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AA. oct.
9U
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Beschreibung
der
&N10& Orgel im Iiiliiiiiili
zu Aachen,
erbaut von G. Stahlhuth, Orgelbaumeister
in Burtscheid bei Aachen,
nebst einer geschichtlichen Uebersicht über die
Orgelbauknnst in Deutschland
HL Böckeier,
Domchordirigent.
NEDERLANDSCHE
ORGANISTEN
EREENIGING,
AACHEN,
Druck von Albert Jacobi & Co., Büchel 15.
1876.
BIBLIOTHEEK UNIVERSITEIT UTRECHT
2802 731 0
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Vorwort.
dem Wiederaufblühen der Künste ist natur-
gemäss auch das allgemeine Interesse für dieselben
wieder gestiegen, so dass selbst solche Kreise der
bürgerlichen Gesellschaft denselben ihre Aufmerksamkeit
zuwenden, welche ihnen sonst nicht gerade nahe stehen.
Ganz besonders ist dies der Fall bei der Tonkunst, die
heute, wie nie zuvor, fast in jedem Hause ein Organ
hat, durch welches sie ihre mysteriöse Sprache zu Herz
und Gemüth der Menschen redet und alle ihre Freunde
und Gönner zu edlem Wetteifer antreibt, das Gute und
wahrhaft Schöne in der Kunst immer mehr zu würdigen
und anzuerkennen. Daher auch die religiöse Musik mit
ihren Organen und unter letztern ganz besonders „die
Königin der Instrumente," die Orgel, in jüngster Zeit
eine immer grössere Anzahl Freunde gewonnen, die nicht
blos gerne ihren Tönen lauschen, sondern auch ein Be-
dürfniss empfinden, einige Kenntniss mit dem Bau und
der kunstvollen Einrichtung dieses beinahe zwei Jahr-
tausende hindurch stets vervollkommenten und in gleichem
Masse gerühmten Instrumentes sich anzueignen. Nun
ist aber die für das Pfingstfest dieses Jahres fertig ge-
stellte neue Orgel des grossen Kurhaussaales hierselbst,
deren Beschreibung folgende Blätter gewidmet sein sollen,
ein Meisterwerk, welches als das Kesultat umfangreicher
Studien, zahlloser Versuche und rastlosen Forschens der
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__ 4 —
vergangenen Jahrhunderte anzusehen ist nnd darum ganz
besonders geeignet erscheint, um uns über den Stand
der Orgelbaukunst in unserm Zeitalter näheren Aufschluss
zu geben.
Wenn es im Allgemeinen in der Kunst als ein
Fortschritt bezeichnet werden muss, wenn man sich nicht
damit begnügt, grosse Vorbilder vergangener Zeiten
nachzuahmen, sondern auch nach eifrigem Studium des
ihnen innewohnenden Geistes und Lebens, sowie der sie
umkleidenden Formen Neues zu schaffen, was wenigstens
nach der einen oder andern Seite hin den Idealen der
Kunst näher rückt, so dürfen wir kühn einen solchen
Forschritt in der Orgelbaukunst registriren. Alles, was
bisher auf diesem Gebiete Gutes geschaffen worden, ist
durch den emsigen Fleiss und das echt künstlerische
Streben einzelner Meister „nach altem Schlage" über-
boten worden, Meister, die zunächst demüthige Schüler
der alten Meister geworden, dann aber freudig alle
Hülfsmittel ergriffen haben, welche ihnen die neuesten
Forschungen auf dem Gebiete der Tonkunst, der Physik
und speciell der Mechanik zu Gebote stellten, und mit
solcher Umsicht verwerthet haben, dass sie ihre Kunst
zu einer so hohen Stufe der Vollendung emporgehoben,
wie die strengste Kunstkritik sie für die Jetztheit nicht
vollkommener sich wünschen kann. So ist es gekommen,
dass dasjenige Instrument, welches sowohl seiner Ge-
schichte als seiner Aufgabe nach eigentlich nur für'die
Kirche geschaffen zu sein scheint, unter ihrem Schutze
sich entwickelt und ihren Zwecken beim Gottesdienste
dienstbar geworden, dass dieses Instrument auch ausser
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— ö —
der Kirche eine solche Verehrung geniesst, dass die Ver-
treter der weltlichen Musik nicht ruhen, bis sie dasselbe
auch das ihrige nennen können. Ein Beweis hierfür ist
das allseitige Bemühen musikalischer Gesellschaften, die
Orgel in ihren Concertsälen einzuführen und ihr dort
einen Ehrenplatz einzuräumen. Daher auch das hiesige
Comite der niederrheinischen Musikfeste in Verbindung
mit dem Collegium der Stadtverordneten im vergangenen
Jahre den Entschluss fasste, die Mittel zur Disposition
zu stellen, um in unserem grossen Concertsaale ein
würdiges Orgelwerk aufzustellen, welches nicht blos
ähnlichen Werken anderer Concertsäle ebenbürtig an
die Seite treten dürfe, sondern auch als Product des in
unserer altehrwürdigen Kaiserstadt stets mit besonderer
Vorliebe betriebenen Kunstgewerbes nach Aussen hin
dasselbe in würdiger Weise zu vertreten im Stande sei.
Dieser Entschluss war ein höchst ehrenvoller, ehrenvoll
zunächst für die Männer, welche zuerst den Plan gefasst
und in's Werk gesetzt, ehrenvoll ferner für die Stadt
Aachen, welche in ihren Vertretern der Kunst eine so
grosse Verehrung zollt, ehrenvoll ganz besonders auch
für den Meister, welcher das grosse Vertrauen geniesst,
dass er eine so wichtige Aufgabe zur Zufriedenheit lösen
werde. Es ist daher zumeist ein Gefühl der Freude
und der Dankbarkeit, welches den Verfasser bestimmt
hat, das Orgelwerk des Herrn Orgelbaumeisters 6r.
Stahlhuth einer näheren Besprechung zu unterwerfen,
zugleich aber auch die Hoffnung, dass, durch dieselbe
angeregt, recht viele Freunde der Kunst im Allgemeinen
der christlichen Kunst insbesondere die ihr gebührende
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Anerkennung und Liebe zu Theil werden lassen. Zu-
gleich gibt diese Abhandlung eine erwünschte Veran-
lassung, einen kurzen üeberblick zu werfen über die
Geschichte der deutschen Orgelbaukunst seit den Zeiten
des grossen Ahnherrn Karl's des Grossen bis auf unsere
Tage, um so ein wenig Material zu bieten zur Bearbeitung
einer allgemeinen Geschichte der deutschen Orgelbaukunst,
die bis jetzt noch keine Stelle in der sonst so reichen
deutschen Literatur gefunden hat.
Der Verfasser.
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I.
Zur Geschichte der deutschen Orgelhaukunst.
VY ie der gothische Styl in der Baukunst, so ist
die Orgel in der Tonkunst eine Schöpfung des christ-
lichen Geistes. Zwar finden wir schon Spuren ihres
Ursprunges in der vorchristlichen Zeit. So berichten
Vitruvius (römischer Baumeister zu Christi Zeit) und
Athenäus1) (Schriftsteller des 2. Jahrhunderts) über alte
Wasserorgeln (hydraulische), deren Erfindung nach Ter-
tullian2) (f um 240) dem grossen Mathematiker und Phy-
siker Archimedes in Syracus (f um 212 v. Chr.) und deren
Verbesserung dem berühmten Mechanicus Ktesibius in
Alexandrien (um 180 v. Chr.) zuzuschreiben sei; auch soll
bereits Julian der Abtrünnige (f 365 n. Chr.) in seinem
Pallaste eine Windorgel (pneumatische) besessen haben.
Aber hauptsächlich sehen wir erst mit der freien Ent-
wickelung des kirchlichen Lebens nach Constantin dem
Grossen (f 337 n. Chr.) und den in seinem Geiste re-
gierenden Nachfolgern, dass die Sorge für einen echt
kirchlichen, dabei aber möglichst feierlichen Gottesdienst
auch die Sorge für ein würdiges Instrument zur Begleitung
des Gesanges Hand in Hand ging. Um 660 soll zuerst
P. Vitalian die Orgel für den kirchlichen Gebrauch
bestimmt haben [?] und Pipin, der Vater Karl's des
Grossen, soll bei der Einführung des römischen Ge-
sanges in den Kirchen der Franken im Jahre 757 eine
Orgel mit bleiernen Pfeifen vom byzantinischen Kaiser
Constantin V. Copronymus erhalten haben, welche er in
*) lib. IV., cap. 24 de musicis instrumentis.
J) de anima cap. 14.
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aPMBBÄn
— 8 —
tCMrn?liU¥rChe^m C^egne aufstellen liess. Nach
Je™ SSJerrdieT W,ta Karl der Grosse im J. 812
eine solche für die Pfalzkapelle in Aachen anferti<W
von der erwähnt wird, >) dass sie ohne WaseZSi
wurde .und da» sie „in ihren grossen Pfeife dem Kt
„und in ihren kleinen der Geschwätzigkeit der T vS
„oder dem süssen Ton einer Cvmbel tK i J
„sei." Im Jahre 826 kam mif dem £7o/pm^
von Friaul nach der Erzählung EginharS S6"^
Benevent gebürtiger Priester mit?nS7n*P
          aUS
Venedig an den Königlichen Hoi&hT"* ^
und erklärte, dass er Orgeln zubauÄr^ Z™"™",
Letzterer ihn nach Aachin sandte und .2^h%wfauf
Schatzmeister Auftrag gab, ihm Alles zuZT ^^
er zur Verfertigung einer Orgel nöthig habe f?"' ™B
errichtete nun in der Aacheler Hai? ein? W eOTglU^
von so wunderbarer Kunst, dass der Dch^TTf'
Nigellius, Abt des Klosters Aniane, derafvP?™ld
in Strassburg die Thaten Ludwigs besät Vs1?anntf,r
erachtete, ihrer mit folgenden Versen ErwXng zu ihm!
Organa quin etiam, quae nunquam Prancia credit
tnde pelasga tument regna superba nimis,
Et quis te solis, Caesar, superasse putabat
Constantinopolis, nunc Aquis ante tenet.
Selbst die Orgel, die nimmer bisher bei den Pranken gebaut w a
Deren im Stolze sich rühmt jenes pelasgische Land S
          W31'd'
Und deren Besitz Dir allein, o Kaiser, den Vorrang
Constanz Hof noch bestritt, schmückt nun in Aachen die Pfalz.
So besass also Aachen im 9. Jahrhund pH- 9 n ,
eine Windorgel in der Kirche und eine wL™ i °rf B'
Kaiserlichen Pallaste. Diese OreeS Ji 8er?rgel im
(Portative•) genannt im GeglLK d^ ,Ware
die man Positive,) na^f^^; l£»»*g%
3 SÄ LulSpVS-aS- &* "* °«* * «* 10).
3) Es geht die Tradition, dass noch ;,„ • T , ,
eine solche tragbare Oro-el hnim m-;rl J vorigen Jahrhunderte
Gebrauch war, die auch zu Z SAtlft8^ottesdienste in Aachen im
getragen wurde, wenn dort dieÄ*^"1 (St StePIlan ete')
celebrirte.
                            6 Stlftsgeistlichkeit Stiftungsmessen
kleinen? S tb"ginPgäter "* * * *"— 0r^ »*«*
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— 9 —
unserm jetzigen musikalischen Standpunkte aus kaum als
Kunstwerke betrachtet werden können, so mögen sie in
ihrer Bauart doch von der Munificens der grossen Kaiser
Zeugniss abgelegt haben, da es damals Sitte war, solche
Instrumente so kostbar wie möglich auszustatten. *)
Der oben erwähnte Priester Georgius blieb in Aachen
und bildete eine Anzahl Schüler in der Orgelbaukunst,
welche den Namen ihres Meisters weithin über Deutschland
hinaus berühmt machten, so dass P. Johann VIII. (um 808)
an den Bischof Hanno von Freisingen die Bitte richten
konnte, ihm einen tüchtigen Orgelbauer zu senden, der
auch zugleich Orgelspieler sei, weil in Italien kein solcher
vorhanden war, der mit den Deutschen auf gleicher Stufe
stand. Uebrigens zog sich von nun an diese Kunst, wie
alle anderen christlichen Künste, hinter die Klostermauern
zurück, und alle berühmten Werke damaliger Zeit wurden
fast ausschliesslich von Mönchen erbaut. Daher es auch
zu erklären ist, dass die Namen der Orgelbauer unbe-
kannt blieben; so z. B. wissen wir nicht, wer die von
Zarlino,2) Michael Praetorius3) u. A. erwähnten Orgeln
in München, Erfurt, Magdeburg, Halberstadt und Strass-
burg gebaut hat, deren Entstehung in das 10. und 11.
Jahrhundert zu setzen ist. Ausser dem am Ende des
10. Jahrhunderts erwähnten Abt Sigo wird nur von einem
Benediktinermönch Gerbert (gen. Musicus), nachmaligen
Papst Sylvester IL (y 1003) erwähnt, dass er nicht blos
die Orgel nach damaliger Art gut zu spielen, sondern
auch gut zu verfertigen verstand, und gerade sei er in
Letzterem sehr glücklich gewesen, weil er ein tüchtiger
Mathematiker war. Indessen waren die Orgeln damaliger
Zeit so mangelhaft, dass ein kunstvolles Spiel auf den-
selben nicht möglich war. Das Pfeifenwerk bestand aus
einem Register und nahm nur allmählig an Ausdehnung
zu, so dass jeder Ton, entsprechend den Anfängen der
Harmonie, welche zu der Zeit von den Benediktinern
Hucbald (f 930) und Guido von Arezzo (f um 1050) in
*) So Hess z. B. der Kaiser Theophilus (f 841) in Constanti-
nopel zwei grosse vergoldete Orgeln anfertigen, die mit kostbaren
Steinen und goldenen Bäumen ausgeschmückt waren, auf denen
Vögel sassen, welche die Meinen Pfeifen vertraten und sangen,
indem ihnen der Wind durch verborgene Röhrchen zugeführt wurde.
2)   Sopplimenti musicali lib. VIII. pag. 290.
3)  Syntagma music. tom II. pars III. cap. II.. pag. 93.
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Anwendung gebracht und Organum») genannt wurden
mit andern in Octaven und Quinten später auch in
Terzen gestimmten Pfeifen als Verschärfungen und
Füllungen besezt wurde; daher bei jedem Niederdruck
SJÄ^ Stimmea> «ine Art Mixtur (später
Cornett) bildend, zusammen ertönten. Kein Wunder
dass sie seharff und stark geklungen und geschrieen "
dass ihr Klang „ausser der maaslen unlieblich" war
denn die grösseren Werke hatten 30-5012 p^y '
reihen (Hintersatz)% „alles grober mZ-An we/ches
„dann wegen der grosse der praestanten, und'wlü sich
„ihr Manual-Clavir, der wenigen «avium halber nicht
„in die hohe zur lieblichkeit begeben können, ein solch
„tiefes grobes brausen und greuliches grümmeln anoh
„wegen der Vielheit der Mixtur - Pfeifffn eSüberaus
„starker schall und laut und gewaltiges ffeschr^wJ
„denn der gepresste wind rechtschaffen8 nacEdS
„hat) muss von sich gegeben haben." n Die OrfpWo
waren 1 Fuss lang und 3-4 Zoll breit sehr W£ *
hatten fusstiefen Fall, waren daher so\chwer SeZ
drucken, dass man sich gewöhnlich der FnnVt 7>a *f
Ellenhogens dazu bedienen musste daher ? ?T A?
Ausdruck „Orgel schlagen" (orgTnW putref SÄ
mahhg fing man an, die Pfefen reihen ™ thän* ■ i
später wohl eine dritte Klaviatu h;„           J"!*6 man
einen grossen Bass-Prinzipal mit der ^' w* i™ -T"
wie z. ß. in der im J. 1361 Tu HalbeS»? HandATSP'?lte>
Faber erbauten Orgel, was atö
             " VOn. flC0\ms
8 '           natürlich voraussetzte, dass
l) woher wahrscheinlich der Kamp n in i, , -,.
In der Aachener Stiftskirche hatten sich bVÄ 9nh™^™ }^-
Harmonieen in den sogen. Aachener pLl ?• C' 1° JaVen f1686
erhalten.
                               lacnener Psalmentonen (faux-bourdona)
2)  In Winchester (England) wurdo ;m t om • n ,
baut mit 4Ö0 Pfeifen und 26 BlasebäWf Vf 70 VT °«?el gB'
bedient wurden und doch hatte däf&£°Z M S™ iTf*
de vita Swithuni ad Elfegum episc. wSxT
                  (
3)  Praetorius syntagma II. 99.
\
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— 11 —
die Spielart bereits handlicher geworden, indem die Breite
der Tasten und die Tiefe des Falles verringert worden.
Wie sehr auch in diesem Jahrhunderte Deutsche ihren
früheren Ruf in der Orgelbaukunst zu bewahren gewusst,
ersehen wir daraus, dass im J. 1312 ein Deutscher be-
rufen wurde, die erste Orgel in Venedig für die Kirche
des hl. Raphael zu bauen. — Das 15. Jahrhundert,
welches überhaupt eines der wichtigsten in der europä-
ischen Culturgeschichte war, war auch tür die Orgelbau-
kunst von ganz besonderem Einfluss. Beim Beginne
desselben erfand man die Springlade, wo jeder Ton für
jedes Register sein besonderes Ventil hatte;l) von ihnen
sagt Praetorius, dass durch sie „der windt reiner, ohne
„vitia und sonderbahre mängel, unter den pfeifen hat
„mügen behalten werden, auch in enderung des gewitters
„bestendig blieben." Im .Jahre 1740 erfand Bernard,
(gen. der Deutsche) Hoforganist an der Marcuskirche in
Venedig das Pedal, welches so schnell Aufnahme fand,
dass bald in Deutschland fast keine einigermassen grosse
Orgel ohne ein solches gebaut wurde; anfänglich hatte
dasselbe nur 8 Claves, die mit Stricken an die Pfeifen-
ventile angehängt waren. Auch wurde die Anwendung
der chromatischen Töne eine allgemeinere, als im 14.
Jahrhundert. Jedoch schlich sich mit der Anwendung
der Harmonie und dem Abspielen selbstständiger Weisen
auch mancher Missbrauch in das Orgelspiel ein.2) Diesem
Umstände, dann aber auch der Entwickelung des a ca-
pella-Styles im Gesänge, der in diesem und dem folgenden
Jahrhunderte sich eine ausgedehntere Berechtigung in der
Kirche zu erwerben wusste, ist es zuzuschreiben, dass in
Deutsehland eine Zeitlang die Orgelbaukunst etwas in
den Hintergrund trat, obschon so viel erreicht war, dass
*) Ib. neuerer Zeit hat der bedeutende Orgelbauer Walcker
in Ludwigsburg die Springlade wieder in Anwendung gebracht und
sie zu vervollkommenen gesucht; allgemeinere Verbreitung scheint
sie aber nicht zu finden.
J) Im J. 1537 schrieb Pfarrer Hildebrand in Düren, der sich
sonst durch viele Stiftungen um die dortige Annakirche sehr verdient
gemacht hat, in sein Testament, dass aus seiner Nachlassenschaft
keine Orgel beschafft werden solle, damit nicht weltliche und un-
passende Musikstücke in der Kirche gespielt würden. Dennoch
wurde bereits im J. 1555 eine Orgel daselbst gebaut (s. Sammlung
von Materialien zur Geschichte Dürens, 3. Lieferung.)
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grossen Theile im BaufrnSrtabe.''baId nachher zum
der Protestantismus die UrÄ 7 T*^ ^ar so
der alten Zeit zerstört wurdl 1
           ^Denkmäler
seits auch wieder Ursache dass LT* &V abTe? ande™r-
dem specifisch kirchlichen InsLmenff *?/^rWer'e
sondere Aufmerksamkeit zuwandte ?,Wiede'' eine be-
Beschränkung des liturgischer LS"1 man mit der
nöthigt sah, auf ander/wSä Sn T^teS sich ^
und die Kirchenbesucher mit noch ^hfS^ Zu liefe
fesseln, als mit der nunmehan°^er «Sl f"^61" Zu
Predigt. Daher sich in diesem JahThSr£,gU-Tllden
das Bestreben zeigte, diesem Instrume tp ! ni°ht bIos
ordentliche Aussdehnung zu geben S, emVausser-
sann aus dem bisheran n2r WleSS^T daranf
leitendes Organ benutzten Instrument! mft °^r Über"
stimmen ein concertirendes zu mTchen J '^^ PrineiPal"
der im J. 1530 erfundenen g™dXn q? Auwend™g
Gedact, Bor dun etc.), von enJmo
        lmmen ^ B
und Schnarrwerken (z. B '£y "JL ^P1'2"0^, von Kohr-
und andern Arten von Registern H„ ^ f(>saune etc.)
färbe und die Mischung der S l?ch Ähe die KI»ng-
und Abwechslung gelangXZ "S. Reichhaltigkeit
alten Reg.ster Terzen, Quinten ,,«,q ™Ü man auch di'e
Zu dem bereits im J. 1483To„ Ä Ml£tur beibehielt.
Breslau zuerst in Anwendung °t!?ha"icastendoifer in
nunmehr eine bis zu 4 Oktaven °. a» en Pedal kam
an die Stelle der alten SprZdl gSferte K1™atur;
heute im Gebrauche befindl£ \e'fand man die "och
die Stelle der alten FaltenbS orL^Yt/6' und an
Singer in Nürnberg die 2 Sand 157° HaHS Lob-
dass in diesem Jahrhundert*efceÄ *eilbälffe,') so
wie sie heute noch gebaut wird in ?i , die fanze 0vS^,
fertig gestellt ward und die *n-/en e,Szelnen Theilen
Aufgabe zu lösen hatten, sie Ä6,? Zeiten nur die
vervollkommenen. Wenn Dentin ,len Seiten hin zu
etwas Gutes und Nützliches S^V^^ SeIten
a
!^mn^_s^ -eh dieftTe inSdiaesem,e sott
■) Nach Müller's ästhetisch histor l?i„w           „ , «
bauer Henning in Hildesheim (Ende Ifi T»t ^ltu-ng so11 der 0rS-eI-
v B iD- Jaiirh.) sie erfunden haben
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im folgenden, dem 17. Jahrhunderte. Im Jahre 1677
erfand wiederum ein Deutscher, Christian Förner in
Wettin an der Saale die Windwage, wodurch man in
den Stand gesetzt wurde, den Wind zu messen und in
Folge dessen den Bälgen nicht blos einen gleichmässigen
Wind, sondern auch verschiedenen Wind je nach der
Verschiedenheit der Stimmen, für welche er benutzt
werden sollte, abzugewinnen. Ferner wusste man durch
das Anbringen von Härten an den Labien bei einzelnen
Registern verschiedene Intonation und Ansprache zu er-
zielen, erweiterte die Orgeldispositionen bis über 60 Re-
gister und verwandte besonderen Fleiss auf prachtvolle
Prospektformen, die man mit einem 32füssigen Principal
besetzte, wie z. B. in der von Arp. Schnitker in der
St. Nicolauskirche zu Hamburg erbauten Orgel, die leider
am 5. Mai 1842 verbrannt ist. Doch die vollständig ge-
reiften Früchte des Fleisses früherer Jahrhunderte sollte
erst das 18. Jahrhundert gemessen, nachdem im Beginne
desselben Andreas Werkmeister, Organist in Halberstadt
(f 1706) die gleichschwebende Temperatur erfunden hatte.
Konnte man bisheran auf der Orgel nur einzelne Ton-
arten gebrauchen, ohne das Gehör zu beleidigen, weil
diese nur in reinen Quintenfolgen gestimmt waren,
(während in Des der sogenannte Orgelwolf') lag, darum
diese Tonart mit den ihr zunächst verwandten nicht zu
gebrauchen war,) so konnte man nun in allen Tonarten
mit gleicher Reinheit2) spielen und die grossen Meister
des Orgelspieles, mit ihrem Altmeister Bach an der Spitze,
fanden nun in diesem Instrumente das ganze Material
vorhanden, um ihrem künstlerischen Genie den weitesten
Spielraum zu lassen. Kein Wunder, dass nunmehr in
Deutschland die Orgelbaukunst blühte, wie nie zuvor,
so dass z. B. A. Silbermann in Frauenstein (Sachsen)
l) Daher man in alten Orgeln im Pedal kein Des findet.
Bezüglich der ersten Orgel G. Silbermann's (1714), die aus Pietät
für den Meister nicht verändert worden, sagt Sorge (Ueber die ver-
schiedenen Temperaturen): „Wer sieh auf einer solchen Orgel will
hören lassen, der nehme die 4 Modos in Acht, F-dur, B-dur, D-moll
und G-moll, in den übrigen 20 werden ihm die Orgelwölfe bald
ihre Zähne weisen."
*) Zwar ist diese Reinheit keine absolute, wie bei dem a capella
G-esang und im Streichquartett zu erreichen ist; aber sie ist immerhin
eine solche, dass jedes Ohr sich allmälig mit ihr aussöhnt („junger
Wolf").
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eine Kunstwerkstatt für qLLf Ä.™ ,Jahre 1722
ein volles Jahrhundert Ldmch in S**^ "T^, die
und schon in den ersten 20 Jahenew? ^hm Wieb
kleine Orgeln lieferte TratlaZ
          12° 8'rosse und
schritte, welche in so kurz* feer «glichen Fort-
machte, hat sie leider damals aZhJ yr§'elbaukunst
getriebenen Missbrauch"dÄ^SS,™ V™^
sich zu Schulden kommen lassei: der Vr„f T^
dass man mit demselben allerlei KuLS ,bestand,
Spielereien in Verbindung brachte Ä Uud
waren, auf einem Jahrmarfte ÄnÄaSto(T8n?
als in einer Kirche zur Erbauung der Genfeinde fnd'
wandt zu werden. Da gab es o,,f ^ n, an^e"
Menge automatischer EngeTfiguren Ü W" Te
weglichen Händen Trompete! aS d^M mit ihren be-
wieder abnahmen oder mft PWL ■ fmd setzten und
Vogelgesang, wozu Adler mit den Flügeln schlugen u s T
Stabe der Fall war. Zur Ehre der spS'f)^88'
darf gesagt werden, dass sie allmä£ d£f^f"
schmachten Dinge bei Seite gelassen ^gaÄi,?bge-
Dmge ihr Augenmerk gerichtet haben £ htl^ere
richtungen haben sich noch bis fn das W UT I°r'
erhalten, die aber auch wohl bald v^i, • fahrlluil<lert
nämlich der sogenannte SclSL und X " ^
ersterer bestehend in einem auf J«\ , lr^ndant.
gestellten Versuche, dem Se der oS°?*lei ^eise an"
Anschwellen und Abnehmen (crescendf e'n eigentliches
beizubringen, letzterer ein ßegiSzu. Und decre?cend<>)
Windapparaten ein Zittern des Ö'q T Cber J? 2en
sich auch dem Orgelton mittheilf a a bervorraft> das
Schluchzen und Weinen Rlt daDVn Etwa das
ahmt. Wieder etwas mehr Er "st dP,1Ch^ f^T "ach-
System, JJ£ elf vtS^efSSs
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— 15 —
bezweckte, anfänglich mit grosser Begeisterung aufge-
nommen, aber später wieder zum grossen Theile ver-
worfen wurde 1). Nur ein Verdienst dieses,auch sonst mit
Eecht sehr gerühmten Mannes dürfen wir nicht unerwähnt
lassen, welches darin bestand, dass er die mitklingenden
Töne durch Verbindung mit andern Registern so zu be-
nutzen wusste, dass ein anderes tieferes, welches gar
nicht in der Orgel vorhanden war, hervorgebracht wurde.
