichen Ziahnen scheint unserm Pferde anzuge*nbsp;hören. Dagegen linden sich aber auchzuweilen eimnbsp;zclne langere und gebogenere Zahne, die wohlnbsp;cher vom Pferde der Urwelt herriibren.
-ocr page 525-Auf gleiche Weise stimmen auch die ziemlich ^alilreichautgefundenen Ochsenkiiochen mit un-Sern gegciiwartigen Arten völlig überein, und dienbsp;'^orzügliche Starke einiger derselben gibt keinen hiii-^^icheiiden Grund ah, um sie für Bevrohiier der Ur-zu halten. Es schien daher eben so wohl, wienbsp;den aufgefundenen Pferdeknochen, überflüssig,nbsp;hier einzeln anzuführen.
Die Ersclieinung, dafs sich an so vielen Orten
®tets Rhino zeros-, Hirsch-, Pferde- und
ch s e n k n o c h e n genieinschaftlich finden, verlt;' ^^^ent übrigens besondere Aufmerksamkeit. Nochnbsp;kurzem zeigte Cuvier an, dafs sich dieses Vbr-^°tnmen wieder in der Gegend von Quercy aufnbsp;nainliche Weise bestatigt habe.
. Eine ziemlich vollstandig erhaltene Fibula ei-Unbekannten Thiers aus dem Winterschen
J'psbruche hat Rudolphi nicht naher zu bestim-^icn ge-\yagt. Von Einigen wurde die Vermuthung ëeaul'sert, dafs sie zum Paleo therium Cuvier’snbsp;êehbren konnte, aber schwerlich mtichte diese An-§‘*be gegründet seyn. Da sich indessen aus dennbsp;^^Iktufflagern bey Meifsen ein Zahn in meinernbsp;^‘^•unalung befindet, der selbst nach Iludolphi’s
'^rgleichung am erste^ zum Paleotherium P^fst,nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;fia diesesi Thier folglich in unsern auf-
euit, so ist wenigstens die Möglichkeit vorhan-
^^®chwemmten jüngern Gebirgen Vorzukommen Schei
-d
en.
dafs wir seine Ueberreste auch in den Köst-Lehmausfüllungen auffinden können.
^ Von Ra ub thier en aus der Köstritzer Gegend meine Sammlung:
Zwey vorziiglich schone betrachtlichc Bruch-
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stücke der rechten und linhen untern Kinnlade der Hyane mit noch mehrern darin befmdli'nbsp;chen Backen-, Spitz- uiid Fangzahnen, welchcnbsp;unter den fossilen Knochen zn den grofsen Sel-tenheiten gehören, Sie stinimen mit Cuvier’snbsp;Ahblldungen vollkommen überein, und sindnbsp;in meiner Petrefactenkunde bereits angeführtnbsp;worden. Die Gröfse und Starke derselben zeigtnbsp;oftenbar, dafs diese Hy^ane den gröfsern Artennbsp;der Urwelt angehörte,
c) Ebenfalls zwey untere Kinnladen-Brucbstücke eines grofsen , zum Kataengeschlecht gehort'nbsp;gen Raubthiers, mit Ueberresten der Fang- undnbsp;Spitzztihne, das wabrscheinlich zum Jaguarnbsp;der Vorvvelt gerecbnet werden mufs, wie bereits schon in der Petrefactenkunde angeführtnbsp;worden ist.
4) nbsp;nbsp;nbsp;Ein Fangzahn, der dem Höhlenbar aazugehö-ren scheint.
Alle diese Raubthierknochen sind, mit Aus-nahme einiger Fangzahne, welche in den Gypsbrü' chen aufgefunden wurden, aus den gegenüber liegenden Kalkbrüchen bey Poliiz.
Nunmehr lasse ich hier die Knochenüberrestc der klei neen Landthiere nacbfolgen, welcbönbsp;effenbar zu ganz bekannten Thierarten unserer g®quot;nbsp;genwaftigen Schopfung gehören. Nur bey wenigc*'nbsp;derselben , die ich besonders bemerken werde, tre-ten noch einige Zweifel ein, welche eine fortg®*nbsp;setzte Prüfung erfordern.
i) Halswirbel vom Fuch» (Can. Vulp.).
-ocr page 527-2) nbsp;nbsp;nbsp;Rechter Unterkiefer eines jungen Hundes,nbsp;schon stark verkalkt. Die Form und Stellungnbsp;der Zahne, welche sich dem Gebifs des Mar,nbsp;ders nahern, verslatten noch einige Zweifel.
3) nbsp;nbsp;nbsp;Hinterhauptbein, nebst Rücken- und Halswir-beln des kleinen Wiesels (Mustela vulgaris). Sie verdienen defswegen noch besondersnbsp;einige Aufmerksamkeit, weil sie auf die namli-che Art auch in den Kalktuf^flagern beynbsp;Me i f s e n vorkommen.
4-) Bruchstück des rechten Unterkiefers der gemei-nen Spitzmaus (Sorex araneus).
5) nbsp;nbsp;nbsp;Fiinf Stiick Unterkiefer von ganz jungennbsp;Maulwiirfen, die schon sehr verkalkt sind.nbsp;Die Form der Kinnlade zeigt allerdings einenbsp;nicht unbedeutende Verschiedenheit und einennbsp;hervorspringenden hakenförmigen Fortsatz amnbsp;vordcrn Endè. Sie erfordern daher selbst nachnbsp;Rudolphi’s Aeufserung noch eine weiterenbsp;Priifung,
6) nbsp;nbsp;nbsp;Heiligenbein (os sacrum) vom Ha sen (Lepusnbsp;timid.).
7) nbsp;nbsp;nbsp;Ein ziemlich vollstandiger Schadel nebst.ein,nbsp;zelnen Ober- und Unterkiefern des Ham,nbsp;sters (Mus cricetus),
8) nbsp;nbsp;nbsp;Unterkiefer vomEichhorn (Sciurus vulg.).
9) nbsp;nbsp;nbsp;Ein abweichender Unterkiefer eines ahnlichennbsp;Thiers , der noch weitere Prüfung erfordert.
10) nbsp;nbsp;nbsp;Unterkiefer der Er dm aus (Mus terrestris).
11) nbsp;nbsp;nbsp;Mehrere Unterkiefer der Ratte (Mus Rattus).
la) Schenkelknochen, Schienbeine und Zehen-
knochen des Haushuhns,
10
13) nbsp;nbsp;nbsp;Knochen von der crslen und Mittelzehe de»nbsp;Uhus (Strix bubo).
14) nbsp;nbsp;nbsp;BrachsLücb des Untersclienkelbeins einer an-dern Eulenart.
15) nbsp;nbsp;nbsp;Mehrere zum Theil vcrhaltnifsmarsig grofsenbsp;Knochen von Frösclien.
Audi diese Knodien der sammtlichen kleinern Thlerartcn verratlien grofstentheils ein holies Alter,nbsp;•\venn sie gleich, auf die bereits angeführte Weise,nbsp;eben so wie die übrigen, von sehr verschiedeneiinbsp;Graden der Verkalkung vorkoinmen.
Wir finden also, nadi allen, hier und in mei-lier Petrefactenkunde bey der Beschreibung der Ge-gend von Kcistritz angeführten Thatsachen , ganz of-f’enbar M e n s c h e n k n o c h e n mit u r w e 111 i c h e n und neuerii Tbierknochen der gegenwarti-gen Schö^ifung, ganz unter gleichen Verhaltnissen,nbsp;in den Lehmausfülluiigen des dortigen Gypslagersnbsp;regellos durch einander geworfen, und fest vornnbsp;Lehm umschlossen, und darin eingebacken.
Es ist unlaugbar, dafs sich die Menschenkiio-chen sogar noch acht Fufs unter der achtzehn Fufs tiefen Lagerstatte der Nashornknochen im Winter-sclien Gypsbruche vorfanden.
Sie sind eben so, wie die übrigen Tbierknochen, bald mehr oder weniger verkalkt und verandert,nbsp;und man hat im Gebiete der aufgeschwemmten Ge-birge, in der Nahe der Lagerstatte urweltHcher gro-fser Landthierarten auch an andern Orten niehnnalsnbsp;Men schenk nochen und Gerippe gefunden ,nbsp;welche bisher nicht sonderlich beachtet wurden, da-her auch Rudolphi in seiner so vorzüglich^'^
-ocr page 529-l’hysiologie S. 68. anfübrt, dafs mich dleser Um-etand hauptsachlich zii meinen, in der Petref. Kunde cAthaltenen AeuCserungen veraniafst haben mücbte.
Alles diefs zusammen genommen bringt aller-dings beym ersten Anbliclt die Wahrscheinlichbeit zu ^Vege, dafs hier die übrigen Thierarien mit demnbsp;Menschen zugleich untergegangen seyn könnten, undnbsp;dafs folglich der Menseb in jener Epoche, wo dienbsp;grofsen Landihiere von südlicher Gestaltung zunbsp;Grunde gingen, schon’'verhanden gewesen sey.nbsp;t)iese Vermuthung wurde daher auch von mir in dernbsp;ï*etrefactenkunde angeführt, jedoch ausdrücklich er-^Vahnt, dafs sie lediglich von den fortgesetzten Nach-grabuïigen und Unlersuchungen weitere Bestatigungnbsp;®rwarte.
Eine nahere Priifung der örtlichen Beschaffen-^cit der geognostischen Verhaltnlsse, unter welchen ëcWühnlich urwellliche Thierarten auch in andernnbsp;legenden vorkommen, der übrigen abweichendennbsp;Oder gleichmafsigen Urastaiide, und zuletzt die na-Bestimraung der neuern Thierarten, welche beynbsp;Iiöstritz gemeinschaftlich mit jenen ausgegraben wur-, berechtigt aher allerdings zu mehrern erhebli-Zweifeln.
¦An keinem andern Orte , so viel bis jetzt be-d^annt geworden ist, haben sich solche neuereThier-tiberreste mit altern und noch weniger mit Men-®cheuknochen vermischt gefunden, und da, wo blofs Oeuere Thierarten, wle, nach Cuvier’s Untersuchung,nbsp;den Kusten des Mittelmeers vorkommen, sindnbsp;8ar keine greifsern Landthiere der Urwelt in dernbsp;dortigen neuern Knochenbreccie odèr Nagelfluhenbsp;^’ifgefunden worden.
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Alle Umstancle, unter welchen sich bisher MeO'
schenüberreste in den jüngsten Gebirgsablagerungen
auffanden, spracben augenscheinlicb für ihren neuern Untergang; und gröfstenibeils fanden sicbnbsp;sogar nocb Gerathscbaften in ibrer Nabe , welcbenbsp;das Letztere bestatigten, wie z. B. in GuadeloU-p e, bey Pabstdorf, bey Burgtonna u. s. \V-gt;nbsp;vind es ist fast erwiesen, dafs sicb am erstern Ortenbsp;cin vormaliger Begrabnifsplatz der Karaiben befindet*nbsp;der gegenwartig vom Meertf bespüblt und mit seinennbsp;Ablagerungen bedecbt wird. Alle andere AngabeOnbsp;von Menscbenüberresten aus 'alteren Gebirgslageriinbsp;oder aus den Gebirgshöblen, in Gesellschaft vonnbsp;Baubtbierknocben, baben sicb bey naberer gründli'nbsp;cben Untersucbung beineswegs bestaiigt, und selbstnbsp;bey den im Kalktuff aufgefundenen MenscbenknO'nbsp;cben und Scliadeln wird es, den neuern Nacbfot'nbsp;scbungen zu Folge, wabrscbeinlicber, dals sie nutnbsp;zufallig in diese Scbicbten gerathen sind.
Allerdihgs finden sicb die grofsen Landibierüber-resie stets auf sebr niedrigen Puncten, in flachen Landgegenden, an den Ufern der Flüfse, oder mnbsp;tiefen Tbalern, Scblucbten und muldenformigen Ver-tiefungen der Gebirgszüge, in abgesetzten, auf|e'nbsp;scbwemmten Schichten, wie diefs aucb in der Köst-ritzer Gegend der Fall ist, un-d wir seben augen-scbeinlicb, dafs sie bier bey grofsen zusammenstró'nbsp;menden Flutben zu Grunde gingen, und zum Th^*^nbsp;an solcbe Stellen bingescbwemmt wurden. Es witt^^nbsp;iiberdiefs böcbst wabrscheinlicb, dafs bierbey ledig'nbsp;licb Landgewasser und keine Meere in Tbatigkeitnbsp;waren. Eben defswegen müfsten sich aber aucb diC
-ocr page 531- -ocr page 532-wasser, clem gegenwartigen Lehmboden, bedecht» uiid seine Höhlungen damit ausgefüllt worden.
Der Umstand, dafs sicb die Knocben der nam* licben Tbierarten, so wie selbst die Menscbenkno*nbsp;chen, in ganz verschiedenen Tiefen, und sogarnbsp;gleicb unter dem Abraume, auf den obersten Gyps*nbsp;banken, ganz regellos gefunden baben , scbeint dienbsp;Vermutbung der wiederbolten Ausfüllungen ehernbsp;zu bestatigen, als zu widerlegen. Auf gleicbe Weisenbsp;spricht die Auffindung von Tbierarten aus ganz ver*nbsp;scbiedenen Zeitepocben, welcbe sicb dediglicb aufnbsp;die Ausfüllung der am tiefsten gelegenen Gypsbrücbenbsp;bescbriinkc, für Ueberschwemmungen aus neuer»nbsp;Zeiten, da sicb zumal die Tbierarten unserer Schop*nbsp;fung in den gegenüber , aber hdber gelegeneUnbsp;Weitungen des Kalksteins nicht vorfinden. Diesenbsp;Höhlungen, welcbe gegenwariig zwar mit deninbsp;namlichen Lehmboden ausgefüllt sind, scheinen ebeiinbsp;so, wie die Scharzfelder, Liebensteiner und meb*nbsp;rere dergleicben Höhlen, die Lagerstatte der Raub-thierknochen gewesen zu seyn, welcbe von deunbsp;spatern Gewassern mit hinweggerissen, und einzelonbsp;in den niedriger liegenden Gypshohlungen abgesetz*-wurden. Höcbst wahrscheinlich sind auf dieseiunbsp;kesselartigen Puncte , der zu den tiefsten des dorti'nbsp;gen Umkreises gehort, urweltliche Thiere aus alterunbsp;Ablagerungen, und aus sebr verschiedenen Lage*'quot;nbsp;statten, zu sebr verschiedenen Zeiten, welcbe zumnbsp;Thell dasgraueste Altertbum erreichen, nebst neuerunbsp;Thier- und Menschenknocben in spatern Epochen,nbsp;wiederholt zusammengeführt, aber auf eine gau^nbsp;andere Art, als bey den Ablagerungen des Kalktuff®
-ocr page 533-^egraben wordeii 1). Der letztere hat als ein Gebilde grofser Landseen sich nur bey fortdauernder Rulie und ganz allmahlig auf fmber dahin ge-®clivvemmte, odor an Ort und Stelle vorhandenenbsp;81'ofse Landthiergerippe abgelagert, und scheint gröfs-^sntheils zu den altern Schicbten der aufgeschwennn-Gebirge zu geboren, dahcr auch seine völlig ver-balbten und zum Thcil schon in der Versteinerungnbsp;^^griltenen Knocben auch wirblich ein höheres Al-verrathen. Erst bey den Durcbbrüchen seinernbsp;^12\vasser, und nacli Ueberwaltigung der vorliegen-Gebirgsdamme, scheint ein Theilder in seinemnbsp;^choofse begrabenen Landthiere weiter gefübrt, undnbsp;''lelleicht erst die Bildung, wo nicht aller, doch gewisser Ablagerungen des Lehmbodens bey anfanglichnbsp;®'-iirnaiscliern Flulhbewcgungen begonnen zu baben,nbsp;Weil sich zuweilen betrachtliche Schichten von I'lalk-f1^ein andern Geschieben darin finden. Selbstnbsp;den Köstritzer Lehmlagern und Ausfüllungcnnbsp;GypsMüfte kommen betrachtliche Gratiitgeschie-vor, welche der dortigen Gegend freind sind.
Die grofse Verschiedenbeit der Verkalkung bey Köstritzer Knochen wird übrigens , nebst meh-Wrn der angeführten, ganz cigenthümlichen Umstaii-
Das Vorbommen von gewölinliclien Hühnerknoclien machte insbesondere eine weit iieuere Epoche verrathen, oder man mufste, ohugeachtet die übrlge ort-liche Beschaffenlieit und die Art ihres Vorkommensnbsp;dagegen spricht, dennoch annehnien wollen, dafs sienbsp;durcli Raubtliiere hingesclileppt, und dafs selbst nochnbsp;in der neuesten Zeit die Schlupfwinkel derselben mitnbsp;Lehm ausgehillt, und die Knochen dadurch so festnbsp;mil seiner Masse umschlossen luid verkuttet wordennbsp;¦VVaren.
-ocr page 534-stSnde, noch lange rathselhaft bleiben. Ich habe daher auch nur eine Erklarung der dertigen Erschei'nbsp;nungen versucht, ohne sie im mindesten für volbonbsp;ausreicliend zu halten, und betrachte es gegenwat'nbsp;tig nur als höchst 'wahrscheinlich , dafs die dort aufquot;nbsp;gefundenen Menschenknochen aus einer weit spateritnbsp;Epoche als die urweltlichen grofsen Landthiere hev*nbsp;rühren. Ausgemacht scheint es aber zu seyn, dafs si6nbsp;hier wirklich fossil vorkommen, und gleichfalls beynbsp;grofsen Ueberschwemmungen dahin geführt wordeUnbsp;sind, welche vor sehr langen Zeitraumen Stadnbsp;fanden.
-ocr page 535-zur
ïiiihern Bestimmung der versteiner-ten und fossilen Krebsnrten.
ie TJeberreste dieser Thierarten, welclie in ver-®'^Wdenen Gebirgsformationen vorkonimen, sind, ^iel mir bekannt geworden ist, nocli nicht hin-^eglicb mit den Originalen nnserer gegcniwartigcnnbsp;'epfnng verglichen, iind daber auch noch nichtnbsp;gehorig bestiramc worden. Man darf sich hierübernbsp;*^7 Weniger wundern, da sie im Ganzen nnrnbsp;^^^zehi zuni Vorschein hommen, und höchst selfennbsp;j. ^°ii®'-a’idig erhalten sind, dafs sich die erfordei-Se Vérgleichungen mie Sicherheil bewirhen ]as-Slt quot;nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;grofste Theil nnserer hierber gehörigen
Schriftsteller begnügte sich daher anch ge-^^öhnlich damit, die versteinerien Knbse für ahn-noch vorhandene Arten aaszugeben, und uur seit hnrzem fand sich, dafs diese Angaben fastnbsp;® ^icht begründet waren, und dafs sie eben sonbsp;’*'¦nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Nachtr. z.Patref. K.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;B
-ocr page 536-gut, \vie cler grofste Theil tier ührigeii Versteiigt;®' rungen, untergegangenen Arten tier friihern Urz‘^'*’nbsp;angebören
Sie fintlen sich eiiizeln in den altern Kalbstei’’quot; gebirgen und, wie bereits in tier Petrefacienkuntl'^nbsp;angefiilirt worden ist, hauptsacblich in clem Kal^'nbsp;steine tier sogenannten Jnra forma lion nebst sein^’'nbsp;uniergcordneien Lagtrn. Hierlier geboren bekangt;’^^nbsp;licb die Soblenhofer , Pappefiheimer und Eid^'nbsp;siattcr Sebiefer, ein Theil ties Ealksteins in dernbsp;gend von Verona, die Aegypiischen Kalkbriiclie in di'i^nbsp;Gegend von Kairo, woraus ein grofser Theil dt'*^nbsp;Bausteine zu den Pyramiden genommen wordennbsp;und hechst wabrscbeiulich aucli die Eisensteinlag^’’'nbsp;am Burgberge bey Sonthofen und in der Gegend voi'nbsp;Kressenberg und Bergen, worin man durcbgang’^nbsp;zuweilen Krebsversleinerungen antrifft. Angeblic^’nbsp;soli sich Cancer astacus (cler gemeine Bacbkrebs}nbsp;auch in den Oeninger Schiefern finclen; diese Ang^'nbsp;be möchte jedoch wohl eine noch nahere Prufru’^nbsp;erfordern. Monoculusarten aber, die mit den
Die liauptsacliliclisten iiltern Sclmftsteller, welcke versteinerteu Rrebse erwiihneii uiul ziim Theilnbsp;sebrieben haben, siiid: Gesner tract, de pett'^ 'nbsp;p. 8l, Onomatol. liijst. nat. I’. II. p. 21. M''*'nbsp;Tessin, p. 98- seq. Raier monum. rer. petrif.
13 a. 61' J- S. V. L Ö w e n li e i m G a ni m a r o I o g * *' J. D. Major difs. epistol. de caiicris et serp. P®*^**,'nbsp;E-umpli Amb.Rar. C. Lib. III.pag. 335-J.E. Bn'i®nbsp;mann dies, subterr. ducat. Eruns. p. gg. VVal®nbsp;in seiner Naturg. d. Verst, z. K n o r ri s ch e u ^nbsp;t r e f ac t en wer k , nnd ausserdem werden sie ”nbsp;gelegentlicb. von Sclxroter in rnelirern s®^*nbsp;Schriften und int N * t nr f o r s C h « r beriihrt.
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aufgefiinden
ëcn\vai-j^5gj.j^ grol'se llcbereiostimmung zeigcn, Itom-allerdings dariii vor. Ausserdemliabci) wir sic bis-ler noch in den jüngern Kalksiein- und Sandsifin-gein der Kreideforniation mebrerer Engb.schcn, anischen und Französischen Gegenden, im Peters-erge bey Masiricht, und bey Gchrden obnweitnbsp;dannover angeirolfen. lm Lhbergangslialksteinnbsp;snllen besonders in Schweden und Norvvegen höchstnbsp;^eikv/ürdige Arten dersclben, vvelche riesenmafsigennbsp;*^’'®culusarien angehijren tnötbien,
^quot;^erden, die jedoch gleichfalls eine fortgesetzte ere Prüfung erheischen. Die Gebirgsart der Gam-*^aroliihen von der Insel Shejipey schoint zwar of-^enbar zu den neuern Formalionen zu geboren, abernbsp;^^oeb ungleieb alter, als z. B. die noch taglich vomnbsp;^ ®ere abgeselzten Scliicblen au der Ruste Trauque-zu seyn, worin die bekaniuen kleinen Taschen-*^®bsarten vorkomnien.
TOeine Saminlung, nacli Herausgabe der Pe-acienkunde, noch durch raehrere ganz vorzüg-^ Schone Exemplare bereichert worden ist, so ^crde ich hierdurch veranlafst, nicht nur einigenbsp;’’gaben jener Schrift zu berichtigen, sondern auchnbsp;t h ^ ”^here Beslimmung mebrerer G a rn m a r r h o 1 i-^ zu versuchen, die sich natürlicli immer nurnbsp;lafquot; *^^^8hchst vollstandigen Exemplaren erwartennbsp;• Hüchst wahrscheinlich befmden sicli noch ver-
'ene mir unbekannte und seltene Krebsarten in
andern Sammlungen, und vielleicht werden “¦e Besitzer durch den vorliegenden Versuch ange-gleichfalls ZLir nahem Vorglcichung und Be-^ 'niruung derselben zu schteiieu, und uns dmchnbsp;Bekanntmachung eine möglichst vollstaadige
B 2
'chiedc 'helen
ih
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20
et
viel'
Uebersichtder vorhandenen Gammarrholilhcn zu verschaffen *). Hanptsachlich wünschensvverih nahere Aufl-elarungen liber den sogenannten L on gnbsp;man us und iiber die Squillenarten sej'ff'nbsp;¦welche sich bisher lediglich in den SohlenhofC’nbsp;Pappenheimer und Eichstadter Schiefern aufgefnir'nbsp;den haben, weil vollstandige und gut erhafferr®nbsp;Exemplare nur hochst selten zum Vorschein hntn-men mussen. Mir ist es wenigstens, ohngeaebt®*'nbsp;ich zebu hierher gehorige Exemplare besiize, nic^'quot;nbsp;gegliicht, dergleichen zu Gesichte zu behomnien’nbsp;Oder fiir meine Sammlung zu erlangen, daher sicbnbsp;auchhieriiber keine nahere Bestimmung beyfiigen lafst'nbsp;Nur so viel ergibt sich aus den vorliegenden Exeinnbsp;plaren, dafs der angebliche Lonvimanus, wennnbsp;gleich einige Aehnlichkeit zeigt, auf keine WeiS^nbsp;zum Cancer longimanus, und noch viel weni'nbsp;ger zum Cancer mantis gehort, wofiir er gleic^'nbsp;falls ausgegeben worden ist, und dafs er allerding*nbsp;ein eigenthiimliches, nicht mehr voihandenes G®'nbsp;schöpf der Urwelt auszumachen scheint, das, einnbsp;weiter unten geaufserten Vermuthung zu Folga,nbsp;leicht mit dem C a n c. tipularius zu ein und d®*-namlichen Art zu rechnen seyn möchte. Die Abbi^nbsp;dungen im Knorr, Tab. XIII. a. T. XIV. Fig- 2-'^'nbsp;XV. Fig. F. T. XVI. Fig. i. 2. scheinen sammtlich zun^
sogenannten Longimanus zugehören, sind aber,
wie die Taschenkrebse T. XVI. a., nur sehr unv
*') Ganz vorzüglich reich an verst. Krebsarten vrar kannslick die Espersche und Sckrebersc
bfl'
Saminlung, daher gar sehr zu wiinschen ware, die darin befindlichen Arsen iiaker beianntnbsp;und b«schrieben 'vrürdan.
-ocr page 539-«Sndig. Einstweften ist er, bis zu weltcrer Auf-i’larung, in der Petrefactenkunde S. 38* nbsp;nbsp;nbsp;9*
ïiiit der besondeniBenennung Longimanatris be-zeichnet worden. üiuer den Squillen abnlichen Krebsarten raöchten zwey verschiedene Arien vor-Aotnmea , die sich, in Ermangelung hinreicheudnbsp;deutlicher Exemplare, aber ebenfalls noch nicht na-ber bestinimen lassen.
Untcr den fossilen Rr eb sar ten sind die, br den verharteten, zuniTheil kalkarligen Sandschich-^en an der Kilste Tranquebar befindlichen, kagelior-^igen Tascheiilirebse am bekaiintesien. Noch lag-bch werden diese Schichten vora dasigen Meerenbsp;abgesetzt, und da diese Krabben die dortigen Klistennbsp;®tbc zahlreich besuchen, so werden sie auch liaufignbsp;Sand bedeckt nnd verschilttet. Alsdann sind sienbsp;mehr oder wehiger calcinirt, und zuweilennbsp;^virkllc.h in der Versteinerung begriii'en. Anfang-licb schienen sie inir Von den gegeuwartigen Artennbsp;abweicUend, aber bey naherer Prilfung inehrerernbsp;^«zwischen erhaltenen Exemplare zeigte sicb, dafsnbsp;die etwas veranderte Form blofs von zufalhgen Um-®huiden henuhrte, «nd daCs sie daher den, unternbsp;jener Voransseizung in der Petrefacienkunde S. 36.nbsp;enheihen Namen Brachynrites maenadiusnbsp;*^icbt langer behalten können. Die eine Art dersel-gehort effenbar zum
Cancer Brachyarus cr.aniolaris Linn. Canc. ihorace laevi, integerrimo, ovato, gla-manibus ancipiti.bus laevibus. Lxnn. Syst.nbsp;H. 104.1. 15.Fabric. Spec. Insect. T. 1. p.
^97. 7. Her hst. P. 1. S. 90. T. II. Fig. i?.
-ocr page 540-¦’)fgt;
Liiiné und Fabricius rechneten aucli dJe folgett-de Art hierhcr, welcheHerbst aber mit -^^ollem Hecht® getrennt hat. Cancer craniolaris untersche»'nbsp;det sich hauptsiichlich durch die ziemlich lang®nbsp;Schnautze, in welche das Schild vorne anslaud*nbsp;Lezteres ist noch et was mehr gewülht, und di®nbsp;Wölbung erhebt sich in der Mitte langs des Schilde®nbsp;etwas mehr dachformig; auch ist der Hand deS'nbsp;selben, bey unabgcführten Exemplaren, nicht s®nbsp;deuiHch, wie bey der folgenden Art gehöriu, untlnbsp;nicht nach hinten zu mit zwey so deutlichen fl3'nbsp;chen Einbiegungen oder kleinen Hinnén verseheU’nbsp;lm Herbst sind die übrigen Unterschiede, so W'®nbsp;die Schriftsteller, welche von dieser Krabbe B®'nbsp;schreibungen und Abbildungen liefern, umsiandU'nbsp;cher angeführt.
Canc. thorace laevi, globoso, integerrimo, gl®' berrimo, bracbiis rotundatis, crenatis, digitis anci'nbsp;pilibus laevibns. Se ba T. III. T. 19. F. 11. 1®'nbsp;lierbst T. II. F. 18- S. 92.
Meine Sammiung ist inzwischen durch Exempl. dieser Art vermehrt 'worden, welche m*'’nbsp;der Beschreibung von Herbst vollkommen überei®'nbsp;stimmen, und die bereils bey der vorhergehenden A'*quot;nbsp;angegebenen Unterschiede durchgangig bestaligen.nbsp;kömmt ganz auf gleiche Weise, wie der vorherg®'nbsp;hende, an der Kuste Tranquebar vor, und scheiquot;*'nbsp;mit Cancer ana turn Herbst S. 93. T. II. F. gt;9'nbsp;auch nach dessen Angabe nureine Art auszumachequot;»nbsp;¦wie sich selbst aus den vorliegenden Exempl®*'®’*nbsp;hinreichend ergeben möchte.
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23
3) Brachjurite* rugosu*.
Thorace subgloboso, compresso, legulariter gib-etgranulato, sulcis parallelis inciso, margine
bo
^’^teriori subdentato, rostro incurvato, cavernacu-®Oculorum ovalo excisis. Petref. Kunde S. '^6. 2; Nachtr. Taf. I. Fig. II. a. b.
IDieser Taschenkrebs findet sich ziemlich haufig deii Danisclien Inseln Moen und Seeland, in ei-''201 zur Kreideformation gehörigen Kalkstcin, völ-^'8 verstcinert, aber demohugeachtet besiizen wir,nbsp;'''’2 ich glaube, docli noch keine recht , treue Abbil-desselbeu. Schroter hielt ihn , nebst nieh-'¦ern ap
ern Petrefacieiikuudigeii filr den gewohnli-
2heii Maskenkrebs, Cane, personatus Linn,
^^2rbst S. 193. T. XII. F. 71. oder fur Cane. Fras-
lie T. XI. F. 70. Fine niihere Vcrgleichung zeigt
augenscheinlich den Ungrund dieser Behaup-tu
von den bisher bekannt gevvordenen Arten.
beit
'ir eine entferme Aehnlichkeit ergibt sich mit Coro n at us Herbst S. rü4- T. XI. F.nbsp;^3- und niit Cane. la pi deus S. i85quot; T. XI.
Sein etwas breit gedriicktes, rundliches Riicken-®^bil8 wird durch drey von der Mitte zu beiden 2iten gleichformig auslaufende Furchen gelheiltnbsp;''gt;id \vij-8 wieder durch einige, nach dem ziemlichnbsp;eingebogenen Riissel zulaufende, und sich da-®2ibst ill eine Spitze vereinigende, etwas halbmond-^‘‘^ig ausgebogene Einschnitte schwach gefurcht.nbsp;Wischen den sammtlichen Furchen bilden sich et-
Buckeln. Die Schaale ist schwach gekornt.
erhabeneRunzeln, und einzelne symmetrisch ge-Ord- nbsp;nbsp;nbsp;-
-ocr page 542-Zu beiden Seiien des E-iissels kommen die langlicb ausgescliniltenen Augenhöhlen znm Vorschein, deren etwas hervorspringenderSaurn, so wie der Randnbsp;der vordern Seite des Thorax, mit abgestiimpften»nbsp;einzeln stehenden kleinen , dornenahnlichen Zalmennbsp;oder Knötchen besetzt ist. Bey einigen, und zu-mal den grüfsern Exemplaren, ist diefs leztere deut-licher, oey andern weniger bemerklich.
4) Brachyurites australis.
Ohngeachtet das Exemplar meiner Sammlimg grcfstentheils ziemlich gut erhalt'en ist, so ist es dochnbsp;zu sehr vcrdrückt, und die einzelnen Theile sindnbsp;dadurch zu sehr verschoben, als dafs sich eine be-friedigende Bestimmung und Beschreibung erwar-ten liefs. Er zeigt einige Aehnlichkeit mit Canc.nbsp;Brachyur. cursor aus Ostindien und Aegypten,nbsp;Herbst, S. 74* T, i, F. g. 9., und soil angeblicbnbsp;aus Bengalen herstammen; ist völlig in Kalkstein»nbsp;der das Ansehen des Jurakalksteins hat, versteinert»nbsp;und scheint allerdings eine eigenthümliche, nichtnbsp;raehr vorhandene Art zu seyn, daher er auch in defnbsp;Petrefactenk. S. 36. Nr. 3, als solche unter detnbsp;vorstehenden Benennung aufgeführt worden ist.
5) Brachyurites hispidiformis.
Canc. Brachyur. thorace cordato, punctis nU' nutissimis excavatis sparso, subgloboso, gibbosogt;nbsp;aculeato, lateribus utrinque spinosis, spinis cluabusnbsp;approximatis longioribus, manibus margine dentatis»nbsp;pedibusque teretibus. Petref. Kunde. S. 36. Ne- 4'nbsp;Nachtr. Taf. I. Fig. III. a. b.
-ocr page 543-Es scheinen gröfsere uncl kleinere Spielarten '^orzukommen, welche, ohngeachtet sie in ganz ver-schiedenen Gegenden, und unter ganz andern geo-ë*rostischen Verhültnissen angetroffen werden, bisnbsp;Weiterer Aufklarung blofs als Abanderungen zunbsp;betrachten sind. Beide zeigen einige Aehnlichkeitnbsp;^tt Canc. hispidus. Herbst, S. 24.7. T. ig. F.nbsp;^tgt;o., mit Canc, condyliatus T, ig. F. 99.
B. S. 24-6. und am wenigsten mit Canc. ce-t^onulli , S. 157. T. II* T. 39. und Canc. pa-ëurus T. 9., wofür man sie hat ausgeben wollen, ttnd stimmen mit keinera mir bekannt gewordenennbsp;Originale unserer Schöpfung überein.
Von der kleinern Art liegen mehrere, zum Tliell ®ehr schön mit Schaale und Scheeren erhaltenenbsp;Exernplare von der In s el Sheppey, in eine Mer-êelniasse versteinert, vor mir. Dieses Lager, zunbsp;eiiier der jüngsten Formationen gehorig, findet sichnbsp;den Klisten jener Insel, und soil zugleich fossilenbsp;^onchylien enthalten, welche angeblich mit meh-^ern der Pariser gegrabenen Schaalthierarten über-*^tnstinnnen.
Durch die vorstehende Angabe der wesentHchen ^ennzeichen dieser Krabbe scheint sie mir so hln-^'oichend bezeichnec, dafs sich eine weitere Beschrei-bung überflüssig macht, und ich will nur noch hin-^tifiigen, dafs sie sich durch das etwas bucklichenbsp;bfückenschild, mit regelmafsig geordneten Knoten,nbsp;kleinen vertieften Punkte der Schaale, die amnbsp;tgt;bern Bande schwach gezahnelten Scheeren, und dienbsp;belden Seiten des Schildes nahe zusammen undnbsp;^^oger hervorstehenden beiden Stacheln hauptsaohlich
^ttszeichnet.
26
Die grofsere Art findet sich in kornigten Thon-eisenstein-Lagern, welphe dem Jurakalkstein unter-geordnet zu seyn scheinen, am Burgberge hej Sonthofen in Bayern, und ist, wie bereits gesagbnbsp;wegen ihrer grofsen Uebereinstimmung bis zu wei'nbsp;terer Aufklarung blofs als Spielart zu betrachten. B'Snbsp;jetzt hat sie sich freylich wohl noch nie ganz voU'nbsp;standig gefunden, und fast immer sind Scheeren undnbsp;Fiifse nebst den Seitenstacheln mehr oder wenigernbsp;beschadigt. Glücklicher Weise besitze ich untefnbsp;mehrern Exemplaren einen fast vollstiindig erhaltC'nbsp;nen Thorax, auf dessen TJnterseite auch die Uebet'nbsp;reste der Fiifse zum Vorschein kommen, und dienbsp;Beschaffenheit dieses Exemplars berechiigt raich»nbsp;diese Krabbe, vor der Hand, nur als Spielart desnbsp;hispidiformis zu betrachten *)•
6) Brachyurites antiquus.
Cane. Brachyur. thorace cordiforme ovato, sub-globoso, subaspero, lateribus octo dentato, froiite bidentato, chelis crassis , inaequalibus, supra dentatiSnbsp;digitis laevibus. Taf. I. Fig. I. a. b. c.
Die vorliegende, ganz aufserordentlich schön und vollstandig erhaltene Krabbe aus den Baiistei'nbsp;nen der Aegyptischen Pyramiden, mit vollig versiei'
Ein ganz neueidicli erhaltenes scliünes Exemplar eh’®* Bracliyuriten von Sonthofen sclielnt aber wesentH®^*nbsp;vom hispidiformis verscliieden zu seyn,nbsp;wirklich eine eigenthiimliche Art auszumachen-Seine niihere Beschreibung mufs icli mir vorbehalt®*''nbsp;yveil ich die HofFnung habe, vielleicht noch voU'nbsp;staiidigere Sti'icke dieser Art zu erhalten. Nach eia®’’quot;nbsp;vorlauligen Vergleichung solieint er ebenfalls mit ket'nbsp;net bekannten Art iibereinzustimmen.
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ïierter Schaale, \vird sicher nur höchst selten so voUstandig aufgefunden werden, Sie stimmt mitnbsp;lïeiner mir bekannt gewordenen Art iiberein, undnbsp;sehr übereilt, ohne iiabere Vergleichung» fürnbsp;Canc. pagurus gehalten worden. Entfemtenbsp;Aehrilichkeit findet mit Canc. sexdentatus, Herbstnbsp;'ï'- VII. F. 52. und T. Vm. F. 53- S. i53-. 'incl mitnbsp;Canc. granulatus, T. Xll. F. 75* 76.» Statt,nbsp;aber die nahere Vergleichnng lafst gar keinen Zweifel übrig, dafs wir hier eine ganz eigenthümliche Artnbsp;^er Orwelt -v'or nns haben.
Das ej’förmige Pitickenschlld, das im Langen-^«rchtnesser 3 Zoll erreicht, ist zugleich ziemlich stark gewölbt und schwach gekörnt, oder zeigtnbsp;viélmehr eine lanhe Oberflache in regelmafsigen Ab-theilungen. Nach dem Rande zu, der zu beidennbsp;Seiten mit acht nicht sehr scharf hervorspringendennbsp;Zahnen besetzt ist, ist es aber ringsherum etwasnbsp;^ehr eingedrückt und ganz glatt. Die Schnautzenbsp;^st ziemlich stark eingebogen, aber nur mit zweynbsp;ZShnen versehen. DieScheeren sindverhaltnifsmafsignbsp;grofs, aber kurz und dick, und auf ihrem aafsernnbsp;Rande gleichfaüs mit fünf bis sechs Zalmen besetzt.nbsp;Die Fülse sind nicht sehr stark, ziemlich lang, undnbsp;der innern Seite mil kleinen Knötchen versehen.
Die nunmehr folgenden langgeschwanzten Rrebse, die Ma er o u rit en, finden sich im Gan-z\vav haufiger, als die vorhergehendeu Brachy*
-ocr page 546-nriten oder Krabbenar t en, aber ebenfalls höchst selten so gut, erhalten, clafs sie eine hinrei-chende Vergleichung und Bestinimung verslatten.nbsp;Sehr schwer balt es besonders die seltnern Arteiinbsp;derselben aufzutreiben, da, wie gesagt, die Krebs-arten überhaupt nur sehr sparsatn in den Gebirgs-schichten vorkommen. • Glücklicher Weise enthaltnbsp;aber meine Sammlung einige ganz vorzüglich schönnbsp;erhaltene Exemplare, die eine nahere Bestimniungnbsp;ungemein erleichtern. Am wenigsten gut erhaltennbsp;ist darunter:
7) Cancer Macrourites astaciformis von der Insel Sheppey, in dera schon erwahntènnbsp;Mergelgestein, der aus der angègebenen Ursache auch.nbsp;keine ausreichende Beschreibung zulafst. Betref.nbsp;Kunde S. 37. Nr. 5. Er scheint dem Cauc. asta-cus, unserm gewohnlichen Bachkrebse, sehr abn-lich zu seyn, nur bringt eine verhaltnifsmafsig tiefenbsp;Furche am Ende des Rückenschildes.und einige Ein-kerbungen auf der Wölbung der Schwanzschilder,nbsp;welchebeym Canc. astacus nicht wahrzunehmen sindgt;nbsp;die Vermuthung zu Wege, dafs wir doch wohl einenbsp;abweichende Art vor uns haben könnten, da es zU.'nbsp;mal nicht den Anschein hat, als wenn diese Einker-buhgen zufallig durch Verdrückung entstanden tva'nbsp;ren. Uebrigens stimmt die Zahl der Schwanzscbd'nbsp;der, die Beschalienbeit einiger sichtbaren Füfse»nbsp;und der Habitus im Ganzen ziemlich mit dem Bacb'nbsp;krebse übeiein, daher nur recht vollsiandige Exerti'nbsp;plare eine weitere Aufklarung verschaffen können.
8) AIacrourites minutus.
Canc. Macrour. thorace laevi subemarginato, an*
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*^nnis duabus longissimis, chelis aequalibus granu-latis lateribus dentatis, pedibus quatuor anterioribus ‘^^eliferis. Taf. III. Fig. 3. Wahrscheinlich gehortnbsp;Abbild. eincs unvollstandigen Exempt, von Knorr,nbsp;T. XV. F. 1. 3. hierher.
Dieser kleine, sehr gut erhaltene Krebs aus den Sohlenhofer Schiefern hat in seiner ganzen Formnbsp;®ehr viel Aehnlichkeit mit kleinen Bachkrebsen, mitnbsp;quot;^er Brut des Astacus, nnd erreicht kaum die Gröfsenbsp;®nies Zolls. Die vorstehende Beschreibung seinernbsp;^'^esentlichen Merkmale zeigt aber seine Verscliieden-hinlanglich an, und es möchte nur noch hinzttnbsp;fügen seyn, dafs seine yöllig gleich grofsen Schee-und Finger verhaltnifsmafsig knrzer und dickernbsp;bej'm Bachkrebs erscheinen, und dafs die Schee-selbst an der aufsern Seite schvvach gezahneltnbsp;®'nd, was bey jenem niemals Statt fmdet. Es istnbsp;keine Krebsart, weder in Sammlungen noch ausnbsp;¦^bbildungen, bekannt geworden, mit der er üher-^’Ostimmte, daher er ebenfalls zu den eigenthümli-Arten der Vorwelt gehören möchte.
g) Macrourites modestiformis. Thorace subgranulato, emarginato, antice den-rostro subulato acutissimo, lateribus subden»nbsp;'f9s, antennis duabus longis, chelis magnis inaequa-digitis aequalibus longis, pedibus anterioribusnbsp;’'^elatis. scutellis caudalibus aculeatis. Taf. II.nbsp;%5.
Ein gleichfalls gut «rhaltener kleiner Krebs aus Sohlenhofer Schiefern, der höchstens die Gröfsenbsp;zwey Zoll zu erreichen scheint, und viel Aehn-'^^keit mit Cancer modestus hat.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Her hst
S. 173. Till. II. Taf. 4.3, Fig. q. Der letztere ist jeclocli zuweilen über einen halben Fufs lang »nbsp;mul niöchte sicli schon (lurch seine Grofse hinrei'nbsp;chend untersclieiden. Aufserdem zeigt er aber auchnbsp;nur zwey ungleich langere Fühlhörner, da Canc.nbsp;niodest. mit vier weit kürzern versehen ist; so feldtnbsp;ihm auch der stark hervorstehende Dorn an der in-wendigen Seite der Scheerenfinger, und hierdurchnbsp;.sowohl, als durch die kleinen Stacheln auf den Rh-eken der Schwanzsebilder, zeichnet er sich schonnbsp;hinlanglich als eigenthümliche Art aus, wenn gleiebnbsp;sein ganzer übriger Habitus, das kurze, ebenfalHnbsp;durch vertiefte Linien getheilte Brustschild und dernbsp;verhaltnifsmafsig lange schmale Schvvanz, grofse An*nbsp;naherung zum Modestus verrath. Die bey Herbst annbsp;der angegebenen Stelle befindliche sehr genaue undnbsp;unistandliche Beschreibung dieser seltenen Krebsartnbsp;aus Ostindien gibt aufs.erdem die Untcrschiede nochnbsp;vollstandiger an die Hand.
10) Macrourites fuciformis.
Thorace cylindrico oblongo emarginato, laten* bus excisis, testa undiejue granulata, aculeis plun*nbsp;mis munita, rostro subulato dentato, antennis qn*'quot;nbsp;tuor longioribus, chelis granulato- aculeatis, pedi'nbsp;bus quatuor anterioribus cheliferis, cauda incurvaW*nbsp;Taf. II. Fig. 2. conf. Knorr, T. XV. F. 5.
Auch dieser schon erhaltene Krebs aus den Soh' lenhofer Schiefejn gehort zu den sehr seltenen kle^'nbsp;nenArten, die höchstens di* Lange von zweynbsp;len erreichen. Sein eingebogener Schwanz hat Vernbsp;anlassung gegeben, dafs er mit dem Canc. bei nnbsp;har dus verglichen worden ist, wenn er gleieb
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^’gentlich gar keiné Aehi)lichkelt zeigt, und nicht ^•nrnal zu dieserj Familie der Krebsarten gehort,nbsp;der Schwanz mit Schildern bedecht ist, dienbsp;^tienfalls, so wie die ganze Krebsschaale, mit klei-Körnern und Stacheln besetzt sind.
Die vorstehende Beschreibung enthült übrigeiis wesentlichen Kennzeichen , und es möchte nurnbsp;**Och hinzu zu fügen seyn, dafs der Thorax auchnbsp;|^‘‘eh hinten zu mit einer hervorstehenden dornahn-Spitze versehen, und durch zwey gleichlau-tnide vertiefte Linien, die sich zur Seite etwas wel-^'tiörniig biegen, bezeichnet wird. Die kleinen
ti
'Stacheln, womit die Schaale allenthalben bewafigt; ist, werden durch das Vergrörserungsglas erstnbsp;^echt sichibar, und bis jetzt habe ich mich vergeblichnbsp;®tnuht, eine ahnliche Krebsart unter den gegenvyar-
aufzufinden.
ii) M acr our i t es my s ti CUs.
Petref. Kunde S. 37. Nr. 8* Aus den Soh-^nhofer Schiefern, aber nicht deutlich genug erhal-Wenn gleich seine Form ganz vollstandig aus-S'^tlrückt zu seyn scheint, um eine ausreichende Be-®‘^iireibung liefern zu können. Taf. III. F. b^.
Er bat ein fast ganz walzenförmiges Ansehen, ^’^d der Thorax ist mit dem übrigen Leibe bis zumnbsp;^vranze von gleicher Dicke. Der Schwanz zeigtnbsp;drey rundlich-lappenförmige Flossen, und danbsp;dem Rücken und Schwanze keine Schilder be-^®rhlich werden, wenn man gleich noch eine Ab-, ®tlung in der Mitte desselben wahrnimmt , undnbsp;eigeiuHch blofs die Schaale des Thorax hervor-*•» er auch mit kurzen dicken , vöUig ungleichen
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Scheeren versehen ist, so könnte es leicht möglid* séyjj, tlafs dieser Erebs -vyeit eher, als der vorb''^'nbsp;geilende, zur Familie des Bernhardus, odei'nbsp;driften Abtheilung nach Herbst, zu den Par a si t*'nbsp;cis oder Weichschwanzen, deniGen. Pa gurusnbsp;marks, gehorte.
Er scheint sehr selten zu seyn, nnd ist miriiu'^^* in keiner andern Sammlung vorgekommen. Viel'nbsp;leicht findet er sich aber irgendvvo unerwartetnbsp;vollstandig erhalten, dafs wir alsdann eine ganznbsp;verlafsige Beschreibung und Bestimmung eryvarLe*^nbsp;dürfen.
12) Macrourites tipularius.
Thorace dorsali, cylindrico, lateribns scutell®' tis, antice rosiro subulato, oculis prominenlibus,nbsp;boscide porrecto, antennis 6 aequalibus longis®’'nbsp;mis, chelarum loco brachiis longissimis aculeatiS'nbsp;pedibus \l\. — 16 (?) anterioribus 8 quoque long*^'nbsp;simis , 4 primoribus subchcliferis , spinosissiirgt;’®'nbsp;posterioribus multo brevioribus laevibus. Taf.nbsp;Fig. I. conf. Knorr, T. XIII. F. b. c. ein \yeit iinvoH'nbsp;standigeres Exempl.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;^
Nicht leicht yyird man ein vollstandigeres schoner erhaltenes Exemplar, als das vorliegeu^l®'nbsp;von dieser höchst merkwürdigen und seltenen Krel*^nbsp;art antrellen, yvelche nach Linn. zwar noch zUnbsp;Abtheilung der langgeschvyanzten Krebse und scho’’nbsp;ZU den Squillenarten gehören \yürde , nach Hetf’®''nbsp;aber wohl noch am ersten zu dessen sechsten ^nbsp;theilung, zu der Garnelassel (Oniscusnbsp;rellus) gerechnet iverden mufs. Nach Lamnbsp;scheint er eine Mittelart zvyischen seinen Geschlech
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PahnuruB und Palaemon auszumachen. ^ an hat mit Canc. longipea, HerbstThl.il.
