sohwinaet xmd verschwimmt die Kunde dieses Stammes im Volkergewirre des Osten. Die Tiirken nehmen allmahlig den Islam an, weniger durch W affen gezwnngen, nUnbsp;durch Verkehr geleitet. Sie werden iliren Herrscliern zu Bagdad uud Aegypten iU^nbsp;Leibwachen fnrcbtbar nnd übe-machtig; als Sklaven tind Trabanten an die 1 lorten
der Sieger gebannt, erheben sie sieh durch Talent nnd kriegenscben Muth zu den
Beherrs'clieni derselbeu, wie die Sohne Tuluu und Ascliclii, welche sicli m Aegjpten von 81)7 — (^67 zum Cbalifat erhoben.
OGHUSEN. Gegen Ende des neunlen Jahrhunderts nabm der grösste Theil vom Stamme der Oghusen, die zwischen dem Jaxartes und Oxus wobnten, in bestandigemnbsp;KampTe njit den Cliosroën und Chalifen den Islam an unter Chan Salur,^elixernbsp;mit dem bekehrtcu Tlieile nach dem -vvestlichen Armenien zog. Sein Sohn Musa,nbsp;bildet nnd er/ielit das Volk, wahrend Boi^hra-Chan Hanin das Reich erweitert bis annbsp;die Marken China’s. Achmed-Chan fiihrtmit Gewalt der Wafl^n deu Islam allgememnbsp;unter den Tiirken ein, und sein Nachfolger Scherffcddewlel erobert die Lander jen-seits des Oxus. Nach ausgcstorbener Herrscherlinie werden die Oglmsen wn dennbsp;Chanen von Samerkand beherrscht, 1069. Unter dieseii seldschukischen Chancnnbsp;emporen sie sich, maclien den Chan Sandschar zumGefangenen, welcher, entnohen,nbsp;sie sich wieder unterwirft und beherrscht bis zum Untergange des seldschukischennbsp;Reiches; und die Oghusen verschwaiiden , wie friiher die Chasaren , aus tier Ge-schichte, in welcher sie nur noch hie und da als Uhsen auftauchen.
SELDSCHUKEN. Zu Ende des zehnten Jahrhundcrts sassen die Sohne Seldschuks um Bochara, von Boghra-Chan, dem Oghusen, beherrscht. Mahmud, der Sohnnbsp;eines tiirkischen Sklaven in Persien, schwingt sich, wie einst die Glieder der thron-umringenden Leibwache der agyptisclien Chalifen, Beni Tulun und Asckchi,s€ibstnbsp;zuin Thron empor, und vertauscht, wie diese, den Namen Sklave mitnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Kbnig,
Mahmud aber nannte sich , der Erste , statt Konig , Sultan. Die Sohne Seidscliuk^, bisher i5o Jahre von Oghusen beherrscht, erhoben sich selbst zur Herrschjiit.nbsp;Toghrul-Beg, Schutzer und Racher der Chalifen, -j- to63 , wird vom S. Alparsuinnbsp;gefolgt; dieser erobert Cappadocien , Armenien und Phrygien. Kaiser Romanynbsp;Diogenes wirft sich ihm mit 100,000 Streitern entgegen, wird aber durch die Feld-fliichtigkeit der Uhsen von Alparslan geschlagen und gefangen, 1071. Vonnbsp;dem Chowaresmier, meuchlings ermordet, hinterlasst er seinem Sohne Melek-Schahnbsp;nelist dem Reiche, vom kaspischen bis zumMittebneer und vom Lande derChasareninbsp;bis an die Spitze Jeinens, den grössten der Grosswessire, Nisamid-Miilk, der mitjnbsp;Wcisheit das Reich begliickte , die Musterschule des Islains zu Bagdad stiftete, undinbsp;endlich dcni Dvdclie der von ihm hekampften Assassinen erlag. Melek-'Schah hinter-jnbsp;Hess das Reich seinen vier Sohnen , welche sich befehdeten, bis endlich Sandschar,.nbsp;der letzte, das ganze seldschukische Reich heherrschte. Unermessliche Reichthumerjnbsp;besitzend, in neiinzelin Eeldzügen siebzelmmal Sieger, gerietli er in Gefaugenschaftjnbsp;der Oghusen, welche von Osten her eingefallen waren und den Seldschuken friedlichnbsp;Tribut gezahlt batten, sich aber über den Druck emporten, die VVaffen ergriffennbsp;und gegen den Islam wiitheteii. Nach Sandscliars Flucht imterwarfen sie sich wiedernbsp;kurz vor dem Untergange des seldschukisclien Reichs in Persien. Die Scbache vonnbsp;ChoM'aresni, die Kürsten der Ghuriden uiid die Linien der Ahtegen theilen sich nadi|
ALLGEMEINE VOKBEMERKÜTÏG.
WiR kehren nun nach dem Stamralande der menschlichen Geschichten , dem klassisclien Boden der alten Welt — nach Asien zuriick; aber Welimuth ergreiftnbsp;uns beim Betreten dieses entlieiligten Bodcns; der Mecsihheit miitterlicke Erde, dienbsp;Wiege menschlichen Eortschreitens und Blldcns , jetzt das Grab voll Modev undnbsp;Entartung; das Land, von dem die Lehre des Göltlichcn ausging in alle Welten ,nbsp;die Volker zu lehren uud zu taufen, d. h. zu einem edleren Wohlscin zu erziehen,nbsp;fallt sechs Jahrbunderte nach der Botschaft in die alten Bande des Fauatismns unanbsp;Despotismus zuriick , wahrend die von ihm beschenkten Volker des Abendlandesnbsp;aus der Barbarei zur schonst-n Bliithe der Civilisation sich emporschwangen. Asiennbsp;gleicht einem Acker, der einst mit paradiesisc.hem Wuclier die henachbiirten Heidennbsp;befrnchtete, und nun von dem Winde aus der Wiiste her mit (idem Sandc bedeckt,nbsp;des Samens bedarf, den er einst in Fiille gespendet; Asien ist die Wiege und ztigleichnbsp;das Grab der Mcnscbheit. Von diesem WclttUeile be.schaftigt uns aber nur das Reichnbsp;der Osmaneu, welches zwar ein kleiner Theil Asiens, von den Dardancllen bis annbsp;den persischen Golf, und von Georgien bis Gaza, aber ohne Zucifel tier wichtigstenbsp;und an Erinnjerungen der reichste ist.
PHTSISCIIE BESCHAFFENHEIT.
Das osmanischc Reich in Asien liegt ganz in dergemassigten Zone; am nördli(disten Pnnkte ( Sinope) berührt es den 42sien ^ siidlich am persischen Golf den 3osten Brei-tengrad, und reicht vomnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;(den Dardanellen) bis zum 66steu Lhngengrad. Keiu
Land dér Welt hat durch seine Lage amMeere, durch seine Inseln uud 1 lüsse so schone Aufforderung zu Scliiffahrt und Handel wie die Tiirkei; es gibt in der altennbsp;Welt keine herrsebendere Position als Constantinopel. Das Kliina ist auf den Hoch-landernArmeniens rein und etwas rauh, in den abdacliendenLandern paradiesisch,nbsp;und in den sudlicheu Flachen heiss.
Gebirge. Der Taurus, jetzt Kurun, dessen Knoten an den Quellen des Euphrat; seine Arme relchen nach. Norden an den Kaukasus, nach Süden zielit er im Libanonnbsp;und Antilibanon, nach Westen lauft er als Ala-Dagh im cbelidouiscliun Meerbusennbsp;und als Alem-Tagbi aus.
Flüsse. Dor Meinder, Kisil-Irmak, Jekil-Irnuik, Frat und Tigris mit vielen Neben- und Küstenströmeu.
Seejt. Der fFan, das todte Meer, und in Natoli eine grosse Menge kleinerer, welche vulkanischen Kraften und liaufigen Erdbeben zuzuschreiben sind.
Minerauien. Asien liefert Metalle und Mineralien aller Art : viel Kupfer ii Kastemuni, Arganos, Erserum und Keban. Alaun in Schabin, aucli Salz, Schwe-fel, Ambra, Salmiak, die scbönsten Perlen, Salpeter ; Edelsteine : die schönstennbsp;Diamanten, Rubiue , Smaragde etc., auch feine Porzellanerde urul Meerschaumnbsp;zu Konia. Vide warme Quellen und Holden.
pFLANZElf UND Fruchte. Cvperns Wein und Rosinen, Bassra’sDatteln, Orangen und Granaten; neunzig Arten der Birnen vonEregli, und dieBergamudiTrabesuntsnbsp;wo auch noch eine Art Kirschen, Karajemisch genannt, allein bier zu linden; ferner
die Kirschen von Kerasoute und Aprikosen Konia’s. Ausserdem ist das osmanische nbsp;nbsp;nbsp;^nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;^_________________________
Asien reich an Melonen, Galliipfdn, Tabak, Maulbeerbaumen, Honig und Manna.j'g,)Je in das tistliche Reich der Seldschuken.
Die schönsten Farbekrauter, als Indigo von Mossul, Gummigutt, Draclienbhit etc.;j Reich der Seldschuken in Rum (Klein-Asien) und Iconium, dessen Trümmei Baumwolle, Zuckerrolir, Thee und Sago; kostliche Gewiirze, bosouders gutePistazit n j jjg Wiege des osmanischen. Die Gescliichte dieses Reiches ist mit jener der christ-’nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;quot; ’nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;.TT .nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;., pslan hatte sich der Sddsclmkide ATm/u-
L zu werden. Der persischc I gegen diese jiingere Linie ,
IPrinzen an iliren Höfen sicli befanden , beschlossen ihr Verderben; ISisamül-
Einwohner Asiens. Auf 26,000 QM. wohuen ungefabr ii Millionen Mens(;hen,! rettet sie, und Suleiman, Solm des Kutumisch, wird wiederHecrfiihrer Rums und im afrikanisclicn Reich auf i3,000 Q.M. 3,800,000. Die Zahl der Einwohner'nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Beherrseher Antiochiens, 1086. Seine Sohne aber herrschten nach ihm zii
liisst sich iibngens in Asien so wehig genau hestimmen als der Flaclienraum, woranj nbsp;nbsp;nbsp;Nach Besiegung der Kreuzfahrer beherrsclite 47 Jahre weise und gerecht
vielleicht das alte Vorurtheil aller Morgenlander, besonders der Juden seit j^^her,j nbsp;nbsp;nbsp;^ 1109, ganz Kleinasien, frei vom Bruderstamroe im Osten. Als Kaiser
gegen das Aufziilden einer Habe, hauptsachiich aber der Umstand , dass an deni Bavbarossa Iconium, d. h. Konia erstiirmt, und Kilidscharslan II. das unter seine Griinzen des Reichs gauze, zablreiche Volksstamme in zu lockerer Beriihrung mitj gyime vertheilte Reich wieder unter sich vereiuigen wollte , emporten sich diesenbsp;dem Staate sind, als dass eine genaue Ziihlung moglich ware, der Gruud ist.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;gfgen ilm, und verzehren sich in Vater- uud Bruderkriegen ; Rukneddin Suleiman,
Nationen, i) Tiirken oder Osmanen. Siehe unten. 2) Turkmanen, theils iajgPigjn Jer Sohne, gelingtes, die iibrigen zu verdrangen, und heisst wegen seiner Armenien, theils in Anatoli, meist Nomaden, rob, nnd deu Tiirken selbst nodi'Gorechtigkeit der racheude Sultan, -f- 1202. Der vertriebene Brudernbsp;furchtbar. 3) Araher, nur locker mit der Pforte in Verband, Handel treibend yjjjj seine Sölme bemachtigen sich nun des Reiches ; der jiingere , Keikohad,nbsp;und im Reiche zerstreiit. 4) Kurden , theils Nestorische Christen, theils SchiiteuJgjjj Gefan^^niss erstehend, erwirbt sich zwar den Namen des grossen Sultansnbsp;von den Tiirken gehasst. 5) Armenier, als Kaufleute und Handwerker in alien (Jurch Besie'yung des machtigen Schabs der Chowaresmier, aber durch diesen Siegnbsp;Provinzeu verbreitet, haben beinahe den ganzen tiirkischen Hundelin Handen ; sie'zerstorte er den Damni, Welcher den von Osten herandrangenden Mongolen lange'nbsp;sind Monophysiten, und wegen ihrer Grobheit, Unverschamtheit und Gescbmacks- getrotzt batte, und fiihrte denUntergang seines Reiches herbei. Ghajaseddin Kei-barbarei von Griechen und Tiirken verspottet. 6) Kopten, etwa nocb 3o,700 Fa- chosrew II. erntet die Früchte des vaterlichcn Sieges imd des Vaterraords; er wirdnbsp;miiien , von den alten Aegyjitieru abstammend , Monophysiten , und lebeu selirnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Mongolen geschlagen und entthront 1247. Seine Nachkommen, fiinf an
gedriickt; ihre Sprache, die alte koptische, ist erst gegen das Ende des achtzelmten 2,ahl, stelien nun unter der Herrschaft der Mongolen, und nur unter dem letzten , Jalirhuuderts rait einem Greise, der sie noch allein spiach, ausgestorben. 8) J^tden,\^ schimmert die Grosse des seldschukischen Reichs nocli zum letztenmalenbsp;meist Karaite!!, nirgends schwerer gedriickt als bei den Osmanen. 9) Endlich die'a,Mit Hiilfe ihm noch unLerworfeuer, aber schon machtiger turkmanischer Begc,nbsp;Drusen, ein kleines Völkchen in den Gebirgen des Libanon, unter einem pforten-'^ Kermian, Karaman und Ertoghrul, dem Vater Osmans , kiimpft crnbsp;pfliebtigen Emir stehend und unbekannten Ursprungs. Fast ein Drittheil Jebt noch gegen die Mongolen; der Chan macht seinem Leben und dem Reiche der Seldschukennbsp;nomadisch.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;in Rum ein Ende. Zehn Fiirsten turkmauischen Stammes theilen sich darein, und
Der Handel ist nicht so betrachtlich, als er der Lage Asiens nach seyn sollte, „nr noch in Kastemuni in Paphlagonien trieben die letzten Sprossea Seldschuk.. und die Griechen, Armenier und Arabcr betreiben ihn fust allein , die erstern See- fünfzigjahrigen Seeraub.nbsp;handel, letztere Karavanenhandel. Die vorziiglichstea Handelsplatze sind; Bassra,:
Bagdad, Erserum, Trabesun, Sinope, Smyrna und Kahira, wehdie Leder, Siifhan, nbsp;nbsp;nbsp;GESCIIICHTE DER OSMANEN bis i45j.