So stellte er durch die Verbindung eines 8füssigen
Registers mit einer 5l/sfüssigen Quinte den Ton eines
16füssigen Registers und durch' die Verbindung eines
16füssigen Registers mit einer 102/sfüssigen Quinte den
Ton eines 32füssigen Registers her. Viele andere Er-
findungen schlossen sich bald an, von denen erwähnt zu
werden verdienen die Theilung des Hauptkanals, so dass
jede Windlade den ihr eigenen, für sie regulirten Wind
bekam (Gebr. Wagner in Berlin), die Aufstellung des
richtigen Verhältnisses der Windführungen überhaupt,
so dass man nun mit mathematischer Genauigkeit be-
stimmen konnte, wie viel Wind in den einzelnen Theilen
der Orgel verbraucht wird (Töpfer in Weimar), das Ver-
fahren statt der Windsäckchen (Pulpeten) den Draht,
der zu den Ventilen in der Windlade führt, durch
Messing- oder Stahlplättchen zu führen, ferner die An-
wendung der Kegelladen (E. F. Walcker in Ludwigs-
burg), der Magazinbälge, des Spieltisches, des Doubletten-
systems, der Zinkpfeifen, des pneumatischen Hebels
(Barker in Sheltenham — England) u. s. w. Ausserdem
war das Streben der Orgelbaumeister im 19. Jahrhundert
auf folgende Gegenstände gerichtet: 1) Veredlung des
Tones der Orgel, besonders bei den Zungenregistern;
2) Erleichterung der Spielart; 3) Durchführung des
Kammertones statt des früheren höheren Chortones und
4) allgemeine Annahme eines Normal-Pedals. Es würde
uns zu weit führen, wollten wir die Resultate der ein-
schlägigen Forschungen auf diesem Gebiete zusammen
zu stellen und die Verdienste der Männer zu würdigen
suchen, welche sie angestellt, zumal da die Verhandlungen
') So wurde z. B. die in der Marienkirche in Berlin, ur-
sprünglich von Gebr. Wagner (im Jahre 1722) erbaute Orgel, welche nach
Öieseni System umgebaut worden, später wieder durch J. S. Buchholz
in Berlin in ihren früheren Zustand zurückversetzt.
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über die einzelnen Gegenstände unter den Fachmännern
noch nicht nach allen Seiten hin zum Abschluss gelangt
sind. Sofern die Verbesserungen der Orgelwerke in der
Neuzeit sich bewährt haben, haben sie in dem zunächst
uns beschäftigenden Werke Aufnahme gefunden und
werden sie bei der Beschreibung der einzelnen Theile
desselben ausführlich behandelt werden. Was endlich
die Ausdehnung anlangt, die unsere Kunst in der Neu-
zeit genommen, so ist dieselbe derart im Steigen be-
griffen, dass die Möglichkeit eintreten könnte, sie werde
bald zu dem Standpunkte eines gewöhnlichen Gewerbes
herabsinken, was gewiss sehr zu beklagen wäre ')• Noch
besitzt Deutschland seinen althergebrachten Ruf in der
Orgelbaukunst und wird es denselben auch so lange
noch zu bewahren wissen, als die Künstler selbst dafür
sorgen, ihren Werken durch möglichste Vollkommenheit
in der Ausführung wahren Kunstwerth zu verleihen und
die Auftraggeber ihrerseits sich hüten, die Orgel wie ge-
wöhnliches Mobilar im Submissionswege zu vergeben,
vielmehr sie als ein Kunstwerk betrachten, welches keinen
so genau bestimmten Werth hat, dass es nach dem Ma-
terial und Taglohn taxirt werden kann. Im Uebrigeri
sei auf die am Schlüsse des Werkchens aufgestellte
Uebersicht der bedeutendsten Orgelwerke Deutschlands
hingewiesen.
Schliesslich mögen einige Notizen aus der Geschichte
des Orgelbaues in Aachen hier ihre Stelle finden.
Nach den im 9. Jahrhunderte erwähnten beiden
Orgeln (s. S. 8) in der Münsterkirche und in der kaiser-
lichen Pfalz finden wir erst im 17. Jahrhunderte wieder
einen Bericht über eine für die Münsterlcirche beschaffte
Orgel. Dieselbe wurde im Jahre 1630 von Johann Schade
aus Westphalen mit 24 Registern (für 2000 Rthlr.) ge-
baut, war am Glockenturme angebracht und bis zum
Jahre 1795 im Gebrauche, in welchem Jahre sie durch
die Franzosen wegen der sie tragenden Porphyr-Säulen
') Um nur einige Beispiele anzuführen, so haben die durch
ihre Arbeiten hervorragenden Orgelbau-Anstalten von Gebr. Ibach
in Barmen in 50 Jahren (1826—1876) ca. 160, E. F. Walcker in
Ludwigsburg in 54 Jahren (1820—1874) ca. 300, Ch. G. Schlag &
Söhne in Schweidnitz in 16 Jahren (1858—1876) 182 und W. Sauer m
Prankfurt a./O. sogar in 18 Jahren (1856—1876) 236 neue Orgel-
werke geliefert.
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— 17 —
abgebrochen wurde '). Neben derselben war auch eine
tragbare Chor-Orgel vorhanden (s. o. S. 8 Anm. 3), welche
aber um 1780 von M. Wyskirchen in Aachen2), einem
Schüler des wegen seiner gediegenen Arbeiten sehr ge-
rühmten Orgelbauer L. König in Cöln, durch eine Positiv-
Orgel mit 8 Registern ersetzt wurde, welche ihren Platz
auf der Stelle fand, wo jetzt der Hochaltar steht, nach-
dem vorher die umliegenden Chorfenster theilweise zu-
gemauert worden. Als man im Jahre 1803 den Hoch-
altar an seine jetzige Stelle versetzte, wurde sie (für
200 Kronenthaler) nach Würselen verkauft und dort 1840
von Müller in Reifferscheid bis zu 30 Register erweitert
(die alte Orgel kam in's Positiv). Anstatt der von den
Franzosen zerstörten Hauptorgel kaufte Bischof Berdolet
eine neue, aber unfertige Orgel an, welche für eine
bei Trier gelegene, bei der Sekularisation aber unter-
drückten Abtei bestimmt war, und liess dieselbe in den
Jahren 1807 und 1808 von Fuhrmanns, welcher ebenfalls
ein Schüler des König in Cöln war, vollenden und auf-
stellen 3). Da dieser aber während der Arbeit krank wurde,
wurde der Orgelbauer Grendorge von Lüttich berufen, an
dem Bau das noch Fehlende zu ergänzen. Diese Orgel
fand ihre Stelle auf einer zwischen dem Octogon und
dem Chore errichteten, über der jetzigen liegenden Orgel-
bühne, welche eine grosse Fronte mit Prospektpfeifen
*) Dieselbe war übrigens damals in einem sehr schlechten
Zustande und wurde nur selten, fast nur zwischen Ostern und Pfingsten
bei den Gesängen des Chorpersonals im Octogon gebraucht.
2) Derselbe baute auch die Orgeln in Gymnich und Nonnen-
werth.
*) Der ursprüngliche Erbauer derselben kann nicht mit Be-
stimmtheit angegeben werden. Nach einer ziemlich zuverlässigen
Mittheilung soll Kemper aus Poppeisdorf sie erbaut haben, welcher
auch die Orgel in der Münsterkirche zu Bonn erbaut und im
Jahre 1805 wegen Altersschwäche sein Geschäft an W. Korfmacher
übertragen hat; daher es auch erklärlich erseheint, dass er nicht
selbst sein Werk aufgestellt. Nach einer anderen Mittheilung soll
die Orgel eine Silbermann'sche sein, was wegen ihrer besonderen
Güte immerhin möglich sein könnte. Wenn Letzteres der Fall
wäre, so könnte nur Andreas Silbermann der Verfertiger sein, welcher
ein Neffe des am Meisten gerühmten Gottfried Silbormann war, über
50 Orgeln gebaut hat und am 3. Juni 1786 in Strassburg gestorben
ist. Kurz vor seinem Tode baute er eine Orgel für St. Blasius im
Sehwarzwalde und wäre es möglich, dass diese Bischof Berdolet
gekauft habe.
3
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— 18 —
nach dem Chore hin und eine kleinere nach dem Octogon
hin hatte, daher in dem betreffenden Bogen des Hoch-
münsters einen vollständigen Abschluss bildete. Als mau
dieselbe aber wegen der in den Jahren 1843—1847 voll-
zogenen neuen Aufstellung der von den Franzosen ge-
raubten, nachher aber zurückgestellten karolingischen
Säulen wieder entfernen musste, wurde Wilhelm Korf-
macher (junior) aus Linnich beauftragt, sie in ihrer
jetzigen Gestalt aufzustellen') und Gebrüder Malmedy in
Aachen mit der Anfertigung des grossen gothischen Orgel-
kasten betraut. Die Aufstellung, welche auch einen
theilweisen Umbau bedingte und im Jahre 1847 voll-
endet wurde, kostete 2514 Thlr., das Orgelgehäuse
6280 Thlr. Die Orgel enthält 42 Register, 3 Klaviaturen
und ein freies Pedal, mit im Ganzen 2270 Pfeifen, von
denen die beiden grössten 20' lang sind, 3' im Umfang
haben und je ca. 108 Pfund schwer sind. Die beiden
Orgelkasten sind je 54' hoch und 18' breit, sind 17'
von einander entfernt und haben je zwei Fronten mit
40 Prospektpfeifen. Die Registratur ist 80' lang und die
Abstraktur 75' lang, daher die Spielart wenigstens bei
dem am Weitesten von der Klaviatur entfernt liegenden
Positiv sehr schwerfällig war, bis Orgelbauer F. W. Sonreck
aus Cöln im Jahre 1856 sie mit einer pneumatischen
Maschine (wohl die erste in Deutschland) versah2).
Der oben bereits genannte Orgelbauer Johann Schade
aus We-tphalen baute im Jahre 1628 für die Pfarrkirche
ot Foilan eine ähnliche Orgel, wie die von ihm für die
Münsterkirche erbaute, und zwar mit 17 Registern und
2 Klaviaturen (für 1800 Rthlr.), welche noch heute zum
grossen Theile vorhanden ist und im Jahre 1837 von
Müller in Reifferscheid restaurirt und bis zu 33 Register
mit freiem Pedal erweitert worden ist.
Im Jahre 1750 baute der ebenfalls bereits erwähnte
Orgelbauer König in Cöln die Orgel in der Pfarrkirche
*) Die sehr ausgedehnte und cornplieirte Mechanik hat Orgel-
bauer b. Ruff aus Grosselfingen in Hohenzollern-Sigmaringen an-
gefertigt.
) Die Organisteil, welche diese Orgel gespielt haben, sind
folgende: Johann Christian Rosen, gest. 4. November 1813 (73 Jahr.»
alt), Johann Franz Hermann Sartorius, gest. 18. Januar 182?)
(63 Jahre alt), Theodor Zimmers, gest. 24. August 1861 (78 Jahre
alt) und Hubert Bohlen, gest. 17. April 1874 (49 Jahre alt).
i
mai
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— 19 —
zum h. Nikolaus. Dieselbe hat 32 Register, 2 Klaviaturen
und freies Pedal, wurde im Jahre 1812 durch M. Schauten
in Jüchen und im Jahre 1852 durch Gebr. Müller in
Reifferscheid restaurirt; ferner baute König die Orgeln
in St. Anna und St. Stephan. Aus derselben Zeit stammt
auch die kleine Orgel in St. Monica (Christenserkloster-
kirche), welche von J. Hilgers in Westphalen erbaut und
im Jahre 1829 von Waideburg in Cöln für 200 Thlr.
restaurirt worden ist. Unter den übrigen Orgeln Aachens
mögen sich wohl manche finden, welche theilweise sehr
alt sind, weil sie aus Klosterkirchen stammen, die im
Anfange dieses Jahrhunderts geschlossen worden sind,
so z. B. die von St. Adalbert (aus St. Agatha in Cöln),
St. Michael (aus St. Augustinus in Cöln), St. Peter (aus
der Augustinerkirche St. Katharina in Aachen), St. Katha-
rina
(aus Klosterrath bei Herzogenrath); dieselben sind
aber derart umgebaut und vergrössert, dass das alte
Werk (meistens im Positiv) kaum noch zu erkennen ist.
Die Orgeln in heil. Kreuz und in St. Michael in Burt-
scheid sind von Orgelbauer Beevenjack in Maestricht um
1800 gebaut, welcher auch die in St. Jacob in Aachen
umgebaut hat. Die übrigen sind von neuern Orgelbauern
erbaut und verdient unter denselben die im Jahre 1869
von Gr. Stahlhuth in Burtscheid für die Marienkirche er-
baute besonders erwähnt zu werden. Dieselbe enthält
36 Register, 2 Klaviaturen und freies Pedal. Die zum
Manual und Pedal angefertigten 'Kegelladen sind nach
einem vom Erbauer vervollkommneten System konstruirt
und darum für das Studium des in neuerer Zeit von
einzelnen Meistern sehr bevorzugten Kegelorganismus
von höchstem Interesse.
Zur vollständigen Orientirung über die in unserer
Stadt und der Nachbarstadt Burtscheid vorhandenen
Orgelwerke folgen hier die Dispositionen derselben mit
Angabe der Namen der Erbauer und der Zeit ihrer
Entstehung.
2*
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— 20
Die Orgeln in Aachen und Burtscheid.
fflariptikirche,
erbaut 1869
von G. Stahlhnth
in Burtscheid.
3C gtcgiötct.
Principal 16'
Bordun 16'
Praestant 8'
Hohlflöte 8'
Fu<rara 8'
Portunalnöte 8'
Quinte 5?/,'
Octavo 4'
Waldflöto 4'
Superoctave 2'
Cornett 5fach
Mixtur öfach
Trompete 8'
Clarine 4'
Principal 8'
Bordun 16'
Gedact 8'
Gamba 8'
Flute härm. 8'
Fernflöte 8'
Duleiana 8'
Octavo' 4'
Salicional 4'
Flötine 4'
Mixtur 3fach
Trompotte härm. 8
Miinsterkirche,
erbaut um 1800
von Kemper (?)
in Poppeisdorf bei Bonn.
43 gSegister.
Manual Principal 16'
Bordun 16'
Praestant 8'
Hohlflöte 8'
Gamba 8'
Quinte 5'/,'
Octavo 4'
Quinte 2J/3'
Superoctave 2'
Cornett 5fach
Mixtur 4fach
Posaune 16' D.
Trompete 8'
Clarine 4'
Positiv Principal 8'
Hohlflöte 8'
Gamba 8'
Plauto trav. 8' D.
Octavo 4'
Gemshorn 4'
Flöte 4'
Flötine 4' D.
Superoctave 2'
Trompete 8'
Hautbois \ „,
Cromhorn /
Echo Praestant 4'
Hohlflöte 8'
• Salicional 8'
Plauto trav. 8' D.
Fernflöte 8' D.
Flöte 4'
Flötine 4' D.
Superoctave 2'
Clarinetto 8'
Pedal Principal 16'
Violon 16'
Quinte 102/3'
Principal 8'
Gamba 8'
Posaune 16'
Trompete 8'
Clarine 4'
St. IVicolans,
erbaut 1752
von L. König in Cola.
82 Register.
i Praestant 8'
! Bordun 16'
Principal 16' D.
! Hohlflöte 8'
Gamba 8'
; Flaute 4'
Octav 4'
I Quinte 22/3'
! Superoctave 2'
| Cornett Mach
Mixtur 4fach
Trompete 8'
j Clarine 4'
! Praestant 4'
| Hohlflöte 8'
| Flauto trav. 8'
j Gemshorn 8'
Salicional 8'
i Quintatön 4'
I Flöte 4'
j Superoctave 2'
| Vox humana 8'
Hautbois 8'
Principal 16'
Contrabass 16'
Subbass 16'
Quinte lü2/,'
Principal 8'
Gamba 8'
Octave 4'
Posaune 16'
Trompete 8'
Clarine 4'
Principal 16'
Violon 16'
Principal 8'
Gamba 8'
Quinte 5'/,'
Octave 4'
Posaune 16'
Trompete 8'
Clarine 4'
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— 21 —
St. Michael,
erbaut 1853
von Müller inßeifferscheid.
30 'gICfltBtcv.
Manual Principal 16'
Bordun 16'
Praestant 8'
Hohlfiöte 8'
Gamba 8'
Octave 4'
Quinte 22/3'
Superoctave 2'
Gornett 4facli
Mixtur 4fach
Trompete 8'
Clarine 4'
St. Paul,
umgebaut 1S69
von C. Wendt in Aachen.
St. Foilan,
erbaut 1628
von Jobann Schade
aus Westphalen.
S7 Stcgisfer.
Praestant 8'
Bordun 16'
29 «JcgtsJer.
Principal 16'
Bordun 16'
Praestant 8'
Hohlflöte 8'
Gamba 8'
Octave 4'
Flötine 4'
Quinte 21/,'
Superoctave 2'
Cornett 4fach
Mixtur 4fach
Trompete 8'
Clarine 4'
Flaut maior 8'
Gedaet 8'
Fernflöte 8'
Salicional 8'
Gemshorn 4'
Flöte 4'
Superflöte 2'
Clarinettc \ q,
Cromhorn )
Principal 16
1).
Gedaet 8'
Gamba 8'
Octave 4'
Quinte 22/3'
Superoctave 2'
Cornett 3fach
Mixtur 3fach
Trompete 8'
Hautbois \ q,
Cromhorn )
Clarine 4'
Praestant 4'
Gedaet 8'
Salicional 8'
Flaute trav. 8'
Flöte 4'
Quinte 2J/3'
Superoctave 2'
Clarinette \
Vox humana /
Positiv Principal 8'
Hohlflöte 8'
Flauto trav. 8' D.
Salicional 8'
Gemshorn 8'
Octave 4'
Flöte 4'
Flötine 4'
Superoctave 2'
Cromhorn 8'
Clarinettc \ „/
Vox humana /
Pedal Principal 16'
Principal 8'
Gamba 8'
Octave 4'
Posaune 16'
Trompete 8'
Clarine 4'
Subbass 16'
Violon 16'
Quinte 10»/,'
Principal 8'
Gamba 8'
Posaune 16'
Subbass 16'
Violon 16'
Principal 8'
Gamba 8'
Octave 4'
Posaune 16'
Trompete 8'
Clarine 4'
St. loiiica,
erbaut 1750 von J. Hilgers aus Westphalen.
7 «icotstet.
Manual
Praestant 4'
Hohlfiöte 8'
Gamba 8'
Flöte 4'
Superoctave 2'
Mixtur 3faeh
Trompet \ „,
Cromhorn /
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22
St. Peter,
Heil. Kreuz,
Synagoge,
alte Orgel
erbaut um 1800
erbaut 1865
aus St, Katharina.
von Beevenjack
in Maastricht.
von R. Ibaeh in Barmen
37 Register.
Sä gkaistcr.
S5 gScgisfer.
Manual Praestant 8'
Principal 8'
Principal 8'
Bordun 16'
Bordun 16'
Bordun 16'
Principal 16' D.
Hohlflöte 8'
Flaut maior 8'
Hohlflöte 8'
Gamba 8'
Gamba 8'
Gamba 8'
Octave 4'
Octave 4'
Octave 4'
Kohrflute 4'
Spitzflöte 4'
Quinte 25/3'\
Terz l'/j' /
Superoctave 2'
Quinte 2a/3'
Quinte 2a/3'
Superoctave 2'
Superoctave 2'
Cornett 4fach
Cornett 4facb-
Mixtur 3fach
Mixtur 3fach
Mixtur 4fach
Trompete 8'
Trompete 8'
Trompet 8'
Clarine 4'
Clarine 4'
Positiv Praestant 4'
Praestant 4'
Gedact 8'
Gedact 8'
Hohlflöte 8'
Quintatön 8'
Salicional 8'
Salicional 8' D.
Salicional 8'
Fernflöte 8'
Fernflöte 8' D.
Fernflöte 8'
Flöte 4'
Flöte 4'
Fugara 4'
Flötine 4' B.
Superflöte 2'
Plante douce 4'
Superflöte 2'
Hautbois \ a,
Fagott / ö
Flötine 2'
Flageolet 2'
Hautbois \ s»
Fagott / ö
Clarinetto \ «,
Quintatön /
Vox humana 8'
Pedal Principal 16'
Subbass 16'
Subbass 16'
Violon 16'
Violon 16'
Violon 16'
Plaut maior 8'
Principal 8'
Principal 8'
Octave 4'
Octavo 4'
Gedact 8'
Posaune 16'
Posaune 16'
Posaune 16'
Trompete 8'
Trompete 8'
Trompete 8'
St. Ale.iiiis,
Klosterkirche zum
St. Stephan,
erbaut um 1860 von
guten flirten,
erbaut um 1750 vor/.
J. Kalscheur in Nörvenich.
erbaut 18(30 von
J. Kalscheur iu Nörvenieh.
L. König in Coln,
9 gtegisier.
8 ftfjjfster.
S Register.
Manual Principal 8'
Principal 8'
Principal 8'
Bordun 16' D.
Gedact 8'
Bordun 16'
Octave 4'
Gamba 8'
Hohlflöte 8'
Quinte 2J/3'
Quinte 2a/,'
Fernflöte 8' D.
Cornett 3fach
Octave 4'
Octave 4'
Trompete 8'
Flöte 4'
Superoctave 2'
Superoctave 2'
Cornett 3fach
Mixtur ofaeh
Hautbois 8'
Positiv Gedact 8'
Harmonika 8'
Flöte 4'
-ocr page 23-
Burtscheid
(St. Michael),
erbaut um 1800 Ton
Beevenjaelc in Maestricht.
22 gtcaist«-
Principal 8'
Bordun 16'
Hohlflöte 8'
Gamba 8'
Octave 4'
Flöte 4'
Quinte 22/,'
Superoctave 2'
Terz l3/s-
Cornett 4fach
Mixtur 5fach
Trompete 8'
Clarine 4'
Praestant 4'
Hohlflöte 8'
Flöte 4'
Quinte 22/3'
Superoctave 2'
Cornett 3faeh
Mixtur 3fach
Hautbois 8'
Clarinette \ g,
Cromhorn /
Burtscheid
(Abtei),
erbaut 1820 von .
M. Schauten in Jüeuen.
23 Stegistet.
Principal 8'
Bordun 16'
Hohlflöte 8'
Gamba 8'
Octave 4'
Flöte 4'
Superoctave 2'
Mixtur 3fach
Trompete 8'
Clariue 4' B.
St. Ailalbert,
erbaut 1867
Ton Müller in Beiffer»cheiä.
Manual Praestant 8'
Bordun 16'
Principal 16' D.
Hohlflöte 8'
Gamba 8'
Octave 4'
Quinte 22/a'
Snperoctave 2'
Cornett 4fach
Mixtur öfacn
Trompete 8'
Clarine 4'
Positiv Praestant 4'
Hohlflöte 8'
Salicional 8'
Euphon 8'
Fernflöto 8' D.
Flöte 4'
Superoctave 2'
Praestant 4'
Hohlflöte 8'
Salicional 8'
Flauto trav. 8'
Octave 4'
Flöte 4'
Flageolet 2'
Clarinette \ o,
Cromhorn /
Subbass 16'
Principal 8'
Bombarde 16'
Trompete 8'
Clarine 4'
Klosterkirche «um
armen Kinde Jesu,
erbaut 1862 von
F. W. Sonreek in Cöln.
10 3tegiste».
Principal 8'
Bordun 16' D.
Gedact 8'
Gamba 8'
Fernflöte 8' D.
Octave 4'
Flöte 4'
Trompete 8'
Pedal Subbass 16'
Violon 16'
Principal 8'
Posaune 16'
St. Clara,
erbaut 1863 Ton
F. W. Sonreek in Cöln.
9 gltfltsfcr.
Principal 8'
Bordun 16'
Hohlflöte 8'
Gamba 8'
Octave 4'
Superoctave 2'
Cornett Stach
Clarinette 8'
Hohlflöte 8'
Gamba 8'
Octave 4'
Fernflöte 8'
Maria Hilf,
erbaut 1S63
von E, Ibaeh in Barmen,
12 gtcflistctr.
Manual Principal 8'
Bordun 16'
Gedact 8'
Gamba 8'
Octave 4'
Nazard 21/3'
Gemshorn 2'
Terz l3/5'
Positiv
Eohrflöte 8'
Spitzflöte 8'
Violine 4'
Plauto dolce 4'
Pedal
Subbass 16'
Octavbass 8'
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24 —
St. Jacob,
St. Katharina,
St. Anna,
umgebaut um 1800 von
alte Orgel aus Klosterrath.
erbaut um 1750
Beevenjack iu Maestricht.
von L. König in Cöln.
21 gUflisiet.
18 gSeafst«.
15 gtegistcr.
Manual Principal 8'
Principal 8'
Principal 8'
Bordun 16'
Bordun 16' D.
Bordun 16'
Hohlflöte 8'
Hohlflöte 8'
Gedact 8'
Gamba 8'
Gamba 8'
Gamba 8'
Octave 4'
Flöte 4'
Octave 4'
Gamba 4'
Superoctave 2'
Superoctave 2'
Superoctave 2'
Cornett 3fach
Mixtur 3fach
Mixtur 3fach
Mixtur 3fach
Trompete 8'
Trompete 8'
Trompete 8'
Clarine 4'
Clarine 4' B.
Positiv Praestant 4'
Praestant 4'
Praestant 4'
Hohlflöte 8'
Hohlflöte 8'
Flöte 8'
Flauto trav. 8'
Salicional 8'
Salicional 4'
Flöte 4'
Flauto trav. 8' D.
Superoctave 2'
Fernflöte 4'
Flöte 4'
Hautbois \ „,
Cromhorn /
Flötine 4'
Superoctave 2'
Superoctave 2'
Flageolet 2'
Clarinette 8' D.
Clarinette 8' D.
Vox humana 8 'B.
Pedal Subbass 16'
Violon 16'
Principal 8'
Trompete 8'
t
St. Theresia,
St. Leonard,
St. Elisabeth,
erbaut 1840 von
erbaut 1873 von
erbaut 1876*) von
Müller in Keifferscheid.
Ci, Stablliutb in Buvtscheid,
G. StabUrath in Burtscbeid.
14 •glegiitet.
