Lage. Granzen, Aus dehnung,
Me' icó hreitetsicTi zwischen 15® 53'bis 38^ 10'' iiördl. Br. u 42 bis 113° westl. L. von Greenwich aus; iin N.nbsp;u NO. begranzen es die vereinigten Staaten; im O. dernbsp;Golf von Mexico; im S. Guatemala u. der Australoceaji;nbsp;im Westen dieser u. der Golf von California. Diemittlerenbsp;Lange betragt, mit Eiiischlusse der beiden California, et-wa 240, die mittlere Breite gegen 160 M.; das Areal,nbsp;mit Einschlusse der Wüsteneien zwischen dem Felsen-gebirge und dem Australoceane, 72 699,37 QM., wovonnbsp;5,135 auf das eingetheilte Land kommen.
Phy^sische Beschaffenheit, Boden.
Clima.
Gehirge, Gewdsser.
Mexico bildet eine ungeheure Hochebene, zum Tbeil 6,000 bis 8,400' über dem Meeresspiegel erhaben, dienbsp;gegen beide Küsten von einer hier breitern, dort schma-iern Terrasse begleitet wird j im Mittelpunctezieht sich eine breite Gebirgskette von SC), nach NU. u. nördi. vomnbsp;30sten Breitengrade von S. nach N.
In den Niederungen und den rnittlern Regionen ist der Boden, wo es nicht an Feuchtigkeit feiilt, üppignbsp;fruchtbar u. reich an den edelsten Producten der heifsennbsp;und gemafsigten Zonen, auf u. au den höchsten Gebir-gen steril u ohne Vegetation, Die üstkiiste liegt nied-rig , ist hfiufigen, Lederschwernmungeu ausgesetzt undnbsp;daher sumpfig; die Westküste hat bei höherer Lage vievnbsp;ien Sand und fast gar keine Savannen.
Die Cordillera, eine Fortsetzung der Peruan. Anden, drangt sich aus Guatemala in das Land u. dui chzieht esnbsp;von SU. nach NVV. Sie bildet hier keinen aneinander-hangendeu Bergkamm, sondern besLeht aus verschie-denen, paralleistreichenden BergkeUen, deren höchstenbsp;Knoten sich uuter 19^ Br, zwischen der iVIetropole u. den;nbsp;Stadten tvordova u. Aaiappa schürzen, dann aber failtnbsp;das Gehirge ub und verbreitet sich in der Form von 3Fa-inbsp;cherstaben über die nördlicheu und iniiern Provinzen:!nbsp;der östliche Zwelg erstreckt sich durch San Luis Potosi;nbsp;und verflacht sich an der Mündung des Rio del Nortegt;!nbsp;der westlichste zieht, zunachst dem Australoceane, durch |nbsp;Guadalaxara u. Durango nach California herauf; der'nbsp;mittlere verbreitet sich unler verschiedenen Namen nord-warts durch Zacatecas und Durango in Neumexico undnbsp;schliefst sich da, wo das iViexicanische Gebiet enuigt,nbsp;an das Felsengebirge an. Die Abhange der Cordilleranbsp;sind mit dichten Waldungen bestanden, wiihrend dienbsp;Hochebenen fast allgemein steril u. von Vegetation ent-blÖIst sind; die Linie des ewigen Schnee s beginnt in demnbsp;südl. Theile mit 14,000. Viele der höchsten Kuppen er-heben sich über diese Linie, und darunter sind einigenocbnbsp;thatige, andre ausgebranute Vulcane, wie der Orizaba vonnbsp;17,371, der Popoc.ttepetl von 16,626, der Citlaltepetl vonnbsp;16,308, der Iztaccihuatl von 14,730, der Nauhcampatepetlnbsp;v^on 1^,534, der Colima von 8,622' HÖhej aber auchmindernbsp;hoheBerge, wie d r 4,002 hohe Jorullo, werfen Feuer aus.nbsp;LJnter den Nicbtvulcanen erhebt sich der Tolnca mitnbsp;14,252' am höchsten; unter den Vorgebirgen sind dienbsp;Caps S. Lucar, Corrientesund Catoche die bekanntesten
Mexico wird von zwei Meeren bespült: 1) im N und O. voii dem Golf, der von ihm den Namen tragt.nbsp;Dieser Meerbusen gewiihrt ander Kuste nicht einen einzi-gen sichern Haven: seihst bei Ver a Cruz findet sich niirnbsp;ein schlecbter Ankerplatz. Die Schuld davon tragt dernbsp;Golfstrom, dessen Wellen dem Mexicanfschen Gestadenbsp;fortdauernd Meeressand ziiführeu und dadurch Barren bilden, die für grofse Fahrzeuge unzuganglich werden; 2) im S, und W. von dem Austraioceaïie, der im