Kupfer, Reis, Seide, Zucker, Kaffee, Opium, Teppiche etc. ausfiiliren und gegen' nbsp;nbsp;nbsp;osmanische Vorgescliicbte beginnt 100 Jahre vor der Griindung des Reiches
europaische Waaren , als Geschmeide , kurze W'aareu , Taschenuhreu etc. aus- nbsp;nbsp;nbsp;Osman. Als Dschengis-Chan der Mongole, das cliowaresmische Reich zer-
tauschen. Unter den im osmanischen Reiche etwas vernachlassigten Gewerben sind gtörend, nach Westen zog, wxnAerle Suleiman-Schah, Osmans Aim, von Chorasan die vorziigUclisten: die Gerbereien, welche den besten Saffian — Kaisane gelben, j^^ch Armenien; na(di dem Tode Dscheiigis-Chans theilte sich das Volk der Tiirkennbsp;Diabekir und Kuskin rothen , uud Konia blauen — licRu’n ; ausserdem litfertnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Strome , deren einer nach Syrien , der andere nach Rum in die Gebirge
Diabekir Zitz und baumwollcne Stoffe, Kaisarje und Bagdad schone Teppiche, und £rscrums zog unter den Sohnen Suleimans , Diindar und Ertoghruli von da zogen letzteres die nach ilun genaunten Baldachine, wie Mossul Mv.sseline. Kumach liefert gjg weiter gen Westen, und halfeu dem Seldscliukiden Alaiddin II. die Mongolennbsp;treffliclie Leinwand , Trabesuu Metaliwaaren , und Tokat Kupferwaaren aus 3oo Bc.siegen. Fhir diesen und andere Siege fiber die Griechen erhielt.£/ro^Am/die Land-Werkstatten. —• Der Ackerbau wird , wie bei alien ehemals nomadischeu Vólkern , gehaft Sultanceni zum Lehcn. Osman , geh. 1258 , seldschukischer Vasall. Aber dienbsp;nur nothdfirftig betrieben , dagegen viel Viehzucht, Obst-, EaumMollen - und griechischen Herrscher der Umgegend heunruhigten die Hirtenalpen der Osmanen,nbsp;Seidenbau. Die Jagd wird nur als Vergufigen, und der Bergbau, trotz der Ergie- durch den blutigen Sieg beinbsp;nbsp;nbsp;nbsp;fiber die Griechen erkiimpft sich
bigkeit der Miuen, schlecht betrieben. nbsp;nbsp;nbsp;j Osman Freiheit vom Tribute. Nach der Eroberung Karadscha Ilissars empfangt er
Ivoin Seldschukiden Alscddiu die Ffirstenwfirde. Nach dessen Tode wird Osman POLITISCHE EINTHEILUNG.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;freler Fiirst von der Landschaft um den Olympus. Mit Hulfe seines Gefahrten Kcese
Das osmanische Reich in Asien ist in 20 Ejalets, deren jedes unter einem Pascha Michal werden Streifziige in die Umgegend gemacht, Biledschik, Koeprihissar, wo| Ton ffirstlichem Range steht, und diese in mehrere Sandschaks unter einem Beg, Osman seinen Oheim Dfindar ermordet, Marmara, Kujimhissar,wivi\ erobert. Nachnbsp;eingetlieilt. Jeiie regieren mit fast unbeschrankter, despotischer Gewalt, so dass der Einnalime Brusa’s durcb zwei Schlösser endet Osman sein Leben i325, und
sie mehrVicekönige, als Beamte des Sultans sind. Wir geben in folgender Uebersicht seine Gebeine ruhen in nbsp;nbsp;nbsp;-o • 1
uud Aufzahluiig der Provinzen nur die Namen, Hauptstadte, deren Einwohner-j Kriege und Eroberungen unter Urcuan I. 1826 nbsp;nbsp;nbsp;i359. Das Reich,
zahl, und nennen die Sandschaks nur vom Ejalet Anatoli wegen ihrer historischen welches Urchan von seinem Vater Osman ererhte, fasste inrn den giMisstcii I lied des Momente, niimlich als von den letzten seldschukisclien Zehnffirsten abstammend. Sandschaks Sultanceni, ostlich vom Olymp bis an die Ihore von Nic;ca und
Namen der Ejalets.
1. nbsp;nbsp;nbsp;Anatoli ..
2. nbsp;nbsp;nbsp;Karaman. .
3. nbsp;nbsp;nbsp;Siwas . . ..
4. nbsp;nbsp;nbsp;Meraasch. .
5. nbsp;nbsp;nbsp;Trabesun. .
6. nbsp;nbsp;nbsp;Kars.....
7. nbsp;nbsp;nbsp;Tschaldir .
8. nbsp;nbsp;nbsp;Erserum . .
9. nbsp;nbsp;nbsp;Wan .. .., .
10. nbsp;nbsp;nbsp;R.akka----
11. nbsp;nbsp;nbsp;Diabekir .
12. nbsp;nbsp;nbsp;Mossul. . ..
13. nbsp;nbsp;nbsp;Sclielirsor .
14. nbsp;nbsp;nbsp;Bagdad . . .
15. nbsp;nbsp;nbsp;Bassra . . ..
16. nbsp;nbsp;nbsp;Kirid ....
17. nbsp;nbsp;nbsp;Haleb. ...
18. nbsp;nbsp;nbsp;Scham . . .
19. nbsp;nbsp;nbsp;Tarablus . .
20. nbsp;nbsp;nbsp;Missr ....
Einkimfte in Piasiern.
.5o,000........ 982,943
. 3o,ooo....... e. 262,500
.25,000...... ......... . .329,683
., 8,000........ 235,757
. 15,000...............114,333
. 18,000. ............. .52,299
. . nbsp;nbsp;nbsp;. Achiska..... 13,000........... .208,804
.. .Erserum .. . 100,000. ................928,871
...Wan.......20,000......... 35i,2.^19
... Rakka.............................164,624
. .. Diabekir .... 5o,ooo................. 281,090
.. . Mossul.....00,000 ......... ....... 4 r,5o8
. . .Amadia.....3o,ooo...............1,100,000
. . .Bagdad .. .. .95,000.................188,747
. . .Bassra......60,000. . .
. . nbsp;nbsp;nbsp;.Kandia............................3oo,ooo
. . .Haleb . ____200,000. nbsp;nbsp;nbsp; 250,570
. .. Damaskus .. i5o,ooo................. 58,439
.. .Tripolis.....16,000................160,471
. . .Kahira.....200,000 ..............18,000,000
Hauptstadte.
............Kutafia . ,
............Konia ....
........ X ..Siwas .. .
............Meraasch
. . . . ........Trabesun
. .. .. ..... .Kars ....
DIE 17 SANDSCHAKS VON ANATOLI.
Namen der Sandschaks.
1. nbsp;nbsp;nbsp;Tekke....... .....
2. nbsp;nbsp;nbsp;Kutafia............
3. nbsp;nbsp;nbsp;Karaliissar.........
4. nbsp;nbsp;nbsp;Ssaruchan,.........
Altes Gehict.
.. .Lycien..............
.. .Phrygia salutaris.....
. . .Cecaiimene..........
. .Lydien oder Maeonien
24,905,888
Hauptstadte.
. ..Antalia 8,000. ...Kutafia 5o,ooo.
. . .Karaliissar 60,000. . .Magnesia.
5. Siglila oder Smyrna.....Jonien.................. .Smyrna i5,0OO.
6. nbsp;nbsp;nbsp;Aidin )
7. nbsp;nbsp;nbsp;Karasi j
8. nbsp;nbsp;nbsp;Bigha........
9. nbsp;nbsp;nbsp;Chudavendkiar
10. nbsp;nbsp;nbsp;Kodscha Hi.
11. nbsp;nbsp;nbsp;Bob
12. nbsp;nbsp;nbsp;Kastemuni .. ..
13. nbsp;nbsp;nbsp;Angora |
14. nbsp;nbsp;nbsp;Kanghri I
15. nbsp;nbsp;nbsp;Muntescha ,
( Tire, i Balikesri.
.....Troas....................Bigha.
............................../ Brusa 5o,ooo.
.....Bithynien...............| Isnikmid.
........................... Boll.
.....Mysicn . . .
.....Paphlagonien ..
.... .Galatien......
.......Carien.............
16. nbsp;nbsp;nbsp;Hamid................Phrygia paeatiaiia ...
17. nbsp;nbsp;nbsp;Sultanoegi..............Phrygia cpictetus ....
.....Kastemuni 3o,ooo.
I Angora 20,000.
* * * I Kanghri.
. . . . .Moglila.
. .., .Isparta, das alte Boris .....Eskischehr.
RUINEN UND IIISTOrJSCHE ORTE AUS DER FRUEHEREN GESCHICHTE
ASIENS.
Ruinen Bahylons bei Helle im Ejalet Bagdad; nicht weit davon ist der ThurmNim-rods, wohin die Sage den Brunnen verlegt, in welchera Harad uud Marnd , wegen Anahid gefallcne Engel, an den Ffisseii hangen bis zum jfiogsten Gerichte , und dienbsp;T,Iens(;hen Zaulicrei lehren. Hie Ruinen ojon Kufa , wo das Grab Adams , Ezecliielsnbsp;und Ali’s, des Nachfolgers Mohammeds. Eben da die Ruinen des PaUastes Chavarnak,nbsp;Sitz des cliristBchen Araberkönigs Munser, berfihmt durcb den Unclank, Avomitnbsp;dieser den Baumeister desselben vom Giebel herabstfivzte ; dalier die Geschichtenbsp;Chavarnaks im Morgen - und Abendlande , uud in Deutschland der Ausdrucknbsp;Scliabernak. Ruinen der Burg der Kosroen bei Bagdad. Anah , das alte Anatho,nbsp;Geburtstadt des Joremias. Grab des Jonas bei Mossul und die Ruinen 'unn Ninivenbsp;bei dem Dorfe Nunia. Edessa, oder Kallirhöe, jetzt Orfa oder Rolia, Sitz desnbsp;Konigs A\)garus, der an Christum soil geschifieben haben, wo ApostelThaddaeusnbsp;gepredigt hat und Caraoalla ermordet wurde. Harran, das alte Karra oder Chawrannbsp;der h. Schrift; Aufenthalt der Familie Abrahams bei der Wanderung in das Landnbsp;Ur; zwischen Orfa und Rassol-Aiu.
URSPRUNG UND URGESCHICHTE DER TUERKEN.
Die Tiirken, deren Hauptzwéig die Osmanen, sind ein selir altes Volk, wenn sie die Targitaos des Herodot, oder die Sohne Thogarma’s im i Buch Moso X. 3. sind.nbsp;Schon Plinius und Pamponius Mela sjircchsn von den Turds. Sie stiegen wanderndnbsp;vom Altai herab in die fruclitbaren Ebenen Hocliasiens zwiselien China, dem Seenbsp;Aral, Tibet und Sibirien, genannt Turkistun, wegen seiner Wiesen, der Pferdenbsp;und der Schonlieit der Menschen gefeiert von persischen Dichtern, welche es Turannbsp;nennen. Der Kernstamm der Tiirken sind die Uigureu iin Osten-von Turan.
Gleichzeitig mit Abraham, erzalilt die Sage der Osmanen, grfindete Oglins-Chan die Maclit und Kiiltur der Tiirken durch Eroberung und GescLze. Mit reiiierernbsp;Gottesverchrung vertraut, lag er 70 Jahre lang mit dem Gotzendienst seines Vatersnbsp;Kara-Chan (der schwarze) in Bfirger- und Religionskriegen. Nach Besiegung diesesnbsp;bclierrsclite er ganz Turkistan und thronte zu Jassi. Fir theilte sein Reich unternbsp;seine sechs Söliiic, deren jeder vier Söliue zeugte, welche die Vater der 24 türki-schen Stamme sind. Jene lieissen :
Chane des Verderhens.