13 gäcjist«.
13 ^entster.
Manual Principal 8'
Principal 8'
Geigonprincipal 8'
Bordun 16'
Bordun 16'
Bordun 16'
Hohlflöte 8'
Gedact 8'
Harmonieflöte 8'
Gamba 8'
Salicional 8'
Octave 4'
Octave 4'
Octave 4'
Quinte 22/3'
Superoctave 2'
Quinte 22/3'
Mixtur 3fach
Cornett 3fach
Superoctave 2'
Trompete 8'
Mixtur 3fach
Trompete 8'
Positiv Praestant 4'
Fernflöte 8'
Gedact 8'
Hohlflöte 8'
Gedact 8' \K wS
Salicional 8' \|g;f £
Salicional 8'
Salicional 8'
Zartflöte 4'
Fernflöte 8' D.
Octave 4' ff?!?
Quinte 2*/,'/* "B
Hautbois 8'
Flötine 4'
Hautbois \ R<
Cromhorn /
Pedal
Subbass 16'
Subbass 16'
Octavbass 8'
Octavbass 8'
Gamba 8'
Trompete 8'
*) Wird erst im Laufe
des Jabres vollendet.
-ocr page 25-
IL
Die Orgel im Concertsaale.
Uie Frage nach der Berechtigung der Orgel im
Concertsaale fällt mehr oder weniger zusammen mit der
Frage, inwiefern die Orgel neben dem Orchester eine
Berechtigung hat. Je mehr man in früheren Zeiten ver-
sucht hat, mit und in der Orgel die Orchesterstimmen
nachzuahmen, desto mehr ist man zu der Ueberzeugurig
gelangt, dass diese Aufgabe ausser dem Bereiche der
Orgelbaukunst liegt. Die ernste Majestät des in seiner
jetzigen Gestalt zu so hoher Vollkommenheit gediehenen
grossartigsten und reichsten Instrumentes schliesst jedes
subjektiv leidenschaftliche Tonleben aus, wie es die welt-
liche Musik und ihr Orchester mit allen seinen zahl-
reichen Mitteln zum Ausdruck verschiedener Gemüths-
bewegungen mit sich bringt; die Orgel dient nur solchen
Empfindungen, welche unmittelbar auf das Ideale in der
Musik hinsteuern und nur in Tonbildern von grossen
Contouren einen entsprechenden Ausdruck finden. Es
war ein glückliches Misslingen, dass die Versuche, das
Orchester durch die Orgel zu ersetzen, scheiterten, denn
nur dadurch hat sie die völlige Selbstständigkeit ihres
Klangcharakters gewahrt und sich geschützt gegen den
Missbrauch, sie am Ende nur als blossen Hintergrund
oder gar blos als Staffelei eines zu allerlei Gelüsten und
Ausschweifungen fähigen und wirklich allzu oft verirrten
Orchesters dienen zu lassen. In jedem Instrumente des
Orchesters lebt mehr oder weniger der Mensch mit seiner
moralischen Kraft und Schwäche, indem der durch das
Gefühl belebte Hauch und die den leisesten Begungen
des Gemüthslebens mit vollkommener Willigkeit folgende
künstlerische Hand immer bereit sind, durchaus biegsame
Darstellungsmittel für die leisesten und stärksten augen-
blicklichen Hebungen und Senkungen des Gefühls zu
sein. Die Orgel ist aber nicht so fügsam; sie tritt mit
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— 26 —
ihren anhaltenden, gleichmässig starken und leisen Tönen
als eine gesetzgebende und zügelnde Macht vor den
Künstler hin, ihm strenge die Grenzen anweisend, in
welchen er seine Ideen zum Ausdruck bringen soll, ihn
strafend sogar mit vollständigem Misslingen des Effektes,
wenn er versucht sein sollte, ausschweifenden Gedanken
nachzueilen. Wohl lässt sie es zu, dass der Spieler bald
mit imponirender Fülle, bald mit stiller Anmuth, bald
mit melodiös styüsirter Stimmführung, bald mit ein-
schmeichelnden harmonischen Kombinationen den Zuhörer
nach allen Seiten hin für hohe Ideen zu begeistern
sucht, wohl ist sie unter der Hand des kundigen Meisters
ein nicht zu ersetzendes Mittel, das ganze grosse Tongebiet
mit dem Zuhörer zu durchwandern und ihn auf allen
Stufen desselben das Edelste und Schönste geniessen zu
lassen, aber der Spieler selbst soll dabei mit seinem
subjektiven Gefühlsleben mehr in den Hintergrund treten
und sich nur als ein unwürdiger Diener der ewigen Har-
monien erkennen, welche ein guter Gott uns im Dies-
seits ahnen lässt.
„Wie nenn' ich," sprach Cäcilia, „den vielarmigen Strom,
„Der uns ergreift und in das weite Meer der Ewigkeiten trägt?
„Nenne," sprach der Engel, „ihn, was Du Dir wünschtost,
„Organ dos Geistes, der in Allem schläft,
„Der aller Völker Herzen reget,
„Der anstimmen wird der ewigen Schöpfung Lied,
„Im reichsten Labyrinth die volleste Vereinigung:
^,Dor Andacht Organum." (Herder, „Die Orgel.")
Wir brauchen es daher anch nicht zu bedauern,
dass die Versuche, dem Orgeltone durch sogenannte
„Schweller" ein Crescendo und Diminuendo beizubringen,
nur theilweise gelungen sind, und dass bei ihr eigentlich
nur durch verschiedene Registrirung eine Veränderung
des Klanges zu erzielen ist; dem Mangel dieser das
sinnliche Gefühl weckenden Tonmalerei, einer schein-
baren Unvollkommenheit, ist es auch zum grossen Theile
mit zuzuschreiben, dass die Orgel stets ihren eigenthüm-
lichen feierlichen und grossartigen Charakter gewahrt
hat, dass sie in der Kirche ihre eigentliche Heimath ge-
funden und sich eine eigene Stylart geschaffen, welche
wahrscheinlich für alle kommenden Zeiten mustergültig
bleibt für ernste und spezifisch religiöse Tongebilde.
Genug, dass sie über grosse dynamische Gegensätze in
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— 27 —
umfassendster Weise gebietet, die wegen der Ver^
schiedenartigkeit der Register-Combinationen die Register-
zahl in kaum berechenbarer Progression überschreiten,
genug, dass sie allen Intentionen des begleitenden Spieles
und des Solo-Vortrages zu entsprechen im Stande isf,
darum verzichtet sie grossmüthig auf einen Vorzug, der
dem ihr eigenthümlichen Toncharakter eine krankhafte
Nebenfärbung geben würde ').
Um aber näher ihre Aufgabe im Concertsaale zu
bezeichnen, so ist dieselbe wesentlich verschieden von
derjenigen, welche sie in der Kirche zu lösen hat. Ist
sie in letzterer hauptsächlich dazu da, um mit ihrer
Klangfülle und Klangschärfe den Gesang der Gemeinde
und des liturgischen Chores zu tragen und harmonisch
zu durchdringen, ferner als überleitendes Organ zwischen
den einzelnen Gebetsgesängen zu vermitteln, sowie dem
ganzen liturgischen Drama einen entsprechenden Rahmen
und Hintergrund zu verleihen, so tritt sie im Concertsaale
mehr in den Dienst der eigentlichen Kunstmusik entweder
als begleitendes oder als concertirendes Instrument. Als
__ __                            \
*) Von ilir gilt Aehnliches, was ein selir geschätzter Kunst-
ästhetiker unserer Tage (H. Allmers Komische Schlendertage S. 208)
von der Sixtinischcn Kapelle in Koni sagt: „Anfänglich vermisste
„ich den echten innerlichen Seelenausdrack in diesen Tönen, die
„eher Instrumenten, als einer warmen Menschenbrust zu entströmen
..schienen. Wohl klangen sie mir stark und rein, wie Metall, aber
„auch herzlos und kalt wie solches. Erst ganz allmälig und nach
„langer Zeit ging mir das Verständniss dafür auf und nun erst sah
„ich mit wachsendem Staunen, wie grossartig und hoch diese
„wundervolle Kapelle alles Andere überragt, was bis dahin mein
„Ohr vernommen, nun erst erkannte ich auch, dass gerade diese
„Objektivität das urinnerste Wesen der alten herrlichen katho-
lischen Kirchenmusik ausmacht. Und das eben drückt dieser
„einzige Sängerchor wie kein anderer in der Welt aus. Der Berliner
„Domchor und mit ihm manche andere, verfallen, indem sie streben,
„in die Herzen der Hörer zu dringen, sie zu rühren oder zu ent-
zücken, nur zu oft geradezu in einen weichen, man möchte sagen,
„affektirten Gefühlsausdruck, dem man dia Absicht nur zu sehr au-
„merkt; dieser grossartige Chor aber, gleichsam von Stimmen ohne
„Herzen, singt nur allein zur Ehre Gottes und zur Verherrlichung
„seiner Kirche, erhaben über menschliche Kegungen und Leiden-
schaften, unbekümmert um die Herzen der Hörer, einer Sphären-
„musik vergleichbar, seine uralten und hochherrlichen Weisen in
„die Welt hinein und in dieser Auffassung allein müssen wir ihn
„hören, aufnehmen , und unsere Seelen willenlos von seinen
„Strömungen und auf-seinen Schwingen himmelan tragen lassen."
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— 28 —
begleitendes Instrument hat sie durch unsern grossen
Händel ihre genau formulirte Aufgabe erhalten, der be-
kanntlich in seinen Oratorien dieselbe anwendet zur
Ausfüllung und Begleitung der Arien, zur Unterstützung
des Chores, sowie zur schärferen Zeichnung und Grnp-
pirung von Licht und Schatten in seinem ganzen musika-
lischen Gemälde, indem er bald ihre ernsten Klänge mit
dem Orchester vermischt, bald sie selbstständig auftreten
lässt, bald sich den Singstimmen anschmiegend, bald sie
füllend und erhebend zu den höchsten Effektproduktionen
ertönen lässt. Als Concert-Instrument hat sie haupt-
sächlich ihren Styl durch unsern ebenso grossen Seb. Bach
erhalten, wie er einerseits durch ihren beliebig an-
dauernden Klang, andererseits durch ihre Natur als
Tasten-Instrument bedingt ist. Wird durch das Fort-
klingen des Tones das melodische Element mehr in den
Vordergrund gestellt, so dass es nicht blos in der Ober-
stimme, sondern fast in jeder Stimme erscheint, so wird
durch ihre Natur als Tasten-Instrument der Polyphonie
der weiteste Spielraum gewährt, zumal wenn jede Taste
noch dazu mit einer ganzen Fülle von Oktaven und
verschiedenen Mixturstimmen bedacht ist. —
Mit dieser Doppelaufgabe der Orgel dürfte in unserer
Zeit ihr noch eine besondere, ich möchte fast sagen, pä-
dagogische zuerkannt werden. Bekanntlich leidet die
Musik der Neuzeit trotz aller anerkennenswerther Fort-
schritte und Leistungen doch an einem Grundübel, welches
nur allzusehr störend und zersetzend in ihr Gebiet ein-
greift, nämlich die Unklarheit der Stylarten oder viel-
mehr die Mannigfaltigkeit der immer mehr und mehr
variirenden Stylmischungen. Man schreibt ein Requiem
so dramatisch wie Oper, und ein Oratorium so lyrisch
wie eine Cantate. Dem gegenüber müssen wir dahin
streben, über feste Grundsätze bei der Aufstellung des
Wesens und der Abgrenzung der einzelnen Stylarten uns
zu einigen, üeber eine Stylart sind wir in den letzten
Dezennien wieder in's Klare gekommen, nämlich den
eigentlichen Kirchenstyl, der in Palestrina seinen Haupt-
vertreter gefunden; über den Oratorienstyl fängt man
an in's Klare zu kommen, seitdem es fast Regel ge-
worden, jedes grosse Musikfest mit einem Händerschen
Oratorium zu inauguriren, wobei die Orgel als nothwen-
diges Substrat zur Wiedergabe der Werke des grossen
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— 29 —
Meisters nach ihren Originalien unbedingt erforderlich ist.
Der Opernstyl soll, wie man sagt, durch Mozart derart
zur Vollendung geführt worden sein, dass wir anfangen
müssten, es zu unterlassen, ihn als eine Missgeburt
der musikalischen Kunst zu bezeichnen. Der Orchester-
styl hat in den Symphonien Beethoven's wenigstens eine
gewisse Begrenzung nnd mustergültige Vollendung ge-
funden. Der eigentliche Orgelstyl, der in Bach seinen
Hauptvertreter gefunden, war lange Zeit ebenso wie die
andern abhanden gekommen, nunmehr kommt er wieder
zu Ehren und vielleicht ist die Frage spruchreif, ob der-
selbe für die kommende Zeit allein maassgebend sein
soll oder nicht. Das sind Errungenschaften und gerade
die Sympathien für den Händel'schen und den Bach'schen
Styl haben wir zum grossen Theile dem Umstände zu-
zuschreiben, dass die Orgel wieder in die Concertsäle
eingeführt wird. Möchte mit derselben auch der Geist
Händers und Bach's wieder in dieselben einkehren und
eine bleibende Stätte dort finden, möchten wir alle,
Priester wie Laien der Kunst zu den Füssen der „Königin
der Instrumente" Avieder lernen, jene heilige Ruhe suchen
und finden, die allen echten Kunstschöpfungen innewohnt,
und verkosten jene tiefinnige und tiefsinnige Begeisterung,
welche solche Meister der Tonkunst uns abnöthigen, die
nicht subjektiv ihre eigene Glorifikation, sondern objektiv
Veredlung des Menschen durch die Kunst suchen.
III.
Die neue Orgel des Orgelbaumeisters GL Stahlhntli
im Kurhaussaale.
1. _A_nlage der Orgel.
-Uer grosse Kurhaussaal ist im Jahre 1862 nach
den Plänen des hiesigen Architekten W. Wickop und unter
dessen Leitung im romanischen Style gebaut worden und
hat im Jahre 1873 durch Maler Kleinertz in Cöln seine
dekorative Ausschmückung erhalten. Zunächst bestimmt,
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— 30 —
ein Vergnugungslokal für die alljährlich in einer Anzahl
von b—7000 sich hier aufhaltenden Badegäste zu sein
dient er zugleich zur Abhaltung der alle drei Jahre in
den Pnngsttagen hier stattfindenden niederrheinischen
Musikteste, für die jeden Winter abzuhaltenden sechs
Abonnements-Concerte des städtischen Gesang-Vereines
sowie für eine grosse Anzahl anderer Concerte hiesiger
Musik-Vereine. Wenn dieser Saal für die Pfingst-
Loncerte auch etwas zu klein sich erweist, so ist er
doch für die übrigen Concerte ein in jeder Hinsicht ge-
eignetes geräumiges gefälliges und dabei sehr gut
akustisch gebautes Lokal, das in seiner ganzen Länge
143 , m seiner Breite 4o' und in seiner Höhe 36' zählt
*~ A-W°Abl^Öi^e bd- der Srossen Länge des Saales' sich
für die Aufstellung einer Orgel ein geeigneter Platz ge-
funden haben und waren vielleicht sogar die an den
Orchesterraum anstossenden Logen nicht ganz ungeeignet
dazu gewesen, aber man fand es für gerathen, davon
Abstand zu nehmen und für dieselbe ein besonderes
. Gebäude hinter dem Orchesterräume zu errichten Man
hatte nämlich mehrmals bereits den Versuch gemacht
eine Orgel im Saale aufzustellen, so im Jahre 1864
zum 41 niederrheinischen Musikfeste (durch Orgelbauer
K. lbach in Barmen) und im Jahre 1867 zum 44. Musik-
Ü feCh<-°r/elbaaer G- Stahlhuth in Burtscheid), aber
jedes Mal fand man mit der grossen Schwierigkeit zu
kämpfen, dass; wegen der im Saale in heissen Maitagen
herrschenden Hitze die Orgel derart im Tone stieg, dass
das Orchester die reine Stimmung mit derselben nicht
mehr aufrecht erhalten konnte, obschon durch künstliche
Erwärmung des Pfeifenwerkes die Stimmung in einer
Temperatur von 27» vollzogen worden war Es ist dies
ein üebelstand, der in allen nicht gerade ausser
gewöhnlich grossen Concertsälen der Reinheit der Stirn
mung der Instrumente, und zwar nicht blos der Tasten
Instrumente, sondern auch der des Orchesters Eintracht
thut welchem abzuhelfen die Concert-Gesellschaffen nicht
leicht zuviel Sorgfalt anwenden können. Um denselben
m unserem Falle zu beseitigen, erachtete man für das
Beste, die Orgel in einem an den Saal anstossenden
Baume aufzustellen, welcher nur durch einen kleinen
Prospekt mit ersterem in Verbindung stehe, zugleich aber
sowohl für den Saal als für den Orgelraum einen Ven-
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— 31 —
tilations-Apparat') anzulegen, so dass der Orgelbauer
die Stimmung unter einer Temperatur von 15° Reaumur
vornehmen könne, ohne sich der Gefahr auszusetzen,
dass sein Werk nachher nicht mit dem Orchester stimme.
Eine zweite Rücksicht, die bei der Aufstellung der
Orgel maassgebend sein musste, war die Verhütung einer
Beschränkung des Orchesterraumes. Hatte man bisheran
schon bei grossen Musikfesten für die Erweiterung des
Orchesterraumes durch Hinzuziehung eines reservirten,
sonst durch Glasthüren abgeschlossenen Raumes Sorge
tragen müssen, um Platz für ein Chor- und Orchester-
personal von ca. 600 Personen zu gewinnen, so hätte
sich dieses Bedürfniss noch mehr gezeigt, wenn der
Orchesterraum durch eine Orgel theilweise eingeengt
worden wäre. Die beiden früher aufgestellten Orgeln
haben dies hinlänglich dargethan, obschon sie eigentlich
noch zu klein für den grossen Saal und ihre beabsichtigte
dynamische Wirkung in demselben angelegt waren 2).
Aber auch abgesehen von den erwähnten Rück-
sichten sind der Platz und der Raum, wo ein Orgelwerk
zu stehen kommt, von zu grosser Bedeutung, als dass
eine gewöhnliche Orchesterbühne dazu geeignet wäre.
Die Substruktionen für eine Orgel mit grossen Stimmen
müssen derart fest sein, dass auch nicht die geringste
Erschütterung im Boden bemerkbar ist, da sonst allzu
leicht sich die Vibrationen der 16- und 32füssigen Re-
gister demselben mittheilen und alles Andere, was auf
demselben steht, mit in Vibration setzen; ferner muss
der Raum so gross sein, dass man Platz genug hat, um
bequem an alle einzelne Theile, besonders Windladen,
Pfeifen, Regierwerk u. s. w. behufs deren Stimmung und
*) Derselbe ist eingerichtet nach dem Richard'sehen Systeme
und dazu bestimmt, im Sommer kalte und im Winter warme Luffc
einzuführen, so dass die Möglichkeit vorhanden ist, im Saale, im
Orgelraume und der Balgkammer die Temperatur zu reguliren,
damit nicht blos das Orchester auf eine normirte Temperatur rechnen
könne, sondern auch die Orgel, für welche letztere sowohl die von
Aussen an die Pfeifen herantretende Luft, als auch die durch das
Gebläse in dieselben dringende Luft temperirt wird. Die Auf-
stellung geschah unter Leitung des hiesigen Professors am Poly-
technikum, des Ingenieurs 0. Intze.
*) Die erste ist nach Wallheim, die zweite nach Ratheim ge-
kommen, also beide in Landkirchen.
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— 32 — •
Regulirung gelangen zu können, insbesondere muss
auch für das Pfeifenwerk soviel Platz vorhanden sein,
dass dasselbe, nicht zu gedrängt steht, weil sonst
die einzelnen Pfeifen nicht ordentlich austönen können
und sogar sich gegenseitig im Tone beeinflussen. —
Alle diese Gründe und Rücksichten liessen es nicht
zweifelhaft erscheinen, dass die Aufstellung der Orgel
in einem besondern Anbau, welcher hinsichtlich seiner
Lage, seiner Dimensionen und seiner genau regulirten
Temperatur-Verhältnisse zweckentsprechend eingerichtet
sei, die beste sei.
Der Situationsplan des Orgelwerkes ist demnach
folgender (vergl. Tafel 1):
Vom Saale aus sieht man in der hinteren Fronte
zunächst den Spieltisch, welcher die Klaviaturen, die Re-
gister- und Nebenzüge und die Anfange des Regier-
werkes enthält. Hinter dem Spieltische liegt in der
hinteren Wand des Saales der Prospeiet mit stummen
Prospektpfeifen und zwei Thüren zu beiden Seiten des
Spieltisches, die zum Orgelraume führen. Hinter dem
Prospekt liegt der eigentliche Orgelraum, 26' hoch, 25',
tief und ca .22' breit; in demselben befinden sich zu-
nächst hinter dem Prospekt die pneumatische Maschine,
und hinter dieser die 16 Windladen des Orgelwerkes,
welche in folgender Reihenfolge aufgestellt sind:
Auf einem niedrigen Gerüste
1. die beiden Laden für die II. Abth. (forte) des Manual,
(piano)
ii ii
(fortissimo)
ii ii
(piano)
„ Pedal,
(forte)
ii ii
(fortissimo)
ii ii
2.  „ „ „ » ;, *»
3                       III
,J- 11 11                     ii              >i 11
4                I
^■- n ii                     ii ii ii ■"-■
Q- „ „ „ „ „ II
"• i) n                     ii              ii n ■"•'■■
Auf einem höheren Gerüste über den b Windladen
des Manual:
links die beiden Positiv-Laden,
rechts die beiden Echo-Laden.
Ausserdem befinden sich in diesem Räume die
meisten Theile des Regierwerkes, die Windkanäle, die
Regulatoren und die pneumatischen Vorrichtungen für
die Registerzüge.
Ausser den beiden Thüren neben dem Prospekt
führt noch eine besondere Thüre mit Treppe von Aussen
zu diesem Räume.
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— 33 —
Hinter dem Orgelraume befindet sich die Balg-
kammer,
10' lang, ld1^' breit und 10' hoch, in welcher
sich der grosse Magazinbalg mit seinen vier Schöpfern
und seinem Contrebalg befindet. In dieselbe gelangt
man vom Orgelraume aus durch eine Thüre und von
Aussen durch eine besondere Thüre und Treppe.
2. Disposition.
Das Orgelwerk enthält drei Klaviaturen C—f * = 54 Tasten
und ein freies Pedal C—£* = 30 Tasten.
Pfeifen
von 1 vou Metall
u , 10- 1 6-
Holz-l löth.ilöth.
von
Zink.
I. Manual.
1.  Abtneilung. (piano.)
Bordun 16'........
Hohlfiöte 8'......
Portunalflöte 8'.....
Pugara 8' , ......
Spitaflotc 4'......
2.  Abtheiluiig. (forte.)
Subprincipal 16'.....
Maiorprincipal 8' ....
Minorprincipal 8' ....
Octave 4'.......
Quinte 2*/3'......
Superoctave 2' .....
3. Abtheilung. (fortissimo.)
Mixtur öfach......
Cymbel 31'ach .:....
Bombarde 16'......
Trompete 8'......
Clarine 4'.......
24
24
24
30
30
30
54
o.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
!0.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
54
42
54
54
54
54
270
162
42
54
54
12
54
12
II. Positiv.
Geigenprincipal 8' . .
Lieblich Gedact 16'
Yiola di (Jamba 8 ' . .
.Gedact 8'.....
Octave 4'.....
Octavflöte 4' . . . .
Mixtur 3facli . . . .
Trompete 8' . . . .
54
54
54
162
17.
18.
19.
20.
21.
22,
23.
24.
24
12
30
42
54
54
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— 34 —
Pfeifen
von i von Metall
I 10- I 6-
Holz- löth.! löth.
von
Zink.
III. Echo.
24
30
12
42
42
12
54
54
42
54
54
54
42
54
54
54
54
25.  Harmonieflöte 8'
26.  Salicional 8' .
27.  Pernflöte 8' *)
28.  Stfflgedact 8' .
29.  Gambetta 4' .
30.  Zartflöte 4'. .
31.  Violine 2' . .
366
IV. Pedal.
1. Abtkeilung. (piano.)
30
30
30
32.  Subbass 16'
33.  Gedactbass 8'
19
11
30
19
60
11
30
30
2. AMheilung. (forte.)
30
30
30
30
30
34.  Contrebass 16'
35.  Octavbass 8'
36.  Quinte 5*/,'
37.  Octave 4' .
38.  Octavflöte 2'
3. AMheilung. (fortissimo.)
39.  Sesquialter 2faoli. 2»/,' und l8
40.  Contraposaune 32' ... .
41.  Posaune 16'......
42.  Trompete 8'......
43.  Clarino 4'.......
60
30
30
30
30
30
30
30
30
390
Gesammtzalil der Pfeifen:
Manual..........1188
Positiv .'..."......540
Echo........• • 366
Pedal..........390
Nehenziige.
45. Pianozug für Pedal.
47. Portezug .,
49. Portissimozug für Pedal.
51. Pedal-Koppel.
44. Pianozug für Manual.
46. Portezug ,. „
48. Fortissimozug für Manual,
50. Manual-Koppel.
52. Calcantenglocke.
J) Hat die tiefe Octave eombinirt mit Salicional.
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Uebersicht der Register (nach dem Fusston geordnet).
I. Manual.
1. AMheilung. (piano.)
2. AMlieilung. (forte.)
3. AMlieilung. (fortissimo.)
Cymbol 3fach (g3 c* g*)
Mixtur 5fach (cl g* ca g1 cs)
Clarine 4'
Trompete 8'
Bombardo 16'
Superoctave 2'
Quinte 2a/3' . .
Octavo 4' . . .
/Maiorprincipal 8'
vMinorprincipal 8'
Principal 16' . .
IV. Pedal.
2. AMlieilung. (forte.)
g I
c =
C"
c,
- Spitzfiöte 4'
/Hohlflöte 8',
^Pugara 8' .
Borduu 16'
Portunalfloto
1. AMlieilung'. (piano.)
3. AMheilung. (fortissimo.)
Sesquialter l3/5'
Sesquialter 22/3'
Clarine 4'
Trompete 8'
Posaune 16'
Contraposaune 32'
e'
c1
g i
c :
G -
C
Octavflötc 2'
Ootave 4' . .
Quinte 5*/3' .
Ootavbass 8' .
Contrabass 16'
Gedactbass 8'
Subbass 16'
II. Positiv.
Mixtur 3faoli (c* g1 c2)
Octave 4', Octavnöte 4'
Geigenprincipal 8', Gamba 8', Gedact 8',- Trompete 8'
Lieblich Gedact 16
$kz
C
III. Echo.
Violine 2'
c ?-—»-
. Zartflöte 4'
Harmonieflöte 8', Salicional 8', Stillgedact 8', Pernflöte 8' D.