3i- F. 2. und sogar mit Ca nc. j a m aiceu-quot;7- Aehniichheit finden wollen, sie ^ócht« sich aber nur in Hinsicht der langgestreck-2n Foim und der sehr langen Fiifse und Fühlhör-ner einigerinarsen rechlfertigen lassen, und findetnbsp;eigenthch gar nicht Scatt, wie die vorstehende Be-teibuug schon zur Genüge an den Tag legt.nbsp;Mehrere Unistande tnachen es übrigens nichtnbsp;^*nwahrscheinlich, dafs der bisher als besondere Artnbsp;^ §2tuhrte, undim Eingange dieses Aufsatzes berühr-® Loiiginjanatus eigentlich nur ein verstümmel-» schlecht erhaltene? Exemplar dieser Krebsart ist,nbsp;diese Vermuthung verdient bev zahlreicheriinbsp;,^®«»plaren eine fortgesetzle Prüfung und Verglei-
«^hung^
chen Blatter eind zu beiden Seiten hoch ara
Vorne ragt vorn Tho-
^ni die Beschreibung ^eses seltenen Gainarrho* ®n tnöglichst zu vervollstandigen, füge ich nochnbsp;dafs die Lange des Krebses gegen fünf Zollnbsp;[)gr Thorax ist nur auf der Wölbung desnbsp;ungetheilt, und seine den Schwanzschildern
____
desselben eingelenkt. zjgnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;den Bussel, eine schnabelförmige,
lange Spitze hervor, zu deren beiden Sei-\\ nbsp;nbsp;nbsp;•^-was hervorstehenden Augen neben der
^tzel des noch weit hervorstehenden Bussels be-f*thch Werden. Von den sehr langen geringelten ^ “ornern sind zwey gleich neben den Augen aranbsp;^^'J'Ssel eingewurzelt, und die übrigen vier gleichnbsp;^'jgeu Fubihörner sind an der Spitze des letzternnbsp;och. Die vordern Füfse sind so lang alj dernbsp;®cWotli. Nïchtr, i,P«tr«f. K. C
T) 1 ¦_» .»,J .««1 V\air1r_svgt; nbsp;nbsp;nbsp;r\ m
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ganze Kürpcr, nnd die diey ersteii Paare mlt sc'lgt;‘ langen dornahnlichen Stacheln bewalFnet. Weitcfnbsp;zurüclt, zu Ende des Brustschildes, an der SchwanZ'nbsp;wnrzcl stehen z\vey Paar gleich lange, abernbsp;dunnere und ganz glatte Füfse, und die übrigen uH'nbsp;ter dem Schwanze befindlichen sind ebenfalls glatbnbsp;aber ungleich kürzer. Die Schwanzschilder babe’'nbsp;nacb vorne zu, auf dem Rücken, einen kleinen heï'nbsp;vorstehenden Dorn.
Die Lange der Füfse verschafft dieser Krebsarb von welcher bis jetzt keine ahnlichen Originale ai’^'nbsp;gefunden worden sind, einige Aehniichkeit mit da”’nbsp;Gen. Tipula Linn., und besonders init denlangfü^'nbsp;eigen sogenannten Erdschnacken, daher sie aucl'nbsp;mit den', vorstehenden Namen bezeiclinet worden ist.
13. Macrourites arctiformis.
Tborace amice aculeato, aculcis curvatis lo”' gis, postice lateribus dentatis, rostro dentato subf”'nbsp;liaceo, antennis brevibus, testa undique granulatS’nbsp;chelis longis teretibus, digitis subulatis, pedibi**nbsp;anterioribus cheliferis, scutellis caudalibus aculeat’*’'nbsp;Petref. Kunde. S. 37. Nr. Q. Taf. 111. Fig. 1. co”^'nbsp;Rnorr. T. XV. F. 2.
Mehrere der vorliegenden Exemplare die*^*^ Krebsart sind gleichfalls ganz vorzüglich schönnbsp;halten, und zeigen zurGenüge, dafs sie nur eif®nbsp;sebr entfernte Aehnlichkeit mit Canc. arctus, deï’*nbsp;sogenannten Barenkrebse haben, der sowohl an inbsp;nördlicben als südlichen Kristen lebt, Herb s’-'nbsp;Thl. 11. S. 80. T. 30. F. 1. nnd früher als bierbe”nbsp;gehorig betrachtet wurdc. Er stimnit mit keine’’’nbsp;bekannten Originale der gcgenwartigen Schopf”’’^
-ocr page 553-^^'erein gt; und gehort allerdiiigs noch zu der ersteu ^ mille der langgeschwanztèn, unter der Abtlieiluugnbsp;**^300 8 begriffenen Krebsarten, iijid keiiieswegsnbsp;mirti Geschlecht Scyllarus des Lamark undnbsp;F a K i. ’nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;•
oricius» Er kömmt nebst der folgeuden, ^ichst ahnlichen Art ain gewöhnlichsten gt; aber frey-höchst seken so voUstandig erhalten, in deunbsp;j Icnhofer Schieferil vor, tiild iac untgr den Petre-ctenkundigen so allgemein bekanrit, dafs er, zu-in Betracht der beygefügten Abbildung, keinena-Beschreibung erfordert.
14.. Macroürites ptopinquüs.
, thorace rotundato, subgranulato, lateribus den-chelis longis teretibus,'pedibus anterioribus ^ Giferis, Taf. III, Fig. 2. conf. Knorr. S. i. T. i4--^nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;darunter befindliche “weit gröfsere
unterschèidet sich durch die Einbiegung Thorax miteinem mehr hervorspringenden Zalm,nbsp;|^*^d es erfordert noch weitere Priifung, ob wir hiernbsp;eine Abanderung, durch Aker veranlal'st, vornbsp;^quot;8 haben.
Anch dieser vorliegende, sehr gut erhakene ^ *'ebs findet sich in den Sohlenhofer Schiefern, undnbsp;beym ersten Anblick eine so grofse Aehnlichkeitnbsp;^ dein vorhergehenden, dafs er fast immer mitnbsp;^^ntselben veryyechselt worden ist. Allerdlngs er*nbsp;°*'dert es aus dieser Ursache auch noch eine fortge-^ 2te Priifung, ob nicht vielleicht, durch zufalligenbsp;^*iistande und Einwirkungen in der Epoche seiner,nbsp;^^steinerurtg auf der Lagerstatte selbst, Verande-gen u,j(j Verstümmelungen seiner aufsern Formnbsp;gefunden haben, die zwar bey anscheinlicbnbsp;C 2
-ocr page 554-ganz vollstandigen Exemplaren nicht einmal hemerlr-lich werden, die aber dennocli eingetreten seyn können. Dafs die veranderte Form blofs vom Un-'nbsp;terschiede des Geschlechts herriihren soil, wie mannbsp;Lehauptet hat, möchte sehr zweifelhaft bleiben.
Hauptsachlich unterscheidet er sich von dem vorhergehenden durch den ganzlichen Mangel dornbsp;weit hervorstehenden, haufig krumm gebogenennbsp;Stacbeln des Thorax, der hier nur nach der hinternnbsp;Seite zu, an’ denen zu beiden Seiten vorragendennbsp;scheerenartigenBlattern, schwachgezahnelCerscheint.nbsp;Aufserdem aber hat der Thorax anch eine breltere,nbsp;und zugleich weit abgerundetere Gestalt. Dienbsp;scheerenartigenSeitenblalter kommen übrigens, nebstnbsp;den Scheeren und deni ganzen übrigen Habitus, milnbsp;der vorhergehenden Art völlig überein, und nur beynbsp;der Vergleichung recht zahlreicher gut erhaltenernbsp;Exemplare wird sich nach und nach entscheidennbsp;lassen, ob wir hier wirUkh zwey verschiedenenbsp;Arten vor uns haben.
15) Macrourites pseudoscyIlarus,
Diese sehr seltene Krebsart von Sohlenhofen i*t zu sehr verschoben und verdriickt, um eine ausrei*nbsp;chende Bestimraung und Beschreibung liefern zunbsp;können.
Sie ist meiner Sammlung erst vor kurzem ein-verleibt worden, daher sie auch erst auf einer der nachfolgenden Kupfertafeln T. XII. F. 5. abgebildetnbsp;werden konnte. Aus der Form des biatterförmigennbsp;gezahnelten Thorax, und der BeschalFenheit des Riis-sels und der Fühlspiizen, ergibt sich indessen, dafsnbsp;dieser Krebs der Familie Scyllarus des Fabric, nab*
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’•^er'Wandt ist, und dafs er, ohngeachtet der abwei-chenden Form seiner Scheeren, doch wohl dazu ge-i'echnet werden mufs, da zumal die letztern, we-^'gstens auf eine ahnliche Weise, auf der einen Selte f'iatterförmig gezahnelt sind. Die Oberflache seinernbsp;Schale und Scheeren ist durchgangig gekörnt.
Aufser den hier angeführten Gammarrholithen, ®ind mir nur noch einzelne Krebsscheeren vorgekom-^en, welche allerdings zu besondern Arten geboren.
möchte z. B. ein Theil der im Petersberge 3ufgefundenen Krebsscheeren Hummerarten,nbsp;dèm Cancer ganimarus, andere dagegen wiedernbsp;Krabbenarten angehören, und so lange als nichtnbsp;'VoIIsandige Exeniplare ganzer Krebse aufgefundennbsp;^Verden, was bisher, so viel ich weifs, im Peters*nbsp;^erge noch nicht der Fall gewesen 1st, so lafst sichnbsp;3Uch keine nahere Bestimmung hinziifügen.
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B e s c h r e i b u 11 g
einiger
un lt;l
einiger andern rathselh aft en Verstei-. nerungen, welche entweder gleich-falls zuden Pflanzen, oder zu den Cq~nbsp;rj^llen gehoyen.
Die Algaciten, die versteinerten Seetangar-. ten, sind erst ganz nenerlicli bekannt geworden,nbsp;daher sie auch in der Petfefactenkunde noch garnbsp;niqht angefiihrt werden konnten , well sich nochnbsp;keine Exemplare derselben in naeiner Sammlungnbsp;befanden, und die weoigen hieriiber vorhandenennbsp;altern Nachrichten noch zu unbestimmt und unzu-verlafsig waren, urn sie mit Sicherheit im Systemnbsp;auffiihren zu können 1). Inzwischen habe ich ei-
y Werin ich nicht irre, hat Carosi oder Ferber in seinen Briefen, und Walch in seiner Naturge-schichte d. Verst., zuerst die Vermuthung geaufiert,
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gt;iige hierlier gehorige Versteinerungen aus der Schweiz, aus Bohmen und aus verschiedenennbsp;legenden des südlichen Deutschlands erhal-, die zum Theil gar heinen Zvyeifel iibrig lassen, dafs sie wirklJch zu den Alga ci ten gehören.nbsp;®esonders sind die in Böhnien aufgefundenennbsp;£xemplare so characteristisch, dafs man nicht langer anstehen darf, auch die Familie der Algen alsnbsp;hürger der Urwelt anzuerkennen , und hauptsachlichnbsp;fühle ich mich dem Grafén Sternberg in diesernbsp;^insicht verpliichtet, der mich, bey Uebersendungnbsp;trines sehr ausgezeichneten Stücks dieser Art, zuerstnbsp;hierauf aufmerksam machte.
Sie kommen, den bis jetzt gemachten Erfahrun-gen zu Folge, hauptsachlich ira Alpenkalkstein, in der Nahe der untergeordneten Salzstöcke in dennbsp;I^raunkohlen formation en, anscheinlich auchnbsp;J'i einigen ij Item Steinkohlen formation ennbsp;Und wahrscheinlich gleichfalls im bi tuminösennbsp;Mergelschiefer, so wie in seltenen Fallen sogarnbsp;im Thüringisclien Muschelflötzkalk vor. Da effenbarnbsp;cinige ahnliche Arten derselben gegenwartig blofs imnbsp;Ocean und an den Meeresküaten anzutreften sind,
dafs Tang art en unter den Versteinerungen vor-k.ïmen, und u, a. hat man Abdiücke im Pirnai-sclren Sandstcin nnd in Kreidelagern zu den Tangarten reclinen wollen. Ob diefs wirklich ge-griindet ist, weiden weitere Nacliforscliungen leliren.nbsp;Ganz neuerlioh werden sie vom Graf Sternbergnbsp;¦ im zwey ten Ilefte seiner Flora der Voi welt S. 10. an-gefiihrt. Er bezielit sich liierbey auf Mittheilungnbsp;von Herder, der Iiisrlier gehorige Abdrücke am Kali-lenberg, in der Gcgend von Wieu, und ohnweitnbsp;Wieliczka aufgefunden batte.
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«nd e» höchst watirscheinlich Tjlelbt, tiaf» diesc aüch in der Urwelt Bewohner des Weltmeers waren, sonbsp;ist ihr Erscheinen in den angegebenen Gebirgsla-gern, besonders in Beziehung auf die BraunHoli-lenformation, vielleicht in geognostischer Hin-aicht von Wichtigkeit, und nicht ohne alle Beden-tung. Ein grofser Theil der Ablagerung der Braun-kohlen scheint namlich mit derBildung des Basaltsnbsp;und mit vulkanischen Erscheinungen innbsp;Verbindung zu stehen, und alsdann könnte das Vor-kommen der Algen unter den angeführten Umstan-den die Vermuthung bestatigen hellen, dafs dergleirnbsp;chen vulkanische Ausbrüche wirklich auf dem Grun-de des Meeres beym Eindringen desselben und seinen Ueberschwenirnungen des Festlandes, Statt fanden, wobey zugleich betrachtliche Waldungen zunbsp;Grunde gingen, welche nunmehr weit verbreitetenbsp;Braunko.hlenlager bilden.
Vor der Hand ist eine nahere und gehorige systematische Besiinimiiug der Algaciten noch nicht möglich, weil überhaupt noch zu wenig voll-standig erhaltene Exeinplare verhanden seyn mochten, uAd weil haufig selbst unter den günsligstennbsp;Umstanden bey den Conferven- undFucus-arten doch, der Natur der Sache nach, als Ver-,nbsp;steinerung die wesentlichen Merkmale verlorennbsp;gehen , die zur Vergleichung und Bestiuamungnbsp;crforderlich sind. Bey der von mir bisher unter^nbsp;nommenen Vergleichung scheint es allerdings, alsnbsp;Wenn sich gegenwartig unter den Fücusartennbsp;insbesondere keine ganz ahnlichen Originale auffin-den liefsen, ohngeachtet mir aufser einigen der vor-züglichsten hierher gehörigen Schriften, als Tur-
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*'er Hist» Fuc., Pioth Cat. bot., Dillwyn ï^titisch Confer., Gmelin Hist. Fuc., Jurgens Algae aquat., auch das ansgezeichneieHerbarium des Geh. Leg. U. v. Bridel zur Durchsichtnbsp;tgt;ffen stand. Vielleicht würden aber in Weber’snbsp;'ind Mahr’s grofsbritt, Conferven, in deren Bey-:nbsp;tragen z. Naturk., in Schumachers Enum.nbsp;b'iant. Seeland. , in Esp, Icon. Fuc., in der Floranbsp;germ, nnd in den einzelnenhierher gehör. Abhandl,nbsp;Muller in nov. Act. Holm, und in Lamomnbsp;^oux Difs. sur plus. Esp. d, Fuc. poch weiterenbsp;Aufklarungen zu linden seyn.
Die F u cu s a rt e n sind iibrigens, vermoge ^brer ganzen Beschaffenheit, noch ara ersten daTnbsp;geeignet, sich auch als Versteinerung so hin-’^eichend kenntlich zu erhalten, dafs man aller-dings verachiedene Arten unterscheiden, und viel-^eicht in der Folge, wenn sich zahlreichere Exem,nbsp;plare auffinden sollten, zu ihrer nahem Bestim-tUung schreiten kann. Ihre Formen sind zum Theilnbsp;®cbon sehr bestandig gleichförmig und ausgezeichnet,nbsp;'iud sie haben die hornartige Beschaffenheit .ihrernbsp;Platter, auf eine merkwürdige Weise, zuweilennbsp;^'ich in ihrem fossilen Zustand noch so hinlanglichnbsp;^eybehalten, dafs sie sich auch hier noch durchnbsp;^iegsamkeit und Farbe auszeichnen. Weit seltenernbsp;^ttd man die Conferven, Ceramien undnbsp;Ulv en als Versteinerung noch so gut erhalten an-’•'^cffen, dafs man sie mit Sicherheit erkennen undnbsp;^cstimmen kann, und bis jetzt besitze ich nur zweynbsp;bixemplare, welche ganz entschieden zu den Con-^®rven gehören. Bey einigen andern, die weiternbsp;^*iten naher beachxieben werden sollen, bleibt e«
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sehr zwelfelhaft, ob sie nfcht sclioii zu den Coral-linen geboren, und da es hauptsachlieh nach den neuern so schatzbaren Untersucbnngen von Schweig-ger, in seinen Beobacbtnngen auf naturh.nbsp;11 eisen S. höchst walirscbfeinlicb wird, dafsnbsp;die La marks cben Gattungen C or a 11 in a, Peni-cillus und Flabellaria, eigentlich in ibrem na-tilrlichen Zustande scbon sicb verkalkende oder ver-Stein crude, confervenahnliche Pflanzennbsp;siïvl, welches sogar bey einem Theile der Ulvennbsp;und selbst bey den Alcyonien eintritt, so wirdnbsp;die Schwierigkeit, sie immer unter den Petrefactennbsp;gehorig zu unterscheiden, noch vermebrt. Haut-ahnliche Ueberziige und Abdriicke linden sicb zwarnbsp;auf mehrern Steinarten zuweilen von betrachtlichernbsp;Gröfse und Ausdehnung, welche Aehnlichkeit micnbsp;Ueberresten von Ulven haben, aber schwerlicbnbsp;werden sie so deutlich und vollstandig vorkommen,nbsp;dafs man sie unbezweifelt zu dieser Familie rechnennbsp;könnte. Sehr rathselhafte Blatterversteinerungen,nbsp;welche bald naher beschrieben werden sollen , hatnbsp;man zwar mit Ulven, und einige darunter beson-ders mit Ulva latissima vergleichen wollen, sienbsp;wiirden aber offenbar eine ganz eigenthümliclie,nbsp;blofs der Vorwelt angehorige Art der Algen aus-machen, wenn sie wirklich hierher geboren sollten,nbsp;wie die nahere Beschreibung umstandlicher darthuUnbsp;wird.
In der Petrefactenkunde babe ich unter den Carpolithen S. 419. zwey Arten mit der Be-nennung Carp, orobiformis und frumenta-rius aus den llmenauer Schwülcn des dasigen Kup-ferschleferflötzes angeführt, und T. XXVII. F. 1. S»
-ocr page 561-^tibilclen lassen, welclie mir gegenwartig, nach n^-hererPrüfung, keineswegs zuden versteinevten Früch-sondern ebenfalls zti den Seetang- nnd insbe-i ®ondere zu den Fucusarten zti geboren scheinen.
Ueberresie der Hülsen, welche in seltenen Fallen *^och in den Höhlungen der Abdrücke befindlicli sind,nbsp;''^rrathen eine abnliche, auch fürdie versteinerten Fu-cusarten so characteristiscbe Biegsamkeit, nnd habennbsp;®^«e braunlicbe Farbe nnd eine gewisse Durcbscbeitnbsp;•^enheit beybebalten, die es böcbst wabrscheinlichnbsp;*^acbt:, dafs sie wirklicbzu den Algaciten geboren,nbsp;ibre'Form, so abweichend sie aach iniEinzelnen vonnbsp;^en bekannten Fncusarten ist, widersl.reitet dochnbsp;Ganzen keineswegs dieser Bildung, und zumnbsp;®eyspiel will ich nur den bekannten F neus sili-^tiosus Linn, anfübren, dessen scholenahnlichenbsp;ZiWeige, wenn sie büscbelförmig zusammenge-®chwemmt oder aufgetrockilet sind, dem Habitusnbsp;^es Car pol. frumentar. sehr abnlich werden,nbsp;¦^uf gleiebe W^ise niibern sich auch die Formennbsp;®t3derer Fucusarten dem orobiformis, und danbsp;^ir bey den Petrefacten obnedem sebon daran ge-^öhnt sind, immer mehr oder weniger abweichendenbsp;Gestalten von den vorhandenen Originalen anzutref-, SQ darf es uns um so weniger befremden, diesenbsp;allgernein anerkannte Erscheinung auph bey dennbsp;^iicusarten bestatigt zu linden. Wir würden dahernbsp;bt der Folge diese béiden Versteinerungen im Sy-wohl nicht mit Unreebt unter der Benennungnbsp;^igacites orobiformis und frumentariusnbsp;können. Höchst wabrscheinlich kommennbsp;bnter den Pllanzenabdrücken im bituminösennbsp;'^^rgelschiefer , in den Frankenberger
Kupferwerlien, und ira Scliieferthon und Kohlensandstein mehrerer Stein- und Braun-kohlenlager noch verscliiedene Algenartennbsp;vor, die bisher verkannt worden sind, und die wifnbsp;first unter günstigern Umstanden, nach recht voll-standig aufgefundenen Exemplaren, richtiger be-zeiclinen werden.
Zu den übrigen bis jetzt bekannt gcwordenen Wenigen Arten aus meiner Sammlung, die so gutnbsp;erhalten sind, dafs sie eine Vergleichung ruit nochnbsp;vorhandenen Originalen zulassen, und ganz unbe-zweifelt zu den Algaciten gehören , sind hauptsach-lich die schonen Exemplare zu rechnen, die der ei-genthümlichen bolartigen Schieferthonart aufliegen»nbsp;welche die Böhmischen Braunkohlen begleitet. Einnbsp;vorzügHch gut erhaltener Zwcig dieses A1 g aci t ennbsp;ist T. IV. Fig. 1. a. abgebildet, daher sich eine weit-lauftige Beschreibung seiner Gestalt überflüssignbsp;macht. Augensclieinlich gehort er zu den Fucus-arten, und wenn er gleich mit keiner bekanntennbsp;Art völlig übercinstimmen möchte, so scheint ecnbsp;doch viel Aehnlichkeit mit Fucus crispus. Turner hist. fuc. S. 44- 216 und 17., Jürgens Dec.nbsp;10. Nr. 3., zu haben. Sclbst die Farbe, welche innbsp;der Versteinerung nur etwas mehr blafs kupferrotl»nbsp;und fast metallisch glanzend geworden ist, zeigt mitnbsp;den natürlichen und getrockneten Exemplaren nochnbsp;viel Uebereinstimmung. Fucus crisp us, dessennbsp;ganzer Habitus sich dieser Versteinerung ungemeinnbsp;nahert, ist im Ganzen nur noch etwas krausblattriger,nbsp;und seine Verastelungen sind etwas zarter und fei-ner. In der Form und Richtung der Zweige ergibtnbsp;sich zwar gleichfalls einige Aehnlichkeit mit Fucu*
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Jich
'^«siculosusj und mit Fucus ceranoides aber die kugelförmigen Blaeen, welche dienbsp;«rstere Fucusart auszeichneiij, fehlen eben SO wienbsp;'^ie durchlaufenden Kippen bey der zweyten ganz-^*cb, daher dieser Algacit wohl auf beine Weise hier*nbsp;zu rechnen i»t, und am schicklichsten Algaci-crispiformis zu benennen seyn möchte.nbsp;Taf. Vk F. 1. liefert die Abbildung eines Alga*nbsp;der ebenfalls zu den Fucusarten gehö*nbsp;möchte. Er kümmt in grofsen zusammenge*nbsp;^auften Massen in ganzen Schichten des Mergel*nbsp;®chiefers bey Boll im Württembergischen vor,nbsp;sich schon sehr dem Schieferthon nahert. Da seinenbsp;¦^Weige auf die mannichfaltigste Weise mit einandernbsp;'quot;®ïflochten sind, und das Gestein nach allen Rich-tUiigen durchsetzen, so ist seine wahre Gestalt nichtnbsp;^^stimmt genng zu erkennen, und eine naliere Ver*nbsp;Ê^®ichmig daher auch nicht ausführbar. Die Aestenbsp;®clieinen an dep Seiten uiiregelmafsig gezahnelt zunbsp;, wefshalb man mit Fucus serratus hatnbsp;¦^^bnlichkeit hnden wollen, die mir jedoch bey ei-nahem Vergleichung ganzHch zu verschwindcnnbsp;®chelnt. Vielleicht rührt das undeutlich Gezahneltenbsp;Gekörnte der Zweige, so wie ihre licht weifs-
graue Farbe selbst, von Seerinden oder
. ®chariten her, welche sie fast durchgangig *^^®gt;'zogen haben, was so haufig bey den Fucusar-der Fall ist. Mehrere Stücke gewinnen durchnbsp;hervorstechende weifsliche Farbe der Zweige ge-die weit dunklere, oft schwarzlich graue Farbenbsp;Schieferplatten, ein recht gefalliges Ansehen.nbsp;Beschaffenheit der ganzen Masse der Aeste ^'^er-®*attet übrigens nicht, sie für astige Co rallen-
-ocr page 564-ar teil, ünil msbesonclere für Escha riten zü halten, weil die letztern riie in solcher Verbreitungnbsp;vorkonimeii j dafs sie ganze Strecken der GebirgS'nbsp;schichten einnehnaen könnten, und die übrigen Co'nbsp;rallenarten viel festetej nicht so platt gedrückt^nbsp;bandartige Zweige haben, die atich bey der VersteinC'nbsp;rung wieder in ungleich festere und hiirtere Gestei»'nbsp;arten übcrgehen. Wir haben daher alle Ursache, zt*nbsp;verniuthen , dafs wir hier eine eigenihümliche Fu'nbsp;Cusart der Vorwelt erblicken» die allenfalls voriau'nbsp;fig zur niihern Bezeichnting Algacites granula'nbsp;tus benannt werden konnte.
Taf. IV. Fig. 2. ist die Darstellung eines merk-wiirdigen Pflanzenabdrucks von der sogenaiintci» neuen Welt bey Basel. Diese Abdrücke shk^nbsp;zuerst von Herrn P r o f. M c rian aufgefunden uiitinbsp;nebst andern Pflanzenresten , welche allerdings z''nbsp;den Filiciten und bauinahnlichen FarrenkrauteiiJnbsp;geboren mochten, gleichfalls dafür gehalten worden-Sie linden sich in einer, dem dertigen Jurakalksteii'nbsp;untergeordiieten Abanderung des Schieferthon*nbsp;(nach Werner),^der gewölndich das Dachgesteinnbsp;der, dein altern Kalkstein Untergeordiieten Steinkoh'nbsp;lenformation ausmacht und, wie diefs in niehied’nbsp;Gebirgsgegenden der Fall ist, zuweilen ohne darun'nbsp;ter behndliche Steinkohlenlager zUm Vorschei’’nbsp;kömint, die jedoch unter günstigen Umstanden liat^'nbsp;fig erst in gröfsern Teufen ersunken werden. Schwet'nbsp;lich möchte er alg untergeordnete Mergelschiefera’'*'nbsp;zum Gryphitenkalk geboren, wie Einige hehauptr’’nbsp;wollen.
Die vorliegeiideu Exemplare ünterscheiden sid’ liauptsachlich dadurch von den Filiciten, dafs ih*^^
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fSllt
Blatter elnander geratie gegeiiuber steheu und nicht ^Iterniren, dafs diese, mit gleichlaufemlen feinennbsp;Luiigenstricheu ohne Mittelrippe verselien, eine be-haclitlicho Lii^ige in gleicher Breite erreichen, xliulnbsp;ê^'gen das F.iide ploizlich abgerundet ersclieineu.nbsp;nach der abgerundcten Spitze zn verilieileiinbsp;die zarten Striche oder Langenripjjen in kcinenbsp;^eluerii Adern, ¦\vodnrch sie die allgemeinen Kenn^nbsp;^^ichen der gewohnlichen Pflanzenblatter ganzlichnbsp;'erlieren, Aufserdem bestehen diese Blatter auchnbsp;'*Us ciner hautahnlicheii zahen Masse, die sich ab-Beben und nach alien Bichtungen biegen lafst, ohnenbsp;zerbrechen iind sich vom Hauptsdingel abzulci-**^0. Zugleich kommen gemeins haftlich mit ilinennbsp;^“¦eite hautahnliche, gleichfalls biegsame, blattahn-Bche Lagen vor , welche ganz glatt, ohne alle llip-heii erscheinen, und dadurch ein den Ulven sehrnbsp;^linliches Ansehen gewinnen. Unter diesen Um-®^5nden ware es sehr möglich, dafs wir hier unet'-'¦'^artet wieder ganz eigenllmmliche, vonden gegen-^'quot;artigen Tangarten, welche nie solche Langen-®hiche und feine Rippen wahrnehmen lassen, völ-'§ abvvcichende Fucusarten vor uns hatten, dienbsp;, in so fern sich diese Vermuthung bestatigennbsp;^^llte, Algacites filicoides benennen konnte.nbsp;. ^l^anntlich sind die Blatter der Filiciten gewöhnlichnbsp;*1^ Steinkohle verandert, uud‘ diese Hegt ihren Ab-*^'icken zwischen den Gesteinsschichten entwedernbsp;feste Masse, oder als Kohlenstaub, auf, und zer-
Oder springt beym Zerschlagen wegen ihrer
^Ptodigkeit gewöhnlich ganzlich ab, daher die Zïi-’ëlveit dieser tangahnlichen Blatter um so mehr **lnaerksamkeit verdient. Eine fortgesetzte Priifung
-ocr page 566-bey zahlreichen Exemplaren wircl allein cntscheiilen Itönnen, ob \vir hier, ohngeaclitet aller angeführteunbsp;Umstande , dennoch filicitenartlge Pflanzen, odernbsp;wirhlich Algaciten vor uns baben.
Taf. VI. F. 1. und 2. sind gleichfalls merkwür-dige Pflanzenabdriicke, welche zuweilen niit einerfli den Tangarten ahnlichen, hautarligen, zahen undnbsp;braunlich rothen Uebcrzug erscheinen, der, ohnge-achtet der übrigens sehr abweichenden Form , eben-falls quot;wieder zu der Vermuthung fiihren koniitCfnbsp;dafs sie zu dieser Familie geliorten. Fig. 1. fuidetnbsp;sich imbituminosen Mergel- oder Kupferschie-fer bey Ilmenau, Fig. 2. aber kömmt im Schie-ferthon der Gegend von Essen in Westphaleunbsp;vor. Beide Abdriicke sind aber auch bier und danbsp;quot;wirklich- in Stein verwandelt, und der erstercnbsp;zeichnet sich besonders durch seine scbwach, an-scheinlich unregelmafsig gezahnelien kleinen Blatternbsp;aus, und hat iibrigens mit mchrern Arten der innbsp;meiner Petrefactenkunde angefiilirten Lycopodio-lithen grofse Aehniichkeit. Fig. 0. hat in dernbsp;Form seiner Zweige und spitzigen kleinen Blatter-chen Aehniichkeit mit Sensitiven im zusammen-gezogencn Zustande. Man hat sie auch fiir Aehren-oder Bliithenrispen von Grasarten halten wollen»nbsp;was jedoch schwerlich der Fall seyn möchte. Nurnbsp;besonders giinstige Umstande werden uns hinrei'nbsp;chende Aufschlilsse iiber diese Pflanzeniiberresle dernbsp;Urwelt verschall'en können.
Auf T. IV. Fig. 1. b. und T. V. F. 2. sind di® in meiner Sammlung hefindlichen Confervennbsp;ahnlichen Versteineriingen abgcbildet. Von der er-stern Art linden sich die Abdrüclie auf dem Schie*
-ocr page 567-^^•¦thone der Böhmischen Braunkolilenformation in êrölsern und kleinern Exemplaren. Sie hat einigenbsp;Aehnlichkeit mit Conferva rutilans, Gürg.
i. Nr. 3., aber freylich lafst sich bey der gan-*¦60 Beschaffenheit dieser Pflanzenarten gar nicht er-'’'quot;arten, dafs wir auch bey den besten vorliegenden Exemplaren eine ausreichende Vergleichung wvirdennbsp;®*istellen können.
Bey der zwej^ten auf T. V. Fig. 2. abgebildeten vvird es, aus den bereits angeführten Gründen,nbsp;®tets sehr zweifelhaft bleiben, ob wir hier wirklichnbsp;Conferve, oder eine Coralline vor uns ha-^en. Sie liegt in zusammengeschweinmten tind 111nbsp;®ich auf mannichfaltige .Weise verschlungenen Büir-^6ln, auf einem dickschiefrigen Mergelkalk dernbsp;legend von Ka hl a ira Altenburgischen, welchernbsp;*Um Thüringischen Muschelflötzkalk gehort, undnbsp;Eornmt dort in zienilich betrachtlichen Massen vor,nbsp;^elche das Gestein nach allen Richtungen durch-Eechten. Sie zeigt Aehnlichkeit mit Ceramiumnbsp;^iolaceum, Confervoides, und Confervanbsp;''^gricans, lafst sich aber eben so wenig als dienbsp;''Orhergehende nur mit einiger Sicherheit bestimmen.nbsp;^ sich aufserdem gar keine Spuren von andern Co-’^^ilenarten in diesem Gesteine linden, so gewinntnbsp;zwar einige Wahrscheinlichkeit, dafs sie wirklichnbsp;den Confer ven und nicht zu den C o r a 1H -gehort, ohne jedoch im mindesten hierübernbsp;^'^tscheiden zu können.
Taf. VII. Fig. 1. zeigt die verkleinerte Abbil-einesfast viermal gröfsern schön erhallenenBlat-das faltig zusammengebogen, auf einer Alt-orfer Muschelmarmorplatte uiit Beleiuniten Schloth. Nicktr. t. Petref, K.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;D
-ocr page 568-liegt, vind von parallelen, ziemlich weitlauftig aus einander stehenden, feinen vertleften Linien oderRle-fen durchzogen wird, welche avis einem gemein-schaftlichen Mittelpiinkt, und wahrscheinlich vonnbsp;einem Blattstiele, ausznlaufen scheinen. Eine Thei'nbsp;lung und Verzweigung von kleinern auslaufendennbsp;Hippen und Adem, nack der Weise anderer Blatter,nbsp;quot;wird nicht bemerklich. Man hat mit Palmen-blattern, mit den grofsen Blattern des Huflat-tichs, und auch mit UI va latissima Aehnlich-keit linden wollen, und am wahrscheinliclistennbsp;möchte es noch den Palmenarten angehören, zu dennbsp;Co rail en aber seiner ganzen übrigen Beschaffen-heit nach, besonders auch wegen des höchst feinennbsp;Steinkohlenüberzugs, nicht gehören. Diese Verstei-nerung kömmt nur höchst selten im Altdorfer Kalk-stein, der wahrscheinlich zu den altern Schichtennbsp;der Juraformation gehort, zuweilen aber in so gro-fsen Exemplaren zum Vorschein, dafs die Blatternbsp;fast ij Fufs erreichen, und dem ohngeachtet schei-nen sie noch nicht vollstandig zu seyn, indem immernbsp;ein Theil derselben rnit dem Gestein verwachsennbsp;ist, und darunter verborgen bleibt.
Taf. V. Fig. 5. ist ein rathselhaftes Bruchstiick» welches das Ansehen erhalt^ als wenn mehrere dickenbsp;und steife, dem vorhergehenden ahnliche Blatternbsp;über einander geschichtet waren. Sie sind nur mi*^nbsp;enger zusammenstehenden , feinen, gleichlaufendeUnbsp;Riefen versehen, die auf der breiten Seite eines je'nbsp;den hervorragenden Blattes immer wieder ganiïnbsp;gleichförmig zum Vorschein kommen. Eben so rath'nbsp;selhaft ist die folgende Versteinerung.
-ocr page 569-Taf. VII. Fig. 2. Kier sind blattförmige, au£ Qianniclifaltige Weise eingebogene und faltige Schaa-ïen, oder Rinden, in betrachtlichen Massen des Ge-steins nach allen Richtungen befindlich. Sie sindnbsp;cben so parallel, als die vorhergehenden, aber nochnbsp;iingleicli feiner gerieft, und inKalkspath verwandelt.nbsp;'Sie haben auf keine Weise das Ansehen von Escha-ïiten, sondern weit eher von Pflanzenblattern, odernbsp;Bruchstückcn von Scliilfstengeln; dem ohngeachtetnbsp;öber wird es sehr wahrsclieinlich, dafs diese beidennbsp;Zuletzt beschriebenen Versteinerungen zu einer ganznbsp;cigenthümlichen Corallenart der Vorweltnbsp;geboren, von der wir gegenwartig gar nichts Aehn-liches aufzuweisen haben. Beide kommen im altern,nbsp;¦vvahrscheinlicli zum Alpenkalkstein gebörigen Kalk*nbsp;stein im S al zb ur gi s ch e n vor, und verdienennbsp;quot;Weitere Nachforschungen. Zu den Tangarten, undnbsp;ïnsbesondere zu den Ulven, wofür man sie auszuge-ben geneigt war, mochten sie schon um defswillennbsp;nicht gehören , weil die so betriichtliche Dicke dérnbsp;Blatter bey dieser Familie nicht gewöhnlich ist.
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und
SchneclïenversteinerungenderÜber-gangsformation nnd des dazu ge-rigen Kalksteins.
Schon in der Einleitung zu diesen Nachtragen zur Petrefactenliunde ist bereits angeführt worden, dafsnbsp;nach und nach die Abbildungen der mir bekannt ge-wordenen Muschel- und SchneckenversteinerungeOnbsp;aus den verschiedenen Gebirgsformationen geliefertnbsp;werden sollen, in so fern sie bisher en tweder nochnbsp;gar nicht, oder wenigstens nicht richtig und treunbsp;genug dargestellt worden sind. Gegenwartig machenbsp;ich daher den Anfang mit den Vefsteinerungen die*nbsp;ser Art aus dem sogenannten Uebergangskalk'nbsp;stein, und lasse mich blofs bey solchen auf einenbsp;nahere Beschreibung ein, die in der Petrefactenkun-de noch 'nicht angeführt, oder nicht ausreichendnbsp;darin beschrieben worden sind.
-ocr page 571-Sehr ahnliclie Spielarten von einigen wenigen ¦^ïten derselben bommen auch noch in verschiede-^®n Schichtengliedern der altern Kalksteinflotze vor,nbsp;'''^ohin der Thiiringische sogenannte Zechstein u,nbsp;'^fyphitenbalk, unddas ebenfalls inThiiringen alsnbsp;^auh-Oder Höhlenkalkstein bezeichnete Flötznbsp;ê^horen mochten. Da der Uebergangskalk-®lt;^ein und die eben angefiihrten altern Ralk-®*^einflötze der Alpengebirge in der Schweiz so-¦^ohl, als in andern Gebirgsgegenden, haufig ver-Wechselt und sehr oft gemeinschaftlich Alpen-^alkstein benannt worden sind, so kann mannbsp;sich gegenwartig dieser letztern Benennung, ohnenbsp;^erwirrung zu veranlassen, nicht eher bedienen,nbsp;bis man ganz dariiber einverstanden ist, den Zech-®*^ein nebst seinen Flötzabanderungen mit dem Na-*^en Alpenkalkstein nach Freiesleben, Ka-^srstein und einigen Andern zu bezeichnen, undnbsp;^Udurch von einer Seite vom weit altern Ueber-gangskalkstein, und von der andern von dennbsp;Itingern Kalkflötzen zu unterscheiden. Wirnbsp;*’iüssen überhaupt Alles anwenden, um die Lage-I'Ungsverhaltnisse der Kalk- und Sandsteinflötze voll-®*^andiger aufzuklaren, weil wir über das relativenbsp;einiger ihrer Schichtenglieder noch sehrj imnbsp;^tiukeln schweben, und nur alsdann bedeutendenbsp;^ortschritte in der Geognosie erwarten könnennbsp;^Venn hierüber das gehorige Licht verbreitet istnbsp;^öchst wahrscheinlich würden wir in dieser Hinnbsp;dem Staatsrath Escher, der als ein so vornbsp;*^'^glich gründlicher Forscher im Gebiete der Geonbsp;g'losie bekannt, und so vertraut mit der Gebirgslagenbsp;seines Vaterlandes ist, sehr viel zu verdanken
-ocr page 572-haben, wenn er seine bewalirten Untersuchungen und Erfahrungen umstandlicher mittheileii wollte.nbsp;HofFentlich haben -wir übrigens in kurzem durchnbsp;H. V. Buch und Haufsmann lehrreiche Auf-schlüsse zu erwarten. Den gegen-w'artigen neuernnbsp;Untersuchungen zu Folge wird es höchst wahrschein-lich, dafs der Jurahalkstein, wie ich auch selbst schonnbsp;in der Petrefactenkunde angedeutet habe, mit dernbsp;Kreide in naher Verbindung steht und \yirklich jün-ger als der Muschelflötzkalk ist, Ob er über dennbsp;Quadersandstein gelagert ist, .der bekanntlich dennbsp;Muschelflötzkalk bedeckt, und ob der vonKafer-stein vorzugsweise mit dem Namen Gryphiten-,nbsp;kalk belegteKalkstein im Württembergischen, dernbsp;Schweiz und mehrem südlichern europaischen Ge-genden, mit unserm Thüringischen Muschel-flötzkalk, eben so wie der Mergelsandsteinnbsp;jener, Gegendeh mit dem Quadersandstein, zunbsp;ein und der namlichen Formation gehort, scheintnbsp;mir jedoch noch sehr genaue Prüfung zu erforderii.nbsp;Vielleicht geben solche Puncte, an welchen sich innbsp;einzelnen muldenförmigen Ablagerungen im Gebietenbsp;des Mergelsandsteins weit. jiiijgere Formation en mit den calcinirten Muscheln der Parisernbsp;Gegenden linden, hierüber unerwartet noch naherönbsp;Aufschlüsse. In der Petrefactenkunde ist übrigenSnbsp;im Allgemeinen der Jurakalkstein, den altern Ansichten zu Folge, auch noch zu den altern Kalkflötze*^nbsp;gerechnet worden, was nunmehr nach den neuerdnbsp;Untersuchungen eine Berichtigung erfordert. Ein®nbsp;solche Berichtigung ist zugleich um so erfreulichennbsp;da in der Petrefactenkunde bereits die Verschieden-heit der Versteinerungen des Jura- und Musch®^'
-ocr page 573-flötzkalks, und die Uebereinstimmnng der Jura-'^ersteineruiigen mit den Versteinerungen der Kreide ^achgewiesen wurde, und dadurch die Wiclitigkeit
Studiums der Petrefacten für die Geognosie eine §rofse Bestatigung erhalt.
Der Uebergangskalkstein enthalt ungïeich Urebr Versteinerungen als man früher vermuthete,nbsp;^ud eine grofse Anzahl verschiedener Arten, die sichnbsp;^aglich bey wei tern Nachforschungen vermehren,nbsp;^ud daher jene wohl etwas zu voreilig aufgestelltenbsp;^ehauptung gröfstentheils widerlegen, dafs sich innbsp;flen frühesten Epochen der Urwelt nur wenig zahl-^eicbe Arten der unvollkommnern organischen Ge-®cböpfe ausgebildet batten, deren Ueberreste wir ge-genwartig in diesen uralten Gesteinscbichten linden,nbsp;ïlie Formen mehrerer darunter begriffenen Thierar-
sind allerdings von den gegenwartigen ganzlich ^erscliieden, wie z. B. die Orthoceratiten, Cal-*^eolithen, einige Anomiten u. s. w., anderenbsp;*iahern sich aber dagegen wieder mehr den nochnbsp;' orhandenen Originalen unserer Schöpfung, wennnbsp;ë^eich nicht eine einzige völlig mit ihnen über-^instimmt. Selbst die im Uebergangskalkstein befind-lichen glatten Terebrateln gehören, den neuernnbsp;®'^tgfaltigen Prüfungen zu Folge, nicht zum Tere-^ï^atulit. vulgaris, und machen, so wie dienbsp;^ahlreichen. Corallenarten, eigenthümliche Ar-aus, wenn wir auch beym ersten Anblicknbsp;S^auben sollten, sie zum Theil noch in unsern Co-^alleprilFen anzutreft’en. Die Corallen und Or-^^oceratiten bleiben übrigens besonders charak-'¦^tistische Versteinerungen für den Uebergangskalk-
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stein, und sind gröfstentheils wesentlich von den Arten der jüngem Gebirgsformationen verschieden.
Unter den Concameracitenist der naclifol-gende O r th o c e r a tit nocli nicht in der Petrefac-tenhtinde aufgefvihrt und beschrieben worden, weil meine Sammlnng damals noch keine recht deutlichennbsp;Exemplare aufzuweisen hatte, und es mir dahernbsp;zweifelhaft blieb, ob er wirklich hierher gehore.nbsp;Gegenwartig besitze ich nun zwar mehrere ausge-zeichnete Stiicke dieser Art, die es sehr wahrschein*nbsp;lich machen, dafs er zu dieser Familie gehort, demnbsp;ohngeachtet erfordert er aber eine fortgesetzte genauenbsp;Priifung, weil er zu fest mit dem Gestein verwachsennbsp;1st, um seinen wahren Habitus mit volliger Sicher-heit beurtheilen zu können, und man bey seinernbsp;geringen Gröfse unter diesen Umstanden nur zunbsp;leicht Tausehungen unterworfen bleiben kann.nbsp;Einstweilen fiihre ich ihn hier unter'der nachstehen^nbsp;den Benennung auf,
Ortlioceratites serratus.
1st bisher im Uebergangskalkstein als Lager im AlaunschieFer von Andrarum bey Galgenbackonbsp;in Schweden, s. Reisen d. Gr. Varg. B odemarnbsp;S. 256,, in der Gegend von Chris tiania in Nor-wegen, auf d. Ins. Bornholm, Min. Tascheiib.nbsp;1. Abtheil. 1820. S. 22., und als Geschiebe bey Star*nbsp;gard im Mecklenburgisehen aufgefunden worden.nbsp;Merkwürdig ist es, dafs in jenem Alaunschiefer, auf*nbsp;ser den bekannten Trilobiten, auch zugleicbnbsp;Farrenkrauter-A b driicke (?) angetroffen werden sollen, and lange hat man den vorliegendeo
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^'Sthselhafien Orthoceratiten selbstCür einePflan-Zenversteinerung gehalten.
Es ist Schröter’s gezahnelter Orthoce» der ihn in seiner Einleit. Thl. IV. S. 224*nbsp;'^tnstandlich beschriehen , und T, 4lt; F. 5- abgebildetnbsp;, sich aber darin geirrt zu haben scheint, dafs dienbsp;^ervenröhre auf der schmalen iind scharfen Seitenbsp;^esselben befindlich seyn soil. In Walch’s Naturg.
Verst, des Knorr. Petref. Werks ist er Thl. III. Cap. 4 S. 163 heschrieben, und in den Knorr. Sup-plem. Taf. IV. C. F. 5. 6. abgehildct.
Auf den hier beygefügten Kupfertafeln ist er 7. VIII. F. 3. a. h. c. um defswillen F. 3. a. vounbsp;¦'quot;orne, F. b. von hinten, und F. c. von der Seite, et-''Vas vergröfsert dargestellt, weil jene Abbildungennbsp;^ein richtiges Bild von seiner wahren Gestalt liefeni.nbsp;Aber auch hier ist blofs der Steinkern dargestellt,nbsp;tlnd der Ort, wo die haarförmige Nervenröhre durchnbsp;die Concamcrationen zu gehen scheint, mit einemnbsp;7uncte angedeutet. Da er fast immer in zahlrei-^ben mit einander verwachsenen Exemplaren, undnbsp;^tiweilen mit andern und grofsern Arten der Ortho-^eratiten vorkömmt, und alsdann nach allen Richtun-ëen in Aem Muttergestein liegt, so bleibt stets um sonbsp;^ehr noch ciniger Zweifel übcr seinen wahren Habi-übrig, weil mehrcre Exemplare, welche nochnbsp;Ceherreste der Schaale besitzen, oder deren Abdrückenbsp;*^Gestein bemerklich werden, der VermuthungRaumnbsp;êeben, dafs er noch mit mehrern hervorragenden,nbsp;^onieuahnlichen Spitzen versehen war, die eine sehrnbsp;®b\veichende Form hervorgebracht haben mussen,nbsp;^ur durch das Vergröfserungsglas wird der Punct
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bemerklich, wo anscbelnlicb die Nervenrobre belind-licb war.
Alles, was bister angefuhrt worden ist, wird es boffentlich rechtfertigen, wenn ich ihn bier nurnbsp;einstweilen, bis zur vollstandigen Aufklarung, unternbsp;diese Familie aufnehme, und nur der Umstand hatnbsp;mich bierzu bewogen, dafs man allerdings Conca-merationen wahrnimmt, und hierbey keiner Tau*nbsp;schung untêrworfen zu seyn scheint.
T. VIII. F. 1. liefert dié Abbildung desOrtho-ceratites flexuosus, von welchem niir bis jetzt noch beine Zeichnung bekannt geworden ist. Dasnbsp;vorliegende Stiick verdiente wegen der noch dara»nbsp;befindlichen Schaalenüberreste ganz vorzüglich einenbsp;Darstellung. Er ist in der Petrefactenkunde S. 52.nbsp;ausreichend beschrieben.