ISO. den Busen von Tehuantepec , ün NU. den von California Oder das Purpurmeer bildet. Hier gieht es keinen :Golfstrom, und hier fiudeii sich die guten Haven S. Fran-Icesco in Neucalifornia, S. Bias in Guadalaxara und vornbsp;'allen der von Acapulco; doch theilt auch der Austral-^ ocean mit dern Golfe den Nachtbeil, dafs heftige Orcanbsp;^ ne drei Monate hindurch jedem SchifFe das Arilaiidennbsp;verwehren, und aliem Seehandel ein Ende mach^ /i Dernbsp;Golf empfangt aus dem Schoofse Mexico’s 1) den östl.nbsp;Rio Colorado, weïcher in Texas enlspringt und durchnbsp;S. Luis Potosi im N. des Norte den Golf erreicht; 2)nbsp;den Rio del Norte oder Bravo, welcher uiiweit der Quellenbsp;des Arkansas unter 40° Br , am Abhange des Felsenge-birges , entspriugt, durch Neumexico und Cohahiülanbsp;strömt, und sich in Neusantander in den Golf mündetnbsp;er ist bei vveitem der bedeutendste von allen Stromennbsp;Mexico’s; 3) den vSabine, \yelcber die Granze mit Louinbsp;siana macht, und 4 und 5) den Arkansas und Red, dienbsp;aus -den vereinigten Jitaaten eintreten. Den Austral-iccean vergrofsern 6) der Rio Colorado de California,nbsp;|welcher in der Niihe des Norte den Ürsprnng hat,nbsp;jaber eine südwestlicbe Richtung nimmt und sich, nachnbsp;.einem Laufe von 180 M , in die BÖschung des Galifor-nischen Busens wirft; sein Hauptzuflufs ist die Gila.nbsp;Das südliche Mexico hat bei seiner geringen Breite garnbsp;keinen grofsen Flufs; der bedeutendste ist 7) der Santiago, welcher 5 M. im W. von Mexico entspringt, nachnbsp;N. geht, den ansehnlichen Birinensee Cbapala durch-strömt, und nach einem Laufe von 120 M den Oceannbsp;erreicht. Eben dahin geht S) der Zacntula , welchernbsp;gleichfalls aus dem Thaie von Mexico abfliefst; aber 9)nbsp;der Rio de Montezuma, welcher das Wasser der kleinen, in diesem Thaie befiudlichen, Seen sammelt, gehtjnbsp;nach N. und wirft sich in das, mit dem Golfe in Ver-biiidung stehende, HafF Tampico, nebst dem Chapalanbsp;den grÖfsten Binnensee von Mexico; der Tiezcuco, imnbsp;Thaie von Mexico, hat nur einen geringen Umfang.nbsp;Schifffahrtscanale giebt es noch nicht; der Desaguesnbsp;bei Mexico ist ein blofser Abzugsgraben,
Zwei Dritttheile des Landes liegen Jenseits des Wende-
kreises in der gemafsigteuf ein Dritttheil in der heifsen Zone; aber von dern letzteren habeu wegen ihrer See-höhe, einen climatischen Zustand, den man mehr kalt,nbsp;als warm nennen kann. Die niedern Gegenden iu dernbsp;Aetjuinoctialregion, welche einer rnittlern Warme vonnbsp;25 bis 27° geniefsen , sind zwar üppig fruchtbar, abernbsp;feucht und ungesund; hier ist die Heimath des gelbennbsp;Fiebers, welches sich zu Vera ^ruz gewöhnlich dannnbsp;zeigt, wena die Luftwarme 23° 7' übersteigt, und derinbsp;freilich nur alle Jahrhunderte wiederkehrenden India-nerseuche Matlahazuatl. Die höhern Gegenden diesernbsp;Region zeichnen sich dagegen bei einer mittleren VVar-ine von 16° dutch Reinheit der Luft u. Lebenszutrag-hchkeit aus. lm N. Mexico’s wechselt das Clima aufser-ordentlich: zu Neumexico hat man bald Sicilische Hitze,nbsp;bald Schwed. Kaite, Man kennt übrigfïiis im S, nur zwe^nbsp;Jahreszeiten: die Regenzeit dauert Vorn Juni bis zumnbsp;Septbr , die trockne vom Ende Decbr, bis Ende Mai;nbsp;über 30° hiiiaus sind Frost und Schnee nicht so seltennbsp;mehr Regen fallen hfiulïger im Inneru, als an dernbsp;Küste; heftige Gewitter, Orcane und Efderschütterun-gen sind Plage und Wohithat
Geographisch-statistische und historische Charte von Mexico.