G
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— 36 —
Zur Erläuterung diene:
1.  Wenn alle Register einer Klaviatur gezogen sind
und man schlägt das tiefe C £5|^ an, so erklingen auf
dieser einen Taste alle über —— dem C verzeichneten
Töne mit (im Manual c g c1,. :ü: im Positiv und Echo
c c1, in Pedal (lege1 e1) und zwar in einer Verviel-
fältigung, welche der nebenanstehenden Registerzahl ent-
spricht, vermehrt um die in der Mixtur hinzukommenden
Töne, also im Manual 22 Pfeifen, im Pedal 13 Pfeifen,
im Positiv 10 Pfeifen und im Echo 6 Pfeifen resp. (im
Diskant durch das Hinzutreten der Fernflöte 8') 7 Pfeifen.
Zieht man die Pedalkoppel, so erklingen auf dem tiefsten
Pedal C 37 Pfeifen und wenn man noch die Manual-
koppel hinzuzieht, sogar 47 Pfeifen.
2.   Im Manual und Pedal enthält die 1. Abtheilung
die sanftem und weichern Flötenstimmen, die 2. die
Haupt- oder Principal-Stimmen und die 3. die Zungen-
und Mixtur-Stimmen. Im Positiv und Echo fand diese
Trennung nicht Statt, weil an diesen Werken keine
Collectiv-Züge angebracht sind.
Wenn wir die Disposition im Ganzen einer ein-
gehenden Prüfung unterwerfen, so entspricht dieselbe
allen Anforderungen, welche man an eine gute Dispo-
sition machen muss. Das erste Erforderniss einer solchen
ist immer, dass die Sfüssigen Register vorherrschend
sind, weil sie der Ton-Skala entsprechen, wie sie durch
die menschliche Stimme und die darauf basirende phy-
sikalische Berechnung der bei den einzelnen Tönen sich
ergebenden Schwingungs-Verhältnisse festgestellt ist und
eigentlich dem Orgelton sein Mark und seine Fülle
geben; dass ferner die übrigen Register von mehr oder
weniger Fusston in dem richtigen Verhältnisse zu den
8füssigen stehen, weil sie mit den Zungen- und Mixtur-
Registern nur dazu da sind, um dem Orgelton seine
Spitze und eigenthümliche Färbung zu verleihen. Daher
16füssige, Sfiissige, 4füssige, 2füssige Register.
im Manual 3 6 3             1
„ Positiv 14 2           
„ Echo        — 4 2             1
Im Pedal, welches hauptsächlich den 16Fusston zu
vertreten hat, sollen die 8-, 4- und 2Fusstöne ersterm
nur die gehörige Deutlichkeit und Silbe verleihen, also
nicht vorherrschend sein, daher hier auf die drei löfüssige
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— 37 —
Register ebenso viele 8füssige kommen, neben diesen
zwei 4füssige und ein 2füssiges.
Was die Füllstimmen anlangt, so sind diese nur
in dem Maasse in Anwendung gekommen, als sie un-
bedingt nothwendig sind zur Erlangung eines bestimmten,
sich ganz in allen seinen harmonischen Obertönen aus-
sprechenden Grundtones. Daher wir im Manual ausser
einer durchgehenden grossen Mixturstimme (Mixtur Stach
mit C}?mbel 3fach) nur noch eine Quinte 22k' und im
Positiv nur eine durchgehende Mixtur Stach haben. Auf-
fallend könnte es vielleicht erscheinen, dass im Manual
keine Cornett angebracht sei, die doch heutzutage fast
in allen grössern Orgeln vorkommt. Der Grund hiefür
liegt darin, dass die Orgel eine Concert-Orgel sein soll
und darum bei der Aufstellung ihrer Disposition neben
dem Princip, nur die für das Kunstspiel allernöthigsten
Füllstimmen anzuwenden, das andere ebenso berechtigte
befolgt werden musste, solche Stimmen wegzulassen,
welche nur partiellen Zwecken dienen, wie die Cornett-
stimme eine solche ist, die meistens nur zur Unter-
stützung des Gemeinde-Gesanges hergestellt wird.
Die Füllstimmen des Pedals sind theils mit Rück-
sicht auf die Contraposaune 32', theils zur festeren Mar-
kirung der 16füssigen Stimmen angelegt. Um erstere
in das richtige Verhältniss zu dem mit 8füssigen Re-
gistern dominirenden Manual zu bringen, musste der
8frissige Ton bis zur feinsten Silbe, also die ganze
Skala der harmonischen Obertöne hindurch zur Geltung
gebracht werden, daher drei 8füssige Register, zwei
4füssige, ein 22/sfüssiges (im Sesquialter), ein 2füssiges
und ein P/sfüssiges (auch im Sesquialter); zugleich musste
aber der 16füssige Ton, um nicht vom 32füssigen Tone
besonders in der Höhe überwältigt zu werden, noch ver-
stärkt werden, was durch die Quint ö'/s geschehen, die,
nach dem Gesetze der mitklingenden Töne (s. o. S. 15),
nach unten hin einen 16füssigen Ton nach sich zieht,
so dass wir also im Pedal nicht blos drei, sondern
eigentlich vier 16füssige Register zählen können.
Im Allgemeinen dürfte die Disposition als eine
mustergültige bezeichnet werden, indem nicht blos jedes
einzelne Werk, sondern sogar jede einzelne Abtheilung
des Hauptwerkes mit dem entsprechenden Theile des
Pedals ein in sich abgeschlossenes Ganze bildet, das
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— 38 —
sich ebensowohl durch Fülle, als Klarheit des Tones
charakterisirt. Besondere Sorgfalt ist natürlich auf die
Zusammenstellung des Hauptwerkes mit dem Pedal ver-
wandt worden und ist dasselbe derart als ein vollständig
in sich abgeschlossenes Werk zu betrachten, dass es
kaum einer Ergänzung bedürfte, um für ein Orgelwerk
ersten Ranges zu genügen. Wollte man eine Orgel mit
4—5 Klaviaturen und ca. 60- 80 Registern disponiren,
so brauchte man dem Manual und dem Pedal nicht
mehr Stimmen zuzutheilen und doch zählt diese Orgel
nur 43 Register, die aber wegen der klugen Wahl, die
bei der Zusammenstellung und Mensurirung getroffen
wurde, derart wirken, dass sie die Mitwirkung einer
32füssigen Posaune nicht zu scheuen brauchen. Wahr-
scheinlich ist sie darum die erste Concert-Orgel in Deutsch-
land, welche bei einer so geringen Stimmenzahl doch
eine so imposante Wirkung verursacht, dass sie den
grössten Werken würdig an die Seite treten darf, ein
Beweis für die Fortschritte, welche die Orgelbaukunst
allein schon in der Aufstellung einer Disposition ge-
macht hat.
Zur Vergleichung folgen die Dispositionen der Concert-
Orgeln in den nächsten Nachbarstädten mit den nebenan-
stehenden Dispositionen der hiesigen Concert-Orgel.
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— 39
Die Orgeln der Concertsäle
in
Barmen,
erbaut 1880
ran IL Ibach in Barmen.
a Jicgistcr.
Mauual Principal 16'
Qüintatön 16'
Praestant 8'
Plaut maior 8'
Bohrflöte 8'
Gamba 8'
Nazard b1^'
Octave 4'
Hohlflöto 4'
Quinte 22/3'
Superoctave 2'
Cornett 5fach
Mixtur 4fach
Trompete 8'
Positiv Principal 8'
Bordun 16'
G-edact 8'
Fugara 8'
Gemshorn 8'
Octave 4'
Salicional 4'
Bohrnöte 4'
Flötine 2'
Sesquialter 2faeh
Hautbois \ „/
Pagott / ö
Echo Salicional 8'
Gedact 8'
Plaut angelica 8'
Spitzflöte 8'
Violine 4'
Octavflöte 4'
Vox liumana 8'
Cromborn 8'
Pedal Principal 16'
Yiolon 16'
Subbass 16'
Octave 8'
Tubal 8'
Gedact 8'
Quinte ö'/s'
Octave 4'
Posaune 16'
Trompete 8'
Clarine 4'
Elberfeld,
erbaut lSfil
von R. Ibach in Barmen,
36 JScgislct.
Principal 16'
Quintatön 16'
Praestant 8'
Plaut maior 8'
Eohrflöte 8'
Gamba 8'
Octave 4'
Hohlflöte 4'
Quinte 21/,'
Mixtur 4facb
Superoctave 2'
Trompete 8'
Cöln,
erbaut 1863
von R. Ibach in Barmen.
40 Register.
Principal 8'
Bordun 16'
Gedact 8'
Plaut maior 8'
Gamba 8'
Octave 4'
Hohlflöte 4'
Salicional 4'
Quinte 2J/,'
Cornett 4fach
Mixtur 5faeh
Superoctave 2'
Trompete 8'
Principal 8'
Quintatön 16'
Eohrflöte 8'
Octave 4'
Pugara 4'
Sesquialter 2fach
Plötine 2'
Hautbois \ R,
Fagott I ö
Principal 8'
Bordun 16'
Gedact 8'
Pugara 8'
Octave 4'
Piaute doiice 4'
Sesquialter 2facb
Plötine 2'
Hautbois \ 8,
Pagott ) ö
Salicional 8'*)
Gedact 8'
Plaut ang'elica 8'
Spitzflöte 4'
Violine 4'
Vox humana 8'
Pugara 8'
Gedact 8'
Gemshorn 8'
Fernflöte 8'
Violine 4'
Flaute douce 4'
Flageolet 2'
Violon 16'
Subbass 16'
Principal 8'
Violon 8'
Gedact 8'
Quinte 51/,'
Octave 4'
Posaune 16'
Trompete 8'
Violon 16'
Subbass 16'
Principal 8'
Violon 8'
Gedact 8'
Quinte Ö'/a'
Octave 4'
Posaune 16'
Trompete 8'
*) Das Eelio ist noch J
nicht ausgeführt.
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— 40 —
Aachen,
erbaut 1876 von
Cr. Stahlhuth inBurtscheid.
43 JUßisfet.
Principal 16'
Bordun 16'
Maiorprincipal 8'
Minorprincipal 8'
Hohlflöte 8'
Fugara 8'
Portunalflöte 8'
Octave 4'
Spitzflöte 4'
Quinte 22/s'
Superoctave 2'
Mixtur öfach
Cymbel 3fach
Bombarde 16'
Trompete 8'
Clarine 4'
Principal 8'
Gedact 16'
Gamba 8'
Gedact 8'
Octave 4'
Flöte 4'
Mixtur 3fach
Trompete 8'
Düsseldorf,
erbaut 1871 von
F. Scliulze in Pauliuzelle.
39 »tcgtst«.
Principal 16'
Bordun 16'
Maiorprincipal 8'
Minorprincipal 8'
Hohlflöte 8'
Gedact 8'
Octave 4'
Flöte 4'
Rauschquinte 2fach
Cynibel 3faeh
Mixtur öfach
Tuba 16'
Trompete 8'
Clarine 4'
Bonn,
erbaut 1869
von A. lbach In Bonn»
24 gtegistcr.
Manual Principal 8'
Bordun 16'
Gedact 8'
Gemshorn 8'
Gamba 8'
Octave 4'
Hohlflöte 4'
Quinte 2»/,'
Mixtur 3fach
Superoctave 2'
Trompete 8'
Principal 8'
Gedact 16'
Gemshorn 8'
Gedact 8'
Fugara 4'
Flöte 4'
Nazard 22/,'
Flötine 2'
Hautbois 8'
Clarinette 8' D.
Salicional 8'
Gedact 8'
Harmonica 8'
Viola d'amour 4'
Gedactflöte 4'
Positiv Principal 8'
Bohrflöte 8'
Fernflöte 8'
Fugara 4'
Flaute douce 4'
Piccolo 2'
Fagott 8'
Salicional 8'
Gedact 8'
Harmonieflöte 8'
Fernflöte 8'
Gambetta 4'
Zartflöte 4'
Violine 2'
Contrabass 16'
Subbass 16'
Octave 8'
Gedact 8'
Quinte 5\Y
Octave 4'
Sesquialter 2fach
Contraposaune 32'
Posaune 16'
Trompete 8'
Clarine 4'
Echo
Principal 16'
Bordun 16'
Violon 16'
Subbass 16'
Gedact 8'
Octave 8'
Flöte 8'
Octave 4'
Posaune 16'
Trompete 8'
Pedal Violon 16'
Subbass 16'
Octave 8'
Violon 8'
Posaune 16'
Clarine 4'
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— 41 —
3. 13er Spieltisch..
Mit der Anlage eines Spieltisches sind hauptsächlich
zwei Vortheile verbunden:
1.   wird dem Spieler die freie Aussicht auf den
Dirigenten und seine Direktionszeichen ermöglicht. Ist
schon in der Kirche eine solche Einrichtung sehr wünschens-
werth, wo doch nicht so oft Musik dirigirt wird und
meistens nur das bequeme Hinblicken nach dem Altare
der Hauptgrund der Anlage eines Spieltisches ist, so ist
im Concertsaale dieselbe so sehr nothwendig, dass ohne
sie beim Ensemblespiel die Behandlung der Orgel wie
jedes andere Instrument des Orchesters fast in Frage
gestellt wird und ein pünktliches Zusammenwirken mit
dem Sänger- und Orchester-Chore kaum möglich ist;
2.   wird der Spieler durch die Anlage des Spiel-
tisches in die angenehme Lage versetzt, die Stärke und
Klangwirkung der einzelnen Stimmen, sowie den Total-
Eindruck der combinirten Stimmen seines Werkes jeder-
zeit ebenso gut beurtheilen zu können, wie der Zuhörer,
zumal wenn die hinter ihm liegende Orgel etwas ent-
fernt liegt und so angelegt ist, dass die Pedalstimmen
im tiefsten Hintergrunde stehen, die Solo-Register, welche
hauptsächlich im Positiv und Echo sich befinden, eben-
falls nicht so nahe stehen, wie die Manualstimmen, was
für eine kunstgerechte Registrirung von der grössten
Wichtigkeit istl).
Mit Rücksicht auf diese beiden Vortheile konnte es
kaum zweifelhaft sein, dass in der Kurhaus-Orgel der
Spieltisch angebracht werden musste. Derselbe ist aus
Eichenholz angefertigt, 6' 3" hoch und 4' 11" breit.
Der Sitz des Organisten, ebenfalls aus Eichenholz, ist
4t 10" über dem Fussboden des Orchesterraumes erhöht.
Die Manual-Klaviatur ist 8' von der ersten Windlade
*) Dass die alten Meister früherer Jahrhunderte bereits das
Bedürfhiss erkannt hatten, den Organistensitz so anzubringen, dass
der Spieler ebenso gut wie der Zuhörer das Orgelspiel in seiner
Gesanimtwirkung hören könne, ersehen wir daraus, dass sie den
Spieler gewöhnlich vor die Orgel setzten, wenn auch in der un-
passenden Stellung, dass er der Kirche den Bücken zuwandte und,
um ihn möglichst zu verbergen, das kleinere Werk in einem sogen.
Rückpositiv vor die Orgel in der Brüstung der Orgelbühne an-
brachten, wie diese Bauart sich noch in der hiesigen St. Poilans-
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— 42 —
des Manual und 17' von der ersten Windlade des Pedal
entfernt, die Klaviaturen des Positiv und Echo sind 9'
von den Kopfenden der zugehörigen Windladen entfernt.
In Folge dieser Entfernungen und besonders wegen der
zwischenliegenden Prospektwand tritt der Orgelton dem
Spieler mit der oben näher bezeichneten Klangwirkung
in's Gehör, und damit auch die Prospektpfeifen nicht
störend in das Ensemble eingreifen, sind dieselben stumm
angelegt, wenn auch die Würde des Orgelwerkes ver-
langte, dass sie aus reinem Zinn hergestellt wurden.
Die Lage der drei HandMaviatureri ist eine ab-
weichende gegen die im vorigen Jahrhunderte allgemein
übliche, indem man damals die Klaviatur des Haupt-Manual
indie Mitte zwischen die des Positiv (vorne) und die des
Echo (hinten) legte, (wie dies in der hiesigen Dom-Orgel
noch der Fall ist), welche Einrichtung meistens durch
die Anlage eines Rückpositives bedingt war, da die
Leitung nach demselben dem Spieler zunächst und hinter
derselben die des Manual liegen musste. Hauptsächlich
seit dem Bau der grossen Dom-Orgel in Breslau (mit
60 Stimmen erbaut von Müller sen. um 1805), in welcher
die neue Anlage zuerst in Anwendung kam, legt man
die Klaviatur des Manual vorne, hinter dieselbe die des
Positiv und hinter diese die des Echo, welche Anlage
auch in dieser Orgel für zweckentsprechend erachtet
wurde, theils um die naturgemässe Reihenfolge zu be-
obachten, theils weil das Manual die Hauptstimmen ent-
hält und darum am Meisten gebraucht wird. Um aber
dem Spieler die oberen Klaviaturen so nahe wie möglich
zu legen, sind dieselben so über der vordersten. an-
gebracht, dass jede höher liegende 5 Millimeter über das
hintere Tasten-Ende der zunächst niedriger liegenden
vortritt und ausserdem die Untertasten der beiden unteren
Klaviaturen um 5 Millimeter kürzer sind, als die des Echo.
kirche vorfindet. Jedoch bringen diese Bückpositive manche Uebel-
stände mit sich, unter Anderm verengen und parzelliren sie den
Raum der Orgelbühne, so dass ein Sänger-Chor kaum einen ge-
eigneten Platz findet, beeinträchtigen die Zusammenwirkung des
Manuals und Pedals mit dem Positiv und sind schwer zu reguliren
und zu repariren, weil man gewöhnlich nur nach Wegnahme des Puss-
bodens an ihre Mechanik gelangen kann. Hätten die alten Meister
bereits den Spieltisch gekannt und ihn zu bauen verstanden, so
würden sie die Rückpositive nicht angewandt haben.
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— 43 —
Der Umfang der Handklaviaturen ist der jetzt fast all-
gemein übliche C—f3 = 54 Tasten und beträgt die Breite
derselben 768 Millimeter (18 Millimeter mehr als bei den
gewöhnlichen Tasten-Instrumenten wegen des tieferen
Falles der Tasten). Die Tasten sind von gespaltenem
Weisstannenholz (besser als Lindenholz, welches sich
leichter wirft und mehr dem Wurmfrass ausgesetzt ist),
die Leitstifte sind ovalf örmig, von Messing und mit Tuch
gefüttert, um das Klappern zu verhüten; der Fall der-
selben beträgt 1.0 Millimeter, während durchgängig nur
3 Millimeter nöthig sind, um die Ventile in den Wind-
laden zu öffnen; zum Niederdrücken derselben genügen
9 Loth Gewicht.
Es ist Vorsorge getroffen, dass der Organist im
Stande ist, die bei dem Witterungswechsel sich ver-
ändernde normale Lage der Tastatur mit leichter Mühe
durch je zwei für jede Klaviatur angebrachte Stell-
schrauben wieder herzustellen.
Der Umfang der Pedalklaviatur ist der seit S. Bach1)
bei grösseren Orgeln fast allgemein übliche von C—f1 ==
30 Tasten. Bei der Form und Anlage derselben wurden
die Vorschriften des Congresses von Mecheln (1. Sep-
) tember 1864) berücksichtigt. Da diese Vorschriften auf
Grund der gutachtlichen Aeusserungen der berühmtesten
Orgelbauer und Organisten Europa's aufgestellt worden
und auf der III General-Versammlung des Allgemeinen
deutschen Cäcilien-Vereines in Eichstädt (5. September
1871) auch für ganz Deutschland als massgebend an-
genommen worden sind, leider aber noch nicht die ge-
wünschte allgemeine Beachtung gefunden, so mögen
dieselben hier ihre Stelle finden. Ein mit Berücksich-
tigung derselben angefertigte Zeichnung des Normal-
pedals (siehe Tafel 2) im Durch- und Querschnitt wird
auch des Näheren Auskunft geben über solche Theile
desselben, welche in obigen Vorschriften keine Berück-
sichtigung gefunden.
Normales Orgelpedalklavier.
1. Anzahl der Tasten für gewöhnliche Orgeln 27 (C—d1).
i» ■ * » ' '» Srosse Orgeln (C—f1).
*) S. Bach verlangt dieselben in seiner berühmten F-Dur
Toccata.
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— 44 —
2.  Entfernung der Untertasten von einer Achse zur
andern G'/s Centimeter').
3.  Länge der Obertasten, soweit sie sichtbar sind,
13 Centimeter.
4.  Die Obertasten bekommen eine Höhe von 5 Cent,
und ragen 2 72 Cent, über den Untertasten hervor.
5.  Sichtbare Länge der Untertasten2) ohne die unter
dem Orgelgehäuse liegenden Theile 60 Centimeter.
6.  Neigung der Untertasten gegen die Fussspitze 2 auf
60 oder ungefähr 4 auf 100.
Das so verfertigte Pedal erhält folgende Stellung:
1.  Das 2te c des Pedalklavieres muss mit dem 3ten c1
des Manualklavieres auf derselben senkrechten
Linie stehen, welche auch immer die Anzahl der
Tasten des Manual oder Pedal sein mögen3).
2.   Die vordere Seite der Obertasten des ersten Hand-
klavieres kommt auf eine senkrechte Linie mit der
vorderen Seite der Obertasten des Pedalklavieres
zu stehen, welche auch immer die Anzahl der Hand-
klaviere sein mag4).
3.  Der Abstand vom Boden, worauf das Pedalklavier
ruht, und dem Boden des untersten Handklavieres
muss 80 Centimeter betragen, welche auch immer
die Anzahl der Handklaviere sein mag.
') Folglich ist die ganze Länge eines Pedalklavieres mit
27 Tasten (16 Unter- und 11 Obertatten) von der Achse der ersten'
Taste bis zur Achse der 27. Taste = 971/, Centimeter und die Länge
eines Pedalklavieres mit 30 Tasten (18 Unter- und 12 Obertasten) —
HO1/, Centimeter.
') Die Untertasten der Kurhaus-Orgel sind wie die des
Musterpedals in Mecholn 5 Cent, hoch, gleich den Obertasten, haben
Erhöhungen von 21/, Cent, und sind 22 Millimeter breit.
■) Hieraus folgt, dass die Achse eines Manualklavieres mit
54 Tasten mit der Achse eines Pedalklavieres von 27 Tasten un-
gefähr zusammenfallt. Wenn aber eines der Klaviere mehr oder
woniger Tasten hat, so folgt daraus eine Unregelmässigkeit der
Bauart, die ohne Nachtheil ist und jedenfalls durch, ein Brett kann
maskirt werden.
4) Vielleicht wird sich empfehlen, hier in so weit eine Aende-
rung eintreten zu lassen, dass hei drei Handklavieren das zweite
bestimmend für die Lage des Pedalklavieres vrird, und bei vier
Handklavieren die vordere Seite der Obertaston mit der Vorderseite
der Untertasten des dritten Handklavieres in senkrechte Linie zu
liegen kommt.
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45 —
Ausserdem, dass bei dem in unserer Orgel ange-
legten Pedale obige Vorschriften Berücksichtigung ge-
fanden, finden wir noch besonderer Erwähnung werth,
dass dasselbe nicht bogenförmig'), sondern ganz wage-
recht gebaut ist, weil bei der bogenförmigen Anlage auf
den entfernter liegenden Tasten ein unnatürlicher, weil
nach der Seite hin dirigirter Fussdruck nothwendig wird,
der niemals mit der Sicherheit und Festigkeit ausgeführt
werden kann, wie bei der wagerechten Lage. Ferner
hat dasselbe eine grosse Festigkeit und ruhigen Gang
dadurch, dass es aus Eichenholz verfertigt ist, dass es an
seiner Achse mit besonderer Sorgfalt behandelt ist, überall
wo ein Klappern zu befürchten ist (am Zapfen, in der
Scheide etc.) mit dicker Leder- und Tuchfütterung versehen
und überhaupt so korrekt gearbeitet ist, dass eine schräge
oder schwingende Bewegung unmöglich ist. Ausser dem
gewöhnlich am Gehäuse liegenden Brette von 7 Cent.
Breite zum Rasten des Fusses ist am vorderen Ende
des Pedals noch ein besonderes von ca. 15 Cent. Breite
zu gleichem Zwecke angebracht, welches leicht entfernt
werden kann, wenn die Klaviatur an dieser Stelle nach-
gesehen werden muss. Nehmen wir hierzu die sichere
Ansprache und korrekte Begulirung der einzelnen Tasten,
worauf Stahlhuth einen besonderen Fleiss verwendet, so
dürfte dieses Pedal als ein solches bezeichnet werden,
welches in jeder Hinsicht Nachahmung verdient. So er-
freulich es ist, zu bemerken, eine wie grosse Einigkeit
in der Beobachtung der Dimensionen für Handklaviere
besteht, so sehr müssen wir es bedauern, dass hinsichtlich
der Pedalklaviere eine solche Einigkeit noch nicht er-
zielt ist, und doch wäre dieselbe bei etwas gutem Willen
so leicht zu erreichen, wenn man nur ein solches Muster-
pedal2) einfach nachahmen wollte.
Die Begistersüge, welche zu beiden Seiten der Hand-
klaviere angebracht sind, vertheilen sich wie folgt:
*) Die bogenförmige Lage dos Pedals wurde durch Schulze
in Paulinzelle in Anwendung gebracht, hat aber wenig Nach-
ahmung gefunden.
%) Besondere Abdrücke des auf Tafel 2 entworfenen Muster-
pedals kann jeder Interessent vom Verfasser gratis beziehen.
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Ordnung der Register
Combinations-
Links neben der KlaYiatur.                                      Manual.
f© ©           © I
forte, piano fortissinio.
Register-
Manual (forte)
|0~~ o
         © : ^o               ö             Ol
Superoctare2;, Quinte 22/'. 0etave4'. Minor Principal S'. MaiorPrincipalS'. PrincipalIG'.
Manual (piano)
io * ö~~ ~~o~~ " cT~             oi
Spitzfiöte 4'. FugaraS'.'PortunalnöteS'. Holilflöte S'.         Bordun IC.
Manual (fortissimo)                               Echo
lo           ©           o             ©              ~o\           PcTl
Cymbel3facli. Mixtur 5fach. Clarine 4,. Trompete 8'.        Bonibarde IC Fernnöte 8',
Echo
|o          ©          o              ©              51
Violine 2'. Zartfiöte4'. Gambetta4'. Still-Gedact S'. ■ Harnionienöte 8'.
O              O
Manual- Pedal-
Koppel.
Um die zu jeder Klaviatur gehörigen Registerzüge
unterscheiden zu können, sind die Namen der Manual-
Register incl. Collektivzüge mit schwarzer Schrift, die
der Positiv-Register mit grüner, die der Echo-Register
mit rother und die der Pedal-Register incl. Collektiv-
züge mit blauer Schrift geschrieben. Da dieselben
mit pneumatischen Hebeln versehen sind, so ist ihre
Handhabung sehr leicht und präcise, so dass sie
sich ebenso bequem ziehen und abstossen lassen, wie
die eines Harmoniums; ihre Bewegung beträgt nur
37 Millimeter.
Die beiden Koppeln, durch welche das Positiv mit
dem Manual und letzteres mit dem Pedal verbunden
werden können, werden durch zwei über dem Pedal
angebrachte eiserne Tritte in Thätigkett gesetzt. Die
Mechanik der ersteren befindet sich zwischen der pneu-
matischen Maschine und der zu den Windladen führenden
Mechanik, die der zweiten im Spieltische. Dieselben
sind natürlich so eingerichtet, dass sie während des
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_ 47 —
auf dem Spieltische.