Auch vom Orthoceratites falcatus haben wit, so viel ich weifs, noch keine ganz richtige Dar-etellung; daher er Taf. VIII. F. 2. a. b. abgebildet,nbsp;undbereits in der Petref. K. S. 53 beschrieben worden ist.
Taf. XI. F. 1. a. b. ist ein Meineres Bruchstück des S. 55* ffcr Petrefactenkunde beschriebenennbsp;Orthoceratites undulatus. Die wellenförmigenbsp;Streifung der Schaale besteht in erhabenen «Linien,nbsp;die sich nach den Absatzen der Concamerationen zunbsp;rnehr erheben, und ganz besonders scharf hervor-treten.
Orthoceratites nodulosus F. 2. a. b. der namlichen Tafel, und gleichfalls S. 55. der Petref-K. beschrieben, wird hier, so wie der vorhergehen-de, nur in einem kleinern Bruchstücke abgebildet,nbsp;weil diefs durchgangig mit Schaale versehen uijd
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bollig hinreichcnd ist, um ein deutliches Bild dessel-zu verschaffen. Die in der Betref. K. angeführ-Abbild. sind nicht gut genug gezeichnet.
Von den übrigen bis jetzt bekannt gewordenen Orthoceratit e n a r t e n des Uebergangskalksteinsnbsp;sind gröfstentheils sehr gute Abbildungen verhanden,nbsp;^ind in der Betref. K. angeführt worden. Nur Or-fhoc. erenaita wird in der Folgenoch eine Abbil-dung erfordern, wenn wir erst Exemplare erhaltennbsp;liaben, deren Schaale noch unbeschadigt geblie-lgt;en ist.
Die Ammonitenarten des Uebergangskalksteins sind noch nicht hinreichcnd bekannt, um sie Vollstandig anführen zu können, und nur alsdannnbsp;^Verden wir hierzu gelangen, wenn mit der Benen-ttung Alpenkalkstein ein bestimmter Begrift'ver-bunden, und der bis jetzt darunter begrift'ene soge-ïiannte altere Kalkstein nicht mehr mit dem Ueber-gangskalkstein verwechselt wird. Bis zu weiterernbsp;Aufklarung lassen sich daher auch nur die nachfol-genden beiden Arten mit Sicherheit zu den Verstei-Herungen des Uebergangskalksteins zahlen.
T. IX. F. 2. a. b. Ammonites prim or dial is, der S. 65. der Betref. ,K. ausreichendbeschrieben worden ist, und
T. IX. F. !• a. b. Ammonites annulatus, der in der Betref. K. S. 61. a. beschrieben ist,nbsp;^*id eine eigenthümliche Abanderung ausmacht.nbsp;^hngeachtet wir schon viele Abbildungen desselbennbsp;besitzen, schien mir doch eine völlig richtige Dar-®tellung desselben um so nothwendiger, weil dienbsp;^eschaft’enheit seines Rückens in keiner Zeichnungnbsp;gehorig ausgedrückt ist.
Auch die Nautilithen des Uebergangskalk-steins sind noch nicht vollstiindig bekannt. In der Petref. K. -werden übrigens alle die hierher gehörigennbsp;Arten nnd Abbildungen angeführt, von denen es ent-schieden ist, dafs sic -vvirklich im Uebergangèkalkstelnnbsp;vorkommen.
Der namliche Fall tritt bey den Lenticuli-then ein, undwir mussen erst weitere Aufklarun-gen abAvarten, ehe wir mit Sicherheit angeben kön-nen, ob sich gewisse Arten ausfchliefslich in dieser Kalksteinformation finden, oder ob sie vielleichtnbsp;samratlich lediglich den nachfolgenden Kalkflötzennbsp;angehören.
Ueberhaupt wird bey der vorliegenden Ueber-sicht der Versteinerungen des Uebergangskalksteins nicht immer streng nach dem vorgezeichneten Syste-me verfahren werden können, weil melirere Abbildungen noch nicht vollendet, und mancherkyerforder-liche Nachforschungen noch nicht so Aveit gediehennbsp;sind, dafs sich die Reihe dieser Versteinerungennbsp;schon jetzt in der möglichsten Vollstandigkeit auf-führen lafst. Ich behalte mir daher A’or, die nöthi-gen Erganzungen in den folgenden Nachtragen bey-zubringen, und beschranke mich vor der Hand aufnbsp;die gegenwartig vollendeten Abbildungen einiger He-liciten, Patelliten, Bucciniten, Bucardi-ten und Anomitenarten.
Helicites priscusS. 103. Nr. 13. der Petref.
K. T. X. F. 1. a. b. c.
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Beide ert'ordcrn keine nalieve Beschreibung, da 'w'esentlichen Kennzcichen ausreicliend in dernbsp;K, angegeben sind.
Helicites ellipticus S. 103. der Betref. K'. Dleser Hellcit 1st zwar schon unter dem Namennbsp;r olus Dionysii im Montfort S. 175.nbsp;®*^gebildet; da dieses Werk aber in weiiig Handennbsp;möphte, und das vorliegende Exempl. ganz vor-’^dglich schön erhalten ist, so scliien mir die Abbil-dung defselben nicht überflüssig. T. X. F. 3. a.
Helicites qnalteriatus S. 103. Nr. 11. der I*etref. K, T. XI. Fig. 3. a. b. c. Das F. a. abgebihnbsp;dete Exempl. ist gröfstentheils noch mit vollstandi-ë^r Schaale versehen, und zeigt die schieflaufende,nbsp;^Hvas gebogeneQuerstreifung derselben sehr deutlich.
Helicites delphinuloi des S. 102. Nr. g. der Betref. K. Taf. XI. Fig. 4. a. b.
Helicites delphinularls S. io2. Nr. 10. der Betref. K. T. XI. F. 5- h. ist als Geschiebenbsp;®üs der Nagelfluhe in der Gegend von Ziirich ge-^'tnden worden, und kömmt, neuern Nachrichten zunbsp;im Uebergangskalkstein vor. Durch die schiefenbsp;^^ichtung der Windungen erhalt die untereSeite Fig.nbsp;eine mehr abgerundete Gestalt, als die obere.nbsp;Helicites helicinaeformis S. 104. dernbsp;^^tref. K. Nr. 15. Taf. XI. Fig. 6. a. b. c.
* *
Batellites primigenus Betref. K. S. 113. 1. T. XII. Fig. i. a. b. aus Uebergangskalksteinnbsp;Gladbach im Bergischen. Da das vorlie-ê^ode Exemplar doch einige Verschiedenheit von dernbsp;^^rstelluug des Barkinson zeigt, so ist es hiernbsp;S^eichfallg abgebildet worden. Die Schaale erreicht
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schon eine ziemlich betrachtliche Dicke, und zuwei' leii kommen so sehr flach gedrückte Exemplare zuinnbsp;Vorschein, dafs man in Verlegenheit gerath, sie fürnbsp;Lenticulithen zu halten. Die umstandlichere Be-schreibnng ist am angegebenen Orte in der Petref.nbsp;K. zu fmden.
Patellites antiquus Petref. K, S. 113 Nr. s-T. XII. Fig. 2. a. b. c.
Erst neuerlich babe ich die hier dargestellteu Exemplare bekommen, daher auch in der Petref. K-keine ausreichende Beschreibung gegeben werdennbsp;konnte, welche sich nunmehr bey der vorliegendennbsp;Abbildung gröfstentheils überflüssig macht. F. a.nbsp;zeigt eine ganze Familie dieser kleinen Patellen aufnbsp;einem flachen Kalksteingeschi. be der Gegend vodnbsp;Christiania in Norwegen, in welchem sie nacbnbsp;allen Richtungen zerstreut liegen, und zum Theilnbsp;noch sehr gut erhalten sind. F. b. ist eine vergröf-serte Darstellung derselben vor der innern concaven»nbsp;und c. von der obern Seite, wo sich der ganz arUnbsp;breitern Rande der Muschelschaale befindliche Wirbelnbsp;nur flach erhebt. Ueberhaupt ist diese Patelle nuïnbsp;sehr wenig gewölbt, und nahert sich in der Form deidnbsp;Gen. Ancylus, Lam. (den Flufspatellen). Die Schaa-Ie ist jedoch nicht so dünn, wie sie bey jenennbsp;wöhnlich ist, daher wir vielleicht nur MuschelbrU^nbsp;einer grbfsern Art der Seepatellen vor uns haben. SoU'nbsp;te sie dennoch zu den Flufspatellen gehören, so wih'nbsp;de ihr Vorkommen imUebergangskalkstein allerding*
Aufmerksamkeit verdienen.
* »
*
Buccinites arculatus ï’etref. R. S. i28gt;
5. T. XIII. F. X. a. b.
-ocr page 581-Hier ist die gröfserelang gezogenere Spielart abge-^ildet, und in der Petref. E. ist die ausreichende Be-®chreibnng zu finden.
Buccinites subcostatus Petref. K. S. ijo. Nr. 7. T. XII. F. 3.
Die etwas erhabene, fast rippenartige, ein quot;vve-^ig wellenförmig gebogene Langenstreifung unter-®cheidet diesen Bucciniten hinreichend. Ganz freye Exemplare, deren Mundöft'nung ganz vollstandig er-^lalten ist, werden erst eine ausreichende Beschrei-i^Ung zulassen.
* *
*
Bucardites abbreviatus Petref. K. S. 207. Nr. 4. T. XII. F. 4* a. b. c. Ausreichend in der Petref,nbsp;K* beschrieben. So vollstandige Exemplare mit beiden Halften kommen sehr selten zum Vorschein,
Bucardites hystericus.
Selir umstandlich in der Petref. K. S. 207. Nr. 5. teschrieben, und hier auf T. XX. F. 1. a. b. c. sehrnbsp;Eeu abgebildet. Erfordert noch nahere Prüfung,nbsp;ihm wirklich unter dieser Familie seine richtigenbsp;Stelle angewiesen ist.
* nbsp;nbsp;nbsp;it
*
Unter den Anomiten verdient der nachfolgen-
Welcher in der Petref. K. noch gar nicht aufge-^ührt war, zuerst erwahnt zu werden, da die Samm-inzwischen mit einem schonen Exemplare die-Beltenen Versteinerung bereichert worden ist.
Anomites thecarius.
Martini’s sogenannte quergcslrciftc Dose. Mart. Conch. (Pars VII. T. 63. F. 605. Es ist sehr schön in der Encyclop. T. 311. F. g. abgebil-det, dalier sich auch hier eine nochmalige voUstan-dige Abbildung uiid ausfiihriiche Beschreibung iibcr-fliissig macht, und die T. XIV. F. 1. entworfenennbsp;Umrisse werden hinreichen, um sich eine deutlichenbsp;Vorstelhing seiner Gestalt zu verschaffen.
Brugière hat ihn in dem angefiihrten Werke znm Gen. Area gerechnet. Allerdirtgs hat seinenbsp;Form sehr viel Aebnlichkeit mit einigen Gliedernnbsp;dieser Muschelfamilie, und vielleicht mufs er wirh'nbsp;lich liierzu gerechnet werden , wenn sich unter giin-stigen Umstanden solche Exemplare auffinden soil-ten, die durch die Beschaftenheit ihres Muschelschlos-ses diese Vermuthung hinreichend bestatigen. Anfnbsp;der andern Seite macht es aber auch die Hohlkehle ionbsp;der Mitte der untern Muschelhalfte und die flachnbsp;hervorstehende Erhöhung auf dem Riichen der Ober-schaale, so wie die Gestalt des übergebogenen Schna'nbsp;bels derselben, wieder sehr wahrscheinlich, dafs etnbsp;zu den Anomiten gehort, da die Theilung der Mu'nbsp;schelhalften durch Rinnen und entgegengesetzte Et'nbsp;hohungen auf der Rückenseite eine so characte*nbsp;ristische und allgemeine Erscheinung bey dieser Fa'nbsp;milie ist. Die betrachtliche Breite der geradlinigei*nbsp;Seite des Muschelschlosses, welche bey ausgewachse-nen Exemplaren gegen idritthalb Zoll betragt, un^I;nbsp;die concentrische gekörnte Querstreifung beider Mil'nbsp;schelhalften mit gesaumtem, wulstformigen Muschel'nbsp;rande scheint hauptsachlich veranlafst zu haben, daf^nbsp;man sie zum Geschlecht Area gerechnet hat, Vod'nbsp;standige Exemplare mit beiden Halften kommen aU'
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selten zum Vorschein, da zumal die Festigkeit *^es Muttergesteins eine unbeschadigte Ablösung undnbsp;^erausschlagung nur in sehr wenigen Fallen be-êünstigt. ¦=
Eben so selten, als der vorhergehende, und §leichfalls in der Petrefactenkunde noch nicht be-®chrieben, ist
Anomites anonialus.
T. XIV, F. 2. a. von oben, b. von unten, c. von ''orne, und d. von hinten dargestellt. Er soil an-ê’^blicb im Uebergangskalkstein der. Gegend vonnbsp;Christiania in Norwegen vorkommen, dochnbsp;®cheint mir seine Lagerstatte nicht ganz richtig an-ë^geben zu seyn, quot;vvenn es gleich keinein Zweifelnbsp;hnterworfen seyn möchte, dafs er wirklich der be-^^ichneten Formation angehört.
Da die beygefiigte Zeichnung dieses höchst son-^rbaren Anomiten, der von allen bekannten Arten ^h\veicht, eine umstandliche Beschreibung überflüs-®’g macht, so will ich nur noch bemerken, dafs ernbsp;Hrchgangig auf beiden Muschelhalften mit feinennbsp;^tigenstrichen versehen ist, die an den wulstförmi-Siiumen des Muschelrandes etwas tiefer einge-j.^hnitten crscheinen. Schade ist es, dafs das vor-'^gende Exemplar an der vordern Seite nicht ganznbsp;Gestein entblöfst, und dafs dadurch die wahrenbsp;®5lalt derselben nicht hinreichend zum Vorscheinnbsp;'“tOmt. Wir können aus dieser Ursache auch nurnbsp;alsdann seinen eigentlichen Habitus hinreichendnbsp;^®*Uren lemen, wenn sich noch mehrere vollstan-w'ï Exemplare auffinden, und nur unter solchennbsp;ë*i*istigen Umstanden wird sich auch erst mitSicher-
Sckloth, NBclitr. x.Fetref. K.
-ocr page 584-heit entscheiden lassen, ob er wirklich zur Familie der Anomiten gehort.
Anom. Terebrat. striatissimus S. 25c. Nr. 3. der Petref. K. erforderte zwar gleichfalls einenbsp;noch vollstandigere und bessere Abbüdung, als dienbsp;lm Leonhard. Taschenbuch befindliche , aber allenbsp;Exerapl., die ich bis jetzt erhalten habe, sind nochnbsp;nicht so hinreichend vom Gestein entblöfst, dafsnbsp;man'%ine ganz treue und vollstandige Zeichnung zitnbsp;liefern im Stande ware.
Anom. Terebrat. speciosus ist Taf. XVI* F. 1. a. b. nochmals abgebildet, wenn gleich meb'nbsp;rere guteDarstellungen verhanden und S. 252, Nr. 4'nbsp;in der Petref. K. angeführt sind , weil er nach Be-schaffenheit seiijes Alters immer wieder AbanderuO'nbsp;gen zeigt, und sich dadurch eine bessere TJeber-sicht seiner mannichfaltigen Varietaten zu wegenbsp;bringen lafst. Er gehort zu den seltnem Arten, dienbsp;leider fast immer mehr oder weniger beschadigt vor-kommen, und von denen es aufserst schwer halt, sonbsp;ausgezeichnete Exemplare, als das Fig. 1. a. b, ah-gebildete, zu erlangen.
Anom. Terebrat. intermedius Taf. XVl» Fig. 2. a. b. ist S. 253. Nr. 5. der Petref. K. ausrei'nbsp;chend beschrieben. Dieser sowohl, als der in dernbsp;Petref. K. erwahnte Terebrat. comprimatuSnbsp;oder artifex, welcher letztere T. XVI. F. 3. a. bgt;nbsp;gleichfalls abgebildet ist, scheinen nur VerschiedeO'nbsp;heiten des Akers zu seyn, und sammtiich, nebstnbsp;mehrern unbedeutenderen Spielarien, zu den Varie'nbsp;taten des Speciosus zu geboren.
Anom. Terebrat. vestitus, T. XV. Fig. i' a. b. c. d., S, 253. Nr. 6. der Petref. K., schei»''
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gleichfalls sehr veranderlichen Formeu wührend seines Wachsihums und Alters, und dalier mehrern Spielarten unterworfen zu seyn. Hierher mochtennbsp;Terebrat. similis, T, XV. Fig. 2. a. b,, Tere-brat. excisus, Fig. 3. a. b. c. und selbst stria-tulus, Fig. 4-quot; a- b. geboren, wie diefs auch be-reits in der Pelref. K. erwahnt, und zugleich ange-führt worden ist, dafs diese Anomiten einen grofsennbsp;Familienhaufen bilden, der mit T e r e br a tuli t.nbsp;Pee ten in naher Verwandtschaft steht.
Anom. Terebrat. laevigatus ist Petref. K.
S, nbsp;nbsp;nbsp;257. Nr. 10. umstandlich beschriebeu und hier aut'
T, XV11I. Fig. 1. a. b. c. sehr treudargestellt \yorden.
Anom. Terebrat. umbraeulum, Petref. K. S. 256. Nr. 9., ist in der Nat. Gesch. N. D. vounbsp;H üpsch hinreicheijd deutlichdargestellt, underfor-dert daher keine weitere Abbildung. Auf gleichenbsp;Weise ist Terebrat. sarei nulatus in der Petref.nbsp;K. selbst, T. II. F. 3. abgebildet, und S. 256. be-schrieben,
Anom. Terebrat. aperturatus, Petref. K. S. 253. Nr. 11. T. XVII. F. 1. a. b., ist hier nebst demnbsp;folgenden besser, als in den übrigen bisher vorhan-denen Zeichnungen, abgebildet.
Anom. Terebrat. ostiolatus, Petref. K. S. 253. Nr. 12. T. XVII. F. 3. a. b. c. kömmt seltner,nbsp;als der vorhergehende, zum Vorschein.
Anom. Terebrat. gryphus, Petref. K. S. 259. Nr. 13. T. XIX. Fig. 1. a. b. c.
Am angegebenen Orte sehr umstandlich in der Petref. K. beschrieben.
E 2
-ocr page 586-Anom. Terebrat, rostratus, Petref. K. S. 260. Nr. i4-* T. XVI. F. 4. a. b. c. ausreichencl bc-schrieben.
Anom. Terebrat. prisons, Petref.K. S.202. Nr. 15. T. XVII. F. 2. a. b. c., Terebratulit. asper und ex plana tus. T. XVIII. F. 3. a. b. undF. 2.nbsp;a.b. scheinen nebst F.4.a.b. nur Spielarten desselbennbsp;auszumachen, wie solches in der Petref. K. 8.-263.nbsp;Nr. 16. und 17. bereits angedeutet wurde.
. Anom. Terebrat. curvatus, Petref. K. S. 28o- Nr. 52. T. XIX. Fig 2. a. b. c. d., scheint sehrnbsp;mannichfaltig in der Form zu wechseln, und koinmtnbsp;sowohl im Uebergangskalkstein der Eiffel, als innbsp;der namlichen Gebirgsart bey Kodzielnia góranbsp;ohnweit Kielce in Pohlen vor, woher ich nich-rere Abanderungen desselben dera Bergraih undnbsp;Professor P us ch daselbst zu verdanken habe. Al-lerdings erfordern iibrigens seine zahlreicben Abanderungen noch eine fortgesetzte Prüfung, ob sienbsp;wirklich sammtlich nur eine und dié namliclie Artnbsp;ausmachen.
T. XX. F. 6, a. b. c. ist die Abiinderung des Anom. Terebrat. lacunosus aus dem Uebergangskalkstein , von welchem wir überhaupt bishernbsp;nur noch sehr schlechte Abbildungen aufzuweiseunbsp;hatten, vollkommen trcu dargestellt worden. S. 267.nbsp;Nr. 28. der Petref. K.
Die namliche T. XX. liefert zugleich F. 2. a. b. C. den Terebrat. elongatus aus demUebergangs-kalksleindes Winterbergs bey Grund am Harze.nbsp;Schon in der Petref. K. 8. 277. Nr. 45 ist angeführtnbsp;worden, dafs sich die namliclie Art auch im alternnbsp;Kalkstein bey Liebenstein zu linden scheint.
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In der Folge wird sich vielleicht bey vorliegen-den noch zahlreichern Suiten dieses Terebratulithen mit melirerer Sicherheit hieriiber entscheiden lassen.
Ferner sind anf der namlicheu T, XX. noch mehrere Terebratulithenarten des Uebergangskalk-steins im jugendlichen Alter dargestellt. So z. B.nbsp;Fig. 3, a. b. c. Terebrat, la tus, der bis jetzt fiirnbsp;eine Varietat des vulgaris gehalten wird, wasnbsp;gleichfalls noch weitere Prüfung erfordert. Petref.nbsp;K. S. 276. b,; Terebrat. pris cus Fig. 4.. a. b. c,nbsp;aus Uebergangskalkstein von Gothland^ Terebrat. apertiiratua Fig. 5, a. b. c. aus dem nam-lichen Kalkstein vom Win ter berge bey Grund.nbsp;Die grofse Aehnlichkeit dieser kleinen Exemplarenbsp;ïnit den ausgewachsenen, unci ihr Vorkommen innbsp;den Verastelungen der in dieser Gebirgsart befind-lichen Corallenversteinerungen, macht es wenig-nigstens sehr wahrscheinlich, dafs wir hier blofsnbsp;Muschelbrut der grSfseren Arten, und keine eigen-thiimlichen Terebratulithenarten von so geringernbsp;Grofse vor uns baben.
Da auf einigen der beygegebenen Kupfertafein *ioch hinliinglicher Raura zur Abbildung zweyer selt-Uer Versteinerungen vorhanden war, so sehien mirnbsp;^hre Darstellung, wenn sie sich auch gleich in weitnbsp;iüngern Forraationen als dem Uebergangskalksteinnbsp;finden, hauptsacblich defswegen zweckmalsig, weilnbsp;gröfstejjQieils so vollstandig erhalten sind, dafs sienbsp;®nie nahere Prüfung und Vergleichung ungemein er-I'iichtern müssén. Sollte man sich daher vielleicht zu‘
-ocr page 588-einer solcheii nahem Untersuchung veranlafst finclen, 60 würde mir die Mittheilung ihrer Resultate sehr er-wünscht seyn.
T. XIII. F. 2. a. b. c. scheint einer der li intern Kieferzahne eines grofsen Fisches zn seyn, der, nach einer blofsen Vermuthung, mitnbsp;solchen Zalmen einiger Rochenarten Aehnlich-keit haben soil. Er bat sich in den Mergellageninbsp;bey Bochum in der Grafschaft Mark gefnnden,nbsp;und ist so aufserordentlich schön und vollstandig er-halten, dafs sich die Gattung des Fisches wohl si-eher ausmitt^ln lafst, zu welcher er gehort, wennnbsp;sich auch die Art desselben eben so wenig, wie beynbsp;den meisten übrigen Versteinerungen von Geschöp-fen der Urvvelt ganz bestimmt nachweisen lassennbsp;sollte. Die sehr richtige Abbildung dieses Zalmsnbsp;macht eineweitlauftigeBeschreibung überflüssig, undnbsp;ich will nur noch hinzufügen, dafs die hervorste-henden, sehr scharfen Zahnblatter aufserordentlichnbsp;glatt und glanzend, und ringsum mit einer körnigennbsp;chagrinartigen Oberflache umgeben sind, aus dernbsp;sich in der Nahe der Zahnblatter, jedoch nicht ganznbsp;regelmafsig, einzelne gröfsere Knöpfchen erheben,nbsp;wie sich diefs bey F. a. ergibt. Die obere ausgebo-gene und am Bande mit einer Hohlkehle versehenenbsp;Seite zeigt deullich, dafs die untere hervorstehendenbsp;Seite' eines andern fest anschliefsenden Zahns in die-selbe gepafst hat, und dafs folglich dieser Fisch mitnbsp;mehrern dergleichen Zalmen versehen war.
Fig. a. zeigt diesen Zahn von oben, Fig. b. von nnten, mit der vollstandig erhaltenen Wurzel, undnbsp;^ig, c. liefert die Seitenansicht.
-ocr page 589-Taf. XII. Fig. 6. stellt eih merkwürdiges Ge-®chöpf der Urwelt dar, das höchst quot;wahrschein-^ich zu den Seesternen und nicht zu den Panellen gehort, und das, einstweilen den Namen ¦^steriacites patellaris erhalten mag. Bisnbsp;letzt hat sich diese Versteinerung blofs in einemnbsp;®ehr festen Kalkstein der Gegend von Histerich,nbsp;‘bessen Formation naher auszumitteln ist, und innbsp;Dachgestein der körnigen Thoneisensteinla-§er von Krefsenberg bey Bergen in Oberbayernnbsp;ëefunden. Auch dieses Gestein erfordert in geo-ëtiostischer Hinsiebt noch weitere Prüfung. Wahr-®cheinlich gehort es der Juraformation an. Amnbsp;®tstern Orte ist sie gewöhnlich mie dern Gesteinnbsp;sehr verwachsen, dafs sie oft eine der Patellanbsp;®inica Linn., Gen. Acardo Lam., ahnliche-Gestalt erhalt, und daher rührt es auch, dafs sie frii-^cr von Schröter zu den Patellen gerechnet, undnbsp;^achher in der Petref, K. S, 113. Nr. 2, auchnbsp;'quot;On mir als Patellites costatus aufgeführtnbsp;'Vürde. Bey den Exemplaren von Krefsenbergnbsp;l^ig. 6. ergibt sich aber hinreichend, dafs das Thiernbsp;natürlichen Zustande eine den Seesternennbsp;^linliche, hautartige Beschaffenheit hat-und dafs es sich daher auch bey der Versteine-nach Mafsgabe der hierbey eintretenden Um-®tande faltig biegen konnte, ohne zu zerhrechen,nbsp;''quot;elches natürlich bey keiner Muschelschaale einernbsp;^atelle Statt hnden konnte, Diese hautartige, aus-S^zackte und mit unregelmafsig auslaufenden, er-^oheten Strahlen versehene Oberflache ist, selbstnbsp;quot;ach der Art einiger Seesterne, durchgangig schwachnbsp;Sckörnt, Die Strahlen schliefsen sich nicht völlig
-ocr page 590-an den in der Mitte tefindlichen, sehr hervorspriii-genden Knopf an, und theilen sich wieder unre-gelmafsig in mehrere Aeste. Unter den mir be-kannt gewordenen Seesternen scheint sich keiiie ahnliche Art zu finden, aber eine entfernte Aehn-iicbkeit wiirde sich allenfalls mit dem Mantel einigernbsp;Blase nthiere unter den Mollusken, z. B. mitnbsp;einigen Arten der Berenice und der Ocyrhoenbsp;ausmitteln lassen. Bis jetzt hat sich diese Versteine-rung an den angegebenen Orten nur böchst selteiinbsp;vorgefunden, und blofs dutch einen glücklichen Zu-fall sind mir drey Exemplare zu Theil geworden.
Auf der letzten (XXI.) Kupfertafel des gegen-W'artigen Heftes der Nachtrage sind mehrere vor-ziiglich gut erhaltene Karpolithen abgebildet worden, welche bekanntlich ira Ganzen nur sehrnbsp;selten zum Vorschein kommen, weil sie den Bota-nikern hoftentlich eine nahere Vergleiehung erleich-tern und dadurch vielleicht interessante Resultate fiirnbsp;Geognosieund Petrefactenkunde verschaffen können.nbsp;Bey der richtigen Darstellung derselben macht sichnbsp;eine nahere Beschreibung überfiüssig, da zumal dasnbsp;Erforderliche in der nachfolgenden Erklarung dernbsp;Kupfertafehr bemerkt werden wird.
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aur Naturgeschichte uncl richtigern Bestimmimg
der nbsp;nbsp;nbsp;.
Encriniten und Pentrachniten.
I)urcb ctas vor hurzem herauagegebene scbatzbare bnd grünclliche Werk des Herrn Miller zu Bri'nbsp;®tol; Natural History of the Crinoideanbsp;^tc. etc. *) zur nocbmaligen nahern Vergleichungnbsp;bnd Untersuchung dieser merkwürdigen und zahl'nbsp;*'eichen Familie unter den Versteinerungen aufgcfor-^ert, erbielt icb die Ueberzeugung, dal’s verschiedenenbsp;¦^tigaben in der Petrefactenkunde theils aufnbsp;Stelle berichtigt werden miissen, theils aber auchnbsp;in der Folge nacb fortgesetzten Vergleichungen
Der vollstiindige Titel dieses Werks ist; A natural history of the Criiioidea or lily shaped animals;nbsp;¦with observations on the genera Asteria, Euryale,nbsp;Comatula et. Marsupites, illustrated with 5o co»,nbsp;loured Plates, by I. S. Miller, Bris to 1.
-ocr page 592-hinreichend aufgekMrt werden können, DasLetztere wird hauptsachlich davon abliangen, ob ich sonbsp;glücklich bin , von einzelnen Arten noch vollstandi-gere Exemplare aufzutreiben, weil in mehternnbsp;Fallen nur durch diese allein eine genügende Auf-klarung verschafft werden kann, nnd die blofsennbsp;Vermuthungen über die Gestalt des Thiers, welchenbsp;aus den vorhandenen einzelnen Theilen geschöpftnbsp;werden, gar zu leicht zu solchen Irrthümern ver-leiten können, wie ich sie gegenwartig zn berich-tigen habe.
Hauptsachlich erfordert die Beschreibung des En erin. calycularis S. 336. der Petref. K. einenbsp;vollstandige Berichtigung. Seine Abbild. Taf. XXIX.nbsp;Fig. 4-' griindete sich au£ die eingeschickte Zeich-nung eines Sammlers, der sich fest eingebildet batte, dafs die in seinen Handen beflndlichen einzelnennbsp;Theile des Kronenknopfs und Stiels zusammen ge-hörten, weil sie geraeinschaftlich an, einer Stelle, innbsp;den sandigen Kreidelagern bey Aachen,nbsp;aufgefunden worden waren. Die mir anfanglichnbsp;überschickten Exemplare waren zum Theil einge-wachsen und daher nicht vollstandig zu sehen, ausnbsp;den spater erhaltenen Stücken und den naher ein-gezogenen Erkundigungen ergibt sich aber au-genscheinlich, dafs der birnförmige Stiel höchstnbsp;wahrscheinlich zum Encrin. ellipticus, Apio-crinites ellipticus Milleri, Nat. hist, ofnbsp;the Crinoid. S. 34.. gehort, und dafs ein Gliednbsp;eines Liliensteins, welches von Miller das Bekken des Kronenknopfs benannt wird, gérade ganZnbsp;verkehrt aufgesetzt ist, und einer ganz andern En-crinitenart angehört, die, vcrmöge der Aehnlichkeit
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gt;eses Theils seiner Krone oder Blume, mit den ^amlichen Theilen des Encrlnit. liliiformis grofse
iT ,
®reinstimmung zeigt. Bey einer nahem sorg-
^^Icigern Vergleichung, ergeben sich jedocli noch im-einige wesentliche Verschiedenheiten, indem ^®onclers die Form der einzelnen Beckenstückennbsp;^®ch dem Gelenkgliede des Stiels zu weit abgerunde-und mehr hervortretend, als beym Liliiformisnbsp;®*^®cheint. Das Becken des lelztern, welches, wienbsp;den meisten Encrinitenarten, aus fünf einzelnennbsp;,'^cken oder Blattern zusammengesetzt ist, zeigtnbsp;''^elmehr nach dem Stielgelenk zu etwas concavnbsp;^*^®geschnittene und plötzlich abgestumpfte Blatter,nbsp;Encrinit von Aachen aber hat an dieser Stellenbsp;hervorspringende Blatter, und wahrschein-^ch wird dadurch eine eigenthümliche, dem Lilii-^°ttnis nahe verwandte Art bezeichnet, welche dahernbsp;Namen Calycularis vielleicht ferner beybe-^ken kann.
iafst
r»i(.
Auch die Abbildung des Mespiliformis S. SSa der Petref. E. Taf, XXIX. Fig, 5* ist nach ei-solchen eingeschickten Zeichnung gefertigt.nbsp;*^tervon sind aber gegenwartig so vollstandige Exem-^^®te des Kronenknopfs und der übrigen einzelnennbsp;^®ile in meiner Sammlung befindlich, dafs sichnbsp;^^'Verlich an der Richtigkelt derselben zweifelnnbsp;» und ganz entschieden macht dieser Encri-
eine eigenthümliche Art aus, welche
Miller noch nicht gekannt und aufgeführt quot;^otden ist. E n g 1 a n d ist gerade sehr reich an sel-'¦^Oen Encrinitenarten, und sie scheinen dort
'^tiienkronen zum Vorschein zu kommen, daher
haufiger mit mehr oder weniger vollstajrdigen
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sichauch ihrenahereund richtigereBestimmung'V’Vfi’’' leichter bewirken lafst, als wenn man sich daraü^nbsp;beschrankt sieht, blofs aus den einzelnen Theilc”nbsp;derselben die verschiedenen Avten nur vermuthung*'nbsp;weise zu bestimmeii.
Da das' angeführte lehrrelche Werk des Her^ Miller so wesentliche Aufklarungen über dienbsp;schall'enheit dieser bisher so rathselhaften Famik*^nbsp;enthalt, und hochst wahrscheinlich in DeutscblaiJ*^nbsp;nur noch in wenigen Handen seyn möchte, sonbsp;es hoffentlich mehreren Naturforschern nichtnbsp;willkommen seyn, hier eine kurze Uebersicht sd'nbsp;nes Inhaltes zu linden. Nachdem sich Hr. Mill'^'^nbsp;mit der genauen Untersuchung und Zergliederui’^nbsp;mehrerer noch gegenwartig vorhandenen Thieraï'nbsp;ten, deren ganze Einrichtung viel Aehnlichkeit i»'*'nbsp;den Encriniten zeigt, beschaftigt, und in de'^nbsp;reichen englischen Sammlungen die seltensten Exen^'nbsp;plare aus den Geschlechtern Aster ia, EuryaH'nbsp;Co ma tul a und selbst den Encrin. caput medusa®nbsp;Lam. zu diesem Behufe vorgefunden und erhalte'*nbsp;hatte, schritt er erst zur nahem Untersuchungnbsp;Bestimmung der Encriniten familie, und i®'nbsp;durch diese so zweckmafsige Vorbereitung haup*''nbsp;sachlich zu den mitgethcilten Aufklarungen geleit®*quot;nbsp;worden. Nur auf diese Weise konnte er selbst be/nbsp;diesen versteinerten Geschöpfen der Urwelt, seii’®nbsp;anatomischen Bc,schaftlgungen gleichsam fortsetzeH’nbsp;und dahin gelangen, die ganze Zusammensetzu^ênbsp;und die Einrichtung der Encriniten und Bentacrii’’'
ten aus ihren einzelnen Theilen
gehorig nachzuW'®*’ gre
sen, und die verschiedenen Arten derselben gröfste'i' theils mil Sicherheil zu bestimmen.
-ocr page 595-S^en Gliedern bestelit, und an ihrer Spilze eine ® Schilder oder Glieder tragt, welche einen,
Di'e characteristischeu Keniizcichen dieser Fa-gibt der Verfasser S, 74 folgeader Gestalt an, 5)Ein Thier mit einer runden, eyförmigen, odcr
^gt;gen Siiule, die aus zalilreichen an cinander ge-^eihe
die j?- nbsp;nbsp;nbsp;.
tingeweide enthaltenden, becherförmigen Kör-
^ bilden, aus dessen obern Rande fünf gegliederte
hervorgehen, ¦\vclche sich in Finger von grö^
Oder geringercr Anzahl zertheilen, die mit vie-
Eilhlspitzen (oder Saugröhren) versehen sind
die Oeffnung des Mundes umgeben, der in dem
.'delpujjcte einer scbildförmigen Decke liegt, die
hber die ganze Bauchhühle ausbreitet, und sich
^ ^itie kegel ¦¦ oder rüsselförmige Gestalt zusamnien
^ ^^Gien fiihig ist.“ Die Decken (the integuments
dieser Thierarten scheinen die Kraft gehabt
durch Absonderung einer kalkartigen Sub-
^ Glieder oder knochige Körper zu bil-
gt; welclie das, was man das Gerippe des Thiers
j^lJien kann, ausmachen. Diese können zwar
* Wir diese Benennung nur bey Thieren gebrari-
\ f^'‘engen Sinne nicht Knochen genannt werden.
Y » die mit Rückenwirbelu versehen sind; sie
^ttr
dcUhi
jedoch ihre Stelle, wenn sie gleich •^scheinlich sogar nach ihren chemischen Be-eilen) mehr Aehnlichkeit mit den Schil-gj. des Seeigels und den Verbindungs-^^ern des Seesterns haben. So verschie-It, ®ber auch die Stellung und Einrichtung diesernbsp;tvj ^bigen Theile von den Knochen der Rücken-53 ^bhiere seyn mag, so sind sie doch, wie ge-’ oiienbar dazu bestimmt, diesclben allgemei-
-ocr page 596-nen Zwecke zu befördern, welche darin besteb®^'
die feste Stiitze des ganzen Körpers zu bilden, Eingeweide zu schiitzen und , wie \vir grofae
Ü('
sache zu glauben haben, die Grundflache abzugeb^’’' ¦woran sich ein ordentliches Muskelsystemnbsp;schliefst. Die Bewegung der Arme, der Fn''ê ^nbsp;und Fühlspitzen (oder Saugrohren) konnte nurnbsp;diese Art bewirkt werden, was der Verfassernbsp;seine sorgfiiltigen Untersuchungen an mehrerennbsp;len der Schrift umstandiicher nachgewiesen hat,
S. 10. in der nahern Beschreibung der einzeh’
iti”
Körpe'
Thelle fortfahrt. Hier sagt er; „Auf der Spitze Saule steht eine Reihe von knochigen
welche, nach ihrer Lage und Bestimmung,
Becken, Schulterblatt, Rip pen und ‘ Z schenrippen, oder im allgemeinen Gliedernbsp;Schilder genannt werden können. Sie W^*'nbsp;seln in ihrer Anzahl, und fehlen einigen Geschl^*''*nbsp;tern ganzlich. Gewohnlich aber bilden sie, mitnbsp;Brust- und Kopfschildern, einen mehr onbsp;weniger kugelförmigen Körper, der den Mund m
At'^
und die Eingeweide und ‘‘
SI’
nem Mittelpunkt hat Magen des Thiers enthalt
aus welchem die den Nahrungskanal der Saule eingelassen, und
renden Flüssigkeiten durch eine Schlicfsmuske^ i
ter in die Arme, Finger und Fühlspitzen werden.“ Der Verf. nennt diese knochenahnh^ j(nbsp;Körper, wenn sie eine kurze und dickenbsp;haben, und durch regelmafsig an einandernbsp;Flachen verbunden sind, wie bey seinem Al’
crinit., oder wenn sie vielleicht mehr gelegend’
unregelmafsiger zusammen verwachsen smd, z. B. bey seinem Eugeniacrinit., Glied
-ocr page 597-'Venn sie aber eine diinnere unil plattere Form an-^ehmen, und nur durch Nahte (sutures) festsitzen, mit der Muscheldeckeiiberzogen sind, wie beym'nbsp;¦^Ctinocrinit., Schilder.
Durch die angegebenen Verschiedenheiten des I^aues ist er veranlafst worden, vier Abtheilun-ë^n dieser Familie, von ihm Crinoidea benannt,nbsp;bildenj und aus der Anzahl der Schilder odernbsp;Glieder, auf denen das Schulterblatt ruht, sonbsp;'Vie aus der wechselnden Anzahl der Finger, undnbsp;•isrverschiedenenAnordnungder Fingerknochen,nbsp;Berüchsichtigung der Anordnung und Beschaf-^‘^nheit der Saule, hat er ferner die Eintheilungs-ëtiitide fur die Geschlechter und Arten herge-und hierauf gestiitzt, die nachfolgende syste-®iatische Anordnung S. 13. aufgesiellt *).
I. Abtheilung, Articulata.
An einander gefiigte GHeder bilden den obern ^echerförmigen Rörper des Thiers. Das Becken, ausnbsp;^iinf Gliedern bestehend, fiinf Rippenglieder tragend,nbsp;Saule an der Spitze sich erweiternd, die Fingernbsp;einer einzigen Reihe Glieder gebildet.
Gen. I. Apiocrinites.
Sp. 1. Apiocrinites rotundus. Saulerund, ^ ^hrungskanal rund, die Anfiigungsllachen der Sau-^*^glieder gestrahlt.
^ Dio Gesclilecliter und Arten folgen liler nacTi der sy» stematisclien Uebersiclit S. 13., aber nicht in derOrd-nung, wie sie im Werhe selbst aufgeführt sind,nbsp;¦Wenn gleicli die letztere vorziiglicher ist, und daliernbsp;auch in der systeiuatischen Uebersiclit darauf verwie-»en wird, weil -weitere Exklarungen hier zu -yreit-lauftig geworden waren.
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Voii mir in der Petref. K. S. 33c. Nr. S* En* erin. Parkinsonii benannt. Die Sammlungnbsp;besitzt gegenwartig eine sehr lehrrelche Suite, wel'nbsp;c.lie icb gröfstentheils der Mittheilung des Hrn. Mil'nbsp;Ier verdanke,
Sp. 2. Apiocrin. ellipticus. Saule ellip' tisch, Nahruugskanal rund, Anfügungsflachen dernbsp;Saule (^uer gestreift mie erhabenen lliefen (ridged)»
Wahrscheinlich gehort ein ziemlieh vollstandi' ger Kronenknopf und einzelne in meiner Sammlungnbsp;beflndliche Saulenglieder hierher.
Gen. II. P e n t a c r i n i t e s.
Die Saule an der Spilze sich nicht erweiternd» und fünfeckig, die Finger aus einer einzigen Reibenbsp;Glieder gebildet, der Nahrungskanal rund, die Aii'nbsp;fügungsflachen der Saulenglieder die Figur von fihifnbsp;Elumenblattern darstellend.
Sp. t. Pentacrin. caput medusae. Die helfenden Seitenarme rund, in einfacher Ileihe»nbsp;Saule glatt, Saulenglieder gemeiniglich abwechselnd»nbsp;kleiner, und gröfser. Pentacrin. vulgaris dernbsp;Petref, K. S. 327.
Es scheinen bey dieser und den andern Penta-crinitenarten zuweilen kleine Abanderungen in der Beschalfenheit der Saulenglieder vorzukonnnen, wel'nbsp;che Anifmerksamkeit verdienen,
Sp.2, Pentacrin. briareus. DieHüIfsseiteU' arme eckig, in einfacher Ileihe, Saule glatt. Ped'nbsp;tacrin. britannicus Petref. K. S. 323.
Sp. 3. Pentacrin. subangularis. Hiilfssei' tenarme in doppelter Ileihe, Saule glatt.
Hierher gehort der Pentacrin. v. Boll im Wiirl' temberg. und von G ö p p i n g e n und wahrscheinliel^
-ocr page 599-®uch ein gegenwSrtig in meiner Sainmlung befindli-•-lies Exemplar aus der Gegend von Amberg.
Sp. 4, Pentacrin. basa.ltiforniis. Die Sauleiiglieder von gleicliförmigerér Dicke.
Diese Art erfordert effenbar noch fortgesetzte ïiahere Prüfungen, da sie bisher nur noch sehr un-^ollstandig in einzelnen Sternsaulengliedern zumnbsp;^orschein gekommen ist. Meine Sammlung hatnbsp;®^ahlreiche, und zum Theil sonderbar abweichendenbsp;^aulen dieser Art aufzuweisen.
Sp. 5. Pentacrin. t uber cui atus. Die Saule l^öckerig. Audi diese Art erfordert noch fortgesetztenbsp;^tüfung in recht vollstandigen Exemplaren.
Gen. IIL Ene r i II i t e s.
Die Finger aus zwey Reilien Glieder bestehend, Saule rund.
Sp. 1. Encrinit. moniliformis. Saule ^und, Naliruugskanal rund.
Encrinit. liliiformis, Petref. K. S. 335-I^r. 13. Miller hat S. 40. Taf. 1. Fig. 1. A. ein Exemplar der Lilienkrone dieses Encriniten abgebildet, quot;ias eine besondere Art oder Spielart zu seyn scheint,nbsp;'ind daher noch weitere Prüfung erfordert.
Schild'ahnliche Glieder bilden den obern becher-ormigen Korper des Thiers, welche unvolikommen ^Ueinander gefügt sind.
Gen. IV. Poteriocrinites.
Becken aus fünf Gliedern gebildet, fiinf Piippen-schilder tragend, die Saule sich nicht erweiternd, die Binger aus einer einzigen lleiiie Gliecier gebildet,nbsp;SVale rund, Nahrungskanal rund, Anfügungsffachennbsp;Scliloth. Naclitr, z. Petref, K.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;F
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der Saule gestrahit, Hülfsseitenarme rund, unregel-mafsig gestellt.
Sp. 1. Potej:iocrin. crassus. Die G-iieder der Finger dick.
Meine Sammlung besitzt von diesem E n cri ni t* crassus mehrere schone Saulenstücke mit ansitzen-den Seitenarmen, und einzelne grbfsere und kleiner^nbsp;Trochiten nebst niehrern Schildern des Kronenknopf*nbsp;von Allenhead in Northumberland.
Sp. 2. Poteriocrin. tennis. Die Glieder der Finger dünne. Dieser Encrinit scheint zu den selte-nen Arten zu geboren, und his jetzt bloic iu England zum Vorschein gekommen zu seyn.
III. Abtheilung. Inarticulata.
Die Schilder bilden den obern becherförmigen Körper des Thiers, durch Nahte festsitzend, welchenbsp;von tier Muskeldecke überzogen sind.
Gen. V. Cyathocrinites.
Das Becken von fün£ Schildern gebildet, fünf Rippenschilder tragend, die Saulen sich nicht nachnbsp;oben erweiternd und rund, die Finger aus einer ein-fachen Reihe Glieder bestellend, Nahrungskanalnbsp;verschieden, Anfügungsflache der Saulenglieder ge-strahlt, Hülfsseitenarme rund, unregelmafsig gestellt*
Sp. 1. Cyathocrin. planus. Rippenschilder glatt, Nahrungskanal rund.
Sp. 2. Cyathocrin, tuberculatus. Rip' penschilder boekerig, Nahrungskanal rund.
Sp. 3. Cyathocrin. rug o sus. Nahrungskanal blumenblattförmi^, Anfügungsflache der Saule gestrahit, Hülfsseitenarme rund, unregelmafsig
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die Rlppenschilder mit ecKigen rauhen Strei-verselien.
En erin it. verucosus, Petref. K, S.353' Hiet ®itid niehrere schone Exemplare der Sammlung ange*nbsp;nnd zugleich bemerkt, dafs einzelne Gliedernbsp;''Oi'konnnen, welche gewöhnlicli hierher gerechuetnbsp;^^erden, die jedoch so abweichend sind, dafs sienbsp;^^here Priifung erfordern.
Sp. 4. Cyathocr in. quinquangularis, ^üle fünfeckig, Nalirungskanal fünfeckig, Anfü-E'iUgsflachen der Saulenglieder gestralilt, Hülfssei*nbsp;^®'tarine rund, unregelmafsig gestellt, Pdppenschiknbsp;glatt.
Vermogé der fünfeckigen SSule möchté dieser
yathocrin. quot;wohl eher zu den Pentacriniten ge-koren
Gen. Vi. Actinocrinites.
Das Becken aiis drey Schildern gebildet, fünf ^*Ppen und ein Z-vyischcnrippenschilA auf'dem Bek-ruilend.
Sp. 1. Actinocrin. tr i a co n ta da ctyl us. Saule sich nicht erweiternd nach oben -, Fingernbsp;ftinbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Glieder gebildet, Saule rund, An*
ênngstlachen der Saule gestrahit, Hülfsseitenanne S *^”i‘®g®knafsig. Dreyfsig Finger aus fiinfnbsp;'alterblatteni ausgehend.
Encrinit. loricatus, Petref. K. S. 338* ®^rie Sammlung besitzt gegenwartig, durch dienbsp;^ktige Mittheilung des Hrn. Miller , einen Kronen-, nebst einzelneri Gliedern und Trochiten des-
als
^P* 2. Actiocrin. polydactylus. Mit mehr ^’feyfsig Fingern versehen. Beide Arten gehören
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*u den sehr seltenen Encriniten. Einzelne Gliedcï derselben kommen jedoch auch aufser Englandnbsp;wie es scheint, besonders in der Schweiz zum Voi'nbsp;schein.
Der Verfasser rermuthet, dafs die S. 105. abg^' bildeten Glieder einer dritten eigenthümlichen SpC'nbsp;cies angehören, die er Actinocrinites laevi®nbsp;2U nennen geneigt ist, will aber noch weitere Bc'nbsp;obachtungen abwarten, bevor er sie in das SysteO*nbsp;aufnimnit.
Gen. VII. Ehodocrinites.
Die fünf Zwischenrippenschilder ruhcn auf den' Becken, in dessen Seitenwinkeln fünf Bippenschil'nbsp;der eingefügt sind.