Chane der drei Pfcile.
V. I VI.
Ar -Chan , 1 Yit.dif-Chan,
Ch. (les Mo mies. iCb. des Sleincs.
4 Söhne. 1 nbsp;nbsp;nbsp;4 Sölme.
Stammvater der ('hasaren , ^aven und llus. sen etc.
IV.
Gtin-Chan, Gil. desTages.nbsp;4 Sölii
I. nbsp;nbsp;nbsp;ir.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;iir.
Goek-Chan , Tagh-Chan , Deni.s-Chan,
Ch. (les Hiinmels. Cli. des Berges. Cli. des Moeres.
4 Sölme. Vater nbsp;nbsp;nbsp;4 Söhne.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;4 Sohne.
der Osmanen nbsp;nbsp;nbsp;Vater dernbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Vater «Ier
oder Kaji- nbsp;nbsp;nbsp;Oghuseii.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;SehJschuheii.
Zwischen ihi’em Ursp.mnge und der Zeit, wo diese Stiimme der Osmanen, Oghusen und, Seldschuken als herrschende Völker sicli sondern und als solche thiitig in dtu'nbsp;Gcscliiclite auftreten, liegt imr eine Zwischenperiode von 400 Jalircn; gescliichtliclicnbsp;Knnde von ihnen bi'gimit erst mit dem Eiiifalle der Moslimen in Turkistan, 65.)nbsp;n. Ciir., iin 35sten Jalire der Hedschra. Das Schwert der Araber Kotaiha , Dsclierranbsp;Hukmi, Mosleina, Esed wüthct gegen die Tiirken in Talkan, Samerkand, Bochara,nbsp;Fergliana und Derbend von 655—706. Dagegen siegen die Cliasaren gegen dennbsp;Islam bei Tiflis , 764 , nnd fiihreri bei Schirvvan roo,ooo Gefangene liinwcg, 799.nbsp;Nach diesem einmaligen knrzen, aber glënzendcii Auftai^clien der Cha.saren ver-
medien. Seine Kiimpen, Aghdsche Kodscha, von welohcm die von ihm eroberte Provinz des Ali Pascha «Kodscha lU» genannt wird, Konurnlp, Abdorrahmen Ghasinbsp;und Karadschebes, erobern die ganze Kfiste von Nikmid, dem Bosporus und dc^mnbsp;schwarzen Meere, die Schlösser Aidos, Semendra, die Stiidte Nikuiid uud Isnikmid.nbsp;Durch Bruderzwist der Söhne des Seldschukiden Arslanheg und Herrn von Kara.sinbsp;(von ganz Mysien) wird Urchan Herr dieses Landes. Die Geschichte ffillt die Epochenbsp;von 20 Jahren nacli Karasi*s Eroberung nicht aus, und Urchan scheint sie zur innernnbsp;Grfindung seines Reichs verweiidet zu haben.
In diese Zeit fallen die zwanzig Uebergange der Tiirken nach Europa von 1268 1357. Die fvfihern Streifziige liefen meist unglficklich ah, daher die osmanischennbsp;Geschichten erst des seclizelinten und der folgenden erwiilmen. Mehremale abernbsp;zogen sie dem olinmachtigen Kaiscr Kantakuzen go^en seinen Scliwiegersohn, dennbsp;PalaeolngenxmA den Grossed iniral vi/poAvuiA'u.v, gegen die ServieninA Latinerzxx Ilfilfenbsp;Die Ziige ümurbegs zeichneten sich durch ihre Grosse aus. Der zwauzigste Ueher-gang ist jedoch der wichtigste. Kantakuzen flehte Urchan um Hülfe gegen seinennbsp;Scliwiegersohn, den Palaïologen; er sendet ihm seinen Sohn Suleiman mit 10,000nbsp;Reitern, der ihm das eroberte Schloss Tzimpe gegen 10,000 Dukaten wieder ah-zutreten vcrspricht. lm Besitze des Goldes sclilagt er die Feinde des Kaisers; abernbsp;ein Erdbeben erschfittert die europaische Kfiste ; Suleiman benutzt die Bestürzung,nbsp;was der Wuth der Elemeute entlief, fallt in die Hande der lauernden Barbaren, undnbsp;KalUpoUs, der Sehliissel des Hellesponts, fallt auf immer in die Hande der Osmanen
Unter Murad I. von iSig — iSSg. Murad I., der jfingste Solm Urchans, setzt die Plane der Eroberung nach Westen iin Sinne des Vaters fort; um abernbsp;vorher den Osten siclier zu haben, wehBer noch immer von der Eifersueht der seld-schukischen Zehnffirsten heunruliigt wnrde , und eben eine Empörung unter dennbsp;Achi’s , den Bewohneru von Galatien , ausgebroclien, zieht er aus zurDampfungnbsp;und Beruhignng Asiens, und unterwirft sich Angora. Nun wendet er sich nachnbsp;Nebetos bei Kallipolis, Tzurulura, Kesehan wird erobert, und Adrianopel durchnbsp;Feigheit und Verrath des Bcfchlshahers eingenommen i36i. Dydymotikon , dienbsp;Residenz Kantakuzens, Deniitoka, macht er zu seiner europaisclien Residenz.nbsp;Seine Feldherren erobern Tliraciens sfidlichen bis Beroia und nördliclien Theil bisnbsp;zum Hilmus rait den reiclieu Reisgefilden, die bis Belgrad sich er.strecken, und demnbsp;Schatze vier Millionen Aspern ertragen. Nach der Eroberung Philippopolis und demnbsp;Schlusse des Friedens mit dem Kaiser vereinigten sich auf Betreibiing des Papstesnbsp;die Servier, Ungarn, Bosnier und der Ffirst der Wallachei gegen die Osmanen innbsp;Europa. Murad zieht von Asien aus seinem bedrangteiiBeglerheg in Filibe zu Hülfe,nbsp;üherrumpeltdcnFeind und bringtihm eineNlederlageander A/rtnzzirtbei i363. Könignbsp;t.udw'ig von Ungarn erhaute aus Daiikharkeit, dass er in dieser Schlacht mit demnbsp;Lehen davon kam, in Steyermark denWallfahrtsortnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Murad versetztseine
Residenz nach Adrianopel (Edrene) i365 , und setzt von da aus seine Eroherungen am Hiumis und den Kfisten fort. Nach Erolicrung Nissa’s und thessallscher Küsten-stiidte maclit Murad Friede mit don Serviern und Bulgaren 1873. Timmtasch, dernbsp;General Murads, setzt unterdessen seine lAroberungen in Europa fort, dringt bis annbsp;die Grenzen Albaniens vor; auch Sojia, das elicnialige Sardica, fallt durch List undnbsp;Verrath iii die Hande der Osmanen 1882. Murad aber hlieb immer in gutem Ver-nehmen mit deu Kaisern, deren Reich nun fast bis auf die Stadt Constantinopel.nbsp;beschraukt war; denn Thracien und Bosnieii etc. wurde nicht ihnen , sondern dennbsp;Fcinden , den Serviern und Wallachen , gcnonimen, gegen welche sie die verderbnbsp;lichen Freunde , die Osmanen, stets zu Hülfe riefen, Indessen rüstet sich Alieddin,nbsp;der F'ürst von Karainan; Murad eilt von Europa nach der Siegesschlacht in dienbsp;Ehcnen von Ikonlnm i386. Dies ist die Musterschlacht der Osmanen; wie hier,nbsp;werden immer in Zukuiift, die Triippen Anatoli's, d. h. die Asiaten, den rechtennbsp;die Truppen Rums, d. h. die Europaer, den linken Flügel, die Janitscharen dienbsp;Stirnseite, der Sultan aber oder der Grosswessir, von den Rotten der regelmassigennbsp;Rciterei, den Sipahi’s undSilidaren umgelien, das Centrum Jilldcn. Murad begnfigtnbsp;.sicli mit dem Siege allein. Die Servier aber, unzufrieden ülier die Bestrafung dernbsp;Landsleuto nach der Eroberung von Konia, wo sie plünderten, verbiiudeten sichnbsp;mit deniBulgareu-Kral vonSisinanos und den Bosniern. In Bosuien tödten sie i5,ooonbsp;Tiirken, welche dort streiften. Miirad verbündet sich mit den Für.sten von Tekke,nbsp;Aidin, Mentesche , Ssaruchan und Karaman, zielit ihnen nach Europa, 3o,ooo M.nbsp;stark, entgegen. Ali Pascha riiukt durch den Pass Tschali Kawak gegen Schumnanbsp;Yor nnd iiimmt es ein; ein anderer Heerhaufe nimrat Paravadi. Tirnova fallt. Nico-polis belagert. Der Kral von Bulgarien fibergiht sich auf Discretion den Osmanen,nbsp;welche ganz Bulgarien in Besitz nehmen 1890. Indesscii rü.stct sich der Kral voiinbsp;Servien mit einem Heere der Yerhnndeten von sieben Zungen • Servier, Bulgaren,nbsp;Bosnier, Albaneser, Walachen , Polen und Ungarn. Muvad zieht entgegen nachnbsp;Servien und trifft den Feind auf der Ebene von Kossova zwischen der Toplizza undnbsp;der Ost Morava. Der Servier Milosch Kobilowitsch, als flüchtig sich stellend, mordetnbsp;Jen Sultan Murad meuchlings; dieser erleht noch deu Sieg der Racheschlaclit, undnbsp;der König der Servier stirbt vor seinem erlöschenden Auge 1389.
Unter Ba-iesid l. von 1889—1428. Bajeamp;id benutzt den Sieg des Vaters, indem er Servien tributmiissig macht. Auch in die Thronstreitigkeiten der Palajologcn miselitnbsp;cr sich. Manael, Sohn des durcli seine Hülfe einst vertriebenen, aus der Gefangen-schaft entronnenen Exkaisers Johannes, crhiilt von ihm , gogen das Versprechennbsp;der Vasallcnschaft, Triliut, jiibrliches Stellen von 12,000 Reitern und Fussgangernnbsp;zu seinen Diensten , wider den Thron des Androuikus , der , zur Strafe seinesnbsp;Undankes gegen Bajesid, sich mit den noch fibrigen Schlösscrn Sclymbvia, Dauiasnbsp;und Panidas begniigen muss. Zur Erbauung der Moschee in Adrianopel wird dienbsp;letzte Besitzung der Byzautiner in Asien, Alasckehr, einst Philadelphia, erobert,nbsp;wobei Manuel, der Kaiser, und sein Bruder Andronikus selbst mit stürmender Handnbsp;ihre eigene Besitzung augreifen uud erobern für den Feind , ihren Lehen.sherrn.nbsp;Als der Kaiser Constantinopel befestigen Hess, und den Türken daselbst eiueii Kadinbsp;Ycrweigerte, belagerte Bajesid 1891 Constantinopel zum erstemnal.
Ekster Krieg mit Ungarn. König Sigismwnd rüstet sich gegen die Osmanen ; durch seinen Gesandteii Nicolas von Kuiilsa erhalt er vom König von Frankreich einnbsp;Heer von looo franz(;sischen Rittern, eben so viel Knappen uud 6000 Söidnern,nbsp;angefiihrt vom Grafen von Nevers, Grafen de la Marche, Heinrich uud Philipp denbsp;Bar, Philipp d’Artois, Grafen d’Eu , Connétable etc.; ferncr Friedrich Graf vonnbsp;Hohenzolleni, Grossprior in Deutschland, an der Spitze deiitseher Herren; undnbsp;von Rhodos kam der Grossmeister der Jolianniter mit vielen Rittern; unter de;nnbsp;Churfiirsten von der Pfalz, Grafen von Mömpelgard, Burgvogt von Nfirnberg, undnbsp;Hermann II., Grafen von CilH, kommen bairische uud steyrische Ritter, endlichnbsp;wallachische Truppen unter ibrein Fürsten Myrtsche. Dieses 60,000 Maun stai’kcnbsp;Heer vereinigt sicli, nach Einnahnie von Widdin undOrsowa, vor Philippopel, dasnbsp;c(‘(‘li« Tno-f' l.-incT lj(gt;l,'ilt;rf‘rt wi rrl WiihrPTwl df»r 7.!i.lt;^ellosif/keit dcs fi'anzösischeii Heeres.
sechs Tage lang belagert wird. Wahrend der Zfigcllosigkeit des franzosischeii Heeres, fDie Füi tsetzung siehe auf der letzien Colonne zur Rechten.]
No. XL. GEOGRAPHISCH-HISTORISCHE KARTE VOM OSMANISCHEN REICH IN ASIEN, von Dr. SCHMIDT.
RRIEGE DER. OSMAXE?! [N ASIEN UND AFRICA.
GESCHICHTE DES OSMANISCHEN SEEWESENS.