Züge.
Pedal.                                      Rechts neben der Klaviatur.
_        _      __
fortissimo, piano, forte,
Züge.
Pedal (forte)
fo
               ©                 ©            ö"          o~i             o
Contrabass 16'. Octavbass 8'. Quinte 51/ '. Octare 4'. Octavflöte 2'. CaScant.
Pedal (piano)                          Positiv
lo~              51                    0~ Ol
Subbass 16'. Gedaotbass 8', Trompete 8'. Octavilöte 4'. Mixtur ofacb.
Echo                                  Pedal (fortissimo)
f©~7              f©                   ö              ö           ö                öl
Salicional 8'. Contraposaune 32'. Fosaune 16'. Trompete 8'. Clarine 4'. Sesquialter 2t\
Positiv
fo         ~ 6              ö            ©          'oi
Tjiebl.Gedactl6'. GsigenprincipalS'. Viola diGanibaS'. GedactS'. Oetave-1'.
Spieles an- und abgehoben werden können, ohne dass
Störungen im Mechanismus der Klaviere eintreten.
Die ColkMwsüge des Manual und des Pedal ent-
sprechen den einzelnen Abtheilungen der betreffenden
Werke (siehe Disposition Seite 33) und um ihre Anwendung
leichter zu verstehen, denke man sich beispielsweise mit
den Combinationszügen sämmtliche Register des Manual,
Positiv und Pedal und die beiden Koppeln dieser Werke
angezogen. Der Spieler bringt nun gleichzeitig zum Tönen
a.   durch die Hände: 16 Stimmen des Manual und
8 Stimmen des Positiv = 24 Stimmen,
b.   durch die Füsse: die 24 Stimmen des Manual und
Positiv und 12 Stimmen des Pedal = 36 Stimmen.
Durch Abstellen der Manual-Koppel bleiben ihm
im Manual noch die 16 Stimmen dieses Werkes und im
Pedal 28 Stimmen, nämlich 16 des Manual und 12 des Pedal.
Durch Abstellen der Pedal-Koppel behält er im
Pedal nur noch die zugehörigen 12 Stimmen.
Durch Abstellen der beiden Fortissimo-Züge bleiben
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— 43 —
ihm im Manual nur noch 11 Stimmen und im Pedal nur
noch 7 Stimmen, nämlich die der I. und II. Abtheilungen.
Durch Abstellen der beiden Forte-Züge bleiben ihm
im Manual nur noch 5 Stimmen und im Pedal nur noch
2 Stimmen, nämlich die der I. Abtheilung.
Obschon nun noch alle Registerzüge gezogen sind
und das Klavier noch nicht gewechselt ist, ist aus dem
fortissimo ein piano geworden, blos durch Abstellen von
2 Koppeln und je 2 Combinationszügen. Ein solches
Decrescendo]) verstösst nicht gegen den Grundcharakter
der Orgel und ist lediglich nur zur Bequemlichkeit des
Spielers erfunden, dem bei seiner schwierigen und leicht
verwirrenden Arbeit nicht leicht zu viel Mittel geboten
werden, um in schneller und leichter Weise vielfache Ver-
änderungen in Tonfarbe und Tonstärke hervorzubringen.
Dass ein erfahrener Spieler ausser der obigen Anwendung
der Combinationszüge noch andere Anwendungen der-
selben machen kann, indem er vorher einzelne Register
auf den entsprechenden Abtheilungen sich zurecht stellt,
braucht kaum erwähnt zu werden.
Da der Spieltisch an der Rückwand mit zwei Thüren
versehen ist und alle anderen Füllungen leicht ausge-
hoben werden können, kann man bequem an alle Theile
der in demselben beginnenden Mechanik gelangen.
■4. Der pneumatische Hebel *).
.Bei der Besichtigung des Spieltisches unserer Orgel
erregt am Meisten unsere Bewunderung die bequeme
Spielart der Klaviaturen und der leichte, ruhige Gang
der Registerzüge. Was zunächst die Klaviaturen anlangt,
a) In grossartigem Massstabe hat Fr. Ladegast in der Dom-
Orgel zu Schwerin (mit 84 Kegister, 4 Klaviaturen und Pedal) eine
solche Art Crescendo und Decrescendo in Anwendung gebracht,
indem er die Einrichtung getroffen, dass nicht weniger wie 7 Al -
theihmgen, die aus den Kegistem der verschiedenen Werke zu-
sammengestellt sind, nach einander durch Combinationszüge vom
leisesten pp bis zum stärksten ff in Thätigkeit gesetzt werden
können. In kleinerm Massstabe hat Schulze aus Paulinzelle in der
Concert-Orgel zu Düsseldorf dieselbe Einrichtung getroffen, doch
nur so. dass er das Manual und das Pedal in je 2 Abtheilnngen
getheilt hat.
*) Derselbe ist erfunden von dem englischen Orgelbauer Carl
Barker (geb. zu Bath 1806), welcher bei der von Hill in London
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— 49 —
so verdanken wir bei denen des Positiv und Echo dies
lediglich der ausgezeichneten Mechanik, die bei ihrer
geschickten Anlage so korrekt gearbeitet ist, dass die
Elasticität und Reibung der einzelnen Theile derselben
auf das geringste Maass zurückgeführt ist; trotz einer
Länge von ca. 30' wirkt dieselbe bestimmt, schnell und
leicht. Bei den Klaviaturen des Manual und Pedal aber,
wo wegen der Dreitheilung der Windladen, entsprechend
den drei Abtheilungen jedes'dieser Werke, die Finger-
und Fusskraft eigentlich verdreifacht werden musste,
konnte eine gleiche Spielart nur erzielt werden durch
die Anwendung der comprimirten Luft als vermittelnde
Kraft, oder durch den sogen, pneumatischen Hebel.
Derselbe besteht aus einer Anzahl kleiner Blasebälge,
entsprechend der Anzahl der Tasten des Manual (54)
und des Pedal (30), von denen erstere 32 Centimenter
lang und 6 Cent, breit, letztere 29 Cent, lang und
8 Cent, breit sind, und zusammen in einem hinter dem
Prospekt liegenden Gestell (siehe Tafel 3) übereinander
geschichtet sind. Ein jeder dieser Blasebälge steht durch
ein Ventil mit einem unter ihm liegenden Windkasten
und durch ein anderes mit der äusseren Luft in Ver-
bindung. Sobald sich ersteres, das Einlass-Ventil; öffnet,
schliesst sich letzteres, das Auslass-Ventil, zugleich dringt
aus dem Windkasten Wind in den Balg und schnellt die
Oberplatte desselben in die Höhe (beim Manual 13 Milli-
meter, beim Pedal 17 Millimeter), so dass eine an der-
selben angebrachte Abstrakte eine Zugkraft ausübt, welche
in den Windladen die Spiel-Ventile aufzieht. Sobald aber
dieses Einlass-Ventil sich schliesst und den Wind ab-
sperrt, öffnet sich das Auslass-Ventil, welches den vorher
aufgenommenen Wind nach Aussen entweichen lässt, so
dass die vorher in die Höhe geschnellte Platte durch
ihre eigene Schwere (sie ist nämlich aus Eichenholz ver-
fertigt), zugleich gezogen von den in den Windladen unter
den Spiel-Ventilen befindlichen Federn, ebenso schnell
wieder in ihre frühere Lage zurücksinkt. Beide Ventile
um 1830 erbauten grossen Orgel der dortigen Peterskirche (nach der
Aussage Mendelssohn's das schönste Instrument der Welt) eine ähn-
liche Einrichtung fand, vermittels welcher die Hämmer eines Glocken-
spieles mit Leichtigkeit zum Anschlagen gebracht wurden, die er
seinerseits vervollkommente und auch für das Aufziehen der Ventile
in den Windladen in Anwendung brachte.
4
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— 50 —
sind angebracht an den beiden Enden eines unter dem
Windkasten angebrachten doppelarmigen Hebels, der in
seiner balancirenden Bewegung jene Wechselwirkung
ausübt; dieser Hebel aber steht in Verbindung mit der
Klaviatur, welche denselben nur anzuziehen oder los-
zulassen hat, je nachdem das Einlass-Ventil geöffnet oder
geschlossen, resp. das Auslass-Ventil geschlossen und
geöffnet werden soll, gewiss eine geringe Kraft, welche
hier dem Finger- oder Fussdruck abgefordert wird. So
ist also der pneumatische Hebel ein Mittelglied in der
Traktur von der Taste bis zur Windlade; von der Taste
bis zu dem kleinen Ventil des zugehörigen kleinen Balges
wird die Bewegung mittelst der Taste hervorgerufen,
von da bis zu den Spiel-Ventilen der Windladen über-
nimmt der Balg die Arbeit. Um aber in dem ersteren
Theile der Traktur die Feder zu ersetzen, welche sonst
bei unmittelbarer Verbindung der Klaviatur mit den Spiel-
Ventilen dafür Sorge trägt, dass erstere beim Loslassen
der Tasten wieder in ihre frühere Lage zurückkehrt, ist
über der pneumatischen Maschine für jede Taste eine be-
sondere Feder angebracht, welche diese Aufgabe erfüllt. (
Meistens baut man diese Maschine nach der von '
Töpfer (Lehrbuch der Orgelbaukunst, Weimar 1855,
Th. I Abth. II S. 542) sehr detallirten Beschreibung nebst
beigefügter Zeichnung derselben; Stahlhuth hat aber in
unserer Orgel den Mechanismus derselben sehr vereinfacht,
indem er den Hebel nicht, wie Töpfer, im Windkasten
angebracht hat, sondern unter demselben, wo er viel
leichter, zu reguliren ist und seine Thätigkeit in so
sicherer Weise vollzieht, dass eine Stockung der Traktur
kaum möglich ist. Daher auch diese Art des pneumatischen
Hebels am Allerwenigsten in Verdacht kommt, dass sie
die Ansprache der Pfeifen verzögert, was bei weniger
vollkommenem Mechanismus unausbleiblich ist, vielmehr
wirkt dieselbe so korrekt, dass bei den schnellsten Pas-
sagen und Trillern die grösste Deutlichkeit gewahrt
bleibt, wie eine solche durch eine lange, unvermittelte
Traktur nicht zu erreichen ist. Die zahlreichen Vortheile,
welche ausserdem mit der Anwendung des pneumatischen
Hebels verbunden sind, zumal wenn er in dieser Voll-
endung hergestellt wird, lassen sich im Wesentlichen
auf folgende zurückführen: Während man früher bei
grossen Orgeln auf allerlei Mittel sinnen musste, um
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— 51 —
den Druck des Windes auf die Spiel-Ventile unschädlich
zu machen oder wenigstens zu erleichtern, (man wandte
z. B. enge Mensuren zumal der grossen Basspfeifen,
schwachen Wind, kleine Ventile, Doppel-Ventile etc. an),
kann der Orgelbauer nunmehr den Ventilen die nöthige
Grösse geben und sogar, wie es bei unserer Orgel der
Fall ist, mehrere Ventile mit einem Trakturglied in Ver-
bindung bringen, ohne dass die Spielart dadurch er-
schwert wird, das Koppeln mehrerer Klaviaturen kann
vorgenommen werden, ohne dass der Spieler eine Ver-
änderung in der Spielart wahrnimmt, selbst der Gebrauch
der kräftigsten Pedalstimmen vollzieht sich mit einer
wahrhaft spielenden Leichtigkeit und keine ängstliche
Schonung ist nothwendig aus Furcht, der Mechanik
Schaden zuzufügen; ferner können die Pfeifen die ihnen
zukommende Weite und diejenige Quantität Wind erhalten,
welche ihren Mensuren angemessen ist, um einen kräf-
tigen Ton zu erzielen. Der Einfluss der feuchten Witte-
rung, der sonst so oft die Traktur in Unordnung bringt,
ist fast ganz unschädlich gemacht, indem nunmehr die
Glieder derselben nicht mehr so sehr angespannt zu
werden brauchen und eine durch dieselbe eingetretene
Verschiedenheit in der Länge der Abstrakten immer
durch die kleinen Bälge aufgehoben wird, denen es
gleich bleibt, ob sie etwas mehr oder weniger in die
Höhe schnellen. Bei der Erwägung dieser zahlreichen
und grossen Vortheile des pneumatischen Hebels dürfte
wohl die Hoffnung berechtigt sein, dass das System der-
selben für alle Zukunft in den Orgeln, wenigstens den
grösseren beibehalten werden wird, zumal wenn die
Orgelbaumeister ihr ganzes Studium dahin richten, den
Mechanismus immer mehr zu vereinfachen; wir werden
dann für immer verschont bleiben mit schwindsüchtigen
und kaum spielbaren Orgelwerken.
Eine ähnliche Einrichtung, wie für die Manual- und
Pedal-Klaviaturen, ist für die Register- und Combinations-
züge angewandt, deren Zugstangen ebenfalls mit pneu-
matischen Hebeln in Verbindung stehen, nur sind hier .
die Bälge grösser, nämlich für das Manual und das
Pedal 69 Cent, lang und 171/« Cent, breit1), für das Positiv
und Echo 52 Cent, lang und 15 Cent, breit und ihr Auf-
') Auf Tafel 4 ist an der Seite der Manuallade ein solcher
mit seinem zugehörigen Mechanismus eingezeichnet.
4*
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— 52 —
gang beträgt durchschnittlich 12 Cent. Diese Einrichtung
ist zuerst in Deutschland durch Fr. Ladegast aus Weissen-
fels in der Dom-Orgel zu Schwerin in sehr praktischer
und umfangreicher Weise in Anwendung gebracht worden,
wo 84 Registerzüge mit diesen Hebeln versehen sind.
Doch ist Stahlhuth noch einen Schritt weiter gegangen
in der Vervollkommnung derselben. Während Ladegast
zwei Bälge anwendet, von denen der eine die Aufgabe
hat, die Kegisterschleife anzuziehen, der andere dieselbe
wieder zurückzustossen, wendet Stahlhuth nur einen Balg
an, der blos die Schleife anzuziehen hat, während das
Zurückstossen eine starke, ca. 25 Cent, lange und 12 Cent,
breite Spiral-Feder besorgt; hauptsächlich Hess er sich
zu dieser Aenderung bestimmen durch den Umstand,
dass bei der Ladegast'schen Einrichtung immer einer
der beiden Bälge mit Wind gefüllt bleibt, was allmälig
seine Dichtigkeit in Frage stellt, während jetzt beim Ab-
drücken des Registerzuges sofort der Wind weicht. Um
zu versuchen, mit welcher Energie der Hebel hier seine
Thätigkeit vollzieht, ziehe man beispielsweise eine Prin-
cipal- oder Posaunen-Stimme, oder vielleicht den Pedal-
Fortissimo-Zug mit seiner ganzen majestätischen Stimmen-
gruppe und stosse ihn gleich nachher wieder zurück, so
wird man nicht genugsam die grossartige Wirkung bei
so kleiner Kraftanstrengung oder die Vorzüglichkeit der
pneumatischen Hebel-Einrichtung bewundern können. Im
Ganzen zählt die pneumatische Maschine 133 Bälge, nämlich
54 für das Manual, 30 für das Pedal, 43 für die Register-
züge und 6 für die Conibinationszüge. Kommen zu diesen
noch ein Contrebalg, 3 Regulatoren und 3 Kanalreiter,
so haben wir in dieser Orgel ausser dem Magazinbalg
noch 140 andere Bälge, welche allesammt wegen der
sorgfältigen Anlage, die der Meister ihnen gegeben hat,
so geräuschlos wirken, dass der Spieler durchaus Nichts
weder von der Thätigkeit der Mechanik noch dem Aus-
fluss der verbrauchten Windquantitäten wahrnimmt.
5. Die Mechanik.
Die Güte der Mechanik besteht hauptsächlich in dem
elastischen, ruhigen und präcisen Gang der einzelnen Trak-
turglieder. Die Aufgabe, welche hier zu lösen ist, scheint
zwar eine sehr einfache zu sein, indem es sich lediglich
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— 53 —
nur darum handelt, die Ventile in den Windladen zu öffnen
und die Registerschleifen anzuziehen, dennoch hat dieselbe
von jeher den Verfertigern grosser Orgeln mit langen
und sehr verzweigten Leitungen viel Nachdenken und
Mühe verursacht; in der Kurhaus-Orgel ist diese Aufgabe
auf eine ebenso vollendete, als einfache Weise gelöst.
Um sich zunächst über die Art der Leitungen zu
orientiren, vergleiche man Tafel 3, auf welcher die
Traktur der Klaviaturen angedeutet ist, und zwar beim
Pedal durch a, beim Manual durch b, beim Positiv durch
c, beim Echo durch d. Diejenige des Pedal geht bei
einer Länge von ca. 40' zuerst in den pneumatischen
Hebel (untere Abtheilung), von da unter den Manualladen
durch bis zu den hinter diesen liegenden Pedalladen;
diejenige des Manual geht bei einer Länge von ca. 38'
ebenfalls zuerst in den pneumatischen Hebel (obere Ab-
theilung), von da direkt .zu den unmittelber hinter diesem
liegenden Manualladen; diejenige des Positiv und Echo,
welche ohne die Benutzung der pneumatischen Kraft an-
gelegt sind, gehen direkt zu ihren betreffenden Wind-
laden und haben eine Länge von ca. 30'.
Die Leitungen der Registerzüge sind nicht einge-
zeichnet worden, weil sie in gewohnter Weise auf dem
nächsten Wege geführt worden sind und die Aufnahme
derselben die Deutlichkeit der Zeichnung beeinträchtigt
hätte. Als Material wendet Stahlhuth mit besonderer
Vorliebe Holz an, und zwar das feinste, geradadrige
Tannen- resp. Abstraktenholz, welches er viele Jahre
vorher getrocknet hat und beim Gebrauche zum Schutze
gegen die Feuchtigkeit firnissirt; Eisen wendet er nur
da an, wo das Holz zu schwach und dehnbar ist, oder
wo es zu viel Raum einnehmen würde, wenn es zur
Vermeidung der Dehnbarkeit kräftiger genommen würde.
Im Einzelnen sind
a.  die Winkel sowohl bei der Abstraktur als der Re-
gistratur durchgängig von Holz, geschlitzt, einzeln
gekapselt und mit Schrauben so befestigt, dass sie
leicht einzeln herausgenommeu werden können, ein
Umstand, der allzu oft bei Orgelbauten unberück-
sichtigt gelassen wird und doch bei Reparaturen
von grosser Wichtigkeit ist;
b.  die Zugstangen sind von Holz und, weil ihnen wegen
der Anwendung der pneumatischen Kraft nur wenig
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— 54 —
Zugkraft zugemuthet wird, nur 17 Millimeter breit
und 11 Millimeter dick;
c.  die Wellaturen sind beim Positiv und Echo eben-
falls von Holz, weil sie nur bis zu 4' 4" lang sind
(siehe Tafel 4 c und d), beim Manual und Pedal
aber, wo sie an der Langseite der Windladen liegen
und bis zu 8' lang sind, sind sie durch l/2" dicke
eiserne Röhren hergestelltJ); die Wellenstifte laufen
in Docken, welche mit Tuch gefüttert sind;
d.  die Abstrakten sind wie gewöhnlich aus Holz, im
Spieltische unmittelbar an den Handklaviaturen noch
nicht 1 Cent, breit und nur l'/a Millim. dick, damit ihr
Gegengewicht gegen die Klaves auf das geringste
Mass reduzirt wird; die übrigen Abstrakten sind in
gewohnter Weise angefertigt; alle sind sie mit
messingenen Angehangen versehen und da, wo sie
längere horizontale Wege zu durchlaufen haben,
durch hölzerne Rechen mit Traghäckchen geführt.
6. Die Windladeii.
Eine der wichtigsten Fragen, welche die Orgelbau- ,
kunst in nächster Zeit wird zu entscheiden haben, ist
die Frage nach der Art der Windladen, ob dieselben in
althergebrachter Weise als Schleifladen (siehe Seite 12)
oder nach Walcker'schem2) System als Kegelladen (siehe
Seite 15) hergestellt werden sollen. Ueber die Vorzüge
der Ersteren haben bereits Jahrhunderte ihr Urtheil ge-
fällt, über die Vorzüge der Letzteren spricht man erst
einige Dezennien. Hauptsächlich will man durch den Bau
der Kegelladen folgende Vortheile erzielen:
1.  eine gleichmässige Ansprache und Frische der Töne
schaffen, die auch bei vollem Werke unverändert
dieselbe bleibt;
2.  das Durchstechen der Töne verhindern;
*) Ladegast in Weissenfeis und Schulze in Paulinzelle lieben
es, die Wellaturen zu vermeiden und sie durch messingene Winkel-
hebel zu ersetzen, welche zur Erzielung einer geräuschlosen Tliätigkeit
mit Leder gefüttert sind. Stahlliuth hat bereits früher sclion (auch
in der Orgel in der hiesigen Marienkirche) dieselbe Praxis, aber
mit hölzernen Winkeln angewandt.
') E. E. Walcker baute die ersten Kegelladen in der Orgel
der St. Petrikirche in Petersburg im Jahre 1840.
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O'J
3.  das Hängenbleiben der Spiel-Ventile (sog. Heulen)
für die anderen Register unschädlich machen;
4.  das Registriren und die Anwendung von Collektiv-
zügen erleichtern.
Diese V ortheile sind sicherlich nicht zu unterschätzen
und wäre es immerhin möglich, dass mit Rücksicht auf
dieselben bei genügender Verbesserung des Organismus
die Kegelladen wenigstens bei grösseren Orgeln theil-
weise die Schleifladen verdrängen werden. Dass aber
die auf verschiedene Weise versuchten Verbesserungen
derselben noch weit von der Vollendung entfernt sind,
beweist sich dadurch, dass anerkannt tüchtige Orgelbauer,
die denselben eine geraume Zeit hindurch ihr künst-
lerisches Talent zugewandt hatten, heute das ganze System
der Kegelladen wieder aufgegeben haben und zu dem
Baue der alten Schleifladen zurückgekehrt sind. Die
grösste Schwierigkeit liegt hier in der Regulirung der
grossen Zahl von Ventilen (da jeder Ton in jedem Re-
gister ein solches verlangt *), die nicht blos allesammt
zu festem Verschluss gebracht werden müssen, sondern
auch durch die Mechanik mit ihren Stechern möglichst
senkrecht gehoben werden müssen, um die Reibungen
der Letzteren in ihren Löchern soviel thunlich zu ver-
ringern, wozu bei Nichtanwendung der Pneumatik noch
eine andere Schwierigkeit kommt, welche darin besteht,
dass die zugehörigen Winkel so regulirt werden müssen,
dass sie, ohne die Ansprache der entfernter liegenden
Register zu verspäten, nacheinander wirken, weil sonst
die Spielart zu schwerfällig würde. Allerdings weiss ein
geschickter Meister über dergleichen Schwierigkeiten auch
hinwegzukommen, wie Stahlhuth dies in der grossen
Orgel der hiesigen Marienkirche bewiesen hat, wo die
Windladen des Manuals und Pedals Kegelladen sind.
Aber bei der Erledigung unserer Frage kommt nicht so
sehr in Betracht, einem Organismus das Wort zu reden,
welcher von einzelnen hervorragenden Meistern ausführbar
ist, sondern vielmehr einem solchen, der möglichst all-
gemeine Verbreitung finden kann und auf Jahrhunderte
uns Garantie leistet für die Güte und Brauchbarkeit der
') In der Kurhaus-Orgel müssten, wenn die Windladen nach
dem Kegelladen-System gebaut wären, nicht weniger als 2022 Spiel-
Ventile angebracht werden, während sie jetzt deren nur 360 zählt.
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Orgelwerke. Darum dürfte es wohl gewagt erscheinen,
so ohne Weiteres das Schleifladen-System zu verlassen,
zumal wenn dasselbe in einer Weise vervollkommnet
wird, wie es in der Kurhaus-Orgel geschehen ist. Stahl-
huth hat nämlich zunächst, um eine gleichmässige An-
sprache und Frische des Tones in allen Lagen und Com-
binationen zu erzielen, sich nicht damit begnügt, wie
gewöhnlich, den Kanzellen eine gehörige Weite und den
Ventilen die ihnen zukommende Länge und Breite zu
geben, sondern auch bei den Laden mit grossen Stimmen,
also beim Pedal und Manual, eine Dreitheilung derselben
vorgenommen, entsprechend den Registergruppen, welche
von den Combinationszügen angezogen werden, so dass
hier jede Abtheilung der Windlade nur wenige Stimmen
trägt (nämlich beim Manual die I. und II. Abtheilung
je 5, die II. Abth. 6, beim Pedal die I. Abth. 2, die IL und
III. Abtheilung je 5 Stimmen, s. Tafel 3'), in Folge dessen
die Kanzellen in diesen Laden nicht über 272' lang sind
und somit die entfernter liegenden Stimmen einen ebenso
kräftigen Wind zur Ansprache erhalten, wie die über
den Ventilen stehenden. Bei den Positiv- und Echo-Laden
war diese Theilung nicht nöthig, weil erstere nur 8 Stimmen
und letztere nur 7 Stimmen tragen (s. Tafel 4). Die durch '
die Dreitheilung der Laden nothvvendig gewordene Her-
stellung von je 3 Windkasten (s. Tafel 3 e) mit den
zugehörigen Ventilen und Leitungen hätten zwar die
Spielart erschweren können, aber durch Anweudung des
pneumatischen Hebels wurde dies, wie wir oben bereits
gesehen haben (s. Seite 51), verhütet. Somit wäre hier
der Beweis geliefert, dass hinsichtlich der Hauptsache
beim Baue eines Orgelwerkes, der Erzielung eines ge-
sunden Tones, die Anwendung der Kegelladen nicht
nöthig ist und vielleicht sogar die Schleifladen nach
dieser Construktion mit Anwendung des pneumatischen
Hebels den Vorzug verdienen. — Wenn weiterhin von
den Kegelladen gerühmt wird, dass bei ihnen ein Durch-
stechen der Töne unmöglich ist, so haben mustergültige
Orgelwerke vergangener Jahrhunderte in dieser Hinsicht
hinlänglich dargethan, dass geschickte Meister auch beim
Schleifladen-System durch solide und korrekte Arbeit,
*) Die eingezeichneten Stimmen bezeichnen die Kegisterzüge
(siehe Disposition Seite 33).