Sp. 1. Rhoclocrin. verus. Die Saule obe'* nicht erwcitert, die Finger aus zwey Reihen Gliede^nbsp;gebildet, Saule rund, Nahrungskanal blumenblüttcf'nbsp;förmig, ijifügungsflachen der Saulenglieder gestrald*quot;'nbsp;Hülfsseitenarme rund, unregelmafsig.
Vom En erin. Rhodocrin. verus besit^’^ die Sammlung einige grofse Saulenstücke, undnbsp;xere einzelne Trochiten.
Gen. VIII. Platycrinites.
Hippen- und Zwischenrippenschilder feld®’’' die fünf Schulterblatter sitzen auf dem Becken-
Sp, 1. Platycrin. laevis. Saule nach obe’'
nicht erweitert. Finger aus zwey Reihen Glie'^®’'
gebildet, Saule elliptisch, Nahrungskanal rund,
fügungsflache der Saulenglieder niit erhabenen B-'®
fen in die Ouere, Hülfsseitenarme rund, unreê^ ^nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;• Aei
mafsig stellend, die fünf Schulterblatter glatt,
mit vier Fingern.
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Hiervon besitzt die Samrnlung mehrere Theile
Kronenbnopfs und der Saulenglieder.
Sp. £. Platycrin. rugosus. Die fiinfSchul-’^^rblatter runzlicb niit sechs Flngern.
Mehrere dieser Schulterblatter*bcfinden sich ge-§en-wartig in meiner Sammlung.
Sp.3. Platycrin. pentangularis. Saulefiinf-«cbig, Nahrungskanal fünfeckig, Anfügungsflachen
Saulenglieder gestrahlt, Hiilfsseitenarme rund, hnregelmafsig, die fiinf Schulterblatter glatt,
Auch diesen platycrin. -vvürde ich, in der Vor-^Ussetzung, dafs die Saule nicht etwa blofs in dec ^^he des Kronenknopfs, sondern durchaus fünfeckignbsp;^leibt, lieber zu den Pentacriniten rechnen, wennnbsp;auch, so wie der vorliergehende Cyathocrin., einenbsp;^esondere Unterabtheilung nach Hrn. Millers Systemnbsp;^rforderte.
Sp. 4. Platycrin. tuberculatus. Saule um ^ekannt, die fünf Schulterblatter hockerig.
Sp. 5. Platycrin, granulatus. Die fiinf Schulterblatter kornig.
Sp. 6. Platycrin. striatus. Die fünf Schub '•crblatter gestreift.
Die zuletzt aufgefuhrten drey Arten sind noch *^icht vollstandig genug aufgefunden, und erfordernnbsp;daher noch fortgesetzte Prufung,
IV. Abtheil ting. Coadunata.
Die Glieder des Beckens mit dem ersten Sau. ^®ogllede verwachsen,
Gen. IX. Eugeniacrinites.
Das Becken aus fiinf Gliedern bestehend, und die S'aule nach der Spitze zu sich erweiternd.
Sp. 1. Eugenïacrin. qui n quangula ri s-Der Nahrungskanal rund.
Encrin. cariophyllltes der Petref. K. S-332. Nr. 9., quot;vvovon die Sammlung zahlreiche Glijder besitzt.
lm Anhang fülirt'der Verfasser noch als besonde-res Geschlecht, unter demNamen Marsupi tes, den Tortoise Encrinite des Parkinson, Encri'nbsp;nites testudinarius in der Petref. K. S. 359'»nbsp;auf, der in allen seinen Theilen noch nicht hinrei-chend gekannt ist, und daher in der Folge eine nochnbsp;nahere Beschreibung erfordert,
x\us dem bisher Angeführten ergibt sich hinrei* chend, wie zahlreich die Familie der Encriniten unter den Versteinerungen ist, und was für lehrreicbenbsp;Aufldarungen wir in dieser Hinsicht Hrn. Aliller ztinbsp;verdanken haben. Eirie nahere Durchsicht seinesnbsp;schatzbaren Werks wird diese Ueberzeugung bey jC'nbsp;dem Sachkundigen noch vermehren. Was ubrigen*nbsp;seine systematische Eintheilung und die Anordnuugnbsp;tlerselben betrifft, so beruht solche zwar allerding*
im' Allgemeinen auf richtigen Eintheilungsgründert
und Unterscheidungskennzeichen, dem ohngeachtet mochten aber mehrere derselben nicht hervorleucb-tend genug, und oft mit so wenigen Verschieden-heiten bey den nahe verwandten Arten anzutrefle*^nbsp;seyn, dafs wir zuletzt genöthigt werden würden, znnbsp;einer zu grofsen Menge von Abtheilungen und Untef'nbsp;abtheilungen zu schreiten, welche die üebersicht un*'nbsp;erschweren dürften , anstatt sie zu erleichtern. VoCnbsp;der H^nd möchte es daher vorzuziehen seyn, in dernbsp;Fetref. K. blofs die beiden Hauptarten, welche sich
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der Gestalt ihrer Saulenglieder *o wesentlich aus-^eichnen, ferner durch die bislier gewöhnliclie Be-*^ennung als Pentacriniten und Encriniten ^Uszuzeiclinen. Freylich tritt aucli hier der Fallnbsp;dafs einzeine Glieder des Encrinitenstiels, be-sonders in c^er f^alie der Blumenbrone bey verschie-^enen Arten, schon eine eckige Gestalt annebnien,nbsp;^tid auf ihren Anfügungsflachen fünfblattrige Blu-^tenfiguren sehen lassen; dennoch aber bleiben übri-§6ns ibre Saulen stets wesentlich von den Saulen dernbsp;^•^ntacriniten verschieden.
Da sich in meiner Sammlung, aufser den bereits ®**geführten, noch mehrere neue Arten vorfniden,nbsp;Seiche von Miller nicht beschrieben worden sind,nbsp;¦60 werde ich in den fèrnern Nachtragen eine «ochnbsp;^ollstandigere Uebersicht dieser Familie mitzutheilennbsp;®tichen, so bald die fortgesetzten Untersuchungennbsp;^ine ganz sichere Bestimmung derselben herbeyge-ftihrt haben, Alsdann werde ich auch wo möglichnbsp;Abbildungen aller bis dahin bebannten Artennbsp;tejrfüggjj ^ dadurch ihre Auffindung in den ver-^cbiedenen Gebirgsformationen möglichst zu er-^^ichtern.
Bey mehrem Arten hat Hr. Miller zwar aus-*'®ichend gezeigt, dafs die Verscbiedenheit der San-^®*^glieder durch den Platz bestimmt wird, den sie Reihe nach in der ganzen Lange des Encriniten-®hels einnehnien. Sie verandern namlich ihre Form,nbsp;^’'quot;enn sie entweder der Wurzel oder der Krone na-liegen, oder wenn sie von den Seiten- odernbsp;Kdlfsarmen herrühren. Haufig sind sie j edoch sonbsp;sehr verschieden, dafs es stets sehr schwer haltennbsp;die Arten zu bestiiamen, wohin solche ein-
-ocr page 606-zelne Glieder geliören, da sogar der Nahrungskanal, liach BeschalTenlieit ihrer Lage, zuvreilen eine anderenbsp;Form anzunehmen, und z, B. aus der bliimenblattri-gen VA die fiinfeckige, und sogar in eine rundenbsp;Gestalt iiberzugehen sclieint, jind sicli aufserdem dienbsp;Trochiten ganz verschiedener Arten oft so ahnlicbnbsp;selien, dafs sie kaum zu unterscheiden seyn mochten.nbsp;Wenn es daherkeine blofse Tauschung ist, dafs selbstnbsp;der Nahrungskanal andere Formen annimmt, dernbsp;baufig ein wesentliches Kennzeichen zur Bestim-mung der verschiedenen Arten abgibt, so leuebtet esnbsp;nur zu sehr ein, wie behutsam man bey der Fest-setzung derselben nach vorhandenen einzelnen Encri-nitengliedern zu Werke gehen mufs.
Aucb diese Familie bestatigt wieder sehr augen»-scbeinlich die grofse Verschiedenbeit zwischen dert noch gegenwajtig vorhandenen Thierarten und dennbsp;Geschöpfen der Urwelt. Wir sehen bier ein Ge-schlecbt vor uns, was normals in zalilreichen Artennbsp;ttnd in so grofser Menge den Ocean bewohnte, dafsnbsp;ganze weit verbreitete Gebirgsschichten, wie diefsnbsp;besonders im Thüringischen Flotzmuschelkalk defnbsp;Fall ist, mit seinen Triimmern angefiillt sind, undnbsp;kaum linden wir gegenwSrtig noch einige wenig®nbsp;ahnliche Geschöpfe, die zu den aller seltensten geboren. Auf gleiclie Weise kommen jetzt auch nur WOquot;nbsp;nige Arten der Terebrateln und andere bereits frit'nbsp;her angefiihrte Land- und Seethiere zum Vorscbejn»nbsp;die ehedem zu den aller zahlreichsten Gescblecbternnbsp;gezahlt werden mufsten,
Dafs die Encrinitèn auf keine Weise zu den Zoophyten, sondern zu den Stra bit bieren (B^quot;nbsp;djacien) geboren, unter welcheii ihnen aucb Jiach
-ocr page 607-Reiner Ueberzeugung in der Petref. K, ihre Stelle angewiesen wurde, hat zuerst B lumenb a chnbsp;®ehr richtiggeahndet. Schweigger bestatigte diefsnbsp;*ioch hiirzlich in seinen Beobachtungen aufnbsp;^aturhistoriscben Reisen S. 62. iind 66, wonbsp;sle als gestielte und festsitzende Aste-^len betraclitet, und Miller hat nunmehr durchnbsp;®eine Untersuchungen, wie mir scheint, alle wei-^ern Zweifel beseitigt. Ob sie iibrigens durchgan-gig nach Art der Corallen auf den Riffen und an dennbsp;liiistenfelsen festgesessen haben, und^ gleichsam an-gewachsen waren, möchte wenigstêhs noch ei-*tige Priifung erfordern. Selbst in meiner Sammiungnbsp;bommen schone und fast vollstandig erhaltene Wur-^elstücke zum Vorschein, die sich in einer kugel*nbsp;®der knollenförmigen Gestalt ganz rein vom Gesteinnbsp;®igt;gelöst haben, und nach Verhaltnifs der Gröfse desnbsp;Übrigen Encriniten nur sehr klein erscheinen, ohn-geachtet drey und mehrere Hauptstiele von ihnennbsp;^usgehen. Bey einer solchen Beschaftenheit dernbsp;^urzelstücke könnte es daher dennoch möglichnbsp;®eyn, dafs sie ihren Platz, wenn auch nicht ganznbsp;'''V'illkührlich, doch eben so gut, wie mehrere Artennbsp;^er Seefedern (Pennatula), durch die Meeresfluthennbsp;^ortgetrieben, verandert, und sich nur da wiedernbsp;*hit ihren Armen angeschlungen und festgesetzt hat-ten, -VVO sie hierzu eine ihnen angemessene Veran-^3ssung fanden. Ich laugne nicht, dafs es mir selbstnbsp;**113 mehrern Gründen, und besonders defshalbnbsp;¦'^ahrscbeinlicher wird, dafs sie festgesessen haben,nbsp;quot;'^eil sie an einigen Gebirgsstellen eine eigenthüm-^iche Art von Riffen gebildet zu haben scheinen,nbsp;quot;'Aobin selbst die unzahlige Menge ihrer Trochiten,
welche, quot;wie sclion mehrmals angeführt worden ist, zuweilen fast die ganze Masse betrachtlicher Gebirgs-schichten ausmachen, hinweisen inöchte; dem ohnge-achtet lafst sich die Sache aber wohl noch nicht alsnbsp;ganz entschieden ansehen, und kann erst durcbnbsp;•wiederholte Beobachtungen aufser Zweifel gesetztnbsp;werden.
Eben so erforderlich möchte es werden, die schon mehrmals von mir angeführte Erscheinungnbsp;recht aufmerksam zu verfolgen, dafs einige Encrini'nbsp;tejiarten, wi^ z. B. Encrin. liliiformis undnbsp;besonders En^crin. ramosus, aufser ihrer wahr-scheinlich seesternartigen Muskeldecke, noch mitnbsp;einer corallenartigen Kruste überzogen gewesen zUnbsp;seyn scheinen. Bey einem Exemplare meiner Samm'nbsp;lung scheint diese Kruste selbst beym Encrin. 1 i'nbsp;liiformis, der bekanntlich keine Seitenarme voUnbsp;seinen Hauptstielen ausschickt, allerdings ganz ei'nbsp;genthümliche, sehr feine Arme ausgebreitet zu ba'nbsp;ben, und beym Encrin. ramosus ist diefs sehtnbsp;haufig der Fall, wie die Abbildungen, welché icbnbsp;in den Schriften der Münchner Acad. vonanbsp;J. 1817. Taf. II. und III. besonders Fig. 10. gelie'nbsp;fert habe, hinreichend darstellen. Gehörten diesSnbsp;Krusten wirklich zum Wesen des Encriniten, odefnbsp;waren es nur corallenartige, sogenannte Schmarot'nbsp;zer-Pflanzen, almlich mehrern Eschariten- und Mü'nbsp;leporitenarten, welche so haufig andere Körper un^nbsp;besonders die Keratophyten überziehen ? — Beyt*nbsp;Encrin. ramosus ist sehr viel Wahrscheinlichkednbsp;verhanden, dafs sie dieser Encrinitenart wesentlid*nbsp;angehörten; weniger wahrscheinlich wird diefs beyW*nbsp;En erin it. liliiformis. — Vielleicht hatted
-ocr page 609-auch diese Schmarotzer-Corallen, wenn 'Ch micli dieser Benennung bedienen darf, elne sonbsp;frerndartige Gestalt in der Urwelt, dafs wir nichtsnbsp;¦^ehnliclies mehr aufzuweisen haben, und dafs es dahernbsp;so schwerer wird, eine richtige Entscbeidungnbsp;fallen.
Zuletzt Tvill ich hier noch anführen, dafs man biS' mehrere G1 ieder und Schilder der seltnernnbsp;^ncrinitenarten sehr oft mit den Schildern undnbsp;innern knochenahnliclien Theilen der Echini'nbsp;den sogenannten Eehinitenzahnen vet'nbsp;^echselthat, und sie haufig unter diesen letztern innbsp;Sammlungen vorfindet., Allerdings haben solchenbsp;ï^iicrinitentheile zuweilen grofse Aehnlichheit damit,nbsp;einer genauern Betracbtung aber, sobald man nurnbsp;einigermafsen mit ihrenForraen hinreichend behanntnbsp;kann man einer solchen Tauschung nicht langenbsp;ausgesetzt bleiben. Hauptsachlich hat man einzelnenbsp;Wecken, Schilder und Armglieder des Emnbsp;'^i'in. laevis, loricatus, rugosus, planus,nbsp;'•'^assus, polydactylus u. s. w., wenn siezumalnbsp;^icht ganz vollstandig zum Vorscheiia gekommennbsp;mit den sogenannten Eehinitenzahnen ver^nbsp;^echself, und vielleicht wird es mehrern Besitzernnbsp;Petrefactensammlungen angenehm seyn, durchnbsp;^iese Bemerkung aufmerksam gemacht, ihre vorhan-^f^nen Stücke nochmals zu 23rüfen, und alsdann ZU'nbsp;'feilen die angegebenen Theile der seltnern Encrini-f^harten ganz unerwartet aufzufinden.
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Eine Sclieere desselben. Seite 26. Brachyurites rugosus. Fig. 2. a. b. S. 23.nbsp;Erachyurites hlspidiformis. Fig. 3- a. dicnbsp;obere, b. die untere Seite des Stücbs. S. 24.
Macrourites tipularius. Fig. 1. S. 32. Macrovirites fuciformis. Fig. 2. S. 30.nbsp;Macrourites modestiformis. Fig. 3- S. 29.
Macrourites arctiformis. Fig. 1. S. 34* Macrourites propinquus. Fig. 2. S. 35.nbsp;Macrourites minutus. Fig- 3. S. 23.nbsp;Macrourites mysticus. Fig. 4* S. 31.
Algacitescrispiformis. Fig. 1. a. S. 44»t* Cof' fervenabdruck. S. 48'
Algacites granulatus. Fucusart von Boll-
93
Fig. 2. S. 49.
3. Ueber einander liegende Fragmentevon unbe-stimmbaren Blattern, welche vielleiclit zu den unbekannten Algenarten der Urwelt gehörea (?).nbsp;S. 5o-
Taf. VI.
^ielleicht gleichfalls zu den Tangarten geliörig, auf bitum. Mergelscbiefer. Fig. 1. S. 48-I^ig. 2. auf Schieferthon von Essen in Westphalcn.
S. 48-
Taf. VII.
Ëine Blatte Altdorfer Kalk stein, mit einem aufliegenden merkwürdigen Blatte, das hier ver-kleinert dargestellt und viermal gröfser ist. Fig.
1. S. 49.
^ig. 2. Eine nocH unbekannte, nicht zu bestimmen-de Versteinerung aus dem altern Kalkstein im Salzburgischen. Vielleiclit eigenthümliche Artnbsp;der Algen oder Corallen (?). S. 51.
Taf. VIII.
Orthoceratites flexuosus. Fig. 1. S. 58-^rthoceratites falcatus. Fig. 2. a. b. S. 58* ^rthoceratites -serratus. Fig. 3. a. b. c. S. 57.
Taf. IX.
•Ammonites annulatus. Fig. 1. a. b. S. 59-¦Ammonites primordialis. Fig. 2. a. b. S. 59»
Taf. X.
^clicites priscus. Fig. 1. a. b. c. S. 60. ^elicites trochilinus. Fig. 2. a. b. c. d. vonnbsp;seinen verschiedenen Seiten. S. 60.
94
Taf. XI.
Ortliocera ti tes un dülatus. Fig. i. a. b, S. 58* O rthoceratites nodulosus. Fig. 2. a. b. S. 58*nbsp;Helicites qualteriatus. Fig. 3. a. b. c. S. 61.nbsp;Helicites cl el p hinul oi de S. Fig. 4- a. b. S. 61.nbsp;Helicites delphinularis. Fig. 3. a. b. S. 6i.nbsp;Helicites helicinaeformis. Fig. 6. a, b. c.nbsp;S. 61.
Taf. XII.
Patellites primigenus. Fig, 1. a. b. S. 61. Patellites ailtiquus. Fig. 2. a. b. c. Fig. b. U.
C. etwas vergröfsert. S. 6i.
Buccinites subcostaltis. Fig. 3- S. 63. Bucardites abbreviatus. Fig. 4* a. b. c. S. 63.nbsp;Macrourites pseudoscyllarus. Fig. 5. S. 36.nbsp;Asteriacites patellaris. Fig. 6. S. 71.
Taf. XIII.
Buccinites arculatus. Fig. i. a. b. S. 62.
Ein merk würdiger Zalm, welcher -walirscheiii' licli einer grofsen Fischart angeliört. Fig. 2. a.nbsp;b. c. von seinen verscliiedenen Seiten dargestellt.nbsp;S, 70.
Taf. XiV.
Anomites thecarius. Fig. i. S. 63.
Anomites anomalus von verschiedenen Seiten* Fig. 3. a. b. c. d. S. 65.
Taf. XV.-
Anom. Terebratulithes vestitus, von verschiedenen Seiten und Alter. Fig. i., a. b. c. d. S. 66.
Anom. Terebratulithes similis. Fig. 2. a. b. S. 67.
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Anom. Terebratulitlies excisus. Fig. 3* a- b* c. S. 67.
Aiiom. Terebratulitlies striatulus. Fig. 4*
a. nbsp;nbsp;nbsp;b. S. 67.
Eine Menge Annaberungen in ihrer Gestalt zei-tey fier VergleichungzahlreicherExemplare, dafs sammtlich zu einer Familie geboren.
Taf. XVI.
Terebratulitlies speciosus. Fig. i. a.
b. nbsp;nbsp;nbsp;S. 66.
Aiiom. T er ebr a tul i thes intermedins. Fig. 2. a. b. S. 66.
Anom. Terebratulitbes comprimatus. Flg.3. a. b. S. 66.
Wie die vorbergebenden zu‘ einer Familie ge^
A'iom. Terebratulithes rostratus. Fig. 4- a. b.
c. nbsp;nbsp;nbsp;S. 6q.
Taf. XVII.
Terebratulitbea aperturatus. Fig. i. a. b. S. 67.
A'iom. Terebratulithes priscus. Fig. 2. a. b.
c. S. 68.
Terebratulithes ostiolatus. Fig. 3. a. b. c. S. 67.
Taf. XVIII.
*^2ïn. Terebratulitlies laevigatus. Fig. 1. . b. c. S. 67.
*^oni. Terebratulithes explanatus. Fig. 2,
Om. Terebratulithes asper. Fig. 3. a, b. S. 63.
-ocr page 614-Diese beiden letztern scheinen, nebst der Aban' derung, Fig. 4‘nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;b-» nur Spielarten zu seyn, uiJlt;i
zur Familie des priscus zu geboren.
Taf. XIX.
Anom. Terebratulithes gryphus. Fig. i. a. bgt; c. S. 67,
Anom. Terebratulithes curvatus. Fig. 2. a-b. c. d. Merkwürdige Abanderungen desse^' ben. S. 6q.
Taf. XX.
Bucardites hystericus. Fig. 1. a. b. c. Seb^ selten. S. 63.
Anom. Terebratulithes elongatus. Fig. 2. b. c. S. 63.
Anom. Terebratulithes latus. Fig. 3. a. b.
Anom. Terebratulithes priscus, sehr jung^* Exemplar. Fig. 4* 3. i*. c. S. 6g.
Anom. Terebratulithes aper tura tus, desgl^^' chen. Fig. 5. a. b. c. S. 69.*
Anom. Terebratulithes lacunosus. Fig. a. b. c. S. 68-
Dieser hier abgebildete Terebrat. ist die Abanfi^quot; rung des lacunosus, die im Schwediachennbsp;Norwegischen Uebergangskallistein vorkömint.nbsp;anderungcn mannichfaltiger Art kommen aufserde*’*nbsp;in mehrern Formationen vor.
Taf. XXL
Carpolithes coccociformis. Fig. 1. Aus Braunkohlenlagern der Gegend von Cölln.nbsp;Höchst wahrscheinlich rührtdieser Carpoliibnbsp;einer Baumfrucht her, die der Cocosnufs
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Shulich war. Duvch die faserige Beschaffenhelt der Schale, quot;vvelche an mehrern Stellen bemerklich wird,nbsp;^nd, quot;wie bey der Cocosnnrs, zuweilen büschelförmignbsp;den Spitzen oder den Stielen derselben zum Vor-scheln bönanit, erhalt diese Vermiatbung noch mehrnbsp;I^estatigung.
Carpollthes flclformis. Fig. 2. Aus den Stelnkohlenlagern der Gegend voh Waldenburg, beynbsp;ï^eifsdorf und Hausdorf In Sclileslen. Petref. K. S.nbsp;42o. Er 1st sehr vollstandig erhalten, und die erha-^enen Strelfen oder Nahte, wclche über die ganzenbsp;Vrucht blnlaufen, zeichnen ilm besonders aus.
Carpollthes hispidus. Fig. 3. lm san-^igen ockrigen Eisenstem der Gegend von Aachen, öer Kern ist vorzüglich schön erhalten, und zelgt,nbsp;^nfser seinen stachelförmigen Knoten, welche Höh-^tingen enthalten, w'orln viellelcht kleine Samen-^örner befindlich waren, ebenfalls eine faserige, nachnbsp;der Scbaale vom Mittelpunct auslaufende Structur.nbsp;betref. K. S. 420.
Carpollthes pruniformis. Fig. 4- Gleich-^“lls aus der Gegend von Aachen, in der namlichen ^teinart.
Die Fasern laufen sternförmig vom Iiern aus, '^ïtd der letztere zeigt bey aufmerksamer Betrachtung,nbsp;^tif ahnlicbe Art wie der vorhergehende, nur vielnbsp;kleinere, knotige oder stachelförmige Erhöhungennbsp;^tif seiner OberHache.
Carpolithes juglandiforinis. Fig. 5. Ebeu daher.
Der Kern zeigt allerdings Aehnlichkeit mit der ^Orm der Wallnüsse.
V. Schloth. TSachtr. z.Petref. K- nbsp;nbsp;nbsp;G
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Carpolithes avellanaeformis. Fig. 6. a.b. Eben daher.
Einige Aehnlichkelt mit der Haselmifs, docb ist der Kern nicht so abgerundet, und lanft an beiden Enden spitziger zu. Petref. K. S. ^21.
Carpolithes amyg dalaeformis. Fig. 7* Petref. K. S. 421. Aus den Braunkohlenlagem vonnbsp;Osberg bey Erpel.
Zeigt zwar grofse Aehnllchkeit mit Mandelker-nen, aber dem ohngeachtet auch wieder dadurch ei-nigen Unterschied, dais die obere Seite nicht so abgerundet, und gleichfalls bey ,den meisten^Exempla-ren mit einer Spitze versehen ist.
Carpolithes rostra tus. Fig. 8-b. Von Arzberg in Bayern, aus Braunkohlenlagem.
Diese, mit einer langen sclinabelförmigen Spitze verschenen Kerne kommen haufig sehr verdriickt undnbsp;daher von mancherley abweichenden Gestalten vor.nbsp;Sie sollen, nach einer Aeufserung des Hofr. Martins, von Palmenarten hern'ihren, und erfordern, nebstnbsp;den sammtlichen Carpolithen, fortgesetzte genan®nbsp;Priifungen und Vergleichungen.
Carpolithes malvaef0rmis. Fig. 9. a. b. C* Petref. K. S. 4“-'
Diese aufserordentlich schön erhaltenen, und I’J Kieselmasse versteinerten Sanienkernen sind attcbnbsp;wegen der Art ihres Vorkommens hochst merkwnr-dig. Sie linden sich bey Penkhof ohnweit Am'nbsp;berg in einer Tripp eischic hte des dortigef*nbsp;bunten Sandsteins, nebst mehrern Pflanzénab-drücken, worunter auch Abdriicke von Baumrio-den vorkommen, welche Aehnlichkeit mit CactoS-arten haben. Auf der angegebenen Kupfertafel si'^^^
-ocr page 617-‘^iese Samenhülsen, welche im Inneni zvrey Kam zeigen, Fig. c. von allen Seiten sehr treu dar-ê^stellt. Die Aehnlichkeit mit Malvensamen ist nurnbsp;Sehr entfernt.
Carpolithes secalis. Fig. lo. a. b. Petref.
S. 422,
Zeigt einige Aehnlichkeit mit Rockenkornem, ^enn gleich die Form der Hülse an den Endspitzennbsp;^tiWeicht. Fig. ïo. a. zeigt die hohle inwendigenbsp;dieser Hülse. Sie kommt, in der namlichennbsp;^afse versteinert, gleichfalls in der angegebenennbsp;^chichte bey Penkhof vor, und verdient anf gleichenbsp;^eise, wie die vorhergeliende, eine nahere Untersu-^^Ung und Vergleichung.
Carpolithes pomarius. Fig. ii. Aus den ^raunkohlenlagern von Osberg bey Erpel.
Aehnlichkeit mit Aepfel- oder Birnenkernen , je-^Ochist die krumm gebogene Spltze auf der conca-
Seite mit einer kleinen Höhlung versehen, von
eine etwas erhöhete Naht auf der untern Seite *^68 Kerns fortlauft, und hierdurch unterscheidet sichnbsp;dieser Carpolith hinlanglich. Er gehort unter dienbsp;®®ltnern Arten der dort aufgefundenen Samenkerne,nbsp;’^hdrührt vielleicht eben so gut, wie die vorhergehen-von ganz fremdartigen Baumen der Urwelt her.
Carpolithes lenticularis. Fig. 12. a. b. Gleichfalls von Osberg.
Eine llnsenahnliche Gestalt mit einer kleinen ^ertiefung im Mittelpuncte der untern Seite, Viel-leicht gehcn uns fortgesetzte nahere Vergleichungennbsp;^l^eitere Auskunft.
Carpolithes hemlocinus. Fig. 13. Petref.
* nbsp;nbsp;nbsp;4*8- Aus def Gegend von Aachen.
G 2
-ocr page 618-Kömmt ZTiweilen in etwas abweichenden Fomiert vor, welche sammtlich eine genaue Prüfung erfoi'nbsp;dern, ob sie zu einer und der namliclren Art, oddnbsp;zu verschiedenen Arten eines Geschlechts geboreHquot;nbsp;Entfernte Aebnlichbeit findet mit mehrern Samen-zapfenStatt, z. B. mit Finns americana, WiÜ'nbsp;denow., der Hemiockstanne, mit den Samenzapfen ddnbsp;Melaleuca u. Meterosiderus, und vielleicb*'nbsp;gehort dieser Carpolith gar zu den merhwürdigennbsp;Zapfenbaumen, welche der Graf Sternberg LepidO'nbsp;déndron benannt hat.
Da mehrere der hier abgebildeten Nüsse und Samenkerne so vollstandig erhalten sind, so glückt dnbsp;vielleicht unerwartet einem unserer bewahrten Bota'nbsp;niker, uns erwiinschte Aufschlüsse dnniiber zu verschaffen, zu welclicii Geschlechtern der Baum- undnbsp;PÜanzenarten sie eigentlich geboren, wenn mai*nbsp;auch die Arten selbst, welche in der Urwelt so seh*nbsp;verschieden von den gegenwartigen seyn konnten»nbsp;nicht mit Sicherheit zu bestimmen vermochte.
-ocr page 619-*gt;¦2. Sachs. Gotli. Geh. Rathe und Canuner-Frasidenten etc.
M i t XVI Kupfertafeln.
in der Becker’schen Buchhandlung.
ï* Uebewicht deï bisher belvannt gewoidenon Tri* lobitenarten und der neuern hierher geböri-gen Beobacbtungen .nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;. S. I
-ocr page 622- -ocr page 623-^eit der bereits im 4. Jahrgawg vom j. igiO des *liineral. Taschenb. v. Leonhard S. i T. rnbsp;êelieferten Beschreibung Und Abbildung einer selte-hen TrilobiteUart hat die Petrefactenkunde,nbsp;'‘heb in Beziehung auf die nahere Bestinamung die^nbsp;Versteinerungen, so betracbtliche Fortschrittenbsp;Ê^hnacht, dafs nunmehr eine vollstandige Ueberslchtnbsp;neuerlicli bekannt gewotdeneti Arten erforder-\virdgt; und gegenwartig haben wir hauptsach-durch die schatzbaren Arbeiten von Wahlen-Und Brongniart sehr er-wünschte Aufkla-^bngen erhalten, die icb auch zur Berichtigung meh-’^^rer Angaben in meiner Petrefactenkunde be-*^btzen inufslt;
Eevor ich diefs letztere bewirkej wird mir ver-^^®ttetseyn, mich besonders übér'den Inhalt der ao 'b Sclüoth. Nachtr. z. Petr*K, II. Abtli. A
vorzüglichen Histoire ii a turell é des Crust-v cés fossiles von Brongniart und Desin*'nbsp;rest, wovon ich bey der ersten Lleferung meinetnbsp;Nachtrage noch keinen Gebrauch machen konnt^»nbsp;Aveil dieses Werk fast gleichzeitig erschienen ist, uni'nbsp;siandlicher zu verbreiten.
In jenem oben angeführten Aufsatze des mineral-Taschenb. wollte ich, bey Gelegenheit der Beschrei-bung des T. r abgebildeten Trilobiten, haujitsach' lich darauf aufmerksam machen, dafs sich wirklicbnbsp;verschiedene Arten derselben vorfanden, weil ma»nbsp;dlefs früher nicht genug beachtet und auf Brün'nbsp;nich’s Beschreibungen nicht hinreichende Rück'nbsp;sicht genommen hatte. Aufserdem suchte ich abegt;^nbsp;auch alles zusammen zu stellen, was sich auf di6nbsp;damals vorliandenen und hierher gehörigen literari'nbsp;schen Nachrichten bezog. Brongniart hat jenennbsp;Aufsatz natürlich nur oberflachlich berührt und»nbsp;aufser einer kleinen Unzufriedenheit mit der Benen'nbsp;nung Trilobites cornigerus, nur noch einig®nbsp;Zweifel über die beygefügte Abbildung geaufsert-Was dieBenennung betrifft,-so möchte wohl zu mei'nbsp;ner Entschuldigung ausreichen, dafs damals ein®nbsp;solche Benennung schwerlich ganz verwerflich w*’''nbsp;weil aufser diesem, mit börnerartigeh Erhöhungennbsp;versehenen Trilobiten noch nicht, wie diefs neuet'nbsp;lich der Fall ist, andere ahnliche Arten hinreichendnbsp;bekannt geworden Waren. In Aiisehung der geli®'nbsp;feiten Abbildung aber werde ich weiter unten Gel®'nbsp;genheit erhalten, das Nöthige beyzubringen. Durcbnbsp;die neuerliche Auffindung von wenigstens i5 bis snnbsp;verschiedenen Trilobitenarten hat sich übrigens di®nbsp;V erschiedenheit derselben hinlanglich bcstatigt, und
-ocr page 625-^Öchst wahrecheinlich wircl sich ihre Zahl, bey den f
•^•^tgesetzten Nachforschungen, vielleicht in Knr-noch durch ausgezeichnete Familienglieder ver-*^®hren.
Noch immer hleiben wir aber zweifelhaft, zu ^^Icher Classe von Thieren dieses rathselhafte Ge-®chöpf geboren mag, ohngeachtet Audouin in sei-'^^rscharfsinnigenUntersuchung: Recherches surnbsp;rapports natur. qui existent entrclesnbsp;^nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;11 o b i t e s et les animaux articulés,
B •
rongniart, Wahlenberg, Latreille, u. a. alles aufgeboten haben, um hierüber gehörigesnbsp;^^cht zu verbreiten. Audouin findet die meistenbsp;¦^^bnlichkeit mit den Geschlechtern Ligia und Cy-^othoa, und stimrat in der Hauptsache mitnbsp;^^ongniart überein, der sle unter die Gymno-'¦^nchia Cuv., und folglich mit Wahlenbergnbsp;den gegliederten krebsartigen Thieren, den Cru*nbsp;**^40és Lam. u. Cuv., oder nach dem altern lin-’'eischen System zu den Insecten rechnet. Demnbsp;®*chlecht Limulus sind besonders einige fossilenbsp;^bierarten ahnlich, die sich in Schweden und, innbsp;^’'^eichenden Arten, wieder in elnigenThopschich-^ Englands, so wie in den solenhofer und önin-Schiefern finden, welche letztern Andrée undnbsp;^^Smarest beschrieben und zum Theil abgebil-haben. Andere Arten kommen zuweilen in dennbsp;^®riser mergelartigen Gypslagern vor und nkhernnbsp;®*'^h wieder mehr dem Geschlechte Asellus, undnbsp;hnden durchgangig, theils in der Gestalt diesernbsp;/®her aufgefundenen fossilen Thierarten selbst, theilsnbsp;^en darüber vorhandenen Ansichten und Meinun-• mehr oder weniger Verschiedenheiten Statt.
A a
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4
le
Latrcille hat sich icdoch mit den ireuern Ansich' ten nicht vereinigt und ist der akern Meinung, ddnbsp;ich früher gleichfalls bcypflichtete, treu gebliebei’»nbsp;indem er Ann. d. Mus. Tom. VI S.350 diese rad’quot;nbsp;selhafte Familie der Urwelt noch zum Geschied^nbsp;OscabrionLam., oder zu Geschöpfen, -vvelche del*'nbsp;Chi toil Linn, afaniich sind, tindfolglichzueinerga”*nbsp;andern Thierclasse, zu den Mollusken, gerechnet *)'nbsp;Hochst wahrscheinlich riihren diese abweiche*’nbsp;den Ansichten zum Tlreil daher, dal's wir hier zuV**^'nbsp;len Thierarten vermischen, welche vieHeicht eigei*'nbsp;lich gar nicht zusammen gehbrcn, und es hon*'nbsp;sehr leicht seyn-, dafs wir mehrere jener Geschöpf®’nbsp;welche sioh dem Asellus, Limulus, Palin''nbsp;rus, und überhaupt den hrebsartigen Thieren nahe'quot;’nbsp;ganzlich von den eigentlichen Trilobiten abso''”nbsp;dern , und ohngeachtet ihrer scheinbaren Aehnlicknbsp;keit dennoch die letztern einer ganz andern Thi®''
*) Brongtiiart liatS.40 Rapports des Triboll'®^ avec les anim aux cotinus die Meihmale,nbsp;ohe bey den Trilobiten eine grofse Uebereinstimm'^quot;^nbsp;init den Gymnobrancliien vermuthen lassen, zwarnbsp;wie Audouin selir gründlicli und einleuchtendnbsp;¦vvlcliélt, aber, vtie mir scheint, die unter den bisl'®^nbsp;zu den Trilobiten geredhnetengt; vielleiclit nichtnbsp;gehorigen, ganz abweichenden Arten nicht hinlii''fquot;nbsp;lich beriichsichtigt und ihre Gliederung zu allgenJ®'*’nbsp;und bestimmt vorausgesetzt. Die sinnreiche Veriquot;''^nbsp;thung, dafs sich bey den Trilobiten die Ftifsenbsp;Sam in Flofsen undBranchien verwandelt ‘habeïi hö''*'nbsp;ten, welche lediglich unter ihren Schildernverborg®^nbsp;geblieben waren und sich wegen geringerer HÜnbsp;' in der Versteinerung nicht erhalten hatten, hönntenbsp;ierdiugs bey einigen Arten derselben Statt finden, quot;nbsp;ist die Frage, ob diese alsdann wirh'Uch zu dennbsp;lichen Trilobiten gehoren ?
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klasse unterordnen mussen. Vor allen Dingen haben auszumitteln, ob die Trilobiten im en-Sinne wirklich zu den gegliedertennbsp;^kierarten und insbesondere zu den Crusta-Lam. geboren. Ware diel's der Fall, so mutsnbsp;lt;ire Gliederung nicbt nur ausreichend nachgewie-Und nicht blofs aus den fakigen Einbiegungennbsp;'^ter fleischartigen weichen Theile geschlossen, son-auch dargethan werden können, dafs sie wirk-
luit Füfsen versehen sind *). Das letztere ver^
bey den vielen vorhandenen Exemplaren, ^^filche sammtlicb auch nicht die mindeste Spurnbsp;j Füfsen wahrnehmen lassen, fast alle Wahrschein-*^klteit, und auchgegen ihre gegliederte Beschaffen-überhaupt lassen'sich, wie mir scheint, nophnbsp;bedeutende Zweifel erheben. Wir findennamlichnbsp;der Vergleichung zahlreicher Exemplare zwarnbsp;Uielireren der eigentlicben Trilobiten, wenn sienbsp;vollstandig mit ihrer Schale erhalten sind,nbsp;deutlich abgesonderte Rücken -, Eopf- und zu-^®ken, wie beym Asaphus, auch ausgezeichnetenbsp;'^k'Wanzschilder, den Scbildern des Chiton Linn,nbsp;aher unter dieser Schale nur den Abdruck
^ Das von Davila und Guettaid boschriebene und in der Saminlung des erstern, befindlicb geweseneTliiei',nbsp;Vvelclies aucli iu den Beytragen zur Naturge,nbsp;Scliichte aus ungedruckten Briefen gelelirt.nbsp;Naturf orscher T. I Big. y dargestellt ist, sclieintnbsp;^Uerdings ein sebrproblemat., mit krebsartigen Beinennbsp;ausgesclimücktes Tbiér, und vielleiclit wirklich einnbsp;blofses Hirngespinst zu seyii j da es iudessen als zu deunbsp;trilobiten. geliQiig angegeben wild, und man solcliesnbsp;''^ielleickt in den franzosiscben Sammlungen wiedernbsp;aufflndenkönnte, so verdient es doek vvokl nock wei-hts ïfackforscliungeiu
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Latrcille hat sich jcclócb mit ilen neuevn Ansid* ten nicht vereinigt uncl ist der altern Meinung,nbsp;icli früher gleichfalls beypflichtete, treu gebliebe’’’nbsp;indem er Ann. d. Mus. Tom. VI S.350 diese ra'1'nbsp;selhafte Familie der Urwelt noch zum Geschied'^nbsp;OscabrionLam., oder zuGeschöpfen, ¦wel'che de**’nbsp;ChitonLinn. ahnlichsind, undfolglichzuelnerga'’*'nbsp;andern Thierclasse, zu den Mollusken, gerecbnet )'nbsp;Höchst wahrscheinlich rühxen diese abweiche']nbsp;den Ansichten zumTheil daher, dafs wiï hier zuv^'^'nbsp;len Tbierarten vermischen, welche vielleicht eige’^''nbsp;lich gar nicht zusammen geboren, und esnbsp;sehr leicht seyn-, dafs wir mehrere jener Geschopt®'nbsp;¦welche sich dem Asellus, Limulus, Palin'*nbsp;rus, und überhaupt den krebsartigen Thieren nahet’’’nbsp;ganzlich von den eigentlichen Trilobiten abso'*^nbsp;dern , und ohngeachtet ihrer scheinbaren Aehnlid''nbsp;keit dennoch die letztern einer ganz andern Tbi®*'quot;
*) Brongtiiart bat S.40 ïtapports des Triboli*^®^^ avec les anitn aux co hnus die Meikmale ,nbsp;oke bey den Trilobiten eine grofse Uebeieinstimnn'''^nbsp;mit den Gymnobrancliien vermuthen lassen, zwarnbsp;wie Audouin sehr gründlicli und einleuchtendnbsp;wickelt, aber, wië mir scheint, die unter den bisk®nbsp;zu den Trilobiten gerechneten, vielleicht nicht i**'*nbsp;gehörigen, ganz abweichenden Arten nicht hink»'’^nbsp;lich berücksichtigt und ihre Gliederung zu allgei»®'nbsp;und bestimmt vorausgesetzt. Die-sinnreiche Veriquot;nbsp;thung, dafs sich bey den Trilobiten die Füfse glei®nbsp;sam in Flofseii und Branchien verwan delt Ilab ennbsp;ten, welche lediglich unter ihren Schildern verborg®^nbsp;geblieben waren und sich wegen geringerernbsp;' in der Versteinerung nicht erlialten batten, könnt®nbsp;lerdings bey einigen Arten derselben Statt finden,nbsp;ist die Frage, ob diese alsdann wirklich zu den eig®quot;nbsp;lichen Trilobiten geboren ?
-ocr page 629-^^asse unteroïdneii mussen. Vor allen Dingen haben auszumitteln, ob die Trilobiten iin en-Sinne wirklidi zu den gegliedertennbsp;^hierarten und iiisbesondere zu den Crusta-Lam. geboren. Ware diels der Fall, so rnuEsnbsp;tbre Gliederung nicbt nur ausreicbend nacbgewie-Und nicht blofs aus den faltigen Einbiegungeunbsp;'brer fleischartigen weichen Theile geschlosseir, son^nbsp;auch dargethan werden können, dafs sie wirk-mit Füfsen versehen sind *). Das letztere ver-*®tt Ijey den vielen vorhandenen Exemplaren,nbsp;^’'quot;elche sammtlicb auch nicht die mindeste Spurnbsp;'quot;OnFüfsen wahrnehmen lassen, fast alleWahrschein-^kbkeit, nnd auch gegen ihre gegliederleBescliafien-^'®it überhaupt lassen'sich, wie mir scheint, noph.nbsp;^^hr bedeutende Zweifel erheben. Wir hnden namlichnbsp;der Vergleichung zahlreichex Exemplare zwarnbsp;tUehreren der eigentlicben Trilobiten, wenn sienbsp;vollstandig rait ihrer Scliale erhalten sind,nbsp;deutlich abgesonderte Rücken-, Kopf- und zu-^dlen, wie beyin Asaphus, aucE ausgezeichnetenbsp;^^bwanaschilder, den Schildern des Chiton Linn.nbsp;*bnlich, aber unfer dieser Schale aur den Abdruck
¦yas von Davila und Guettaid bescliriebeno und rn der §aiMnlung des erstern.befiudlicbgeweseneTlüer,nbsp;''Welches auch in den Beytragen zur Naturge..nbsp;®ebi0}j).g aus ungedruchten Biiefen gelehrt.
aturf orscher T. I Kg. 7 dargestellt ist, scheint ^¦Uerdings ein sehr problemat., mit hrebsartigenlleinennbsp;^asgesclrmücktes Tbi«r, und vielleicbc wiiklich eiunbsp;blofses Hirngespinst zu seya gt; da os indéssen als zu dennbsp;Trilobiten gehorig angegeben wird, und man solchesnbsp;’^ielleicht in den franzosischeu Sanimlungeii wiedernbsp;^'Ülinden hönnte , so verdient es doch wolil noch wei»nbsp;teie ïiacliforscliuiigen.
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eines weichen fleisch- oder hautarligen Körpers, def gewöhnlich einen runzeligen, gerade fortlaufeiidc'nbsp;Langenwulst auf der Mitte des Riiclsens, und np'nbsp;penabnliche, zu seinen Seiten auslaufende Faken,nbsp;wie mehr oder weniger Erliöhungen undBucbelnnbsp;ter dem Kopfschilde wahrnehmen lafst, zugleich abfi'’nbsp;auch, dafs das Ganze wohl weit eher eine zusaU'nbsp;menhangende Fleisch- oder Welclithiermasse,nbsp;bey mehreren Mollusken, als einen wirWich gegli®quot;nbsp;derten Körper bildet. Höchst wahrscheinlich kaï’’’nbsp;slch dieser, unter den Schildern befindliclie weic^'^nbsp;Thell des Thiers bey den meisten Arten bis zunbsp;nem gewissen Grade, wie die Muscheln undSchnel^nbsp;ken, unabhangig von den aufllegenden SchaleOo^nbsp;hausen und Schildern, zusammenziehen und ar'®nbsp;strecken und dadurch etwas veranderte Formen aï*nbsp;iiehmen. Bey der Vergleichung mehrerer so genao**'nbsp;ten Schwanzstücke ohne Schale, welche effenbarnbsp;der namlichen Art geboren, möchte sich einnbsp;ches Vermogen des Ausstreckens und Zusammen®*^nbsp;hens hinreicliend ergeben und daraus hervorgeh®’’*nbsp;dafs der fleischige Theil des Thiers, durch dehnhs^^nbsp;Zwischenhaute oder Bander, mit den Schildernnbsp;sammen hieng. DieseBeschaftenheit berechtigtnbsp;nicht hinlanglich, auf die Eigenschaften der geg^’^nbsp;derten Thiere zu schliefsen, und verstattet we***^nbsp;stens vor der Hand, bis zur vollstandigen AufltlarUi’»’nbsp;weit eher eine Aehnlichkeit mit den Chitonennbsp;den Mollusken zu finden. So lange also, bisnbsp;kelne wirkliche Gliederung und keine deutlic^^^nbsp;Füfse aufweisenkönnen, werden sich allerdingsnbsp;sehr erhebliche Zweifel gegen die, übrigens gar .
unwahrscheinlicheBehauptung aufstellen lassen,
-ocr page 631-‘^•eses rathselhafte GeschÖpf der Urwelt zu den Cru-*taceen gehören soil. Bey andern ahnlichen, bisher aber vielleicht mit Unrechtzu den eigentlichen Trilobi-ten gerechneten Thierarten kann es jedoch sehr mögliclinbsp;dafs ihnen bier ibre ricbtige Stelle angewiesennbsp;***•• Höcbst merkwiirdig bleibt es allerdings, dafsnbsp;bis jetzt die Trilobiten, so viel mir bekannt ist,nbsp;*tets nnr von der obern Scbildseite und niemals vonnbsp;umgekebrten nntern Seite aufgefunden bat, undnbsp;es 'W’ürde daber zur dufklarung der Sacbe vvesentlichnbsp;^eytragen, wenn man selbst mit Aufopferung eini-ausgestreckten Exemplare versucbte, ob mannbsp;^‘cht die untere Seite vom Gestein befreyen und viel-^aicbt Füfse wabruebmen könnte. Da die bisber vor-Sekommenen vollstandigen und vom Gestein befrey'nbsp;leu Exemplare völHg zusaramen gekrümmt, und da-^^r von der untern Seite eben so wenig nSher zu un-'•arsucben sind, so kann votzuglicb nur die gliick-kcbe Ablösung der untern Seite eines ausgestrecktennbsp;Exemplars von der umgebenden Stelnmasse zumnbsp;^Wecke fiibren. Die Erscheinung des völligen Zu-aatntnenkrümmens so vieler Trilobiten begiinstigt of-denbar die Vermuthung, dafs ihnen diese Bewegungnbsp;einer gewaltsamen Berührung oder beym Ab-**^Crben ganz gewohnlich und natürlich war, undnbsp;*^afs diejenigen, welcbe sicli ausgestreckt Énden,nbsp;^oh] plötzlicb von der dariiber gewalzten, anfang-scblammahnlichen und nachher verbarteten Oe-^‘•¦gsmasse erdriickt wurden. Sie könnten daber, sonbsp;'Venig als diefs auch bisher bemerklicb und wnbr-®^keinlic]j gewesen ist, dennoch wie die Gescblecb-Cymothoa (der vormals so genannte islan-'’scha Chiton , die island. WallÉschlaus), wie lulus.