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IV- CrANAXl ATO XV;_yLtJI.S‘ POTOS
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VI. _ ZACATECAS XVn..OAXACA vn. t'lNAI-iOAnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;XVnLPCEBEA
VIH. Sonora nbsp;nbsp;nbsp;XK.TabaSco
K.-CajU-'oicnia XX.^Meriua
X. nbsp;nbsp;nbsp;NEENffiXlCO XXI. DIEFREIPAIN-
XI. -I’HIHUAHVAnbsp;nbsp;nbsp;nbsp;DIAXERLAiNEfEÏ
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Xni.zRv/ dinufatider an.r der Pirrmz J\iet4 dhntaJidef' und 7e.ea.tj und XVH. 7«/lt;7.»vy' auo' dew ,rud7rt'/i(*/i.
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Minen geben eine fast unglaubliche Ausbente: so warf einst 'eine einzige Ader zu Zacatecas binnen J Jahre für mehr als|nbsp;6 A'l'ill. Guld. ab. Gold hat Mexico weit sveniger; jabrl. nurijnbsp;7,000Mark, u. der Bau auf Kupfer, Blei, Zinn, Eisen, .Anti-1nbsp;monium, Arsenik svird sehr lau betrieben. Perleufischereilnbsp;im Busen von California. — Die Indiaiier in Mexico sind derjnbsp;Mita nicht unterworfen.
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Eintheilung. C 0 l k s in e n g e. | ||
Staaten 1823. |
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otiisnien-^ ^ormaiige Inten se 1823. 1 nbsp;nbsp;nbsp;danzen. |
Staaten 1823.
? Meilen.
Volksmeri'
ge 1823.
Cormalige Inten-danzen.
von
04
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36
1 T nbsp;nbsp;nbsp;“'^^quot;'topaischen, sondern auch'
die Anierican. Cevealien, von jenen Wai7,en, von diesenl Maïs, der gewöhnlich 150, strichweise SOOfaltig schüttet,nbsp;dann Bananen, Maniok und Yams, die iiiiierhalb den Tropen die Brodtfnicht aiismachen, Kartoffeln, Europ. undnbsp;Anieric. Obst, Südfrüchte , vvorunter auch Cocosnüsse,nbsp;Breiapfel und Ananas, Tabak, Maguai, woraus der Pulque bereitet wird, Zucker, Kaffee, Vanille, BaumwolLxnbsp;liigwer . Span. Pfeffer, Sassaparille, Jalappe , mehrerenbsp;Oumim, das Orleans- und Gampechebolz, die Europ.nbsp;Hausthiere, die meisteu American. Thiere, doch weuignbsp;Pelzwerk, das schönste Gefieder, Walfische im Australnbsp;nceane. See- und Flufsfische, Bienen, Cochenille, fastnbsp;alle Arten von achten und halben Metallen, allerfel an-dere Miiieralieii, Salz und Steinkohlen.