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— 57
und besonders durch Anwendung von gutem Material
diesen Fehler zu verhüten wissen. Ebenso wissen sie
das Hängebleiben der Spiel-Ventile, wie überhaupt solche
und ähnliche Mängel an und in den Windkasten auf ein
Minimum zu reduziren, indem sie zu den Ventilen recht
trockenes, geradeadriges Holz nehmen und zwar Tannen-
holz, weil dieses leicht ist und nicht so sehr das Metall
der Leitstifte oxidiren macht, wie das Eichenholz, welches
leicht Säure ausströmt; ferner die Ventile gut beledern,
sie zum Herausnehmen einrichten, gut regulirte Federn
einsetzen, die Leitstifte lang genug machen oder die
Traktur der Ventile arretiren, vielleicht an den unmittelbar
unter den Windkasten liegenden Winkeln, ferner anstatt
der Pulpeten Messingplatten J) mit Zugdrähten von Stahl
nehmen, was Alles in dieser Orgel auf das Gewissen-
hafteste beachtet und angewandt worden.
Die übrigen oben angeführten Vortheile des Kegel-
laden-Systems, nämlich- Erleichterung der Registratur,
bequeme Anwendung von Combinationszügen, leichte
Spielart u. s. w. werden, wie wir bereits früher erkannt
haben, ebenfalls durch die Anwendung des pneumatischen
Hebels auch beim Schleifladen-System, vielleicht sogar
noch besser und sicherer erzielt, daher wir ihretwegen
sicherlich das erstere nicht zu bevorzugen brauchen.
Jedenfalls dürfte durch die ausgezeichneten Leistungen
Stahlhuth's in dieser Orgel mit dem Schleifladen-System
neben den ebenso trefflichen Leistungen desselben Meisters
in der Orgel der hiesigen Marienkirche mit dem Kegel-
laden-System die Frage nach der Bevorzugung des einen
Systems vor dem andern um ein Bedeutendes der Ent-
scheidung näher geführt sein, so dass wir kühn die
Autoritäten in diesem Fache einladen dürfen, die Ar-
beiten einer genauen Prüfung zu unterwerfen.
Ausser der zur Erzielung eines kräftigen und
sicheren Tones und zur Anwendung der Combinations-
züge nothwendig gewordenen Dreitheilung der grösseren
Windladen für Manual und Pedal der Länge nach, hat
der Meister noch eine Zweitheilung aller Windladen der
*) Der Windverlust an den Löchern in den Messingplatten
ist so gering, dass er gleich Null zu achten ist and eine vielleicht
befürchtete Abnutzung der Zugdrähte oder Erweiterung der Löcher
findet nur dann Statt, wenn die ersteren nicht ganz senkrecht sich
bewegen.
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HaHMMMBBHHBI^^BH»
— 58 —
Breite nach vorgenommen, theils um bequem die Wind-
leitungen nach der Mitte der Windladen hin dirigiren zu
können, wo auch die Ventile liegen, welche durch die
Combinationszüge (die in Tafel 3 und 4 mit f bezeichnet
sind) geöffnet und geschlossen werden können, theils
um besser an alle Pfeifen gelangen zu können, da man
über dem zwischen liegenden Kanal bequem hin- und
hergehen kann.
In Folge dieser verschiedenen Theilungen der Wind-
laden der einzelnen Werke haben wir in dieser Orgel
nicht weniger als 16 kleinere Windladen, je 6 zum
Pedal und Manual und je 2 zum Positiv und Echo.
7. Das Pfeifenwerk.
Nach dem Material zerfällt das Pfeifenwerk in
3 Klassen (siehe Disposition Seite 33):
1.   Pfeifen aus Metall und zwar lOlöthigem für die
Register von hellem und scharfem Charakter (Principal-,
Gamben- und Zungen-Register), 61öthigem für die
weicheren Flötenstimmen. Der Rohstoff zu denselben
besteht aus neuem englischen Lammzinn und doppelt
raffinirtem Weichblei. Diese Pfeifen sind von so dicken
Platten verfertigt, wie man sie selten in Orgeln antrifft,
damit sie der schwingenden Luftsäule ordentlich Wider-
stand zu leisten vermögen, dabei sauber polirt und haben
die über 8' grossen erhabene Labien. Weil das in
Platten gegossene Zinn eine grössere Festigkeit besitzt,
als das gewalzte, so verwendet Stahlhuth jenes zur Kon-
struktion sämmtlicher Pfeifen bis zu 1' und vollzieht die
Stimmung an denselben vermittels Stimmrollen; für alle
kleineren Pfeifen aber, deren Stimmung mittelst Stimm-
hörner geschieht, wendet er das weichere, gewalzte
Metall an.
2.   Pfeifen von Holz und zwar reinem, feinadrigem
Roth-Tannenholz. Die Dicke der Pfeifenwände variirt
zwischen IV2" und 4'". Die Kerne bestehen aus Hirn-
holz, in Folge dessen ihre Fasern in derselben Richtung
mit den Pfeifenwänden laufen, so dass ein unvermeid-
liches Quillen und Trocknen gleichmässig und damit
ohne Kachtheil für die Pfeifen geschehen kann. Die
Vorschläge, Füsse und Griffe sind aus verschiedenen
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harten Holzarten gearbeitet und um die Kernspalte in
ihrer gehörigen Weite zu erhalten, sind die Vorschläge mit
Metallplättchen unterlegt. Um die Holzpfeifen möglichst
gegen die Feuchtigkeit zu schützen, sind sie von Innen
und Aussen mit Oelfarbe angestrichen.
3. Pfeifen aus Zink. Erst seit ca. 40 Jahren hat
man damit begonnen, grosse Orgelpfeifen von Zink her-
zustellen und zwar hauptsächlich darum, weil sie leichter
und billiger sind, als Zinnpfeifen. Da aber dieses Metall
in dem Zustande, wie es im Handel vorkommt, ungeeignet
zur Verwendung ist, wird es präparirt resp. geglüht,
bis es seine spröde und klirrende Eigenschaft verliert,
und dann nur zu den Pfeifenwänden gebraucht; Kern,
Fuss, Unter- und Oberlabien der Pfeifen müssen von
Zinn hergestellt werden, weil nur dieses wegen seiner
ausserordentlichen Fügsamkeit jede zur Ansprache und
genauesten Intonation nöthige Biegung willig und dauer-
haft annimmt. Die Stimmung geschieht bei den grössten
Pfeifen durch Abschneiden auf die gehörige Länge, bei
den übrigen vermittels Schieber.
Von der grössten Wichtigkeit bei der Herstellung
des Pfeifenwerkes ist die sog. Mensuration desselben,
d. h. die Bestimmung der Weite der tiefsten Pfeife eines
jeden Registers und das Verhältniss der Weite der ein-
zelnen Pfeifen eines Registers zu einander. Da von
Ersterem der Charakter des Tones hauptsächlich abhängt,
so spielt hier der künstlerische Geschmack des Orgel-
bauers eine grosse Rolle. Die einzelnen Register haben
nicht, wie man dies vielleicht denken könnte, eine durch
die Erfahrung als praktisch erwiesene Mensnr, sondern
geniesst der Orgelbauer darin eine grosse Freiheit der
Wahl'), wenn er nur sorgt, dass unter den verschiedenen
Registern die grösste Mannigfaltigkeit der Mensuren
herrscht, da bei gleichweiten Registern die Einklänge
sich nicht verbinden und ein nicht zu beseitigendes
Sehwirren verursachen. Ebenso wichtig ist das pro-
portionale Verhältniss der Pfeifen zu einander. Verlangt
man eine gleichmässige Intonation, d. h. eine solche, die
') Z. B. ist dem Orgelbauer allein bei der Wahl der Principal-
Mensuren ein Spielraum von einer vollen Septime gelassen, so dass
die Pfeife, welche bei engster Mensur den Ton P gibt, bei weitester
Mensur den Ton es gibt.
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durch alle Tonlagen bei gleicher Stärke auch die gleiche
Schärfe behält, so muss die Hälfte des Umfanges auf
die grosse Dezime fallen, welches das allein richtige
Verhältniss aller nach Principal- und Gamben-Mensur
mensurirten Stimmen ist. Für die gedeckten und offenen
Flöten-Register eignet sich indess besser das Verhältniss,
nach welchem die Hälfte des Umfanges entweder auf
die Undezime oder die übermässige Undezime fällt, je
nachdem man mehr Fülle in den steigenden Lagen zu
haben wünscht. Selbstverständlich müssen sowohl die
Mündungen, als auch die Kernöffnungen und Aufschnitte
nach derselben Proportion abnehmen. Da diese Differenzen
aber vielfach zu klein sind, um praktisch gemessen werden
zu können, so muss in den meisten Fällen darüber das
Ohr entscheiden. Besitzt der Orgelbauer nicht die Fähig-
keit, die feinsten Unterschiede in der Stärke sowohl, als
in der Klangfarbe der Pfeifen zu unterscheiden, so wird
er nie ein Kunstwerk im wahren Sinne des Wortes her-
vorbringen, mag er im Uebrigen auch noch so tüchtig sein.
Noch schwieriger als bei den Labialstimmen er-
scheint, die Intonation der Zungenregister. Es fällt bei
dieser Art Stimmen die Hälfte der Breite und Dicke der
Zungen auf die zweite Oberoktave. Neben der genauen
progressiven Abnahme dieser Grössen hängt der Ton
wesentlich von der Härte und Biegung der Zungen wie
von der proportionalen Länge der Schallkörper ab. Die
Biegung der Zunge muss eine solche Form haben, dass
der auf sie wirkende Luftstrom bei jeder Schwingung
sie luftdicht auf das Mundstück presst, was z. B. bei c-
einer lfüssigen Pfeife 1024 Mal in einer Sekunde Statt
findet. Je besser diese verschiedenen Bedingungen er-
füllt sind, desto besser ist auch der Ton. Weil es nun
aber, besonders in den oberen Lagen, vielfach nur ein
Gelingen ist, weil bei der Kleinheit der Zungen sich
nicht ad libitum mit ihnen verfahren lässt, so ist leicht
einzusehen, dass es bei vielen Zungen erst nach vielen
Versuchen gelingt, ihnen eine gleichmässige Klangfarbe
zu geben.
Diese allgemeine Anhaltspunkte zur Beurtheilung
der Bedeutung der Mensuration und der Art und Weise
ihrer Ausführung vorausgeschickt, lassen wir hier die
Verhältnisse folgen, nach welchen Stahlhuth die Men-
suration vorgenommen hat.
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Tabelle der Mensuration 1).
Es sind mensurirt nach dem Verhältnisse 2):
a.   1 : V8 alle Principal- und Gamben-Stimmen, sowie
die Mixturen.
b.   1 : 2,666 \ alle Flöten-Stimmen mit Ausnahme der
c.   1 : 2,51984 / Harmonieflöten.
Bei dem Verhältnisse a fällt die Hälfte dieser
Grössen auf die grosse Terz der Oberoktave (Dezime),
bei b auf die Quarte (Undezime), bei c auf die über-
mässige Quarte (Undezime).
Der Umfang der Ci-Pfeife des Contrabasses 16' be-
trägt 1,52 Meter. Wenn man die Mensur dieser Stimme
mit Nro. 9l/2 bezeichnet, so ist unter Nro. 9 die Mensur
um einen halben Ton, unter Nro. 8V2 um einen ganzen
Ton enger zu verstehen u. s. w., und es vertheilen sich
dann die Mensuren wie folgt:
Nro. 9'/2 Contrebass 16',
„ 8V2 Octavbass 8', Maiorprincipal 8', Quinte 57s,
„ 8 Hohlflöte 8', Octave 4' (in Pedal), Sesquialter,
Quinte 22js',
., 7x/2 Subprincipal 16', Superoctave 2',
., 7 Minorprincipal 8', Octave 4' (im Manual) und
Mixtur öfach,
,, 6 Subbass 16', Gedactbass 8', Octave 4' (in Positiv),
., 572 Cymbel,
;, 5 Geigenprincipal 8', Portunalflöte 8', Mixtur 3fach,
., 4 Fugara 8',
., 2 Gamba 8', Salicional 8', Gambetta 4'.
Bordun 16' hat bei cl einen Umfang von 0,26 Meter,
Gedact 8' (im Positiv) ist um einen Ton enger,
Lieblich Gedact 16' ist um zwei Töne enger,
Stillgedact 8' hat die gleiche Mensur, wie Lieblich
Gedact 16', ist aber auf 7s labiirt.
Spitzflöte 4' hat am Labium c=0,24 Meter, oben 1/s en ger,
Zartflöte 4' „ „ „ c=0,197 „ „ 5Töneenger,
Fernflöte 8' „ „ „ c = 0,167 „ ,, 31/» „ „
*) Dem Wunsche des Verfassers entgegenkommend hat der
Meister diese Tabelle angefertigt und erlaubt, dieselbe der Oeffent-
lichkeit zu übergeben, wofür die Fachmänner ihm gewiss sehr dankbar
sein werden.
2) Es ist hierunter das Verhältniss des TJmfanges, des Durch-
messers und der Quadratseiten der Pfeifen zu ihrer Unteroktave zu
verstehen.
i
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Hinsichtlich der Zungen-Stimmen, welche sämmtlich
aufschlagend sind, genügt die Weite der grössten Pfeifen
anzugeben:
C3
der
Contraposaune 32' .
= 0,93 Meter,')
Ci
77
Posaune 16' . . .
= 0,72 „
Ci
jl
Bombarde 16' . .
== 0,543 .,
c
JJ
Trompete 8' (Pedal)
== 0,46 „
c
n
„ 8' (Manual)
= 0,46 „
c
J?
„ 8' (Positiv)
= 0,43 „
c
V
Clarine 4' (Pedal) .
-= 0,376 „
c
n
„ 4' (Manual)
= 0,376 .,
8. Das Gebläse.
Ebenso wie bei den Windladen, ist auch bei dem
Gebläse die Frage nach der Art desselben noch immer
in der Schwebe. Die seit Ende des 16. Jahrhunderts im
Gebrauche befindlichen Spann- oder Keilbälge (s. S. 12)
sind zwar noch vielfach im Gebrauche 2), kommen aber
immer mehr und mehr, wenigstens bei grossen Orgeln,
in Abnahme, da dieselben zu viel Raum einnehmen und
darum nicht so nahe, wie wünschenswert!), an die Wind-
laden gelegt werden können. Statt derselben gebraucht
man entweder Kastenbälge 3), welche zwar den Vorzug
haben, dass die grosse Masse von Luft, welche sie fassen,
ohne Anwendung von Gegenfedern durchaus gleichmässige
Dichtigkeit hat, aber schwer als dauerhaft herzustellen
sind, weil bei längerem Gebrauche der innere Kasten
allmälig aufhört, luftdicht an die Wände des äusseren
anzuschliessen; oder man gebraucht Magazinbälge mit
Schöpfern, welche in jeder Hinsicht allen andern Arten
vorzuziehen sind, da sie mit verhältnissmässig geringer
Kaum- und Krafterforderniss eine grosse Masse Wind
beschaffen und dabei solide, leicht reparaturfähig und
1)  Die grösste Zunge der Contraposaune 32' ist 9'/.," lang
(der schwingende Theil) und 1" 1'" breit. Die Schallkörper der
5 grössten Pfeifen sind unten gekröpft.
2)  Nur baute man in späterer Zeit weniger und grössere (bis
zu 12' lang und 6' breit mit Hebeln von ca. 22' Länge), während
man in älterer Zeit sehr viele und kleine baute; so hatte z. B. die.
Magdeburger Dom-Orgel deren 24, von denen je 2 durch einen Mann
regiert wurden, so dass also 12 Kaikanten nöthig waren.
8) Erfunden im Jahre 1819 von Marcussen & Sohn in Apen-
rade (Schlesien).
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— Da —
billiger herzustellen sind. Zwar erfordern sie bei grössern
Orgeln ebenso wie alle anderen Arten von Bälgen sogen.
Regulatoren, welche aber, wie wir später sehen werden,
so viele Vortheile bieten, dass sie fast in keiner Orgel
fehlen sollten. In unserer Orgel ist diese letztere Art
von Gebläse in Anwendung gekommen und finden wir
in derselben im Einzelnen:
1.  einen grossen Magasinbalg. Die Platten desselben
(8' 9" lang und 6' 4" breit) sind aus Tannenholz in Rahmen
(2" dick) und Füllungen gearbeitet und stehen bei gänz-
licher Füllung mit Wind 2'2" von einander. Die Belederung
ist 2- bis 4fach geschehen; die Belastung ist in besondere
Kasten eingeschlossen. Unter demselben befinden sich
2.  vier Schöpfer (aus tannenen Schleifdielen), welche
ihm den nöthigen Wind beschaffen, so dass also jeder
Schöpfer durch die Einmündung in den Magazinbalg
eigentlich dem ganzen Werke seinen Wind zuführt. Je
zwei sind verbunden, so dass zwei Kaikanten') dieselben
bedienen können. Der dazu nöthige Hebel-Mechanismus
(aus Eichenholz) ist zum Treten eingerichtet und zwar
so, dass jeder Kaikant nur die Körperlast abwechselnd
nach der einen oder andern Seite zu neigen braucht,
um sie in Bewegung zu setzen, und während der eine
Schöpfer sich schliesst, der andere geöffnet wird. Auf
diese Weise wirkt jede Fussbewegung des Kaikanten
nutzbringend. Die Verbindungs-Achsen, welche abgedreht
sind, laufen in Eisenbüchsen, die Verbindung selbst ge-
schah durch Eisenbolzen, bei welchen aber jedes störende
Geräusch und jede Reibung möglichst vermieden ist. Die
Ventile sind von Kautschuk verfertigt, mit Holzgittern ver-
sehen und so angelegt, dass sie leicht zu bereichen sind.
Der durch die Schöpfer in den Magazinbalg einge-
führte Wind wird in letzterem auf 55° (nach Weimar'schem
Masse) regulirt und in dieser Stärke unmittelbar für die
pneumatische Maschine verwandt. Um aber die von den
Schöpfern verursachten Stösse im Winde sofort für das
Pfeifenwerk möglichst aufzuheben, ist über dem Ma-
gazinbalg
3.  ein Cotitrebalg angebracht, 6' lang und 4' 8" breit,
*) Es ist die Einrichtung getroffen, dass auch die für den
Vcntilations-Apparat beschaffte Dampfmaschine die Bedienung der
Schöpfer übernehmen kann.
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— 64 —
in welchem der Wind auf 48° reduzirt wird und Vor-
sorge getroffen ist, dass er in gleichem Masse sich hebt
und senkt, wie der Magazinbalg, so dass auch bei ge-
ringem Windvorrath im Orgelwerke dennoch sowohl die
pneumatische Maschine als die Windladen in gleicher
Weise mit Wind versehen sind. Dennoch würde der aus
dem Contrebalg durch die Kanäle hergeleitete Luftstrom
sich nur schlecht für die Zwecke der Orgel eignen,
denn es ist zu berücksichtigen, a. dass bei jeder neuen
Einmündung eines Schöpferquantums die Dichtigkeit der
Luft momentan gesteigert wird, was fortwährend ausge-
glichen werden muss, b. dass mit der Stellung der Falten
an den Bälgen sich auch der Druck verändert, c. dass die
Luft durch die weitverzweigten Leitungen Reibungen er-
leidet, d. dass es immer wünschenswerth erscheint, den
verschiedenen Werken auch Wind von verschiedener Dich-
tigkeit zuzuführen, Zu diesem Zwecke sind
4.  drei Regulatoren (kleine Magazinbälge, 4l/2y lang
und 21/a' breit) angebracht und zwar
für das Pedal mit einem Druck von 45° Wind,
„ „ Manual „ „
          „ „ 43 ° „
., „ Positiv \                                      o8 0 r
und „ Echo / " "          " "               "
Endlich zur Ausgleichung jener Unregelmässig-
keiten im Winde, die dadurch entstehen, dass der Wind-
strom nicht gleichmässig abströmt, sondern durch das
verschiedenartige Spiel bald Durchgang findet, bald zurück-
gehalten wird, sind in nächster Nähe der Windladen
5.   drei Kanalreiter (kleine Bälge) in Anwendung
gebracht, deren Federdruck mit der Dichtigkeit der in
dem unterliegenden Kanäle befindlichen Luft im Gleich-
gewichte steht und welche daher bei jeder Alteration der
Luft den Raum derselben entweder verengen oder er-
weiteren und so das Gleichgewicht präcise wieder her-
stellen.
Auf solche Weise ist in dieser Orgel so zu sagen
eine absolute Sicherheit geboten, dass keinerlei Erschüt-
terung des Tones weder bei starkem noch bei leisem,
weder bei zusammenhängendem noch bei abgebrochenem
Spiele eintreten kann, eine Vervollkommnung, welche
die Orgelwerke hauptsächlich erst in den letzten Dezen-
nien erlangt haben. Dass zudem ausreichender Wind
für das grosse Orgelwerk vorhanden ist, trotz der An-
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— 65 —
wendung desselben auch für die pneumatische Maschine
(resp im Ganzen 140 Bälge), beweist sich einfach durch
die kräftige Fülle und präcise Ansprache des Orgeltones,
bei welchem auch der aufmerksamste Zuhörer nie eine
Mattigkeit (vulgo Schwindsucht) oder durch schwachen
Wind verursachte Unreinheit bemerken wird, was dieser
Orgel eine ganz aussergewöhnlich wohlthuende Kraft
verleiht, wie man sie sonst höchst selten antrifft. Unsere
grössten Orgelwerke, selbst die am Meisten gerühmten
Silbermann'schen nicht ausgenommen, leiden mehr oder
weniger an dem erwähnten Fehler und machen darum
dem Zuhörer das Anhören von längeren Tonstücken in
vollem Spiele fast unerträglich, weil Nichts beunruhigender
und aufregender auf das Gemülh des Menschen wirkt,
als solche schwindsüchtige Tonfülle und wird darum nicht
zu viel gesagt sein, wenn wir dieses Orgelwerk ganz be-
sonders wegen dieses Vorzuges zu den ausgezeichnetsten
Orgelwerken Deutschlands zählen, da sicherlich keines
der vorhandenen dasselbe an gesundem Ton übertrifft.
IV.
Uebersicht und Schluss.
1/ie Bedeutung der StahlhutIfschen Orgel im hiesigen
Kurhaus-Saale konnte nur dadurch in's rechte Licht ge-
stellt werden, dass wir uns zunächst in der Geschichte
der Orgelbaukunst in Deutschland (s. o. Seite 7) umsahen,
um zu erkennen, was bisheran auf diesem Gebiete ge-
leistet worden und es freute uns, zu bemerken, dass wie
von Aachen aus eigentlich diese Kunst ihren Ausgangs-
punkt für Deutschland gefunden, so auch Aachen wiederum
diejenige Stadt ist, in welcher sie durch eine so ausge-
zeichnete Leistung eines der hervorragendsten Meister
der Neuzeit einen so glorreichen Abschluss findet. Die
Uebersicht der Orgeln in Aachen und Burtscheid (s. Seite 20)
stellte uns den Rahmen her, in welchem diese Orgel in
nächster Nähe erscheint. Unter diesen Orgeln befinden
sich manche, welche eines gründlichen Umbaues oder
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66 —
wenigstens einer umfassenden Reparatur bedürftig sind,
möge man dieselbe so bewerkstelligen, dass die älteren
Schwestern sich nicht zu schämen brauchen, neben der
jüngeren zu stehen. Die Frage nach der Berechtigung
der Orgel im Concert-Saale (s. o. Seite 25) Hess uns er-
kennen, dass der Königin der Instrumente heutzutage
eine so wichtige Aufgabe zugetheilt worden ist, wie nie
zuvor, und dass derjenige Meister, welcher uns eine gute
Orgel in den Concert-Saal hineinsetzt, hinsichtlich der
Reform unserer ausserkirchlichen Musik einen Dienst
leistet, den er bei der stillen Arbeit in seinem Atelier
kaum ahnen konnte.
Bei der Besprechung der einzelnen Theile der Orgel,
die, wie wir gesehen haben, 43 Register zählt mit 2484
Pfeifen (Seite 34), 16 Windladen (Seite 58) und 141 Blase-
bälge (Seite 52), verfolgten wir hauptsächlich den Zweck,
in, Einzelnen nachzuweisen, welche grossartige Erfolge
unsere Kunst in der Neuzeit aufzuweisen hat, die wahr-
haft den Fachmännern zur höchsten Ehre und allen Musik-
freunden zur grossten Freude gereichen, allen strebsamen
Jüngern der Örgelbaukunst aber ein hohes Ziel vor Augen
stellen, wonach sie mit Aufwendung ihres ganzen Talentes,
und ihrer ganzen intellektuellen und physischen Kraft
streben sollen. Im Einze nen zeigte uns die Anlage der
Orgel (Seite 29) die Umsicht des Meisters bei der Fest-
stellung des Situationsplanes, die Disposition (Seite 33)
seine umfassende Kenntniss der Wirkungsfähigkeit der
einzelnen Stimmen und ihrer Combinationen, so dass sein
Werk unter den Orgeln der Concert-Säle in den Rhein-
landen (Seite 39) die erste Stelle einnimmt Die Be-
trachtung des Spieltisches (Seite 41) gab uns die Total-
übersicht über Dasjenige, was in der Orgel geboten ist,
und schien uns seine Zusammenstellung mit so vielen
Vorzügen ausgestattet zu sein, dass wir nicht umhin
konnten, ihn bis in die kleinsten Theile hinein zu be-
schreiben und ihn in jeder Hinsicht für mustergültig zu
erklären. Bei der Beschreibung des pneumatischen Hebels
(Seite 48) fanden wir, dass die Verbesserungen Stahlhuth's
in diesem Theile des Orgelwerkes uns hoffen lassen, dass
eine so ausgezeichnete Einrichtung behufs Verwendung
der pneumatischen Kraft für das Regierwerk in Zukunft
bei keiner grösseren Orgel fehlen wird. Die Vergleichung
der Windladen (Seite 54) nach dem Schleifladen-Systein
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— 67 —
in der umfassenden Verbesserung, welche ihm hier zu
Theil geworden, mit andern nach dem Kegelladen-System
erbauten legte uns die Entscheidung nahe, dass erstere
trotz aller Vorzüge der letzteren doch noch immer den
Vorrang behaupten, wenn sie auch manchen neueren
Orgelbaumeistern veraltet erscheinen mögen. Die IJeber-
sicht über das Pfeifenwerk (Seite 58) Hess uns den Meister
in einer aussergewöhnlichen Offenherzigkeit erkennen,
da er dem Verfasser bereitwilligst die Tabelle der von
ihm angewandten Mensuren zur Veröffentlichung mit-
getheilt hat, lediglich um seiner Kunst einen Dienst zu
leisten und auch andere Fachgenossen zu veranlassen,
die von ihm als erprobt erkannten Maasse bei der An-
fertigung der einzelnen Register zu Grunde zu legen.
Endlich liess uns die ausgedehnte Vorsorge, welche der
Meister beim Wind-Apparate (Seite 62) getroffen, damit
auch nicht die geringste Erschütterung oder Ermattung des
Tones eintrete, zur höchsten Evidenz erkennen, dass dieses
Orgelwerk zu den ausgezeichnetsten Deutschlands zählt.