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Oniscus, Armatillo, rriit sehr kleinen, zum, Theil ver* borgenen Füfsen versehen seyn, und wir müssen ds'nbsp;her weitere Aufklarungen ruhig abwarten, weilnbsp;nie berechtigt sind, bey unsern Forschungen, besof’nbsp;ders im Felde der Naturgeschichte, auf blofse Ve'^’nbsp;muthungen gestützt, voreilige Entscheidungennbsp;fallen. Eben so wéhig möchte es gegenwartig nocbnbsp;als entschieden anzusehen seyn, dafs die driisenquot;'nbsp;knopf-! oder hörnerartigen Erhöhungen zu beyde’'nbsp;Seiten des Kopfschildes Sehwerkzeuge (^ler Aug®''nbsp;bezeichnen, da sie nicht nur einigen Artennbsp;lich zu fehlen scheinen, sondern auch bey anderf*»nbsp;mit Schale erhaltenen Exemplaren, von der letztet”nbsp;völlig bedeckt werden, welche an dieser Stellenbsp;dann weder Oeffnungen, noch irgend eine verander^®nbsp;JBeschaffenheit zeigt, die jenen Zwecken beförderli®^*nbsp;seynkönnte. Bey einigenTrilobiten, wie z, B. bey’’^nbsp;Asaphus cornigerus, ist die Schale verhaltnifsif^quot;nbsp;fsig sogar von einer so betrachtlichen Dicke, da^^®nbsp;man um so weniger der Vermuthung Raumnbsp;kann, dafs sie, wie bey mehrem Inaectenarten,nbsp;gleichsam eine durchsichtige Schutzdecke dieses Otnbsp;gans aosgemacht habe. Auf der andern Seite ist jede®^nbsp;auch wieder nicht zu laugnen, dafs mehrere Ar*®”nbsp;uur mit einer sehr dünnen Schale bekleidet gewe*®^nbsp;seyn scheinen, und dafs jene augenahnlichen Erhöhii’’
gen zuweilen mit kleinen rinnenartigen Vertiefung _ und angeblich mit einer, den Insectenaugen aho^‘nbsp;enen, netzförmigen Oberflache versehen sind, wel®^*nbsp;vielleicht dennoch das Sehen zu begunstigen ' ,nbsp;mochten. Wir werden also auch hierüber noch W®nbsp;tere Nachforschungen anstellen und die nötbijj®nbsp;Aufklarungen abwarten müssen.
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Durcli das vorliegende so verdieiistliche Werk 'onBrongniart hat übrigens die Naturgeschlchte undnbsp;nahere Bestinamung der verschledenen Trilobi-^narten aufserordentlich gewonnen, wenn auch, dernbsp;®tur der Sache nach, mehrere der angegebenennbsp;'Veifel noch. nicht vollstandig gelost werden konn-£].nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;gegenwartig so herrschenden
fast modischen Neigung, jedes Geschlecht beson-*^ers zu classificiren und die dadurch bewirkten Un-*-6rabtheilungen mit besondern Benennungen zu be-'“®ichnen, gleichfalls eine neue Classification dieser familie unternommen, und, wie von einem solchennbsp;^aturforscher zu erwarten war, den Umstanden ge-^afs, nach sehr richtigen Eintheilungsgründen hier-verfahren, zugleich aber auch angeführt, dafsnbsp;*®ehrere derselben noch nicht als völlig entschiedennbsp;^od ausreichend anzusehen waren. Ob es übrigensnbsp;®ehon gegenwartig Zeit ist, bey den Versteinerungennbsp;*Osbesondere, welche zum Theil, wie selbst meh-l^ere Trilobiten, nur unvollstandig und in Bruch-^l^ücken bekannt geworden sind, schon ein solchesnbsp;^nternehmen zu beginnen, verdient vielleicht ^inenbsp;*^°oh nahere Prüfung. Mir scheint es wenigstens,nbsp;'^afs -yyjj alsdann das^u berechtigt seyn würden,nbsp;''^enn wir vorher die mancherley angeführten ZweBnbsp;beseitigt, die Trilobiten gröfstentheils mit volBnbsp;^^andigerSchale ai^fgefunden und uns zugleich davonnbsp;übetaeygj.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;^ dafs wir nicht etwa bey solchen
bah.
^’^eniplaren, die ihre Schilder verloren haben, durch heym Zusammenziehen oder Ausdehnen ihrernbsp;öeischlgen Theile veranlafsten verschiedenen Foriuennbsp;ptauscht, zuweilen abweichende Arten vor uns zunbsp;glauben, welche in mehrern Fallen eigeutlich
10
gar nicht vorhanden sind. Haufig erhalten sie, wi* z. B. Trilobit. cornigerus, ein ganz verschiedenes An-sehen, wenn wir sie mit vollstandiger Schale besit-zen, und natürlich können wir den wahren Habi'nbsp;tus des Thie’^s nur alsdann hinlanglich beurtheileo.nbsp;Ueberhaupt möchte es , bey den vielen vorhandenennbsp;Systemen und Nomenclaturen, zur Erleichterung de»nbsp;Gedachtnisses, und zum ungestörten Fortschreitennbsp;in der Wissenschaft selbst, fast zum nothwendigennbsp;Erfordernifs werden, jene Systeme nach und nachnbsp;wieder zu vereinfachen, und die vorhandenen Benen-nungen so wenig als raöglich zu vermehren und ztinbsp;verandern.
In demTableau des genres et des espèce» de la familledesTrilobites S.6 hatBrongniartnbsp;zuerst eine Uebersicht seiner systematischen Einthei-lung gegeben, und diejenigen Arten, die er nur ansnbsp;Abbildungen kermt, und daher noch nicht als hinrei-chend bestimmt ansicht, besonders bezeichnet.
I. Geschlecht.
Calymene. Der Körper kann sich halbkugelförmig zusammenziehen, das Kopfstück odernbsp;der Thorax (Bouclier) zeigt mehrerenbsp;Erhöhungen und Faken und darunternbsp;besonders zwey augenförmige, netzat'nbsp;tig gestreifte Erhöhungen. Der Leibnbsp;ganzem, ungetheiltenRand, zwölf- bi*nbsp;vierzehnmal gegliedert? keinenvet'nbsp;langerten Schwanz *},
Ob das Vermogen, sicli lusammen zu krümmen, characteristisclies Kennzeichen des Geschlechts ang®'nbsp;gebeu werden kann, mufs ich bezweifeln, weil
-ocr page 635-A nbsp;nbsp;nbsp;rnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;t e n.
j. nbsp;nbsp;nbsp;Calym.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Blumenbachü.
2. nbsp;nbsp;nbsp;—nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Tristani.
3. nbsp;nbsp;nbsp;—nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;variolata.
4. nbsp;nbsp;nbsp;—nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;macrophthalma.
II. Geschlecht.
^saphus. Breiter undmehr gedrüclïtei'Körper, die Mitte desRückens selir erhaben undher-vorspringend, und die Seitenstücbe zwey-mal so breit, als das Mittelrückenstücb.nbsp;Die Seitenbogen mit einer darüber ge-henden Haut verbunden. Das Kopfstücknbsp;halbcirkelförmig, mit zwey netzförmignbsp;gestreiften augenförmigen Erhöhungen.nbsp;Der Leib acht - bis zehnmal gegliedert.
bey zalilreichen Suilen von Trllobiten ergiebt, daf» mehrere Gesclilechter und Arten diese Eigenschaft ha-ben mochten, wie diefs z.B. gleichfalls beym Asaphusnbsp;der Fall ist. Eben so scheint mir der Ausdruck gegliedert blofs auf die Schilder der Schale und nichtnbsp;auf die darunter liegende Eleisch - oder Hautmasse desnbsp;Thiers anwendbar, und bey meinen Exemplaren lafstnbsp;sich aucli keine netzförmige Beschaffenheit der angeb-lichen Augen bemerken, welche nur mit kleinennbsp;Knöpfchen besetzt oder gekörnt ersclieinen, was beynbsp;einigen Arten fast auf der ganzen Oberiliiche der Schalonbsp;des Thiers Statt flndet. Indessen kann hierüber blofsnbsp;eine völlig gute Erhaltung derExemplare entscheiden,nbsp;¦wie Brongniart selbst anführt. Diese Bemerkungennbsp;eind durchgangig auch bey den folgenden Geschlech.nbsp;tern anwendbar, und es ist nur noch hinzuzufügen,nbsp;dafs die angegebene Zahl der Gliederung nach Mafs-gabe des Alters und der Gröfsa des Thiers zu Wechselnnbsp;sclieint und dallet tein sicheres Rennzeiclien ab-giebt.
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Arte II.
1. nbsp;nbsp;nbsp;Asaph, coruigerus Schloth.
2. nbsp;nbsp;nbsp;—nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;de Buchii.
3. nbsp;nbsp;nbsp;—¦nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Hausmanni.
4. nbsp;nbsp;nbsp;—nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;caudatus.
5quot; nbsp;nbsp;nbsp;—nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;laticauda,
III. nbsp;nbsp;nbsp;Geschlecht.
Ogygia. Sehr zusammengedrückter Körper, mGestalt einer lang gezogenen Ellipse, kann sich nicht kugelförmig zusammenzie-• hen (?). Gesaunites Kopfstück, mit einernbsp;von demvordernEndeauslaufenden, nichtnbsp;sehr tiefen Langenfurche. Aufser dennbsp;augenförmigen keine andere Erhöhun-gen , und dieae letztern wenig hervortre-tend, nicht netzförmig. Der hinterenbsp;Theil des Kopfstücks in eine Spitze aus-laufend. Der Rückenwulst wenig erha-ben. Der Leib achtfach gegliqdert,
A r t e n.
1. nbsp;nbsp;nbsp;Ogygia Guettardi.
2, nbsp;nbsp;nbsp;Desmarestii,
IV. nbsp;nbsp;nbsp;Geschlecht.
Paradoxides, Zusammengedrückter Körper, def sich nicht zusammenziehen kann.nbsp;Die Seiten viel breiter, als dernbsp;Rückenwulst. Das Kopfstück fastnbsp;balbcirkelförmig. Drey schiefellun-zeln auf dem Rückenwulst. Keinenbsp;augenahnliche Erhöhungen. Dernbsp;Deib zwöllfach gegliedert. Sein®
-ocr page 637-Seiteiïbogeu verlangcrn sich noch aufser der gemeinschaftlichen Ver-bindungshaut.
1. nbsp;nbsp;nbsp;Paradox.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Tessini.
c. nbsp;nbsp;nbsp;—nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;spinulosus.
3. nbsp;nbsp;nbsp;—nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.scaraboides.
4. nbsp;nbsp;nbsp;—nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;gibbosus.
5. nbsp;nbsp;nbsp;—nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;laciniatus,
Z\yeifelhafte Arteiu
graiiulatus.
punctaius.
buceplialus.
tentaculatus.
V. Greschlocht.
Agnostus. Laiiglich runder, halb cylindcrförmi-gerKörper. Gesaumtes Kopfstück nebst Seiten, iind der Saum ziemlich erha-ben. Das Rücken- oder Mittelstücknbsp;eeigt nur a\vey Querdurchscbnitte, wo-von jede Abtbeilung aus einem Stückenbsp;besteht. Am vordern Theil des Kör-pers zwey clrüsenartige Erhöhungeil.
A r t e n.
1. Agnostus pislformis.
Nunmebf wollen wir zur Bestimmung der ein-**elnen Arten fortschreiten, wie sie Brongniart gelie» bat, und nur dieBemerkungen hinzufügen, wo*nbsp;sie Veranlassung geben.
t. Calymene Blumenb. (Entomol. parado* Blumenb.) Clypeo rotundato, tuberculis sex dis-
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tinctis in fronte; oculis in genis enilnentissimisï corpore tnberculato. T. i f. i A.B.C.D. S. ii.
Könimtvorzüglich zu Dudley in Worcestev-shire und in der Provinz Ohio der vereinigt. aniC' rik. Staaten in einem zumUeberg angskalks teionbsp;gehörigen Lager vor, worin zugleich mehrere denanbsp;Uebergangskalkstein angehörige Versteinerungsartennbsp;aufgefunden -werden. Er ist allerdings, wie Brongniartnbsp;sehr richtig anführt, nicht nur vom Entomohnbsp;paradoxus Lin., sondern auch von denTr ilo bi'nbsp;ten von Comnaothau in Böhmen und Andra-rum in Schweden, ganz verschieden. Vier neuerlichnbsp;erhaltene vollstandigere Exemplare haben mir gleich-falls diese Ueberzeugung verschaft’t, trnd die Anga-hen in der Petrefactenkunde S. 39 sind hiernach zUnbsp;berichtigen *).
2. Calym. Tristani, (Tristan, Journ. de» mines Vol. 23 No. 133 S. 21.) Clypeo fornicato , gC'nbsp;nis inflatis, oculis exsertis, rugis tribus in fronte»nbsp;lateralibus, obliquis, rotundis; corpore scabw. T. ‘nbsp;f. A—K. S. 12.
Mit diesem Trilobiten von Dudley kommen zuweih'' Kopfstücke einer andern bleinen Tr il o b i t en a *nbsp;zum Vorschein, welche biaher blofs als Brucbstück*nbsp;der Calym. Blumenb. angesehen worden sind. Bey egt;'nbsp;ner geiiauern Betraclitung und Vergleicliung ergieb*nbsp;sich aber oifenbar, dafs sie einer eigentbünilicben»nbsp;noch nicht beschriebenen und abgebildeten Art ang®'nbsp;horen, und sicher würde Brongniart daraufRilcksiddnbsp;geiiommen haben, wenn sie ihm vorgehonimen vroren. Meine Sammlung hat zwey Stücke dieser Art auf'nbsp;zuweisen, welche eine Darstellung verdienten, we*’“nbsp;ich nicht vorKuizem die Aiissicht erhalten hatte, voB'nbsp;atandigere Exemplare zu erhalten. Bis dahin werd®nbsp;ich daher ihre Baschreibung und Abbildung verspare”'
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Dieser von Brongniart wohl mit vollem Piechte *'ierst als eigene Art bestimmte Trilobit, niit cha-ëi^inartiger Schale, scheint von betrachllicher GröTsenbsp;zuöundSZoll in Uebergangs-Thonschie-^^t-Gebirgen bey Nantes, Sionville undnbsp;^-herbourg vorzuliommen. Da icli noch keinnbsp;Exemplar davon besitze, so lassen sich auch weiternbsp;^Giie Bemerkungen hinzufügen.
5-Calym. variolaris. T. if. 3 A.B.C. S. 14. ^Vpeo rotundato, lobis inflatis valde tuberculatis,nbsp;®*^gtilis externo-posticis, in mucronem productis.
1st von Brongniart nach Exemplaren bestimrat 'borden, welche nicht vollstandig erlialten waren,nbsp;«Maller er die Bestimmung derselben eben so wenig,nbsp;die der folgenden Art, für ausreichend ansicht.nbsp;Schale ist, wie bey einigen Echiniten, mit zahl-*^^ichen erhöheten Warzchen noch reichlicher undnbsp;'’'^eit hervorspringender, als bey der vorhergehendennbsp;Att besetzt. Nach einem neuerlich erhaltenen Excm-Plare glaiibt er, mit Sicherheit anführen zu können,nbsp;^^fs dieser Trilobit ebenfalls mitaugenahnlichenBuk-^eln versehen ist, was an den früher vorhandenennbsp;^’^®’®plaren nicht deutlich zu sehen war. Findetnbsp;®'ch auch bey Dudley, und folglich höchst wahr-^heinlich in der angegebenen Schicht des Ueber-^®*ïgskalksteins. Wahrscheinlich gehort ein heschadig-Exemplar meiner Sammlung hierher, was jedochnbsp;*^Och Weitere Prüfung erfordert.
4- Galym. macrophthalma T. 1 f.4, 5 S. 15.
Tpeo antice, caudaque postice attenuatis, oculis *^®gnis exsertis.
'ïófse.
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Brongniart ist noch zweifelhaft, ob diese Art ^'icht ein eigenes Geschlecht ausmacht, und ob dienbsp;'ibrigen ihr gegenwartig beygesellten Arten, wennnbsp;erst ganz vollstandig aufgefunden und untersuchtnbsp;®gt;nd, nicht in der Folge vielleicht zu seinem Gen.nbsp;^^lymene oder Ogygia gerechnet werden mussen,nbsp;'''^eil gie sich in mehrern Stiicken von allen übrigennbsp;auszeichnet, und giebt die nachstehendenbsp;diagnose.
Clypeo rotundato, convexo, laevi, oculis magnis ®'ibpedunculatis, abdominis articulis octo; caudanbsp;*’^3gna, articulis vix conspicuis. Tab. II fig. i A.B.nbsp;'*nd Tab. IV fig. lo.
Er bezweifelt mit Recht, dafs Brünnich’s quot;^*¦110 bites dilatatus hierher gehort, halt abernbsp;®*tch die Abbildung ira Mineral. Taschenb. v. Leonh.
der
^^hojnmen, welche sebr wenig Ueberreste ihrer
bale aufzuweisen batten und folglich nicht ausrei-«li,
^hher hingeworfene Aeufserung, dafs man bey der f®timmung und Classification der Versteinerungennbsp;, vorsichtig genug verfahren kann, wenn unsnbsp;*bbial noch ganz vollstiindige Exemplare ermangeln,nbsp;“'^hte sich durch dieses Beyspiel sattsam hegtatigen.nbsp;ScUlotli, Nachtr. z. Petr. K. II. Abth. B
fehlerhaft. Allerdings liefert die letztere eigcnt-^'•-h nur blofse Umrisse, und ist mit den schonen ^^ichnungen in Brongn. hist. nat. dés Crust, nicht zunbsp;^^•¦gieiciien. Die fig. i, 2, 3 gehen aber in derHaupt-®®che ein richtiges Bild von der Gestalt dieses Thiers,nbsp;es noch mit seiner Schale verséhen ist. Dienbsp;¦^tibildungen von Brongniart sind dagegen, wienbsp;Augenschein lehrt, nur von solchen Exemplaren
^nd, um eine richtige Vorstellung von der wahren ®®chaffenheit dieses Thiers zu erlangen; und meine
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Auf gleicheWeise bin ich durch undeutliclie Bruch-stücke verleitet worden, die T. i üg, 4gt; 5» 6 im Mineral. Taschenb. abgebildeten Bruchstücke als zutn cornigerus gehorig zu betrachten und selbst nachhernbsp;in meinerPetrefactenkunde noch verschiedene solchenbsp;Exemplare zu verwechseln , welche ganz andern Ar-ten, und wahrscheinli'ch fig. 4 dem Trilob. Hausm.»nbsp;fig, 6 dem Trilob. macrophthalm. und fig. 5 vielleiebtnbsp;einer noch unbestimmten Art angehüren. Damals,nbsp;iniL i8ilt;5» WO diese Abhandlung erschien, warennbsp;aber überhaupt noch zu wenig Ar ten bekannt, undnbsp;um so leichter konnte man verführt werden, derglei'nbsp;chen Bruchstücke für die unter der Schale befind-lichen Theile und Abdrücke jenes Trilobiten zu halten. Die Vermuthung, dafs die Gebirgsart, worinnbsp;sich dieser Trilobit findet, dem jüngern Kalksteinnbsp;und vielleiebt sogar dem Flötzmuschelkalk angehörennbsp;konnte, sah ichmich genöthigt, in der Petrefacten-kunde zurückzunehmen, weil sich aus mehrern in-zwlscben erhaltenen Versteinerungen und Gebirgs-stücken aus jener Gegend ganz effenbar ergab, daftnbsp;sammtliche Versteinerungen der Uebergangsformatioönbsp;angehören, daher auch unser so bewahrter Geognos*'nbsp;V. Euch bey der wiederholten Durchsicht meinetnbsp;Sammlung unter den vorliegenden ümstanden undnbsp;in so weit, als sich ohne Besichtigung an Ort undnbsp;Stelle hierüber urtheilen lafst, nicbtbezweifelte, daftnbsp;die Lager jener Gegend als Fortsetzung des nordi'nbsp;schen üebergangskalksteins zu betrachten waren-Zugleich mit dem Trilob. corniger. kommen dortnbsp;Trilob. Hausm. und macrophthalm. nebstnbsp;mehreren Orthoceratiten vor* welche, wie z-Orthocerat. vaginatus lediglich in jener nordi'
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®chen Formation und besonclers haufig im Ueber-gangsbalkstein der Insel Oeland anzutrefFen sind. ¦^Ufserdem finden sich aber auch noch. in dieaer Ge-^itgsart niehrere Helicitenartcn, -welche nach mel-**611 Erfahrungen lediglich dem Ueberg. Kalkstein an-S^hören, und es wird daher um so wahrscheinlicher,nbsp;auch der Kalkstein von Koscheiewa bey Pe-'¦®*'sburg, woraus die Exemplare der Sammlung vonnbsp;^rongniart herrühren, gleichfalls zu den jüngernnbsp;Schichten des Ueberg. Kalksteins zu rechnen seynnbsp;*^bchte, oder dafs sich die dortigeii Trilobiten blofsnbsp;abgerissene Bruchstücke und Geschiebe, \vie irnnbsp;^ecklenburgischen , in weit jüngern Schichten auf-^'iden. Brongniart führt selbst an, dafs bey diesernbsp;die Gliederung dér fleischartigen Theile unternbsp;Schale fast gar nicht zu bemerken sey, und über-^^upt möchte die angebliche Gliederung derselben,nbsp;ich bereits angcführt habe, wohl auch bey dennbsp;**^®isten übrigen Arten nur in der faltigen Einbie-Sung ihrer weichen Körpermasse und in den zurück-^®lassenen Eindrücken ihrer Schllderdecke bestehen.nbsp;Rückenschilder vermehren sich, im Verhaltnifsnbsp;Wachsthums und der Gröfse des Thiers, von 8nbsp;ro und wahrscheinlich sogar bis zu ic Schildern,nbsp;die ganze Schale ist glatt und nur mit sehr klei-vertieften Punccen versehen, welche erst durchnbsp;Vergröfserungsglas sichtbar werden. In Brongn.nbsp;*^®chreibung und in der meinigen des mineral. Ta-*^^enb. finden sich übrigens alle wesentliche Kenn-^®^chen angeführt. Wahlenberg’s Bemerkung, dafsnbsp;^^eser ïrilobit von sehr verschiedener Gröfse vor-°^mt, ist vollkommen gegründet, und ich kannnbsp;Hieiner Sammlung z. B. Schwanzklapjjen aufwei-
B 2
-ocr page 644-sen, welche höchstens 4 bisSLinien imDurchniessef betragen, und wieder andere, die schon einnbsp;Zoll erreichen. Man bebanptet sogar, hierher geho'nbsp;rige Kopf- undSchwanzscbilder, besonders imMecb'nbsp;lenburgischen, aufgefunden zu haben, welche übe’’nbsp;sechs Zoll grofs gewesen seyn soMen.
2. nbsp;nbsp;nbsp;Asaph. deBuchii. Corpore ovato,nbsp;tice obtuso; pars caudae membranacea ad margin^*'^nbsp;longitudinaliter striata. Tab. II f. 2 A.B.G.
Kömmt zu Dynevors-Park in Cornwallis und if* Norwegen im Ueberg. Gebirge vor, und ist mir nod*nbsp;nicht zu Gesichte gekommen, daher ich auch kein®nbsp;weitern Bemerkungen hinzufiigen kann.
3. nbsp;nbsp;nbsp;Asaph. Hausm. Cauda rotundata; cutecorinbsp;acea, tubercuHs minimis, spinulosis tecta.Tab.il f. 3
Da Brongn. hlofs die Schwanzklappen dieses Tri' lobiten in den pariser Sammlungen vorgefunden hat»nbsp;und meine Sammlung, aufser einigen solchen Klap'nbsp;pen, auch Bruchstiicke der Kopfstiicke aufzuweisei*nbsp;hat, welche höchst wahrscheinlich hierher gehöreU»nbsp;so habe ich die letztern T. XXII fig. 7 a.b. abbilda**nbsp;lassen. Allerdings macht dieser Trilobit oft'enbar eiH®nbsp;eigne Art aus, und es ware sehr zuwiinschen, dafs'W’i*’nbsp;durch Auffindung recht vollstandiger Exemplare seU*®nbsp;wahre Gestalt bald ausreichend kennen lernten, weil si®nbsp;nach denBruchstiicken zu urtheilen,raehrere merkwn*nbsp;dige Verschiedenheiten zeigt. Seine Schale scheii’*'nbsp;vorziiglich fein und zerbrechlich gewesen zu seyn uunbsp;ist durchgangig, fast nach Art der Echiniten, i***^nbsp;sehr kleinen Warzchen besetzt, welche auf den Pdnbsp;ten der Schwanzklappen besonders bemerklichnbsp;den, und ihn dadurch sehr bald von den fibrigen Atnbsp;ten unterscheiden. Er kömnit nicht nur im Ueberg*
-ocr page 645-^^alkstein der Gegend von Reval, sondern auch in ei-*'®in hierher gehörigen Kalkstein am Branik- und Calvariusberge bey Prag vor, dessen Gesteinsfestig-80 grofs ist, dafs es dadureh um so scb-vverernbsp;^^ird, vollstandige Exemplare zu erlangen*).
4quot; Asaph, eaudatus. Clypeo antice subro-^Indato, postice valde eraarginato, angulo externo mucronem producto; oculis exsertis, conicis,nbsp;*^*^üncatis, distinctereticulatis; post-abdomine in cau-3na menibranaceam, acutam extensa. Tab. II fig. 4nbsp;•I^.C.D. Trilobus eaudatus Brünii. Rioeh.
Shrivt. nye Saml. 1 1731 S. 392 No. 3..
Die Beschreibung ist vorzügHch von einem iia ^tittischen Museum befindlicben nnd von. Stokes ab-
) Aus dem königl. Naturalien - Cabinet zu Dresden er-kalte ick so eben auf die gefalligste und liberalste Wei» Se, wofür icli iiiclit genug danken kann, die darin bs'.nbsp;findliclieii Trilobiten zur Ansiclit. Neue,^ luir unbe.nbsp;kannte Arten waren nicht darunter befindlich, abernbsp;ein selir merkwürdiges, scliun erhakenes Scliwanz-stück des Trilobites Hausm. von einer so unge-Wolinliclien Gröfse, dafs der Durclimesser gegen.nbsp;3| Zoll betrug. Mehrere Arten der Trilobiten errei-ellen also eine selir bétraclitliclie Gröfse und wahr-sclieinlich zugleicli ein liolies Alter. Kurz darauf er-freuete midi audi der Gr. v. Sternberg durdi einenbsp;Sendung von seeks liierkergeborigenSdiwanzstiicken,nbsp;¦Worunter einige fast der Gröfse des dresdner Exemplarsnbsp;gleick kamen. Besonders erfreulick war mir hierunternbsp;ein vom Gestein völlig befreytes Sckwanzstück, dasnbsp;ganz vollstandig erhalteii ist, olFenbar zum Asapb.nbsp;Hausm. gehórt und mit einer kleinen Sekwanz-®pitze nack Art des Asapk. eaudatus versekennbsp;i8t. Wir seken abernials kieraus, wie leicht man beynbsp;der Besckreibuiig und Bestimmung der Versteinerun-gen irre gefükrt werden kaïin, weiin uns ganz voU-Slandige Exemplare abgdien.
-ocr page 646-geblldeten Exemplar hergenommen, woran die netz-förmigé Beschalïenheit der angeblichen Augen nicht zu verkennen seyn soil. Dafs ich in dieser Hinsichtnbsp;noch einige Zweifel hege, welche selbst die beygfi'nbsp;fügten Abbildungen fig. 4 ^.b. noch nicht völlig tiber-'nbsp;winden konnten, habe ich bereits weiter oben schonnbsp;angeführt, aber freylich kann über solche Gegen'nbsp;6tande blofs die Besichtigiing der Exemplare selbstnbsp;hinreichend entscheiden. Kömmt auch nach Brongn»
‘ Vermuthung hauptsachlich bey Dudley vor, und ein in meiner Sammlung befindliches Schwanzstück ausnbsp;einem sandigen Kalkstein, ohne Angabe des Fund-orts, ist nicht gut genug erhalten, um es mitSicher-heithierherrechnen undbehaupten zukönnen, dafs etnbsp;sich auch anderwarts vorhndet. Sehr merkwürdig ist
bey der von Brongn. Tab. II fig. 4 a. gelieferten Ab* bildung die hinter der angeblichen Augenerhöhungfnbsp;und zwar nur auf einer Seite befindliche, sonderbatnbsp;verzierte, knopfförmige Erhöhung, ohne dafs diesesnbsp;Exemplar auf der andern gegen über stekenden Seitenbsp;beschadigt zu seyn scheint.
5. Asaph, laticauda. Clypeo truncato, ocU' lis ad latus capitis; capite valde convexo; cauda sub'nbsp;orbiculari, limbo latissimo, pianissimo, integerrioio-Tab. III fig. 8- Entomostr. latic. Wahlenberg*nbsp;No, 3 Tab. 7 fig. 7 u. 8-
Findet sich vorzüglich in dem Uebergangskalk' stein des Osnaundsbergs in Dalecarlien.’und Brongniat'quot;nbsp;bat ihn blofs nach Wahlenberg’s Beschreibung aufg^'nbsp;nommen, da seine Sammlung eben so wenig, ai®nbsp;die meinige, Exemplare davon enthalt.
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1. nbsp;nbsp;nbsp;OgygiaGuettar di. Corporedepresso, ova-to, utrimque acuminato; clypeo antice subbjfido,nbsp;postice in duos mucrones, corporis fere longitudi-ne, elongato. T. III f, i A.B.
Findet sicli hairptsachlich im Thonschiefer der Gegeild von Angers in Frankreich, und ist vonGuet»nbsp;tard bereits in verschiedenen seiner Abhandlungennbsp;angeführt und beschrieben.
2. nbsp;nbsp;nbsp;Ogygia Desmarestii. Corporedepresso,nbsp;ovato; antice obtuso; clypeo angulis posticis in duo-bus niucronibus brevibus desinente.
Gleichfalls in der angegebenen Gebirgsart voi» Angers, WO sie zuweilen von aufserordentlichernbsp;Gröfse bis zu 55 Centimèter lang, jedoch bisher nochnbsp;nicht vollkonimen deutlich und voUsiandig erhaltennbsp;vorkömmt.
1. Paradoxides Tessini, Coecu», capite seinilunari, munito cornibus validis retrorsum exeun-tibus, fronte turbinata, annulata ; cauda spinis
trunci postremis triplo breviore. T. lY. fig. i. En-
toraolitbus paradox. Lin. Mus. Te». T. III f. 1 schlecbt gezeichnet, Entomostr. parado-xiss. Wablenb. No. 9 Tab. 1 fig. 1.
Die vorstehende Beschreibung ist, so. wie die Abbildung, von Wahlenbergentlehnt, weil derSamm-king von Brongniart noch Stücke dieser Art abgien-gen. Es ist, wie wir hauptsachlich dur.ch Wahlen-berg’s Belehrung erfahren , der wahre Entomodi-thus paradox. Lin. und es ist allerdings nochnbsp;n.ïhcr zu prüfen, oh diese Familie nicht nebst demnbsp;vorhcrgeheuden Gescblechte Ogygia uud dem nacbfol-
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genden Agnostus von den übrigen Trilobiten abzu-sonderu ware und vielleicht sogar einer andern Thierclasse angehort, Freylich stehen sie scheinbarnbsp;durch die wechselseitige Annaherung ihrer Formennbsp;in so naher Verbindung, dafs man bisher grofse Ur-sacbe batte, sie nicht von den übrigen Trilobitennbsp;abzusondern, und wir werden auch nicht eher mitnbsp;Recht hierzu schreitenkönnen, bis wir vorzüglicherstnbsp;ausgemittek haben, ob einige der aufgeführten Trilo-bitenfamilien mit Füfsen versehen sind, oder nicht.nbsp;Würden die letztern blofs bey einigen und nicht beynbsp;den andern entdeckt: so würden wir natürlich so-gleich zu dieser Trennung schreiten müssen, wednbsp;eie alsdann zu ganz verschiedenen Thierclassen ge-hörten. Durch die freundschaftliche Mittheilungnbsp;des geh. Assist. Raths v. Ho ff hat meine Sammlungnbsp;gegenwartig zwey schone, blofs am Kopfende be-schadigte Exemplare dieses seltenen Trilobiten ausnbsp;dena bituminösen Uebergangs - SchiefergC'nbsp;birge bey Ginez iiiBöhmen*) aufzuweisen,nbsp;die mit Wahlenberg’s und Brongn. Abbildung völlignbsp;übereinstimmen. Nur die verbaltnifsmafsig sehr kleine,nbsp;in Gröfse und Form mit der Zeichnung übereinstim-
*') Dieses schwarzlich graue und sch'wSrzlicli brauneUeber» gangsgebirge ist liaufig mit kleinen Gliromerblattchennbsp;durcliwachsen und liöchst wabrsclieinlicli eine blofamp;onbsp;Abiinderung des TJebergangs-Thonschiefers, worin zu-wellen ebenfalls Lager vön Uebergangs-Kalkstein vor-kommen sollen. Da sich diese Trilobitenart, in Sclrwe-den in einer köclist ahnlichen Gebirgsart iindet; so er.nbsp;halten wir dadurcli wieder eine sehr lelirreiche Bestii,-tlgung der Beobachtung, dafs sich stets übereinstim-mende Versteineningen in gleicliartigen Gebirgsforma*nbsp;tionen der entferntesten Erdgegenden aufiinden.
-ocr page 649-niende SchwanzWappe, welche bey meinen Exemplaren , 60 -vyie' der grofste Tlieil des Thiers, sehr deutlich erhalten ist, scheint etwas verzeichnet ziunbsp;seyn, Indem sie gleichsam aus drey übereinander liegenden dunnen Blattchen besteht, wovon das unterenbsp;immer betrachtlich grölser, als das obere, und dasnbsp;ganz unterste zuletzt in derMitte etwas eingeschnit-ten erscheint, wodurch an der flach zulaufendennbsp;Spitze zwey kleine Zahne entstehen. Die Schale istnbsp;sehr dünn und lafst vermuthen, dafs sie sehr bieg-sam gewesen seyn mag. Vielleicht rühren die ange-gebenen Ünterschiede auch blofs daher, dafs Wahlen-berg’s Exemplar nicht mit Schale versehen war.
2. Paradox, spinulosus. Coecus, clypeo semilunari, postice truncate, angulis externis innbsp;spina porrectis; abdomine duodecim arliculis, post-abdomine sexdecim; costis in spinis retrorsum flexis,nbsp;desinentibus. T. IV fig. 2, 3. Entomostr. spinul.nbsp;Wahlenb. No.11 Tab. 1 f. 3. VonLinné gleichfallsnbsp;zumEntomoIith.paradox. gerechn. Act.Stockh.nbsp;1759. Tab. 1 hg. 1 — 4.
Aus dem Thonschiefer bey Andrarum in Schweden. Die nachfolgenden, zu dieser Familie ge-horigen Arten sind sammtlich nach Wahlenberg be-stimmt und auch die Abbildungen von den seinigennbsp;entlehnt.
5. Paradox, scaraboides. Coecus, capite hemisphaerico, antice rotundato; fronte subovata,nbsp;qntrorsumangustiore; cauda utrimquesinuato-triden-tata. Tab. III hg. 5. Entomostr. scarab. Wahlenb.
Aus Thonschiefern mit dem Geruch des Stink-schiefers in Schweden,
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4. nbsp;nbsp;nbsp;Paradox, gibbosus. Coccus, capite an-tice truncato planiusculo; fronte oblonga jugotjuenbsp;dorsali gibboso; cauda triangulari utrimque dentata.nbsp;Tab. Ill fig-6. Entomostr. gibb. Wahlenb.nbsp;No. 12 T. 1 fig. 4.
Im Thonschiefer von Andrarum.
5. nbsp;nbsp;nbsp;Paradox, laciniatus. OcuHs marginali-bus? capite antrorsum subquadrato, postice alato;nbsp;fronte convexa, lateribus tubevosa; cauda utrimquenbsp;biloba, plicis duplicatis. Tab. Ill fig. 3. Entomostr. lacin. Wahlenb. No. 8 Tab. II fig.2.
Findet sich im Thonschiefer des Moserbergs in Westgothland.
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1. Agnostus pisiformis, T. 4f- 4 Tri-lob. borealis Collect, meae.
Brongniart hat diesen Namen gewahlt, um anzu-deuten, dafs er noch so gut wie unbehannt ist, weil er, ungeachtet man ihn in zahlreichennbsp;Exemplaren findet, doch wegen seiner Kleinheit undnbsp;wegen seiner zum Theil zweifelhaften Beschaften-heit nicht gehorig zu bestimmen und mit keiner be-kannten Tbierart zu vergleichen ist. Eine Aehnlich-keit mit den Geschlechtern Cassida und Cher-mes, ,ohne die mindeste Wahrscheinlichkeit, dafsnbsp;er hierher gehoren konnte. Kommt von der Gröfsenbsp;eines Hirsenkorns bis zur Gröfse kleiner Nüsse vor,nbsp;und zeichnet sich immer durch sein halbkugelförmi-ges, dreytheiliges, mit einem ziemlich breitenSaumnbsp;versehenes Schild aus , das am vordern so genannterinbsp;Kopfende mehr abgestumpft, und hier zur Seite deSnbsp;mehr erhoheten, sehr kurzen Mittel - oder Rückeii'nbsp;stücks mit zwey sehr kleinen augenaiinlichen Wai;2'
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chen versehen ist. Der Saiim bildet eine kleine fla-cheHohlkeble und umschliefst in meinen Exemplaren anscheinlich die ganze Schale. Brongniart’s Beschrei-bung ist weit ausführlicber und mufs selbst nachge*nbsp;lesen werden. Ganze Banke des Uebergangs-Kalksteinsnbsp;und Schiefers sind in mehrern Gegenden Schwedensnbsp;und Norwegens, nach Art des Roggensteins, mit die-sen Geschöpfen angefüllt, wobey das Merkwürdigenbsp;Statt findet, dafs jede Bank fast immer nurThierevonnbsp;einerley Gröfse, entweder ganz kleine, körnerför-mige, Oder schon gröfsereExemplare enthalt. Haupt-sachlich deutlich findet er sich bey Helt ris innbsp;S c h w e d e n. Es scheinen mehrere Arten vorzukom-men, die jedoch theils wegen ihrer Kleinheit, und weilnbsp;siegewöhnlichzusebrvermischtundgleichsammitein'nbsp;ander verwickelt in derSteinmasseangetroffen werden,nbsp;bis jetzt noch nicht gehorig zu bestimmen sind. Einigenbsp;meiner Exemplare, die auf den Steinplatten meinernbsp;Sammlung zumTheil auf demRücken zuliegen scheinen, zeigen, durch das Vergröfserungsglas betrach-tet, haarförmige, vom vermuthlichen Kopfende, undnbsp;zuweilen auch von den Seiten auslaufende feine Fa-den, welche sogar gegliedert zu seyn scheinen, undnbsp;welche man daher wie bey den Milben (Acarus) futnbsp;Fühlhörner oderFüfse halten könnte. Bey den wiederholten Untersuchungen mit dem Vergröfserungs-glase babe ich immer wieder diese Erscheinung beob-achtet; demungeachtet sind bey der grofsen Verwir-rung, in wdcher diese Thiere durch einander liegen, Tauschungen nur gar zu leicht möglich, undnbsp;ich führe diefs daher auch hier nur zum Behuf wei-
terer Nachlorschungen an.
* *
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Nunmehr will ich die Beschreibung einiger After meiner Sammlung nachfolgen lassen, welche Brongnlart wahrscheinlich nicht gekannt und da-her aiich nicht beschrieben und abgebildet hat, Sienbsp;sind zum Theil so wesentlich von den übrigen ver-schieden, dafs sie offenbar eigene Arten bilden , undnbsp;dafs auch diejenigen hochst wahrscheinlich hieraufnbsp;Anspruch machen können, welche ich bis jetzt nochnbsp;nicht in vollstandigen Exemplaren besltze, wennnbsp;gleich die letzten aus dieser Ursache lieine ausrei-chende Diagnose verstatten.
1. Trilobites Sulzeri. Corpore ovato, cly-peo capitis vel thoracis semilunar! .^tripartito, emar-ginato, canaliculate, nodulis triangularibus mimt-tissimis loco oculorum, geiiis triangularibus inflatis, abdomine pHcatissimo, iiuegerrimo, lobo dorsali prominente, scutellis dorsalibus 14—iGmunito. Tab.XXIInbsp;fig, 1 dieser Nachtrage.
Ünterscheidet sichhauptsachlich durchdieabwei-ehende Gestalt seines Kopfschildes von alien übrigen und wiirde vielleicht nach den Grundsa tzen der neuernnbsp;Systeme eine eigene Unterabtheilung erfordern, wennnbsp;er gleich in seinem übrigen Habitus mlt dem Ge-schlechte Calymene Brongn. sehr übereinstimmt.nbsp;Seine, auf der angeführten Tafel gelieferie Abbildungnbsp;wird hoffentlich eine deutliche Vorstellung von dernbsp;Beschali'enheit zuwege bringeu , und ich brauche da-her in der nachfolgenclenBeschreibung nur noch we-nige Bemerkungen zu niehrerer Deutlichkeit hinzu-zufügen.
Besonders abwelchend von den Kopfschildern der übrigen Trilobiten ist die mittlere llach gewolbtenbsp;und etwas dachförmig zulaufende Abtheilung des-
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selben , nebst ihren auf der Zeichnung angegebeneii, ganz schwach eingeschnittenen Absatzen und der,nbsp;durch eine ziemlich tief eingesclinittene Hohlkelilenbsp;abgesonderte und hervorspringende untere Rand,nbsp;nach den Rückenschildern zu. Auf beydcn Seitennbsp;dieses Mittelstiicks befinden sich, so wie liinter demnbsp;sehr erhabenen, rund umher iaufenden Saume desnbsp;halbmondförmigen Kopfschildes verhaknifsmafsignbsp;ziemlich tiefe und weite Rinnen oder Hohlkehlen.nbsp;Vorn zwischen den kleinen dreyeckigen, an dernbsp;Spitze der Backenstücke behndlichen so genannteunbsp;Augenwarzchen theilen sich dieselben und bildennbsp;dadurch wieder eine schwach gekornte Querleiste,nbsp;welche durch die zu beyden Seiten des Mittelstiicksnbsp;herablaufenden Hohlkehlen des Mittelstiicks unterbro-chen wird, und aufserdemmitdenBackenstücken zu-sammenhangen würde. Die Riickenschilder sind ver-haltnifsmafsig sehr schmal und auf der obern Seitenbsp;gleichfalls mit einem Saume versehen, der stets dienbsp;untere Seite des zunachst liegenden Schildes bedeckt.nbsp;Er kömmt von sehr verschiedener Gröfse vor und beynbsp;grofsen Exemplaren, deren Eopfschild alsdann übernbsp;zwey Zoll breit wird, erscheint die mittlere Abthei-lung mehr gewölbt und weniger dachförmig, auchnbsp;wird die vordere abgesonderte Leiste zwischen dennbsp;Backenstiicken weniger hervortretend, Dieser Trilo-bit ist zuerst durch den Hofr. u. Leibmedic. Dr. S u 1-zer in Ronnehurg, welchem ich die vorliegendennbsp;Stücke zu verdanken habe, bekannt und im Ueber-gangs-Schiefergebirge zu Ginez in Böhmen aufgefun-den worden, daher ich ihn auch durch den Namennbsp;dieses, sehon langst so rühuilich bekannten Naturfor-schers auszeichne.
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2. Trllob. Hoffii. Zugleich mit clem vorher-gehenclen findet sich in der nSmlichen Gebirgsart zu Ginez und angeblich auc^h zu Commothau dieser,nbsp;dem Trilob. Sulzeri sehr ahnliche und gleichfallsnbsp;noch nicht beschriebene und abgebildete Trilobit,nbsp;der T. XXII fig. c a.b. dargestellt ist. In der Petre-factenkunde wurde er noch mit dem Trilob. Blu-menbach. unter dem Namen Paradoxus ver-wechselt, weil, bey den damals vorhandenen Exemplaren meiner Sammlung, das Kopfstück zum Theilnbsp;mit dem Gestein verwachsen war, und ich spater erstnbsp;zu frey liegenden vollstandigen Exemplaren gelangte.nbsp;Da dieser Trilobit bisher noch nicht mit seinen Schil-dern und stets von ziemlich gleicher Gröfse aufge-funden worden ist, so blieb ich anfanglich zwei-felhaft, oh er nicht zum Trilob. Sulzeri gehore undnbsp;blofs ein Exemplar desselben, ohne erhaltene undnbsp;noch aufliegende Schilder, sey. Neuerlich habe ichnbsp;jedoch auch den letztern ohne Schale erhalten, undnbsp;es möchte nunmehr als entschieden zu betrachtennbsp;seyn, dafs er wirklich eine eigenthümliche Art aus-macht, weil er sich offenbar in mehrern Stückennbsp;und besonders in der Gestalt des Kopfstücks wesent-lich von jenem unterscheidet. Die beygefügte Abbil-dung stellt übrigens seinen Habitus so richtig dar,nbsp;dafs sich eine weitereBeschreibungüberflüfsigmacht,nbsp;da zumal die letztere und eine schon gegenwartignbsp;entworfene, vollstandige Diagnose, in Ermangelungnbsp;der Schale, immer nur höchst unvollstandig undviel-leicht sogar fehlerhaft ausfallen könnte. Es scheintnbsp;mir wenigstens nach mehrern Erfahrungen sehr rath-eam, nur erst alsdann zur Entwerfung der Diagno*
«en zu schrelten, wenn uns recht vollstiindige Exem-plare hierzu berechtigen.
3. nbsp;nbsp;nbsp;T r i 1 o b. S c h r o e t. Tab. XXII fig. 3. Vonnbsp;diesem Trilobiten habe ich blofs eine so genanntenbsp;Schwanzidappe aus der schröter’schen Sammlungnbsp;aufzuweisen, die ich mit derselben erkaufte. Sienbsp;unterscheidet sich vorzüglich durch ihre sehr starkenbsp;Wölbung, durch den rings umherlaufenden, liervor-springenden Saum, durch eine nach der unternRand-seite zubefindliche dreyeckige Abplattung und durchnbsp;eine vom'Ende des nur wenig eingreifendeii Rücken-Wulstes auslaufeïide, etwas erhöhte Nath, von dennbsp;übrigen Trilobiten und insbesondere vom A sap hu snbsp;cornigerus. Sicher verdient derTrilobit, zuwel-chem sie gehort, bey den angeführten Unterscheidungs-kennzeichen, als eigene Art des Geschlechts Asaphusnbsp;aufgeführt zu werden, und ich habe defshalb keinenAn-stand gefunden, ihn mit dem Namen seines frühern, alsnbsp;Naturforscher hinlanglicli bekannten Besitzers zu be-zeichnen, wenn sich gleich keine weitere Beschrei-bung hinzufügen lafst, die wir erst bey der Auffin-dung ganz vollstUndiger Exemplare erwarten können.nbsp;Vielleicht ist er bereits in mehrern Sammlungen vor-handen, und bey seiner Aehnlichkeit mit den Schwanz-klappen des Trilob. corniger, übersehen undverwech-selt worden. Er rührt, wie mehrere meiner Trilobiten, aus dem Uebergangs - Kalkstein der Gegend vonnbsp;Reval her und beweist den Reichthum jenes Gebirgs-lagers an ganz verschiedenen Trilobitenarten.
4. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. sphaerocephalus. T. XXII fig. 4.nbsp;Auch diesen Trilobiten glaube ich als besondere Artnbsp;auftuhrcn zu können, wenn ich gegenwartig gleichnbsp;nur noch ein einziges liopfschild aus dem Uebergangs-
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Schiefer von Ginez vot mir hahe, das als seltene Erscheinung in umgekehrter Lage, auf seiner iiuven-digen Seite vom Gestein entblöfst ist und hier lanter feine concentrische Streifungslinien zeigt. Dienbsp;kugelrunde Form des so genannten Kopfstiicks hatnbsp;die obige Benennung veranlafst und diese sowohl,nbsp;als die ührige Gestalt des Kopfschildes, mit seinennbsp;abgerundeten, zu beyden Seiten hervorstehenden,nbsp;fliigelartigen Lappen, welche einige fakige Einbie-gungen und anscheinlich eine sehr diinne Schale zei-gen, berechtigen hochst wahrscheinlich, denselbennbsp;als eigenthiimliche Art einzufuhren. Von alien mir,nbsp;auch aus Abbildungen bekannt gewordenen Trilobi-ten unterscheidet er sich wenigstens so aufl’allcnd,nbsp;dafs er wohl mit Recht seine Stelle einnehmennbsp;mochte. Eine weitere Beschreibung mufs, nebst dernbsp;Entscheidung, ob er wirklich eine eigenthiimlichenbsp;Art ausmacht, bis zur Auffindung vollstandigerExera-plare verspart werden. Wahrscheinlich gehort er zumnbsp;Geschlecht Paradoxides Brongn., wenn ihm auchnbsp;gleich die weit hervorragenden, hornerartigen Seiten-spitzen fehlen, welche hauptsachlich veranlassen,nbsp;dafs man ihn nicht fur das Kopfstiick des Paradoxusnbsp;halten kann. Floffentlich werde ich viclleicht inKur-zem vollstiindigere Exemplare dieses seltenen Trilobi-ten erhalten, da mir eine Sendung aus jener Gegendnbsp;zugesichert worden ist. Bis zur weiteren Aufklii-
rung lafst er sich jedoch vor der Hand nur noch als zvveifelhafte Art betrachten.