Mexico . . . Queretaro . .nbsp;Meclioacaii .nbsp;Giiaiiaxuato .nbsp;Xalisco . . .nbsp;Zacatecas . .nbsp;Sinaloa . . .nbsp;Sonora . . .nbsp;California , .nbsp;Neumexico .nbsp;Ciiihuahuanbsp;Cohahuila . .nbsp;Neusantandernbsp;Neuleoii . . .nbsp;S. Luis Potos
1,425,86 i 712,39 'nbsp;1,248,25nbsp;418,16nbsp;3,467,50
849,48
2,041,10
4,863,12
3,998,2?
2,138,74
6,086,.50 3,408,30nbsp;7,499,0?nbsp;928,53
790,10
l,636,200^Mexico.
419,500 Valladoid 577,000 Guanaxuatonbsp;803,300 Guadalaxaranbsp;171,200 Zacatecas
135,500gt;Sonora
18,70o| Alt-u.Neucalifornia 44,900| Neu - Mexiconbsp;178,200! Durangonbsp;17,900! Cohahuila
351 40o|s. Luis Potosi
16 Vera Cruz.....
17. nbsp;nbsp;nbsp;Tabasco......
18. nbsp;nbsp;nbsp;Oaxaca.......
19. nbsp;nbsp;nbsp;Puebla .....
20. nbsp;nbsp;nbsp;Merida ......
bierzu
21. nbsp;nbsp;nbsp;die Galifornische
Wiiste ......
Summa [71,699,371 6,868,400]
Die Volksmenge von 1793 belief sich officiell auf 4,483,529In-! div. Hiimbold sch,atzte sie 1803 auf 5,840,000, fiir 1808 auf 6.500,000nbsp;und fiir 1824 kann man sie mit den Iiidios barbaros auf 6,868,400nbsp;Indiv. schatzen. Diese Volksmenge besteht aus folgenden Volksnbsp;dassen; 1) Europaer oder Spanier, etwa 80,000; 2) Kreolen, gegen 1,200,000; 3) Neger, kaum 8,000 ; 4)Indiaiier, gegen 2,600,000;nbsp;'5) Mestizén; 6gt; Mulatten und 7) Zambos lt;Abkoinmlinge von Ne-
^ nbsp;nbsp;nbsp;174,000lt;Vera Cruz
1,604,22
972,91 2 256,3»
28,500
595,500
821,400
519,700
Oaxaca
Puebla
Merida
300,000
IV e
Igern und Indianern'; die drei letztern Classen macbeii den Rest derBevol-kerung aus. | der ganzen Volksmenge lebten 1803 unter dem Tropeuhim-mel, und davon 4 Mill, auf dem Hochplateaii selbst; der Nordeii 1st sehr schwach bevolkert.
e h m s t e S t ii d t e.
Mexico, die Metrrpole und eine der volkreichsten Stlidte America’s, liegt unter 19“ 20' Br., etwa gleicb weit vom Golfe und dem Oceaiie, innbsp;einem lieblichen Tbale, das 46 M. im Umfange bait, und slcb 7,400' übernbsp;den Meeresspiegel erhebt. Die alte Stadt war 1325 auf verschiedenen'Ver-dem des SeeTezcuco angelegt u. durch 3 Hauptdiirnme, wovon der eine übernbsp;1 M. lang war, mit dem Festlande verbunden; die neiie Stadt ist auf dennbsp;Trümmern der alten hergestelltt aber der See ist jetzt über 1 Stunde vonnbsp;ihren Mauern entfernt, da sich sein Wasser zurückgezogeu bat. Die Stadtnbsp;zeichnet sich durch Regelrniifsigkeit, breite Strafsen, prachtige öffeiitlich,nbsp;Gebaude und durch deu Reichthum seiner 29 Kirchen und 39 Klöster aus.nbsp;und enthielt 1823 143,785 Eiuw.