Indem unsere Erörterungen den rein sachlichen Boden
nicht verlassen haben und allesammt nur dahin zielten, die-
jenigen, welche sich für diesen Zweig der christlichen Kunst
interessiren, zu einer genauen Prüfung der Leistungen der
Neuzeit in der Orgelbaukunst zu veranlassen, so glaubt
der Verfasser durch die Veröffentlichung dieses Werkchens
einen kleinen Impuls zur Förderung eines ernsten Stre-
bens und Schaffens auf diesem Gebiete gegeben zu haben,
dem Meister aber, welcher uns mit einer so vortrefflichen
Schöpfung seines Künstlertalentes erfreut hat, einen ge-
ringen Tribut der Anerkennung und des Dankes gezollt
zu haben. Möchte dieses sein 30. Werk noch viele fol-
gende sehen, die in so hervorragender Weise Zeugniss
ablegen für die Triumphe, welche die Orgelbaukunst in
Deutschland feiert.
Um aber schliesslich weiterem Forschen zur Her-
stellung einer allgemeinen Geschichte der Orgelbaukunst
in Deutschland Material zu bieten, möge ein Verzeichniss
der bedeutendsten Orgelwerke Deutschlands seit dem
14. Jahrhunderte hier eine Stelle finden. Dasselbe macht
wegen der Neuheit der Sache durchaus keinen Anspruch
auf Vollständigkeit, möchte nur einen Weg bahnen, um
allmälig zu dem benannten Ziele zu gelangen.
5*
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Verzeichniss
der bedeutendsten Orgeln Deutschlands
seit dem 14. Jahrhunderte.
Die mit * bezeichneten sind Orgeln in den Rheinlanden nnd Westphalen.
Orgelhauer.
Kirche etc.
Domkirche
Nicolaus Faber, Priester
St. Ulrich
Conrad "Winkler, Abt
St. Sebald
Heinr.Traxdorf in Mainz
Stadtkirche
Stephan Castendorfer in
Breslau
St. Sebald
Burckhard in Nürnberg
Barfüsserkirche
Conrad Kothenburger
in Nürnberg
Domkirche
Stephan Castendorfer in
Breslau
Klosterkirche
Conrad Sittinger
Domkirche
Conrad Bothenburger
in Nürnberg
St. Blasius
Heinrich Krantz
35
dito
23
St. Katharina
Johann Stellwagen
43
Marienkirche
J. A.Lehmanni. Bautzen
31
St. Anna
unbekannt
23
Domkirche
A. Morss in Antwerpen
40
Pfarrkirche
unbekannt
Gebr. Sickormann
30
Stadtkirche
Job. Scheerer in Bran-
denburg
35
Domkirche
A.Schneider inSchlesien
Stadtkirche
H. Glowatz in Rostock 39
St. Maria Magdalena
unbekannt
36
Stadtkirche
Elias Winnigsteten
27
Domkirche
H. Compenius in Nordh.
42
Klosterkirche
dito
31
1361 Hafterstadt
14261 Augsburg
1443Nürnberg
1466 Nördlingen
Nürnberg
Nürnberg
Erfurt
1474
1477
1483
1488 St. Blasien
1493 Bamberg
1499 Braunschweig
1500 Hildesheini
1543 Hamburg
1549:Danzig
15551* Düren
1558, Schwerin
1560* Kempen
1574!* Cöln
1576 Bernau (Branden-
burg)
1591 Ulm
1593 Rostock
1596iBreslau
1600 .Halberstadt
1604^ Magdeburg
1610,BAddageshausen
1)   Mit 14 diatonischen und 8 chromatischen Tasten (H—al: II = 31*,) 20 Falten-
bälge. Tasten 3" breit. Restaunrt und mit Pedal versehen 1495 durch G, Kleng.
2)  Manual: 2 Oktaven, 3 chrom. Töne. Pedal: 1 Octave. — 3) Galt damals für die
beste in Deutsehland» — 4) Obertasten von Elfenbein, Untertasten von Ebenholz. — 5) Erstes
Pedal in Deutsehland. — 6) Restaurirt 1846 durch W. Korfmacher in Linnich, erweitert 1862
durch Gebr. Müller in Reiffer scheid, — 7) Restaunrt 1630 durch Jolu Meyer.
8) 1734 Pfeifen, 12 Balge.
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— 69 —
-C
E^
c
m
o
Jahresz
Stadt.
Kirche etc.
Orgelbauer.
'taj
o
a:
n
'>
CO
.1612
Habelschwerdt
Stadtkirche
B. Grasse in Breslau
24
2
1612
Hessen
Schlosskirche
Isaias Compenius
27
2»)
1614
Dresden
Schlosskirche
G. Pritsche in Dresden
33
3»)
1615
Büekebnrg
Stadtkirche
Isaias Compenius
48
3
1616
Sondorshausen
Droifaltigkeitskirche
G. Pritsche in Dresden
33
33)
1616
Naumburg a. d. S.
St. Wenzeslaus
Joach. Tzchug in Sauen
52
31)
1625
* Frankfurt a. JM.
Domkirche
Johann Meyer
1628
* Aachen
St. Poilan
J. Schade a. Westphalen 24
2=)
1629
Hamburg
St. Maria Magdalena
G. Pritsche in Dresden: 23
2
1630
* Aachen
Domkirche
J. Schade a. Westphalen 42
3«)
1632
Eeichenbach
Stadtkirche
J. Hoffner in Striegau
22
3
1650
* Paderborn
Gaukirche
unbekannt
20
27J
1657
Breslau
St. Elisabeth
Christian Crell
35
3
1663
Jauer
Luth. Kirche
Johann Hoferichter
23
2.
1664
Gars
Klosterkirche
Ph. Hildebrand
22
28)
1664
* Düren
Marienkirche
Wilh. Gummersbach
s)
1665
Gammin a. Bodensee
Domkirche
Berigel aus Italien
37
3")
1668
Schweidnitz
Luth. Kirche
Georg Klore in Brieg
35
3
1673
Weissenfeis
Augustusburg
Chr. Pörner in Wettin'33
2»)
1675
Sondorshausen
Dreifaltigkeitskirche
Ch. Junge aus d. Lausitz 31
ih
1680
Weimar
St. Peter und Paul
dito 25
1680
Farth bei Anspach
Stadtkirche
Göz 24
2
1683
Erfurt
Domkirche
Ch. Junge aus d. Lausitz 28
2
1683
Görlitz
St. Peter und Paul
unbekannt
47
2«)
1686
Hamburg
St. Nicolaus
Arp. Schnitker
67
4»)
1690
Bremen
Domkirche
dito
42
3
1692
Celle (Hannover)
Stadtkirche
unbekannt
34.
315)
1695
Schneeborg.
Stadtkirche
L. Hollbeck aus Zwickau 39
2
1697
Görlitz^
St. Peter und Paul
E. Casparini aus Sorau 57
316)
1700
* Cöln
St. Peter
unbekannt
27
2
1700
* Cöln
Sfe Gereon
unbekannt
24
2")
1700
* Cöln
Domkirche
unbekannt
42
31S)
1700
* Paderborn
Markkirche
unbekannt
28 213)
1700:Neisse
St. Jacob
Joh. Kretschmar
54 3
1700
* Brühl
Pfarrkirche |
unbekannt
20
2")
1) Hölzerne Pfeifen: 1616 dem Könige von Dänemark geschenkt und iu Friedrichs-
burg aufgestellt. — 2) Galt damals für die beste in Deutschland. — 3) 1630 verbrannt. —
4) ca. 3000 Pfeifen, 7 Bälge; 1842 restaurirt durch Beyer iu Naumburg. — 5) S. o, Seite 18. —
6) S. o. Seite 16. — 7) Restaurirt durch Eggert in Paderborn. — 8) Restaurirt durch A. Baier
iu München. — 9) Ende 18, Jahrb. nach Echtz bei Düren, von da nach. Call in der Eifel. —
10) Restaurirt 1848 durch Kaltschmidt iu Stettin. — 11) Sehr gerühmt. — 12) Ausgezeichnete
Springladen. — 13) 1691 verbrannt. — 14) 32' Principal im Prospekt, 16 Bälge; am 5. Mai 1842
verbrannt. — 15) 1S35 restaurirt durch W. Meyer iu Hannover. — 16) 32' Principal im Prospekt,
3246 Pfeifen; restaurirt durch Schinke in Hirschberg und Buckow in Danzig. — 17) Restaurirt
183S durch Maasseu in Cöln. — 18) Restaurirt durch König in Cöln, Dreimann iu Mainz, Maassen
und Sonreck in Cöln, — 19) 2 Springladen. — 20) Aus St. Laurenz in Cöln, restaurirt 1864
durch Kaischeuer in Nörvenich,
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rx 70 —
———^——————M—g
:ahl.
ren. 1
Jahres;
Stadt.
Kirch« etc.
Orgelbauer.
| Regisl
Klaviatu
1700
* Brühl
Klosterkirche
Gebr. Stumm [40
3
1700
Hamburg
St. Gertrud
Arp. Schnrtker 20
2
1700
Hamburg
St. Jacob
dito
30
2
1700
Magdeburg
St. Johann
dito
62
3
1700
* Essen
St. Johann
dito
24
2
1700
Kindeibruck
Stadtkirche
Joh. Georg Papenius
32
2
1700
Oschatz
dito
J. E. Hähnel in Dresden
31
2
1702
Erfurt
St. Peter
Sterzing
27
2
1702
Merseburg
Domkirche
Zach. Theussner
65
4M
1705
Breslau
St. Bernard
Adam Hör. Casparini
35
2')
1705
Lüneburg
St. Johann
M. Dropa in Lüneburg
47
3
1706
Salzburg
Domkirche
Joh. Christ. Egendacher
44
3
1707
Strassburg
St. Nicolaus
Andreas Silbermann
1707
Eisenach
St. Georg
Sterzing in Cassel
58
4
1709
Charlottenburg
Schlosskapelle
J. W. Grüneberg
26
2
1710
Lüneburg
St. Michael
M. Dropa in Lüneburg
43
3
1711
Schweidnitz
Dominikanerkirche
Joh. Kretschmar
30
2
1711
Breslau
Eintausend Jungfr.
Adam Hör. Casparini
31
2
1712
Breslau
Marionkirche
Ignaz' Menzel
36
2
1712
Breslau
Frohnleichnamsk.
dito
21
2
1713
Halle
Marienkirche
Ch. Contius,Halberstadt
65
3
1713
Gera
Stadtkirche
J. G. Pinck aus Saalfeld
42
3
1714
Freiburg
Domkirche
Gottfr. Silbermann
45
3
1715
Leipzig
St. Paul
Joh. Scheibe
54
3
1715
Prankfurt a. d 0.
Marionkirche
Arp. Schnitker
45
3
1716
Strassburg
Domkirche
H. Herbst in Magdeburg
74
53)
1716
Strassburg
St. Stephan
Andreas Silbermann
1718
Basel
St. Leonard
dito
1718
Halberstadt
Stiftskirche
dito
1720
Dresden
Schlosskirche
Gottfr. Silbermann
47
3*1
1720
Dresden
Marienkirche
dito
4 5
3
1722
Dresden
St. Sophia
dito
31
2
1722
Olmütz
Heil. Bergkirche
Ant. Sieber in Brunn
31
2
1722
Liegnitz
St. Peter und Paul
Ignaz Menzel
31
2
1722
Berlin
Marienkirche
Joh. Joachim Wagner
41
3
1725
Berlin
Garnisonkirche
dito
51
O
1725
Breslau
St. Maria Magdalena
J. M. Bödor in Berlin
55
3 *)
1727
Hirschberg
Heil. Kreuz
dito
63
4«j
1727
* Steinfeld
Pfarrkirche
N. Wintheiser, Prämonstr.
33
3
1729
Mülberg b. Erfurt
Franz Volckland
25
3
1) 4048 Pfeifen: restaurirt durch Krug, — 2) Kestaurirt 1831 durch Hartig aus Neu-
salz. — 3) Ton drei Organisten zugleich spielbar; 1738 restaurirt durch Friedrich Schulze in
Paulinzella. — 4) Für 20,000 Etklr. — 5) 1821 restaurirt durch Engler in Breslau. Die grösste
Zinnpfeife (G) 33/4 Centner schwer, 25' hoch, 12' weit, fasst 8 Scheffel Getreide und kostete
300 Fi. — 6) Für 30,000 Kthlr. 1830 restaurirt durch Buekow: 3844 Pfeifen.
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— 71 —
T
Jahres;
Stadt.
Kirche etc.
Orgelbauer.
« 3
'5b .2
De «
1729
Landshut
Ignaz Menzel
47
3
1730
Ulm
Domkirche
Schmahl in Regensburg 45
3
1730
Waltershausen
Trost in Altenburg
58
3
1730
Freiburg
St. Peter
Gottfr. Silbermann
32
2
1730
Berlin
Pfarrkirche
Joh. Joachim Wagner
30
2
1730
* Eüssenich b. Zülp.
Pfarrkirche
unbekannt
24
2l)
1732
Berlin
Jerusalemskirehe
Joh. Joachim Wagner
26
2
1732
Schweidnitz
Kath. Pfarrkirche
Joh. Ignaz Büttner j24j
2
1735
Grössau
Cisterzienserklostor,
Mich. Engler in Breslau 28
2»)
1735
Anspach
Collegiatkircho
Joh. Christoph Wiegleb 48
3
1735
Mertscliütz
Pfarrkirche
Joh. Kretschmar
35
2
1736
Altenburg
Schlosskirche
Trost in Altenburg
42
3
1737
Breslau
St. Adalbcrt
Adam Hör. Casparini
22
2
1740
Lobenstein
Stadtkirche
J. Graef in Lobenstein 35
3
1743
Amberg
St. Martin
Prandtenstein |25
2
1743
Wustwaltersdorf
Evang. Kirche
Christoph Scheidhauer 23
2
1743
Giebichenstein
Hauptkirche
Heinr. Andr. Contius 22
2
1743
Naumburg
St. Wenzeslaus
Zacharias Hildebrand 52
3 3)
1743
Dresden
Kath. Schlosskirche
dito
45
3
1745
* Esclnveiler
Pfarrkirche
unbekannt
23
24)
1746
Prag
Stift Strahow
E. Eassmanni.Einbogen 33
3
1747
* Cöln
Minoritenkirche
Ludw. König in Cöln 135
2
1747
Hamburg
St. Georg
J. D. Busch
52
3
1748
Berlin
St. Peter
Joh. Peter Migent
50
3
H49
Striegau
Luth. Kirche
Joh. Gottfr. Herbst
25
2
1750
*Cöln
St. Columba
L. König in Cöln
22
2
1750
*Cöln
St. Severin
dito
34
25)
1750
* Cöln
Jesuitonkirche
König in Cöln
38
3
1750
Weingarten
Abtei St. Martin
J.Gabler in Ravensburg^
4«)
1750
Striegau
Karmeliterkloster
G. Buttner, KarmeKterm,[28
3
1750
Dresden
Stadtkirche
Zacharias Hildebrand 38
3
1750
* in Westphalen
Benediktincrkloster
Joh. Phil. Leuffert 36
4
1750
Grössau
Cistcrzionserkloster
M. Engler in Breslau
1750
*Cöln
St. Martin
L. König in Cöln 30
2
1750
* Cöln
St. Aposteln
dito 42
37)
1750
Sprottau b. liegmtz
E. J.Eberhardti.Breslau 40
o
1750
* Bonn
Minoritenkirche
König in Cöln
1750
* Düsseldorf
Minoritenkirche
dito
1752
Breslau
Reform. Kirche
Joh. Th. W. Scheffer
30
2
1) Restaurirt durch Gehr. Kalscheur in iN"örTeiiich. — 2) 1875 restaurirt durch
»ehlag- & Söhne in Schweidnitz. — 3) 1763 restaurirt durch Schweinefleisch in Leipzig-, 1842
ÜUrch Beyer in Nauniburg. — 4) Restaurirt 1S45 durch Gehr* Müller in Keifferscheid. —
;^> Restaurirt durch Niessen und Sonreck in CÖln. — 6) 6666 Pfeifen, die grösste in Zinn fasst
**« See-Kimer. — 7) 1841 restaurirt durch Haussen, 1ÖÖ7 restaurirt durch Sonreck,
-ocr page 72-
— 72 —
:ahl.
er.
ren.
Jährest
Stadt.
Kirche etc.
Orgelhauer. ~
o
Klaviatu
1752
Fischbach
Evang. Kirche
J. Galischck aus Böhmen
26 2
1752
* Aaelien
St. Mcolaus
L. König in Cöln
32
2«)
1753
Nelzen
St. Maria
Joh. Georg Stein
32
2
1753
Moräne (Sachsen)
,T. Friedend in Merane 30
2
1754
Münsterberg
Joh. Pr. Grossmann
25
2
1755
Neumarkt
Luth. Kirche
J. G-. Herbst in Striegau
25
2
1755
Halle
Glauchaischekirche
Heinr. Andr. Contius
25
2
1757
Augsburg
Barfüssorkireho
Joh. Georg Stein
36
2
1759
Würzbürg
Klosterkirche
Koeler in Frankfurt a. M.
22
2
1760
Danzig
St. Johann
Joh. Fricdr. Ehode
30
9
1760
Breslau
St. Elisabeth
M. Engler in Breslau
54
3S)
1760
Bamberg
Koeler in Frankfurt a. M.
26
2
1762
Hamburg
St. Michael
Joh. Gottf. Hildebrandt 64
33)
1763
* Cornelymünster
Pfarrkirche
unter Abt Carl v.Sicking.
19
2
1763
Prag
Domkirche
A. Gärtner in Tachau
3
1764
Schmiedeberg
Kath. Kirche
M. Engler in Breslau
33
2
1767
Amberg
Maltheserkirche
Gebr. Puntsch i. Amberg
24
2
1767
* Cöln
St. Maria im Capitol
Ludw. König in Cöln
41
34)
1768
Leipzig'
Koform. Kirche
Schweinefleisch
25
2
1768
* Bockenheim
Reform. Kirche
Heinrich Stumm
36
2
1770
* Sclüoiden
Pfarrkirche
Ludw. König in Cöln
28
2=)
1779
* Prankfurt a. M.
St. Katharina
Heinrich Stumm
41
1780
* Mainz
St. Augustinus
dito
33
2
1780
* Aachen
Domkirche
Kemper in Poppeisdorf?
41
36)
1780
*Cöln
St. Cunibert
Ludw. König in Cöln
30
27)
1780
Würzburg
Pranziskanerkirchc
Franz Ignaz Leuffert
1780
* Mainz
Seminarkirche
Gebr. Stumm
34
2
1783
Halle
St. Mauritius
Krug in Hulla
43
3
1783
Haslebcn
J. M. Härtung in Erfurt
55
3
1787
Begensburg
Alte Kapelle
Andreas Weis
31
28)
1787
* Malmedy
Pfarrkirche
Benediktiner
41
4
1790
Osnabrück
Domkircho
J. Courtain in Emmerich
3»)
1793
Leipzig
St. Nicolaus
Trampcli in Adorf
1795
Schwerin
Domkirche
J. G. Stein in Lüneburg
48
3 10)
1796
Magdeburg
St. Katharina
Joh. Wilh. Grüneberg |29
2
1798
Neisso
Luth. Kirche
Anton ISTeugebauer
22
2
1) 1812 restaurirt durch Scliauten in Jüchen; 1852 durch Gebr. Müller in ReifTerseheid.
2) Vollendet durch Gottlob Ziegler, 1S30 restaurirt durch Müller, seil. — 3) Eine der besten
Deutschlands. — 4) 1839 restaurirt durch Maasseu in Cöln, 1873 restaurirt durch Sonreei i"
Cöln. — 5) 1860 restaurirt durch Gebr. Müller in Reifferseheidt. — 6) Vollendet durch l'uhr-
mann (Schüler des König in Cöln) und Grendorge in Lüttich; 1845 restaurirt durch Wilh. Korf-
macher in Linnich. — 7) 1869 umgebaut durch Sonreclc. — 8) 1S21 restaurirt durch Georg
Adam Ehrlich: 1867 durch Breil in Kegensburg. — 9) Nach Abt Vogler die beste Orgel in
Deutschland. — 10) Vollendet durch Marx (junior) in Berlin.
-ocr page 73-
— 73
Von 1800-1830.
f bedeutet Umbau.
1800
* Aachen
Heil. Kreuz
Beevenjacki.Maestricht 25
2«)
1800
* Aachen
St. Jacob
dito
21
2f
1800
Adorf
Stadtkirche
Trampeli in Adorf
29
2J)
1800i* Bonn
Münsterkirche
Keruper in Poppeisdorf
28
2
1800i* Bonn [
St. Bemigius
unbekannt
34
3
1.800 * Bonn
Stiftskirche
Stumm in Kirn
29
2»)
1800!* Burtseheid
St. Michael
Beevenjack i. Maostricht
22
2«)
1800 * Düren
Marienkirche
L. König in Cöln
1800* Münstereifel
Pfarrkirche
unbekannt
30
2
1800:* Paderborn
Domkirche
P. Müller in Lippstadt
44
3S)
1800 Peterwitz
Stadtkirche
J. Th. Engler in Breslau
20
2
1800 Seezen am Harz
Synagoge
unbekannt
6)
1801 Oldenburg
St. Lambert
J. W. Krimmersdorf
47
4
1805 Breslau
St. Johann
Janeczeck
60
3')
1812 Weimar
Domkirche
Trampeli
47
3»)
1814!* Neuss
Pfarrkirche
Gebr. Schauten
32
29)
1817 * Essen
Münsterkirche
Maassen
26
2t
1820 Ohrdruff
St. Michael
G. P. Batzmann
33
2
18201* Burtseheid
Abtei
Gebr. Schauten
23
2
18221* Euskirchen
Pfarrkirche
Maassen
26
2lr
1824'Stuttgart
Garnisonkirchc
E. E. Walcker
20J2
1826 Breslau
Eintausend Jungfr.
B. Müller
27J3
1826,* Geilenkirchen
Pfarrkirche
Maassen
29|2".
Von 1830—1840.
1830,* Münster
Domkirche
H. W. Breidenfeld
60, 4
1831 * Münster
St. Ludgerus
dito
22 3
18351* Lengerich
Evang. Kirche
dito
23 3
1836,* Verl
Kath. Kirche
dito
22: 3
1837 * Trier
Domkirche
dito
55 4
1839 Grevenmachern
Pfarrkirche
dito
20, 2
1839 Kronstadt
Donikirche
C. A. Buchholz
60 4
1830 Hirschberg
Heil. Kreuz
Buckow
63] 4f
1839 Liegnitz
St. Peter und Paul
dito
42 3
1837* Mainz
St. Ignatius
K. Dreymann
35! 2
1831:Vacha a. W.
Stadtkirche
E. W. Holland
28; 2
1833 Botenburg a. F.
Stiftskirche
dito
28, 2
1834 Amt-Gehren
Stadtkirche
dito
30
2
1835jCreuzburg a. W.
Stadtkirche
dito
2
1837 Fulda
Pfarrkirche
G. F. Katzmann
49
3
1831 Perleberg
Stadtkirche
T. Turley
36
2
1838 Salzwedel
jSt. Katharina
dito
42
2
1) Restaurirt durch C. Wendt in Aachen. — 2) Nach dem Muster der Silbennann'sehen
Orgel in Eeicbenbach. — 3) Aus der Franziskaneriirche in Bonn. — 4) Kestaurirt durch
G. Stahlhuth. — 5) Mit Springladen. — 6) Erste Orgel in der Synagoge. — 7) Für 3000 Bthlr.;
vollendet durch Müller, sen„ in Breslau. — 8) 1824 restaurirt durch F. Schulze. — 9) li.estaunrt
durch Cramer. — 10) 1826 erweitert durch J. Müller. — 11) 1800 restaurirt durch M
Dautzenberg.
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_ 74 —
1839 * Wiirselen
[Pfarrkirche
Gebr. Müller
28
2 t
1837 Breslau
St. Adalbert
R. Müller, sen.
24
2
1836 Freiburg
Stadtkirche
A. Mooser
62
2
1832 Dresden
l'Heil. Kreuz
J. G. Jehrnlich
54
3f
1833 * Frankfurt a
M.St. Paul
E. F. Walcker
74
3')
1835 Tübingen
iSt. Georg
dito
44
3
1837 [Hall
ISt. Michael
dito
35
o
1839;Stuttgart
j Stiftskirche
dito
74
3 t
Von 1840—1850.
1841 Luxemburg
Domkirche
H. B. Breidenfeld
32
3
1842 Birresborn
Pfarrkirche
dito
22
2
1843 * Trier
Liebfrauenkirche
dito
33
3
1845 Neumagen'
Pfarrkirche
dito
20 2
1847;* Trier
St. Gervasius
dito
23
3
1848 * Wittlich
Pfarrkirche
dito
27
3
1842 Stralsund
St. Nicolaus
C. A. Buchholz
53
3
1848 Prenzlau
Stadtkirche
dito
33
2
1842Alt-Kemnitz
Stadtkirche
Biickow
22
2
1840 Eisenach
St. Georg
F. W. Holland
40
3
1842: Marksuhl
Stadtkirche
dito
24
2
1846 Ursprihgen
Städtkirche
dito
20
2
1849Erfurt
Barfüsserkirche
dito
36
2
1843 * Corschenbroich
Pfarrkirche
R. Ibacli
26
2
1844 * Barmen
Kath. Kirche
■ dito
26
2
1845
* Elberfeld
Luth. Kirche
dito
32
e
1847
* Werden
Abtei
dito
32
2
1847
* Düsseldorf
St. Lambartus
Pfarrkirche
dito
35
2
1847
* Sechtem
dito
24
2
1848
* Cronenberg
Pfarrkirche
dito
22
2
1848
* Düsseldorf
Evang. Kirche
dito
26
2
1846
* Klimbaeh
Pfarrkirche
H. Kauft
20
2
1848
* Laurenzberg
Pfarrkirche
dito
20
2
1846
* Odenthal
Pfarrkirche
A. Kemmerling
22
2
1849
* Holzheim
Pfarrkirche
W. Korfmacher
20
2
1847
Stadt-Geisa
Pfarrkirche
G. Knauf
28
2
1842
Kiel
St. Nicolaus
Marcussen
47
3
1842
Trebnitz
Stiftskirche
E. Müller, sen.
33
2
1843
Katscher
Pfarrkirche
dito
21
2
1849
* Bardenborg
Pfarrkirche
Gebr. Müller
27
2
1849
* Lommersum
Pfarrkirche
dito
32
2
1845
Braunau
Stadtkirche
J. C. Mauracher-
28
2
1846
Altenmarkt
Stadtkirche
dito
24
2
1847
Kufstein
Stadtkirche
dito
24
2
1847
Badstadt
Stadtkirche
dito
24
2
1847
Arnstadt
Neukirche
G. F. Ratzmann
53 3
1847
Würbenthal
Stadtkirche
F, Rieger
20 2
1843
Eisfeld
Pfarrkirche
F. "W. Schmidt
30 2
1840
Weimar
Marienkirche
F. Schulze
56
3
1) Mit 2 Pedalen,
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— 75 —
1841jGotha
1849 Sonneberg
1844 Frankenhausen
1849 Bennungen
1842 Berlin
1843 Kirchheim u. T.
1843 Schramberg
1844 Gondelsheim
1847 Heilbronn
1847 Lambsheim
1848 Ludwigsburg
1848 Markgröningon
1848 Schorndorf
1849 Freudenstadt
1840,Zerbst
St. Augustinus
Stadtkirche
Stadtkirche
Stadtkirche
Garnisonkirche
Protest. Kirche
Kath. Kirche
Protest. Kirche
St. Kilian
Protest. Kirche
Garnisonkirche
Stadtkirche
Protest- Kirche
Protest. Kirche
F. Schulze
Schwindhelm
J. Strobel
dito
J. Wagner
E. F. Walcker
dito
dito
dito
dito
dito
dito
dito
C. G. Weiglo
34: 2
32' 2
25 2-
27 2
51 3
31!