In iSoJaFireu, unter siebenHerrschern, batten die Ósmanen in Asien die rrüinmer dos seldschukischen Reichs allniiililich sich ganz iinterworfeu; bis an den Euphratnbsp;erstreckt sich ihr Gebiet; Trabesim ist nun das Aiigenmerk Mohammeds H. Alsnbsp;Constantinopel von den Kreuzfalircrn erobert wurde, theilte sich das byzantinischenbsp;Reich in drei Trümmer; ira Epirus licrrsehteii die Angeli, in Nic.xa die Laskariis,nbsp;uud in Trabezunt die Comnenen, Aber die olinraaelitigen Sebattenkaiser konntennbsp;nur durch schmalilichen Tribut nnd Preisgebung ihrer Töcliter in den Harem dernbsp;henachbarten machtigen turkmanischen Fürsten sich crlialtcn; Johannes Coranemunbsp;.iber flehte gegen den tiirkischen Befehlshaher, welcber seine Stadt plötzlich üher-fallon batte, Mohammed ll. um Hülfe, und ward scit 14^2 ihm für die erhaltcnenbsp;Hülfe trihntpfliclitig. Ausser den Comnenen alier herrschten arn scJiwarzen Meerenbsp;noch zu Sinope die Isfendiarc, und zu Amassra die Genueser; Mohammed, vor-gebend, dass es nur den Latinern, welchcn er Amassra nahra , gelte, zog gen
' dem letzten der Isfendiare , übergchen'
Als r''23 Russhmd gegen Persien znm Krlege zog, eiltc^üch ein tfirkisehes Heer[ Von der Eroberung Constantinopels batten die Osmanen kcine Secmaclit; ihre *ahin, um bei der Eroberung dieses innerlich vonBiirgerkdegen zerflcischten Landes Geschichte beginnt erst mit Mohammed II. Die Osmanen batten zwar vorlier schonnbsp;'’heil zu nehmen, Wahrend ein russisches Heer durcb de^ Kaukasus und liings des'die europaischeu Kfisten beunruhigt, wurden aber auf genucsisclien Fuhrzeugennbsp;Laspischen Meeres hercinzog, besetzten die Turken Georgien, Tiflis, Choi; und übergeschifft
:724 kam der Theilungsvertrag Riusslands undderPfod®? ein Vorspiel der Tliei-! ung Polens, zu Stande; der Czar bekam Daghistau und 5lt;^hirwan bis zmn Einfliissnbsp;tes Araxes in deu Kur; der übrige Theil von Schirwoft, Eriwan , Karabagh,nbsp;iserbeidschan und pcrsiscli Iran kommen an die Pforte. ^^quot;ei Jabre spatcr bemach-igte sich der von obigen Machten verlrieheue und rechttnassige persisebe Thronerbenbsp;Vamasip des dein Usurpator £^c/oe/zucrkannten Thrones^oo Iran, verlangt durchnbsp;nnen Gesandten von der Pforte die ihm entrissenen Laufler, und fallt zugleicli innbsp;das osmanische Gehiet ein. Allein Ahmed Hl. wird durch einen Jauitscharenaufrulir,nbsp;der ihm selbst den Thron gekostet, i73o, von seinem Porserkriege a'bgehalten,nbsp;wahrend Tebris in die Hiinde der Perser komnit und erst i73r vom Serasker von
Sinope, Welches von seinem Herrscher, nbsp;nbsp;nbsp;—v..-------— nbsp;nbsp;nbsp;^nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;,nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;1nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;1 t 1nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;^nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;^ rr t
ward 1461. Nnn aber zog Mohammed 11. gen Trabesun, dessen Herrs(“her deu Bagdad wieder genommen wird; auch das Land Karmat^^^hahan und Hamadan, Drohunf-en der Osmanen wich, nnd in Constantinopel spiiter roit dem ganzen Hausc wo die Turken über die Perser einen veruielitenden Sieg erkampfen, wird erobert;nbsp;'nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;••nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;•’nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;'nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;aher dennoch scliliesst der Grosswessir ZU Tebris mit den pepera einen schandliehcn
Frieden, wonach letzterer Ort den Persern hlcihen sollto 1732 aberstiess Nadir-Kulichan, der Riiuber aus Chorasan, den Tamasip, welche® er auf den vaterlichen Thron geholfen, wieder herab, und forderte vom Sultan alle abgerissene Landernbsp;Persiens zuriick, schlug das türkische Heer bei Adanah u^d kedrolite Bagdad, bisnbsp;Topal Osmanpascha mit 100,000 Mann Eutsatz von Mossel kam und die Perser heinbsp;Huldscheilik vernichtet 1783,
Schab Nadir, wie sich nun der Thronrauber nannte, U^^ktete jetzt seine Waffen gen Osten mit mclir Glfick, und grfindete die Blütlie desKeiches Iran, das bis in
der Comnenen hingerielitet ward,
Kriege mit Karaman. Das letzle und maebtigste Hans der Seldschuken, Karaman , welclies i5o Jalire lang der osmanischen Macht trotzte, uud immer über-wuntlen, und dnriJi Taiisch der Frauen meist zu zweidcutigcr Frcundscliaft und zum Frieden versölint, nalict endlich in vier Kriegen seinem Untergange. Unternbsp;Murad I. war Alseddiu besiegt und gefangen genommen worden ; unter Bajesidnbsp;verlor es seinen F'ürsteu und kam das ganze Land an die 0.sraanen. Der Nachfolgernbsp;des enthaupteten Fürsten floh zu Tiinur uud ward naeli Bajesids Tode wieder ein-gesetzt, Mohammed I. fülirte einen Krieg, Murad 11. drei, und Mohammed II.nbsp;endete seinen ersten Krieg mit der Besiegung des gegen ihn emporten Fürstennbsp;Ibrahim; dieser hinterliess sechs Sölme-, deren Oheim Mohamraeil war, und einennbsp;mit einer Sklavin erzeugten, sein Lieliling, welclier von seinen Brüdern aus seinemnbsp;Erbtlieil verstossen ward; diese Prinzen aber kampften um den fliron , uud alsnbsp;Schahbeg durch Hülfe des Fürsten Usunhassans aus dem Hause des weissen Ham-mels seinen altern Bruder vom Thron verdrangt, flohen die fibrigen Prinzen zumnbsp;Oheim Mohammed II., welcher cin Heer von Antalia aus sendet und iJm schlagt beinbsp;Erinenak i465.
Da aber Karaman sich mit den Feinden der Osmanen, dem Fürsten vom wcLssen Hammel und den Venetianern , verhündete , beschloss Mohammed II., Karamannbsp;ganz zu unterjochen und seinem Reiche einzuverleiben; er vertreibt daher nachnbsp;der grossen Sclilairlit bei Larenta 1466 den Ischakbeg aus seinem Lande, die Handwerker Konia’s werden nach Constantinopel verpflanzt, uud ganz Karaman demnbsp;osmanischen Reich 3ls Statthalterschaft einverleibt.
Allein der Ffirst Usunhassan beleidigte noch immer durch Trotz und Uebermutli die Osmanen, welche gegen ihn auszogen, wo cr zwar bei Siwas 147^ geschlagennbsp;wurde, aber bei Terdschan siegte; nach seinem Tode geht dasHaus des weissennbsp;Hammels in zwei und vierzigjahrigen Fehdcn und Kriegen seiner Söhne und Enkelnbsp;zu Grimde, und die Trüminern seiner Macht kommen an das persische Haus Ismailnbsp;i5i4 (920 der Hedschra).
KRIEGE DER OSMANEN MIT DEN PERSERN.
DasHaus Ismail, abstammend von hesohaulichen Schahen von Erdihil, machtig sich erhebend fiber den Trfimmern des weissen Hammels, seit i5oi thronend zunbsp;Tebris in Aserbeidschan, ist die erste mittelasiatische Macht, welche bis auf dienbsp;letzten Zeilen herab mit der Pforte in Krieg lag. Ismail, Sieger fiber Schirwan undnbsp;fiber die Herrscher vom weissen und schwarzen Hammel, im Gefiihle seiner Machtnbsp;trotzend, sandte dem Osmanen Selim I. kcine Botsehaftcr zur Thronbesteigungnbsp;unterstützte die Söhne seines Bruders Ahmed, uud griff endlich, als Anhanger dernbsp;Schiiten, welclien Seliin in seinem Reiche ein Bluthad liereitet batte, die öslHchennbsp;Grenzen des osmanischen Reichs an. Selim I. eilt mit einem Heere von 120,000 M.nbsp;ihm entgegen und zernichtet seine Maclit im Thale Tschaldiran, zicht in Tebris ein,nbsp;wird aber durch einen Janitscharenaufruhr gehiudert weiter in Persien vorzudringen.
Mit Suleiman I. beginnen erst die persischen Kriege recht, abwecliselnd mit den dcutschen im Westen ; Ismail aber war gestorben , und sein Sohn , der Schahnbsp;Tamasip, folgte ihm. Nach beendigtem Frieden iriit Ferdinand zog der Seraskernbsp;Grosswessir gen Bidlis, uud spater der Sultan selbst gen Bagdad aus. Jener zognbsp;fiber Halel), Diabekir, Wan, welches sich ihm ergab, in Tebris ein i534. Baldnbsp;kam der Sultan selbst mit seinem Heere dahin, von wo aus das vereinigte Heernbsp;den heschwerlichen Marsch gen Bagdad uuternahm, das in demselben Jahre in dienbsp;Gewalt der Osmanen kam.
Krieg von i548, Charrem , eine gehornc Russin , die Liehlings-Sultanin oder Cliasseki, betrieb den neuen Krieg gegen Persien; Suleiman zog fiber Erserum undnbsp;Wan, welches acht Tage beschossen, und kehrte nach Eroberung von 3i Stiidtennbsp;i549 nach Constantinopel zuriick.
Krieg von 1578. Der Statthalter von Wan ermuntert Murad III. zu einem neuen Zuge gen Persien, dessen Thron durch Brudermord und Grauel unter den Sölmennbsp;Schah Tamasips Jahre lang hefleekt und die Grenze des osmanischen Rciclis beunru-liigt ward. In Georgien zu Tschaldir kommen die feindlichen Heere zusaramen, wonbsp;die Osmanen einen blutigen Sieg erfeelitcn und Georgien unterwerfen als Statt-halterscliaft. Osmanpascha endet diesen langwierigen Krieg mit dem Siege beinbsp;Derbend in Daghistan fiber die Perser. i583.
i585 erneuert Osmanpascha den persischen Krieg, wird aber auf seinem Zuge nach Tebris vom Perserprinzen Hamsa zweimal geschlagen; endlich gelangt ernbsp;dahin und pliindert diese Stadt. Hamsa sehliigt unterdessen die Osmaneu fünfmal,nbsp;belagert Tebris zehn Monate lang, wahrend welcher sich die Osmanen acht undnbsp;vierzigmal mit den Persern messen. Ferhadpaseha entsetzt Teliris , rettet Tiflisnbsp;und eilt nach Bagdad, wo er fünfzehn ])ersische Sultane besiegt, das herrlichenbsp;persische Land Karabagli erobert, walirend Schah Abbas an der nördlielieii Grenzenbsp;Persiens iu Chorasan gegen die machtigen Usbegen kampft, und durch diese endlichnbsp;genöthigt wird, mit deu Osmanen Frieden zu schliesson 1590.
Kurz vor dem Tode Mohammeds IT. 1628 bemühtcn sicJi die persischen Botschafter, die europaisclien Höfe gegen die Osmanen aufziircizen. Die Besatzung von'lebrisnbsp;und Aserbeidschan wird von Ahbas Schah vernichtet, Tebris und Eriwan wiedernbsp;den Osmanen genommen , und die starke Foste Kars mit stürmender Hand erobert.nbsp;Aber unter Aluned zog der Grosswessir Muradpasclia gen Persien, eroberte Tebrisnbsp;und zwang den Ahbas Scliali znm Frieden i6to , welcher aber nur zwei Jalu-cnbsp;dauerte. Ahbas untcrlicss die Sendungen des Tributs und wendete seine Waffennbsp;gen Georgien , aber der Gro.sswessir belagert Erscruni fruchtlos , und wird be-scitiget.
In Murads IV., des osmanischen Nero’s, ersten Rcgicrungsjahren gerath Bagdad 1616 wieder iu die Hiinde der durch den aiifrühreriseiien Statthalter Rekir herhei-gerufenen Perser. Murad aber zog aus gen Persien, um die vcrlorncn Stadte wiedernbsp;zu erobern i635. Sein Zug ist ein blutiger; jede Statte lasst er befleekt mit dem Blutenbsp;der Hiariclitiing seiner Krieger zuriick ; Eriwan wird wieder erobert mid Tebrisnbsp;zerstört. Im Jalir i638 zieht Murad auch gen Bagdad aus , und entreis.st es dennbsp;Handen der Perser, welclie medergemaclit werden. Ein per.sischer Gesandter flelitnbsp;um Frieden, und stipulirt der Pforte die noch fibrigen Lander Mesopotamiens.