Die bis jetzt bekannt gewordenen Trilobitenar--ten, welche sich gröfstenthèils unbezvyeifelt als
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eigenthümliche Arten zn erkennen geben, will ich nunmehr der Reihe nach anführen, und die nochnbsp;nicht gehorig untersuchten zweifelhaften Arten nach-folgen lassen. Das geognostische Vorkommen sammt-licher Trilobiten und die nahem Beschreibungen ei-niger der zuletzt berühr^en, noch nicht gehorig he-stimmten Arten werde ich, wo sie erforderlich sind,nbsp;hinzufügen.
1. nbsp;nbsp;nbsp;Trilobites Blumenb. Éntomolith. paradox. Blumenb, Abhild. nat. Gegenst. V. tab. 50. Par-liins. org. rem. Vol. Ill T. 17 f* *1—Petref. Kundenbsp;S. 39. Calymene Blumenb. Brongn. S, n T. 1nbsp;f. 1. Da, wie bereits angefühtt worden ist, diesernbsp;Trilobit bisher mit dem linneischen Entomolithusnbsp;paradox, verwechselt wurde, so bat er mit Recht dennbsp;vorstehenden veranderten Namén bekommen. Ernbsp;findet sichbesonders zu Dudley in Worcestershire imnbsp;Uehergangs-Kalkstein, welchen Bukland für weitnbsp;alter halt, als den Uebergangs-Kalkstein bey Namur,nbsp;den die Englander zu ihren mountain limestone rech-nen. Aufserdem kömmt er nach Brongniart auchnbsp;in der Provinz Ohio der verein. nordamerik. Staaten,nbsp;Und nach Brünnich bey Renessel im Uebergangs-gebirge vor. Das Bruchstück in Feuerstfin von Genesee im Staate Neuyork aus der Samml. v. Defrancenbsp;möchte wohl weitere Prüfung erfordem.
2. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. Tristani. CalymeneTristani.nbsp;Brongn. T. i f. 2. Tristan Journ. d. Mines. Vol. 23nbsp;No. 133 S. 21. Findet sich im Uebergangs-Thonschiefernbsp;der französischen Gegenden bey Nantes, Briquebec,nbsp;Valogne und Cherbourg, vielleicht auch bey Angers.
V. Sell loth. Naclitr. z, Petr. K. II. Abth. nbsp;nbsp;nbsp;C
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3. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. variolatus. Calym. variola-ris Brongn. T. i f. 3. Parkins, org. rem. T. i7nbsp;f. 16. Im Uebergangs-Kalkstein von Dudley.
4. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. macrophthalmus. Calym.nbsp;macrophthalma. Brongn. T. i f. 4, 5. Knorr.nbsp;Suppl. T. 9 e. No. 6. Kömmt sowohl im Uebergangs-Thonschiefer, als im altern und neuern Uebergangs-Kalkstein vor. In Hunaudière in Frankreich, in Coal-Broock-Dale in Shropshire, bey Beval, in Nordame-rika, und als Geschiebe im Meckienhurgischen. Dasnbsp;in einem röthlich braiinen Jaspis versteinerte Exemplar aus Nordaraerika, welches Brongn. anfiihrt,nbsp;riihrt vielleicht aus Kieselschieferschichten desUeber-gangs - Thonschiefers her. Vielleicht ist diefs auchnbsp;der Fall mit dem ang^lichen Feuersteinstiick vonnbsp;Genesee.
5. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. Sxtlzeri. T.XXII fig. 1 dieserNachtrage zeigt, wie ich bereits in der Beschreibung an-gefiihrt habe, die meiste Aehnlichkeit mit dem Ge-schlechte Calymene und kömmt im Uebergangs-Schiefergebirge bey Ginez in Böhmen vor.
6. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. tioffii. Tab.XXII fig. c vondernbsp;namlichen Lagerstatte des vorhergehenden und vonnbsp;Commothau in Böhmen.
7. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. cornigerus. Asaph, cornig,Brongn.nbsp;T. II fig. I. Leonh. Taschenb.4. T. 1 f. 1. Petrefactenk.
S. nbsp;nbsp;nbsp;38. Entomostrac. expansus Wahlenberg. Act. soc.nbsp;reg. Upsal. Vol. VIII No. i. Jiingerer Uebergangs-Kalkstein der Geg. V. Beval, Kosche-lewa bey Petersburg.
g. Trilob. deBuchii, Asaph, deBuchiiBrongn.
T. nbsp;nbsp;nbsp;II fig. 2. Parkins, org. rem. Vol. Ill T. 17 f. 13.
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Uebergangs-Kallsstein vyon Dynevors - Parli in Cornwallis und Norwegen.
9. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. Hausm. T. XXII f. 7 a.b. diesernbsp;Nachtr. Theile des Kopfstiicks. Asaph. Hausm. Brongn.nbsp;T. II f. 3* Die Angaben in der Petref. Kunde S. 39nbsp;sind zu berichtigen, weil er nicht zum Cornigerusnbsp;gehort. Uebergangs Kalkstein vom Branik - undnbsp;Calvarienberge bey Prag und von Beval.
10. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. S.chroet. T.XXII f.3. dieserNach-trage. Gehort offenbar zum Geschlecht Asaphus undnbsp;findet sich im neuern Uebergangs-Kalkstein der Gegeild von Beval.
11. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. caudatus. Asaph.caudat. Brongn.nbsp;T. II f. 4- Trilob. caudat. Briinnich. Kioeb. Selsk.nbsp;fikrivt nye Sami. I 1731 S.392 No. 3. Uebergangs-Kalkstein von Dudley und Coal-Broock-Dale.
12. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. laticauda. Asaph, latic. Brongn.nbsp;T. Ilkf. 8- Entomostr. latic. Wahlenb. No. 3. Tab. iinbsp;f. 7gt; 8* Uebergangs - Kalkstein vom Osmundberg innbsp;Dalecarlien.
13. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. Guettardi. Ogygia Guettardi,nbsp;Brongn. T. Ill f. i. GuettardMem. del’Acad. de Par.nbsp;1757 S. 52 T. 7—9. Aus dem altern Thonschiefer beynbsp;Angers in Frankreich.
14. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. De.smarestii. Ogygia Desmare-9tH Brongn. T. Ill f. 3. Gleichfalls im altern Thon-echiefer von Angers.
15. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. Tessini. Paradox. TessiniBrongn.nbsp;T. IV f. 1 nach Wahlenberg Entomostr. paradoxiss.nbsp;Entomolithus paradoxus Lin. Mus. Tessin. T. HInbsp;f. I. Wahlenb. No. 9 T. i f. i. Uebergangs - Thon-achiefer in Westgothland und Uebergangs-Schiefernbsp;ron Gincz in Böhmen.
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-ocr page 660-16. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. «pinulosn*. Paradox, spinul.nbsp;Brongn. T.IV. f. 2. 3- Von Linn. gleichfalls zumEn-tomol. paradox, gerechnet. Act. Stockh. i759- T. Inbsp;f. 1—4.. Entomostr. spinulos. Wahlenb. No. 11 T. Inbsp;f. 3. Uebergangs-Thonschiefer von Andrarum iunbsp;Schonen und Westgothland.
17. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. scaraboides. Paradoxid. scarab.nbsp;Brongn. T. III f. 5. Entomostr. scarab. Wahlenb.nbsp;No. 13 T. I f.4. Uebergangs-Thonschiefer und hier-her gehöriger Alaunschiefer von Andrarum.
18. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. gibbosus. Paradoxid. gibbos.nbsp;Brongn. T. III f. 6, Entomostr. gibbos. Wahlenb.nbsp;No. 12. T. I f.4. Uebergangs-Thonschiefer von Andrarum.
19. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. laciniatus. Paradoxid. lacin,'nbsp;Brongn. T. III f.3. Entomostr. lacin. Wahlenb. No. 8*nbsp;T. II f. 2. Uebergangs-Thonschiefer vora Möserbergnbsp;in Westgothland.
20. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. sphaerocephalus. Tab. XXIInbsp;fig. 4 dieser Nachtrage. Noch fehlen vollstandigenbsp;Exemplare. Findet sicli sehr selten im Uebergangs-Schiefergebirge bey Ginez in Böhmen und möchtenbsp;vor der Hand noch den nachfolgenden zweifelhaftennbsp;Arten unterzuordnen seyn.
21. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. pisiformis. Agnostus pisif.nbsp;Brongn. T.IV f.4. Entomostr.pisif. Wahlenb. No. 14nbsp;T. I f. 5- Üebergangs-Kalkstein vorzüglich von Heltrisnbsp;in Schweden,
* nbsp;nbsp;nbsp;it:
*
22. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. granulatus. Entomostr. granii-
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No. 5 T. II f. 4. Hist. d. crust. T. Ill f.?- Uebergangs-Thonschiefer vom Alleberg in Westgothland.
23. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. punctatus. Entomostr. punctat.nbsp;Wahlenb. No. 7. T, II f. 1. Hist. nat. d. crust. T. Ill f. 4.nbsp;Entomolithus No. o Linn. Vet. acad. Handl. i759quot; T.Inbsp;f. a. Uebergangs-Thonschiefer in Gothland.
24. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. mucronatus Wahlenb. No. 4nbsp;T. Ill f. 3. Asaph, mucronat. Brong. T. Ill f. 9 kannnbsp;erst nach vollstandigen Exemplaren binreichend he-stimmt werden. Uebergangs-Thonschiefer.
25. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. Bucephalus Wahlenb. erfor-dert gleichfalls nahere Bestimmung, der Uebergangs-Formation angehörig.
26. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. crassicaud'a Wahlenb. ist ebeunbsp;so wenig noch binreichend bestimmt. Üebergangs-Forination.
27. nbsp;nbsp;nbsp;Trilob. tentaculatus.Petref.KundeS.40.nbsp;No. 4 T. 29 f. 9. Dieses hier abgebildete Bruchstiicknbsp;erwartet zur richtigen Bestimmung der Art, wohinnbsp;es gehören möchte, ebenfalls die Auffindung voll-standigerer Exemplare. Merkwurdig bleiben die mitnbsp;diesem Trilobiten vorkommenden Tcntaculithen, wel-che ich in der Petref. Kunde elnstweilen mit diesemnbsp;Namen bezeichnet habe und welche Schröter für ge-gliederte Dental'ien hielt. Sie verdienen um so mehrnbsp;Aufmerksamkeit, weil hochst ahnliche-Versteinerun-gen gleichfalls mit den Trilobiten von Dudley undnbsp;aus einigen schwedischeji Gegenden in Gesellschaftnbsp;vorkommen, und daher auszumitteln ist, ob sie auFnbsp;irgend eine Weise mit den erstern in Beziehung ste-hen. Das vorliegende Bruchstiick meiner Sammlungnbsp;riihrt aus der schröter. Sammlung her, und gegen-wariig habe ich grofsc Ursache zu glauben, dafs der
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Fundort, durch Verwecliselung, unrichtig in SchrS-ter’s Catalog angegeben ist. Wahrscheinlich kömmt dieser Trilobit in einem merkwürdigen Kalksteinla-ger vor, das der Porphyr- und Steinkohlenformationnbsp;bey Giebichenstein unweit Halle, und dienbsp;letztere insbesondere dem iiltern Sandstein (dem Todt--liegenden) untergeotdnet ist. Nach der Meinungnbsp;xnehrerer Mineralogen würde dieser Kalkstein dennbsp;jüngsten Gliedern der Uebergangs-Formation angelio^nbsp;ren. Eine Besichtigung au Ort und Stelle kann aknbsp;lein entscheiden, ob der niimliche Kalkstein.auch aufnbsp;irgend einem Puncte bey Oberwiederstadt vorkömmt,nbsp;oder ob sicli dort blofs der gewöhnliche thüringischenbsp;Muschelflötzkalk vorflndet.
28- ^.Trilob. prob 1 ematiCU3. Petref. Kunde S. 41 T. XXII f. 8 a. b. dieser Nachtrage zeigt zwarnbsp;einige Aehnlichkeit nait dieser Familie, dem ungeacb-tet bleibt es aber noch zwelfelhaft, ob er wirklichnbsp;hierher gehort, und wenn er gleich vollstandig er-halten zu seyn scheint, so sind doch mehrere seinernbsp;Thelle nicht deutlich genug ausgedrückt und zunbsp;sehr mlt dem Nebengestein verwachsen, um einenbsp;völlig ausreicliende Beschreibung und Bestimmungnbsp;liefern zu konnen, daher ich auch lediglicli auf dienbsp;Abbildung verweise, welche eine hinreichend deut-liche Vorstellung zu wege bringen wird. Aufsernbsp;dem Kopfschilde mit den beyden augeniihnlichennbsp;Warzchen scheinen noch zwey Reihen anders ge-.nbsp;Stellter Schilder zwischen dem Kopfschilde und dennbsp;sehr schmalen Rückenschildern zu liegen, welchenbsp;letztere an den Seiten mit einem durch feine Strichenbsp;ausgezeichiieten Saum versehcn sind. Es hat dennbsp;Anschein, al? ware der Hinterleib, nach Art de* Asa-
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phu8, mit einem besondern Schwanzschilde bedeckt; doch ist diefs in der Versteinerung nicht deutlich gs-nug ausgedrückt. Das Kopfscliild scheint vorn mitnbsp;kleinen Zahnen, vielleicht aber auch mit Frefswerk-zeugen und Fühlspitzcn ausgerüstet zu seyn. Nurnbsp;durch die Auffindung recht vollstandig erhakenernbsp;Fxemplare können wir in den Stand gesetzt werden,nbsp;seine Bestimmung nnd Beschreibung zu berichtigen.nbsp;Bis jetzt hat sich blofs dieses einzige Exemplar innbsp;dem so genannten Flöhlenkalkstein bey Glücksbrunnnbsp;Und Liebenstein gefunden, der hier das jüngstenbsp;Glied des iiltern, über dem Todtliegenden und bitu-minösen Mergel- oder Kupferschiefer gelagerten alternnbsp;Balksteins (des in Thüringen so genannten Zeehsteiris,nbsp;dem Alpenkalkstein mehrerer Mineralogen) ausmachtnbsp;Und schwerlieh zur Juraformation gehort, wohinnbsp;man ihn wohl ivriger Weise gerechnet hat, da sichnbsp;Zumal die namlichen Versteinernngen darin finden,nbsp;wie sie im darunter liegenden Zechstein und selbstnbsp;imbituminöscnMergelschiefervorkommen. Hier trittnbsp;namlich bey Schmerbach und Fisehbach dernbsp;seltene Fall ein, dafs sich im bituminösen Mergel- oder Kupferschiefer ganz gleiche Coral-len-, Gryphlten- und Anomien-Versteine-tungen finden, welche auch im darüber gelagerten altern- Kalkstein enthalten sind , wie ich diefs be-mits an mehrern Orten und besonders in den Schriften der münchner Acad. v. L 1Q17 erwahntnbsp;habe.
£9. Trilob. bituminosus, T. XXII f. 8a-b. dieser Beytrage. Betref. K. S. 39. Auch hier bleibt esnbsp;2Weifelhaft, ob dieses sonderbare Geschöpf zu dennbsp;ïrilobitcn gehort, da es in mehrern Stricken weseut-
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lich von der Beschaftenlieit der letztern abweicht. Vielleicht macht es eine ganz eigenthümliche Thier-art aus, oder ist nur ein Bruchstück eines merkwfir-digen Fisches, oder eines andern unbekannten Ge-schöpfs. Allerdings liegen die dicke.n» zum Theilnbsp;gchwach gezahnelten Schuppen, welche freylicb keinenbsp;Aehnlichkeit mit den gewöhnlichen Fischschuppennbsp;zeigen, in drey abgesonderten Reihen neben einan-der, aber sie sind von den stets zusammenhangen-den Rückenschildern der Trilobiten ganz verschie-den, welche zwar durch den mittlern Rückenwulstnbsp;dreytheilig erscheinen, aber nicht wirklich auf dennbsp;Seiten dieses Wulstes getrennt sind. Die beygefügtenbsp;Abbildung überhebt mich einer ausführlicbern Be-schreibung, nnd ich will nur noch bemerken, dafanbsp;er sich in mchrern Gegenden des Mansfeldischen,nbsp;Hessischen und Gothaischen, stets im bituminösennbsp;Mergel- oder Kupferschiefer, jedoch immer einzelnnbsp;und höchst seiten vorfindet.
Die auf Tab. XXII f, 5, 6 abgebildetenSchwanz-stücke von zwey verschieclenen Trilobitenarten habe ich hauptsachlich defswegen darstellen lassen, weilnbsp;sie hoffentlich Veranlassung zu weitern Nachforschun-gen geben und nach und nach dahin führen werden,nbsp;zu entscheiden, ob sie vielleicht gleichfalls von zweynbsp;wirklich verschiedenen Arten herrühren, die wir innbsp;der Folge noch in die Reihe dieser Familie aufneb-men mussen.
Fig. 5 zeigt eine ganz besondere und von den übrigen Arten abweichende Beschaftenlieit der vonünbsp;Rückenwulst auslaufenden Seitenfalten. Sie sindnbsp;zum Theil rippenartig sehr hervorstehend und theFnbsp;len sich gabelförmig, laufen aber parallel mit der
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Richtung des RückenWulstes nacli der Schwanzspitze herunter, und die Seiten des Scliwanzstuci^s sind un-terhalb so sehr urngebogen, dafs sie sich auf der un-tern Seite fast berühren und daher diesen Theil desnbsp;Thiers mantelartig umschliefsen. Sie zeigen blofsnbsp;eine zusammenhangende hautartige Weichthiermas-se, ohne die mindesten Spuren der Gliederung odernbsp;Trennung zwischen den Falten, und bestStigen, ver-möge ihres ganzen Ansehens, naeine weiter obennbsp;geaufserie Vermuthung, dafs sich die Fleisch- odernbsp;Hautmasse wenigstens einiger Trilobitenarten, un-.b-hangig von den aufliegenden Schildern, zusammennbsp;zu ziehen und verschiedeneFormen anzunehmen vermag. Die auf diesemSchwanzstückbefindlicheFort-setzung des Rückenwulstes erhebt sich nach dernbsp;obern Seite des Rückenstücks plötzlich und sehr be-trachtlich, ist übrigens aber unterhalb viel wenigernbsp;gewölbt. Ihre nach unten zu eng zusammenste-henden Querrunzeln sind mit kleinen Knötchen be-setzt und auch die Seitenfalten scheinen mit Knötchen besetzt gewesen zu seyn. Wahrscheinlich wür-den die letztern auf der Schale oder dem Schilde dernbsp;Schwanzklappe ungleich mehr in die Augen fallen,nbsp;wenn das vorliegende Exemplar nicht ganzlich vonnbsp;aller Schale entblöfst ware, Oft'enbar gehört diesernbsp;Trilobit zum Gen. Asaphus Brongn., und es ist nachnbsp;dem bisher Angeführten grofse Wahrscheinh’chkeitnbsp;'verhanden, dafs er wirklich eine eigenthümliche Artnbsp;ausmacht, indem die von Brongn. abgebildeteuTheilenbsp;des Trilob. Calymene Trlstani T. I f. 3 H. I nur einenbsp;sehr entfernte Aebnlichkeit zeigen. Die jüngerennbsp;Schichten des Uebergangs-Kalksteingebirges bey Re-val, welche so reich an verschiedenen Trilobitenar’
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ten sind, haben auch seine Lagerstatte ausgemacht. Sollte es sich in der Folge hinreichend bestatigeii,nbsp;dafs er wirklich eine eigene Art ausmacht, so kcinntenbsp;man ihn vielleicht, wegen seines gleichsam verhiill-ten Ansehens, Trilob. Asaphus velatus be-iiennen.
Fig. 6. Auch dieses Schwanzstiicb, welches noch mit aufliegenden betrachtlicben Stiicken seiner zieni-lich dicken Schale versehen ist, scheint einein Trilo-biten aus dem Geschlechte Asaphus anzugehören,nbsp;und kömmt in dem Uebergangs-Kalkstein der Eiffelnbsp;vor. Das halbrunde, am flande miteinemschwachen,nbsp;etwas bervorstehenden Saum versehene und bier melirnbsp;unterhalb eingebogene, sehr gewolbte Schwanzstilcknbsp;ist eben so, wieder bis zur Spitze verlangerteRücken-wulst, mit sehr bervorstehenden rippenartigen Run-zeln Oder Fallen versehen. Sie machen ein zusam-menhangendes Ganzes ohne alle Gliederung aus.nbsp;Zu beyden Seiten des sehr bervorstehenden Riicken-wulstes zeigen sich ziemlich tief eingeschnittenenbsp;Hohlkehlen oder Rinnen, welche die Fortsetzungnbsp;der Rückenfalten unterbrechen und daher die Seiten-runzeln von den letztern trennen. Die Schale istnbsp;verhaltnifsmafsig dick und aufden rippenartigenFaltennbsp;mit eng zusammenstehenden, ganz runden, knopf-ahnlichen Knötchen besetzt, zwischen welclien nachnbsp;alien Seiten viel kleinereRuötchen und vertiefte Pune-te, wie hey einigen Echiniten, bemerklich werden.nbsp;Unter den Abbildungen von Brongn. zeigt dienbsp;Schwanzklappe. T. IV fig. la a.b. allein einige Aehn-lichkeit. Diese wurde von Stockes im schwarzennbsp;Uebergangs-Kalkstein der Gegend von Dublin aufge-funden und könnte vielleicht ein jüngeres Exemplar
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*^68 vorHegenden Trilobiten seyn, wenn sich gleich einige Verschiedeiiheiten bey der Vergleichung ergeren. Sollte er in der Folge in vollstandigern Exemplaren zum Vorschein hommen, und essichbestatigen,nbsp;dafs er wirklich eine eigenthümliche Art ausmacht;
könnte er allenfalls, zur Unterscheidung von ahn-^ichen Arten mit gekörnter Oberschale, Trilob. 4sapliiis pustulatus benannt werden. ,
Das geognostische Vorhommen ist nebst den La-ëerstatten der Trilobiten von Brongniart S. 4Ö f. sehr genau nnd umstandlich angeführt, und S. 6i2 einenbsp;tlebersicht aller Arten, deren Geburtsort mit Zuvet-lassigkeit bekannt ist, nach den verscliiedenen Ge-t’ivgsschicbten, worin sie aufgefunden werden, gelle-fert worden. So richtig als aber auch in der Haupt-®ache die hier zusammengestellten Angaben sind, sonbsp;lt;^rglebt sich jedoch aus allem, was ich bereits imnbsp;t^orstehenden angeführt habe, dafs die namlichen Ar-len, welche in der einenGegend z. B. blofs im alternnbsp;^der jüngern Ue.bergangs - Thonschiefer angetroffennbsp;^'quot;erden, zuni Theil in andern Gegenden auch wieder im altern oder jüngern Uebergangs-Kalkstein vor-t^ornmen, und dafs sich in mehrern Gebirgslagernnbsp;überhaupt sehr verschiedene Arten gemeinschaftlichnbsp;^tifhjiden. Sie mochten nicht eiiimal, wie solchesnbsp;mehrern Versteinerungen der namlichen Arten,nbsp;verscliiedenen Gebirgsschichten einer Formation,nbsp;Fall ist, kleine Abanderungen verrathen und ab-'''quot;eichende Varietaten bilden, was sich jedoch erstnbsp;tiinreichend bey einer fortgesetzten genauen Verglei-'^liung ergeben kann. Nach meincn Erfahrungen
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«cheinen daher alle bisher beliannt gewordene Trilo-. bitenarten blofs der Uebergangs-Format.ioUnbsp;anzugehören und in keiner der jüngern FlütZ'nbsp;schichten verhanden zu seyn *). Wir mochten folg'nbsp;lich die Trilobiten wohl mit allem Rechte als einenbsp;Thierart betrachten können, die aus den alteste»nbsp;Schöpfungszeiten der Urwelt herrührt, und es darfnbsp;uns, nach Mafsgabe der bisherigen BeobachtungeH»nbsp;um so weniger befremden, wenn wir in ihnen entnbsp;Geschöpf erblicken, das mit keiner der gegenwartignbsp;vorhandenen Thierarten übereinstimmt, da zumalnbsp;Blumenbach und Cuvier schon langst auf dienbsp;grofse Verschiedenheit der fossilen Thierarten, igt;’nbsp;Beziehung auf das relative Alter der Geblrgsschich-ten, aufmerksam machten.
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*) Die dem Limulus und Asellus alinliclien Ge-schOpfe , in den öninger und solenhofer Scliiefeii' und in den neuern pariser Formationen geliören woldnbsp;sicher nicht zu den eigeiitliclien Trilobiten , und ebegt;‘nbsp;80 wenig möclite der nur einstweilen mit dieseni N»quot;nbsp;men belegte Trilob. problemat. und bitumiB-liierher zurechnen seyn, daher ihrVorkominen in wei''nbsp;jüngern Gebirgsschichten der obigen Behauptung kefnbsp;nen Eintrag thut.
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Tjnter^lem Namen Ophiurites pennatua habe ich. in der Petrefactenkunde S. 3-® eine seltene Ver-steinerung aus den solenhofer Schieferbrüchen auf-gefülirt , welche zwar bereits von Walcli,nbsp;Kn o rr P. II. II. T.50. I und von Schröter, Ein-leit. Tom. III. S.377, so wie inden Act. acad.nbsp;Theod. palat. Tom. IV f. 6 zum Thell beschrie-ben, aber nur in unvollstandigen Exemplaren darge-®tellt worden war. Aus dieser Ursache liefs ich T. 2Qnbsp;f. 1, 2 ein fast ganz vollstandiges junges Exemplarnbsp;dieser Thierart abbilden, welche von sehr verschie-denem Alter und daher von verschiedener Gröfsenbsp;Suf den angegebenen, zur so genannten Jura-For-ïuation gehörigen Schiefern vorkömmt. Inzwi-«chen erhielt ich Gelegenheit, mehrere Bruchstückenbsp;Von weit gröfsern und ausgewachsenern solchen Ge-schöpfen naher zu untersuchen und sie mit der Co-
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matula mediterranen 1) zu vergleichen, die der als ausgezeichneter Naturforscher hinreicliend be-feannte Dr. Leuk art zu Helmstadt an den Kb'nbsp;sten desMittelmeers, bey Cette, selbst aufgefundennbsp;und mir zu übersenden die Güte batte. Die grofs®nbsp;Aehnlichkeit der Versteinerung mit den noch vor-handenen Geschöpfen dieser Art, welche vorzüglicbnbsp;an den Kusten des Mittelmeers angetroft'en werden»nbsp;fallt beym ersten Bliek in die Augen, und bey dernbsp;nahem Untersuchung zeigt sich so viel Ueberein1nbsp;stimmung mit den versteinerten Exemplaren, dafsnbsp;man ihre vollige Gleich^rtigkeit kaum bezweifelnnbsp;kann. Natürlich sind die Arme des Thiers und seinenbsp;ganze Gestalt in der Versteinerung sehr verdrücktnbsp;und verschoben, und haufig die erstern so verwikkelt, dafs eine richtige Vorstellung von ihrer natür-lichen Lage undBeschaffenheit erschwert wird; abernbsp;bald ergiebt sich bey einer anhaltenden und sorgfalti-gen Prüfung die grofse Uebereinstinimung ihrer bey-derseitigen Formen bis in die kleinsten Theile. Di®nbsp;Schilder der Hauptarme mit ihren Fühlspitzen odetnbsp;Saugfaden sind, so wie die jüngern Triebe undFort-satze (cirri) völlig gleichfömig, und die letztern haben»nbsp;wenn ihnen noch die auslaufenden Saugfaden abs®'nbsp;hen, die namlichen Knötchen an den Stellen, quot;W®nbsp;sich die Schilder absondern. Auch scheinen auf der
Asterias pectiuata Linn. Comat. mediteiran. Lam. An1 sans Vert. T. II p. yjy. Link steil. mar. T. 37 f. 64nbsp;66. Freylicli ist der Unterscliied zwiseken Originanbsp;und Abbildung so betracbtlich, dafs es nicht zu veral'nbsp;gen ist, wenn man bey den Vergleichungen mit rnir'nbsp;telmafsigen Abbildungen zuweilen kaum die wirkli®!1nbsp;vorhandene Aehnlichkeit aiiffinden kann.
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untem Seite desMund- oder Mittelstiicks eben sol-clie schwachern oder kiirzerii Triefce, oder Fortsatze, kranz- oder bartanig herab zu hangen, wie bey dernbsp;Comatula mediterran., wenn diefs gleich in derVer-steinerung nicht so ausgezeichnet deutlich, wie beynbsp;den lebenden Exemplaren, zu bemerken seyn kann.nbsp;Der einzigeUnterschied, derbey derVergleichungmicnbsp;den getrockneten Exemplaren bemerklich wird, ist, dafsnbsp;die Hauptarme ira Ganzen etwas schwScher oder diin-ner bey der Versteinerung, und die Fiihlspitzen odernbsp;Saugfaden bey der letztern weit langer zu seyn schei-nen. Da aber die feinen Enden derselben, wie dernbsp;Augenschein lehrt, bey den getrockneten Exemplaren nur selten vollstandig erhalten sind, und dienbsp;Starke der Hauptarme sicher vom Alter des Thiersnbsp;hauptsachlich abhangt, so mochten diese ohnediefsnbsp;sehr wenig wesentlichen Unterschiede nicht berech-tigen, eine eigenthiimliche Art der Urwelt anzuneh-inen. Man kann indessen nie behutsam genug beynbsp;derglcichenBestimmungen verfahren, daher ich auclinbsp;den ihr in der Petrefactenkunde beygelegten Namennbsp;blofs in Comatulitlies mediter raneaefor-mis abzuandern vorschlage, weil wir wenigstensnbsp;so viel mit Gewifsheit sehen, dafs diese Thierart of-fenbar zum Geschlecht Comatula und nicht zunbsp;Ophiurus gehort, wohin sie auch nureinstweilen,nbsp;inErmangelung einer bessern Benennung, verwiesennbsp;quot;Vyurde, indem der iibrige Habitus und die so starknbsp;Segliederten Arme diescr letztern Familie unter dennbsp;^ersteinerungen ohnediefs nicht recht zum Ophiur,nbsp;passen, und ihr weit schicklicher unter den Coma,nbsp;tulithen ihre Stelle anweisen. Eben so würdennbsp;®üch mehrere Asteraciten, mit fadenahnlichen, stark
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gegliederten Armen, wohl in der Folge zu denComa-tulithen gezahlt werden mussen, und höchst waln-sclieinlich sind einige darunter, welche wir bislier noch für eigenthümlicheArten halten, vielleicht blofanbsp;noch schr jungeExemplare des Comat. mediterraneae-form. Leider kommen die letztern gewöhnlich sOnbsp;sehr verdrückt und mit den Armen verwickelt atifnbsp;den solenhofer Schiefern vor, dafs man noch nichtnbsp;mit völliger Sicherheit hiernber entscheiden kann*nbsp;Die sehr nahe Verwandschaft der Comatula mit dernbsp;Encriniten - Familie ist bereits von Schweiggc*quot;nbsp;und Miller hinrelchend gezeigt worden. Ancbnbsp;der Dr. Leukart bestatigt solches von neoemnbsp;durch seine Beobachtungen, und da die letztern überhaupt manche .interessante Belcbrung über diesCnbsp;Thierarten enthalten, so lasse icb bier mehrere Stellen seines Briefs, mit seiner Znstimmung, nach*nbsp;folgen.
„Diese Thiere sind selbst im Leben aufserordent-lich zerbrechlich, und ich habe nur mit der grcifste» Mühe möglichst vollstandige Exemplare gesammelt-Ihre Bildung ist höchst interessant, und nach meincrnbsp;Meinung ganz abweichend von den übrigen Arteünbsp;der Seesterne. Sie sind vielleicht, wie der noch i‘^^nbsp;mexican. Meere aufgefundene Encrinus C.aput Medusae Lam., tibrig gebliebene Thiere der Vorwelt,nbsp;ich, heylaufig gesagt, selbst von einigen Pachydermen glauben möchte. Es ist durchaus keinem Zwei'nbsp;fel unterworfen, dafs Pentacriniten und Encrinitennbsp;nicht sehr nahe mit der Comatula verwandt und mitnbsp;Schweigger für gestielte ComatuHthen anzusehennbsp;seyn sollten. Sicher haben Treviranus, Biolog’*!nbsp;Tom. III S.43, Lamark Anim. sans vertèb, T. II S. 43^*'
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Oken u. 8. w. geirrt, wenn sie solche za der Penna* tula, d.en Seefedern und zu den Corallen rechnen.nbsp;Eine genaue Vergleichung mit dem Stiele und dernbsp;ganzen Beschaffenheit der Seefedern zeigt durchausnbsp;keine Aehnlichkeit, und unstreltig sind sie von Blu-menbach, Naturgesch. lo. Aufl. S. 439 und 763, vonnbsp;Cuvier, Reg. anim. T. IV S. 12 und von Scbvreigger,nbsp;Beobachtungen auf naturh. Reis. und Naturgesch. dernbsp;ungeglied. Thiere S. 523, am richtigsten beobachtetnbsp;und classificirt worden. — Da ich die Comatulanbsp;nicht anders habe schwimmen sehen, als mit dennbsp;Fortsatzen nach unten undmitdemMunde nachobennbsp;gekehrt, vermittelst der Bewegung der Strahlen vonnbsp;oben nach unten, so ergiebt sich, der Analogie nach,nbsp;von selbst, was man bey diesem Thiere als Bauch-und Rückenflache zu betrachten hat. Seine Fortsatzenbsp;gebraucht das Thier, wie ich vielfaltig zu beobach-ten Gelegenheit hatte, förmlich als Füfse, es be-festigt sich und kriecht damit weiter, besonders ge-Bchieht diefs zuweilen an den SchifFsseiten, undnbsp;höchst wahrscheinlich lebt es nur in der Tiefe desnbsp;Meers. Oberhalb oder auf der Rückenftóche sitztnbsp;nun, in der Mitte der Scheibe (des Discus) sowohlnbsp;die Mundöftnung, als auch, wenige Linien davonnbsp;entfernt, die Afteröffnungi Schweigger hat nur einenbsp;Mundöffnung bey der Comatula multiradiata Lam.,nbsp;quot;Welche er allein untersuchte, gefunden und halt diesenbsp;zugleich für den After; höchst wahrscheinlich istnbsp;diefs aber unrichtig, da ich durchgangig bey der Co-ïuatula mediterr. beyde auf das deutlichste getrenntnbsp;fand. Es ist diefs allerdings höchst sonderbar undnbsp;«uffallend, weil diefs bey den übrigen Geschlechternnbsp;derSeesterne nicht der Fall ist. DieFarbe des Thiersnbsp;T. Schlotli, Nschtr. z. Petr. K. II. Abth.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;D
-ocr page 674-ist lebend ein scbönes Hellroth, nur zuweilenDunkel-roth, haufig ist sie aber auch ganz gelb und roth gesprenkelt, oder umgekehrt roth und gelb punclirt,nbsp;und immer sind diese schonern Farben nur oberhalbnbsp;und mehr nach dem Rande der Strahlen und Fort-satze bemerklich. Einige wenige Individuen er-scheinen aber auch ganz welfs, und ich mochte sie,nbsp;so wie einzelne weifse Abarten der gewöhnlich ganznbsp;braunen Holothuria pentacta Lam. fiir Kaker*nbsp;laken oder Albinos dieser Geschlechter halten *).
Die Verwandtschaft der Actinien, die zwar nach ei-nem unvollkommenern Typus, als die Asteroïden, ge-bildet sind, mit denPentacriniten und Encriniten ist nicht zu verkennen, und ich glaube gerade in dennbsp;letztern den Uebergangspunct von den Actinien zunbsp;den Seesternen zu erblicken. Auch die Actinien sit-zen, jedoch ungestielt, mit der untern FlSche fest,nbsp;•wiewohl sie demungeachtet Locomotivitaet haben,nbsp;¦worüber bey den fossilen Asteroiden noch nichts be-stimmt werden kann, wenn es gleich wahrschein*nbsp;lich wird, dafs sie stets festgesessen haben. Dasnbsp;Maul der Actinien ist auch nach oben gerichtet.nbsp;Durch den festsitzenden Stiel scheint noch eine pflan-zenartigeBedeutungausgesprochen zu seyn, undviel-leicht tragt der Stiel zum Theil selbst zur Ernahrungnbsp;der Thiers bey, da, wie die Abbildungen Savig*nbsp;ny’s von Boltenia und Clavelina zeigen, seinnbsp;Ende ganz wurzelförmig erscheint, welches zumnbsp;Theil auch bey denPentacriniten undEncriniten der
*') Vielleicht ist die weifsoFarbe aber auchblofs die Folg® ihrer melir überhand nelimenden Verkalkung, da witnbsp;ahnliche Erscheinungen bey den noch lebenden Alcyo*nbsp;nien und Meerconferven wahrnehmen.
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der Fall gewesen seyn möclite. Beym Geschlechte Clavelina ergiebt sich ganz deutlicli, dafs Mund - undnbsp;Afterüffnung beyde nach oben gerichtet sind. — Dienbsp;Verwandtschaft unter den Asteroïden möchte nahernbsp;auf folgende Weise zu bestimmen seyn. Euryalenbsp;und Comatula schliefsen sich an Encrlnus undnbsp;die fossilen Arten an. Von der andern Seite granzennbsp;zunacbst an Comatula die Ophiuren, und zwarnbsp;zuerst die Abtheilung Schweigger’s (Radiis adnbsp;marginem aculeis mobilibus), an welche sich A s t e-rias, und zuerst besonders die Abtheilung Schweigger’s; corpore anguJato , anreiht, hierauf folgen dienbsp;Echinoiden und besonders das Geschlecht Clypeasternbsp;Lam.” —
Es ware sehr zu wünschen, dafs der Dr. Leukart Schweigger’s Beobachtungen fortsetzen und sichnbsp;diesem mühsamen Geschafte zur Aufklafung noch sonbsp;mancher rathselhaften Erscheinungen bey diesennbsp;Thierarten und den Corallen anhaltend widmennbsp;hönnte, um uns den grofsen Verlust des letzternnbsp;einigermafsen zu ersetzen. Die hier mitgetheiltennbsp;Auszüge beweisen hinreichend, wie sehr er hierzunbsp;auf eine vorzügliche Weise geeignet seyn würde.
Fast gleichzeitig mit der ersten Lieferung tnei-ner Nachtrage erschien, wie ich bereits angeführt habe, die histoire natur. des Crustacésnbsp;fossiles von Brongniart und Desmarest,nbsp;Und der letztere bat besonders die fossilen Krebsar-ten seiner nahem Untersuchung und Vergleichungnbsp;Unterworfen. In meinen Beytragen zur nahem Be-etimmung der fossilen Krebsarten konnte ich mich
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eben defswegen noch nicht auf den Inhalt dieses Werhs beziehen, das fast durchgangig auch ganz andere Arten beschreibt und bestimmt, als diejenigennbsp;sind, wclche in meinen Nachtragen angeführt undnbsp;abgebildet wurden. Desmarest bat einen grofsennbsp;Theil seiner Bestimmungen nur nach Bruchstückennbsp;und selbst nach einzelnen aufgefundenen Scheeren,nbsp;oder nach Abbildungen anderer Schriftsteller entwor-fen ; daher mehrere Beschreibungen natürlich nichtnbsp;vollstandig geliefert werden honnten, so vorzüglichnbsp;auch übrigens seine systematische Anordnung undnbsp;seine Bestimmung im Allgemeinen ausgefallen sind.nbsp;Es würde zu weit führen, wenn ich die letztennbsp;hier umstandlich mittheilen wollte, weil ich als-dann eine förmliche Uebersetzung dieses Werkes lie-fern müfste, und da dennoch bey vielen Arten aus-reichendeBeschreibungen und ganz sichere geognosti-sche Angaben der Lagerstatten ermangeln , so würdenbsp;ich die Aufflndung und richtige Bestimmung dersel-ben in den verschiedenen Gebirgsschichten nicht ein-mal hinreichend dadurch befördem können. Mannbsp;-vyird daher entschuldigen, wenn ich hier nur einenbsp;kurze Uebersicbt seiner aufgeführten Arten und bey-gefügten Abbildungen mittheile.
1. nbsp;nbsp;nbsp;Portunus Leucodon. T. Vlf. i, 2, 5*nbsp;Kömmt in Siam, Manilla und den Philippinen in ei-nemKalkstein vor, der nicht naherangegeben ist.
2. nbsp;nbsp;nbsp;Portunus Hericortii. T.Vf.5- Atis denxnbsp;Sandstein d’Étrepilly, der nach Brongniart zu dennbsp;obern Schichten der Meerablagerungen in der parisernbsp;Gegend gehort.
3. nbsp;nbsp;nbsp;Potophthalmus Defrancii, T. V f. 6,nbsp;7, 8 ohne Angabe seines geognost. Vorkommens.
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4. nbsp;nbsp;nbsp;Cancer paguroides. T. V f. 9. Blolanbsp;elne Scheere abgebildet, dem Cane, pagurus am ahn-Hchsten, in thonigem, fasten Sandstein, ohne na-here Angabe.
5. nbsp;nbsp;nbsp;Cane. Macrochelus. T. VII f. 1, 2. Ausnbsp;China, ohne nahereBestimmung derGebirgsschicht,nbsp;in der Samml. von de Dree, Wesentlich vom Cancer antiquus verschieden.
6. nbsp;nbsp;nbsp;Cane, punetulatus. T. VII f,3, 4*nbsp;Kömmt verhaltnlfsmafsig ziemlich haufig bey Verona, Vicenza, Bologna, Neapel und beyNimes, imnbsp;Jura-Kalkstein und in kreideartigen Lagern vor.
Eine nahere Vergleichung mit meinem, aus der schroter’sehen Sammlung herriihrenden Exemplarnbsp;hat mich zu der Vermuthung gefiihrt, dafs die Angabe in Schröter’s Catalog, als wenn solches vonnbsp;Bengalen herstammte, ganz falsch, und vielleichtnbsp;blofs von einem Mineralienhandler ersonnen ist. Ernbsp;scheint mit meinem Cane, australis iiberein zunbsp;stimmen und wahrscheinlich aus der Gegend von Verona herzurühren.
7. nbsp;nbsp;nbsp;Cane, q u a d ri I o b a t u s. T, VIII f, 1, a.nbsp;Aus dem so genannten calcaire grossier vonnbsp;Dax, zu den neuern pariser Formationen gehorig.
8. nbsp;nbsp;nbsp;Cane. Boscii. T. VIII f. 3, 4. Aus der Gegend von Verona.
9. nbsp;nbsp;nbsp;Cane. Leachii. T.VIII f. 5, 6. Von dernbsp;Insel Shepey, in den dortigen thonigen Mergellagernnbsp;über der Kreide. Es bleibt sehr zweifelhaft, ob dieses von Desmarest abgebildete unvollstandige Exemplar nicht die namliche Art ist, welche von mir B r a-chyur. hispidlformis benannt und T. 1 fig.nbsp;a.b. meiner Nachtrage weit vollstandiger abgebildet
-ocr page 678-¦worden ist. Aus dieser letztern Abbildung ergiebt eich die angeführte Aehnlichkeit mit Canc. hispid,nbsp;hinreichend, und zugleich würde abermals darausnbsp;hervorgehen, quot;wie behufsam bey den Bestimmungennbsp;verfahren werden mufs, wenn man nur unvollstan-dige Exemplare vor sicli hat,
10. nbsp;nbsp;nbsp;Grapsus dubius T.VITI f.7» 8- Ein gananbsp;Tinvollstandiges Exemplar, aus der Sammlung vonnbsp;de Drée, ohne Angabe der LagerstStte.
12. nbsp;nbsp;nbsp;Gonopl. in cisa. Canc. lapiderc. Rumphnbsp;T. 6o f. 1, 2. Knorr. Tom. i T. i6 A. B. Desmaïestnbsp;T. IX f. 5, 6. In der Gebirgsart des vorhergehendennbsp;aus Indien.
15. nbsp;nbsp;nbsp;Gonopl. incerta. Ocypod. incert. Desmar. Nouv. Diet, d’hist. natur. 2. edit. T. g. S. 5^*-ohne Angabe des Fundorts.
16. nbsp;nbsp;nbsp;Gelasimanitida. T. VIII f. 7, 8- Gono-place luisante Desm. Diet, d’hist. nat. Tom. 8 S.3o5nbsp;No. 14. Sehr viel Aehnlichheit mit Gelasima mara-coani Latreille. Sebathes. Tom. 3 Tab. 18 f'8gt; Herbstnbsp;T. 1 f. 11 und nur durch etwas dornigen Seitenrandnbsp;verschieden, ohne Angabe des Fundorts.
17. nbsp;nbsp;nbsp;Gecarcinus trispi.nosus. T. VIII f. 10nbsp;*u Gen. Thelphus Latr. gehorig, unvollstSn-diges Exemplar ohne Angabe der Lagerstatte.
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i8* Atelecyclus rugosus. T. IXf.9. Aus den neuern Formationen über der Krejde, von Bou-tonnet bey Montpellier,
19. nbsp;nbsp;nbsp;Leucosia cranium. T. IX f. 10, n.nbsp;Scheint zum Brachyurit. porcellaneus zanbsp;geboren und von der Küste Tranquebar berzustammen.nbsp;Zu vergleichen S. 22 meiner Nachtrage.
20. nbsp;nbsp;nbsp;Leucos. sub rhomb oi dalis. T.IX f. x2nbsp;Gehort ungeachtet ihrer sehr kleinen Verschiedenhei-ten quot;wahrscheinlich, so wie die folgende Art, zunbsp;Brachyur. craniolaris S. 21 meiner Nachtrage.
21. nbsp;nbsp;nbsp;Leucos. prevostiana T. IX f. 13. Ungeachtet ihrer grofsen Uebereinstimmung mit Brachyur. craniolaris könnten doch die wenigen,nbsp;sehr kleinen Verschiedenheiten eine besondere Abartnbsp;andeuten, da sie sich zumal, was allerdings sehrnbsp;merkwürdig ist, in der dritten Gypsbank zu Montmartre gefunden hat. Latreille scheint sie zu seinemnbsp;Geschlechte Myctiris zu rechnen. — Wie schwierignbsp;wird in der Folge das Studium der Naturgeschichtenbsp;bey den vielen neuen Systemen, Unterabtheilungennbsp;und neuen Benennungen werden!
22. nbsp;nbsp;nbsp;Inachus Lamark. T.IX. f. 14, 15. Wahr-scheinlich von der Insel Shepey.
23. nbsp;nbsp;nbsp;D o r i p p e r i s s o a n a. T. X f. 1, 2, 5. Ausnbsp;Ostindien.
24* Ranina Aldrovandi. T. X f. 5, 6, 7 T. XI. f. X. Remipes sulcat. Desmar. Nouv. diet,nbsp;d’hist. nat. 2. edit. Tom. 8 S. 512. Aus der Gegendnbsp;von Bologna.
23. PaguTfus Faujasii. T.XI f. 2, Bernard 1’hermite, Faujas hist, de la mont. d. St. Pierre, S. 179nbsp;T. 32 f. 5, 6. In den sandigen Kreidelagern des Pe.
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tersbergs. Sehr ahnliche Scheeren kommen auch in derKreide bey Gelirden unweit Hannover vor, welchenbsp;¦wahrscheinlich zum Theil gleichfalls hierlier geboren.
26. nbsp;nbsp;nbsp;Eryon Cuvieri. T. X f. 4. Macrourit.nbsp;arctiformis. Nachtr. z.Petref.Kunde I S.34T.IIInbsp;f. I. Aus den solenhofer Schiefern. In meiner Petref.nbsp;Kunde und den dazu gehörigen Nachtragen beschrie-ben und nach vollstandigern Exemplaren abgebildet.
27. nbsp;nbsp;nbsp;Scyllarus Mantellii. Ohne Abbildungnbsp;und nach einem Bruchstücke bestimmt und beachrie-ben, was wahrscheinlich aus dea Kreidelagern annbsp;der englischen Küste herstammt.
28- Palinurus Suesii, T. X f. 8* ohne An-gabe des Fundorts, dem gemeinen Krebse ahnlich und gleichfalls nur nach einemBruchstück bestimmt.
29. nbsp;nbsp;nbsp;PalinuT. Regleyanus. T. XI f. 3. Alsnbsp;Geschiebe bey Vesoul gefunden.
30. nbsp;nbsp;nbsp;Palaemon spinipes. T, XI f.4* Diesenbsp;Abbildung ist aus Knorr genommen und auch vonnbsp;mir in den Nachtr. zur Petref. Kunde I beym M a*nbsp;crourit. tipularius S. 32 T. 11 f. i angeführt.nbsp;Es schien mir namlich möglich zu seyn, dafs Knorrnbsp;ein weit unvollstandigeres Exemplar vor sich gehabtnbsp;und abgebildet hatte, das vielleicht dennoch zu dennbsp;erstern gehören könnte, weil in der Gestalt, dennbsp;Füfsen und Fühlhörnern allerdings viel Aehnlichkeitnbsp;Statt findet. Die Vermuthung, welche icb hier innbsp;Ansehung des Longimanatus anführte, scheintnbsp;weitern üntersuchungen zu Folge ungegründet zunbsp;seyn. Desmarest hat T. V f. 10 die Abbildung ei-nes zwar verstümmelten, aber dennoch ertraglich er-haltenen Exemplars aus der Oryctographia no-rica ohne nahere Bestimmung abbilden lassen, das
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zum Longimanatus gehort, und wohl hinrei-chend zeigt, dafs wir hier auch nach seiner Ueber-zeugung eine ganz unbekannte Krebsart der Urwelt vor uns haben.