35!
261
50 i
20:
20 i
33|
311 2
20 2
Zuborbier & Gcibel37j 2
Stadtkirche
Von 1850-1860.
*  Völklingen bei Trier
*  Koden bei Trier
*  Dieblich bei Coblenz
*  Neuerburg bei Trier
*  Trier
Magdeburg Neustadt
Profen bei Zeitz
Schmiedeberg
Schkölen bei Naumburg
Backleben (Sachsen)
Oberheldrungen (Sachsen)
Basel
*  Dortmund
*  Dortmund
*  Dortmund
Erfurt
Erfurt
Erfurt
*  Schwelm
*  Elberfeld
*  Schwelm
*  Birkesdorf
*  Trier
*  Essen
*  Crefeld
*  Eheydt
*  Barmen
*  Barmen
Oschatz bei Leipzig
*  Hochkirchen b. Düren
*  Gladbach bei Düren
*  Dürboslar
H. W. Breidenfeld
dito
dito
dito
dito
C. J. Chwatal
C. Geissler
dito
dito
F. Gerhardt
dito
F. Haas
C. Herbst
dito
dito
F. W. Holland
dito
dito
B.  Ibach
dito
dito
dito
dito
dito
dito
dito
dito
dito
C.  G. Jehmlich
Gebr. Kalscheur -
dito
H. Kauff
1851
1852
1854
1856
1858
1850
1854
1855
1857
1854
1857
1858
1850
1850
1850
1850
1850
1853
1850
1851
1851
1855
1856
1856
1857
1857
1857
1858
1850
1856
1857
1850
Pfarrkirche
dito
dito
dito
St. Paulinus
Stadtkirche
dito
dito
dito
dito
dito
Münsterkirche
St. Beinhold
St. Peter
St. Maria
Predigerkirche
Barfüsserkirche
St. Augustin
Grosse Kirche
Evang. Kirche
Kath. Kirche
dito
Const. Basilika
Marktkirche
Evang. Kirche
dito
Beform. Kirche
Neue Kirche
Stadtkirche
Pfarrkircho
dito
dito
1) 2 Pedale und 32füssige Posaune.
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— 77 —
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Amorbacb. (Baiern)
Hofkirche
G. F. Steinmeyer
47
3
o
Hersbruck „
Hauptkirchc
dito
28
2
1
Schweinfurt „
dito
dito
26
2
00
Pfaffenliofen „
dito
dito
28
2
03
o
Kronach „
dito
dito
28
2
1852
Atstedt (Weimar)
Stadtkirche
J. Strobel
20
2
1854
Sangerhausen
St. Jacob
dito
36
o
O
1856
Sangerhausen
St. Ulrich
dito
20
2
1858
Sondershausen
Schlosskirche
dito
20
2
1859
Berga bei Nordhausen
Stadtkirche
dito
29
2
1850
Memmingen
Liebfrauenkirche
E. F. Walckcr
25
2
1851
München
Conservatorium
dito
21
2
1851
Eeutlingen
Stadtkirche
dito
37
2
1852
Stuttgart
St. Leonhard
dito
26
2
1852
Horb
Kath. Kirche
dito
31
2
1855
Memmingen
St. Martin
dito
33
2
1854
* Prankfurt a. M.
D. -reform. Kirche
dito
46
3
1854
Neuhausen
Kath. Kirche
dito
31
2
1855
Agram
Domkirche
dito
52
3
1855
Mannheim
Synagoge
dito
22
2
1856
Loffenau
Protest. Kirche
dito
22
2
1856
Ulm
Domkirche
dito
95
4
1857
Erlangen
Universitätsk.
dito
37
2
1857
* Frankfurt a. M.
Weissfrauenk.
diio
24
2
1857
dito
Domkirche
dito
52
3
1857
dito
St. Katharina
dito
52
3
1858
dito
Pranz.-ref. Kirche
dito
21
2
1858
Zweibrücken
Protest. Kirche
dito
36
2
1858
Gomersheim
dito
dito
23
2
1858
Ludwigsburg •
Stadtkirche
dito
31
2
1859
Albersweiler
Protest. Kirche
dito
24
2
1859
* Frankfurt a. M.
Synagoge
dito
3,7
2
1855
Schwetzkau (Schlesien)
Kath. Kirche
Gebr. Walter
35
2'
1859
Bienowitz bei Liegnitz
Evang. Kirche
dito
22
2
1850
Echterdingen
Stadtkirche
C. G. Weiglo
26
2
1850
Wiesenstaig
dito
dito
22
2
1851
Bomburg
dito
dito
22
2
1853
Waldsee
dito
dito
22
2
1854 Saulgau
dito
dito
27
2
1856,GernsbacL
dito
dito
22
2
1858
Ulm
Pfarrkirche
dito
24
2
Von 1860-1870.
18611* Trier
Dreifaltigkeitsk.
H. W. Breidenfeld
27
3
18621* Trier
St. Antonius
dito
22
2
1863,* Prüm bei Trier
Pfarrkirche
dito
42
3
1866 * Trier
St. Joseph
dito
27
3
1867iLuxemburg
Bedemptoristenk.
dito
29
3
1868 * Trier
St. Mathias
dito
34
3
18691* Wallerfangen
Pfarrkirche
dito
23
2
1869J* Merzig
dito
dito
20
2
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— 79 —
1865
* Aachen
Synagoge
E. Ibach
25
2
1865
* Mainz
Musikfest
dito
20 2
1866
* Wichlinghausen
Luth. Kircbe
dito
32! 3
1866
* Hasten
Evang. Kirche
dito
25| 2
1867
* Barmen
Immanuolkirche
dito
36j 3
1867
* Mülheim ai d. Euhr
Beform. Kirche
dito
30 2
1868
* Bonn
Evang. Kirche
dito
45 3
1869
* Bonn
Beetbovonhalle
dito
24 2
1865
* Bliesheim bei Brühl
Pfarrkirche
Gebr. Kalscheur
30
2
1866
* Müddersheim b. Düren
dito
dito
22
2
1860
Friedrichswerth
Stadtkirche
G. Knauf
29
2
1863
Gera bei Weissenfeis
dito
dito
27
2
1864
Klein-Fahner bei Gotlia
dito
dito
25
2
1864
* Menden bei Iserlohn
Evang. Kirche
dito
21
2
1869
Erfurt
Augustinerkircho
dito
22
2
1866
* Nettesheim
Pfarrkirche
J. Koulen
23
2f)
1861
Wellingholzhausen
dito
C. Krämer
26
2
1862
Hörstel bei Münster
dito
dito
28
2
1868
Ankum bei Osnabrück
dito
dito
32
2
1868
Eibenstock (Sachsen)
dito
IT. Krjsutzbach
36
2
1868
Borna
dito
dito
49
3
1869
Palkenstein
dito
dito
38
2
1863
* Bott bei Aachen
dito
G. Krüll
22
4
1862
Leipzig
St. Mcolaus
P. Ladegast
84
3
1863
Weissenfeis
Stadtkirche
dito
41
2
1864
Langenau (Sachsen)
dito
dito
28 3
1864
Wittenberg'
dito
dito
39
2
1869
Polditz
dito
dito
33
3
1869
Naumburg
dito
dito
22
2
1862
* Holtwiek
Pfarrkirche
J. Laudenbach
22
2
1863
* Bocholt
dito
dito
32
2
1865
* Velen
dito
dito
24
2
1867
* Münster
Domkirche
dito
60
3t
1867
'" Eb eine
Pfarrkirche
dite
27
2
.1869
* Beckum-
dito
dito
24
2
1862
Salz bürg'
St. Peter
J. C. Mauracher
30
2
1861
* Dahlen
dito
Gebr. Müller
25
2f
1862
* Düren
St. Anna
dito
35
2
1862
* Opladen
Pfarrkirche
dito
24
2
1862
* Meckenheim
dito
dito
21
2
1865
* Commern
dito
dito
28
2
1867
* Gemünd
dito
dito
24
2
1867
* Aachen
St. Adalbert
dito
23
2
1869
* Vettweiss
Pfarrkirche
dito
20
2
1868
* Grefrath
dito
J. Müller
33
2
1860
* Medobach
dito
A. Eandobrock
37
3
1861
* Warburg'
Oborstadtkircho
dito
25
2
1861
* Calle bei Mosehede
Pfarrkirche
dito
24
2
1863
* Paderborn
Pranziskanerk.
dito
31
2 t
1) Stand früher in der Klosterkirche zu Grevenbroich..
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- 81
1867!* Eheydt
1868,* Mechemich
1869 * Zülpich
1869 * Cöln
1869 * Crefeld
1865 * Montjoie
1869 * Aachen
Pfaffenhoven
Wien
Wien
Pfarrkirche
dito
dito
St. Cunibert
St. Stephan
Minoritenkirche
Marienkirche
Stadtkirche
Brigittenau
Pünfau
Protest. Kirche
Hauptkirche
dito
dito
Protest. Kirche
Studienkirche
Synagoge
Stadtkirche
dito
. dito
Oberkirche
Stadtkirche
Pfarrkirche
dito
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St. Maria
JDomkirche
[Pfarrkirche
(Evang. Kirche
dito
Kath. Kirche
jEvang. Kirche
Simultankirche
Kath. Kirche
dito
dito
Evang. Kirche
dito
dito
dito
(Protest. Kirche
dito
Kath. Kirche
Schlosskirche
(Protest. Kirche
Barfüsserkirche
ITniversitätsk.
Liebfrauenkirche
Kath. Kirche
Protost. Kirche
Kath. Kirche
P. W. Sonreck
dito
dito
dito
dito
G. Stahlhuth
dito
G. P. Steinmeier
dito
dito
dito
dito
dito
dito
dito
dito
dito
J. Strobel
dito
dito
dito
dito
A. Terletzki
dito
dito
dito
dito
dito
L. Voit
dito
dito
dito
dito
dito
dito
dito
dito
dito
dito
dito
iE. P. Walcker
dito
dito
dito
dito
dito
dito
dito
dito
dito
dito
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Kempten
Wunsiedel
Mindelheiin
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Naila
Würzburg
Achaffenbnrg
Nürnberg
1862;Brücken bei Merseburg
1863 Stolberg am Harz
1866jArtern
1867 Frankenhausen
1869 Geboten
1861 Erauenburg
1862 Neuteich
1864  Glottau
1865  Elbing
1867 Pelplin
SIBraunsberg
1860
1861
1863
1864
1865
1866
1867
1868
1868
1869
1869
1869
1860
1861
1862
1862
1863
1863
1863
1864
1864
1865
1865
Blankenloch
Kuirlingen
Steinbach
Baden-Baden
Sulz
Untergrombach
Baden-Baden
Ladenburg
St. Georgen
Bockenheim
Weidenthal
Lichtenthai
Ravensburg
Ehingen
Carlsruhe
Offenbach
Wiesbaden
Augsburg
Würzburg
Prankfurt a. M.
Tettnang
Mülhausen
Kempten
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82
1867
i* Frankfurt a. JJ.
St. Leonhard
E. F. Walcker
26
2
1867 Hagonau
St. Georg
' dito
40
3
1869 Freinshoim
Protest. Kirche
dito
20
2
1869jWaldkirch.
Kath. Kirche
dito
26
2
1865[Seitsch bei Guhrau
Kath. Kirche
Gebr. Walter
22
2
1860,Boianowo
Evang. Kirche
dito
34
2
1861
Korsenz b. Trachenbefg
dito
dito
22
2
1861
Punitz
Kath. Kirche
dito
24
2
1862
Samter
dito
dito
44
3
1862
Guhrau
Evang. Kirche
dito
38
2
1863
Kunitz bei Liegnitz
dito
dito
27
2
1863
Lobendau
dito
dito
22
2
1863
Wüstegiersdorf
dito
dito
44
3
1864
Punitz
dito
dito
24
2
1865
Samter
dito
dito
22
2
1866
Haugsdorf
dito
dito
27
2
1866
Lübon
dito
dito
29
2
1867
Fraustadt
dito
dito
28
2
1867
Kaiisch
dito
dito
34
2
1868
Neurode (Glatz)
Kath. Kirche
dito
25
2
1868
Slawentzitz (Schlesien)
dito
dito
30
2
1869
Priemont (Posen)
dito
dito
30
2
1869
Marklissa
Evang. Kirche
dito
29
2
1860
Stuttgart'
Synagoge
C. ,1. Weigle
22
2
1863
Esslingen
Frauenkirche
dito
24
2
1864
Esslingen
St. Paul
dito
20
2
1866
Basel
St. Peter
dito
27
2
1867
Friedrichshafen
Stadtkirche
dito
24
2
1867
Ehingen
dito
dito
33
2
1868
Ravensburg
dito
dito
34
2
1869 Schussenried
dito
dito
20 2
1868;* Kdtgen bei Aachen
Pfarrkirche
A. Wendt
24; 2
1869|* Aachen
St. Paul
dito
29 2
V
oii 1870-1876
i
18721* Trier
Hospitalkirche
H. W. Breidenfeld
20| 2
1873|* Kyllburg
Pfarrkirche
dito
27! 3
1874* Fraulauton
dito
dito
23 2
1875* Trier
St. Paul
dito
23
2
1876,* Euren
Pfarrkirche
dito
27
2
1876
* Trier
Pfarrk. zu Euren
dito
27
2
1872
Wittenbergc
Stadtkirche
C. J. Chwatal
42
3
1870
* Uehach
Pfarrkirche
M. Dautzenborg
23
2
1872
* Niederzior
dito
dito
28
2
1873
* Vossenac
dito
dito
2J
2
1873
* Buhrieh
dito
dito
2l|
2
1874
* Glessen
dito
dito
231
2
1874
* Geilenkirchen
dito
dito
20,
2
1876
* Fliestedcn
dito
dito
221 2
I) Im Bau begriffen.
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— 84 -
1876
* Münster
F. Ladegast
42
3»)
1876^ Neuen Gesecke
Pfarrkirche
dito
22
2»)
1871 * Oelde
dito
J. Laudenbach
26
2
1872* Epe
dito
dito
21
2
1874 * Lüdinghausen
dito
dito
27
2
1872iTulln
Stadtkirche
J. C. Mauracher
32
2
1875 Krems
dito
dite
34
3
1876!St. Valentin
dito
dito
22
2
1872 * ffillesheim
Pfarrkirche
Gebr. Müller
30
2
1874* Eupen
St. Joseph
dito
30
2
1876 * Bleibuir bei Schieiden
Pfarrkirche
dito
20
2
1870!* Paderborn
Evang. Kirche
A. Eandebrock .
24
2
1871J* Oestinghausen b. Soest
Pfarrkirche
dito
25
2
1872 * Bochum
Neue Kirche
dito
32
2
1872
* Borgenstreich
Pfarrkirche
dito
44
3 t
1873
* Haspe
dito
dito
22
2
1874
* Bochum
Alte Kirche
dito
33
3
1875 * Paderborn
Jesuitenkirche
dito
31
2
1870 Quedlinburg
Schlosskirche
Eeubke & Sohn
35
3
1873 Kyritz bei Berlin
Stadtkirehe
dito
41
3
1871;Braunsdorf (Schlesien)
dito
F. Eieger
24
2
1874|Eeitendorf (Mähren)
dito
dito
26
2
1875!Teschen (Schlesien)
dito
dito
20
2
1875 Neplachowitz „
dito
dito
23
2
1876 Modern bei Pressburg
dito
dito
25
2
1870 Magdeburg
St. Johann
W. Sauer
64
4
1872Altona
dito
dito
40
2'
1873 Berlin
Zionskirche
dito
30
2
1874 Ludwigshafen
Protost. Kirche
dito
36
3
1875 Strassburg
Pfarrkirche
dito
24
2
1876 Bromberg
Hauptkirche
dito
42
31)
1876 Fulda
Domkirche
dito
53
3
1876 Mannheim
Trinitatiskirche
dito
36
31)
1876 Mannheim
Concordienkirche
dito
25
21)
1876 Frankfurt a. d. 0.
St. Gertrud
dito
38
31)
1876:Drossen
Hauptkirche
dito
34
21)
1870'St. Veit
Domkirche
C. Schiffner
40
3 t
1870Ober-Haselbach
Evang. Kirche
Schlag & Söhne
23
2t
1871Eankau
dito
dito
22
2
1871! Sohland a. Eh.
dito
dito
20
2t
1871 Diersdorf
dito
dito
25
2 t
1872 Zobten a. B.
Kath. Kirche
dito
22
2
18v2 Muskau
Wendis cheKirche
dito
22
2
1873 Sprottau
Evang. Kirche
dito
45
3 t
1871 Schönwalde
Kath. Kirche
dito
21
2t
1873 Muskau
Ev. Schlosskirche
dito
23
2t
1873 Münsterberg
Kath. Kirche
dito
26
2t
1874 Peterswaldau
Evang. Kirche
dito
38
3
1874
Grüssau
Kath. Kirche
dito
51
3
1) Im Bau begriffen.
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— 85 -
1874 Löwen
Evang. Kirche
Schlag & Söhne
23
2
1874,Sagau
Gnadenkirche
dito
46
3
1875 Sommerfeld
Evang. Kirche
dito
30
2|
1876'Glatz
Kath. Kirche
dito
41
3t
1876 Schönberg
dito
clito
24
V
1876 Breslau
St. Salvator
dito
32
2
1876 Festenberg
Evang. Kirche
dito
27
2
1876|Sclmellewalde
dito
dito
20
2
18761 Thomas waldau
dito
dito
28
2
187l|* Düsseldorf
Tonhalle
E. Schulze
39
3
1870!* Neunkirchen
Evang. Kirche
F. W. Sonrek
21
2
1870* Geldern
Kath. Kirche
dito
40
2
1871 * Ködelheim
Evang. Kirche
dito
23
2
1872'!* Hardenberg
Klosterkirche
dito
31
2
1871;* Cöln
St. Maria i. Capit.
dito
41
3t
1874* Steele
Pfarrkirche
dito
33
2
18751* Kempen
dito
dito
34
2
1870
* Bonn
Gymnasialkirche
G. Stahlhuth
20
2
1872
* Eilendorf
Pfarrkirche
dito
22
2
1873
* Bübenach
dito
dito
27
2
1876
* Aachen
Kufhaus
dito
43
2
1876
* Crefeld
Liebfrauenkirche
dito
32
o1)
1876
* Styrum-Oberhausen
Pfarrkirche
dito
27
2.)
1876
* Kirchherten
dito
dito
22
2')
CO
Gochsheirn
dito
G. F. Steinmeyer
24; 2
~4
o
Grafenheimfold
dito
dito
341 2
1
Bamberg
Domkirche
dito
31 2
OO
Brunn
Klosterkirche
dito
25! 2
~3
Nürnberg
St. Laurenz
dito
50, 3
1871
Uftrungen
Stadtkirche
.T. Strobel
20j 2
1873
Rossla
dito
dito
28j 2
1873
Nordhausen
dito
dito
30 2
1875
Northeim
dito
dito
62i 3 f
1875
Sondershausen
Trinitatiskirche
dito
32 2-j-
1876
Kebbra
Stadtkirche
dito
30: 3
1876
Bingloben
dito
dito
26 2
1876
Salzderhelden
dito
dito
211 2
1870
Rossberg
dito
A. Terletzky
21 2
1871
Danzig (Neu-Schottl.)
dito
dito
23 2
1872
Dirxhau
dito
dito
25| 2
1875
Danzig (Neu-Fahrw.)
dito
dito
23
2
1875
Seeburg
dito
dito
31
3
1870
Carlsruhe
dito
L. Voit
40
3
1871
Carlsruhe
Schlosskirche
dito
33
2
1872
Weinheim
Kath. Kirche
dito
20 2
1872
Steige (Eisass)
dito
dito
21 2
1873
Graben
Evang. Kirche
dito
26 2
1873
Schliengen
Kath. Kirche
dito
20 2
1874
Mahlberg
dito
dito
20
i 2
1) Im Bau begriffen.
-ocr page 86-
— 86
1875
Cärlsruhe
Synagoge
L. Voit
20
2
1875
St. Johann (Saarbrücken) ;Evang. Kirche
dito
22
2
1876
Bheinbischofsheim
dito
dito
24
2
1876
Heidelberg
Kath. Kircho
dito
42
3
1876
Mannheim
dito
dito
22
21)
1871
Oppenheim
Protest. Kirche
E. F. Walcker
32
2
1871
* Essen a. B.
St. Paul
dito
27
2
1871
Wehr (Baden)
Kath. Kirche
dito
2::!
2
1872
Darmstadt
Stadtkirche
dito
28
2
1872
Dürkheim a. H.
Schlosskirche
dito
23
2
1872
Boxheim
Kath. Kirche
dito
20
2
1873
Münster (Eisass)
Protest. Kirche
diio
30
3
1873
* Frankfurt a. M.
Saalbau
dito
45
3
1874
* Crefeld
Protest. Kirche
dito
30
2
1876
Planitz (Sachsen)
dito
dito
30
2')
1870
Steinau a. 0.
Evang. Kirche
Gebr. Walter
32
2
1871
Piskorsine bei Winzig
dito
dito
23
2
1871
Posen |
Keform. Kirche
dito
20
2
1872
Kaiisch
St. Meolaus
dito
27
2
1872
Gr. Hartmannsdorf
Evang. Kirche
dito
38
2f
1875
Krotoschin
dito
dito
20
2
1875
Ebersbach bei Görlitz
dito
dito
24
2f
1875
Baudten
dito
dito
20
2
1875
Lubin (Posen)
Kath. Kircho
dito
23
2
1875
Zgierz
Evang. Kirche
. dito
20
2
1875
Nagold
Stadtkirche
C. G. Weigle
32
2 ,
1876 Stuttgart
St. Johann
dito
48
3
1873,'* Hergenrath
Pfarrkirche
A. Wendt
27
2
■1874 * Godesberg
dito
dito
23
2
1875|* Wenau
dito
dito
23
2
18761* Lövenich
dito
dito
291 2
1873 j Schloss wippach
dito
L. Witzmann
321 2
1) Im Bau begriffen.
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Die Orgelbauer seit 1800,
deren grössere Werke in obiges Verzeichniss aufgenommen sind.
Marcussen in Apenrade.
J. B. Mauracher in Mülln-Salzburg.
Gebr. Müller in Beifferscheid.
J. Müller in Viersen.
R. Müller (sen.) in Breslau.
A. Randebrock in Paderborn.
G. P. Eatzmann in Ohrdruff bei
Gotha.
Eeubke <fe Sohn in Hausneindorf
bei Alt-Gatersleben.
F. Rieger & Söhne in Jägerndorf.
W. Säuer in Prankfurt a./O.
Gebr. Schauten in Jüchen.
C. Schiffner in Prag.
Schlag & Söhne in Schweidnitz.
P. Schulze in Paulinzelle (Thü-
ringen).
P. W. Sonreck in Cöln.
G.   Stahlhuth in Burtscheid bei
Aachen.
G. P. Steinmeyer & Comp, in
" Oettingen (Baiern).
J. Strobel in Frankenhausen
(Thüringen).
Gebr. Stumm in Kirn-Sulzbach.
A. Terletzki in Elbing (West-
preussen).
R. Tibus in Rheinberg (Nieder-
rhein).
Gebr. Trampeli in Adorf.
T. Turley in Treuenbritzen.
L. Voit & Sohn in Durlacli (Baden).
E. F. Walcker & Comp, in Lud-
wigsburg (Würtomberg).
Gebr. Walter in Guhrau (Schlesien).
C. G. Weigle in Stuttgart.
C. Wendt in Aachen.
L. Witzmann in Kleinrudostedt.
H. W. Breidenfeld & Söhne in Trier.
C. A. Buchholz in Berlin.
Buckow in Hirschberg (Sclilesien).
C. J. Chwatal & Solm in Merseburg.
Cramer in Dülmen.
M. Pautzenberg in Linnieh.
B.  Dreymann in Mainz.
Eberlein in Worms.
L. Edenhofer in Regen.
F. Fggert in Paderborn.
A. Eifert in Stadtilm.
Pabricius in Kaiserswerth.
A. Förtsch in Blankenhain.
('. Geissler in Eilenburg.
F.  Gerhardt in Merseburg.
Goeres in Katzem.
Griineberg in Stettin.
C.  Herbst & Solm in Dortmund.
E.W. Holland & Sohn in Sehmiede-
feld bei Suhl.
R. Ibaeh in Barmen.
C. G. Jchmlich in Zwickau.
Gebr. Kalseheur in Nöryenich bei
Düren.
H. Kauff in Linnieh.
A. Kemmerling in Katzem.
G.  Knauf in Gotha.
W. Korfmacher in Linnieh.
,]. Keulen in Heiusberg.
C. Krämer in Osnabrück.
F. Kreutzbäch Söhne in Borna
bei Leipzig.
J. W. Klimm ersdorf in Düssoldorf.
H. Krön in Elberfeld.
W. Kummer in Minden.
J. Laudenbach in Dülmen.
E. Maass in Haaren.
Maassen in Cöln.
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Inhalt.
Seite
Vorwort....................     3
I. Zur Geschichte der deutschen Orgelbaukunst ....     7
Die Orgeln in Aachen und Burtscheid.......    20
II. Die Orgel im Concert-Saale..........    25
III. Die neue Orgol des Orgelbaumeisters G. Stahlhnth im
Kurhaus-Saale.
1.  Anlage der Orgel.............    29
2.  Disposition...............    33
Die Orgeln der Concert-Säle in Barmen, Elberfeld,
Cöln, Bonn,. Düsseldorf und Aachen......    39
3.  Der Spieltisch..............   41
Normales Orgelpedal............    43
4.  Der pneumatische Hebel..........    48
5.  Die Mechanik „.............    52
C. Die Windladen..............    54
7.  Das Pfeifenwerk.............    58
Tabelle der Mensuration..........    61
8.  Das Gebläse...............    62
IV. Uebersicht und Schluss............    65
Verzeichniss der bedeutendsten Orgeln Deutschlands seit
dem 14. Jahrhunderte...........    68
Die Orgelbauer seit 1800...........    87
V96 n