Unzahlige Feilden batten von nun an die Venetianer und Genueser mit der Pforte zur See zu bestellen. Die Genueser besassen Kaffa, Asow, Smyrna, Sinopo, janbsp;sogar Galata, die Vorstadt Constantinopels, diemeisten Insein des Archipels undnbsp;viele Seestadte Grieclienlands. Venedig aber, von den griechischen Kaisern undnbsp;den agyptisclien Chalifen Jbegfinstigt, spater durch den Kreuzfalirern goleistetennbsp;Seetransport von den Papsten bclohnt mit der Herrschaft fiber das adriatische Meer,nbsp;war ira fünfzehnten Jahrhundert der maclitigstc Handelstaal. Es batte 3oo Kriegs-schiffe , 90,000 Landtruppen , 3ooo Handelschiffe und 17,000 Matrosen. Es be-herrsehte die Kü.sten Dalmaticns, besass die Insein Cephalonia, Corfu und Candia,nbsp;viele Insein des Archipelagus, Cypern , und von 1699—171S Morea.
1475 nahm Mohammed II. den G«nuesern die wichtigen Handelsplatzo Kaffa und Asow im schwarzen Meere weg.
1479 nalim er dem florentinisclicn Herrscher der Jonischen Tnseln, Leonardo Zante und Santa Maura weg, und landete in Italien, wo er nach einem Blutbadenbsp;Otranto einnahra , und Ansprüche auf Unteritalien machte, well es einst zu dem,nbsp;mm von den Osmaneu eroberten oströmischen Reiche gehort hahe.
Krieg um Rhodos. Die Jolianniter unter TVilhelm Vlllaret batten 1249 diesc' Insel den tiirkischen Seeriiubern abgenommen, uud bcherrschten sie mit den dazunbsp;geliörigen kleineren Eilanden. Aber im Jahre 1480 erschien die osroanisclie Flottenbsp;vor Rhodos und belagerte die Stadt, musste aber nach drei Stürraen anf dieselbcnbsp;mit Verlust wieder abziehen, luid erst i522 gelang es dem Sultan Suleiman L durchnbsp;List und Verrath , die Insel zu erobern.
Noch in deu letzten Jahren des fünfzehnten Jahrhundcrts trug die osmanische Flotte fiber die venetiauische den Sieg hc\ Sapienza diwnn, worauf die Osmanennbsp;zwar Lepauto eroberten, jedoch die Insel Cephalonia an die spanisch-venetianischenbsp;Flotte verloren. Aber i5o2 verbündeten sich alle christUche Seeniachte des Mittel-niecres znm heiligen Bunde, bedroheten sogar Constantinopel, und eroberten Santanbsp;Maura , das aber im Friedenscliluss wieder abgegebcii ward.
Selim I. baute ein nenes Arsenal nnd vermehrte die ï'lotte, welche bisher nur aus 70 Galeeren bestand, um 5oo Segel, von welohen zwar erst sein Nachfolgernbsp;Suleiman l. Gebraiich machte bei der Eroberung von Rhodos; nach vergeblicliernbsp;Belagcning der Insel Corfu mit 40,000 Maim an Bord, eroberte .sie ira Archipelnbsp;dafür die Insein Syra, Skyros, Patlimos, Egina, Paros undNaxos i537, welchenbsp;In.scln der Venetianer Marco Sanuto nach der Eroberung Constantinopels durch dienbsp;Kreuzfahrer als Herzog des Archipels erlialtcn liatte. Von da zog dicosmauische Flottenbsp;unter Chaireddin Barbarossa, gen Nauplia, oder Napoli di Romania, das vergebensnbsp;belagert ward. Zu dieser Zeit fülirte die türkische Flotte in zwei Moeren Krieg:nbsp;Barbarossa im Archipel, uud Suleiman|gt;ascha in den kndischen Gewassern i538.
die spatere Zeit die Unternchmungen der Pforte nach ausslt;'®lahmte, und hinderte ihre Waffen nach Westen zu tragen; denn obwolil der Krieg Trans mit dernbsp;Pforte nicht sicgreich war, so verlor es doch im Frieden 1828 keine Liinder,nbsp;da der Krieg mit den sich erhebenden Hellenen diese zur ^^chgiebigkeit zwang.
EROBERUNG SYRIENS, AEGYPTENS, UND DER NÖ^DRUESTE AFRICA’S.
Aegytten, nun ein fast für sich bestellendes Reich uod nur der Pforte tribut-ma.ssig. Seit den iiltestcn Zeilen musste dieses Land, soD^t von allen Seiten durch die Natur geschützt, gegen Nordost auf der Landenge Suez, wo das Landnbsp;offen stelit, in Asien festen Fuss zu halten suchen, wo es denn auch noch zur Zeitnbsp;des Emporblühens osmanischer Macht die ganze syrisch® Kuste bis Cilicicn be-herrschte; als das Haus der Maraeluken al)er amh CiHcieu Besitz nahm , kam esnbsp;wirklicli das erstenmal z.u einem Kriege mit den OsmaDeDgt;iu welchem diese dreinbsp;Niederlageu erlitten i486. Als aber unter Mohammed II.Bajesid 11. durch dienbsp;Eroberung Diabekirs das Reicli der Aegypter in Asien be^rofit^ rückte der Mame-lukensultan Kanssu G/mwrfgen Haleb, wo er bei Merdsch Hubik i5i6 gesclihigeu
wurde. Von da zogen die Osmanen erobernd uberHama Hims nach Damascus, nbsp;nbsp;nbsp;,nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;-nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;,
wo Selira siegend einzog und Syrien unter seine Statthalter ^ertheilte. Im nachsten| Jener siegte bei Prevesa fiber die vereinigte christUche Flotte, und die.ser eroberte Jahr zog Selira durch die Wfiste geu Aegypten, wo er Kairo die Macht des nach frnchtloscr Bekarapfung_ der Portiigiesen in Indien und Persien , Arabien,
letzten Mamehikensultans nbsp;nbsp;nbsp;'verDichtete, und na'^l* verzweifelter Tapfer-
kelt der Maraeluken, deren 4lt;^»ooo die Wahlst;itt bedeekte®» nach einem Blutbade Kairo’s und Hinrichtung der Sultane, Aegypten ^ur osman- Provinz machte i5i7.
wahrend cin Landheer die Moldau eroberte.
Krieg MIT Venedig 1570—1073. Selim, lüstern nach deraGoldc und demWeine Cyperns , aufgereizt von seinem Liebling, (Jein Juden Josef Nassy, den er zum Herr-
Afriga, Noch in den letzten Jahren Selimserbobsich CA^»*^hnausJenigewardar, scher von Cypern zn maeben versprach, begründele seine Aiispiüehe auf diese lierr-bei den Christen Barbarossa genannt, durcli glficklicheun^k-uhne Seerauberei. AlS|li(;he Insel ungefahr auf dieselhe Weise, wie spatcr Ludwig XIV. von Frankreich namlicli Ferdinand der Katliolische von Spanien die No^'^kfiste Africa’s erobert'die scinigen durch Reuniouskammern. Selira erliessnamlich einen Fetwa, in dem ernbsp;batte, ricf ihn Sultan Mohammed von Tunis zu Hülfe, 4®® er durch glückliclie sein Recht auf Cypern aus dein friiheren Besitze der Araber und Aegypter licrleitetcj,nbsp;Seetreffen gegen die Franzosen, Genueser und Spanier *1^® Stadte Africa’s wieder'und dass die Einkfiufte die.ser Insel für den Schutz nnd Unterlialt der beiden heiligennbsp;erobern half. ’^Nacli Erdrosselung des Emirs Selim vonnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;beherrsclite er selbst. Statten zu Mekka und Medina bestimmt waren. Unter Pialepascha zogen 3oo Segel
Al‘»ier, erobert sogar Tunis und Tremessa, und holte di® hedrückten Manren in | aus gen Cypern. Nicosia fiillt zuerst nach slel^enwöchiger Belagerung ; daim Fama-Spanien ab nach Africa; den Admiral Carls V., Andrea Doria, besiegt er, und segelt'gosta , vertlieidigt von Marco Antonio Bragadino , durch Capitulation, welclie an nach Constantinopel, wo er sich als Beglerbeg von Algier vo® Soliman beleliuen liess.'iBragadino treulos verletzt wurde. In einem Jahre eineute sich die Pariser Blut-Kaiser Carl aber zog, ura Tunis zu erobern und den Barb®**lt;^ssa zu züchtigen, mit hoclizeit in den Graueln der Erolierung Cyperns. Aber der Papst braclite nun eiinbsp;5oo Schiffen dahin, i553, erobert Tunis und setzt deu von Barbarossa vertriebenen'Bündniss niit Venedig und Spanien gegen den grausamsten und ewigen Erbfeiiid desnbsp;Mulei Ha-san wieder ein. Aber vor Algier war CarlV. nicld ao glfic-klicU; er wurde'cliristlichen Namens zuwege. Unter Don Juun voii Oestreich, Bastard Carls V., ver-vom Sturm undUugewitter und von Barbarossa’s Waffen z^r Rfiokkchr gezwuugen. ' eiuigten sich die Geschwader des Krenzzuges, 206 Segel stark. Die tfirkische Hotte
So war mm , nachdem der Secrauber Drakut i55r auch Tripoli den Mr’‘^------- ^ nbsp;nbsp;nbsp;~nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;^ ..........
genommen, die ganze Nordkfiste Africa’s unter osmanischer Herrschaft,
aber entzog sich dieser Botraassigkeit seit 17n fast ganz» und auch Tunis unU!gingen_____ nbsp;nbsp;nbsp;..
Tripolis verstellen sich nur zu eiuem jahrlichen Geschenke au die Pforte. nbsp;nbsp;nbsp;j Winter war seine Flotte wieder hergestellt, und iiaeli dem I rieden von iS'S mit
^ nbsp;nbsp;nbsp;.,1nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;i.* ,-xxnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;1 T» •nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;A..nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;•nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Tnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;•nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;1 Venedig seJiien es, als batte Selim die Schlacht hei Lepauto gewonnen.
Arablscher Krieg. nbsp;nbsp;nbsp;^nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;« verlnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;Don Juan aber batte sich nach seinem Siege vou den Venetianern getrennt, war
Tinglückl.chen Kampfen mit den Kiirden Keich imd Lebeo oren i5l 7, bclehntcl nbsp;nbsp;nbsp;„esegelt, das cr eroberte , um den eidvergessciieu Mulei Hasan, wcleliein
Sultan Selim II. den Tscl.crkessen Iskender mrt der Sta« altersebaft Arabmns r.u 8 Vater auf den Thron rerholfen, zu ziubtigen. Kaum war aber diese Stadt im Jemen, welches Land aber erst 1^70 dure gt; drer asmani che Feldherren d.e s.cb;nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;^nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;türkisle Flotte 40,000 Krieger z,
gegenscitig verdriingt batten nbsp;nbsp;nbsp;f p Ïcal d bquot; fda* Land ; Tunis und Goletta ward mit fiu ehterlichcm blutbade erstiirmt.
der osmanische Sultan das den Chalifen gehorende Pradical des BescUutzers des^ nbsp;nbsp;nbsp;^nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;- i5o5, dem Nachfolger Selims 11., stand die Flotte bei
Prophetengrabes und Medina s. nbsp;nbsp;nbsp;cliristlichen Seemaebten in Furebt; jiiliilicli lief sie aiis und beiinruliigte die
cn-ucrtïT AGHTTIV Tnjn nSlUANFN nbsp;nbsp;nbsp;Küsten Calabriens; mit jedein Frülijalire zitterte Venedig, Malta uud Sieilien.
SEESCHLACHIKN DER OSMAWLA. nbsp;nbsp;nbsp;Krieg mit des Mai.the.serk iliuS —1610. Auf der Hóhe von Baffa lieferle die
1499. bei der Insel Sapienza. Die osmanische Flotte siegt über die venelianische ,1 osmanische Flotte iintcr Kapudanpascha Chalil der vereinigten Hotte der Maltheser
worüher Lepaiito verloren geht...........................Jonisches Meer. 1 „„d Florentiner die Seesclilacht der schwarzen HöHe , dies war nii mlich ein von den
l56o. Bei Malta , wo die cliristliclie von der osmanischen Flotte unter Piale-Pasclui -phrkeii so genanntes nialthcsisclies Kriegsschiff, diireh ncnii/.ig Kanonen fnrelitbar.
vernichtet ward................................. • • •.......Mihelmeer. Dieses und sechs andere Sehiffe wurden die Uente der Osmanen, nebst iS Ilitteru
1.471. Seesclilacht bei Lepante. Don Juan d’Austria besiegt die tiirk. Flotte. nbsp;nbsp;nbsp;jg„ Kanonen. Aber die F’lotte der Maltheser batte vou iiun an mehr Glüek, Cng
l6to. Seesclilacht der schwarzen Holle, auf der Hülie vou Bafhi, wo die malthesischc meliremal die mit asiatisehein uud iigyptisehem Tribut nach Constantinopel segelnden
und toscanisehe Flotte geschlagen wird........................ . .h. Cypern. .Sehiffe weg , und gewann gegen die Osmanen melire Seetreffen. Die toscaniselie
1613. Bei Chios. Sieg der toscanisehen Flotte über die lliiAisclie........ .Archipel, p'lotte landete im Pcloponnes , verwüstete die Kuste , daim auf Kos ; bei Chios
l656. Seesclilacht bei den Darilunelfe». Sieg der venetianischen über die osmanische besiegt sie die tiirkisclie Hotte i(il3.