Guanaxuato. 30M. ini N. W. vonMexico, bliihend durch seinen Bei'gbau, mit 32,098 Einw.; Pueh'n, 12M. im G.S. O. von Alexico, mit 52,717 E., fer
tigt Töpfergut u. Waaren von Eisen u. Stahl; Zacatecas, über 60 M. im N. N. W. von Mexico, mit 25,495 E., und berühmten Minen; Merida aufnbsp;Yucatan, welcbe Halbinsel das schönste Mahagoniholz producirt, mit 28 392E.jnbsp;Cera Cruz, am Golfe, der Hauptstapelplatz zwischen Mexico, Westindiennbsp;undEuropa, mitl6,OOOE., 1 starken Cltadelle, aber einer unsicberenRbeede;.nbsp;Acapulco, am Oceaiie, berübmt durch seine Messe, wenn die Gallionen vonjnbsp;Manila, die Schifle Peru’s aulegen , aber so migesund, dafs alles den ürtjnbsp;flieht, sobald die Handelsgeschafte vorfiber sind, und blofs 4,000 Farbige;nbsp;als einbelmiscbe Bevölkerung zurückbleiben, und Santa Fè, auf der Ostseitenbsp;des Rio Norte, zwar nur mit 3,800 E., doch der bedeutendste ürt im N.;nbsp;Stadte.— Merkwtirdig sind noch die Britische Colonie iJn/ize auf 1 uratan,nbsp;die Russische Colonie Sodago auf der Küste von Neualbion.
Berg 10 erke.
Fast von allem auf der Erde circulirenden Silber stamftit aus dem voi'mal. Span. .America, dessen Minen, nacli Humbold, jabrl. für 87 Mill.Guld. liefern.nbsp;Mexico steuert dazu etwa | oder 2,250,000 Mark. Es wird in 36 Bergbezirken zunbsp;Tage gefordert; die reichsten Miuen sind die von Guanaxuato, S. Luis Potosinbsp;Zacatecas, Real del Monte, Bolano.s, Guarisameg u. Sombrerete. Einige dieso
Mexico handelte bishermit demMutterlande aus dem Ha-| veil von Vera Cruz, mit Manila, wohin jabrl. eiiieGallione abnbsp;ging, mit Peru, Chile u. Neugranada über Acapulco : dabeilnbsp;fand aber von jeher ein unermefslicherSchleichhandel statt.nbsp;Die Einfubr nationaler Produkte aus Spanieu betrug 1819nbsp;20,505,396; die Einfuhr Spanien’s an fremden Productennbsp;34,334,610; dieEinf. nationaler Producte America’s 3,286,035;nbsp;die Einfuhr EuropaiseberErzeugnisse von den Span. Coloniennbsp;6,422,401, rnithin diegauzeEinfuhr64 548.413 Guld. Die Aus-fuhr einbeiniischer Producte nach Spanieu war 42,650,452;nbsp;die Ausfuhr einheimiseber Producte nach den Span. C'olo-nien 12,850,078; die Ausfuhr an Europ. Producten nach dennbsp;Span. Colonien 87,410,078, rnithin die gauze Ausfuhrnbsp;142,910,608 Guld. Die Ausfuhr des Silbers und Goldeslnbsp;belief sich alleiu auf 34 Mill. Guld.
Religion, Oejfentlicher Unterricht,
Herrsebend ist die katliolische Kirche, die sich hier in] I grofser Pracht zeigt: au ihrer Spitze steht 1 Erzbischof, dernbsp;8 Bisuhöfe unter sich hat; der uiedeie Clerus zahlt g^gennbsp;14,000 Personen. Das Vermögen de-selben schatzt Humboldt |nbsp;an liegenden Gründen auf Squot;,791,500, an Gold, Silber u. Ca-pitalien auf 89 Mill. Guld. Die Indianer sind zum Theil zumnbsp;Christenthume übergetreten, u. alle diese erkennen Mexico’snbsp;Gesetze an; ein anderer Theil, besonders im N., lebt freinbsp;und unabhiingig, dem Glauben seiner Vater treu, und diesenbsp;werden in A'iexico uuter dem allgemeinen Namen der Indiesnbsp;bravos begrilïeu. Galifornische IViissionen.