Aufserdem bezieht sich Desmarest im Anhang S. X25 und 135 noch auf die Beschreibungen undAb»nbsp;bildungen anderer Schriftsteller, xvelche vermuthennbsp;lassen, dafs ihre Angaben eigenthümliche Krebsartennbsp;bezeichnen, ohne sich natürlich bey ermangelnder ge-nauer Prüfung der abgebildeten Original-Exemplarenbsp;auf eine nahere Bestimmung einzulassen.
Nur den Cancer perversus Walch. und Knorr. T. I S. 136 Tab. 14 f* ^ hat er unter demnbsp;Namen
Limulus Walchii. Tab. XI f. 6, 7 abbilden lassen und bestimmt. Diese seltenen Versteinerun-gen kommen bis jetzt nur in den solenhofer Schiefernnbsp;vor. Aehnliche Geschöpfe jedoch auch in den önin-ger Schiefern, und man behauptet, auch riesenmafsigenbsp;Arten in den schwedischen Uebergangs-Gebirgen an-getroffen zu haben, was jedoch nahere Bestatigungnbsp;erfordert. Der hier abgebildete Limulus ist nachnbsp;Desmarest’s sorgfaltiger und gründlicher Prüfungnbsp;von den gegenwartig vorhandenen Arten wesentlichnbsp;verschieden.
Zuletzt liefert Desmarest noch die Bestimmung und T. XI f. 8 die Abbildung einer sehr merkwürdi-gen Versteinerung, die er zum Geschlecht Cyprisnbsp;Miller’s und Latreille’s rechnet und
Cypris faba benannt bat. Die angeführte Abbildung zeigt die grofste Aehnlichkeit mit dernbsp;Form einer grofsen Gartenbohne. Sie findet sich innbsp;uugeheuerer Menge in einer Süfswasser-Formation,
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unfern des Bergs G er go via, im Departement Puy-de' Dome und bey A11 i e r, miweit Gusset, und er glaubt, sie ohne Anstand zu den Crus tace's bran-chiopodes des Latreille zahlen zu können. Aufnbsp;jeden Fall mochten sich doch noch weitere Untersu-chungen erforderlich machen, um ihr mit volligernbsp;Sicherheit diese Stelle anzuweisen.
Dafs dieverschiedenen Krebsarten in dernach ihrem relativen Alter geordneten Reihe der Gebirgs-Formationen da anfangen sollen vorzukommen, wonbsp;die Trilobiten auf horen, wie Desmarest S. 83nbsp;anfiihrt, mochte wohl nicht als ganz entschieden an-zusehen seyn, da ich in den Nachtragen zu den Trilobiten bereits gezeigt habe, dafs die letztern sichnbsp;höchst wahrscheinlich auf die Uebergangs-Formationnbsp;beschranken und bis jetzt schwerlich in den jüngernnbsp;Gebirgsschichten angetroften worden sind. Dienbsp;Krebsarten dagegen finden sich hauptsachlich in dernbsp;so genannten Jura-Formation, in der Kreide und dennbsp;jiingern über der Kreide abgelagerten Meer- undnbsp;Siifswasser-Ablagcrungen, daher zwischen ihren La-gerstatten und dem Uebergangs-Kalkstein noch einenbsp;ziemlich zahlreiche Reihe altererKalk- undSandstein-Gebirge vorkömrat, die uns bis jetzt weder Trilobi*nbsp;ten, noch Krebsversteinerungen lieferten. Einigennbsp;Behauptungen zu Folge mochten sogar noch Artennbsp;des Limulus in den Uebergangs-Gebirgen aufge-funden werden, und wir miissen folglich noch weitere zuverlassige Beobachtungen abwarten, ehe witnbsp;bierüber mit Sicherheit etwas festsetzen können.
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Mit einer Sendung auslandischer Petrefacten er-hielt ich vor wenigen Tagen auch den Thorax eines fossil en Krebses von der Kuste Tranque-bar, der mir zu den vorzügHch seltenen Arten zunbsp;gehören scheint und daher urn so mehr eine Darstel*nbsp;lung verdient, als ich weder in den Abbildungennbsp;von Desmarest, noch in denen von Herbst u.nbsp;8. w. eine Krabbenart aufgefunden habe, die ei-ïiige Aehnlichkeit gezeigt hatte.
Vorlaufig habe ich ihr den Namen Brachyu-ïites ornatus beygelegt, weil mir keine andere Krebsart bekannt ist, welche einen so regelmafsignbsp;verzierten und gleichsam mit getriebener Arbeit verschenen Thorax aufweisen kann, wie sich bejr dernbsp;Ansicht von Tab. XXXI fig. x a. b. dieser Nachtragenbsp;ergeben wird; fig. x a stellt den Thorax dieses Krebses von der obern, und fig. x b von der untern Seitenbsp;dar.
Eine richtige Bestimmung und Beschreibung lafst sich natürlich erst bey vollstandigen Exemplarennbsp;erwarten, da meiner Erfahrung und üeberzeugungnbsp;zu Folge, welche ich schon wiederholt ausgespro-chen habe, alle zu vorellige Bestimmungen nach un-vollstandigen Exemplaren nur zu leicht Verwirrungnbsp;veranlassen und falsche Bestimmungen herbeyführennbsp;können. Einstweilen wird die angeführte Abbil-dung eine hinreichende Vorstellung von der Be-schaffenheit des vorliegenden Exemplars zuwegenbsp;bringen.
Einige merkwürdige Bruchstücke von Krebsart en meiner Sammlung aus der Gegend von Am-berg, die oftenhar ebenfalls ganz eigenthümlichen Arten angehören, sind zu unvollstandig, um sie ge-
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genwartig schon darstellen und beschreiben zu bonnen, und vielleicht geben mlr, bey den haufigen Sen-dungen, die ich aus jenen, an Petrefacten so rei-chen Gegenden erhalte, vollstandigere Exemplare in burzem hierzu die erwünschte Veranlassung.
Tab. XXII f. 10 babe ich eine höclist sonderbare Versteinerung abbilden lassen, die sich im Muschel-flötzbalk des Seebergs bey Gotha fand, um wenig-stens auf die merbwiirdige Gestalt eines Geschöpfsnbsp;der Urwelt aufmerbsam zu machen, das ganz fremd-artig erscheint, und mit beiner gegenwartig bebann-ten Thierart Aehnlichbeit zeigt. Nur bey aundbfig.nbsp;haben sich noch Ueberbleibsel von der Versteinerungnbsp;selbst erhalten und vom iibrigen Korper ist nur dernbsp;ziemlich vollstandige Abdruck zurück geblieben.nbsp;Man hat eine entfernte Aehnlichkeit in der Gestaltnbsp;des Leibes mit der Larve des Sandlöwen, Ameisen-fressers, Myrmeleon Linn, auffinden wollen,' abernbsp;dennoch will die iibrige Gestalt, nebst den Spurennbsp;von langen fühlhörnerartigen, rückwarts gekrümm-ten Faden, zur Seite des Thiers, nicht dazu passen,nbsp;und vor der Hand möchte eine nahere Bestimmungnbsp;in jeder Hinsicht viel zu voreilig erscheinen.
Vielleicht veranlafst die gegenwartige Bekannt-macliung weitere Nachforschungen, und vielleicht führt uns ein glücblicher Zufall vollstandigere Exemplare in die Hande, welche alsdann eine nahere Be-schreibung und Bestimmung zulassen. Da sich, sonbsp;viel mir bekannt geworden ist, im thüringischennbsp;Flötzmuschelkalk bisher weder Krebsarten, noch an-
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dere Insecten-Versteinerungen aufgefunden haben, so verdiente diese unerwartete Erscheinung wenigstensnbsp;nicht ganz übersehen zu werden.
Da die Encrinlten nunmehr durch die neuern Nachforschungen zu einer so zahlreichen Familie an-gewachsen eind, welche sich leicht bey fortgesetz-ter Aufmerksamkeit noch vermehren kann, und wirk-lich fast in allen verschiedcnen Gebirgs-Formationennbsp;andere und eigenthümliche Arten vorkommen: sonbsp;schien es mir um so nothwendiger, die in der erstennbsp;Abtheilung dieser Nachtrage versprochene Uebersichtnbsp;nebst den Abbildungen derselben zu beschléunigen.nbsp;Je frühzeitiger alle Verhaltnisse ihres Vorkommens er-forscht und berichtigt werden, je schneller werdennbsp;Wir zu interessanten geognostischen Resultaten ge-langen, weil dieReihe ihrer mannichfaltigen Arten sonbsp;gut die altesten, wie die jüngsten Gebirgslagecnbsp;durchlauft und uns eben defswegen vorzüglich er-¦Wünschte Aufklarungen über die Eigenthümlichkei-ten und das relative Alter der verschiedenen For-mationen verspricht.
Die Abbildungen sind hauptsachlich aus Miller’s natural history of the Crinoidea etc. genommen, wo sie am richtigsten und vollstandig-sten, wenn aucb nicht eben in schonen und ge-schraackvollen Darstellungen geliefert worden sind.nbsp;Es waren hierbey blofse Umrisse hireichend und ichnbsp;trauchte nur einige neue, von Miller noch nicht be-echriebene Arten ineiner Sammlung hinzuzufiigen.
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¦ V';
Die Beschreibung der letztern habe ich, so wie überhaupt alle hier erforderliche, nahere Angaben mit der Erklarung der Kupfertafeln vereinigt,nbsp;um wiederholtes mühsames Nachschlagen zu verhü-ten und die Uebersicht möglichst zu erleichtern. Esnbsp;konnte diefs um so eher geschehen, da ich in dernbsp;ersten Abtheilung dieser Nachtrage S. 73 schon allesnbsp;vorausgeschickt habe, was auf die von Miller ge-wahlte Classification und auf die neuern hierher ge-hörigen Beobachtungen Bezug hat.
Mehrere noch sehr zweifelhafte Arten • oder sol-che, welchenoch zuwenigvollstandigbekannt geworden sind, habeich vorder Hand gSnzlich weggelassen, als z. B. Encrinites florealis , tesseratus,nbsp;phytolithes, pictus und Amphitoides pa-risiensis, welche S. 339 der Petref. Kundenbsp;sammtlich aus derUrsache vorzüglich angeführt worden sind, um weitere Nachforschungen und Unter-suchungen zu veranlassen. Auch vom E c r i n. ra-mosus, dessen einzelne Theile Tab. II, III, IV beynbsp;meiner Abhandlung in den Denkschriften der münchnbsp;ner Academie vom J. ifiiö — i8i7 sehr richtig abge-bildet sind, habe ich eben so, wie von einigen an-dern Exemplaren meiner Sammlung, welche \iöchstnbsp;wahrscheinlich gleichfalls zu eigenthümlichen Artennbsp;gehören, um defswillen gegenwartig noch keine Ab-bildungen geliefert, weil mir noch vollstandige undnbsp;hinreichend deutliche Stücke ihrer Blumenkrone abge-hen, und man inErmangelung derselben sehr leicht zunbsp;irrigen Bestimmungen verleitet werden kann. Vonnbsp;dem vorlaufig benannten, höchst seltenen Encrinit.nbsp;florealis, den auch Parkinson org. nem. T, XIH
-ocr page 687-30» 37 dieser Familie rechnet, besilze icli zwar nunmehr, durch die Güte des H. Miller zu Eri-stol, ein vollstandiges Exemplar seiner angeblicheiinbsp;Blumenkrone, aber, ungeachtet seiner grofsen Aehn-lichkeit mit den Ecriniten, könnte es doch. leichtnbsp;möglicb seyn, dafs wir hier eine Versteinerung vonnbsp;einer ganz andern Thierart vor uns haben, die viel-leicht sogar zu den Echiniten gerechnet werdennbsp;müfste, daher er auch von Miller noch nicht als eigene Art aufgenommen worden ist.
Die vielen Berichtigungen und Nachtrage, wel-che sich besonders seit einiger Zeit fast taglich in der Petrefactenkunde erforderlich machen, sind zwarnbsp;allerdings ein grofser Beweis der Unvollkommenhei-ten ihres gegenwatigen Standpunctes und könnennbsp;leicht zur Ungeduld verlelten und den Anfanger vomnbsp;Studium derselben abschrecken; sie liefern abernbsp;auch auf der andern Seite die erfreuliche Bestati-gung, dafs mit gemeinschaftlichen Kraften an ihrernbsp;Vervollkommnung gearbeitet wird, und sicher darfnbsp;die Geognosie insbesondere und die Naturgeschichtenbsp;überhaupt auf höchst lehrreiche Resultate und be-deutende Fortschritte rechnen, wenn dieser bisherige löbliche Eifer nicht so bald erkaltet. Wir dür-fen hierbey nicht vergessen, dafs das gründlicherenbsp;Studium derselben erst seit wenigen Jahrzehntennbsp;angefangen hat, und vom echten Naturforscher, dernbsp;nicht blofs Sammler und Liebhaber ist, haben wirnbsp;ohnediefs nicht zn befürchten, dafs er sich durchnbsp;die mancherley Schwierigkeiten, welche mit dennbsp;^ierher gehörigen Forschungen verbunden sind, abschrecken lassen würde. Recht angelegentlich müs-
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3Diese FlBtzgebirgsart, -vvelche in Thüringen beson-ders characteristisch hervortritt und sich hauptsach-lich im nördlichen Deutschland verbreitet, wird haufig von In - und Ausliindern theils mit dem alternnbsp;Kalkstein des Kupferschiefergebirgs, theils mit jün-gern Flötzlagern über dem Quadersandstein, so \vienbsp;der letztere selbst wieder mit andern Sandsteinflötzennbsp;Terwechselt. Man hegt in einigen Nachbarlandernnbsp;sogar noch Zweifel, ob er nebst dem darüber gela-gerten Quadersandstein wirklich als eigenthümlichenbsp;Flotzgebirgsart vorhanden sey, und scheint Alles,nbsp;Was darüber von mehrern so anerkannten vorzüg-lichen Bergleuten und Geognosten, wie z. B. vonnbsp;Freiesleben, Voigt u.s.w, gesagt worden ist,nbsp;V. ScUloth, NftcIur.z.Petr.K, II. Abth. E
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«chen den altern und jiingem Gebirgsmassen befind1 lichen Formationen nicht so weit und so allgemein,nbsp;wie andere, verbreiteten; nichts desto weniger nehmennbsp;sie aber ihre angewiesene Stelle in der, nach dem re-lativen Alter der Gebirgslager bestimmten Reihe mitnbsp;vollem Rechte ein. Auf gleiche Weise hat man beynbsp;den aufgeschwemmten Gebirgen auch den, in meh-'rern Landern so weit verbreiteten Kalktuff 1), dernbsp;sogar in einigen Gegenden eine solche Festigkeit undnbsp;Harte erhalt, dafs er die vorzüglichsten Bausteincnbsp;liefert, anderwarts, wo seine Ablagerungen fehlen,nbsp;gar nicht anerkennen wollen. — Bey solchen Zwei-feln kann freylich nur die eigene Beobachtung undnbsp;Eesichtigung zur Ueberzeugung bringen; indessennbsp;eollte man sich, ohne sich einem höchst nachtheili-gen, blinden Glauben zu ergeben, doch vorseheu,nbsp;wo möglich nicht in den Fehler der Chinesen zu ver-fallen, welche schlechterdings nicht zugeben , dafsnbsp;etwas verhanden seyn könue, was sie nicht selbstnbsp;in ihrem Lande besitzen. Selbst Werner wurde zunbsp;seinen beschrankten Ansichten über dieBasaltbildungnbsp;durch die Erscheinungen irre geleitet, die sich ihmnbsp;blofs in seinem Vaterlande darboten und vergafs seinenbsp;eigenen wichtigen Lehrvorschriften, dafs man in der
Diese bey Weimar, Tónna, Lalgensalza, Tennstadt und in melirevn tliüx'ingisclien und au-dei-n Gegenden weit verbreitete und zu den aufgo-schwemmten Gebirgen gehorige, locale Süfswasser-bildung, worin sich hauptsachlich die Ueberrestenbsp;grofser Landtliiere finden, ist von den pariser Formationen, welche gleichfalls zuin Theil Niederschl.iganbsp;aus Landgewiissern sind, wesentlicli verschieden und innbsp;Leonhard’s Taschenb. Jahrg. igtS S, jijumstaad-lich beschrieben.
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Oeognosie dieoryctognostlschen Bestimmungen ganz-Jich clem Verbal ten der Gebirgsmassen im Grofsen un-terordnenund sichereResukate nur aus ihren überein-stimmenden Verhaltnissen in den verachiedenen Erd-gegenden erwarten müsse.
Ohne bier die ganze, langet bekannte Schichten-folge der tbüringischen Flötzlagerung zu wiederho-len, will ich nur berühren, dafs der Muschel-flützkallï stets über dem bunten Sandstein, selten unmittelbar und gewamp;bnHch über mehrerenbsp;Zwischenschichten gelagert ist, welche bald mehr,nbsp;bald weniger machtig, aus Thon- und Mergel-lagern und einzelnen, gewöhnlich eisenschüssigen,nbsp;unbetrachtlichen Kalks tein schichten , nebstnbsp;Nieren von thonigem Sphaerosiderit, und seltner ausnbsp;untergeordneten Gypsmassen bestehen. üeber ihnennbsp;liegen haulig wieder machtige Letten - und Mergel-,nbsp;seltner Gypslager, die mit mannicbfaltigem Thon,nbsp;thonigen und quarzigen,. festen Sandsteinschichten,nbsp;schmalen Kalkstein - und Mergellagern, sandig kör-nigem Eisenstein, mit Spuren von Steinkohlen u.nbsp;s. w. wechseln, bis zuletzt der Quadersandsteinnbsp;vorherrschend wird, der in mehrern Gegenden, sonbsp;wie der Muschelflötzkalk selbst, betrachtlicbe, weitnbsp;verbreitete Gebirgsmassen bildet. Auf diesen Quadersandstein folgen in mehrern Gegenden, den neuernnbsp;Untersuchüngen zu Folge, wieder abwechselndenbsp;Thon-, Mergel- und Kalkflötze, welche letzterenbsp;wahrscheinlich zu Werner’s Planerkalknbsp;gehören, und über diese abermaligen Zwischenschichten ist nunmehr die so genannte Jura-For-mation oder der weifse Kalkstein, mit seinen mannichfaltigen, untergeordneten Flötzen und
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GebirgsabSiiderttngen gelagert *). Die Engender be-zeichnen den Flötzmuschel-Kalkstein niit dem Namen Lyas^ sie scheinen aber auch, wenn ich nicht irre, zugleich den Planerkalk und vielleicht nochnbsp;andere Kalkschichten darunter zu begreifen, die zumnbsp;Theil weit jüngerer, zum Theil aber auqh alterernbsp;Bildung seyn mochten und folglieh gar nicht hierhernbsp;gehören..
Da gegenwartig von den vörzüglichsten Geogno-sten aller Nationen mit so vieler Thatigkeit daran gearbeitet wird, die gewünschten Aufklarungen zunbsp;verschaften und der bisherigen Verwirrung bey meh-rern hierher gehörigen Gegenstanden gründlich abzu-helfen, amp;o sind wir hoftentlieh nahe daran, über dasnbsp;relative Alter der verschiedenen Flötz-Formationennbsp;endlich hinreiehendes Licht zu erhalten. Becht sehrnbsp;ware es zu wünschen, dafs man lateinische Be-nennungen zu ihrer Bezeiehnung wahlte, undnbsp;auch ihre untergeordneten Schichten auf diese Weisenbsp;auszeichiiete, damit man eine allgemein verstandli-che geognostische Bestimmung erlangte und allesnbsp;Schwankende und Zweifelhafte mit hinreichend fest-gestellten Begriften vertauschen könnte.
Wir linden in den Schriften von Freiesleben, Voigt und V. Ho ff zwar sehr viele lehrreichenbsp;Beobachtungen über den thüringischen Flötzmuschel-Kalkstein , aber mehr in Beziehnng auf sein geogno-
Ob sich der Kalkstein dieser Zwiscbenscliicbten in ei-nigen Gegenden zu maclitigen Kalkmassen erhebt, itnd vielleiclit nebst den übrigen angegebenen Scliiclitennbsp;mit dem sfldliclieii Gryphitenkalk in Bezielinng stelitnbsp;nnd abermals ein eigenthüinliclies Sandsteinlager zurnbsp;Deeke hat-, wird sich eist in der Folge aufklilrcn.
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stisches Verhaken im AUgemeinen, als auf die darin befindlichen Versteiiierungen, und es möchte dahernbsp;nicht überflüssig seyn, das hinzuzufügen, was mirnbsp;besonders in der letztern Hinsicht bemerhenswerlh
scheint.
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lm Ganzen enthalt er behanntlich sehr zahlrei-che Versteinerungen und mehrere seiner Schichten bestehen fast lediglich in Trümmern derselben , abernbsp;selten linden sich besonders seine Muschel- undnbsp;Schneckenarten vollstandig erhalten und bestehen als-dann auch nur gewohnlicli in Steinkernen. Ohn-geachtet dieses Ueberflusses an organischen Ueberre-sten der Vorwelt sind aber dennoch verhaltnifsmafsignbsp;die Arten derselben noch lange nicht so zahlreich,nbsp;wie beym Jura-Kalkstein, und ihre richtige Bestim-niung lafst sich nur bey einzelnen, mit Schale auf-gefundenen Exemplaren bewirken, weil man, wienbsp;gesagt, stets, mit Ausnahme des Cham. striat., deanbsp;Pleuronectit. laevis und Discites, des Gryphit. social. und einiger Terebratulithen, fast lauJer Stein-kerne vor sich hat. Seine hauptsachlich characteristi-schen Versteinerungen sind Encrinites liliifor-mis. Ammonites nodosus, Mytulites so-cialis und Chamites striatus, und nur höchstnbsp;wenige seiner übrigen Versteinerungen sind mir bisnbsp;jetzt in andern Flötzschichten vorgekommen. Selbstnbsp;bey diesen wenigen bleibt es noch zweifelhaft, obnbsp;es alsdann wirklich die namlichen sind, da sie sichnbsp;fast durcbgangig als mehr oder weniger abwei-chende Varietaten ankündigen. So scheinen z. 11.nbsp;Pleuronect. laevis und Discites des Jura- und desnbsp;siidHchen, so genannten Gryphitcnka'ks sehr iiber-einslimmend mit diesen Arten desMusehelHölzkalks
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zu seyn, und dennoch zeigen sich bey der Verglei-chung noch kleine Unterschiede, wolche wenigsLens Abanderungen begründen.
Knocheii von Siiugthieren und Fiscben, nebst ihren Wirbeln und Schuppen , von sehr verschiede-ner Gröfse finden sich zwar einzeln in allen Schichten dieses Ealksteins vertheilt, aber sie haufen sichnbsp;in einigen so sehr an, dafs gewisse Stellen derselben,nbsp;ganz damit angefüllt, zuwellen eiiie Art von Knochen-breccia bilden. Man liat selbst nach Cuvier’s Ansichtnbsp;die grofste Ursache, zuvermuthen, dafs diese grö-fsern Knochen und Wirbel zum Theil Seehund- undnbsp;Delphinarten der Urwelt angehört haben, und aller-dings verdienen sieinaufgefundenen, recht vollstandi-gen undausgezeicbneten Exemplaren eine fortgesetzte,nbsp;recht sorgfaltigePrüfung. Die gröfsernExemplare derselben scheinen in einer der unterri Schichten des Mu-schelkalks, nach den Zvvischenlagern über dem bun-ten Sandstein zu, am haufigsten vorzukommen,nbsp;aber doch noch lange nicht so zahlreich, wie in einer seiner obersten Schichten, nach dem Quader-sandstein zu, und besonders in der Nahe der ein-gelagerten Gypsmassen , welche hauptsachlich ausnbsp;schuppig blattrigem und faserigem fleischrothenGypsnbsp;bestellen. Hier sind sie vorzüglich in einem dick-schiefrigen, gelblich und graulich weifsen, und nichtnbsp;sehr machtigen, aber sehr festen Mergelkalkstein,nbsp;der eine abgesonderte, untergeordnete Schicht desnbsp;Muschelkalks bildet, so zahlreich vorhanden, dafsnbsp;sie, wie gesagt, in einzelnen Partien eine Art vonnbsp;Knochenbreccia darstellen. Untermlscht findet mannbsp;hier stets auch einzelne Wirbel, Schuppen und Graten von Fischen, höchst selten aber auch Echiniten
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tind Echinitenstacheln, welche zu einer Abandevung des Echinites pustulosus Klein, und Lest. geboren. Muscheln und Schneckenarten kommen innbsp;dieser Schicht nur als Sehenheiten in undeutlichennbsp;Exemplaren zum Vorschein. Zaweilen werden dienbsp;Muschelhöhlungen einiger obcrn Schichten, welchenbsp;aber verschieden von dem so eben bescbriebenennbsp;Kalkmergel sind und vondiesembedeckt werden, da,nbsp;WO der letztere fehlt, in der Nahe des aufgelagertennbsp;Gypses ganz von Gyps durchdrungen, wie z. B. zwi-schenFrömmstadt undNiedertopfstadt. Alsdann sindnbsp;die Muschelschalen und die Hauptmasse des Gesteinsnbsp;Kalkstein, aber die Zwischenraume und Höhlungennbsp;mit Gyps ausgefüllt, was in mehrerer Hinsicht be-sondere Aufmerksamkeit verdient.
Das Vorkommen der versteinerten Knochen ver* anlafste mich, die Beschreibung einer der oberstennbsp;Flötzschichten des Muschelkalks vorauszuschicken;nbsp;nunmehr wende ich mich aber wieder zur Solde die-eer Flotzgebirgsart und zur Beihenfolge ibrer ver-schiedenen Schichten, in so weit als mir meineBeob-achtungen hierzu hinreichende Anleitung geben. Jenenbsp;bereits angeführte untere Schicht mit grofsern Kno-chenversteinerungen scheint ihren Ursprung beson-dern Localursachen zu verdanken und nicht allge-méin verbreitet zu seyn, dagegen macht der so ge-nannte Trochitenkalk allerdings, wie schonnbsp;Werner anfübrte, eine seiner altesten «nd unter-eten Schichten aus. Sie besteht zuweilen in weitennbsp;Erstreckungen fast lediglich aus Brucbstücken vonnbsp;Encriniten, und andere Schalthiertrümmer kommen weit einzelner darin vor. Am Fufse alterer Ge-birgs - Formationen und zuweilen in einzelnen Bük-
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ken undKuppen, mitten in flachen, zum Gebiete des Muschelkalks gehörigen Landstrichen erhebt sienbsp;sich, nebst den übrigen dazu gehörigen Schichten,nbsp;wie z. B. am Seeberg und Kranberg bey Gotha, amnbsp;Holzberge bey Tónna, im Weimarischen und Schwarz-burgischen, in denGegenden derHaynleite beySach-senburg u. s. w. zu ziemlich bedeutenden Höhen,nbsp;aus machtigen Banken bestehend. Vollstandige En-criniten kammen uur aufserst selten zum Vor-schein und finden sich noch am ersten auf ihren Ab-lösungen, nach deu darüber liegenden Schichten zu,nbsp;Oder als grofse Seltenheiten selbst in den letztern. Esnbsp;ist lediglich Encrinites liliiformis Lam. der hier vor-kömmt, und alle die unzahligen Trochiten, wel-che seine Banke erfüllen, riihren ganz allein von dernbsp;Zerstörung dieser Thierart her, die in unglaublichernbsp;Menge vorhanden gewesen seyn undgleichsam ganzenbsp;B-ifFe der Vorgebirge gebildet haben mufs , wenn sienbsp;gleich nicht zu den eigentlichen Corallen, sondernnbsp;effenbar zur Familie der Comatula und der Seesternenbsp;gehort. Pentacrinites vulgaris oder Caputnbsp;Medusae Lam. u. Miller’s, nebst seinen einzelnennbsp;Sternsaulengliedern hnden sich nur als die gröfstennbsp;Seltenheiten in dieser Schicht, einzelne Gliedcr abernbsp;immer nur sparsam und gleichsam mehr zufallig innbsp;obern Schichten. Sie gehoren hauptsachlich den un-ter dem Muschelkalk befindlichen Zwischenschich-ten, nach dem bunten Sandstein zu, an, und kommen in diesen angegebenen Lagern am Heinberg beynbsp;Gottingen ziemlich haufig vor. Die Gesteinsfestig-keit dieser Banke ist, sowie die Gesteinsfestigkeit allernbsp;Schichten des Muschelflötzkalks überhaupt, sehr ver-schieden und erreicht bald eine solche Harte, 'dafs
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man poIirteMarmorplatten daraus fertigen kann, bald aber nahert sie sich auch wieder dem Zerreiblichen,nbsp;besonders an eolchen Stellen, wo die Verwitterungnbsp;anhaltend eingewirkt hat. Auf diesem Trochiten-kalk scheint nun an den meistert Puncten eine Flötz-scliicht zu ruhen, die aus lauter Muschel- und Schnek-kentrümniern verschiedener Art bestebt, worin sichnbsp;einzeln, zuweilen noch ertraglich erhalten My tuH t.nbsp;eocialis, Pleuronect. laevis und Chamitesnbsp;etriatus, allenfalls aber auch Terebratulithesnbsp;vulgaris finden. Hieriiber scheint in den meistennbsp;Gegenden die Schicht gelagert zu seyn, w'elche haupt-sachlich Terebratulithen und Ammoniten, zuweilennbsp;in betrachtlicher Menge und von ansehnlicher Grofse,nbsp;enthalt, die sammtlich zum T e r eb ra tul i th e snbsp;vulgaris und Ammonites nodosus gehoren,nbsp;aber nur als Steinkcrne zum Vorschein kommen.nbsp;Audi Nautilites bidorsatus kömmt zuweilennbsp;von sehr betrachtlicher Gröl'se darin vor, jedochnbsp;scheint der letztere mehr einer dariiher liegendennbsp;Schicht anzugehören, welche noch weniger zahlrei-che Versteinerungen anderer Art, als die Animonitén-ftchicht aufzuweisen hat. Alle die iibrigen verschie-denen Ammoniten- undNautilitenarten, die man bis-her im eigentlichen Muschelflotzkalk selbst aufgefun-den zu haben glaubte, gehoren darunter oder dar-tiber liegenden Zwischenschichten an und durfennbsp;nicht mit seinen Versteinerungen verwechselt werden *).
*') Es h.-it allerdings den Anscheiu, als geliörten inelirera der untern und obern benachbarten Scbichten noch rnnbsp;Seiner Formation, was jedocli zur Entsclieidung iiochnbsp;fortgesetzte Beobachmiigen erfordert. Bis dahin neh-
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Haufig wechseln seine obern Schichten auch wieder init solchen, welche zum untergeordneten, dick-schiefrigen Mergelkalksteingehören und fastganzfrey von Versteinerungen eind, dagegen “wieder anderenbsp;unerwartet einen ungewöhnlichen Reichthum ver-schiedener Arten und ganze, vormaligeMuscheibankenbsp;von Pleuronectit. laevis, Discites, Mytuli-tes socialis, TerebratuJ. vulgaris, o der desnbsp;im Ganzen weit seltnern Terebrat. fragilis, wienbsp;bey Herda und Wölfis am thiiringer Walde, so wienbsp;des Huccinit. gregarius, nebstunbestimmbarennbsp;Steinkernen von Venulithen (richtigerVeneriteti),nbsp;Telliniten, Bucciniten, Strombiten undnbsp;Turbiniten sehen lassen. Hauptsachlich neh-men die ehemaligen Muschelbanke des Mytul, social,nbsp;und der Terebratulithen zuweilen bedeutende Strekken ein, wie diefs sogar auf einigen Stricken beymnbsp;Buccin. gregar. der Fall ist. In solchen obern Schichten finden sich alsdann auch zugleich einzelne, selt-nere Schalthierarten, als z. B. Terebrat. para-sit., Mytulit. costatus, Pectinit. reticula-tus, Cristacites complanatus und diffor-luis, Patellites discoides, Dentalithesnbsp;laevis u, s. w.
Allmahlig scheinen diè letzten aufgelagerten Schichten immer armer an Versteinerungen undnbsp;mehr kalkmergelartig zu werden, bis sie sich in dienbsp;oben angeführten Zwischenschichten verlaufen. Fisch-zahne mit Bückgratswirbeln und Schuppen von Fi-schen, die man in den übrigen Muschelkalkschich-
me icli auch noch Anstand, verschiedene Angaben in nieiner Petrefactenkunde, in Beziehung auf diese Ver-sieiueitingen, zu beiichtigen.
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ten nur einzeln als Seltenheiten antrifft, linden sich indessen noch immer zièmlich haufig in den oberstennbsp;abwechselnden Mergel - und Kalksteinschichten, vonnbsp;•welchen die letztern besonders oft nur die Starkenbsp;von wenigen Zollen erreichen.
Die Ablösungen und Lagerflachen der Schichten undBanke sind zuweilen mit einem zerreiblichenKalk-mergel ausgefüllt, der auf einigenPuncten noch vor-ziigHch gut erhaltene Encriniten und noch mit Schalenbsp;verseheneMuschelversteinerungen enthalt undmitun-ter auch gleichsam nesterweise in den festen Bankennbsp;selbst vorkommt. Dieknolligen und nierenformigennbsp;Feuersteinstücke, welche gleichlaufend und in wei-ten Erstreckungen fortstreichend vorziiglich in sol-chen Schichten angetroft’en werden, die aus lauternbsp;Muscheltriimmern bestehen, sind gewohnlich gleich-falls mit lauter Muschelbruchstücken angefüllt, undnbsp;sollen zuweilen auch Echiniten und Bruchstiicke vonnbsp;Corallen enthalten. Da mir jedoch weder die erstern,nbsp;noch die letztern auf alien Puucten, wo ich Gelegen-heit hatte, diese Feuersteinnieren zu untersuchen,nbsp;zu Gesicbte gekommen sind, so kann ieh diefs we-nigstens noch nicht mit Zuverlassigkeit anführen.nbsp;Kleine Partien von einer eigenthiimlichen Roggen-steinart scheinen sich hauptsachlich an solchen Punc-ten zu finden, wo man wenig oder gar keine Zwi-schensehiehten antrifft und der Quadersandstein fastnbsp;unmittelbar aufgelagert ist.
Was ich bisher im Allgemeinen tiber die Schich-tenfolge des Muschelflotzkalks und uber die Verstei-nerungen jeder einzelnen Schicht insbesondere ange-fiihrt habe, bestatigt sich zwar in der Hauptsache an den meisten seiner Lagersatten, demungeachtet
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scheint aber keine ganz vollstanclige Regelmafsigkeit Statt zu finden, und zuweilen kommen sowohl beynbsp;der Schichtenfolge selbst, als bey den darin befindli-chen Schalthierarten Ausnahmen vor, die wabr-scheinlich von mancherley besondern Localumstan-den wabrend seiner Bildungsperiode herrühren.nbsp;Nur bey seinen untersten Schichten und besondersnbsp;beym Trochitenkalk scheinen die Verhaltnisse immernbsp;die namlichen zu bleiben. Wir finden Steinkerncnbsp;von Myaciten- und Helicitenarten, welche die For-men der Flufsmuscheln haben, in den namlichennbsp;Schichten desselhen mit zahlreichenSeemuscheln ver-mischt und sehen daher augenscheinlich , dafs hiernbsp;nicht etwa abwechselnd, wie beyeinigen andern For-mationen, bald Landgewasser, bald wieder Meerenbsp;einwirkten, sondern dafs sein Niederschlag nach ei-ner vorhergehenden gewaltsamen Vermengung dernbsp;Flufs - und Seegeschöpfe effenbar aus Meergewassernnbsp;erfolgte. Urn so merkwürdiger ist es, dafs man, sonbsp;viel mir bey den fieifsigsten Nachforschungen be-kannt geworden ist, höchstens einige zweifelhaftenbsp;Stücke, nebst wenigen Versteinerungen aufgefundennbsp;hat, welche vielleicht zu den Corallinen gehörennbsp;könnten, aufserdem aber gar keine eigentlichen Co-rallen, Jene angeblichen Corallinen können, wienbsp;ich bereits in der ersten Abtheilung meiner Nachtragenbsp;angeführt habe, auch sehr leicht zu den Confervennbsp;gehören, und was übrigens von den aufgefundenennbsp;Corallen in den Feuersteinnieren des Muschelkalksnbsp;behauptet wird, erfordert erst noch weitere Bestiiti-gung.
So wenig als es eigentlich zum Zwecke dieses Aufsatzes gehort, sich anch noch fiber die Versteine-rungen der untern und obern Zwischenschichten,
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nach dem bunten und Quadersandstein zn, zu ver-breiten; so will ich doch hier nur noch vorlaufig bemerken , dafs man in jenen Zwischenschichten, so wie man sie betritt, auch gröfstentheils ganz anderenbsp;Petrefacten antrifft. Nur an den Granzpuncten schei-nen noch zuweilen die beyderseidgen Versteinerun-gen untermisclit vorzukommen, und daher rührt esnbsp;auch, dafs sie mitunter verwechselt und noch zumnbsp;eigentlichen Muschelkalk gezahlt worden sind, wienbsp;mir diefs selbst in meiner Petrefactenkunde bey meh-rern dieser Versteinerungen begegnet ist.' 'So geboren z. B. Ammonites r o tula Reineck., Ammo-nit. capricornus , dorsuosns und wahr-scheinlich auch angulatus, so wie B ucardi tesnbsp;cardissoides, Belemnites paxillosus, Gry-phites suillus und die Gliederstücke des Pen-tacrinit. vulgaris, hauptsachlich diesen unternnbsp;Zwischenschichten an *). Dagegen enthalten dienbsp;obern Zwischenschichten mehr gestreifte Terebratu-lltlien, woruntcr T e reb r a t ul i th es dissimi-lis zu den sellnern gehort Auch Venerites d o-nacinus, Chamites punctatus scheinen, als
*) Diess schiitzbaren Berichtigungen habe ich gröfsten-theils den Mittheiliingen des Hofratlis und. Professors Hausniann in Gottingen zu verdanken, von welcliennbsp;wir überhaupt, wie ich bereits früher sclion anfülirte,nbsp;sehr lehrrelche Anfklürungen in Anseliung der Flötz-gebirgslagenmg zu erwarten haben. Am Heinbergnbsp;rtiïd auf mehreru Puncteit der benachbarten Gegendeunbsp;von Göttingen kommen diese Zwischenschichten, wel-che in Thüriugen nur höciist selten bemerklich werden, auf eine ausgezeichnete Weise znm Vorschein,nbsp;wie ich diefs noch vor kurzem bey eiuer Reise übernbsp;Cassel und Gottingen selbst zu besichtigen Gelegenheitnbsp;fand.
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seltnere Versteinerungsarten, besonders den angege-benen obern Zwischenschichten nacli dem Quader-sandstein zu anzugehören. Es verdient iibrigens, ¦wie ich bereifs angeführt habe, noch naherePrüfung,nbsp;ob nicht mehrere dieser Schichten noch zur Formation des Muschelflötzhalhs gehören und ob nicht ei-nige Versteinerungen der untern Schichten auch innbsp;den obern wieder zum Vorschein kommen, was ich,nbsp;wenn hierbey keineVerwechselungStatt findet, nachnbsp;vorliegenden Stricken zu vermulhen Ursache habe.
Der Quadersandstein ist oft in grofsen Erstrek-kungen ganz frey von Versteinerungen und nur an solchen Puncten, wo er fast unmittelbar über demnbsp;Flötzkalkstein gelagert ist, kommen in der hiesigennbsp;Gegend, famllienweise, kleine Myaciten vor, wel-che vielleicht blofs durch jugendlicheres Alter vonnbsp;Musculoides verschieden sind. Sehr merkwür-dig sind aber die Abdrücke von Bambusien und pal-menahnlichen Baumstammen, so wie Abdrücke ei-ner Pflanze, welche grofse Aehnlichkeit mit des Gr.nbsp;Sternberg Asplenium difforme hat, welchesnbsp;hauptsachlich ira Schieferthon der böhmischen Koh-lenwerke angetroffen wird. Andere Gegenden sindnbsp;aber auch wieder in einzelnen Schichten des Quader-sandsteins viel reicher an Versteinerungen und lie-fern besonders Pectiniten und die Steinkerne vonnbsp;einer grofsen Mytulitenart, welche haufig für Pin-niten ausgegeben werden.
Die Reihe der Versteinerungen des thüringi-schen MuscheIflö tzkalks, welche man bis jetzt mit Zuverlassigkeit darin aufgefunden hat,nbsp;möchte folgende seyn.
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1. nbsp;nbsp;nbsp;Knochen von Thierarten, welche höchstnbsp;walirscheinlich zum Geschlecht der Seehunde undnbsp;Delphine geliören.
2. nbsp;nbsp;nbsp;Höchst seltene Vögelknochen, und hierheynbsp;möchte sich sogar eine noch genauere Prüfung erfor-derlich machen.
3. nbsp;nbsp;nbsp;Knochenbruchstücke, Wirbel, Graten undnbsp;Schuppen von Fischen.
Von Amphibien und Insecten hat man noch keine Exemplare aufgefunden.
4. nbsp;nbsp;nbsp;Von Crustac. Blumenb. oder Radiariennbsp;Lam.
Echinites pustuTosus, eine Varietat.
Encrinitesliliiformis.
Pentacrinites vulgaris.
Asteria cites e remit a.
5. nbsp;nbsp;nbsp;VonMollusciten die nachfolgendenArten:
Goncaraeraciten:
Nautilites bidorsatus.
Ammonites nodosus.
Coch lithe n;
Dentalithes laevis u, torquatus.
Heliciten in unbestimmbaren Steinkernen.
Patellites discoides.
__ nbsp;nbsp;nbsp;mitratus.
Buccinites gregarius.
-- obsoletus.
Strombites deiiticulatus,
Muriciten, Turbiniten und Trochili-then, in unbestimmbaren Steinkernen. Conchiten:
Myacites musculoides.
--ventricosus.
V. Schloth. Nachtr. z, Petr.K. II. Abth. nbsp;nbsp;nbsp;F
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Myacites elongatus,
--mactroides.
Telliniten in Steinkernen.
Ven e rit en desgleichen.
Donaciten;
Trigonellltes pesanseris.
-- nbsp;nbsp;nbsp;vulgaris.
-- nbsp;nbsp;nbsp;curvirostris.
Bucarditen in Steinkernen.
Chamitea striatus.
- nbsp;nbsp;nbsp;1 i n e a t u s.
--ostraciniis.
Ostracites spondyloides.
- nbsp;nbsp;nbsp;an o mi u s.
-- PIeuronectit. laevigatus.
- nbsp;nbsp;nbsp;-- dis cites. nbsp;nbsp;nbsp;I
- nbsp;nbsp;nbsp;Pectinites reticulatus.
—— nbsp;nbsp;nbsp;cristacit. complanatus.
- nbsp;nbsp;nbsp;--- difformis.
Terebratulithes vulgaris.
- nbsp;nbsp;nbsp;fragilis.— Min. Taschenb.
Jabrg. 1814. Tab. 2 f. 5»
Terebratulithes parasiticus. —Min. Taschenb. Jahrg. i8i4- Tab. 2 f. 4.
Mytulites sodalis.
- nbsp;nbsp;nbsp;costatus *).
Die Gegend von Bibra im preufs. Tliüringen und von Oberwiederstadt liefert nocli einige andere Versteine-rungen, worunterbesonders auch gestreifte Terebratuli-tlien vorkoininen, welcbe zu den Abanderungen desnbsp;Lacunosus zu geboren scbeinen. Da icb jedocb dienbsp;dortigen I’lötzhalhlager nocb nicht selbst in Augen-sohein nelimen konnte; so mufs icb luir Vorbehalten,nbsp;ilir Vorkoiumen noch nalier zu untersuchen.
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Da ilie vorstehenden Versteinerungen sammtlich in naeiner Petrefactenkunde angefülirt und beschrie-ben sind, und bey der Erklarung der Kupfertafeinnbsp;die weitern Nachweisungen beygebracht werden sollen , so machten sicli mehrere Citate hier^überflüssig.
Xbsichtlichliabe ich hier nursolclie Versteinerungen aufgenommen, welche hinreicheiidbestimmt werden konnten und welche ganz unbezweifelt dem Muschelflötzkalkstein angehören, wenn mir gleichnbsp;noch mehrere in die Hïinde gekommen sind, die al-lerdings auch in, seinen Schichten aufgefunden werden , die ich aber noch nicht in so vollstandigen undnbsp;init Schalen versehenen Exemplaren besitze, um sienbsp;gehorig bestinimen zu können. So bleibt es zumnbsp;Eeyspiel zweifelhaft, ob sich wirklich Lepaditen,nbsp;Pholaditen, Soleniten und Arcaciten darinnbsp;finden, was erst in der Folge naher ausgemitteltnbsp;Werden kann, da es zumal sehr leicht mög!*ich ware, dafs das seltene und nur einstweilen als Lepa-dit. avirostris aufgeführte Incognitum zunbsp;einer ganz andern Art von Geschöpfen gehorte. Un-ter den Ostraciten kommen besonders noch einigeAr-ten vor, die Aehnlichkeit mit Ostracit. parasiticus der Petref. Kunde S. 244 und mit Chamanbsp;gryphoid. Lin. haben; auch scheinen noch einigenbsp;Arten von Pectiniten, Disciten und Tere-bratuli then angetroffen zu werden, die gleich-falls erst in der Folge, nach naherer Prüfung, innbsp;diese Reihe aufgenommen werden können, wenn sienbsp;auch zum Theil schon vorlaufig in meiner Petre-factenkunde angeführt seyn sollten.
Ungeachtet mehrere Versteinerungen des Mu-schelflötzkalks schon allgemein bekannt sind,
F 2
-ocr page 708-80 haben -wir fast durchgangig nur noch sehr man-g«lhafte Abbildungen derselben aufzuweisen, daher ich nicht anstand, verschiedene darunter nochmalsnbsp;WO möglich ricbtiger darstellen zu lassen, um allenbsp;Verwechselung bey der Benennung derselben in dernbsp;Folge zu vermeiden.
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Fig. 1, Tril obit es Sulz., eine von Brongniart noch nicht gekannte und beschriebene Art, ausnbsp;Uebergangs-Schiefergebirge von Ginez in Böh-men, mit erhaltener Schale; S.c8 dieser Nachtrage umstandlich beschrieben.
Fig. 2 a.b. Trilob. Hoffii, ohneSchale, dergleich-falls in diesem Schiefergebirge zu Ginez und Commothau in Böhmen vorkömmt. Fig. 2 a.nbsp;ist ein völlig ausgestrecktes urd b. ein Exemplar mit eingezogenem Kopfstück, von dernbsp;Seite gezeichnet. Der gütigen Mittheilungnbsp;des H. v. Hold habe ich die hier dargestellten,nbsp;so vorzüglïchen Stücke zu verdanken, dahernbsp;ich diesen seltenen Trilobiten auch den Namennbsp;eincs so allgemein geschatzten Geognosten bey-lege. Die nahere Beschteibung ist S. 30 diesernbsp;Nachtrage zu hnden.
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Fig. 3. Das Schwanzstück des Trilob. Schroei., aus den an Trilobiten so reichen Kalkflötzennbsp;der Gegend von Reval in Esthland, welchenbsp;wahrscheinlich zum jüngern Uebergangs-Kalk-stein geboren; S. 51.
Fig. 4- K-opfschild des Trilob. sphaerocepha-lus, aus Uebergangs-Schiefer von Ginez in Böhmen, der sich erst nac'i Auffindung voll-staudiger Exemplare mit Sicherheit als eigenenbsp;Art bestimmen lafst; S. 31.
Fig. 3* Schwanzstück ohne Schale des Trilob. ve-latus, aus dem angegebenen Kalkstein von . Reval. Erfordert noch fortgesetzte Nachfor-schungen; S. 40-
Fig. 6. Schwanzstück des Trilob. pustulosus, aus jüngerera Uebergangs - Kalkstein der E i f-feh Dieses Stuck ist um so merkwürdiger,nbsp;da sich, so viel mir bekannt ist, in der dertigen Gegend noch keine Trilobiten anfgefun-den haben; S. 42.
Fig 7 a. Wahrscheinlich das Kopfstück des Trilob. H ausm. Asaphus Hausm. Brongn. Mit sehrnbsp;dunner, schwach gekörnter Schale. Unter-scheidet sich wesentlich von der Gestalt dernbsp;Kopfschilder anderer Trilobitenarten und zeigtnbsp;Bur entfernte Aehnlichkeit mit dem Kopf-schilde des Asaph, caudiger. Brongn. T. II f. 4nbsp;B und der Calymene Trist. T. I f- 2 B. Ganznbsp;eigenthümlich ist die flache, cirkelrunde Ver-tiefung an der Wurzel des vordern breitennbsp;Kopfstücks. Fig. 7 b. ist ein wahrscheinlichnbsp;gleichfalls hierher gehöriges Bruchstück einesnbsp;gröfsern Exemplars, dessen etwas veranderte
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Gestalt verrauthliGh blofs daher riihrt, dafs es mebr verschoben oder verdriickt ist. Beydenbsp;Stiicke. haben sich im IJebergangs-Kalksteinnbsp;des Calvarienbeigs bey Prag aufgefunden , wonbsp;diese Trilobiten eben so, wie am benachbar-ten Berge Branik, ziemlich zahlreich vorkom-men solleö; S. 35.