Flotte, und ein Jahr daraiif die zweite, nnd Samothrace und Lemnos genommen. I xxv-jjshbiger Krieg mit Vesedig um Kreta 1645. Als die maltbesisclie Flotte 1661. Yot Attalia. Die türkische Flotte von der venetianischen geschlagen.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;|,,u Kreta Nabrung gefasst, sah hierin Sultan Ibrahim eine feindliiJie Haiidlung der
, 88. Ozakow. Die Flotte von den Russen geschlagen.
1827. Navarin. Die Flotte von Codrington veriuclitet.......
ALTE SCHLAGHTFELDER.
Arbela, oder Kerhela. Sclilachtfeld Alexanders des Macedoniers gegen Darius.
im Ejalet Schehrsor.
2. nbsp;nbsp;nbsp;Harran. Niederlage des Crassus..............................- - hei Orfeu
3. nbsp;nbsp;nbsp;Rassol-Ain, das altenbsp;nbsp;nbsp;nbsp;, wo Gordianiis die Perser seblug........ ..^.Qrja.
4. nbsp;nbsp;nbsp;Sindschar, wo Constantius vom Perser Schapor geschlagen 341.
5. nbsp;nbsp;nbsp;Site, das alte Zela. Sieg Ciisars : veui, vidi, vici; und i5 Jahre Trfiher des
Mithridates fiber Triarius.
6. nbsp;nbsp;nbsp;Malalia bei Melitene. Schlacht des Justlnians und Cosroes Nuslurwan 572.
7. nbsp;nbsp;nbsp;Hems, das Enessa, wo Zenobia, die Königin von Palmyra, von Aurelian
geschlagen ward...............................................Syrien.
laindschlachten der osmanen.
Di« mit • heteichneten Namen sind nirht auf der Carte verzeiclinct.
1288. Agridsche, die erste Schlacht der Osmaneu, wo Osman fiber den Gebietcr dieser Stadt siegt. Sultanceni.
i3oi. Kujunhissar, Sieg Osmans fiberMuzalo, Hauptmann der byzantiuischen Leibwaclie; der erste Sieg fibernbsp;die Griechen................ . . . . Chodawendkiar.
l33o, * Pelekanon, Schlacht und Sieg Qsraans fiber Kaiser
Aiidrouicus jun.., ...................Kodscha IU.
i363. Ander Marizza. Murad 1. besiegt die unter König Ludwig vereinten Ungarn, Servier u. Bosnier. Riirnlli.
l386. Iconium. Murad 1. überwindet die Karamanen. Mu-sterscblacht der Osmanen. ..........Karaman.
1389. Aufder Ebene von nbsp;nbsp;nbsp;Murads I. letzte Schlacht,
WO er sterbend fiber die slaviscUen Völker des Nordens siegte................................Servien.
1896. Philippopolis , WO König Sigismund init der BlütLe fraiizösischer und deutsclier Ritterschaft von Bajesidnbsp;gesclilagen und vernichtet wurde. ........Rum Ili.
1402. Angora. Bajesid v. Timur geschl.u. gefangen.
1418. * Tschamurli. Mohammed I. besiegt seinen Bruder Musa und wird Alleinherrscher der Osmanen .x^eme».
1422. * lm schiljigen Thale, wo Murad TI. von Dsebuneid u dem Tbronanraasscr Mustaplia besiegt wird. .Rurnlli.
1442. Hermannstadt SiegHnnyads üb. Nlcsidhc^.Siehenbürg.
1442. nbsp;nbsp;nbsp;* Vasag. Schehabeddinpasclia mit 80,000 Türken vou
Hunyad aufgerieben ,. ................ H'allachei.
1443. nbsp;nbsp;nbsp;Jeschowitza. Das vereinigte Heer der Christeiiheif
unter Hunyad scLIögt die 'Tiirken..........Servien.
i444' Warna , wo der friedenbrecbende König Ludwig vou Ungarn und Hunyades geschlagen werden v. Murad II.nbsp;und der ersterenbsp;nbsp;nbsp;nbsp;das Leben verliert........Bulgarien.
144S. Kussoxva. Hunyad nochmals gesclil. von Murad It.
1461. OcAnV/rtf. Sieg Skaiiderbegs fiber die'Turken.
1465. nbsp;nbsp;nbsp;Ermenak. Isliakbeg der KunAtnaue gesclilagen vom
Stattlialter von nbsp;nbsp;nbsp;Antalia. ........... Ischtil.
1466. nbsp;nbsp;nbsp;Larenda. Mohammeds 11. abermaliger Sieg fiber den-
selben...... .Karaman.
Koraili, am See. Die emporten Karamanen ge schlagen.............. Humid.
1473. Siwas. Usunhassan, vom Hause des weissen Hummels, schlagt die Osmanen................
1473. Terdschan. Mohammed II. besiegt den FfirstenUsmi hassan......................... .Erserum.
1475. * Am See Rakowitz. Stephan, der Ffirst der Moldun, sclilagt die Tiirken.................. , . , .Moldau.
147^^' * Rosbeeni. Stephan wird geschlagen......Moldau.
1488. * Ebene 'von Aghadschairi. Die Osmanen erleiden eine Niederlage von den Aegyptern..............Ischtil.
Amrothen Thurmpasse. Niederlage der Tiirken durcli Stephan von Thclegd. .............. . SiehenbUrgen.
1492. * Villach. Niederlage der Renner und Brenner durcIi Khevenhiiller.........................Kdrnthen.
1492. nbsp;nbsp;nbsp;* Szerani. N iederlage der Tiirken durch Kinis. Ungarn.
1493. nbsp;nbsp;nbsp;* Am Passe Sadbar, Niederlage der Croaten unter
Derencseny............................Croatien,
i5i4. * 'Tschaldiran. Ismail von Seliinl. geschlagen.Jr^m.
iSib.*MerdschDabik. Sultan Kanssu Ghawri der Mameluk wird von den Osmanen geschlagen, und Haleb osma-
nisches Ejalet........... Haleb.
526. * Mohacs, Suleiman ll, schlagt K. Ludwig H. von Ungarn, u. dieser bleibt auf dem Schlachtfeld. Ungarn^nbsp;^ * Derbend. Osmanpascha besiegt die Perser, Daghistan.
GESCHICHTLTCHE GESTALTUNG DER OSMANISCHEN STAATSVERFASSUNG.
Die drei Grundziige des osmanischen Staates, Ilierarcliie, Lelm- nnd Steuerwesen, sind altpersischen Ursprnnges.nbsp;Unter der Regierung des grossen PerserkonigsiVKi'cAirica/jnbsp;liatte sich aus den alten Elementen eine neiie persischenbsp;Staatsverfassung gebildet; die Araber nnd der Koran nali-men die Grundziige des unterjocliten Staates an; der Kolossnbsp;des Clialifats zerflel aber in mehre Reiche unter arabisclien,nbsp;neupersischen und tiirkischen Dynastien ; die miilt;;!itigstcnbsp;der letzten, die Seldschuken, herrschten iu Persien, Syriennbsp;nnd Kleinasien, Aus den 'Triimmern der Seldschuken Ico-niiims gestaltete sich das osmanische Rcicli nnd erbte un-mittelbar von demselben seine ersten Einriclitungeii imnbsp;Finanz-, Kriegs- und Jjelmwesen, so wie iu der Rechts-verwaltung.
Osmanbeg ist zwar der Grfinder der Dynastie, die nocb heute seinen Namen tragt, aber erst sein Sohn Urchan istnbsp;als der eigentlichc Stifter des Reichs zu betrachten, weil ernbsp;Mfinze und Kanzelgebet, die beiden entscheidenden Kron-reclite der Sonveranitat, die bisher immer anf den Namennbsp;der Seldschukiden gelantet, sich selbst angeeignet. Urchannbsp;setzte auch die Wfirde eines Grosswessirs , sein Brudernbsp;Alceddin ist der erste, und eines Heeresriebters, Kasiaskers,nbsp;ein, und ist der Grfinder der Janitscharen und Sipahi’s,nbsp;yvieMuradl. die Organisation dieser Trnppen zuzuschreibennbsp;ist. Ueberliaupt ist, wie Osman der Grfinder der Dynastie,nbsp;Urchan der der Sonveranitat, Murad I. als Gesetzgebernbsp;anzuschen. Er legte den ersten Stein zum Grundgesetz desnbsp;Reichs, Kannn, welchen Mohammed II. fortgebaut, Sidei-man/, aber, Kammi genannt, vollendetc. Urchans mili-tarisches und politisches Gesetz bestinimte ausser den Ja-nitscliaren noch ein drittes Corps, die Woinaks, besoldetenbsp;'Trossknechte , und ein viertes, die Sipahi Oglu^ odernbsp;Lehnsreiterei, die Timare und Siamets,
Uehersicht der Fahnen fS-Audschahe] und Sahel (Kilitsch) , d. i. der Districte und Lehen im ganzen osm. Reiche.nbsp;Landschajlen, Fahnen. Sabel. Gesammte Mannschaft.
Schxxyarzes Meer.\^YeVA, nach der heldenmfitlngsteu Vertheidigung italienischer, französischer und Jonisches Meer. savoyisdier Ritterschaft, der Pforte abgetreten ward, Dieser Krieg kostete 3o,000nbsp;Venetianer und mehr als 100,000 'Tiirken; 96 Austidle, und eben so viele Stfirmenbsp;geschahen; 1172 Minen wurden gesprengt; ferner viele Seeschlachten , welche abernbsp;gcwöhnlich zum Vortheile der Venetianer endeten.
Aber noch immer dauerten die Fciudseligkeiten zur See fort bis znin Girlowizer Frieden ; die Venetianer nahmen Prevesa und Chios, welches sic aber iBqS nach einernbsp;ffinftagigen SeesclilaiJit bei dieser Insel wieder verloren, und eroberten Morea,nbsp;das sie vom Carlowizer, 1696, bis zfim Passarowizer Frieden , 1725 , behielten,nbsp;Seit der letzten Hiilfte des vorigen Jalirhuuderts kam die tiirkisclie Flotte immernbsp;mehr in Verfall; im griechischen lusurrectionskriege erlitt sic noch den letzten em-pfmdlichen Verlust, iiidem sie an deu Griechen die besten Seeleute verlor und zunbsp;schadlichen Feinden bekam, und endlich ganz vernichtet wurde zu Navarin, vonnbsp;welchem Schlage sich das tfirkische See wesen schwer und nur langsara erholeu wird.
i583.’
Niederlage Hassanpascha’s v.
.... Croatien.
1. nbsp;nbsp;nbsp;Rumlii. . .
2. nbsp;nbsp;nbsp;Anatoli. . .
3. nbsp;nbsp;nbsp;Karaman.,
4. nbsp;nbsp;nbsp;Siwas ....
5. nbsp;nbsp;nbsp;Meraasch .
6. nbsp;nbsp;nbsp;'Trapesunt.
7. nbsp;nbsp;nbsp;Tschaldir .
8. nbsp;nbsp;nbsp;Erserura , .
9. nbsp;nbsp;nbsp;Rakka. . ,,
10. nbsp;nbsp;nbsp;Haleb ,. , ,
11. nbsp;nbsp;nbsp;Damask,. .
12. nbsp;nbsp;nbsp;Tripoli . . .
13. nbsp;nbsp;nbsp;Aegypten .nbsp;14* Kandia . . ,
15. nbsp;nbsp;nbsp;Archipel , ,
16. nbsp;nbsp;nbsp;Wan.....
17. nbsp;nbsp;nbsp;Diabekir. .
18. nbsp;nbsp;nbsp;Bosnien, ..
19. nbsp;nbsp;nbsp;Kar.s.....
20. nbsp;nbsp;nbsp;Mossul ...
21. nbsp;nbsp;nbsp;Schehrsor .
22. nbsp;nbsp;nbsp;Bagdad ,. ,
23. nbsp;nbsp;nbsp;Bassra..,.
24. nbsp;nbsp;nbsp;Jemen ....
. .24*.. •9j374.........3o,ooo
,. 14....7,3ii, 1,700 ,., 7..., t,6oo ,. anbsp;nbsp;nbsp;nbsp;. 4,600
... 7.... 3,333........ .9,000
,. .5, f. .2,169..........o,5oo
...r.....454..,........75o
..i5..... 656.1,700
. .10... .5,279...... -' • •7gt;8oo
,. ,8..,,. 653..1,400 ... 9 .... . 908 . . A A ,,,,.. 2,5oo
. lo,..,, 996...... .2,600
,. .4.....6i4.......... 1,400
. .24............,.... 12,000
.. .3........... 4»o8o
......86,700’
. .1,110 ^
, .. 100
. .20. .19.nbsp;..8nbsp;..6nbsp;,..5nbsp;. .20nbsp;..18
1592. * Sissek an der Kulpa.
Bosuien............
i5^5. Bukarest. Die Tfirkeu von den abgefallenen Wallachen geschlagen......................fVullachei.
1596. * Keresztes, Sieg der Osmanen und Niederlage der Kaiserlichen............................Ungarn.