Zu Mexico bliiben 1 Universitat, 1 Kunstacademie und l| Bergwerksschule. Der Unterricht ist sonst ganz in den Handen des Clerus, Aui classische Literatur wird weniger VVerthnbsp;geiegt, dafur studirt man eifrig Mathematik, Techmlogienbsp;Chemie, Naturgeschichte und pflegt die schönen Kunste.
Verjassung. Einkiinfte. Militar.
Mexico ist seit 1821 ein unabbangiger Staat: das Kaiser-tlium Iturbide’s war von kurzer Dauer: die Organisation, die sich gegenwartig der Staat geben wird, ist erst im Werden , wenn i.ucb bereits die Grundzüge ausgesproeben sind.nbsp;Die obersten Gerichte waren bbsher dieAudienzen zu Mexiconbsp;und Guadalaxara, Die Indianer befinden sich in einem er-traglicbern Ziistande, als in deu iibrigen Span. Colonien;nbsp;sie sind persönlich frei, leben in ihren Stadten und Dörfernnbsp;unter eigenen Caziken und Ricbtern, sind frei von dernbsp;Mita und zablen blofs Zebnten und ein Kopfgeld, von wel-|nbsp;chem letzteren die übrigen Kasten frei sind.
Die Einkünfte betriigen bisher 40 Mill. Guld., wovon] das Bergregal 11, das Tabahsmonopol 4, dié indirecten Auf-;nbsp;lagen 3, das Kopfgeld der Indianer 1,300,000, die Pulquenbsp;accise 800,000 Giild. ertrug. Sie rc-ichten bin, niebt alleinnbsp;die Veiwaltungskosten zu decken, sondern es blieb nochnbsp;ein bedeutei'd r Ueberschufs. Bei den bürgerlichen Unru-ben seit 1811 sind indefs auch bier die Finanzen in dienbsp;gröfste Unordnung geratben
Unter der Span. Regierung belief sich das Militar auf 9,500 Linientruppen und 26,200 Miliz.
Das Wap^en des'Staats bestebt in einem Nopalbaume wachsend apf einem felsigen Seegestade, links ein Aalernbsp;mit einem Kaiserdiademe; die Nationalflagge aus drei lothnbsp;rechten Streifen, einem giüneii, einem weiisen u. einemblaueunbsp;in der Mitte des weifseu sieht man einen kaiserl. Adler,
G e s c hi ch 11 ic h e Momente.
Westindien war 1498 durch Golem entdeckt, die Küsten Südamerica’s batte eben dieser grofse Seefahrer gesehennbsp;James Pinzón und Diaz de Solis 1507 den Boden von A'uca-tan, und Job. Grijalva den von Mexico betreten. Zur Unnbsp;tersuchuug des letzteren Landes wurde Fernando Corteznbsp;der Spröfsling einer edlen, aber verarrnten Familie Estre-madura’s u. 1485 zu Medellin geboren, auserseben. Dernbsp;Erfolg rechtfertigte diese W’abl. Der talentvolle Mann gingnbsp;mit etwa 600 Mann Truppen, auf deren Ausrüstung er seinnbsp;Vermögen verwendet batte, in See, erreichte das Eiland Cozumel, kam au die Mündung des Tabasco, segelte dannnbsp;vvestwarts und landete da, wo jetzt S. Juan de Ulloa steht;nbsp;hier scbiffte er seine Krieger aus, und erriebtete ein Fort.
Der Beberrseber der Azteken zu Mexico, Montezuma sendete ibm Gesar.dten mit Geschenken u. Freundschafts-ersicherungeii entgegen; der Feldherr wollte nur mit demnbsp;Kaiser selbst unternandeln. Er beschwichtigte deiiAufrubrnbsp;seiner Truppen, vermochte sie, ihn zum Prasidenten dernbsp;neuen zu gründenden Colonie auszurufen , und verniebtete,nbsp;um ibnen blofs zwischen Sieg oder Untergang die Wahl zunbsp;lassen, die Plotte, die ihn u. sie an diefs Gestade getragennbsp;batte, worauf die Stadt la villa ricca de Vera Cruz errichnbsp;tet wurde.