Fig. 8 a* b. Trilob. p roblematicus S. 41
Petref. Kunde, aus den jiingern Schicbten des zur Kupferschiefer - Formation geliörigennbsp;Kalksteins bey GKicksbrunn. a. ausgestreckt,nbsp;b. von der Seite und etwas zusammengekrümmt.nbsp;Es bleibt nocb sehr zweifelhaft, ob diesesnbsp;merkwiirdige Gescbopf der Urwelt wirklicbnbsp;zu den Trilobiten gehort; S. 33.
Fig. 9 a. b. Trilob. bituminos.us, ausbltuminö^ sem Mergel- oder Kupferschiefer bey Scbmer-bacb. Auch dieses nur einstweilen zu dennbsp;Trilobiteji gerechnete Bruchstiick geboft viel-leicbt gar nicht hierher, und kann leicht einernbsp;hesondern Fisch- oder andern Thierart ange-horen. Fig. b. zeigt mehrere seiner Schuppennbsp;ganz verdrückt und verschoben; S. 39 der Pe-trefactenkunde, und S. 39 dieser Nachtrage.
Fig. 10. Der Abdruck eines höchst sonderbaren Ge-schopfs im Flötzmuschelkalkstein vom Seeberg bey Gotha, dessen vorderer Theil abgebro-chen ist. Es ist nur abgebildet worden, urnnbsp;weitere Nacbforschungen zu veranlassen , undnbsp;gegenwartig iSfst sich noch gar nicht ange-ben, zu welcher Thierart sOlehes geborennbsp;muchte; S. 60,
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T a b, XXIII.
Fig. 1 a. Encrinites liliiformis,
breiteten Armen, aus Muschelflötz-Kalkstein vom Heinberg bey Götlingen. BekanntHchnbsp;haben wir von diesem Encriniten schon sehrnbsp;gute und zahlreidje Abbildungen, aber stetsnbsp;mit geschlossenerBlumenkrone. Das hier dar-gestellte Exemplar zeigt dagegen die geöffne-ten Arme, nebst ihren Fühlfaden oder Saug-röhren-, bis in die feinsten Endspitzen. Mannbsp;sieht deutlich, dafs beydeSeiten der Arme mitnbsp;solchen Fühlfaden, auf gleiche Weise wie dasnbsp;so nahe verwandte Geschlecht Comatula, b onbsp;setzt sind, und bemerkt zugleich, dafs sie sicnnbsp;der Lange nach auf ihrer untern Seite röhrför-mig schliefsen, oder zirsammen biegen kün-nen. Offenbar ergiebt sich auch aus der Langenbsp;des ausgestreckten Armes, dafs bey geschlosse-ner Krone eine starke Zusammenziehung odernbsp;Verkurzung der Arme Statt finden mufs. Dernbsp;Kronenknopf ist bey diesem Exemplar etwasnbsp;verdrückt und verschoben *).
?3 Miller benennt diesen En cr initeny.n on ilef o r» mis und versteht oft'enbar den Encrin. liliifor-mis darunter. Seine AbbildungNat. hist, of theCrinoid.nbsp;S. 40 T. II f. I a zeigt aber allerdings einige Verschie»nbsp;denheiten, die selbst bey einer Vergrofserung derDar-stellung nicht wohl Statt finden könnten. Die Ein.nbsp;kerbungen der untern Gliederstücke des Kronenkr.opfsnbsp;und die so eng znsammenstehenden Knöpfe des Stiels, innbsp;der Nahe dei Blume, unterscheiden ilin wesentlichnbsp;voin Liliiformis des Muschelflötzkalks und vielleichtnbsp;liefert seine Darstellung wirklich eijie ausgezeichnetenbsp;Abart, die nicht blofs durch Alter And stérkere Ein,nbsp;drücke der Maskeldecke veranlafst wotdeu ist?
-ocr page 713-Fig. 1 b. Ist das Wurzelstiick dieses Encriniten, das sich nur höchst selten auffindet und so vielnbsp;ich weifs noch nicht gehorig dargestellt worden ist.
Fig. 2 a — f. Encrinites Milleri, in Hornstein-masse versteinert, und wahrscheinlich aus Jura - Kalkstein von Berrach. jpieser seltenenbsp;und so zierlich gebaute Encrinit verdientenbsp;den Namen eines Naturforschers zu erhalten,nbsp;der uns so grofse Aufklarungen über diesenbsp;höchst merkwürdige und zal.lreiche Familienbsp;der Urwelt verscTiafft hat und noch immernbsp;fortfahrt, sich mit ihrer sorgfaltigen Untersu-chung zu beschaftigen. F. 2 a. zeigt denKro-nenknopf desselben von oben, wo man seinenbsp;innere Einrichtung mit facherartigen Abthei-lungen und die Nahtlinien oder Suturen der-selben bemerkt. Er ist aus zahlreichen undnbsp;ziemlich dicken einzelnen GHedern zusammen-gesetzt und seine fiinf Hauptarme sind, wienbsp;man am Rande der fiinfseidgen innern Höh-lung bemerkt, sehr kunstlich eingezapft undnbsp;durch erhohete Leisten und Holilkehlen, innbsp;welche ihre untern, dazu passenden Fla-chen eingreifen, befestigt. F. 2 b. der Kro-nenknopf von unten, F. 2 c. von der Seite.nbsp;Die Beschaffenheit seines Stiels und seiner einzelnen Trochiten ist noch nicht hinlanglichnbsp;bek;’j!it, und es bleibt zweifelhaft, ob meh-rere Exemplare meiner Sammlung wirklichnbsp;hierher gehören. Es könnte sehr leicht seyn,nbsp;dafs Bourguet’s Abbildung T. 58 f. 207, 8, 9,nbsp;welche von mir in der Petrefactenkunde S.539
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mit der Benennung: Encrin. pictus be-zeichnet wurde, nur ein sehr sclilecht darge-stelltes Exemplar des hier beschriebenen Encrin. Milleri ware und gar keine eigenthümli-che Art ausmachte.
Fig. 3 a. Encrin. niespiliformis. Der Kronen-knopf desselben von oben, wo man die in-nere Höhlung desselben, nebst den Nahtlinien der einzelnen Theile, woraus er zusammenge-setzt’ ist, übersiebt. Dieser Encrinit ist zwarnbsp;schon in der Petrefactenkunde S. 332 ange-führt und T. 29 fig. 5 nach einer eingeschick-ten Zeichnung abgebildet, aber die Exemplarsnbsp;meiner Sammlung, welche ich gegenwartignbsp;besitze, verstatten eine weit bessere Darstel-lung, daber er auch fig. 3 b. von unten und f. 3nbsp;c. von der Seite noclimals abgebildet wordennbsp;ist. Fig. 3 d. e. f. zeigen die Gesti^lt einzelnernbsp;Entrochiten und Trochiten seines Stiels. Wahr-scheinlich aus Jura-Kalkstein.
Fig. 4 a, Encrin. rosaceus. Ein Theil des Stiels mit dem so genannten Becken und den unternnbsp;Theilen des Kronenknopfs. F. 4 b. die Ansicht von oben. F. 4 c. d. Glieder, welchenbsp;sich zugleich mit diesen Encriniten fmden undnbsp;Theile seines Kronenknopfs ausmachen sollen,nbsp;von oben und von der Seite dargestellt» welche jedoch, noch weitere Untersucliung erfor-dern, oh sie wirkllch dazu geh j^ en. F. 4 e.nbsp;ein Theil des Stiels und zugleich die Zeichnung der Ablösungsflacben seiner einzelneiinbsp;Trochiten. Da dieser Encrinit so wenig, alsnbsp;die vorhergehenden, von Miller abgebildet und
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bcschrieben worden ist, und allerdings eine eigene Art auszumachen scheint, so möchte ernbsp;wohl mit dem angegebenen besondern N amen zunbsp;bezeiclinen und als einneuesFamiliengliedauf-zunehmen seyn, wenn wir gleich erst bey voll-standigern Exemplaren dazu gelangen werden,nbsp;seine wahre Beschaffenheit hinreichend kennen zu lemen. Sein Fundort ist Berracb, undnbsp;wahrscheinlich gehort er gleichfalls der Jura-Formation an.
Tab. XXIV.
Fig. 1 a — f. Encrin. orthoceratoides. Petre-factenkiinde S. 334» die hierher gehörigen literarischen Nachrichten angeführt, und uurnbsp;vergessen worden ist, auchTom. II. ii, Knorr.nbsp;T. G. II. anzuführen. Hier ist hauptsachlichnbsp;fig. 1 ein hierher gehöriges Wurzelstück abge-bildet. Ob Schmiedel’s Abbildung T. VInbsp;upd VII in seinen Vorstellungen merk-würdiger Versteinerungen hierher gehort, kann ich nicht beurtheilen, da ich diesenbsp;Schrift nicht bey der Hand habe. Vom Naualpnbsp;in der Schweiz und nach der Angabe des schrö-ter’schen Catalogs, auch im Uebergangs-Kalk-stein von Gothland, welches letztere je-doch eine noch nahere Prüfung erfordernnbsp;möchte. Dieser merkwürdige Encrinit gehortnbsp;vielleicht zu der Art, welche Miller S. 33nbsp;seiner Nat. hist, of the Crinoid. indem er sichnbsp;auf Schmiedel und Hof er bezieht, ohnenbsp;selbst eine Abbildung zu liefern, wenigstensnbsp;für eine Spielart desApiocrin, rotundusnbsp;halt und vorschlagt, im Fall er sich wiri-lich
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als eigenthümliche Art behaupten eollté, ihn Apiocrinites elongatus zu benennen.nbsp;AmPassendsten mbchteer vielleicht, seiner bie-nenkorbahnliclien Gestalt wegen, Encrinlt.nbsp;alvearis zu benennen seyn. In meiner Pe-trefactenKunde bekam er den Namen Ortho-ceratoides, weil man in den altern Samm-lungen seine sehr dicken Wurzel- und Stamni-stücke des Stiels haufig als Orthoceratiten an-gegeben findet. So viel mir bekannt geworden ist, bat man bisher nur solche Stücke desnbsp;Kronenknopfs und der einzelnen scheibenarti-gen Glieder, wie sie fig. i a. b. c. d. nacb dennbsp;Exemplaren meiner Sammlung abgebildet sind,nbsp;und lig. e. f. die untern Stammstücke des Stiels,nbsp;nebst aufserordenilich grofsen Wurzelstücken,nbsp;aufgefunden, welche zuweilen einen Durcb-messer von drey bis vier Zollen erreiclien.nbsp;Eine höchstmerkwürdigeErscheinung sind dienbsp;concentrisch schalig abgesonderten St-ücke dieses Encriniten, welche, wie gröfsere und kleinere, in einander passende Schachteln, selbstnbsp;die Masse des Kronenknopfs ausfüllen undnbsp;überhaupt besonders characteristisch bey Miller’s Abtheilung der Encriniten unter dem Namen Apiocrinit zum Vorschein kommen. Dienbsp;in der Nahe der auslaufenden Arme befindli.nbsp;chen Gliederstücke dieses Encriniten sindnbsp;noch nichtbekannt geworden, daher wir auchnbsp;von seiner wahren Gestalt noch keine ausrei-chende Vorstellung haben köniien. Die unterenbsp;Halfte des Kronenknopfs zeigt haufig eine ge-körnte Oberflache.
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Fig. 2 a — f. Encrin Parkinsonii Petrefactenr kunde 5.332. Eine vollstandigeBlumenkrone,nbsp;' nachMillerS. 19T. 1 f. 2 undnach einemvöllignbsp;gleichförmigen Exemplar meiner Sammlung,nbsp;nebst einzelnen Gliedern des Kronenknopfsnbsp;und des Stiels. Apiocrinit. rotundusnbsp;Mi 11 eri, von Bradford in Wiltshire.nbsp;Die Gebirgsart wird als Greath Oolithnbsp;und Clay over the great Oolith angege-ben, und erfordert eine nahere Priifung, umnbsp;die Formation, nach Werner’s Bestimmungen,nbsp;richtig bezeichnen zu können. Vielleicht gehort er den Roggenstèinlagern, oder den Zwi-schenschlchten der bunten Sandstein-Formation an.
Tab. XXV.
Fig. 1 a — f. Encrin. ellipticus,- Apiocrin. elliptic. Mill. S. 34. Aus derKreide-Formation. Die Abbildungen sind lediglich von Miller ent-lehnt, weil meine Exemplare nicht ganz sonbsp;vollstandig sind, und zeigen den Kronenknopfnbsp;nebst einzelnen Theilen des Stiels und derSei-tenarme. Parkinson’s bottle und straitnbsp;Encrinite, dessen Abbildungen Vol. IInbsp;T. 13 fig*3ii 34» 35» 38» 39» 75tind76 sammt-lich hierhergehören, und theils einzelne Thei-le, theils noch junge unvollkommene Exemplare darstellen.
Fig.2 a—e. Encrin. crassus, nach Miller, 8.63 Poteriocrinites crassus. Der Kronenknopf bis an die auslaufenden Arme, und einzelne Trochiten und Theile des Stiels. Findetnbsp;sich im Mountain Limestone in Yorkshire und
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in tlie magnesian Beds of the Mountain Limestone in Sommersetshire. Da die Englander, nach Boukland, unter Mountain Lime-,nbsp;stone die jiingern Schichten des Uebergangs-Ealksteins bey Namur begreifen, so wird esnbsp;wahrscheinlich, dafs cr dieser Formation an-gehort. Mit der Benennung Magnesian Limestone sollen sie dagegen unsern Zechstein be-¦ zeichnen, und es bleibt daher noch etwasnbsp;zweifelhaft, ob er nicht auch in dem letzternnbsp;vorkömmt. Eine Aufldarung hieriiber ist sehrnbsp;zu -wünschen.
Fig. 3 a — f. Encrin. tenuis, nach Miller Po-teriocrinites tenuis, S. 71. Ein voll-standigerKronenknopf, nebst auslaufenden Armen und mehrern einzelnen Theilen desselben. Im Mountain Limestone, jiingermUebergangs-Ralkstein von Mendip Hills und Black Rock.
Fig. 4 3—h. Encrin. laevis, nach Miller Pla-tycrinites laevis, S. 74. Ein vollstandi-ger Kronenknopf, nebst mehrern einzelnen Gliedern desselben und des Stiels, aus jungermnbsp;UebergangS'Kalkstein (Mountain Limestone)nbsp;von IViendip Hills und Black Rock. Miller hatnbsp;auf zwey Rupfcrplatten zahlreiche Abbildun-gen seiner einzelnen Theile geliefert, welchenbsp;mannichfaltige Verschiedenheiten zeigen. Be-sonders wechseln seine, mit Knopfchen undnbsp;stachelahnlichen Erhöhungen besetzten Stiel-glieder, die Trochiten, sehr in ihren Formen,nbsp;nachdem sie entweder aus der Nahe der Blu-menkrone, oder von den untern Theilen desnbsp;Stiels und von den auslaufenden Seitenarmen
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herrühren- Aus dieser Ursache sclieiiit er aucU jneinen En erin. echinatus S. 35^ der Pe-'tref. Kunde mit hierher zu rechnen *). Seinenbsp;Afabildungen stimmen jedoch mit der Gestaltnbsp;der Entrochiten meiner Sammlung, welchenbsp;ich zum Echinatus gerechnet habe, nicht völ-lig überein, daher ich sie
Fig. 5 a — f. gleichfalls darstellen lasse, um eine na-here Vergleichung zu erleichtem. Hier wird man bald bemerken, dafs nicht nur die Gröfsc/nbsp;der Trochiten, sondern auch die Stellung ih-rer Knötchen undStacheln, und die Gestalt ih-rerStreifung auf ihren Anfügungsflachen, so wienbsp;die Form der Nervenröhre oder des Nahrungs-canals sehr verschieden ist; fig. 5 d. z. B. zeigtnbsp;eine feine, biszumMittelpunctlaufende, stern-förmige Streifung, und die Anfügungsflache istnbsp;flach vertiefc, concav; dagegen f. 5 a. zwarnbsp;ganz auf gleiche Weise mit Knötchen besetztnbsp;ist, aber eine blumenförmige Nervenröhre hatnbsp;und nur am Bande kleine Einkerbungen zeigt.nbsp;Fig. 5 b. c. e. haben förmliche Stacheln aufzu-
Nacli den neuerlicli erhaltenen schatzbaren Mittheilun-gen des H. Miller gehort mein Encrin. echinatus keineswegs zu seinem Platycrin. laevis, sondern zu einer neuen Art des Geschlechts Rhodocri-nites, die er quin quan gul aris benennt, und vorlaufig in der nat. hist, of Grin o id. S. 109 an-kündigt, auch gegenwiirtig wirkiich als eigene Artnbsp;aufgenommen hat. Da die Benennuiig quinquan-gularis bey mehrern Arten verschiedener Geschlech-ter zu haufig wiederholt wird und Verwechselungnbsp;veranlassen kann, so scheint mir meine Benennungnbsp;Encrinit. echinatus bezeichnender undBeybehal-tung zu verdienen.
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weisen , mlt wclchen dieTrocliiten zumTheil unregelmafsig besetzt sind , und fig. 5 f.nbsp;ist nur mit sehr flachen, regelmafsigen Erhö-hungen verziert. Unter diesen Uinstandennbsp;sollte man kaum glauben, dafs sie sammllicbnbsp;zu einer Art geboren k'ónnten, was sich frey-licb erst hijireichend entscheiden lassen wird,nbsp;wenn man vollstandigere Exemplare dlesernbsp;Encriniten aufgefunden bat und es könntenbsp;leicht seyn, dafs wir hier zwar sehr nahe ver-wandte, aber dennoch verschiedene Arten vornbsp;uns haben, wohin auch Ener in. echina-tus gehorte und diese auszeichnende Benen-nung erforderte. Ausgemacht bleibt es übri-gens, dafs die einzelnen Stielglieder nach Be-sebaffenheit der Stelle, die sie entweder in dernbsp;Nahe der Blumenkrone, oder nach der Wur-zel zu, oder an den Seiten und Hülfsaijinennbsp;einnehraen, haufig bey einer und der niim-lichen Art sehr abweichende Gestalten an-nehmen.
Fig. 6 a. b. stellt Theile des Kronenknopfs der fol-genden Art dar.
Tab. XXVI.
Fig- I a—c. Encrin. ovatus, nach Miller Pla-tycrinites rugosus, S. 79. Ein Kronen-knopf mit ansitzenden Armen, nebst mehrern einzelnen Theilen des Kronenknopfs und desnbsp;eyförmigen Stiels, aus jüngermUebergangs-Kalkstein, Mountain Limestone, von der Inselnbsp;Caldy, an der Südküste von Wales, und vonnbsp;Mendip Hills.
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Fig. 2 a.b. Encrin. tuberculatus, nach Mib ler Platycrinites tuberculatus, S. 8»-Der Igt;ronenknopf, nebst dem untern Theilenbsp;dessclben, ebenfalls aus einer Schicht desnbsp;Mountain Limestone. Seine Saulengliedernbsp;sind noch nicht bekannt, und er erfordert da-her weitere Nacbforschung, wenn sich gleichnbsp;schon hinreichend ergiebt, dafs er wirklichnbsp;eine eigene Art ausmacht.
Fig. 3 a. b. c. Encrin. granulatus, nach Miller Platycrinites granulatus, S. 82. Eine dem vorhergehenden nahe vervvandte,nbsp;aber allerdings eigenthiimliche Art, deren Saulenglieder gleichfalls noch nicht aufgefundennbsp;worden sind, aus Limestone vonMendlp Hills.
Fig. 4a.b.c. Encrin. striatus, nach Miller Platycrin. striatus, S. 82, wovon bisnbsp;jetzt èben so wenig vollstandige Exemplarenbsp;und Stielglieder bekannt geworden sind, ausnbsp;der namlichen Formation.
Fig. 5 a —d. Encrin. pentangularis, nach Miller Platycrinit. pentangu laris,nbsp;S. 83- 13er Kronenknopf mit den aufsitzendennbsp;Armen, nebst einselnen Theilen desselben.nbsp;Ein sehr merkwürdiger Encrinit. Sowohl imnbsp;Mountain als Transition Limestone bey Mendipnbsp;Hills, Black Rock, Bristol und Dudley. Hier-durch möchte sich hinreichend bestatigen,nbsp;dafs er der Formation des Uebergangs-Kalk-steins angehört, und dafs folglich der Mountain Limestone der Englander wohl nhr einnbsp;jiingeres Lager desselben bezeichnct.
Schloth. Nachtr. z, Petr. K. II. Abth. nbsp;nbsp;nbsp;G
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Fig. 6 a—e. Encrin. planus, nacli Miller Cya-thocrinites planus, S. 85. Die Bluinen-krone, nebst Haupt- und Seitenarmen untl einzelnen Trochiten, scheint ebenfalls demnbsp;Uebergangs-Kalkstein anzugehören, aus dernbsp;Gegend von Clevedon und Bristol.
Fig. 7 a. Encrin. armatus, nacli Miller Cya-thocrinites tub erculatus, S. 88-Kronenknopf dieses sehr seltenen Encriniten mit aufsitzenden Armen, aus dem Uebergangs-Kalkstein von Dudley.
Tab. XXVir.
Fig. 1 a.b.c. Encrin. verrucosus, nach Miller Cyatliocrinites rugosus, S. 89gt; ^tts den altern Schichten des Uebergangs-Kalksteinsnbsp;von Gothland, der Insel Oeland, Shropshirenbsp;und Hertfordshire. Auch dieser Encrinit, vonnbsp;•vvelchem Miller S. gp den Kronenknopf bisnbsp;zxL den Armen und mehrere Wurzelstiicke ab-gebildet hat, wechselt aufserordentlich in dernbsp;Gestalt seiner Trochiten, wie ich diefs bereitsnbsp;in der Petref. Kunde S.333 angefiihrt habe,nbsp;und es verdient daher eine fortgesetzte Nach-forschung, ob sie sammtlich dazu geboren,nbsp;oder ob wir vielleicht auch hier wieder einigenbsp;verwandte Arten verwechseln, die wirklichnbsp;wesentlich von einander verschieden sind.nbsp;Bis zu weiterer Aufklarung betrachte ich ausnbsp;dieser Ursache auch den, in der Petref. Kundenbsp;S, 333 aufgefiihrten Encrinit. echidnoi-de s, den Parkinson nebst dem vorhergehendennbsp;gleichfalls zu seinem Turban-Encrinit rechnet,nbsp;noch als wirklich verschiedene Art, wenn cr
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gleich in einzelnen Gliedern' eine grofse Anna-henuig zeigt. Da meine Sammlung neuerlich Ïïeine hierher geliörigen, besonders lehrrei-chen Stücke bekommen hat, die uns hierübernbsp;einiges Licht verschafFen könnten, so hielt ichnbsp;die nochmalige Abbildung seiner Entrochi-ten uhd Trochiten, welche Parkinson undnbsp;Mont'fprt bereits geliefert haben, wie in dernbsp;Petref. Kunde angeführt worden ist, für über-flüssig.
Fig. 2 a—e. Encrin. p entacrinoidest nach Miller Cyathocrin. quinquangula-ris, S. 90. Macht gleichsam den Uebergangnbsp;von den Encriniten zu den Pentacriniten ausnbsp;tind müfste vermöge der BeschaiFenheit seinesnbsp;Stiels eigentlich schon zu den letztern gezahltnbsp;werden. lm Uebergangs-Kalkstein (Mountainnbsp;Limestone) von Black Rock und Clevedon.nbsp;Der vollstandige Kronenknopf mit seinen Armen, der fünfeckige Stiel mit auslaufendennbsp;Seitenarmen, und einzelne Trochiten.
Fig. 3 a.b. Encrin. loricatus, Petref. Kunde, S. 338» n^ch Miller Actinocrinitesnbsp;triacontadactylus, S. 96. Dieser merk-WÜrdigeEncrinit scheinthauptsachlicli in England zu Hause zu seyn, wo er sich zwar nurnbsp;aufserst selten in ausgezeichneten Exemplaren,nbsp;aber bey Broughton, Stocker in Yorkshire,nbsp;Mendip Hills, Black Rock u. s, w. im jungernnbsp;Uebergangs-Kalkstein, Mountain Limestone,nbsp;findet und von Miller in alien seinen Theilennbsp;genau untersucht und auf raehrern Kupferplat-ten dargestelU worden ist. F. 5 a. zeigt eine
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vollstandige Blumenkrone; F. 3 b. eine solche ohne Arme und gleichsam mit geschlossenemnbsp;Deckel, und die übrigen Figuren zeigen ein-zelne Schilder des Kronenknopfs und sehr ver-schieden gestaltete Entrochiten undTrochiten,nbsp;Die letztern scheinen aüch in der Schweiz vor»nbsp;zukommen; aber freylich lafst sich, eben wegen der grofsen Verschiedenheit derselben ui^dnbsp;ihrer Aehnlichkeit mit andern Arten, in ein-zelnen Exemplaren hierüber nicht hinreichendnbsp;entsclieiden. Uebrigens scheint dieser Encri-nit von sehr verschiedener Gröfse vorzukom-men und in vollstandigeu Exemplaren zu dennbsp;grofsen Seltenheiten der Samralungen zu geboren, Herrn Miller habe ich einige ausgezeich-nete Stücke zu verdanken.
Fig. 4 a. Encrin. polydactylus, nach Miller Actinocrinit. polydact. S. 103, auanbsp;Mountain Limestone von Mendip Hills undnbsp;der Insel Caldy. Gehort gleichfalls in voll-standigen Exemplaren zu den grofsen Seltenheiten. Auf der folgenden Tafel ist noch einnbsp;Kronenknopf mit dem so genannten Deckelnbsp;und mehrere seiner einzelnen Theile abge-bildet.
i a — e. Geboren sammtlich zum Encrindt, po-lydactylus der vorhergehenden Tafel, ta —h. Encrin. dubius, nach Millernbsp;Actinocrinit. laevis. Jüngerer Ueber-gangs - Kalkstein, Mountain Limestone. Esnbsp;wird erst noch von weiteren Nachforschungennbsp;abhaugen, ob wir hier wirklich eine éigen-
-ocr page 725-thümliche Art, oder nur eine Varietat des Lo-ricatus, oder Polydact. vor uns haben, daher auch Miller diesen Encriniten nur vorlaufignbsp;aufgenommen bat. Seine Entrochiten undnbsp;einzelnen Schilder des Kronenknopfs scheinennbsp;sich auch in der Schweiz und in einigen Ge-genden Deutschlands zu linden' und sehr ver-schieden geformt zu seyn,
Fig. 3 a—f. Encrin. rhodocrinites, nach Miller Rhodocrinit. verus, S. 107. In jün-gerem und alterem Uebergangs-Kalkstein von Mendip Hills und Dudley. Scheint ebenfallsnbsp;in der Schweiz und in einigen deutschen Ge-genden vorzukommen, und ist gewöhnlich annbsp;der sternförmigen OefFnung in der Mitte seinernbsp;Trochiten, der Form seines Nerven- oder Nah-rungscanals sehr kenntlich.
Fig. 4 a. b. c. Scheint eine nahe verwandte und höchst wahrscheinlich eigenthümliche, zu Miller’snbsp;Gen. Rhodocrinites gehorige Art zu seyn, dienbsp;erst noch vollstandiger aufgefunden werdennbsp;mufs, um sie mit Sicherheit bestimmen zunbsp;können.
Fig. 5 a.b. Encrin. eariophyllites, Petrefacten* kunde S. 332, nach Miller Eugeniacri-nites quinquangularis, S. iii. Hiernbsp;sind die Kronenknöpfe nach der Zeichnungnbsp;von Miller dargestellt und man bemerkt keinenbsp;Nahtllnien am Kekhe der so genannten Nelke,nbsp;welche aber allerdings verhanden sind, wienbsp;die Exemplare meiner Sammlung ganz augen-scheinlich zeigen. Da die letztern so verschie-dene Formen annehmen, und sich daraus eine
-ocr page 726-sehr merkwurdige Beschaffenheit dieses kleinen Encriniten ergiebt, so babe ich
Fig. 6 a-h. mebrere derselben in ibrer natürlicben Gröfse abbilden lassen. F. 6 a. zeigt den Kro-nenknopf mit der dentlichen Nahtlinie desnbsp;Kelchs und mit dem ansitzenden Stiel, undnbsp;F. 6 b. c. d. liefert die Darstellung c. von oben,nbsp;d. von unten und b. von der Seite eines ab-weichenden Kronenknopfs. Fig. e. f. sindnbsp;merkwtirdige Abanderungen der Formen seines Stiels, und F. g. h. zeigt wieder den un-tern Theil des Kronenknopfs, von einer etwasnbsp;veranderten Gestalt, wiesolchehöchstselten innbsp;der Gegend von Amberg vorkömmt. Entwedernbsp;findet daher bey diesem merkwürdigen Encriniten überhaupt eine Unregelmafsigkeit in derBil-dung seiner Blumenkrone Statt, oder die Kronennbsp;der Hauptarme sind vielleicht von den Kronennbsp;der Neben- und Seitenarme verscbieden, odernbsp;es fxnden sich mebrere verschiedeneArten des-selben. Er scheint hauptsachlicb der Jura-Formation anzugebören, und sich beson*nbsp;ders in der Schweiz am Bandenberg zu finden»nbsp;überhaupt aber im Canton Zurich und Schaff*nbsp;hausen und am Streitberge im Bayreuthischennbsp;voizakommen.
Fig. 7 a. b. c. Scheint gleichfalls eine eigenthumliche Encrinitenart zu seyn, welche ich so ebennbsp;erst der gütigen Mittheilung des Hofraths undnbsp;Professors Graf zu Amberg verdanke und dahernbsp;zu seinerBezeichnung dieBenennungEn crin,nbsp;Grafii vorschlage. Die Petrefactenkundenbsp;hat diesem einsichtsvollen, höchst uneigetr-
-ocr page 727-nülsigen Gelehrten sehr viele lehrreiclié Ent-deckungen und Beobachtungen zu verdanken, und um eo mehr verdient ein so seltnes Ge-\6chöpf der Vorwelt, das sich in seinem Vater-lande vorfand, durch die gewahlte Benennungnbsp;ausgezeichnet zu werden. F. a. zelgt dennbsp;Kronenknopf von oben, wo man in der in-nern Höhlung die sternförmigen Abtheilungennbsp;erblickt. Fig. b. von unten, Fig. c. von dernbsp;Seite. Da sich bis jetzt blofs dieser Kronenknopf ohne Arme und ansitzende Theile seinesnbsp;Stieb aufgefunden hat, so müssen erst weiterenbsp;Nachforschungen lehren, ob mebrere einzelnenbsp;in meiner Sammlung befindliche Gliederstückenbsp;wirklicb dazu geboren. Alsdann wird sichnbsp;auch erst eine ausreichende Beschreibung lie-fern lassen; so viel ergiebt sich aber schonnbsp;hinreichend aus der Beschaftenheit des Kro-nenknopfs, dafs er oftenbar eine eigenthümli-che Art ausmacht.
Tab. XXIX.
Fig. ia.b.c. Encrin. testudinarius, Petre-factenkunde, S. 339; Tortoise Encri-nite Parkinson’s; Marsupites orna-tus Miller’s, S. 134. Ein Kronenknopf mit den aufsitzenden untern Theilen der Arme , nebst einzelnen Schildern desselben. Danbsp;dieses merkwürdige, den Encriniten so ahnli-che Geschöpf dadurch hauptsachlich wesent-lich verschieden zu seyn scheint, dafs esnbsp;böchst wahrscheinlich gar keinen ansitzendennbsp;Stiel hat; so glaubt Miller nicht mit Unrecht,nbsp;ein ganz eigenes Gescblecht unter dem vor-
-ocr page 728-stehenden Namen aufführen zu müasen. Fort-gesetzte Untersuchungen werden hierüber entscheiden, und wenn sich wirklich bestati-gen sollte, dafs Stiel und S ei tenarm e ganzlichnbsp;fehlen und die Muskelhaut den rundlichen Kör-per ganz umschliefst, so würde man aller-dings, wie Miller S. 135 anführt, dieses merk-Wtirdige Geschöpf als einen Uebergang odernbsp;ein Verbindungsgliedzwischen dem Geschlechtenbsp;EVIria 1 e und Encrinus betrachten können.nbsp;Er möchte der Kreide-Formation angehören,nbsp;da er sich in Sussex, bey Brighton, Kent undnbsp;Warminster in dem hierher gehorigen Lagernbsp;findet, welches die Englander Chalk-Pitts be-nennen. Aufser England scheint er noch nichtnbsp;vorgekommen zu seyn.
a a. Ein vorziiglich schönes Exemplar des Pen-tacrinus Caput Medusae Lam., wie sich solches noch zuweilen lebend an der Kii-ste von Barbados, Nevis und Martinique findet und in mehrern englischennbsp;Saramlivngen aufbewahrt wird. Die schonenbsp;und griindliche Untersuchung und Zergliede-rung dieses seltenen Thiers von Miller mufsnbsp;man in seinem Werke selbst nachlesen. Durchnbsp;die Muskelhaut, welche hier noch den Stielnbsp;überzieht, erhiilt derselbe eine etwas veran-derte Gestalt von den versteinertenUeberrestennbsp;des Pentacrin, vulgaris, und wenn gleich dienbsp;letztern einesehr grofseAehnlichkeitverrathen,nbsp;so können wir doch noch nicht als ganz aus*nbsp;gemacht ansehen, dafs sic vollkommen mitnbsp;den lebenden Originalen übercinstimmcn.
-ocr page 729-Pentacrinites vulgaris, Petrefacten-kunde S. 327 findet sich hauptsachlich in den nSchsten Zwischenschichten unter dem eigentli-chen Muschelflötzkalk und daher auch in England in derScbiclit, welchedortLyas benanntnbsp;wird, in der Gegend von Bristol, Keynshamnbsp;und Hengrove. Bey Gottingen und imnbsp;thüringischen Muschelflötzkalknbsp;selbst kömmt er uur als grofse Seltenheit undnbsp;gleichsam als Fremdling vor, desto haufigernbsp;aber finden sich seine Sternsaulenglieder indennbsp;angegebenen Zwischenschichten, wie sie Fig. 2nbsp;b. c. abgebildet sind. Zuweilen kommen dienbsp;letztem wieder von etwas abweichenden For-men vor, wie solches auch Miller S. 55 beob-achtet hat und daher vermuthet, dafs sie ent-weder eine Abart, oder gar eine eigenthümli-che Art begründen.
Tab. XXX.
Fig. la.b.c. Pentacrin. Britannicus, Petre-factenkunde S. 328, nach Miller Pentacrin. Briareus, S. 56. Findet sich höchst wahrscheinlich ebenfalls hauptsachlich in dennbsp;Zwischenschichten unter den eigentlichen Mu-schelflötzkalklagern, welche die Englandernbsp;gleichfalls mit unter dem Namen Lyas at Lymenbsp;zu begreifen scheineh , in Dorsetshire,nbsp;Watchet und Keynsham. Ob er sichnbsp;auch in Deutschland findet, bleibt noch zwei-felhaft. Seine Sternsaulenglieder, welche Fig. rnbsp;b.c. abgebildet sind und sich von den ahnli-ehen Arten sogleich auszeichnen, erleichternnbsp;seine Bestimmuug bey einzeln aufgefundenen
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Exemplaren und Bruchstiicken ganz vorzüg-lich.
Fig. a a — f. Pentacrin. subangularis. Miller S. 59; Parkins. Vol. II T. i3Fig.48. 5*» 60; Knorr Suppl. T. II c. Briefe aus dernbsp;Schweiz 1763 T. 2 Fig.h.undT.6. Scheintnbsp;bauptsachlich im Mergelschiefer im Würt-tembergischen und gleichfalls in denobennbsp;angegebenen Zwischenschichten , annbsp;mehrern Orten in Deutschland undnbsp;der Schweiz, in England abergleichfallsnbsp;in Dorsetshire vorzukommen. Seine geo-gnostischen Verhaltnisse erfordern jedoch einenbsp;noch genauere Prüfung. Fig.ab, zeigtdie Gestaltnbsp;der Sternsaule mit ansitzenden Seitenarmen;nbsp;Fig. c. cl. die ihrer einzelnen Glieder, und e. f.nbsp;einzeliie Theile des Kronenknopfs und der Arme.nbsp;Vom Pentacrin. tuberculatus Miller’s, S. 64 liefs sich noch keine Abbildungnbsp;liefern, weil seine Darstellungen nur vonnbsp;Bruchstiicken herrühren, welche nicht deut-lich genug sind und meiner Sammlung hierhernbsp;gehorige Exemplare bis jetzt noch abgehen.nbsp;Seine Gebirgsart soil zu Lyas gehören.
Fig. 3 a—e. Sind Sternsaulenglieder, welche wahr-scheinlich zu eigenthümlichen Arten gehören und welche Miller S. 62 mit dera Namennbsp;Pentacr. basaltiformis bezeichnet. Sienbsp;erfordern noch weitere Prüfung und sollen so-Wohl in Lyas als Kreide vorkommen.
Tab. XXXI.
Fig. r a. b. Ammonites nodosus, Petrefacten-kunde S. 67. Den bisherigen Erfahrungen zu
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Folge lediglich dem Muschelflötzkalk angehö-rig. Kömmt durchgangig ohne Schalfr, blofa als Steinkern vor und seine Knoten sind lediglich die Ueberreste ziemlich lang hervorra-gender dicker Stacheln, die hier mit Punctennbsp;angegeben sind. Eiiiige Bruchstücke meinernbsp;Sammlung haben ihre Stacheln noch und zei-gen zugleich durch die Beschaffenheit derNah-te,’ welche diesen Ammoniten überhaupt vonnbsp;allen übrigen unterscheiden, effenbar, dafs sienbsp;dem Ammon, nodosus angehören. Fig. b.nbsp;stellt den Rücken dises Ammoniten dar.
Fig. 2 a. Nautilites bidorsatus, Petrefacten-kunde S. 82. Ebenfalls, so viel lüir bekannt geworden ist, lediglich dem Muschelflötzkalknbsp;angehörig. Fig. b. Darstellung des Rückens,nbsp;c. einer seiner Concamerationen als einzelnenbsp;Scheibe, d. Gestalt der pasternosterförmigennbsp;Nervenröhre. Dieser Nautilit erreicht einennbsp;Durchmesser von xj Fufs und kömmt vorzüg-lich schön in der Gegend von Weimar, jedochnbsp;höchstselten in vollstandigen Exemplaren, undnbsp;gewöhnlich nur in sehr abgerollten und ver-riebenen Bruchstücken und Geschieben vor.
Tab. XXXII.
Fig. 1. Dentalithes torquatus, Petrefactenkun-de S. 94. Kömmt nur selten zum Vorschein. Muschelflötzkalk.
Fig, 2. Dental, laevis, Petrefactenkunde S. 93. Muschelflötzkalk. Kömmt haufiger, als dernbsp;vorhergehende, aber dennoch sehr selten mitnbsp;erhaltener Schale vor. Ob die Dentalithen,nbsp;welche in den Kalksteingeschieben der Sand-
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grube bey Kopenhagen vorkommen, wirklich znr namlichen Art geboren, schelnt mir nachnbsp;wiederholten Vergleichungen zweifelhaft.
Fig. 3. Patellites discoides, Petrefactenkunde S. 114- Sehr selten, ein vorzüglich schönes,nbsp;mit Schale erhaltenes Exemplar. Muschel-flötzkalk.
Fig.4. Patel 1. mitratus, Petrefactenkunde S.ix4* Kömmt gewöhnlich etwas verdrückt vor. Mu-schelflötzkalk.
Fig. 5. Helicites turbilinus, Petrefactenkunde S. 107. Scheint den Zwischenschichten unternbsp;dem eigentlichen Muschelkalklager anzuge-hören.
Fig. 6. Buccinites gregarius, Petrefactenkunde S. 127. Muschelflötzkalk. Hat sich bis jetzt blofs mit Ueberresten der Schale und nurnbsp;als Steinkern gefiinden, daher er vielleichtnbsp;zu den Heliciten gehort.
Fig. 7. Die gewöhnlichste Art der so genanntenTur-biniten, aus Muschelflötzkalk, welche stets als Steinkeme vorkommen und in ihrer ganzennbsp;Form verrathen, dafs sie nicht dem Geschlechtnbsp;Turbo. Lin., sondern andern Schneckenariennbsp;angehören, daher sie auch nur alsdann richtignbsp;bestimmt werden können, wenn sie sich voll-standig mit Schale auffinden.
Fig. 8 a.b. Buccin. obsoletus, Petrefactenkunde S. 127. Sehr selten in vollstandigen Exemplaren. Muschelflötzkalk.
Fig.
g. Strombites denticulatus, Petrefactenkunde S. 153. Wird sich erst in Vollstandigen, gehorig mit Schale verschenen Exempla-
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ren ausreichend bestimmen lassen. Sehr sel-ten im Muschelflötzkalk.
Fig. 10. Wird in Schröter’s Catalog als Stromb. scala tu8 aufgeführt, aus Muschelflötzkalknbsp;der Gegend von Querfurth. Da die Mundöff-nung eingewachsen ist, so mussen erst meh-rere Exemplare aufgefunden und verglichennbsp;werden, um seine richtige Bestimmung be-wirken zu können. Mehrere der bisherigennbsp;und der folgenden Abbildungen sind haupt-sachlich defswegen hier geliefert worden, umnbsp;weitere Nachforschungen zu bewirken, wennnbsp;aich auch solche einzelne Exemplare gegenwar-tig weder ausreichend beschreiben, noch be-stimmen lassen.
Fig. 1 a.b. Myacites musculoides, Petrefacten-kunde S. 177. Eine der gewöbnlichsten Ver-steinerungen des Muscheldötzkalks, welcbe aber gewöhnlich nur als Steinkern und höchstnbsp;selten in vollstandigen Exemplaren zum Vor-schein kömmt.
Fig. 2. Myacit. ventricosus, Petrefactenkunde S. 176. Kömmt weit weniger zahlreich, alsnbsp;der vorhergehende, im Muschelflötzkalk vor.
Fig. 5 a.b. Myacit. elongatus. Scheint eine von Musculoides verschiedene Art zu seyn, die innbsp;der Petrefactenkunde noch nicht aufgeführtnbsp;ist, und weit seltner im Muschelflötzkalk vorrnbsp;kömmt.
Fig,4 a.b. Myacit. mactroides, Petrefactenkunde i78quot; Kdmmt selten im Muschelflötzkalk zum Vorschein.
V. Schloth. Nachtr. z, Fetr. K. II. Abth. nbsp;nbsp;nbsp;H
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Fig. 5 — 8- Sind Steinlcernc, welclie theils zu den Telliniten, theils zu den Veneriten gehoren,nbsp;und gegepwartig noch keine nahere Bestini-mung zulassen.
T a b. XXXIV.
Fig. la.b.c. Chamites striatus, Petrefacten-kunde S. 2io. So haufig, als sich auch diese Muschel im Muschelflützkalk vorfindet, so sel-ten kömmt sie dennoch unverdrückt und voil-standig erhalten vor.
Fig. sa. b.c. Chamit. laevis, Petrefactenkunde S. 214. Scheint nur als Fremdling in dennbsp;Banken des eigentlichenMuschelflötzkalksvor-zukommen und mehr den dariiber gelagertennbsp;Zwischenscbichten anzugehoren, und ist zunbsp;den seltnern Versteinerungen zu rechnen.
Fig.Sa.b.c. Chamit. punctatus, Petrefactenkunde S. 212. Aus den Zwischenschichten über dem Muschelflötzkalk und unter dem Qua-dersandstein. Fine gleichfalls selteneMuschel-art, die, so wie die vorhergehende, nur innbsp;aufserst seltenen Fallen im-Muschelflötzkalknbsp;selbst vorzukommen scheint, welches letzterenbsp;sogar noch nahere Priifung erfordert.
Fig. 4* 5» Steinkerne von Telliniten und Veneriten aus Muschelflö'zkalk, welche keine auereichende Bestimmung zulassen.
Tab. XXXV.
Fig. 1 a.b. Cham, lineatus, Petrefactenkunde S. 213. Gehort zu den seltnern Versteinerungen des Muschelflötzkalks und kömmt zu-weilen von aufserordentlicher Gröfse vor.
-ocr page 735-Fig. a a.b. Ostrac. Pleuronect. laevigatus, Petrefactenkunde S. 217. Eine sehr gewohn-llche Versteineriuig desMuschelflotzkalks, wel.nbsp;che jedoch selten ganz vollstandig und mit er-lialtenen Ohren vorkommt.
Fig. 3 a. b. c. Ostrac. Pleuronect. discites, Petrefactenkunde 218. Kömmt zwar ziem-lich haufig, aber ebenfalls selten vollstandignbsp;und mit erhaltener Schale im Muschelflötz-kalk vor. Fig. 3 a. von oben, b. von dernbsp;Seite, c. von unten.
Fig.4. Ostrac. Pectinites reticulatus, Petrefactenkunde S. 221. Gehort zu den sehr selte-nen Versteinerungen des Muschelflotzkalks. Der Kupferstecher hat leider seine Darstellungnbsp;etwas verfehlt und die einzelnen feinern Lan-genrippen, welche zwischen den starkern,nbsp;jedoch nicht immer regelmafsig abvvechselndnbsp;liegen, übersehen. Die übrige Beschaffenheitnbsp;ist jedoch richtig dargestellt.
Tab. XXXVI.
Fig. 1 a.b. Ostrac. spondyloides, verschiedene Spielarten; Petrefactenkunde S.23y. Fig. a. zeigtnbsp;zugleich ein aufsitzendes Exemplar des Ostra-cit. sessilis. Findet sich nicht haufig iranbsp;Mus ch elflö tzkalk.
Fig. 2. Ostrac. crist. difformis. Petrefactenkunde S. 245. Kömmt gleichfalls nicht sehr haufig darin vor.
Fig. 3. Ostrac. anomius, PetrefactenkundeS.25(). .So wie der vorhergehende nur selten im Mu-schelflölzkalk.
-ocr page 736-Fig.4- TrigonelHtes pes anseris, Petrefacten-kunde S. 191. Bisher ist diese seltene Mu^ schelart immer «lur noch als Steinkern im Mu-schelflötzkalk aufgefunden worden.
Fig, 5. Trigonell. vulgaris, Petrefactenkunde S. 192. Ziemlich haufig im Muschelflötzkalk,nbsp;jedoch selten in solchen Exemplaren mit erhal-tener Schale. Die feine Querstreifung ist vomnbsp;Kupferstecher nicht hinreichend ausgedrücktnbsp;worden.
Fig, 6, 7. Spielarten des Trigonell. curviro-stris, Petrefactenkunde S. 192. Kömmt nur zuweilen im Muschelflötzkalk vor und erfoivnbsp;dert wegen der abweichenden Spielarten nochnbsp;weitere Prüfung.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;,
Tab. XXXVII.
Fig. 1. Mytulites socialis, PetreEactenkunde S. 294. Eine der gewöhnlichsten Versteine'nbsp;rungen des Muschelflötzkalks, welche abernbsp;demungeachtet nur selten vollstandig erhaltennbsp;vorkömmt. a. Von der Seite, b. von vorn.nbsp;Es ist hier absichtlich die Form der andemnbsp;Muschelhalfte blof» punctirt, weil man sie ei-gentlich in dieser Gestalt, der Analogie ge*nbsp;mafs, voraussetzen mufste, aber es haben sichnbsp;beyde Halften, so viel mir bekannt gewordennbsp;ist, noch nie auf diese Weise vorgefunden,nbsp;und stets hat die untere Halfte mehr die Formnbsp;eines Gryphitendeckels , wie Fig. c,nbsp;Diese merkwürdige Erscheinung verdient umnbsp;so mehr fortgesetzte Nachforschung und Auf-merksamkeit, weil man zum Theil behauptet.
-ocr page 737-dafs ihre abweichende Gestalt blofs durch Verdrückung und durch den, zur gewohnli-chen Ausbildung ungünstigen, zu beschrank-* ten Raum auf ihren Muschelbanken veran-lafst worden sey. Allerdings findet sie sich innbsp;sehr ausgedehnten Muschelbanken, aber als-dann würde man doch einzelne Exemplare mitnbsp;der vollstandig ausgebildeten andern H^fte,nbsp;und die letztere nicht stets von der namlichen,nbsp;hier dargestellten Form fmden.
Fig. a. Mytulites eostatus, Petrefactenkunde S. 2gQ. Gehort zu den seltnern Versteinerun-gen des Muschelflötzkalks, besonders in voll-standigen Exemplaren.
Fig. 3. Mytul. jncertus, PetrefactenkundeS.295. Gleichfalls selten im Muschelflötzkalk und er-fordert noch weitere Prüfung.
Fig. 4* Mytul. eduliformis, Petrefactenkunde S. 399. Durch den schwachen Saum sehrnbsp;kenntlich. Sehr selten im Muschelflötzkalk undnbsp;vielleicht blofs mehr alsFremdling vorhanden,nbsp;da er eigentlich den darüber liegenden Zwi*nbsp;schenschichten und vielleicht sogar selbst dernbsp;jura-Formation anzugehören acheint.
Fig. 5. a. b. c. Anom. Terehratulites vulgaris, Petrefactenkunde S. 275, Ein vorzüglich schönes, vollstandig mit Schale versebenesnbsp;Exemplar, wie man solches nur höchst seltennbsp;im Muschelflötzkalk auffindet.
Fig. 6 a. b. c. 7. 8. und 9 a. b. c. sind sammtlich verschiedene Spielarten aus den Lagern desnbsp;Muschelflötzkalks, die sich in einander ver-laufen, wie sich bey zahlreichcn Reihefolgen
-ocr page 738- -ocr page 739-Gotha. GeJrucht mit P..eyhar’?cheii Schriften.
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