1659. Jassy. Der'Tatarcbaii besiegt den Fiirsten Rakoezy von Siebenbiirgen...................... ¦ Moldau.
1659. * Valaszut am Szamos, llakoczy verliert Sieg und Leben gegen die 'Tfirken............ .Siebenbiirgen.
1663. nbsp;nbsp;nbsp;Neukciusel. Die Ungarn unter Forgacsgeschi. Ungarn.
1664. nbsp;nbsp;nbsp;* St. Benedict bei Lexvenz. Graf Souches reibt ein tiir-
kisclies Heer auf. .......................Ungarn.
1664 * St. Ggtthardt anderRaab. Montecuculi vernichtet die tiirkisclie Strcltraaclit unter Kccprili.....Ungarn.
1673, Choezin. Sohieski besiegt die Tfirken,. Bessarabien.
1675. * Lemkerg. König Sohieski rettet mil einem Siege fiber Kceprili Polen............. .Lodomirien.
1684. *Parkany. Die'Tfirken von Lotliringengcschl. Ungarn
1684* * Tubak. Die 'Tataren schlagen die zaporogisclien Ko-saken aus Bessarabien................Bessarabien,
1687. * Mohacs. Lothringen schlagt die Tfirken.. . Ungarn Salankemen. Miistapha Kiuprili verliert Sieg undnbsp;Leben.................. Ungarn.
1696, nbsp;nbsp;nbsp;* Bega an der Ternes. Sieg der 'Tfirken fiber die Kaiserlichen ........ Ungarn.
1697. nbsp;nbsp;nbsp;*7jenta. Besiegung und Niederlage der Tfirken durch
Prinz Eugen. ,; ..................... • • 'Ung*!' '
278
Wahrend der verhang-nissvollcn Regierung Bajesid L. erhielten die Richter gesetzmassige Einkvinfte nnd Ta-xen, nnd ward ihiien dieFfintcltaxe der Gefangenen angewiesen ; abernbsp;es ward aiich jene Massregel bar-barischcr Politik des Prinzenmor-des, nach dem Spruclic des Korans:
34,598
hesser Hinrichtung als Unruhe, ein-geffihrt, wodurch der osmanische Stamm ifichr als einmal seinem Erlöscheu nahe gebracht wurde.
Mohammed II., Constantinopels Eroberer, gab dicRang-ordiiung und Titel der Wfirden der Diener seines Reiches die ersten Staatswfirden besitzen jenen den Tfirken eigen-tlifiinlichen Ty|)us derVierzahl nach dem Lehr-, Wehr-Zehr- und Nalirstandc; die vier Siiulen des Reiclies, Erkauinbsp;Dewlet, der Wesir , der Kasiasker , Defterdar , und Ni-schaiidsclii, oder Staatssecretar, welche zusaramcn dennbsp;Diwan bilden. Wic diese Tetras im Civile, so gibt es nocbnbsp;(fine im Militiir : i. die Aga’s der J;mitS('liaren ; 2. dienbsp;Nikiab Agalar, Aga’s des kaiserlichen SteigbfigeLs; 3. dienbsp;Baluk Agalar , die Commandanten der Reiterei; nnd 4* dienbsp;Aga’s der Dschebedschi, Waffenschmiede, und Topdschinbsp;der Artilleristen; ferner eine drilte uud vierte'Tetras dernbsp;Hofwfirden, der innern und iiussern. Hieraiis entstandennbsp;eben so viele Gesetzbficlier , oder Kannname : das dernbsp;Finanzen, der Strafeodex, der Militarcodex gt; der Lehens-(^odex, nnd das Ceremoniel, Teseberfat.
So blieben die Grundgesetze des Reichs, wie sie Suleiman gab, ungeiindert, bis ƒ//, 1789^—1807 als Neuerernbsp;anftrat; er versnclite die Janitscliaren anfzuheben und dasnbsp;Militar auf eiiropaischen Fuss zu setzen , aber diese Nene-rungsversuche kosteten ihm 'Thron und Leben , nnd erstnbsp;seinem Nachfolgernbsp;nbsp;nbsp;nbsp;ƒƒ. gelang die Ausrottung der
Janitscharen imd die Anfstollimg eines Heeres nach euro-
Jas die Botscliafi der Tliilie des Feindcs niclit glaubt, nnd im üebermutiie » dem cin-^urzendM Hirnmel mit den Speeren zu trotzen» Torgibt, kommt Bajesid mit seinem Heere auf sechs Stmiden nalio, und droht, sein Pferd auf dem Hocbaltare St. Petersnbsp;in Rom ffittern zu lassen. Durch die Uebereilung der Franzosen, welche die Elirenbsp;des Vordertreffens an sich rcissen, geht die Schlacht bei Philippopel ffir die Euro-paernbsp;verloren; viele Ritter linden deu Tod oder Gefangenschaft; Konig Siegraund fliehtnbsp;aut der Flotte der Jolianniter durch deu Ister , den Bosporus nach Dalmatieu i3q6.nbsp;Nun uherfluten ^e Tfirken Bosnien nnd die Wallachei, und dringen bis Ungarn undnbsp;Steyermark streifend vor. Bajesid ist dnrch diesen Sieg in Stand gesetzt, in Europanbsp;nach Mesten und Sfiden sich zu vergrosseru, wahrend sein Feldherr Timurtasch innbsp;Asien bis an den Euphrat erobernd vordriugt, durch Besiegung Kasi Burhaneddinsnbsp;Siwas erobert und die Grenzen des alten Römerreiclis übers(;hreitet.
Kampe Bajesids mit Timur. Der Welteroberer batte bisher die Marken seines Reichs gegen Norden, Osten und Süden erweitert; die von den Osmanen entthrontennbsp;rursten -von Kastemuni, Mentesche nnd Kermian suchen Znflncht und Hülfe gegennbsp;jene bei ihm, und Timur begnfigt sich mit der Eroberung von Siwas, worauf crnbsp;M ieder nach Syrien und Aegypten zurückzieht. Bajesid aber beschwört die einmalnbsp;entfernte Gefahr znm zweitenmal herauf , beleidigt die Gesandten 'Tiraurs, nndnbsp;^rdert den gegen die Osmanen immer gemassigten nnd milden Timurlenk selbst auf.
leser ersebeint nun mit 700,000 Mongolen. Die Schlacht bei Angora entscheidet. Bajesnl wird gefangen; -J- 1408 in einem Kafig (?). Timur selbst rückt nun sexinbsp;Kutahia, erhalt vom Kaiser 'Tribut, wahrend seine Söhne die Kfiste Kleinasiensnbsp;und Smyrna erobern, und die Fürsten vou Kermian, Aidin nnd Karaman wiedernbsp;eingcsetzt werden. Tod 'Timurs nach seiner Rückkehr nach Samerkaud, als er gennbsp;China ausziehen wollte, x4ü5.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;^
Kriege unter Mohammed I. Als Mohammed in Europa Riilie und Frieden gestiftet, wendete er seine Waffen zuerst nach Asien, wo Dsebuneid und die Karamanen Brusa belagerten und verheerten; aber schon vor der Ankunft des Sultansnbsp;mehen sie; Dsebuneid wirft sich mit seinen Verbündeten, den Fürsten von Tekke,nbsp;Mentesche und Kermian, den Rhodisern und Latinern , in die Feste Smyrna, wonbsp;sie sich nach zelm Tagen dem Sultan ergeben. Der dveiraal eidbrüchige und dreimalnbsp;gebandigte Ffirst von Karaman wfird gezüchtigt. Aber kanm nach gebandigtemnbsp;Asien wurde Moliammed nach Europa gegen die Ungarn gerufen von einem Anver-waudten des Fürsten Myrtsche; Oestreich und Kiirnthen ruit Niklaus Graf v. Frangipani nnd V. Auersperg und dem Herzog Ernst von Steyermark schlugen die Türkennbsp;in inciircrcn Treffen zuriick aus Ungarn und Karnthen, wahrend in Asien die Erz-gruben Isfendiars den osmanischen Waffen zu 'Theil werden.
Unter MupxAD II. Mnrads Regierung beginnt gleieb mit einem dritten Aufnihr des falschen Mustaplia, welcher die Freiheit M-ieder erhalten, sicli mit Dsebuneidnbsp;vereinigte, Gallipoli erobert uud das Heer des Sultans im schilfigen Thale schlagt.nbsp;Der falsche Mustaplia aber lasst sieb treulos bereden, nach Asien überzugehen, wonbsp;cr bei Ulubad von seinem Heere verlassen, uud nacb Europa fiieheud, in Adrianopelnbsp;gelieakt wird. Murad zielit nun racheiid mit eiuem Heere vor Constantinopel, uudnbsp;beginnt die viertc tiirkisclie Belagerung 1412. Ffinfluindert Derwische , die christ*nbsp;lichen Nonnen vora Sultan sich als Boute bedingend, Vich- undSklavenbiindler,nbsp;Wuclieref nnd Trödlcr, auf die Beutc der Lastthiere, Kiiaben, Madchen und Haus-gerathe Plane des Gewinnes bauend, vermchren das belagcrnde Heer. Der Sturmnbsp;beginnt; der Kaiser liegt in den letzten Zügen, sein Nachfolger aber, Johannes,nbsp;leitet die Vertheidigung; ein liegen von Pfeilen, abgesendet von der ganzen Be-völkcrung, empfangt die Stürmenden; Weilier und Kinder, Mönche und Klerikcrnbsp;erfüllcn die LuftmitdemSchlaclitgeschrei: Christos undPanagia, deren wnnderbarernbsp;Erscheiiiung die Kaiserstadt ihre Rcltung zusclireibt; Murad II. lasst plötzlich vomnbsp;Sturm ab, denn die Nachriclit, dass ein drifter Tlironaniuasscr Mustap’ia, anf An-stiften der Griechen, unter Leitung des Mundsclienkcn Elias Beg sich in'Kleinasiennbsp;erhob, mit Hulfe vop Karaman und Kermian Brusa bedrohte und Niciea erobert,nbsp;rief ilm dahin ab, wo cr durch List und Bestechung den Mustaplia, den ffinfzehn-jahrigen Prinzen , seinen Bruder, in seine Gewalt bekommt, den er erdrossseltnbsp;nnd dann standesgeraiiss an der Seite des Vaters Mohammed I. zu Brusa beisetzt.nbsp;Auch der Empörer Isfendiar-Beg zu Sinope-wird nun gedemütliigt, wahrend dernbsp;Feldherr Firas-Beg in Europa fiber den Fürsten der Wallachei Sieg und Tribut,nbsp;der Sohn des Ewrenos aber Lacedainion und Gardika erobert, und die Albanesernbsp;schlagt 1423. Nun werden ‘wfieder Friedensschlüsse mit dem neuen Kaiser Johannesnbsp;dem Palaïologen gewecliselt; alle feste Platze und Stiidte am schwarzen Meere,nbsp;die Stadte Seitun und die iibrigen ara Stryraon nebst jahrlichem 'Tribut sind dienbsp;Früchte dieses ffir die Byzantiner schraaliliclien Friedens. Der Empörer und Ver-ratlier Dsebuneid aber batte wieder eine Macht in Asien gesammelt und den Statt-lialter von Aidin vertrieben , als er endlich von den Osmanen unter Hamsabegnbsp;geschlagen, iu das Schloss von Hypsela gedrangt, sich ergab und mit seiner ganzennbsp;Familie erdrossclt wurde. Nun werden die emporten Fürsten Kleinasiens theilsnbsp;vertrieben , theils mit festern Banden der Belelinung an die Pforte gefesselt. 'Thes-salonika aber, das die Genueser dem Kaiser abgekaiift, vifird erstürmt, zerstört,nbsp;und von tiirkischen Ansiedlcm aus lenigewardar neu bevölkert i/|3o.