Friedlich zog Cortez nach Mexico, aber kaum in die Hauptstadt eingelassen, maclite er den Herrscher selbst zurnnbsp;Gefangenen und sich zum Herrn. Doch bracb, nachdeninbsp;Cortez auf eine Zeitlang Mexico verlassen batte, ein Aufnbsp;stand aus, der die Spanier zur Raumung in der noebe tristenbsp;zwang u. zu Montezuma’s Tode Anlafs gab Aber nach einem halben Jahre kehrte Cortez mit den verbüncleten Tlas-calern zurück, erstürmte Mexico nach einer 75tagigen Be-lagerung, u. nahm den neuen Kaiser mit seiner Familie ge-fangen: die Hauptstadt wurde unterjoebt, und die übrigennbsp;Provinzeii Mexico’s unterwarfen sich nach und nach ohnenbsp;erheblieben Widerstand. So warden die Spanier die Herren eines der scbönsten Reiche der Erde, dessen Gesammtnbsp;heit von Cortez den Namen Neuspanien empfing. Der grn-fse Maan, der diesen Edelstein in das Diadem seines Kö-Inbsp;nigs mit beispiellosem Mutbe und Aufopferung gefafst batte,Inbsp;wurde zwar mit Titeln und grofsen Landereien belohnt, die!nbsp;seine Nachkommen noch jetzt besitzen, aber doch arn Ende'nbsp;seines Lehens unwürdig behandelt, und besclilofs dasselbenbsp;1547 auf vaterlandiscbem Boden.
Spanien blieb seitdem in dem rnbigen Besitze des Landes bis auf die neuesten Zeiten: es liefs solcbes durch Vi-cekönige regieren, deren erster 1535 in Mexico ankain, u. dem seitdem bis 1808 49 folgten, alle, mit Ausnabine desnbsp;Peruaners Casa Fuerte, geborne edle Spanier; sie wardennbsp;in der Regel alle 5 Jahre abgelöset. Die übrigen Einricb-tungen, die dieser Colonie gegeben waren, modelte mannbsp;soviel mbglicb dem Mntterlande nach : es trat inclefs baldnbsp;eine strenge Unterscheidung der verschiedenen Kasten ein:nbsp;der in Spanien geboine Weifse erhielt über alle anderenbsp;Kasten ein grofses Uebergewicht, eignete sich alle eintrag-liche Stellen zu, und sab mit Veracbtung auf den Kreolennbsp;und die farbigen Kasten iierab. Diefs war auch der Haupt-anlafs zu der ünzufriedenbeit mit der Regierung, die sonstnbsp;Mexico sehr milde behandelte, und blofs ein drückendesnbsp;Handelsmonopol aufgestellt batte. Selbst die Rechte dernbsp;Indianer waren geacntet, und den Zwang der intolerantennbsp;Religion empfand man nicht, weil dieser von Anfang an innbsp;das Wesen des werdenden Staats verscbmolzen war.
Der revolutioiiare Geist, welcher sich über die Span. Co lonien vou Südamerica verbreitet batte, erzeugte 1810 einenbsp;Insurrection auch in diesern Reiche: sie begann zu Dolores in Guanaxuato, und wurde uur mit aufserster Anstren-gung gedampft. Der Zuuder zu den inneru Unruhen warnbsp;indefs zurückgeblieben, und bracb 1821 von Neuem aus;nbsp;Mexico rifs sich iu diesem Jahre von dem Mntterlande los.
Der Vicekönig Don Juan Odonaja sah sich genöthigt, die Unabhiirigigkeit des Staats aiizuerkennen, dem sich auf einenbsp;kurze Zeft der Feldherr Iturbide, unter dem Namen Augustin I., zum Kaiser aufdrang. Aber seine Tyrannei brachtenbsp;Alles gegen den Usurpator auf: derselbe wurde 1823 zurnbsp;Niederlegung der Krone gezwungen, und der Staat hut sichnbsp;mm eine Conföderativverfassung gegeben, welcher 1824 dienbsp;uuter der Rubrik: Abtheilung, genannteii 20 Staaten bei-trateii.
¦, im Verlage des Geogrnphischrn lnr.titiits 1824.