ZwEiTER Krieg Mit Ungarn. Trotz des 1428 erneuten Friedens mit Ungarn, der Mallacliei und mit dem zinsbaren Fürsten Brankowich von Servien batte den-uoch Kaiser Sigismund den Fürsten von Karaman zum Krieg gegen die Pforte auf-geregt; ein Pferd gab die Veranlassung; nachdem aber Murad 11. den Karamanennbsp;bis Ischtil (Cilicien ) getrieben, kehrt er seine Macht gen Europa, die friedens-brfichigen Ungarn und Szekler zu bestrafen. Ein tfirkisehes Heer zielit vor Herman-stadt und verwüstct Siebeubfirgen 1428. Semendra, welches der ScliM-icgervaternbsp;des Sultans , Georg Brankowich , Herr von Servien , befestigt und seinen zweinbsp;Söhnen zur Vertiieidigung fibergeben batte, wahrend er selbst nach Ungarn floh,nbsp;fallt nach langer BeLagerung in die Hiinde der Türken. Die Sölme des servischennbsp;Despoten werden geblendet und nach Tokat abgelülirt. Die Stadt Novoberda, reicl»nbsp;an Bergwerken , fliUt ebenfalls in ilive Hiinde. Das ungarische Heer, unter seinemnbsp;neuen König Albert, flieht, von panischera Schreckeu gcj.agt, vor deu osmanischennbsp;Wölfon, olme die beabsichtigte Wiedereinnahrae von Semendra. Die religiosenbsp;Spaltung iu Ungarn und Bölmien zwischen Katholiken und Utraqiiisten , welchenbsp;letztere den dreizelmjahrigen Sohn des Königs Wladislaiis von Polen , Kasimir,nbsp;zum König von Bölimen ausriefeu, wahrend jene dem König Albert von Ungarn,nbsp;nun deutseben Kaiscr , die bölimisclie Krone geben wollen, bieten dem Sultannbsp;Gclegenheit zu den ersten Unterliaudlnngen mit Polen , M ouach Wladislaus, gegennbsp;türkische Hülfe zur bölimischcn Krone für seinen Sohn Kasimir, der Freundschaftnbsp;mit Ungarn entsagen sollte. Als aber durch den Tod Kaiser Alberts die Verhand-lungen rückgiingig wurden, i44o gt; und die feindlichen Slreifereicn der Türkennbsp;nach Ungarn uud Siebeubfirgen, worunter auch ein Versiich gegen Belgrad war,nbsp;mehre Jahre fortdauerten, tritt der Ungar Johann von Hunyad, der Held in dernbsp;Kriegsgeschichte seiner Zeit, vor das von den Tiirken belagerte Hermanstadt, schlagtnbsp;sie 1442» zieht fiber die Alpen, in die Wallachei und fibersehreitet die Donau ; cinnbsp;zweites Heer von 80,000 'Türken eilt ihra entgegen, das cr bei Vasag vernichtet.nbsp;Hunyad beginnt i443 den langen Feldzug. Scit der unglficklichen Schlacht vonnbsp;Nicopolis der zweite Feldzug der Cliristenlieit gegen die 'Turken. Ungarn , Polen ,nbsp;Servier, Wallachen und deiitsche Kreuzfahrer brechen unter Hunyad fiber Semendra in Servien ein, dringen fiber Krussowaz nach Nissa vor. König Wladislausnbsp;und Kardinal Julian foigen mit 20,000 IMann nach. Zwischen Nvssa und Sophia,nbsp;WO jetzt Jeschowiza stcht, werden die Türken gesclilagen, worauf die Einnalimenbsp;von Sophia erfolgt. In der Mitte des Winters fibersteigt er den Doppelp.nss, wovonnbsp;cine Mündimg, die 'Trajanspforte, oder Kapulu Dervent, Rumelien öffnet, dienbsp;andere, ein Flüssclicn, Isladi, in die Bulgarei ffihrt; jener war den Ungarn un-ersteiglicli, duridi den Ictztern drangen sie in Bulgarien ein, schlugen am letztennbsp;Abhange des Hiiiiius die 'Türken in diescra Zuge zum letztenmai, imd kchrten rnitnbsp;vielen Gefangenen wieder nach Ungarn zuriick. Zn glei(.‘lier Zeit cmpörte sichnbsp;der Ffirst von Karaman, von deu Ungarn angcregt, in Kleinasien , batte das Landnbsp;von Kutahia bis Angora verheert, bis ihn Murad sclhst, wahrend seine Feldherrennbsp;in Europa zwei Sclilachtcn verlieren , entgegenzieht und ihn znm Frieden zwingt.nbsp;Murad cntschliesst sich auch zu den Opfern des ungarischen Friedens, worin ernbsp;dem Fürsten von Servien, G. Brankowich, sein Land , Semendra, Krussowaz undnbsp;Schehrkoi zurückgibtund Gesandte nach Ungarn sclfickt, m o der Friede beidorseitignbsp;beschworen wird i444- Allein der auf zehn Jahre beschwornc Friede wurde nachnbsp;zelm Woclien von den Ungarn wieder gebroclicn. Der Papst erkannte namlich dennbsp;Frieden niclit an , weil er olme seine Einwilligung mit dem Erbfeinde der Cbristen-lieit abgesehlossen worden, und man gegen ihn kcine Treue zu lioltcn branche. Demnbsp;Hunyades ¦ward die Bulgarei zum Lolme versprochen , er rückte mit 10,000 Mannnbsp;verheerend durcli Bulgarian langs der Kelte dos ïlamus bis vor Warna , wo sienbsp;plöt/.lich den Sultan Murad treffen, welcher, aus seiner thronentsagenden Mussenbsp;in Magnesia aufgeschreckt, Hen 'Thron wieder bestiegen und rait 40,000 Mann vonnbsp;genuesischenSchiffern, statt ara Hellespont, wo die papstliche Flotte ihm den Uelier-gang wehrte, ara Bosporus nacli Europa übergesetzt. Die Schlaclit bei Warna gehtnbsp;für Hunyad verloren; der treubrüchige König von Ungarn verliert das Jgt;ebon; seinnbsp;Haiipt wird auf einer Stangc neben einer andern, worauf das vou ihm gebrocbcnenbsp;Eidesdoemnenthing, im'Triumph hcrumgefülirt; viele Grosse des Heeres, worunternbsp;amb Cardinal Julian, der Veranlasser desFriedensbriiclics, bloiben imGefecht. Nacbnbsp;wiederholter Thronentsagimg und Musse in deu 'Tulpengarten Magnesias besleilt;ytnbsp;Murad II. 1445 seinen 'Thron zum drittcnmale, da sein zwöl/jahrigcr Nachfolgernbsp;ihm noch nicht gewachsen ist. Eine Empörrmg der Janitscliaren in Adri.nnnpel ver-anlasst ihn, wieder nach Europa zu gelm , wo er nach Btfriedigung derscllicn seinnbsp;Augenmerkauf die Eroberung Grieclienlandsrichtet. Constantin, der Solm Manuelsnbsp;und Ictzter oströmisclier Kaiser, durcb Landertauscb Herr des Pcloponnes, 'Tliebcnsnbsp;und von Locris Oz., batte die Landenge Hexamilon befestigt, wogegen der Herzognbsp;Neri Acciaioli von Athen, sich in Murads Pfortendieiist ergcbeiid, letztern auf-reizte gegen diesen seinen machtigen Nebenbuliler in Grioclieulaml. Mur-id TI.nbsp;erstiirmt 144O die Landenge, erobert Xcrinth, Achaia , Patras und den ganzennbsp;Pcloponnes, welcher nunmchr den Türken steuerbar M'ird. Im Jahr 1447 aber führtnbsp;Hunyad 24,000 Mann Ungarn und Wallachen fiber die Donau bei St. Severin nachnbsp;Servien, und versclianzt sich anf der Ebene vonKossova, wo ihn das f5o,ooo M.nbsp;starke Heer Murads vernichtet 1448.
KRIEGE UND EROBERUNGF.N MOHAMMEDS II. i45i —14S4.
Eroberung Constantinopels. Ein unbedeutender Zwist mit Constantin ver-aiilasstcden Ban des Sclilosscs am Bosporus, und nadi ungcheuern Vorbereitungen, wozu noch der Guss einer Kanone , welclie 12 Zentner scliwere Kugeln warf,nbsp;eröffnet Mohammed die Belagerung Constantinopels ara 6. April 1448 mit einemnbsp;Heere von 35o,000 Mann, wahrend zur Vertheidigung der Stadt nur 7—8000 Mannnbsp;Griechen, Venetianer und Genueser, unter Auffihrnng des tapfern Joli. Longnsnbsp;Giiistiiiiani, cine geringe Flotte von 14 Segcln , wiilirend die der Osmanen 400nbsp;ziihlte, und zu schweres Geschütz, welchcs die Mauern, zu deren Schutze es ab-gestbossen wurde, selbst erscbütterte, bereit waren. Die Belagerten trennte nochnbsp;überdies cin verderbliclier Zwiespalt der Anhauger und Gegner der Vereinnng dernbsp;griechischen mit derrömischen Kirchc ; der Kaiser nnd sein Hof gehörte zu jenen,nbsp;vielleiclit auch nur um von den katliolischen Fürsten Hülfe zu erhalten, die Mönchenbsp;und das Volk aber waren fanatisclie Anhanger des rccliten Glaubens. Dennoch abernbsp;kiimpften diese Wenigen mit vielem Mulhe und nicht ganz olme Erfolg. Eine Flotillenbsp;diirchbrichtdic fcindlicheBlokade desHafens, wülirend Mohammed, diesem Kampfenbsp;ziischend, selbst zu Pferde in das Meer sich wirft, um die Pfortendiencr anzufcuernnbsp;zum fruchtloscn Kaïnpfe gegen die füuf griechischen Segel. Nach vergebener Mühe,nbsp;die KcttedesHafens zu sprengen, um die Stadt auch von derSeeseite ans ziibelagern,nbsp;gclingt CS ihm durcli Ueberschiffung eines Theiles der Flotte zu Land vom Gestadenbsp;des Bosporus in den Hafcn. Nachdem Mohammed ciiie Brutke mit Fiissern fiber dennbsp;Hafcn geschlagen, bestimmt er den Tag des allgemeinen Sturincs , welcber mehrerenbsp;'Tage und Niichte lang mit ungeheiircm Gesclirei nnd Freudenfeuern erwartet wird.nbsp;Am 29. Mai begann der Sturra. Alle Kanonen donnetten in das Sclilaclitge.sclirei.nbsp;Giustiniani entflioht verwnndet nach Galata; nach xweistundigev tapfererCegenwelirnbsp;genitlicn die Griechen in Verwirrung nnd Entinuthung. Die Türken dringen zumnbsp;liölzcrnen Thore ein; Der Kaiscr 'Tlieopliiliis Palieologus, Don Francesco de Toledonbsp;und Andere tlmn Wundcr verzweifelnder'Tapferkeit. Mit den Worten: «Ich willnbsp;lieber sterben als leben gt;» stiirzt sich der Kaiscr dem Feinde entgegen, wo er seinennbsp;'Tod flndet. Die A ja Sofia quot;wird von den Türken entweiht, und Mohammed ’weihetenbsp;sie deiu Islam, inilem er selbst sein Gebet auf dem Hoclialtar verrichtete. Die Ver-tlieidiger der Stadt, welclie den 'Tod nicht im Kanipfe fanden , finden ilm durchnbsp;das Bcil. Constantinopel wird geplündert, und die Einwolmcr als Sklaven fort-geführt. So ficl nun diese zwei und fünfzigmal belagerte Stadt in die Hande dernbsp;Osmanen. Die christUche Bevölkerung ward nach Asiep gcscblcppt und das osma -nische Reich nach Europa fibergetragen.
arn.
716, * Peterwardein. Prinz Eiigen schlagt die Türken piiiseben Regeln der Kriegskunst.
unter Achraed IH.......................Ungarn. ----
1733. * Duldscheüik. Topal Osmanpasclia vernichtet die Perser unter Nadir uud entsetzt
Bagdad...................................................... • Bagdad.
1736. * Arpatschai. Türkische Niederlage von Nadir-Kulichan............. nbsp;nbsp;nbsp;.Persien.
1739. * Krozka. Die Oestreicher unter Wallis von den'Türken geschlagen.....Servien.
1770. * Am Flusse Kagul. Romanzow’s Sieg fiber iSo.ooo 'Türk'ïn .......Moldau.
1774.* nbsp;nbsp;nbsp;Die 'Türken besiegt u. der Friede zu Kainardge herbeigeführt. Bulgarien.
1789. * Foksan. Laudons Sieg ülier die 'Tfirken....................... .. .Moldau.
1789. * Martinestje. Suwarow’s Sieg............ nbsp;nbsp;nbsp;...................... IVallachei.
181 r. * Rutschuk. Die Russen siegen unter Kamensky, u. Rutsclmk geht vexlorcn. Bulgarei.
1822. Peta. Maiirokordatos uud M. Bozaris geschlagen.....................Epirus.
1828. Karpenissa. Bozaris überfüllt das türkisclie Lager und stirbt siegend.. Thessalien.
OSMANISCHE
GESCHICHTSCHREIBER, Mewlana Idris -{- i523.nbsp;Liilfipascha, bis i553,
Aali, bis 1897.
Kutscliuk Hasunbeg-^ i636 Slülaksadc -j- 1649.nbsp;Muradjah d’Ohsson,
Joseph V. Hammer,
TUERKISCHE LANDMACHT im mai 1828.
( Garde.... \
’ Enropaiscli organisirle Tmjjpen.. . .68,000
Garde des Sultans................6,000
Seesoldaten....................40,000
I Leiclite Batnillons'................8,000
I Leiclitcs Corps asiat. 'Truppen......6,000
Corps Frei williger. ...... .........5,000 Artillerie
i33,ooo
Unter Sultan Selim III. bestand das Heer aus 80,000 Janitscharen, 60,000 Waf-fenschmieden, 14,000 Artilleristen, imd aus nur 24,000 neu regulirten Trujqicn; j zusaminen 124,000 Mann. Kavallerie: 22,000 Sipalii’s und Silibdareu, und 100,000 1nbsp;unregelmassige Lehnskavallerie; asiatische Tnnure.nbsp;nbsp;nbsp;nbsp;j
Druck und Verlag von J. VELTEN. i83x.
j Sipahi’s . . i ^ lt; Reserve ¦ ¦ t -I 'Timaristen Inbsp;\ Freisvillige ]
196,000
. 96,000